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Jupp Heynckes verließ die Bühne unter Applaus. Ein letztes Mal hatte sich der scheidende Bayern-Trainer am Freitagnachmittag den Fragen der Pressevertreter im Medienraum des FC Bayern München gestellt und sich vor seinem letzten Heimspiel auf der Trainerbank des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart (Samstag 15:30 Uhr, live im Ticker und im Webradio) bei den anwesenden Journalisten für die respektvolle Zusammenarbeit in den vergangenen acht Monaten bedankt. Der Beifall, der zurückkam, war keine selbstverständliche Geste – sondern der Ausdruck von großer Anerkennung.

Wenn Heynckes am Samstag auf der Bank in der Allianz Arena Platz nimmt, endet eine Bundesliga-Laufbahn, die ihresgleichen sucht. Die Partie gegen die Schwaben wird das 1038. Bundesliga-Spiel seiner Karriere - 669 betreute er als Trainer, 369-mal lief er als Spieler in Deutschlands höchster Liga auf - und überholt damit mit seiner letzten Partie Otto Rehhagel, der bislang mit 1037 Einsätzen Rekordhalter der Bundesliga war. Selbstverständlich will sich Heynckes mit einem Sieg von der Bundesliga-Bühne verabschieden. „Wir wollen zum Abschluss siegreich bleiben und dem Publikum ein gutes Spiel zeigen“, gab der 73-Jährige die Richtung vor. Auf die Atmosphäre und die Stimmung rund um die Meisterfeier nach dem Spiel freute sich der Trainer auch schon. „Morgen ist ein Freudenfest, kein Alltag.“ Mit einem Lächeln fügte Heynckes aber noch hinzu: „Auf die Bierdusche kann ich verzichten.“

Jupp Heynckes
„Ich bin jeden Tag sehr gerne an die Säbener Straße gekommen, weil wir einfach ein sehr gutes Klima haben. Nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern auch im Trainerteam.“

Bevor gefeiert werden kann, steht aber natürlich noch eine schwere Partie für die Bayern auf dem Programm. Vor der 100. Auflage des Südschlagers in der Bundesliga warnte Heynckes daher vor dem Aufsteiger, der noch Chancen hat, in der kommenden Saison im Europapokal zu spielen. Der VfB werde „mit der Ambition nach München kommen, noch einen Europa-League-Platz zu ergattern“, sagte Heynckes. „Wir werden einen Rivalen haben, der die Saison noch nicht abgehakt hat.“ Bei einem Sieg in München und etwas Schützenhilfe der Konkurrenz könnte den Schwaben tatsächlich noch der Sprung in die internationalen Ränge gelingen.

Doch natürlich haben sich auch die Bayern einiges für Samstag vorgenommen - nicht zuletzt geht es auch darum, sich für das Pokalfinale am 19. Mai einzuspielen. Die Partie gegen die Schwaben eine Woche zuvor ist so etwas wie die Generalprobe für das Endspiel in Berlin. „Nachdem wir in der Champions League ausgeschieden sind, ist der Gewinn des Pokals das große Ziel“, betonte Heynckes, der allerdings personell umbauen muss. Die angeschlagenen Jérôme Boateng, Arjen Robben, Juan Bernat, Arturo Vidal, David Alaba, Kingsley Coman und Manuel Neuer werden dem Bayern-Coach gegen Stuttgart nicht zur Verfügung stehen

Korkut muss umbauen

Und beim Gegner? Stuttgarts Trainer Tayfun Korkut plagen vor dem Südschlager keine Verletzungssorgen, allerdings muss der 44-Jährige in München auf die gesperrten Santiago Ascacibar und Dennis Aogo verzichten. „Die Aufgabe werden wir demütig und mit Respekt angehen“, sagte der VfB-Trainer, der aber um die gute Form seiner Mannschaft weiß. „In den vergangenen Wochen haben wir durch viele positive Resultate Selbstbewusstsein erlangt.“ Ein Blick auf die Tabelle gibt Korkut Recht: 31 Punkte sammelten die Schwaben nach der Winterpause, damit sind sie nach dem FC Bayern (43 Punkte) das beste Rückrundenteam.


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