Uli Hoeneß: Erster Auftritt an der Säbener Straße
rn, 04.02.2015 15:22 Uhr



Überraschung an der Säbener Straße: Ex-Präsident Uli Hoeneß zeigt sich während des Bayern-Trainings erstmals in der Öffentlichkeit. Er gibt sich dabei bestimmt, aber freundlich.

München -
Damit hatten die Fans an diesem Mittwochmittag wohl nicht gerechnet. Plötzlich stand Uli Hoeneß vor ihnen. Der Ex-Präsident des FC Bayern zeigte sich erstmals in der Öffentlichkeit, seit er im Januar durch Hafterleichterung zum Freigänger wurde. Gegen 12.30 Uhr verließ er die Kantine des Bayern-Geländes an der Säbener Straße, um in sein Büro im Jugendzentrum zurückzukehren – genau in der Zeit, als die Bayern ihre öffentliche Trainingseinheit abhielten.

Die sieben Monate in der Justizvollzugsanstalt Landsberg sind Hoeneß deutlich anzumerken – und vor allem anzusehen. Falten unter den tiefsitzenden Augen, die Wangen leicht eingefallen und sichtlich schlanker – so bahnte sich Hoeneß bestimmt den Weg durch die Fanmassen. Bereits im Oktober hatten Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer nach einem Besuch beim Ex-Präsidenten berichtet, dass Hoeneß 18 Kilogramm abgenommen habe.

Auf den paar Metern zwischen Kantine und Büro erfüllte Hoeneß dabei die Autogramm-Wünsche der Fans, ließ sich mit ihnen fotografieren. Nur Fragen anwesender Journalisten lehnte er freundlich, aber konsequent ab. Noch möchte sich der 63-Jährige nicht zu seiner Person und zum aktuellen Geschehen beim FC Bayern äußern.

Hoeneß hatte zu Beginn des neuen Jahres eine Arbeit in Bayerns Jugendabteilung aufgenommen – eine Voraussetzung, um Hafterleichterung als Freigänger zu beantragen. Diese war ihm im Dezember gewährt worden. Tagsüber arbeitet er nun wieder bei seinem FC Bayern, abends kehrt Hoeneß in die Justizvollzugsanstalt nach Rothenfeld zurück.

„Wir sind alle glücklich für ihn, dass er jetzt wieder bei uns sein darf“, sagte Bayern-Star Franck Ribéry, der eine besonders innige Beziehung zu Hoeneß hat, kürzlich im AZ-Interview. „Er hat ein Büro hier, seine Tür ist immer offen. Du kannst zu ihm gehen und mit ihm reden, das ist super. Es ist nach wie vor eine sehr schwierige Situation für ihn. Er war sieben Monate lang jeden Tag alleine, ohne Telefon. Aber er war stark und hat sich nicht hängen lassen. Jetzt kann er wieder arbeiten und anfangen, zu leben.“


Quelle: abendzeitung-muenchen.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)