FC Bayern freut sich über die Renaissance von "Robbery"


Arjen Robben und Franck Ribéry standen gegen Berlin endlich wieder zusammen auf dem Platz.

München - Ein französischer Chanson übertönt sogar die Partyhits der Wiesn. Der Gassenhauer "Aux Champs-Elysées" von Joe Dassin aus dem Jahr 1969 erlebt derzeit in München eine Renaissance - umgedichtet auf Franck Ribéry. Der Franzose spielt beim FC Bayern München so stark wie lange nicht. Und das Comeback von Arjen Robben weckt Erinnerungen an die erfolgreichen Zeiten der einst gefürchteten Flügelzange "Robbery".

Carlo Ancelotti lächelte verschmitzt. Natürlich kenne er den Spitznamen "Robbery", "wir haben auch gegen sie gespielt", sagte der frühere Trainer von Real Madrid und jetzige Bayern-Coach. "Ich weiß wie wichtig die beiden Spieler sind."

Ribéry freut sich über Robbens Rückkehr

Erstmals seit dem 5. März standen Ribéry und Robben gemeinsam in einem Bundesligaspiel auf dem Platz - wenn auch nur für zwölf Minuten. Diese Minuten haben Robben gereicht, zu zeigen, dass er trotz 200-tägiger Pflichtspiel-Abstinenz nichts verlernt hat. "Dann macht er seine berühmte Aktion und er geht gleich ins Tor", beschrieb Thomas Müller Robbens Schlusspunkt zum 3:0 gegen Hertha BSC. Ribéry war beim Torjubel einer der ersten Gratulanten. "Ich freue mich auch für die ganze Mannschaft, dass Arjen wieder zurück ist", sagte der Franzose, der selbst den Führungstreffer erzielte.
Am 4. Spieltag der Saison 2009/10 standen Ribéry und Robben erstmals gemeinsam im Bayern-Trikot auf dem Rasen. Beim 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg erzielte Robben als Joker seine ersten beiden Tore, jeweils vorbereitet vom ebenfalls eingewechselten Ribéry. Es war die Geburtsstunde von "Robbery". Auf den Spieltag genau sieben Jahre später erlebt die berühmte Flügelzange nun ihre Wiedergeburt.



Dass beide Außenstürmer in einem Bundesligaspiel getroffen haben, ist über anderthalb Jahre her: Am 27. Februar (4:1 gegen 1. FC Köln) waren letztmals Ribéry und Robben in einem Bundesligaspiel unter den Torschützen. Die Zeit dazwischen war von Rückschlägen geprägt. Ribéry kam wegen hartnäckigen Sprunggelenksproblemen in der Vorsaison nur auf zwölf Ligaspiele, Robben stoppte eine Adduktorenverletzung im März - nach nur 15 Einsätzen in der Bundesliga. Eigentlich war Robbens Comeback bereits für den Saisonstart vorgesehen, doch eine erneute Verletzung im ersten Vorbereitungsspiel Mitte Juli warf den Niederländer wieder zurück.
Umso mehr übt er sich jetzt in Geduld. "Nach der letzten Verletzung habe ich für mich selbst noch mal wirklich alles analysiert und geschaut, wo ich noch etwas ändern und verbessern kann, um wirklich alles zu perfektionieren", sagte der 32-Jährige. "Es ist jetzt ganz, ganz wichtig, gut aufzubauen und nicht zu schnell."

Bayern holen mehr Punkte mit "Robbery"


Aufgrund diverser Verletzungen standen Robben und Ribéry nur in 84 von 239 möglichen Bundesligaspielen gemeinsam auf dem Feld. Wie wichtig das Offensiv-Duo für die Bayern ist, belegt ein Blick in die Statistik: Mit den beiden auf den Flügeln holte der Rekordmeister in der Bundesliga 2,5 Punkte pro Spiel - ohne "Robbery" waren es durchschnittlich 2,3 Punkte.
"Wir wollen es in dieser Saison gut machen und dafür brauchen wir alle Spieler für die ganze Saison", betonte Ribéry. Im Gegensatz zu seinem Offensivkollegen ist der 33-Jährige dank beschwerdefreier Vorbereitung schon einen Schritt weiter. Mit nun schon zwei Saisontoren hat er bereits am 4. Spieltag seine Torausbeute der Vorsaison eingestellt. Dank der vier Assists führt Ribéry die Scorerliste der Bundesliga an.
"Wenn ich auf dem Platz bin, mache ich das, was mein Gefühl mir sagt", erklärte er. Für die emotionalen Highlights sind eben bei den Bayern nach wie vor "Robbery" zuständig. Und so dürfte neben dem französischen Chanson wohl auch bald wieder häufiger "Der Arjen hat’s gemacht" nach der Melodie von Matthias Reims Schlager "Ich hab geträumt von dir" von den Rängen erklingen.

Maximilian Lotz



Quelle: bundesliga.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)