Bayern-Fanklub plant Protestaktion bei Arsenal-Spiel


Fans des FC Bayern sind erbost über die Preisentwicklung. © dpa (Symbolbild)

München - Der Club Nr. 12 ist schockiert über die Preisentwicklung für Tickets im europäischen Wettbewerb. Deshalb will er in London ein Zeichen setzen – mit einer besonderen Aktion im Stadion.

Dass Fußballfans für ihren Verein gerne tief in die Tasche greifen, ist Ehrensache. Auch die Kosten für Auswärtsspiele, sei es nun in der Bundesliga oder in der Champions League, scheuen die Anhänger nicht. Doch was die Fans nun für das Spiel in London gegen Arsenal hinblättern sollen, erreicht offenbar auch bei den härtesten Fans die Schmerzgrenze. Denn: Für das günstigste Ticket des Champions-League-Vorrundenspiels sollen die Roten inklusive Gebühren und Versand knapp 100 Euro berappen. Grund genug für den Club Nummer 12, ein Zeichen zu setzen.

„Wir werden die ersten fünf Minuten der Partie Arsenal – FC Bayern am 20. Oktober 2015 nicht in unseren Block im Stadion gehen, um auf die erhöhten Eintrittspreise aufmerksam zu machen“, schreibt der Fan-Club auf seiner Facebook-Seite. Eine solche Preisgestaltung mache jungen und sozial schwächeren Fans den Stadionbesuch unmöglich, zerstöre mittelfristig die Fankultur und damit die Basis des Fußballs, heißt es in dem Eintrag weiter.

Diese Preise sind offenbar kein Einzelfall, denn auch bei Heimspielen zahlen Bayernfans in der Europacup-Vorrunde 30 Euro für eine Tageskarte in der Kurve. Das sei laut Club Nr. 12 zwar vergleichsweise ok. Über die Saison summiere sich das aber auf eine erhebliche Summe – für einen jungen Fan beinahe unbezahlbar. Deshalb will der Fan-Club aufmerken: „Wir wollen Verbände und Vereine an ihre soziale Verantwortung erinnern und sie davor warnen, weiter an dem Ast zu sägen, auf dem wir alle und auch sie sitzen.“

Wie ihrer Meinung nach die Zukunft des Fußballs aussehen wird, wird dann in den ersten fünf Minuten in London zu sehen sein. „Große Lücken auf der Tribüne und keine Stimmung.“ Gefolgt aber von 85 Minuten, die zeigen sollen, wie es auch in Zukunft sein soll: ein Stadion voller Jubel, Fan-Gesang und Emotionen. Aber nur, wenn die Preise nicht weiter steigen.

mes


Quelle: merkur.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)