Arjen Robben im Interview
Mit mindestens einem Titel verabschieden


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Er ist Mr. Wembley, schoss den FC Bayern 2013 zum Titel in der Champions League und prägte das Gesicht des deutschen Rekordmeisters für fast ein ganzes Jahrzehnt. „Arjen ist seit 2009 ein extrem wichtiger und hochverdienter Spieler, mit dem wir alle Titel, die es im Weltfußball zu gewinnen gibt, geholt haben. Ich wünsche ihm, dass in seiner zehnten Saison noch die eine oder andere Trophäe zu seiner großen Sammlung dazukommt“, so Karl-Heinz Rummenigge.

Im Gespräch mit fcbayern.com erklärt Robben, warum er beim FC Bayern nun im kommenden Sommer Schluss machen wird und was er bis dahin noch vorhat. Außerdem spricht der 34-Jährige darüber, was München für ihn bedeutet und wer ihn einmal beerben könnte.

Das Interview mit Arjen Robben

Arjen, im Sommer soll für dich nach zehn Jahren beim FC Bayern Schluss sein? Wie kam es zu der Entscheidung?
Arjen Robben: „Natürlich macht man sich viele Gedanken über die Zukunft. Das war im letzten Jahr schon so, als wir noch um ein Jahr verlängert haben. In diesem Jahr haben wir auch in letzter Zeit darüber geredet und dann habe ich mich dazu entschlossen, dass es gut ist. Zehn Jahre ist eine superschöne und lange Periode gewesen. Ich bin dann im Sommer 35 Jahre alt und ich glaube, dass es für alle gut ist – für mich und den Verein auch. Es ist auch eine Gefühlssache. Ich bin immer noch sehr glücklich beim Verein, aber es kommt auch der Punkt, wo man sagt, jetzt ist es okay.“

Deine aktive Karriere willst Du aber noch nicht beenden?
Arjen Robben: „Das ist noch offen, hier kann noch alles passieren. Daher war es jetzt auch der richtige Zeitpunkt, es zu verkünden. Gegenüber unseren Fans und gegenüber dem Verein ist jetzt alles klar und alle wissen, dass es zum Saisonende vorbei ist. Ich habe auch genug Zeit, über die Zukunft nachzudenken und was der nächste Schritt sein wird. Es kann sein, dass ich ganz aufhören werde. Es kann aber auch gut sein, dass ich noch weitermache, wenn sich etwas richtig Schönes und Interessantes ergibt.“


Am vergangenen Dienstag hast Du doppelt in der Champions League getroffen, körperlich bist Du noch topfit. Soll man also aufhören, wenn es am Schönsten ist?
Arjen Robben: „Ich bin dankbar, dass ich mit 34 Jahren auch als Außenstürmer noch auf diesem Niveau meine Leistung bringen kann. Das ist schon etwas Besonderes und das macht mich glücklich. Es wäre etwas anderes, wenn man sagt, es geht gar nicht mehr und deswegen muss ich aufhören. Ich denke, so ist es schöner. Es ist gut so.“

Nach fast einem Jahrzehnt hier – was bedeuten München und der FC Bayern für Dich?
Arjen Robben: „Ganz viel! Auch für meine Familie. Zehn Jahre ist eine sehr lange Zeit, zwei meiner Kinder sind hier geboren. Ich bin dem Verein sehr dankbar. Auch von der Stadt, den Leuten hier und auch unseren Fans habe ich immer sehr viel Unterstützung und Wärme gespürt. Ich bin glücklich, Teil dieses Vereins geworden zu sein und dass ich hier meinen Beitrag leisten konnte.“

Franck Ribéry und Du haben eine Ära beim FC Bayern geprägt. Traust Du jungen Spielern wie Serge Gnabry oder Kingsley Coman zu, hier ebenso erfolgreich zu werden?
Arjen Robben: „Ich hoffe das wirklich von Herzen. Das sei den jungen Spielern auch vergönnt. Sie haben noch einen langen Weg vor sich, aber sie haben viel Talent. Diese Talente gibt es jedoch nicht nur auf unseren Positionen. Ich hoffe, dass sich der FC Bayern als Verein weiterentwickelt. Wenn man über unsere Positionen spricht, mit Serge und mit King, das sind zwei sehr gute Jungs. Die wollen sich verbessern, die wollen sich zeigen und arbeiten fleißig. Und sind auch vom Charakter her sehr, sehr gut. Das freut mich dann auch zu sehen. Ich hoffe, dass sie sich weiter so entwickeln und eine ganz wichtige Rolle spielen werden im Verein.“

Gibst Du den beiden dann auch Tipps mit auf den Weg?
Arjen Robben: „Wir arbeiten täglich miteinander und wir reden. Wenn es sein muss, gibt man einander auch Tipps, weil man natürlich auch die Erfahrung auf der Position hat. Aber am Ende musst Du es als Spieler vor allem selbst umsetzen. Du musst Erfahrungen sammeln, viel arbeiten, darfst nie zufrieden sein und musst versuchen, immer wieder besser zu werden und die Leistung für die Mannschaft zu bringen.“

Was sind jetzt Deine Ziele für Deinen Endspurt beim FC Bayern?
Arjen Robben: „Es ist schon ein bisschen komisch. Wir reden bereits über den Abschied, aber wir haben natürlich noch vieles vor und ich auch. Es macht mich glücklich, dass ich für mich selbst gesehen habe, dass ich in einem europäischen Topspiel gegen Benfica noch eine Top-Leistung bringen kann. Und das habe auch weiterhin vor. Ich hoffe, noch bis zum Ende eine wichtige Rolle spielen zu können für die Mannschaft und ihr weiterzuhelfen. Mein Ziel ist noch immer, mich mit mindestens einem Titel zu verabschieden im Sommer.“

Quelle
https://fcbayern.com/de/news/2018/1...mit-mindestens-einem-titel-verabschieden


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)