Amateure wollen 'maximal erfolgreich sein'



Abpfiff, die Spieler klatschen kurz in die Hände. „Gute Einheit, Männer“, zeigt sich auch Heiko Vogel zufrieden. Das Training der Amateure des FC Bayern ist beendet, die Stimmung bei den Akteuren auf dem Rasen an der Säbener Straße ist top. Noch drei Tage, bis es endlich wieder losgeht. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) startet für die Reserve des Rekordmeisters die neue Saison in der Regionalliga Bayern. Zum Auftakt empfängt das Team von Trainer Heiko Vogel den Vorjahres-Fünften FV Illertissen.

Die Vorfreude bei den Münchnern ist riesig. In der Vorbereitung wusste der FCB zu überzeugen, konnte sechs seiner sieben Testspiele für sich entscheiden. Nun gilt es, mit den positiven Eindrücken der letzten Wochen im Rücken, gut in die neue Spielzeit zu starten. Im Interview mit fcbayern.de spricht Trainer Vogel über die Vorbereitung, die große Vorfreude auf den Ligaauftakt und die Ziele der kommenden Saison.
Das Interview mit Heiko Vogel

fcbayern.de:
Hallo Herr Vogel, am Sonntag geht es wieder los! Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Saisonauftakt gegen Illertissen?
Vogel: „Die Vorfreude ist riesengroß! Die Arbeit mit der Mannschaft bereitet mir sehr viel Freude und wir sind jetzt alle froh, dass es endlich losgeht. Es gilt, dass wir den Schwung, den wir uns erarbeitet haben, mit einem Sieg gegen Illertissen bestätigen.“

fcbayern.de: Ist das Team nach den fünf Wochen Vorbereitung für den Saisonstart gewappnet?
Vogel: „Wir haben alles Erdenkliche getan, das fängt bei den Spielern an und hört beim Trainerteam auf. Die Jungs haben in allen Belangen voll mit gezogen und alles gegeben. Ein Punktspiel ist aber natürlich immer nochmal etwas ganz anderes. Es gab auch schon Vorbereitungen, die von Negativerlebnissen geprägt waren und der Saisonstart dann trotzdem geklappt hat.“

fcbayern.de: Wie fällt ihr generelles Fazit der Vorbereitung aus?
Vogel: „Absolut positiv! Ich habe selten eine in allen Belangen so hervorragende Vorbereitung mitgemacht. Es geht für uns darum, diese guten Eindrücke auch in Taten umzusetzen, was die Punktrunde anbelangt.“

fcbayern.de: In sieben Testspielen gab es sechs Siege, einzig eine Niederlage gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Vogel: „Mich hat besonders positiv überrascht, dass wir uns trotz des personellen Umbruchs in jeder Partie eine Vielzahl von Chancen herausgespielt haben. Obwohl gewisse Mechanismen und Automatismen noch gar nicht sitzen können, ist uns das in allen Spielen, gegen jeden Gegner, sehr gut gelungen. Das macht Mut, es ist Power im Offensivbereich da. Hinzu kommt, dass wir auch gegen starke Gegner zu null spielen konnten. Das lässt für die Saison hoffen, dass es in die richtige Richtung geht.“

fcbayern.de: In welchen Bereichen sehen Sie noch Verbesserungspotential?
Vogel: „Grundsätzlich befinden wir uns in einem Umbruch. Wir hatten viele Abgänge zu verbuchen und mussten einige Neuzugänge integrieren. Der Feinschliff ist definitiv noch nicht abgeschlossen. Das bedeutet, wir konnten uns bis dato beispielsweise noch nicht so intensiv mit Standardsituationen auseinander setzen, wie wir es vielleicht hätten wollen. Ich will mich auch nicht immer auf ein bestimmtes Spielsystem festlegen. Wir haben in allen Bereichen noch Luft nach oben. Das gilt aber nicht nur jetzt, sondern auch in einem halben Jahr und auch im nächsten Jahr. Ich will in der Weiterentwicklung der Spieler und der Mannschaft kein Ende erreichen.“

fcbayern.de: Insgesamt sieben externe Spieler und sechs letztjährige U19-Akteure haben den Kader verstärkt. Wie machen sich die Neuzugänge bislang?
Vogel: „Leider Gottes muss man das Ganze unterschiedlich betrachten. Wir haben noch drei letztjährige U19-Spieler mit einem Kreuzbandriss. Torsten Oehrl, der mit Sicherheit sehr wichtig für die Mannschaft und auch für den Saisonauftakt gewesen wäre, hat sich leider durch ein grobes Foulspiel schwerer verletzt. Mit Bernard Mwarome haben wir einen Spieler mit einer großen Leidensgeschichte, der sich tragischer Weise nochmal verletzt hat. Die Jungs haben sich bis dato allerdings super präsentiert. Die restlichen Neuzugänge haben die Erwartungen mehr als erfüllt. Das was wir geglaubt haben zu bekommen, hat sich bestätigt, bei manch einem sogar mehr. Hinzu kommt, dass wir mit Fabian Benko, nach seiner langen Verletzung in der letzten Saison, quasi noch einen weiteren Neuzugang haben, auf den wir uns sehr freuen.“

fcbayern.de: Mit welcher sportlichen Zielsetzung starten Sie am Sonntag in die neue Spielzeit?
Vogel: „Wir wollen maximal erfolgreich sein, wissen jedoch, dass die Konkurrenz sehr groß ist. Wenn ich die Investitionen anderer Teams sehe, wird es für uns mit Sicherheit schwer. Das Ziel Meisterschaft oder Aufstieg wollen wir so nicht definieren. Wir müssen viel mehr von Spiel zu Spiel denken. Wenn wir einen guten Start erwischen und verletzungsfrei bleiben, bin ich davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen können.“

fcbayern.de: Inwieweit spielt bei der Zielsetzung auch die individuelle Weiterentwicklung der Spieler ein Rolle?
Vogel: „Das ist der andere sehr wichtige Aspekt. Wir wollen den einen oder anderen Spieler ein Stück näher an die Profimannschaft bringen. Das ist ja das Schöne an der Arbeit mit der zweiten Mannschaft: Wir haben einerseits das rein sportliche, andererseits aber vor allem auch das perspektivische Ziel.“

fcbayern.de: Welche Teams zählen für Sie in der Liga zum Favoritenkreis?
Vogel: „Das ist schwierig. Schweinfurt hat gute Investitionen getätigt und wird definitiv nicht dieselbe Rolle spielen, wie in der letzten Saison, sondern auch sicher im oberen Drittel mitspielen. Auch Burghausen ist stark. Für mich herausragend ist aber die SpVgg Unterhaching. Wenn ich mir dort die erste Elf anschaue, ist das eine gute Drittligamannschaft.“

fcbayern.de: Illertissen wurde im vergangenen Jahr Fünfter. Was erwarten Sie von der Auftaktpartie?
Vogel: „Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie mit Begeisterung und Mut in das Spiel geht. Dann glaube ich, dass wir die Partie für uns entscheiden können.“


Quelle: fcbayern.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)