[Linked Image]

Seit über drei Monaten ist der FC Bayern Campus nun die Heimat der Jugendabteilung des FC Bayern. Das Herzstück des Geländes an der Ingolstädter Straße ist die Allianz FC Bayern Akademie. Neben den Büroräumen der Verwaltung, der Kantine und dem Athletikbereich befindet sich hier auch das Internat für die Nachwuchsspieler, die nicht aus München oder der Umgebung kommen. Insgesamt 35 Einzelzimmer-Appartements stehen zur Verfügung, 22 minderjährige und sieben volljährige Talente des FCB sind hier derzeit zuhause. Tür an Tür, verteilt auf zwei Stockwerke, wohnen und leben die Jugendlichen in unmittelbarer Nähe zu den neuen Trainingsanlagen.

In ihrem alltäglichen Ablauf werden die Nachwuchskicker von einem fünfköpfigen pädagogischen Team und einer „Herbergsmutter“ betreut. Sie alle sorgen für eine familiäre Atmosphäre in der Akademie und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler auf ihrem angestrebten Weg zum Profifußballer.

„Der Mensch steht im Vordergrund“

Pädagogische Leiter ist Udo Bassemir. Der 58-jährige ehemalige Jugendtrainer des FCB leitete bereits an der Säbener Straße die pädagogische Betreuung und absolvierte zuletzt seine Ausbildung als systemischer Pädagoge. „Der Mensch steht bei uns im Vordergrund. Wir müssen den Jungs ein angenehmes Zuhause bieten, in dem sie alle glücklich sind und sich entfalten können.“ Bassemir möchte mit seinem Team einen Beitrag dazu leisten, dass die Talente „optimale persönliche Voraussetzungen erhalten, ihre Karriere als Fußballprofi erfolgreich gestalten zu können. Wir wollen sie zu Eigenständigkeit und Selbstverantwortung erziehen und werden ihnen nicht alles abnehmen.“

Ihm zur Seite steht unter anderem die 37-jährige ehemalige Fußball-Nationalspielerin Tanja Wörle, die 160-mal für die Frauen des FC Bayern München auflief und 2012 den DFB-Pokal gewann. Während ihrer Fußballkarriere studierte die Schwester von Frauen-Chefcoach Thomas Wörle Pädagogik und als Nebenfach Psychologie. Anschließend absolvierte sie ein Fernstudium im Bereich Sportökonomie und eine Ausbildung im systemischen Coaching. Nach ihrer aktiven Karriere arbeitete Wörle als Teammanagerin und Betreuerin der FCB-Frauenmannschaft sowie als Pädagogin für die Juniorinnen. Ihr Motto in der Betreuung der Nachwuchsspieler des Rekordmeisters: „Ich möchte den Jungs Disziplin, Ehrlichkeit, Eigenverantwortlichkeit und Vertrauen vorleben und weitergeben. Ihnen das Gefühl vermitteln, dass ich sie in erster Linie nicht als Fußballer wahrnehme, sondern als Mensch. Ich möchte sie auf ihrem Weg nach oben begleiten, für sie da sein und immer wieder an einen Plan B erinnern.“

Herbergsmama Gertrud Wanke

Neu beim FC Bayern ist Dr. Eva Zier (35), eine Diplom-Sportwissenschaftlerin sowie zertifizierte Expertin im Bereich Sportpsychologie und Pädagogik. Darüber hinaus ist sie systemische Therapeutin. Zier arbeitet nebenbei auch beim deutschen Skiverband und war im psychologischen Bereich im Skiinternat Oberstdorf und Berchtesgaden tätig. „Das Wichtigste ist für mich das respektvolle Miteinander. Ich versuche, die Jungs darin zu unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten zu sehen und auf diese zu vertrauen, damit sie mit Selbstbewusstsein und Freude die Herausforderungen des Alltags, neben und auf dem Platz, annehmen und dann meistern können“, sagt sie über ihre Aufgabe auf dem Campus.

Mit Nora Bohaimid (27) gehört eine ausgebildete Erzieherin zum Betreuerteam. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie sechs Jahre an einer städtischen Grundschule. Selbst spielt sie als Stürmerin in der Frauenmannschaft von SC Amicitia München. „Ich will eine gute Vertrauensbasis zu allen Akademiebewohnern aufbauen und ein familiennahes Umfeld schaffen“, hat sich Nora vorgenommen.

Der Fünfte im Bunde ist Philipp Watzek (25). Er hat Pädagogik und Sportdidaktik studiert und absolviert derzeit ein zweites Studium im Bereich Sportwissenschaften. Watzek arbeitete bereits zwischen 2015 und 2017 im deutschen Fußballinternat Bad Aibling als Pädagoge und im Athletikbereich: „Ich möchte die Jungs bestmöglich und nachhaltig auf dem Weg zum Fußballprofi unterstützen.“

Schon seit 2007 dabei ist Gertrud Wanke. Sie kümmerte sich im Jugendhaus an der Säbener Straße mit Fürsorge um alle möglichen Angelegenheiten der Nachwuchsspieler. Selbiges tut sie nun auch am Bayern Campus, wo sie die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleiten und für sie ein Umfeld schaffen möchte, „in dem sie sich wohlfühlen. Ich möchte für alle großen und kleinen Sorgen der Spieler da sein.“ Darüber hinaus gibt es auch noch sechs Studenten bzw. Studentinnen im Bereich Pädagogik, die in der Allianz FC Bayern Akademie die Nachtschichten übernehmen.

Ansprechpartner und Vertrauenspersonen für die Eltern

Auch für Florian Cichlar, dem Schulkoordinator des FC Bayern, sind die Pädagogen Ansprechpartner. Dabei geht es vor allem um die Organisation der Nachhilfe der Schüler aus der Akademie. Die Pädagogen pflegen darüber hinaus einen guten Kontakt zu den Trainern und tauschen sich mit ihnen über die sportlichen Leistungen der Spieler aus.

Neben der Betreuung der Nachwuchsspieler des FCB sind die Pädagogen auch Ansprechpartner und Vertrauenspersonen für die Eltern der Spieler, zu denen sie einen engen Kontakt pflegen. „Wir arbeiten bestens mit allen Eltern, Lehrern und Trainern zusammen“, so Bassemir. Darüber hinaus bieten die Pädagogen den Akademiebewohner Abwechslung zum Alltag. Dabei gestalten sie interessante Angebote und Projekte, wie beispielsweise Kinobesuche, einen Ausflug zu den Bayern-Basketballern in den Audi Dome oder auch gemütliche Gruppenabende mit zum Beispiel einer Runde Billard oder „Mensch ärger‘ dich nicht“.

Das Ziel des gesamten Teams ist es, gerade die Spieler im Alter von 14 bis 17 Jahren beim Erwachsenwerden zu begleiten. Die 18-Jährigen bestreiten aufgrund ihrer Volljährigkeit ihren Alltag weitestgehend selbst, bei Problemen stehen aber auch ihnen die Betreuer zur Seite.

Für Jochen Sauer, Leiter des FC Bayern Campus, haben die pädagogischen Betreuer eine weitere wichtige Aufgabe inne. „Unsere Jungs in der Akademie sollen Verantwortung innerhalb und außerhalb der Internatsgemeinschaft für sich selbst sowie für andere übernehmen. Sie sollen Respekt, Wertschätzung, Akzeptanz, Vertrauen und Verständnis erlernen. Dabei hilft ihnen unser tolles Pädagogenteam mit Rat und Tat.“

https://fcbayern.com/de/news/2017/11/furs-familiengefuhl-am-campus-161117