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Dem einen oder anderen ging das Champions-League-Duell gegen Real Madrid wohl nicht komplett aus dem Kopf, die Bayern aber haben am Samstagnachmittag einmal mehr bewiesen, wie sehr sie sich auf ihre Aufgaben im Hier und Jetzt fokussieren können. Mit 4:1 (1:0) besiegte eine auf acht Positionen veränderte Bayern-Elf die Eintracht aus Frankfurt, das Selbstvertrauen der Münchner ist nach wie vor intakt. Kräftig mitgeholfen haben derweil vier Youngster, die in der Allianz Arena bemerkenswerte Debüts gefeiert hatten.

„Ich habe im Bus schon gezittert“, gab Innenverteidiger Lukas Mai zu, der nach seinem Profi-Debüt vergangene Woche in Hannover und seinem unterschriebenen Profivertrag unter der Woche nun seine Heim-Premiere feierte. „Wenn man da rausläuft und die 75.000 Menschen sieht, ist das schon noch mal etwas anderes.“ Das stellten auch Franck Evina, Meritan Shabani und Niklas Dorsch fest, die zum ersten Mal in einem Pflichtspiel für die Bayern-Profis zum Einsatz kamen.

„Das macht mich extrem stolz“, freute sich Dorsch nach der Partie, in der er die Bayern nach 43 Minuten sogar in Führung brachte. Damit war der 20-Jährige der erste Deutsche seit Thomas Kastenmaier 1989, der in seinem ersten Pflichtspiel für den FC Bayern getroffen hat! Die Vorlage lieferte Sandro Wagner. „Er hat gesagt, „geh‘ in die Box, dann leg ich quer!“. Wie man vor dem Spiel ab und zu redet“, erklärte Dorsch. Und der Assistgeber meinte: „Er ist ein junger Spieler, ich wollte ihm ein Erfolgserlebnis gönnen. Das hat ja auch gut geklappt.“

Salihamidzic ist „stolz auf die Jungs“

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, fand Sportdirektor Hasan Salihamidzic nur lobende Worte für die Darbietung der vier Youngster. „Wir haben gesehen, dass wir gute, junge Spieler haben. Sie haben ihre Chance gerechtfertigt. Kompliment auch an unsere Trainer in der Jugend, die seit Jahren dafür kämpfen, den Jungs vieles beizubringen. Das ist auch eine Wertschätzung für ihre Arbeit.“ Auch Niklas Süle zollte den Talenten Respekt“, es ist nicht so einfach, vor 75.000 Zuschauern so eine Leistung abzuliefern.“

Von Bedeutung war der Sieg auch für das schwere Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid. „Es war wichtig, dass wir nach letztem Mittwoch eine Reaktion gezeigt haben“, meinte Sandro Wagner, der neben seiner Vorlage zum 1:0 auch den Treffer zum 2:0 beigesteuert hatte. Mit Rafinha (87.) und Süle (90.) machten ausgerechnet zwei Abwehrspieler den Deckel drauf, „jetzt fahren wir mit einem durchweg positiven Gefühl nach Madrid“, kündigte der Torschütze zum 4:1 an. „Im Hinspiel haben wir gesehen, dass wir uns nicht verstecken müssen. Es wird ein extrem schwieriges Spiel, aber wir haben die Qualität, das zu schaffen.“

„Wir wollen es unbedingt drehen“

„Die letzten zwei Aktionen waren noch mal richtig ein Hormonschub“, freute sich Thomas Müller über die Tore von Süle und Rafinha kurz vor Schluss, die der Kapitän wie das gesamte Spiel von der Bank aus gesehen hatte. „Wir wissen alle, dass wir eine Topleistung brauchen, aber wir wissen auch alle, dass noch was drin ist. Diese positive Stimmung müssen wir mit nach Madrid nehmen.“ Wagner setzt auch auf den Teamgeist – und kann die Partie im Estadio Santiago Bernabéu kaum erwarten: „Wir haben uns geschworen, dass wir alles reinwerfen werden. Darauf freue ich mich. Ich würde am liebsten jetzt sofort spielen!“

„Wer da nicht heiß ist, hat wahrscheinlich nicht viel mit Fußball am Hut“, brennt auch Joshua Kimmich auf die große Aufgabe. „Wir wollen es unbedingt drehen. Ich bin extrem heiß.“ Müller indes kündigte an, dass die Bayern das Spiel „konstruktiv angehen“ werden. „Wir wollen mutig nach vorne spielen. Wir wollen den Funken Respekt, den wir immer wieder zeigen in diesen Spielen, endlich auch mal abschütteln. Dann werden die Bälle auch die Torlinie überqueren.“ Dass Müller in seiner Karriere noch ohne Torerfolg gegen Real Madrid ist, kommentierte der Bayer so: „Dann wird's Zeit.“


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