FC Bayern-Star trainiert weiter
Arjen Robben: Schwitzen im Urlaub

Rainer Nachtwey, 27.05.2015 18:55 Uhr


Will zur nächsten Saison topfit zurückkehren: Arjen Robben, der auch im Urlaub sein Reha-Programm durchzieht. Foto: dpa

Arjen Robben arbeitet nach Saisonende weiter an seiner Fitness, bevor er in den verdienten Urlaub fährt. Ans Aufhören denkt er noch nicht: „Vielleicht kann ich sogar noch vier, fünf Jahre spielen“.

München -
Von wegen Urlaub! Während mancher Mitspieler schon den Flieger Richtung Süden und Sonne bestiegen hat, arbeitet Arjen Robben nach seinem Muskelbündelriss in der Wade weiter an seiner körperlichen Verfassung. „Ich mache noch ein paar Tage weiter, damit ich dann einigermaßen fit in den Urlaub fahre und nächste Saison wieder voll angreifen kann“, sagte der Flügelflitzer des FC Bayern.

Schwitzen statt Beine hochlegen. „Ich brauche vermutlich noch drei Wochen, bis ich wieder richtig fit bin“, sagte Robben. Bedeutet: Auch im Urlaub kommt das Reha-Programm nicht zu kurz. Gestählt und in körperlichem 1a-Zustand will Robben beim Trainingsauftakt in die neue Saison starten. „Der 1. Juli ist sicher. Wenn das nicht klappt, dann weiß ich es auch nicht“, sagte der Niederländer.

Vor seinem Urlaub hatte er am Pfingstmontag noch einen letzten offiziellen Auftritt. Bepackt mit der Meisterschale stattete der verletzte Turbodribbler der FC-Bayern-Erlebniswelt einen Besuch ab. Rund 1000 Fans hatten sich versammelt, um zuzusehen, wie Robben die Titeltrophäe in die dafür vorgesehene Vitrine zwischen all den Pokalen legte. „Es ist ein tolles Gefühl. Meisterschaft bleibt Meisterschaft. Das muss man genießen“, sagte der Niederländer.

Kein tolles Gefühl war es für ihn allerdings, dass er den letzten Monat der Saison zum Zuschauen verdammt war. Muskelbündelriss in der Wade, zugezogen beim Pokalhalbfinale gegen Dortmund. Und das, nachdem er sich gerade erst von einer Bauchmuskelverletzung zurückgemeldet hatte.

„Es war eine Super-Saison. Bis zu meiner Verletzung gegen Gladbach im März ist alles perfekt gelaufen. Plötzlich kommt ein Moment, ein Foul, und dann ist alles vorbei. Das war sehr schmerzhaft, nicht nur für den Körper“, meinte Robben, „es war schwierig zu akzeptieren, denn du weißt, dass du die schönste Phase der Saison verpasst.“

Die Schmerzen gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Viel mehr gilt die volle Konzentration der Zukunft. Die heißt – trotz Reha – bis zum 1. Juli Freizeit genießen, Zeit für die Kinder. „Endlich ist mal ein bisschen länger Urlaub“, gewinnt Robben dem verfrühten Saisonende Positives ab. Mit Beginn der Vorbereitung heißt es für den Flügelflitzer dann wieder Vollgas.

Die Bayern dürften sich darüber freuen, dass Robben das komplette Auftaktprogramm mitmacht. Anders als im Sommer zuvor, als der Niederländer nach der WM verspätet ins Training einstieg und sich mit körperlichen Problemchen herumschlug. Doch diese konnten seiner Form nichts anhaben: 17 Tore, 7 Vorlagen bestätigen Robbens Sahne-Saison. Beeindruckend! Vor allem, wenn man bedenkt, dass er in der Bundesliga nur in 21 Spielen auf dem Rasen stand. Wie mögen die Zahlen bei einer 34 Spiele-Saison nur aussehen? Und was wäre gewesen, wenn er in den Spielen gegen Barcelona nicht gefehlt hätte?

Robben glaubt fest daran, sein Leistungsniveau wieder zu erreichen, mit dem er trotz seiner mittlerweile 31 Jahre der Liga und dem Bayern-Spiel seinen Stempel aufgedrückt hatte. Der demnächst anstehende Umbruch beim FC Bayern? Nicht mit Robben. „Vielleicht bleibe ich ja noch länger hier als bis 2017“, sagte er erst unlängst bei „Sport1“. „Ich habe durch meine Verletzungen ja etwas verpasst. Das kommt dann hinten wieder dran. Vielleicht kann ich sogar noch vier, fünf Jahre spielen.“


Quelle: abendzeitung-muenchen.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)