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An diesem Dienstag trifft der FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League auf den spanischen Top-Klub FC Sevilla. Es ist das erste Duell der beiden Mannschaften in einem europäischen Wettbewerb. fcbayern.com stellt den Gegner des deutschen Rekordmeisters im Kampf um den Einzug ins Halbfinale der Königsklasse vor.

Historie:

Der Sevilla Fútbol Club wurde am 25. Januar 1890 in der andalusischen Hauptstadt durch eine Gruppe junger Briten und Spanier, allesamt Anhänger des „Football“, gegründet. Nicht mal zwei Monate später, am 8. März, fand das erste Spiel zwischen zwei auf spanischem Boden gegründeten Mannschaften statt. Sevilla traf dabei auf den nur einen Monat älteren und damit ältesten Verein Spaniens, Huelva Recreation Club (Recreativo de Huelva), und gewann die Partie am Ende mit 2:0.

Der neue Sport gewann in den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende schnell zahlreiche neue Anhänger auf der iberischen Halbinsel. Viele neue Vereine wurden gegründet und die ersten regionalen und nationalen Wettbewerbe wurden ausgetragen. Sevilla dominierte die andalusische Meisterschaft und überzeugte auch zunehmend in den spanischen Titelkämpfen, nicht zuletzt dank einer Spielweise, die auf kurze Pässe und schnelle Dribblings basierte. Die so genannte „escuela sevillista de fútbol”, die sevillanische Fußballschule, war geboren.

Die ersten Titel kamen dann ab den 30er Jahren mit den Triumphen im spanischen Pokal (1935, 1939, 1948) und der ersehnten – und bis heute einzigen – nationalen Meisterschaft im Jahr 1946. Die wirkliche Goldene Ära des Klubs, was den Gewinn von Titeln betrifft, kam jedoch erst nach der Jahrtausendwende. Mit zwei aufeinanderfolgenden Siegen im UEFA-Cup (2006, 2007) sowie deren drei in der Europa League (2014, 2015, 2016) hievte sich der FC Sevilla in die Beletage des europäischen Fußballs. Hinzu kam ein europäischer Supercup (2006). Aber auch in Spanien sammelten die Andalusier weitere Trophäen: 2007 und 2010 gewannen sie den spanischen Pokal sowie den Supercup 2007. Am 21. April bestreiten sie zudem das Pokalfinale gegen den FC Barcelona.

CL-Bilanz:

Der FC Sevilla belegt in der ewigen Tabelle der Champions League derzeit Platz 62. Zum erst fünften Mal starten die Andalusier in dieser Saison in der Königsklasse, in der drei Mal im Achtelfinale Endstation war (2008, 2010, 2017). Dank eines 2:1-Auswärtssieges bei Manchester United erreichte die Mannschaft in dieser Spielzeit erstmals die Runde der letzten Acht und erwartet nun den FC Bayern.

Stadion:

Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuan verdankt seinen Namen einem der wichtigsten Präsidenten des Vereins. Die im Jahre 1958 eingeweihte Sportstätte bietet 42.500 Zuschauern Platz und besticht vor allem durch die Stimmung, die die Anhänger des FC Sevilla von den Rängen verbreiten - vor allem, wenn vor dem Spiel die Vereinshymne „Himno del centenario” durch das weite Rund hallt. Lange Zeit war das Ramón Sánchez Pizjuan auch Spielstätte der spanischen Nationalmannschaft. Deutschen Fans ist die Arena noch aus dem denkwürdigen WM-Halbfinale 1982 zwischen Deutschland und Frankreich bekannt.

Trainer:

Erst seit Januar diesen Jahres leitet Vincenzo Montella die sportlichen Geschicke der Andalusier. Der 43 Jahre alte Italiener folgte auf den Argentinier Eduardo Berizzo. Zuvor trainierte Montella in seiner Heimat den AS Rom, Catania Calcio, den AC Florenz, Sampdoria Genua und zuletzt den AC Mailand. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten brachte der ehemalige italienische Nationalspieler den FC Sevilla wieder auf Erfolgskurs und erreichte neben dem CL-Viertelfinale auch das Endspiel um den spanischen Pokal.

Schlüsselspieler:

Wichtigster Spieler im Verbund des FC Sevilla ist ohne Frage der Argentinier Éver Banega. Der 29 Jahre alte Mittelfeldakteur ist der Taktgeber im Spiel der Andalusier, der für Rhythmus und Ausgewogenheit sorgt. Doch der Nationalspieler der Albiceleste, der nach einem kurzen Gastspiel bei Inter Mailand vor der Saison nach Sevilla zurückkehrte, ist für das Hinspiel gegen den FC Bayern am Dienstag gesperrt. Neben Banega ragen im Mittelfeld Steve Nzonzi und Franco Vázquez heraus, mit dem Franzosen Wissem Ben Yedder stellt Sevilla derzeit den zweitbesten Torschützen in der Champions League (acht Tore). Auch Rekordspieler Jesús Navas (über 400 Spiele) und Innenverteidiger Clement Lenglet sind wichtige Leitungsträger.

Aktuelle sportliche Situation:

In der laufenden Spielzeit hat der FC Sevilla zwei Gesichter gezeigt. In der Meisterschaft lässt die Elf von Vincenzo Montella oft die Konstanz vermissen, nach 30 Spieltagen rangiert das Team derzeit auf Platz sechs. Der Rückstand auf den vierten Rang, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt, beträgt bereits 13 Punkte. In den Pokalwettbewerben hingegen konnte Sevilla überzeugen. In der Copa del Rey geht es im Finale gegen den FC Barcelona, und in der Königsklasse hat die Mannschaft erstmals das Viertelfinale erreicht.


https://fcbayern.com/de/news/2018/04/fc-sevilla-im-portrait