Van Gaal rätselt über die Formschwäche


München - Beim FC Bayern läuft's nicht wie gewünscht. Das gibt sogar Louis van Gaal Rätsel auf. "Es ist schwierig zu sagen, was uns fehlt", sagt der Trainer.


Die letzten Jahre hat Louis van Gaal Weihnachten stets in Portugal gefeiert, in seinem Ferienhaus an der Algarve. In diesem Jahr jedoch wird der Bayern-Trainer auf den Flug in die Sonne verzichten und in seiner holländischen Heimat bleiben. Nicht weil er sich Sorgen um den FC Bayern machte, sein Verzicht hat andere Ursachen. „Ich bin ein Weihnachtsbiest“, sagte van Gaal nun. „Ich möchte diesmal richtige Weihnachtsstimmung erleben und gemeinsam mit meinen Kindern und Enkeln feiern.“ Zuvor aber stehen für van Gaal und den FC Bayern noch vier Spiele auf dem Programm: Mittwoch Abend in der Champions League gegen den FC Basel, in der Liga gegen St. Pauli und Stuttgart und zwei Tage vor Heiligabend im Pokal nochmals gegen den VfB. „Wir wollen alle diese Spiele gewinnen“, sagt van Gaal. Nun, das haben die Bayern über die vergangenen Spiel auch gesagt – nur geklappt hat das Vorhaben nicht.


Die Frage ist: Warum nicht? Eine Frage, die sich Trainer und Spieler auch immer wieder stellen – eine Antwort jedoch wissen sie nicht. „Es ist schwierig zu sagen, was uns fehlt“, sagt van Gaal. „Ich weiß es nicht. Wir waren meistens die bessere Mannschaft. Aber wir haben vorne die Tore nicht gemacht und hinten individuelle Fehler begangen.“ Auch Bastian Schweinsteiger ist in der Fehler-Analyse einigermaßen ratlos – und schob die schlechte Hinrunde sogar auf die Schiedsrichter. „Wir haben einige Tore geschossen, bei denen Abseits gepfiffen wurde, wo es aber meiner Meinung nach kein Abseits war. Hätten die gezählt, würden wir besser dastehen“, meinte Schweinsteiger. „Außer Mainz war keine Mannschaft besser als wir.“ Also alles nur Pech?

In der Champions League wollen die Bayern jetzt jedenfalls wieder in die Erfolgsspur finden. Denn auch wenn sie bereits als Gruppensieger feststehen, ganz unwichtig ist das Duell mit Basel nicht: „Wir können uns mit einem Sieg Selbstbewusstsein für die Bundesliga holen. Außerdem geht es ja auch um sehr viel Geld“, erklärt Schweinsteiger. Um sehr viel Geld dürfte es auch bei der von den Bayern angestrebten Vertragsverlängerung mit Schweinsteiger gehen – zumal die Liebesbekundungen von Uli Hoeneß und die Reaktion der Bayern-Fans auf der Jahreshauptversammlung bei Schweinsteiger offenbar keine große Wirkung hinterlassen haben: „Das beeinflusst mich nicht! Ich kann das einschätzen. Was im letzten Jahr war, hat mir sehr weh getan. Die Reaktion dieses Jahr war schön, aber ich weiß, wie die Situation ist.“

Eine Aussage, die auf die Bayern keine besonders beruhigende Wirkung haben dürfte. Schließlich hatten sie doch auf eine Vertragsunterschrift in den kommenden Wochen gehofft – ­quasi als Weihnachtsgeschenk für die Fans. Aber die freuen sich auch über eine Sieges­serie


Quelle: TZ