1:1 TALK BEI FC BAYERN.TV live
Ulreich: „Bin in vielen Dingen gewachsen“

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, ist eine bekannte Redewendung in Deutschland. Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Sven Ulreich heute im Tor steht. „Mein Papa war selber Torhüter“, erklärt er im 1:1 Talk bei FC Bayern.tv live, „er hat zwar nur in niedrigen Ligen gespielt, der Kreisliga A. Für mich war es trotzdem immer schön, wenn er seine Tasche gepackt hat. Ich fand es immer besonders, wenn er die Handschuhe eingepackt hat.“

Deswegen wollte der heute 29-Jährige auch unbedingt zwischen die Pfosten und fing im zarten Alter von drei Jahren selbst im Verein an – zunächst jedoch als Feldspieler. „Der Sohn vom Trainer war Torwart. Da durfte ich nicht ins Tor“, blickt der Schlussmann zurück. Deswegen wechselte der gebürtige Schorndorfer nach zwei Jahren den Verein.

Bewusster Wechsel

Jetzt war er endlich im Kasten und ging seinen Weg. Mit 19 Jahren gab Ulreich sein Profi-Debüt für den VfB Stuttgart und reifte dort zur Nummer 1. 2015 folgte dann der Wechsel zum FC Bayern. Eine Entscheidung, die nicht viele verstanden, da er den VfB als Stammkeeper verlies und sich in München hinter Manuel Neuer einreihen musste. „Für mich war es in dem Moment der richtige Schritt. Ich einen anderen Weg gehen und dann kam das Angebot von Bayern“, meint Ulreich und fügt an: „Bayern holt als Backup für Manu keinen Torwart, der nichts drauf hat. Deswegen war es eine große Ehre, dass ich hier unterschreiben durfte.“

In dieser Saison sammelt er fleißig Spielminuten und ersetzt den verletzten Nationaltorhüter bestens – auch wenn er anfangs Probleme hatte. „Man kann die ganzen Abläufe so viel trainieren wie man will, ein Spiel ersetzt das nicht. Man braucht dann schon etwas, um in den Rhythmus zu kommen.“ Nach kurzer Zeit hat Ulreich diesen Rhythmus aber gefunden und dem FCB zum Beispiel im Pokal mit einem gehaltenen Elfmeter eine Runde weiter gebracht.

Neuers Gottesgaben

Persönlich ist Ulreich in den letzten knapp zweieinhalb Jahren „in vielen Dingen gewachsen“ und bereut den Schritt nach München keinesfalls. Großen Anteil an dieser Entwicklung hatte auch Neuer, wie der zweimalige Deutsche Meister verrät: „Wenn man so einen Weltklasse-Torhüter wie ihn jeden Tag im Training vor sich hat, da schaut man sich natürlich einiges ab. Aber man kann nicht alles kopieren, da auch viel Gottesgabe ist, was Manu da geschenkt bekommen hat.“

Welche von Neuers „Gottesgaben“ Ulreich selbst gern hätte, erfahrt ihr am Mittwochabend, 20 Uhr im 1:1 Talk. Außerdem spricht er unter anderem über die Änderungen unter Heynckes, sein Verhältnis zu Neuer und darüber, wie er mit der Kritik nach dem Spiel gegen Wolfsburg umgegangen ist.

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