FC Bayern - Die 10 Lehren des Audi-Cup

Der FC Bayern steht am Sonntag vor dem Start in den ersten Wettbewerb der Saison. Beim FC Nöttingen geht es für den Deutschen Meister um den Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde. In den abschließenden Tests gegen AC Milan (3:0) und Real Madrid (1:0) zeigte sich das Team von Pep Guardiola schon gut präpariert. Der kicker fasst die Lehren der zweitägigen Veranstaltung zusammen.



Kampfgeist und Aggressivität sind stets zu spüren: Bayern Münchens Neuzugang Arturo Vidal. © imago

1. Mit Douglas Costa besitzt der FC Bayern mehr als eine Alternative zu den flinken Flügelflitzern Arjen Robben und Franck Ribery. Der Brasilianer überzeugte sowohl links wie rechts und hat aufgrund seiner spektakulären Spielweise das Potenzial zum neuen Fanliebling.

2. Die taktische Flexibilität der Bayern ist weiterhin erstaunlich. Gegen das Top-Team aus Mailand ließ Guardiola nur mit einem echten Innenverteidiger spielen, zu dem sich hinten Rafinha und Juan Bernat gesellten. Vorne gab es zunächst keinen echten Stürmer, Mario Götze versuchte sich als falscher Neuner, der sich immer wieder fallenließ. Spieler wie Lahm, Alaba, Rode, Vidal, Bernat zeigten in beiden Spielen, dass sie auf keine Position festgelegt sind, sie können sowohl offensiv wie defensiv spielen und erhöhen damit die taktischen Möglichkeiten des Trainers.

3. Jerome Boateng agierte wie ein echter Leader. Elegant, cool und mit viel Übersicht dirigierte er die Abwehr und präsentierte sich schon in erstaunlicher Frühform. Der nächste Entwicklungsschritt zur absoluten Führungsfigur könnte in dieser Saison folgen.

4. Mit Arjen Robben muss weiterhin behutsam umgegangen werden. Der Niederländer, der die China-Reise wegen muskulärer Probleme nicht mitmachen konnte, musste nach seinem 90-minütigen Comeback im Supercup gegen Wolfsburg nun einige Tage geschont werden. Er war zweimal nicht im Kader, regenerierte. Wichtig wird sein, dass der Trainer mit seinem Superstar die richtige Belastungsdosis im Laufe der Saison finden wird.

5. Mario Götze ist auf außen verschenkt. Gegen Real Madrid konnte er auf Rechtsaußen kaum Akzente setzen. Der Ex-Dortmunder muss zentral spielen, um seine Stärken in Richtung Tor auszuspielen.

6. Sebastian Rode zeigte sowohl gegen Milan als auch gegen Real, dass mit ihm zu rechnen ist. Rode meldet Ansprüche an und das berechtigt. Mit ihm ist Trainer Guardiola eine weitere Top-Alternative neben den Stars wie Thiago, Arturo Vidal oder Xabi Alonso erwachsen.

7. Überraschend stand Robert Lewandowski in den beiden letzten Testpartien vor dem Pokalstart nicht in der Startelf, doch mit seinen zwei Toren zeigte er, dass er als Goalgetter unverzichtbar ist.

8. Mit seiner Grätsche an der gegnerischen Eckfahne nach 52 Sekunden im Spiel gegen Milan zeigte Arturo Vidal bei seinem Heimdebüt, womit die Zuschauer bei ihm vor allem rechnen dürfen. Sein Kampfgeist und seine Aggressivität ist - wie erwartet - in allen Aktionen zu spüren. Das Team wird von seinen Eigenschaften profitieren.

9. Medhi Benatia zeigte zweimal gute Leistungen; allerdings macht sich der Marokkaner mit unnötigen Fouls vieles wieder kaputt. Gegen Real Madrid verursachte er zu häufig Freistöße vor dem eigenen Strafraum. Das muss der Innenverteidiger, der ansonsten vor allem mit seiner Zweikampfstärke gefällt, abstellen.

10. Gianluca Gaudino hat an Stellenwert verloren. Der Youngster kam nur gegen Milan einmal für drei Minuten zum Einsatz, sogar Amateurspieler Benko durfte zweimal insgesamt 20 Minuten ran. Das Mittelfeldtalent dürfte in dieser Saison bei den Profis angesichts der Konkurrenz auf nicht allzu viele Einsatzzeiten kommen.

Mounir Zitouni


Quelle: kicker.de


Hier noch ein kleines, schönes Video von Costa gegen Real.



Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)