FC Bayern: So läuft der Wechsel-Poker um Leroy Sané

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Erklärter Wunschspieler des FC Bayern München: Leroy Sané. Foto: imago/Sven Simon

Der FC Bayern bemüht sich weiter um seinen erklärten Wunschspieler von Manchester City. Präsident Uli Hoeneß sagt aber auch: "Ich denke, dass der finanzielle Rahmen sehr schwierig wird".

München - Renato Sanches schickte Kingsley Coman mit seinem Traumpass in den Strafraum. Der Franzose ließ seinen Gegner sowie den Torwart aussteigen und schob den Ball lässig ins Tor. Mit seinem Treffer zum 4:2-Endstand beim Spaßkick gegen Kreisligist Lindau, der am Mittwoch sein 100-jähriges Jubiläum feierte, setzte Coman den (sehenswerten) Schlusspunkt hinter die Saison des FC Bayern.

Damit haben sich die Profis verabschiedet – zu einem letzten kleinen Abstecher zu den Nationalmannschaften oder schon in den Urlaub. Erst Anfang Juli werden sie an der Säbener Straße zurückerwartet. Für die Verantwortlichen gilt das allerdings nicht, sondern vielmehr: Nach der Saison ist vor der Saison.

Nach dem Abschied von Franck Ribéry und Arjen Robben soll der Umbruch weiter vorangetrieben werden – und zwar mit voller Kraft. "Hasan ist aufgerufen, wieder richtig los zu legen", sagte Präsident Uli Hoeneß und erteilte Sportdirektor Salihamidzic damit einen Transferbefehl.

Sané ist der Wunschspieler

Dass Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City dabei ihr absoluter Wunschspieler ist, haben die Bayern-Bosse ja ebenfalls bereits sehr deutlich und öffentlich kommuniziert. "Ich habe noch keine genauen Zahlen, aber ich denke, dass der finanzielle Rahmen sehr schwierig wird", äußerte Hoeneß in der "Sport Bild" nun allerdings auch Zweifel an einem erfolgreichen Abschluss des möglichen Megadeals. Sanés Marktwert liegt schließlich bei 100 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de). Angesprochen auf die von ihm zuletzt genannte Ablöse-Obergrenze von 80 Millionen Euro meinte Hoeneß: "Das ganze Paket ist schwierig."

Mehr als zehn Millionen Euro Gehalt
Zur Ablöse würde dem Bericht zufolge nämlich wohl ein Gehalt von mehr als 10 Millionen Euro dazu kommen, womit Sané bei Bayern direkt als einer der Topverdiener einsteigen würde. Erschwerend kommt hinzu, dass City Sané nun eine Vertragsverlängerung und eine deutliche Erhöhung seines Gehalts angeboten haben soll.

"Man darf nicht vergessen: Er hat einen Zweijahresvertrag. Und Manchester City ist kein Verein, der wegen Bedürftigkeit Spieler verkaufen muss", sagte Karl-Heinz Rummenigge. Bayerns Vorstandsboss warb gleichzeitig aber auch offensiv um Sané, auf den City-Coach Pep Guardiola in der Rückrunde in wichtigen Spielen nicht mehr setzte: "Er tritt hier eine interessante Nachfolge von Franck und Arjen an. Das würde mich als Spieler immer reizen."

Paulo Dybala als Ersatz?

Bayerns ehemaliger Sportvorstand Matthias Sammer würde den Transfer ebenfalls begrüßen. "Mit Leroy Sané wären sie sehr, sehr stark aufgestellt. Für die Bundesliga wäre es sehr gut, wenn er zurückkommen würde", sagte der Eurosport-Experte und ergänzte zur vermeintlichen 80-Millionen-Grenze der Bayern: "Letztendlich holt dich die Praxis immer wieder ein – und wenn es dann 82,5 Millionen sein sollten. Da ist Flexibilität und Verstand gefragt. Und das weiß ich, dass es bei Bayern gegeben ist."

Möglicherweise werden sich die Münchner aber auch nach Alternativen für Sané umschauen müssen. Der "Corriere dello Sport" bringt dabei bereits Paulo Dybala ins Spiel. Der Name des 25 Jahre alten Argentiniers fiel in der Vergangenheit schon häufiger, wenn es um mögliche Neuzugänge in München ging. Laut der italienischen Sportzeitung will der FC Bayern nun angeblich ein konkretes Angebot über 80 Millionen Euro für den offensiven Mittelfeldspieler vorlegen. Serienmeister Juventus Turin, an den er vertraglich noch bis 2022 gebunden ist, soll allerdings erst ab einer Summe von rund 100 Millionen Euro gesprächsbereit sein.

FCB: Heiße Tranferphase im Sommer

Viel Geld für jemanden, dem in der vergangenen Spielzeit gerade mal fünf Tore und sechs Vorlagen in 30 Ligaspielen gelangen. In der Champions League deutete Dybala, dessen Spiel offenbar unter der Anwesenheit von Superstar Cristiano Ronaldo etwas leidet, aber mit ebenfalls fünf Treffern in neun Spielen seine Klasse an.

Noch heißt Bayerns Transferziel Nummer eins ohnehin Sané. Der wird seinen Sommerurlaub übrigens nächste Woche noch einmal unterbrechen. Für die beiden Länderspiele in Weißrussland (8.6., 20.45 Uhr/RTL) sowie in Mainz gegen Estland (11.6., 20.45/RTL) – und mit Sicherheit auch für Verhandlungen mit den Bayern.


Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.d...2704aaa-2499-4fbd-adf6-bebce461d5e6.html


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)