WhatsApp von Boateng: Darum ist Süle ausgeflippt


Noch ein Blauer, bald ein Roter: Hoffenheims Niklas Süle.
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Hoffenheim - Niklas Süle wird nach München wechseln. Dem Vernehmen nach sind nur noch Details zu klären. Auf einen Bald-Kollegen freut sich der Hoffenheimer besonders.

Hat Jérôme Boateng Anteil am Wechsel von Niklas Süle nach München? Der SportBild erzählte der Bald-Münchner, dass Boateng sein großes Vorbild ist - und in einer schweren Karrierephase für ihn da war.

Boateng schreibt, Süle flippt aus

Bayerns Abwehrchef schickte dem 21-Jährigen nach dessen Kreuzbandriss vor zwei Jahren eine WhatsApp-Nachricht mit Genesungswünschen, obwohl beide Spieler sich gar nicht kannten. Süle freute sich riesig: „Ich bin erst mal kurz ausgeflippt“, verrät er der SportBild. Bald könnten Süle und Vorbild Boateng gemeinsam für Bayern auf dem Platz stehen. Was ist Süle für ein Typ? Einer wie Bald-Kollege und Vorbild Jérôme Boateng! Bullig, schnell im Kopf, ballsicher - aber auch immer gut für Böcke und Unkonzentriertheiten. Hoffenheims Ex-Trainer Markus Gisdol verbot Süle deswegen das Grätschen - zu gefährlich. „Seitdem löse ich viel mehr mit den Beinen. Das ist auch leichter als auf dem Hosenboden“, sagt Süle.

Süle setzt sich nicht freiwillig auf die Bayern-Bank

Und Süle kommt nicht wegen des schönen Wetters nach München. Er will sich durchsetzen und meldet schon jetzt Ansprüche auf einen Stammplatz an. „Ich bin über den Status hinweg, ein Talent zu sein“, sagt er in der SportBild. „Ich möchte mit meiner Leistung vorneweg gehen.“ Süle ist ein Mann, der die jetzt schon exquisit besetzte Bayern-Verteidigung, sinnvoll ergänzen kann.

Kein Platz mehr für Publikumsliebling Badstuber?

In München können sie sich freuen auf den Neuen. Aber: Ein Problem gibt es. Es wird eng in der Bayern-Defensive. Jérôme Boateng, Mats Hummels, Javi Martinez und Holger Badstuber sind allesamt Verteidiger von Format - und wollen spielen. Jetzt kommt auch noch Süle dazu. Klar, seine Verpflichtung verringert eines der großen Bayern-Mankos: Die fehlende Kaderdichte, gerade im Falle von Verletzungen. Mit den vier oben genannten und Süle wäre der Bayern-Kader in der Innenverteidigung mit doppeltem Boden abgesichert. Javi Martinez könnte sogar auf seine Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld rücken (wo er in der Champions-League-Saison 2013 neben Bastian Schweinsteiger glänzte). Bleiben Süle, Boateng, Hummels und Badstuber. Vier, die wohl bei den meisten Bundesligisten gesetzt wären. Keine Frage: Die Süle-Verpflichtung löst Bayern-Probleme, verursacht aber auch eines: Was wird aus Publikumsliebling Holger Badstuber? Die Chancen des gebürtigen Memmingers auf Startelfeinsätze sind schon jetzt gering und dürften sich in der kommenden Saison nicht unbedingt verbessern. Das Eigengewächs, das einst von Luis van Gaal ins kalte Bundesliga-Wasser geworfen und zum Verteidiger der Extraklasse wurde, plagt sich immer wieder mit Verletzungen. Unwahrscheinlich, dass er an Boateng, Hummels und Süle vorbeikommt - selbst wenn er zur alten Stärke zurückfindet.

Dreierkette als Lösung?

Freilich ist denkbar, dass Carlo Ancelotti die altbewährte Viererkette zu den Akten legt und ab der kommenden Saison auf drei Verteidiger umstellt. Gerade in Anbetracht der Gerüchte um Philipp Lahms Wechsel in die Bayern-Führungsetage ist diese Option eine interessante. Denn: Gute Außenverteidiger sind rar gesät im Weltfußball. Würde Ancelotti diesen Schritt wagen, dürften sich drei aus dem Innenverteidiger-Quintett Hoffnung auf Startelf-Einsätze machen. Schlägt Süle ein, wären das er, Hummels und Boateng. Badstuber wäre dann die erste Alternative, Martinez könnte im Falle eines Falles einspringen. So oder so: Die Luft wird dünner für Holger Badstuber. In der Sport Bild wird deswegen spekuliert, dass er auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sein soll. Mögliche Destinationen gibt es viele. Denn: Einen wie Badstuber könnte (fast) jeder Bundesligist gut gebrauchen - wenn er fit bleibt. Und: Ein mysteriöser Tweet von Badstuber nährt Wechselspekulationen.


Quelle: tz.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)