Kaum Chancen auf Einsätze beim FC Bayern
Was wird aus Dante, Kirchhoff und den FCB-Talenten?

Aktualisiert: 06.07.15 - 12:35


Will sich nicht verstecken: Dante nimmt auch in der neuen Saison den Konkurrenzkampf beim FC Bayern an.
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München – Dante, Jan Kirchhoff und auch die Talente um Gianluca Gaudino werden es schwer haben, beim FC Bayern in dieser Saison auf Einsätze zu kommen. Wie planen die Ergänzungsspieler ihre Zukunft?


Pepe Reina und Mitchell Weiser sind bereits geflüchtet. Beide wussten: Im Super-Kader des FC Bayern würden sie kaum mehr gebraucht werden, Bank oder gar Tribüne wären ihr Stammplatz gewesen. Auch bei einer ganzen Reihe weiterer Profis sehen die Einsatzchancen beim Rekordmeister düster aus. Wie geht es weiter für Dante, Pierre-Emil Höjbjerg, Sinan Kurt und Co.?

Schon in der vergangenen Saison kristallisierte sich heraus, dass sich Dante in der Abwehrkette hinter Jerome Boateng, Medhi Benatia und Holger Badstuber anstellen muss. Letzterer fällt aktuell zwar wegen eines Muskelrisses im linken Oberschenkel noch aus, doch dafür meldet sich mit Javi Martinez einer von Pep Guardiolas absoluten Favoriten für die defensive Zentrale zurück. Dante, der selbst eine im Urlaub zugezogene Muskelblessur auskuriert, dürfte also auch in den kommenden Wochen allenfalls als Backup gefragt sein. Das scheint dem fröhlichen Brasilianer jedoch keinesfalls die Laune zu verhageln: Er fühlt sich in München pudelwohl und schiebt Wechselgedanken weit von sich.

Das gilt auch für Pierre-Emil Höjbjerg. Obwohl gefühlt die halbe Bundesliga hinter dem Dänen her ist, sagt Berater Sören Lerby im Kicker: „An den Wechselspekulationen ist überhaupt nichts dran. Er kommt zurück zu Bayern, so wie vereinbart.“ Nach dem halben Jahr beim FC Augsburg greift Höjbjerg also wieder an. Ob der 19-Jährige seine Ansprüche auf einen Stammplatz beim FCB untermauern kann, wird spannend: Immerhin fühlen sich auch Bastian Schweinsteiger, David Alaba oder Thiago im zentralen Mittelfeld zu Hause.

Gaudino hat "derzeit keinen Grund zu wechseln"

Weltklasse in der bayerischen Schaltzentrale – davon war der FC Bayern vor einem Jahr wegen der Nachwehen der WM weit entfernt. So spielte sich urplötzlich Gianluca Gaudino in den Fokus. Elf Einsätze bei den Profis, davon einer in der Champions League, stehen in seinem Portfolio. Dass es in dieser Saison ein deutlich steinigerer Weg wird, ist auch Vater und Berater Maurizio Gaudino klar. Der Ex-Nationalspieler sieht aber "derzeit überhaupt keinen Grund" für einen Wechsel seines Sohnes. "Es ist seine erste Saison als vollwertiges Mitglied des Kaders." 18 Jahre ist Gaudino junior jung, die Zeit spricht also für den U19-Nationalspieler.

Jan Kirchhoff dagegen muss in naher Zukunft den nächsten Schritt machen. Seine Leihe zu Schalke 04 brachte wegen diverser Verletzungen nicht den gewünschten Erfolg. Und auch die Vorbereitung 2015 verpasst der 24-Jährige nach seiner Achillessehnen-OP. Interessenten halten verständlicherweise vorerst die Füße still, weshalb sein Verbleib zumindest bis Winter feststeht. „Ich denke, ich brauche noch zwei Monate bis ich ins Training einsteigen kann. Der Fuß ist gut, ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf, alles ist im Plan“, blickt der 1,95 Meter lange Abwehrrecke positiv voraus: „Jetzt zählt erst einmal, gesund und fit zu werden, und dafür gibt es in München die perfekten Bedingungen.“

Green darf weg, Kurt für U23 eingeplant


Bleibt noch ein Jugend-Trio, das beinahe in Vergessenheit geraten ist. Julian Green soll nach seinem vermaledeiten Leih-Jahr beim Hamburger SV endgültig abgegeben werden. Guardiola hat für den 20-jährigen US-Nationalspieler auf den Flügeln keine Verwendung mehr. Sinan Kurt wird in seinem ersten Senioren-Jahr bei den Profis mittrainieren, soll vorrangig aber die U23 in die 3. Liga ballern. Wie bei Kirchhoff ist auch beim 18-jährigen Deutsch-Türken ein Leih-Geschäft frühestens im Winter eine Option.

Besonders schwer dürfte es Patrick Weihrauch haben. Der 21-jährige Gräfelfinger geht in sein letztes Vertrags-Jahr. Obwohl er nur für das Regionalliga-Team eingeplant ist, gab's keine Freigabe für einen Wechsel zum FSV Frankfurt oder zu Markus Babbels FC Luzern. Laut „Kicker“ will sich Uli Hoeneß persönlich dem vermeintlich hochveranlagten Stürmer annehmen.


Quelle: tz.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)