Ancelotti will länger bleiben: „Hier ist es wie eine Familie“

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (Foto) kann sich durchaus vorstellen, länger in München zu bleiben. „Ich würde gern länger als zwei Jahre hier bleiben“, sagte der Italiener am Montagabend bei der Vorstellung seiner Autobiografie in München. Der 57-Jährige ist seit Anfang der Saison Trainer des FC Bayern München und hat ohnehin schon einen Dreijahresvertrag bis 2019.

„Es gibt Vereine, die sich wie ein Unternehmen anfühlen“, erklärte er, und „Vereine, die sich wie eine Familie anfühlen. Hier ist es wie eine Familie.“ Allerdings gebe es ein Problem: „I have to say that Deutsch is sehr kompliziert“, sagte Ancelotti in einem Sprachenmix.
In seinem Buch beschreibt der FCB-Coach seinen ungewöhnlichen Werdegang aus der italienischen Provinz in die Top-Vereine der italienischen Liga - erst als Spieler, dann als Trainer. Zudem erzählt der 57-Jährige, warum er den früheren italienischen Superstar Roberto Baggio einst nicht in seinem Team haben wollte (passte nicht in sein System) und warum das ein Fehler war (inzwischen wisse er, dass die Spieler wichtiger seien als das System).

Dafür verlangt er aber auch etwas von seinen Leuten: „Ich mag es nicht, wenn Spieler egoistisch sind“, sagt er. „Ich will, dass sie bescheiden und selbstlos sind.“ Er verrät, dass er am Willen, eine neue Sprache zu lernen, die Professionalität eines Fußballers ablesen kann („Wenn sie die Sprache nicht studieren wollen, sind sie nicht so fokussiert und nicht so professionell“) und seine wichtigste Fußball-Weisheit: „Der wichtigste Teil des Erfolges sind die Beziehungen zu den Menschen“, den Spielern und dem Team. Und: „Fußball ist einfach, Fußball ist ein Spiel.“
Er habe zwar die Macht, seinen Spielern zu befehlen, um 3.00 Uhr morgens an der Säbener Straße mit dem Training zu beginnen - das bringe aber nichts. „Man muss elf Spielern eine Idee vom Fußball vermitteln - und sie überzeugen, dass die Idee gut ist.“


Quelle: transfermarkt.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)