FC Bayern im Trainingslager: Daumen drücken für Neuer



Die hervorragende Hinrunde ist vergessen: Für den FC Bayern soll es im Trainingslager in Katar ausschließlich um die Vorbereitung auf die Rückrunde gehen. Doch auch die Wahl zum Weltfußballer des Jahres ist Thema in Doha.


Hamburg - Die Bayern dominieren die Bundesliga, sind nach 17 Spielen immer noch ungeschlagen und haben gerade einmal drei Gegentore kassiert. Doch das soll im Trainingslager in Doha keine Rolle mehr spielen. Sportvorstand Matthias Sammer sagte: "Du kriegst nichts aus der Hinrunde für die Rückrunde." Die klare Botschaft: Jetzt geht's erst richtig los.

Auch in der vergangenen Saison haben sich die Bayern im Wüstenstaat auf die Rückrunde vorbereitet. Das brachte zum einen die früheste Meisterschaft der bisherigen Bundesligageschichte mit sich, zum anderen aber auch eine große Enttäuschung im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Trainer Josep Guardiola gestand, dass auch er damals nicht in Top-Form gewesen sei: "Die Mannschaft war down und ich habe es nicht geschafft, sie hochzubringen."

Zum Auftakt des Trainingslagers plagen die Münchner einige kleinere Verletzungssorgen. Bei Medhi Benatia zwickt der Rücken, Mario Götze beklagt leichte Magen-Darm-Probleme und Juan Bernat hemmt eine Erkältung. "Das sind Kleinigkeiten", sagte Sammer. Viel wichtiger ist aus Sicht der Münchner, dass David Alaba dicht vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining steht und zudem Holger Badstuber wieder in vollem Umfang arbeiten kann.

Ribéry drückt Neuer die Daumen, Rummenigge hat Zweifel

Doch zwischen die Einheiten mischt sich immer wieder die anstehende Wahl zum Weltfußballer des Jahres, bei der Torhüter Manuel Neuer gegen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo antritt. Franck Ribéry drückt ein Jahr nach seiner eigenen großen Enttäuschung bei der Wahl seinem Kollegen für die Kür am Montag (18.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) die Daumen. "Manuel hat natürlich eine große Chance. Er ist für mich der beste Torwart der Welt, er hat viele Titel gewonnen, war der beste Deutsche der WM und hat die WM gewonnen", so der Franzose.

Karl-Heinz Rummenigge hingegen zweifelt an der Wahl von Torwart Manuel Neuer zum Weltfußballer des Jahres. "Wenn ich mir in den letzten Tagen die Meinungen der Fachleute anschaue, rechnen diese eher mit Cristiano Ronaldo. Wenn ich ehrlich bin, befürchte ich das auch", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München: "Die Weltmeisterschaft müsste in einem WM-Jahr den entscheidenden Faktor bilden. Sie ist das wichtigste Event."

Neuer könnte als erster Torwart und erster Bundesliga-Profi die prestigeträchtige Auszeichnung erhalten. Er wäre erst der zweite deutsche Sieger nach Lothar Mattäus (1991 als Spieler von Inter Mailand).

asi/sid/dpa


Quelle: spiegel.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)