"Thomas ist cool, der schafft das!"


München - Thomas Kraft feiert heute sein Bundesliga-Heimdebüt im Bayern-Kasten. Die tz sprach mit seinem Jugendcoach. Im Westerwald ist man stolz auf Kraft.


Gegen 14.45 Uhr ist es so weit, dann dürfte es in der Fankurve des FC Bayern ein kleines Feuerwerk geben. Es wird ein Feuerwerk der Freude, wenn Thomas Kraft den Rasen der Roten betritt, um sich für sein erstes Bundesligaspiel aufzuwärmen. Die Anhänger werden ihren Liebling feiern, ihr Eigengewächs. Und nicht nur da wird sein Auftritt bejubelt. Auch knapp 550 Kilometer nordwestlich wird man gebannt auf die Allianz Arena schauen. Vielleicht nicht ganz so euphorisch, aber mindestens so emotional. Denn dort, im sonst so ruhigen Westerwald, darf man erst recht vom „Eigengewächs Thomas Kraft“ sprechen. Und das macht die Leute stolz.



„Thomas ist in der gesamten Region in aller Munde. Hier ist richtig was los, seit er zu Bayerns Nummer eins berufen wurde“, sagt Andreas Hähner. Er war Krafts letzter Trainer, bevor der „Protz“ mit 15 Jahren aus der B-Jugend der SG Betzdorf in die weite Welt aufbrach – in die Fußballschule des FC Bayern. „Ich weiß noch, als ich ihn damals in einer Trainingseinheit das erste Mal sah und richtig kennen gelernt habe. Da hatte ich schon so einiges von ihm gehört. Das muss man sich nur mal vorstellen: Er war C-Jugend-Spieler und bereits bekannt“, erinnert sich sein letzter Coach in der Heimat. „Thomas war damals schon sehr, sehr gut auf der Linie. Hinzu kam eine gute Strafraumbeherrschung, ein starkes Passspiel. Zu dieser Zeit hatte er bereits Kontakte zu einigen Beratern und Scouts.“


Auch der FC Bayern hatte bis dato schon angeklopft bei diesem ehrgeizigen Jungen. Während eines Hallenturniers fiel er den Spähern des Rekordmeisters auf, danach ließen sie ihn nicht mehr aus den Augen. Andreas Hähner: „Als er bei uns in Betzdorf spielte, verbrachte er ab und zu ein paar Wochenenden bei Bernd Dreher in München. Dort hat man ihn getestet – und schließlich wollten sie ihn haben.“ Und Kraft überlegte nicht lange. „Thomas war fest entschlossen. Das passte auch einfach: Er ist ungemein zielstrebig“, sagt Hähner. Obwohl er ihn außerhalb des Platzes eher als ruhigen Zeitgenossen empfunden hat. „Auf dem Platz ist Thomas aber ganz anders, da lebt er seine Emotionen volle Kanne aus. Er fordert absolute Leistungsbereitschaft, von sich und seinen Mitspielern!“

Diese Eigenschaften haben ihn nun zur Nummer eins gemacht in München. Ab sofort blicken alle auf den 22-Jährigen, Andreas Hähner sowieso. Der Coach trainiert mittlerweile die A-Jugend in Betzdorf, seinen ehemaligen Schützling hat er aber nicht aus den Augen verloren. Im Internet verfolgte er bereits Krafts Werdegang bei Bayerns Drittliga-Team, vergangene Woche in Wolfsburg schaute er ganz genau hin. Denn nun, das weiß Trainer Hähner, kommt ein ganz anderer Leistungsdruck auf den Protz zu. „Ich glaube trotzdem, dass der Thomas das packen wird. Letzte Woche nach dem Wolfsburg-Spiel hat er gesagt, dass der Druck immer groß sei, egal ob im Abstiegskampf bei der zweiten Mannschaft oder in der Bundesliga bei der ersten. So habe ich ihn kennen gelernt. Thomas ist so cool, er wird damit umgehen.“ Die Bayern-Fans würde es freuen. Und die Menschen im Westerwald sowieso.

Quelle Tz


Wir brauen keinen Neuer daumenhoch

Zuletzt bearbeitet von Jancker; 22/01/2011 13:53.