Streit zwischen FC Bayern und Chile vor Eskalation

Die Verletzungen von zwei Stars bereiten dem FC Bayern große Sorgen. Besonders die Causa Arturo Vidal erzürnt die Bosse. Karl-Heinz Rummenigge schickt eine klare Warnung an den chilenischen Verband.



WM-Qualifikationsspiel: Arturo Vidal (l.) im Zweikampf mit Kolumbiens Spieler Carlos Sánchez
Quelle: REUTERS


Es waren nur noch wenige Minuten im WM-Qualifikationsspiel zwischen Chile und Kolumbien zu spielen, als Arturo Vidal zu Boden sackte und kurz darauf verletzt vom Platz getragen wurde. Die Adduktoren bereiten dem Mittelfelspieler Schmerzen, eigentlich bräuchte er jetzt eine Pause, um sich auszukurieren.
Doch Vidal sagt vor dem kommenden Länderspiel am Mittwoch in Santiago de Chile: „Ich werde gegen Uruguay spielen, egal, was ist. Ich werde spielen. Wir brauchen diese drei Punkte.“
Worte, die bei Vidals Arbeitgeber FC Bayern München Alarmstimmung ausgelöst haben. Erst vor wenigen Tagen trudelte die Nachricht aus Frankreich ein, dass sich Angreifer Kingsley Coman im Training der Nationalmannschaft einen Kapselriss am Sprunggelenk zugezogen hat und für den Rest der Hinrunde ausfällt.
Mit dem angeschlagenen Vidal könnte nun der nächste Starspieler lange ausfallen. Ein Einsatz gegen Urugay am Mittwoch würde das Risiko erhöhen.

FC Bayern um Arturo Vidals Gesundheit sehr besorgt

Auch deshalb schaltete sich nun Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in die Debatte ein und warnte im Interview mit „Bild“: „Der FC Bayern macht sich große Sorgen um die Gesundheit von Arturo Vidal. Wir fordern den chilenischen Verband auf, mit der Angelegenheit verantwortungsvoll und sensibel umzugehen. Es muss gewährleistet sein, dass die Gesundheit des Spielers an erster Stelle steht.“
Fakt ist, dass der chilenische Verband bislang nicht signalisiert hat, dass er einen Einsatz von Mittelfeld-Motor Vidal aus Rücksicht vor weiteren Verletzungen stoppen möchte. Ganz im Gegenteil: Chile steht gegen Urugay bereits unter Druck, liegt in der Tabelle derzeit mit 17 Punkten nur auf Platz fünf. Das wäre zu wenig, um sich direkt für die Weltmeisterschaft in Russland zu qualifizieren.
Der FC Bayern hat bereits Kontakt zu Vidal aufgenommen. Untersuchungen durch die Teamärzte des chilenischen Nationalteams sollen Klarheit bringen, wie schwer sich der 29-Jährige tatsächlich verletzt hat. Am Ende bleibt den Münchnern auch nichts anderes übrig, als mit Worten um Schonung und Weitsicht zu ringen. Denn ein Verein kann während der vorgegebenen Fifa-Länderspielpausen seine Spieler nicht verpflichtend zurückrufen.

Gegen den BVB fällt schon Kingsley Coman aus

Ein Ausfall Vidals würde die Bayern besonders treffen, da sich vor wenigen Tagen bereits Kingsley Coman schwer verletzte. Der französische Nationalspieler, der bereits nach der EM für einige Wochen verletzungsbedingt gefehlt hatte, zog sich einen Außenband- und Kapselriss zu und fällt erneut rund acht Wochen aus.
Am übernächsten Samstag, 18.30 Uhr, trifft der FC Bayern im Spitzenspiel der Bundesliga auf seinen größten Rivalen Borussia Dortmund. Und die Meldungen aus dem Vereinslazarett könnten unterschiedlicher kaum sein. Während bei den Bayern neben Coman auch Vidal ausfallen könnte, meldet sich beim BVB ein Langzeitpatient zurück. Marco Reus kann wieder spielen.


Quelle: welt.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)