Bayerns Liga-Jagd: Erstmal Nürnberg überholen

München - Borussia Dortmund ist auf 15 Punkte davongezogen, aber erst einmal muss der FC Bayern den 1. FC Nürnberg überholen. Wie zuletzt vor vier Jahren gehen die Münchner das bayerisch-fränkische Duell als Verfolger an.

“Wir werden alles versuchen, um zu gewinnen. Wenn das gelingt, sind wir wieder einen Punkt vor Nürnberg“, sagte Bayern- Coach Louis van Gaal, dessen Team vor der Partie am Sonntag (17.30 Uhr) sieben Pflichtspiele nacheinander ungeschlagen ist. Aber auch die Bilanz der frechen Franken kann sich sehen lassen. Drei Liga-Siege in Serie, dazu noch ein Erfolg im Pokal, haben das Selbstvertrauen wachsen lassen. “Die Mannschaft ist in guter Verfassung. Wir wollen in München nicht nur gut, sondern erfolgreich spielen und uns so teuer wie möglich verkaufen“, sagte Trainer Dieter Hecking. “Wir werden gut sein, ob das reicht, ist die Frage.“ Auch nach dem Abschlusstraining der beiden Teams wurden am Samstag keine neuen Ausfälle übermittelt.


Bei den Münchnern lichtet sich nach und nach das Lazarett. Für die Partie gegen den “Club“ verstärken Kapitän Mark van Bommel, Künstler Franck Ribéry und Abwehrmann Breno den Kader - sie werden aber nicht zur Startformation gehören. Medizinisch seien sie zwar fit, aber noch nicht spielfit, sagte ihr Trainer. Endlich konnte van Gaal dieser Tage einmal so in München trainieren, wie er sich das immer wünscht. “Das war die erste Woche in dieser Saison, in der ich mit der ganzen Mannschaft trainiert habe“, sagte der Niederländer; auch wenn er weiter auf Holger Badstuber, Miroslav Klose, Ivica Olic und Arjen Robben verzichten muss.

Edson Braafheid soll sich laut der “Bild“-Zeitung nach einem Disput mit dem Trainer selbst ins Abseits manövriert haben. Nach dem Sieg der Dortmunder am Freitagabend über den HSV sind die Münchner mehr denn je zum Siegen verdammt. “Der Blick auf die Tabelle lässt nichts anderes als einen Sieg zu. Es wird ohne Frage nötig sein, dass wir in den nächsten Wochen eine Siegesserie starten, um wichtige Punkte gutzumachen“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon vor dem jüngsten BVB-Erfolg gesagt. Und Hecking weiß, was das heißt, wenn die Bayern unter Druck sind. “Die Bayern sind am gefährlichsten, wenn sie von allen als angeschlagen gesehen werden.“

31 der 52 Bundesliga-Spiele gewann der Rekordchampion gegen den fränkischen Altmeister, der zuletzt vor über 18 Jahren bei den Bayern siegte. Wie in der Saison 2006/07, als die Nürnberger am dritten Spieltag durch ein 0:0 bei den Bayern die Spitze verteidigten, wollen sie auch diesmal vorn bleiben. “Wir glauben an uns. Wir fahren nicht nach München, um da einfach Spaß zu haben, sondern wir wollen da Punkte mitnehmen. Wir wollen wieder eine starke Leistung bringen auf dem Platz“, kündigte Abwehrspieler Per Nilsson an.