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Europa und Asien, Mittelalter und Orient, Tradition und Moderne – alles vereint in einer Stadt: Istanbul. Die 15-Millionen-Metropole zu beiden Seiten des Bosporus schlägt Brücken. Für den FC Bayern liegt dort die Schwelle zum Viertelfinale der Champions League. „Die Tür ist weit auf, aber wir müssen morgen noch seriös durchgehen“, sagte Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug am Dienstagvormittag zum 40-Stunden-Trip in die Türkei, wo am Mittwochabend (18 Uhr MEZ / 20 Uhr Ortszeit, live im Ticker und im Free-Webradio) das Achtelfinal-Rückspiel bei Besiktas Istanbul stattfindet.

Im Gepäck haben die Bayern ein komfortables 5:0 aus dem Hinspiel vor drei Wochen, ein Vorsprung, der in der Europapokal-Geschichte noch nie verspielt wurde. „Wir müssen trotzdem alles abrufen. Uns erwartet ein heißer Tanz“, hat nicht nur Niklas Süle die Erfahrung von RB Leipzig bei Besiktas im Hinterkopf. In der Gruppenphase verlor der deutsche Vizemeister im Hexenkessel Vodafone Park mit 1:2.

Auch die Münchner werden es nicht nur mit dem türkischen Meister, der von seinen letzten 20 Europapokal-Heimspielen nur eines verloren hat, zu tun bekommen, sondern auch mit dem Druck von den Rängen. Rummenigge hat das bisher einzige Gastspiel des FC Bayern bei Besiktas im November 1997 (2:0) nicht vergessen. „Da ist es schon ziemlich laut gewesen“, erzählte der Vorstandsvorsitzende, „aber ich glaube, es liegt morgen auch ein bisschen an uns, dass es leise bleibt. Wenn wir gut spielen, dann wird es vielleicht am Anfang etwas lauter werden und dann wieder etwas leiser.“

Ohne Robben nach Istanbul

Angepeitscht von den Fans rechnen die Münchner mit stürmischen Gastgebern. „Ich denke, dass sie Druck machen werden. Dafür sind wir gewappnet“, sagte Sven Ulreich und gab die Marschroute aus: „Kein Gegentor bekommen und möglichst schnell selbst ein Tor schießen. Wir müssen voll konzentriert sein.“

Trainer Jupp Heynckes hat 19 Mann mit nach Istanbul genommen. Neben den verletzten Manuel Neuer (Mittelfußbruch) und Kingsley Coman sowie dem angeschlagenen Corentin Tolisso (Schienbeinprellung) blieb auch Arjen Robben in München. „Eine Vorsichtsmaßnahme. Ihn zwickt irgendwo ein Nerv“, erklärte Rummenigge. Bei Besiktas fehlt wahrscheinlich die komplette Innenverteidigung aus dem Hinspiel. Vida sah in München Rot, der Einsatz von Pepe (gebrochener Zeh) ist sehr fraglich.

Hoeneß ohne Sorgen

Dass Heynckes mit seinem Team den notwendigen letzten Schritt ins Viertelfinale machen wird, daran zweifelt man beim FC Bayern nicht. „Da kann nichts passieren. Da habe ich keine Sorgen“, meinte Präsident Uli Hoeneß. Rummenigge sagte: „So wie sich unsere Mannschaft trotz ihres Vorsprungs in der Bundesliga präsentiert, muss man sich keine Sorgen machen. Keiner unserer Spieler wird es bei Besiktas am nötigen Engagement fehlen lassen.“ Der FCB-Vorstandschef verwies auf die „unglaubliche Charakterstärke“, mit der die Mannschaft seit Jahren von Erfolg zu Erfolg eilt. „Ich bewundere das.“

Nach dem Spiel in Istanbul werden die Bayern übrigens schnellstmöglich die Heimreise antreten. Dafür verzichten sie auf das traditionelle Bankett und kehren schon sechs Stunden nach dem Schlusspfiff nach München zurück. „Es war der Wunsch des Trainers, schnell zurückzukommen“, sagte Rummenigge. Heynckes wolle seine Mannschaft optimal auf das Bundesligaspiel in Leipzig am Sonntag vorbereiten. Dort hoffen die Bayern, vielleicht wieder eine Tür durchschreiten zu können: die zur Meisterschaft.


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