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Dienstagmorgen in Glasgow. Das Wetter auf der britischen Insel ist so, wie es das Klischee erwartet: regnerisch, trüb, kühl. Einige Bayern-Fans laufen schon durch die Straßen, ansonsten aber deutet (noch) wenig darauf hin, dass am Abend (20:45 Uhr, live im Ticker und im Webradio) das Champions-League-Spiel zwischen Celtic und dem FC Bayern steigt, eine Partie, im Rahmen derer sich aber (zumindest die halbe) Stadt in ein grünes Meer verwandeln wird. Vor allem der Celtic Park.

„Es ist sehr schön, hier zu sein“, freut sich auch Giovane Elber im Interview mit FC Bayern.tv auf die Partie, ehe er mit seinem Smartphone ein paar Fotos schoss. Der frühere Bayern-Stürmer ist in seiner Funktion als Markenbotschafter mit den Münchnern in Schottland. In der 1892 errichteten und mehrfach modernisierten Heimspielstätte von Celtic hat der Brasilianer einmal mit Olympique Lyon gespielt, auch wenn er die 0:2-Niederlage bereits verdrängt hatte. Elber aber weiß um die Atmosphäre dort. „Die Fans sind richtig laut. Als Spieler gehst du auf das Spielfeld und zitterst ein bisschen. Du brauchst fünf bis zehn Minuten, bis du ins Spiel kommst.“

„An meine Spiele in Schottland habe ich nicht so gute Erinnerungen“, weiß auch Jupp Heynckes um den Einfluss der Stimmung auf die gegnerischen Teams. „Ich habe in Aberdeen und Dundee gespielt, da haben wir hoch verloren. Aber es war immer ein großartiges Erlebnis, in Schottland zu spielen.“ Heynckes mag die „super Profis, die das letzte aus sich herausholen, die unheimlich stark sind.“ Und er begeistert sich für die Stimmung auf den Rängen. „Egal in welchem Stadion, ich habe immer eine tolle Atmosphäre erlebt. Hier pulsiert der Fußball, er ist von der gesamten Atmosphäre sehr attraktiv.“
„… dann kann man Fußball spielen“

Im Hexenkessel wollen sich die Bayern aber nicht vom Wesentlichen ablenken lassen. „Es ist für jeden Fußballer großartig, vor solch einem Publikum zu spielen. Das ist nicht erdrückend“, freut sich Joshua Kimmich. „Dafür spielt man Fußball! Es beflügelt dich eher, wenn die Stimmung super ist. Wir hoffen aber, dass die Stimmung nicht zu gut ist. Wir wollen das Spiel gewinnen.“

Aus seiner aktiven Zeit weiß auch Elber, dass die Atmosphäre „schon sehr viel“ ausmacht, so der Stürmer, der mit dem FC Bayern auch bei Celtics großem Rivalen, den Glasgow Rangers, antrat. In der Saison 1999/2000 holten die Münchner vor 50.000 Fans ein Last-Minute-1:1. „Du spürst, es ist ganz anders als bei uns, im Stadion ist alles so eng. Auf einmal stehst du da draußen, alle fangen an zu singen und zu klatschen. Du fragst dich: Was ist hier los?“, so der Brasilianer. „Aber unsere Spieler sind erfahren genug. Nach fünf Minuten ist es vorbei, dann kann man Fußball spielen.“

https://fcbayern.com/de/news/2017/10/heynckes-erinnerungen-und-elbers-zittern