„Es kribbelt“
Jetzt freuen sich die Bayern aufs Jahresfinale

Wer hätte das gedacht? Ein halbes Jahr nach seinem Karriereende kehrte ein Hauch von Philipp Lahm ins Spiel des FC Bayern zurück. „Früher, als Philipp Lahm noch da war, also in Ur-Zeiten des FC Bayern“, schmunzelte Thomas Müller nach dem Schlusspfiff in Stuttgart, „da hat Philipp manchmal zu Rafa gesagt: Fackel ab!“ Und genau diese Worte rief in der 79. Spielminute in Stuttgart nun Rafinha Müller zu: „Fackel ab!“ Müller tat, wie geheißen. Mit dem linken Fuß feuerte er den Ball flach ins kurze Eck des VfB-Tores – 1:0! Der Siegtreffer!

„Heute hat er den linken Hammer ausgepackt, den er sonst nur zum Stehen hat“, flachste Jupp Heynckes über Müllers Treffer, der die erste Schlüsselszene eines hart umkämpften Südderbys darstellte. Die zweite folgte in der Nachspielzeit: Sven Ulreich sicherte an alter Wirkungsstätte mit einem gehaltenen Elfmeter den 13. Saisonsieg (eigener Bericht) und „wichtige drei Punkte in der Liga“, wie der Held des Tages sagte.

Eine „verschworene Einheit“

Mit mindestens zehn Punkten, vielleicht sogar elf Punkten Vorsprung wird der FC Bayern an der Bundesliga-Tabellenspitze überwintern, „ein sehr, sehr guter Vorsprung für die Winterpause“, wie Niklas Süle meinte. Nicht vergessen haben die Münchner, dass sie vor zwei Monaten noch fünf Punkte Rückstand zur Tabellenspitze hatten. Dann kam Jupp Heynckes.

„Er geht mit allen Spielern super um. Auch die Ergebnisse stimmen. Das Gesamtkonzept passt bisher“, sagte Müller über den Chefcoach, unter dem die Mannschaft zu einer „verschworenen Einheit“ zusammengewachsen sei. Nach drei 1:0-Siegen in Folge ist den Bayern jetzt aber anzumerken, dass sie reif für die Winterpause sind. „Es war nicht so, dass wir in den letzten drei Spielen locker flockig durch die Liga marschiert wären“, sagte Müller, „wir mussten hart arbeiten.“

Es kribbelt schon

Bevor die Beine hochgelegt werden können, steht aber noch ein knisterndes Jahresfinale auf dem Programm. Am kommenden Mittwoch kommt es in der Allianz Arena zum Achtelfinal-Duell im DFB-Pokal gegen Dortmund. „Wir haben in den letzten drei Spielen nicht so gut kombiniert und nicht so effektiv gespielt. Wir wissen, dass wir gegen Dortmund eine Schippe drauflegen müssen“, sagte Ulreich.

Am Sonntag gab Heynckes seinen Spielern frei. Statt Training sollen sie die Zeit zuhause bei ihren Familien genießen. „Die Spieler müssen sich erholen und die Köpfe frei bekommen“, meinte der Chefcoach, „die Mannschaft hat bisher Großartiges geleistet. Und wir haben noch Reserven. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir gegen Borussia Dortmund nochmal zulegen können.“ Das Duell an sich wird ohnehin zusätzliche Kräfte freisetzen. „Von der Anspannung, von der Bedeutung ist es das größte Spiel in Deutschland“, meinte Mats Hummels und stellte schon am Samstag fest: „Es kribbelt so ein bisschen.“

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