Doch kein FC-Bayern-Job: Kahn macht Fans stinksauer


Oliver Kahn stellt im Internet seine Marke "Goalplay" vor.
© Screenshot Oliver Kahn auf Facebook


München - Statt eines neuen Jobs beim FC Bayern hat Oliver Kahn seine eigene Marke speziell für Torhüter vorgestellt. Den Fans gefällt die Irreführung überhaupt nicht.

Die Fans hofften, die Fans fieberten, die Fans freuten sich bereits - und jetzt ist die Verwunderung riesig. Mit seiner Video-Ankündigung einer großen neuen Aufgabe sorgte Oliver Kahn vergangene Woche für Aufsehen. Vor einem großen Logo des FC Bayern stehend sprach er von seiner neuen Tätigkeiten.
Doch statt einer neuen Arbeit beim Rekordmeister, wie es auch nach Medienberichten am Dienstagvormittag noch den Anschein gehabt hatte, präsentierte der 47-Jährige eine eigene Sportmarke. "Goalplay" heißt diese und ist speziell für den modernen Torhüter gedacht. Die Marke bietet neben Handschuhen auch Lern-Videos an. Kahn stellte sie mit einem Video auf seiner Facebook-Seite vor.
"Es war immer mein Traum, eine Marke zu schaffen, die sich ausschließlich um den Torspieler kümmert", so Kahn auf der Webseite der Marke, auf der er gemeinsam mit Moritz Mattes als Geschäftsführer vermerkt. "Mit Goalplay kehre ich zurück zu meinen Wurzeln. Hier gebe ich meine Erfahrungen an junge Goalplayer weiter, um sie besser zu machen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen."

Von einer Anstellung beim FC Bayern ist in keiner Weise die Rede.

Der 86-malige Nationalspieler, Champions-League-Sieger von 2001 und Vize-Weltmeister von 2002, hatte 2008 seine Karriere beendet. Später absolvierte er ein Wirtschaftsstudium. Seit Jahren ist Kahn TV-Experte für das ZDF.
Die Fans jedenfalls sind nicht begeistert von der Werbe-Aktion. "Und DAFÜR tagelang so einen Aufriss machen?", schreibt André S. auf Kahns Facebook-Seite. Oliver Kahn selbst antwortete eine Stunde später auf den Vorwurf. "Auf Goalplay habe ich nicht nur tage- sondern monatelang hingearbeitet", schreibt er. "Ich kann verstehen, dass du und viele FCB Fans etwas Anderes erwartet haben. Für mich ist es ein Bedürfnis, das weiterzugeben, was ich während meiner Torhüterzeit erfahren durfte."

Dennoch ist der Tenor durchweg negativ. "Lieber Oliver Kahn", wendet sich Sebastian S. direkt an den Ex-Torhüter, "das ist ein echter FAIL! Du könnest eine große und wichtige Rolle beim FC Bayern München haben. Die Fans stehen immer hinter dem Titan. Aber diese Aktion war total daneben ... echt enttäuschend ..."
"Bewusst Hinweise auf eine etwaige Position bei Bayern München platziert, nur um Klicks zu generieren und die Reichweite der Werbekampagne zu erhöhen", wirft Christopher W. dem Titan vor. "Ich muss sagen, ich bin ziemlich enttäuscht von solch einer Effekthascherei."
Fakt ist aber auch: Mit seiner Ankündigung, er werde eine "ganz, ganz neue Aufgabe" angehen, hat Kahn nicht gelogen. Und er hat die gewollte Aufmerksamkeit für sich und seine neue Arbeit erhalten.


Quelle: tz.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)