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Verfasst von: Mainzer105 Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/12/2007 13:28
bluebang
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/12/2007 13:30
Statistik spricht klare Sprache
Mainz 05 in allen wichtigen Punkten überlegen

Vom 08.12.2007

Dass der FSV Mainz 05 den 20-Tore-Sturm des 1. FC Köln bei einer einzigen Torchance hielt, dass das Team von Jürgen Klopp 90 Minuten lang voll konzentriert an seinem Erfolgserlebnis arbeitete, hatte echte Klasse. Die Rheinländer dagegen blieben in diesem Top-Duell den Beweis eines ausgebufften Spitzenteams schuldig.


Statistik: Eindrucksvoller kann sich eine Spielstatistik kaum lesen. Die Zweitliga-Profis des FSV Mainz 05 hatten am Freitagabend 62 Prozent Ballbesitz. Die Gastgeber schossen 24 Mal auf den Kasten von Faryd Mondragon, die Kölner nahmen das Tor von Daniel Ischdonat lediglich zwölf Mal ins Visier. Daniel Gunkel & Co. kamen zu sieben Eckstößen - und von einem ging dann ja auch der entscheidende Treffer aus. Der FC trat nur zu drei dieser Standards an. In des Gegners Hälfte gelangen den 05ern 61 Prozent der Pässe. Meist spielten sie sich aus der Nahdistanz zu, Zeichen spielerischer Klasse. Pässe der Gäste kamen nur in 40 Prozent der Fälle in der Mainzer Hälfte an. Milorad Pekovic war der alles überragende Mittelfeldrenner und auch Mittelfeldlenker. Der Montenegriner hatte 87 Ballkontakte, auf Kölner Seite führte Ümit Özat am meisten den Ball: 68 Mal.

Erste Hälfte: FC-Coach Christoph Daum hatte sich in gewisser Weise das Defensiverhalten des FC Augsburg abgeguckt, der mit einer Fünferkette in der Abwehr zu einem 1:1 gekommen war. Zur Kölner Viererkette gesellte sich immer wieder gerne ein Mittelfeldmann, weshalb sich die Mainzer trotz drückender spielerischer Überlegenheit nur eine gute Chance durch Felix Borja (40.) aus kurzer Distanz erarbeiteten. Tim Hoogland hatte in der 38. Minute eine gute Idee, indem er es mit einem Steilpass zu sich selbst durch die Kette versuchte. Darauf waren die Verteidiger nicht gefasst, allerdings hatte der Ball zu viel Fahrt.

Zweite Hälfte: Als Tim Hoogland in der 58. Minute ohne Not aus der Distanz draufhielt, erweckte das kurz den Eindruck, als sollten die Mainzer langsam, aber sicher frustriert werden angesichts der vermeintlichen Undurchdringlichkeit des Kölner Bollwerks. Zumal Sekunden später Felix Borja auch noch von Aleksandar Mitreski abgekocht wurde. Doch der Mazedonier klärte auf Kosten einer Ecke - der entscheidenden.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/12/2007 13:30
Hoogland lässt die 05er jubeln
Mainzer nach 1:0 gegen 1. FC Köln Tabellenzweiter / Gäste harmlos

Vom 08.12.2007

MAINZ Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 hat sich nach einer taktischen, kämpferischen und spielerischen Meisterleistung am Freitagabend im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben. Das entscheidende 1:0 erzielte Außenverteidiger Tim Hoogland in der 59. Minute per Kopf.

Von

Jens Grützner

Zwei Minuten Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Michael Kempter an. 120 Sekunden, in denen die Kölner mit der Brechstange noch zum Teilerfolg hätten kommen können im Duell des Vierten beim Dritten in der Zweiten Bundesliga am Mainzer Bruchweg. Doch nicht einmal in dieser Phase zeigte die Mannschaft von Christoph Daum, dass sie mit der nötigen Gier nach Mainz gereist war. Die 05er hatten letztlich leichtes Spiel, den Sieg zu verteidigen. Sie waren dem 2:0 sogar näher als der FC dem 1:1.

"Das war großer Fußball heute", lobte Coach Jürgen Klopp. Entsprechend frenetisch feierten die meisten der 20300 Zuschauer den neunten Saisonerfolg. 05-Manager Christian Heidel: "Wir haben gegen einen sehr defensiv spielenden Gegner immer die Ruhe bewahrt. Und jetzt wollen wir das Sahnehäubchen." Nämlich einen Sieg am nächsten Freitag zum Vorrundenabschluss beim FC St. Pauli. Dann hätte der FSV 34 Punkte nach einer Vorrunde gesammelt, die von schweren Verletzungen durchzogen war. Und dann würde Klopps Mannschaft auf einem Aufstiegsrang überwintern.

Das Tor des Tages erzielte Tim Hoogland. Die Kölner brachten einen flach hereingetretenen Eckball von Daniel Gunkel nicht aus der Gefahrenzone. Chadli Amri holte sich die Kugel durch gutes Pressing, spielte zu Gunkel, und dieses Mal zog der 27-Jährige den Ball stramm in den Strafraum. Dort war Hoogland zur Stelle und köpfte wuchtig ein. Die überfällige Führung. Drei Minuten später war eigentlich das beruhigende 2:0 fällig. Amri zog auf der rechten Seite auf und davon, parallel zum 21-Jährigen bewegte sich Felix Borja in den Kölner 16er. Die Flanke kam, allerdings zu scharf. Borja kam nicht richtig an den Ball, um seinen zehnten Saisontreffer zu erzielen.

In der 71. Minute hatte Köln seine einzige echte Torchance. Milivoje Novakovic, schon 14 Mal in dieser Saison erfolgreich, kam im Mainzer Strafraum frei zum Schuss, doch der Slowene donnerte die Kugel an den rechten Innenpfosten. Von dort sprang er in die Arme von FSV-Schlussmann Daniel Ischdonat. "Da fehlten zehn Zentimeter zur Glückseligkeit", übertrieb Daum.

Der FSV Mainz 05 war bereits in der ersten Hälfte drückend überlegen gewesen - nur in der entscheidenden Kategorie stand die Null. Und richtig zwingende Torchancen erarbeitete sich der FSV trotz gefühlter Ballbesitzzeiten von 70 Prozent auch nicht genug. In der 40. Minute hatte Felix Borja noch die beste: Nach einem Annahmefehler des Kölner Innenverteidigers Kevin McKenna im Mittelfeld zog der Ecuadorianer auf und davon. Rechts lief Chadli Amri mit, doch Borja roch sein Tor. Er drang in den 16er ein und zog ab - doch FC-Abwehrspieler Youssef Mohamad brachte noch den Fuß dran und klärte zur Ecke. Zuvor gab´s Weitschüsse von Christian Demirtas (5.), Daniel Gunkel (9.), Markus Feulner (12.) und Milorad Pekovic (19.).

Die Kölner verloren die Mehrzahl der Zweikämpfe - wobei sie überhaupt schon recht selten zur Gelegenheit des Ballgewinns kamen, denn die 05er waren eigentlich überall auf dem Feld schneller am Ball. Die Antizipation war nahezu perfekt. Auch das Kurzpassspiel hatte Erfolg. Aber eben nur bis zur hinteren Viererkette der Gäste. Dann war Schluss, da ging den 05ern zwar nicht der Ideenreichtum aus, doch sie versuchten es zu häufig mit Bällen aus dem Fußgelenk. Und diese ließen die FC-Verteidiger nicht durch.

Am Ende hätten die 05er die Nerven ihrer Anhänger nicht strapazieren müssen. "Wenn es eine Kritik gibt, dann unsere ausgelassenen Konter", so Klopp. Die beste Chance gab´s in der 88. Minute: Miroslav Pekovic flankte zu Felix Borja, der gegen die Laufrichtung von FC-Schlussmann Faryd Mondragon köpfte. Der Kölner parierte glänzend, doch der eingewechselte Mainzer Nejmeddin Daghfous kam zum Nachschuss - und donnerte den Ball aus fünf Metern in den Nachthimmel. Aber es kam ja nichts mehr von den Kölnern.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/12/2007 13:31
"Für Druck belohnt"
FC-Trainer Daum gratuliert 05ern zu verdientem Sieg

Vom 08.12.2007

grü. Christoph Daum ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn die Niederlage am Mainzer Bruchweg schmerzte. Der Trainer des 1. FC Köln hatte auf den vierten Sieg in Serie gehofft, der die "Geißböcke" auf den dritten Tabellenplatz gehievt hätte. Jetzt saß er seelenruhig auf dem Podium, die Augen ruhten in ihren Höhlen. "Die Mainzer sind dafür belohnt worden, dass sie mehr Druck gemacht haben, dass sie mehr versucht haben", sagte der 54-Jährige. "Glückwunsch dafür."
Diesen nahm 05-Trainer Jürgen Klopp gerne an, dann sagte er aber auch: "Ich sitze hier eigentlich nur als Stellvertreter einer Mannschaft, die ein geiles Spiel gemacht hat. Ich hatte nicht zwingend erwartet, dass wir alles so durchsetzen könnten, wie wir es dann gemacht haben." Auch die 05er waren auf der Suche nach Konstanz gewesen. "Wir wollten sie in den Bereichen Leidenschaft, Einsatz und taktische Disziplin", sagte Klopp.

Und nach dem 3:0 bei Alemannia Aachen packten alle Mainzer am Freitagabend tatsächlich noch eine Schippe drauf. "Miroslav Karhan hatte schon zur Pause eine Adduktorenverhärtung", erklärte der Coach. "Aber er wollte unbedingt drinbleiben." Als bei Karhan und Markus Feulner dann aber doch nichts mehr ging, stellte Klopp um. Christian Demirtas rückte von links hinten ins Mittelfeld neben den eingewechselten Stefan Markolf. "Diese beiden wurden unsere wichtigsten Leute im Umschaltverhalten. Und Demi hatte ja auch schon viele Meter in den Knochen."

Christoph Daum stellte fest, "dass wir im Bereich Souveränität noch zulegen können." Das bezog er vor allem auf das Gegentor. "Da haben wir bei der Zuordnung geschlafen." Ansonsten war Daum eigentlich zufrieden mit seinem Abwehrverbund. "Aber die Mainzer haben eben immer wieder Druck gemacht. Sie wollten das Tor erzwingen." Dass auf der anderen Seite Milivoje Novakovic nur eine nennenswerte Torchance hatte, bewertete Jürgen Klopp als "sehr gut". Daums Mutmaßung, dass "wir einen Punkt mitgenommen hätten, wenn Novas Pfostenschuss drin gewesen wäre", kam auch Jürgen Klopp in den Sinn. Doch der hatte die drei Punkte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/12/2007 13:31
05-Anhänger schließen Frieden mit Karhan
Viel Applaus für Mittelfeldspieler/Hoogland findet Zweikampfstärke "unglaublich"/Ischdonat stellt keine Ansprüche

Vom 08.12.2007

Von
Roland Hessel

Er war der Mann des Abends. Kein Fernsehsender, keine Radiostadion, die auf ein Statement des Matchwinners verzichten wollte. Doch Tim Hoogland, der Mann, der Mainz 05 zumindest bis zum Montag auf den zweiten Platz der Zweiten Liga geköpft hatte, wollte eigentlich nur unter die warme Dusche. "Wir können es ja kurz machen, oder?", sagte der 22-jährige Rechtsverteidiger, der bereits zum dritten Mal - und jedes Mal mit dem Kopf - für die 05er erfolgreich war. "Wir trainieren das im Training", grinste Hoogland und lobte Vorlagen-Geber Daniel Gunkel in den höchsten Tönen. "Das war doch seine zwölfte oder 13. Vorlage." Es war zwar erst die fünfte, doch für den Ex-Schalker war´s eh nicht so wichtig. Viel wichtiger war ihm, wie sich die Mannschaft präsentiert hatte. "Was wir an Zweikampfstärke auf den Platz geworfen haben, das war unglaublich", meinte Hoogland, der sich nach eigenem Bekunden in Mainz pudelwohl fühlt. "Das läuft hier genau so, wie ich mir das erhofft habe. Ich bin superglücklich."

Wenn auch weitaus weniger euphorisch, so klang auch bei Miroslav Karhan eine große Zufriedenheit durch. "Ich bin nun mal nicht der Typ, der Ehrenrunden läuft", erklärte der oftmals so reserviert wirkende Slowake, dem die Reaktion des Publikums dennoch runtergegangen sein muss wie Öl. Mit Adduktorenproblemen hätte der 31-Jährige eigentlich schon zur Pause ausgewechselt werden müssen. Er stellte sich aber bis zur 81. Minute in den Dienst der Mannschaft. Und die Fans, die seine Leistungen oftmals sehr kontrovers diskutiert hatten, schlossen ihren Frieden mit dem ehemaligen Wolfsburger. Mit Applaus in ungeahnter Phonstärke verabschiedete der 05-Anhang den Routinier. "Die Fans hier sind wirklich der zwölfte Mann. Ein tolles Publikum", lobte Karhan, der natürlich auch das Team nicht vergaß. "Das war eine klasse Mannschaftsleistung. Jeder hat gekämpft, und dazu haben wir auch noch richtig gut gespielt", meinte der Mittelfeldspieler, dem nach eigenem Bekunden nur noch eines zum perfekten Glück fehlt. "Jetzt müssen wir nächste Woche auch auf St. Pauli gewinnen, dann können wir schön Weihnachten feiern."

Beim Hinrunden-Finale in Hamburg am Freitag will natürlich auch Manager Christian Heidel noch etwas "einsacken". Doch für den 44-Jährigen ist die Hinrunde so oder so gelungen. "Man kann schon jetzt sagen: Wir sind in der Zweiten Liga gut angekommen. Unter den bekannten Voraussetzungen haben wir eine klasse Vorrunde gespielt", freute sich Heidel, dem neben den acht Spielen ohne Niederlage in Serie natürlich auch die über 300 Minuten ohne Gegentor besonders gut gefallen. "Das kann sich doch sehen lassen", meinte der 05-Manager, der von den Kölnern indes ein wenig enttäuscht war. "Die haben ja richtig Beton angerührt", meinte Heidel. "Wir aber haben richtig gut Fußball gespielt."

Einer, der entscheidenden Anteil daran hatte, dass jetzt in über sieben Halbzeiten die "Null steht", gab sich indes bescheiden. "Die Jungs haben ja alles weggegrätscht. Und wenn mal ein Ball aufs Tor kommt, dafür bin ich dann ja auch da", meinte Daniel Ischdonat, der diesmal freilich einen eher geruhsamen Abend erlebt hatte. "Torwarttrainer Stephan Kuhnert hat in der Pause gesagt, dass es wichtig ist, die Spannung hochzuhalten. Denn es kann ja immer etwas passieren." Passiert ist nach der Pause eigentlich nur noch eine Sache. Und da stand dem 30-Jährigen das Glück zur Seite. Nämlich als ihm nach Novakovics Pfostenschuss der Ball in die Arme sprang. "Da habe ich nur gedacht, dass es ziemlich gut ist, dass ich die Kugel habe", lachte "Ischi", der übrigens trotz seiner Erfolgsserie keine Ansprüche anmelden will. "Es ist gut, wenn die Stammkräfte wieder zurückkommen. Das sind gute Jungs", meinte er nur auf die Frage, was denn sei, wenn Dimo Wache, der in der Winterpause wieder einsteigen will, und Christian Wetklo ihre Verletzungen auskuriert haben. Keine Ansprüche? "An dieser Diskussion beteilige ich mich nicht", sagte der gebürtige Leverkusener freundlich, aber bestimmt.

Die Stimmung stimmt also am Bruchweg. Was auch Torwarttrainer Kuhnert dokumentierte. "Ach, ist das schön hier", lachte "Kuhni" über das ganze Gesicht, bevor er in die Kabine entschwand. Und Trainer Jürgen Klopp ließ es sich am Abend auch richtig gut gehen. Der 05-Coach feierte den Sieg mit Freunden bei einem Konzert des Barden Dieter Thomas Kuhn. Man kann davon ausgehen, dass es dem 40-Jährigen viel Spaß gemacht hat...

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:39
Mainzer Fans lieben ihn
Ultras laden nach dem Schlusspfiff zur Plauderstunde
BUTTJE ROSENFELD, ERIK TRÜMPLER

Nach dem Heimspiel gegen Mainz 05 hat Ralph Gunesch ein Date. Kernige Fußballfans warten sehnsüchtig auf den Ex. Die Mainzer Ultras haben ihren ehemaligen Spieler ins Hotel eingeladen. Bei einem Glas Cola wird über alte Zeiten geplaudert - ganz egal, wie die 90 Minuten zuvor ausgegangen sind.

Gunesch hat in der Karnevalshochburg offenbar Spuren hinterlassen. Ein Jahr schnupperte er dort Erstligaluft, wurde rasch zum Publikumsliebling. Seine sportliche Bilanz jedoch liest sich erschreckend: neun Spiele, kein Sieg. Enttäuschung? Fehlanzeige. "Ich durfte in einer der besten Ligen der Welt spielen, konnte sehen, was es heißt, auf die Großen zu treffen", blickt Gunesch zurück. Nur eines ärgert ihn: "Ich wäre beim letzten Spiel von Mehmet Scholl dabei gewesen, wenn ich mich nicht im Abschlusstraining verletzt hätte. Das war bitter. Ich habe ihn bewundert."

Auch Gunesch ist es nicht entgangen, dass Mainz völlig "bekloppt" ist. Kult-Trainer Jürgen "Kloppo" Klopp prägt Stadt und Verein wie der Karneval. "Er hat fast so viel Mitspracherecht wie der Bürgermeister", betont der Abwehrrecke. Auch wenn der Kontakt zum Tausendsassa abgerissen ist, erinnert sich der Kiez-Kicker gerne an die Zusammenarbeit: "Er hat stets vorgelebt, was er von den Spielern erwartet. Völlige Identifikation mit dem Verein, Hingabe und Einsatz." Dazu jeden Tag ein Lächeln auf dem Trainingsplatz. Die positive Einstellung zum Beruf habe Klopp mit Holger Stanislawski gemein.

"Kloppo", "Stani" - morgen paart sich für "Ralle" Vergangenheit mit Gegenwart. Zeit für Rührseligkeiten bleibt auf dem Rasen des Millerntors nicht: "Die Anspannung ist anders, weil ich die Jungs so gut kenne. Wenn ich auf dem Platz stehe, gewinne ich aber nicht gegen Mainz, sondern mit St. Pauli."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:40
Soto übt schon mit dem Ball

Vom 13.12.2007
Jürgen Klopp berichtete am Mittwoch von "erfreulichen Entwicklungen" im Lazarett der Mainzer.

Elkin Soto trainiert nach seinem Kreuzbandriss zu Saisonbeginn mit Konditionscoach Axel Busenkell schon mit dem Ball.

"Den Torhütern Dimo Wache und Christian Wetklo geht es gut", so Klopp.

Mario Vrancic habe seine Operation nach dem Schlüselbeinbruch aus dem Spiel mit der zweiten Mannschaft gut übestanden. "Nach der Winterpause geht es für ihn weiter."

Petr Ruman (Bandscheibenoperation) strebe ebenfalls an, im Januar wieder am Training teilnehmen zu können.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:41
Der Kampf um Klopp
Lutz Eberhard zum 1. FSV Mainz 05



Vom 13.12.2007
Manager Christian Heidel setzt auf Zeitgewinn, setzt Jürgen Klopp nicht unter Druck. Natürlich hätten die Nullfünfer lieber heute als morgen die Unterschrift unter einer Vertragsverlängerung. Doch Klopp soll nicht zu einer Entscheidung gedrängt werden, denn dann könnte sie negativ für die 05er ausfallen. Was spricht für ein Bleiben des Trainers? Er baut eine junge, hungrige Mannschaft auf, er hat nach zwei Nichtaufstiegen, einem Aufstieg und einem Abstieg erneut ein Team geformt, das aufsteigen kann. Was spricht für den Abschied im Sommer 2008? Im kommenden Jahr wird Jürgen Klopp als Nullfünfer volljährig, der 40-Jährige ist dann als Spieler und Trainer 18 Jahre am Bruchweg. Ein Ortswechsel würde Sinn machen, vor allem, wenn der Hamburger SV, Hertha BSC, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder ein anderer Klub mit der Perspektive Meisterschaft lockt. Geld ist da nur ein Randargument, Klopp verdient heute schon erstklassig. In Mainz sind die Perspektiven aufgrund der ungeklärten Grundstückfrage am Europakreisel wieder verschwommener als angenommen. Wenn im Januar oder Februar nicht feststeht, wo und vor allem ab wann das neue Stadion gebaut wird, dann ist Klopp weg. Heidel kämpft deshalb an allen Fronten, hat das Portland-Gelände auf die Schiene gesetzt. In den ersten Monaten des neuen Jahres geht es um vielleicht sogar überlebenswichtige Weichenstellungen für das "Projekt Mainz 05" - Stadionzukunft, Trainerentscheidung und Aufstiegskampf. Genau in dieser Reihenfolge.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:41
"Es geht um die Perspektive"
Manager Heidel über Gespräche mit Klopp



Vom 13.12.2007
utz. Der Vertrag von Jürgen Klopp als Trainer des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 läuft bekanntlich am 30. Juni 2008 aus. Die Nullfünfer stehen auf einem Aufstiegsplatz und werden auch auf Platz zwei oder drei überwintern, egal wie die Partie in St. Pauli ausgeht (siehe nebenstehenden Bericht). Zu Beginn dieser Woche hatte Manager Christian Heidel im Gespräch mit der AZ gesagt, dass im spanischen Wintertrainingslager der Nullfünfer (9. bis 18. Januar 2008) keine Entscheidung falle, ob Klopp seinen Vertrag verlängere. Vor zwei Jahren hatte Klopp im Januar-Trainingslager in Portugal seinen Verbleib bekannt gegeben. "Es wird eine Entscheidung im Winter geben", so Heidel, kalendarisch endet diese Jahreszeit am 20. März.

"Die Entscheidung kommt, wenn es passt. Die Mannschaft soll sich auf die Rückrunde konzentriert vorbereiten, das habe ich mit Kloppo so abgesprochen. Das ist ja kein Trainer-Vertragsverlängerungs-Trainingslager", sagte Heidel am Mittwoch. Und wenn Klopp geht? "Ich bin darauf vorbereitet", sagt Heidel. Der 05-Manager unterstrich, dass eine Fortsetzung der Arbeit von Klopp am Bruchweg "sicherlich von elementaren Fragen" abhänge. "Es geht um Perspektiven, und die sind total verknüpft mit dem Thema Stadion". Heidel erläuterte, dass er oft mit Klopp über diese Punkte spreche. "Sollte das Stadion nicht kommen, dann wäre dies ein Schock für den gesamten Verein", betonte der 05-Manager, dessen Vertrag ebenfalls im Sommer 2008 ausläuft.

Bei der Suche nach einem weiteren Stürmer befinden sich die Nullfünfer in der "Beobachtungsphase": "Das dauert noch zwei bis drei Wochen", sagte Heidel, der Spielermarkt wird nach dem Wochenende so richtig eröffnet.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:42
"Pokalspiel" am Kiez
Klopp fordert Konzentration für das 05-Jahresfinale



Vom 13.12.2007

Gut 1500 Fans begleiten den Fußball-Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 am Freitag zum Jahresfinale beim FC St. Pauli (18 Uhr) im ausverkauften Stadion am Millerntor. Trainer Jürgen Klopp bangt noch um den Einsatz von Miroslav Karhan und Chadli Amri.



Von

Lutz Eberhard

Der Auftritt beim Aufsteiger FC St. Pauli soll keine Jahresabschlussfahrt der Nullfünfer mir leichter körperlicher Ertüchtigung werden. Das Ziel sind drei Punkte und damit eine Zwischenbilanz von 34 Punkten am 17. Spieltag. Trainer Jürgen Klopp machte am Mittwoch deutlich, es sei keinesfalls daran gedacht, die Spieler nach der Partie in die Hamburger Nacht zu entlassen. Hintergrund: Die Mannschaft fliegt erst am Samstagvormittag zurück. "Wir werden an diesem Abend noch einiges im Hotel besprechen, es gibt auch medizinische Untersuchungen und so weiter." Am Samstagabend steigt in Mainz eine Weihnachtsfeier des Teams, ab Sonntag ist dann Urlaub bis zum Trainingsstart am 3. Januar.

Nur die Hinrunde

Zuvor soll ein positiver Abschluss des Jahres 2007 gelingen. "Es gibt noch keinen Grund jetzt ein Fazit zu ziehen. Wir waren auch vor einem Jahr nicht zufrieden und haben dennoch weitergemacht. Es ist bisher nur die Hinrunde gespielt, es geht ja weiter", betonte Klopp, auch wenn der Aufstiegsrang auf jeden Fall über die Winterpause erhalten bleibt. Der 05-Trainer vergleicht die Partie an der Elbe mit einem 100 Meter Lauf bei Olympischen Spielen. "Da will man nicht im Hohlkreuz durch das Ziel laufen, sondern hat auch bei 110 Metern noch volles Tempo. So haben wir das vor."

Offen ist, ob Miroslav Karhan (muskuläre Probleme aus dem Köln-Spiel) und Chadli Amri (Probleme im Adduktorenbereich) auflaufen können. Bei Karhan geht Klopp davon aus, dass es klappen könnte, bei Amri kann die Entscheidung vielleicht sogar erst am Spieltag fallen. Verschiedene Varianten sind denkbar, sollten beide ausfallen. Für das Mittelfeld stehen Christian Demirtas, Stefan Markolf und auch Damir Vrancic und Wellington bereit, möglich wäre auch die Besetzung durch Tim Hoogland auf der Karhan-Position. Im Sturm stehen Srdjan Baljak und Nejmeddin Daghfous bereit.

Wie ein Pokalspiel

Für Jürgen Klopp ist nicht relevant, mit welcher taktischen Marschrichtung St. Pauli in die Partie geht. Zuletzt wurde das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern trotz einer 2:0-Führung mit 3:4 abgegeben. In Aachen holten die Kicker vom Kiez dann ein Unentschieden. Klopp rechnet damit, dass sein Kollege Holger Stanislawski aus der Begegnung "ein Pokalspiel" macht. "Danach kommt ja lange nichts mehr. Wir machen das auch so." Der 05-Coach verdeutlichte gestern: "Die Jungs haben Blut geleckt. Wir haben uns diese gute Phase erarbeitet, wir wollen sie weiter führen. Die Hinrunde ist nicht wirklich gut gelaufen, wir wollten uns finden und guten Fußball spielen." Nun habe man Fahrt aufgenommen "und hinten raus gab es Schlüsselerlebnisse. Wir haben uns in die Saison reingefressen." Immerhin, so Klopp, habe es Mainz 05 geschafft, innerhalb von sechs Wochen im Sommer den Schalter umzulegen - "vom Nullfavoriten in der Ersten Liga zum Topfavoriten in der Zweiten Liga".

Für den 05-Trainer steht vor dem Finale 2007 fest: "Das Spiel gegen den Ball steht im Mittelpunkt. Die Wege müssen intensiv gegangen werden. Wir werden an unserem Plan nichts ändern." Zuletzt bedeutete dies sechs Punkte aus zwei Spielen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:42
Gunesch ohne Groll vor Treffen mit dem Mainzer Trainer Klopp

St. Paulis Verteidiger spielt gegen ehemaliges Team

Bereut hat er seinen Wechsel nie, auch wenn er sich insgeheim mehr Spiele gewünscht hätte. Aber als Rückkehrer Ralph Gunesch im Sommer beim FC St. Pauli vorgestellt wurde, war in seinen Worten kein Hauch von Reue über sein Jahr beim 1. FSV Mainz 05 zu spüren. Im Gegenteil: Der Verteidiger wies auf die tollen Erfahrungen in der Ersten Liga hin, betonte mehrmals, dass es sich lohnen würde, alles, aber auch alles zu investieren, um in die Stadien der höchsten Spielklasse einlaufen zu können.
Gunesch war nach drei Jahren in der Regionalliga im Sommer 2006 vom FC St. Pauli zum Bundesligisten gewechselt. Die Braun-Weißen waren zu Zeiten von Ex-Trainer Andreas Bergmann nur ein durchschnittlicher Drittligist. Umso größer war der Sprung für den vielseitigen Defensivspieler, als er in Mainz ankam.

Der Profi wusste, dass die Aufgabe schwierig sein würde. Trotzdem folgte der antrittsschnelle Abwehrspieler dem Ruf des Mainzer Trainers und ZDF-Experten Jürgen Klopp, den er nach wie vor schätzt: "Er ist ein authentischer Trainer, der das vorlebt, was er von seinen Spielern verlangt. Er ist so, wie ihn die Öffentlichkeit wahrnimmt, und er versucht zu vermitteln, dass Leistung nur möglich ist, wenn man mit Freude zur Arbeit geht." Gunesch bestätigt in dieser Hinsicht Parallelen zum Teammanager St. Paulis, Holger Stanislawski, der, so Ralph Gunesch, "ebenfalls lebt, was er einfordert".

Am Freitag um 18 Uhr nun trifft Gunesch am Millerntor auf seine ehemaligen Kollegen, die die Spiele in den vergangenen zwei Wochen in Aachen (3:0) und zu Hause gegen Köln (1:0) positiv gestalten konnten. "Wir werden auf eine selbstbewusste, zielstrebige Truppe treffen. Ich erwarte ein schnelles, munteres und schweres Spiel", sagt Gunesch. Die Mainzer gelten in dieser "besten Zweitligasaison aller Zeiten" als Mitfavorit auf den Aufstieg. Trainer Klopp kann mit seiner Mannschaft die Erwartungen erfüllen und steht derzeit mit vier Punkten Vorsprung auf die viertplazierten Kölner auf dem zweiten Tabellenplatz.
In seiner Saison bei Mainz brachte es "Felgen-Ralle", wie Gunesch in Anlehnung an seine Liebe zu Autos genannt wird, auf neun Einsätze, acht davon von Beginn an. Zu den Höhepunkten zählte dabei das 2:2 beim HSV. Eine Partie, an die er sich gern erinnert: "Es war mein bestes Spiel im Mainzer Trikot. Die Stimmung in der vollen Arena hat mich beeindruckt."

Gunesch betont, dass Mainz und der FC St. Pauli eine ähnliche Fangemeinde hätten, die sich durch ihre positive und unterstützende Art von Anhängern anderer Klubs unterscheiden würde. Mainz 05 gilt als Karnevalverein. Die treuen Anhänger feiern, bemalt oder unbemalt, im Mainzer Bruchwegstadion über die Karnevalszeit hinaus. "Nicht umsonst sind sie zu Hause nur schwer zu bezwingen. Aber auch auswärts haben sie sich zuletzt stark verbessert", weiß Gunesch, der den Verantwortlichen der Mainzer dankbar ist: "Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln."
Eine lehrreiche und ebenso schmerzliche Lektion erlebte der 24-Jährige im Heimspiel gegen Werder Bremen, als er mit Mainz 1:6 verlor und im Bremer Angriffwirbel unterging. "Das ging ein bisschen schnell", sagt er schmunzelnd.

Gern will er nun am Freitagabend seinem ehemaligen Trainer zeigen, was er bei seinem einjährigen Gastspiel gelernt hat. Den Traum, in der Ersten Liga zu spielen, hat Gunesch keineswegs aufgegeben. Der Hunger ist größer denn je, zumal er schon ein ganzes Jahr lang am Kuchen riechen durfte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/12/2007 08:42
Mainz 05
Klopp will „mit Vollgas über die Linie gehen“

Von Uwe Martin

12. Dezember 2007 Jürgen Klopp will noch kein Fazit ziehen, nicht über die Hinrunde der Zweiten Fußball-Bundesliga sprechen. Denn das Ziel, so der Cheftrainer des FSV Mainz 05, sei „zehn Meter hinter St. Pauli“. Eine Ausgangsposition schaffen für die Zeit nach der Winterpause will Klopp an diesem Freitag (18 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Hamburg; und um zu verdeutlichen, wie er seine Mannschaft vorbereitet hält, wählt Klopp einen Vergleich mit der Leichtathletik. Ein 100-Meter-Sprinter fixiere sich schließlich auch nicht auf den Zielstrich, sondern auf einen etwas entfernten Punkt, wie gesagt, so etwa zehn Meter weiter. „Wir wollen nicht im Hohlkreuz, sondern mit Vollgas über die Linie gehen.“

Den Schwung also mitnehmen, zunächst in den Rückrunden-Übungsauftakt (3. Januar) und dann ins Trainingslager (8. bis 19. Januar). 31 Punkte hat Mainz 05 mittlerweile gesammelt und sich damit auf einem Aufstiegsplatz festgesetzt, mittlerweile acht Partien in Folge nicht verloren und zuletzt dreimal „zu Null“ gespielt. „Die Jungs machen den Eindruck, als hätten sie Blut geleckt“, sagt Klopp.

Schwierigkeiten beim Stadionneubau

Muntermacher und psychisch stabilisierende Momente gab es genügend, etwa das 3:0 in Aachen und das 1:0 gegen den
1. FC Köln. Von vorweihnachtlicher Beschaulichkeit ist nichts zu spüren am Bruchweg, denn Schwierigkeiten und richtige Baustellen, im wahrsten Sinne des Wortes, gibt es genügend. Zum einen personell mit den Verletzten Miroslav Karhan (Oberschenkelverhärtung) und Chadli Amri (Adduktorenschmerzen), erhebliche Schwierigkeiten türmen sich auch beim geplanten Stadionneubau für 60 Millionen Euro auf. 05-Manager Christian Heidel mag nicht von einem Ultimatum sprechen, aber seine Geduld bezüglich der ungeklärten Grundstücksfrage am bislang favorisierten Standort Europakreisel im Stadtteil Gonsenheim ist aufgebraucht.

Die Stadt Mainz hat allen Eigentümern einen Kaufpreis von 35 Euro pro Quadratmeter offeriert, und bislang haben laut Heidel 125 Personen diese Option wahrgenommen. Sechs Parteien jedoch wollen sich nicht von Grund und Boden trennen, zumindest nicht bei der aktuellen Offerte. „Es ist kein Bluff“, sagt Heidel. „wir müssen eine Alternative suchen.“

Heidel: Wir setzen uns mit Klopp im Winter zusammen

Am 2. Januar werde man die Bemühungen an einem anderen Standort, dem Portland-Gelände im Stadtteil Weisenau, forcieren. Sofern bis dato die Grundstücksfrage am Europakreisel weiterhin in der Schwebe ist. Dort pokern sechs Eigentümer anscheinend richtig hoch, haben einen Quadratmeterpreis von bis zu 150 Euro im Sinn. Was die Kosten allein für den Grund und Boden von kalkulierten fünf Millionen Euro auf mehr als 22 Millionen Euro explodieren ließe. Quasi undenkbar, völlig abseits jedweder Finanzierungsmöglichkeit für die Stadt als Vertragspartner, sagt Heidel. Gibt es bei den Preistreibern kein Einsehen, wird Mainz 05 laut dem Manager die gleichfalls vorliegenden Planungen für das Portland-Gelände vehement intensivieren. Länger gedulden als bis Anfang nächsten Jahres mag er sich jedenfalls nicht. „Warum sollten wir bis März warten“, fragt Heidel eher rhetorisch. So viel Zeit habe der Klub nicht, „denn wir bleiben bei unserem Plan, dass es Ende 2008 mit den Bauarbeiten losgehen soll“.

Kein konkretes Zeitfenster gibt es hingegen für die anstehenden Gespräche mit Klopp, dessen Arbeitsvertrag im Sommer nächsten Jahres ausläuft. „Wir setzen uns im Winter zusammen“, so Heidel. „Aber sicher nicht im Trainingslager, sonst diskutieren wir das Thema jeden Tag mit den Journalisten.“
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/12/2007 22:33
Harter Kampf um Jürgen Klopp
von Daniel Meuren (Mainz)
Ende der Saison läuft der Vertrag von Jürgen Klopp in Mainz aus. Er könnte dort bleiben, klar. Aber bei einigen großen Klubs wächst der Wunsch, den Trainerstar zu verpflichten.

Am vergangenen Freitag war Jürgen Klopp in Hamburg. Im Stadtteil St. Pauli kassierte der 40 Jahre alte Fußballlehrer mit seinem FSV Mainz 05 eine 0:1-Niederlage zum Abschluss der Zweitliga-Hinrunde. Klopp und sein selbst ernannter Karnevalsverein haben mit der durch eigene Schlampigkeit herbeigeführten Niederlage eine deutlich bessere Ausgangsposition im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga verpasst - sie beenden die Saison-Hinrunde dennoch auf Aufstiegsrang zwei. Anschließend wurde Klopp ein bisschen was zum Spiel gefragt und ein wenig bezüglich der Aussichten im Kampf um den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga. Den wirklich interessanten Fragen, ob sich der Zweitligatrainer denn ab dem kommenden Sommer einen Arbeitsplatz im wenige Kilometer vom Millerntor entfernten Hamburger Volkspark vorstellen könne, wich Klopp indes mit den beiden Worten "kein Kommentar" aus.

So wird das Frage-Antwort-Spiel wohl in den kommenden Wochen und Monaten weitergehen. Denn Klopp hat noch keinen Arbeitsvertrag für die Zeit nach dem 30. Juni 2008. Sorgen über den Absturz in die Arbeitslosigkeit muss man sich nicht machen, in Mainz würden sie ihrem Trainer wohl sogar gestatten, den Vertrag selbst aufzusetzen. "Die Jahreszahl fürs Vertragsende dürfte er in jedem Fall wieder selbst eintragen", sagt Klubmanager Christian Heidel.

Unkonventioneller Vertragsschluss

Vor zwei Jahren hatten die Mainzer tatsächlich so unkonventionell das Arbeitsverhältnis verlängert, Klopp hatte zum Leidwesen der Mainzer indes lediglich eine 2008 statt einer 2010 oder gar 2020 eingetragen. Und deshalb ist er vermutlich der derzeit begehrteste Trainer mit deutscher Staatsangehörigkeit. Seine stets überzeugenden Auftritte als ZDF-Nationalmannschaftsexperte dürften ihren Teil dazu beitragen, außerdem die Gewissheit für jeden Klub, neben dem kompetenten Fußballlehrer auch noch einen hochtalentierten Öffentlichkeitsarbeiter engagieren zu können. Klopps Name steht deshalb mit ziemlicher Sicherheit auch auf der Kandidatenliste des HSV, die "Süddeutsche Zeitung" hat sogar gemutmaßt, dass Klopp ein aussichtsreicher Anwärter für den FC Bayern wäre. Bei Onlineumfragen zählten ihn die Fans beider Klubs zu ihren Wunschkandidaten für die Nachfolge von Huub Stevens und Ottmar Hitzfeld.

Dabei ist Klopp nur Trainer einer Zweitligamannschaft, Titel hat er sowieso noch nicht errungen. All das schadet Klopps Reputation indes ebenso wenig wie der Abstieg seines Teams aus der Bundesliga in der Vorsaison. Der Niedergang der Mainzer Fußballkultur wurde in allen kritischen Betrachtungen immer wieder auf die finanziellen Grenzen eines Klubs aus der Fußballprovinz und das dadurch arg begrenzte Spielermaterial zurückgeführt.

Selbst in den Medien kamen nur vereinzelte wie verhaltene Hinweise auf mögliche Fehler Klopps zur Sprache. Stattdessen sind sie in Mainz noch immer uneingeschränkt stolz auf ihren "Kloppo", der 2001 mitten in der Saison vom Posten des rechten Verteidigers auf die Trainerbank gewechselt war. Jetzt loben sie vor allem seinen Neuaufbau nach dem Abstieg, wodurch Mainz 05 trotz des Abgangs von mehr als einem Dutzend Kickern im Sommer zu einem ernsthaften Kandidaten für den Wiederaufstieg wurde. "Das bestätigt nur, dass er ein großes Trainertalent ist. Jürgen hat ohne jeden Zweifel das Zeug zu einem ganz großen Trainer bei einem großen Verein", sagt Manager Heidel. "Aber ich werde darum kämpfen, dass er das erst in ein paar Jahren zeigt."

Während der Manager schon seit Wochen Überlegungen anstellt, wie er Klopp in Mainz halten kann, behauptet der Umworbene, dass "ich mir noch überhaupt keine Gedanken über meine Zukunft gemacht habe, weil ich neben meiner Arbeit für Mainz 05 keine Zeit dafür habe". Bis Silvester will Klopp nun beim Skifahren abschalten, dann irgendwann im Verlauf von Januar und Februar über seine weiteren Pläne entscheiden. Für diese Entscheidungsfindung lässt er immerhin sondieren, ob er schon bei einem guten Klub in einer der Topligen im Ausland vermittelbar wäre.

Derweil zieht sich Klopp außer bei seinen Auftritten im ZDF immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. "Ich lehne sicher deutlich mehr Interviewanfragen ab als noch zu Bundesligazeiten", sagt Klopp. "Man lernt mit der Zeit. Zu Anfang meiner Trainerkarriere hatte ich noch zwei Handys und habe in beide gleichzeitig gesprochen, weil ich dachte, dass man diesen Anforderungen genügen müsse." Mittlerweile hat Klopp nur noch ein Telefon zur Hand. Die Rufnummer dieses Mobiltelefons dürfte umso höher im Kurs stehen bei Managern der deutschen Topklubs.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/12/2007 22:34
Die Spieler des FSV Mainz taten einem richtig leid am Freitagabend. Geknickt kämpften sie sich nach der Niederlage im Zweitligaspiel bei St.Pauli aus den Kabinen hinauf zum Ausgang im Erdgeschoss. Das Bild passte zur Horrorshow zum Jahresabschluss.

Der Bundesliga-Absteiger, der auf einem Aufstiegsplatz überwintert, verlor nicht nur erstmals nach acht Ligaauftritten ohne Niederlage ein Spiel, sondern auch noch Verteidiger Tim Hoogland wegen eines Anrisses des Außenbandes im rechten Knie. Zudem musste Abwehrchef Nikolce Noveski nach einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Florian Bruns kurz vor Schluss vom Feld. "Ich habe mich selbst schützen wollen, ihn vielleicht berührt", wies Noveski eine absichtliche Handlung von sich.

Trotz der großen Enttäuschung über den kurioserweise wie in fast jedem seiner sieben äußerst erfolgreichen Dienstjahre misslungenen Jahresabschluss (lediglich ein Sieg im Vorweihnachtsspiel) zog Trainer Jürgen Klopp ein positives Fazit der ersten Halbserie nach dem Bundesligaabstieg: "Wir haben eine richtig gute Hinrunde gespielt." In der Winterpause steht für die Verantwortlichen nun wegweisende Arbeit an. Die Suche nach einem weiteren Stürmer, bei der unter anderem Namen wie Isaac Boakye (Wolfsburg) oder Joshua Kennedy (Nürnberg) im Gespräch sind, dürfte für die finanziell solide aufgestellten Mainzer noch die leichteste Aufgabe sein.

Manager Christian Heidel muss Klopp aber auch Perspektiven aufzeigen, die ihn zu einer Verlängerung des Vertrags über den 30. Juni hinaus bewegen könnten. Die anhaltenden Probleme bei den Planungen eines herbeigesehnten neuen Stadions erschweren Heidel die Argumentation.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/12/2007 22:35
Klopps Bilanz zum Aufstiegsprojekt: «Tolle Dinge sind entstanden»
Von Detlef Rehling, dpa =

Mainz (dpa) - Das Projekt Wiederaufstieg in die Fußball-
Bundesliga nimmt für den FSV Mainz 05 Formen an. Mit 31 Punkten
überwintern die 05er trotz des enttäuschenden Hinrunden-Abschlusses
mit dem 0:1 beim FC St. Pauli auf Tabellenplatz zwei. «Es sind ganz
tolle Dinge entstanden. Es war spannend wie vermutet und schwieriger
als gedacht. Die vielen Verletzungen hatte ich so nicht erwartet, die
Reaktion des Teams aber auch nicht», meinte Trainer Jürgen Klopp.

Die eigene Zukunft beschäftigt den 40-Jährigen, der seit knapp 18
Jahren ein 05er ist, weniger. «Der Einzige, der was dazu sagen
könnte, bin ich. Und ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Es gibt
keine Tendenz», sagte Klopp über den im Sommer endenden Vertrag. Geld
spiele für ihn nicht die entscheidende Rolle. Sportlich aber scheinen
die Weichen gestellt. Klopp fordert Planungssicherheit vor allem bei
dem sich immer mehr verzögernden Stadionbau. Eine schnelle
Entscheidung für den neuen Standort Portland-Gelände, der erste
Spatenstich noch im Jahr 2008 und die Fertigstellung bis 2010 könnten
ihn zum Bleiben in Mainz bewegen.

Manager Christian Heidel wird die Ärmel hochkrempeln müssen, um
dem Coach den Verbleib schmackhaft zu machen. Klopp ist weiterhin
erfolgshungrig, doch langwierige Verletzungen erschwerten den nach
dem Abstieg nötigen Neuaufbau des Teams. Die Ausfälle von Kapitän
Dimo Wache, seines Keeper-Kollegen Christian Wetklo (beide Schulter)
sowie Elkin Soto (Kreuzbandriss), Bo Svensson (Achillessehne), Petr
Ruman (Bandscheibenvorfall), Markus Feulner (Knie) und nun auch noch
Tim Hoogland (Außenbandblessur im Knie) sind kaum zu verkraften.
Dafür sprangen andere in die Bresche. «Es war für alle, auch mich,
schon überraschend, wie sich zum Beispiel Neven Subotic entwickelt
hat. Und mit Roman Neustädter steht der nächste junge Bursche schon
hintendran», lobte Klopp. «Auch wie wir die Torwart-Problematik
aufgefangen haben, verdient Respekt. Es freut mich für Daniel
Ischdonat. Alle wissen jetzt, er ist ein Zweitliga-Torwart.» Die
erwartete Rückkehr vieler Langzeitausfälle zum Trainingsauftakt am 3.
Januar 2008 lassen Klopp etwas fröhlicher in den Winterurlaub gehen.

Sein Wunschzettel für Weihnachtseinkäufe ist kurz. Ein Stürmer,
für den das Anforderungsprofil klar umrissen ist, soll her. Klopp:
«Die Gegner stehen meist tief. Da brauchen wir einen Stürmertyp, der
mit dem Rücken zum Tor die Bälle verarbeiten kann. Felix Borja hat
diese Tendenz. Doch wenn ihm was passiert, haben wir keinen anderen.»
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/12/2007 22:36
05-Verteidiger muss mit Außenband-Anriss "nur" vier Wochen pausieren


Vom 17.12.2007

HAMBURG/MAINZ Zumindest in der Tabelle ist nichts passiert. Der FSV Mainz 05 wird in der Zweiten Fußball-Bundesliga trotz der 0:1-Schlappe am Freitag beim FC St. Pauli als Rangzweiter überwintern. Schwerer als die Niederlage wiegt die Tatsache, dass das Verletzungspech erneut zugeschlagen hat.


Von

Roland Hessel

Verloren haben die Mainzer am Millerntor nicht nur die durchaus möglichen Punkte, sondern auch gleich eine ganze Reihe von Spielern. Nikolce Noveski wird nach seiner Roten Karte ebenso beim Rückrundenauftakt am 3. Februar bei der TuS Koblenz fehlen wie Angreifer Felix Borja, der sich am Freitag die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat.

Auch mit Tim Hoogland können die Mainzer zu Beginn der Rückrunde nicht unbedingt planen. Zwar hat sich die Verletzung, die sich der Rechtsverteidiger zugezogen hat, "nur" als Anriss des Außenbandes im rechten Knie zugezogen, die auch konservativ, also ohne Operation, behandelt werden soll. Nach Vereinsangaben soll der 22-Jährige in rund vier Wochen wieder mit leichtem Training beginnen dürfen. Der Shootingstar, der bis zu seinem Ausscheiden in der Vorrunde jede Minute auf dem Platz gestanden hat, wird also die Vorbereitung, die am 3. Januar beginnt, nicht komplett durchziehen können.

Für 05-Manager Christian Heidel ist dies aber kein größeres Problem. "Dass er nicht operiert werden muss, war eine sehr gute Nachricht für uns", unterstrich Heidel, der davon ausgeht, dass der Ex-Schalker mit ins Trainingslager (9. bis 18. Januar) fahren und dann genug Zeit haben wird, rechtzeitig fit zu werden. "Da mache ich mir keine Sorgen", meinte der Manager am Sonntag im Gespräch mit dieser Zeitung.

Sorgen muss er sich für die Rückrunde nicht um Chadli Amri und Borja. Amri zog sich auf St. Pauli anstatt des befürchteten Muskelfaserrisses nur eine Verhärtung im Oberschenkel zu. Borja wurde am Samstag in Rüdesheim im Rheingau bei einem operativen Eingriff eine Verklebung an einer Sehne in der Fußsohle gelöst. Beide werden zur Vorbereitung zur Verfügung stehen.

Es bleibt also dabei, dass die Mainzer sich auf dem Winter-Transfermarkt lediglich nach einem Stürmer umschauen werden und zwar definitiv "nur nach einem Stürmer und nicht nach einem offensiven Mittelfeldspieler", wie Heidel noch einmal betonte: "Es sollte ein Angreifer sein, der mit Felix Borja zusammenspielen kann. Wir werden keinesfalls irgend einen nehmen, nur weil er auf dem Markt ist."

Dass eine weitere Offensivkraft durchaus vonnöten ist, um den angestrebten Wiederaufstieg auch realisieren zu können, hat die Partie beim Neuling einmal mehr gezeigt. Zwar stellen die Mainzer nach der Hinrunde mit nur 16 Gegentreffern die beste Defensive der Zweiten Liga und vor der abschließenden Partie heute zwischen Köln und Kaiserslautern auch den zweitbesten Angriff. Doch da drückt dennoch der Schuh. Nach dem 0:1 am Freitag, das durch den Kopfball-Treffer von Marcel Eger schon nach 20 Minuten besiegelt war, stehen nun vier Niederlagen zu Buche. Augenfällig ist dabei, dass den Mainzern auch in Fürth (0:3), in Offenbach (0:2) und in Hoffenheim (0:1) kein eigener Treffer gelungen ist.

Abgehakt, so Manager Christian Heidel, wurde die Pleite auf dem Kiez, bei der die 05er nie an die zuvor in Aachen und gegen Köln gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, bereits in der Nacht nach dem Spiel. "Die Jungs haben sich selbst am meisten geärgert", berichtete Heidel von der anschließenden Teamsitzung. Und - mit einem Blick auf die Sonntags-Ergebnisse: "Es ist ja auch nichts passiert. Auch wenn man natürlich jetzt sieht, was mit einem Sieg möglich gewesen wäre, kann man sagen, die Vorrunde war absolut in Ordnung."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/12/2007 08:04
05-Manager: Fortsetzung guter Transferpolitik
Heidel sieht Kritiker der Sommer-Verpflichtungen widerlegt / Viele Bewerbungen für Nachfolge von Marketingchef Drach


Vom 20.12.2007
utz/grü. Platz zwei in der Zweiten Fußball-Bundesliga zur Winterpause, sechs Monate nach dem Abstieg: "Wären wir jetzt noch auf St. Pauli erfolgreich gewesen, die Zufriedenheit hätte sich beinahe ins Unermessliche gesteigert", sagt Christian Heidel, Manager des FSV Mainz 05, etwas spöttisch. Aber Heidel ist vor allem deshalb zufrieden, "weil wir es mit einer komplett neuen Mannschaft so weit geschafft haben".
Als die 05er ihre Zugänge im Sommer verkündeten, spürte Christian Heidel das Murren der Kritiker. "Bei Tim Hoogland haben einige gesagt: Was wollt ihr mit dem, der ist doch keine Verstärkung. Bei Daniel Gunkel meinten manche: Der hat doch kaum in Cottbus gespielt. Und jetzt?", fragt der Mainzer rhetorisch. Der Ex-Schalker Hoogland hat sich als rechter Außenverteidiger mit Torriecher in Szene gesetzt, Gunkel trat als Freistoßspezialist zu Tage, erzielte insgesamt sieben Treffer. Dazu machte sich ein Felix Borja als neunmaliger Goalgetter einen Namen, drückte Miroslav Karhan dem Spiel zumindest ab und an seinen Stempel auf. Lediglich Srdjan Baljak und Wellington Santos da Silva hinken den Erwartungen hinterher.

"Kritiker haben immer recht, weil sie sich Ansatzpunkte aussuchen können" so der 05-Manager. "Aber klar ist auch, dass unsere Transferpolitik der vergangenen Jahre hat den Verein mit zu dem gemacht, was er ist. Es geht uns so gut, wie noch nie", betont der Manager, der die Strippen bei den Wechseln von Mohamed Zidan, Manuel Friedrich und allen anderen zog. Und beispielsweise der Marktwert eines Tim Hoogland ist zuletzt immens gestiegen. Dass sich die 05er 2007 aber auch für einen kleinen Kader entschieden haben, viel Wert auf die eigenen Jugendlichen legten, habe sich gleichfalls ausgezahlt.

Einen Mario Vrancic etwa sieht Christian Heidel auf einem glänzenden Weg. "Er hat nur das Problem, dass er in einem Schatten von Neven Subotic steht." Der 19-jährige Subotic hat sich zum uneingeschränkten Stammspieler in der Innenv´erteidigung aufgeschwungen. Der 18-jährige Mittelfeldspieler Vrancic kommt bislang auf fünf Einsätze.

Dass Vrancic mitunter zu lässig, zu langsam im Spiel daher kommt, interessiert den Manager nicht. "Mario ist ein Typ wie der Leverkusener Sergej Barbarez. Er wird immer polarisieren, aber er kann am Ball alles."

Weil Klaus Drach Mainz 05 im März Richtung VfL Wolfsburg verlässt, muss der Bruchwegklub jetzt einen neuen Marketingleiter einstellen. Christian Heidel: "Wir haben in der kurzen Zeit nach Bekanntgabe des Wechsels mehr Bewerbungen bekommen als man gemeinhin bei einer offenen Trainerstelle kriegt." Der Mann oder die Frau an der Spitze der Marketingabteilung soll Ende Januar ihr Amt schon antreten, von Drach in den Job eingeführt werden. "Entscheidend ist, dass wir bei Mainz 05 weiter Emotionen verkaufen. Davon kommen wir keinen Millimeter ab."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/12/2007 08:05
"Stadion oder Acker - nichts Anderes"

Stadt will unwillige Grundbesitzer am Europakreisel umstimmen/Gestern Treffen im Rathaus

Vom 20.12.2007

Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer (FDP) hat gestern Abend im Rathaus nochmals versucht, verkaufsunwillige Grundeigentümer am Europakreisel umzustimmen. Nach AZ-Informationen bleiben Besitzer weniger Sperrgrundstücke beim "Nein".


Von

Monika Paul

Es war eine Doppelstrategie, mit der die Stadt vorging. Hinter verschlossenen Türen baten Ringhoffer und 05-Manager Christian Heidel um Unterstützung für ein Stadion am Europakreisel. Dabei bot Ringhoffer neue Optionen: Erbbaupacht oder Tauschgelände - Bauerwartungsland in Ebersheim.

Bereits am Morgen veröffentlichten Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD), Bürgermeister Norbert Schüler (CDU), Umweltdezernent Wolfgang Reichel (CDU) und der Wirtschaftsdezernent eine gemeinsame Erklärung: Wenn am Europakreisel kein Stadion gebaut wird, bleibt das Areal landwirtschaftliche Nutzfläche: "Stadion oder Acker - nichts anderes", heißt es in der Erklärung.

Im AZ-Gespräch ging Ringhoffer auf Befürchtungen ein, die Stadt biete am Europakreisel 35 Euro pro Quadratmeter und werde später ein Gewerbegebiet ausweisen, dessen Fläche ein Vielfaches wert sei: "Wir werden an dieser Stelle nur ein Stadion bauen. Wir haben in Mainz genügend Gewerbegebiete." Als Absicherung bietet die Stadt eine 15-jährige Nachzahlungsverpflichtung für den Fall an, dass es doch eine "höherwertige Nutzung" gebe. Alternativ könnten sich Eigentümer auch ein Rückerwerbsrecht eintragen lassen. Beide Angebote dienten "ausschließlich zur Sicherheit der Eigentümer". Die Stadt schließe eine "andere bauliche Nutzung" aus.

Die städtische Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) hat inzwischen mit Eigentümern von 126 Parzellen Vorverträge über eine Fläche von 174844 Quadratmetern geschlossen. Für Stadion plus Umbauten wäre eine Mindestfläche von 185 mal 216 Metern nötig, Zufahrt und Parkplätze nicht mitgerechnet. Rein rechnerisch lässt sich die Fläche südlich der Saarstraße zwischen Europakreisel und Bahngleisen hin- und herschieben. Je nach Standort fehlt für das Stadion weiter die Einigung mit fünf bis acht Eigentümern, die über acht bis zehn Grundstücke verfügen. Der komplizierte Einzelfall eines Sperrgrundstücks existiert weiter: Ein Grundstück hat acht Eigentümer, davon sind fünf einverstanden, drei nicht. Rechnet man die Parkplätze hinzu, kommt man nach AZ-Informationen auf 24 fehlende Grundstücke.

Ringhoffer wies Vorwürfe zurück, es sei unklug gewesen, allein auf den Europakreisel zu setzen und nun kurz vor Toresschluss den Aufstellungsbeschluss für das Portland-Areal auf den Weg zu bringen. "Es wäre unehrlich, so zu tun, als würden wir an mehreren Orten gleich intensiv verhandeln."

Auch verwahrte er sich dagegen, für den Fall eines Scheiterns am Europakreisel den "schwarzen Peter" bei einem Mitglied des Stadtvorstands zu suchen. "Das Projekt Stadion ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Profilierungsversuche sind genauso wenig hilfreich wie Schuldzuweisungen". Noch sei er optimistisch, dass es bis zu dem "von Mainz 05 gesetzten Termin 31. Dezember" eine Lösung am Europakreisel gebe. "Wir sind jeden Tag ansprechbar, die Hotline 124444 ist auch außerhalb der Dienstzeiten geschaltet." Dass ein Fehlschlag am Europakreisel Notarkosten von 500 000 Euro verursache, kommentierte er nicht. Der erstellte Masterplan sei in vielen Eckpunkten auch für einen anderen Standort, etwa das Portland-Areal, nützlich. Nachdem gestern die Besitzer wesentlicher Sperrgrundstücke nicht vor Ort waren, scheint Vieles nach Weisenau zu weisen. Noch hat die Stadt dort keinen K.o.-Faktor entdeckt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/12/2007 08:42
"Das beste Argument sind die Menschen hier"
05-Präsident Strutz zur Zukunft von Manager Heidel und Trainer Klopp / "Neues Stadion steht im Mittelpunkt"


Vom 21.12.2007

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat ein bewegtes Jahr hinter sich und wichtige Antworten auf die Trainer, Manager- und Stadionfrage müssen folgen. Wir sprachen mit Präsident Harald Strutz.


Die Trainerfrage ist offen, nun will auch Manager Christian Heidel, wie er im AZ-Gespräch deutlich gemacht hatte, über seine Zukunft nachdenken. Unruhige Zeiten zum Jahreswechsel, Herr Strutz?

Strutz: Jein. Als Präsident muss man sich solchen Aufgabe stellen. Ich bin optimistisch, dass wir, das Präsidium des Vereins, auf diese Frage eine Antwort finden. Es wird aber letztendlich keine Frage des Geldes sein. Wir müssen unsere Visionen, Aufstieg und Stadionbau, aufrechterhalten und weiterverfolgen.

Ist der Stadionabau der alles entscheidende Wegweiser für die Zukunft?

Strutz: Aus meiner Sicht Ja. Wir sind wirtschaftlich sehr gut aufgestellt, das ist eine solide Basis. Doch das Stadion sichert die Zukunft im Vergleich zu anderen Vereinen und Städten, wo neue Stadien gebaut werden oder schon stehen (siehe auch Lokalteil in dieser Ausgabe, d. Red.).

Das war sportlich ein bewegtes Jahr, ziehen Sie eine positive oder negative Bilanz?

Strutz: Es war in der emotionalen Empfindung ein unglaublich abwechslungsreiches Jahr, mit einem großartigen Ergebnis für den Verein. Es ist uns gelungen, die Euphorie trotz des Abstiegs aufrechtzuerhalten, und wir haben eine für die Zweite Liga präsentiert, die nicht nur oben mitspielt, sondern auch aufsteigen kann. Das war nach dem Erstligaabstieg keine Selbstverständlichkeit, das haben wir aber auch unseren Mitgliedern und Zuschauern zu verdanken.

Wie sieht die wirtschaftliche Bilanz aus?

Strutz: Drei Jahre Erste Liga haben dem Verein wirtschaftlich völlig andere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben. Wir haben investiert in Mannschaft und Infrastruktur; ich nenne nur die zwei Kunstrasenplätze und den Ausbau des Jugendleistungszentrums. Darüber hinaus haben wir unser soziales Engagement in dieser Stadt gesteigert, wir reden nur nicht so oft darüber.

Am 21. Januar gibt es den großen Jahresempfang der Nullfünfer, diesmal in der Rheingoldhalle.

Strutz: Wir erwarten über 1400 Gäste, es gibt eine Partnerschaft mit Lotto Rheinland-Pfalz, die ihren Geburtstag feiern. Das wird ein gesellschaftlich Ereignis für Mainz, das gehört zu einem modernen Bundesligaverein dazu.

Zurück zum aktuellen Geschehen. Wie wichtig ist für Mainz 05 ein Aufstieg die Erste Liga schon in diesem Sommer?

Strutz: Das ist für unser Gefühl wichtig. Ein Aufstieg ist immer d a s wichtigste Ziel in einem sportlichen Wettbewerb. Aber aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir im Moment nicht aufsteigen. Für mich persönlich ist wichtig, dass Mainz 05 seinen Stellenwert in dieser Stadt behält und die Liebe seiner Fans bekommt, sowie der Leidenschaftsschafts-Faktor Nummer eins bleibt.

Welche Argumente sollen helfen, Jürgen Klopp und Christian Heidel weiter an Mainz 05 zu binden?

Strutz: Nur wenn Bayern München kommt, dann haben wir keine Argumente... Im Ernst: Die besten Argumente sind die vergangenen Jahre und die Menschen hier.

Einen Abgang gibt es bereits, Marketingchef Klaus Drach zieht es im März zum VfL Wolfsburg.

Strutz: Die Marke Mainz 05 ist ein Begriff. Es geht um die perfekte Sponsorenbetreuung und Gewinnung von neuen Partnern. Die Abteilung funktioniert, vielleicht sind wir in der Nachfolgefrage für eine Überraschung gut.

Trainer Klopp und Manager Heidel denken über ihre Zukunft nach. Sie sind Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes und der Deutschen Fußball Liga. Im nächsten Herbst gibt es 05-Vorstandswahlen, sie sind seit 19 Jahren Präsident. Was plant Harald Strutz?

Strutz: Alles was ich tue, mache ich gerne. Es ist unglaublich abwechslungsreich Präsident dieses Klubs zu sein. Und ich hoffe es geht so weiter. Der Grund dafür ist auch das großartige Vorstandsteam.

Das Gespräch führte

Lutz Eberhard
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/12/2007 08:42
Preis bleibt K.o.-Kriterium am Kreisel

Vom 21.12.2007

Von Monika Paul

und Lutz Eberhard

Die städtische Grundstücksverwaltungsgesellschaft GVG hat gestern Briefe mit den neuen Offerten an die Grundstückseigentümer im "Kerngebiet" am Europakreisel (wir berichteten) verschickt. "Wir werden versuchen, auch noch persönliche Gespräche zu führen", sagte GVG-Prokurist Ferdinand Graffé. Über die GVG-Servicenummer (Telefon 124444) sei er auch an den Weihnachtsfeiertagen erreichbar, unterstrich Graffé.

Mehrzahl keine Bauern

Der Vorsitzende des Gonsenheimer Bauernvereins, Hermann Josef Schwalbach, bestätigte der AZ, dass die Sperrgrundstücke zum überwiegenden Teil nicht Landwirten gehören (siehe Interview). Wohl aber gibt es Bauern, die Land am Rande des Baugebiets besitzen - und Pächter, die einem Stadionbau negativ gegenüberstehen.

"Für uns ausschlaggebend ist der Preis", erklärte eine nicht verkaufswillige Grundbesitzer-Familie (Name der AZ bekannt), die selbst keine Landwirtschaft betreibt. Die neuen Angebote der Stadt - Erbbaupacht, Verrentung oder ein Geländetausch mit sechsfacher Fläche beziehungsweise Bauerwartungsland in Ebersheim - seien uninteressant. "Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, wo der Spaß aufhört", meinten die Eigentümer mehrerer Parzellen. Der Druck nehme zu, man werde sich nicht einschüchtern lassen: "Im Ernstfall schalten wir Polizei und Staatsanwaltschaft ein."

Strutz: Aktiv in Gonsenheim

05-Präsident Harald Strutz bestätigte im Gespräch mit der AZ (siehe Sportteil): "Es besteht die Gefahr des sozialen Unfriedens in Gonsenheim." Er appellierte an die Verkaufsgegner, ihre Position zu überdenken. "Endlich hat die Politik zum Ausdruck gebracht, dass am Europakreisel in den nächsten Jahrzehnten kein anderes Projekt verwirklicht wird. Es gibt keinen Grund, auf höhere Grundstückspreise zu spekulieren." Der 56-Jährige wünscht sich, dass die Eigentümer, die bisher nicht verkaufen wollen, erkennen, dass es nicht nur um ein Projekt für Mainz 05 gehe, sondern für die ganze Stadt. "Der Stadionstandort muss in aller nächster Zeit entschieden werden, Europakreisel oder Portland-Gelände." Sein Wunschstandort sei der Europakreisel. Er hoffe, dass es "nicht nur um Preistreiberei" gehe. "Uns geht es auch um Gonsenheim. Wir wollen dort etwas tun, nicht nur mit dem Stadionbau, sondern wenn wir dort bauen können, werden wir auch Vereine und soziale Einrichtungen des Stadtteils großzügig unterstützen, wie wir dies an anderen Stellen auch schon getan haben."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/12/2007 08:43
"Jeder muss für sich entscheiden"

Vorsitzender des Bauernvereins zu Stadion

Vom 21.12.2007

Die Stadt hat den Grundstückseigentümern am Europakreisel neue Vorschläge gemacht, um Verkaufsunwillige doch noch zu überzeugen, ihre Parzellen für den Neubau eines Stadions abzugeben. Wir befragten dazu Hermann Josef Schwalbach, den Vorsitzenden des Gonsenheimer Bauernvereins.


Herr Schwalbach, Sie waren beim Treffen im Rathaus dabei. Glauben Sie, dass Liegenschaftsdezernent Ringhoffer und die 05-Vertreter Harald Strutz und Christian Heidel Erfolg mit Ihren Ausführungen hatten?

Schwalbach: Man muss sagen, die Stadt hat sich noch einmal Mühe gemacht, neue Vorschläge auf den Tisch zu legen. Ob sich durch die Veranstaltung am Mittwochabend etwas geändert hat, vermag ich nicht zu sagen. Zum einen waren viele derjenigen, um die es geht, nicht da. Natürlich ist so ein Termin kurz vor Weihnachten auch nicht ganz so glücklich gewählt, wenn man viele erreichen will. Ich denke, wenn Stadt und Verein noch Erfolg haben wollen, müssen sie jetzt noch einmal mit jedem persönlich sprechen, auf individuelle Anliegen eingehen.

Aber geht´s nicht einfach nur ums Geld?

Schwalbach: Natürlich ist Geld ein wichtiger Faktor. Aber ich weiß von einigen, die auch aus früheren Zeiten über die Stadt verärgert sind. Da wurde beispielsweise das Gonsbachtal neu angelegt, anschließend den Landwirten die Beregnung untersagt. So gibt es viele weitere Beispiele.

Aber ist es nicht so, dass die überwiegende Mehrzahl der Besitzer der Sperrgrundstücke selbst gar keine Landwirtschaft mehr betreibt?

Schwalbach: Das stimmt auch nach meinen Informationen.

Es heißt, das Klima in Gonsenheim habe sich durch die ganze Diskussion verschlechtert...

Schwalbach: Natürlich mag es solche Situationen geben, da ja auch unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Wir als Bauernverein haben anfangs deutlich gemacht, dass wir nicht gegen ein Stadion sind, aber den Standort am Europakreisel zunächst einmal für schwierig halten.

Jetzt aber ist es die Sache jedes einzelnen, wie er sich entscheidet. Und diese Entscheidung sollte man respektieren.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/12/2007 11:45
Mainz 05 vor wichtigen Weichenstellungen
Fußball-Zweitligist hat bewegtes Jahr hinter sich und ein spannendes Frühjahr vor Augen

Vom 22.12.2007

Furiose Aufholjagd in der Ersten Liga, doch es reichte nicht. Nun der Aufstiegsrang in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Ein ereignisreiches Jahr geht für Mainz 05 zu Ende.

Von

Lutz Eberhard

Der 1. FSV Mainz 05 hat ein bewegtes Jahr hinter sich gebracht. Vor zwölf Monaten herrschte am Bruchweg tiefe sportliche Depression. Nach einer katastrophalen Hinrunde war die Erste Liga schon verspielt. Das Wintertrainingslager sorgte für die Wende, mit Mohamed Zidan und Leon Andreasen wurde dem Team neues Leben eingehaucht - es folgte eine furiose Aufholjagd - die "mission possible" war mit Leben erfüllt. Es reichte dennoch nicht, denn Niederlagen gegen Aachen und Leverkusen oder auch Wolfsburg bedeuteten unter dem Strich den Abstieg aus der Bundesliga.

Viele rechneten nun mit dem Abschied von Trainer Jürgen Klopp, doch der 40-Jährige blieb seinem Klub treu. Überraschend, aber auch logisch, trotz vielfältiger Möglichkeiten für einen Karrieresprung. Klopp ist mehr als ein Trainer für diesen Fußballklub, beeinflusst entscheidend die Zukunft, hat unantastbaren Kultstatus bei den 05-Fans.

Die Hinrunde der Zweitligasaison 2007/08 hätte für die Nullfünfer nicht wellenförmiger verlaufen können. Verletzungssorgen, kleiner Kader, der dritte Torwart muss ran. In 17 Vorrundenspielen hatten die Mainzer 16 Mal die Chance zum Sieg. Im Schlussspurt sorgten überzeugende Erfolge über Alemannia Aachen und zu Hause gegen den 1. FC Köln für einen zweiten Tabellenplatz, der lange unerreichbar schien. Das 0:1 auf St. Pauli im finalen Spiel dieses emotionsgeladenen Jahres holte Mannschaft und Fans auf den Boden der Realität zurück, für den so erhoffen Wiederaufstieg muss weiter hart gearbeitet werden. Bisher war Klopp weit entfernt von einer Wunschaufstellung, wie er sie vielleicht im Juli angedacht hatte. Elkin Soto könnte ein wichtiger "Neuzugang" nach der Winterpause sein, wenn er gesund bleibt.

Die Partien gegen die Mitaufstiegskandidaten muss Mainz auswärts führen - in Mönchengladbach, Freiburg, Köln und München. Wenigstens die "geliebten" Fürther kommen ins Bruchweg-Stadion und auch Hoffenheim, dazu die Derbys gegen den SV Wehen Wiesbaden und 1. FC Kaiserslautern. Ob die letzten vier Spieltage ein Vorteil oder eine Last werden? Drei Mal zu Hause, gegen den FCK, Alemannia Aachen und St. Pauli plus der Auftritt beim 1. FC Köln.

Es steht einiges auf dem Spiel für den Bruchweg-Klub, der wirtschaftlich besser dasteht als je zuvor. Bei den personellen Entscheidungen abseits des Rasens droht allerdings die Gefahr, dass das stabile Gebilde Mainz 05 ins Wanken gerät. Es geht um Jürgen Klopp, dessen weitere Anwesenheit über die Tätigkeit als Trainer hinaus Sinn macht, auch nach dann fast acht Jahren. Natürlich ist der 40-Jährige nicht unfehlbar in seinem Tun, aber er arbeitet wesentlich besser und planvoller als viele seiner Kollegen. Christian Heidel macht sich ebenfalls Gedanken, kann jederzeit bei einem anderen Klub anheuern. Das "Mainzer Modell" wird in Fußball-Deutschland aufmerksam verfolgt. Die Protagonisten sind begehrt, Marketingchef Klaus Drach wurde schon abgeworben. Fest steht: Mainz 05 könnte einen gemeinsamen Abgang von Klopp und Heidel nur schwer verkraften.

Die Stadiondiskussion ist in einer Stadt wie Mainz schwierig. Fastnacht, Kultur - dann lange nichts, bevor der Sport kommt, das geht nicht nur Fußballern so. Schon vor Jahren wurde politisches Porzellan in der Standortfrage für ein Stadion zerschlagen, die Zugehörigkeit von 05ern wie Präsident Harald Strutz und Stadionsprecher Klaus Hafner zum Stadtrat entpuppte sich nicht als Vorteil. Zudem entsteht so gut wie kein öffentlicher Druck durch die Fans. Bisweilen entsteht der Eindruck, die 05-Verantwortlichen kämpfen alleine um die neue Spielstätte.

Mainz 05 kann im Frühjahr 2008 nur durch sportlich überzeugende Leistungen positiv an der Zukunft des Klubs basteln. Deshalb wären frühestmögliche Antworten auf die Trainer- und Manager-Frage von großem Vorteil. Die Stärke der Nullfünfer lag in der Vergangenheit nicht nur im Willen und der Leidenschaft auf dem Spielfeld begründet, sondern auch in der Ruhe und Kontinuität, gepaart mit wirtschaftlich solider Arbeit. Präsident Harald Strutz und sein Vorstand müssen klare Lösungen für vier Aufgaben bis zum März 2008 finden: Stadion, Manager, Trainer und Aufstieg - in dieser Reihenfolge.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/12/2007 11:46
Borja sorgt für Tore und den größten PR-Gag
Die Zweitliga-Profis des FSV Mainz 05 im Überblick / Subotic ist die größte Überraschung, Baljak die größte Enttäuschung

Vom 22.12.2007

Von
Jens Grützner

Tor

Dimo Wache: Nach zwei Spielen mit Sieg und Niederlage gegen die TuS Koblenz und die SpVgg Greuther Fürth war schon Schluss. Eine ausgekugelte Schulter mit mehrfachen Bänderrissen machte eine Operation beim Kapitän nötig. Comeback im Januar.

Christian Wetklo: Als er dabei war, sich als uneingeschränkte Nummer eins zu etablieren, passiert ihm im Pokalspiel in München das gleiche Malheur wie Wache. Erlebte bei Punktspielen fünf Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen ohne Fehlverhalten. Comeback im April möglich.

Daniel Ischdonat: Seit dem 12. Spieltag die Nummer eins. Kassierte auf St. Pauli erste Pleite. Zuvor: drei Siege, zwei Remis. Hatte winzige Anlaufschwierigkeiten. Beim 3:0 in Aachen top.

Abwehr

Tim Hoogland: Profitierte erheblich von der druckfreien Umschulung vom Innen- zum Rechtsverteidiger. Mit seinem aggressiven und erfolgreichen Offensivspiel eine echte Verstärkung. Verinnerlichte den "Mainzer Stil".

Neven Subotic: Mann der Vorrunde. Der 19-Jährige nutzte die Verletzung von Bo Svensson und schwang sich zum glanzvollen Innenverteidiger auf: Robust und stellungssicher im Zweikampf, oft gefährlich mit weiten Diagonalbällen, Torschütze in Wiesbaden.

Nikolce Noveski: Verlieh Subotic anfangs Ruhe, profitierte dann aber auch von der Unbekümmertheit des Youngsters. Eine mehr als solide erste Saisonhälfte. Fehlt in den ersten beiden Rückrundenspielen wegen einer Rot-Sperre.

Bo Svensson: War nach langer Achillessehnenverletzung selbst mit seinen Leistungen bei den Einsätzen nicht zufrieden. Der Däne setzt auf eine verletzungsfreie Winterpause.

Marco Rose: Auch der Linksverteidiger war nach seinem Mittelfußbruch noch nicht in gewohnter Form. Neuer Angriff im Januar.

Christian Demirtas: Erst Linksverteidiger, dann Mittelfeldmann, dann wieder auf links im Einsatz. Ein solider Arbeiter im besten Sinn. Im Vorwärtsgang muss mehr kommen.

Mittelfeld

Miroslav Karhan: Die Diva. Dass der Slowake alles kann, ist klar. Doch das zeigte er viel zu selten. Messlatte für die Rückrunde ist sein Auftritt gegen Köln, als Karhan in punkto Zweikampfführung und Spielgestaltung Akzente setzte.

Milorad Pekovic: Gegen St. Pauli war der Akku leer. Dass er allerdings überhaupt so lange gehalten hat, verblüffte. Was der Montenegriner zuvor an Metern machte, an Zweikämpfen führte, war in der Zweiten Liga weit über dem Schnitt. Und gegen Augsburg gelang das erste Tor für die 05er.

Daniel Gunkel: Sieben Treffer sind überdurchschnittlich. Rechtfertigte die in ihn gesetzten Erwartungen als Standardspezialist. Doch zum Vorrundenende zeigte die Kurve nach unten: Freistoßmöglichkeiten fehlten plötzlich, außerdem machte sich die Mehrbelastung in Mainz verglichen mit der in Cottbus bemerkbar.

Markus Feulner: Der Innenbandanriss in Hoffenheim brachte eine neunwöchige Pause mit sich. Vorher war er dank seiner vier Treffer und jeder Menge Offensivschwung top.

Stefan Markolf: Solider Einwechselspieler, der gegen Köln zeigte, dass er ein guter Techniker mit mehr Potenzial ist.

Damir Vrancic: Das Freistoßtor zum 1:0 in Wiesbaden war Grundstein des zweiten Auswärtssiegs. An der Antrittsschnelligkeit fehlt es weiterhin, oft kann er den Mangel mit Übersicht kompensieren.

Mario Vrancic: Der 18-Jährige spürte, wie groß der Sprung von den Bundesliga-A-Junioren zu den Profis ist. Der U 20-Nationalspieler hat alle Möglichkeiten, muss aber einfach konsequenter und schneller in sämtlichen Aktionen sein.

Wellington Santos da Silva: Hatte und hat taktische Defizite. Lichtblick war die Torvorlage im Duell mit Osnabrück. Muss sich steigern, will er über den Sommer hinaus 05er sein.

Sturm

Felix Borja: Das Känguru sprang vor allem in Aachen hoch. Das erste seiner drei Tore dort feierte Borja mit einer Halloween-Maske - einen besseren PR-Gag für die 05er gab´s nicht. Trainer Jürgen Klopp sagt: "Felix kratzte bislang nur an seinem Potenzial." Da kann also noch einiges kommen. Etwas weniger Eigensinn wäre gut.

Chadli Amri: Kann aufgrund seiner Schnelligkeit und seines Pressingverhaltens eine Waffe sein. Doch der Algerier überdrehte zu oft, leistete sich zu viele Annahmefehler.

Petr Ruman: Der zweite Bandscheibenvorfall im Duell mit Erzgebirge Aue brachte den Tschechen aus der Spur. Comeback im Januar möglich.

Nejmeddin Daghfous: Vergab Topchancen in Paderborn und gegen Köln. Musste sich an die höheren Belastungen bei den Profis gewöhnen.

Srdjan Baljak: Gemessen an seiner Torausbeute - null Treffer - eine Enttäuschung. Der Serbe ist in den Spielen und schon im Training einfach zu zahm. Will er den 05ern noch weiterhelfen, muss er sich explosionsartig entwickeln.

Ranisav Jovanovic: Der Serbe hat viele Möglichkeiten, aufgrund seiner Schnelligkeit und Kopfballstärke, doch er setzt sie einfach nicht um.

Francis Laurent: Setzte anfangs Akzente, tauchte dann ab.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/12/2007 11:46
Die Bestmarken in der Bastion Bruchweg
Die Statistik zeigt: Mainz 05 vor allem aufgrund der Heimstärke auf Wiederaufstiegskurs

Vom 22.12.2007

Drei Jahre hatte sich der FSV Mainz 05 im Fußball-Oberhaus tummeln dürfen. Drei Jahre, in denen Bestmarken naturgemäß von anderen Teams aufgestellt wurden. Zurück in Liga zwei sieht´s schon anders aus. Der derzeitige Rangzweite führt gleich in mehreren Kategorien die Bestenlisten an.

Von

Roland Hessel

Hatten die 05er nach ihrem Abstieg im Sommer dieses Jahres noch für reichlich "negative Höhepunkte" gesorgt, ist die Bilanz im Winter 2007 nicht nur durch die Platzierung in der Tabelle äußerst positiv. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp hält gleich mehrere Ligabestwerte. Und darunter sind einige, die durchaus Gewicht haben.

So stellt Mainz 05 nicht nur die beste Heimmannschaft der Hinrunde, sondern auch die beste Abwehr. Gerade zwei Mal kassierte Mainz mehr als ein Gegentor (0:3 in Fürth am zweiten und 0:2 in Offenbach am sechsten Spieltag). Kein Team in der Zweiten Liga kann zur Halbzeit eine solche Bilanz aufweisen. Aber auch im Angriff läuft´s (meistens) rund. Der FSV schoss sieben Mal mindestens drei Tore in einem Spiel, vier Mal gelangen sogar vier Treffer - in beiden Kategorien ist 05 jeweils Ligaspitze.

Die Heimbilanz: Sechs Siege, zwei Remis, keine Niederlage - aus solchen Bilanzen werden Aufsteiger gestrickt. Auch wenn Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und auch Neuling VfL Osnabrück ebenfalls in der Hinrunde im eigenen Stadion ungeschlagen blieben, 20 Punkte sammelte kein anderer Verein. Wenn man die drei Bundesliga-Jahre ausklammert, ist 05 im Unterhaus sogar seit zwölf Heimspielen unbesiegt. Die letzte Niederlage am Bruchweg setzte es am 29. März 2004 gegen Arminia Bielefeld (0:2). Beeindruckend auch der Torhunger der Mainzer: Auf 22 Heimtreffer bringt es kein anderer Zweitligist. In fünf der acht Heimspiele gelangen dem FSV mindestens drei Tore - das schaffte kein anderes Team. Zwar spielte der Tabellenzweite erst zwei Mal zu Null, kassierte aber auch als einzige Mannschaft in keinem Heimspiel mehr als ein Gegentor. Auch das ist der Topwert der Liga.

Die Auswärtsbilanz: Zwar hat nur der Spitzenreiter aus Gladbach mit deren fünf mehr Auswärtssiege als Mainz 05 eingefahren (drei) und auch die wenigen Gegentore (zehn) sprechen für die 05er, die hier nur von Paderborn und Greuther Fürth (jeweils neun) unterboten werden, aber dennoch ist in diesem Bereich die Bilanz eindeutig noch ausbaufähig. Denn obwohl Mainz nach Gladbach (36) und Köln (32) mit 31 Treffern den drittbesten Angriff der Liga stellt, blieb der Bundesliga-Absteiger auswärts schon fünf Mal ohne eigenes Tor. Und teilt sich damit zusammen mit Schlusslicht Paderborn den letzten Platz. Zudem gerieten die 05er auf fremden Plätzen fünf Mal mit 0:1 in Rückstand. Am Ende sprang dann nur noch ein Punkt heraus (1:1 in Paderborn.

Die Offensive: Auch wenn sie nur im heimischen Bruchweg richtig ins Rollen kommt, hält Mainz 05 in Sachen Sturm und Drang gleich mehrere Bestmarken. Der Rangzweite hat ligaweit die meisten Torschüsse abgegeben (295 - entspricht 17 pro Spiel). Mit Daniel Gunkel (sieben Tore) steht der torgefährlichste Mittelfeldspieler in den Mainzer Reihen. Spitze sind die Standards - und zwar in jeder Beziehung: 14 Mal traf 05 nach ruhenden Bällen - auch dank Gunkel, der an zehn dieser 14 Tore beteiligt war. Überragend die Freistoß-Quote. Sechs direkte Freistoßtore sind einsamer Bestwert (vier Mal Gunkel, je ein Mal Milorad Pekovic und Damir Vrancic). Rekordhalter ist Mainz auch in Sachen Weitschusstore: 05 traf bereits sieben Mal von außerhalb des 16ers.

Die Defensive: Wer nur 16 Gegentore in 17 Spielen kassiert (bei acht Heimspielen nur sechs), der kann nicht viel falsch gemacht haben. Zumal Mainz 05 auch die wenigsten gegnerischen Torschüsse zugelassen hat (im Schnitt nur zwölf pro Spiel). Die Schotten komplett dicht machen die Mainzer in der Anfangsviertelstunde, in denen sie kein einziges Gegentor zugelassen haben. Allerdings gibt es auch für die Abwehr noch etwas, woran man in der Winterpause arbeiten sollte. Die Rheinhessen kassierten schon vier Gegentore nach Eckbällen. Nur Osnabrück und Offenbach waren hier anfälliger.

Fazit: Auch wenn die Hinrunde negativ endete und durch das 0:1 beim FC St. Pauli die beeindruckende Serie von acht Spielen ohne Niederlage beendet wurde, scheint der FSV Mainz 05 auf dem besten Weg zurück in die Bundesliga zu sein. Und auch wenn es nur eine statistische Spielerei ist: Auch die 31 Zähler, die bisher eingesammelt wurden, sollten ein gutes Omen sein. In der Aufstiegssaison 03/04 waren es zum gleichen Zeitpunkt nur deren 27, also gleich vier Punkte weniger. Auch ein Indiz für eine erfolgreiche Rückrunde: Die Heimkönige der Liga dürfen in der zweiten Halbserie einmal mehr am geliebten Bruchweg antreten.

Die statistischen Daten wurden von der Bundesliga-Datenbank Impire ermittelt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/01/2008 12:19
05-Manager Heidel: Neuer Stürmer ist morgen da
Indizien sprechen für Francis Kioyo / Zidan kommt definitiv nicht


Vom 02.01.2008

Am Donnerstag gibt Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 seinen neuen Stürmer bekannt - davon ging 05-Manager Christian Heidel jedenfalls gestern Abend aus. "Wir sind uns mit dem abgebenden Verein im Prinzip einig, am Mittwoch gibt es nur noch ein paar Details zu klären", sagte der Mainzer. "Trainer Jürgen Klopp hat vor der Winterpause einen Wunsch für einen Transfer geäußert, diesen konnte ich jetzt umsetzen.", Indizien sprechen dafür, dass der Cottbuser Francis Kioyo an den Bruchweg kommt.


Von

Jens Grützner

Zwar hat Heidel gestern wieder mit dem letztjährigen Star-Angreifer Mohamed Zidan telefoniert, der nach seinen 13 Rückrundentreffern im Sommer für 15 Millionen Euro vom FSV Mainz 05 nach Hamburg gewechselt ist, dort allerdings bislang keine Rolle spielt, "doch ich habe Mohamed nur ein gutes Neues Jahr gewünscht. Ich sage ganz klar, dass wir ihn nicht holen, weil ein solcher Deal für uns nicht realisierbar wäre."

Klopp sehnt einen ballhaltenden Angreifer herbei, der mit dem neunfachen Saisontorschützen Felix Borja harmonieren, diesem Freiräume schaffen soll. "Mit dem Spieler sind wir schon länger klar, an Silvester bin ich nun zum entsprechenden Verantwortlichen des Vereins in dessen Urlaubsort gefahren und habe alles in Gang gebracht. Man muss flexibel sein", so der 05-Manager.

In das Profil des Stürmers passen der Cottbuser Francis Kioyo, der Wolfsburger Isaac Boakye und der Nürnberger Joshua Kennedy, die alle bei ihren Arbeitgebern in der Bundesliga nicht mehr gebraucht werden, dort aber noch Verträge bis 2009 besitzen. Die Indizien sprechen für einen Wechsel Kioyos.

Gegen den 26-jährigen Boakye spricht, dass er in dieser Saison erst zwei Spiele absolvierte, weil er vor allem verletzungsanfällig ist. Boakye selbst sowie dessen Berater Wolfgang Vöge waren gestern Abend telefonisch nicht zu erreichen.

Joshua Kennedy lehnte jetzt ein längeres Vertragsangebot von Energie Cottbus ab. Der 25-Jährige will flexibler sein. "Ich bin offen für alles", teilte Kennedy kurz und knapp den Kollegen der Nürnberger Nachrichten mit. Abends ging der Angreifer, der bislang zu 12 Einsätzen in dieser Saison beim FCN gekommen ist, nicht ans Handy. Dass Kennedy mit Cottbus verhandelte, spricht im Prinzip gegen ein Engagement in Mainz, da Heidel ja betont, schon länger mit dem Spieler einig zu sein.

Bleibt aus diesem Kreis Francis Kioyo. Der 28-Jährige blickt auf elf Einsätze in dieser Saison bei Energie zurück, ist aber seit dem Rauswurf von Trainer Petrik Sander nicht mehr gefragt. Die Cottbuser sind sich mit dem Leverkusener Stürmer Michal Papadopulos über einen Wechsel einig. Dieser Transfer soll am Donnerstag festgezurrt werden. Dann will ja auch Heidel den Namen des neuen 05ers bekannt geben.

Vor ein paar Wochen hatte Kioyos Berater Norbert Nasser erklärt, dass der Hüne ablösefrei wechseln könne, dass es lediglich über die Höhe einer Abfindung Diskussionen geben dürfte. Finanzieren die 05er nun zum Teil den Wechsel von Papadopulos nach Cottbus? Nasser sagt: "Kein Kommentar". Doch diese Variante klingt am plausibelsten. Und Kioyo beeindruckte noch in der Vorsaison durch die Räume, die er im Abstiegskampf für die Kollegen Sergiu Radu und Vlad Munteanu schuf.
Verfasst von: maziii Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/01/2008 07:25
Boakye in Mainz

Gestern wurde noch ein Geheimnis darum gemacht – aber Isaac Boakye soll bereits heute als neuer Stürmer des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 vorgestellt werden. Wahrscheinlich wird der Ghanaer des Bundesligisten VfL Wolfsburg bis Saisonende ausgeliehen.

Mainz’ Sportdirektor Christian Heidel kündigte gestern an, dass die 05er heute einen neuen Angreifer präsentieren. Wer es ist, wollte er nicht verraten, deutete aber an: „Wir waren mit dem Spieler schon länger einig. An Silvester habe ich den Verantwortlichen seines Klubs in dessen Urlaubsort in Tirol aufgesucht und alles klar gemacht.“ VfL-Trainer Felix Magath war dort mit seiner Familie Ski fahren.
Auch Boakye-Berater Roland Kopp wollte die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, meinte aber: „Wir haben nur mit Mainz verhandelt und eine gute Einigung angestrebt. Den Rest haben die Vereine geklärt…“

Quelle: WAZ
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/01/2008 09:21
Ja, sieht wohl danach aus:

Wolfsburger Boakye wird wohl ein 05er
VfL will Ghanaer ziehen lassen / Mainzer geben Namen ihres neuen Stürmers heute bekannt


Vom 03.01.2008

Bei dem neuen Stürmer, dessen Name Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute bekannt geben will, handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Isaac Boakye vom Bundesligisten VfL Wolfsburg.


Von

Rüdiger Lutterbach

Zwar gab es dafür gestern von keinem der beiden Vereine eine offizielle Bestätigung, doch nach Informationen unserer Zeitung ist der Wechsel des 26-jährigen Ghanaers an den Bruchweg so gut wie perfekt. Bereits vor einigen Wochen war Boakyes Berater Wolfgang Vöge auf einer ghanaischen Internetplattform mit der Nachricht zitiert worden, der FSV Mainz 05 habe sich nach seinem Klienten erkundigt. Gegenüber unserer Zeitung war Vöge damals zu keiner Stellungnahme bereit gewesen, auch gestern war er telefonisch nicht zu erreichen. Es soll jedoch zuletzt "sehr intensive" Gespräche zwischen Boakye und seinem Berater auf der einen sowie 05-Manager Christian Heidel auf der anderen Seite gegeben haben.

Heidel bestätigte am Dienstag, er habe den verantwortlichen Vertreter des abgebenden Vereins eigens an Silvester in dessen Skiurlaubsort aufgesucht, um den Wechsel perfekt zu machen. Und Felix Magath, beim VfL bekanntlich Trainer und Sportdirektor in Personalunion, verbrachte den Jahreswechsel beim Skifahren...

Boakye war im Sommer 2006 für 1,2 Millionen Euro von Arminia Bielefeld nach Wolfsburg transferiert worden. Der Angreifer absolvierte bislang 61 Erstligaspiele, in denen er 14 Tore erzielte. In der laufenden Spielzeit kam er nur zu zwei Kurzeinsätzen. Vöge bezeichnete die Situation seines Mandanten als "sehr unbefriedigend". Boakye steht beim VfL noch bis 2009 unter Vertrag, sein Jahresgehalt wird auf rund 1,2 Millionen Euro taxiert. Allerdings gilt der 18-fache Nationalspieler, der zuletzt keine Berücksichtigung mehr in Ghanas Auswahl fand, als sehr verletzungsanfällig.

Der 1,80 m große und 73 Kilo schwere Stürmer ging bis 2003 in seinem Heimatland für den FC Asante Kotoko Kumasi auf Torejagd, bevor ihn Arminia Bielefeld in die Zweite Bundesliga holte. Boakye war damals auch bei Mainz 05 als Neuzugang im Gespräch, doch er entschied sich für das lukrativere Angebot der Westfalen. Bei der Arminia absolvierte er gleich in seiner ersten Saison 26 Spiele. Mit 14 Toren hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Erste Bundesliga, wo er in zwei Jahren 35 Spiele bestritt und zehn Treffer erzielte. Im Juni 2006 folgte der Wechsel nach Wolfsburg. Dort erwischte der Angreifer, der besonders durch seine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor besticht, einen durchaus viel versprechenden Start. In der Saison 2006/07 stand er 24 Mal auf dem Rasen, erzielte vier Treffer. In der laufenden Runde war Boakye jedoch mehrfach am Knie verletzt, so dass er immer wieder Zwangspausen einlegen musste und den Anschluss an die Stammformation verlor.

Mittlerweile ist er zwar wieder fit, in den Planungen seines Trainers spielt er aber keine Rolle mehr. Magath machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass er den Angreifer gerne ausleihen oder gar verkaufen würde. Und als Manager ist Magath bereits damit beschäftigt, die Lücke, die Boakyes Weggang im Kader hinterlassen würde, zu schließen: Der beim VfB Stuttgart aussortierte Danijel Ljuboja wird am Freitag zum Trainingsauftakt in Wolfsburg erwartet und fliegt am nächsten Montag mit dem Team ins Trainingslager nach Albufeira/Portugal. Nach der Rückkehr soll entschieden werden, ob der serbische Angreifer verpflichtet wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/01/2008 17:54
Trainingsauftakt mit Dimo Wache und Elkin Soto

Am Freitag um 10 Uhr startet der 1. FSV Mainz 05 mit dem ersten Training im Jahr 2008 in die Vorbereitung auf die Rückrunde der Zweiten Fußball-Bundesliga. Kapitän Dimo Wache und Mittelfeldspieler Elkin Soto geben dabei nach langwierigen Verletzungen (Bänderriss in der Schulter bzw. Kreuzbandriss) ihr Comeback im Trainingsbetrieb der Mannschaft. Beide werden in den kommenden Tagen dosiert an die volle Trainingsbelastung herangeführt und haben die Teilnahme am Trainingslager der 05er vom 9. bis zum 18. Januar in Costa Ballena (Andalusien) fest eingeplant. Zum Kader des 1. FSV Mainz 05 beim Hallenturnier Licher Hessen Cup am Freitagabend in der Frankfurter Ballsporthalle werden beide nicht gehören.



Verletzungsbedingt fehlen im Teamtraining am Freitag Christian Wetklo, Tim Hoogland, Petr Ruman und Mario Vrancic. Christian Wetklo liegt in der Rehabilitation nach seiner Schulteroperation im Plan, soll voraussichtlich in zwei Monaten wieder ins Teamtraining einsteigen. Tim Hoogland, der sich im letzten Hinrundenspiel beim FC St. Pauli einen Anriss des Außenbandes im rechten Knie zugezogen hatte und konservativ behandelt wurde, soll in etwa einer Woche mit leichtem Balltraining beginnen und bei normalem Heilungsverlauf weitere zwei Wochen später komplett ins Teamtraining einsteigen. Petr Ruman (Bandscheibenvorfall) begibt sich am Freitag zu einem medizinischen Check bei seinem Operateur in Straubing, mit dem das weitere Aufbautraining besprochen wird. Mario Vrancic (Schlüsselbeinbruch) absolviert zunächst noch Aufbautraining.



Fehlen wird beim Trainingsauftakt am Freitag auch Felix Borja. Der ecuadorianische Angreifer steigt erst am Sonntag wieder ins Training ein, er hat nach einem kleinen operativen Eingriff an einer Sehne in der Fußsohle nach dem letzten Hinrundenspiel zwei Tage verlängerten Urlaub erhalten.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/01/2008 08:25
Kigges: Hallo Tim. Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast.
Das Spiel am Freitag gegen Köln war sicherlich auch für Dich etwas Besonderes. Die Leistung in der Hinrunde war nahezu tadellos. Hättest Du gedacht, so schnell in Mainz Fuß zu fassen und Stammspieler zu werden?

Tim: So schnell vielleicht nicht. Am Anfang hat man vielleicht gesehen, dass ich in den ersten Spielen noch etwas Eingewöhnungszeit brauchte, was dann aber doch recht gut geklappt hat. Fußballerisch bin ich total froh, so wie es bisher gelaufen ist. Ich glaube, besser hätte man es sich nicht erträumen können. Privat bin ich auch sehr gut angekommen.

Kigges: Du kommst aus dem Ruhrgebiet - da ist alles ein wenig größer und enger zusammen. Hier hast Du in der Umgebung mehr "Luft" und auch mal das Ländliche. Wie gefällt Dir diese neue Umgebung?

Tim: Es natürlich schon schön. Ich wohne hier nicht direkt im Zentrum und ich kann auch aufs Land schauen. Die Möglichkeit hatte ich so nicht im Ruhrgebiet. Aber eigentlich bin ich schon ein Stadtmensch und möchte das auch nicht missen. Ich halte mich auch echt gerne in der Innenstadt auf - die mir sehr gut gefällt.

Kigges: Du hattest in einem Interview mal gesagt, dass Deine Lieblingsposition die des Innenverteidigers ist. Welche Leistung muss man denn von Dir erwarten, wenn Du erst auf deiner Lieblingsposition spielst? Oder hast Du Dich jetzt mit Deiner neuen Rolle als rechter Verteidiger angefreundet?

Tim: Das hat sich schon dahingehend geändert, dass ich die Position des rechten Verteidigers als meine Heimposition sehe. Auf Schalke war es immer so, dass ich auch in der Innenverteidigung trainiert habe und wenn ich gespielt habe, dann war es meistens auch in der Innenverteidigung. Da wusste ich vielleicht noch nicht, was ich rechts besser machen kann.

Kigges: Hat man auf Schalke vielleicht nicht erkannt welche Qualitäten Du auf der Position rechts hast und Dich vielleicht falsch gefördert?

Tim: Ich glaube, da sind verschiedene Sachen zusammengekommen. Zum einen war mit Rafinha schon ein sehr starker Spieler auf der Position, der auch wenig verletzt war. Zwar habe ich immer ziemlich gut trainiert. Nur auf Schalke ist es auch so, dass die Trainingsleistung nicht so bewertet wurde wie hier und sich manche Spieler mehr rausnehmen konnten. Vielleicht hat auch das Verhältnis zwischen Trainer und mir nicht so geklappt.

Kigges: Du hattest vor dem Wechsel nach Mainz schon mal die Möglichkeit, zu einem anderen Verein zu gehen - unter anderem nach Hoffenheim. Du hast Dich für einen Verbleib entschieden, da Dir damals die sportliche Perspektive auf Schalke günstiger schien. War sie das bei Deinem Wechsel nach Mainz nicht mehr?

Tim: Der Wechsel von Heiko Westermann war schon ein Knackpunkt. Der Wechsel stand schon längere Zeit im Raum. Ich habe mich dann mit meinem Berater zusammengesetzt, um einen neuen Verein zu finden. Dann kam irgendwann der Anruf von Kloppo und alles ging recht zügig.

Kigges: Wie man hört, hat Kloppo Dich im Urlaub auf den Malediven erwischt.
Hat er Dich am Strand erreicht?

Tim: Nicht ganz. Ich war schon etwas vorbereitet, da mein Berater mich informiert hatte, dass sich jemand melden könnte. Immer, wenn ich aufs Zimmer gekommen bin, hatte ich wieder eine neue Nachricht von Kloppo auf der Mailbox. Dann hat er fünf Male am Tag angerufen. Er hat sich wirklich sehr bemüht - anders als dies bei anderen Vereinen der Fall war.

Kigges: Es wird oft von neuen Spielern in Mainz gesagt, dass Trainer Klopp der entscheidende Faktor für einen Wechsel nach Mainz gewesen ist. War das bei Dir ähnlich?

Tim: Auf jeden Fall, da kann ich nur 100%ig zustimmen. Am Anfang war er recht lustig, hat mir aber später auch gesagt, was der Ernst der Lage ist und was er von mir alles erwartet und verlangt. Da sind dann viele Punkte zusammengekommen bei welchen ich mir schließlich gedacht habe, dass dies zwar zwar ein Schritt in die zweite Liga ist, aber ich habe natürlich auch mitbekommen, was hier so mit den Fans los ist. Das gibt es auch nicht so oft. Ich bin auch von einem Verein gekommen, bei welchem die Fans Stimmung machen und das war auch das, was ich brauchte und dadurch ist mir die Entscheidung auch leichter gefallen.

Kigges: Sieht die aktuelle Situation auch so aus, wie Kloppo Dir das aufgezeigt hat?

Tim: Ja, das kann man schon sagen.

Kigges: Hast Du mit anderen Spielern gesprochen, die mal in Mainz gespielt haben?

Tim: Mimoun war eigentlich die Person, von der ich das meiste gehört habe. Er hat sich nur positiv über den Verein geäußert. Das war schon am Anfang so, als er zu uns kam. Er hat mir bei diesem Schritt sehr geholfen.

Kigges: Was unterscheidet denn - mal abgesehen von ihrer Anzahl - die Fans von Mainz und Schalke?

Tim: Auf Schalke ist die Erwartungshaltung viel höher. Da wurde nach einem schlechten Spiel, wenn es mal nicht so lief, häufiger gepfiffen. In Mainz gab es nach dem Spiel gegen Augsburg zwar auch Pfiffe, aber ich denke, dass das die Ausnahme war und sonst nicht so oft passiert.

Kigges: Wie viel bekommt Ihr eigentlich von der Stimmung mit? Ist es nur laut oder versteht Ihr sogar den Text oder die Lieder?

Tim: Im Spiel ist es einfach nur laut - das puscht auch am meisten. Wenn mal eine kurze Unterbrechung ist, kann man schon mal hinhören.

Kigges: Wie klappt bei der Lautstärke eigentlich die Kommunikation untereinander? Versteht man da noch etwas?

Tim: Wenn der Mitspieler in der Nähe ist, dann ja, aber sobald der mal 20 Meter weg ist, versteht man gar nichts mehr. Den Trainer hört man meistens auch nicht. Vieles geht dann mit Händen und Füßen. Das geht schneller und schont die Stimmbänder.

Kigges: Du hattest ja auch die Möglichkeit, nach Hoffenheim zu gehen. In Sachen Fans sieht es da ja eher mau aus. War das für Dich auch ein Grund, nicht dorthin zu wechseln? Oder hat die sportliche Perspektive den Ausschlag gegeben?

Tim: Die sportliche Perspektive habe ich dort auch gesehen, denn ich gehe davon aus, dass der Verein in den nächsten fünf Jahren in der Bundesliga spielt. Mich hat aber sonst nichts zu diesem Verein hingezogen. Hoffenheim war nichts für mich.
Ich möchte natürlich auch bei einem Verein spielen, mit dem ich mich identifizieren kann. Als ich Spiele von Mainz gesehen habe oder wir hier selbst gespielt haben, hat es mir stets gut gefallen.

Kigges: Um noch ein wenig in Deiner Laufbahn zurückzugehen: Dein erster Verein war der VfB Hüls. Weißt du, wo die im Moment spielen?

Tim: Die sind aus der Oberliga abgestiegen und spielen jetzt in der Verbandsliga.

Kigges: Hast du noch Kontakt zu dem Verein?

Tim: Der Verein spielt ja in Marl und meine ganze Verwandtschaft wohnt noch dort. Ich weiß zwar nicht, auf welchem Tabellenplatz sie stehen, habe aber auch zu meiner Zeit auf Schalke das eine oder andere mitbekommen, da die Schalker Amateure ja auch gegen sie gespielt haben.

Kigges: In einem Interview zu Deiner Schalker Zeit hast Du mal gemeint, Du würdest gerne mit Cristiano Ronaldo zusammenspielen. Was fasziniert Dich an ihm?

Tim: Er ist einer, der seinem Gegner schon einen Knoten in die Beine spielen kann. Die Technik, der Torabschluss, den er hat - sowas sieht man nicht so oft. Er spielt im rechten oder linken Mittelfeld. Mir wäre es am liebsten, er würde dann rechts spielen, dann müsste ich nicht so viel laufen. Was jetzt nicht heißen soll, dass unser rechtes Mittelfeld nicht läuft, aber mit ihm müsste man dann nach vorne nicht so viel machen.

Kigges: Cristiano Ronaldo ist ja auch einer, der gerne mal austeilt und nicht gerade als der fairste Spieler bekannt ist. Wie gehst Du mit dem Thema Fairplay und Fairness um?

Tim: Mich hat es in Aachen schon ziemlich geärgert, dass ich meine erste gelbe Karte bekommen habe. Die war schon etwas überflüssig gewesen. Rote Karten hatte ich bisher (er zählt nach) vier.

Kigges: Wie gehst Du mit Spielern um, die schon bei einem lauen Lüftchen umfallen oder provozieren? Wie bekommt man so etwas in den Griff?

Tim: Es gibt schon Momente, in welchen ich mir überlegte, was ich mit diesem und jenem jetzt am liebsten anstellen würde. Das bringt einem aber selbst nichts. Man muss zusehen, dass man die Konzentration behält und davon Abstand hält. Ich gehe dann auch mal zum Schiri und sage, er solle mal ein wenig auf den Spieler achten. Man darf sich bloß nicht anstecken lassen - das ist der größte Fehler.

Kigges: Das Mainzer Spiel gilt als sehr leidenschaftlich – fast könnte man meinen, das sei ein Lieblingswort des Trainers. Viele sagen, Du verkörperst das im Moment nahezu perfekt. Bist Du auch neben dem Platz so?

Tim: Vor dem Spiel kann ich nicht still sitzen. „Rosi“ meinte vor dem Spiel in Aachen zu mir, ich sollte mich mal beruhigen und mal den einen oder anderen Espresso weglassen (lacht). Aber sobald ich bei meiner Freundin zu Hause bin, kann ich gut abschalten. Dann gehöre ich eher zu den Menschen, die etwas weniger reden.

Kigges: Nach einem Spiel seid Ihr logischerweise alle ziemlich platt. Wie sieht z.B. so eine Rückfahrt von Aachen aus? Wird da noch etwas gefeiert oder schläft der Bus?

Tim: In dem Fall hat die Rückfahrt schon Spaß gemacht. Irgendwann sind die ersten dann schon eingeschlafen. Nebenbei lief noch eine DVD und – und der eine oder andere hat sich ein Siegesbierchen gegönnt. Insgesamt läuft aber alles ziemlich ruhig.

Kigges: Du hast, nach eigener Aussage, Dein Hobby zum Beruf gemacht. Was würde denn Tim Hoogland machen, wenn er nicht Profi-Fußballer geworden wäre?

Tim: Das ist ne gute Frage. Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Ich wollte schon sehr lange Fußballprofi werden. Das hatte ich immer im Kopf. Wobei ich natürlich auch Glück gehabt, dass bisher fast alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

Kigges: Du hattest also schon recht früh das Gefühl: das wird was.

Tim: Ja. Ich denke, wenn man bei Schalke in der B-Jugend ist, dann merkt man schon, das könnte was werden. Vor allem, wenn man schon zu dieser Zeit Stammspieler und Wortführer innerhalb des Teams ist. Gerade in der Jugend ist das in meinen Augen ziemlich wichtig.

Kigges: Dein bisher schönster Moment im Fußball war die Meisterschaft mit der B-Jugend auf Schalke im Jahre 2004. Der Aufstieg mit Mainz würde das sicherlich toppen.

Tim: 100%ig. Das Tor gegen Köln hat es sogar nach oben geschraubt und die Meisterschaft mit der B-Jugend an zweite Stelle gesetzt. Immerhin schießt man als Abwehrspieler nicht so viele Tore.

Kigges: ... und dazu noch so ein schönes.

Tim (strahlt): Da muss ich echt sagen: das war echt schön.

Kigges: Das Spiel am Freitag hat sicherlich auch dem letzten Kritiker gezeigt, dass der FSV aufsteigen will – und kann. Anfang der Saison wurde das Wort "Aufstieg" allerdings noch nicht so gerne verwendet.

Tim: Ich glaube, vor der Saison wollte man erst einmal schauen, wie weit wir oben dran sind. Das ist für mich schon in Ordnung, denn man weiß nie, wo die Reise hingeht. Gerade nach so einem Umbruch mit vielen Neuverpflichtungen. Wenn man sich die letzten Spiele von uns allerdings anschaut, habe ich das Gefühl, dass wir uns nur noch selbst ein Bein stellen können. Wir haben es selbst in der Hand. Gerade angesichts der Tatsache, dass jetzt noch der eine oder andere zurückkommt, wird der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft noch größer und kann für einen Aufschwung sorgen.

Kigges: So ein Konkurrenzkampf kann natürlich auch den einen oder anderen unzufrieden Spieler zurücklassen. Kann es dadurch innerhalb der Mannschaft zu dem einen oder anderen Problem kommen?

Tim: Die Gefahr kann immer bestehen, aber das, was ich in dem letzten halben Jahr mitbekommen habe, welche Mentalität wir in der Mannschaft haben, spricht dafür, dass wir solche Probleme nicht bekommen werden.

Kigges: Wie fängt die Mannschaft solche negativen Momente ab, in denen der eine oder der andere Spieler als Buhmann dargestellt wird? Besonders Miroslav Karhan hatte bis zu dem Spiel gegen Köln nicht den besten Stand bei vielen Stadionbesuchern.

Tim: Das ist auf jeden Fall Scheiße. Wir alle wissen, was Miro kann - das hat er jetzt gegen Köln wieder gezeigt. Es ist aber nicht so, dass man zu Miro gehen und sagt: "Hey, nimm das nicht so ernst." Dafür ist er Profi genug. Zudem denke ich, dass das Spiel gegen Köln jetzt auch den letzten Kritiker hat verstummen lassen. Die Standing Ovations haben ihm richtig gut getan.

Kigges: Mit Miro scheinst Du auf dem Platz besonders gut zu harmonieren...

Tim: Miro und ich müssen uns gar nicht so viel auf dem Platz unterhalten. Das Ganze klappt auch so schon hervorragend. Ich denke, dies liegt daran, dass wir die meisten Spiele zusammen angefangen haben und uns schon gut eingespielt haben.

Kigges: Dass man in Mainz viel laufen muss, ist ja auch bekannt...

Tim: Das stimmt tatsächlich. Ich muss sagen, beim Spiel gegen Koblenz saß ich in der Halbzeit in der Kabine und dachte "Was ist denn hier los"? Ich war natürlich nervös vorm ersten Spiel. Ich dachte echt, das ganze Spiel so viel laufen? Wenn ich jetzt schaue, das ich in 20 Minuten mehr laufe als im ersten Spiel... Das macht schon Spaß.

Kigges: Meinst Du, die Winterpause kommt gelegen oder bremst das den Schwung ein wenig?

Tim: Ich denke, die Pause stört uns nicht weiter. Wir können den Schwung schon mitnehmen. Zudem haben wir mit Stuttgart und dem KSC zwei Mannschaften, die das unterstützen.

Kigges: Und ihr habt noch das Hallenturnier in Frankfurt. Spielst du das gerne?

Tim: Ja, das hat mir schon immer Spaß gemacht.


Kigges: Vorher kommt noch das Spiel bei St. Pauli - sicherlich ein harter Brocken.

Tim: Wir wissen ganz genau, was uns da erwartet. Felix wie auch einige andere, die noch nicht so lange in Deutschland sind, wissen das vielleicht noch nicht, die haben wir aber schon entsprechend darauf eingestimmt. Es wird auf jeden Fall ein Kampfspiel, vielleicht ähnlich wie in Aachen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass man so technisch spielen kann wie gegen Köln. Es werden viele lange Bälle gespielt. Wir wollen auf jeden Fall punkten - noch besser wären natürlich 3 Punkte.

Kigges: Egal, wie das Spiel ausgeht: Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde?

Tim: Ich glaube, in den letzten Spielen war es so, dass man keinen Spieler besonders hervorheben könnte. Wir haben viel über die Mannschaftsleistung erreicht. Natürlich hat man einzelne Spieler, die sich etwas abheben. Neven zum Beispiel. Es ist wirklich unglaublich was der Junge mit seinen 19 Jahren spielt. Oder Ischi - was der in Aachen gehalten hat, das war auch Wahnsinn. Peko und Gunki räumen alles ab. So könnte ich jetzt über jeden weiterreden.

Kigges: Du hattest ja auch schon mal die Ehre, auf dem Zaun die Humba anzustimmen. Wie war es da oben?

Tim: Das war richtig geil und es hat mich unheimlich stolz gemacht, da oben stehen zu dürfen. Die Mannschaft hat auch Spaß dran.

Kigges: Die Fan-Nähe ist in Mainz sicherlich etwas anders als bei anderen Vereinen. Kleines Beispiel: der Mannschaftsbus hält vor dem Spiel an der Eishalle inmitten der Fans.

Tim: Das fängt ja schon vorher an. Ich sitze hinten im Bus mit Daniel Gunkel - wir sehen dann schon die Leute vorne an der Uni-Kreuzung zum Stadion strömen. Das kriegen wir schon mit. Auch wenn die Fans dann eine Gasse machen und applaudieren. So gefällt es mir natürlich auch besser als beispielsweise auf Schalke, wo du unten in die Arena reinfährst und von den Fans nicht viel mitbekommst.

Kigges: Beim Training ist hier auch weniger los...

Tim: Ja, auf Schalke war das etwas mehr.

Kigges: Der Trainingsauftakt bei uns war aber auch nicht ohne, oder?

Tim: Das war richtig stark. So viele Leute trotz dieses Wetters. Es hatte ja vorher noch geregnet.

Kigges: Wie kam es bei den Neuen an, die jetzt nicht so sehr mit vielen Fans zu tun hatten?

Tim: Srdjan Baljak hat schon gestaunt. Genauso wie Miro. Der hat ja in Wolfsburg auch nicht so viel in der Richtung erlebt. Er meinte, dass das echt unglaublich ist.

Kigges: Tim, vielen Dank, dass Du Dir für uns Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir alles Gute!
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/01/2008 17:22
Stadionbau in Mainz

Am "Europakreisel" dreht sich alles im Kreis

Den Fastnachtern in Mainz bleibt für ihr fröhliches Treiben in diesem Jahr wenig Zeit, schließlich ist die Kampagne sehr kurz. Und auch dem selbsternannten Karnevalsverein Mainz 05 rennt die Zeit davon. Das Stadionprojekt kommt nicht voran.

Die Grundstückfragen für das Mainzer Stadionprojekt am "Europakreisel" sollen nun bis Ende Januar geklärt werden. Scheitert dieses Vorhaben, steht dem Verein eine ungewisse Zukunft bevor.

Rückblick: Am Karfreitag des vergangenen Jahres schien alles klar: Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD), der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und 05-Präsident Harald Strutz einigten sich auf ein Finanzierungsmodell für eine neue Fußballarena am Standort "Europakreisel". Die Stadt Mainz wurde als Bauherr mit der Klärung der Grundstücksfragen beauftragt. Mehr als 120 Grundstückseigner würden nun für dieses Projekt ihre Äcker verkaufen, vier bis fünf Eigentümer verweigern hartnäckig eine Veräußerung ihres Besitzes. Auch Optionen seitens der Kommune wie Tauschgelände oder Erbbaupachtrechte konnten die "Unwilligen" zu überzeugen.
Ultimatum des Vereins abgelaufen

Bis zum 31. Dezember 2007 wollte der Verein die Grundstückfragen geklärt wissen. Anschließend sollte, so der Zweitligist, auf den Alternativstandort "Portland" gesetzt werden. Dieser Standort wäre allerdings nur zweite Wahl, liegt er doch erheblich weiter weg vom Vereinssitz, dem Mainzer Bruchweg. Die Diskussionen um den Standort "Europakreisel" bergen einigen Zündstoff. Unter den "Nichtverkäufern" sollen auch zwei 05-Dauerkartenbesitzer sein: "Da geht es teilweise um fünf Meter breite Grundstücke. Den Besitzern bieten wir nebenan viermal so große Grundstücke an. Es wird niemand geschädigt", so FSV-Manager Christian Heidel. Für 05-Präsident Strutz ist dieses Verhalten "sozial verantwortungslos." "Da gibt es Leute, die 'Nein' sagen, aber im 05-Fantrikot herumlaufen", so der Vereinschef resigniert.

Mainz 05 will an Stadtteil spenden

Nun hat der Fußballklub dem Stadtteil Gonsenheim eine Spende in Höhe einer Viertel Million Euro zugesagt, sollte das Stadionprojekt doch noch am "Europakreisel" möglich gemacht werden können. Auch den Sportverein SV Gonsenheim wollen die 05er bei seinem Sprung in die Oberliga unterstützen.

Strutz: Klopp braucht Perspektive

Am 17. Januar tagt der Haupt- und Bauausschuss des Mainzer Stadtrats. Bis dahin sollen neue Erkenntnisse in der Grundstücksfrage vorliegen. Gelingt in der Stadionfrage kein entscheidender Fortschritt, drohen dem Verein weitere Probleme: Die Verträge von Trainer Jürgen Klopp und Manager Christian Heidel laufen im Sommer aus. Strutz weiß: "Wir müssen Klopp eine Perspektive aufzeigen. Wenn Bayern München oder vielleicht auch der HSV anfragen, dann haben wir vermutlich keine Chance. Sonst glaube ich schon, dass er gerne die Erfüllung unseres Traums von einem neuen Stadion miterleben würde."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/01/2008 17:23
Borja-Kauf steht bevor

Vom 07.01.2008
grü. Heute stellt sich heraus, ob Christian Heidel, Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, diesen Monat noch in ein Flugzeug Richtung Griechenland steigen muss, oder ob die 05er die frühzeitige Kaufoption für Stürmer Felix Borja auch per Fax regeln können. "Ich bin mir mit den Verantwortlichen von Olympiakos Piräus mündlich einig. Wir setzen das jetzt alles in Englisch auf, dann könnte es auch so ganz schnell gehen", sagt der Mainzer. Der 24-jährige Borja ist normalerweise bis Saisonende an den Bruchweg-Klub ausgeliehen. Kommt der Deal erwartungsgemäß zu Stande, ist der momentan neunfache Saisontorschütze aus Ecuador bis 2011 05er.

Heidels Restprogramm im Winter: Vertragsverlängerung mit Cheftrainer Jürgen Klopp und Klärung der eigenen Zukunft - die Verwirklichung des Stadionprojekts, an dem fast alles für den Verein hängt, liegt nicht in Händen des 44-Jährigen. "Zu meiner Zukunft werde ich mich frühestens nach dem Trainingslager äußern", sagt der Manager. Das läuft vom 9. bis 18. Januar. Am 17. Januar wird das Stadionprojekt im Stadtrat diskutiert. Klopps Entscheidung kann sich locker bis in den März hinziehen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/01/2008 17:23
"Klopp vertraut mir, das ist das Wichtigste"
05-Zugang Isaac Boakye glücklich über den Neustart

Vom 07.01.2008

Seit Samstagmorgen dreht Isaac Boakye in Trainingsklamotten des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 seine Runden. Gestern sprach die AZ mit dem 26-jährigen Stürmer, der zunächst bis Saisonende vom Erstligisten VfL Wolfsburg an den Bruchweg ausgeliehen ist. Wider die Ankündigung Wolfsburger Journalisten funktioniert die Verständigung mit dem Ghanaer in Englisch gut. Boakye redet nur äußerst leise.

Herr Boakye, wie ist Ihr erster Eindruck von den Kollegen, vom Trainergespann?

Boakye: Es tut gut, hier zu sein. Ich bin freundlich empfangen worden. Aber die Kollegen wirken auch alle sehr selbstbewusst. Das gefällt mir.

Trainer Jürgen Klopp wollte Sie unbedingt haben, weil er Sie vor vier Jahren schon eine Zeitlang im Probetraining hatte, bevor Sie dann nach Bielefeld wechselten. Klopp weiß also genau, was für ein Typ Spieler Sie sind. Wissen Sie auch, was für ein Typ Trainer Klopp ist?

Boakye: Als ich vor ein paar Wochen zur medizinischen Untersuchung und Gesprächen mit dem Trainer und dem Manager hier in Mainz war, hat es mich unheimlich motiviert zu hören, welche Meinung der Trainer von mir hat. Dass ich im bisherigen Saisonverlauf in Wolfsburg wenig gespielt habe, hat ihn nicht interessiert. Er vertraut mir. Das ist das Wichtigste für mich. Nach Spielen mit Bielefeld und Wolfsburg gegen Mainz haben wir uns immer wieder kurz unterhalten, miteinander gelacht. So etwas macht auch Eindruck.

Warum haben Sie den Durchbruch in Wolfsburg nicht geschafft?

Boakye: Die vergangene Saison ist etwas unglücklich gelaufen, da war ich zu Anfang verletzt, habe dann aber zum Saisonende hin gut gespielt. Vor dieser Saison hatte ich eine gute Vorbereitung, habe in Testspielen viel getroffen, aber der Trainer hat mich nicht aufgestellt. Ich weiß nicht wieso, aber sowas gibt´s ja auch häufiger im Profigeschäft. Vielleicht ist es gut, dass es so gelaufen ist. Hier kann ich unbelastet neu starten.

Kollegen in Wolfsburg sprechen davon, dass Sie ständig mit kleineren Verletzungen zu tun hatten. Wie steht es um Ihre Gesundheit?

Boakye: Meine angeblichen Verletzungen sind in Wolfsburg von Leuten nur als Entschuldigung dafür benutzt worden, dass ich nicht gespielt habe. Ich war von Juni bis Dezember 2007 nicht einmal verletzt, ich habe jeden Tag trainiert. Aber mich interessiert die Vergangenheit jetzt nicht mehr.

Jürgen Klopp lobt ihre offensiven Stärken, spricht aber auch von einem ausbaufähigen Defensivverhalten. Hat er Recht?

Boakye: Als ich in Bielefeld Stammspieler war, habe ich viel Defensivarbeit geleistet. Es kommt halt immer auf die Spielsituation an, nach der richte ich mich. Und natürlich nach den Worten des Trainers.

Sie haben Arminia Bielefeld 2003/04 mit 14 Treffern zum Aufstieg verholfen. Was haben Sie sich für die Rückrunde in Mainz vorgenommen, in der es wieder um den Aufstieg geht?

Boakye: Ich bin kein Wahrsager, kann also nicht von einer bestimmten Trefferquote sprechen. Klar ist, dass ich Tore erzielen will. Aber ich will diesem Team, das jetzt schon sehr viel erreicht hat, einfach durch mein Spiel weiterhelfen, damit ein Traum für uns wahr wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/01/2008 20:23
Der 1. FSV Mainz 05 bindet Torjäger Felix Borja langfristig. 05-Manager Christian Heidel hat sich am Dienstag mit Borjas ehemaligen Club, dem griechischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Olympiakos Piräus, auf den endgültigen Wechsel des Angreifers verständigt. Der Zweitligist erwarb damit bereits jetzt die Transferrechte ohne die zum Saisonende vereinbarte Kaufoption wahrzunehmen. Über die Transfersumme vereinbarten beide Klubs Stillschweigen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/01/2008 08:44
In Costa Ballena Grundlage für Aufstieg schaffen
05er beziehen heute zehntägiges Trainingslager in Andalusien / Klopp will intensives Programm durchziehen


Vom 09.01.2008
Ab nach Andalusien. Heute um 15.15 Uhr startet Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vom Flughafen Frankfurt-Hahn aus in Richtung spanischer Sonne. Klares Ziel für das zehntägige Trainingslager: Die Mannschaft so in Schuss bringen, dass sie am Ende der Saison dort steht, wo sie sich nach der Vorrunde wiedergefunden hat. Nämlich auf einem Aufstiegsplatz.


Von

Roland Hessel

In den vergangenen drei (Erstliga-)Jahren gab´s eindeutig eine Menge zu tun für den FSV Mainz 05 in den Wintertrainingslagern. Vor allem in der vergangenen Saison, als sich die Mainzer zu einem totalen Neuanfang an der spanischen Küste eingefunden haben und danach ihr wilder Ritt durch die Rückrunde fast noch belohnt wurde. Das Reiseziel ist diesmal das gleiche, die Voraussetzungen indes ganz andere. Die zehn Tage an der andalusischen Küste sollen dafür sorgen, dass der Status Quo erhalten bleibt. Sollen beim Tabellenzweiten des Unterhauses die Grundlage schaffen, dass am Ende der Runde der Wiederaufstieg perfekt gemacht ist.

"Es geht in erster Linie darum, das, was gut war in der Hinrunde, noch besser zu machen", sagt so auch 05-Trainer Jürgen Klopp. "Wir haben in der kurzen Pause, wie jedes Jahr, sicherlich nicht so viel verloren. Die Jungs machen jedenfalls einen frischen Eindruck. Deshalb wollen wir zügig einsteigen in das volle Programm." Und dass dieses Programm sehr umfangreich und intensiv wird, daran lässt Klopp auch im Angesicht der fast schon beängstigenden Verletzungsmisere in der Hinserie keinen Zweifel. "Wir müssen und werden unser Programm durchziehen. Und am Ende werden wir sehen, wer fit genug ist, um zum Rückrundenstart mit von der Partie zu sein."

Der zweite Rang nach 17 Spieltagen bedeute lediglich, dass "wir einen guten Grundstock gelegt haben", so der 40-Jährige weiter. Aber schon der Auftakt am 3. Februar bei der TuS Koblenz offenbare bekanntlich seine Tücken. "Wir werden definitiv ohne die gesperrten Nikolce Noveski und Felix Borja antreten müssen. Ob Tim Hoogland, der noch nicht ins Mannschaftstraining einsteigen kann, dann wieder dabei ist, müssen wir abwarten. Auch Elkin Soto braucht noch seine Zeit", zählt Klopp die schon jetzt bekannten Probleme auf. Dazu können jederzeit neue stoßen. "Chadli Amri beispielsweise muss derzeit wegen Rückenproblemen im Training kürzer treten."

Deshalb sei es wichtig, dass seine Mannschaft zwei, vielleicht sogar drei Systeme beherrsche, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dass dabei Neuzugang Isaac Boakye eine entscheidende Rolle spielt, steht außer Frage. Die Integration des vom VfL Wolfsburg gekommenen Ghanaen macht Klopp indes keine großen Kopfzerbrechen. "Das stelle ich mir nicht so schwierig vor. Isaac ist ein Vollblutstürmer, der große Lust auf Fußball hat."

Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers sind natürlich auch die beiden Testspiele (siehe auch Infokasten). "Das erste absolvieren wir gewissermaßen noch aus der kalten Hose. Das schauen wir uns in Ruhe an. Gegen Bielefeld werden wir dann schon mehr sehen", so Klopp, der sich neben den zu erwartenden idealen Bedingungen (es werden für den Rest der Woche knapp 18 Grad mit leichter Bewölkung vorausgesagt) auf ein bekanntes Umfeld einstellen kann.

Perfekte Bedingungen

Denn schon im vergangenen Januar hatten sich die 05er in der Luxusherberge Barcelo Golf & Spa in Costa Ballena in der Region Cadiz auf die Rückrunde vorbereitet. Und weil die Bedingungen - vor allem der 200 Meter vom Hotel entfernt liegende Rasenplatz - rundum gut waren, haben sich die Mainzer entschieden, erneut diese Region anzusteuern. "Ich bin viel herum gereist und habe mir einiges angeschaut. Aber etwas besseres habe ich nicht gefunden", berichtete 05-Teammanager Axel Schuster: "Es gab keinen Grund, irgendwelche Experimente einzugehen." Der letztjährige Aufenthalt hätte ja gezeigt, dass man sich im erst 2005 erbauten Barcelo "richtig gut vorbereiten kann, was unser Start in die Rückrunde ja bewiesen hat", so Schuster weiter. Aber nicht nur der "sensationelle" Rasenplatz, der Fifa-Normmaßen entspricht, der "überragende" Fitness- und Wellness-Bereich des 236-Zimmer-Tempels sowie die beeindruckende Aussicht (alle Zimmer haben Meerblick) haben den Ausschlag für Costa Ballena gegeben. Auch die Logistik hat ein gewichtiges Wort mitgesprochen. Die Mainzer können nämlich vom Hahn direkt nach Jerez de la Frontera (rund 40 Kilometer vom Hotel entfernt) fliegen. Und da die Flugzeiten im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sich der 05-Tross noch viertel nach vier am Bruchwegstadion getroffen hatte, wesentlich besser sind, gab es für Schuster kaum eine Alternative. "Wir können am Morgen noch ganz normal in Mainz trainieren. Und zurück geht´s erst abends, was wiederum bedeutet, dass wir am Abflugtag in Spanien noch eine Einheit absolvieren können. Die Flugzeiten sind also einfach ideal für uns."

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/01/2008 08:06
"Verkaufsbereite" sind verärgert

Stadion-Grundstücke entzweien Eigentümer

Vom 10.01.2008

Von

Michael Erfurth

Bei den Grundstückseigentümern am Europakreisel stößt die sich zuspitzende Diskussion über den möglichen Stadion-Standort Portland auf ein geteiltes Echo: Während viele der über 120 verkaufsbereiten Eigentümer verärgert sind, dass sie womöglich auf fünfstellige Euro-Beträge verzichten müssen, halten einige der Eigentümer, die ihre Flächen nicht vermarkten wollen, einen Stadionbau in Weisenau für die bessere Lösung.

Hintergrund

Mehr als 140 Eigentümer verfügen über das rund 28 Hektar große Areal südlich der Saarstraße zwischen Europakreisel und Bahnlinie. Viele Grundstücke sind schmale Streifen von nur drei bis vier Meter Breite und 300 Meter Länge. Etwa fünf bis sechs Landwirte haben große Teile des Geländes gepachtet. Rund 15 Hektar benötigt die Stadt für den Bau der 05-Arena, für Parkplätze und Verkehrsflächen. Die verbleibenden Äcker will die Stadt kaufen, um Tauschgrundstücke für die vom Stadionbau direkt betroffenen Landwirte zu erhalten.

Fünf Eigentümer, die über Sperrgrundstücke im zentralen Bereich in unmittelbarer Nähe zum Europakreisel verfügen, wollen weiterhin nicht veräußern - und verhindern somit die Umsetzung der städtischen Pläne für den Bau der Coface-Arena. Auf dem gesamten 28-Hektar-Areal sind es über 20 Eigentümer, die einen Verkauf unter den von der Stadt genannten Bedingungen mit einem Quadratmeter-Preis von 35 Euro weiterhin ablehnen.

Alfred Zimmer, Landwirt aus Gonsenheim, besitzt Grundstücke in Randlage, an der die Stadt Interesse hat. Doch verkaufen will er nicht. Er hält die jetzt diskutierte Portland-Lösung für die bessere Variante. "Dort sind die Flächen bereits versiegelt." Auch städtebaulich sei ein Stadion an der Stadteinfahrt in Weisenau von Vorteil. Das Argument der schwierigeren Verkehrsanbindung lässt Zimmer nicht gelten. "Dies ist lösbar, wenn man es wirklich will." Am Europakreisel indes würde wertvolles Ackerland geopfert.

Ähnlich sieht es eine andere Grundstückseigentümerin: "Ich bin keine Gegnerin eines neuen Stadions, will es aber nicht an dieser Stelle." Sie befürchtet erhebliche Nachteile für die verbleibende Landwirtschaft, sollte am Europakreisel gebaut werden. Bauern müssten sich bei der Ernte nach den Jahreszeiten richten und nicht nach dem Spielplan von Mainz 05. Außerdem sei davon auszugehen, dass durch die Menschenmassen, die zu den Spielen ins Stadion kommen, die benachbarten Felder erheblich beschädigt würden. Die Eigentümerin, die aus Angst vor Repressalien durch erregte 05-Anhänger nicht namentlich genannt werden will, kritisiert, dass die Stadt einen Quadratmeterpreis von 35 Euro festgezurrt hat, an anderer Stelle im Stadtgebiet aber höhere Beträge zahle. Da der Stadionbau einem Profiverein zu Gute komme, der Millionensumme erwirtschafte, müsse das Gelände als Gewerbegebiet eingestuft werden und sei daher mehr wert. Auch das Angebot von Mainz 05, Vereinen und sozialen Institutionen in Gonsenheim 250 000 Euro als "Dankeschön" zur Verfügung zu stellen, kann die Verkaufsunwilligen offensichtlich nicht umstimmen.

August Werum indes, der seine Äcker veräußern will und sogar angeboten hat, in diesem Fall 1000 Euro für einen guten Zweck in Gonsenheim zu spenden, sieht die Sache anders. Eine Minderheit verhindere, dass das Gros der Grundstückseigentümer von dem städtischen Angebot profitieren könne, ärgert sich der Finther. Schließlich würden die meisten Eigentümer nur eine geringe Pacht erzielen, in seinem Fall seien es netto nur 22 Euro im Jahr. Da das Gelände südlich der Saarstraße, sollte das Stadionprojekt scheitern, in absehbarer Zeit landwirtschaftliche Fläche bleibe und nicht in ein Baugebiet verwandelt werde, entgehe den Eigentümern viel Geld. "Darunter sind auch viele ärmere Leute, denen die Chance zum Verkauf genommen wird."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/01/2008 08:06
Ankunft auf die Minute genau
Klopp-Elf in Andalusien eingetroffen


Vom 10.01.2008
Zumindest die Ankunft in Andalusien hat reibungslos funktioniert. Das Trainingslager des FSV Mainz 05, das heute um 10 Uhr mit der ersten Trainingseinheit unter der spanischen Sonne richtig losgeht, konnte eigentlich nicht besser starten.


Von

Roland Hessel

Am Mittwochvormittag hatte der Fußball-Zweitligist noch in der Heimat bei durchaus knackigen Temperaturen und bei bedecktem Himmel eine Übungseinheit abgehalten.

05er in Spanien

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im "Haasekessel" neben dem Bruchwegstadion ging´s dann zum Flughafen Hahn. Zügiges Einchecken, ein ruhiger, auf die Minute pünktlich startender Flug über rund 2,5 Stunden, dann waren die 05er exakt um 18 Uhr und bei deutlich höheren Gradzahlen in Jerez de la Frontera gelandet, wo die Wolkendecke allerdings auch ziemlich dicht war. Von dort ging es mit dem Mannschaftsbus, der die Reise nach Spanien schon am Sonntag angetreten hatte, ins Barcelo Golf & Spa Hotel, in dem sich die Mainzer bekanntlich schon vor einem Jahr auf die Rückrunde vorbereitet hatten.

Die Spieler konnten dann kurz aufs Zimmer, einen kleinen Rundgang machen, bevor das Abendessen auf dem Programm stand. Danach hatte Trainer Jürgen Klopp noch eine Mannschaftssitzung anberaumt, den Spielern mitgeteilt, dass das erste Training auf dem als tadellos geltenden Platz unweit der Vier-Sterne-Herberge, am heutigen Donnerstag um 10 Uhr stattfinden wird. Die zweite Einheit wurde für 16 Uhr anberaumt. Den genauen Tagesablauf können die Spieler übrigens im Restaurant des Hotels auf einem extra aufgestellten Reiter in großen Buchstaben nachlesen, damit auch keiner sagen kann, er habe seine Termine nicht gewusst...

Damit endete auch schon der erste Tag des Mainzer Aufenthaltes in Andalusien, der bis zum kommenden Freitag vollgepackt sein wird mit meist zwei Trainingseinheiten täglich und den zwei Testspielen gegen den Liga-Konkurrenten Alemannia Aachen, das morgen um 15 Uhr auf dem Mainzer Übungsgelände stattfinden wird, sowie gegen den Erstligisten Arminia Bielefeld an gleicher Stelle am kommenden Dienstag.

Genug zu tun also für die 05er, die in den Tagen an der Costa Ballena quasi daran arbeiten werden, den Status Quo zu erhalten, also die Grundlage legen wollen, den zweiten Tabellenplatz im Unterhaus, der zur Rückkehr in die Bundesliga berechtigt, zu verteidigen. Der Start konnte jedenfalls kaum besser sein.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/01/2008 08:00
Ischdonats Malheur drückt auf Stimmung
05-Torhüter zieht sich gleich am ersten Tag des Trainingslagers Sprunggelenkverletzung zu

Vom 11.01.2008

Der erste komplette Tag des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 im spanischen Trainingslager an der Costa Ballena ist vorbei. Und schon gab´s die erste Verletzung. Torhüter Daniel Ischdonat musste die Einheit am Nachmittag abbrechen. Er war umgeknickt und musste am rechten Sprunggelenk behandelt werden.


Von

Roland Hessel

Passiert ist das Malheur bei einer Übung mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert, bei der Ischdonat sich zunächst drehen und dann nach dem Ball werfen musste. Plötzlich krümmte sich der 31-Jährige, wälzte sich auf dem Boden. "Es ist eine Distorsion, also ein Umknick-Trauma im Sprunggelenk", so die erste Diagnose von Mannschaftsarzt Dr. Stefan Rimoldi, der Ischdonat noch auf dem Platz behandelt hatte. "Wir werden jetzt versuchen, mit Eiswasser dafür zu sorgen, dass das Sprunggelenk nicht anschwillt und es dann konventionell behandeln", glaubt Rimoldi nicht an eine schwerwiegende Geschichte: "Er kann ja laufen."

05er in Spanien

Dennoch drückte der Unfall des eigentlich dritten Torhüters, der bekanntlich zuletzt die Nummer eins war, durchaus auf die Stimmung der Mainzer. "Ich guck´ da einfach gar nicht erst hin", hatte sich beispielsweise Manager Christian Heidel dazu entschieden, die Szene lieber zu ignorieren. Dies nicht ohne Grund, ist die Torwart-Situation der Mainzer doch weiterhin angespannt. Christian Wetklo fehlt noch bis zum Frühjahr, und Dimo Wache, der sich ebenfalls eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, ist erst zum Trainingsauftakt in der vergangenen Woche wieder in den Übungsbetrieb eingestiegen. In Spanien noch mit dabei sind die beiden Keeper der Oberliga-Mannschaft, Rainer Adolf, zuletzt zweiter Mann hinter Ischdonat, und Daniel Davari.

Davon abgesehen war´s durchaus ein guter erster Tag für die 05er, die bei hervorragenden Bedingungen zwei intensive Einheiten absolvieren konnten. Jürgen Klopp war jedenfalls nach dem Vormittagsprogramm zufrieden. "Wir sind die Sache zügig angegangen", meinte der 05-Coach.

Die rund 80-minütige Einheit am Vormittag wurde dabei in zwei Gruppen abgehalten. Während unter Klopp die eine Gruppe in einer Spielform mit vier gegen sieben Über- und Unterzahlverhalten simulierte, beschäftigte sich die andere unter Co-Trainer Zeljko Buvac in erster Linie mit Torabschlüssen und Flanken - garniert mit einem "kleinen" Hindernis-Parcour , der höchste Konzentration und Geschicklichkeit erforderte. "Der Platz ist wirklich in einem sehr guten Zustand, hier kann man arbeiten", meinte Klopp nach der Premiere - um lachend hinterherzuschieben: "Nur das Wetter könnte besser sein." Was bei gefühlten 20 Grad und strahlendem Sonnenschein wahrlich nicht ernst gemeint sein konnte.

Am Nachmittag stellte Klopp das Programm schließlich unter das Motto "Pressing und Gegenpressing", eine sehr intensive Spielform, die zwar über den ganzen Platz abgehalten wurde, sich aber größtenteils in einer relativ engen Zone um den Mittelkreis abspielte. Vor allem das schnelle Spiel sowie das Umschalten nach Ballverlusten wurden geübt. Was ihm die Akteure dabei zeigten, erfreute den Trainer nicht immer. Mehrfach musste der 40-Jährige seine Stimme erheben, korrigieren und instruieren. Einmal wurde er sogar richtig laut. Spätestens da war wohl allen klar, dass auch unter der spanischen Sonne die Arbeit an erster Stelle steht...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/01/2008 13:40
05-Trai­nings­lager: Soto wird noch geschont

Auf die Signale des Körpers hören

Costa Ballenoa - Pünktlich zur Ankunft des FSV Mainz 05 haben sich an der anda­lusi­schen Atlan­tik­küste die Wolken der ver­gan­genen Tage verzogen. Die erste Trai­nings­ein­heit des Fußball-Zweit­ligis­ten im Winter-Trai­nings­lager in der Feri­ensied­lung Costa Ballena fand gestern statt bei strah­len­dem Son­nen­schein und Tem­pera­turen um die 18 Grad. "Allein deshalb hat es sich schon wieder gelohnt, hier­her­zukom­men", sagte Trainer Jürgen Klopp glänzend gelaunt nach der mor­gend­lichen Übungs­ein­heit.

Die Parade der Mann­schafts­kol­legen kann Chadli Amri im 05-Trai­nings­lager abnehmen, mit­spie­len darf er aller­dings heute gegen Alemannia Aachen noch nicht. Auf Dauer soll der Algerier die Position hinter den Spitzen einnehmen.

Am Freitag um 15 Uhr steigt direkt das erste Testspiel des FSV Mainz 05 unter anda­lusi­scher Sonne. Gegner ist der Zweit­liga­kon­kur­rent Alemannia Aachen, der schon zwei Tage vor den Mainzern in der Nähe sein Winter-Trai­nings­camp auf­geschla­gen hat. Rücksicht nehmen wird Jürgen Klopp auf diesen Auftakt der Vor­berei­tungs­spiele nicht. Die Belas­tun­gen in den Übungs­ein­hei­ten werden deswegen nicht dosiert. "Das wird ein typisches Spiel aus der vollen Belastung heraus", erklärt der 05-Chefcoach. "Wir werden uns durch­quälen müssen."

Dass die Alemannia mög­licher­weise andere Schwer­punkte setzt, das ist Klopp egal. "Viel­leicht wird man den Unter­schied sehen, dass die Aachener schon zwei Tage früher ein­gestie­gen sind", sagt Klopp. Und viel­leicht sei dem neuen Alemannia-Coach Jürgen Seeberger auch daran gelegen, dass er seiner in der Vorrunde sportlich gebeu­tel­ten Mann­schaft sehr früh Selbst­ver­trauen über positive Test­spiel­ergeb­nisse einimpft. Klopp: "Wenn dem so sein sollte, müssen wir da eben durch." Das rangiert auch unter Willens-, unter Selbstü­ber­win­dungs­schu­lung in der Rück­run­den­vor­berei­tung.

Klopp hat erste Eindrücke gewonnen

Erste Eindrücke hat Klopp schon gewonnen. Zum Abschluss in der Heimat hatten die 05-Trainer noch "eine Mör­der­ein­heit" durch­gezo­gen. Auch die beiden gestrigen Trai­nings­ein­hei­ten waren auf Anhieb sehr komplex, mit vielen Spiel­for­men, darin ein­gebet­tet Koor­dina­tions­schu­lung und Kon­diti­ons­arbeit. Volldampf. Höchste Kon­zen­tra­tion. Und dabei ist Klopp auf­gefal­len, dass für den ein oder anderen 05-Profi ein Test­spielein­satz noch zu früh käme.

Das gilt für den an der Schulter ope­rier­ten Keeper Dimo Wache, das gilt für den jungen Mit­tel­feld­spie­ler Mario Vrancic, der sich nach seinem Schlüs­sel­bein­bruch noch aus Zwei­kämp­fen her­aus­hal­ten soll, das gilt für Offen­siv­mann Chadli Amri, dessen Rücken­mus­kula­tur noch zumacht und der gestern lediglich Lauf­trai­ning und intensive Gymnastik absol­vierte.

Und auch Elkin Soto wird zunächst noch geschont. Der zu Sai­son­beginn am Kreuzband operierte Mit­tel­feld­tech­niker signa­lisiert zwar ohne Unterlass, er seit topfit und bereit. Aber der 05-Coach hat beob­ach­tet, dass der Kolum­bia­ner derzeit kör­per­lich bes­ten­falls auf 60 Prozent brummt. "Elkin fühlt sich super, und er wird auch ent­täuscht sein, dass er noch nicht spielen darf", sagt Klopp. "Aber wir sind der Meinung, dass ihm sein Körper noch Signale gibt, es etwas langsamer angehen zu lassen." Die Trainer wollen nichts über­stür­zen mit dem kleinen, leicht­gewich­tigen Krea­tivspie­ler, der für seine Kunst eine optimale Fitness benötigt. Ein behut­samer Aufbau ist da ange­bracht. Soto soll vor Übereifer geschützt werden.

Ver­bes­serungs­poten­zial in allen Bereichen

Dennoch bleiben Klopp für die Aachen-Partie 22 Mann, "zur Halbzeit werden wir komplett durch­wech­seln". Die Mann­schaft soll einfach geordnet drauflos spielen, "und wir beob­ach­ten, was schon da ist, und dann kor­rigie­ren wir".

Das Rad neu erfinden will und muss die Trai­ner­crew in diesem Win­ter­camp nicht. Die Mann­schaft ist Tabel­len­zwei­ter, solide auf Auf­stiegs­kurs, da haben in der Vorrunde nach­weis­lich viele Dinge funk­tio­niert. In seiner Eröff­nungs­anspra­che hat Klopp aber empha­tisch darauf hin­gewie­sen, dass es in allen Bereichen Ver­bes­serungs­poten­zial gibt. Und dazu gehört, ganz platt aus­gedrückt: weniger Gegentore fangen, mehr Tore schießen.

Ein Augenmerk in der Aachen-Partie liegt auf den Stan­dard­situa­tio­nen, defensiv und offensiv. "Da wollen wir ganz schnell wieder gut rein­kom­men", sagt Klopp. Dass bei geg­neri­schen Eckbällen die beiden Pfosten nicht besetzt werden, das wird bei­behal­ten. Weil das zusätz­liches Personal freimacht für die Ver­tei­digung im Strafraum, weil das die Kon­zen­tra­tion, die Kon­sequenz schärft für die Ori­entie­rung im Raum. Dass sämtliche Torhüter zu diesem Thema durchaus ihre eigene Meinung haben, darüber lächelt Klopp nur milde. Auch die Raum­deckung in der Stan­dard­ver­tei­digung hat bis auf wenige Ausnahmen in der Vorrunde gegriffen.

An der Raute arbeiten

Taktisch will Klopp an der Rau­ten­vari­ante im Mit­tel­feld arbeiten. Sollten sich Torjäger Felix Borja (reist am Sonntag an) und Neuzugang Isaac Boakye als Sturmduo wie erwartet durch­set­zen, dann will der Trainer den bis­heri­gen Angreifer Chadli Amri nach Bedarf hinter den Spitzen einsetzen. Was bedeutet, dass sich dann Frei­stoßs­pezia­list Daniel Gunkel, ein klas­sischer Zen­trumss­pie­ler, eben auf der rechten Halb­posi­tion ein­gewöh­nen muss.

Doch bis dahin ist noch viel Zeit. Wie sagt der Anda­lusier auf der Straße: "Vamos a tomar una copa!" - "Gehen wir erstmal ein Gläschen trinken!"

Reinhard Rehberg
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 10:19
Krankenlager: Im Sand mischt Wache munter mit PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von MRZ
14.01.2008

Die Verletztensituation beim FSV Mainz 05 im Trainingslager in Spanien entspannt sich mehr und mehr. Daniel Ischdonat, der vor drei Tagen bei einer Drehbewegung mit dem Fuß im Rasen hängengeblieben war, ist am Samstag wieder ins eingeschränkte Torwarttraining eingestiegen. Die derzeitige Nummer eins zwischen den Pfosten rollte nach dem Frühstück seinen Strumpf herunter, hervor kam ein vierfarbbuntes Sprunggelenk. "Bei Belastung habe ich noch Schmerzen", sagte Ischdonat. "Aber es geht." Bei der intensiven Einübung von Standardsituationen am Nachmittag standen noch die Nachwuchsleute Rainer Adolf und Daniel Davari im Kasten.

"Bis Ischi wieder so richtig im Tor stehen kann, kann es schon noch ein paar Tage dauern", prognostiziert 05-Doc Stefan Rimoldi. "Aber der Bursche ist ansonsten ja topfit." Stammtorhüter Dimo Wache hat seine Rückenbeschwerden auskuriert. Der 34-Jährige wird nach seiner Schulteroperation von Spezialtrainer Stephan Kuhnert weiterhin behutsam an höhere Belastungen herangeführt. Als die Torhütercrew am Sonntagvormittag von Kuhnert am Strand ein spezielles Sandprogramm verpasst bekam, mischte Wache munter mit. Voll im Training stehen wieder Christian Demirtas und Chadli Amri. Miroslav Karhan brach wegen einer gereizten Sehne in der Fußsohle ab, keine besorgniserregende Angelegenheit. Rimoldi: "Miro ist ein harter Hund, der kann auf die Zähne beißen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 10:20
Kampfgejohle im Turnierzimmer

Perfekte Bedingungen im Trainingslager - Trainer Klopp gönnt Spielern ein ruhiges Wochenende - Teamgeist wird gefördert

An diesem Wochenende hat Trainer Jürgen Klopp den Zweitligafußballern des FSV Mainz 05 im Winter-Trainingslager in Andalusien auch mal etwas Ruhe gegönnt. Vormittags stand jeweils "nur" Lauftraining auf dem Programm. Am Sonntagnachmittag fuhr der Kader zum Spiel Betis Sevilla gegen FC Getafe in der Primera Division. Eine Maßnahme, die Zerstreuung, Abwechslung bringen sollte in den normierten Ablauf - und die natürlich auch der Förderung des Teamgeistes dient.
COSTA BALLENA. Ein ruhigeres Winter-Trainingslager hatte der FSV Mainz 05 wohl noch nie. Ablenkung? Die gibt es kaum im Hotel Barcelo Costa Ballena Anfang Januar. Keine andere europäische Profimannschaft residiert hier. Die Bedingungen bieten nicht den geringsten Grund zur Klage. Der Übungsplatz ist perfekt, das Wetter nahezu ideal. Am Freitagnachmittag kam zwar kurzzeitig heftiger Wind auf, am Abend regnete es auch mal ein wenig, doch bereits am Samstag herrschte wieder strahlender Sonnenschein. Das Essen ist ausgezeichnet. Nach den Klagen im Vorjahr ist im Barcelo mittlerweile die komplette Küchencrew ausgewechselt worden. Bingo.



Entsprechend konzentriert können die 05-Profis hier ihre Vorbereitung auf die Rückrunde vorantreiben. Abwechslung? Die ist dünn gesät in Costa Ballena Anfang Januar. Die andalusische Atlantikküste zwischen Jerez und Gibraltar ist ein einziger riesiger Golfplatz mit 5000 Löchern, Teichen, Bunkern, Hügeln und Fähnchen. "Aber wir haben keinen Golfspieler mehr im Kader", sagt 05-Teammanager Axel Schuster.



Das Barcelo offensichtlich auch nur bedingt, lediglich ein paar versprengte Engländer schwingen auf der hoteleigenen Anlage rund um die vier Wohngebäude ihre Schläger. Mehr passiert da nicht. Die 05-Profis trainieren, essen, schlafen, trainieren... Freizeitaktivitäten? Damir Vrancic und Neven Subotic haben am Wochenende ein Fußballturnier auf der Playstation organisiert, die jungen Keeper Rainer Adolf und Daniel Davari halfen bei der Gruppenauslosung. Das aus dem Turnierzimmer dringende Kampfgejohle zeugt von harten Duellen.



Jürgen Klopp hat an einem Abend mal Skat gedroschen mit zwei Mainzer Anhängern, darunter ein in Frankfurt beschäftigter Hilton-Manager. Manager Christian Heidel spielt am Laptop abends regelmäßig Internet-Poker gegen seinen in Mainz am Gerät sitzenden Sohn. Der mitgereiste Mainzer Umweltdezernent Wolfgang Reichel hat Besuch bekommen vom Architekten des neuen Budenheimer Golfplatzes. Thorsten Zimmermann sortiert und sendet allabendlich seine Bilder, die Profis schauen dem Klubfotografen dabei gerne lachend-protestierend über die Schulter.



Die Spieler verziehen sich in der Regel nach dem Abendessen zügig auf ihre Zimmer. Nur Nachwuchskeeper Davari sitzt mit seinem Laptop oft stundenlang in der Lobby und betreibt Internetstudien. "Ich gehe gerne mal von Zimmer zu Zimmer und besuche Kollegen", erklärt Marco Rose. "Ansonsten lassen wir uns von den Physios behandeln, schauen Fernsehen, telefonieren, und ich habe mir auch ein paar Bücher mitgebracht."



Um den Teamgeist macht sich der 31-Jährige keine Sorgen. "Ich bin jetzt seit fünf Jahren in Mainz, und ich kann sagen, dass sich das hier immer sehr schnell entwickelt hat, dafür sind wir bekannt. Neue Jungs sind binnen kurzer Zeit voll integriert, die werden von Anfang so behandelt, als wären sie schon ewig da." Auch der ganz neue Stürmer Isaac Boakye fühle sich schon heimisch im Mainzer Kreis. "Das ist unsere Stärke", sagt Rose. "Das macht Mainz 05 aus."



Nicht immer entspringt dieser Harmonie auch die nötige innere Dynamik, das war etwa in der Abstiegssaison 2006/07 der Fall. In dem im Sommer neu zusammengestellten Kader erkennt Rose viele unterschiedliche Typen, die unterschiedliche Prozesse anschieben. "Wir verstehen uns, wir ordnen uns unter, aber wir sagen uns auch offen die Meinung", so Rose. "Und der Trainer gibt den Weg vor."



Jürgen Klopp muss schon wieder einige bemerkenswerte Ansprachen gehalten haben in diesem Trainingslager. Die haben selbst 05-Doc Stefan Rimoldi ("Das ist unglaublich!") beeindruckt. Dass auch die positiven Vorrundenergebnisse den Teamgeist befeuert, diesen Prozess beschleunigt haben, das steht für Rose außer Frage. Das Ziel, der Antrieb für die Schufterei in der andalusischen Sonne ist klar formuliert. "Die drei Jahre in der Bundesliga waren einfach toll", sagt Marco Rose. "Wer einmal da oben war, der will da wieder hin."



Für den Linksverteidiger fehlt zum Glück vorerst nur noch die Vertragsverlängerung von Jürgen Klopp. "Wenn das klappt..."

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 10:21
Wer steht da eigentlich im Mainzer Tor?

COSTA BALLENA. Es war schon ein Thema am Rande des Testspiels der 05er gegen Alemannia Aachen: Wer steht da eigentlich im Mainzer Tor? Antwort: Die Torhüter Nummer vier und fünf.

Die Aachener Kollegen Stephan Straub und Thorsten Stuckmann staunten nicht schlecht, doch Trainer Jürgen Klopp hatte gar keine andere Wahl: Für den langjährigen Stammkeeper Dimo Wache (34) wäre das Spiel nach vier-monatiger Reha zu früh gekommen. Christian Wetklo (28) ist nach seiner Schulter-OP gar nicht vor Ort. Und die derzeitige Nummer eins, Daniel Ischdonat (31), hatte sich am Vortag am Sprunggelenk verletzt.
In der ersten Hälfte beim 0:1 gegen die Alemannia stand Rainer Adolf in der Kiste. Der 23-Jährige bekam nicht die Chance, durch spektakuläre Szenen zu glänzen. Vor seinem Tor passierte nichts. Der 1,94 Meter große Allgäuer gab Kommandos, dirigierte seine Vorderleute und zeigte: In seinem Strafraum ist er der Chef.



In der zweiten Hälfte parierte Daniel Davari (20) zweimal glänzend gegen Emmanuel Krontiris. Man erkennt die Kuhnert-Schule beim letztjährigen Stammtorhüter der 05-Junioren. Wie alle 05-Torhüter ist der ehemalige Stürmer, der seit der B-Jugend mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert arbeitet, in Eins-gegen-Eins-Situationen stark. "Glück gehört dazu", relativiert Davari.



Davari ist ein Spezialist für Blitzkarrieren. Mit 15, in seiner mittelhessischen Heimat in der Nähe von Gießen, wurde er binnen vier Monaten vom Stürmer, der nicht mehr laufen wollte, zum Hessenauswahlkeeper mit Einladungen zu Lehrgängen der U15-Nationalmannschaft.

Ganz wohl fühlen sich die beiden Nachwuchskeeper nicht bei dem Gedanken, dass sie nur deswegen in Spanien dabei sind, weil die beiden Mainzer Stammtorhüter Wache und Wetklo sich so schwer verletzten. Von Wetklos Bänderriss hat Adolf im Kino erfahren. "Ich habe eine SMS bekommen, dass schon wieder ein Torwart ausgefallen ist. Ich konnte das gar nicht glauben", erzählt der Hüne aus Füssen. "Beim Auswärtsspiel in Wiesbaden stand ich noch in der Fankurve, drei Wochen später unten auf dem Platz und habe die Welle mit den Fans gemacht."

Als A-Jugendlicher schaffte Adolf den Sprung in die Erste Mannschaft der SpVgg Kaufbeuren. Danach spielte er zwei Jahre in der Zweiten Mannschaft des FC Augsburg, dann ein Jahr in Regensburg. "Dort war ich das Bauernopfer, nachdem es in der Vorrunde nicht so lief", erinnert sich Adolf. "Auch weil ich bei den Fans überhaupt nicht beliebt war. Ich wurde schon am ersten Spieltag ausgepfiffen, weil ich aus Augsburg kam."

Seit Saisonbeginn ist Adolf Stammtorwart der 05-Amateure, seit November die Nummer zwei der Profis. Ein rasanter Aufstieg für den jungen Keeper, der kurz vorher noch bei einem Regionalligisten aussortiert worden war und sich über ein Probetraining beim Mainzer Oberligateam andienen musste.

Fast wäre Adolf bei seiner ersten Berufung in den Profikader schon auf dem Platz gebraucht worden. In Paderborn verursachte Daniel Ischdonat einen Elfmeter. Manch ein Schiedsrichter zeigt dafür die Rote Karte. "Ich kann nicht mehr genau sagen, was ich in dem Moment gedacht habe", sagt Adolf. "Das gibt's nicht, jetzt könntest du auch noch spielen!" Es blieb bei Gelb.

Dabei war damals lange nicht klar, wer überhaupt als Ersatztorwart nach Paderborn mitfahren würde. Pierre Kleinheider, Stammtorhüter der A-Junioren, im Vorjahr dort Ersatzmann hinter Davari, stand bei Jürgen Klopp ebenfalls zur Debatte. "Natürlich habe ich mich in den Tagen vor dem Spiel etwas unwohl gefühlt", erinnert sich Adolf. "Ich hatte geglaubt, jetzt dabei zu sein, und dann kommt es doch nochmal zu einem Zweikampf." Davari möchte dazu nichts sagen: "Jetzt bin ich hier im Profi-Trainingslager. Das zählt."



Beide Torhüter wissen spätestens seit dem Test gegen Aachen, wie schnell es gehen kann, von der Nummer vier oder fünf plötzlich zur vorübergehenden Nummer eins oder zwei zu werden. "Man muss auf der Bank jederzeit damit rechnen, sofort zu spielen", sagt Adolf. Ansprüche meldet der Füssener aber nicht an. "Das wäre vermessen", sagt er. "Ich werde mich im Training anbieten, und wenn ich gebraucht werde, bin ich da." Langfristige Ambitionen hat Adolf schon: "Vielleicht kann ich irgendwann mal Dimo oder Ischi ablösen", hofft der Keeper.

Davari sieht diese Perspektive ebenfalls, weiß aber, dass er Geduld haben muss. Adolf zitiert in diesem Zusammenhang seinen ehemaligen Trainer in Augsburg. ",Fußball ist ein Tagesgeschäft', hat Armin Veh gesagt. Einen Tag später war er entlassen. Zwei Jahre später war er Deutscher Meister." Und wer weiß: Vielleicht wird man Adolf und Davari beim Rückrundenauftakt in Koblenz wiedersehen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 10:22
FSV-Tross sieht 3:2-Erfolg von Betis Sevilla


Vom 14.01.2008

rh. Zwei Laufeinheiten, eine auf dem Platz, der obligatorische Mannschaftsabend sowie der Besuch der spanischen Erstliga-Begegnung zwischen Betis Sevilla und dem FC Getafe standen in den vergangenen zwei Tagen auf dem vollgepackten, aber auch sehr abwechslungsreichen Wochenendprogramm des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 in dessen spanischen Trainingslager an der Costa Ballena.
Dass die Mannschaft ihren "freien" Abend schon so früh während des zehntätigen Aufenthaltes genießen durfte, hatte dabei einen simplen Grund. Die Costa Ballena ist eine klassische Ferienregion, in der um diese Jahreszeit nicht nur wenig los ist, sondern unter der Woche sogar die meisten Lokalitäten geschlossen haben. Übertrieben schienen es die Profis jedenfalls nicht zu haben, wenn man die Tatsache bedenkt, dass die meisten Spieler lange vor der von Trainer Jürgen Klopp festgelegten Frühstückszeit von 10 Uhr ihre erste Malzeit einnahmen.

Danach stand, wie schon am Samstag-Vormittag, eine lockere Laufeinheit am Strand auf dem Programm. Abgeschlossen wurde der Sonntag schließlich mit dem Ausflug in die Primera Division. Die Mainzer waren Augenzeugen eines hoch interessanten 3:2-Erfolgs von Sevilla im strömenden Regen gegen Getafe. Dabei wurde 05-Mittelfeldmann Miroslav Karhan, ehemaliger Betis-Profi, von heimischen Fans auf der Tribüne erkannt und entsprechend begrüßt. Die jungen Mainzer Profis bejubelten die drei Betis-Treffer zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung ausgiebig mit einheimischen Anhängern.

Der Samstag hatte mit einem 40-minütigem Regenerationslauf, bei dem die 05er die Strapazen der 0:1-Testspielniederlage gegen Alemannia Aachen aus den Gliedern geschüttelt haben, begonnen. Am Nachmittag wurden dann auf dem Platz Standardsituationen geübt. Nicht dabei übrigens Miroslav Karhan, der schon beim Aufwärmen abbrechen müsste. Der Slowake hatte sich eine Reizung in einer Sehne an der Fußsohle zugezogen, soll aber heute wieder voll einsteigen können. Dafür konnten Chadli Amri und Christian Demirtas, die zuletzt nur gelaufen waren, wieder voll mitmischen.

Augenfällig bei der Einheit: Während nach Eckbällen noch keine Tore zu verzeichnen waren, "klingelte" es nach Freistößen gleich mehrfach. Am Ende musste der Tagessieger per Elfmeter ermittelt werden. Den allerdings setzte Damir Vrancic, der schon beim Hallenturnier in Höchst zweimal vergeben hatte, neben das Tor. Die Mannschaft ohne Leibchen feierte ihren Erfolg jedenfalls extrem ausgiebig. Wohl schon in dem Wissen, dass abends Ausgang war...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 10:23
AZ: 05-Supporters für Arena am Europakreisel (On-Topic)

Die Supporters Mainz, der Zusammenschluss der Fanclubs von Mainz 05, appellieren an die Grundstückseigentümer vom Europakreisel, ihre Flächen für den Bau des neuen Stadions zur Verfügung zu stellen. "Helft uns, unabhängig von Politik, Politikern und Lobbyisten! Macht uns, den Fans, den Bürgern, die mit einem Einwohnerantrag für ein Stadion in Mainz gekämpft haben, unseren Traum nicht kaputt. Auch wenn es vielleicht ein wenig persönlichen Verlust bedeutet", so der Appell von Supporters-Sprecher Christian Gomolzig an die Grundstückseigentümer, die ihre Äcker nicht verkaufen wollen.
Angst vor Verzögerung

Von diesem Standort würde für Mainz 05 und seine Fans viel abhängen - "und damit auch für die ganze Stadt Mainz." Andere Standorte seien von der Grundstücksfrage bis zur Finanzierbarkeit mehr als wackelig und "kaum in kurzer Zeit auch nur zu überprüfen, geschweige denn, dass an diesen Standorten kurzfristig klare Verhältnisse und Baurecht zu schaffen wäre." Weitere, jahrelange Prüfungen und Verzögerungen könnten sich der Verein, die Stadt und ihre Bürger nicht leisten, "das noch junge Mainzer Fußballmärchen wäre vorbei".

Keine Alternative sei der Hechtsheimer Wirtschaftspark, so Gomolzig. "Schon die Infrastrukturkosten würden die zu Recht festgelegte Finanzierungssumme sprengen, und ein seelenloses Betonareal ohne Verbindung zur alten Heimat Bruchweg bekäme nie die für Mainz so notwendige Akzeptanz bei den Fans."

Denkmal für Eigentümer

Für den "idealen Standort" am Europakreisel, in Laufweite zum Bruchwegstadion, hätten Fans und Verein konkrete Vorstellungen für Tribünen und Ausstattung entworfen. Die Stadt habe den Eigentümern nach anfänglichen Fehlern viele Möglichkeiten zum Ausgleich aufgezeigt - von Geld bis Tausch - und viele seien gern auf diese Angebote eingegangen. Für die Eigentümer, "die die Sperrgrundstücke besitzen, mag ein Verkauf mit einem persönlichen Verlust verbunden sein, vielleicht fühlt sich auch der ein oder andere schlecht behandelt". Gomolzig: "Wenn das Stadion am Europa-Kreisel gebaut werden kann, werden wir allen Verkäufern, die dies ermöglicht haben, ein Denkmal bauen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/01/2008 12:54
Das große BILD-Interview mit Trainer Klopp
Ob ich bleibe, hängt vom neuen Stadion ab
...und Ischdonat ist im Tor Nr. 1
Von MIRKO FRANK

BILD: Herr Klopp, in der letzten Saison wollten sie im Falle des Klassenerhalts drei Tage durchfeiern. Wenn Mainz aufsteigt...

Klopp: „...packen wir die drei drauf und feiern sechs Tage durch! Ich habe keinen Urlaub gebucht. Das wäre der absolute Traum.“

BILD: Wann entscheidet sich der Aufstieg?

Klopp: „In den letzten drei Spielen geht die Post ab, da sind die Paarungen so gelegt, dass man jedes Spiel hintereinander live übertragen müsste.“

BILD: Ist Gladbach schon durch?

Klopp: „Nein, wir hatten zum gleichen Zeitpunkt 2001/2002 zehn Punkte Vorsprung – hat bekanntlich auch nicht gereicht. Es wird eine völlig neue Saison. Zumal viele Vereine nachlegen werden. Es sind noch viele Spieler auf dem Markt. Wir werden aber nichts mehr machen.“

BILD: Auch nicht im Tor? Die Keeper-Seuche...

Klopp: „Nein, Ischdonat hat was an der Kapsel – das ist Kindergeburtstag. Da muss man sich keine Gedanken machen.“

BILD: Wer steht in Koblenz im Tor?

Klopp: „Dimo braucht noch Wochen! Sein Körper muss sich erst mal daran gewöhnen, dass er ein-, zweimal trainiert. Ich mache mir erst Gedanken, wenn ich sehe, dass er Normalform hat. Im Moment ist die Situation die, dass Ischdonat spielt. Passiert ihm was, spielt Rainer Adolf. So einfach ist das.“

BILD: Stolz, dass sich Ihr junger Kader durchgesetzt hat? Paradebeispiel Subotic - der Junge ist gerade mal 19 Jahre und Stammspieler!

Klopp: „Stolz ist vielleicht das falsche Wort. Es ist gut, dass es funktioniert hat, gerade bei den ganzen Verletzungen. Stolz sind wir bei Neven, dass wir nach einer Stunde Training gesehen haben, dass der Junge nicht weiter ziehen muss. Ein Wettkampftyp. Er kann noch überall draufpacken, als Gesamtpaket sieht das sehr gut auf.“

BILD: Ist das Team besser als in der letzten Saison?

Klopp: „Ja, kann sein. Wir haben eine sehr spielstarke Truppe. Der Konkurrenzkampf wird in der Rückrunde noch größer, wenn alle Verletzten zurück kommen, so wie Soto.“

BILD: Haben Sie Mitleid mit Michael Thurk? Mainz, Frankfurt, Augsburg...

Klopp: „Ich weiß nicht, ob er mein Mitleid braucht. Es freut mich nicht, wie es für ihn gelaufen ist. Man sieht, was innerhalb von eineinhalb Jahren aus einem Wunschspieler, der er in Frankfurt war, werden kann. Hätte Micha diese 18 Monate bei uns verbracht, ginge es ihm besser.“

BILD: Er wäre noch Stammspieler?

Klopp: „Ich glaube, wir wären mit ihm nicht abgestiegen. Wenn er dabei gewesen wäre, hätten wir anfangs keine Sturm-Probleme gehabt.“

BILD: Vergessen wir die Vergangenheit. Wann unterschreiben Sie den neuen Vertrag in Mainz? Vor zwei Jahren hatte Heidel ihnen eine Brief geschrieben. Und dann haben Sie verlängert...

Klopp: „Ich habe auch diesmal vorm Urlaub einen Brief bekommen – und eine CD mit einem neuen Mainz 05-Lied. Über die Vertragsverlängerung stand nichts drin.“

BILD: Also, wann unterschreiben Sie? Spätestens im März soll ja eine Entscheidung her!

Klopp: „Wir werden uns demnächst zusammensetzen. Mehr Antworten gibt es nicht. Es geht um viele Dinge.“

BILD: Ihr Boss Harald Strutz hat gesagt: Wenn das neue Stadion nicht bald kommt, geht Klopp! Hat er Recht?

Klopp: „Die Stadionfrage wird meine Entscheidung definitiv stark beeinflussen. Ohne diese Perspektive wird es schwer, dass ich bleibe. Wenn wir kein neues Stadion bauen, muss man die ganze Sache in Frage stellen. Dann quälen wir uns noch zwei Jahre durch, und dann ist Schicht im Schacht. Es geht um Perspektiven. Der große Fußball wird dort gespielt, wo die großen Stadien sind. Mit einem 20 000-Mann-Stadion spielst du in zehn Jahren in der 3. Liga. Wenn wir dort dabei sein wollen, müssen wir nichts machen.“

BILD: Wie wichtig ist der ZDF-Job für Ihre Karriere?

Klopp: „Selbstverständlich bin ich dadurch viel bekannter geworden. Ich hatte Einladungen von allen Talk- und Game-Shows, wirklich fast allen. Von „Fang den Willi“ bis was weiß ich was. Außer bei Kerner, und das ist mein Freund, war ich nirgends. Wie wichtig der ZDF-Job für mich ist, kann ich nicht einschätzen, weil ich ihn unter diesem Aspekt nie gemacht habe. Es macht mir Spaß, das war‘s. Glauben Sie mir, ich habe nichts geplant.“
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/01/2008 10:43
Noveskis gemischte Gefühlslage

Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 bestreitet heute gegen Arminia Bielefeld sein zweites Testspiel im Trainingslager in Andalusien

Am siebten Tag im Winter-Trainingslager des FSV Mainz 05 in Costa Ballena an der andalusischen Atlantikküste bestreitet der Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 sein zweites Testspiel. Nach dem 0:1 gegen Alemannia Aachen treffen die 05-Profis heute (15.30 Uhr) auf dem eigenen Übungsgelände an der Avenida Reina Sofia, benannt nach der Gemahlin des spanischen Königs Juan Carlos, auf den Bundesligisten Arminia Bielefeld.

COSTA BALLENA. Nikolce Noveski hat eine überragende Zweitligavorrunde gespielt. Und dennoch schuftet der Innenverteidiger des FSV Mainz 05 in diesem Winter-Trainingslager mit sehr gemischten Gefühlen. Im letzten Spiel hat der 28-Jährige kurz vor dem Abpfiff eine Rote Karte kassiert, beim 0:1 in St. Pauli. Nun ist Noveski bekanntlich für die ersten beiden Rückrundenspiele gesperrt. "Darüber habe ich mich lange genug geärgert", sagt Noveski in Costa Ballena. "Ich habe mir das noch ein paar Mal im Fernsehen angeschaut. Totaler Mist, das war kein Rot." Lächelnd fügt er an: "Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder..." Dass DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zu seinem Geburtstag noch eine Generalamnestie für gesperrte Profis verfügt, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

"Das ist ärgerlich, ein ganz blöder Zeitpunkt", sagt Noveski, der in seinen nun doch schon 119 Profispielen im 05-Trikot seit 2004 erst ein einziges Mal auf der Bank Platz nehmen musste - und da hatte er nach einem Zusammenprall im Training eine genähte Platzwunde über der Augenbraue. "Aber ich versuche hier in Spanien meine Arbeit zu machen. Ich bin topfit, fühle mich sehr gut. Und ich muss mir wie alle anderen auch in den Testspielen meine Form holen. Aber anstrengend, irgendwie komisch ist diese Situation für mich schon."

Im Weihnachtsurlaub zu Hause bei den Eltern in Mazedonien hat Noveski abgeschaltet. "Das hat mir gut getan." Doch hier im Trainingslager ist die Rote Karte wieder ins Bewusstsein gerückt. "Ein guter Zuschauer bin ich aber nicht, ich gebe zu, das fällt mir schwer." Zumal selbst einem überragenden Stammspieler, einem der besten Innenverteidiger in dieser Liga, einem in EM- und WM-Qualifikationsspielen gestählten Muskelmann nächstens Mal die Frage in den Kopf schießt: Was passiert eigentlich, wenn Neven Subotic und Bo Svensson zum Auftakt zwei fehlerlose Partien auf den Rasen legen? Unbegründete Sorgen, ein gesunder, nicht gesperrter Noveski wird immer spielen.

Bei den gestrigen Trainingseinheiten vor der heutigen Bielefeld-Partie auf einem aufgeweichten Rasen - am Vorabend hatte es mal kurz und heftig geregnet -, hat Jürgen Klopp laufintensive Einheiten mit Umschaltverhalten, Forechecking, Pressing und Gegenpressing gewählt. Bei strahlendem Sonnenschein griff ein Überzahlteam an, die Abwehrreihe bestand lange Zeit aus Christian Demirtas, Neven Subotic, Bo Svensson und Marco Rose. Im Tor gab Dimo Wache sein Debüt. "Alles gut, keine Probleme", erklärte der an der Schulter operierte Stammkeeper, für den die Bielefeldpartie aber noch zu früh kommt. Aber Wache brüllte, dirigierte, als wäre er nie weggewesen.

Miroslav Karhan mischte mit, wird aber im Testspiel geschont wegen Schmerzen an der Fußsohle. "Miro werden wir mal ein, zwei Tage aus der hohen Belastung rausnehmen", erklärte der 05-Coach. Beim von einem Kreuzband-riss zurückgekehrten Elkin Soto, so Klopp, ist gestern "der Knoten aufgegangen". Der Trainer begrüßte den Mittelfeldspieler, der bislang noch sehr zaghaft eingegriffen hatte, zum zweiten Mal als Come-back-Mann. "Elkin ist jetzt wieder da."

Das gilt auch für den am Sonntag nachgereisten Felix Borja, der vor Weihnachten an der Fußsohle einen operativen Eingriff hatte. Vielleicht wirft Klopp den Torjäger schon ein paar Minuten rein in die Bielefeldpartie. "Fit sein kann er eigentlich nicht, Felix durfte ja drei Wochen praktisch nichts machen", sagt Klopp. "Zuletzt ist er Rad gefahren, war auf dem Stepper und ist viermal eine halbe Stunde gelaufen. Er will spielen, aber oft sendet der Körper dann nach sieben Minuten Signale aus, dass es eigentlich nicht geht. Mal sehen, was wir machen." Im Training sah Borja gut aus.

23 Feldspieler hat Klopp für Arminia Bielefeld - der Bundesligist hat in Andalusien zuletzt 2:1 gegen Paderborn gewonnen - zur Verfügung. "Wir werden in der Halbzeit wieder komplett durchwechseln", sagt Klopp. "Wir wollen uns ordentlich bewegen, aber letztlich ist das eher noch mal jeweils ein 45-minütiger Belastungsreiz." Im Mittelfeld will Klopp möglicherweise mal die Rautenvariante testen. Daraus muss man keine großen Rückschlüsse ziehen. Bis zum Rückrundenauftakt in Koblenz sind noch knapp drei Wochen Zeit. Wie sagt der Andalusier auf der Straße: "Vamos a tomar una copa" - "Gehen wir erst mal ein Gläschen trinken".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/01/2008 10:44
Hinten links ist das Rennen wieder neu eröffnet


Die beiden direkten Konkurrenten Marco Rose (31) und Christian Demirtas (23) liegen auf demselben Hotelzimmer

COSTA BALLENA. Zwei direkte Konkurrenten um dieselbe Position in der Startelf im Trainingslager gemeinsam auf einem Zimmer. Das hat immer seine Brisanz. In Costa Ballena hat die 05-Trainercrew die Verteidiger Marco Rose und Christian Demirtas zusammengelegt. "Überhaupt kein Problem, auch wenn ich früher meist mit Markus Feulner das Zimmer geteilt habe", sagt Routinier Rose. "Christian ist ein anständiger, feiner Kerl und ein guter Fußballer." Nachsatz, mit entschlossenem Gesichtsausdruck: "Aber am Ende will ich spielen in der Rückrunde." Eine klare Ansage des 31-Jährigen.

In der Sommervorbereitung hatte sich Linksverteidiger Rose verletzt. Der 23 Jahre junge Demirtas, Rechtsfuß, half aus bis zum 9. Spieltag. Stammspieler Rose, der den jungen Kollegen, der auf der ungewohnten Seite zu kämpfen hatte, immer verteidigte in der Öffentlichkeit, kehrte am 10. Spieltag beim 3:1 im Derby in Wiesbaden auf seine Position zurück. Nach starkem Debüt kam das Formtief. Ab dem 15. Spieltag (3:0 in Aachen) setzte Trainer Jürgen Klopp links hinten wieder auf Demirtas. In dieser Winter-Vorbereitung wird das Rennen neu eröffnet. Wobei sich in den Testspielen in Andalusien Demirtas zunächst mal wieder als Rechtsverteidiger anbieten kann. Tim Hoogland, der überragende Mann in der Vorrunde, fehlt noch nach seiner Knieverletzung. Doch das kann bis zum Rückrundenstart behoben sein.



Also streiten Rose und Demirtas um den Posten links hinten. Geredet wird darüber überhaupt nicht. Mit Demirtas und auch mit dem weiteren Linksfuß Stefan Markolf ("Den sollte man mal nicht vergessen") versteht sich der Routinier hervorragend. "Loben oder kritisieren will ich die Jungs aber nicht, und das mache ich bei mir selbst auch nicht mehr", erklärt Rose. Da ist er aus Erfahrung klug geworden. Einen Tag, nachdem er in der MRZ seine Formprobleme offen eingestanden hatte, flog Rose vor der Aachen-Partie wieder aus der Stamm-Elf. "Das passiert mir nicht noch mal, auch wenn das mit meiner Selbstkritik nicht unbedingt etwas zu tun gehabt haben muss."



Er habe das damals hingenommen und inzwischen auch akzeptiert. "Was soll ich machen? Eine andere Chance habe ich ja nicht." Nach seiner Verletzungspause habe er sehr schnell wieder helfen, sofort wieder der Alte sein, eine Führungsrolle übernehmen wollen. Doch das klappte nicht. "Man unterschätzt das einfach", sagt Rose. "Wenn du im Profigeschäft nicht die absolute Fitness hast, dann fehlt die Frische im Kopf, die Handlungsschnelligkeit ist nicht da, das Zutrauen fehlt, und dann hast du keine Chance, Topleistung zu bringen." Als älterer Spieler verkrafte man Verletzungspausen körperlich eben nicht mehr so einfach wie früher in jüngeren Jahren. Die Aufgabe in diesem Winter-Trainingslager ist damit formuliert. "Ich will mir die nötige Grundfitness und Überzeugung erarbeiten, dann weiß ich, was ich kann, und dann spiele ich auch. Ich habe schließlich zuvor eineinhalb Jahre in der Bundesliga auf einem hohen Level gespielt."



Mit Beginn der Rückrunde wird Marco Rose auch privat Verantwortung übernehmen. Lebensgefährtin Nikola Pietzsch, Rechtsanwältin in Leipzig, ist schwanger. Im Februar erwartet das Paar das erste Kind, eine Tochter. Die langjährige Handball-Nationalspielerin Pietzsch wird nach Mainz ziehen. Roses Mitbewohner, der Ex-05er Sandro Schwarz, heute Zweitligaprofi beim SV Wehen Wiesbaden, muss die WG verlassen. Rose/Pietzsch wollen irgendwann nach Leipzig zurückkehren. Doch bis dahin will der Defensivmann, der im sechsten Jahr am Bruchweg längst auch offensiv Druck erzeugen kann, sich den Stammplatz sichern und verteidigen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/01/2008 10:45
Lauftraining: Hoogland schuftet für Koblenz


Tim Hoogland ist am Sonntag angekommen im Trainingslager. Der in der Vorrunde überragende Rechtsverteidiger des FSV Mainz 05, der sich im letzten Spiel einen Innenbandanriss im Knie eingehandelt hat und der diese Verletzung konservativ auskuriert, hat gestern seine ersten kurzen Läufe absolviert. Drei Wochen trug der 22-Jährige eine Schiene, die er nur für Lymphdrainagen abnehmen durfte. Über Weihnachten war Hoogland bei seinen Eltern in Gelsenkirchen. Auch da ging die tägliche Reha-Arbeit weiter. "Seit eineinhalb Wochen kann ich wieder Krafttraining machen", sagt Hoogland.

"Der Muskel war wegen der Schiene natürlich weg, die Stabilisation auch." Beim leichten Laufen verspürt der giftige Defensivmann mit den großen Offensivqualitäten noch ein Druckgefühl im Knie. "Aber es geht schon. Ich hatte schon mal etwas am Innenband, auch damals bin ich schnell wieder zurückgekommen." Das Lauftraining hätte Hoogland auch in Mainz machen können. "In Andalusien aber mal etwas Sonne tanken zu können, das Meer, bei der Mannschaft zu sein zu können, das ist schon gut für den Kopf."

Jürgen Klopp hat den Rechtsverteidiger für den Rückrundenstart in Koblenz noch nicht abgeschrieben. "Der Fahrplan ist, dass er ins Mannschaftstraining einsteigt, wenn wir nach Hause kommen, und im letzten Testspiel dabei ist", sagt der 05-Coach. "Ob das dann schon für Koblenz reicht, werden wir sehen." Hoogland weiß aus Erfahrung, dass er nach einer Verletzungspause nicht so sehr viele Einheiten benötigt, um wieder ein Spiel bestreiten zu können. "Und wie meine Mitspieler ticken und laufen, das kenne ich ja." Der Zeitpunkt der Verletzung sei letztlich gar nicht so übel gewesen. Innerhalb einer Halbserie hätte der 22-Jährige sicher fünf, sechs Spiele gefehlt. Nun will Hoogland zügig an die glänzenden Vorrundenleistungen anknüpfen.

Nach neun Jahren Schalke mit wenig Profieinsätzen habe er in Mainz nur Spielpraxis benötigt und ein paar taktische Dinge verbessern müssen. "Mit den Ergebnissen kam auch das Selbstvertrauen." Nun will er aufsteigen. "31 Punkte reichen dafür nicht in der Rückrunde", sagt Hoogland. "Aber uns können nur Nachlässigkeiten vom Weg abbringen, und das glaube ich bei dieser Mannschaft nicht."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/01/2008 09:12
Boakye und Borja offenbaren viele Gemeisamkeiten

16.01.2008
Das neue Sturmduo der 05er fühlt sich wohl in Mainz und will mit (weiteren) Toren seinen Beitrag zum Aufstieg leisten

COSTA BALLENA. Im Angriff des FSV Mainz 05 wird künftig Englisch gesprochen. Die Tendenz geht dazu, dass der algerische Nationalspieler Chadli Amri ins Mittelfeld zurückgeht und in vorderster Front der ghanaische Nationalspieler Isaac Boakye neben dem (zum Rückrundenauftakt gesperrten) ecuadorianischen Nationalspieler Félix Borja spielt.

Auf den ersten Blick sind sich die beiden dunkelhäutigen Stürmer nicht unähnlich. Beide sind keine Riesen, haben eine ähnliche Statur. Beide lernen zwar deutsch, sprechen aber im Interview lieber englisch, leise, aber nicht ohne Selbstbewusstsein.

Auch sonst gibt es Parallelen: Boakye (sprich: Boatschi), 26 Jahre alt, ist Familienvater mit zwei Kindern. Er ist neu in Mainz, zunächst ausgeliehen vom VfL Wolfsburg, kennt aber den Verein und die Stadt noch von einem Probetraining im Sommer 2003. Der anderthalb Jahre jüngere Borja, ebenfalls Vater zweier Kinder, war von Saisonbeginn an ausgeliehen und wurde nun vorzeitig von den 05ern fest verpflichtet. Worüber er sehr froh ist: "Vom ersten Tag an dachte ich: Hier will ich lange bleiben. Es tut gut, jetzt dieses Vertrauen zu spüren." Borja war 2006 zur WM schon einmal in Deutschland. Mainz 05 ist seine zweite Station in Europa, es gefällt ihm gut hier. "Die Leute sind der wichtigste Eindruck", sagt Borja. "Mit meiner Familie fühle ich mich hier sehr wohl."

Boakye ist ohnehin seit seinem Probetraining, das nur deshalb nicht in einen Vertrag überging, weil im Etat kein Platz mehr war, 05-Fan. Soweit es im Dienste der Konkurrenz möglich war, versteht sich. Jürgen Klopp, der damals sehr schnell von Boakyes Fähigkeiten überzeugt war, hat ihn sehr beeindruckt. "Ich habe einige Mainzer Spiele im Fernsehen gesehen, und war dabei immer auf Mainzer Seite", erzählt der Ghanaer.

Gegenseitig kennen die beiden Stürmer sich noch nicht besonders gut. Als Boakye nach Mainz kam, war Borja noch im Urlaub. Im Trainingslager kam der Südamerikaner wegen einer mittlerweile auskurierten Verletzung erst am Sonntag an. "Wir konnten uns noch nicht aneinander gewöhnen", sagt Borja. "Ich habe aber schon mit Isaac geredet. Ich wünsche ihm hier alles gute, dass er beim Aufstieg helfen kann." Der ist Borjas Ziel. In dieser Sache lässt die Nummer 9 der 05er keine Zweifel zu. "Ich kann mich mit Félix gut verständigen", sagt Boakye. "Ich freue mich darauf, mit allen zusammenzuspielen, besonders mit ihm."



Neun Tore hat Borja in dieser Saison schon geschafft. "Man weiß nie, was noch passiert", sagt er. "Im nächsten Spiel werden wir das schon merken. Ich hoffe, mit vielen Toren zum Aufstieg beizutragen." Auch hier ist sich das neue Sturmduo einig. "Ich kann keine Tore voraussagen. Ich bin ja kein Zauberer", sagt Boakye. "Ich werde aber sicher ein paar machen. Das ist mir wichtig."

Die rechte Bindung zum Spiel fehlt dem Ghanaer noch. Das sieht man. Das ist aber auch kein Wunder. "Hier ist vieles neu", erklärt Boakye. "Alle Spielzüge sind neu, auf dem Platz ist mir vieles noch fremd." Angesprochen auf die Unterschiede im Training muss der Neuzugang lachen. "Hier trainieren wir viel mehr mit dem Ball", erläutert er. "In Wolfsburg sind wir mehr gelaufen. Im Spiel rennt man aber sowieso. Ich arbeite gern mit dem Ball. Darum gefällt es mir hier so."

Als die Verletzungsanfälligkeit angesprochen wird, die Boakye aus Wolfsburg nachgesagt wird, reagiert der Ghanaer empört. Er habe nur eine ernste Verletzung gehabt, erklärt er, und die sei lange her. "Alles andere waren Kleinigkeiten, die alle Fußballer haben." Es ist tatsächlich so, dass Boakye in letzter Zeit die Vorbereitungen und die Testspiele des VfL Wolfsburg komplett absolvierte. Nur in Pflichtspielen wurde er in dieser Saison kaum eingesetzt. Darunter leidet jetzt Boakyes Nationalmannschaftskarriere. Zugunsten der Eingewöhnung in Mainz und zugunsten des Trainingslagers verzichtet der neue Stürmer auf den Africa Cup, der ab dem 20. Januar in Ghana stattfindet.



Boakye baut auf seine nicht unwesentliche Rolle bei der "Black Stars" genannten Nationalmannschaft. Als 18-Jähriger debütierte er als damals einziger Juniorenspieler in der A-Mannschaft, seitdem gehört er dazu. "Man wird mich sicherlich nicht vergessen, nur weil mir in dieser Situation der Verein wichtiger ist", hofft Boakye. Im Verein spielt Boakye erst seit dem 17. Lebensjahr, entdeckt wurde er in einer Schulmannschaft. Nach Deutschland kam der schnelle Angreifer von Asante Kotoko FC aus seiner Heimatstadt Kumasi. Dieser Verein war im Sommer zu einem Testspiel in Mainz, wo er 0:1 verlor. Kreise schließen sich manchmal. Diesen Kreis hat Isaac Boakye, damals in Wolfsburg, nur knapp verpasst.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/01/2008 09:12
Auf Felix Borja und Isaac Boakye ruhen die meisten Hoffnungen/Verständigung klappt bereits


Vom 16.01.2008

rh. Der eine, Felix Borja, hat die Erwartungen schon erfüllt. Und wenn der andere, Isaac Boakye, nur halbwegs ähnlich einschlägt wie der neunfache Torschütze der Hinserie, dann könnte der Traum von der sofortigen Rückkehr ins Fußball-Oberhaus auch greifbare Wirklichkeit werden. Keine Frage: Viele, wenn nicht gar die meisten Hoffnungen beim Zweitligisten FSV Mainz 05 ruhen auf den Schultern von Borja und Boakye. "B und B" - der neue Traumsturm?
Felix Borja

Der Ecuadorianer ist zurück. Nach seiner Operation, die eine Verklebung an der Fußsohle nötig gemacht hat, ist Borja am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Drei Wochen hatte der Neun-Tore-Mann kaum etwas machen können, seinen Heimaturlaub tatsächlich zum Urlauben nutzen können oder müssen. Mit drei Trainingseinheiten in den Knochen kam es am Dienstag gegen Bielefeld (siehe oben stehenden Bericht) zum ersten Test nach der Verletzung. "Ich habe noch ein bisschen Schmerzen an der Narbe. Ansonsten geht es mir wieder viel besser. Keine Probleme", sagt der 24-Jährige, der aufgrund seiner enormen Sprungkraft den Spitznamen "Känguru" erhalten hat. Wann er wieder voll belastbar und auch schmerzfrei ist, darüber will Borja nicht spekulieren. "Die Trainer wissen schon, was genau zu tun ist."

Vollstes Vertrauen also in sein Umfeld, das bekanntlich auch den kommenden dreieinhalb Jahres in Mainz sein soll. Schon frühzeitig hat 05-Manager Christian Heidel in Piräus die Kaufoption gezogen, den ecuadorianischen Nationalspieler bis Sommer 2011 gebunden. "Ich habe ja schon immer gesagt, dass ich lange hier in Mainz bleiben will. Deshalb ist es gut für mich, dass die Entscheidung bereits jetzt getroffen wurde", freut sich Borja, dass er für die nähere Zukunft Klarheit hat, was seinen Arbeitsplatz betrifft. Schließlich fühlt er sich mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern so richtig wohl in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Der Nachwuchs besucht bereits einen Kindergarten, lernt viel schneller die deutsche Sprache als er selbst, wie er lachend zugibt. "Ich habe zwar dreimal die Woche einen Deutschkurs, aber manchmal muss ich auch trainieren. Dann fällt der Kurs eben aus", erklärt Borja, der sich lieber auf englisch verständigt.

Nun also soll der Südamerikaner im Verbund mit Neuzugang Boakye dafür sorgen, dass die nötigen Tore für den Aufstieg erzielt werden. "Ich habe mir kein Ziel gesetzt", grinst Borja, "aber mal will sich ja immer verbessern." Letztendlich gehe es aber einfach darum, "dass wir alle 150 Prozent geben auf dem Platz, denn der Aufstieg ist für den Klub ebenso wichtig wie für die einzelnen Spieler." Und einer davon wird sein neuer Sturmpartner sein, mit dem er seit Montag auch gemeinsam trainiert. "Er ist ein sehr guter Spieler, man muss sehen wie es läuft. Ich will einfach meine Leistung bringen. Egal, ob neben Isaac oder Chadli Amri."

Isaac Boakye

Der Ghanaer ist zwar wesentlich kürzer bei der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, fühlt sich nach eigener Aussage aber genauso wohl. "Ich habe eine gute Zeit hier, mit der Mannschaft lässt es sich gut arbeiten", sagt der 26-Jährige, dem vor allem gefällt, dass bei den 05ern hauptsächlich mit dem Ball gearbeitet wird. "In Wolfsburg mussten wir im Training viel mehr rennen. Doch das ist etwas, was man lieber während des Spiels machen sollte."

Dass er mit Borja für die nötigen Aufstiegstore sorgen soll, ist dem vierfachen Nationalspieler bewusst, der Anthony Yeboah, der ihn einst nach Deutschland brachte, als sein Idol bezeichnet und der mit dem Ex-05er Otto Addo des öfteren telefoniert. Um Rat hat er Addo freilich nicht gefragt, als die Option eines Wechsels anstand. Weil es nicht nötig war. "Ich kenne Mainz ja schon lange", erinnert Boakye an das Probetraining, das er vor seinem Wechsel nach Bielefeld am Bruchweg absolviert hat. "Das war eine sehr schöne Zeit, und ich habe Mainz danach immer weiter beobachtet." Vor allem Trainer Jürgen Klopp hat es ihm seit damals angetan. "Ich habe schon viele Trainer erlebt, doch noch nie einen, der so viel spricht mit seinen Spielern. Das ist einfach ein gutes Gefühl."

Genau dieses Gefühl will Boakye möglichst schnell zurückgeben. Eine bestimmte Anzahl an Toren hat er sich nicht vorgenommen. Aber: "Viele Tore sind gut für die Mannschaft, aber auch gut für mich", sagt der Ghanaer, der von einer Rückkehr ins Nationalteam träumt. "Ich konzentriere mich natürlich jetzt erst einmal auf Mainz 05. Aber mein Traum ist es, nach dem Afrika-Cup wieder für mein Land spielen zu dürfen", sagt der Stürmer, der in Mainz noch im Hotel logiert, der aber seine Frau und die zwei kleinen Kinder nach seiner Rückkehr aus dem Trainingslager ins Rheinhessische holen will.

Zunächst muss er sich aber alleine durchschlagen, muss sich an die neuen Mitspieler erst einmal gewöhnen. "Alles ist noch neu, ich brauche einfach noch Zeit", wirbt Boakye um Geduld. Dass er viel Zeit braucht, um sich an den neuen Sturmpartner zu gewöhnen, das glaubt er indes nicht. "Wir haben uns schon unterhalten. Es ist nicht schlecht, dass wir beide Englisch sprechen. Das macht es einfacher. Ich jedenfalls bin bereit, mit jedem zu arbeiten. Speziell aber natürlich mit ihm."

Dass er im ersten Spiel in Koblenz auf die Unterstützung des gelb-gesperrten Borja noch verzichten muss, das ficht den Ghanaer freilich wenig. "Ich bin hier, um dem Team zu helfen. Und werde mein Bestes tun. Auch ohne Felix", verspricht Boakye, der übrigens die Gerüchte um seine Verletzungsanfälligkeit kaum noch hören mag. "Ich hatte in meiner Laufbahn eine einzige schwere Verletzung. Und das kommt ja wohl mal vor, oder?"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/01/2008 09:13
AZ: Verdienter 05-Erfolg über Bielefeld



Mainzer bezwingen Erstligist 4:2 / Boakye, Baljak, Gunkel und Daghfous treffen


Vom 16.01.2008

Beste Stimmung im andalusischen Trainingslager des FSV Mainz 05. Der Grund: Beim zweiten Testspiel während des Aufenthaltes in Spanien überzeugte der Fußball-Zweitligist mit einer grundsoliden Leistung und zwang den Erstligisten Arminia Bielefeld hochverdient mit 4:2 (1:1) in die Knie.


Von

Roland Hessel

Hatte 05-Trainer Jürgen Klopp vor erst fünf Tagen an gleicher Stelle nach dem 0:1 gegen Alemannia Aachen noch einiges zu kritisieren gehabt, so war der Mainzer Coach diesmal rundum zufrieden. "Das war insgesamt richtig gut. Ich habe außer den Gegentoren nicht viel gesehen, was mir nicht gefallen hat", resümierte der 40-Jährige. "Die Mannschaft hat sich richtig reingebissen."

Dass ihm beide Gegentreffer, die von Radim Kucera und dem Ex-Mainzer Markus Schuler jeweils nach Ecken von Jörg Böhme per Kopf erzielt worden waren, nicht sonderlich schmeckten, versteht sich von selbst. "Da verteilten sich die Fehler auf mehreren Schultern", unterstrich Klopp, der aber - nachdem auch das Aachener Tor am vergangenen Freitag nach einem Eckball gefallen war - dennoch einen positiven Ansatz fand: "Das ist nichts, was man nicht trainieren kann."

Viel lieber sprach der Coach von der Leistung seiner eigenen Mannschaft, die er - wie in Testspielen dieser Art üblich - in zwei kompletten Formationen pro Halbzeit aufgeboten hatte. "Wir haben sehr gut angefangen, dann etwas nachgelassen und sind richtig gut zurückgekommen", fasste Klopp die durchaus unterhaltsamen 90 Minuten zusammen. Unterhaltsam auch deshalb, weil die 05er sehenswerte Treffer beisteuerten. So beispielsweise das Premierentor von Neuzugang Isaac Boakye, der eine scharf und halbhoch getretene Ecke von Josip Landeka abgezockt und mit viel Durchsetzungsvermögen volley verwandelte. "Ein Klassetor", lobte sein Trainer.

Nach der Pause machte dann Srdjan Baljak, der in der Vorrunde kaum zum Zug gekommen war, nachhaltig auf sich aufmerksam. Der Serbe eroberte mit einem harten, aber fairen Tackling den Ball von Petr Gabriel und markierte mit 05er in Spanien

einem trockenen Flachschuss die 2:1-Führung. Auch am finalen 4:2 war er mit einer millimetergenauen Flanke, die Nejmeddin Daghfous mit einem sehenswerten Flugkopfball verwertete, maßgeblich beteiligt. Dazwischen hatte Daniel Gunkel per Foulelfmeter das 3:2 erzielt. Zuvor war Nikolce Noveski beim Torschuss regelwidrig behindert worden. "Ich hätte das Tor ohne Foul auf jeden Fall gemacht", betonte der Mazedonier.

Neben dem Sieg und den vier eigenen Treffern freute Klopp vor allem, dass die Trainingsinhalte der vergangenen Tage sichtbar waren. Immer wieder hatte die Mannschaft in den Einheiten das richtige Pressingverhalten, ordentliches und systematisches Forchecking einstudiert. Gegen Bielefeld wurde dies auch auf den Platz gebracht. "Wir wollten die frühe Balleroberung. Das hat gut geklappt", unterstrich der Mainzer Coach, der vor allem lobende Worte für die Elf der zweiten Halbzeit parat hatte. "Das war richtiger Fußball, vor allem, wenn man bedenkt, euch im ersten Spielabschnitt gab´s positive Fingerzeige. So der Fitnessstand von Felix Borja, der 45 Minuten lang brummte und zudem durchaus ordentlich mit Boakye harmonierte. Ebenfalls einen positiven Eindruck hinterließ das Sturmduo der zweiten Halbzeit mit Baljak und Ranisav Jovanovic. In der Zentrale harmonisierten Gunkel und Damir Vrancic, die Außenbahnen waren mit Daghfous und Wellington gut besetzt. Kurzum: "Nach dem vielen und harten Training war´s mehr als ordentlich", so Klopp, der noch am Morgen, bei einer eher zähflüssig anlaufenden Trainingseinheit, so seine Bedenken hatte. "Ich habe den Jungs dann aber gesagt, dass man immer nur dann müde ist, wenn man denkt, dass man müde ist", grinste der Mainzer Trainer. Von Müdigkeit war beim Spiel jedenfalls nichts zu sehen gewesen...

Elkin Soto kam nicht zum Einsatz, sondern trainierte zeitgleich mit Konditionstrainer Axel Busenkell. "Ich hätte ihn für 15 Minuten gebracht, wenn Not am Mann gewesen wäre", sagte Klopp.

Mainz 05, erste Halbzeit: Davari - Demirtas, Subotic, Svensson, Rose - Feulner, M. Vrancic, Pekovic, Landeka - Boakye, Borja.

Mainz 05, zweite Halbzeit: Adolf - Liesenfeld, Neustädter, Noveski, Markolf - Daghfous, D. Vrancic, Gunkel, Wellington - Baljak, Jovanovic.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/01/2008 09:13
Auseinandersetzung: Als der Bielefelder Rüdiger Kauf nach einer leichten Berührung von Isaac Boakye mit einem lautem Schmerzensschrei zu Boden sank und sich sehenswert im eigenen Strafraum hin und her wälzte, war es Jürgen Klopp zu viel der Theatralik. "Bitte, was soll das? Steh schon auf", schimpfte der Mainzer Coach, der sich, direkt hinter dem Bielefelder Tor positioniert, dann auch ein paar deftige Bemerkungen des kleinen Mittelfeldspielers der Arminia anhören musste. Nach dem Match ging Klopp dann für ein versöhnendes Gespräch auf Kauf zu. "Ich habe bei Markus Schuler vorher nachgefragt. Der hat gesagt, außerhalb des Platzes ist Kauf ein netter Kerl. Also habe ich mich auch getraut hinzugehen", lachte Klopp.
Auswärtsspiel: Der Trainingsplatz der Mainzer, auf dem die Partie stattfand, war fest in Bielefelder Hand. Gerade einmal sechs 05-Fans standen mehrere Dutzend Bielefeldern gegenüber, die auch unbehelligt ihre Transparente und Banner anbringen können. Was beim Match gegen Aachen ja noch anders gewesen war, als die Mainzer Ultras auf ihr Heimrecht gepocht hatten und die Alemannen-Fans ihre Transparente umhängen mussten.

Auftaktpleite: Die Playstation ist nicht wirklich "Kloppos" Ding. Jedenfalls verlor der 05-Coach zusammen mit Zeugwart Walter Notter sein erstes Vorrundenspiel des mannschaftsinternen Fußballturniers an der Spielekonsole mit 0:2 gegen Tim Hoogland und Busfahrer Nico Bauer. "Und der Walter war sogar noch besser wie ich", gab Klopp unumwunden zu.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/01/2008 09:14
Blick ins Verletztenlager der Nullfünfer/Fortschritte bei Hoogland


Vom 16.01.2008

rh. Es hat fraglos schon ganz andere Winter-Trainingslager gegeben beim FSV Mainz 05. Rückrunden-Vorbereitungen, in denen Krankenhaus-Besuche und vorzeitige Heimflüge auf der Tagesordnung standen. In dieser Beziehung ist der diesjährige Aufenthalt des Fußball-Zweitligisten in Costa Ballena durchaus harmlos, wenngleich die ärztliche Abteilung über Arbeitsmangel nicht klagen kann.
So entwickelt sich die Verletzung von Torhüter Daniel Ischdonat, der am ersten Tag des Aufenthaltes umgeknickt war, nun doch zu einer langwierigeren Geschichte. Am Montag hatte der 31-Jährige zwar trainiert, am Dienstag stand dann aber wieder Reha auf dem Programm. "Er nimmt seine wohlverdiente Pause", so Mannschaftsarzt Dr. Klaus Gerlach, der eine schwere Verstauchung mit einem leichten Kapselanriss diagnostiziert hat. "Normalerweise dauert es zehn bis 14 Tage, bis die Schwellung abgeklungen ist", betont Gerlach, der dem Schlussmann gestern eine Salzwasser-Therapie verordnet hatte. "Ein halbes Pfund Salz auf fünf Liter lauwarmes Wasser ist immer noch das Beste bei Schwellungen."

Sorgen, dass der Keeper beim Saisonauftakt in zweieinhalb Wochen in Koblenz nicht fit sein könnte, seien derzeit aber nicht angebracht, so Gerlach weiter. "Aber wir müssen von Tag zu Tag entscheiden. Schließlich reagiert jeder Körper anders."

Ebenfalls beim Test gegen Bielefeld nicht mitwirken konnte Chadli Amri, dessen Muskelverspannung im Rücken wieder zu Problemen geführt hat. "Da müssen wir schauen, wie es weiter geht", will Gerlach noch keine endgültige Prognose abgeben, wann der Angreifer wieder vollständig zur Verfügung steht.

Auch nicht dabei waren Francis Laurent, der sich wegen einer Verhärtung im Oberschenkel in Behandlung geben musste, sowie Miroslav Karhan, der weiterhin aufgrund einer Sehnenreizung an der Fußsohle kürzer treten muss.

Zufrieden zeigte sich Gerlach indes mit den Fortschritten von Tim Hoogland, bei dem an Mannschaftstraining zwar noch nicht zu denken ist, der aber auf einem guten Weg sei. "Die Beweglichkeit ist schon gut, das Band ist stabil. Aber wir werden da dosiert rangehen und ihn nicht überfordern", lobt der Mannschaftsarzt den 22-Jährigen, der sich beim letzten Vorrundenspiel beim FC St. Pauli das Außenband im rechten Knie angerissen hatte. Und: "Tim ist sehr vernünftig, der geht wirklich gut mit seinem Körper um."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 08:28
AZ: Buvac und Klopp bleiben ein Team

Co-Trainer und Cheftrainer des FSV Mainz 05 bilden perfekte Einheit / "Freunde und Kollegen"

Vom 17.01.2008

"Wir sind ein Team", sagt Zeljko Buvac mit vehementer Bestimmtheit. Und das Wort "Chef-Ideologe" mag der Co-Trainer des FSV Mainz 05 überhaupt nicht. "Nein, als solchen würde ich mich nicht bezeichnen", wiegelt der Assistent von 05-Trainer Jürgen Klopp ab.


Von

Roland Hessel

Dennoch, und das weiß der 46-Jährige auch ganz genau, wird er, der seit Sommer 2001 die rechte Hand des damaligen Newcomers ist, immer daran gemessen, dass er für die Trainingsinhalte zuständig sei. Der Tüftler, der akribische Arbeiter, der im Schatten Klopps agiert, ohne den der seinerzeit noch lizenzlose Ex-Profi nicht so weit gekommen sei. Klopp, der Motivator, der Medienmann. Buvac, der Arbeiter, der sich lieber im Hintergrund hält. Eine Einheit, die von Anfang an tadellos funktioniert hat. "Das war schon ein Glücksfall", gibt Buvac zu.

"Das passt"

Ein Glücksfall für beide natürlich. "Wir sind Freunde, Kollegen. Wir sind beide Fußballverrückte. Wir verstehen uns blind. Auch unsere Familien haben ein fantastisches Verhältnis", sagt Klopp selbst, der von einer "definitiv perfekten Verbindung" spricht. "Das passt einfach zusammen", unterstreicht auch der in Banja Luka geborene Buvac, der 1991 nach Deutschland gekommen war und als Spieler für Rot-Weiß Erfurt, für Mainz 05 und den Regionalligisten SC Neukirchen aktiv war. In Neukirchen sammelte der Familienvater von 1998 bis 2001 die ersten Trainererfahrungen. Bis ihn Klopp zurück nach Mainz holte.

"Wir sind ein Team", sagt Zeljko Buvac auch dann, wenn er nach seiner beruflichen Zukunft gefragt wird. Denn nicht nur Klopps Vertrag läuft im Sommer aus, auch der von Buvac hat nur noch ein halbes Jahr Gültigkeit. "Wir sprechen natürlich viel über die Zukunft", sagt der 46-Jährige. Die Inhalte dieser Gespräche gibt er freilich nicht preis. Für ihn ist jedoch klar: "Ich traue mir alles zu, kann mir vieles anderes vorstellen. Auch einen Cheftrainer-Posten." Dass er diesen nicht unbedingt sucht, daraus macht Buvac aber auch keinen Hehl. "Ich arbeite sehr gerne mit Kloppo zusammen. Und ich gehe davon aus, dass wir wahrscheinlich auch weiter zusammen arbeiten werden." Und wo? Buvac lächelt sanft, zuckt die Schultern. "An erster Stelle kommt, dass wir weiter machen. Am liebsten in Mainz, aber wir werden sehen."

Klopp geht in dieser Frage sogar noch einen Schritt weiter. "Natürlich werden wir zusammenbleiben." Klopp und Buvac gibt es also auch bei einem eventuellen neuen Verein nur als Einheit? "Das steht schon lange fest", betont Klopp. Und wenn ein Club andere Vorstellungen hätte? "Dann wäre dieser für mich kein Thema."

Spielnahes Training

Keine Frage, Zeljko Buvac, den alle Jacques nennen, liebt seine Arbeit, liebt vor allem seinen Job beim FSV Mainz 05. Ein Job, der ihm "vom ersten Tag an Spaß gemacht hat", wie der ehemalige Mittelfeld-Stratege unterstreicht. Den meisten Spaß, so scheint es, hat er dabei am Entwickeln neuer Trainingsformen. "Das stimmt schon. Die Idee dabei ist, dass sich das Training so nahe wie möglich am Spiel selbst orientiert", erzählt Buvac, der 112 Zweitligaspiele auf dem Buckel hat.

Seine Ideen holt er sich ganz einfach. "Ich gucke gerne Fußball, da habe ich richtig Spaß dran", sagt er. Läuft im Fernsehen englischer oder spanischer Fußball, bleibt er garantiert hängen. "Am englischen Fußball mag ich das Tempo, dass nicht so viel taktiert wird, dass immer auf Sieg gespielt wird und die Atmosphäre. In Spanien ist es der feine technische Offensivfußball." Weniger zu sehen für ihn als Trainer, als Taktikfuchs, gebe es hingegen bei den Spielen in Italien. "Da bringt das Gesamtpaket nicht so viel", betont Buvac, der wirklich viel vor der Glotze hockt, live aber eher weniger zu sehen bekommt. "Studienreisen" nach England oder Spanien macht der 46-Jährige nicht. "Urlaub ist Urlaub."

Die nächsten Ferien sind freilich auch für Zeljko Buvac noch eine Weile hin, und bis dahin wird er weiter versuchen, die Mannschaft des FSV Mainz 05 durch seine Trainingsinhalte voran zu bringen.

Defizite abstellen

"Wir können immer etwas machen, um uns zu verbessern", unterstreicht er. Und man kann definitiv davon ausgehen, dass er sich über die jüngsten Gegentore nach Eckbällen ganz gezielt Gedanken gemacht hat. Ihm ist nicht verborgen geblieben, dass seit der 0:1-Niederlage beim FC St. Pauli die Gegner nur nach solchen Standards getroffen haben. Zuletzt am Dienstag Testspielgegner Arminia Bielefeld sogar zweimal. "Das ärgert uns schon" sagt Buvac ganz entspannt. Weil er schon genau im Kopf hat, mit welcher Trainingsform diese Defizite abzustellen sind...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 08:28
AZ: Lockerer Lauf im Regen am Strand


Vom 17.01.2008

rh. Der siebte komplette Tag an der andalusischen Küste hatte es zunächst nicht gut gemeint mit den Fußball-Profis des FSV Mainz 05, die in ihrem Trainingslager an der Costa Ballena den ersten richtigen Regentag hinnehmen mussten.

Die Mainzer Zweitliga-Kicker konnten es freilich verschmerzen, dass die Sonne sich erstmals lange nicht blicken ließ und erst am Nachmittag wieder zaghaft auftauchte. Stand doch am Morgen nach dem zweiten Testspiel lediglich ein Strandlauf auf dem Programm. Und selbst dabei hatte der Wettergott ein Einsehen gehabt. Während die 05er locker durch den nassen, schweren Sand trabten, prasselte der Regen nicht so intensiv herab, wie er es davor und danach wieder tat.

05er in Spanien

Außer dem Lauf hatten die Mainzer gestern frei, lediglich die festen Zeiten der Mahlzeiten waren zu beachten. Und natürlich das Fußball-Turnier an der Spielkonsole, das bereits in die dritte Runde ging und auf das sich die Spieler aufgrund fehlender Alternativen direkt nach dem Mittagessen konzentrieren konnten. Sofern nicht Behandlungen angesagt waren. Wie beispielsweise bei Miroslav Karhan, der sich mit seiner Sehnenreizung an der Fußsohle herumplagt. "Ich weiß es nicht genau. Irgendwie komisch", grummelte der 31-Jährige.

Verabschiedet hat sich Manager Christian Heidel, der zusammen mit "Vize" Peter Arens nach Mainz zurückkehrte. "Das schlechte Wetter lassen wir euch da", lachte der 44-Jährige, bevor er sich zum Flughafen nach Jerez de la Frontera aufmachte. Glaubt man den Auguren, irrte sich Heidel allerdings gewaltig. Für heute ist eine deutliche Besserung vorausgesagt worden. Bei 19 Grad und Sonnenschein lässt es sich viel besser trainieren...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 08:29
AZ: Fußball Klopp stand bei Bayern auf der Liste


Vom 17.01.2008
MARBELLA/COSTA BALLENA (dpa/rh) Jürgen Klopp war ein Thema, Lothar Matthäus nicht. Während der Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 dieser Zeitung bestätigte, dass er mit Manager Uli Hoeneß in Kontakt gestanden hatte, dementierte Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge energisch, dass Matthäus bei Bayern München ein Kandidat für die Nachfolge von Trainer Ottmar Hitzfeld gewesen sei. "Lothar hat nie von mir ein Angebot bekommen. Es ist mir unerklärlich, wie er das behaupten kann", sagte Rummenigge. Matthäus hatte erklärt, dass er sich mit Rummenigge deswegen getroffen habe.

Keine Anfrage an Matthäus

Nach Angaben der Bayern hatte es am 21. November ein Treffen zwischen Rummenigge und Matthäus gegeben, in dem es aber nicht um die Hitzfeld-Nachfolge gegangen sei. "Wir haben uns zu einem privaten Gespräch getroffen", sagte Rummenigge. Hitzfeld habe den Bayern überdies erst Mitte Dezember mitgeteilt, dass er zum Saisonende gehen werde.

Bayern-Manager Uli Hoeneß sagte unterdessen in der "Sport Bild", dass der Mainzer Coach Jürgen Klopp als Kandidat für das Traineramt beim Rekordmeister in Frage gekommen sei, wenn die Verpflichtung von Klinsmann gescheitert wäre. "Dann hätten wir sicher über Jürgen Klopp, dessen Vertrag bei Mainz 05 ausläuft, nachgedacht", sagte Hoeneß: "Wir sind immer noch der Meinung, dass die deutsche Lösung die beste ist. Dass Deutsch als Muttersprache schon wichtig ist."

Dass die Bayern nicht nur über Klopp nachgedacht hätten, sondern konkret haben, bestätigte dieser im Trainingslager der 05er in Costa Ballena. "Uli Hoeneß hat mich Ende Dezember telefonisch darüber informiert, dass ich ein Thema als Hitzfeld-Nachfolger bin", sagte der 40-Jährige, der von einem reinen Informationsgespräch spricht. "Mehr war da nicht, sonst hätte ich auch die Mainzer Verantwortlichen umgehend informiert." Für ihn sei es eine große Wertschätzung, dass er beim deutschen Rekordmeister auf der Liste gestanden habe. "Wenn man bedenkt, wie viele und welche Trainernamen im Gespräch gewesen seien sollen." Er habe allerdings seit dem Telefonat mit Hoeneß auch gewusst, dass die Bayern definitiv nur einen deutschsprachigen Coach gesucht hätten. Als die Münchner am vergangenen Freitag die Verpflichtung Klinsmanns bekannt gegeben haben, war Klopp bereits informiert. "Man hat mir telefonisch Bescheid gegeben", bestätigte Klopp, der beim Hamburger SV kein Thema sein soll. Dort suche man einen ähnlichen Trainertypen wie den aktuellen Coach Huub Stevens.

Unterdessen plant Klinsmann wohl die Verpflichtung nicht nur eines Co-Trainers. Hoeneß: "Er hat viele Ideen. Einer soll aus Südamerika kommen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 08:29
AZ: 05-Stadion in Ausschüssen
Vom 17.01.2008

ww. Das weitere Vorgehen beim Stadion-Projekt für Mainz 05 steht heute ab 16 Uhr auf der Tagesordnung einer gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Personalausschuss mit dem Bauausschuss. Ob die Vertreter der Ratsfraktionen, wie in der Einladung von Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) vorgesehen, in nichtöffentlicher Sitzung über die von Baudezernent Norbert Schüler (CDU) ausgearbeitet Synopse der 15 Stadionstandorte beraten, ist noch nicht klar. Für die Grünen hatte Fraktionssprecher Günter Beck gestern eine öffentliche Sitzung gefordert. Nach der Veröffentlichung der Unterlagen in der AZ könne er "objektiv keinen Grund mehr erkennen, warum die Vorlage nun noch hinter verschlossenen Türen behandelt werden soll". Claudius Moseler (ÖDP) ist auch für Öffentlichkeit und erachtet die Synopse als wenig hilfreich. SPD-Fraktionschef Oliver Sucher sagte, er sei "nicht abgeneigt", Becks Vorschlag zuzustimmen. Die CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Dr. Andrea Litzenburger indes sah gestern noch Abstimmungsbedarf mit dem Koalitionspartner FDP. Für die Liberalen teilte Fraktionsgeschäftsführer Stefan Metzner mit, dass es gegen eine öffentliche Behandlung von Grundstücksfragen rechtliche Bedenken gebe.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 09:41
"Ohne neues Stadion kein Profifußball in Mainz"

17.01.2008


Frustriert und pessimistisch: 05-Manager Christian Heidel mahnt dringend eine Lösung in der Standortfrage an - "Warum passieren solche Possen ausgerechnet immer in Mainz?"

Eine Woche lang war Christian Heidel ganz nah dran am Kader des FSV Mainz 05 im Trainingslager im andalusischen Costa Ballena. Doch täglich erreichten den Manager des Fußball-Zweitligisten aus der Heimat neue Hiobsbotschaften. Nach wie vor steht die glänzende sportliche Perspektive des Klubs im krassen Gegensatz zu den Streitigkeiten um den geplanten Stadionneubau in Mainz. Heidel: "Das ist frustrierend."
COSTA BALLENA. Gestern ist Christian Heidel in die Heimat zurückgeflogen. Mit gemischten Gefühlen. Der Manager des FSV Mainz 05 hat im spanischen Winter-Trainingscamp den Eindruck gewonnen, dass die Rückrundenvorbereitung des Tabellenzweiten auf einem hervorragenden Weg ist. Wäre da nicht das Stadion-Chaos in Mainz, der 44-Jährige hätte den Rückflug fröhlich pfeifend angetreten. Doch nun kämpft Heidel heute Abend im städtischen Hauptausschuss gemeinsam mit Klubchef Harald Strutz vielleicht schon um die letzte Chance beim Stadionprojekt. Und das bereitet Heidel, der über seine Zukunft in Mainz ernsthaft nachdenkt, große Sorgen. Die MRZ sprach mit dem 05-Manager am letzten Tag seines Aufenthalts in Andalusien.



Herr Heidel, wenn Sie an das Stadionprojekt denken, was werden Sie antreffen in Mainz nach Ihrer Rückkehr?

Ich muss feststellen, dass es anscheinend gar keine Veränderung gegeben hat. Der Standort Europakreisel ist nach heutigem Stand wohl nicht lösbar. Uns fehlen einfach die Argumente. Wenn einer sagt, er verkauft seine Grundstücke nur zu einem bestimmten Preis, dann ist das legitim. Fakt ist aber auch, dass er zu dem von ihm geforderten Preis nie verkaufen wird. Wir müssen dieses Thema wohl abhaken, und das ist für uns eine mittlere Katastrophe. Wir waren damals beim Ministerpräsidenten und haben eine klare Absprache mit der Stadt Mainz getroffen: Die Stadt stellt ein Grundstück zur Verfügung und baut ein Stadion, das wir durch eine Pacht abzahlen. Man muss feststellen, dass die Stadt Mainz ihren Part nicht eingehalten hat. Die Finanzierung steht, aber der Standort ist nicht da. Wir müssen jetzt schnellstens überlegen, ob es überhaupt noch eine Möglichkeit gibt.



Wo sind die Fehler gemacht worden?

Wir haben uns damals in gutem Glauben vom möglichen Standort Kastel verabschiedet, weil uns gesagt wurde, dass es eine Lösung in Mainz gibt. Damals haben wir schon nachgefragt, was passiert, wenn einer der 130 Eigentümer nicht verkaufen will. Damals wurde uns etwas von Umlegungsverfahren und im schlimmsten Fall von Enteignungsverfahren erzählt. Als wir ein halbes Jahr später gemerkt haben, dass die Verhandlungen festgefahren sind, sind wir selbst mal zum Anwalt gegangen und haben uns rechtlich beraten lassen. Dabei kam heraus: Diese Möglichkeiten gibt es überhaupt nicht. Das ist alles sehr tragisch. Ich hoffe nur, dass wir jetzt nicht ein halbes Jahr darüber diskutieren, wer schuld ist und welcher Schaden entstanden ist. Wir müssen uns darauf konzentrieren, eine Alternativlösung zu finden, weil die Uhr langsam abläuft. Wir haben einen entscheidenden Fehler gemacht: Wir haben damals geglaubt, was uns gesagt wurde. Was da genau schief gelaufen ist, kann ich nicht sagen.



Sie haben also kein Interesse daran, Schuldige herauszufiltern?

Das würde uns ja keinen Schritt weiterbringen, wenn jetzt jeder gegen jeden schießt. Dann wird überhaupt kein neuer Standort mehr zu finden sein. Momentan haben wir den Eindruck, dass sich viele mit Absicht zurückhalten, damit ihnen später nicht vorgeworfen werden kann, sie seien schuld. Deshalb macht bis auf einige wenige keiner mehr etwas. Auch das hängt mit der politischen Situation zusammen. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie viele Projekte in dieser Stadt in den letzten Jahren gescheitert sind. Die Politik muss sich schon mal hinterfragen, ob das so alles noch Sinn ergibt.



Wie realistisch ist der Standort Portland in Weisenau?

Auch hier sind wir darauf angewiesen, was wir gesagt bekommen. Nach Ansicht der Fachleute gibt es dort keinen K.o.-Faktor. Allerdings sind die Infrastrukturkosten nicht geklärt. Ohne Autobahnanschluss ist ein Stadion in Weisenau nicht in Betrieb zu nehmen.



Was kostet das, wie schnell wäre das umzusetzen?

Was ist mit einem Autobahnanschluss, was ist mit einem Bahnhof in Weisenau, wer bezahlt das? Wenn alles aus diesem 60-Millionen-Topf bezahlt werden muss, dann habe ich die Befürchtung, dass es nicht ausreicht. Dafür bin ich aber kein Fachmann. Die Grundstückskosten sind wohl im Griff. Die müssen auf einem ähnlichen Level liegen wie am Europakreisel. Mit dem Standort könnte man leben, aber es ist eben nur der zweitbeste.



Haben Sie eine realistische Alternative im Hinterkopf?

Es wäre für mich wie eine Fata Morgana, wenn noch jemand ein Standort einfiele, den wir bislang nicht kannten. Wir reden hier von einem Gelände von 15 Hektar. Wo soll das sein in Mainz? Mir ist keines mehr bekannt. Unter Umständen müssen wir uns damit beschäftigen, dass in Mainz gar kein neues Stadion gebaut wird. Man sieht es daran, dass die Standorte Bruchweg und Hechtsheim wieder hervorgekramt werden. Wir haben aber längst gemeinsam festgestellt, dass beide nicht gehen. Hechtsheim geht deswegen nicht, weil Strutz und Heidel da nicht hinwollen. Die Leute sagen, wir verlängern die Straßenbahn. Wer bezahlt das denn? Es gab sogar Visionen, die Eisenbahnlinie zu verlängern. Da reden wir über zweistellige Millionenbeträge. Wer macht die Straßenzuführung? Und das soll in einen gedeckelten Etat von von 60 Millionen Euro rein? Losgelöst davon, dass auch da die Grundstücke bis zu 150 Euro pro Quadratmeter kosten. Wenn das machbar wäre, dann könnten wir auch den Europakreisel kaufen. Das alles ist völlig unrealistisch. Dann erst kommt der Punkt, dass es nicht mehr Mainz 05 ist, wenn wir mit dem Stadion am Ende von Hechtsheim stehen. Das passt einfach nicht.



Zum Bruchweg: Mir wird bei Sitzungen gesagt, da machen wir zwecks Lärmschutz ein Dach drauf. Ein Dach bringt uns aber nichts, denn bei schönem Wetter muss laut DFL-Ordnung das Dach geöffnet werden. Wenn ich dann höre, dass das mit Dach 80 Millionen kostet, dann gehen wir lieber an den Europakreisel, weil da bei 80 Millionen alles optimal ist. Gleichzeitig höre ich immer wieder, Deckel, Deckel, Deckel, 60 Millionen.



Wäre es eine Idee, noch mal bei Null anzufangen und einen überparteilichen Mediator hinzuzuziehen?

Darüber habe ich schon mal nachgedacht. Aber zwischen uns und der Stadt muss niemand vermitteln. Wir machen ja alles mit. Den Grundstücksbesitzern am Europakreisel geht es nicht um Umwelt, nicht um Landschaftsversiegelung, nicht um Landwirtschaft. Da geht es nur ums Geld. Das ist legitim, aber es ist schon abstrus, das Fünffache zu fordern, das bekommt man nie. Wenn jetzt ein Mediator kommt und sagt, dass es nur das Dreifache gibt, dann ist das auch nicht machbar, weil die Stadt Nachzahlverpflichtungen hat. Nur wenn es um etwas anderes ginge als ums Geld, könnte ein Mediator hilfreich sein. Die fünf Grundstücksbesitzer sagen einfach Nein, weil sie wissen, dass sie in der Lage sind, das größte Bauprojekt der letzten und der nächsten Jahre in Mainz zu blockieren.



Was bedeutet dieses Chaos für den Klub, für Ihre und für die Zukunft von Trainer Jürgen Klopp?

Für den Verein Mainz 05 hat das zunächst mal überhaupt keine Folgen. Auch wenn das neue Stadion gebaut wird, müssen wir noch zwei Jahre am Bruchweg spielen. Es gibt sogar Menschen, die am jetzigen Bruchweg bleiben wollen. Der ist doch ausverkauft, da ist es doch schön. Das sind aber Leute, die sich im Fußballgeschäft überhaupt nicht auskennen. Fantasten. Unser Ziel muss es doch sein, den Verein weiterzuentwickeln. Unser Ziel muss sein, eine reelle Chance zu bekommen, überhaupt noch Profifußball spielen zu können, und zwar am besten in der Bundesliga. Ohne ein neues Stadion ist dieser Anspruch mittelfristig völlig unrealistisch. Irgendwann würde es nur noch darum gehen, in der Zweiten Liga überleben zu können. Wuppertal baut, St. Pauli baut, Dresden baut, Magdeburg hat schon gebaut, Düsseldorf und Leipzig werden kommen. Im Moment klappt das bei uns noch. Das geht, weil der Verein insgesamt sehr gut aufgestellt ist. Auf Dauer wird das aber nicht mehr machbar sein. Wir brauchen eine Perspektive. Ich glaube nicht, dass Klopps Entscheidung alleine vom neuen Stadion abhängt. Aber es ist wesentlich einfacher, wenn man ihm die neuen Möglichkeiten aufmalen kann.



Welche wären das?

Der Transport der Bruchwegatmosphäre in ein neues Stadion. Fünf, sechs, sieben Millionen mehr für die Mannschaft. Wir können jetzt ganz gut mithalten, aber die Zweite Liga wird spätestens in fünf Jahren ganz anders aussehen. Der FCK hat jetzt Probleme; ich glaube, wir sind das Aushängeschild für Rheinland-Pfalz geworden, weil wir seriös, wirtschaftlich gesund und sportlich erfolgreich in Deutschland rüberkommen. Das muss man stabilisieren. Ich glaube, einigen Leuten sind die dramatischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen nicht bewusst. Ich weiß nicht, ob es so eine Posse in Deutschland schon mal gab. Warum ausgerechnet immer in Mainz? Da muss man sich fragen: Warum ist das so?



Noch mal nachgefragt, wie steht es um Ihre persönliche Zukunft?

Für meine eigene Zukunft ist wichtig, dass nach meinen letzten 15 Jahren in Mainz etwas da ist, was uns weiterbringt. Ich will Dinge ständig weiterentwickeln. Den Level halten, das ist keine Perspektive, das geht nur bei Bayern München. Wenn diese Perspektive in Mainz ohne das neue Stadion nicht machbar ist, dann muss ich mir die Frage stellen, ob es für mich persönlich nicht interessanter ist, an einem anderen Ort zu beweisen, dass ich etwas bewegen kann. Diese Möglichkeit hätte ich jetzt, wer weiß, ob die noch einmal kommt.

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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 09:42
Organisationstalent: Walter Notter hat alles im Griff

Wichtige Figuren in einem Profi-Trainingslager wirken im Hintergrund. Die bemerkt man fast nicht. Dazu gehört auch Walter Notter. Seit 1989 fungiert der 47-Jährige nun schon als Zeugwart beim FSV Mainz 05. In Andalusien ist der Materialchef von morgens um 7 Uhr bis abends zwischen 22 und 23 Uhr beschäftigt. Eine Stunde Mittagspause knapst er sich ab für ein kleines Schläfchen, Telefonate, Zeitung lesen. Noch vor dem gemeinsamen Frühstück mit Keeper Dimo Wache und Athletiktrainer Axel Busenkell gegen 8 Uhr empfängt Notter in seinem Material-Doppelzimmer die Hoteldamen, die aus der Wäscherei die frischen Klamotten bringen. Dann zählt der akribisch arbeitende Zeugwart die Sachen erst mal durch; wenn auch nur ein Hemdchen fehlt, hakt er umgehend nach. "Wenn man da nachlässig wird", sagt Notter, "dann fehlen dir nach ein paar Tagen ruckzuck drei, vier Sachen, und am Ende reicht es nicht mehr."

Gegen 8.30 Uhr holen sich die Spieler bei Notter die ordentlich sortierten Hemden, Hosen und Stutzen für das Vormittagstraining ab. Nach der Übungseinheit, das hat Notter "den Jungs" beigebracht, werden die nassen Sachen umgehend wieder abgeliefert und 30 Minuten später wieder abgeholt für die Wäscherei; dann nehmen sich die Profis gleich die neuen Sachen mit für die Nachtmittagseinheit. Immerhin, zu jedem Training gibt es nach Weichspüler duftende Klamotten. "Das ist ein ständiger Kreislauf, der funktionieren muss", so Notter. "Diesen Rhythmus kann man nur mit Disziplin einhalten, und da achte ich drauf, da trete ich den Spielern auf die Füße, auch wenn das nie böse gemeint ist. Ich sage immer: So wie man sich in diesen Dingen verhält, so spielt man auch auf dem Platz. Mit dieser Mannschaft klappt das aber ganz gut."

Während des Trainings hilft Notter, wo er kann. Er lässt etwa die jüngeren Spieler die Bälle testen, und wenn die zu weich sind, dann kommt in Ermangelung eines Stromanschlusses am Platz die gute alte Handpumpe zum Einsatz. Eine halbe Stunde vor Trainingsende zieht sich Notter in seinen Materialraum zurück. "Damit die Jungs nicht lange warten müssen, damit immer auch ein Ansprechpartner da ist für diejenigen, die Reha machen. Das ist wichtig."

Nach dem Abendessen gegen 19.30 Uhr trinkt Notter an der Hotelbar mit Spielern noch einen Espresso, dann geht"s zurück in den Arbeitsraum. Kontrolle, sortieren, zurechtlegen. "Für diesen Job braucht man Organisation und Improvisation. " Die Hotelangestellten hält Notter immer mit Klubutensilien bei Laune, das steigert sich vom Kugelschreiber, über Pins bis hin zu (alten) Trikots. "Langsam anfüttern", nennt das der Zeugwart. "Bis alles reibungslos funktioniert, dann kann man steigern."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 09:43
Bo Svensson will seine Chance als Noveski-Vertreter nutzen

28-jähriger Innenverteidiger ist unzufrieden mit seiner Reservistenrolle - Zum Rückrundenauftakt gegen TuS Koblenz und Greuther Fürth in der Startelf

COSTA BALLENA. Bo Svensson zählt zu den Pechvögeln im Zweitliga-Kader des FSV Mainz 05. Im Sommer kam der 28-jährige Däne vom Mitabsteiger Borussia Mönchengladbach, um in Mainz wieder Fußball zu spielen. In Gladbach hatte er seinen Stammplatz im Abwehrzentrum ein halbes Jahr zuvor an Neuzugang Steve Gohouri verloren.

Bei den 05ern gab es für Svensson auf seiner Position wenig Konkurrenz. Manuel Friedrichs Wechsel zu Bayer Leverkusen stand schon fest, Ralph Gunesch ging an dem Tag, an dem der Aalborger kam. Bis auf Nikolce Noveski und den jungen, talentierten, aber völlig unerfahrenen Neven Subotic waren keine Innenverteidiger mehr da.

"Ich hatte das Gefühl, mit dem Wechsel alles richtig gemacht zu haben", erinnert sich Svensson. Nicht zu Unrecht, wie die ersten Testspiele zeigten. Gespielt hat der Däne letztlich aber nur fünfmal. Einmal durfte er im im Pokal ran, viermal kam er in der Liga zum Einsatz. Einmal spät eingewechselt, sonst über die vollen 90 Minuten. Zweimal vertrat er den verletzten Noveski, ansonsten Subotic, der einmal pausierte und einmal nicht im Kader stand, weil er verschlafen hatte. Eine klare Hierarchie also, in der Svensson nur an Nummer drei geführt wird.

Das Duo Noveski/Subotic ist gesetzt. Die beiden sind das überragende Innenverteidigerpaar der Liga und haben einen großen Anteil daran, dass kein Liga-Konkurrent weniger Gegentore kassierte als die 05er. Der Kicker kürte Noveski zum besten aller Zweitligaspieler auf dieser Position.

Svensson ist Ersatzmann für die beiden. Der Grund: eine langwierige Achillessehnenverletzung aus der Sommervorbereitung, die den Dänen bis Ende September außer Gefecht setzte.

Als er am siebten Spieltag zurückkam, waren die Positionen vergeben. "Das war ein richtig schlechter Zeitpunkt", sagt Svensson. "Es ist eine schwierige Situation, wieder nur auf der Bank zu sitzen, aber das ist Fußball. Da muss man durch."

Svensson ist davon überzeugt, die notwendige Qualität zu haben. Einer der Krach macht, sich mit Gewalt in die Mannschaft hineinzwingen will, ist er aber nicht. "Die Frage ist nicht, ob ich besser bin oder Neven besser ist", sagt der Verteidiger. "Neven hat sehr gut und somit verdient gespielt. Keine Frage." Es wäre schwieriger, erklärt Svensson, wenn einer spielen würde, dessen Leistung er nicht akzeptieren könne. "Aber so ist es nicht."

Mit seiner sportlichen Situation ist Svensson natürlich unzufrieden: "Es ist nicht schwierig, mir das anzusehen. Meine Körpersprache ist ziemlich deutlich. Ich denke, dass auch Klopp das gemerkt hat. Er hat Verständnis dafür. Für meine Frau ist das aber nicht so schön."

Nun weiß Svensson: Wenn keine Verletzung dazwischen kommt, wird er die ersten beiden Rückrundenspiele (TuS Koblenz, SpVgg Greuther Fürth) machen. Nikolce Noveski ist nach dem Platzverweis beim FC St. Pauli gesperrt. "Ich freue mich riesig auf die Spiele", sagt der Däne. "Dann entscheidet der Trainer, wie es weitergeht. Wenn er sich nicht für mich entscheidet, dann ist es halt so. Ich will es dem Trainer aber so schwer wie möglich machen, mich aus der Mannschaft zu nehmen." Trotz allem fühlt sich Svensson in Mainz wohl. "Mein Vertrag läuft noch zweieinhalb Jahre. Ich möchte sehr gerne so lange hier bleiben. Ich muss halt auf meine Chance warten."

Der Eindruck vom Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld: Svensson betreibt weniger Aufwand als seine Konkurrenten, kompensiert das aber durch Auge und gutes Stellungsspiel.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 09:44
Taktikschulung statt Medizinbälle

Im Trainingslager des FSV Mainz 05 stehen intensive Ballarbeit und die Optimierung des Pressings im Mittelpunkt

Auch das ist eine Kunst. Die Zweitligafußballer des FSV Mainz 05 sind nach acht Tagen im Winter-Trainingslager in Andalusien müde, aber nicht kaputt. Mitten aus der vollen körperlichen Belastung heraus schlugen die 05er am Dienstag den Bundesligisten Arminia Bielefeld mit 4:2. Die Trainercrew achtet darauf, dass die Spieler in keiner Einheit übersäuern. Die Konditionsarbeit ist integriert in intensive koordinative Übungen, in Spielformen, in taktische Schulung.

COSTA BALLENA. Angenehme Atmosphäre im Trainingslager des FSV Mainz 05. Mitte Januar. Prall behängte Orangenbäume, Palmen, blühende Blumen und Sträucher, zwei Meter hohe Kakteen, um die Häuser streifen Katzen, im Gras picken die Möwen. Sonne, 18 Grad, ein weiter Blick vom Balkon aus über die im sanften Wind wehenden Golffähnlein hinweg auf Strand und Meer. Wellenrauschen. Eine idyllische Ruhe im Barcelo Costa Ballena. Nichts und niemand stört. Außer zum Frühstück setzt sich ein Englishman mit seiner dicken Brille in der Hand munter an den Tisch und plaudert umgehend von irgendwelchen Puttern, bis er merkt dass er seine sich am Nachbartisch vor Lachen krümmenden Golfkumpels knapp verfehlt hat.

Im krassen Gegensatz zur andalusischen Postkartenidylle rund um das Hotel steht die knochenharte Maloche der Berufskicker auf dem Übungsgelände. Wobei mancher angereiste Fan seine Erwartungen nicht erfüllt sieht. Die Mainzer knüppeln keine Runden um den Platz, da gibt es keine 50 Sprints diagonal über den Platz, da kommen keine Bleiwesten und keine Medizinbälle zum Einsatz. Da dient die Konditionsarbeit auch nicht der Willensschulung. Bei Jürgen Klopp und Zeljko Buvac passiert fast nichts ohne den Ball. Da wirkt vieles spielerisch leicht. Aber die Intensität dieser komplexen Übungsformen ist enorm hoch. "Ich bin wirklich müde", sagt Mittelfeldspieler Daniel Gunkel. Und der Kollege Markus Feulner ergänzt nach acht Tagen: "Im Moment fühle ich mich körperlich am Tiefpunkt." Und doch reichte es am Dienstag zu einem 4:2 gegen den Bundesligisten Arminia Bielefeld. Weil die Profis nie überfordert, nie über die Grenzen geführt werden, weil den hohen Belastungen in den Spielformen immer wieder Erholungsphasen folgen. So wie gestern, als Klopp nach dem morgendlichen Lauftraining den Nachmittag frei gab.



Die Schwerpunkte liegen auf der taktischen Schulung. Da fordert die Trainercrew Vollgas. Da macht Jürgen Klopp enormen Druck. In diesen Momenten herrscht auf dem Platz ein raues Klima. Da duldet der Chefcoach keine Nachlässigkeiten. Da brüllt Klopp quer über das Feld, unterbricht, korrigiert, da nimmt er sich fehlerhafte Spieler verbal zur Brust. Da wird der Chefcoach auch mal unflätig, da wird er sarkastisch ("Ihr steht da rum wie die Schafe"), da erzeugt er ganz bewusst Stress ("So haben wir das noch nie gespielt, so werden wir das auch niemals spielen, und wem das nicht passt...").

Pressing bleibt das Zauberwort. Balljagd. Klopp unterscheidet drei Formen: Offensivpressing, Mittelfeldpressing, Defensivpressing. Offensiv- und Mittelfeldpressing richten sich nach dem Gegner aus. Hat die Analyse ergeben, dass der Gegner technisch schwache, in der Spieleröffnung mangelhafte Innen- oder Außenverteidiger ausweist - das sind sogenannte "Pressingopfer" -, dann kann es sinnvoll sein, Forechecking zu betreiben. Aber immer nur situativ. "Wenn wir tief stehende Gegner zu früh pressen, dann schlagen die lange Bälle, und wir hetzen in unserer Hälfte den zweiten Bällen hinterher", sagt Klopp.

Lieber ist es Klopp, einen verbarrikadierten Gegner hinten rauszulocken. "Wir sind eine spielstarke Mannschaft, und dafür brauchen wir Räume, in denen wir kombinieren können." Dann greift eher das Mittelfeldpressing. Der Gegner darf aufrücken, er darf sich in den torungefährlichen Räumen auch mal austoben. Doch dann erfolgt in den zentralen Zonen der Zugriff, da wird der Ballbesitzer aggressiv bearbeitet, da wird gestochen, da wird die Kugel erobert, möglichst schnell umgeschaltet, und dann geht in den geöffneten Räumen die Post ab.

Überhaupt kein Pardon, keine situative Entscheidung gibt es im Defensivpressing. Diese Zone markiert Klopp im Training oft mit Kegeln. Die stehen 17 Schritte von der Mittellinie und 17 Schritte vom eigenen Strafraum entfernt. In diesem Raum wird der Gegner kompromisslos gestellt, "da wird der Ball gejagt ohne Ende". Da werden die gegnerischen Spieler unter Zeitdruck gesetzt, zu überstürzten Handlungen gezwungen. "Einfache Pässe sind da nicht mehr erlaubt, das geht nicht. Da lassen wir nur noch Rück-, Quer- und Fehlpässe zu."

Dafür ist die 17-Schritte-Markierung, der Raum zwischen den beiden Viererketten, die Startlinie. "Unser Ziel ist es, immer eine kompakte Einheit zu sein", sagt Klopp. "Mit unserem Pressingverhalten verkleinern wir für den Gegner das Spielfeld." Das ist nicht nur eine gruppen-, sondern eine mannschaftstaktische Aufgabe. "Wo auch immer wir mit ein, zwei, drei Leuten einen Block stellen, dahinter und davor haben alle anderen Spieler auf diese Aktionen zu reagieren." Dieses Prinzip gilt natürlich auch für die offensive Umschaltung.

Zweieinhalb Wochen vor dem Rückrundenbeginn in Koblenz sind die 05-Profis auf ihrem Weg schon recht weit gediehen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/01/2008 10:47
Demirtas fühlt sich "heimatlos"

Beim 4:2-Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld im spanischen Costa Ballena durfte Christian Demirtas als rechtes Glied der Viererabwehrkette ran. Das ist die alte Stammposition des 23-Jährigen.

Dort fühlt er sich zu Hause, doch ein festes Betätigungsfeld hat Demirtas auf dem Spielfeld schon lange nicht mehr. "Ich bin schon etwas heimatlos geworden", schmunzelt der Mainzer (13 Spiele, kicker-Notenschnitt: 3,58).

Zu Saisonbeginn musste der Rechtsfuß zunächst als Notlösung auf der Position des linken Verteidigers ran, nachdem sich Marco Rose den Mittelfuß gebrochen hatte. Trotz steigender Formkurve wurde er am 10. Spieltag von Rückkehrer Rose wieder verdrängt. Seinen alten Stammplatz auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite hatte sich mittlerweile Tim Hoogland mit starken Auftritten gesichert. Trainer Jürgen Klopp, der große Stücke auf die Vielseitigkeit von Demirtas hält, leitete deshalb die Umschulung zum Mittelfeldspieler in die Wege. Doch der einzigen Bewährungsprobe in Paderborn am 12. Spieltag folgte keine neue Chance. Demirtas kam stattdessen zu drei weiteren Einsätzen als Linksverteidiger, als Marco Rose zum Hinrundenende in ein Formtief rutschte.

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"Ich finde das nicht so einfach, wenn man sich ständig auf eine neue Position einstellen muss", sagt Demirtas. "Man braucht einfach zwei oder drei Spiele, um sich an die Abläufe zu gewöhnen." Immerhin: Zum Rückrundenstart wird Demirtas vermutlich die Chance bekommen, sich auf seiner Lieblingsposition als rechtes Glied der Vierer-Abwehrkette zu bewähren, da es für Hoogland nach seinem Innenbandschaden im Knie bis zum Spiel in Koblenz am 3. Februar eng werden dürfte. Nach dessen Rückkehr dürfte Demirtas Wanderschaft über die Positionen indes weitergehen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/01/2008 09:40
Axel Busenkell macht die 05-Profis fit / Freier Mitarbeiter von "Fitness-Papst" Marc Verstegen

Vom 18.01.2008

rh. Für Axel Busenkell war´s so etwas wie ein Glücksfall. Als Verteidiger Manuel Friedrich erstmals in den Nationalkader berufen wurde, öffnete sich für den Konditionstrainer des FSV Mainz 05 gewissermaßen auch eine Tür. Der 36-Jährige Sporttherapeut und Konditionstrainer, der sich schon zuvor intensiv mit der Arbeitsweise des "Fitness-Paptes" Mark Verstegen, den der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann zur DFB-Elf geholt hatte, beschäftigt hatte, intensivierte den schon vorhandenen Kontakt.

Beim letzten Fitness-Test der Nationalmannschaft vor der WM im eigenen Land war Busenkell dann vor Ort, der Kontakt wurde enger. Mit den Verstegen-Mitarbeitern Chad Frsythe und Creg Friedman funkte der Mainzer schnell auf einer Wellenlänge. Ebenso mit Oliver Schmidtlein, dem Fitnesscoach der Nationalelf. Im Winter 2006 folgte dann eine zweiwöchige Hospitanz in Phoenix, Arizona, der Zentrale von "Athletes Performance". Die "Firma" Verstegens, die in den USA Hochleistungssportler der unterschiedlichsten Sportarten betreut, gab ihm Einblick in ihre Arbeitsweise und in ihre Philosophie.

Über diese Schiene landete Busenkell schließlich bei der U-21-Nationalmannschaft. Die wurde urprünglich von Thomas Wilhelmi betreut, der dann zum FC Bayern München wechselte. Busenkell wurde als sein Nachfolger vorgeschlagen und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff gab sein okay. Der 05-Konditionstrainer war nun auch als zweiter Mann neben Oliver Bartlett für die Fitness der U 21 von Dieter Eilts zuständig.

Erstmals dabei war der 36-Jährige im November, als der DFB-Nachwuchs in Trier einen Test gegen Island mit 3:0 und das EM-Qualifikationsspiel in Luxemburg mit 7:0 gewann.

"Nicht sensationell neu, aber dafür sehr kompakt", fasst Busenkell das, was die Amerikaner über den großen Teich gebracht haben, zusammen. Eine Mischung aus harten Daten und visuellen Eindrücken, die dann über ein Computer-Programm ausgewertet werden. So werden dann indiviuelle Pogramme für einzelne Spieler erstellt. Die Auswertung des Punktesystems geht auch an die Heimatvereine der Akteure, damit sich deren Fitnesstrainer ein Bild verschaffen können. "Früher wurden diese Dinge schon belächelt. Auch in Mainz", erinnert sich Busenkell, der mittlerweile bei den Trainingseinheiten der 05er bis zu einer halben Stunde Zeit "eingeräumt" bekommt.

"Die WM war für unsere Sache sehr positiv", sagt der Sporttherapeut, dem das Zusammenwirken mit den Amerikanern "einen Riesenspaß" macht. "Das ist professionelles Arbeiten auf höchstem Niveau, ein ständiger Austausch", so der Mainzer, der im Mombacher Reha-Zentrum angestellt und für die 05er auf Honorarbasis tätig ist. Für "Athletes Performance" arbeitet er als freier Mitarbeiter, hatte sogar die Chance, in der Filiale in Los Angeles eine Anstellung zu bekommen. Was der Familienvater (die Töchter sind drei und fünf Jahre alt) ablehnte. "Ich muss da ja auch langsam reinkommen." Dennoch sei die Arbeit mit den Amis äußerst reizvoll. Zumal "Athletes Performance" gerade dabei ist, ein weltweites Netzwerk aufzubauen.

So bleibt es also zunächst bei Mainz 05 und bei der U 21, für die Busenkell im Februar und März wieder aktiv werden wird. Am 5. Februar steht in Koblenz der Test gegen Belgien auf dem Programm, am 25. März in Wiesbaden das Rückspiel gegen Luxemburg. Dieses übrigens wird in der neuen Wiesbadener Arena ausgetragen. Was für Busenkell zumindest den Vorteil hat, dass sich die Zeit, die für die Anreise draufgeht, in einem vernünftigen Rahmen bewegt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/01/2008 09:41
AZ: Jovanovic bleibt wohl Nullfünfer

Stürmer will nicht zum SC Paderborn

Vom 18.01.2008

rh. Der Stichtag ist der 31. Januar. Bis dahin muss und wird sich entscheiden, ob Ranisav Jovanovic zumindest bis zum Sommer ein 05er bleibt oder ob er in der Rückrunde für einen anderen Verein auf Torejagd gehen wird. "Zur Zeit ist es so, dass es Jürgen Klopp lieber sehen würde, wenn ich bliebe", unterstreicht der 27-Jährige, der vom Zweitligisten FSV Mainz 05 offiziell die Freigabe erhalten hat.

Für den Angreifer keine einfache Situation. "Ich würde mich natürlich gerne hier durchsetzen", sagt der gebürtige Berliner mit serbischem Pass. "Wenn der Verein mich braucht, dann bin ich da." In der Vorrunde war dies freilich eher weniger der Fall. Gerade vier Spiele (zwei Ein- und zwei Auswechslungen) stehen zu Buche. "Normalerweise bereite ich mich im Sommer-Urlaub mit einem eigenen Trainer vor. Aufgrund meines Kahnbeinbruches ging das diesmal nicht. Deshalb war es für mich auch schwierig, wieder reinzukommen." Im Abstiegsjahr hatte es Jovanovic, der 2004 vom Regionalligisten Dynamo Dresden nach Mainz gekommen war, auf immerhin 26 Erstliga-Einsätze gebracht.

Anfragen, so der 27-Jährige, gab es reichlich. "Ich habe auch ein paar gute Gespräche gehabt", berichtet der kopfball-starke 1,90-Mann. Allerdings müsse das Gesamtpaket stimmen. So sei beispielsweise die Anfrage von Zweitliga-Schlusslicht SC Paderborn von seinem Berater abgeblockt worden. Wegen der mangelnden sportlichen Perspektive. Auch einige Regionalligisten, die um das Ticket für die neue Dritte Liga kämpfen, hätten ihre Fühler ausgestreckt. Aber: "Die Situation ist schwierig, weil man auch bei diesen Vereinen nicht weiß, wohin die Reise geht", betont Jovanovic, der sich letztendlich am allerliebsten doch in Mainz durchsetzen würde. "Man kann ja nie wissen, was passiert. Und ich hoffe einfach auf eine faire Chance. Und wenn ich wieder spielen könnte, dann wäre das für mich wie Weihnachten."

05-Manager Christian Heidel betonte unterdessen, dass man den Stürmer, der noch bis Sommer 2009 unter Vertrag steht, nicht "wegschicken" werde. "Kommt er auf uns zu, dann werden wir darüber reden. Ansonsten bleibt er", meinte Heidel. Jovanovic selbst will spätestens im Sommer sehen, wie es weiter geht. "Hat sich bis dahin meine Situation nicht geändert, wird etwas passieren müssen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/01/2008 09:41
AZ: Kein Druck in der Trainerfrage

Heidel: Falsche Entscheidung von Hoeneß

Vom 18.01.2008

Von

Lutz Eberhard

Christian Heidel war informiert, dass der FC Bayern München Jürgen Klopp im Dezember kontaktiert hatte. "Da hat sich unser Trainer ganz korrekt verhalten. Zum Glück für uns hat Hoeneß dann die falsche Entscheidung getroffen", sagte der Manager des FSV Mainz 05 gestern im Gespräch mit der AZ mit einem Lächeln zu der Tatsache, dass nicht Klopp sondern Jürgen Klinsmann ab 1. Juli Trainer des Deutschen Fußball-Rekordmeisters wird.

Heidel sieht den Zeitpunkt noch nicht gekommen, um mit Jürgen Klopp konkret über eine Vertragsverlängerung zu sprechen. "Ich weiß, dass ich ihm noch Zeit lassen muss. Ich verlasse mich da auf mein Gespür." Der Manager stellt aber auch klar, er werde keine Gespräche mit möglichen Nachfolgern führen. Die stehen bei den Nullfünfern schon auf der Matte.

"Wir haben lockere Gespräche im Trainingslager geführt", berichtet Heidel über die Kommunikation mit dem 05-Coach in den vergangenen Tagen. Seit Donnerstag ist Heidel wieder in Mainz. "Irgendwann will Klopp etwas anderes machen. Es ist nur die Frage, ist dieser Zeitpunkt jetzt schon gekommen."

Der 05-Manager sieht keine Gefahr, dass die unbeantwortete Trainerfrage Auswirkungen auf die sportliche Leistung der Mannschaft in der Rückrunde haben könnte. "Bei uns herrscht himmlische Ruhe. Es gibt kein Nervenflattern. Wenn Klopp immer wieder genannt wird, dann freue ich mich für ihn. Das ist ja aber auch nichts Neues für uns." Unruhe befürchtet Heidel eher durch die andauernde Stadiondiskussion ohne Ergebnis (siehe Lokalteil dieser Ausgabe). "Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf alle Entscheidungsträger in diesem Verein", verdeutlichte Heidel erneut. "Ohne neues Stadion geht es in die Dritte Liga, da bin ich mir mit Klopp, der die Diskussion nicht nachvollziehen kann, einig."

Heidel selbst hat noch keine Entscheidung getroffen, ob er seinen Vertrag, der am 30. Juni ausläuft, verlängert. "Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, aber da spielt die Stadionfrage natürlich auch eine Rolle. Ich möchte nicht mehr um das reine sportliche Überleben von Mainz 05 kämpfen, sondern um das Überleben in der Ersten Liga." Der Klubmanager bestätigte im Gespräch mit der AZ, er habe die Möglichkeit einen anderen Job zu übernehmen, aber bisher mit keinem anderen Verein verhandelt. "Meine Situation in Mainz wird anerkannt. Es gäbe erst Gespräche, wenn ich Mainz abgehakt hätte", betont Heidel, der seine Überlegungen auch nicht als Druckmittel verstanden wissen will. "Das hat auch nichts damit zu tun, ob wir aufsteigen oder nicht."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:35
Von Lager-Koller nichts zu spüren"
Jürgen Klopp von zehn Tagen in Costa Ballena begeistert / Lob an die Jungspunde

Vom 19.01.2008

Die Zweitliga-Fußballer des FSV Mainz 05 haben wieder heimischen Boden unter den Füßen. Nach zehn Tagen in Costa Ballena an der spanischen Atlantikküste, nach neun Trainingseinheiten auf dem Platz, nach drei Strandläufen und nach zwei Testspielen wurde am späten Freitagabend kurz vor Mitternacht das diesjährige Wintertrainingslager zu den Akten gelegt.

Von

Roland Hessel

Um es vorweg zu nehmen: Es war ein Trainingslager, das auf Tiefen, auf Tiefpunkte gar, gänzlich verzichtet hat. Und das 05-Trainer Jürgen Klopp nahezu in Begeisterung versetzte. "Generell muss ich sagen, dass ich wirklich sehr entspannt bin. Ich bin zu 90, 95 Prozent zufrieden mit dem Ablauf hier. Wir haben konzentriert gearbeitet. Die Mannschaft hat sich im Hotel sensationell verhalten, aber auch untereinander. Von einem Lager-Koller war nichts zu spüren", bilanzierte der 40-Jährige, dem


05er in Spanien

es seine Spieler in der Tat mehr als leicht gemacht haben in den Tagen in Andalusien. "Ich glaube, dass die Batterien der Jungs bis hierhin ordentlich geladen wurden", so Klopp. "Wir sind hier definitiv einen Schritt weitergekommen."

Natürlich seien die Voraussetzungen gerade im Vergleich zum vergangenen Winter auch um einiges leichter gewesen, gibt der Mainzer Trainer zu. Vor genau einem Jahr war die "Mission possible" ins Leben gerufen worden, die den nach der katastrophalen Hinrunde drohenden Abstieg aus der Bundesliga noch abwenden sollte. "Damals habe ich noch rund 70 Einzelgespräche und mindestens genauso viele Teamgespräche führen müssen", versuchte Klopp mit einer Übertreibung deutlich zu machen, was den großen Unterschied ausmacht. "Diesmal fanden die Gespräche alle auf dem Platz statt. Und sie waren kurz." Für ihn, den Trainer des derzeitigen Tabellenzweiten der Zweiten Liga, sei ein viel leichteres Arbeiten möglich gewesen. "Die Stimmung sollte sich immer an den Tatsachen orientieren. Hätte ich der Mannschaft während des Trainingslagers die Hölle heiß gemacht, hätte sie mir das doch nicht abgenommen."

Kein Neuanfang, keine Neuorientierung waren diesmal das Ziel. Sondern: "Dieses Jahr geht es darum, unser selbstbewusstes Auftreten, das wir bisher demonstriert haben, auch mit in die Rückrunde zu nehmen", unterstrich Klopp. "Ich habe den Jungs vor dem Trainingslager gesagt, dass ich sehr zufrieden bin mit dem gesamten Kader. Jetzt haben sie mir das Vertrauen zurückgegeben." Und die Akteure hätten sich noch mehr zu einer Gemeinschaft gefunden. "Wir haben es den Spielern selbst überlassen, den nötigen Teamgeist zu erarbeiten. Das hat sich gut entwickelt."

Von Friede, Freude, Eierkuchen will der Mainzer Trainer indes freilich nichts wissen. "Die Leidenschaft war richtig gut, da war richtig Feuer drin", betonte Klopp. Den Beleg für diese These lieferte das abschließende Trainingsspiel, bei dem es noch einmal hitzig wurde (siehe unten stehenden Bericht "Svensson muss..."). "Frieden auf dem Platz gab es nicht, so sind meine Spieler nicht gestrickt. Die stehen unter Strom, die Einheiten waren wahrlich nicht zu harmonisch. Aber: Man hat immer gespürt, dass die Jungs zusammen gehören." Was, so der Trainer weiter, vor allem auch den Jungspunden zu verdanken war. Fabian Liesenfeld, Roman Neustädter und Josip Landeka, aber auch die beiden Torhüter Rainer Adolf und Daniel Davari - allesamt noch ohne Zweitliga-Einsatz - seien "extrem für das Trainingsniveau verantwortlich" gewesen. "Die Talente haben die Messlatte relativ hoch gelegt."

An diesem Samstag dürften die Profis nun ausspannen. Die nächste Trainingseinheit am Bruchwegstadion ist für Sonntagnachmittag terminiert. "Zu Hause beginnt jetzt die spezielle Vorbereitung auf das Koblenz-Spiel", sagte Jürgen Klopp. "Wir haben noch viel zu tun." Gleich zwei Highlights werden dabei in der kommenden Woche für Abwechslung sorgen. "Das sind super attraktive Gegner", freut sich auch der Trainer auf die Tests gegen den amtierenden Meister VfB Stuttgart (Mittwoch, 19 Uhr) und den überraschend starken Erstliga-Aufsteiger Karlsruher SC (Samstag, 26. Januar, 14 Uhr/beide Bruchweg). "Gerade für die jungen Spieler sind solche Partien echt spannend."

Gegen die beiden Hochkarätiger soll also für den Rückrunden-Feinschliff gesorgt werden. "Wir müssen natürlich sehen, wer uns für das Koblenz-Spiel zur Verfügung steht", betonte Klopp, der zugibt, dass "wir beim Auftakt ein bis zwei Problemchen haben." Schließlich werden Nikolce Noveski (Rotsperre) und Felix Borja (Gelbsperre) definitiv nicht zur Verfügung stehen. Ob Miroslav Karhan (siehe unten stehenden Beitrag: "Karhan konsultiert...") wieder oder Tim Hoogland und Elkin Soto schon zur Verfügung stehen werden, ist indes nicht sicher.

Auch die Möglichkeiten, dem Mittelfeldspiel mit einer Raute mehr Struktur zu verpassen, waren in Spanien eher begrenzt, weil Chadli Amri, der für die Position hinter den Spitzen vorgesehen war, nur bedingt einsatzfähig war. "Die Raute hatten wir aber für Koblenz sowieso nicht richtig auf dem Plan", wiegelte Klopp ab. Fakt sei jedenfalls, und dies ist der positivste Aspekt des spanischen Aufenthaltes: "Wäre morgen ein Punktspiel, würden wir vieles hinkriegen." Aber es bleiben ja noch zwei Wochen Zeit, bevor das Unternehmen Wiederaufstieg in Angriff genommen wird...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:35
Nahezu perfekt

Vom 19.01.2008

Vieles war anders als in vergangenen Jahren. Natürlich haben die Fußball-Profis des FSV Mainz 05 auch in diesem Winter die Möglichkeiten intensivst genutzt, sich in ihrem Trainingslager konzentriert auf die Rückrunde vorzubereiten. Aber sie taten das augenscheinlich viel entspannter als in den vergangenen Jahren. Dreimal in Folge hieß es, sich auf den Abstiegskampf im Oberhaus einzustimmen. Nun aber geht Mainz 05 als Tabellenzweiter der Zweiten Liga in die verbleibenden 17 Spiele. Eine glänzende Ausgangsposition, die in Costa Ballena jederzeit zu spüren war. Die Mainzer Profis arbeiteten hart, aber entspannt. Keine Querschläger, keine Heckenschützen, keine schwerwiegenden Verletzungen, keine Krankenhaus-Besuche, nur eine vorzeitige Heimreise, und die am allerletzten Abend. Kurzum: nahezu perfekt.
Wieder in der Heimat, verbleiben nun noch zwei ganze Wochen, um sich den Feinschliff zu holen, um die durchaus vorhandenen Wehwehchen auszukurieren. Definitiv Zeit genug, um auch die in Spanien sichtbar gewordenen Defizite noch auszumerzen. Dass zudem mit dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC noch zwei hochkarätige Testspiel-Gegner warten, dürfte ebenfalls hilfreich sein. Denn noch sind beileibe nicht alle Positionen fürs erste Spiel in Koblenz vergeben. Der Konkurrenzkampf ist - spätestens nach der problemlosen Integration des einzigen Neuzugangs Isaac Boakye - im vollen Gange. Aber er scheint derzeit eher anzuspornen als zu Verkrampfungen zu führen. Dass es dabei nicht bleibt, dafür wird Trainer Jürgen Klopp schon sorgen, der unter der spanischen Sonne immer bereit war, dann die Zügel merklich anzuziehen, wenn eine gewisse Zufriedenheit sich breit zu machen drohte. Es spricht für die Mannschaft, dass dies eigentlich nicht nötig war.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:38
Das Feld ist schon bestellt
05-Manager Heidel hat Team auf Zukunft ausgerichtet / Bleibt er selbst?

Vom 19.01.2008

Von
Roland Hessel

COSTA BALLENA Zumindest in einer Beziehung verlebt Christian Heidel einen eher ruhigen Winter. Lässt man Stadionbau, Trainerfrage und die eigene Zukunft außen vor, hat der Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, der in den Jahren zuvor in der Pause zwischen Vor- und Rückrunde vor allem mit Spielertransfers beschäftigt war, seine Arbeit schon erledigt.

Mit dem Wolfsburger Isaac Boakye haben sich die Mainzer in diesem Winter einen einzigen Zugang geangelt. Und selbst der war (fast) pünktlich zum Trainingsauftakt schon an Bord. Die anderen Neuen, so Heidel, rekrutieren sich in dieser Saison aus dem eigenen Kader.

"Wir haben nicht viel gemacht, gehen aber trotzdem mit einer veränderten Mannschaft in die Rückrunde", sagt Heidel und spielt dabei vor allem darauf an, dass über kurz oder lang Elkin Soto und Dimo Wache wieder voll zur Verfügung stehen und dass im Laufe der Rückrunde wahrscheinlich auch wieder mit Christian Wetklo und Petr Ruman gerechnet werden kann. Ganz abgesehen davon, dass die in der Vorrunde lange verletzten Marco Rose und Markus Feulner ebenfalls fast noch als Wiedereinsteiger gelten können.

Doch neben der wieder entspannten personellen Situation ist für Heidel natürlich wichtig, dass "wir Ruhe im Kader haben, weil vieles vertraglich über den Sommer hinaus geregelt ist." Soll heißen: Eigentlich gibt es nur einen Kontrakt, der im Sommer ausläuft, nämlich der von Damir Vrancic. "Damir wollte im vergangenen Sommer nur für ein Jahr unterschreiben, weil er sehen wollte, ob er den Sprung schafft. Wir werden uns demnächst, ganz ohne Druck, zusammensetzen und dann besprechen, wie es weiter geht."

Ansonsten muss sich der 44-Jährige, der zuletzt "auf die Schnelle" noch Felix Borja fest bis 2011 an den Verein gebunden hat, "nur" mit einigen "Options-Fällen" beschäftigen. So natürlich bei Boakye, der bekanntlich von Wolfsburg nur bis zum Saisonende ausgeliehen ist, für den Heidel aber eine Kaufoption ausgehandelt hat.

Option Soto ziehen

Gleiches gilt für den Brasilianer Wellington Santos da Silva, der ebenfalls nur auf Leihbasis bei den 05ern angeheuert hat, bei dem die Option erst nach dem Saisonende gezogen werden muss. Auch der Kolumbianer Elkin Soto ist nach dem Sommer nur noch per Zwei-Jahres-Option gebunden. "Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen würde, diese auch zu ziehen", unterstreicht Heidel, dass der 27-Jährige trotz seiner langwierigen Verletzung gute Chancen hat, am Bruchweg bleiben zu können.

Ansonsten ist das Feld bestellt. "Das Konzept ist klar angelegt. Wenn wir aufsteigen sollten, haben wir eine gewachsene Mannschaft, die dann nur noch punktuell verstärkt werden muss", betont Heidel, der auch Fälle, wie den von Innenverteidiger Bo Svensson ganz entspannt sieht. Der Däne, bisher wenig zum Zuge gekommen, will seine Situation im Sommer überdenken, sollte sie sich bis dahin nicht geändert haben.

"Svensson ist ein Beispiel, wie es laufen kann. Aber für den Verein ist es eine tolle Situation. Wir haben drei hervorragende Innenverteidiger. Und sollte mal einer ausfallen, wissen wir, dass wir uns auf Bo verlassen können." Mit der Gesamtsituation im Kader ist Heidel überaus zufrieden. "Wären wir in der Bundesliga geblieben, hätte die Mannschaft nicht viel anders ausgesehen", betont der Manager, der davon spricht, dass "wir eine so erfahrene Mannschaft wohl noch nie hatten." Aber auch die Mischung würde stimmen.

"Die Altersstruktur passt einfach." Und alle Skeptiker, die bei den Sommertransfers noch Zweifel angemeldet hätten, die einen Tim Hoogland als zu unerfahren, einen Miroslav Karhan als zu alt oder einen Daniel Gunkel als zu "durchschnittlich" abqualifiziert hatten, seien mittlerweile widerlegt.

"Ich weiß, da wurde vieles kritisch gesehen. Auch weil wir die Einnahmen nicht komplett wieder investiert haben. Aber wir haben sie nicht einfach rausgeschmissen, da wir ja andere Projekte, vor allem das neue Stadion, finanzieren müssen."

Und: Bei Mainz 05 liefen die Planungen immer schon langfristig, dies sei eine Tradition, mit der der Verein schon immer gut gefahren sei. "Wir haben von jeher dafür gesorgt, dass an einem Saisonende nicht mehr als ein Drittel der Verträge ausläuft. Diesmal ist die Situation noch besser. Wir haben jetzt wieder ein Jahr mehr Zeit", sagt Heidel, der viel und gerne von der Zukunft spricht. Auch wenn er theoretisch nicht weiß, ob diese mit ihm vonstatten geht.

"Bei allen Überlegungen, wie wir den Kader weiterentwickeln können, habe ich nie daran gedacht, dass mein Vertrag ausläuft", unterstreicht Heidel, dass alles "so ausgelegt ist, dass die Kontinuität gewahrt bleibt." Als Beispiele führt Heidel den vorzeitigen Kauf von Borja und die Kaufoption von Boakye aus. "Da habe ich nie gedacht, vielleicht ist das dann ja gar nicht mehr mein Thema." Gleiches gelte auch für Trainer Jürgen Klopp, der sich - ebenfalls nur bis Sommer unter Vertrag stehend - auch intensivst mit diesen Personalien beschäftigt habe.

Mit Klopp wird sich Heidel demnächst zusammensetzen, wie seine eigene Zukunft geklärt wird, darüber hat er sich nach eigener Aussage noch keine Gedanken gemacht. "Ehrlich, ich weiß gar nicht, wie das dann läuft. Wahrscheinlich werde ich mit Präsident Harald Strutz und Finanzchef Friedhelm Andres sprechen. Wir hatten diese Situation ja noch nicht", sagt Heidel, der erst seit zweieinhalb Jahren hauptamtlicher Manager ist.

Nur in einem ist er sich sicher. "Wenn dieses Gespräch stattfindet, wird es kaum länger als zehn Minuten dauern." Soll heißen: Dann hat er sich persönlich schon längst entschieden. Wenn er dies nicht schon lange getan hat...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:39
Europakreisel oder Portland
Gerüchte und Fakten zum Stadionstandort

Vom 19.01.2008

Von
Michael Erfurth

Die Diskussion um den Stadion-Standort Europakreisel wird immer skurriler. In Gonsenheim kursiert jetzt das Gerücht, die Stadt plane auf den Flächen neben dem Stadion einen großen Sportpark mit Hotel, Kartbahn, Gastronomie und sonstigem zur Coface-Arena passendem Gewerbe. Alfred Zimmer, Landwirt aus Gonsenheim, der seine Grundstücke an der Saarstraße nicht verkaufen will, berichtete der AZ von einem anonymen Anruf, den er zu diesem Thema erhalten habe.

Dieser Anrufer habe von dem Sportpark-Vorhaben gesprochen und dabei hohe Grundstückspreise genannt, die die Stadt dann kassieren wolle. Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) indes versicherte auf AZ-Anfrage, dass es keinerlei Pläne für einen gewerblichen Sportpark am Europakreisel gebe: "Da ist null und nichts dran", sagte Schüler. Als für die Stadtplanung zuständiger Dezernent müsse er über solche Vorhaben Bescheid wissen.

Hintergrund

Obwohl weiterhin mehrere Eigentümer nicht bereit sind, ihre Grundstücke südlich der Saarstraße zu veräußern, wird die Stadt sich weiter um diese Flächen bemühen und dies im neugegründeten "Arbeitsstab Stadion" besprechen. Dieses Vorgehen wurde bei der Sitzung des Haupt- und Bauausschusses am Donnerstag mit 05-Präsident Harald Strutz und Manager Christian Heidel so vereinbart (die AZ berichtete). Beide sehen weiterhin eine Chance für diesen Standort.

Dafür muss es der Stadt gelingen, etwa fünf Hektar zusammenhängende Fläche für den Baukörper des Stadions zusammenzubekommen. Hinzu kommen rund zehn Hektar für Verkehrsflächen wie Straßen und Parkplätze. Im November 2006 hatte der Stadtrat den Bebauungsplan "Neues Stadion am Europakreisel (G144)" aufgestellt. Rund 190 Eigentümer teilen sich die 280 000 Quadratmeter Ackerland auf einem etwa 300 Meter langen Streifen entlang der Saarstraße zwischen Europakreisel und Bahnlinie Mainz-Alzey.

Laut dem in Absprache mit Mainz 05 erstellten Masterplan durch die Büros "frankundfeil" aus Bad Kreuznach und dem "Institut für Sportstättenberatung GmbH" (ISB) von Dr. Claus Binz ist ein leicht verschiebbarer Standort direkt am Europakreisel vorgesehen, um so den Flächenverbrauch für die Verkehrserschließung möglichst gering zu halten. In diesem Kerngebiet liegen aber die fünf Sperrgrundstücke. Womöglich wird nun bei der Stadt überlegt, den Stadionbau stadtauswärts in Richtung Bahngleise zu verschieben, um so die Grundstücksfrage zu lösen. Aber auch hier gibt es offensichtlich eine Reihe von Eigentümern, die bislang nicht veräußern wollen.

Das Land versicherte gestern auf AZ-Anfrage, dass das gemeinsam mit der Stadt und dem Verein festgezurrte Finanzierungskonzept über 60 Millionen Euro unabhängig vom Europakreisel sei. "Die Entscheidung über den Standort ist Sache der Kommune", sagte Eric Schaefer, Sprecher des Innenministers.

Damit käme also auch ein Stadionbau auf dem Portlandgelände in Frage, sollte der Europakreisel scheitern und die offenen Fragen wie Kosten und Verkehrserschließung dem Projekt in Weisenau nicht entgegenstehen. Nähere Informationen über den Sachstand der Gespräche mit der Heidelberg Cement AG und zu den Untersuchungen für das ehemalige Werksgelände in Weisenau gibt die Stadt derzeit nicht preis. Im "Arbeitsstab" sollen all diese Infos gebündelt werden.

Ein Gedanke drängt sich nunmehr auf: Womöglich hat der anonyme Anrufer einfach den Standort verwechselt. Denn die Etablierung eines Sportparks mit gewerblichen Angeboten, die bei der Finanzierung des Stadionprojekts und der Verkehrserschließung helfen könnten, wäre auf dem als Gewerbefläche ausgewiesenen Areal der alten Werksanlagen an der Wormser Straße - in der Nachbarschaft zum renaturierten Steinbruch - durchaus eine Überlegung wert.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:39
Svensson muss Strafrunden drehen
Beim abschließenden Trainingsspiel Rangelei mit Pekovic / "Team Schwarz" gewinnt mit 5:2

Vom 19.01.2008

rh. Am Ende hat´s dann doch noch mal gekracht. Als wollten die Mainzer Spieler unter Beweis stellen, dass sie mit der angemessenen Ernsthaftigkeit und der nötigen Verbissenheit die zehn Tage in Andalusien angegangen sind, kam es beim Abschlussspiel über zweimal 40 Minuten doch noch zu einer Rangelei. Und wie schon vor einem Jahr an gleicher Stelle war Milorad Pekovic involviert.
Der Serbe, der sich vor Jahresfrist zum Abschluss des Trainingslagers noch mit Trainer Jürgen Klopp angelegt hatte, war dieses Mal allerdings nur der Auslöser. Nach einem Foul an Fabian Liesenfeld musste sich "Peko" deftige Worte von Verteidiger Bo Svensson anhören. Torwart-Trainer Stephan Kuhnert, der bei dem Kick als Schiedsrichter fungierte, ging schließlich dazwischen, als beide handgreiflich wurden. Klopp nahm sich daraufhin Svensson zur Brust, machte ihm deutlich, dass er sich auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren hätte. Ein Wort gab das andere, bis der Däne den Platz verlassen wollte. Da hatte sein Trainer naturgemäß etwas dagegen. Svensson musste in den verbleibenden gut 20 Minuten Runden drehen. Konditionstrainer Axel Busenkell sorgte dafür, dass dies auch in einem ordentlichen Tempo geschah. Die Kloppsche Strafmaßnahme verfehlte ihre Wirkung nicht. Nach der Partie, die "Team Schwarz" mit 5:2 gewonnen hatte, ging Svensson zunächst auf Pekovic zu, bot ihm die Hand, in die dieser ohne zu Zögern einschlug. Danach trabte der 28-Jährige zum Trainergespann. Drei feste Händedrücke und die Sache war wieder ausgestanden.

Im Spiel selbst hatte zunächst die Mannschaft in den schwarzen Trikots dominiert, war durch Isaac Boakye, Chadli Amri und Daniel Gunkel (Foulelfmeter) mit 3:0 in Führung gegangen, bevor Team Weiß, das nach dem Seitenwechsel mit Windunterstützung agieren konnte, durch Nejmeddin Daghfous und Fabian Liesenfeld verkürzte. Nach Svenssons Ausschluss waren dann aber wieder die Schwarzen am Drücker. Felix Borja und Christian Demirtas nutzten die Überzahl und schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Team Schwarz: Adolf (41. Davari) - Demirtas, Subotic, Noveski, Markolf - Gunkel, Pekovic, D. Vrancic - Amri - Borja, Boakye.

Team Weiß: Wache - Liesenfeld, Svensson, Neustädter, Rose - Feulner, M. Vrancic, Landeka, Wellington - Baljak, Daghfous.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/01/2008 14:40
Karhan konsultiert Spezialisten

Vom 19.01.2008

rh. Ganz ohne ungewollte Betriebsamkeit ist das Winter-Trainingslager der Mainzer doch nicht zu Ende gegangen. Miroslav Karhan, der am Donnerstagnachmittag die Sondereinheit mit Konditionstrainer Axel Busenkell hatte abbrechen müssen (wir berichteten), ist noch in der gleichen Nacht nach Deutschland zurückgekehrt. Der 31-Jährige konsultierte gestern einen Spezialisten in Köln, der sich die entzündete Sehne unter der Fußsohle genau angeschaut hat.
"Diese Sehne macht doch große Schwierigkeiten", sagte 05-Coach Jürgen Klopp, der die spätabendliche Aktion damit begründete, dass "wir keine Zeit verlieren wollten". Wäre der Slowake mit der Mannschaft zurückgereist, hätte er erst am Montag den Spezialisten aufsuchen können.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/01/2008 08:04
Große Zufriedenheit nach dem Trainingslager in Spanien / Tests am Bruchweg gegen Meister Stuttgart und Karlsruhe


Vom 21.01.2008

Von
Roland Hessel

COSTA BALLENA/MAINZ Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 hat sein Trainingslager an der spanischen Atlantikküste beendet und ist in der Nacht von Freitag auf Samstag wohlbehalten in die rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zurückgekehrt. Hinter den 05ern, die an diesem Wochenende zwei freie Tage zugestanden bekamen, liegen zehn Tage harte Arbeit. Zehn Tage, in denen sich die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp konzentriert und vor allem nahezu störungsfrei auf die am 3. Februar bei der TuS Koblenz startenden Rückrunde vorbereiten konnte. "Ich bin äußerst zufrieden. Wir haben sehr viel erarbeiten können", so der Mainzer Coach.

Die Integration des einzigen Winter-Neuzugangs Isaac Boakye, der vom Bundesligisten VfL Wolfsburg ausgeliehen wurde, ist schon weit fortgeschritten. Der Ghanae, der in Zukunft mit Felix Borja das Sturmduo bilden sollte, präsentierte sich topfit und markierte beim 4:2 im Test gegen Arminia Bielefeld auch seinen ersten Treffer im Mainzer Dress. Wenige Tage zuvor hatten die Mainzer mit 0:1 gegen den Zweitliga-Konkurrenten Alemannia Aachen verloren. Beide Spiele offenbarten ein derzeitiges Mainzer Manko. Alle drei Gegentreffer wurden nämlich nach Eckbällen kassiert. "Das ist nichts, was man nicht abstellen kann", wiegelte Klopp ab.

Zwei Hochkaräter

Schon in dieser Woche kann der Zweitliga-Zweite unter Beweis stellen, ob das mit dem Abstellen auch funktioniert. Am Mittwoch gastiert der amtierende Deutsche Meister VfB Stuttgart am Bruchweg (19 Uhr), am Samstag (14 Uhr) kommt der Karlsruher SC nach Mainz. "Das sind zwei tolle Gegner", freut sich auch Klopp auf die beiden "Hochkaräter", gegen die das im andalusischen Trainingslager Erarbeitete sichtbar werden soll.

Dass der 40-Jährige dabei nicht seine Wunschformation wird aufbieten können, soll die Vorfreude nicht schmälern. "Wir müssen auch im Hinblick auf das Koblenz-Spiel schauen, wer uns zur Verfügung steht", sagte Klopp. Ungewiss ist am Mittwoch der Einsatz von Miroslav Karhan, der die letzten Trainingslager-Tage nicht komplett durchziehen konnte und der inzwischen aufgrund seiner Sehnenreizung an der Fußsohle einen Spezialisten in Köln aufgesucht hat. Nach der Wochenend-Pause soll der Slowake heute wieder mit der Belastung anfangen. "Dann müssen wir schauen, wie er reagiert", meinte gestern 05-Teammanager Axel Schuster.

Neben Karhan gibt es zudem noch einige Fragezeichen. So plagt sich Torhüter Daniel Ischdonat mit einer schweren Bänderdehnung herum, konnte zuletzt deshalb nur eingeschränkt trainieren. Die Rekonvaleszenten Dimo Wache, Elkin Soto und vor allem Tim Hoogland machten zwar unter der spanischen Sonne deutliche Fortschritte. Bei allen dreien wird die Zeit bis zum Zweitliga-Auftakt in Koblenz knapp.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/01/2008 08:05
Axel Busenkell macht die 05-Profis fit / Freier Mitarbeiter von "Fitness-Papst" Marc Verstegen


Vom 21.01.2008

rh. MAINZ Für Axel Busenkell war´s so etwas wie ein Glücksfall. Als Verteidiger Manuel Friedrich erstmals in den Nationalkader berufen wurde, öffnete sich für den Konditionstrainer des FSV Mainz 05 gewissermaßen auch eine Tür. Der 36-Jährige Sporttherapeut und Konditionstrainer, der sich schon zuvor intensiv mit der Arbeitsweise des "Fitness-Paptes" Mark Verstegen, den der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann zur DFB-Elf geholt hatte, beschäftigt hatte, intensivierte den schon vorhandenen Kontakt.
Beim letzten Fitness-Test der Nationalmannschaft vor der WM im eigenen Land war Busenkell dann vor Ort, der Kontakt wurde enger. Mit den Verstegen-Mitarbeitern Chad Frsythe und Creg Friedman funkte der Mainzer schnell auf einer Wellenlänge. Ebenso mit Oliver Schmidtlein, dem Fitnesscoach der Nationalelf. Im Winter 2006 folgte dann eine zweiwöchige Hospitanz in Phoenix, Arizona, der Zentrale von "Athletes Performance". Die "Firma" Verstegens, die in den USA Hochleistungssportler der unterschiedlichsten Sportarten betreut, gab ihm Einblick in ihre Arbeitsweise und in ihre Philosophie.

Über diese Schiene landete Busenkell schließlich bei der U-21-Nationalmannschaft. Die wurde urprünglich von Thomas Wilhelmi betreut, der dann zum FC Bayern München wechselte. Busenkell wurde als sein Nachfolger vorgeschlagen und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff gab sein okay. Der 05-Konditionstrainer war nun auch als zweiter Mann neben Oliver Bartlett für die Fitness der U 21 von Dieter Eilts zuständig.

Erstmals dabei war der 36-Jährige im November, als der DFB-Nachwuchs in Trier einen Test gegen Island mit 3:0 und das EM-Qualifikationsspiel in Luxemburg mit 7:0 gewann.

"Nicht sensationell neu, aber dafür sehr kompakt", fasst Busenkell das, was die Amerikaner über den großen Teich gebracht haben, zusammen. Eine Mischung aus harten Daten und visuellen Eindrücken, die dann über ein Computer-Programm ausgewertet werden. So werden dann indiviuelle Pogramme für einzelne Spieler erstellt. Die Auswertung des Punktesystems geht auch an die Heimatvereine der Akteure, damit sich deren Fitnesstrainer ein Bild verschaffen können. "Früher wurden diese Dinge schon belächelt. Auch in Mainz", erinnert sich Busenkell, der mittlerweile bei den Trainingseinheiten der 05er bis zu einer halben Stunde Zeit "eingeräumt" bekommt.

"Die WM war für unsere Sache sehr positiv", sagt der Sporttherapeut, dem das Zusammenwirken mit den Amerikanern "einen Riesenspaß" macht. "Das ist professionelles Arbeiten auf höchstem Niveau, ein ständiger Austausch", so der Mainzer, der im Mombacher Reha-Zentrum angestellt und für die 05er auf Honorarbasis tätig ist. Für "Athletes Performance" arbeitet er als freier Mitarbeiter, hatte sogar die Chance, in der Filiale in Los Angeles eine Anstellung zu bekommen. Was der Familienvater (die Töchter sind drei und fünf Jahre alt) ablehnte. "Ich muss da ja auch langsam reinkommen." Dennoch sei die Arbeit mit den Amis äußerst reizvoll. Zumal "Athletes Performance" dabei ist, ein weltweites Netzwerk aufzubauen.

So bleibt es also zunächst bei Mainz 05 und bei der U 21, für die Busenkell im Februar und März wieder aktiv werden wird. Am 5. Februar steht in Koblenz der Test gegen Belgien auf dem Programm, am 25. März in Wiesbaden das Rückspiel gegen Luxemburg. Dieses wird in der neuen Wiesbadener Arena ausgetragen. Was für Busenkell zumindest den Vorteil hat, dass sich die Zeit, die für die Anreise draufgeht, in einem vernünftigen Rahmen bewegt.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/01/2008 08:06
Einer für alle
Spätestens seit der Heiligsprechung durch Uli Hoeneß ist Jürgen Klopp ein heißer Kandidat für jeden deutschen Topverein
VON DANIEL MEUREN


Am Freitagabend ist Jürgen Klopp mit den Kickern seines FSV Mainz 05 aus dem Trainingslager in Andalusien zurückgekehrt. Diese Zeit der körperlichen Ertüchtigung macht dem 40 Jahre alten Fußball-Lehrer in der Regel viel Spaß. Mit einem Anflug von Sadismus jagt Klopp seine Schützlinge dann gut gelaunt immer wieder mit Vollsprints über den Platz. Da ist es irgendwie eine lustige Vorstellung, dass Klopp beinahe in wenigen Monaten Weltstars wie Franck Ribéry oder Luca Toni auf ähnliche Weise hätte schikanieren können.

Denn tatsächlich war Klopp hinter Jürgen Klinsmann offenbar Kandidat Nummer zwei beim FC Bayern, wie Uli Hoeneß vergangene Woche hat wissen lassen. Auch wenn der verwegene Karrieresprung von der Bank des Zweitliga-Zweiten auf den begehrtesten Trainerstuhl Deutschlands verwehrt blieb, so ist alleine die Nennung seines Namens durch Hoeneß so etwas wie eine Heiligsprechung in der Branche. Dort wurde Klopp bislang von einigen immer noch fälschlicherweise als ein Motivationsguru abgetan mit einem als Fernsehexperte hinlänglich bewiesenen Talent zum Öffentlichkeitsarbeiter. Allein die Kür zum Kandidaten für die Hitzfeld-Nachfolge lenkt den Blick nun auf andere Qualitäten.

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Er hat, anders als beispielsweise der gerne in einem Atemzug genannte Thomas Doll, in sieben Jahren bei Mainz 05 nicht allein Höhenflüge seines Teams verbal gut verkauft, sondern viele Rückschläge verdaut und es immer wieder fertig gebracht, neue Teams in Mainz aufzubauen und in großer Systemsicherheit zu schulen. So führte er den Klub nach dem Abstieg im Vorjahr direkt in den Kampf um den Wiederausftieg. Aufgrund dieser Leistungen schadet Klopp offenkundig bei der Beurteilung durch Hoeneß überhaupt nicht, dass seine Erfolge eher geringer Natur sind: Mit Mainz hat Klopp einen Aufstieg vorzuweisen und zwei Klassenerhalte in der Bundesliga. Diese Bilanz verbaut ihm aber nicht die persönlich Aufstiegschance.

Ist Klopp also auch ein Kandidat für den Hamburger SV? Oder womöglich auch in England oder Spanien vermittelbar? Der Umworbene möchte darüber derzeit gar nicht reden. "Es ist alles im Trainingslager gesagt", erklärt Klopp leicht genervt. Er weiß, dass dieses Thema Unruhe am Bruchweg schürt.

"Jürgen hat ohne jeden Zweifel das Zeug zu einem ganz großen Trainer bei einem großen Verein", sagt der Mainzer Manager Christian Heidel. "Aber ich werde darum kämpfen, dass er das erst in ein paar Jahren zeigt und nicht schon nach dieser Saison." Der 2001 mitten in der Saison vom Spielfeld auf die Trainerbank gewechselte Klopp ist unkonventionell genug, um sich möglicherweise tatsächlich noch einmal für seine Herzensangelegenheit Mainz 05 und die gerade von ihm neu aufgebaute Mannschaft zu entscheiden. Auch weil er weit davon entfernt ist, seinen Ehrgeiz allein mit den Gewinn von Meisterschalen und Pokalen stillen zu müssen.

Titel sind nicht Maß aller Dinge

"Wenn ich mit 65 mal zurückschaue und keine Titel vorweisen kann, dann muss das noch lange nicht heißen, dass ich unzufrieden sein muss mit meiner Trainerkarriere", hat Klopp einmal gesagt. Diese Einstellung und die unerschütterliche Überzeugung, seinen Job wie kaum ein anderer zu beherrschen, schenken dem begehrten Trainer womöglich die Gelassenheit, noch ein paar Jahre mit dem Abschied aus Mainz warten zu können.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/01/2008 08:29
400 Lux strahlen für das 05-Training


Fußball-Zweitligist investiert 250 000 Euro in neue Flutlichtanlage hinter Nordtribüne


Vom 22.01.2008

Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 trainiert wieder am heimischen Bruchweg. Am Mittwoch steht dann das Testspiel gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart im eigenen Stadion an (19 Uhr), am Samstag kommt der Karlsruher SC (14 Uhr).


Von

Lutz Eberhard

Knapp zwei Wochen vor dem Rückrundenstart gegen die TuS Koblenz am Fastnachtssonntag gibt es viel Bewegung am Bruchweg. Gestern Abend wurde in der Rheingoldhalle der große VIP-Empfang mit 1400 Gästen inklusive Trainer und Mannschaft über die Bühne gebracht (siehe Lokalteil in dieser Ausgabe), am Mittwoch und Samstag stehen wichtige Testspiele an.

Zeitgleich schreitet die Verbesserung der Infrastruktur des Trainingsgeländes voran, für rund 250 000 Euro wird für den Platz hinter der Nordtribüne eine neue Flutlichtanlage installiert. "Wir haben dann Bedingungen, dass dort auch abends Oberliga-Spiele durchgeführt werden können", sagte Manager Christian Heidel am Montag im Gespräch mit der AZ.

Trainer Jürgen Klopp lässt zudem wegen einiger Abendspieltermine zunehmend später trainieren. "Wir mussten diese Investition machen, es stehen dann dort 400 Lux zur Verfügung", verdeutlichte Heidel. Die Bauarbeiten sorgen freilich dafür, dass die Fans zur Zeit das 05-Training kaum beobachten können.

Erst 2000 Karten

Die magere Vorverkaufsbilanz für die Partien gegen die Erstligisten aus Stuttgart und Karlsruhe schreckt den 05-Manager nicht: "Außer, wenn der FC Bayern kommt, ist es logisch, dass der Vorverkauf nicht anzieht." Bisher sind für das Stuttgart-Spiel gut 2000 Karten verkauft, für die KSC-Partie knapp unter 200 Tickets. "Es werden sich viele erst am Mittwoch entschließen zu kommen, immerhin geht es gegen den amtierenden Deutschen Meister." Heidel bezeichnet beide Spiele als wichtige Bausteine für den Auftakt in Koblenz.

Am Montag wurde zweimal trainiert; Ranisav Jovanovic fehlte (krank), er soll heute wieder mitmachen können. Tim Hoogland absolvierte nach seiner Knieverletzung nur Einzeltraining, Chadli Amri (Rückenprobleme) beschränkte sich auf Lauftraining und Daniel Gunkel weilte zu einem kleinen Eingriff beim Augenarzt, bevor er den Trainingsplatz betrat. Isaac Boakye (leichte Muskelverhärtung) soll heute wieder voll mittrainieren können. Elkin Soto muss wegen eines Furunkels in der Leistengegend drei Tage pausieren. Bei Miroslav Karhan (Sehnenreizung an der Fußsohle) brachte die bisherige Behandlung keine wesentliche Verbesserung, der Slowake wird weiter physiotherapeutisch betreut.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/01/2008 08:29
Hoffmann will Klopp!

- Klubboss Viele Gründe sprechen für den Mainzer Trainer - Sportchef & Räte wollen ihn nicht - droht ein Machtkampf?
SIMON BRAASCH

Sie sind uneins. Wer soll denn nun ab Sommer das Erbe Huub Stevens' antreten? Ein harter Hund bitte schön, ginge es nach den Wünschen des HSV-Aufsichtsrates. Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der den niederländischen Markt derzeit nach Kandidaten abgrast, bevorzugt eher eine Mittellösung. Bernd Hoffmann hingegen soll längst bereit sein, Nägel mit Köpfen zu machen - dem Vernehmen nach will Hamburgs Klubboss Jürgen Klopp zum HSV lotsen!

Hoffmann hat sich entschieden. Allein, sein Wunsch und Wille sind diesmal nicht entscheidend. Nach Informationen der MOPO hält der Klubboss Klopp für den geeigneten Nachfolger Stevens', der ab Sommer beim PSV Eindhoven anheuern wird. Gleich drei Punkte, so soll es Hoffmann intern kommunizieren, sprächen neben der sportlichen Kompetenz für eine Inthronisierung des 40 Jahre alten Mainzer Trainers: Er habe als deutscher Trainer keine Integrationsprobleme, würde durch seine enorme mediale Strahlkraft das bundesweite Interesse am HSV weiter forcieren und zudem bei einem Abgang Rafael van der Vaarts im Sommer als neuer Sympathieträger des Vereins taugen.

Klopp selbst hält sich bedeckt. Sein Vertrag in Mainz läuft aus, in schöner Regelmäßigkeit wird aus seinem Umfeld verlautet, dass er darauf lauere, den Job beim HSV zu bekommen. Zu Spekulationen rund um ein Engagement in Hamburg mag er sich nicht äußern, zu seiner Zukunft im Allgemeinen sagte Klopp der MOPO: "Ich bin noch zu keiner Entscheidung gekommen, was ich machen werde. Es ist ja noch genügend Zeit. Kann sein, dass ich in Mainz verlängere, zu einem anderen Verein gehe - oder aber im Sommer erst mal gar nichts habe, auch das ist möglich." Wichtig sei allein die Rückrunde mit den 05ern und der angestrebte Wiederaufstieg in die Bundesliga. "Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich schlauer bin."

Bernd Hoffmann würde ihm gern den Weg weisen - aber kommt der Klubboss mit seinen Wünschen durch? Im Kontrollgremium, das Willi Schulz als Spitze seiner sportlichen Kompetenz auserkoren hat, regt sich Widerstand. Klopp, so wird es kolportiert, sei dem vor einem Jahr entlassenen Thomas Doll zu ähnlich, lautet die Befürchtung. Favorisiert werde hingegen der Ex-Dortmunder Bert van Marwijk (55/Feyenoord Rotterdam). Fred Rutten (45), vom Ligakonkurrenten Twente Enschede, gilt hingegen mehr und mehr als einer der Wunschkandidaten Beiersdorfers.

Eine innere Zerrissenheit, die die Suche nach "Mister X" nicht erleichtert. Denn am Ende sollte möglichst auf allen Ebenen Einigkeit herrschen.

Zitat:
"Kann sein, dass ich in Mainz verlängere, zu einem anderen Verein gehe - oder aber im Sommer erst mal gar nichts habe"

Jürgen Klopp
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/01/2008 17:01
Winterthur bleibt 05 als Hauptsponsor erhalten

Gute Neuigkeiten und beste Laune beim VIP-Neujahrsempfang / Braun gebrannte Mannschaft im Publikum

Bestens aufgelegte Spieler: Marco Rose (r.) kann nicht mehr aufs Büffet warten und knabbert Dimo Wache an. Fotos: Kopp


Vom 22.01.2008

Mainz 05 tischt groß auf: 1 400 Gäste feierten gestern bis spät in die Nacht beim VIP- Neujahrsempfang in der Rheingoldhalle - so viele wie noch nie. Das Trainingslager, das Wunder von Bern, Sponsoren und neue Fan-Hymne sorgten für Gesprächsstoff - das Stadionthema hielt der Verein betont klein.

Den "Jahrmarkt der Kontakte", wie 05-Marketing-Chef Klaus Drach die Mega-Veranstaltung bezeichnete, nutzten der Verein und seine Sponsoren nicht nur dazu, in großem Stil zu feiern, auch Neuigkeiten hatten einige der VIPs parat: Dass DBV Winterthur auch in der Spielzeit 2008 / 09 Hauptsponsor bleiben wird, verkündete DBV-Vorstand Wolfgang Hanssmann. Geahnt und gehofft hatte Mainz 05 die Nachricht zwar schon - trotzdem: "Eine gigantische Meldung", freute sich Drach, der Mainz in wenigen Wochen in Richtung Wolfsburg verlassen wird.

Lotto Rheinland-Pfalz, mit denen Mainz 05 den Empfang ausgerichtet hatte, scheint den Mainzern die Treue halten zu wollen: "Wir würden gerne beim neuen Stadion mit einsteigen", wagte Hans-Peter Schössler, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, einen Blick in die Zukunft, "schließlich waren wir auch am Bruchweg schon Sponsor für Logen, die es noch gar nicht gab."

Die Weichen scheinen auf Optimismus zu stehen - Jürgen Klopp jedenfalls ist an Tatendrang kaum zu überbieten, so frisch aus dem Trainingslager in Spanien zurückgekehrt. Ob´s daran gelegen hat, dass die Mannschaft sogar vom Hotel für ihre Disziplin gelobt wurde und "weibermäßig einfach nix los war", wie 05-Vize Peter Arens augenzwinkernd aus dem Nähkästchen plauderte? Braun gebrannt saß die Mannschaft im Publikum: "Kein Solarium, wir haben im Freien gearbeitet", berichtete Trainer Jürgen Klopp aus dem Trainingslager. "Wir sind gut vorbereitet, freuen uns auf die Rückrunde." Auf den zweiten Platz habe sich die Mannschaft "geschlichen", "und im Trainingslager sind wir noch ein Stück zusammengewachsen. Jetzt kann´s in Koblenz losgehen. Endlich!"

Auch Fußballlegende Horst Eckel hatte auf der Bühne Platz genommen und lieferte sich einen Schlag- und Mikrofonabtausch mit Jürgen Klopp, schließlich stehen der Kaiserslauterer und der Mainzer in der Lotto-Elf manchmal sogar zusammen auf dem Platz und kämpfen um den Ball: Vorbilder sind sie beide längst - Horst Eckel seit und für Generationen, Kloppo begeistert ebenfalls Fußballfans in ganz Deutschland. "Ottmar Walter und ich sind mit den Füßen auf dem Boden geblieben", meinte Eckel in Richtung seines Weltmeisterkollegen von 1954, der ebenfalls in der Rheingoldhalle mitfeierte, "wir wollten nie Helden sein." Ähnlich sieht das der 05-Trainer: "Ich konnte mir nie vorstellen, dass Leute von mir ein Autogramm wollen", erzählte er, aber wenn er Menschen damit nutzen und sie glücklich machen könne, wolle er mit seiner Popularität helfen.

Die soziale Verantwortung eines Vereins der Größenordnung von Mainz 05 betonte auch Präsident Harald Strutz, die Aufgabe, die der Sport für die Jugend erfülle, "wird zu wenig hervor gehoben", mahnte er. Ein anderer, der die Fangemeinde der Helden vom Bruchweg noch weiter wachsen lassen könnte, lieferte sogar eine Welturaufführung. Lars Reichow präsentierte sein neues Mainz 05-Lied: "Was auch passiert, ob ihr gewinnt oder verliert, wir sind da - Mainz 05". Klaus Drach ist schon jetzt überzeugt: "Der Song wird zum brutalen Ohrwurm."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/01/2008 08:20
Erstliga-Luft im Bruchweg-Stadion

Ischdonat steht gegen VfB Stuttgart im 05-Tor / Gomez soll spielen


Vom 23.01.2008

Daniel Ischdonat wird heute Abend (19 Uhr) im Tor stehen, wenn der Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 den amtierenden Deutschen Meister VfB Stuttgart zum Testspiel im Bruchweg-Stadion empfängt. Im Vorverkauf wurden rund 2500 Karten abgesetzt.


Von

Lutz Eberhard

Testen und einspielen, so lautet die Losung für die Partie gegen den VfB Stuttgart. "Ich hoffe, es kommen viele Fans ins Stadion", setzt Trainer Jürgen Klopp zum "Heimstart" im Jahr 2008 auch auf eine gute Atmosphäre. "Ich wünsche mir, dass wir ein paar Leute locken können." Der 05-Coach sagte weiter, man gehe bewusst das Risiko ein, ,"eine auf die Mütze bekommen zu können". Zur Aufstellung wollte sich Klopp nicht konkret äußern. Ihn selbst hatte über Nacht eine Erkältung heimgesucht: "Wer weiß, wie es den Spielern geht."

Klar ist, Daniel Ischdonat wird im Tor stehen. Torwarttrainer Stephan Kuhnert sagte: "Ischi spielt gegen den VfB, was am Samstag (Testspiel, 14 Uhr, Bruchwegstadion gegen den Karlsruher SC) ist, das werden wir sehen." Dimo Wache habe gut trainiert, die Entwicklung nach der Schulteroperation sei gut. "Die Fortschritte sind klar erkennbar, es fehlen aber noch ein paar Trainingseinheiten", meinte Kuhnert. In Richtung Punktspiel am 3. Februar bei der TuS Koblenz erläuterte der Keepercoach: "Es wird ein gesunder Torwart spielen, die Form muss stimmen."

Einige Sorgenkinder

Für den Einsatz im Feld gibt es bei den Nullfünfern noch ein paar Sorgenkinder. Miroslav Karhan (Sehnenreizung an der Fußsohle) konnte am Dienstag nicht mit der Mannschaft trainieren. "Er läuft, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben", meinte Klopp. Elkin Soto steht noch nicht zur Verfügung, dagegen waren Chadli Amri, Ranisav Jovanovic und Isaac Boakye im Training. Tim Hoogland wird nach seiner Knieverletzung gegen die Schwaben noch nicht auflaufen; im Trainingslager hatte der Rechtsverteidiger das KSC-Spiel als Ziel ausgegeben.

"Wir wollen den Zuschauern etwas bieten. Wir werden nicht pro Halbzeit eine neue Aufstellung bringen", so Klopp. "Einige werden durchspielen." Gut möglich ist aber, dass Felix Borja, der beim ersten Pflichtauftritt gelbgesperrt fehlen wird, heute nicht zum Einsatz kommt. "Nach seiner Verletzung wird er im Training weiter intensiv belastet, er soll den Akku aufladen." Klopp erwartet ein interessantes Spiel, "es weht wieder Erstliga-Luft in unserem Stadion".

Ohne Toni da Silva

Am Wochenende reichte es für die Stuttgarter nur zu einem 0:0 beim Regionalligisten SSV Reutlingen. Die Mainzer Zuschauer dürfen sich auf den Comebackversuch von Nationalstürmer Mario Gomez freuen, der gut zwanzig Minuten spielen soll. Seit zwei Monaten fehlte der Angreifer wegen einer Rippenfellentzündung. Es soll ein erster Schritt für einen Einsatz im DFB-Pokal in der kommenden Woche beim SV Werder Bremen II sein. Im VfB-Trikot fehlen wird der Ex-Nullfünfer Toni da Silva. Er bleibt nach Auskunft von Co-Trainer Alfons Higl zusammen mit Verteidiger Serdar Tasci, Außenverteidiger Ludovic Magnin und Ewerthon in Stuttgart. Da Silva plagen Rückenprobleme, die bis in den Adduktorenbereich ausstrahlen. Der Brasilianer absolviert ein Sondertraining

Während für die 05er am Vormittag eine Trainingseinheit auf dem Programm steht, sieht VfB-Trainer Armin Veh im Spiel am Abend genug Belastung für sein Meisterteam.

Jan Kirchhoff steht im U-18-DFB-Kader. Der Innenverteidiger der A-Junioren des 1. FSV Mainz 05 wird von Montag, 28. Januar, bis Mittwoch, 30. Januar, in der Sportschule Kaiserau mit dem Jahrgang 1990 trainieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/01/2008 08:20
Kein Kontakt zum HSV

05-Trainer Klopp zu Spekulationen an der Elbe


Vom 23.01.2008

Von
Lutz Eberhard

MAINZ/HAMBURG Die Zukunft von Jürgen Klopp ist weiter offen. Drei Varianten sind im Spiel: Vertragsverlängerung nach acht Jahren beim Fußball-Zweitligisten Mainz 05, Wechsel zu einem Erstligisten oder ab 30. Juni 2008 eine Pause, bis das richtige Angebot kommt. Auf der Liste des FC Bayern stand Klopp, doch Jürgen Klinsmann bekam den Job.

Nun gilt wieder der Hamburger SV als Kandidat. "Es gibt keinen Kontakt zum HSV", sagte Jürgen Klopp gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. Und es gebe auch keinen von ihm bevorzugten Klub, meinte der 40-Jährige zu Meldungen, er habe in seinem privaten Umfeld geäußert, nur auf den Anruf vom HSV zu warten.

Der Vorstandsvorsitzende des Erstligisten, Bernd Hoffmann, soll nach Informationen der Hamburger Morgenpost bereit sein, den 05-Coach zu verpflichten. Gleich drei Punkte, so soll es Hoffmann intern kommuniziert haben, sprächen neben der sportlichen Kompetenz für den Mainzer Trainer als Nachfolger von Huub Steven, der zum PSV Eindhoven wechselt: Er habe als deutscher Trainer keine Integrationsprobleme, würde durch seine enorme mediale Strahlkraft das bundesweite Interesse am HSV weiter forcieren und zudem bei einem Abgang Rafael van der Vaarts im Sommer als neuer Sympathieträger des Vereins taugen.

Klopp wird zitiert: "Ich bin noch zu keiner Entscheidung gekommen, was ich machen werde. Es ist ja noch genügend Zeit. Kann sein, dass ich in Mainz verlängere, zu einem anderen Verein gehe - oder aber im Sommer erst mal gar nichts habe, auch das ist möglich." Irgendwann werde der Tag kommen, an dem er schlauer sei.

Im HSV-Aufsichtsrat, mit Ex-Nationalspieler Willi Schulz an der Spitze, gibt es Widerstand gegen Klopp, der dem vor einem Jahr entlassenen Thomas Doll zu ähnlich sei. Zu wenig Stevens stecke in Klopp. Der Ex-Dortmunder Bert van Marwijk (55/Feyenoord Rotterdam) und Fred Rutten (45/Twente Enschede) gelten als weitere Favoriten. Auch HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer soll die niederländische Variante favorisieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/01/2008 09:00
Die Nachricht von Haupt- und Trikotsponsor DBV-Winterthur, dass der Vertrag mit Mainz 05 bis Sommer 2009 per Option verlängert wird (wir berichteten), spült dem Klub nach AZ-Informationen in der kommenden Spielzeit in der Zweiten Liga rund 1,5 Millionen Euro in die Kasse. In Liga eins wären es sogar gut 2,5 Millionen Euro.
Seit 2004 ist der Versicherer, der zum Axa-Konzern gehört, am Bruchweg dabei. 05-Präsident Harald Strutz: "Wir freuen uns sehr, dass wir die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen können und nun schon Planungssicherheit haben."

Für Manager Christian Heidel steht fest, es sei "nicht alltäglich, dass ein Sponsor so früh die Option zieht, da ja nicht feststeht in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 24/01/2008 08:23
05-Trainer will die Fehler intern besprechen

Jürgen Klopp war nicht wirklich zufrieden nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart. "Wir hatten richtig gute Situationen. Für heute war das in Ordnung, in einem Pflichtspiel hätten wir aber ein paar Prozentpunkte drauf packen können", urteilte der Trainer des FSV Mainz 05. "Natürlich hat heute einiges gefehlt, auch die Atmosphäre. Das 1:3 fühlt sich eben sch... an."

Für VfB-Trainer Armin Veh stand fest, dass es keine Überraschung war, dass seine Mannschaft etwas frischer gewesen sei. "Wir haben am Spieltag keine Trainingseinheit absolviert." Aber in der ersten Halbzeit habe sein Team im Mittelfeld nicht gut agiert und zu viele "leichte Fehler" gemacht. "Aber es ist klar, dass zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht alles funktioniert", betonte Veh. Dennoch sei ein Fortschritt zum 0:0 am Wochenende beim Regionalligisten SSV Reutlingen zu erkennen gewesen.

Für Klopp gibt es noch einiges zu tun, der 05-Coach trauerte vor allem den "guten Möglichkeiten" in der ersten Halbzeit nach. Die Gegentreffer wollte er nicht überbewertet wissen. Das 1:0 durch Hitzelsperger sei ein "Weltklassetor" gewesen, beim 0:2 habe man sich sicherlich besser verhalten können. Vor allem das Hin und Her Mitte der zweiten Halbzeit habe seiner Mannschaft Kraft geraubt, da sei der VfB nicht jedem Ball nach gegangen. "Da haben einige Jungs übersäuert", bilanzierte Klopp. "Zwei bis drei Dinge haben mir nicht so gut gefallen, aber das bespreche intern." Bei Bo Svensson seien zwar zwei bis drei Situation nicht so gut gewesen, aber der Däne habe sich als Noveski-Ersatz "gute Bälle" in der Innenverteidigung geschnappt. "Er hat sehr oft beim Passspiel die richtige Lösung", so Klopp.

Der 40-Jährige wies darauf hin, dass nicht vergessen werde dürfe, gegen wen gespielt worden sei. "Das war individuelle Klasse, das Spiel hatte eine hohe Intensität. Jetzt haben wir am Samstag noch so ein Spiel. Dann bleibt uns zur Vorbereitung auf Koblenz eine Woche Zeit."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 24/01/2008 08:23
Daghfous sieht das Positive


05-Stürmer überzeugt im rechten Mittelfeld / Ischdonat wird überrascht


Der Deutsche Meister war dann doch eine zu große Nummer. Dennoch kann der Fußball-Zweitligist nach dem 1:3 (0:1) im heimischen Bruchwegstadion gegen den VfB Stuttgart ein grundsätzlich positives Fazit ziehen. Dass was die 05er anderthalb Wochen vor dem Saisonauftakt bei der TuS Koblenz zu bieten hatten, sah grundsätzlich sehr ordentlich aus.


Von

Roland Hessel

Vier Tage vor dem letzten Test an gleicher Stelle gegen den Karlsruher SC (Samstag, 14 Uhr) präsentierte sich der FSV Mainz 05 - zumindest so lange der Akku noch nicht auf Sparbetrieb umgeschaltet hatte - durchaus in einer guten Verfassung. "Man darf ja auch nicht vergessen, gegen wen wir da gespielt haben", unterstrich 05-Torhüter Daniel Ischdonat. "Das war schon super, was die teilweise gezeigt haben." Vor allem die ersten beiden Gegentore hatten es dem 31-Jährigen angetan. "Da kann man nur applaudieren", meinte der Schlussmann nach den Kunstschüssen von Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und Ciprian Marica. Hitzlspergers gefühlvoller Heber habe ihn überrascht. "Man weiß ja, wie der sonst abzieht."

Ansonsten geht Ischdonat davon aus, dass gegen den KSC am Samstag intensiver zu Werke gegangen wird. "Das Spiel heute war auch eine Willenssache", weiß auch ein Torhüter, wie schwer die Beine werden, wenn am Morgen zuvor noch "normal" trainiert wurde. Bei ihm selbst, der sich im Trainingslager eine schwere Verstauchung im Fußgelenk zugezogen hatte, gehe es indes stetig aufwärts. "Ich habe jetzt drei Tage voll trainiert. Manchmal tut es noch weh, aber das kriegen wir schon in den Griff."

Dennoch ist die Liste derjenigen, die vielleicht bis zur Koblenz-Partie nicht zur Verfügung stehen, seit gestern nicht kleiner geworden. Miroslav Karhan kann immer noch nur laufen. Daniel Gunkel (Rücken) fiel kurzfristig aus. Tim Hoogland würde sich zwar zutrauen am Samstag 20 bis 30 Minuten zu spielen - ob´s tatsächlich geht, bleibt - so Trainer Jürgen Klopp - abzuwarten. Drei Spieler also, die für die Anfangsformation in Frage kommen. Und gestern kam dann das frühe Aus für Chadli Amri dazu. Der Algerier, der sich schon seit einiger Zeit mit Rückenproblemen herumplagt, musste nach 17 Minuten passen. Diesmal war´s der Oberschenkel, der "zugemacht" hat. Immerhin habe er dies früh angezeigt, sodass Klopp hofft, dass nichts Schlimmeres passiert ist. "Chadli ist klein und schmächtig. Wenn er irgendwo dagegen läuft, dann wackelt das ganze Gerüst", nahm´s der Mainzer Coach mit Galgenhumor. "Aber es läuft unglücklich für ihn. Die ganze Zeit Probleme mit dem Fuß, dann der Rücken und jetzt das."

Eine mögliche Alternative wäre der Brasilianer Wellington, der durch seinen Elfmetertreffer (Klopp: "Er hat sich schon den Ball geschnappt, da hatte der Schiedsrichter noch gar nicht gepfiffen") Selbstvertrauen tanken konnte. Der aber, so Klopp, auch seine Defizite offenbarte. "Da spielt er wenig später einen unnötigen Hackentrick. Das muss nicht sein. Er weiß das auch, aber auf dem Platz geht es manchmal mit ihm durch."

Eher in den Vordergrund spielen konnte sich Nejmeddin Daghfous, der wie schon beim Test im Trainingslager gegen Arminia Bielefeld (4:2) im rechten Mittelfeld agierte. "Das war lange Zeit in Ordnung, er ist absolut eine Option. Auch wenn er manchmal seine taktischen Aufgaben vergisst", meinte Klopp. Daghfous selbst weiß auch, "dass ich auf dieser Position defensiv noch lernen muss". Probleme mit der Mittelfeld-Rolle habe er nicht. "Die Hauptsache ist doch, dass ich überhaupt ins Spiel komme", meinte der gelernte Stürmer, dem das Spiel gegen den VfB einfach Spaß gemacht habe. "Spielerisch waren die super. Da müssen wir noch hinkommen. Aber wir sind nicht enttäuscht, sondern nehmen das Positive mit."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/01/2008 08:43
An Grün muss ich mich gewöhnen"

Klaus Drach tritt am 3. März in Wolfsburg an

Am 3. März ist der erste Arbeitstag von Klaus Drach als Leiter Marketing und Vertrieb beim Fußball-Erstligisten VfL Wolfsburg. Fünfeinhalb Jahre war der 39-Jährige Marketingchef beim 1. FSV Mainz 05, erlebte hautnah die Tiefen und vor allem die Höhen der Nullfünfer mit, für die er in der A-und B-Jugend sowie bei den Amateuren unter Trainer Manni Lorenz gekickt hatte.

"An die Farbe Grün muss ich mich noch gewöhnen", lächelte der studierte Diplom-Sportlehrer und gelernte Werbekaufmann im Gespräch mit der AZ. In Mainz hatte Drach "durchaus große Freiheiten", lobt er die Zusammenarbeit mit Präsident Harald Strutz, Finanzchef Friedhelm Andres und Manager Christian Heidel. In Wolfsburg wird alles anders sein, er berichtet dort Geschäftsführer Klaus Fuchs, daneben steht der sportliche Part von Trainer und Sportdirektor Felix Magath.

Klaus Drach gibt zu, dass die andauernde Stadiondiskussion ihn anfällig gemacht habe für Angebote anderer Klubs. "Es ist schwer zusagen, wie ich mich entschieden hätte, wenn hier schon die Bagger gerollt wären", sagt der zweifache Familienvater. Ein neues Stadion bringt neue Aufgaben und Herausforderungen. Jetzt siedelt Drach aber um, im Sommer kommt die Familie nach Wolfsburg. Drach hat beim VW-Klub einen Drei-Jahresvertrag unterzeichnet. "Ich rechne damit, dass ich gut ein halbes Jahr brauche, bis ich mir ein genaues Bild von der Landschaft dort gemacht habe." Bisher stand im Sponsoring des VfL die Vermarktungsagentur IMG und der Volkswagen-Konzern im Vordergrund. In Zukunft könnte es einen eigenen Trikotwerbepartner geben und der Erstligist vermarktet sich selbst. "Der VfL ist keine Marke, die am Limit ist", weiß Drach um das graue Image der "Wölfe". Momentan sei die Wahrnehmung zu neutral.

Natürlich sei der VfL Wolfsburg nicht das gleiche in Grün wie der 1. FSV Mainz 05. Die Stadt ist von VW geprägt, "Es ist schwierig, das Image des Werksklubs abzulegen, aber ich trete dort nicht an und importiere Mainzer Frohsinn. Das funktioniert ohnehin nicht."

Drach will an seiner neuen Wirkungsstätte, um in der Sprache der Autobranche zu bleiben, "den Turbo zünden". Während in Mainz das Thema Stadion "hängt", biete Wolfsburg seinen Zuschauern eine "tolle Arena". Für Mainz 05 sieht Drach Chancen in der Weiterentwicklung des Merchandising. Der Fanartikelverkauf könne noch gesteigert werden. "Mainz 05 kann noch unternehmerischer agieren", sagt Drach. "Die Vorzeichen stehen für den Verein nach wie vor gut. Jedes Jahr ist aber eine neue Herausforderung. Es dürfen im Moment des Erfolgs keine Fehler gemacht werden, man darf nie zufrieden sein", die gelte freilich auch für den Job beim VfL Wolfsburg. Trotz des Abschieds aus "meinem Mainz", unterstreicht Klaus Drach, "wird es immer Kontakt zu den Nullfünfern geben".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/01/2008 08:45
AZ: DFB verwarnt Daniel Gunkel


Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Daniel Gunkel vom Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 die "Gelbe Karte" gezeigt. Sein Verein muss 8000 Euro Geldstrafe zahlen. Der Grund: Ein Formfehler im Rahmen einer Dopingkontrolle.

Der DFB bestrafte Spieler und Verein, weil Gunkel vor dem letzten Hinrundenspiel beim FC St. Pauli von Mannschaftsarzt Dr. Klaus Gerlach ein Medikament gespritzt bekam, das vorher bei der Nationalen Antidoping Agentur (Nada) hätte angegeben werden müssen. "Die Substanz war nur anzeigepflichtig, aber nicht genehmigungspflichtig", unterstrich 05-Manager Christian Heidel im AZ-Gespräch.

Zwar wurde bei der Doping-Kontrolle nach der Partie die Verabreichung des Medikaments ordnungsmäßig angeben, doch das Ausfüllen des Nada-Formblattes war bereits versäumt worden. "Die Geldstrafe tut uns schon weh. Aber wir haben auch etwas daraus gelernt", sagte Heidel, der vor allem den Mannschaftsarzt in Schutz nahm. "Das ist erstmals passiert und bestimmt kein grober Fehler. Das Regelwerk der Nada ist ziemlich kompliziert." Heidel unterstrich zudem, dass es sich bei der Substanz um "ein ganz, ganz harmloses Mittel" gehandelt hätte. "Mit Doping hatte das definitiv nichts zu tun. Gunkel durfte ja auch Fußball spielen. Wir haben lediglich einen Formfehler gemacht." Dass es dennoch hätte schlimmer ausgehen können, ist dem Mainzer Manager dennoch bewusst. "Die Möglichkeit einer Sperre muss man in einem solchen Fall immer in Betracht ziehen."

Amri auf Ergometer

Gestern Vormittag stand nur leichtes Training auf dem Programm des Zweitligisten. Nach dem 1:3 gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart war Auslaufen angesagt. Auch Tim Hoogland konnte zumindest Teile der Übungseinheit mitmachen. Der Rekonvaleszent macht fünfeinhalb Wochen nach seinem Außenbandriss im Knie weiter Fortschritte - ob es für einen Kurzeinsatz am Samstag im letzten Test gegen den Karlsruher SC (14 Uhr, Bruchweg) reichen könnte, wird kurzfristig entschieden.

Kein Teamtraining war indes bei Chadli Amri möglich. Der Algerier konnte gestern wegen einer Verhärtung im hinteren Oberschenkel nur auf dem Ergometer Kilometer machen. Auch wenn der 22-Jährige somit vergleichsweise glimpflich davon gekommen ist, ist sein Einsatz am Samstag fraglich.

Gegen den KSC wieder zur Verfügung stehen dürften dafür Gunkel (muskuläre Probleme im Rücken) und Ranisav Jovanovic (Pferdekuss am Oberschenkel), die beide gestern eine zusätzliche Laufheinheit mit Hoogland und Felix Borja absolviert haben.

Ebenfalls nur laufen kann derzeit Miroslav Karhan, bei dem die Entzündung einer Sehne in der Fußsohle noch nicht abgeklungen ist. Zwar verspürt der Slowake eine leichte Besserung. Sprints, vor allem in Fußball-Schuhen, sind aber noch nicht möglich.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/01/2008 14:45
05er mussten zweimal ziehen
Zweimal in den Lostopf mussten die 05er greifen, um den Gewinner eines neuen Smarts im Wert von 10 000 Euro als Hauptpreis der Aktion "GeMAINZam 10000" zu ermitteln. Zunächst hatte Jürgen Klopp ein 05-Mitglied gezogen, dessen Name die Verantwortlichen eigentlich hätte aufhorchen lassen müssen: Dass Danuta Knapek-Andres die Ehefrau von 05-Finanzchef Friedhelm Andres ist, fiel aber zunächst niemanden auf. Also musste einige Tage später nochmals eine Glücksfee ran. Jetzt bekommt der 22-jährige Amin Thamri aus Luxemburg, gebürtiger Mainzer und seit 2004 Mitglied der 05er, vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth den Hauptpreis der Aktion, die der Verein gemeinsam mit der AZ, SWR1 und Smart-Center Mainz gestartet hatte. Zwar wurde das Ziel von 10000 Mitgliedern knapp verfehlt, aber, so 05-Marketingchef Klaus Drach, ein Erfolg sei die Aktion dennoch gewesen. 9400 Mitglieder hat der Verein nun, rund 2000 mehr als zu Beginn der Aktion. Etliche Fans haben dabei einzigartige Erlebnisse gewonnen, von der Teilnahme am Mannschaftsessen über die Einladung zum 05-VIP-Empfang bis hin zur Golfstunde mit Ex-Nullfünfer und Nationalspieler Manuel Friedrich.

Promi-Treff bei den Bohnebeitel

Fastnachtssitzungen, die im Fernsehen gezeigt werden, nutzen Politiker allzu gerne, um sich ihrem Wahlvolk gutgelaunt zu präsentieren. So auch bei der Sitzung der Mombacher Bohnebeitel, die heute Abend vom SWR aufgezeichnet und am Dienstag, 29. Januar ab 20.15 Uhr im Südwestfernsehen zu sehen sein wird. Bislang war die Sitzung im "roten" Stadtteil fest in der Hand der Genossen: Nicht nur OB Jens Beutel ist als Mombacher Stammgast, auch Bildungsministerin Doris Ahnen, Bundestagsabgeordneter Michael Hartmann, die Chefs der Mainzer SPD und der Stadtratsfraktion, Thomas Will und Oliver Sucher, und weitere lokale SPD-Größen sind heute dabei, wie Ortsvorsteherin Eleonore Lossen-Geißler verriet. Dem setzt der Mombacher CDU-Vorsitzende Dr. Christian Moerchel diesmal ein politisches Schwergewicht entgegen: Verteidigungsminister Franz Josef Jung kommt aus dem Rheingau in die MTV-Halle. Der Vizepräsident des Landtages, Heinz-Hermann Schnabel, der Oberbürgermeister von Bad Kreuznach Andreas Ludwig, und der Ludwigshafener Bürgermeister Ernst Merkel sitzen mit der Mainzer Partei-Chefin Dr. Andreas Litzenburger und weiterer lokaler CDU-Prominenz am Tisch der Schwarzen. Die CDUler werden es aber nicht schaffen, die Präsenz eines Sozialdemokraten in den Schatten zu stellen: Michael Ebling, Kulturstaatssekretär und ehemaliger Mombacher Ortsvorsteher, hält auch in diesem Jahr das närrische Protokoll bei den Bohnebeitel.

Jens Lehmann und der VfB Stuttgart

Die vergangenen Tage standen im Favorite-Parkhotel im Zeichen deutscher Fußball-Prominenz. Das Team um Hotelchef Christian Barth hatte zunächst Nationaltorhüter Jens Lehmann zu Gast, der am Samstag nach seinem Besuch im ZDF-Sportstudio gemeinsam mit seinen Söhne Lasse und Mats im Parkhotel übernachtete. Auch der deutsche Meister VfB Stuttgart wählte das Vier-Sterne-Superior-Haus, um sich auf das Freundschaftsspiel gegen Mainz 05 am Mittwoch Abend vorzubereiten. Trainer Armin Veh hatte vorab dem Hotel eine vierseitiges Papier zukommen lassen, in dem Wünsche und Vorlieben genauestens notiert waren. Das Küchenteam mit Helmut Danker an der Spitze war gefordert, die Wünsche schnell in die Tat umzusetzen, ob Café de Paris Sauce oder die geschmolzenen Tomaten zum Lachs, jeder Wunsch wurde erfüllt. Den Abschluss der Woche bilden die DFB-Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga, die sich auch in diesem Jahr in der Favorite für die Rückrunde fit machen. Mit einem dreitägig straff durchorganisierten Programm, das Trainingseinheiten auf dem Sportgelände und Schulungseinheiten im Hotel beinhaltet.

Wettstreit der Nachbarstädte

Nicht nur in der Zweiten-Fußballbundesliga stehen sich mit Mainz 05 und dem SV Wehen-Wiesbaden Teams der beiden Landeshauptstädte gegenüber, auch bei der 21. Auflage des von der Stadt ausgerichteten Medienturniers in der Sporthalle am Mombacher Sand kommt es zum Aufeinandertreffen der Nachbarstädte: Schon in der Vorrunde treten heute die Mannschaften der Stadtverwaltungen Wiesbaden und Mainz gegeneinander an. Mit dabei beim Turnier um den Pokal des Oberbürgermeisters, das um 9.30 Uhr angepfiffen wird, sind Teams der Allgemeinen Zeitung, des Wiesbadener Kuriers, der Frankfurter Rundschau, der Mainzer Rhein-Zeitung und von ZDF, SWR sowie Rhein-Main TV. Zu gewinnen gibt es Preise von Dimo Wache Sports. Eingeladen hatte Organisator Rudi Hammer daher den 05-Torhüter, doch wegen des Freundschaftsspiels der 05er gegen den Karlsruher SC kann Dimo Wache die Preise nicht übergeben.

Hessen lacht mit Mainzer Narren Wenn der Hessische Rundfunk am Montag ab 20.15 Uhr seine Sendung "Hessen lacht zur Fassenacht" zeigt, werden auch in Mainz aktive Fastnachter dabei sein: "Pizzabäcker" Ciro Visione und die Singenden Kellermeister. Dies ist aber kein Grund für Meenzer Narren, die Nase zu rümpfen. Schließlich stehen auch eine ganze Reihe hessischer Fastnachter auf Mainzer Bühnen: Andy Ost kommt aus dem Main-Kinzig-Kreis, "Hoppes" Hans-Joachim Greb aus Flörsheim, MCC-Sitzungspräsident Jürgen Wiesmann aus Rüsselsheim - um nur einige Namen zu nennen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/01/2008 14:46
05er mit Karhan und Gunkel gegen den KSC


Mainzer Mittelfeldspieler wieder fit / Wache vor Comeback? / Klopp: "Spieler sollen sich bewegen und belasten"


Vom 26.01.2008

Das Lazarett des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 hat sich vor dem letzten Test an diesem Samstag um 14 Uhr im Bruchwegstadion gelichtet. Gegen den Bundesligisten Karlsruher SC werden Daniel Gunkel und Miroslav Karhan in der Startaufstellung stehen. Dimo Wache und Tim Hoogland können ebenfalls auf Einsatzzeiten hoffen.


Von

Roland Hessel

Gut eine Woche vor dem Rückrundenauftakt bei der TuS Koblenz am Fastnachtssonntag (14 Uhr) war am Freitag auf dem 05-Trainingsplatz neben dem Bruchwegstadion richtig viel Betrieb. Bis auf Chadli Amri (Oberschenkel-Verhärtung), der im Stadion eine Laufeinheit absolvierte, Elkin Soto (Vereiterung in der Leiste), der derzeit überhaupt nicht trainieren kann, und Petr Ruman (Reha nach Bandscheibenvorfall) waren alle Mann an Bord. Selbst Christian Wetklo mischte mit. Allerdings trat der Schlussmann nach seiner Schulter-OP nur ein wenig gegen den Ball. An Torwarttraining ist noch nicht zu denken.

Der restliche Kader trainierte fast problemlos. Lediglich Marco Rose brach die Einheit vorzeitig ab. "Er hat im Oberschenkel etwas gespürt. Eine reine Vorsichtsmaßnahme", wiegelte Trainer Jürgen Klopp ab. Umso erfreulicher war für den Coach, dass Miroslav Karhan und Daniel Gunkel die rund 80 Minuten durchhielten. "Miro hat zwar minimal noch etwas gespürt, aber er fühlt sich gut", wird Klopp den 31-Jährigen, der zuletzt mit einer Sehnenentzündung an der Fußsohle ausfiel, ebenso gegen den KSC in die Startformation stellen wie Gunkel, der am Mittwoch beim 1:3 gegen Meister Stuttgart noch wegen Rückenproblemen hatte passen müssen. "Daniel ist völlig beschwerdefrei", freute sich Klopp.

Schließlich dürfen sich auch Dimo Wache und Tim Hoogland gegen den starken Aufsteiger, der nach der Hinrunde auf Rang sechs überwintert hat, auf Einsatzzeiten hoffen. Hoogland (Bänderriss im Knie) hat am Freitag, allerdings noch mit deutlicher Zurückhaltung, erstmals wieder komplett mittrainiert. "Ich werde ihn wohl ein paar Minuten Stadionluft schnuppern lassen", meinte Klopp, der sich auch vorstellen könnte, dass Keeper Dimo Wache (Schulter-OP) eine Halbzeit lang ran darf.

Torwart-Trainer Stephan Kuhnert plädierte freilich dafür, dass Daniel Ischdonat, der auch in Koblenz das Tor hüten wird, anfangen soll. "Ischi braucht Spielpraxis. Für ihn ist es ja auch der letzte Test", sagte Kuhnert, der auch noch einmal mit Wache sprechen wollte, bevor er entscheidet, ob der Kapitän in den zweiten 45 Minuten gebracht werden kann.

Dass sich die 05-Formation gegen den KSC für den Rückrunden-Auftakt richtig einspielen kann, das erwartet Klopp indes nicht. "Aufgrund der personellen Probleme, die wir zuletzt hatten, ist das schwer", spricht der 40-Jährige von einigen Baustellen. "Generell ist die Vorbereitung nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben." So lassen sich von der geplanten Startaufstellung gegen Karlsruhe nicht unbedingt Rückschlüsse für die Partie eine Woche später ziehen. Beispielsweise wird Nikolce Noveski, bekanntlich zwei Ligaspiele gesperrt, gegen Karlsruhe beginnen. Nach der Pause wird Roman Neustädter als Innenverteidiger getestet. Auch die Außenverteidiger Fabian Liesenfeld und Stefan Markolf, die an diesem Samstag starten, werden in Koblenz kaum beginnen. Mittelfeld und Angriff indes könnten bei der TuS durchaus genauso aussehen, wie gegen den KSC.

Dennoch erwartet der Coach, dass sich seine Mannschaft richtig verhält. "Die normalen Dinge, wie die Arbeit gegen den Ball, will ich schon sehen." Ansonsten gehe es darum, dass "wir uns bewegen und belasten", so Klopp weiter. Und natürlich hat er das Koblenz-Spiel dennoch im Hinterkopf. "Es geht darum, dass wir diese Partie mit maximalem Einsatz kämpferisch angehen. Diese Einstellung muss auch gegen Karlsruhe schon zu sehen sein."

Voraussichtliche Startaufstellung: Ischdonat - Liesenfeld, Svensson, Noveski, Markolf - Karhan, Gunkel, Pekovic, Feulner - Boakye, Baljak.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/01/2008 20:43
Letzter Test: Mainzer mit 1:1-Remis gegen Karlsruher SC

Unter strahlender Sonne liefen die 05er zu ihrem letzten Testspiel vor Rückrundenbeginn im Bruchwegstadion auf. Der Gegner, Erstligaaufsteiger Karlsruher SC, ließ es auf dem Rasen gemütlich angehen, das Team von Jürgen Klopp konnte weitgehend frei schalten und walten. Isaac Boakye erzielte dann nach einer guten halben Stunde seinen ersten Treffer am Bruchweg. Weiteres Highlight: Der lang verletzte Dimo Wache bestritt die zweite Spielhälfte zwischen den Pfosten und feierte somit sein Comeback. Die Badener Gäste erstarkten zeitweise und konnten den Ausgleich erzielen, die Mainzer blieben aber dennoch das dominierende Team.

Das Testspiel begann gemütlich, in den ersten zehn Minuten gab es kaum Vorstöße in die Strafräume, lediglich Srdjan Baljak wurde im Sechzehner von Miroslav Karhan bedient, Andreas Görlitz konnte jedoch in letzter Sekunde per Kopf klären. Baljak stand für den angeschlagenen Chadli Amri in der Startaufstellung der 05er. Die nächste nennenswerte Tormöglichkeit gab es erst in der 21. Minute, wieder war Baljak beteiligt. Der Mainzer Stürmer konnte Markus Miller mitten im Sechzehner austricksen und den Ball auf Markus Feulner spielen, dieser verhaspelte jedoch denn Ball und konnte ihn erst nach einigen Mühen Richtung Kasten bugsieren. Miller konnte derweil ins Tor zurückkehren und auf der Linie halten. Der dritte Torschuss der Partie ging erneut aufs Mainzer Konto, wieder war es Baljak, diesmal aus der Distanz. Miller konnte erst im Nachfassen halten. Der Karlsruher SC hingegen fand nur schwer in die Partie, in den gesamten ersten dreißig Minuten Spielzeit kam der Erstligaaufsteiger nicht einmal gefährlich nah an der Mainzer Strafraum. Stattdessen präsentierten sich die Badener unsicher. Miller ließ einen Gunkel-Hammer aus 25 Metern abprallen, Isaac Boakye staubte zum 1:0 ab (33. Minute). Für den Mainzer Neuzugang war es das erste Tor vor heimischer Kulisse am Bruchweg. Karhan legte fast noch das 2:0 drauf, als er nach Pass von Feulner von der Strafraumgrenze nur knapp über den Kasten zog (36. Minute). In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit schienen die Karlsruher dann wie ausgewechselt, spielten agiler und kombinierten flüssiger. Joshua Kennedy konnte sich bis in den Strafraum absetzten, doch Bo Svensson klärte zur Ecke (39. Minute). Der Torschuss von Tamas Hajnal eine Minute später landete in den Armen von Daniel Ischdonat.

Die zweite Spielhälfte begann mit einem Mainzer Torschuss, der eingewechselte Ranisav Jovanovic spielte in die Arme von Miller. In der 49. Minute fiel dann allerdings der Ausgleich, Tamas Hajnal zog aus 13 Metern ab und schob die Kugel vorbei am eingewechselten Dimo Wache ins rechte Eck. Wache, der sein Debüt nach seiner langen Verletzungspause gab, blieb chancenlos. Im Gegenzug die Mainzer: Wellington, der für Feulner nach Wiederanpfiff auf den Rasen kam, sorgte für die nächste Tormöglichkeit der Gastgeber. Der Schuss des Brasilianers wurde jedoch von Miller zur Ecke gelenkt. Der Karlsruher Keeper bewies seine Klasse erneut bei zwei Freistößen von Daniel Gunkel in Minute 57 und 59, als er einmal direkt parierte und beim zweiten die Übersicht im Strafraumgestochere behielt. Auch in Minute 65 blieb Miller der Sieger über Gunkel. Auf der Gegenseite tat sich wie in weiten Teilen der ersten Spielhälfte nur wenig, Kennedy versuchte es in Minute 72 per Kopf, setzte das Leder aber weit neben den Pfosten. Sein Teamkollege Gottfried Aduobe schoss präziser, doch Neven Subotic konnte noch sein Bein dazwischen halten (79. Minute). Der Mainzer Abwehrrecke konnte erneut klären, als Dimo Wache gegen Edmond Kapplani abprallen ließ. Auf der Gegenseite das Dauerschema der zweiten Hälfte: Gunkel mit Freistoß, Miller noch dran (85. Minute). Kurz vor Abpfiff hatten die Mainzer dann ihre hochkarätigste Chance. Jovanovic konnte sich auf Links frei spielen und bediente Karhan im Strafraum, der den Ball an den frei stehenden Felix Borja weitergab. Der Ecuadorianer war jedoch zu spät gestartet und verfehlte den Pass knapp. So endete das letzte Testspiel der Mainzer mit einem 1:1 Unentschieden.

Mainz 05: Ischdonat (46. Wache) – Liesenfeld (61. Hoogland), Svensson (46. Subotic), Noveski (27. Neustädter), Markolf – Karhan, Gunkel, Pekovic (46. M. Vrancic), Feulner (46. Wellington) – Boakye (46. Jovanovic), Baljak (46. Borja)

Trainer: J. Klopp

Karlsruher SC: Miller – Görlitz (46. Dick), Eggimann (74. Kapllani), Franz, Eichner – Timm (46. Freis), Mutzel (64. Staffeldt), Porcello (17. Aduobe) – Hajnal (84. Stindl), Iashvili – Kennedy (74. Stoll)

Trainer: E. Becker

Schiedsrichter: F. Benedum (Mehlingen)

Tore: 1:0 Boakye (33. Minute), 1:1 Hajnal (49. Minute)

Zuschauer: 3.900
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/01/2008 08:27
Zwei Ex-Verletzte

Der Mainzer Dimo Wache und der Karlsruher Markus Miller kehren in einem Spiel zurück in den Kasten
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Zwei kräftige Kerle trafen sich nach dem 1:1 im Testspiel zwischen Mainz 05 und dem Karlsruher SC recht gut gelaunt am Mittelkreis und tauschten ein paar Worte aus: Dimo Wache, der Torwart des Zweitligisten, und Markus Miller, der Keeper des Bundesliga-Überraschungsteams. Denn die Begegnung vor 4000 Zuschauern war für Beide alles andere als ein ganz normales Fußballspiel. Wache, 34, hatte zuletzt im August beim 0:3 in Fürth zwischen den Pfosten gestanden, ehe er im Training eine schwere Schulterverletzung erlitt und unters Messer musste. Miller, 25, hatte sich im Oktober in Rostock einen Riss des hinteren Kreuzbandes zugezogen - und auf eine Operation verzichtet.

Auch wenn der Karlsruher den 0:1-Rückstand durch den Mainzer Neuzugang aus Wolfsburg, Isaac Boakye, verschuldete, als er einen Weitschuss von Daniel Gunkel nicht festhalten konnte - Miller darf davon ausgehen, dass er drei Monate nach seinem schlimmen Zusammenprall mit dem Rostocker Viktor Agali schon wieder in der Bundesliga Bälle fängt. Schmerzen im Knie verspürt er nicht mehr, "dafür tut mir die Ferse weh, und außerdem komme ich langsam in ein Alter, wo auch die Hüfte und der Rücken schon mal zwacken können." Weshalb Miller Mitte der zweiten Halbzeit plötzlich Rumpfbeugen am Elfmeterpunkt exerzierte. Begründung: "Wenn es zwickt, dann muss man halt was machen."

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Miller spielte zum ersten Mal wieder 90 Minuten durch und soll nächsten Samstag gegen Nürnberg das Tor hüten. Er erhielt viel Lob von Manager Rolf Dohmen: "Er hat täglich sechs, sieben Stunden in der Reha gearbeitet und ist ein absolutes Musterbeispiel an Willen und Ehrgeiz."

Das kann auch Dimo Wache für sich reklamieren. Der alte Fahrensmann war am Samstag "froh, wieder Gras zu riechen. Ich bin weiter, als ich vor einem Monat noch dachte". Trainer Jürgen Klopp hatte ihn zur Halbzeit für Daniel Ischdonat eingewechselt. Wache war am Gegentor durch Tamas Hajnal schuldlos und rettete den Mainzern mittels Fußabwehr gegen Mittelstürmer Edmond Kapllani auch noch das Unentschieden. Die Fans reagierten mit "Dimo Wache"-Sprechchören und trafen auf Gehör. "Balsam" sei das gewesen, sagte Wache. Aber nächsten Sonntag beim Rückrundenauftakt in Koblenz wird der etatmäßige dritte Mann Ischdonat der erste Mann bleiben. "Wenn ihm nichts mehr passiert, fängt Ischi an", bestätigte Coach Klopp. Und wenn ihm was passiert, dann weiß ich jetzt, dass Dimo bereit steht, obwohl ihm noch ein paar Kleinigkeiten fehlen." Wache selbst kann seine Defizite sogar mathematisch recht genau beziffern: "Zehn, 15 Prozent." Er habe die vergangenen Monate viel im Kraftraum verbracht, "aber die Spritzigkeit ist noch nicht ganz wieder da." Denn: "Wenn man vier Monate nichts machen kann, kann man nicht innerhalb von zwei Wochen wieder fit werden." Die Nummer zwei in Mainz, Christian Wetklo, mischte zuletzt zwar schon wieder im Training mit, allerdings nur mit dem Fuß am Ball. Auch er musste sich einer Schulter-Operation unterziehen. Klopp rechnet erst Ende Februar wieder mit dem 27-Jährigen. An Torwarttraining ist noch längst nicht zu denken.

Mit der Vorbereitung ist Wache nicht nur persönlich zufrieden, auch die Entwicklung des Zweitliga-Zweiten schätzt der alte Fahrensmann, der in 13 Jahren Berufsleben schon über 300 Mal für Mainz 05 zwischen den Pfosten stand, positiv ein: "Wir haben gezeigt, dass wir eine richtig gute Truppe sind." Wache mei nt damit gar nicht allein die Leistungen seiner Mainzer auf dem Fußballplatz, sondern vor allem das Betriebsklima: "Wir haben Isaac Boakye super integriert. Das ist eine der großen Stärken dieser Mannschaft."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/01/2008 08:28
AZ: Nur noch wenige offene Fragen

Hoogland oder Demirtas in 05-Startaufstellung?


Der Countdown läuft. Nach dem heutigen freien Tag geht beim Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 ab morgen die Vorbereitung auf den Rückrundenauftakt am kommenden Sonntag in Koblenz in die heiße Phase. Seit dem 4. Januar haben die 05er vier Testspiele (siehe auch nebenstehenden Bericht) und unzählige Trainingseinheiten in den Beinen. Eine Vorbereitung, die - so Trainer Jürgen Klopp - eher durchwachsen war. "Es konnten nicht alle durchtrainieren. Aber das war bei der Konkurrenz ja genauso. Es ist nunmal kein Wunschkonzert."

Mit dem Stand der Vorbereitung ist der Coach indes zufrieden. "Die, die immer trainiert haben, haben ein riesiges Pensum absolviert", grinste der 40-Jährige, dem nun eine Woche Zeit für den Feinschliff bleibt. "Jetzt ist Wettkampf", sagte Klopp. "Jetzt arbeiten wir gezielt auf Koblenz hin."

Doch wer wird bei der TuS spielen? Wie könnte die Anfangsformation aussehen? Klar ist, dass Nikolce Noveski (Rotsperre) und Felix Borja (Gelbsperre) pausieren müssen. Sollte nichts außergewöhnliches passieren, dürfte die Formation so gut wie stehen. Die AZ-Analyse.

Tor: Daniel Ischdonat bleibt in der Kiste. Zum einen, weil die eigentliche Nummer drei in seinen sechs Einsätzen vor der Winterpause nur drei Treffer kassiert hat. Zum anderen, weil Dimo Wache, der gegen den KSC erstmals wieder eine Halbzeit im Tor stand, noch nicht die alte Sicherheit hat.

Abwehr: Durch Noveskis Sperre steht die Innenverteidigung mit Neven Subotic und Bo Svensson. Der Däne, der auch beim Heimauftakt gegen Greuther Fürth spielen wird, konnte ordentlich Spielpraxis sammeln, lieferte gegen Stuttgart und Karlsruhe zwei grundsolide Vorstellungen ab und wird alles versuchen, sich doch noch dauerhaft in die Mannschaft zu spielen. Links wird Marco Rose zum Zuge kommen. Der 31-Jährige wirkt wieder sicherer, auch wenn ihm die Spritzigkeit im Vorwärtsgang noch ein wenig fehlt. Ihm im Nacken sitzt Stefan Markolf, der am Samstag eine starke Leistung bot und nicht mehr weit entfernt ist von der ersten Elf. Wer die rechte Außenbahn beackert, das ist freilich noch offen. Tim Hooglands 30-Minuten-Comeback gegen den KSC sah viel versprechend aus. In der verbleibenden Zeit kommt es hier zu einem spannenden Zweikampf zwischen Hoogland und Christian Demirtas. Ausgang offen. Zumal Demirtas, der auch auch noch als Alternative für die linke Seite in Frage kommt, keinesfalls nur ein Platzhalter für Hoogland wäre.

05-Formcheck

Mittelfeld: Durch die Genesung von Miroslav Karhan und Daniel Gunkel dürfte es hier keine Überraschungen geben. Mainz 05 wird in Koblenz im flachen 4-4-2 mit Karhan, Gunkel, Milorad Pekovic und Markus Feulner agieren. Die Versuche, die Mittelfeld-Raute mit Chadli Amri hinter den Spitzen einzustudieren, waren nicht von Erfolg gekrönt, weil der Algerier durch verschiedene Blessuren immer wieder zurückgeworfen wurde. Immerhin gibt´s im Mittelfeld durchaus Alternativen. So ist der Brasilianer Wellington etwas dichter an die Stammformation herangerutscht. Für die rechte Seite hat sich Nejmeddin Daghfous durch couragierte Auftritte gegen Bielefeld und Stuttgart ins Gespräch gebracht. In der Zentrale ist Pekovic als "Sechser" gesetzt. Für ihn gibt es keine Alternativen. Gunkel, der nach der Winterpause nur langsam in Fahrt kam, spürt die Vrancic-Brüder im Nacken. Eine echte Konkurrenz sind Damir und Mario für den Freistoßspezialisten, der gegen den KSC seine alte Gefährlichkeit zurückgefunden hat, allerdings derzeit nicht. Elkin Soto fällt nach einem neuen Rückschlag verletzungsbedingt weiter aus.

Angriff: Neuzugang Isaac Boakye wird von Beginn an auflaufen. Die Wolfsburger Leihgabe hat - bei allen verständlichen Anpassungsschwierigkeiten - die Erwartungen schon erfüllt. Zwei Tore in den vier Testspielen sprechen eine klare Sprache. Wer den gesperrten Borja vertritt, dies ist indes noch offen. Beste Karten hat momentan Sdrjan Baljak (starker Auftritt gegen Bielefeld), zumal Amri noch pausieren muss. Ranisav Jovanovic konnte gegen den KSC einmal mehr seine Chance nicht nutzen. Eher käme Daghfous ins Spiel.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/01/2008 08:28
AZ: 05-Kapitän Wache meldet sich zurück

utz./rh MAINZ Nach der Pause eilte Dimo Wache in seinem gelben Sweater ins Tor vor der Südtribüne, nach gut fünf Monaten Pause wegen seiner schweren Schulterverletzung war der Kapitän des 1. FSV Mainz 05 zurück an seinem Arbeitsplatz, freundlich begrüßt von den Fans. Eine starke Szene und eine kleine Unsicherheit - ein gelungenes Comeback des 34-Jährigen.
Mit Ischdonat in Koblenz

"Es fehlen noch zehn bis 15 Prozent", urteilt Wache. "Es gilt dies noch aufzuholen. Aber ich bin weiter, als ich gedacht habe." Und Trainer Jürgen Klopp meinte: "Ischdonat ist noch ein Tick vorne, wenn nichts passiert, wird er in Koblenz spielen. Wir müssen uns da keine Gedanken machen, aber wenn etwas passiert, dann wissen wir, dass Dimo halten kann." Torwart Christian Wetklo wird nach Aussage von Klopp Ende Februar nach seiner schweren Schulterverletzung wieder mit dem Torwart-Training beginnen.

Hoogland im Zeitplan

Tim Hoogland setzte nach seinem Innenbandriss im Knie sogar Akzente im Spiel gegen Karlsruhe. "Hoogi ist auf einem guten Weg", meinte Klopp. "Es geht, er wollte spielen. Nun geht es darum, im Tagesrhythmus weiter zu kommen." Für Hoogland selbst steht fest: "Ich habe keine Schmerzen gespürt, ein bisschen Hemmungen waren da. Es ist eben doch etwas anders zu spielen, als nur zu trainieren. In ein oder zwei Szenen hat man das gemerkt." Der rechte Verteidiger sagte zudem: "Ob ich in Koblenz spiele, das entscheidet der Trainer. Jeder Spieler will spielen, wenn er gefragt wird. Ich gehe davon aus, dass es ginge, es fehlt nicht mehr viel."

Karhan mit Spritze

Auch Miroslav Karhan (fehlte zuletzt wegen einer Sehnenreizung in der Fußsohle) zog nach den neunzig Minuten ein positives Fazit: "Ich habe mit einer Spritze gespielt, es wird besser. Aber das Spiel hatte auch nicht nicht das Tempo einer Ligapartie, aber es ist ja noch eine Woche Zeit." Der Slowake glaubt, dass es gegen den KSC einfacher war, als es gegen Koblenz sein wird: "Die Karlsruher wollen Fußball spielen, gegen Mannschaften aus der Zweiten Liga ist es meistens schwerer."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/01/2008 08:29
AZ: Boakye trifft gegen den Karlsruher SC


Mainz 05 erreicht 1:1 / Comeback von Wache


Vom 28.01.2008

utz. MAINZ Fußball-Zweitligist Mainz 05 und Erstligist Karlsruher SC trennten sich in einem Testspiel vor 3900 Zuschauern im Bruchweg-Stadion 1:1 (1:0). Der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Isaac Boakye brachte die Hausherren in der 31. Minute in Führung, die Tamas Hajnal (49.) kurz nach dem Wechsel ausglich.
Obwohl die Badener in den ersten 45 Minuten mit ihrer stärksten Formation angetreten waren, taten sie sich gegen die früh störenden und agilen Mainzer schwer. Der 05er hatten deutlich mehr Chancen, nutzten sich aber nicht. Ein Sieg des Zweitligisten wäre verdient gewesen.

Den Mainzer Treffer begünstigte KSC-Torwart Markus Miller. Vor dem Ausgleich patzte Daniel Gunkel.

Bei den Mainzern feierte Kapitän und Torwart Dimo Wache nach fünfmonatiger Verletzungspause (Bänderriss in der Schulter) in der zweiten Halbzeit ein gelungenes Comeback. 05-Trainer Jürgen Klopp meinte allerdings nach der Partie, beim Rückrundenstart am Fastnachtssonntag in Koblenz werde Daniel Ischdonat im Tor stehen. Bei den Mainzern waren auch die zuletzt verletzten Miroslav Karhan und Tim Hoogland wieder dabei.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/01/2008 08:29
AZ: Gefühlter 05-Erfolg über KSC


Mainzer nutzen gegen Erstligisten ihre Chancen nicht / Boakye erfolgreich


Vom 28.01.2008

Noch einige Trainingseinheiten stehen Trainer Jürgen Klopp zur Verfügung, um Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 bis zum Rückrundenstart am Fastnachtssonntag (14 Uhr) bei der TuS Koblenz in Form zu bringen. Das 1:1 (1:0) am Samstag gegen den Erstligisten Karlsruher SC zeigte, es gibt gute Ansätze, aber noch einiges zu tun (siehe auch 05-Formcheck).


Von

Lutz Eberhard

Das Ergebnis ist Nebensache, das Unentschieden gegen den Karlsruher SC kann dennoch von den Nullfünfern als positiv verbucht werden - ein gefühlter Erfolg. Die Mainzer hätten gegen den Erstligisten gewinnen können, ja müssen. Sie bestimmten die Partie, kontrollierten das Geschehen, aber ein zweiter Treffer wollte nicht gelingen, weil wie so häufig die Durchschlagskraft fehlte und die Unsicherheiten und Schwächen des Gegners, vor allem von Gästetorwart Markus Miller, der zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss wieder zwischen den Pfosten stand, nicht konsequent genutzt wurden.

Beide Treffer des Spieles fielen nach groben Schnitzern. Isaac Boakye nutzte einen Ball, den Miller nach einem Schuss von Daniel Gunkel abprallen ließ zum 1:0. Der Karlsruher Tamas Hajnal, der im Sommer zu Borussia Dortmund wechselt, nutzte einen Fehler von Gunkel zum 1:1 (49.). Danach spielten nur noch die Mainzer, die schon in den ersten 45 Minuten die besseren Chancen hatten. Doch weder Gunkel, Miroslav Karhan, Srdjan Baljak oder Wellington und Ranisav Jovanovic vollstreckten. Dimo Wache (siehe Artikel auf dieser Seite) war gegen Edmond Kapllani (85.) auf dem Posten und verhinderte sogar die Niederlage.

"Positiv ist, dass Daniel Gunkel und Miroslav Karhan neunzig Minuten durchspielen konnten", meinte Jürgen Klopp zu den zuletzt angeschlagenen Mittelfeldakteuren. Tim Hoogland und Dimo Wache hätten gespielt, das sei prima. "Wir haben in der Defensive bei den Standards gut gestanden und gefährliche offensive Standards gezeigt", bilanzierte der 05-Trainer zufrieden. Wichtig sei auch gewesen, dass gegen den KSC der Spielball zur Verfügung gestanden habe, mit dem in Koblenz gespielt wird. Und das Spielgerät der Firma Nike hat so seine Eigenheiten.

"Ich bin nicht überglücklich, aber jetzt kommt noch die Wettkampfaggressivität hinzu", sagte Klopp. "Die brauchen wir, aber heute war das Umschalten auf Defensive schon in Ordnung". Koblenz agiere in einem ähnlichen System wie der KSC. Neuzugang Isaac Boakye wurde gelobt, er habe seine Stärken mit dem Rücken zum Tor, und er stand bei der Führung richtig. Der Ghanaer prellte sich im KSC-Spiel die Schulter, parlierte aber nach dem Testspiel in den Katakomben fröhlich mit KSC-Verteidiger Gottfried Adoube.

Innenverteidiger Nikolce Noveski musste wegen einer Verhärtung in der Wadenmuskulatur nach 27 Minuten raus. Für den Auftritt in Koblenz hat dies keine Auswirkung, er ist nach seiner Roten Karte auf St. Pauli für zwei Partien gesperrt. Der Mazedonier glaubt aber, dass er am Aschermittwoch mit dem Nationalteam seines Heimatlandes gegen Serbien auflaufen kann.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/01/2008 08:11
AZ: "Weiß, dass ich wieder Fußball spiele"


Der verletzte 05-Angreifer Petr Ruman hofft auf ein Comeback noch in dieser Saison


Vom 29.01.2008

Das Ende der langen Leidenszeit ist noch nicht in Sicht, aber für Petr Ruman gibt es kein Vertun. "Ich bin ein optimistischer Typ. Und ich weiß, dass ich wieder Fußball spielen werde", sagt der Angreifer des FSV Mainz 05, der nach seiner Bandscheiben-OP noch in dieser Woche das Lauftraining wieder aufnehmen will.


Von

Roland Hessel

Den 7. Oktober des vergangenen Jahres würde Petr Ruman am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. Zwar gewann der FSV Mainz 05 seine Zweitliga-Partie gegen Erzgebirge Aue mit 4:1, doch für den Tschechen gab es nichts zu feiern. Im Gegenteil: Mit einer Trage musste der Angreifer vom Platz getragen werden. Die niederschmetternde Diagnose: Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich. Bereits der zweite. Ruman wurde vier Tage später operiert.

Konnte er direkt nach der OP so gut wie nichts selbstständig machen, sogar zunächst nicht sitzen, geht es dem Stürmer, der noch bis 2010 bei 05 unter Vertrag steht, heute deutlich besser. "Es geht mir ganz gut. Auf jeden Fall viel besser als vor der Winterpause", so Ruman, der nach Wochen und Monaten des monotonen und quälenden Aufbautrainings mittlerweile wieder Licht am Ende des Tunnels sieht. "Wenn alles gut geht, werde ich noch in dieser Woche versuchen, die Laufschuhe anzuziehen." Bisher standen im Reha-Zentrum spezifische Übungen zur Stabilisierung der Rücken- und Bauchmuskulatur auf dem Programm. Dazu gab es Einheiten auf dem Stepper oder Ergometer.

Einen Zeitplan, wann er denn wieder mit dem Ball arbeiten kann, gibt es indes nicht. "Wir wollen nichts überstürzen. Ich fühle mich wirklich besser, muss aber aufpassen. Wenn es so weit ist, dann ist es so weit", gibt sich der Angreifer gelassen und gibt offen zu, dass er sich natürlich ob der zweiten schweren Verletzung innerhalb von relativ kurzer Zeit seine Gedanken gemacht hat. "Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nie ans Karriereende gedacht hätte. Aber ich kann das wegschieben und mich auf meinen Weg konzentrieren."

Und dieser soll ihn nach Möglichkeit im Laufe der Rückrunde zurück ins Team führen. Auf 75 Prozent taxiert Ruman die Chancen auf ein Comeback noch in der laufenden Saison. Dicht dran an der Mannschaft ist er eh. "Ich bin oft in der Kabine, quatsche viel mit den Kollegen und habe einen guten Einblick." Und dieser Einblick stimmt den Rekonvaleszenten durchaus optimistisch, was den Start am Sonntag in Koblenz angeht. "Die Stimmung ist gut, die Jungs sind heiß. Wir werden bei Null starten und uns dann nach vorne pushen." Er selbst wird dies zunächst noch als "Fan" tun müssen. Was Petr Ruman aber nicht davon abhält, immer mitzufiebern. Auch wenn er seiner Genesung derzeit alles unterordnet. "Ich weiß noch nicht, ob ich am Sonntag mit nach Koblenz fahren werde. Meine Reha ist derzeit einfach wichtiger."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/01/2008 08:31
"Team muss diese Stadt elektrisieren"


05-Präsident Harald Strutz zur Rückrunde / Gespräche mit Heidel / Klopp kennt Verantwortung


Vom 30.01.2008

Am Fastnachtsonntag startet Fußball-Zweitligist Mainz 05 mit der Partie bei der TuS Koblenz in die Rückrunde. Nicht nur Punkte müssen die Nullfünfer in den kommenden Wochen einspielen, es werden auch Antworten auf die Stadionfrage, die Managerfrage und die Trainerfrage erwartet. Wir sprachen mit Klubchef Harald Strutz.


Herr Strutz, wie viel Freude macht es zur Zeit Präsident des FSV Mainz 05 zu sein?

Strutz: Warum sollte es keine Freude machen? Bei der Führung eines Vereins werden immer wieder Probleme bei Personal- und Sachfragen auftauchen. Wir gehen unaufgeregt an diese Themen ran. Das ist doch ein normaler Vorgang. Ich gehe davon aus, dass das Vertrauen von Fans und Sponsoren in den Verein groß ist, egal wie die Personalentscheidungen ausgehen. Nur wenn wir diesen Status verlieren würden, wäre dies für Mainz 05 ein Nachteil.

Aber es gibt doch einige ergebnisoffene Projekte, die eher belastend wirken und durchaus gravierende Folgen für die Zukunft des Klubs haben könnten. Kein Fortgang in der Stadionfrage, Manager Christian Heidel denkt über einen Abschied nach, und die Antwort auf die Trainerfrage lässt auch auf sich warten?

Strutz: Natürlich gibt es diese Situation, aber mit gesundem Menschenverstand werden wir auch diese Themen bewältigen. Ich habe da ein Urvertrauen in die Kraft dieses Vereins.

Zum Stadion. Es gab Anfang Januar heftige Reaktionen auf Äußerungen von ihnen. War es ein Fehler, anzukündigen, dass der Verein den Stadtteil Gonsenheim mit 250000 Euro unterstützt, wenn das Stadionprojekt am Europakreisel verwirklicht werden kann?

Strutz: Nein. Ich glaube Stadt und Verein sind in eine echte Notsituation geraten. Wir wünschen uns am Europakreisel ein Stadion bauen zu können, das auch ein attraktives Eingangstor für Mainz bedeuten würde - als Symbol für eine moderne Stadt. Dort bestehen zweifelsfrei die besten Voraussetzungen für die Infrastruktur und Symbolcharakter. Ich erinnere daran, dass 125 Eigentümer ihre Grundstücke verkaufen wollen. Wir sind auch Anwalt dieser Menschen Interview

und vertreten deren Interessen. Sie zeigen ihre Bereitschaft, aber einige wenige wollen dies nicht und blockieren aus fehlender sozialer Verantwortung für die Gemeinschaft dieses Projekt. Denn, es gibt ja an diese Grundstücksbesitzer lukrative Angebote der Stadt. Es werden Tauschangebote von Gelände im Verhältnis eins zu sechs offeriert, es werden Verrentungsmodelle und Nießbrauchrecht (Nutzungsrecht) angeboten, dazu steht der faire Preis. Ich wiederhole es, die Stadt ist zusammen mit dem Verein in eine echte Notsituation geraten. Deshalb habe ich mein Angebot für soziale und karitative Einrichtungen in Gonsenheim unterbreitet und auch gesagt, wie helfen dem SV Gonsenheim. Ich erachte dies als legitim, und es zeugt von Offenheit.

Gibt es Fortschritte bei der Standortauswahl für die geplante Coface-Arena?

Strutz: Die Stadt führt meines Wissens nach direkte Gespräche mit den Grundstücksbesitzern. Zugleich wird das Portland-Gelände geprüft, und wir erwarten in den nächsten Wochen Ergebnisse. Klar ist, das Stadion mit dem Namen Coface wird gebaut - am Europakreisel oder bei Portland.

Zurück zum sportlichen Tagesgeschäft. Wann rechnen Sie mit einer Entscheidung über eine Vertragsverlängerung mit Manager Heidel?

Strutz: Ich habe mit Christian Heidel vereinbart, dass wir, Friedhelm Andres (Finanzvorstand) und ich, nach Fastnacht auf ihn zu kommen. Wir werden ihm dann ein konkretes Angebot unterbreiten.

Wie sehen Sie die Entwicklung um Jürgen Klopp. Mainz 05 will den Trainer halten, gibt es überhaupt eine Chance?

Strutz: Zum Thema Jürgen Klopp habe ich mich hinreichend geäußert. Es steht außer Frage, dass Kloppo seine eigene persönliche Entscheidung treffen muss. Das wird er mit Sicherheit auch demnächst tun. Der Zeitpunkt seiner Entscheidung wird geprägt sein von seiner Verantwortung gegenüber seinen Spielern und dem Verein.

Befürchten Sie Auswirkungen auf den sportlichen Verlauf der Rückrunde, weil so viele Entscheidungen auf eine Lösung warten?

Strutz: Nein. Diese Mannschaft und jeder einzelne Spieler hat keine andere Aufgabe als diese Stadt und Region zu elektrisieren. Es gilt die Chance zu nutzen und in die Bundesliga aufzusteigen. Jeder Spieler unserer Mannschaft muss auch wissen, dass es solche Fragen und Themen im Umfeld eines Vereins immer geben wird. Und ich sage deutlich: Wir reden über den Bau eines Stadions, also über sehr gute Perspektiven für die Entwicklung des 1. FSV Mainz 05.

Am Sonntag geht es nach Koblenz. Bisher waren Spiele an Fastnacht nicht unbedingt ein gutes Datum für Mainz 05. Aber im vergangenen Jahr wurde der Bann mit einem 2:1-Sieg bei Hertha BSC gebrochen. Was erwartet der Präsident diesmal?

Strutz: Ich erwarte ein unglaublich bissiges Spiel, es wird ein harter Kampf. Die Fastnacht, das ist für Mainz 05 bis Rosenmontag kein Thema.

Noch 17 Spiele, zweiter Platz als Basis. Feiert Mainz 05 im Mai wieder den Aufstieg?

Strutz: Das weiß ich nicht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/01/2008 08:32
Hoogland bricht das Training ab


05-Verteidiger mit erneuten Knieschmerzen


Vom 30.01.2008

grü. Rückschlag für Tim Hoogland: Der Rechtsverteidiger des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 musste gestern Nachmittag das Training abbrechen.
Der 22-Jährige spürte ein Ziehen in jenem Knie, in dem er nach der 0:1-Niederlage im abschließenden Vorrundenspiel auf St. Pauli einen Innenbandriss zu beklagen hatte. Hoogland war vergangenen Samstag beim 1:1 im Testspiel der 05er gegen den Erstligisten Karlsruher SC erstmals wieder eingesetzt worden und hatte sich für den Rückrundenauftakt am Sonntag bei der TuS Koblenz empfohlen.

05-Stürmer Chadli Amri musste sich auch gestern wieder mit Einzeltraining begnügen. Amri laboriert an einer hartnäckigen Muskelverhärtung im Oberschenkel. Eine solche legte gestern auch Nikolce Noveski auf Eis - der Mazedonier steht aufgrund einer Rotsperre aber ohnehin für die ersten beiden Punktspiele 2008 nicht zur Verfügung. Der Kolumbianer Elkin Soto muss nach einer Operation weiter Antibiotika nehmen, die ein Training nicht zulassen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 31/01/2008 09:20
QUELLE: BILD cool2


Supervertrag für Heidel
Nach Fassnacht sagt er „Ja“

Von MIRKO FRANK

Sonntag will Mainz den ersten Sieg in der Rückrunde in Koblenz. Einen noch wichtigeren Sieg gibt es ein paar Tage später...

Die Zukunft von Christian Heidel (44, Vertrag läuft aus) – die Sache ist so gut wie geritzt! BILD erfuhr: Der Mainz-Manager kriegt einen Super-Vertrag am Bruchweg. Man spricht von einer Vertragsdauer von drei bis fünf Jahren!

Manager Christian Heidel hat maßgeblichen Anteil am Erfolg des Karnevalklubs. Sein größter Auftrag: Der Stadionneubau

Mainz-Boss Harald Strutz (57) mauert noch, sagt aber dann doch: „Nach Fassenacht wollen wir die Sache mit Christian festzurren. Dann werden wir ihm ein Angebot unterbreiten.“ Und das wird Heidel nicht ablehnen.

Die „Baustelle“ Heidel muss so schnell wie möglich geschlossen werden. Denn neben Klopp (Vertrag läuft auch aus) und dem Stadion (Bauplatz noch offen) kann sich Mainz im Aufstiegskampf keinen zusätzlichen Ärger leisten. Auch deshalb drückt Strutz jetzt auf die Tube. Deshalb wird Heidel nach Fassenacht JA zu Mainz sagen!

Strutz: „Heidel und ich gehen seit 16 Jahren Seite an Seite. Er weiß, was wir ihm bieten können.“

Heidel sagt: „Wir haben schon mal locker gesprochen, mehr nicht. Ich werde aber nicht auf den Klub zugehen.“

Zocken will Heidel nicht. Muss er auch nicht. Der Klub weiß, dass Heidel mindestens genau so wichtig ist, wie Klopp. Deshalb wird das Angebot nach den tollen Tagen alles andere als schlecht sein. Heidel bescheiden: „Ich brauche keinen Rentenvertrag.“

Aber eine Sicherheit für die nächsten drei bis fünf Jahre. Und die kriegt er spätestens Aschermittwoch...

Bitter: Tim Hoogland musste gestern erneut das Training abbrechen, fuhr dann zum Doc. Diagnose: Reizung am Schleimbeutel im rechten Knie. Er fällt in Koblenz aus!
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 31/01/2008 09:20
Bis zum Sonntag, dem Auftritt des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 in Koblenz, will sich Professor Rüdiger Sterzenbach entscheiden, ob er das Amt des Vorsitzenden bei der TuS ausüben will. Am 8. Februar ist der Wahltermin. Zurzeit ist der ehemalige Präsident des Landessportbunds "nur" ehrenamtlicher Geschäftsführer des Klubs, der Ende 2007 in heftige finanziellen Turbulenzen geriet. Die AZ sprach mit dem 61-Jährigen.


Herr Sterzenbach, haben Sie es für möglich gehalten, dass Sie nach Ihrem Abschied als LSB-Präsident 2004 mit Sitz in Mainz vier Jahre später als Quasi-Vorsitzender eines Fußballvereins die 05er empfangen?

Sterzenbach: Nein, das habe ich mir nicht vorstellen können.

Warum sind Sie bei der TuS eingestiegen?

Sterzenbach: Das Ganze ist schon länger vereinbart gewesen. Der Verein hat wirtschaftlich und organisatorisch nicht mit den sportlichen Erfolgen der vergangenen Jahre Schritt halten können. Und weil ich schon einige Firmen geleitet habe, kam es zu Gesprächen.

Sie haben Ihr Ehrenamt beim LSB aufgegeben, weil Sie, so ein Zitat, ein Ehrenmann bleiben wollten, was mehr als ein Fingerzeig für das Missmanagement dort war und ist. Doch kaum bei der TuS, mussten Sie sich mit einer kurzfristigen Liquiditätslücke von zwei Millionen Euro beschäftigen. Was war passiert?

Sterzenbach: Dieser Fehlbetrag ist nicht kurzfristig aufgetaucht. Wären dort gute Kaufleute am Werk gewesen, hätte man gewusst, was passieren würde. Ich sage mal so: Es ist schon hart, was ich hier vorgefunden habe.

Wie können aber plötzlich zwei Millionen Euro zusammenkommen?

Sterzenbach: Es waren Abbuchungen fällig, die sich zunächst auf 400 000 Euro beliefen. Innerhalb von sechs Wochen hatten sich dann aber eine Million Euro Verbindlichkeiten angehäuft, nach zwei Monaten waren es zwei Millionen - aus unterschiedlichen Gründen. Es waren beispielsweise teure Spieler eingekauft worden, ohne andere Planungen an diese Verpflichtungen anzupassen.

Sie erklärten, dass diese extrem bedrohliche Situation für den Klub in einer Nacht gelöst werden konnte. Wie das?

Sterzenbach: Ich habe etliche Sponsoren finden können. Der Vertrag mit Lotto Rheinland-Pfalz über die Namensgebung einer Tribüne etwa wurde Interview

vorzeitig verlängert. Fakt ist, dass die TuS Koblenz keine Schulden hat.

Aber was ist denn vor und nach dem Koblenzer Zweitliga-Aufstieg 2006 alles schief gelaufen, dass die Situation so dramatisch werden konnte, und was lässt Sie auf Besserung hoffen?

Sterzenbach: Wir führen Umbaumaßnahmen durch. Der jetzige Präsident kandidiert nicht mehr, genauso wenig der Vorstand Finanzen, der Vorstand Jugend. Hier haben Leute lange Zeit gemacht, was sie wollten. Aber es muss nunmal in solch einem Betrieb Budgetplanungen geben, an die man sich hält. Das kaufmännische Einmaleins muss her. Dafür bin ich jetzt da. Alle Verträge, die den Einkauf betreffen, müssen um 30 Prozent runter, also etwa Ausgaben in Zusammenhang mit dem Sicherheitsdienst, mit den Verkehrsbetrieben. Aber ich spreche hier nur für die TuS Koblenz GmbH, die Fußballabteilung. Deswegen spüre ich auch eine gewisse Unruhe in mir. Wenn es um den Gesamtverein geht, habe ich nicht die komplette Akteneinsicht. Ich bin mit Rechtsanwälten dabei, so viel wie möglich zu sichten. Wenn ich aber denke, dass ich einen Meter bei der Aufarbeitung vorangekommen bin, waren es unter Umständen in Wirklichkeit nur 40 Zentimeter. Das kann frustrieren. Sollte ich bis Sonntag das komische Gefühl nicht rausbekommen, werde ich nicht kandidieren. Ich bin kein Hasardeur.

Ist die Mannschaft von finanziellen Kürzungen ausgenommen?

Sterzenbach: Ja, weil uns verhältnismäßig gut bezahlte Leute im Winter verlassen haben, günstige neue gekommen sind.

Wie reagiert Trainer Uwe Rapolder auf die Umbaumaßnahmen?

Sterzenbach: Er lässt sich gerne einspannen.

Sind Sie selbst Fußballexperte?

Sterzenbach: Nein, das ist ganz Sache des Trainers. Und der Zustand der Mannschaft ist ja auch das Schöne hier. Die Moral stimmt.

Zum Schluss noch Ihre Einschätzung zur momentanen Situation beim Landessportbund, der ohne amtierenden Präsidenten von Grabenkämpfen gezeichnet da steht?

Sterzenbach: Soll es zitierfähig sein?

Ja, bitte.

Sterzenbach: Ich weine.

Das Gespräch führte
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 31/01/2008 09:20
AZ: Hoogland fällt für Koblenz-Spiel aus

Boakye lobt TuS-Trainer Uwe Rapolder

Vom 31.01.2008

grü. Nachdem Tim Hoogland bereits am Dienstag das Training des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 wegen Schmerzen im Knie abbrechen musste, wiederholte sich das Geschehen gestern. Deswegen eilte der Rechtsverteidiger, der eigentlich von einem Innenbandriss genesen war, auch zu einer Kernspintomografie nach Bingen. "Das Band ist okay, allerdings ist das Knie aufgrund einer Überbelastung am Schleimbeutel gereizt. Stand jetzt ist, dass ich am Sonntag bei TuS Koblenz nicht spielen kann." Hoogland wird die nächsten beiden Tage wohl nur auf dem Fahrrad sitzen. Christian Demirtas spielt gegen die TuS rechts hinten.

Chadli Amri mischte auch gestern nicht im Mannschaftstraining mit. "Ich bin zu 90 Prozent fit", sagte der Stürmer, der mit einer hartnäckigen Oberschenkelverhärtung kämpft. "Einen Einsatz in Koblenz habe ich noch nicht abgeschrieben", so der Algerier weiter. "Auch wenn ich in der Vorbereitung recht lange gefehlt habe." Heute will Amri den Sprung vom Individualtraining mit Konditionscoach Axel Busenkell weg zur Teameinheit schaffen.

Gesund, dafür aber beeindruckt vom Kälteeinbruch, präsentierte sich Isaac Boakye gestern. Für den Winterzugang der 05er ist die Partie am Sonntag auf dem Oberwerth etwas Besonderes. "Zwar weiß ich nicht, wie Koblenz spielt", sagt der Angreifer, "aber ich kenne ja Trainer Uwe Rapolder gut". Mit diesem und TuS-Mittelfeldspieler Fatmir Vata war Boakye 2004 als Profi von Arminia Bielefeld in die Erste Liga aufgestiegen. 2006 wechselte Boakye dann zum VfL Wolfsburg. "Rapolder und ich hatten eine gute Zeit, wir haben beide voneinander profitiert."

Isaac Boakye rechnet mit einem Mainzer Sieg. "Und der ist auch nötig, damit das Selbstvertrauen noch mehr steigt. Denn wir haben viele schwierige Aufgaben vor uns." Sich selbst sieht der Stürmer gerüstet. "Es war nach der unbefriedigenden Zeit in Wolfsburg wichtig für mich, endlich wieder ein gutes Gefühl zu haben. Das habe ich seit dem ersten Tag hier in Mainz."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/02/2008 14:59
Mainz 05er gut aufgestellt: Klopp klagt nicht über Personalprobleme

Mainz - Man gewöhnt sich ja schnell an vieles im Fußball. Auch an eine Saison, in der grundsätz­lich jede Woche die halbe Mann­schaft fehlt.

Wenn der FSV Mainz 05 am Sonntag zum Rück­run­den-Auftakt bei TuS Koblenz antritt, muss er - je nachdem, wie eng man diesen Begriff defi­niert - auf sechs bis neun Stamm­spie­ler ver­zich­ten.

Innenverteidiger Nikolce Noveski und Tor­jäger Félix Borja sind gesperrt, Tim Hoo­gland, Elkin Soto, Chris­tian Wetklo und Petr Ruman sind ver­letzt. Torwart Dimo Wache sitzt immer­hin viel­leicht wieder auf der Bank. Chadli Amri und Isaac Boakye sind ange­schla­gen.

Trübsal blasen die 05er trotz­dem nicht. Wenn die halbe Mann­schaft fehlt, wird sie mit den rest­lichen Spie­lern auf­gefüllt. Dafür hat man einen großen Kader. Das hat eine Hin­runde lang her­vor­ragend funk­tio­niert. "Es gibt per­fek­tere Situa­tio­nen", sagt 05-Trainer Jürgen Klopp, "aber wir fühlen uns gut auf­gestellt."

Es läge nahe, das Ziel der Mainzer für die Rück­runde in der Ver­tei­digung des zweiten Tabel­len­plat­zes zu sehen. Klopp wehrt sich dagegen: "Wir ziehen einen Strich unter die Vor­runde. Es geht von vorne los. Wir wollen nichts ver­tei­digen, keine Abstände halten, sondern wir wollen Spiele gewin­nen. Und wenn man mehr läuft, mehr kämpft, dann erhöht sich die Wahr­schein­lich­keit dra­matisch, weiter Spiele zu gewin­nen." Klopp warnt vor Über­heb­lich­keit. "Wir beschäf­tigen uns nicht mit erbrach­ten Leis­tun­gen, sondern mit dem, was wir jetzt auf den Platz bringen. Das Gefühl, wir müssten von vorn­her­ein über­legen sein, weil wir in der Vor­runde 4:1 gewon­nen haben, ist gefähr­lich."

Seins Fazit zum Rück­run­den­auf­takt: "Im Kader ist es enger gewor­den. Wenn nichts mehr pas­siert, wird es schwe­rer, nach meh­reren schwa­chen Spielen im Team zu bleiben." Selbst dann, wenn die halbe Mann­schaft fehlt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/02/2008 15:00
Mainzer bangen weiter um Boakye
Einsatz des Angreifers entscheidet sich im Abschlusstraining /Heidel: "Hier hebt keiner ab"

Vom 02.02.2008

Das Bangen um Isaac Boakye geht in die nächste Runde. Immer noch ist es offen, ob der Neuzugang des FSV Mainz 05 am Sonntag (14 Uhr) zum Rückrunden-Auftakt der Zweiten Fußball-Bundesliga bei der TuS Koblenz antreten kann. Immerhin: Die Chancen sind seit Freitag wieder gestiegen.

Von

Roland Hessel

Auf dem Trainingsplatz suchte man den ghanaischen Stürmer bei der Freitags-Einheit zwar vergeblich, aber die Chancen, dass die Leihgabe des Bundesligisten Wolfsburg am Sonntag trotz seiner Oberschenkelverhärtung mittun kann, stehen dennoch nicht so schlecht. "Wir haben ihn heute ganz bewusst rausgenommen, weil wir kein Risiko eingehen wollten", sagte 05-Trainer Jürgen Klopp nach der Übungseinheit, bei der Torschusstraining auf dem Programm gestanden hatte. Fraglos eine kluge Entscheidung, da gerade die Beanspruchungen, die diese Übungen in der Muskulatur hervorrufen, bei einer Verhärtung regelrecht Gift sind.

Der 26-jährige Angreifer absolvierte stattdessen zusammen mit Elkin Soto (Entzündung im Bereich der Leiste) eine Laufeinheit. "Und er hat gesagt, dass er überhaupt nichts spürt", geht Klopp davon aus, dass Boakye beim samstäglichen Abschlusstraining einem Härtetest unterzogen werden kann und dann auch am Sonntag auflaufen wird. Was freilich auch bitter nötig wäre, weil neben Felix Borja, dem gelb-gesperrten Mainzer Toptorjäger der Hinrunde, auch Chadli Amri für den Sonntag kein Thema ist. "Wir haben ihn ein paar Mal zu früh reingeworfen. Deshalb wäre ich jetzt schon froh, wenn er uns beim ersten Heimspiel die Woche drauf gegen Greuther Fürth zur Verfügung stehen würde", will Klopp bei dem ebenfalls an einer Oberschenkel-Verhärtung laborierenden Algerier kein Risiko mehr eingehen.

Sollte Boakye in Koblenz doch passen müssen, kristallisiert sich eine Angriffsvariante mit Sdrjan Baljak und Nejmeddin Daghfous heraus. Dass dann beim rheinland-pfälzischen Derby ein 05-Sturm auflaufen würde, der zusammen noch null Tore auf dem Konto hat, bereitet dem Mainzer Manager Christian Heidel kein Kopfzerbrechen. "Wir kennen diese Situationen ja aus der Hinrunde. Ich habe absolutes Vertrauen in die Breite des Kaders. Wenn einer ausfällt, muss der nächste ran", sagte der 44-Jährige.

Die anderen Positionen für den Sonntag scheinen vergeben zu sein. Bo Svensson wird den gesperrten Nikolce Noveski in der Innenverteidigung ersetzen, Christian Demirtas für Tim Hoogland (Reizung im Schleimbeutel im Knie) das rechte Glied der Viererkette geben. "Warten wir es ab. Es sind ein paar Dinge angedacht, aber entscheiden werden wir erst nach dem Abschlusstraining", wollte sich Klopp am Freitag noch nicht festlegen.

Unterdessen freut sich Heidel vor allem, dass es wieder los geht: "Erst sehnt man die Pause herbei, und dann vermisst man etwas, wenn zwei Wochen kein Spiel ist. Wir fahren jedenfalls mit Optimismus, aber ohne Überheblichkeit nach Koblenz. Auch wenn dieses Spiel noch nicht die Tradition hat, so ist es doch ein Derby und hat einen anderen Stellenwert als wenn wir in Paderborn oder in Jena starten würden." Eine Gefahr, dass die Mannschaft aufgrund der Tabellensituation oder des klaren 4:1-Erfolges in der Hinrunde überheblich auftreten würde, sieht Heidel nicht. "Ich habe nicht den Eindruck, dass die Spieler das Gefühl haben, dass sie jetzt alles an die Wand spielen. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung sehr konzentriert gearbeitet. Hier hebt keiner ab."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/02/2008 15:00
TuS-Koblenz: Im Derby haben Details große Bedeutung

Koblenz - Uwe Rapol­der ist leicht ver­schnupft, aber dennoch gut gelaunt. Von Vor­start-Ner­vosität ist beim Trainer von TuS Koblenz nichts zu spüren, eher von Vor­freude. Vorbei ist die Zeit des Testens, vorbei sind die bis­wei­len öden Tage des Trai­nings­lagers.

Vor­sich­tiger Blick nach oben: Vor dem Rück­run­den­auf­takt der Zweiten Liga ist TuS-Trainer Uwe Rapol­der guter Dinge, den Verein im Profi-Fußball zu eta­blie­ren - er warnt aber auch vor einer über­zoge­nen Erwar­tungs­hal­tung.

Es wird wieder ernst für den Fußball-Zweit­ligis­ten, noch dazu steht am Kar­nevals­sonn­tag das stim­mungs­volle Derby gegen den FSV Mainz 05 auf dem Pro­gramm. Was gibt's Schö­neres zum Auf­galopp ins neue Jahr?.

Dass Rapolder vergleichsweise gelassen auf den Rück­run­den­auf­takt blickt, liegt vor allem an den erfreu­lichen Ein­drü­cken aus den letzten Übungs­ein­hei­ten. Zuletzt wurde die Mann­schaft sogar vor­zei­tig aus der Klausur in Bad Ber­trich ent­las­sen. Kör­per­lich sind die Grund­lagen geschaf­fen, bis zum Sonntag kommt der men­talen Ebene die ent­schei­dende Bedeu­tung zu. "Wichtig ist, dass alle klar im Kopf sind", sagt Rapol­der und meint damit jene Tugen­den, die nach seiner Meinung gegen den Tabel­len­zwei­ten ent­schei­dend sein werden: Lei­den­schaft, tak­tische Dis­ziplin, Feh­ler­mini­mie­rung, Kon­zen­tra­tion.

Weil das bekann­ter­maßen Aspekte sind, denen auch Rapol­ders Trai­ner­kol­lege Jürgen Klopp große Bedeu­tung bei­misst, zeich­net sich ein Spiel ab, in dem Klei­nig­kei­ten den Aus­schlag geben werden. "Wir werden nicht noch einmal ins offene Messer laufen", blickt der TuS-Coach nur kurz auf das 4:1 der Mainzer zum Sai­sonauf­takt, als die Koblen­zer prak­tisch mit wehen­den Fahnen am Bruch­weg unter­gegan­gen waren. Dieses Sze­nario ist am Sonntag eher nicht zu erwar­ten. Die TuS ist in den letzten fünf Spielen vor der Win­ter­pause viermal ohne Gegen­tref­fer geblie­ben und hat sich gerade in der Rück­wärts­bewe­gung ver­bes­sert.

Insofern wird der Koblenzer Chefcoach den schma­len Grat zwi­schen Risi­kobe­reit­schaft und Sicher­heits­den­ken finden müssen. "Es ist nicht unsere Art auf Unent­schie­den zu spielen, so etwas geht meis­tens schief", sagt Rapol­der, der aber auch weiß, dass sich alle Mann­schaf­ten nach einer Pause "erst einmal suchen und finden müssen". Ver­ständ­lich, wer will schon mit einer Nie­der­lage und den unschö­nen Neben­wir­kun­gen ins neue Jahr starten.

Inso­fern kann ein kleines Detail viel­leicht zum ent­schei­den­den Vorteil für die Koblen­zer werden. In Mainz wurde nämlich unter der Woche die Beschaf­fen­heit des Balls zum Thema gemacht. "Jeder Ball hat seine Eigen­hei­ten, doch der unter­schei­det sich am dra­matischs­ten von allen anderen", kann 05-Trainer Klopp dem Spiel­gerät nicht viel abge­win­nen. Ange­sichts der bis­wei­len kurio­sen Flu­gei­gen­schaf­ten des Leders geht der 05-Trainer sogar noch einen Schritt weiter und fordert einen ein­heit­lichen Liga-Ball. Aber: Um auch in diesem Bereich eine Gleich­heit der Waffen zu schaf­fen, wurde in Mainz mit bau­glei­chen Model­len geprobt. Vor dem Derby wollen alle Betei­lig­ten nichts dem Zufall über­las­sen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/02/2008 08:23
Heidel ist mit Punkt zufrieden

05-Manager lobt Zugang Isaac Boakye

Christian Heidel stand lange Zeit nach dem Schlusspfiff vor der Umkleidekabine des FSV Mainz 05 und bearbeitete sein Handy. "Ich musste mir auch erst einmal die Füße wärmen", so der Manager des Fußball-Zweitligisten, bevor er sich dann detailliert über das 1:1 in Koblenz äußerte.

Herr Heidel, wie bewerten Sie den Punkt?

Heidel: Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Nach einer Winterpause weiß man ja nie genau, wo man steht. Wir haben die Partie 88 Minuten bestimmt. Wir haben zwei Torschüsse zugelassen, von denen einer drin war. Aber wir selbst haben ja auch nicht so viele Chancen herausgespielt.

Sie mussten wieder einen verletzungsbedingten Rückschlag durch das Aus für Miroslav Karhan hinnehmen...

Heidel: Wir sind bislang wenig auf die vielen Verletzten eingegangen bei Bewertungen von Spielen. Aber klar ist doch auch, dass die Mannschaft, die heute auf dem Platz gestanden hat wenig mit der zu tun hatte, die wir vor Saisonbeginn eingeplanten hatten.


Die drei Top-Teams nach der ersten Saisonhälfte haben zum Rückrundenstart 1:1 gespielt...

Heidel: Und wir waren diejenige Mannschaft, die auswärts anzutreten hatte. Nun haben wir am nächsten Sonntag die große Chance, unsere Situation einen großes Stück zu verbessern, weil wir zu Hause gegen das neue drittplatzierte Team aus Fürth spielen. Und da freue ich mich vor allem auf das Sturmduo Isaac Boakye und Felix Borja.

Wie haben Sie Boakye im ersten Punktspiel für die 05er erlebt?

Heidel: Der Junge hat mir unheimlich gut gefallen. Er hat viel von dem gezeigt, was wir uns von ihm versprechen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/02/2008 08:27
Für Sieg in Koblenz hätte mehr passen müssen


Vom 04.02.2008

Ein bisschen Bammel hatten sie alle gehabt, die Verantwortlichen des FSV Mainz 05, vor dem Rückrunden-Auftakt bei der TuS Koblenz. Wie das Spiel zeigte, durchaus zu Recht. Aber immerhin wurde nach einem fast schon typischen 05-Auswärtsspiel ein Punkt mitgenommen. Was unter den personellen Voraussetzungen keine schlechte Basis für den weiteren Saisonverlauf ist.


Das Personal: Neben den bekannten Ausfällen mussten die 05er kurzfristig auch Miroslav Karhan ersetzen, der sich beim Aufwärmen eine Oberschenkel-Verhärtung zugezogen hatte. Er wurde von Nejmeddin Daghfous vertreten. Einen (geplanten) Tausch gab´s indes auf der Position des Linksverteidigers. Hier kam Stefan Markolf zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Routinier Marco Rose musste auf die Bank.

Das System: Mainz 05 agierte im gewohnten flachen 4-4-2-System, das durch die Hereinnahme von Daghfous auf der rechten Außenbahn etwas offensiver interpretiert wurde. Die Hausherren spielten auch mit einer Doppelsechs, ließen aber hinter der einzigen Spitze Fatmir Vata noch eine Dreierkette agieren.

Das Spiel: In einer Partie, in der die Höhepunkte rar gesät waren, kämpften sich die 05er im wahrsten Sinne des Wortes durch. Um als Sieger vom Platz zu gehen, gab es neben den Ausfällen zu viele Schwachpunkte. Es hätte einfach mehr passen müssen. So kam das Mittelfeld mit Daniel Gunkel und vor allem Markus Feulner nicht richtig auf Touren. Die Spitzen hingen meist in der Luft. Neuzugang Isaac Boakye unterstrich zwar, dass er ein guter Fußballer ist, eine zwingende Situation ging von dem neuen Hoffnungsträger, der freilich einmal regelwidrig in aussichtsreicher Position gebremst wurde, nicht aus. Sdrjan Baljak lief viel, behauptete zwar oft den Ball, ließ aber ebenfalls jegliche Torgefahr vermisssen. Verlass war indes auf die Abwehr, die insgesamt nur zwei Koblenzer Chancen zuließ.

Fazit: Wenn vom Stammpersonal schon eine Handvoll wegbricht, wenn Leistungsträger ihre Form nicht zu 100 Prozent auf den Platz bringen können, und wenn eigentlich keine wirkliche Torchance herausgespielt wird, dann muss auch Mainz 05 mit einem Punkt mehr als zufrieden sein. Zumal ein Blick auf die Aufstiegs-Konkurrenz zeigt, dass kein Boden verloren wurde. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/02/2008 08:27
Mainzer Profis arbeiten Remis unterschiedlich auf / Torschütze Subotic sah Treffer nicht / Gunkel mit Pech beim Freistoß


Vom 04.02.2008

Von
Jens Grützner

Auf einmal wird´s hektisch. Die 90. Minute im Stadion Oberwerth: Der Koblenzer Branimir Bajic muss nach einem Foulspiel an Christian Demirtas mit der Gelb-Roten Karte runter. TuS-Trainer Uwe Rapolder brüllt seinem Innenverteidiger erst eine Menge Flüche entgegen und dann hinterher auf dessen Gang in die Kabine.

Derweil schickt der Mainzer Coach Jürgen Klopp Ranisav Jovanovic und Fabian Liesenfeld auf den Platz, an Stelle von Srdjan Baljak und Markus Feulner. Die Hoffnung: Der notorisch glücklose Jovanovic und Debütant Liesenfeld mögen irgendwie am 2:1-Siegtreffer beteiligt sein. Die Mainzer Fans brüllen ihr Team noch einmal kräftig an. Der Freistoß von Daniel Gunkel kommt, doch eine Mainzer Direktabnahme kommt nicht - aber Stefan Markolf erkämpft eine Ecke.

Wieder läuft Gunkel an. Wieder brüllen die 05-Anhänger hinter dem 27-Jährigen. Der Ball kommt, doch diesen hält TuS-Keeper Dennis Eilhoff fest. Dann pfeift Schiedsrichter Felix Zwayer ab. Die Zweitliga-Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und TuS Koblenz endet 1:1. FSV-Innenverteidiger Bo Svensson sagt anschließend frei heraus: "Das Spiel war von der Qualität her nicht sehr gut. Das lag zum einen an dem Platz, zum anderen an uns."

Svensson, der an Stelle des rotgesperrten Nikolce Noveski sein fünftes Spiel von Anfang an absolvierte, war einer der besten 05er. Dass der Ball auf dem teils gefrorenen Untergrund oftmals nicht planmäßig absprang, war eine Sache, der Däne kritisiert aber auch, "dass uns die Genauigkeit im Spiel nach vorne fehlte. Und am Gegentor waren wir selbst Schuld."

Svensson beklagt, dass Markus Feulner & Co. auf der linken Seite in der 36. Minute "den Ball nicht einfach weggeschlagen haben", stattdessen die Situation spielerisch lösen wollten. Erst so kam der Koblenzer Manuel Hartmann in den Genuss, mit der erkämpften Kugel parallel zum 05-Strafraum zu rennen.

"Da hätten wir dann vielleicht früher rausrücken müssen", so der routinierte Svensson weiter. Und der 19-jährige Kollege Neven Subotic sagt: "Denn wäre ein Körper an ihm drangeblieben, hätte der gar nicht so schießen könnnen." Hartmann: "Eigentlich wollte ich ja noch in den Strafraum abspielen, aber dann erinnerte ich mich an die Worte unseres Trainers: Immer aufs lange Eck schießen."

Den Mainzern gelang gestern Nachmittag kaum ein gefährlicher Schuss auf den gegnerischen Kasten. TuS-Mittelfeldmann Anel Dzaka haute die Kugel in der 75. Minute noch aus halblinker Position im Strafraum knapp drüber. Dass die 05er trotzdem mit einem verdienten Zähler die Rückreise antraten, verdankten sie letztlich TuS-Keeper Eilhoff und Neven Subotic. Der Mainzer war in der zehnten Minute in einen Eckstoß von Daniel Gunkel gespritzt. "Es war nicht mein bester Schuss", sagt der Innnenverteidiger. Und wie der Ball letztlich die Linie überquerte, bekam Subotic auch nicht mit. "Ich habe gesehen, dass der Torwart den Ball fängt und mich umgedreht." Aber Eilhoff hatte die Kugel eben nicht fest zu packen bekommen. Subotic: "Da sehe ich, wie die Kollegen anfangen zu feiern."

Daniel Gunkel hatte in der 41. Minute innerlich ein zweites Mal gefeiert. "Aber irgendeiner hat seinen Schädel noch an den Freistoß bekommen", klagt der Mainzer Mittelfeldmann. Referee Felix Zwayer bekam von Gunkel aber auch noch sein Fett weg. "Der hat wohl zu kleine Beine, die Mauer stand nur 6,50 Meter weit weg." Dass der 05er eine Minute später die fünfte Gelbe Karte in der Saison kassierte, führt dazu, dass er am nächsten Sonntag im Topspiel gegen Greuther Fürth fehlt. "Das ist natürlich ganz bitter", sagt er. Gunkels Fazit: "Wir hatten das Spiel im Griff, wir haben die Zweikämpfe angenommen, nur im 16er waren wir halt nicht richtig abgebrüht."

Für Stefan Markolf und Nejmeddin Daghfous war der gestrige Auftritt der erste in der 05-Startformation in einem Punktspiel. Markolf spielte an Stelle von Marco Rose Linksverteidiger. "Mich hat sehr gefreut, dass Marco mir vor dem Anpfiff viel Glück wünschte." Mit der eigenen Leistung war Markolf einverstanden, "darauf kann ich aufbauen". Der Punktgewinn war ihm jedoch zu wenig.

Nejmeddin Daghfous profitierte von der kurzfristigen Oberschenkelverhärtung von Mittelfeldkollege Miroslav Karhan. Daghfous fand den eigenen Auftritt sowie den der Kollegen "okay", aber eben auch noch ausbaufähig. Darauf kann man den Mainzer Auftritt in Koblenz durchaus auch verkürzen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/02/2008 11:17
Kein Stadion - kein Klopp =

Blockierter Neubau gefährdet die Zukunft des ambitionierten Vereins

von Alexander Sarter

Mainz (sid) Karneval, Klinsmann, Klopp - in Mainz standen die
vergangenen Wochen eindeutig im Zeichen der drei großen K's. Da die
tollen Tage aber mittlerweile vorüber sind und Jürgen Klinsmann
anstatt Jürgen Klopp den Trainerposten beim deutschen Rekordmeister
Bayern München übernehmen wird, geht es in der
rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt in erster Linie wieder nur
um Klopp und seine Zukunft beim Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05.
Das Dumme an der Situation ist allerdings, dass der Coach,
dessen Vertrag zum Ende der laufenden Spielzeit ausläuft, genau zu
diesem Thema nichts mehr sagen möchte. "Gerüchte um meine Person
kommentiere ich nicht", erklärte Klopp zuletzt leicht genervt im
Hinblick auf die nicht enden wollenden Spekulationen über seinen
möglichen Wechsel zu einem Topklub wie dem offenbar interessierten
Bundesligisten Hamburger SV, der einen Ersatz für den zum
Saisonende scheidenden Huub Stevens sucht.
Da sich Klopp nicht in die Karten schauen lassen will und
lediglich betonte, dass er "viel Verantwortung für Mainz 05 spürt",
muss FSV-Präsident Harald Strutz weiter Wasserstandsmeldungen
abgeben. "Wir werden ihm kein Ultimatum stellen. Aber wir setzen
alles daran, dass er bleibt", erläuterte der Klubchef die Lage um
den 40-Jährigen, der vor der Klinsmann-Verpflichtung auf der
Kandidatenliste der Bayern bei der Suche eines Nachfolgers von
Ottmar Hitzfeld weit oben stand.
Ob die Mainzer aber trotz des zweiten Tabellenplatzes und der
Aussicht auf die Rückkehr in die Bundesliga überhaupt eine Chance
auf den Verbleib ihres Trainers haben, ist fraglich. Schließlich
hängt die Konkurrenzfähigkeit des Klubs und damit auch das weitere
Engagement Klopps wesentlich vom seit langem geplanten, aber
derzeit blockierten Stadionneubau ab.
Derzeit sind fünf von 129 Grundstückseigentümern nicht bereit,
ihre Gelände am geplanten Standort (nur zwei Kilometer von der
Geschäftsstelle und dem Bruchwegstadion entfernt) an die Stadt zu
verkaufen. Angeblich verlangen die Eigentümer 150 Euro für den
Quadratmeter, das Angebot der Stadt liegt bei 35 Euro. Sollte der
Bau des 60 Millionen Euro teuren Stadions mit einer Kapazität von
30.000 Plätzen am geplanten Standort scheitern, müssten andere
Möglichkeiten erst ausgelotet werden. Die Umsetzung des Projekts
würde sich verzögern.
In diesem Fall müsste Strutz zukünftig wohl nicht nur ohne
Klopp, sondern möglicherweise auch ohne Manager Christian Heidel
auskommen. Der seit 16 Jahren im Amt befindliche Funktionär war
zuletzt derart vom schleppenden Verlauf des Stadionprojekts
enttäuscht, dass er mit seinem Abschied drohte.
Sollten Klopp und Heidel tatsächlich den Klub verlassen, würde
der FSV einen Großteil seiner Identität verlieren. Das weiß auch
Strutz: "Alles hängt am neuen Stadion. Ich hoffe, dass es es in den
nächsten Tagen endlich zu einer Lösung kommt."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/02/2008 11:17
05-Lazarett könnte sich heute lichten / Mehr Alternativen fürs Spitzenspiel gegen Fürth

Vom 06.02.2008

Nachdem sie gestern ihren freien Tag genießen konnten, beginnt für die Zweitliga-Fußballer des FSV Mainz 05 heute die intensive Vorbereitung auf das Spitzenspiel gegen die Spvgg. Greuther Fürth. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich bis Sonntag die personelle Lage wieder entspannt.


Von

Roland Hessel

Klar ist, dass Top-Angreifer Felix Borja, der beim 1:1 bei der TuS Koblenz seine Gelbsperre abgesessen hat, im Duell des Tabellenzweiten aus Mainz gegen den Rangdritten aus Fürth wieder zur Verfügung steht. Klar ist auch, dass Nikolce Noveski (siehe auch Infokasten) den letzten Teil seiner Rotsperre absitzen wird und Daniel Gunkel, der in Koblenz die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, ebenfalls nicht mitwirken darf. Ob aber Miroslav Karhan, Chadli Amri und auch Tim Hoogland am Sonntag mittun können, wird sich erst in dieser Trainingswoche zeigen.

Alle drei jedenfalls hatten gestern nicht frei, sondern arbeiteten in Sonderschichten für die mögliche Rückkehr ins Team. So trainierte Chadli Amri zwei Mal mit Konditionstrainer Axel Busenkell. "Es geht mir schon viel besser", sagte der Algerier im AZ-Gespräch, "aber man muss schauen, wie es unter Belastung aussieht". Der 22-Jährige wird heute morgen noch einmal mit Busenkell üben. Dann sollen Sprints und fußball-typische Bewegungen durchgeführt werden. Erst wenn er diese Belastungen ebenfalls problemlos absolvieren kann, soll er ins Teamtraining zurückkehren. "Wir wollen auf keinen Fall zu früh wieder einsteigen", betonte Amri, der die jüngste Oberschenkel-Verhärtung als Folge seiner Rückenprobleme sieht. "Das war sicherlich der Ausgangspunkt." Weil er danach zu oft zu früh wieder das volle Programm durchziehen wollte, hätten sich die Folgeverletzungen eingestellt. Deshalb sei nun Vorsicht angesagt. "Ich hoffe es sehr, dass es für Fürth reicht und ich werde auch alles dafür tun, aber ich muss auch richtig beschwerdefrei sein."

Einigermaßen optimistisch gibt sich auch Karhan, der sich beim Aufwärmen am vergangenen Sonntag ebenfalls eine Oberschenkel-Verhärtung zugezogen hatte. "Es wird besser, ich fühle mich gut", so der 31-Jährige, der die vergangenen zwei Tage intensiv behandelt wurde. "Morgen versuche ich, den Waldlauf mitzumachen. Dann entscheiden wir, ob es für das Mannschaftstraining am Nachmittag reicht", sagte der Routinier, der aber mit der gleichen Maxime wie Amri an die Sache heran geht. "Ein Risiko werden wir nicht eingehen."

Ähnlich sieht es bei Tim Hoogland aus, den zuletzt eine Reizung im Schleimbeutel im Knie zurückwarf. Auch der Rechtsverteidiger, der gerade von einem Innenbandriss genesen war, konnte zuletzt nur behandelt werden. Dass der 22-Jährige heute ins Training wieder einsteigt, ist dennoch möglich.

Bei der Übung auf dem Platz wird auch Elkin Soto wieder mitmischen. Allerdings benötigt der Kolumbianer, den jüngst eine Entzündung im Bereich der Leiste plagte, aber wegen seiner langen Abstinenz aufgrund seines Kreuzbandrisses noch eine eigene Vorbereitung. Für das Spitzenspiel am Sonntag ist er deshalb noch kein Thema.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/02/2008 11:18

Der Länderspiel-Mittwoch hat beim FSV Mainz 05 für kaum gelichtete Reihen gesorgt. Nur der mazedonische Innenverteidiger Nikolce Noveski ist zu seinem Nationalteam gereist, das heute in Skopje gegen Serbien antritt.

Für Noveski ist die Partie die beste Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln, muss der Abwehrspieler doch am Sonntag gegen Greuther Fürth nach seiner Roten Karte, die er sich beim Hinrunden-Finale beim FC St. Pauli eingehandelt hatte, noch einmal pausieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/02/2008 11:18
Die Zweite Fußball-Bundesliga ist jetzt also in die Rückrunde gestartet. Doch wer geglaubt hat, dass der 18. Spieltag Aufschlüsse über Form und Verfassung der Aufstiegsaspiranten zulässt, wurde bitter enttäuscht. Von den ersten sechs Mannschaften gewann nur Greuther Fürth, vier spielten 1:1 und 1860 München leistete sich eine derbe Heimschlappe gegen Augsburg. Natürlich lässt es sich nun trefflich darüber streiten, ob das Gladbacher Remis gegen neun Lauterer ebenso ein Tiefschlag war wie die Unentschieden, die sich Köln und Freiburg auf eigenem Geläuf gegen die Kellerkinder aus St. Pauli und Osnabrück leisteten. Oder im Umkehrschluss: Mainz 05 gehört zu den Gewinnern des Spieltages, weil auswärts gepunktet wurde.

Dass es so einfach nicht ist, ist klar. Denn der Einstieg in die Rückrunde hat lediglich aufgezeigt, dass es in der Saison 2007/2008 an Übermannschaften fehlt. Keiner, selbst die Borussia vom Niederrhein, scheint gefestigt genug zu sein, um da einfach mal so durchzumarschieren. Keiner darf sich sicher sein. Und keiner sollte voreilige Schlüsse ziehen. Die Runde ist noch lang, und bewegen sich die Ergebnisse weiter in dem bisherigen Rahmen, wird sich der Aufstieg spät, sehr spät erst entscheiden.

Dass die 05er bis zum Ende mit dabei sind, dafür gibt es keine Garantie. Es gibt aber auch keine Anzeichen, dass dem nicht der Fall ist. Denn alles muss immer im richtigen Licht gesehen werden. So wird den Mainzern vorgeworfen, dass sie den Rucksack einer eklatanten Auswärtsschwäche mit sich herumtragen. Fakt ist jedoch: Auch wenn die Auftritte im heimischen Bruchweg eine andere, weil bessere Qualität haben, gibt es derzeit nur zwei Mannschaften, die auf fremdem Geläuf mehr Punkte gesammelt haben. Den Mainzern wird außerdem vorgeworfen, dass sie zu selten zu Null spielen. Fakt ist jedoch: Zwar gelang es tatsächlich erst vier Mal ohne Gegentreffer durch eine Partie zu kommen, doch kein Zweitliga-Team kassierte insgesamt so wenig Gegentore wie eben Mainz 05.

Und was uns das sagt? Ganz einfach: Abgerechnet wird - wie immer - erst am Schluss. Und Schluss ist - überraschender Weise - nunmal erst nach Spieltag 34...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/02/2008 09:16
Liesenfeld sieht sich bestätigt
Profi-Debütant feiert Geburtstag / Heute kommt verletztes 05-Trio zurück


Vom 07.02.2008
Heute erwartet Jürgen Klopp, Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, die zuletzt verletzten Chadli Amri, Miroslav Karhan und Tim Hoogland zurück im Mannschaftstraining. Damit sinken die Chancen für Geburtstagskind Fabian Liesenfeld, nach dem Profidebüt in Koblenz den zweiten Einsatz in Serie im Duell mit der Spvgg. Greuther Fürth zu erhalten. "Aber ich bin auf dem richtigen Weg", sagt der 22-Jährige.
Von

Jens Grützner

Gestern Nachmittag fehlten Chadli Amri und Miroslav Karhan aufgrund ihrer Muskelverhärtungen noch im Mannschaftstraining des FSV Mainz 05 und auch Tim Hoogland verlängerte seine Pause nach einer Reizung des Knies um einen Tag. Alle drei absolvierten Einheiten mit Konditionstrainer Axel Busenkell. "Aber Stand heute ist, dass alle drei morgen dabei sind", sagte Cheftrainer Jürgen Klopp.

Mit einem Kleinfeldspiel und einer Torschusseinheit, die auf Flanken basierte, bereitete Klopp die 05er eineinhalb Stunden auf das Duell am Sonntag mit der Spvgg. Greuther Fürth vor. Angreifer Felix Borja, der zum Rückrundenstart gesperrt war, hatte die beste Abschlussquote. Der Ecuadorianer bildet mit Zugang Isaac Boakye den Sturm gegen die Franken.

Für Fabian Liesenfeld, der heute seinen 22-jährigen Geburtstag feiert, war es das erste Mannschaftstraining seit seinem Zweitliga-Debüt. Der Ex-Binger war beim 1:1 in Koblenz am Sonntag in der 90. Minute eingewechselt worden.

"Es war natürlich ein geiles Gefühl", erklärte der gelernte rechte Mittelfeldspieler, der momentan als rechter Verteidiger in Mainz geführt wird. Schon nach dem Zusammenprall zwischen Christian Demirtas und Nejmeddin Daghfous in der 30. Minute hatte sich Liesenfeld warmgemacht, auf einen Einsatz gehofft. Weil Demirtas aber trotz eines Brummschädels weiterspielen konnte, musste Liesenfeld zurück auf die Bank. "In dem Moment ist man jedoch erst einmal froh, dass dem Kollegen nichts passiert ist."

Als Klopp dann kurz vor Schluss Liesenfeld und Ranisav Jovanovic zu sich holte, deren Einwechslung vorbereitete, "sagte er uns noch schnell, dass wir versuchen sollten den Ball irgendwie reinzumachen." Schließlich stand der abschließenden Freistoß von Daniel Gunkel an, dem dann noch eine Ecke folgte. "Aber ich habe den Ball nur einmal mit dem Kopf touchiert", sagte das Geburtstagskind.

Fabian Liesenfeld ist sich zum einen bewusst, dass ihm die Verletzungsmisere beim FSV die Möglichkeit zum Debüt eröffnete, "auf der anderen Seite habe ich mir die Chance aber auch durch gute Trainingsleistungen verdient." Der 22-Jährige glaubt, dass er sich in der zurückliegenden Halbserie in allen Bereichen verbessert hat. Aber schon gegen Greuther Fürth, aufgrund der vermutlichen Rückkehr von Tim Hoogland, Miroslav Karhan und Chadli Amri, dürfte er zunächst wieder auf der Tribüne landen. "Ich sehe mich aber auf alle Fälle auf dem richtigen Weg", so Liesenfeld.

Gestern mischte auch Mario Vrancic wieder das erste Mal bei den Profis mit. Der U-19-Nationalspieler weilte zuletzt mit den Oberliga-Amateuren im türkischen Trainingslager. "Ich denke, dass es ihm gut getan hat, ein zweites Trainingslager draufzupacken", sagte Amateure-Coach Peter Neustädter. "Er hat die Chance genutzt, noch fitter für die Zweite Liga zu werden. Er hat nach jedem Training noch Zeit im Kraftraum und im Wasser verbracht. Der Junge weiß, was er tut." In der Vorrunde absolvierte Vrancic fünf Einsätze, ohne sich bei diesen allerdings auszeichnen zu können.

Noveski trifft bei 1:1

Nikolce Noveski spielte gestern Abend mit Mazedonien in Skopje 1:1 gegen Serbien. Der 05-Verteidiger, der am Sonntag gegen Fürth wegen seiner Rotsperre fehlen wird, erzielte in der 58. Minute den Ausgleich.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/02/2008 09:18
"Gemeinsam den Verein aufgebaut"
05-Chef Strutz zu Gesprächen mit Heidel


Vom 07.02.2008
Von
Lutz Eberhard

Am Aschermittwoch ist in der Fastnacht alles vorbei, beim Fußball-Zweitligisten Mainz 05 beginnt die heiße Saisonphase jetzt erst richtig. Am Sonntag kommt der Tabellendritte Spvgg. Greuther Fürth zum Spitzenspiel ins Bruchweg-Stadion (siehe auch nebenstehenden Bericht). Zudem wird es in den nächsten Wochen eine Antwort auf die Standortfrage für das neue Stadion geben müssen; und die von der Klubführung erhofften Vertragsverlängerungen von Manager Christian Heidel und Trainer Jürgen Klopp stehen zur Entscheidung an.

Klopp im Visier

Beim Stadionstandort gibt es offiziell keinen neuen Sachstand. Und Klopp hält sich weiter bedeckt bei Fragen zur Zeit nach dem 1. Juli. Die Liste der Klubs, die Interesse zeigen könnten, wird nicht kürzer, sie reicht nach wie vor vom Hamburger SV bis zu Hertha BSC und wieder einmal VfB Stuttgart - zwei Erstligisten bei denen den Trainern Lucien Favre und Armin Veh im Sommer durchaus der Abschied drohen könnte.

Konkretes Angebot

05-Präsident Harald Strutz wird Manager Christian Heidel in diesen Tagen ein konkretes Vertragsangebot unterbreiten. "Das sind ja keine normalen Verhandlungen, da sitzen Leute an einem Tisch, die in den vergangenen 16 Jahren diesen Verein gemeinsam aufgebaut haben", sagte Strutz gestern im Gespräch mit der AZ. "Wir wollen weiter zusammenarbeiten, Christian Heidel ist ja auch gewähltes Vorstandsmitglied."

Nach Informationen dieser Zeitung geht es bei den Gesprächen vor allem um die Laufzeit eines neuen Vertrages, zwischen drei und fünf Jahren plus möglicher Option sind angedacht. Heidel, dessen aktueller Vertrag am 30. Juni ausläuft, wollte sich gestern zu diesem Thema nicht äußern. Seit der Jahreshauptversammlung der Nullfünfer am 17. Oktober 2005 arbeitet Heidel beim 1. FSV Mainz 05 hauptamtlich als Manager
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/02/2008 09:34
AZ: Letztes Spitzenspiel am Bruchweg

Vom 08.02.2008

Die Partie des FSV Mainz 05 am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth ist unter Umständen das abschließende Spitzenspiel in dieser Saison am Bruchweg. Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach, die derzeit viertplatzierten Kölner, die Liga-Fünften aus Freiburg und die Münchner Löwen als Sechste waren alle schon in der Vorrunde beim momentanen Zweiten. Die Bilanz des Teams von Jürgen Klopp gegen die Topmannschaften: Drei Siege, ein Remis. Jetzt also tauchen die ungeliebten Franken, die sich durch ein 2:0 gegen Erzgebirge Aue zu Rückrundenbeginn auf Platz drei verbessert haben, in Mainz auf. Dass in den folgenden acht Partien "nur" noch Mittelfeldklubs und Abstiegskandidaten bei den 05ern vorbeischauen könnten, ist schon eine kuriose Aussicht. Und diese dürfte Realität sein für den Fall, dass 1899 Hoffenheim nicht, wie in der Vorrunde der Fall, eine schöne Serie startet. Die Hoffenheimer haben als Siebter immerhin schon sieben Punkte Abstand zu den punktgleichen Mainzern und Fürthern. Doch kurios ist natürlich nicht gleichbedeutend mit leicht. Wer behauptet, dass ein Heimspiel gegen vom Abstieg bedrohte Jenaer ein Leichtes ist, dass in dieser nächsten Heimpartie der fünfte 4:1-Erfolg am Bruchweg praktisch Pflicht ist, kennt die Zweite Liga nicht. Denn Kandidaten wie Jena kommen bis an die Zähne bewaffnet mit Kampfgeist angereist. Schließlich droht diesen Profis der Verlust der Arbeitsplätze, die so einfach nun auch wieder nicht woanders zu bekommen sind. Da wird sich manch einer an den Maurermeistern des FC Augsburg von der Vorrunde ein Beispiel nehmen. Darauf müssen vor allem diejenigen Fans vorbereitet sein, die erst seit dem Aufstieg 05er sind.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/02/2008 09:35
Florian Günther von "S-Block Power" glaubt an einen 2:1-Sieg


Vom 08.02.2008

Wenn der stürmische Winterneuzugang Isaac Boakye in der Rückrunde fünf oder sechs Treffer markieren würde, dann wäre Florian Günther, Vorsitzender des am 10. Oktober gegründeten 05-Fanklubs "S-Block Power", bereits zufrieden.


Von

Michael Heinze

"In Koblenz hatte Boakye eine gute Szene, als er alleine vor TuS-Torwart Dennis Eilhoff gestanden hat und festgehalten wurde", erinnert sich Günther, der sich als eingefleischter FSV-Liebhaber den Kick im Stadion Oberwerth nicht entgehen ließ. "Das wäre eigentlich Elfmeter gewesen." Unter dem Strich habe der Ex-Kicker von Asante Kotoko Kumasi "einen ganz guten Eindruck hinterlassen, auch wenn seine Leistung schon noch steigerungsfähig war". Aber wie gesagt: Florian Günther will den 26 Jahre alten Hoffnungsträger nicht zu sehr unter Druck setzen. Gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag wäre der Elftklässler der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Sozialwesen schon im Falle einer Torvorlage Boakyes glücklich.

Nicht glücklich war Günther mit dem Auftritt des FSV zum Rückrundenauftakt am Rhein-Mosel-Eck. "Die Stimmung im Block war zwar gut. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sich die Nullfünfer mehr Chancen herausspielen." Nach dem Remis steht für den jungen Hechtsheimer ("Wir haben eine interessante Mannschaft, die einen guten Fußball spielt und bei manchen Spielen schon Erstligareife gezeigt hat") fest, dass gegen die Fürther ein Sieg her muss. Und von einem Dreier ist er auch fest überzeugt. Sein Tipp: 2:1. Ein schlechtes Gefühl ob der vielen Niederlagen, die der Fußballsportverein in den vergangenen Jahren gegen die Grün-Weißen einstecken musste, hat Günther nicht. "Man hat in jedem Spiel die Chance zu gewinnen - und die sollte man auch nutzen." Den Gedanken vom Angstgegner sollten die 05er konsequent abschütteln.

"Das wird bestimmt ein sehr temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten", schätzt der 21-Jährige. "Entscheidend wird die Chancenauswertung sein." Damit am Ende der ersehnte Dreier gefeiert werden kann, will die "S-Block Power" alles geben. "In Fankreisen wird der S-Block ja auch das Altersheim genannt, weil dort überwiegend ältere Herrschaften stehen", sagt Günther. "Da wird oft gemeckert, wenn man mit Fahnen oder Doppelhaltern auf der Tribüne steht. Nach dem Motto: Wir sehen nichts. Das ist schon manchmal nervig." Die 15 Jungs von der "S-Block Power" haben sich auf die Fahnen geschrieben, vom Treppeneingang aus frischen Wind in den S-Block zu bringen. "Wir versuchen, Fangesänge anzustimmen und halten vor dem Anpfiff Plakate mit Spruchbändern hoch."

Dass Günther & Co. vom direkten Wiederaufstieg in Liga eins überzeugt sind, ist selbstverständlich. "In den vergangenen Jahren ist es für uns am Ende oft nicht so gut ausgegangen", kann sich der Schüler dunkel erinnern. "Aber einmal hat es ja geklappt - und warum sollte es nicht noch einmal klappen?"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/02/2008 09:35
Florian Günther von "S-Block Power" glaubt an einen 2:1-Sieg


Vom 08.02.2008

Wenn der stürmische Winterneuzugang Isaac Boakye in der Rückrunde fünf oder sechs Treffer markieren würde, dann wäre Florian Günther, Vorsitzender des am 10. Oktober gegründeten 05-Fanklubs "S-Block Power", bereits zufrieden.


Von

Michael Heinze

"In Koblenz hatte Boakye eine gute Szene, als er alleine vor TuS-Torwart Dennis Eilhoff gestanden hat und festgehalten wurde", erinnert sich Günther, der sich als eingefleischter FSV-Liebhaber den Kick im Stadion Oberwerth nicht entgehen ließ. "Das wäre eigentlich Elfmeter gewesen." Unter dem Strich habe der Ex-Kicker von Asante Kotoko Kumasi "einen ganz guten Eindruck hinterlassen, auch wenn seine Leistung schon noch steigerungsfähig war". Aber wie gesagt: Florian Günther will den 26 Jahre alten Hoffnungsträger nicht zu sehr unter Druck setzen. Gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag wäre der Elftklässler der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Sozialwesen schon im Falle einer Torvorlage Boakyes glücklich.

Nicht glücklich war Günther mit dem Auftritt des FSV zum Rückrundenauftakt am Rhein-Mosel-Eck. "Die Stimmung im Block war zwar gut. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sich die Nullfünfer mehr Chancen herausspielen." Nach dem Remis steht für den jungen Hechtsheimer ("Wir haben eine interessante Mannschaft, die einen guten Fußball spielt und bei manchen Spielen schon Erstligareife gezeigt hat") fest, dass gegen die Fürther ein Sieg her muss. Und von einem Dreier ist er auch fest überzeugt. Sein Tipp: 2:1. Ein schlechtes Gefühl ob der vielen Niederlagen, die der Fußballsportverein in den vergangenen Jahren gegen die Grün-Weißen einstecken musste, hat Günther nicht. "Man hat in jedem Spiel die Chance zu gewinnen - und die sollte man auch nutzen." Den Gedanken vom Angstgegner sollten die 05er konsequent abschütteln.

"Das wird bestimmt ein sehr temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten", schätzt der 21-Jährige. "Entscheidend wird die Chancenauswertung sein." Damit am Ende der ersehnte Dreier gefeiert werden kann, will die "S-Block Power" alles geben. "In Fankreisen wird der S-Block ja auch das Altersheim genannt, weil dort überwiegend ältere Herrschaften stehen", sagt Günther. "Da wird oft gemeckert, wenn man mit Fahnen oder Doppelhaltern auf der Tribüne steht. Nach dem Motto: Wir sehen nichts. Das ist schon manchmal nervig." Die 15 Jungs von der "S-Block Power" haben sich auf die Fahnen geschrieben, vom Treppeneingang aus frischen Wind in den S-Block zu bringen. "Wir versuchen, Fangesänge anzustimmen und halten vor dem Anpfiff Plakate mit Spruchbändern hoch."

Dass Günther & Co. vom direkten Wiederaufstieg in Liga eins überzeugt sind, ist selbstverständlich. "In den vergangenen Jahren ist es für uns am Ende oft nicht so gut ausgegangen", kann sich der Schüler dunkel erinnern. "Aber einmal hat es ja geklappt - und warum sollte es nicht noch einmal klappen?"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/02/2008 09:36
Scouting kann die Zukunft sichern

36-jähriger Peter Krawietz leitet wichtige Abteilung der 05er / Viel Lob an die Adresse von Greuther Fürth


Vom 08.02.2008

grü. Das Topspiel in der Zweiten Liga am 19. Spieltag: Der FSV Mainz 05 empfängt Greuther Fürth. Seit Jahren hängt in beiden Klubs viel von der effektiven Suche nach günstigen Zugängen ab.


Peter Krawietz ist Leiter der Scouting-Abteilung beim zweitplatzierten FSV Mainz 05. Über die Gegner des Bruchweg-Klubs äußert sich der 36-jährige Ur-Mainzer eigentlich nicht. Bei der SpVgg Greuther Fürth macht er eine Ausnahme: "Gerade wir in Mainz wissen die Arbeit der Fürther zu schätzen. Sie sind seit Jahren oben dabei, fallen aber nach knapp verpassten Aufstiegen auch nicht in ein Loch, sondern bauen immer wieder starke Mannschaften auf - Hut ab davor." Weil die Franken finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, muss die eigene Jugendabteilung gut genug sein um immer wieder Talente nach oben zu spülen, muss das Sichten von günstigen potenziellen Zugängen erfolgreich sein. Nicht viel anders sieht es prinzipiell in Mainz aus, auch wenn Trainer Jürgen Klopp vor dieser Saison mal auf den Zukauf von gestandenen Profis setzte.

Seit 1995 arbeitet Peter Krawietz schon für die 05er. Seit zwei Jahren hauptberuflich. "Zu meiner Arbeit gehört die Analyse des eigenen Spiels, die Beobachtung der Gegner, die Sichtung von Spielern und die Archivierung von relevanten Daten", sagt der Diplom-Sportwissenschaftler. Weil die Analyse der 05-Spiele in enger Zusammenarbeit dem dem Trainerteam stattfindet, widmet sich dieser Artikel dem Rest.

Stichwort Gegnerbeobachtung: "Das ist mein Hauptaufgabengebiet", sagt Peter Krawietz. Mindestens einmal guckt sich der Chefscout den kommenden Gegner live im Stadion an. Aufgrund der für die 05er geographisch günstigen Konstellation in dieser Runde, mit Konkurrenten wie Wehen Wiesbaden, Kaiserslautern, Koblenz, Offenbach und Hoffenheim in der Nahdistanz, kommt Krawietz aber leicht auf mehr Beobachtungsmöglichkeiten. Genauso wie die beiden engsten Mitarbeiter, Norman Bertsch und Willi Löhr. "Es geht immer darum festzuhalten, was beim Gegner systematisch abläuft, wo sich für uns Räume auftun könnten, das ist die Mutter aller Fragen", sagt Krawietz. Daneben ist natürlich von Interesse, wie Standardsituationen ausgeführt werden, wie der Gegner attackiert. All das wird protokolliert, der Trainercrew vorgelegt.

Stichwort Spielersichtung: "Wenn Manager Christian Heidel sagt, dass wir eigentlich immer die Augen offen halten, hat er damit Recht", sagt Peter Krawietz. "Meist läuft es so, dass Spielerberater Heidel kontaktieren. Dann schicken diese eine DVD an uns, dann melden sich die Berater bei mir." Und dann zieht der FSV-Mann bestenfalls mit den Kollegen los.

Der Mann im 05-Kader, der mit am meisten Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich gezogen hat, ist Chadli Amri. 2006 wechselte der Algerier vom 1.FC Saarbrücken an den Bruchweg. "Wenn man für einen 20-Jährigen 500 000 Euro ausgibt, dann muss man sich schon sicher sein, dass er das Geld wert ist", so Peter Krawietz. Aufgefallen war Amri dem FSV-Scout bei einem Oberliga-Duell der zweiten FCS-Mannschaft gegen die Amateure der Mainzer. "Da hat er unseren Jungs Knoten in die Beine gespielt." Dann wurde Amri in die erste Elf gehievt. "Und da haben die Trainer Zeljko Buvac, Stephan Kuhnert und ich uns ihn immer wieder angeguckt. Bis wir wussten: Der Kerl ist wirklich eine Waffe, der ist das Geld wert.

Ungünstiger sind die Fälle, in denen die Mainzer potenzielleZugänge nicht selber vor Ort erleben. Beispielsweise im Fall von Wellington Santos da Silva, der am letzten Tag der Transferperiode im Sommer verpflichtet worden ist, weil den 05ern noch ein Linksfuß fehlte. "Wir hatten von Welli eine DVD mit seinen Highlights in unserem Archiv. Dazu haben wir uns dann weitere DVDs von kompletten Spielen mit ihm bestellt", so Krawietz. Anhand dieses Materials holten die Mainzer den 22-jährigen Brasilianer von Gremio Porto Alegre für eine Leihgebühr von 200 000 Euro. "Wir haben gesehen, dass wir ein Risiko mit seiner Verpflichtung eingehen, aber die Trainercrew steht immer auf dem Standpunkt: Wenn einer kicken kann, kann sie ihm den Rest beibringen." Der Brasilianer hat taktische Defizite, die immer noch nicht ganz aufgearbeitet sind. Peter Krawietz: "Aber aus meiner Sicht hat sich sein Wechsel auch schon gelohnt, weil er die Partie gegen Osnabrück gedreht hat."

Unter Führung von Krawietz haben die Mainzer mittlerweile ein großes Netzwerk aufgebaut, an dem viele Fußballexperten auf nebenberuflicher Basis weiter stricken, damit kein Spieler unbeobachtet bleibt. "Wir haben gute Kontakte nach Frankreich, nach Schweden, nach Dänemark", sagt der 36-Jährige. "Aber wir haben beispielsweise noch niemanden in Berlin. Da sind wir aber jetzt dran." Im Juniorenbereich ist Willi Löhr Chefscout.

Stichwort Archivierung: Die Firma Kemweb hat eine Datenbank für die 05er aufgebaut, in die alle relevanten Daten über alle möglichen Spieler gestellt werden. "Auf die haben alle unsere Mitarbeiter Zugriff", sagt Peter Krawietz. "Wenn Kollege X schreibt und sagt, dass ein Mann aus den unterschiedlichsten Gründen gut war und dies Kollege Y bei einem anderen Spiel bestätigt, fahre ich mir den Spieler angucken. Und wenn ich dann auch noch sage, dass er gut ist, dann wird´s interessant." In die Datenbank fließen jetzt auch alle DVDs ein, die sich bislang angesammelt haben. Informationen aus dem Internet holen sich die 05er darüber hinaus auch noch. Gegen eine Gebühr ziehen sie von der Firma Soccer-Association Sekundärinformationen aus dem Netz.

Stichwort Erfolg: Peter Krawietz schätzt den Nutzen der Scouting-Abteilung folgendermaßen ein: "Wir versuchen ein möglichst exaktes Bild eines Spielers zu zeichnen." Dann erinnert sich der Mainzer an einen Spruch, der wohl von Otto Rehhagel stammt. Demnach könne man einen Zugang aber erst nach einem halben Jahr im Team richtig als Mensch und Spieler bewerten. Doch Peter Krawietz erklärt auch, dass er seinen Traumjob in Mainz ausübt. "Ich fühle mich einfach wohl bei 05."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/02/2008 17:29
05-Manager Heidel liegt Angebot vor
Laufzeit von drei bis fünf Jahren im Gespräch

Vom 09.02.2008

utz. MAINZ Das Vier-Augen-Gespräch zwischen Harald Strutz und Christian Heidel dauerte gut dreißig Minuten. Der Präsident des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 und der Manager tauschten ihre Vorstellungen über eine weitere Zusammenarbeit aus. Am 30. Juni endet der Vertrag von Heidel. Die Details des Angebots waren nach Informationen dieser Zeitung mit Finanzvorstand Friedhelm Andres zuvor abgestimmt worden. Bei der Laufzeit geht es um drei bis fünf Jahre.
"Das ist eine sehr wichtige Personalie für uns", sagte Strutz im Gespräch mit der AZ. Heidel bestätigte gestern Abend: "Wir hatten uns bisher keine zwei Minuten zu diesem Thema ausgetauscht, aber da wird ja keinesfalls gezockt. Es war ein sehr angenehmes Gespräch, aber das ist ja auch klar, sonst würden wir nicht seit 16 Jahren gut zusammenarbeiten. Es ging auch um den Verein allgemein", meinte der Manager.

In der kommenden Woche wollen Strutz und Heidel erneut reden. "Wir wollen das jetzt auch entschieden wissen", so Strutz. Im Herbst will dann der Rechtsanwalt für weitere drei Jahre als Präsident der Nullfünfer kandidieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/02/2008 17:30
Das Duell der HSV-Kandidaten
Fürths Trainer Labbadia freut sich auf Partie in Mainz/Amri fraglich

Vom 09.02.2008

Das Duell des FSV Mainz 05 mit der Spvgg. Greuther Fürth am Sonntag (14 Uhr) ist zum einen das Topspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga, zum anderen auch das Aufeinandertreffen der Trainer Jürgen Klopp und Bruno Labbadia, die beide als Kandidaten für den Chefposten beim Hamburger SV gelten.

Von
Jens Grützner

Jürgen Klopp ist seit dem 28. Februar 2001 Cheftrainer beim FSV Mainz 05. Seither coachte der 40-Jährige die 05er in 234 Punktspielen in der Ersten und Zweiten Liga. Bruno Labbadia ist seit dem 1. Juli 2007 Cheftrainer bei der Spvgg Greuther Fürth. Seither coachte der 42-Jährige die Fürther in 18 Punktspielen in der Zweiten Liga. Zuvor war er drei Jahre beim Ober- und Regionalligisten Darmstadt 98 Übungsleiter.

Klopp bestritt 325 Zweitliga-Spiele für den Bruchwegklub und erzielte dabei 52 Tore. Bruno Labbadia bestritt 328 Erstliga-Spiele und 229 Partien im Unterhaus für den SV Darmstadt 98, Hamburger SV, 1.FC Kaiserslautern, Bayern München, 1.FC Köln, Werder Bremen, Arminia Bielefeld und dem Karlsruher SC, erzielte insgesamt 204 Tore, wurde zwei Mal Deutscher Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Bayern München.

Dass Jürgen Klopp auf der Liste des Hamburger SV als Nachfolger des zu Saisonende scheidenden Huub Stevens steht, ist klar. Dass neben Fred Rutten (Twente Enschede) und Christian Gross (FC Basel) nun auch noch Bruno Labbadia zugestoßen ist, ist ein offenes Geheimnis.

"Es gibt nichts Neues zu sagen", erklärte Jürgen Klopp gestern auf Nachfrage. Fakt ist allerdings, dass "ich nicht zu Gesprächen in Hamburg war", erklärte der 05-Coach, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. "Ich habe mich schon zu meiner Trainerzeit in Darmstadt, als ich angeblich beim FCK im Gespräch war, nicht zu Spekulationen geäußert", erklärte Bruno Labbadia, dessen Vertrag noch eineinhalb Jahre läuft. Die HSV-Führung erklärte gestern, dass sie derzeit nichts erklärt. Bis Ende März will der Vorstand den Nachfolger für Stevens gefunden haben.

"Kloppo ist Trainer in Mainz, ich in Fürth, deswegen freue ich mich auf das Spiel, das kein Duell zwischen uns beiden ist", sagte Labbadia im Gespräch mit der AZ.

Die 05er spritzen voraussichtlich Chadli Amri für die Partie des Zweiten gegen den Dritten fit. "Meine muskulären Probleme sind zwar weg", sagt der Algerier, "aber der Rücken tut immer noch weh. Und von dort rührt alles her. Deswegen kann eine Lösung für dieses eine Spiel keine Lösung für den Rest der Saison sein", so der frustrierte Amri weiter. Der 23-Jährige dürfte gegen die Franken die Spitze einer Mittelfeldraute bilden. Rechts spielt Miroslav Karhan, links Markus Feulner und vor der Abwehr steht Milorad Pekovic. Sollte Amri passen müssen, spielen die 05er voraussichtlich mit einer flachen Viererkette im Mittelfeld und Damir Vrancic an Stelle des Algeriers. Für Rechtsverteidiger Tim Hoogland kommt der Vergleich mit Greuther Fürth nach dessen Knieproblemen noch etwas zu früh. Der 22-Jährige absolviert einen Test mit den Oberliga-Amateuren des FSV beim SV Wehen Wiesbaden II.

"Gutes Gefühl"

Klopp verwendete am Freitag einige Zeit für Gespräche mit den Innenverteidigern Bo Svensson und Neven Subotic sowie den Angreifern Isaac Boakye und Felix Borja. "Ich habe den Bombern vorne noch einmal gesagt, was ihre Aufgabe ist, und dass sie sich keinen Kopf darüber machen sollen, dass sie noch nie miteinander gespielt haben. Ich habe ein gutes Gefühl, was die beiden betrifft."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/02/2008 09:39
Das Duell der HSV-Kandidaten Klopp und Labbadia


Vom 11.02.2008

Vor der Partie waren die TV-Sender darauf erpischt beide Trainer zu Aussagen zu bewegen, da sie doch auf der Kandidatenliste des Hamburger SV stehen würden, um an der Elbe Nachfolger von Huub Stevens zu werden.

"Wir haben uns geeinigt, dass der den Job übernimmt, der heute gewinnt", sagte Jürgen Klopp und lächelte (vor dem Spiel). Weder der 05-Trainer noch sein Fürther Kollege Bruno Labbadia ließen sich gestern neue Äußerungen zu ihrer Zukunft entlocken.

In Hamburg wird von Zeitungen berichtet, HSV-Späher hätten Klopp gut zehn Tage bei seiner Arbeit beobachtet. Klopp hatte am Freitag unserer Zeitung gesagt, Gespräche in Hamburg habe es nicht gegeben.

Beim HSV heißt es, die Kontaktaufnahme mit den Kandidaten habe begonnen, neben Klopp und Labbadia wird auch Fred Rutten von Twente Enschede genannt. Der Baseler Coach Christian Gross hatte den Kontakt bestätigt, aber gesagt, er würde seinen Vertrag bis 2009 in der Schweiz erfüllen wollen.

Vieles spreche für einen deutschen Trainer, so ein Journalist des Hamburger Abendblattes gestern im Gespräch mit der AZ. Zudem sei aus HSV-Kreisen zu hören, Klopp müsse bei einem Engagement in Hamburg seine ZDF-Tätigkeit einschränken.

In Mainz wird seit ein paar Tagen kolportiert, Klopp habe schon vor Tagen in Hamburg einen Vertrag unterzeichnet. Dies stimmt nach Informationen unserer Zeitung defintiv nicht. utz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/02/2008 09:39
05-Präsident Strutz: Es fehlt die Aggressivität / Manager Heidel: Gewisse Mainz-Tradition

Vom 11.02.2008

Von

Lutz Eberhard

"Endlich gegen Fürth gewinnen und damit einen Lauf beginnen", stand auf dem Schriftzug an der Telco-Tribüne vor dem Anpfiff. Der Wunsch der Fans auf der Stehtribüne ging nicht in Erfüllung, die Spvgg. Greuther Fürth bleibt für den Fußball-Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 kein normaler Gegner. Das Trauma lebt munter weiter, es war unter dem Trainer Jürgen Klopp die siebte Niederlage im achten Punktspiel gegen die Franken.

Bei einem Spiel Zweiter gegen Dritter erhoffen sich die Zuschauer ein gutes Spiel, Kampf und packende Torszenen. Nichts davon wurde am Sonntag bei bestem Fußballwetter im nicht ausverkauften Bruchweg-Stadion geboten. Rund 300 Plätze im Fürther Block blieben leer, ungewöhnlich für einen Aufstiegsaspiranten.

Trainer Jürgen Klopp war direkt nach dem Abpfiff von der Bank in die Kabine geeilt - durchatmen, sammeln. Das 1:2 ist ein herber Schlag.

Markus Feulner bewertete das Spiel der Gäste als clever: "Die haben hart gespielt und viele taktische Fouls im Mittelfeld gemacht. Das hat unseren Spielaufbau gestört. Nach dem 1:1 wollten wir noch den Sieg, Fürth hat unser Spiel aber nur zerstören wollen." Es sei schwer gewesen gegen diesen Gegner, der sehr kompakt gestanden habe. Zu seiner eigenen Riesenchance, als er kurz vor dem Pausenpfiff aus knapp sieben Metern freistehend über das Tor schoss, meinte der Mittelfeldspieler: "Ich habe gesehen, dass der Torwart ins lange Eck geht. Ich wollte den Ball ins kurze schießen, da ging er aber über das Tor." Insgesamt sei zu wenig Bewegung im eigenen Spiel gewesen.

Für Präsident Harald Strutz stand fest: "Wir haben die Aggressivität der Fürther und den bedingungslosen Kampf nicht angenommen." Und der Klubchef meinte, keines der Tore hätte fallen müssen. Zum Fehler von 05-Torwart Daniel Ischdonat zum 0:1 (siehe nebenstehenden Bericht) meinte der Präsident: "Er hat bisher gut gehalten. Kurz zuvor hatte ich den Gedanken, dass wenn ihm ein Fehler unterlaufen würde, es ihm niemand übel nehmen könne, weil er bisher seine Aufgabe sehr gut erfüllt hat. Und dann passiert das. In zwanzig Jahren habe ich so ein von uns verschuldetes Tor nicht gesehen."

Manager Christian Heidel unterstrich: "Wir haben nicht deshalb dieses Spiel verloren. Im Moment passieren Torleuten in Deutschland solche Dinge sehr häufig..." Viel schlimmer wäre, wenn Ischdonat an fünf Bällen vorbeigegriffen hätte, so der Manager: "Es ist für uns unproblematisch, dass das Tor so gefallen ist."

Fürth habe Mainz 05 gezeigt, wie im Mittelfeld kompakt gestanden wird. "Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei hundertprozentige Chancen, sie wurden aber nicht genutzt", erklärte Heidel. Das Zusammenspiel im neuen Sturmduo Felix Borja und Isaac Bokaye habe natürlich noch nicht perfekt gelingen können: "Das ist bei Wintertransfers so. Natürlich müssen die sich einspielen." Und Heidel weiter: "Wir waren glücklich über das 1:1. Ein Punkt wäre okay gewesen, aber wir dürfen nicht verlieren. Das ist zwar kein Weltuntergang, aber wir sind traurig."

Der 05-Manager, der wohl Ende dieser Woche mit Präsident Strutz wegen seiner Vertragsverlängerung ein zweites Gespräch führen wird, bemängelte, dass die "fußballerische Leistung" nicht gestimmt habe, um diese Partie zu gewinnen. "Insgesamt ist auch der Funke auf die Zuschauer nicht übergesprungen. Es gibt so Tage, da geht es nicht. Warum das bei uns immer gegen Fürth sein muss, das weiß ich auch nicht. Das hat eine gewisse Mainz-Tradition."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/02/2008 09:40
Amri und Gunkel zum Bayern-Doc


Vom 11.02.2008

Chadli Amri reist heute nach München zu Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, um seine Rückenprobleme begutachten zu lassen.

"Ich hatte auch heute Probeme, aber es ging", meinte der 05-Mittelfeldspieler nach dem Fürth-Spiel. Die Rückschmerzen behindern den algerischen Nationalspieler seit längerer Zeit und behinderten die Wintervorbereitung sowie das Training in den vergangenen Tagen.

Mit dabei in München ist Daniel Gunkel, der gegen Fürth wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war. Auch ihn zwickt es im Rücken.

"Bei mir ist es auf der rechten Seite, bei ihm links", sagte Amri gestern.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/02/2008 09:40
Noten

utz. Daniel Ischdonat: Weitestgehend beschäftigungslos. Böser Patzer vor dem 0:1, dann gegen Reisinger mit starker Reaktion Unglücklicher Tag für den ansonsten zuverlässigen Keeper. Note: 4,5

Christian Demirtas: Der rechte Verteidiger war nie richtig im Spiel. Viele Unsicherheiten im Spielaufbau. Note: 5

Neven Subotic: Einige Probleme und viele Unsicherheiten. Bisweilen agierte der 19-Jährige viel zu lässig. Gut möglich, dass er nun Platz machen muss für den nach der Rotsperre zurückkehrenden Nikolce Noveski. Note: 5

Bo Svensson: Eins solide Partie des Dänen. Note: 3,5

Stefan Markolf: Kein guter Auftritt des linken Verteidigers, der zu viele Fehler machte. Note: 4,5

Miroslav Karhan: Viele gute Szenen, dann tauchte der Slowake wieder ab. Hatte die Führung auf dem Kopf. Wachte erst nach dem 1:1 wieder auf. Note: 4

Milorad Pekovic: Der zentrale defensive Mittelfeldspieler hatte viele Löcher zu stopfen. Ungewöhnlich viele Ballverluste. Note: 4

Markus Feulner: Sehr lauffreudig, aber mit zu wenig Wirkung in der Offensive. Musste die Führung erzielen. Note: 4,5

Chadli Amri: Ihm fehlt Spielpraxis. Hatte keine Räume für seine Sprints, ihm fehlte auch die Bindung zu den beiden Stürmern. Note: 5

Isaac Boakye: Unauffällig. Und dann erzielte er nach einer Energieleistung und entschlossenem Nachsetzen das 1:1. Note: 4

Felix Borja: Er wirkt dynamischer als in der Hinrunde. Noch fehlt das Verständnis im Zusammenspiel mit Boakye. Hatte die Führung auf dem Fuß. Note: 4,5

Nejmeddin Daghfous: Kam nach 56 Minuten für Amri. Brachte Schwung ins Mainzer Spiel, ein ordentlicher Auftritt des jungen Offensivspielers. Note: 3,5

Wellington: Ersetzte nach 66 Minuten Markolf als linker Verteidiger. Der Brasilianer hatte die Aufgabe nach vorne zu arbeiten und war an der Entstehung des Ausgleichs beteiligt. Note: 3,5

Srdjan Baljak: Kam gut zehn Minuten vor dem Abpfiff für Boakye. Der Serbe kam nicht zum Abschluss. Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=ohne Wertung, da Einsatz zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/02/2008 09:40
Der Fehlpass des Daniel Ischdonat

05-Torwart stellt sich selbstbewusst den Fragen

Vom 11.02.2008

utz. Es war das achte Spiel in Folge für Daniel Ischdonat als Nummer eins im Tor des 1. FSV Mainz 05 nach der schweren Schulterverletzung von Christian Wetklo. Und bisher zeigte der ehemalige Trierer gute Leistungen. Auch gegen die Spvgg. Greuther Fürth wirkte der Schlussmann der Nullfünfer abgeklärt, hatte wenig zu tun. So sah es auch nach gut 50 Minuten aus, als er den Ball ganz ruhig hätte spielen können, dies auch tat, aber in die Füße von Aleksandar Kotuljac anstatt zu Neven Subotic, Der Fürther Stürmer konnte den Ball zum 1:0 ins leere Tor schieben.

"Ball nicht getroffen"

"Ich wollte den Ball aufnehmen, bin dann etwas zurück, weil ich mir nicht sicher war, wo die Strafraumlinie ist", schilderte Ischdonat knapp eine Stunde nach dem Abpfiff seinen Patzer vor der 05-Kabine. "Ich habe mich, weil ich die Linie nicht gesehen habe, dann für den Querpass zu Neven entschieden und zudem gedacht, der Fürther kommt auf mich zu, er bewegte sich aber quer. Da war es geschehen Ich habe dann auch noch den Ball nicht richtig getroffen."

Professionell und ohne Ausflüchte ging der zu Beginn der Saison als Nummer drei gestartete Keeper mit der für ihn nicht einfachen Situation um, betonte auch, er spüre den wiedergenesenen Kapitän Dimo Wache nicht im Nacken. Ob Wache oder er in Mönchengladbach spielen werde, dies "entscheiden die Trainer". Ischdonat will nun mit "einer guten Trainingswoche" reagieren. "Nein", sagte der 31-Jährige, die Kollegen hätten ihm keine Vorwürfe gemacht (siehe auch anderen Bericht auf dieser Seite). "Nein", antwortete er geduldig auf alle Fragen, er habe sich auch nicht bei den Kollegen entschuldigt. "Ich weiß nicht, ob der Fehler eine Auswirkung hatte. Danach waren wir ja munterer. Natürlich tut mir das leid, aber wir hatten ja nach dem 1:1 die Chance auf den Sieg", beschrieb Ischdonat.

"Nur auf uns schauen"

Der 05-Torwart will auch kein Foul von Subotic vor dem Treffer der Fürther zum 1:2 erkannt haben. "Natürlich kann man dann bei diesem Freistoß in der Abwehr besser reagieren", der Torschütze sei bei seinem Kopfball "ziemlich frei gewesen". Die Niederlage an sich werfe das Team nicht um, meinte Ischdonat. "Wir müssen auf uns schauen, die Dinge aufarbeiten. Alles, was die anderen Vereine machen, das haben wir ohnehin nicht in der Hand", betonte Daniel Ischdonat am Ende eines für ihn und seine Kollegen ernüchternden Arbeitstages.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/02/2008 08:08
Manager zu Äußerungen von Klopp und der Zukunft des 05-Trainers


Vom 12.02.2008

Die 1:2-Niederlage des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 gegen die Spvgg. Greuther Fürth wirkt nach. Dazu befürchten viele Fans, der Abschied von Trainer Jürgen Klopp rücke näher.


Von

Lutz Eberhard

Jürgen Klopp erzählte bei seinem Besuch in der TV-Sendung "Flutlicht" bei SWR RP am Sonntagabend eigentlich nichts Neues. Und dennoch wird bei den 05-Fans nun diskutiert, ob es die Abschiedsbotschaft des Trainers war. Dabei hatte Klopp lediglich, wie in vielen Zeitungsinterviews zuvor, nur darauf hingewiesen, dass er neugierig sei auf neue Aufgaben und irgendwann die Zeit des Abschieds kommen könne. Aus dem Umfeld von Klopp war am Montag zu erfahren, dass der 40-Jährige nur deutlich habe machen wollen, dass ein Ende seiner Zeit bei Mainz 05 möglich sei, aber längst nicht beschlossen ist.

"Es ist interessant, wie das aufgefasst wird", meinte gestern auch Manager Christian Heidel. "Ich kann es so sagen, es ist noch keine Entscheidung gefallen." Er werde einer der ersten sein, die es erfahren würden, wenn Klopp sich entschieden hat "Ich glaube, als erster nach seiner Frau werde ich es erfahren. Ich bin über alle Abläufe informiert. Er weiß noch nicht, wie er sich entscheidet. Aber wie soll Kloppo sich jetzt auch verhalten, wenn er Tag für Tag immer wieder danach gefragt wird." Klar sei, Jürgen Klopp stehe bis 30. Juni 2008 unter Vertrag beim 1. FSV Mainz 05. Und was ab dem 1. Juli geschehe, "dies ist noch nicht entschieden".

"Kloppo kann verlängern"

Der 05-Manager sieht auch kein Problem darin, dass sich die Entscheidung von Klopp noch hinziehen kann. "Ich nenne da kein Datum. Wir sind uns mit ihm einig, er weiß, dass er jeden Tag einen neuen Vertrag bei Mainz 05 unterschreiben kann. Wir respektieren aber auch, dass er sich die Zeit nehmen will, zu schauen, was sonst noch so los ist." Und los ist vielleicht nicht nur beim Hamburger SV etwas. Wer weiß, was sich in den kommende Wochen noch beim VfB Stuttgart mit Meistertrainer Armin Veh abspielt...? Oder was wird in Nürnberg?

Heidel sieht in der offenen Frage, wer nach dem 1. Juli Trainer bei Mainz 05 ist, kein Problem für die aktuelle sportliche Arbeit am Bruchweg. "Wir spielen im Ist-Zustand, und es spielt keine Rolle, wer im August Trainer ist. Die Spieler kennen ihren aktuellen Trainer, um mehr geht es nicht. Und Ischdonat hat sich ja nicht vor seinem Fehlpass Gedanken gemacht, was nach dem 1. Juli geschieht."

Da sich abzeichnet, dass zumindest Christian Heidel am Ende der Woche seinen Vertrag am Bruchweg verlängern wird, würde somit auf diesem Sektor der sportlichen Verantwortung die Kontinuität gewahrt, sollte Klopp eine neue Herausforderung suchen. Die Nullfünfer werden in den kommenden Wochen nicht verhindern können, dass die Diskussion um die Zukunft ihres Trainers anhält und sportliche Resultate damit in Zusammenhang gebracht werden. Heidel hatte vor Tagen im AZ-Gespräch gesagt, Mainz 05 werde mit niemand verhandeln, bevor nicht eine Entscheidung von Jürgen Klopp gefallen sei. Dennoch kursieren schon Namen für eine mögliche Nachfolge: immer wieder genannt wird A-Junioren-Coach und Ex-Profi sowie Klopp-Spezi Jürgen Kramny, dazu gesellt sich Ex-Cottbus-Trainer Petrik Sander und der seit längerem vereinslose Wolfgang Wolf (ehemals Wolfsburg, Nürnberg und FCK).

Sorgen um Gunkel

Die Fürth-Partie war gestern Thema in einer Teamsitzung der 05-Profis mit Klopp. Heute ist trainingsfrei. Seit gestern weilen Chadli Amri und Daniel Gunkel zur Untersuchung bei Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Es stellte sich raus, dass Gunkels Rückenbeschwerden die Folge einer bereits bekannten Spondylose (knöcherner Defekt in einem Wirbelbogen) sind. Diese Diagnose bestätigte Müller-Wohlfahrt. Der 05-Mittelfeldspieler wird zur weiteren Untersuchung und Festlegung einer Therapie einen Rückenspezialisten aufsuchen. Amri wird heute untersucht.

Manager Heidel meinte gestern zur Niederlage vom Sonntag: "Das war schon ein kurioses Spiel." Er habe sich die neunzig Minuten noch mal angeschaut. "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das ist das Hauptproblem gewesen." Und der Treffer zum 2:1-Sieg der Franken hätte der Schiedsrichter nicht geben dürfen, meinte Heidel. Der Fürther Thorsten Burkhardt verdeckte 05-Torwart Daniel Ischdonat die Sicht, also sei es keine passive Abseitsstellung gewesen. "Los gelöst von der Abseitsstellung wurde da sicher auch in der Abwehr gepennt", hatte Heidel erkannt. "Das war dennoch eine krasse Fehlentscheidung, die Regel ist da völlig klar. Passives Abseits wurde schon in ganz anderen Situationen anders bewertet." Ab Mittwoch läuft nun die Vorbereitung der Nullfünfer auf das nächste Spitzenspiel bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach (Montag, 20.15 Uhr/live im DSF).
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/02/2008 08:08
Keine Vorwürfe für Mainzer Torwart


Vom 12.02.2008

utz. Es war das achte Spiel in Folge für Daniel Ischdonat als Nummer eins im Tor des 1. FSV Mainz 05 nach der schweren Schulterverletzung von Christian Wetklo. Und bisher zeigte der ehemalige Trierer gute Leistungen. Auch gegen die Spvgg. Greuther Fürth wirkte der Schlussmann der Nullfünfer abgeklärt, hatte wenig zu tun. So sah es auch nach gut 50 Minuten aus, als er den Ball ganz ruhig hätte spielen können, dies auch tat, aber in die Füße von Aleksandar Kotuljac anstatt zu Neven Subotic, Der Fürther Stürmer konnte den Ball zum 1:0 ins leere Tor schieben.
"Ball nicht getroffen"

"Ich wollte den Ball aufnehmen, bin dann etwas zurück, weil ich mir nicht sicher war, wo die Strafraumlinie ist", schilderte Ischdonat nach dem Abpfiff seinen Patzer vor der 05-Kabine. "Ich habe mich, weil ich die Linie nicht gesehen habe, dann für den Querpass zu Neven entschieden und zudem gedacht, der Fürther kommt auf mich zu, er bewegte sich aber quer. Da war es geschehen Ich habe dann auch noch den Ball nicht richtig getroffen."

Professionell und ohne Ausflüchte ging der zu Beginn der Saison als Nummer drei gestartete Keeper mit der für ihn nicht einfachen Situation um, betonte auch, er spüre den wiedergenesenen Kapitän Dimo Wache nicht im Nacken. Ob Wache oder er in Mönchengladbach spielen werde, dies "entscheiden die Trainer". Ischdonat will nun mit "einer guten Trainingswoche" reagieren. "Nein", sagte der 31-Jährige, die Kollegen hätten ihm keine Vorwürfe wegen seines Fehlpasses gemacht. "Nein", antwortete er geduldig auf alle Fragen, er habe sich auch nicht bei den Kollegen entschuldigt. "Ich weiß nicht, ob der Fehler eine Auswirkung hatte. Danach waren wir ja munterer. Natürlich tut mir das leid, aber wir hatten ja nach dem 1:1 die Chance auf den Sieg", beschrieb Ischdonat.

"Nur auf uns schauen"

Der 05-Torwart will auch kein Foul von Subotic vor dem Treffer der Fürther zum 1:2 erkannt haben. "Natürlich kann man dann bei diesem Freistoß in der Abwehr besser reagieren", der Torschütze sei bei seinem Kopfball "ziemlich frei gewesen". Die Niederlage an sich werfe das Team nicht um, meinte Ischdonat. "Wir müssen auf uns schauen, die Dinge aufarbeiten. Alles, was die anderen Vereine machen, das haben wir ohnehin nicht in der Hand", betonte Daniel Ischdonat am Ende eines für ihn und seine Kollegen ernüchternden Arbeitstages.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/02/2008 08:40
Mainz: Auch Amri pausiert
Quaddel-Behandlung für Gunkel


Die beiden Profis des Zweitligisten FSV Mainz 05, Daniel Gunkel und Chadli Amri, müssen in den kommenden Tagen kürzer treten.

Während sich Mittelfeldspieler Gunkel in den nächsten Tagen einer Reflextherapie bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München unterzieht - drei so genannte Quaddel-Behandlungen sind nötig, um einer Fehlbildung eines Wirbelfortsatzes entgegenzuwirken -, erhält auch Amri aufbauende Maßnahmen und trainiert vorerst nicht.

Bei dem Stürmer bestätigte Müller-Wohlfahrt eine bereits bekannte Instabilität im Lenden-Becken-Bereich. Bringt die Reflextherapie den erhofften Erfolg, kann Amri (15 Einsätze, 2 Tore, 5 Assists, kicker-Notenschnitt 3,57) kurzfristig wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Wann der von Nervenreizungen und Muskelverspannungen im Rücken geplagte Gunkel (16/7/6/3,19) wieder beim Tabellendritten mitmachen kann, ist derzeit noch offen. Dies meldeten die Rheinhessen am Dienstag.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/02/2008 08:40
Bayern-Doc gibt 05 Hoffnung
Einsatz von Gunkel und Amri in Mönchengladbach nicht ausgeschlossen


Vom 13.02.2008

Die Hoffnung, dass der FSV Mainz 05 am Montag im Zweitliga-Spitzenduell bei Borussia Mönchengladbach auf die Mittelfeld-Spieler Daniel Gunkel und Chadli Amri zurückgreifen kann, ist noch nicht begraben.


Von

Roland Hessel

"Wir geben nicht auf", sagte gestern Mannschaftsarzt Dr. Klaus Gerlach im AZ-Gespräch. Beide Spieler, die derzeit bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in Behandlung sind, könnten kurzfristig wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und somit für den Montag durchaus eine Alternative sein.

Gunkel unterzieht sich in den nächsten Tagen einer Reflextherapie, um die Verspannungen und Nervenreizungen zu beruhigen, die sich bei ihm aufgrund einer Spondylolyse (Fehlbildung eines Wirbelfortsatzes) gebildet haben. "Es handelt sich dabei um eine geringe Instabilität in der Wirbelsäule, die entweder angeboren ist oder die sich der Spieler in jungen Jahren erworben hat", erläutert Gerlach, der von einem Kreislauf spricht. "Wenn dieses Problem muskulär nicht kompensiert werden kann, kommt es zu einer Nervenreizung und dann zur Verspannung." Die Spondylolyse besteht bei dem 27-Jährigen übrigens nur auf einer Seite der Wirbelsäule.

Aufgetreten sind die Probleme im Trainingslager der 05er im Januar in Spanien. Der Befund war schnell erstellt, doch alle Therapie-Versuche verliefen unbefriedigend. Nun also soll die so genannte Quaddel-Behandlung Besserung bringen. Im Klartext: Gunkel bekommt insgesamt dreimal eine Spritze in den Muskel gejagt, die für Entspannung sorgen sollen. Zunächst wird diese Behandlung in München beim Bayern-Doc durchgeführt, später soll sie - falls nötig - in Mainz fortgesetzt werden. Die nächste Spritze bekommt der siebenfache Torschütze am Freitag. Durchaus möglich, dass er dann wieder ins Training einsteigen kann. "Das ist nicht auszuschließen. Es ist ein wenig wie der berühmte Hexenschuss. Der geht ja auch manchmal nach einer Spritze ganz schnell wieder weg", so Gerlach weiter.

Müller-Wohlfahrt jedenfalls zeigte sich im Fachgespräch mit seinem Mainzer Kollegen durchaus optimistisch. "Er hat mir berichtet, dass er im vergangenen Jahr 22 Fußballer mit diesem Problem in Behandlung hatte. Und bei allen sei das Problem in kürzester Zeit wieder im Griff gewesen", so Gerlach.

So oder so: Gunkel wird in Zukunft ein spezielles Aufbautraining absolvieren müssen. "Daniel muss etwas tun, um langfristig den Wirbel zu stabilisieren", betont der Mainzer Doc, der aus eigener Erfahrung weiß, wie sensibel das Thema "Rücken" grundsätzlich ist. "Der Rücken ist nun einmal die Wetterecke, er muss besonders gepflegt werden", weiß Gerlach, der die jetzt aufgetretenen Probleme auch mit den derzeit herrschenden Witterungsbedingungen erklären kann. Auf hartem, weil gefrorenem Untergrund ist die Belastung eben eine andere als im Sommer, wenn der Rasen weich ist.

Ähnlich verhält es sich im Fall von Chadli Amri, der sich mit einer muskulären Disbalance (Ungleichgewicht) im Lenden-Becken-Bereich auseinander setzen muss. "Müller-Wohlfahrt hat gesagt, dass bei Chadli in zwei Tagen schon alles wieder in Ordnung sein sollte", erläuterte Gerlach. Amri wird ebenfalls mit der Reflextherapie behandelt. Auch bei ihm gilt: wenn Besserung eintritt, kann der 22-Jährige Algerier auch das Training wieder aufnehmen. Und die Chancen sind zumindest - wie auch bei Mitspieler Gunkel - durchaus vorhanden...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/02/2008 08:41
Was ist normal?


Vom 13.02.2008
Was waren das für Aussichten nach dem 16. Spieltag in der Zweiten Liga: Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach hatte dem drittplatzierten SC Freiburg die erste Heimniederlage zugefügt. Nach dem 3:1 schaute der Erstliga-Absteiger mit mächtigen 35 Punkten auf die Konkurrenz herab. Acht Zähler trennten das Team von Jos Luhukay vom ersten Nichtaufstiegsplatz. Der Sprung zurück nach oben - anscheinend nur Formsache, zumal es vor der Winterpause auch noch gegen den letztplatzierten SC Paderborn ging...
Der zweitplatzierte FSV Mainz 05 hatte sich gegen den 1.FC Köln durchgesetzt. Das 1:0 führte die Mannschaft von Jürgen Klopp zu 31 Zählern. Der Abstand zu Platz vier: vier Punkte. Eine stolze Bilanz aufgrund vieler verletzungsbedingter Ausfälle. Und zum Abschluss des Jahres 2007 stand das stimmungsvolle Spiel auf St. Pauli bevor. Eine machbare Geschichte...

Aber in der Zweiten Liga werden Auftritte bestraft, bei denen die Akteure nicht 100-prozentig bei der Sache sind, bei denen sie Gedanken an das Kollektiv vernachlässigen, womöglich gar überheblich agieren. Gladbach spielte gegen Paderborn nur 1:1, leistete sich zum Rückrundenstart das gleiche Resultat gegen den vom Abstieg bedrohten 1. FC Kaiserslautern und unterlag jetzt in Hoffenheim 2:4. Zwei Punkte aus drei Spielen. Selbstzweifel? Der Abstand zu Platz vier beträgt nur noch sechs Punkte. Dass man selbst einen Riesenvorsprung noch verspielen kann, bewiesen die 05er in der Saison 2001/02. Damals verjubelten sie zehn Punkte. Die Mainzer erwischte es jetzt noch schlimmer als Gladbach: 0:1 gegen St. Pauli, 1:1 in Koblenz und nun ein 1:2 gegen Greuther Fürth. Ein Punkt aus drei Spielen.

Am Montag treffen Gladbacher und Mainzer aufeinander. Nur wenn es einen Sieger gibt, kann derjenige noch von einem normalen Rückrundenstart sprechen. Aber was ist schon normal in dieser Liga? Der SC Freiburg hat zwei Punkte aus den zurückliegenden drei Spielen geholt, der 1.FC Köln vier - zu wenig für die eigenen Ansprüche. Dagegen katapultierte sich die Spvgg. Greuther Fürth mit neun Zählern aus drei Spielen auf Rang zwei, mischen Aachen und 1899 Hoffenheim mit sieben und sechs Punkten erst einmal wieder mit im Aufstiegsrennen. Zusammengenommen: Interessante Momentaufnahmen. Mehr nicht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/02/2008 08:07

Mittelfeldspieler Daniel Gunkel ist wieder in Mainz und unterzieht sich in der Heimat seiner Reflextherapie, dafür sind gestern Chadli Amri (Rückenprobleme) und Petr Ruman (Bandscheibenvorfall) zur Untersuchung zum Bochumer Rückenspezialisten Dietrich Grönemeyer gereist. Felix Borja fehlte ebenfalls im Training. Der Angreifer absolvierte wegen einer Fußprellung lediglich eine Laufeinheit. Er soll heute wieder einsteigen.

Heute beginnt um 9 Uhr im Fanshop im King-Park-Center der freie Kartenvorverkauf für das Heimspiel gegen Kickers Offenbach. Für diese am Sonntag, 9. März, gespielte Partie sind noch wenige Stehplätze auf der Telco-Tribüne sowie Sitzplätze überwiegend auf den Molitor-Tribünen erhältlich.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/02/2008 08:10
Trapattoni wird irischer Nationalcoach


Vom 14.02.2008
SALZBURG/MAINZ (sid/tt)

Der Wechsel von Giovanni Trapattoni von Red Bull Salzburg auf die grüne Insel ist perfekt. Der 68-jährige italienische Fußballlehrer bestätigte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Salzburg, dass er den österreichischen Meister zum Saisonende verlassen und künftig die irische Nationalmannschaft übernehmen werde. Als Nachfolger Trapattonis bei den "Bullen" ist unter anderem Jürgen Klopp, der Trainer des FSV Mainz 05, im Gespräch.

Der 40-Jährige steht laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" auf der Liste der möglichen Trapattoni-Nachfolger ganz oben. Klopp gilt auch in der Alpen-Republik als exzellenter Fachmann. Nicht zuletzt deshalb sei er auch für den FC Bayern München ein Thema gewesen.

Dietrich Mateschitz, österreichischer Unternehmer und Milliardär, der 49 Prozent der Anteile am Energy-Drink-Hersteller Red Bull hält, hat die Trainersuche zur Chefsuche erklärt. Er allein entscheidet, wer in Zukunft auf der Trainerbank sitzen wird. Der Neue soll das Produkt Red Bull bestens repräsentieren können und deutschsprachig sein. Als "junge, dynamische Lösung" würde Klopp ideal zu Red Bull passen. Seine TV-Auftritte als Experte bei den Länderspielen der deutsche Nationalmannschaft seien erstklassige Werbung in eigener Sache.

Neben Klopp, der bereits eine konkrete Anfrage des viermaligen österreichischen Meisters vorliegen haben soll, werden auch Hans Krankl, ehemaliger Spieler und Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, und der derzeit vereinslose Volker Finke, Ex-Trainer des SC Freiburg, als neuer Red-Bull-Coach gehandelt.

Giovanni Trapattoni erhält bei den Iren nach eigenen Angaben einen Zweijahresvertrag mit Option. Er tritt die Nachfolge von Steve Staunton an, der nach dem Scheitern in der EM-Qualifikation im Oktober vergangenen Jahres zurückgetreten war. "Das ist eine große und neue Herausforderung für mich", sagte der frühere Coach des FC Bayern München und VfB Stuttgart, der sich aber zunächst anständig von seinem derzeitigen Arbeitgeber verabschieden will: "Ein Titel als Abschiedsgeschenk für ,meine Bullen´ - das ist jetzt mein oberstes Ziel." Trapattoni war mit Salzburg im Vorjahr österreichischer Meister geworden, im Europapokal konnte er aber nicht die erhofften Erfolge einfahren.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/02/2008 08:11
05-Kapitän steht nach überstandener Verletzung vor der Rückkehr in den Kader/Noch fehlt die Spritzigkeit

Vom 14.02.2008

Vor dem dritten Spieltag der laufenden Zweitliga-Runde Ende August, vor dem Duell des FSV Mainz 05 mit Borussia Mönchengladbach, zog sich 05-Kapitän und Stammkeeper Dimo Wache Bänderrisse in der Schulter und eine knöcherne Verletzung zu. Eine Operation und eine lange Rehabilitationspause waren nötig. Beim erneuten Aufeinandertreffen der beiden Topklubs am kommenden Montag könnte Wache erstmals wieder auf der Ersatzbank sitzen.


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Jens Grützner

Vor der vergangenen Partie gegen die Spvgg. Greuther Fürth fühlte sich Dimo Wache schon 100-prozentig fit. "Aber unserem Torwarttrainer hatten einige meiner Bewegungsabläufe nicht gefallen", so der 34-Jährige. Coach Stephan Kuhnert schickte noch einmal Amateure-Keeper Rainer Adolf auf die Bank. Zwischen den Pfosten stand erneut Daniel Ischdonat. Dieser erlaubte sich in seinem achten Spiel für den FSV Mainz 05 einen haarsträubenden Abspielfehler, der zum zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand führte.

"Von Tag zu Tag besser"

Jetzt sagt Stephan Kuhnert: "Es wird von Tag zu Tag besser bei Dimo. Wenn er jetzt noch eine gute Trainingswoche bis Montag hinlegt...", Kuhnert ließ den Satz unvollendet. Aber dann dürfte Wache zumindest Adolf verdrängen. "Ich werde alles dransetzen, gegen Gladbach dabeizusein", sagt der Stammtorhüter. "Ich kann den Zweikampf mit Daniel Ischdonat jetzt aufnehmen."

Kuhnerts Kritikpunkte am Auftreten von Wache in der vergangenen Woche waren: "Wann immer Dimo längere Wege gehen musste, fehlte ihm die Spritzigkeit. Auch für die Sprungkraft hatte er wegen seiner Verletzung ja lange nichts tun können. Und je älter man wird, je länger dauert es einfach, bis man wieder der Alte ist. Aber ich bin hoffnungsvoll, dass er seine alte Form wiederfindet."

Dass Daniel Ischdonat vergangenen Sonntag Aleksandar Kotuljac zum Toreschießen eingeladen hat, war für Stephan Kuhnert einerseits keine gesonderte Unterhaltung mit dem 31-Jährigen wert, denn, "was willst du da groß sagen?" Auf der anderen Seite "kann man das auch nicht einfach abhaken", sagte der Coach. "Daniel muss in dieser Woche beweisen, dass er den Lapsus verdaut hat, dass er da ist. Es ist wichtig, wie er mit der Geschichte umgeht."

Stephan Kuhnert wundert sich über die generelle Schwäche der Torleute in der Zweiten Liga. "Im Gegensatz zu früher ist kein überragender Mann dabei. Und einige machen ja sogar des öfteren Fehler." Der Mainzer vermutet, dass sich die Torsteher nicht richtig konzentrieren. "Was willst du als Trainer machen, wenn einer wie der Koblenzer Eilhoff gegen uns den Ball durch die Finger gleiten lässt?"

Der Fehler von Daniel Ischdonat, der nach den schweren Schulterverletzungen von Dimo Wache und Christian Wetklo in den Genuss von Zweitliga-Spielen im 05-Trikot gekommen ist, war der erste gravierende eines Mainzers in dieser Saison. Stephan Kuhnert: "Im Großen und Ganzen kann ich mit unseren Leuten zufrieden sein." Zu Rainer Adolf sagt der Coach: "Er hat sich in den zurückliegenden Wochen gesteigert. Er ist ein junger Mann mit Potenzial. Ihm fehlen halt einfach noch die Erfahrungswerte."
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/02/2008 09:20
Ohne Markolf gegen Gladbach

Linksverteidiger des FSV Mainz 05 fällt verletzt aus / Präsident Strutz fordert "kühlen Kopf"

Vom 15.02.2008

Jürgen Klopp musste am Donnerstag einen neuen verletzten Spieler beim Fußball-Zweitligisten Mainz 05 registrieren. Stefan Markolf fällt mit einer Oberschenkelzerrung für das Spitzenspiel am Montag (20.15 Uhr/live im DSF) bei Borussia Mönchengladbach aus.


Von

Lutz Eberhard

Erst um kurz nach 19 Uhr ging gestern Abend das neue Flutlicht hinter der Nordtribüne an. Spät bat Trainer Jürgen Klopp die Profis zur Übungseinheit. Eine Taktikbesprechung war vor dem Auftritt auf dem Rasen eingeschoben worden, die Nullfünfer haben eine hohe Auswärtshürde vor sich.

Während Linksverteidiger Stefan Markolf (Zerrung hinterer rechter Oberschenkel) für den Auftritt bei Borussia Mönchengladbach ausfallen wird, ist Tim Hoogland wieder ein Kandidat für die rechte Abwehrseite. "Bei Hoogi sieht es gut aus", meinte Klopp. Dafür dürfte es für Daniel Gunkel nicht reichen. Die Behandlung gegen die Rückenschmerzen läuft, der Erfolg bleibt abzuwarten. Chadli Amri (Rückenprobleme) drehte einsam Runden, Felix Borja trainierte nach seiner Fußprellung voll mit.

"Wenn man so schaut, es ist eine große Trainingsgruppe", meinte Klopp. Die Auswahl bietet einige Möglichkeiten, die Aufstellung im Vergleich zum Fürth-Spiel zu variieren. Marco Rose darf sich Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Startelf machen, im Abwehrzentrum rückt Nikolce Noveski nach seiner Rotsperre ins Team, und Neven Subotic muss eine Position gegen Bo Svensson verteidigen. Mittelfeldspieler Elkin Soto, der wohl am Montag noch kein Thema ist, aber vielleicht heute in einer Woche beim Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena, steht voll im Training. Der Kolumbianer trat gestern einige Ecken im Team mit den gelben Leibchen, für den verletzten Gunkel dürfte am Montag aber Damir Vrancic in die Startelf rücken.

Noch drei Übungstage haben die Mainzer bis Montag. Manager Christian Heidel schaut gerne im Training vorbei, "da entwickle ich immer ein Gefühl für die nächste Partie". Auch Harald Strutz ist oft Beobachter. Und für den Präsidenten ist die Partie am Montag nach der Heimniederlage gegen Fürth schon eine Art Nagelprobe. "Das ist schon reizvoll, auch wegen der Niederlage der Gladbacher in Hoffenheim", sagt Strutz. "Sicherlich treffen hier zwei Mannschaften aufeinander, die spielerisch mit die besten in dieser Liga sind". Der Klubchef erwartet, dass das Team die Lehren aus dem 1:2 gegen die Spvgg. Greuther Fürth gezogen hat. "Wir müssen die Qualität aus der Hinrunde wieder erreichen und spielerisch sowie kämpferisch an diese Leistungen anknüpfen. Es muss mit kühlem Kopf und leidenschaftlich Fußball gespielt werden", fordert der 05-Chef. In solchen Situationen sagt Strutz gerne: "Wer Angst hat, der hat schon verloren." Und er ist sich sicher: "Der Druck wird ja nicht geringer. Damit muss man aber leben, wenn man aufsteigen will."

Für Heidel steht fest, dass in Mönchengladbach mit "voller Konzentration" angetreten wird. "Natürlich hätten wir lieber Erster gegen Zweiter gespielt, so ist es aber immer noch Erster gegen Dritter. Es ist immer etwas besonderes in Mönchengladbach zu spielen", weiß Heidel. Für beide Vereine bestehe der gleiche Druck, "aber am Montag wird der Aufstieg noch nicht geregelt". Für Mainz 05 "gilt natürlich das Ziel, in Mönchengladbach zu gewinnen. Denn man darf sich nichts vormachen, wir haben in den vergangenen drei Spielen nicht gewonnen. Wir haben aber dennoch eine gute Ausgangsposition", betont der Manager. Die Partie müsse losgelöst davon gesehen werden, was das Spiel bedeuten könnte. "Dass es schwer wird, das wissen wir ohnehin." Und der Manager wird vor dem Montag bestimmt im Training vorbeischauen, um zu erkunden, was das Gefühl sagt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/02/2008 14:43
Der FSV Mainz 05 will ausgerechnet beim
Zweitliga-Primus Borussia Mönchengladbach zurück in die Erfolgsspur.
Nach dem schwachen 1:2-Auftritt gegen den Tabellen-Zweiten SpVgg
Greuther Fürth erwartet Trainer Jürgen Klopp am Montag (20.15 Uhr)
mehr Willen und Einsatz. «Wir haben alles knallhart analysiert. In
Gladbach müssen wir viel besser spielen, um überhaupt eine Chance zu
haben. Wenn wir mehr investieren, werden wir auch den Lohn dafür
erhalten», sagte der FSV-Coach des Tabellen-Dritten am Freitag.

Klopp ist sich sicher, dass seine Mannschaft eine deutlich
verbesserte Außendarstellung abliefern wird. «Wir werden die richtige
Antwort geben. Ich freue mich schon sehr auf dieses Spiel.» Dass die
Borussia ebenso mäßig nach der Winterpause in die Rückrunde gestartet
ist und darin vielleicht die große Chance des ersten Mainzer Sieges
in Gladbach liegt, interessiert den Coach nicht. «Das hat gar nichts
zu sagen. Mich überrascht nicht, dass sie gegen Kaiserslautern
Unentschieden gespielt und in Hoffenheim verloren haben. Das ist uns
auch schon passiert», betonte Klopp, für den es ein Duell «Ex-David
gegen Ex-Goliat» sei.

Sein Team sieht er eher in der Außenseiterposition. «Es ist schön,
dass wir überhaupt gegen sie spielen dürfen. Das war vor ein paar
Jahren noch anders», sagte Klopp mit gewisser Süffisanz. Damit es
eine erfolgreiche Reise in den Westen wird, hat Klopp im Training die
Schlagzahl deutlich erhöht und zusätzliche Einheiten eingestreut.
«Wir haben hart gearbeitet und an verschiedenen Abläufen gefeilt. Es
ist wichtig, uns insgesamt klarer zu präsentieren. Wir werden alles
aus uns herausholen, was wir drauf haben und leidenschaftlich
spielen. Das will ich sehen», fordert Klopp.

Als Negativtrend sieht der Coach den verpatzten Auftakt allerdings
nicht: «Wir müssen nicht die Welt komplett ändern, um halbwegs
konkurrenzfähig zu sein. Wir haben einfach zu wenig Fußball
gespielt.» Zudem wies er Spekulationen zurück, dass die zuletzt
gezeigten Leistungen mit seiner noch ungeklärten Zukunft als Trainer
zu tun haben. «Unsere Ergebnisse haben mit unserer Spielweise zu tun
und damit, dass wichtige Schlüsselspieler verletzt sind», stellte
Klopp klar. Er sei zwar angespannt gewesen, nicht wegen seiner noch
unklaren Zukunft beim FSV, sondern wegen des Spiels gegen Fürth.

Gegen Gladbach kann Klopp wieder auf den gesetzten Nikolce Noveski
bauen. Der Innenverteidiger hat seine Rot-Sperre abgesessen. «Er hat
sich einen Stellenwert erarbeitet. Wenn er fit ist, spielt er», sagte
Klopp. Fragezeichen stehen noch hinter Milorad Pekovic (steifer Hals)
und Chadli Amri. Beide mussten im Training kürzertreten. Definitiv
fehlen wird Stefan Markolf (Oberschenkelzerrung). Marco Rose könnte
auf die Linksverteidigerposition rücken, falls seine schwangere Frau
nicht vorzeitig vor dem geplanten Mittwoch entbindet.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/02/2008 08:10
Bangen um Amri und Borja / Ohne Gunkel und Markolf / Feulner droht die Bank / Wache wieder im Kader

Vom 18.02.2008

Das Spitzenspiel beim Spitzenreiter steht für den FSV Mainz 05 unter keinem guten Stern. Daniel Gunkel fällt heute (20.15 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach auf jeden Fall aus. Zudem bangt der Fußball-Zweitligist um Chadli Amri und Felix Borja. Markus Feulner droht die Bank.
Von

Roland Hessel

Vom puren Optimismus war Jürgen Klopp gestern weit entfernt. Aber ein bisschen hoffnungsvoller gab sich der 05-Trainer nach dem Abschlusstraining schon. "Gestern hätte ich noch hinter beide einen Haken gemacht. Heute sieht´s wieder etwas besser aus", wollte der 40-Jährige den Kampf um die Offensivkräfte Chadli Amri und Felix Borja nicht aufgeben. Auch wenn beide am Sonntag nicht wirklich trainieren konnten.

Felix Borja, der unter der Woche schon aufgrund einer Fußprellung nur reduziert trainieren konnte, hatte sich am Samstag eine Oberschenkel-Verhärtung zugezogen. Gestern drehte der neunfache Torschütze nur einsame Runden um den Platz, machte danach mit Konditionstrainer Axel Busenkell einige wenige Übungen. Chadli Amri konnte immerhin beim "Fünf gegen Zwei" und beim abschließenden "Jung gegen Alt" mittun. Dazwischen pausierte der Algerier, der wegen seiner anhaltenden Rückenbeschwerden schon seit geraumer Zeit nicht geregelt trainieren kann, allerdings auch. Borja und Amri sind - als Feldspieler Nummer 17 und 18 - dennoch in den Mannschaftsbus gestiegen, der sich am späten Nachmittag nach Mönchengladbach aufmachte. "Wir können wirklich nicht sagen, ob es noch klappen könnte", sagte Klopp.

Definitiv nicht dabei sein werden Daniel Gunkel, der weiterhin wegen seiner Rückenprobleme behandelt wird, sowie die Rekonvaleszenten Christian Wetklo und Petr Ruman. Auch Stefan Markolf steht beim Tabellenführer nicht zur Verfügung. Der Linksverteidiger hat sich eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. An Training ist derzeit nicht zu denken. Auch nicht mitgefahren sind Elkin Soto, der aber wieder dichter ans Team gerückt ist, sowie Roman Neustädter und Mario Vrancic, der bis zum Mittwoch bei einem Lehrgang der U19-Nationalmannschaft in Barsinghausen weilt. Im Bus saß indes erstmals seit dem zweiten Spieltag Torhüter Dimo Wache. Der Kapitän, der sich im vergangenen August einer Schulteroperation unterziehen musste, wird heute auf der Bank Platz nehmen.

Die Mannschaft wird nun also gegenüber der 1:2-Pleite gegen Greuther Fürth ein neues Gesicht bekommen. Klar ist, dass Tim Hoogland erstmals in der Rückrunde wieder auflaufen kann und seine angestammte Position als Rechtsverteidiger einnimmt. "Ich bin voll fit und habe ein gutes Gefühl", sprüht der 22-Jährige voller Tatendrang. Und voller Optimismus: "Wir fahren dahin, um zu gewinnen."

Für Markolf kehrt Marco Rose ins Team zurück. Ebenfalls wieder dabei ist Innenverteidiger Nikolce Noveski nach abgesessener Rotsperre. Für den Mazedonier wird Bo Svensson ins zweite Glied rücken.

Eine Überraschung bahnt sich indes im Mittelfeld an. Beim Abschlusstraining agierte Markus Feulner, der sich auch bei der Übungseinheit am Freitag harsche Kritik seines Trainers gefallen lassen musste, nicht in der ersten Elf. "Was soll ich sagen? Ich kann es ja nicht ändern", quälte sich der Mittelfeldspieler zu einem verkrampften Lächeln, bevor er eiligen Schrittes in die Kabine entschwand.

Bei allen offenen personellen Fragen steht für Klopp fest: "Körperlich ist die Mannschaft in einer sehr guten Verfassung. Die mentale Stärke gehen wir jetzt an", sagte der 05-Coach am gestrigen Nachmittag.

Gespräch mit Heidel

Am Wochenende hat ein weiteres Gespräch zwischen Klub-Chef Harald Strutz und Manager Christian Heidel wegen dessen Vertragsverlängerung stattgefunden. Beide Parteien wollten sich nicht äußern. Dem Vernehmen nach soll aber die Entscheidung zur Vertragsverlängerung Heidels in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/02/2008 08:10
rh. MAINZ/MÖNCHENGLADBACH Es ist das Spitzenspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga. Doch wenn am heutigen Montag (20.15 Uhr, live im DSF) Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und der auf Rang fünf abgerutschte FSV Mainz 05 aufeinandertreffen, ist es auch ein Spiel zweier verunsicherten Mannschaften, die in der Rückrunde noch ohne Sieg dastehen. "Wir müssen uns das Vertrauen neu erarbeiten", sagt so auch Gladbachs Coach Jos Luhukay, dessen Team zuletzt bei 1899 Hoffenheim eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab und 2:4 verlor. "Alle reden von einem Spitzenspiel. Mir geht es aber darum, dass wir ein Kampfspiel daraus machen", betont der Mainzer Trainer Jürgen Klopp. Am vergangenen Wochenende hatten die 05er mit dem 1:2 gegen die Spvgg. Greuther Fürth die erste Heimniederlage kassiert.

Während jedoch die Gladbacher personell wieder aus dem Vollen schöpfen können und auf Sascha Rösler nach abgesessener Gelbsperre und auch auf Marcel Ndjeng, den besten Vorlagengeber der Liga, bauen werden, ist die personelle Lage bei den Mainzern angespannt. Daniel Gunkel wird ebenso verletzt ausfallen wie Stefan Markolf. Sehr fraglich sind auch Chadli Amri (Rückenprobleme) und Toptorschütze Felix Borja (Oberschenkelverhärtung). Beide sind zwar gestern mit an den Niederrhein gereist, ihr Einsatz wird sich aber erst kurzfristig entscheiden. Wieder mit dabei ist indes Innenverteidiger Nikolce Noveski, der seine Rotsperre abgesessen hat und den Ex-Borussen Bo Svensson verdrängen wird. Wahrscheinlich wird Klopp zudem Markus Feulner eine Denkpause geben. Im Abschlusstraining jedenfalls fand sich der Ex-Bayer nicht in der ersten Elf wieder. Für ihn könnte Nachwuchsmann Nejmeddin Daghfous ins Team rücken.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/02/2008 11:22
Mainz bekommt neues Stadion =

Mainz (sid) Das monatelange Gerangel um den Stadionneubau von
Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 ist zu Ende. Die neue Arena, die
35.000 Zuschauern Platz bieten und 50 Millionen Euro kosten soll,
wird nun direkt neben dem ursprünglich geplanten Standort an der
Auffahrt zur Autobahn 60 (zwei Kilometer von der Geschäftsstelle
und dem Bruchwegstadion entfernt) gebaut.
Grund für die kleine räumliche Verschiebung waren die
Auseinandersetzungen des FSV und der Stadt mit einigen
Grundtsückseigentümern. Fünf von 129 Landbesitzern waren nicht
bereit, ihre Gelände an die Stadt zu verkaufen. Angeblich haben
die Eigentümer 150 Euro für den Quadratmeter verlangt, das Angebot
der Stadt lag bei 35 Euro. Da das Projekt deshalb zu scheitern
drohte, wurden zwischenzeitlich auch andere Standorte ins Visier
genommen.
Das grüne Licht für den Stadionneubau könnte auch die
Überlegungen des Mainzer Trainers Jürgen Klopp hinsichtlich seines
Verbleibs beim Klubs positiv beeinflussen. FSV-Präsident Harald
Strutz hatte zuletzt stets betont, dass nur ein neues Stadion dem
von zahlreichen Klubs umworbenen Klopp die nötige Perspektive für
eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verein bieten würde.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/02/2008 16:36
Neuer Standort für die Coface Arena gefunden

Durchbruch bei der Suche nach einem Standort für die Coface Arena: Das neue Stadion des Fußball-Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 wird in Mainz-Bretzenheim auf einem Gebiet südlich des ursprünglich vorgesehenen Areals am Europakreisel und in Nachbarschaft des Neubaus der Fachhochschule Mainz gebaut. Die Pläne für das Gelände der Coface Arena stellten der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, Bürgermeister Norbert Schüler, die Dezernenten Wolfgang Reichel, Kurt Merkator und Franz Ringhoffer sowie 05-Manager Christian Heidel am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz im Mainzer Rathaus vor. Die bisherigen Pläne für einen Stadionbau unmittelbar am Europakreisel, für den nicht genügend Grundstücke zur Verfügung standen, sind damit vom Tisch.



„Es ist uns gelungen, den Erwerb aller an diesem neuen Standort notwendigen Grundstücke vertraglich abzusichern. Die notwendige Infrastruktur kann an dieser Stelle geschaffen werden. Auch aus klimaökologischer Sicht ist dieser Standort dank zahlreicher vereinbarter Rahmenbedingungen umsetzbar“, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel. „Wir werden sobald wie möglich den notwendigen Aufstellungsbeschluss im Stadtrat zur Abstimmung stellen, damit die Ausschreibung des Projektes so schnell wie möglich starten kann.“ Ein Bebauungsplan könne dann im idealen Fall Ende April im Stadtrat auf den Weg gebracht werden, sagte Beutel. „Das Projekt wird von der Verwaltung mit der höchsten Priorität behandelt“, so der Oberbürgermeister.



Der 1. FSV Mainz 05 ist mit der nun gefundenen Lösung für den Bau der Coface Arena glücklich. „Das ist ein sehr wichtiger Tag in der Geschichte von Mainz 05“, sagte 05-Präsident Harald Strutz, der aufgrund eines wichtigen Geschäftstermins nicht an der kurzfristig angesetzten Pressekonferenz teilnehmen konnte. „Wir haben endlich den perfekten Standort für die Coface Arena gefunden. Unser Dank gilt allen an diesem Projekt beteiligten Personen, die diese kurzfristige Entscheidung herbeigeführt haben.“ 05-Manager Christian Heidel reagierte erleichtert auf die nun verkündete Wende in der Standortsuche. „Ein Riesenkompliment vor allem an die Verwaltung, die mit uns dieses Projekt im Stillen weiter entwickelt hat. Nur so war dieser Erfolg möglich“, sagte Heidel. „Ich hoffe, dass jetzt an diesem Projekt mit unverminderter Geschwindigkeit und Intensität weiter gearbeitet wird. Wir liegen noch sehr gut im Zeitplan. Dann können wir bald konkret darüber reden, wie die Coface Arena einmal aussehen soll. Und ich verspreche, dass wir im vereinbarten Kostenrahmen ein enges, steiles Fußballstadion bauen, keines von der Stange.“



Das Stadionprojekt wird von der Stadt Mainz als Bauherr geleitet und umfasst insgesamt einen Kostenrahmen von 60 Millionen Euro. Die Finanzierung des Stadionbaus (45 Millionen Euro) wird vorrangig über Kommunalkredite (32,5 Millionen Euro) abgewickelt, die von Mainz 05 durch jährliche Pachtzahlungen abgezahlt werden. Darüber hinaus bringt der Verein Eigenkapital in Höhe von 7,5 Millionen Euro ein, 5 Millionen Euro werden über den Landeshauptstadtzuschuss vom Land Rheinland-Pfalz beigesteuert. Die Stadt Mainz finanziert mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz den Grunderwerb für das Stadionareal (10,7 Hektar), zu dem auch 1.200 Parkplätze in unmittelbarer Stadionnähe gehören, und die Infrastruktur.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 08:23
Heidel als "Sponsorenberuhiger"

Rückenwind für Mainz 05 nach Sieg in Mönchengladbach und Stadionentscheidung


Vom 20.02.2008
Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat das unangenehme Heimspiel gegen den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena am Freitag (18 Uhr) vor sich, bekam durch den 1:0-Sieg bei Borussia Mönchengladbach (siehe auch dritte Sportseite) und die Stadionentscheidung (siehe Lokalteil) aber viel Rückenwind.


Von

Lutz Eberhard

Christian Heidel ist zufrieden. Und heute wird sich der Manager des FSV Mainz 05 zu seiner Zukunft äußern, also wie es um die Vertragsverlängerung steht. Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus. "Die Pressekonferenz zum Jena-Spiel ist ein guter Ort", sagte der 44-Jährige, der seit über 16 Jahren die Geschicke des Klubs mitbestimmt, seit Oktober 2005 hauptamtlich.

Im September 2005 hatte Heidel am Rande des Uefa-Cupspiels der Nullfünfer gegen den FC Sevilla in der Frankfurter Commerzbank Arena gesagt, wenn der Klub sich weiterentwickeln wolle, müsse in Mainz ein neues Stadion gebaut werden. Zweieinhalb Jahre später steht fest, wo die Coface Arena entstehen wird, an der Koblenzer Straße, unweit des Wunschstandortes Europakreisel.

"Bei allen Problemen, die es gab, das ist ein guter Zeitraum, in dem die Idee verwirklicht wurde", sagte Heidel gestern Abend. Natürlich habe es Streit gegeben, aber es sei immer um die Sache gegangen. "Natürlich war das mit uns nicht immer einfach", bemerkte Heidel, der aber in den vergangenen Monaten nicht nur ausgeteilt hat, sondern auch viel hat einstecken müssen. "Jetzt wird immer der Sieg in Mönchengladbach mit der Stadionentscheidung in Verbindung gebracht. Im Rückblick wird dieses Datum einer der wichtigsten Tage in der Vereinsgeschichte sein." Präsident Harald Strutz war gestern mit Aufgaben bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Dortmunder Westfalenstadion beschäftigt. Als Vizepräsident war er wegen der Gespräche um den TV-Vertrag nicht abkömmlich und fehlte deshalb bei der Verkündung in Mainz. "Als ich wusste, die Entscheidung steht an, da hätte ich am liebsten laut `Ja` geschrien, wie damals Kloppo vor dem Theater. Viele werden erst später ermessen können, was dies für die Stadt und den Verein bedeutet." Der 05-Vorstand trage jetzt eine noch größere wirtschaftliche Verantwortung. "Aber es geschieht für diese Stadt und unsere Zuschauer." Strategisch sei nun einiges denkbar. "Aber wir werden die Bodenhaftung nicht verlieren", so Strutz. Noch stehe das neue Stadion nicht zur Verfügung.

Stefan Brauel, Vorstand der Coface AG, Namensgeber des neuen Stadions, unterstrich gestern: "Es gab einen Vertrauensvorschuss auf beiden Seiten. Deshalb sind wir nicht nervös geworden. Es wurde nicht nur in die Idee investiert, aber Herr Heidel war eine Art Sponsorenberuhiger." Nun werde die Coface Arena konkret, sei nicht mehr nur ein virtuelles Gebilde, der Kreditversicherer plant auch Aktionen mit den Fans auf dem Weg zur neuen Arena. Manager Heidel betonte, der neue Standort habe die gleiche Qualität wie der Europakreisel. "Die Vergangenheit ist abgehakt. Das neue Stadion solle eine gewisse Einzigartigkeit haben. "Wenn das Fernsehen aus Mainz berichtet, muss jeder das Stadion sofort erkennen und sagen, das ist Mainz." Wichtig sei es, die Bruchweg-Atmosphäre mitzunehmen, an zweiter Stelle stehe die Vermarktung. "Ich hoffe, dass jetzt an diesem Projekt mit unverminderter Geschwindigkeit und Intensität weiter gearbeitet wird. Wir liegen noch sehr gut im Zeitplan. Dann können wir bald konkret darüber reden, wie die Coface Arena einmal aussehen soll. Und ich verspreche, dass wir im vereinbarten Kostenrahmen ein enges, steiles Fußballstadion bauen, keines von der Stange."


Heidel ist sich sicher: "Ein besonderes und volles Stadion zieht Sponsoren an." Ein bisschen wie Mönchengladbach, Ideen aus Duisburg mit Bruchweg-Gefühl, so planen die 05-Verantwortlichen die Zukunft am neuen Standort. Aus dem Stadion Bruchweg wird dann Trainingsplatz und Amateurarena. In die Haupttribüne soll dann die Geschäftsstelle einziehen, die eigentlich schon bald das King-Park-Center verlassen muss.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 08:24
Eine gute Woche für 05


Vom 20.02.2008
Die Woche hat für den 1. FSV Mainz 05 gut begonnen. Erst der nicht unbedingt zu erwartende Erfolg bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach, dann gestern die Standortentscheidung zum neuen Stadion. Und es wäre eher eine Überraschung, wenn Christian Heidel seinen Managervertrag nicht langfristig verlängern würde. Es geht noch um Details, und man will ja nicht an einem Tag alle positiven Klub-Nachrichten raushauen ...
Bleibt also nur noch die Antwort auf die Trainerfrage. Es ist zumindest kein Nachteil in den Gesprächen mit Jürgen Klopp, dass jetzt feststeht, irgendwann im Frühjahr oder Sommer des Jahres 2010 wird der Ball in der Coface Arena rollen. Klopp hat klare Vorstellungen, wie es für ihn am Bruchweg weiter gehen könnte, ohne Stadion hätte es gar keine Basis mehr gegeben. Der Sieg in Mönchengladbach hat auch den Druck auf den Trainer gemildert. Natürlich denkt er weiter über seine Zukunft nach, und dieser Sieg ändert nichts an seinen grundlegenden Überlegungen. Nur seine Antworten auf die Frage aller Fragen werden skurriler. Jetzt dementierte er im Fernsehen einen Kontakt zu Salzburg mit dem Hinweis, die Österreicher würden seine Telefonnummer nicht kennen. Aber Klopp ist dort ein Thema, wie in Hamburg und auch in Stuttgart. So wie er in Nürnberg eines war. Red Bull Salzburg hat einen gewissen Franz Beckenbauer als Berater von Klubchef Dieter Mateschitz. Der Milliardär soll einen Coach einstellen, der jung, dynamisch und eloquent sowie willig zu harter Arbeit und zum Infotainment ist. Schaun mer mal, pflegt der Kaiser zu sagen, der "Kloppo" seit der WM 2006 wegen der gemeinsamen ZDF-Auftritte gut kennt und mit ihm Telefonnummern austauschte ...

Sportlich scheint vor der schweren Heimpartie gegen den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena alles im Lot. Personell gibt es immer wieder Rückschläge, und die Partie gegen die Thüringer ist deshalb nicht einfach, weil es gegen eine Betonwand geht. Und seit dem Auftritt gegen Augsburg wissen die Mainzer Zuschauer, was dies bedeuten kann. Es sind also Kreativität und Esprit gefordert, die fehlten zuletzt. Kampfgeist alleine, wie im Borussia-Park erfolgreich eingesetzt, wird nicht ausreichen. Bei einem Sieg könnte diese Woche auf Platz eins enden.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 08:26
Klopp zum Stadionbau: "Einfach nur weltklasse"
Mainzer Trainer koppelt eigene Zukunft jedoch von Entscheidung ab


Vom 20.02.2008
MAINZ Seit gestern steht es fest: Das neue Stadion des FSV Mainz 05 wird in Bretzenheim gebaut. Im AZ-Interview verriet Cheftrainer Jürgen Klopp, mit welchen Gefühlen er die ellenlange Stadiondiskussion verfolgte, was er vom Standort der Coface- Arena hält - und welche Auswirkungen der Durchbruch bei der Stadionfrage für seine ganz persönliche Zukunft hat.


Herr Klopp, was sagen Sie dazu, dass die Stadionfrage endlich geklärt ist?

Klopp: Man kann sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. Als ich das erste Mal gehört habe, wir kriegen ein neues Stadion - das ist schon eine ganze Weile her, da waren wir alle noch deutlich jünger - das war für mich einfach großartig. Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Jetzt hat sich das alles ein bisschen verzögert. Zwischendurch hatte ich auch mal das Gefühl, es könnte unter Umständen nicht klappen.

Interview

Jetzt weiß ich schon seit zwei, drei Tagen, dass es klappen wird, durfte aber nichts sagen. Jetzt kann ich sagen: Es ist einfach nur weltklasse. Es ist eigentlich die Belohnung für das, was wir die letzten Jahre so versucht haben anzuschieben. Wir haben immer gesagt: Wir wollen, dass dieser Verein personenunabhängig profitiert von allem, was wir machen. Und das ist mit dem Stadion gewährleistet. Ich hoffe und wünsche mir, dass sich jetzt alle auf dieses Stadion freuen. Das wird eine großartige Geschichte werden. Christian Heidel hat sensationelle Pläne. Das wird ein Stadion, das Seinesgleichen sucht. Es wird eine Atmosphäre geben mit den besten Fans der Welt - was gibt es Besseres?

Jetzt wird das Stadion also weder am Europakreisel gebaut noch auf dem Portland-Gelände - und auch der immer wieder ins Gespräch gebrachte Ausbau am Bruchweg ist vom Tisch. Wie bewerten Sie den Standort Bretzenheim?

Klopp: Ich kenne den Standort nicht genau, war noch nicht da. Aber man hat mir ein bisschen was drüber erzählt. Es hieß, dass er von der Infrastruktur her noch geschickter wäre, dass man da noch besser rankommt, dass die An- und Abfahrtswege noch günstiger sind. Das alles ist natürlich großartig und alle sind glücklich damit. Ja, es hätte auch an einem anderen Standort sein können. Aber ein paar Leute konnten sich nicht so richtig davon überzeugen lassen, wie wichtig das dann doch ist. Jetzt gucken ein paar Leute in die Röhre, was mir wirklich Leid tut. Die hätten sich darüber gefreut, wenn sie ihr Ackerland hätten verkaufen können.

Hat der Durchbruch in der Stadionfrage irgendwelche Auswirkungen auf Ihre Überlegungen, bei Mainz 05 zu bleiben oder Mainz 05 zu verlassen?

Klopp: Nein, das kann ich sagen. Das hat damit nichts zu tun. Natürlich fand ich es sehr, sehr wichtig. Aber so eine Entscheidung muss man aus anderen Gründen treffen. Das neue Stadion ist vielleicht in zwei Jahren fertig. Das hat jetzt keinen großen Einfluss genommen. Es hat insofern extremen Einfluss, dass mir der Verein einfach wahnsinnig wichtig ist und ich total glücklich bin, dass damit die Zukunft auch in gewisser Weise gesichert ist. Mainz 05 wird jetzt in den nächsten Jahren einfach konstant eine richtige Rolle im Fußball in Deutschland spielen. Und das ist die schönste Nachricht für mich überhaupt.

Das Gespräch führte

Michael Heinze
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 08:26
05 und die ureigenen Tugenden

Nach dem Kraftakt beim 1:0 in Gladbach winkt sogar die Tabellenführung


Vom 20.02.2008
Von
Roland Hessel

MÖNCHENGLADBACH/MAINZ Des einen Freud, des anderen Leid. Kaum treffender lässt sich die Gefühlslage der beiden Kontrahenten Borussia Mönchengladbach und FSV Mainz 05 nach dem Zweitliga-Hit am Montag beschreiben. Während die Borussen tief in der Krise stecken, haben die Mainzer ihre vorläufig und vor allem eindrucksvoll beendet.

Dass bei dem fünffachen Deutschen Meister trotz der 0:1-Pleite gegen den Verfolger, der ersten im eigenen Borussen-Park, niemand etwas von einer Krise wissen will, ist verständlich. Noch rangiert Gladbach auf Rang eins, noch ist der direkte Wiederaufstieg nicht in akuter Gefahr. "Wenn wir weiter so kämpfen wie heute, dann werden wir auch wieder gewinnen", meinte Mittelfeldspieler Sascha Rösler fast schon trotzig. Dennoch: Die Zeichen stehen auf Sturm. Viermal in Folge hat die Elf von Trainer Jos Luhukay nicht mehr gewonnen. Der einst respektable Vorsprung ist zusammengeschmolzen. "Wir sind immer noch Tabellenführer und werden diese Position mit allem verteidigen, was wir haben", unterstrich Luhukay. Aber schon am Wochenende droht weiteres Ungemach. Wenn´s ganz unglücklich läuft für die einstigen "Fohlen", können sie sogar ganz aus den Aufstiegsrängen kippen - wenn es beim unbequemen Aufsteiger VfL Osnabrück die nächste Pleite setzt.

Definitiv in großer Gefahr ist auf jeden Fall die Spitzenposition. Denn schon am "Super-Freitag", an dem fünf der ersten Sieben aktiv sind, kann Montags-Gegner Mainz 05 diese - zumindest vorläufig - übernehmen. Vorausgesetzt, den Mainzern gelingt ein Heimsieg gegen Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena. Ein Unterfangen, was machbar scheint. Denn rechtzeitig vor dem vom Papier her ungleichen Kräftemessen haben sich die Rheinhessen, die zuvor dreimal sieglos geblieben waren, auf ihre ureigenen Tugenden besonnen. Nach der frühen Führung, die Torjäger Felix Borja schon in der dritten Minute erzielt hatte, warfen die Mainzer nämlich vor allem Leidenschaft und Kampfkraft in die Waagschale. Und sie wurden belohnt. Teils dank des Unvermögens des Gastgebers, der beispielsweise aus rekordverdächtigen 56 (!) Flanken nichts Zählbares gewinnen konnte. Größtenteils aber dank der aufopferungsvollen Abwehrarbeit sowie der exzellenten Vorstellung von Torhüter Daniel Ischdonat, der sich von seinem bösen Lapsus zuletzt beim 1:2 gegen Greuther Fürth gut erholt zeigte. "Ischdonat hat heute gut gehalten. Und wir brauchen auch in den nächsten Wochen einen fitten Torhüter", unterstrich Klopp, der damit einen schnellen Wechsel auf dieser Position ausschloss. Kapitän Dimo Wache, der nach seiner Schulter-OP erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder im Kader stand, wird sich also noch gedulden müssen.

Grund, am Erfolg herumzumäkeln, hatte Klopp grundsätzlich wenig. "Wir hatten uns schon vorgenommen, die eine oder andere Situation besser lösen zu können", sprach der 40-Jährige die nicht genutzten Chancen auf Konter an. In der Tat konnte sich 05 vor 33151 Zuschauern im Borussen-Park zu selten, und dann nur wenig effizient vom Druck der Gastgeber lösen. Dass am Freitag, wenn es gegen den Letzten aus Jena um die Tabellenführung geht, ein ganz anderes Spiel auf dem Programm steht, ist indes klar. "Oh ja, das wird total anders", weiß auch Ischdonat, dass seine Mainzer dann wieder in die Favoritenrolle schlüpfen werden.

Eine Rolle, mit der sie rund um das Bruchweg-Stadion aber gut leben können. Manager Christian Heidel, der sich heute zu seiner Vertragsverlängerung erklären will, freut sich jedenfalls auf die kommenden Wochen und Monate. "Die enge Tabellenkonstellation ist mir viel lieber als wenn nur vier Mannschaften um den Aufstieg spielen werden. Genau so haben wir das auch gewollt", strahlte der 44-Jährige große Zufriedenheit aus.

Eine Zufriedenheit, die sich gestern noch erhöhte, als der FSV Mainz 05 zusammen mit der Stadt den endgültigen Standort des neuen Stadions präsentierte (siehe auch das Interview mit Jürgen Klopp auf dieser Seite). Am Montag hatten sich die kurzfristigen Perspektiven des Vereins schlagartig verbessert. Seit gestern auch die mittelfristigen. Keine Frage: Gibt´s am Freitag den anvisierten Heimsieg gegen Jena, war es eine rundum gelungene Woche für die 05er.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 13:23
Christian Heidel verlängert bis 2013

Christian Heidel bleibt seinen 05ern treu. Der Manager des 1. FSV Mainz 05 hat seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim Fußball-Zweitligisten um fünf Jahre bis 2013 verlängert. Christian Heidel ist bereits seit 1991 Manager und Vorstandsmitglied der 05er und damit nach Uli Hoeneß vom FC Bayern München dienstältester Manager eines Klubs in den deutschen Profiligen.

„Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Christian Heidel, an der es für mich nie Zweifel gegeben hat“, sagt 05-Präsident Harald Strutz. „Christian Heidel personifiziert Mainz 05 und die Kontinuität der Arbeit im Verein. Gemeinsam mit dem Vorstand haben wir in den vergangenen Jahren in freundschaftlicher Verbundenheit die gewaltige Entwicklung von Mainz 05 entscheidend vorangetrieben und gemeinsame Ziele umgesetzt.“

Christian Heidel freut sich auf die künftige Arbeit, die mit dem Bau der „Coface Arena“ eine besondere Note bekommt. „Ich bin Mainzer, Mainz 05 ist mein Verein und weit mehr als ein normaler Job für mich. Wir befinden uns in einer spannenden Entwicklung, nicht nur sportlich. Wir stehen mit dem Stadionbau vor einer gewaltigen Aufgabe, die Mainz 05 in seinen Strukturen entscheidend voranbringt und uns in Zukunft auch die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit sichert. Die Zukunft von Mainz 05 entscheidend prägen zu können, ist eine sehr reizvolle Aufgabe für mich“, sagt Heidel.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/02/2008 13:52
Zweitliga-Abpfiff

Pleite gegen die Klee­blät­ter - und alles wird gut

Von Reinhard Rehberg

Glücks­sym­bole. Je nach Kul­tur­kreis oder Tradition können das sein ein Hufeisen, ein Glücks­schwein, ein Glückspilz oder ein Mari­enkä­fer. Beim Fuß­ball­klub FSV Mainz 05 haben sie sich für das Kleeblatt ent­schie­den, aller­dings, und das ist wichtig, für das dreiblätt­rige. Der Mythos geht so: Nie­der­lage gegen die SpVgg Greuther Fürth, das dieses dreiblätt­rige Kleeblatt im Ver­eins­wap­pen trägt - und alles wird gut. Das ist empirisch belegt. Und das funk­tio­niert auch 2008 wieder.

Grundlage der folgenden Glücks­momente ist eine tiefe Depres­sion nach der obli­gato­rischen Fürth-Pleite. Diesmal gab es ein 1:2 am Bruchweg. Miese Stimmung. In der Stadt breitete sich das Gefühl aus, die 05er könnten mit 32 Punkten absteigen, Manager Christian Heidel könnte künftig VW fahren statt BMW, Jürgen Klopp könnte künftig Red Bull trinken statt Kirner Pils und der Klub müsste künftig seine Heim­spiele im maroden Darmstäd­ter Stadion "Am Böl­len­fall­tor" austragen. Wunderbar. Genau diese Welt­unter­gangs­visio­nen brauchen der Verein und die Mann­schaft zweimal im Jahr wie die Luft zum Atmen. Auch wieder im Februar 2008.

Acht Tage nach dem erneuten "Fürth-Fluch" gewinnen die 05er bei Borussia Mön­chen­glad­bach - obwohl der unglück­liche Tabel­len­füh­rer 500 Flanken in den Mainzer Strafraum gefeuert und 200 mal aufs Tor geballert hat.

Einen Tag später wird verkündet, dass nach einem mona­telan­gen poli­tischen Gezerre das neue Stadion, die Coface Arena gebaut wird. Und zwar unweit der als optimal ange­sehe­nen Stelle.

Heute wird der Manager wahr­schein­lich seinen neuen 5-Jahres-Vertrag unter­schrei­ben mit einem kom­pli­zier­ten Zusatz­klau­sel­werk für eine Ver­län­gerung bis 2038 (nach MRZ-Infor­matio­nen bei gleich blei­ben­den Bezügen, darauf besteht 05-Spar­minis­ter Friedhelm Andres).

In den kommenden Tagen wird dann auch Jürgen Klopp, der stil­sicher seine Spie­ler­kar­riere beendet und seine Trai­ner­kar­riere begonnen hat nach einer derben Schlappe gegen die SpVgg Greuther Fürth, in Mainz ver­län­gern.

Klopp hat dann die Angebote vom FC Chelsea und von Real Madrid abgelehnt. Weil in den eng­lischen und spa­nischen Revol­ver­blät­tern die Beo­bach­tung der Hamburger Scouts kol­por­tiert wird, der 05-Trainer sei öfters unpünkt­lich, er laufe zuweilen in zer­schlis­senen Jeans durch die Stadt und nach Spielen kon­sumiere er in einem öffent­lichen Gebäude (Stadion) gerne ein niko­tin­hal­tiges Sucht­mit­tel.

Chelsea und Real abgelehnt. Was soll da noch kommen? Da unter­schreibt der Volksheld am Bruchweg doch gleich mal ebenfalls bis 2038 - und ver­öffent­licht seine neue Han­dynum­mer bei kigges.de...

Im Alter, so heißt es, könne er (Klopp) sich ein Enga­gement vor­stel­len bei Pana­thi­nai­kos Athen oder Celtic Glasgow - diese Klubs haben das Kleeblatt im Ver­eins­wap­pen.

Das mit den Klee­blät­tern funk­tio­niert. Ganz eindeutig. 2002 haben sich die Mainzer, übermütig geworden, mal nicht an die Regel gehalten. Da haben die 05er in einer günstigen Auf­stiegs­kampf­situa­tion am vor­letz­ten Spieltag am Bruchweg einen Punkt (1:1) geholt gegen die Fürther: Ende, Aus - es folgte das Desaster bei Union Berlin. Daraus hat der Klub gelernt. Selbst kleinste Erfolgs­erleb­nisse gegen die Klee­blät­ter, das bringt großes Unheil, Tränen.

Im Umkehrschluss heißt das: Wenn der Abon­nement-Fünfte Greuther Fürth jemals auf­stei­gen will, dann sollte die SpVgg damit aufhören, Mainz 05 zu schlagen. Das bringt großes Unheil, Tränen. Aber die Fürther kapieren das nicht. Die machen lustig weiter. Und die 05er hauen sich vor Vergnügen auf die Schenkel. Die lassen sich kurz vor dem Abpfiff noch einen harmlosen Standard reinhauen - und alles wird gut. Die Fürther erleben danach eine Heimpleite gegen den desolaten 1. FC Kai­sers­lau­tern, die Mainzer stürmen den Borussia-Park und bauen ein neues Stadion.

In der neuen Spielstätte sollte das dreiblätt­rige Kleeblatt irgendwie einen Platz finden. Viel­leicht eröffnet der Fürther Chef, Mäzen und Teehänd­ler Helmut Hack in der Coface Arena eine nette Teestube (wenn dieses Rausch­mit­tel bis dahin nicht längst verboten ist in öffent­lichen Gebäuden).

Und bei dieser Gele­gen­heit könnte sich Hack auch gleich noch beim Namens­geber des neuen Mainzer Stadions die ver­gan­genen und künftigen Fürther Nichtauf­stiege rück­ver­sichern lassen.

Wahr­schein­lich sind die 05er im ver­gan­genen Sommer nur deshalb aus der Bun­des­liga abge­stie­gen, weil sie keine Gele­gen­heit mehr bekamen zu einer schönen depri­mie­ren­den Fürth-Schlappe. Eigent­lich wäre es ratsam, die SpVgg doch mal mit auf­stei­gen zu lassen. Leider geht das nicht. Der schick­sal­haf­ten Ver­knüp­fung wegen: Fürth gewinnt die direkten Duelle - und die Mainzer erreichen ihre Ziele.

Man schaue auf die Tabelle. Man schaue aufs ver­zwickte Sta­dion­pro­jekt: Da verkauft das 05-Mitglied Kardinal Karl Lehmann nach einer Fürth-Pleite sogar umgehend den kirch­lichen Schre­ber­gar­ten in Bret­zen­heim.


Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/02/2008 08:33
Manager Heidel arbeitet bis 2013 für Mainz 05
Kontinuität im Führungsteam des Fußball-Zweitligisten wird gewahrt / Strutz: "Ein Fremder wäre undenkbar"


Vom 21.02.2008
Christian Heidel, seit 1991 Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, verlängerte seinen Vertrag bis 2013.
Von

Jens Grützner

Christian Heidel war an den Fastnachtstagen nur einmal in der Stadt unterwegs gewesen. Aber das reichte. "Ich bin nunmal ein emotionaler Typ. Und weil ich beinahe bei jedem zweiten einen 05-Schal gesehen habe, wusste ich wieder, was ich an meiner Arbeit hier habe", sagt der Manager des Mainzer Fußball-Zweitligisten. Erwartungsgemäß hat Heidel gestern seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis 2013 verlängert. Aber eine Bauchentscheidung war dies alleine natürlich nicht.

Heidel hatte sich diese lange Laufzeit für sich persönlich und angesichts der anstehenden Aufgaben im Klub gewünscht. Zu den Gehaltszahlen im Vertragswerk "werde ich mich nicht äußern. Ich bin zufrieden, habe aber auch keinen Cent mehr verlangt, als mir angeboten wurde", sagt der 44-Jährige. Nach diesen Worten nickt Friedhelm Andres. Der 05-Finanzchef und Vorsitzender Harald Strutz waren Heidels Gesprächspartner bei den beiden halbstündigen Treffen, die zur Entscheidung führten. Das abschließende Gespräch fand vergangenen Freitag statt. Heidel wollte dann noch ein paar Tage Bedenkzeit, um alles sacken zu lassen.

"Nachdem vor zwei Wochen so gut wie klar war, dass unser Stadionneubau verwirklicht werden kann, stand meine Entscheidung aber praktisch schon fest. Denn wir werden jetzt ein neuer Verein. Diese Motivation habe ich gebraucht." Seit 1991 ist Heidel Manager des Klubs. Was ihn zum dienstältesten Profi-Manager im deutschen Fußball nach dem Münchner Uli Hoeneß macht.

"Deswegen ist das zwischen ihm und dem Verein auch kein normales Arbeitgeber- Arbeitnehmerverhältnis", erklärt Harald Strutz. Ein Kontrakt über fünf Jahre sei sicherlich außergewöhnlich, erklärt der Vorsitzende. "Aber mit dem Stadionneubau haben wir auch ein Projekt, das der Manager und das Vorstandsmitglied Heidel lange gefördert hat und nun weiter beschäftigt. In der jetzigen Situation einen Fremden herzuholen, wäre doch undenkbar gewesen." Und da ist schließlich noch die Mannschaft, die der Manager mit Trainer Jürgen Klopp geformt und schon auf die nächsten Spielzeiten ausgerichtet hat.

Wobei die lange Laufzeit des Heidelschen Vertrags auch zur Folge hat, dass Strutz bei der Mitgliederversammlung des Klubs im Herbst dafür plädiert, die Dienstzeiten der übrigen Vorstandskollegen über die bisherigen zwei Jahre hinaus auch zu verlängern. Auf drei oder vier Jahre, so wie bei anderen Bundesligisten üblich. Strutz: "Wir setzen seit Jahren auf Kontinuität. Aber beispielsweise für Sponsoren ist es wichtig zu sehen, dass Kontinuität auch langfristig gesichert ist."

Christian Heidel betont, dass er seit Dezember, seit seinen ersten Überlegungen im Hinblick auf die eigene Zukunft, mit keinem anderen Verein auch nur ein Verhandlungsgespräch geführt hat. Jürgen Klopp: "Ich bin glücklich, dass die beiden wichtigsten Entscheidungen für den Verein gefallen sind: Der Neubau des Stadions und der Verbleib von Christian." Zur eigenen Zukunft - einer ebenfalls nicht unbedeutenden Geschichte für den Klub - sagte der umworbene Trainer, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, nichts. Unklar ist auch noch, wer an Stelle von Klaus Drach den Posten des Marketingleiters besetzt. Drach wechselt zum 1. März nach Wolfsburg. "Wir sind auf der Zielgeraden bei der Neubesetzung", sagt Christian Heidel. "Es wird jemand von außerhalb kommen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/02/2008 11:44
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/02/2008 15:44
Der Architekt bleibt in seinem Haus


Die siebte Kalenderwoche des Jahres 2008 scheint für Mainz 05 eine regelrechte Glücksphase zu sein. Nach dem Auswärtssieg in Mönchengladbach und dem Ende der Stadiondebatte durfte sich der Fußball-Zweitligist gestern über eine zukunftsweisende Entscheidung von Manager Christian Heidel freuen.

Heidel verlängerte zwei Tage vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena (Freitag, 18 Uhr) seinen Vertrag bis 2013. "Ich freue mich, dass ich die Entwicklung des Vereins mit dem nun gesicherten Stadionbau weiter vorantreiben kann", begründete er seine Entscheidung. "Ich sehe jetzt die Chance, dass wir uns irgendwann oben etablieren können."

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Der 44 Jahre alte Heidel ist der Motor des Mainzer Aufschwungs von der grausten aller Zweitligamäuse zu einem Farbtupfer im deutschen Profifußball. Der gebürtige Mainzer arbeitet seit 1991 im Vorstand seines Klubs mit - seit 1992 ist er verantwortlich für die Lizenzspielerabteilung - und wuchs in dieser Zeit immer mehr in die Rolle des Machers am Bruchweg hinein. Auch die wohl glücklichste Entscheidung der Vereinsgeschichte, Jürgen Klopp im Jahr 2001 zum Mainzer Trainer zu machen, ging auf Heidels Konto.

Bis zur Insolvenz seines Autohauses im Jahr 2005 arbeitete Heidel ehrenamtlich, seither wurde er mit angeblich rund 300 000 Euro pro Jahr im Vergleich zu vielen Kollegen relativ gering bezahlt. Trotz deutlich verbesserter Konditionen dürfte Heidel auch jetzt besser dotierte Jobs außerhalb von Mainz ignoriert haben, um die sportliche Entwicklung seiner großen Liebe weiter mitgestalten zu können. "Nach nun 16 Jahren kenne ich natürlich jeden in dem Geschäft, deshalb redet man immer mal über andere Möglichkeiten", sagte Heidel. "Ich habe aber mit keinem anderen Verein verhandelt."

Druck vom Verein genommen

Stattdessen zögerte Heidel mit seiner Vertragsunterschrift, weil es im Zuge der Planungen für das neue Stadion immer wieder Attacken aus der Mainzer Wirtschaft und Lokalpolitik gegen seine Person gab, die den Manager persönlich tief getroffen haben. Die jetzige Vertragsverlängerung nimmt in einer Phase, in der Trainer Klopp weiter mit einer Entscheidung über seine berufliche Zukunft zögert, großen Druck von der Vereinsführung.

Ein Dienstende Heidels bei gleichzeitigem Abschied Klopps hätte Mainz 05 wohl kaum verkraftet. Klopp sagte mit stillschweigendem Verweis auf seine offene Zukunft vieldeutig, dass mit der Klärung der Stadionfrage und Heidels Vertragsverlängerung "die beiden wichtigsten Entscheidungen für meinen Lieblingsverein gefallen sind".

Am Freitag könnte Mainz mit einem Sieg gegen Jena erstmals in dieser Spielzeit die Tabellenspitze erklimmen. Ob dieser Rauschzustand in der Woche des Glücks dann ausreichen würde, um auch noch die Trainerfrage zu klären, ist eher unwahrscheinlich.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 09:17
Gegen den Letzten zählt nur ein positives Ergebnis
05er empfangen morgen Jena / Klopp will wieder Leidenschaft sehen


Vom 21.02.2008

grü. Wie einfach eine Partie eines Aufstiegsaspiranten in der Zweiten Liga gegen den Tabellenletzten ist, zeigte sich zuletzt am abschließenden Vorrundenspieltag. Da erwarteten viele der 41 000 Menschen im Gladbacher Borussia-Park ein Schützenfest gegen den SC Paderborn. Und spätestens nach dem Führungstreffer der Gastgeber durch Soumaila Coulibaly in der 55. Minute schien der Widerstand des SCP gebrochen, die restlichen Tore zum standesgemäßen Erfolg eine Frage von Minuten. Von wegen. Die Gäste kämpften weiter. Und in der 74. Minute erzielte Dusko Djurisic den verdienten Ausgleich. Und bei diesem 1:1 blieb es. Es war der Beginn des VfL-Negativlaufs.
Nun muss morgen Abend (19 Uhr) der FSV Mainz 05 gegen das neue Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena im noch nicht ausverkauften Bruchwegstadion (ein paar Sitzplatzkarten in den Stadionecken sind noch verfügbar) ran. Und 05-Coach Jürgen Klopp warnt alle Fans davor, einzig auf die Tabelle zu schauen, den Acht-Punkte-Abstand der Thüringer zum rettenden Ufer als Maßstab zu nehmen. "Denn dann weiß man nicht, was in dieser Liga passiert." Fakt sei, dass die Jenaer unter Neu-Trainer Henning Bürger den Kader in der Winterpause noch einmal gut durchgemischt hätten. "Sie haben bislang guten, auch gefährlichen Fußball gespielt und viel Moral gezeigt". Das Problem der Ostdeutschen: In positive Ergebnisse mündeten diese Auftritte nicht.

Für Klopp gilt am Freitagabend: "Ich bin mit jedem Ergebnis einverstanden, das uns drei Punkte sichert." Dass die 05er nach dem leidenschaftlich erkämpften 1:0 vor drei Tagen in Mönchengladbach plötzlich auch fußballerisch wieder ein höheres Niveau erreichen könnten, glaubt der 40-Jährige nicht unbedingt. Dafür fehlt zum einen wohl die Regenerationszeit, zum anderen das Personal. "Die Messlatte, was das Spielerische betrifft, liegt nicht hoch. Das Spielerische interessiert mich erst wieder vor der Partie in Freiburg in zwei Wochen", so der Coach. "Mit den positiven Entscheidungen dieser Woche im Rücken, dem Stadionprojekt und der Vertragsverlängerung von Manager Christian Heidel muss das ein richtig intensives 05-Spiel werden."

Die 05er befinden sich momentan in einer Phase, in der alles über den Kampf gehen muss. Nach dem Videostudium der vergangenen 1:3-Pleite von Carl Zeiss gegen den 1.FC Köln und dem 2:2 davor beim FC St. Pauli, erklärt Jürgen Klopp: "Wir gehen genauso an diese Partie ran wie an das Spiel gegen Gladbach. Alle Mannschaften, die Probleme mit Jena hatten, haben Jena unterschätzt." Und der Liga-Letzte hätte schon 17 Tore fern des eigenen Stadions erzielt, "wir erst elf", sagt Klopp.

Herausragend im Spiel von Carl Zeiss ist sicherlich Jan Simak. Am 29-jährigen früheren tschechischen Nationalspieler, der nach seinen Bundesliga-Jahren in Hannover und Leverkusen 2004 bis vergangenen Sommer aufgrund persönlicher Probleme wieder in der Heimat spielte, hatten auch die 05er vor Saisonbeginn Interesse gezeigt. Klopp: "Aber wir konnten nicht genügend Informationen bekommen um sicher zu sein, wie er drauf ist. Jetzt ist klar, dass er sich zu einem ernsthaften Profi entwickelt hat." Und jetzt will sogar Hannover 96 wieder Simak verpflichten. Im Falle eines Jenaer Abstiegs kostet der Mann nur 400 000 Euro.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 09:18
Mainzern winkt Tabellenführung
05-Trainer Klopp warnt vor Schlusslicht Jena


Vom 22.02.2008
MAINZ (dpa/sid) Nach zweieinhalb mageren Monaten ohne Sieg ist das Punktepolster bei Borussia Mönchengladbach aufgebraucht, von Krise will beim Spitzenreiter der Zweiten Fußball-Bundesliga aber keiner etwas wissen. "Wir werden wieder zu alter Stärke zurückfinden", sagt Trainer Jos Luhukay vor der Partie am Sonntag bei Aufsteiger VfL Osnabrück trotzig.
Die Verfolger sehnen derweil schon den nächsten Ausrutscher des Tabellenführers herbei: Mit einem Sieg am Freitag gegen Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena könnte Mainz 05 Konkurrent Gladbach erstmals seit dem neunten Spieltag an der Spitze ablösen. "Hauptsache drei Punkte, der Rest ist mir egal", fordert 05-Trainer Jürgen Klopp, der Respekt vor dem Gegner hat. "Jena schaltet sehr schnell von der Defensive auf die Offensive um, hat auswärts viel mehr Tore geschossen als wir", meint der FSV-Coach, der spielerisch noch keine großen Fortschritte im Vergleich zum vergangenen Gladbacher Kampfspiel erwartet. Die größten Chancen auf eine Rückkehr in die Anfangsformation hat bei einer offensiveren Grundausrichtung der zuletzt formschwache Markus Feulner. Fehlen werden weiter Stefan Markolf und Daniel Gunkel, der frühestens im nächsten Spiel beim SC Freiburg wieder einsatzfähig ist. Bei Carl Zeiss Jena übernimmt der ehemalige Bundesliga-Profi Carsten Linke das Amt des Sportdirektors.

Aufschließen kann auch der 1.FC Köln, der im Verfolger-Duell den TSV 1860 München empfängt. Den brisanten Freitag vervollständigt das Kräftemessen zwischen dem SC Freiburg und der Mannschaft der Stunde von Aufsteiger 1899 Hoffenheim: Der ambitionierte Neuling konnte als einziges Team alle drei Rückrundenpartien gewinnen und hat nun sogar die Aufstiegsränge im Blick.

Alemannia Aachen muss im Heimspiel am Sonntag gegen SV Wehen Wiesbaden gewinnen, um den Abschluss an die breite Spitzengruppe zu halten. Die Wehener Verantwortlichen können unterdessen auch zukünftig mit Kapitän Sandro Schwarz planen. Der 29-jährige Ex-Mainzer verlängerte seinen Vertrag beim Aufsteiger bis zum Jahr 2010.

Der Rest des Spieltags steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfes: Nach seinem tollen Einstand mit dem Auswärtssieg in Fürth will Lauterns neuer Trainer Milan Sasic am Montag im rheinland-pfälzischen Derby gegen die TuS Koblenz den ersten Heimsieg einfahren. Kickers Offenbach reist zum FC Augsburg, Erzgebirge Aue empfängt den SC Paderborn.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 09:19
Mainz - So schnell kann's gehen: Vor Wochen­frist war der FSV Mainz 05 nach der Heimpleite gegen Fürth im Tal der Tränen, nach dem Erfolg in Mön­chen­glad­bach winkt der Mann­schaft von Trainer Jürgen Klopp heute sogar die Tabel­len­führung -bei einem Sieg gegen Schluss­licht Carl Zeiss Jena.

Für den FSV Mainz 05 läuft diese Woche bislang mehr als rund. Am Montag gab es den nicht ganz uner­war­teten Aus­wärts­sieg beim Tabel­len­füh­rer Borussia Mön­chen­glad­bach, mit dem sich die 05er wieder den zweiten Tabel­len­platz holten. Am Dienstag ging das mona­telange Gezerre um den Standort des Sta­dion­neu­baus zu Ende. Die Coface-Arena wird nicht am erhofften Ort gebaut, weil dort nicht alle Grund­stü­cke zu bekommen waren, sondern ein paar Hundert Meter südlich; ab 2010 soll dort gespielt werden.

Am Mittwoch dann ver­län­gerte Manager Christian Heidel seinen Vertrag bis 2013. Nun soll ein Heimsieg gegen den Tabel­len­letz­ten FC Carl Zeiss Jena, der min­des­tens bis zum Sonn­tagnach­mit­tag die Tabel­len­führung bringen würde, die Woche abrunden.

Klopp: "Mit allem zufrieden, was drei Punkte bringt"

Aber geschenkt bekommen sie den erwünsch­ten Erfolg gegen die Thüringer wohl nicht. "Es wäre für die Erwar­tungs­hal­tung generell praktisch, wenn sich jeder im Stadion mit Zweit­liga­fuß­ball auskennen würde", sagt Jürgen Klopp. "Die Jenaer hatten in der Hinrunde Probleme, die sie zu regeln versucht haben", erinnert sich der Trainer. "Die Moral in der Truppe ist richtig gut. Sie glauben an ihre kleiner werdende Chance. Nicht nur mit Jan Simak, sondern auch mit Ziegner, Kühne, Schied und Werner haben sie Jungs mit richtiger Qualität im Kader."

An den Spiel­ver­lauf stellt Klopp keine großen Ansprüche: "Mir ist nicht wichtig, wann das Spiel ent­schie­den wird. Ich bin mit allem zufrieden, was drei Punkte bringt." Den Schlüssel dazu sieht Klopp in der Ein­stel­lung der Spieler. "Alle, die mit Jena Probleme hatten, haben sie unter­schätzt. Sie haben immerhin 19 Aus­wärts­tore, wir haben erst elf. Wir müssen mit Zug in den Aktionen spielen und ein typisches 05-Heimspiel schaffen."

Den 05ern wird Daniel Gunkel erneut fehlen. "Nach Jena haben wir elf Tage Zeit, ihn wieder auf­zubauen", erklärt Klopp. "Sein Ziel ist das Mon­tags­spiel in Freiburg." Chadli Amri dürfte wieder im Kader sein, und sogar der sehr lange verletzte Elkin Soto wird bald wieder dabei sein. Am Mittwoch absol­vierte der Kolum­bia­ner in der Ama­teur­mann­schaft sein erstes Testspiel seit dem Kreuz­ban­driss im August.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 10:12
"Immer hart, aber fair den Mainzern auf die Füße"

Ex-Mainzer Torsten Ziegner im AZ-Interview zur Situation des Letzten FC Carl Zeiss Jena im Bruchwegstadion / Bei Abstieg läuft das Projekt weiter


Vom 22.02.2008

Mit dem FC Carl Zeiss Jena kommt der Tabellenletzte heute Abend an den Bruchweg zum Zweitliga-Duell mit dem FSV Mainz 05. Der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt mittlerweile acht Punkte, Doch noch gibt sich der Ex-05er Torsten Ziegner, der vor der Aufstiegssaison zu den Profis kam, dann aber bei den Amateuren spielte, nicht geschlagen und verspricht den Mainzer einen heißen Kampf. "Wir geben so lange alles, bis rechnerisch nichts mehr möglich ist."



Herr Ziegner, macht Ihnen die Statistik Mut? Carl Zeiss Jena hat bislang acht Punkte auswärts geholt und damit zwei mehr als in den Heimspielen. Jetzt geht´s zu ihrer alten Wirkungsstätte nach Mainz.

Ziegner: Fakt ist, dass es uns mehr liegt, wenn wir nicht die Initiative ergreifen müssen.

Aber bei lediglich 14 Punkten nach 20 Spielen, acht Zählern Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz, muss Carl Zeiss doch nach vorne spielen. Jetzt helfen doch nur noch eine Menge Siege?

Ziegner: Natürlich. Aber in Mainz ist es doch erst einmal so, dass die 05er unbedingt gewinnen müssen. Jeder erwartet einen Sieg von denen. Wir haben im Prinzip nichts zu verlieren. Vielleicht ist das unsere Chance.

Also wie gehen Sie und die Kollegen die Partie an?

Ziegner: Perfekt wäre natürlich, wenn hinten endlich mal die Null stünde. Dann würden wir zumindest nicht hoch verlieren. Klar ist, dass wir die 05er nicht ins Spiel kommen lassen dürfen. Also müssen wir ihnen ordentlich auf die Füße steigen. Hart, aber fair. Halten wir lange ein 0:0, werden die Mainzer nervös.

Im Jahr 2008 schafften sie zwar den Einzug ins DFB-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen Arminia Bielefeld, aber in der Liga gab´s lediglich einen Punkt. Ist die Stimmung entsprechend mies?

Ziegner: Klar ist, dass wir uns hier nicht kaputt lachen oder grinsend durch die Gegend rennen. Die Situation ist nicht schön, aber wir haben uns noch nicht aufgegeben. Wir brauchen jetzt endlich einmal ganz, ganz viel Glück, wollen wir überhaupt noch einmal in den Nichtabstiegskampf eingreifen. Wir müssen Woche für Woche anständig arbeiten.

Das haben Sie sich doch bestimmt schon in der Winterpause vorgenommen. Warum stimmen die Ergebnisse nicht, warum gab´s das 2:3 gegen Aachen, das 2:2 in St. Pauli, das 1:3 gegen den 1.FC Köln?

Ziegner: Es stimmt, dass wir in der Winterpause zusammengesessen und alles angesprochen haben. Uns war klar, wie ungünstig die Situation ist. Unser Hauptmanko waren individuelle Fehler. Die wollten wir abstellen, in der Defensive wollten wir viel kompakter stehen...

Warum hat beides bislang nicht funktioniert?

Ziegner: Wir haben zu häufig versucht, mit aller Macht Tore zu erzielen. Aber im Spielaufbau haben wir dann leichte Bälle verloren. Der Gegner hat die Situationen genutzt und geschickt Pässe durchgesteckt. Wir haben schon wieder acht Gegentreffer in drei Punktspielen kassiert - das ist einfach zu viel. Worauf wir bauen können, ist unsere Moral. Wir haben gegen Bielefeld zurückgelegen und noch einen Sieg geholt - in Unterzahl. Wir haben das Duell auf St. Pauli erst in Unterzahl gedreht, dann hat hinten raus einfach die Kraft gefehlt. Und gegen den 1.FC Köln haben wir auch wieder den zwischenzeitlichen Ausgleich geschafft.

Gegen den FC St. Pauli standen Sie persönlich im Mittelpunkt. Erst rückten Sie wieder in die Mannschaft, dann verursachten Sie einen Handelfmeter, dann schossen Sie Ihr erstes Zweitliga-Tor. Interessante 90 Minuten, oder?

Ziegner: Auf jeden Fall. Das Handspiel war absolut unbeabsichtigt. Ich bin auf den Ball gefallen und habe reflexartig die Hand zurückgezogen. Ich bin sofort nach dem Pfiff des Unparteiischen hin zu ihm: Er hat´s halt anders gesehen. Aber für den Verlauf der Partie war das Ganze ja nicht so dramatisch. Wir hatten noch unsere Siegchance. Mein erstes Tor war einerseits schön, andererseits stünde ich jetzt lieber noch ohne Treffer da, dafür aber mit zwei Punkten mehr.

Henning Bürger hat in der Winterpause Valdas Ivanauskas beerbt. Was ist das für ein Trainer?

Ziegner: Der Verein hat sich vor seiner Verpflichtung viele Gedanken gemacht. Wie schon Heiko Weber, der uns in die Zweite Liga führte, ist Henning einer aus der Region. Der kennt sich natürlich auch aufgrund seiner Vergangenheit als A-Junioren-Coach in Jena bestens aus. Er bringt alle nötigen Tugenden mit. Und er ist noch nicht lange aus dem aktiven Fußballergeschäft draußen. Und mit Co-Trainer Thomas Matheja erreicht er uns. Matheja ist so eine Art Jürgen Klopp. Ein Sportlehrer aus dem Osten, der unheimlich gut motivieren kann.

Zuletzt kritisierten die Vereinsverantwortlichen die Schiedsrichterleistungen, machten diese mit für den fehlenden Aufschwung verantwortlich. Sie haben dazu noch gar nichts gesagt?

Ziegner: Nach den Spiele waren ich wegen mancher Entscheidungen auch auf 180, aber man steht nicht nur aufgrund von Pech mit 14 Punkten da.

Haben Sie sich Gedanken über Ihre Zukunft ab dem 30. Juni gemacht?

Ziegner: Ich habe auch bei einem möglichen Abstieg noch Vertrag. Und ich lasse das Projekt Jena nicht im Stich.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 10:12
"Verkehr wird schlimmer als der Lärm"
Stadion-Nachbarn fürchtenBeeinträchtigungen/Schüler: Sorgfalt leidet nicht unter Zeitdruck


Vom 22.02.2008

"Laut und chaotisch", so fürchten Nachbarn des geplanten Stadions in Bretzenheim, werde es nach dessen Fertigstellung, wenn künftig alle 14 Tage Profifußball dort stattfindet.


Von

Werner Wenzel

Es müsse "niemand Befürchtungen haben, dass es keine hinreichende öffentliche Beteiligung" gebe, sagte Baudezernent Norbert Schüler (CDU) gestern, nachdem auch bei ihm im Dezernat sich Nachbarn des Stadions mit Bedenken wegen damit verbundener Belastungen gemeldet hatten. Allerdings verwies er darauf, dass das 60-Millionen-Euro-Projekt "wenige Stunden nach dem Aufstellungsbeschluss" im Stadtrat noch nicht so weit sei, dass man dazu fundiert Stellung beziehen könne. Zuerst solle der vorgesehene Projektlauf veröffentlicht werden, so dass ein öffentlicher Diskurs möglich werde. Insgesamt seien 30 Stellen an den Planungen beteiligt. Klar sei, dass "Zeitdruck die Sorgfalt bei der Planung nicht überlagern" dürfe.

Auch bei der AZ meldeten sich Nachbarn, die meisten sehen den Zusatzverkehr an Spieltagen kritisch. "Es wird laut", argwöhnt ein Bewohner aus der Hildegard-von-Bingen-Straße, "aber schlimmer als der Lärm aus dem Stadion wird der Verkehr." Schon jetzt brauche er an Spieltagen auf der Koblenzer Straße "eine halbe Stunde länger als sonst, um nach Hause zu kommen".

"Die Stadionbesucher werden uns einfach komplett zuparken", glaubt ein anderer Nachbar aus dem dicht bebauten Wohngebiet rund um Draiser Straße und Ostergraben.

All dies müsse bei der Konkretisierung der Pläne berücksichtigt werden, meinen übereinstimmend Ortsvorsteher Wolfram Erdmann (CDU) und der Bretzenheimer CDU-Stadtrat Dr. Walter Konrad. Erdmann sagte, dass man Maßnahmen ergreifen müsse, damit Parken in diesem Areal "nicht attraktiv ist". Der Zusatzverkehr dürfe, so Konrad, "nicht den Ortskern belasten".

Der Mainzer SPD-Chef Thomas Will, ebenfalls Bretzenheimer, setzt darauf, dass die Polizei das rund um den Bruchweg praktizierte Verkehrskonzept auch nach Bretzenheim transferieren könne, so dass es jenseits der Koblenzer Straße nicht zu Auswüchsen kommt. Er geht davon aus, dass die Stadion-Erschließung hauptsächlich über Europakreisel und Uni erfolge. Im Zuge der Planung werde die Bretzenheimer SPD vorschlagen, mit einer Straßenbahnlinie über die Uni die Anbindung des Stadions zu erleichtern, sagte Will.

Ebenso wie Stadtratskollege Konrad von der Union sieht er noch offene Fragen, die im Planungsverfahren "abgearbeitet werden müssen". Dass Lärmrichtwerte eingehalten werden, sei durch die Entfernung des Stadions zum nächsten Wohnhaus von mehr als 600 Metern wahrscheinlich, allerdings müsse man auch sehen, ob die Kompensation für den Bau in der Kaltluftschneise ausreiche, so der SPD-Chef.

Konrad fordert ein Konzept, damit überdies auch die umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und derzeit bestehende Wegeverbindungen nicht unterbrochen werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 10:13
"Das intensivste Spiel in meiner Karriere"
Mittelfeldmann Damir Vrancic muss Zukunft überdenken


Vom 22.02.2008

Von
Jens Grützner

Damir Vrancic muss nicht lange überlegen: "Das war das intensivste Fußballspiel in meiner bisherigen Karriere", sagt der 22-jährige Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 zum vergangenen 1:0 bei Borussia Mönchengladbach. 90 Minuten voller Leidenschaft, davon 87 Minuten meist im Rückwärtsgang gegen den wild anrennenden Spitzenreiter. Das schlauchte Körper und Geist. "Das frühe 1:0 war natürlich gut, weil wir anschließend nicht das Spiel machen mussten", sagt Vrancic. Dafür war die Leidenszeit aber umso länger. "Und ich haben schon ziemlich oft gezittert. Denn man konnte ab einem gewissen Punkt als Mittelfeldmann gar nichts mehr machen. Da haben die Gladbacher unglaublich viele Flanken in den Strafraum geschlagen." Laut Statistik waren es 54. Der 22-Jährige weiter: "Da blieb einem gar nichts anderes übrig, als auf Nikolce Noveski und Neven Subotic zu vertrauen. Sie haben ihre Arbeit in der Innenverteidigung gegen die kopfballstarken Borussen perfekt gemacht." Die Mainzer waren auf ein Kampfspiel eingestellt gewesen. "Aber dass der Druck dann so groß werden könnte, habe ich dann doch nicht geglaubt", so Vrancic. Als Schiedsrichter Knut Kircher letztmal in die Pfeife blies, "war die Erleichterung unglaublich groß. Denn wir hatten ja vorher nur einen Punkt aus drei Spielen geholt." Auf der zweieinhalbstündigen Heimreise guckte Damir Vrancic dann etwas Video, plauderte mit den Kollegen und las in einem Buch. "Schlafen kann ich im Bus leider nicht." Das holte er dann in Mainz nach.

Damir Vrancic ist der einzige 05-Profi, dessen Vertrag nach der laufenden Saison ausläuft. Seit 2002 ist der frühere Jugendspieler von Eintracht Frankfurt am Bruchweg aktiv. In dieser Spielzeit kam der Techniker bislang auf 14 Spiele, neun Einwechslungen und zwei Tore in den Vorrundenspielen gegen die TuS Koblenz und den SV Wehen Wiesbaden. "Noch ist mein auslaufender Vertrag kein Thema für mich", sagt er. "Noch konzentriere ich mich voll und ganz auf die Saison." Doch Damir Vrancic weiß natürlich auch, dass er sich demnächst mit seiner Zukunft beschäftigen muss. "Ich bin in einem Alter, in dem man sich bei dem Verein, bei dem man aus der Jugend kam eigentlich durchgesetzt haben sollte", sagt er. Diese Zweitliga-Runde ist aber von einem gehörigen persönlichen Auf und Ab gekennzeichnet. Alleine der Rückrundenverlauf: Beim 1:1 in Koblenz wurde der Mainzer in der 85. Minute eingewechselt. Gegen die Spvgg. Greuther Fürth blieb er draußen. In Gladbach stand Damir Vrancic jetzt wieder in der Startformation. Vor dem Auftritt am Niederrhein sagte Trainer Jürgen Klopp seinem Schützling: "Geh einfach mit soviel Selbstvertrauen in die Partie wie ich es früher gehabt hätte, wäre ich ein so guter Fußballer wie du gewesen." Der 22-Jährige ist ein glänzender Techniker. "Aber wenn man nicht spielt, fehlt einem natürlich auch das nötige Selbstvertrauen", sagt er. "Und bei mir gibt es noch eine Menge Luft nach oben." Nur stellt sich eben die Frage, ob Damir Vrancic nicht vielleicht fern des Bruchwegs häufigere Einsätze erhalten könnte. "Als Fußballprofi fühlt man sich wohl, wenn man spielt. Wenn man nicht spielt, ist das der häufigste Grund für einen Wechsel", sagt er. Sollten die Mainzer tatsächlich den Aufstieg packen, würde die Luft für Damir Vrancic noch dünner. Obwohl er in der Eliteklasse für die Mainzer auch schon sechs Mal zum Zug kam. "Ich schaue jetzt einfach noch ein bisschen, wie sich alles entwickelt." Dass Vrancic nach vier Knieoperationen, gravierenden Knorpelglättungen überhaupt noch professionellen Fußball spielen kann, ist eine Überraschung.

Schwerer Bruderkampf

Noch wohnt Damir Vrancic im Elternhaus. Das gleiche gilt für Bruder Mario. Der noch etwas talentiertere 18-Jährige besitzt einen Kontrakt über die nächsten drei Jahre am Bruchweg. In dieser Spielzeit kam Mario Vrancic auf fünf Spiele, vier Einwechslungen. "Mario hat sich sicherlich auch schon etwas mehr von dieser Saison erhofft", sagt der ältere Bruder. "Aber auch bei ihm fehlt das Selbstvertrauen, weil die Spielpraxis fehlt." Zuletzt weilte der ebenfalls im Mittelfeld tätige jüngere Bruder im Trainingslager der U19-Nationalmannschaft. Damir Vrancic: "Es ist natürlich auch keine leichte Situation für uns, dass wir in einem Klub um die gleiche Position konkurrieren."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 10:17
Klopp: "Alle haben Bock auf dieses Spiel"
Mainz 05 will heute Abend durch Heimsieg gegen Jena an die Tabellenspitze stürmen / Amri wieder fit


Vom 22.02.2008

Mit großem Optimismus und sichtbar gut gelaunt geht Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute Abend in die Partie gegen Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena. Am heimischen Bruchweg (Anpfiff 18 Uhr) kann die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp die Tabellenführung übernehmen.


Von

Roland Hessel

"Wir müssen gut spielen. Auch wenn es gegen den Letzten geht. Aber wir sind auch gut drauf", sagte Torjäger Felix Borja nach der freitäglichen Übungseinheit, bei der Trainer Jürgen Klopp schon nach rund 60 Minuten ein Einsehen gehabt hatte. "Wir haben heute zehn Minuten früher aufgehört, weil wir uns alles für morgen aufheben wollen", lachte der 40-Jährige, der von den Darbietungen seiner Mannschaft durchaus angetan war. "Das war eine sehr lebendige Einheit", lobte er.

Heute Vormittag geht es noch einmal auf den Platz, bevor dann die Partie gegen das Kellerkind aus Jena ansteht. Eine Begegnung, für die es übrigens noch Sitzplatzkarten (überwiegend auf den Molitor-Tribünen) gibt, die heute bis 14 Uhr im 05-Fanshop und dann an der ab 15 Uhr geöffneten Tageskasse gibt.

"Wir haben in dieser kurzen Woche versucht, die Beine wieder frisch zu kriegen", meinte Klopp, der sich sicher ist, dass dies auch gelungen ist. "Alle haben Bock auf dieses Spiel." Wer freilich diese Lust auch auf dem Platz ausleben darf, dies steht noch nicht fest. Klar ist, dass Mario Vrancic, Wellington, Elkin Soto und Fabian Liesenfeld nicht die Nacht im Hotel verbrachten. Ein deutliches Indiz, dass diese Spieler auch nicht im Kader stehen werden. Ebenfalls kein Thema sind die verletzten Stefan Markolf, Daniel Gunkel und Petr Ruman. Was übrigens auch für Torhüter Christian Wetklo gilt. Der hatte zwar - im Feld agierend - beim gestrigen Training zwei Tore erzielt und seinen Trainer um einen Platz auf der Bank gebeten, doch Klopp war hart geblieben...

Zunächst jedenfalls hatte der Coach die begehrten Leibchen an die Spieler verteilt, die am vergangenen Montag das 1:0 bei Tabellenführer Mönchengladbach geholt hatten. Dann aber wurde kräftig durchgewechselt. Für den "verschnupften" Marco Rose, der allerdings problemlos durchhielt, kam Christian Demirtas. Für Nikolce Noveski streifte sich Bo Svensson das Leibchen über und für Nejmeddin Daghfous spielte Markus Feulner. Und zumindest dieser, der in Gladbach noch einen "Denkzettel" erhalten hatte, dürfte sich aufgrund seiner tadellosen Trainingsleistung am gestrigen Donnerstag seinen Platz zurückerobert haben. Deutlich wurde auch, dass Chadli Amri, der aufgrund seiner Rückenprobleme in Gladbach pausieren musste, wieder im Kader stehen wird. Der flinke Algerier wird aber als Joker auf der Bank Platz nehmen können.

Mainz 05 erfüllt seinen Fans auf der Telco-Tribüne einen großen Wunsch: Zum heutigen Spiel werden die Trennzäune zwischen den Stehplatzblöcken auf eine Höhe von 110 cm gekürzt und damit die unangenehme Sichtbehinderung für viele Fans beseitigt. "Das städtische Bauamt hat uns nun die Genehmigung zu dieser Maßnahme erteilt. Wir konnten so der von den Fans schon längere Zeit artikulierten Bitte kurzfristig nachkommen", sagt 05-Geschäftsführer Michael Kammerer.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/02/2008 21:17
05er verpassen Tabellenführung mit 2:2 gegen Jena

Es war eine typische Zweitliga-Partie, in der beide Teams nicht am Limit spielten und an deren Ende ein Remis stand. Bitter für die 05er: Das Team von Jürgen Klopp führte mit 2:0 Toren, konnte am Ende aber den Sack nicht zu machen. Carl Zeiss Jena kam zurück ins Spiel und wurde für seine Bemühungen mit einem Punkt belohnt.

Die ersten zehn Spielminuten passierte wenig, beide Teams tasteten sich zunächst einmal an die gegnerischen Strafräume heran, ohne wirklich gefährlich zu werden. Die erste Torchance der Partie ging aufs Konto der Gastgeber, nach Einwurf von Miroslav Karhan in der 12. Minute verlängerte Felix Borja per Kopf auf Isaac Boakye, der die Kugel ebenfalls per Kopf neben das Tor setzte. In der 19. Minute dann der erste Tormöglichkeit für Jena, Jan Simaks Hammer aus 20 Metern segelte nur knapp am Mainzer Kasten vorbei. Tendenziell kamen die Jenaer öfter vor den Strafraum, das aggressive Pressing der Elf von Henning Bürger störte die Mainzer oft früh im Spielaufbau. Doch die 05er lauerten auf Patzer und verwerteten diese gnadenlos, so auch zum 1:0 Führungstreffer in der 29. Minute. Felix Holzner bekam den Ball nicht unter Kontrolle, Markus Feulner nutzte dies eiskalt aus und ging mit vollem Tempo rein. Gerade wieder in die Startelf zurückgekehrt, umspielte Feulner den Jenaer Keeper Vasili Khamutouski und netzte frei ein. Auf der Gegenseite gab es erst wieder in der 36. Spielminute eine Tormöglichkeit, als Simak an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam und nur um Zentimeter am Pfosten vorbei schoss. Daniel Ischdonat wurde in der ersten Halbzeit nur wenig gefordert, doch nach einem Eckball von Simak musste der Mainzer Keeper mit der Faust retten (42. Minute).

Nach Wiederanpfiff wirkten die Mainzer agiler, doch sowohl Neven Subotics Freistoß aus 35 Metern als auch Isaac Boakyes unplatzierter Torschuss aus kurzer Distanz und Strafraumgestochere verfehlten ihr Ziel (49. und 53. Spielminute). In der 56. Minuten dann ein wichtiger Pfiff für die Mainzer. Holzner foulte Feulner im Strafraum, Frank Willenborg entschied auf Elfmeter. Karhan führte zum 2:0 aus. Doch Jena blieb im Spiel, ihr Bester, Jan Simak, machte mit seinem Freistoß aus 25 Metern den Anschluss klar, Ischdonat rechnete nicht mehr damit, dass der Ball die Abwehr überwinden würde und konnte das 1:2 nicht verhindern (60. Minute). Nur eine Minute später hatten die Mainzer die Chance, das alte Torverhältnis wiederherzustellen, doch Boakye verfehlte Subotics verlängerten Eckball von Karhan knapp. Der Neuzugang aus Wolfsburg war wieder unglücklich, als sein Torschuss in der 70. Minute erneut nur hauchdünn am Pfosten vorbeischrammte. Die Mainzer machten in der Schlussviertelstunde richtig Dampf, kamen immer häufiger vor das Tor von Khamutouski, doch die resultierenden Ecken brachten keinen Torerfolg. Die Jenaer legten kurz vor Schluss aber auch noch eine Schippe drauf und hatten in der 82. Minute ihre beste Chance bisher, als Ischdonat gegen den eingewechselten Patrick Amrhein abprallen, der ebenfalls eingewechselte Kosi Saka vergab aus kurzer Distanz nur knapp. Der FC kam aber dennoch zum Ausgleich, in der 85. Minute behielt Sami Allagui im Strafraumgewühl nach einer Simak-Ecke die Übersicht und schob zum 2:2 ein. Kurz vor Abpfiff dann noch eine hochkarätige Möglichkeiten für die Mainzer durch Boayke, doch das Pech blieb dem Neustürmer treu, sein Ball nach Verlängerung von Hoogland verfehlten den Jenaer Kasten erneut knapp (85. Minute). In den letzten Spielsekunden dann noch einmal eine Schrecksekunde: Darlington Omodiagbe lag regungslos im Strafraum des FC Carl Zeiss, der Jenaer Kapitän musste mit der Bahre vom Platz getragen werden. Am Ende blieb es beim letztlich verdienten Remis, die Mainzer haben ihre Chance auf die Tabellenführung vorerst verpasst.

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Noveski, Rose (46. Demirtas) – Karhan, D. Vrancic (84. Amri), Pekovic, Feulner – Boayke, Borja (86. Jovanovic)

Trainer: J. Klopp

FC Carl Zeiss Jena: Khamutouski – Holzner, Omodiagbe, Müller, Stegmayer – Ziegner (77. Amrhein), Kühne, Werner – Simak – Petersen (58. Allagui), Schied (77. Saka)

Trainer: H. Bürger

Schiedsrichter: F. Willenborg (Osnabrück)

Tore: 1:0 Feulner (29. Minute), 2:0 Karhan (56. Minute, FE), 2:1 Simak (60. Minute), 2:2 Allagui (85. Minute)

Zuschauer: 19.500
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/02/2008 17:00
05 bringt Führung nicht ins Ziel
Mainz muss sich gegen Schlusslicht Jena mit einem 2:2 begnügen

Vom 23.02.2008

MAINZ Der FSV Mainz 05 hat den Sprung an die Spitze der Zweiten Fußball-Bundesliga verpasst. Vor 19500 Zuschauern im nicht ausverkauften Bruchweg-Stadion musste sich der Tabellenzweite gegen das Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden begnügen. Dabei konnten die Mainzer eine 2:0-Führung nicht ins Ziel bringen.

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Roland Hessel

Durch Markus Feulner und Miroslav Karhan, der einen an Feulner verwirkten Foulelfmeter sicher verwandelte, hatten sich die 05er einen eigentlich beruhigenden Vorsprung erspielt. Da allerdings der überragende Jenaer Jan Simak nur drei Minuten nach dem 2:0 per direkt verwandeltem Freistoß die Partie wieder "öffnete", kam keine Sicherheit auf. Ein Tor übrigens, das klar auf die Kappe von 05-Schlussmann Daniel Ischdonat geht, der am Ball vorbei griff. Bestraft wurden die Mainzer in Minute 83, als der eingewechselte Sami Allagui eine Simak-Ecke einköpfte.

"Wenn man 2:0 führt, dann muss man das auch zu Ende bringen", brachte es 05-Coach Jürgen Klopp auf den Punkt. "Wir haben den Gegner zurückkommen lassen", wusste der 40-Jährige, dass sich sein Team den verpassten Sprung an die Spitze selbst zuzuschreiben hatte. "Ich bin alles andere als zufrieden. Mehr als den einen Punkt haben wir uns nämlich auch nicht verdient."

Von Beginn an hatten sich die Mainzer schwer getan gegen einen Gegner, der mit einer überraschend offensiven Aufstellung um seine Chance kämpfte. Gegen die mit drei Angreifern aufgelaufenen Jenaer gelang es den 05ern im ersten Abschnitt lange Zeit nicht, das Spiel an sich zu reißen. Nach rund 20 Minuten bekamen die Hausherren die Begegnung freilich besser in den Griff, benötigten aber einen herben Abwehrschnitzer, um die unterm Strich verdiente Führung zu erzielen. Weil sich Felix Holzner von Feulner düpieren und den Ball abluchsen ließ, hatte dieser wenig Mühe noch an Torwart Vasili Khamutouski vorbei zu sprinten und den Ball in die Maschen zu hämmern.

Dass der Vorsprung bis zum Pausenpfiff durchaus auf wackeligen Füßen stand, lag vor allem an Jenas Nummer 19. Der von einigen Bundesligisten umworbene Simak kurbelte nicht nur unermüdlich das Spiel des Letzten an, sondern hatte - einmal links, einmal rechts - aus jeweils spitzem Winkel gute Einschussgelegenheiten.

Nach der Pause schien die Partie dann aber relativ schnell ihren erwarteten Lauf zu nehmen. Erneut war es Jena-Verteidiger Holzner, der sich gegen Feulner im eigenen Strafraum nur mit einem Foul zu helfen wusste. Doch das 2:0 durch Karhan brachte nicht die erhoffte Sicherheit. "Natürlich musst du dann einfach das 3:0 machen", haderte Klopp, der aber auch die kämpferische Einstellung der Gäste respektierte. "Wir haben uns diesen Punkt redlich verdient, weil wir nach dem Rückstand mit enormen Einsatz zurück ins Spiel gefunden haben", resümierte Gäste-Trainer Henning Bürger.

Dass es dennoch ein Dreier für die Mainzer hätte werden können, wenn nicht gar müssen, ist aber auch klar. Schon vor dem späten Ausgleich hatte Isaac Boakye zwei gute Chancen auf 3:1 zu erhöhen, und auch nach dem Treffer zum 2:2 war es die Leihgabe vom VfL Wolfsburg, die mit einem sehenswerten Flugkopfball den Jenaer Keeper zu einer Glanzparade zwang.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/02/2008 17:01
Jürgen Klopp wie einst Wolfgang Frank
Mainzer Trainer will keine Torwart-Diskussion aufkommen lassen/Entwarnung für Jenas Kapitän Omodiagbe
Vom 23.02.2008

rh. Jürgen Klopp hat von Wolfgang Frank viel gelernt. So verdankt der derzeitige Trainer des FSV Mainz 05 seinem ehemaligen Coach seine Fußball-Philosophie. Und einen Teil daraus musste Klopp nach dem ernüchternden 2:2 gegen Zweitliga-Schlusslicht Carl Zeiss Jena hervorkramen. "Wolfgang Frank hat nach einem Unentschieden immer gesagt: Wer weiß, wozu der Punkt gut ist. Ich wäre sehr froh, wenn ich am Ende sagen könnte, dass war genau der Punkt, den es gebraucht hat, um unsere Ziele zu erreichen."
Zufrieden war er freilich nicht. Zumal eindeutig mehr drin gewesen wäre. "Wir haben das nach dem 2:0 einfach nicht gut gemacht. Das ist so. Fakt ist: Wir haben derzeit Probleme. Aber ich bin mir auch sicher, wir kriegen den Dreh wieder." Dass die 05er diesen zumindest am Freitag noch nicht gekriegt haben, lag für den Coach auch an der mangelnden Zeit. "Es war für Mainz 05 eine Woche mit vielen guten Nachrichten. Aber es war auch eine sehr kurze Woche."

"Nach dem zweiten Tor war schon so ein Durchschnaufen zu spüren. Da fehlte dann plötzlich die Konzentration - wenn sie den überhaupt da war", meinte Klopp, der beispielsweise mit dem Auftreten von Top-Torjäger Felix Borja nicht zufrieden war. "Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war viel zu wenig." Den Fehler von Keeper Daniel Ischdonat, der den Anschluss zum 1:2 ermöglichte, wollte er indes nicht überbewertet wissen. "Natürlich weiß er, dass er den halten muss. Ich werde jedenfalls keine Torwart-Diskussion anfangen."

Sein Gegenüber Henning Bürger sah da schon zufriedener aus. "Wir wussten was uns erwartet hat. Und haben uns darauf eingestellt, zu treten, zu schlagen und zu spielen. Das haben wir klasse umgesetzt", so der Jenaer Trainer, der sich eine halbe Stunde nach dem Spielende noch Sorgen um seinen Kapitän machte. Darlington Omodiagbe war nach einem Zusammenprall bewusstlos ins Krankenhaus gebracht worden. Doch noch am Abend gab´s nach einer Computer-Tomographie Entwarnung. Er konnte sogar direkt die Heimreise antreten.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/02/2008 17:01
Unentschieden fast zwangsläufig
Gastgeber verpassen zweimal das Nachsetzen

Vom 23.02.2008

Nicht gut gespielt, den Sieg dennoch auf einem Silbertablett präsentiert bekommen. Am Ende mussten sich die Spieler des FSV Mainz 05 über sich selber ärgern. Denn wenn man 2:0 führt, ohne überzeugt zu haben, gerade dann muss man konzentriert bleiben und die Ernte einfahren. Das gelang gegen Jena nicht. Und das wurde bestraft.


Die Spielsysteme: Die Mainzer agierten im gewohnten flachen 4-4-2-System, in dem es im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mönchengladbach lediglich eine Veränderung gab. Markus Feulner rückte wieder auf seine angestammte Position im linken Mittelfeld. Nejmeddin Daghfous musste auf der Bank Platz nehmen. Der Gast überraschte mit einem 3-4-3, wobei Jan Simak sich oft auch ins Mittelfeld zurückfallen ließ, letztendlich überall zu finden war.

Die erste Halbzeit: Die Gastgeber kamen nur schwer in die Gänge. Wohl auch, weil sie eine weitaus defensivere Jenaer Mannschaft erwartet hatten. Da sie aber hinten weitgehend nichts anbrennen ließen, verdienten sich die 05er die Führung, für die allerdings eine Einzelleistung von Feulner herhalten musste. Danach versäumte es die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, direkt nachzusetzen. Im Gegenteil. In den letzten Minuten vor der Pause kam Jena deutlich auf.

Die zweite Halbzeit: Eigentlich lief alles nach Plan, auch wenn der große spielerische Schwung weiterhin vermisst wurde. Das 2:0 war verdient, sorgte aber nicht für Sicherheit. Wieder wurde nicht nachgelegt. Der Anschluss schließlich machte aus dem zuvor schon zerfahrenem Spiel ein richtig zähes. Chancen gab´s dennoch. Ob´s nun Pech oder Unvermögen war, das mögliche 3:0 oder später das 3:1 hätte alle Spekulation beendet.

Fazit: Seit Beginn der Rückrunde läuft es nicht rund bei Mainz 05. In Gladbach wurden die spielerischen Defizite noch mit großartigem Kampf wett gemacht, gegen eine kämpferisch gleichwertige, manchmal sogar überlegene Mannschaft war das naturgemäß nicht möglich. Fast zwangsläufig kommt dann ein solches Ergebnis zustande.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/02/2008 11:12
Vier Spiele, immer dies­sel­ben Vorwürfe

Von Jörg Schneider

Niemand wird ernsthaft auf die Idee kommen, dieses 2:2 vom Frei­tag­abend gegen den Tabel­len­letz­ten dem Schieds­rich­ter in die Schuhe schieben zu wollen. Dennoch ist die Vor­stel­lung von Frank Wil­len­borg, Jahrgang 1979, es wert, sich näher damit zu befassen. Dass der Job, den die Unpar­tei­ischen im Pro­fifuß­ball ver­rich­ten, besonders schwierig ist, die Pfei­fen­män­ner sich häufig mit schau­spie­lern­den Profis aus­ein­ander setzen müssen, die wie trotzige Heran­wach­sende die Tole­ranz­gren­zen austesten, ist jedem klar. Und dass jede Szene heute durch eine Vielzahl von TV-Kameras bis ins Kleinste seziert werden kann, macht die Aufgabe sicher­lich nicht leichter. Frank Wil­len­borg, Real­schul­leh­rer aus Osnabrück jedoch, gehört zu den Schieds­rich­tern, die auch ohne das ungemüt­liche Beiwerk anschei­nend absolut fehl am Platze sind. Spätes­tens nach dessen Auftritt am Bruchweg muss die Frage erlaubt sein, wie es diesem Unpar­tei­ischen gelungen ist, bis in die Zweite Liga auf­zustei­gen?

Jürgen Klopp for­muliert es so: "Das ist ganz eindeutig ein Schiri, der nicht pfeifen kann, weil er nichts vom Fußball versteht. Er kann nicht ein­schät­zen, was normales Zwei­kampf­ver­hal­ten und was Foul ist." Er selbst, gesteht der 05-Trainer, könne kein Spiel pfeifen, obwohl er etwas vom Fußball verstehe. Für jemanden, der diesen Sport jedoch nicht ver­stan­den habe, werde es enorm schwierig, ein Spiel zu leiten. Wil­len­borg bewertete eine Menge komplett anders als alle übrigen auf dem Platz und Drumherum. "Ich habe schon nach dem ersten Foulpfiff darauf hin­gewie­sen, dass wir hier Fußball spielen und dass man dabei harte Zwei­kämpfe führe", sagte Marco Rose. Wil­len­borg steigerte sich in eine Unsi­cher­heit, die dazu führte, dass der Mann am Ende jeglichen Überblick verlor und den Eindruck erweckte, er bete regel­recht darum, die Zeit möge schneller vergehen. Doch gerade hinten heraus pas­sier­ten Wil­len­borg haar­sträu­bende Dinge. Mehrfach ließ der Unpar­tei­ische das Spiel wei­ter­lau­fen als verletzte Spieler am Boden lagen. Nach einem Duell zwischen Markus Feulner und einem Ver­tei­diger an der Außen­linie blieb der Jenaer liegen, Wil­len­borg pfiff nicht ab (obwohl er dies nach Regel 5 hätte tun müssen), kümmerte sich aber um den Spieler, während das Spiel wei­ter­lief. Ein 05er schoss den Ball schließ­lich ins Aus - der Schiri, der dies alles verpasste, setzte die Partie fort mit Freistoß für Jena.

Die dra­mati­schen Schluss­sekun­den: Dar­ling­ton Omodiagbe lag im eigenen Strafraum und schwebte, wie sich später her­aus­stellte, in Lebens­gefahr, weil der Ver­tei­diger seine Zunge ver­schluckt hatte. Wil­len­borg ließ laufen, Tim Hoogland wäre im Strafraum fast über Omodiagbe gestol­pert, Isaac Boakye hatte die Chance zum Sieg­tref­fer, schoss aber knapp am Tor vorbei - ebenso am Kopf Omo­diag­bes.

Diese Partie war sein viertes Zweit­liga­spiel. Sein Pro­fide­büt feierte der Osna­brü­cker im Hinspiel in Jena: Den 2:1-Sieg­tref­fer der 05er erzielte Daniel Gunkel mit einem direkten Freistoß - Wil­len­borg hatte indi­rek­ten Freistoß gepfiffen, entschied jedoch trotzdem auf Tor. Am 26. September 2007 pfiff der 29-Jährige beim 3:0 von TuS Koblenz gegen Fürth. Im "Kicker" stand: "Keine Linie... In der Zwei­kampf­bewer­tung oft falsch... Rote Karte für Fel­gen­hauer viel zu hart."

Am 23. November leitete Wil­len­borg die Partie Mön­chen­glad­bach - Kickers Offenbach (3:0). Im Fach­maga­zin stand: "Man möchte nicht erleben, was passiert, wenn er einmal eine brisante und nicht so einfache Partie wie diese pfeifen muss. Kata­stro­phale Zwei­kampf­bewer­tung." Nun die Jena-Partie am Bruchweg, in der Wil­len­borg so viel falsch bewertete. Mitten in die aufgrund diverser Fehl­ent­schei­dun­gen bei etlichen Toren in der Bun­des­liga öffent­lich geführten Schieds­rich­ter-Kon­tro­verse gibt Wil­len­borg jetzt Anlass zu einer ganz neuen Variante der Dis­kus­sion. Denn bislang ging's in den Beschwer­den nur um Schiris, die eine Fehl­ent­schei­dung trafen oder einen schlech­ten Tag hatten.

Kicker, denen die Klasse fehlt, um Pro­fifuß­ball zu spielen, finden sich über kurz oder lang in der ent­spre­chen­den Ama­teur­liga wieder. Die Frage ist: Wie viele Gele­gen­hei­ten erhält Frank Wil­len­borg überhaupt noch, sich im Pro­fibe­reich zu eta­blie­ren? Nach vier Einsätzen mit immer denselben Vorwürfen scheint es so, als habe der Mann die falsche Sportart gewählt. Das mag hart klingen, aber die Zunft der Unpar­tei­ischen sollte geeig­netere Leute in ihren Reihen haben.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/02/2008 11:14
05er ließen Kon­zen­tra­tion, Tem­pera­ment und Fle­xibi­lität vermissen

Lock­fuß­ball statt Power­fuß­ball

Mainz - Dem Fußball-Zweit­ligis­ten FSV Mainz 05 fehlt zum Rück­run­den­beginn die nötige Sta­bilität. Beim ent­täu­schen­den 2:2 gegen den Tabel­len­letz­ten FC Jena am Frei­tag­abend am Bruchweg ver­schleu­derte die Mann­schaft von Trainer Jürgen Klopp ohne Not zwei wichtige Punkte im sich immer mehr zuspit­zen­den Auf­stiegs­kampf.

Kurz vor dem Abpfiff hatte Isaac Boakye (Mitte) noch die große Chance zum Sieg­tref­fer, doch der Schuss des 05-Stürmers flog wenige Zen­time­ter am rechten Pfosten des Jenaer Kastens vorbei. Es blieb beim ent­täu­schen­den 2:2.

Welche Argumente man auch immer anführen mag für den holprigen Einstieg in die Rückrunde, diesen leicht möglichen Heimsieg gegen den FC Jena hätte der FSV Mainz 05 nach der schönen 2:0-Führung nicht mehr aus der Hand geben dürfen. In dieser letzten halben Stunde, als die 05er den Tabel­len­letz­ten mit eigenen Fehlern und einer merk­wür­dig ver­hal­tenen Spiel­weise wieder zurück in die Partie holten, offen­barte durchaus schon öfter auf­getre­tene Probleme.

Diese im Sommer neu zusam­men­gestellte Mann­schaft hat ein Gesicht. Und damit erzwingt die Klopp-Elf auch Siege, und sie wird mit dieser Qualität auch weiterhin Punkte holen. Was fehlt, das ist zuweilen der Instinkt, die Bereit­schaft, auch mal ein Spektakel abzu­lie­fern. In einer bestimm­ten Spiel­phase die ein­gefah­renen Gleise zu verlassen und den Gegner die über­legene Qualität gnadenlos spüren zu lassen.

Gegen den FC Jena haben die 05er ihren abge­klär­ten, abwar­ten­den Ansatz ab dem 2:0 (55.) auf die Spitze getrieben. Statt den rund um den über­ragen­den Indi­vidua­lis­ten Jan Simak deutlich limi­tier­ten Gegner in dessen Hälfte zu beschäf­tigen, fest­zuna­geln, unter Druck zu setzen, den Zuschau­ern viel­leicht ein 3:0 und 4:0 anzu­bie­ten, wollten die Mainzer Profis die Partie mit nach­las­sen­dem Aufwand über die Runden schaukeln.

Stimmung war mäßig

Spürbar ist, dass diese Art von Fußball im Moment am Bruchweg den Funken zum Publikum nicht über­sprin­gen lässt. Die Stimmung bei der Jena-Partie war mäßig. Das hat weniger zu tun mit den spie­leri­schen Problemen, die diese Mann­schaft gegen­wär­tig hat ohne den zentralen Mit­tel­feld­tech­niker Daniel Gunkel. Spektakel am Bruchweg waren von jeher nicht geprägt von Zucker­bäcker­fuß­ball, denn von Kampf, Lauf­bereit­schaft, Lei­den­schaft und Tempo. Wenn das stimmte, dann haben die Anhänger am Bruchweg auch Punkt­ver­luste verziehen. Nach dem Motto: Alles versucht, aber heute hat es nicht gereicht - der Gegner war besser oder glück­licher.

Direkt nach dem Abpfiff hat Jürgen Klopp am Frei­tag­abend eine Spie­ler­sit­zung abge­hal­ten. Kernthema, so der 05-Coach: "Wir waren nicht hart genug gegen uns selbst." Und das ist keine Frage von Ein­stel­lung und Kampflust. Das ist eine Men­talitäts­frage. Und da lassen die 05er mit dem aktuellen Personal zuweilen Tem­pera­ment, Fle­xibi­lität vermissen.

In Mön­chen­glad­bach war die Mann­schaft auf gna­den­losen Kampf, auf Lauf­bereit­schaft, auf defensive Disziplin ein­gestellt - durch­gezo­gen. Gegen den FC Jena waren die 05er auf ein gedul­diges Offen­sivspiel ein­gestellt: Gegner in den torun­gefähr­lichen Räumen auch mal machen lassen, Ball abnehmen, schnell umschal­ten und in die offenen Räume ein­bre­chen. Das Konzept ging auf bis zum 2:0. Die Mainzer Profis machten in diesem Stil weiter. Aller­dings mit nach­las­sen­dem Eifer in den defen­siven und offen­siven Zwei­kämp­fen. Das hatte Anflüge von Ergeb­nis­ver­wal­tung. Und schon waren zwei Punkte weg.

Die Mischung macht's

Bringt diese Spiel­weise nicht das gewünschte Ergebnis, dann vermissen die Anhänger am Bruchweg den Kampf- und Tem­pofuß­ball, die aus Lei­den­schaft gespeis­ten Spektakel, dieses Allein­stel­lungs­merk­mal der Mainzer früherer Tage. Wahr­schein­lich ist es so: Die Mischung macht´s.

Ein wenig mehr Offen­siv­pres­sing, ein wenig mehr aggres­sives Zupacken im Mit­tel­feld, ein wenig mehr Tempo- und Power­fuß­ball, und der ange­knockte FC Jena hätte den Kopf nicht mehr hoch­bekom­men am Bruchweg, nicht nach einem 0:2. "Natürlich gehört auch das Offen­siv­pres­sing zu unserem Reper­toire", sagt Klopp. "Gegen Jena hätten wir auf diese Art und Weise vier, fünf Tor­chan­cen mehr haben können. Aber wir haben es halt nicht gemacht."

Einem indi­vidu­ell deutlich unter­lege­nen Gegner das Mit­tel­feld feil zu bieten, den Gegner sich in seinen begrenz­ten Mög­lich­kei­ten ein­spie­len und bis in Straf­raum­nähe unge­bremst austoben zuzu­las­sen, das macht keinen Sinn. Das birgt ein eher Risiko an Tagen, an denen beim Torhüter und in der Abwehr­reihe Kon­zen­tra­tions­schwächen ihr Unwesen treiben.

Diese Spielart kann dann besonders gefähr­lich sein, wenn der Gegner im offen­siven Mit­tel­feld einen Über­flie­ger stellt, der mit jedem läp­pischen Stan­dard­ball Torgefahr pro­duzie­ren kann. Und diesen Klas­semann hatte der FC Jena mit dem bril­lan­ten Jan Simak, der sich beim Schluss­licht taktisch um nichts anderes kümmern muss als um ein paar Soloein­lagen nebst gefühl­voll ange­schnit­tenen Freistößen und Eckbällen. Dazu hätte man dem Tschechen am Frei­tag­abend nicht zwangs­läu­fig Gele­gen­hei­ten bieten müssen. Wenn die 05er den FC Jena kom­pro­miss­los von der Mainzer Rasen­hälfte fern gehalten hätten.

Vieles rela­tiviert sich natürlich durch die Tatsache, dass Daniel Ischdonat seine 1,3 Anteile hatte an den beiden Gegen­tref­fern. Der 05-Keeper in Glad­bach­form, und obige Dis­kus­sion wäre wahr­schein­lich nie geführt worden.

Indi­vidu­elle Form

Insgesamt geht es immer auch um indi­vidu­elle Form. Tim Hoogland sucht noch nach seiner langen Ver­let­zungs­pause. Marco Rose hat seine Probleme. Felix Borja hatte einen schwachen Tag. Damir Vrancic zeigte sich nicht in der zentralen Mit­tel­feldrolle, er forderte die Bälle nicht. Das poten­ziert sich an solchen unguten Tagen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/02/2008 08:04
05-Torwarttrainer: "Hat schon den einen oder anderen Punkt geholt" / Wache vor Rückkehr?


Vom 26.02.2008

Zwei kapitale Schnitzer in den vergangenen beiden Heimspielen von Daniel Ischdonat haben die Torwart-Diskussion rund um den Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 angeheizt. Für Torwart-Trainer Stephan Kuhnert dennoch kein Grund, schon jetzt Konsequenzen zu ziehen.


Von

Roland Hessel

"Natürlich wird jetzt diskutiert. Das ist nicht zu vermeiden", gibt sich Stephan Kuhnert, der in der eigenen aktiven Zeit so einige Auf und Abs mitgemacht hat, gelassen. Der 47-Jährige weiß natürlich, dass nun der Name Dimo Wache vehement ins Spiel gebracht wird. "Es ist nunmal so, dass sofort der Baum brennt, wenn ein Torhüter einen Fehler macht. Und dass dann Dimo als langjährige Nummer eins gehandelt wird, ist auch völlig normal."

Ob aber der eigentliche Stammkeeper, der nach seiner halbjährigen Verletzungspause seit zwei Begegnungen immerhin wieder auf der Bank sitzt, beim nächsten Auswärtsspiel in Freiburg (Montag, 3. März, 20.15 Uhr), tatsächlich ins Mainzer Tor zurückkehrt, darauf wollte sich Kuhnert gestern im AZ-Gespräch nicht festlegen. "Wir haben eine ganze Trainingswoche Zeit und werden diese auch abwarten", so der einstige Zweitliga-Keeper: "Wir werden ganz normal arbeiten und dann am Montag eine gute Lösung präsentieren."

"Eine bittere Geschichte"

Über den 31-Jährigen Ischdonat, der als eigentliche Nummer drei nach dem Ausfall der eigentlichen Nummer zwei Christian Wetklo seit zehn Begegnungen das 05-Tor hütet, will Kuhnert indes nicht den Stab brechen. "Ischi hat der Mannschaft ja schon den einen oder anderen Punkt geholt", betont der Torwarttrainer, der aber auch die gravierenden Fehler des gebürtigen Leverkuseners gegen Greuther Fürth und nun gegen Jena nicht in Abrede stellt. "Bei dem Freistoß von Jan Simak muss er einfach stehen bleiben, darf die Bewegung nicht mitmachen. Dann hat er den Ball, dann passiert nichts." Ischdonat hatte den zwar aufs Tor gezogenen, aber eigentlich ungefährlichen Freistoß unterschätzt, darauf gehofft, dass die Situation bereinigt wird, bevor der Ball in seine Nähe kam. Als dem nicht der Fall war, reagierte er zu spät und falsch. "Eine bittere Geschichte für ihn", so Kuhnert. "Seine Enttäuschung hat man ihm deutlich angesehen."

Der zweite Gegentreffer, als Jenas Sami Allagui eine Simak-Ecke am kurzen Pfosten relativ unbedrängt einnicken durfte, muss Ischdonat nicht auf seine Kappe nehmen. "Nicht sein Fehler", legt sich Kuhnert fest. "Da muss ein Feldspieler klären. Aus mangelnder Disziplin oder auch Aufmerksamkeit ist dies nicht geschehen." Zugeteilt war in diesem Fall Felix Borja, doch der Angreifer hatte überhaupt nicht ins Geschehen eingegriffen. Grundsätzlich, so Kuhnert weiter, seien solche Bälle für einen Torhüter schwer zu verteidigen. "Die Ecke kam gut in die Schnittstelle." Dass die Pfosten bei Eckbällen der Gegner seit Saisonbeginn nicht mehr durch Abwehrspieler besetzt sind, hat für den Torwarttrainer auch keine Bedeutung. "Ich glaube nicht, dass das Tor nicht gefallen wäre, wenn da ein Spieler auf der Linie gestanden hätte."

Ischdonat oder Wache, einer der beiden Routiniers wird also in Freiburg das Mainzer Gehäuse hüten. Der 34-Jährige Wache sei bereit für einen Einsatz, unterstreicht Kuhnert, betont aber noch einmal: "Ischdonat hat bisher stark gehalten. Wir haben grundsätzlich gute Torhüter. Und einer wird am Montag spielen..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/02/2008 08:44

Beutel: Klima für Stadion kritisch

OB im MRZ-Gespräch: Fußball-Arena in Bretzenheim aber machbar - Kohlekraftwerk-Beschluss wird nicht revidiert

Der neue Stadionstandort sorgt schon wieder für Zündstoff. Klimatisch ist das Gelände nicht unproblematisch.

MAINZ. Mit den Worten "kritisch, aber machbar" fasst Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) die Gutachter-Aussage zum neuen Stadion-standort zusammen. Problematisch ist das Gebiet, weil von hier aus die Frischluft über die Felder in Richtung Bretzenheim und Innenstadt strömt. Deshalb müssen beim Bau einer neuen Fußballarena strikte Vorgaben eingehalten werden. Wie eng es zugeht, verdeutlicht Beutel mit den Worten: "Wenn der K.o.-Faktor bei 10 liegt, sind wir bei 9."

Im MRZ-Gespräch stellte Beutel allerdings auch klar, dass der ursprünglich favorisierte Standort am Europakreisel ebenso problematisch gewesen wäre. Das Ja zum Bau einer Arena stehe insofern immer am Ende eines Abwägungsprozesses.

Dass sich die Anwohner in Bretzenheim nun Sorgen machen, kann Beutel nachvollziehen. Proteste wegen zu erwartender Lärmbelastung hält der OB allerdings für eine "Mentalitätsfrage" - bei einer Beeinträchtigung an nur 17 Tagen im Jahr. Ängste vor einer Multifunktionsarena will Beutel ausräumen: Nur wegen der EU-Förderrichtlinien dürfe kein reines Sportstadion gebaut werden. Neben dem Sport werde es jedoch allenfalls eine oder zwei Veranstaltungen pro Jahr geben - wie jetzt schon die jährliche Massentaufe der Zeugen Jehovas am Bruchweg.

Beutel sicherte zu, die betroffenen Bürger in Kürze in einer Einwohnerversammlung zu informieren. Auch der Ortsbeirat Bretzenheim soll in seiner nächster Sitzung über den Planungsstand informiert werden.

Keine neuen Argumente sieht der OB zum Thema Kohlekraftwerk. Nach wie vor geht Beutel davon aus, dass die hohen Gaspreise und die fehlende Liefersicherheit gegen ein neues Gas- und Dampfkraftwerk auf der Ingelheimer Aue sprechen. Das Stadtoberhaupt gibt sich daher überzeugt: Der Neubau-Beschluss wird nicht mehr revidiert.

Dass Teile der CDU und die FDP mittlerweile öffentlich von einem neuen Kohlekraftwerk abrücken, nennt Beutel "Opportunismus" mit Blick auf die Kommunalwahl 2009. Diese Fraktionen hätten alle Beschlüsse mitgetragen und seien damit auch "alle verantwortlich".

Auch die Grünen - wie ÖDP/Freie Wähler von Anfang an gegen den Kohle- block - haben Zweifel an den Motiven der Liberalen. Diese hätten "angesichts des massiven Bürgerprotests jetzt wohl kalte Füße bekommen", mutmaßt Stadtratsmitglied Tabea Rößner. Jetzt von der FDP vorgetragenen Argumente wie die Feinstaubbelastung seien schließlich nicht neu: "Seit nunmehr zwei Jahren wiederholen wird im Stadtrat gebetsmühlenartig stichhaltige Argumente gegen das Kohlekraftwerk."

Das wiederum bestreitet OB Beutel und hält den Kraftwerksgegnern eine "verzerrte" Darstellung der Wirklichkeit vor. Tatsächlich werde beispielsweise die Feinstaubbelastung der Parcusstraße durch das Kohlekraftwerk lediglich um 0,1 Prozent steigen. "Beim Silvesterfeuerwerk wurde siebenmal so viel Feinstaub produziert wie im Kraftwerk in einem Jahr."

Beutel hat zwar Verständnis dafür, wenn Bürger sagen: Wir sind an der Grenze der Belastbarkeit angekommen. "Aber wenn die Bürger das ernst nehmen würden, hätten wir nicht diese nicht unerhebliche Steigerung des Energieverbrauchs." (jok)
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/02/2008 08:14
Heute ist 40-Jähriger im achten Jahr 05-Coach


Vom 27.02.2008
Von

Jens Grützner

Heute startet Jürgen Klopp in sein achtes Jahr als Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05. Womöglich endet das erfolgreiche Engagement des 40-Jährigen am Bruchweg aber im Sommer. Ende März will sich Klopp äußern, ob er den auslaufenden Vertrag beim Aufstiegsanwärter verlängert oder zu einem anderen Arbeitgeber wechselt.

Gestern Mittag sah sich Klopp mit der Schlagzeile des Kölner Express konfrontiert. Dieser fragte: Was läuft da mit Klopp und dem FC? Dass der Kölner Zweitliga-Coach Christoph Daum den Klub bei einem Nichtaufstieg verlässt, ist klar. Aber selbst bei einem Sprung zurück in die Eliteklasse wird über einen Ausstieg des 54-Jährigen in Köln gemunkelt. Derzeit rangiert der FC auf Rang vier. Nun soll 05-Manager Christian Heidel gesagt haben: "Wir wissen, dass auch Jürgen Klopp in Köln ein Kandidat ist." Wobei Heidel dem 05-Trainer gestern sofort erklärte, die übliche Floskel zum Besten gegeben zu haben, wonach Klopp wohl bei jedem Verein, der auf Trainersuche sei, Kandidat ist. Klopp: "Fakt ist, dass es keinen Kontakt zu den Kölnern gab oder gibt." Klopp ist bekanntlich auf der Kandidatenliste beim Erstligisten Hamburger SV und wird auch als Nachfolger von Giovanni Trapattoni bei Red Bull Salzburg gehandelt.

Der 40-jährige Mainzer betont, dass er kein Problem damit hat, was im Zuge seiner Überlegungen alles über ihn berichtet wird - so lange keine Unwahrheiten verbreitet werden. "Denn nur Leute, die mich kennen, können mich wirklich beurteilen. Das Geschreibsel anderer interessiert mich nicht." Dass ein Hamburger Scout dem HSV-Vorstand nach einer einwöchigen Erkundungstour nun davon berichtet haben soll, dass Klopp mitunter zu spät zu Trainingseinheiten komme, macht den 05-Coach rasend. "Ich bin schon als Spieler nie unpünktlich gewesen, weil es nicht zu meinem Naturell gehört. Das ist also gelogen." Dass angeblich auch Klopps lässiger Kleidungsstil, sein häufig unrasiertes Gesicht, negativ aufgefallen und entsprechend vermerkt worden seien, belustigt den Mainzer fast: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wahl der Klamotten bei Trainerverpflichtungen wichtig sein soll. Ein Huub Stevens springt in Hamburg im Trainingsanzug rum, genauso wie Michael Skibbe in Leverkusen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/02/2008 08:45
Jürgen Klopp arbeitet "mit voller Konzentration am 05-Aufstieg" / "Reicht man den Jungs den kleinen Finger, nehmen sie den ganzen Arm"

Vom 27.02.2008

Das verflixte siebte Jahr ist Geschichte, ab heute ist Jürgen Klopp im achten Jahr Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05. Gestern sprach der 40-jährige Mainzer über seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft am Bruchweg.

Herr Klopp, was bedeuten Ihnen die vergangenen Jahre?

Klopp: Irgendwie schaffe ich es immer, diesen Termin zu vergessen. Ich erinnere mich nur daran, dass es an einem Fastnachtsdienstag losging. Seitdem hat sich mein Leben aber auf jeden Fall dramatisch verändert. Und zwar nur zum Positiven. Ich wollte schon immer Proficoach werden. Ich genieße den Luxus, jeden Tag gut gelaunt auf die Arbeit zu gehen.

Aufgrund der Schnelllebigkeit vorangeganger 05-Trainer muss Sie die Dauer Ihrer Amtszeit überraschen, oder?

Klopp: Vorher war Mainz 05 eine Art Raketenabschussbasis für Trainer. Aber die Vereinsverantwortlichen hatten letztlich immer alles richtig gemacht bei ihren Entscheidungen, weil das Mindestmaß der Ziele - meist der Nichtabstieg - , erreicht wurden. Vieles musste dann ineinandergreifen um zum jetzigen Zustand, einer Phase des Stabilisierens, zu gelangen. Und das neue Stadion wird dazu beitragen, dass es mit der Stabilität weitergeht. Ziel muss sein, dass sich Mainz 05 immer unter den ersten 20 Vereinen in Deutschland befindet. Auf- und Abstiege sind dann immer drin.

Was war der Tiefpunkt in den zurückliegenden sieben Jahren?

Klopp: Tiefpunkt war sicherlich der Nichtaufstieg 2002 in Berlin. Wir dachten damals, dass eine einmalige Chance verpasst worden ist. Der Tag drauf war aber schon wieder einer der wichtigsten, weil wir die Aufbruchstimmung spürten.

Wie hat sich Ihr Leben als Trainer in Mainz verändert?

Klopp: Ich habe seit meinem Dienstantritt Tausende von Fußballspiele sehen können. Das war vorher nie drin. Ich bin ein paar Schritte weitergekommen auf dem Weg, das Spiel zu verstehen. Als Mensch bin ich vor Aufgaben gestellt, in Situationen reingedrängt worden, die ich mir nie habe vorstellen können Ich habe gelernt, mit Druck umzugehen. Als Spieler konnte man Fehler in gewisser Weise ja auch den zehn Kollegen auf dem Platz in die Schuhe schieben. Ich habe gelernt, Dinge richtig einzuordnen, zu bewerten, was wirklich wichtig ist und was ist nur oberflächlich wichtig ist.

Überrascht Sie noch etwas in diesem Geschäft?

Klopp: Große Überraschungen gibt es eigentlich nicht mehr. Ich habe schon als Kind jeden möglichen Zeitungsartikel über Fußball gelesen, bin also mit allen Geschichten, die der Job so bietet, groß geworden. Interessant ist allerdings, dass Mannschaften doch immer unterschiedliche Gesichter haben. Gerade ist es bei uns so: Reicht man den Jungs den kleinen Finger, nehmen sie den ganzen Arm.

Wie erleben Sie das Interesse an Ihrer Person im Zuge zu besetzender Trainerposten in der Bundesliga und anderswo? Diskussionen, die ja auch an Ihre Ankündigung geknüpft sind, sich bis Ende März über den eigenen auslaufenden Vertrag in Mainz Gedanken zu machen.

Klopp: Die generelle Situation momentan ist ungewöhnlich. Der FC Bayern München und der Hamburger SV erklärten im Saisonverlauf, in die nächste Runde mit einem anderen Trainer zu gehen. Die Münchner haben sich für Jürgen Klinsmann entschieden, die Hamburger nehmen sich noch etwas Zeit mit einer Verkündigung. Gewöhnlich läuft es doch so, dass ein Trainer von einen auf den anderen Tag entlassen und gleich ein Nachfolger präsentiert wird. Das Thema ist dann vier Tage in den Medien und anschließend nicht mehr. In dem Moment, in dem ich von einer Bedenkzeit für mich bis Ende März gesprochen habe war mir klar, dass es immer wieder zu Spekulationen kommen würde. Dieses Mal habt ihr also insgesamt länger Zeit, über Trainerneubesetzungen zu schreiben. Ich habe kein Problem damit. Ich nutze den Zeitraum für mich. Und egal wie ich mich entscheide: Es werden sich ein paar Leute mit mir freuen, ein paar andere nicht. Ansonsten bin ich zu 100 Prozent mit meinen Gedanken bei Mainz 05. Mein einziges Ziel ist es, mit dieser Mannschaft aufzusteigen. Und ich kann beide Themen wirklich sensationell gut voneinander trennen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/02/2008 08:45
Jürgen Klopp seit sieben Jahren Coach / 27. Februar 2001 als Geburtsstunde der neuen 05er

Vom 27.02.2008

Was als Experiment, zudem ein durchaus gewagtes, begann, ist mittlerweile zu einer Institution geworden. Heute jedenfalls geht Jürgen Klopp in sein achtes Jahr als Cheftrainer des FSV Mainz 05. In den sieben Jahren zuvor ist unendlich viel passiert bei dem Fußball-Zweitligisten, aber auch bei Klopp selbst.


Von

Roland Hessel

Es war eine schwierige Situation, in der die 05-Verantwortlichen am Fastnachtswochenende 2001 steckten. Die Mannschaft mal wieder im tiefstem Abstiegskampf, der zweite Trainer schon verschlissen Und in diesen trüben Tagen kam dann Manager Christian Heidel die rettende Idee. "Wir machen es einfach selbst", erinnert sich der 44-Jährige gerne an die Momente, als die spektakuläre Entscheidung reifte. Für Eckhard Krautzun, der schon ohne Fortune den glücklosen Rene Vandereycken abgelöst hatte, sollte nicht einer der üblichen "Feuerwehrleute" den Trainerjob beim Zweitligisten übernehmen, sondern ein noch aktiver Spieler. Und mit Jürgen Klopp, dem damals 33-Jährigen A-Schein-Inhaber war dieser schnell gefunden.

"Reizpunkt setzen"

"Die Lage war so dramatisch, dass wir reagieren mussten. Aus der Verantwortung für den Verein heraus gab es jetzt aber keine andere Möglichkeit, einen Reizpunkt zu setzen", sagte 05-Präsident Harald Strutz auf der Vorstellungs-Pressekonferenz am 27. Februar 2001. Wie sich mittlerweile herausstellte, ein Datum, das für den Verein und seinen neuen Trainer ein extrem einschneidendes war.

Was in den Tagen, Monaten und Jahren nach der Inthronisierung des Rechtsverteidigers, der zuvor elf Jahre für die Rheinhessen gespielt hatte, folgte, ist hinlänglich bekannt. Noch am gleichen Abend schlug Mainz 05 den MSV Duisburg durch einen Treffer von Christof Babatz mit 1:0, startete eine fulminante Aufholjagd, die mit dem sicheren Liga-Verbleib belohnt wurde. Klopp, der ursprünglich nur für zwei Begegnungen einspringen sollte, durfte natürlich bleiben. In den folgenden zwei Jahren entwickelte sich unter dem Jung-Trainer in und um Mainz herum ein Fußball-Hype ungeahnten Ausmaßes. Zweimal in Folge scheiterten die 05er nur hauchdünn am Aufstieg in die Bundesliga. Jedes Mal gewannen Verein und Trainer in ganz Deutschland an Ansehen und Profil.

Als es dann im dritten Anlauf im Mai 2004 doch klappte, stieg nicht nur Mainz 05 erstmalig in die Beletage des deutschen Fußballs, sondern auch Jürgen Klopp endgültig bei den Mainzer Fans in den Sympathie-Olymp auf. Es folgten zwei Jahre, in denen die 05er recht souverän die Liga hielten. Zwei Jahre, in denen der Aufstieg Klopps unaufhaltsam fortschritt. Den Spitznamen "Harry Potter" erhielt er aus mehreren Gründen. Einer war natürlich die runde Brille, die zu seinem Markenzeichen wurde. Aber auch sein jugendliches Auftreten und letztendlich seine Zauberkräfte, die einen so kleinen Verein wie Mainz 05 im Haifischbecken Bundesliga bestehen ließen, machten ihn immer populärer.

Schließlich landete er sogar im Fernsehen. Als Experte verstärkte er das WM-Team des ZDF. Eine Verbindung, durch die beide Parteien gewannen. Klopp machte sich nun endgültig bundesweit einen Namen als brillanter Rhetoriker, als Fachmann, der sein Wissen authentisch und vor allem verständlich "rüberbringen" kann. Bis zur Europameisterschaft in diesem Sommer wird Klopp diese Zusatz-Tätigkeit auf jeden Fall fortführen.

Ob er seine Tätigkeit bei Mainz 05 fortführen wird, dies steht indes noch in den Sternen (siehe auch zweite Sportseite) . Durchaus möglich, dass der 40-Jährige, der seinem Klub auch nach dem Abstieg die Treue hielt, nach 18 Jahren Mainz 05 den Verein im Sommer verlässt. Sein Vertrag läuft jedenfalls aus. Noch hat er sich nicht erklärt, bis Ende März läuft die selbst auferlegte Bedenkzeit. "Kloppo kann jederzeit unterschreiben und die Laufzeit selbst eintragen", hat Manager Heidel immer wieder betont. Doch der gebürtige Schwabe, der immer gesagt hat, dass er nicht auf ewig in Mainz bleiben werde, ziert sich. Auch wenn eine spektakuläre Möglichkeit nur knapp an ihm vorüber gegangen ist.

Auf jeder Kandidatenliste

Beim FC Bayern München hat er auf der Liste gestanden. Bayern-Manager Uli Hoeneß höchstpersönlich hatte beim Mainzer Coach angerufen, um das grundsätzliche Interesse auszuloten. Dass die Münchner sich dann doch für Jürgen Klinsmann entschieden haben, schmälert die beruflichen Möglichkeiten Klopps keineswegs. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass er vom Hamburger SV umworben wird. Der österreichische Spitzenklub Red Bull Salzburg hat angefragt oder anfragen lassen. Gehandelt werden auch der VfB Stuttgart oder Schalke 04. In beiden Fällen soll Klopp heißer Kandidat sein, falls die derzeit glücklosen Trainer Armin Veh (Stuttgart) oder Mirko Slomka (Schalke) gehen müssen.

Spitzenreiter Finke

Derzeit sind dies alles Spekulationen, denen Klopp durch sein beharrliches Schweigen freilich immer wieder Nahrung gibt. Klar ist: Jürgen Klopp ist nach dem Bremer Thomas Schaaf der derzeit dienstälteste Profi-Trainer, in der Zweiten Liga ist er sogar die Nummer eins. Insgesamt gab oder gibt es nur neun Übungsleiter, die länger ununterbrochen bei einem Verein tätig waren.

Spitzenreiter ist übrigens Volker Finke vom SC Freiburg, mit dem Klopp in seiner Anfangszeit gerne verglichen wurde. Bis zu seiner Demission im vergangenen Sommer war Finke 5843 für die Breisgauer tätig. Am heutigen Tag bringt es Jürgen Klopp auf genau 2555 Tage. Wie viele es noch werden, vermag niemand zu sagen. An Finkes Rekord wird er aber nicht heran kommen. Dass dies für ihn kein Ziel sei, das betont Klopp schon seit Jahren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 08:53
Manager Heidel hat klare Vorstellungen zur Zukunft von Mainz 05

Vom 28.02.2008

Der Manager des 1. FSV Mainz 05 hat einen Vertrag bis zum Jahr 2013 unterschrieben. Wir sprachen mit Christian Heidel über die Ziele im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich des Fußball-Zweitligisten.


Von

Lutz Eberhard

Christian Heidel hat eine klare Vision, die nun auch mit dem Bau der Coface Arena umgesetzt werden soll (siehe auch Bericht unten auf dieser Seite und erste Lokalseite). "Unser klares Ziel ist es, den Verein unter den 24 Top-Klubs in Fußball-Deutschland zu etablieren", schilderte der 05-Manager am Mittwoch im Gespräch mit der AZ. "Die Voraussetzungen sind mit dem Stadionbau gegeben. Wir könnten dann sportlich und wirtschaftlich eher mithalten. Ich sage aber auch, es gibt keine Garantie auf Erste Liga, aber die Wahrscheinlichkeit ist größer. Düsseldorf und Leipzig haben tolle Stadien, spielen aber Dritte oder Vierte Liga."

"Personenunabhängig"

Heidel will auch erreichen, dass der Klub "personenunabhängig" bestehen kann. "Ich lege mich da fest, Klubs die kein neues Stadion bekommen, wie vielleicht Aue oder Koblenz, die halten sich in Zukunft nicht in der Zweiten Liga. Aber die meisten Vereine bauen ja auch." Das große Plus der Nullfünfer sei es, dass mit Kontinuität gearbeitet werde. "Es war aber immer klar, dass Jürgen Klopp irgendwann geht. Wir hoffen nur, dass der Tag noch nicht gekommen ist."

Heidel sagt zudem, dass der Spielbetrieb in der Coface Arena nicht bedeutet, dass nicht mehr in den Bruchweg investiert werde. "Wir haben dort Millionen reingesteckt. Es fehlen aber immer noch zwei Naturrasenplätze." In Zukunft könnte in der Haupttribüne am Bruchweg die Geschäftsstelle einziehen. Der heutige VIP-Raum und die elf Logen bieten sich an, denn schon Ende 2009 läuft der Mietvertrag mit der Wohnbau im King-Park-Center aus, das stadtnahe Unternehmen hat Eigenbedarf angemeldet. Am Bruchweg wird das Trainingszentrum stehen, die Heimspiele der Amateure und Jugendteams stattfinden.

Heidel erkennt keinen Sinn darin, den Verwaltungsapparat aufzublähen. "Jeder muss mehr arbeiten, wenn das neue Stadion kommt." Kurzfristig wird die Stelle des Marketingleiters besetzt, Klaus Drach wechselt bekanntlich Ende dieser Woche zum VfL Wolfsburg. "Wir sind bei unserer Entscheidung im Finale", sagte Heidel gestern. Über fünfzig "gute Bewerbungen" lagen dem Verein vor. "In Zukunft müssen wir unsere Sponsoren betreuen und direkt mit der Vermarktung der Coface Arena beginnen", beschrieb Heidel die Anforderungen. "Ich werde mich nicht nur um das neue Stadion kümmern können, sonst verzettele ich mich."

Wichtig ist für den Manager auch, dass Mainz 05 sich nicht ausruht, die Stellung in der Stadt stabilisiert. "Wir erfahren ein einmaligen Rückhalt. Da dürfen wir uns nicht ausruhen. Das neue Stadion darf die Wesensart des Vereins nicht verändern. Der Bruchweg-Geist muss mit umziehen", hofft Heidel. Schon jetzt macht sich der Manager Gedanken, wie mit einer "monströsen Feier" der Abschied vom Bruchweg-Stadion ablaufen könnte.

Solide Finanzplanung

Sportlich spielt die Coface Arena und deren Einnahmemöglichkeiten noch keine Rolle bei den aktuellen Überlegungen des Managers. "Es wäre fatal, jetzt Geld auszugeben, das wir noch nicht haben. Wir planen weiter nur mit den Mitteln, die jetzt zur Verfügung stehen", betonte der 44-Jährige. Bis auf Damir Vrancic stehen alle Spieler des aktuellen Kaders über den 30. Juni 2008 hinaus unter Vertrag. Isaac Boakye (für 100 000 Euro vom VfL Wolfsburg ausgeliehen), kann für 1,5 Millionen Euro gekauft werden. Die Nullfünfer können die Option nach dem 34. Spieltag ziehen. "Mit dem Berater von Damir Vrancic gab es ein Gespräch. Er muss seinen eigenen Stellenwert erkennen und selbst entscheiden. Damir hat eine gute Entwicklung genommen", sagte Heidel zu den Perspektiven des 22-jährigen Mittelfeldspielers. "Es hat aber noch kein konkretes Gespräch gegeben."

Gespräche mit Neustädter

Positiv bewertet der 05-Manager die Arbeit im Jugend- und Amateurbereich. "Wir sind sehr zufrieden, wie sich dort alles entwickelt." Bei Peter Neustädter läuft der Vertrag aus, Amateur-Koordinator Manfred Lorenz führte erste Gespräche mit dem Trainer des Aufstiegskandidaten in die Regionalliga.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 08:53
red. Neven Subotic und Tim Hoogland haben am Mittwoch nicht am Teamtraining des Fußball-Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 teilgenommen. Neven Subotic trainierte aufgrund seiner Wadenprellung nur auf dem Fahrrad und erhielt intensive Pflege. Tim Hoogland musste aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel pausieren. Ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist Stefan Markolf nach überstandener Oberschenkelzerrung.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 08:54

Mainz 05 wird in der nächsten Woche bekanntgeben, mit welchem Ausrüster der Verein in Zukunft zusammenarbeitet.

Die Entscheidung fällt zwischen dem italienischen Sportartikelhersteller Lotto, seit acht Jahren Mainzer Ausrüster, und dem US-Konzern Nike.

Nach AZ-Informationen geht die Tendenz in Richtung Nike, es wird wohl ein Vertrag über fünf Jahre abgeschlosssen werden. Manager Heidel wollte sich gestern nicht zu diesem Thema äußern.

Ob die Mainzer dann auch mit einem Nike-Ball spielen, ist offen, denn dem Vernehmen nach könnte schon in der kommenden Spielzeit ein einheitlicher Liga-Ball zum Einsatz kommen. Bewerber sind Adidas, Nike und Derbystar. Zur Zeit spielen die 05er mit Molton-Bällen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 08:54
05-Manager Heidel hat viel Sympathie für Kölner Variante / Verein plant Fan-Bauausschuss / "Keine Rockkonzerte"

Vom 28.02.2008

Von

Lutz Eberhard

In der Diskussion um den neuen Stadionstandort an der Koblenzer Straße sieht 05-Manager Christian Heidel bei den Thema Klimaschutz die Stadt am Zuge. "Wenn es gewünscht ist, bin ich bei Gesprächen mit Anwohnern aber gerne dabei. Aber bei den anstehenden Fragen ist der Verein im Moment nicht gefordert", verdeutlichte Heidel gestern (siehe auch erste Lokalseite). "Seitdem die Standortentscheidung gefallen ist, wird an allen Fronten gearbeitet. Es macht Spaß zuzusehen." Beim Verkehrskonzept greife das Modell Bruchweg mit Absperrungen. "Wir zahlen auch jetzt schon für die Parkplätze in der Universität."

In den kommenden Wochen werde festgelegt, welches Beraterbüro die funktionale Ausschreibung formuliere. Dann werde dokumentiert, was ein "Generalunternehmen" für Planung, Architektur und Bau zu leisten habe. Es gehe um den Charakter und die Philosophie, die baulich umgesetzt werden müsse. "Bei uns wird Arena draufstehen und Stadion drinstecken." Heidel orientier sich an der Kölner WM-Arena, ohne etwas vorschreiben zu wollen. Natürlich wird die Coface Arena für knapp 35 000 Zuschauer wesentlich kleiner sein als das 50 000er Stadion in Köln. Aber bei diesem Stadion sei von außen und innen direkt erkennbar, dass es sich um ein Fußball-Stadion handele. "Ich tendiere zu einer eckigen Variante", sagte Heidel. Und viele Stehplätze sollen angeboten werden. Die Mainzer haben dies mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgesprochen, es werden über 10 000 Stehplätze geschaffen. "Wir planen auch einen Fan-Bauausschuss", so Heidel im AZ-Gespräch.

Heidel stellte zudem fest, dass die Anwohner keinesfalls befürchten müssten, dass dort an jedem Wochenende, wenn kein Fußball rolle, dann ein Rockkonzert stattfinde. "Es geht um 17 bis 20 Tage Fußball an 365 Tagen im Jahr. Es gibt keinen Markt für Rockkonzerne in solchen kleinen Stadien", weiß Heidel. "Multifunktional heißt, dass in den Räumen im Inneren Tagungen, Veranstaltungen und Kongresse stattfinden können. Das bekommt in Bretzenheim niemand mit. Am Stadion sind genug Parkplätze für solche Veranstaltungen." Niemand plane mit Einnahmen durch nicht-sportliche Großveranstaltungen.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 08:54
Beutel: Klima-Probleme bei Stadionbau beherrschbar
Bürgermeister Norbert Schüler und OB Jens Beutel sind überzeugt:
der Standort Bretzenheim für das neue 05-Stadion ist machbar.

Vom 28.02.2008
Von Monika Paul

Für Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) ist ein Stadion-Bau in Bretzenheim die letzte Chance, eine neue 05-Arena zu errichten. "Das ist der einzige Standort, der in Frage kommt. Wenn das Stadion hier nicht gebaut wird, dann gibt es kein neues Stadion in Mainz", sagte Beutel gestern der AZ.

Bei der Standortsuche sei der Stadtvorstand nicht "blauäugig" vorgegangen. Ein Neubau an dieser Stelle sei wegen der Kaltluftströme nach Bretzenheim und in die Innenstadt bedenklich, räumte er ein, dennoch sei Rechtssicherheit für die Stadt gegeben. Der Gutachter habe bei seiner ersten Einschätzung zwischen Kaltluft-Entstehung und Kaltluft-Transport unterschieden: Erstes sei "kritisch, aber beherrschbar", zweites "kritisch, aber kompensierbar". Um einen Ausgleich für die Frischluftzufuhr zu schaffen, werde auf ein Parkdeck für die neue Fachhochschule verzichtet. Das Stadion solle mit einer von 25 auf 20 Meter reduzierten Höhe möglichst niedrig gebaut werden. Auch würden auf den Parkplätzen für das Stadion keine Bäume gepflanzt.

Das klimaökologische Konzept der Stadt sieht vor, fünf Kaltluftschneisen zu erhalten, die wie fünf Finger einer Hand zur Innenstadt führen. Diese Frischluftschneisen sind zwar nicht dezidiert im Flächennutzungsplan ausgewiesen, die Stadt muss aber im Rahmen von Bebauungsplanverfahren darauf achten, dass es nicht zu schwerwiegenden Klimabelastungen kommt. Der entsprechende Nachweis für den Stadion-Neubau wird in einem Umweltbericht geführt, den ein Karlsruher Institut verfasst.

Beutel rechnet nicht damit, dass die Verkehrsbelastung am neuen Standort größer ist als bislang am Bruchweg. Es gelte das gleiche Verkehrskonzept, umliegende Wohngebiete würden also vor Heimspielen für Nicht-Anlieger gesperrt. Die geplanten 1200 Parkplätze, die vom Europakreisel her erschlossen werden, seien ausreichend. Falls sich im Rahmen der Bebauungsplanung doch noch ein größerer Bedarf ergebe, könne die Stadt jederzeit zusätzliche Grundstücke am Europakreisel erwerben.

Beutel relativierte die Aussage, das Portland-Areal sei nur aus taktischen Gesichtspunkten ins Gespräch gebracht worden. Die Weisenauer Fläche sei aber zu teuer, und die Verkehrserschließung wäre schwierig geworden, so Beutel.

Die Grünen forderten gestern Einsicht in die klimaökologische Voruntersuchung zum Standort. "Wir nehmen die Bedenken der Anwohner gegenüber dem Stadion in Bretzenheim sehr ernst", erklärte Fraktionssprecher Günter Beck. Das Stadion liege mitten in einem "Kaltluftsee von herausragender Bedeutung", ergänzt Matthias Rösch, baupolitischer Sprecher. Angesichts zunehmend warmer Sommermonate sei eine gute Frischluftzufuhr für die Innenstadt unbedingt notwendig.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/02/2008 13:22
Borja/Boakye proben noch

Egal, welche Entscheidung Jürgen Klopp für seine berufliche Zukunft auch trifft, eines ist ihm nicht mehr zu nehmen: Seit diesem Donnerstag ist er der Rekordtrainer des 1. FSV Mainz 05 und löst Heinz Baas ab (1959 bis 1966). Ob noch sehr viele Tage zu den bisher 2556 (sieben Jahre, ein Tag) hinzukommen, weiß nur Klopp selbst.

Momentan plagen ihn jedoch andere Sorgen. Sein Angriff lahmt, die Abstimmung zwischen Isaac Boakye (26) und Felix Borja (27) passt noch nicht. Zwar hat jeder in der Rückrunde jeweils einmal getroffen, aber keiner ruft sein Potenzial ab. Weder der von Wolfsburg ausgeliehene Ghanaer, der seine Qualitäten in der Ballsicherung hat, wenn er mit dem Rücken zum Gegner agiert, noch der sprunggewaltige und explosive Ecuadorianer. Auffällig ist, dass beide zu sehr in die Mitte ziehen und die Laufwege nicht stimmen. Borja, in der Vorbereitung verletzt und im ersten Spiel gelbgesperrt, ist noch nicht in der Form der Hinserie (neun Tore) und hat Probleme, den Ball zu behaupten. "Natürlich ist das noch nicht perfekt", erklärt Klopp, "aber wir geben ihnen die Zeit, sich zu finden." Mit Borjas Leistung gegen Jena war der Trainer gar nicht einverstanden, "aber Felix hat diese Woche sehr gut trainiert und ist sehr selbstkritisch mit sich umgegangen. Das deutet auf eine klare Steigerung hin."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/02/2008 09:17
Stadionbau: Wie geht es weiter?


Regelmäßige Koordination im Arbeitsstab - Bebauungsplanentwurf in Vorbereitung - Vorstellung des Projektes im Ortsbeirat Bretzenheim (04.03.08, 19.00 Uhr) und in einer Einwohnerversammlung (07.03.08, 19.00 Uhr, Ort: TSG-Sporthalle, Röntgenstraße)
Der "Arbeitsstab Stadion" freut sich über die breite Zustimmung des Rates zum Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplanentwurf des multifunktionalen Stadions südlich des Europakreisels, der geplanten "Coface-Arena". Oberbürgermeister Jens Beutel, Bürgermeister, Bau- und Sportdezernent Norbert Schüler, Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer und Umweltdezernent Wolfgang Reichel bewerten den Beschluss als Erfolg der gesamten Verwaltung: "Die schnelle Entscheidung wurde möglich, weil viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Vorbereitung gute Arbeit geleistet haben."


Der Arbeitsstab werde das Projekt "Coface-Arena" unter Einbeziehung des Finanzdezernenten Kurt Merkator weiter vorantreiben, machte der Oberbürgermeister deutlich. Man werde sich weiterhin regelmäßig treffen, um das Projekt zu koordinieren: "Wir haben Fahrt aufgenommen und jetzt geht es Schlag auf Schlag, um keine Zeit zu verlieren." Als nächster Schritt werde nun unter Federführung des Baudezernenten der Bebauungsplanentwurf in Planstufe I vorbereitet. "Wir wollen damit im April oder Mai soweit sein," so Bürgermeister Schüler. Der dazu erforderliche umfassende Umweltbericht wird in der Zuständigkeit von Umweltdezernent Reichel erarbeitet. "Im Vordergrund stehen hier klimaökologische Fragen wie zum Beispiel die Frage der Kompensation der Auswirkungen des Baukörpers auf die Kaltluftbewegungen in Richtung Zahlbachtal. Schon heute steht aber laut Zwischenbericht des Gutachters fest, das es hier keine k.o-Faktoren gibt," unterstrich der Umweltdezernent. Weitere Stellungnahmen der Ämter fließen ebenfalls ein.

Wirtschaftsdezernent Ringhoffer ergänzt: "Die GVG hat inzwischen einen ersten Zeit- und Strukturplan aufgestellt, der nach Abstimmung mit dem 1. FSV Mainz 05 vom Stadtvorstand befürwortet wurde. Danach wurde als erste Maßnahme ein Interessenbekundungsverfahren mit Veröffentlichung im Deutschen Ausschreibungsblatt veranlasst." Damit solle sichergestellt werden, erläutert Ringhoffer, dass ein erfahrenes Beraterbüro mit einer Funktionalbeschreibung der "Coface-Arena" betraut wird und die Vorbereitungen für einen Öffentlichen Teilnehmerwettbewerb zur Auswahl eines Bauunternehmens getroffen werden können.

Der Arbeitsstab hofft nun auf eine Rückkehr zur Normalität im Stadtteil Gonsenheim, wo während der Grundstücksverhandlungen die Wogen zwischen Verkaufswilligen und Gegnern hoch geschlagen waren. Nachdem der Aufstellungsbeschluss für das Gelände in Nachbarschaft des Fachhochschulneubaus nun steht, sollen dem Bretzenheimer Ortsbeirat bereits in einer Sondersitzung am 04. März Informationen zum geplanten Stadionbau gegeben werden. Für den 07. März lädt die Stadt um 19.00 Uhr zu einer Einwohnerversammlung ein, in der Oberbürgermeister Jens Beutel, Bürgermeister und Baudezernent Norbert Schüler, Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator, Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer und Umweltdezernent Wolfgang Reichel das Projekt vorstellen. Der Ort der Einwohnerversammlung: TSG-Sporthalle in der Röntgenstraße .
(bia)

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/02/2008 09:18
05-Mittelfeldspieler ein Kandidat für Freiburg-Spiel / Heidel hat Hoffenheim auf Rechnung

Vom 29.02.2008

Am Montag tritt Fußball-Zweitligist Mainz 05 beim SC Freiburg (20.15 Uhr / live im DSF) an. Die Kreativabteilung im Mittelfeld könnte wieder aktiv werden, Daniel Gunkel steht zur Verfügung und Elkin Soto ist nach Verletzung und Krankheit wieder nah an der Mannschaft dran.


Von

Lutz Eberhard

Für den Manager des 1. FSV Mainz 05 fällt die Entscheidung über den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga erst am 34. Spieltag. "Und jedes Spiel wird schwer, ob der Gegner Freiburg oder Paderborn heißt", sagt Christian Heidel. Auch das 2:2 im Heimspiel gegen Jena wird nicht besser, weil die Thüringer im DFB-Pokal den Deutschen Meister VfB Stuttgart aus dem Rennen geworfen haben. "Das Unentschieden war völlig unnötig, wir hätten gewinnen müssen", sagt Heidel, der immer noch von einer "Niederlage" spricht. "Individuelle Fehler" hätten zum Punktverlust beigetragen, "es fehlte die Konzentration, es gibt ja bei Standardsituationen klare Zuordnungen". Für den 44-Jährigen passieren zu viele Fehler nach den so genannten Standardsituationen. "Wir haben statistisch gesehen die beste Abwehr (nur 21 Gegentreffer in 21 Spielen), aber schon acht oder neun Tore nach Ecken oder Freistößen bekommen."

Kein Torwartproblem

Intern werde auch kein "angebliches Torwartproblem" diskutiert, unterstreicht der Manager. "Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann gibt es immer in der Öffentlichkeit Diskussion, das gilt doch auch für einen Stürmer, dem zehn Spiele lang kein Treffer gelingt." Gewisse Hoffnungen hegt Heidel mit der Rückkehr von Elkin Soto: "Ich habe in diesen Tagen lange mit Jürgen Klopp gesprochen, er ist ganz begeistert von ihm. In den vergangenen 14 Tagen hat Soto enorme Fortschritte gemacht", beschreibt Heidel die Situation des Kolumbianers nach dessen Kreuzbandriss im Sommer und weiteren gesundheitlichen Problemen im Januar. "Ich denke schon, dass er schnell wieder zum engeren Kreis gehört, man darf nicht vergessen, dass neben ihm zuletzt auch Gunkel als Kreativkraft gefehlt hat."

Im Aufstiegsrennen sieht Heidel 1899 Hoffenheim nicht als neuen Mitkonkurrenten: "Die hatte ich vom ersten Spieltag an auf der Rechnung. Da wurde super Qualität eingekauft, die brauchten aber auch Zeit. Das ist doch bei uns mit Boakye und Borja auch so." Hoffenheim werde bis zum Ende um einen Aufstiegsplatz mitspielen und "das ist auch das erklärte Ziel des Klubs", das Gerede über Sicherung des Klassenerhaltes nur ein Ablenkungsmanöver. Immerhin, so AZ-Informationen, steht schon der Vertrag, dass 1899 Hoffenheim bei einem Erstligaaufstieg bis zur Fertigstellung der eigenen Arena in Sinsheim im Stadion in Mannheim spielen würde.

Die eigene Coface Arena liegt für die Nullfünfer noch zwei Jahre entfernt, vorerst geht es im Bruchweg-Stadion weiter. Dass die Stimmung dort nachgelassen habe, will Heidel so nicht stehen lassen. "Wenn da jemand klagt, dann tut er dies auf hohem Niveau. Ich möchte unser Publikum mit keinem anderen tauschen. Es hat sich vielleicht die Art der Unterstützung geändert, es wird viel und dauerhaft gesungen", hat Heidel festgestellt. "Ich wünsche mir manchmal die direkte Unterstützung durch `FSV, FSV`-Rufe, das zündet mehr. Das spürt die Mannschaft sofort." In Mainz gebe es ein prima Miteinander von Mannschaft und Zuschauern. "Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn die Teams vorgestellt werden und unsere Zuschauer die Gäste mit Applaus begrüßen. Das ist toll. Das hat mir übrigens in Koblenz gefallen, da wurden wir auch, immerhin im Derby, mit Applaus empfangen." Nie dürfe man sich, so der Manager, in Mainz über das Publikum beschweren, "unsere Zuschauer haben auch Maßstäbe für andere Klubs gesetzt".

"Taktische Disziplin"

Für die Partie am Montag beim SC Freiburg erwartet der Manager einen spielstarken Gegner. "Nur mit taktischer Disziplin werden wir etwas erreichen. Wenn wir dagegenhalten gibt es dort Unruhe. Aber man sieht auch, die haben in neun Spielen zuletzt nur ein Sieg gefeiert und sind trotzdem im Aufstiegsrennen mit dabei", betonte der 05-Manager im Gespräch mit der AZ.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/03/2008 18:01
Defensive als Mainzer Basis im Breisgau
05er wollen in Freiburg an Gladbach-Spiel anknüpfen /Noch einige Aufstellungs-Varianten


Vom 01.03.2008

Mit der starken Defensiv-Leistung vom Gladbach-Spiel als Basis, dazu mit klaren Aktionen in der Offensive - so will Jürgen Klopp, der Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, am Montag (20.15 Uhr, live im DSF) das Spitzenspiel beim SC Freiburg angehen.

Von

Roland Hessel

Dass sich die Mainzer vor dem Gang zum Tabellenfünften natürlich viel lieber an dem 1:0-Auswärtscoup vor zwei Wochen bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach orientieren als am jüngsten 2:2 im heimischen Bruchweg gegen das damalige Schlusslicht Carl Zeiss Jena, versteht sich von selbst. "Wenn wir die Defensive in den Mittelpunkt stellen, dann sind wir schwer zu spielen", betonte Klopp, dass das schnelle Umschalten von Defensive zu Offensive ein wichtiger Bestandteil der Trainingswoche war.

Denn aus einer sicheren Abwehr heraus sollen die Breisgauer unter Druck gesetzt werden. "Wir glauben zu wissen, was uns erwartet", sagte Klopp, der die beiden letzten Freiburger Begegnungen gegen Augsburg (1:0) und in Hoffenheim (0:2) genau unter die Lupe genommen hat. "Eine schnelle, spielstarke Mannschaft, die sehr flexibel agiert. Die aber auch Möglichkeiten bietet, die Räume zu nutzen."

Wer nun am Montag diese Räume nutzen soll, kann oder darf, dies stand freilich am Freitag noch nicht fest. "Wir haben nach wie vor ein paar Problemfälle", berichtete Klopp, der immerhin gestern Daniel Gunkel, Chadli Amri, Tim Hoogland und Neven Subotic, die zuvor hatten kürzer treten müssen, wieder im Training begrüßen konnte. "Wer am Montag anfangen kann, ist noch nicht klar. Einige der Jungs sind erst auf dem Weg", will der 40-Jährige logischerweise jedwedes Risiko vermeiden. "Wenn wir viele Spieler in Topform haben, dann brauchen wir bei dem einen oder anderen kein Risiko eingehen. Aber das wissen wir jetzt noch nicht", konnte Klopp bei der freitäglichen Pressekonferenz Personalfragen nicht beantworten.

Deshalb ist es auch noch offen, ob Elkin Soto eventuell erstmals in dieser Saison im Kader steht. "Elkin steht auf jeder Liste", grinste Klopp, "auf der, die spielen, auf der, die auf der Bank sitzen und auf der, die nicht im Kader sind." Das Problem bei dem Kolumbianer sei, dass er kein Trainingsweltmeister sei, erklärte Klopp. "Aber bis auf das Spiel mit den Amateuren beim Landesligisten Kickers Obersthausen, bei dem er sich gut bewegt hat, haben wir nunmal nur Trainingseindrücke." Grundsätzlich sei der 28-jährige Techniker allerdings auf einem guten Weg. "Ein bis zwei Spiele über 90 Minuten mehr in den Beinen würden ihm aber gut tun."

Linksverteidiger Stefan Markolf wird nach seiner Verletzung im Oberliga-Team am Samstag gegen Hauenstein Spielpraxis sammeln.

In der Torwartfrage sei nichts entschieden, beteuerte Klopp. "Das steht noch nicht fest", antwortete der 05-Coach auf die Frage, wer in Freiburg die Nummer eins sein werde. Daniel Ischdonat, der derzeitige Keeper, hatte bekanntlich zuletzt zweimal gepatzt, die eigentliche Stammkraft Dimo Wache ist längst auf die Bank zurückgekehrt. "Wir wissen, dass wir das bis Montag hinkriegen", wollte sich Klopp nicht in die Karten schauen lassen. Nur so viel gab der Trainer preis: "Egal, wer letztlich spielt und bei allem Verständnis, dass das im Moment diskutiert wird, hoffe ich einfach, dass wir einen in der Kiste haben, der selbstbewusst an die Sache herangeht. Aber da habe ich ein richtig gutes Gefühl."

Jena abgehakt

Abgehakt ist übrigens mittlerweile das dürftige 2:2 gegen Jena, auch wenn die Jenaer Pokal-Sensation beim VfB Stuttgart den Mainzer Punktverlust in etwas anderem Licht erscheinen lässt. "Ich hatte vor Jena ja vorher schon gewarnt. Dennoch hätten wir sie schlagen müssen. Das Stuttgarter Ergebnis hat uns leider nicht mehr gut getan. Dafür kam es zu spät", lächelte Klopp. Auch die schwache Vorstellung von Topstürmer Felix Borja, der am vergangenen Freitag definitiv nicht seinen besten Tag erwischt hatte, soll Schnee von gestern sein. "Ich hatte mit Felix ein sehr langes Gespräch. Und bisher hat er die richtige Reaktion gezeigt. Jetzt hoffe ich, dass dies bis Montag so bleibt. Sonst muss ich vielleicht noch einmal nachlegen", weiß Klopp nur zu genau, dass in Freiburg ein Borja in Topform schon wichtig wäre. Zwar haben die Breisgauer nur eines der letzten neun Spiele gewonnen, dafür dokumentieren sie die Dichte an der Spitze.

Den Zweiten aus Mainz kann die Mannschaft um Trainer Robin Dutt nämlich bei einem Sieg überholen. Und: "Wenn es bei denen klick macht, können sie dich schwindlig spielen..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/03/2008 18:03
Feilschen um Klopp

Auf dem Trainermarkt hat sich ein munteres Bieterverfahren um den Mainzer Coach Jürgen Klopp entwickelt. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Hamburg, Schalke und eine österreichische Vereinigung.
Von Philipp Selldorf

Hätte nicht jemand die Regelung mit dem Schaltjahr erfunden, wäre der gregorianische Kalender ständig in Bewegung, und in 350 Jahren würden Frühlingsanfang und Weihnachten auf einen Tag fallen. Das kann niemand wollen. Allerdings hat sich jetzt gezeigt, dass das Jahr 2008 für einen verlängerten Februar besonders ungünstig ist: Da sich Jürgen Klopp in Mainz bis Ende März Bedenkzeit über seine Trainerzukunft ausbedungen hat, müssen die Fans seiner künftigen Vereine noch einen weiteren unerträglichen Tag warten.

Zwar könnte Klopp seinen Vertrag beim Zweitligisten Mainz 05 mit beliebiger Dauer verlängern, doch konkurriert der FSV mit vielen anderen Bewerbern. Namentlich ermittelt wurden bisher der Hamburger SV, Stuttgart, Schalke 04, der 1. FC Köln sowie eine Vereinigung namens Red Bull Salzburg. Ferner soll es eine hohe Dunkelziffer weiterer Angebote geben. Durch einen Anruf von Uli Hoeneß hat sich außerdem der FC Bayern München das Vorkaufsrecht auf Klopp gesichert, der damit als Nachfolger für Jürgen Klinsmann bereits feststeht.

Klopp hat diesen irritierenden Zustand bisher unverletzt verkraftet. Die Gedanken an seine persönliche Zukunft und die aktuelle Arbeit beim FSV könne er "sensationell gut voneinander trennen", erklärte er während dieser Woche im sympathischen Mainzer Dialekt. Dennoch wird eine Lösung gesucht, damit die Fans der um ihn werbenden Vereine nicht zu sehr enttäuscht werden. Zuschriften von Anhängern des HSV, Schalke und anderer Klubs auf Klopps persönlicher Homepage lassen Szenen der Verzweiflung befürchten, sobald er über den nächsten Vertrag entscheidet.

Da es dem Trainer trotz seiner energetischen Natur nicht möglich ist, mehrere Teams gleichzeitig zu trainieren, wird nun ein Bieterverfahren organisiert. Anwärter können bis Ende März in speziell eingerichteten Datenräumen Klopp-Unterlagen sichten, historische Taktiktafeln und Videos einsehen sowie Zeugenaussagen von Klopp-Spielern wie Manuel Friedrich hören. Volle Diskretion wird zugesichert. Die höchste Offerte entscheidet. Die nächsten unterlegenen Bieter sollen Entschädigungen erhalten: Wahlweise wird ihnen Urs Meier oder Johannes B. Kerner zur Verfügung gestellt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/03/2008 18:04
Klopp tüftelt noch an der Auf­stel­lung gegen Freiburg

Kommen jetzt Wache und Soto?

Mainz - Für den FSV Mainz 05 geht es nach dem Punkt­ver­lust gegen den Tabel­len­vor­letz­ten CZ Jena darum, seine Auf­stieg­sam­bitio­nen neu zu bestäti­gen. Gele­gen­heit dazu bietet die Aus­wärtspar­tie zum Abschluss des 22. Spiel­tages beim SC Freiburg. Jürgen Klopp hat aller­dings bis Mon­tag­abend (20.15 Uhr) noch einige offene Bau­stel­len zu bear­bei­ten.

Sein letztes Pflicht­spiel für die 05er am Bruchweg bestritt Elkin Soto (links) noch in der Bun­des­liga gegen Gladbach. Dimo Wache stand nach seiner Ver­let­zung vom August erstmals wieder im Testspiel gegen den KSC im Januar im 05-Tor.

Die Aufgabe ist nicht einfach. Für das Zweit­liga­aus­wärtss­piel am Mon­tag­abend beim Sportclub Freiburg (20.15 Uhr) kann Jürgen Klopp nahezu aus seinem kom­plet­ten Kader schöpfen. Bis auf Christian Wetklo und Petr Ruman bewerben sich theo­retisch alle Profis des FSV Mainz 05 für einen Platz in der Startelf. Doch der 05-Trainer kann in manchen Fällen nur hoffen, dass auch wirklich drin steckt, was drauf steht. Die vielen Ver­let­zungs­pro­bleme der ver­gan­genen Wochen, die einige immer wieder zu Trai­nings­pau­sen zwangen, dazu die Form­schwäche diverser 05-Spieler (mög­licher­weise die Folge daraus) ermög­lich­ten dem Abstiegs­kan­dida­ten FC Carl Zeiss Jena ein 2:2 am Bruchweg nach 0:2-Rückstand.

Da machte sich das Fehlen von Daniel Gunkel im zentralen Mit­tel­feld stark bemerkbar. Oder die Außen­ver­tei­diger, die durch Krankheit oder vor­ange­gan­gener Ver­let­zung noch nicht wieder in Form waren. Der Torhüter, der im zweiten Heimspiel in Folge erheb­lichen Anteil am negativen Ausgang hatte. Um Zugang zum Spiel ringende Mit­tel­feld­spie­ler und schließ­lich ein Torjäger, der merk­wür­dig abwesend wirkte - eine Summe von Auffäl­lig­kei­ten, die den Leis­tungs­unter­schied zwischen dem Tabel­len­zwei­ten und dem damaligen Schluss­licht neu­tra­lisier­ten.

"Ich hoffe, wir haben die Pause richtig genutzt, um die einzelnen Dinge abzu­arbei­ten und die Spieler wieder an 100 Prozent her­anzu­führen", sagte Klopp gestern. Ob das gelinge, wisse er selbst nicht. "Wer in Freiburg spielen wird, ist mir noch nicht ganz klar" ver­sicherte der Trainer glaubhaft, "weil die Jungs erst auf dem Weg sind." Drei absch­ließende Trai­nings­ein­hei­ten, gestern Abend, am Samstag und am Sonn­tag­mit­tag vor der Abreise nach Freiburg sollen Klopp Klarheit ver­schaf­fen.

Die Tor­hüter­frage: Klopp räumt ein, dass die 05-Trainer nach Daniel Isch­donats zweitem fol­gen­schwe­ren Fehler im Heimspiel überlegen, ob nun die Zeit reif sei für ein Comeback von Dimo Wache. "Das steht noch nicht fest, wer spielt", sagte der 40-Jährige. Er wünsche sich jedoch bei allen nach­voll­zieh­baren Dis­kus­sio­nen um die Keeper, dass er in Freiburg einen selbst­bewuss­ten Torhüter zwischen den Pfosten stehen habe. Das dürfte für keinen der beiden Rou­tiniers ein Problem dar­stel­len. Klopp oder Stephan Kuhnert werden einfach ent­schei­den müssen, ob sie dem Kapitän nach einem halben Jahr Pause jetzt zutrauen, wieder die Nummer eins zu sein.

Die Abwehr: Neven Subotic hat zwar zwei Tage nicht trainiert, die 05er gehen jedoch davon aus, dass der 19-Jährige spielen kann. Auf den beiden Außen ist Tim Hoogland eine Woche weiter in der Arbeit und sollte auch wieder dyna­mischer sein. Marco Rose ist wieder gesund. Der frisch gebackene Vater dürfte strotzen vor Bereit­schaft.

Das Mit­tel­feld: Daniel Gunkel ist nach drei­wöchi­ger Pause diese Woche wieder ins Geschäft ein­gestie­gen, hat aber zur Vorsicht am Don­ners­tag noch einmal pausiert. "Wir müssen abwarten", sagt Klopp, "bei ihm sind die drei Tage noch ganz wichtig." Der zentrale Mit­tel­feld­mann, davon kann wohl aus­gegan­gen werden, sollte in Freiburg in jedem Fall zum Einsatz kommen - auch mit nur 80 Prozent Form und Fitness. Klopp macht keinen Hehl daraus, dass er damit lie­bäu­gelt, Elkin Soto zu bringen. "Er ist ein Kandidat für alles, aber ich bin mir noch nicht im Klaren. Elkin könnte noch ein, zwei Test­spiele gebrau­chen", erklärt der 05-Trainer. Zwei Einsätze bei den Amateuren sind alles, was der Kolum­bia­ner nach seiner langen Ver­let­zungs­zeit an Praxis auf­zuwei­sen hat. "Elkins Problem ist, dass er nicht der Trai­nings­welt­meis­ter ist", so Klopp. Soto biete in den Einheiten selten alles an, was er könne. "Wir haben ihn wegen seines Spiels ver­pflich­tet. Diese Eindrücke, die wir aus den TV-Mit­schnit­ten von ihm erhielten, hat Elkin immer bestätigt. Jetzt fehlen mir die Eindrücke, aber er steht auf allen Listen."

Miroslav Karhan, Milorad Pekovic, Daniel Gunkel - käme Soto hinzu ins linke Mit­tel­feld müsste Klopp Markus Feulner, der zuletzt als einer der wenigen auf­stei­gende Form bewies auf die Bank setzen - oder das System ändern (wobei dann immer noch einer zu viel wäre im Mit­tel­feld) Feulner könnte hinter den Spitzen spielen und stünde damit in Kon­kur­renz zu Chadli Amri. Von ihm sagt Klopp: "Wenn der ein Phase hat, in der er im Training nichts spürt, ist er brutal stark." Amri, so heißt es, fühlte sich in dieser Woche im Training aus­gespro­chen gut.

Der Angriff: Er habe ein inten­sives Gespräch mit Felix Borja geführt, berichtet der 05-Trainer. Dabei habe er dem Torjäger erklärt, warum Klopp unzu­frie­den gewesen sei mit dem Spiel des Stürmers, dem der Coach unter anderem eine Teil­schuld beim Jenaer 2:2-Ausgleich gegeben hatte. "Daraufhin kam von Felix die richtige Reaktion", lautet Klopps einziger Kommentar zu diesem Thema. Borja wird wohl wieder mit Isaac Boakye spielen. "Isaac gewinnt immer mehr an Sicher­heit", sagt Klopp. Und: "Irgend­wann muss ich mich ent­schei­den, ob es reicht bei diesem oder jenem. Dann muss es auch gehen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 08:56
Abwehrproblem der 05er verhindert Kader-Platz des Kolumbianers heute in Freiburg


Vom 03.03.2008

Elkin Soto hat die gestrige Fahrt des FSV Mainz 05 nach Freiburg mitgemacht. Doch der Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 wird nach seinem vor Saisonbeginn erlittenen Kreuzbandriss voraussichtlich nicht im Mainzer Kader stehen. Trainer Jürgen Klopp setzt angesichts des verletzungsbedingten Ausfalls von Rechtsverteidiger Tim Hoogland wohl Fabian Liesenfeld als 18. Mann auf die Bank. Klopp: "Aber Elkin bekommt auch so auf jeden Fall das Gefühl, wieder dran zu sein."
Herr Soto, wie war der Heilungsverlauf Ihrer komplizierten Verletzung bis heute?

Soto: Am Anfang haben mir die Ärzte gesagt, ich würde mindestens ein halbes Jahr ausfallen, wahrscheinlich sogar länger. Das ist glücklicherweise nicht passiert. Ich konnte bis Ende des Jahres 2007 nur individuelles Aufbautraining absolvieren, das war schon hart. Dass der Heilungsverlauf aber so positiv war, verdanke ich einigen Menschen, die mich hervorragend unterstützt haben. Dafür kann ich mich gar nicht genug bedanken.

Sie sammelten zuletzt bei den Amateuren Spielpraxis. Wie viel Prozent Ihrer alten Leistungsstärke haben Sie mittlerweile erreicht?

Soto: Als das erste Amateure-Spiel angepfiffen wurde, hatte ich schon ein bisschen Angst. Aber nach ein paar Minuten war klar, dass mein Knie hält. Ich hatte keine Schmerzen und konnte voll mitgehen. Diese Spiele waren wirklich sehr wichtig für mich. Ich habe neues Selbstvertrauen, weiß wieder, wie es sich anfühlt, auf dem Platz zu stehen.

Interview

Wie viel Prozent meiner Leistungsfähigkeit ich tatsächlich schon erreicht habe, kann ich nicht sagen. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser, weiß aber auch, dass ich mich weiter steigern muss. Noch fehlt mir meine alte Aggressivität im Zweikampf, das habe ich bemerkt. Auch wenn es mir schwer fällt, muss ich geduldig sein und mir meine Leistung neu erarbeiten. Wann bestreiten Sie Ihr erstes Saisonspiel?

Soto: Diese Frage wird jeder Fußballer zu ehrgeizig beantworten. Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder spielen. Aber die Trainer müssen entscheiden, wann es für mich soweit ist. Ich denke, dass sie mir bald immer mal wieder einige Minuten Spielpraxis geben werden. Und dann werde ich auch irgendwann wieder von Anfang an spielen.

In einem Interview mit unserer Zeitung haben Sie vor Saisonbeginn gesagt, dass es ein spannendes Jahr mit fünf, sechs Aufstiegskandidaten gibt, inklusive den Nullfünfern. Hat sich Ihr Eindruck bis heute verfestigt, schafft Mainz den Aufstieg?

Soto: Da habe ich damals nicht so falsch gelegen. Im Grunde sind es sogar mehr Mannschaften, die Kontakt zur Spitzengruppe haben; eigentlich die halbe Liga. Diese Ausgeglichenheit zeigt sich von Woche zu Woche an den Veränderungen in der Tabelle. Mal abgesehen von Mönchengladbach wechseln die Positionen ständig. Ich freue mich sehr, dass wir im Aufstiegsrennen dabei sind. Und mittlerweile holen wir uns aber auch auswärts Punkte, wie in Mönchengladbach. Ob wir aufsteigen, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich weiß, dass wir nur als Mannschaft aufsteigen können.

Mit Isaac Boakye hat der FSV in der Winterpause einen weiteren Stürmer verpflichtet. Hat Jürgen Klopp ein Offensivproblem?

Soto: Nein, wir hatten auch vor seiner Verpflichtung sicher keine schlechten Offensivspieler. Aber Isaac ist ein guter, erfahrener Spieler, der die Mannschaft verstärkt. Wir brauchen jeden guten Mann, um unser Ziel zu erreichen. Der Weg dahin ist lang und schwierig. Man braucht über eine komplette Saison einen richtig starken Kader, um Ausfälle zu kompensieren und am Ende aufsteigen zu können. Isaac bringt uns in dieser Beziehung ganz sicher einen Schritt nach vorne. Das hat er auf dem Platz auch schon bewiesen.

Seit Wochen wird öffentlich über die Zukunft des Coachs diskutiert. Wird der Mainzer Trainer auch in der kommenden Saison noch Jürgen Klopp heißen?

Soto: Ja, diese Spekulationen bekommen wir als Spieler natürlich auch mit. Aber wir beschäftigen uns nicht damit. Wir haben ein Ziel und müssen uns darauf konzentrieren, es zu erreichen. Diese Themen sind Themen der Öffentlichkeit, nicht die der Spieler. Ich kann nur sagen, dass es die Spieler sehr freut, dass sich große Klubs aus der Bundesliga für unseren Coach interessieren. Das zeigt die Wertschätzung, die man ihm entgegen bringt.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus? Werden Sie auch in der kommenden Saison für Mainz 05 spielen? Möglicherweise ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga?

Soto: Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Mainz sehr wohl fühle. Auch im letzten Interview mit Ihrer Zeitung. Daran hat sich bis heute nichts geändert und gilt auch für meine Frau. Ich hatte diese beiden schweren Verletzungen, aber die Mannschaft und die Verantwortlichen des Vereins standen immer auf meiner Seite. Das erlebt man nicht überall. Dafür bin ich sehr dankbar und das möchte ich auch gerne zurückzahlen. Mit Toren und guten Leistungen. Glauben Sie mir: Ich verschwende keinen einzigen Gedanken an einen Vereinswechsel. Mein Ziel ist die Bundesliga mit 05. Das gilt für den kompletten Verein und ich möchte Teil dessen sein. Sollte es tatsächlich so kommen, dass wir den Aufstieg verpassen, dann werde ich eben noch ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga für 05 spielen.

Das Gespräch führten

Abel Völkner, Steffen Richter
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 09:25
Wache hat die Jugend im Blick
Mainzer Kapitän spielt wohl und fördert junge Sportler
VON DANIEL MEUREN


Dimo Wache (dpa)


Heute Abend soll Dimo Wache vermutlich mal wieder seine Routine für den FSV Mainz 05 einbringen. Dann soll der 34 Jahre alte Torhüter beim wichtigen Auswärtsspiel beim Aufstiegskonkurrenten SC Freiburg (20.15 Uhr, live im DSF) mit seiner Erfahrung aus 259 Zweitligaspielen und 74 Bundesligaeinsätzen in fast 13 Mainzer Dienstjahren vermutlich den zuletzt unsicheren Daniel Ischdonat ablösen und der Hintermannschaft Sicherheit geben, nachdem Wache wegen der Folgen einer schweren Schulterverletzung zuletzt ein halbes Jahr lang zuschauen musste. Sein Trainer Jürgen Klopp, der vermutlich auch auf den wiedergenesenen Daniel Gunkel und erstmals in dieser Saison auf den lange verletzten Elkin Soto zurückgreifen kann, scheint dieses Handicap nicht sonderlich zu fürchten und deutete den Wechsel im Tor zumindest indirekt an. "Ich gehe davon aus, dass wir am Montag einen selbstbewussten Torhüter im Tor stehen haben", sagte Klopp.

Wache selbst will zu seiner eigenen Situation derzeit nichts sagen. Stattdessen berichtet er von einem Engagement außerhalb seines Profijobs. Mit seinem Sportgeschäft und einer Reihe Mainzer Unternehmer hat Wache in den vergangenen Monaten "Dimos Talentschuppen" aufgebaut. Wache und seinen Geschäftspartner Michael Dörner treibt dabei die Idee um, jungen Talenten aus Mainz beim Sprung in den Leistungssport unter die Arme zu greifen. "Ich habe die ganze Geschichte vom Talent zum Leistungssportler mitgemacht", sagt Wache, der mit 16 Jahren sein Elternhaus im niedersächsischen Dorf Ovelgönne in Richtung Bayer Leverkusen verließ. "Ich weiß, welche Probleme es zum Beispiel gab, damit ich vorher ins 30 Kilometer entfernte Oldenburg zum Training kam."


Den vorerst maximal fünf Nachwuchssportlern, die sich über die Website www-dimos-talentschuppen.de bewerben konnten, will Wache nun bei der Lösung einiger dieser Schwierigkeiten auf dem Weg in den Leistungssport helfen. Die 15 Jahre alte Jugendnationalspielerin Annika Leber beispielsweise wird nun dreimal in der Woche aus Mainz zum Training beim Fußball-Zweitligaklub Wörrstadt gebracht. "Für sie war das ein ganz großes Problem, bei dem wir enorm helfen können", sagt Wache. Den Fahrdienst finanziert der eingetragene Verein durch Sponsorengeld, das vor allem der Mainzer Kapitän dank seiner Prominenz akquiriert.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 09:26
SC-Coach Robin Dutt interessiert lange Durststrecke der Breisgauer nicht


Vom 03.03.2008
grü. Robin Dutt gestern Nachmittag anzurufen, war keine gute Idee. "Ich gucke Zweite Liga", knurrte der Trainer des SC Freiburg durch die Leitung. "Versuchen sie es in 20 Minuten noch einmal." Aber selbst 40 Minuten später war er nicht wirklich guter Laune. Heute Abend empfängt der SC den FSV Mainz 05.

Vielleicht lag es auch an der Gesprächseröffnung, dass der 43-Jährige nicht so redselig war. Dabei ist Fakt, dass die Breisgauer aus den zurückliegenden neun Spielen nur einen Sieg holten. Die Frage nach den Gründen beantwortete Dutt wie folgt: "Die Bilanz ist wirklich nicht wichtig. Wir brauchen jetzt ein gutes Spiel, darauf kommt es an." Zack.

Robin Dutt erklärte anschließend, dass der SC unter seiner Regie grundsätzlich auf dem richtigen Weg sei. "Im Verein wird hervorragende Arbeit geleistet." Und die Sache mit dem Aufstiegskampf thematisiert der Fußballlehrer sowieso nur ungerne. "Intern haben wir Ziele für diese Saison fixiert. Aber die werden natürlich nicht nach außen getragen."

Das Hinspiel endete 1:1. "Jetzt sind wir zu Hause. Und wenn ich die Statistik mal in unserem Sinne drehe: Wir sind immer noch die stärkste Heimmannschaft", so der Freiburger. Dutt schickt Michael Langer an Stelle von Alexander Walke zwischen die SC-Pfosten. Ein Torwartwechsel also, wie ihn die 05er auch vornehmen - von Daniel Ischdonat zu Dimo Wache. "Aber wir nehmen ihn auf einem hohen Niveau vor. Wir waren nicht grundlegend unzufrieden mit Walkes Leistung. Das unterscheidet unsere Situation von der in Mainz", so Dutt
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 09:26
05er heute im Zweitliga-Aufstiegskampf beim SC Freiburg / Hoogland fällt verletzt aus


Vom 03.03.2008

MAINZ Jürgen Klopp ändert die Aufstellung des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 heute Abend (20.15 Uhr/ DSF) beim Gastspiel in Freiburg auf drei Positionen im Vergleich zum zurückliegenden 2:2 gegen Jena: Kapitän Dimo Wache kehrt zwischen die Pfosten zurück, Christian Demirtas ersetzt den verletzten Tim Hoogland auf der rechten Abwehrseite und im Mittelfeld dirigiert wieder Daniel Gunkel.


Von

Jens Grützner

Nach dem Ende der abschließenden Trainingseinheit gestern am Bruchweg liefen die Mainzer Torsteher Dimo Wache und Daniel Ischdonat lange nebeneinander die Seitenauslinie des Übungsgeländes entlang. Die beiden unterhielten sich angeregt. Dann gab Ischdonat dem Kollegen einen freundschaftlichen Klaps auf die Hüfte - man mag diese Szene als symbolische Übergabe der Verantwortung für das Tor des FSV Mainz 05 werten: Denn nach zehn zurückliegenden Einsätzen in der Startelf des Fußball-Zweitligisten für die verletzten Keeper Dimo Wache und Christian Wetklo, rückt Ischdonat heute Abend im Duell mit dem SC Freiburg im Breisgau wieder ins zweite Glied.

Vor dem dritten Spieltag der laufenden Runde hatte sich Dimo Wache eine schwere Schulterverletzung zugezogen, die eine Operation und ein langes Rehabilitationsprogramm nötig machten. Nun ist der Kapitän wieder da. "Daniel und ich haben ein gutes Verhältnis, liegen auf einer Wellenlänge", sagt der 34-jährige Wache. Die beiden Schlussmänner hatten zuletzt viel über die Befindlichkeiten des anderen gesprochen, über den Kampf um den Platz zwischen den Pfosten. "Bisher war ich nicht wirklich 100-prozentig fit. Jetzt bin ich es", erklärt der Kapitän. Und weil Ischdonat bei den zurückliegenden Heimspielen gegen die Spvgg. Greuther Fürth und den FC Carl Zeiss Jena patzte, kommt es nun zum Wechsel, den Torwarttrainer Stephan Kuhnert vor der abschließenden Einheit verkündete.

Chefcoach Jürgen Klopp: "Wir haben in dieser Trainingswoche schon genau hingeguckt. Ischi zeigte sich beeindruckt von den Ereignissen, er war nicht so locker, nicht so frei." Und Dimo Wache habe einen stabilen Eindruck vermittelt.

Jürgen Klopp ist in Freiburg gezwungen, auf der rechten Außenverteidigerposition einen Wechsel vorzunehmen. Denn Tim Hoogland, der sich am letzten Vorrundenspieltag auf St. Pauli einen Außenbandanriss im Knie eingehandelt hatte, muss aufgrund neuerlicher Schmerzen passen. "Tim muss sich jetzt noch einmal genauer deswegen untersuchen lassen", sagt der Mainzer Coach. "Am Freitag hatte er das Training abbrechen müssen, anschließend waren die Schmerzen aber schnell wieder weg, weshalb er es am Samstag erneut versuchte." Doch nach 70 Minuten brach Hoogland die Übungseinheit ab. Klopp: "Und heute ging gar nichts." Im Breisgau verteidigt wieder der solide Zweikämpfer Christian Demirtas an Stelle des offensivfreudigen Ex-Schalkers.

Im Vergleich zum zurückliegenden 2:2 gegen die Jenaer treten die Mainzer auch mit einem neuen Mittelfeld an. Daniel Gunkel ist nach einer Pause von zwei Spielen wieder dabei - Damir Vrancic rückt statt seiner auf die Bank. "Ich fühle mich deutlich besser als in den vergangenen Wochen", sagt der 27-jährige Gunkel. Zwar ist der fünfte Lendenwirbel immer noch von einer Entzündung umgeben, "doch die Rückenmuskulatur ist durch eine Spritzentherapie weich gemacht worden, so dass ich kaum noch Schmerzen habe", sagt der Spezialist von Standardsituationen im Mainzer Team und bisherige siebenmalige Saisontorschütze. Der erneute Muskelaufbau geht nun parallel mit dem Wiedereinstieg vonstatten.

"Ich spiele in Freiburg so lange mich die Füße tragen", sagt der 05er. Und Daniel Gunkel benennt auch die vermeintlich nötigen Faktoren auf dem Weg zum zweiten Auswärtssieg in Serie. "Wir müssen kompakt stehen, wir müssen die Bälle gut halten und wir müssen uns nach vorne wieder mehr zutrauen als zuletzt."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 09:29
„Wir werden unangenehm sein“

Am kommenden Montag (20.15 Uhr) muss die Mainzer Elf gegen einen Aufstiegsaspiranten ran. Im Hinspiel haben sich die 05er und der SC Freiburg auf dem Platz weitgehend neutralisiert. Jürgen Klopp will mit guter Raumaufteilung und schnellem Umschalten von Defensive auf Offensive gegen Freiburg auftrumpfen. „Der SC ist eine schnelle, spielstarke Mannschaft, die flexibel agiert und einen schwindlig spielen kann“, so der Trainer, der den Breisgauern mit einem einfachen Rezept beikommen will: unangenehm sein.

„Die Basis für das Spiel gegen Freiburg ist die gute Defensivleistung aus Gladbach gepaart mit klaren Aktionen in die Offensive“, verkündete Jürgen Klopp die Marschroute für die kommende Partie gegen den SC Freiburg. Das unglückliche Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena läge zum Glück schon lange zurück, doch habe man seine Lehren aus dem Kick, in dem man 2:0 führte, am Ende aber doch nur einen Punkt mitnahm, gezogen. „Ich habe von Anfang an vor Jena gewarnt, die sind nicht so schlecht, wie ihre Tabellenposition vermuten lässt. Allerdings war unsere Leistung auch nicht so schlecht, wir haben am Ende nur zu viele Fehler gemacht, wie das im Fußball eben so ist. Man muss dazu sagen, dass Jena gegen uns keine Torchance hatte, aber die brauchten sie offensichtlich auch nicht, um zwei Tore zu machen“, so der Mainzer Trainer über das vergangene Spiel, „wir hätten sie in der Form schlagen müssen. Wären wir häufiger mit Tempo in die gefährlichen Räume gekommen, dann hätte es auch anders ausgehen können.“ Ist es aber nicht, daher hat Jürgen Klopp nach einer Ansprache an seine Spieler die zehntägige Spielpause intensiv genutzt, um sich auf das kommende Match vorzubereiten. „Wir wollten, wir mussten viele Dinge in dieser langen Woche abarbeiten. Schnelles Umschaltverhalten war ein zentrales Thema in den Trainingseinheiten, außerdem müssen wir sich bietende Räume besser nutzen. Wenn wir die nächsten Tage noch mitnehmen, sind wir gut vorbereitet.“

Auch wenn es die Tabellenposition nicht vermuten lässt, aber beim SC Freiburg sah es lange Zeit nach einer Minikrise aus, erst mit dem 1:0 Erfolg gegen den FC Augsburg konnte das Team von Robin Dutt eine Serie von sieben sieglosen Partien brechen. Doch auch in diesem Spiel glänzten die Freiburger nicht gerade mit Zauberfußball, ähnlich wie bei den Mainzern vor knapp zwei Wochen in Mönchengladbach wurde die Führung mit einem defensiven Kraftakt über die neunzig Minuten zu drei Punkten gezittert. Im vergangenen Spiel gegen die TSG Hoffenheim ließ die Leistung der Breisgauer insgesamt zu wünschen übrig, der SC erschien sehr defensiv und hatte der starken Offensive der Gäste aus Hoffenheim nicht viel entgegenzusetzen. Schlechte Positionierung im Raum und zu zaghafte Angriffsversuche taten ihr übriges. „Das Pressing der Hoffenheimer hat uns heute so zugesetzt, dass wir unser Passspiel fast zu keinem Zeitpunkt richtig entfalten konnten“, analysierte der Freiburger Außenverteidiger Daniel Schwaab das Problem seiner Mannschaft auf der offiziellen Homepage seines Vereins. Gegen Mainz soll nun vieles anders laufen, ein zweiter Sieg in der Rückrunde würde der Dutt-Elf mehr als gut tun. Für dieses Unterfangen steht Jonathan Pitroipa wieder zur Verfügung. Der starke Mittelfeldaußen gehört mit fünf für den SC erzielten Treffern zu den Top-Torjägern seines Vereins und hat seine Bänderdehnung im Sprunggelenk gut überwunden. Der Angreifer Karim Matmour und der Abwehrrecke Pavel Krmas (beide zusammen vier Treffer diese Saison) haben diese Woche wegen Knie- und Oberschenkelproblemen zwar noch nicht trainiert, könnten aber für das Spiel gegen die 05er auch ein Thema sein.

Wer am Montag in der Startelf der Mainzer steht, steht laut Jürgen Klopp noch in den Sternen und ist sehr stark davon abhängig, wer fit genug für das Spiel ist oder nicht. Der Freistoßspezialist Daniel Gunkel hat zwar diese Woche wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen, wurde jedoch vor Zweikämpfen geschont. Noch ist nicht sicher, ob der defensive Mittelfeldspieler zu 100 % fit ist für einen Einsatz am Montag. Ähnlich geht es dem ebenfalls von Rückenproblemen geplagten Chadli Amri, welcher laut Klopp im Training einen „brutal guten Eindruck macht“, aber immer noch nicht ganz beschwerdefrei ist. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter Elkin Soto. Der Kolumbianer hat seine schwere Knieverletzung überwunden, trainiert bereits seit längerem wieder mit der Mannschaft und konnte in einem Testspiel der Amateure gegen den hessischen Landesligisten Obertshausen über 90 Minuten Spielpraxis sammeln. Zwar waren die Trainingseindrücke des Edeltechnikers noch nicht überragend, aber das waren sie laut Jürgen Klopp selbst zu gesundheitlich besseren Zeiten noch nie. „Elkin trumpft in dem Spielen auf, er ist kein Trainingsweltmeister. Er könnte ein, zwei Testspiele über 90 Minuten mehr brauchen, aber man merkt, dass er das Zutrauen zu seinem Körper immer mehr wiederfindet. Zwar ist ein gutes Spiel gegen einen Landesligisten auf einem schlecht gemähten Platz nicht wirklich repräsentativ, aber Elkin steht auf allen Listen." Tribüne, Bank oder Startelf - generell gilt nach Klopp eine einfache Regel: Wer nicht fit ist, kann nicht spielen, und wenn genug Spieler in Topform sind, dann wird mit gerade erst genesenen kein Risiko eingegangen. Wie man den spielstarken Freiburgern begegnen will, hat der Trainer sich auch schon zurechtgelegt: „Wenn wir auf die Defensive setzen, sind wir unangenehm zu spielen, wenn wir dann noch schnell umschalten, sind wir noch unangenehmer.“

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 21:31
Mainz ist wieder Zweiter

Am Montagabend lieferten sich die Aufstiegskandidaten Freiburg und Mainz ein packendes Schlagerspiel. Die Freiburger sahen schon wie der Sieger aus, doch in der letzten Sekunde schlug die Klopp-Elf zum Ausgleich zu. Am Sonntag gelang Offenbach gegen St. Pauli der erhoffte Befreiungsschlag. Hoffenheims Serie hielt auch in Osnabrück. Im Kellerduell zwischen Paderborn und Lautern gab es ein torloses Remis. Am Freitag holte Fürth gegen Köln ein Remis.

Gerechtes Remis im Montags-Schlager
Am Montagabend sahen die Zuschauer ein rassiges Duell zwischen Freiburg und Mainz, das mit einem gerechten Remis endete. Auch wenn das 1:1 durch den Mainzer Subotic erst in der Nachspielzeit fiel, verdiente sich die Klopp-Elf diesen Punkt genauso wie Freiburg. Die Dutt-Elf, die damit aus den letzten zehn Spielen weiterhin nur einen Sieg aufweisen kann, ging durch einen wuchtigen Kopfball von Schlitte in Führung. Die Rheinhessen rücken damit auf Platz zwei vor, die Freiburger sind zwar nur Siebter, doch sind sie aus dem Aufstiegsrennen noch lange nicht ausgeschieden.
Verfasst von: Jancker Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 21:38
So Lastminute - Tore gehen runter wie Oel für den jeweiligen Fan.
peace 1. Liga :rolleyes:

:daumenhoc Daumen drücken
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 21:52
Danke Jancker peace
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/03/2008 22:00
05er erkämpfen sich in letzter Minute 1:1 gegen Freiburg

Fortuna ist Mainzerin – haarscharf verpasste der SC Freiburg einen Heimsieg, denn Sekunden vor Abpfiff kamen die Mainzer noch zu ihrem glücklichen Ausgleich. Außer dem Last-Minute-Punkt wies der Montagskick nur wenig Höhepunkte auf. Die Freiburger blieben oft zu unpräzise, die Mainzer legten zu wenig Kombinationsgeschick an den Tag. Für die Elf von Jürgen Klopp bedeutet der auswärts geholte Punkt weiterhin einen Aufstiegsplatz in der Tabelle.

Es ging eher gemächlich los im badenova-Stadion, der Dauerregen verwandelte das Spiel in eine einzige Rutschpartie, die präzise Pässe und gute Ballannahme sehr schwierig gestaltete. Der erste Torschuss der Partie ging aufs Mainzer Konto: Miroslav Karhan versuchte es in Minute drei aus der Tiefe des Raumes, der für Alexander Walke im Tor der Freiburger stehende Michael Langer lenkte zur Ecke. Die Freiburger konnten sich in den Anfangsminuten zwar häufiger vor das Tor der Mainzer Gäste spielen, strahlten aber nur wenig Gefahr aus. In der 17. Minute dann die erste Tormöglichkeit für die Gastgeber. Nach einer Ecke von Dennis Aogo und viel Gedränge im Strafraum konnte Dimo Wache in letzter Sekunde mit der Faust klären. Die Mainzer blieben auch nicht untätig, Felix Borja versuchte es in Minute 25 aus 20 Metern, doch sein Schuss prallte am Pfosten ab. Nur eine Minute später Riesendusel für sein Team: Amir Akrout verschießt aus kurzer Distanz, der parat stehende Wache musste nicht eingreifen. Fehlende Präzision wurde in Minute 32 aber auch zum Mainzer Problem, nach einem Freistoß von Daniel Gunkel – erstmals seit seiner Rückenverletzung wieder in der Startelf – verlängerte Borja per Kopf auf Isaac Boakye vor dem Tor, doch der Neuzugang segelte Zentimeter am Ball vorbei. Wache, welcher genau wie Gunkel nach der langen Verletzungspause sein Startelfdebüt gab, glänzte in der 37. Minute gegen Jonathan Pitroipa mit einer tollen Sprungparade, die die Mainzer vor dem Rückstand bewahrte. In der von wenig spektakulären Szenen geprägten ersten Halbzeit hatte Jürgen Klopps Team das in dieser Woche so hart trainierte schnelle Umschaltverhalten noch nicht an den Tag gelegt. Die Defensivleistung stimmte jedoch bei den 05ern.

In der zweiten Spielhälfte zogen beide Teams das Tempo etwas an, ohne dass sich daraus zunächst etwas entwickeln sollte. Gunkels schwacher Torschuss in der 53. Minute prüfte den bis dahin weitgehend arbeitslosen Langer kaum und auch Neven Subotics strammer Ball aus der zweiten Reihe war zu unpräzise, um wirkliche Gefahr auszustrahlen (57. Minute). Freiburgs Pavel Krmas hatte per Kopf die Möglichkeit, sein Team nach einer Ecke in der 63. Minute in Führung zu bringen, doch der Abwehrrecke vergab aus kurzer Distanz. Nach einem Mainzer Konter in der 66. Minute hatte Boakye noch einmal die Möglichkeit zum Treffer, doch sein Schuss aus dem Lauf schrammte haarscharf am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte Dennis Aogo im Strafraumgetümmel aus 10 Metern (74. Minute). Doch nur wenige Sekunden später sollten die Freiburger zu einem Tor kommen. Kevin Schlitte kam unbewacht nach einem Eckball zum Kopfball auf den kurzen Pfosten, Wache blieb aus solch kurzer Distanz chancenlos. Das Tor beflügelte Freiburg weiter, das Spiel der Mainzer jedoch wurde noch zerfahrener. In der 87. Minute prüfte Ivica Banovic, der insgesamt einer der Besten auf dem Platz war, noch einmal Dimo Wache. Kurz vor Abpfiff dann die Sensation. Schiedsrichter Peter Gagelmann gestand den Mainzern die letzte Ecke des Tages zu, Gunkel führte aus und Neven Subotic behielt im Strafraumgestochere die Übersicht. Der Mainzer Abwehrmann drückte die Kugel zum 1:1-Ausgleich am am Boden liegenden Langer vorbei über die Linie. Der Punkt sicherte den Mainzern den zweiten Tabellenplatz, am kommenden Wochenende erwartet die Klopp-Elf dann Kickers Offenbach am Bruchweg.

SC Freiburg: Langer – Schlitte, Krmas, Butscher, Schwaab – Matmour (72. Jäger), Banovic, Aogo, Idrissou (88. Uzoma) – Pitroipa (85. Bencik), Akrout

Trainer: R. Dutt

Mainz 05: Wache – Demirtas (85. Daghfous), Subotic, Noveski, Rose – Karhan, Gunkel, Pekovic, Feulner (78. Baljak) – Boakye (68. Amri), Borja

Trainer: J. Klopp

Schiedsrichter: P. Gagelmann

Tore: 1:0 Schlitte (75. Minute), 1:1 Subotic (90. Minute)

Zuschauer: 15.350
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/03/2008 08:02
05er wollen gegen Kickers Offenbach nachlegen/Manager Heidel: "62 bis 63 Punkte braucht man zum Aufstieg"

Vom 04.03.2008

Von

Lutz Eberhard

Kurz vor dem Ausgleichstor durch Neven Subotic eilte der Kapitän des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, Dimo Wache, aus seinem Gehäuse quer über den Platz in den Strafraum der Freiburger. Es fiel das 1:1, und der 34-Jährige konnte so nach der Partie feststellen, dass sich der "weite Weg" gelohnt hatte. Seit seiner schweren Schulterverletzung im Training nach dem zweiten Spieltag im August 2007 hatte Wache bei keinem Pflichtspiel zwischen den Pfosten gestanden, am Montagabend bot der Schlussmann ein gutes Comeback. Nicht übermäßig beschäftigt, konnte aber auch er die Führung der Gastgeber nicht verhindern.

"Wir werden uns diese Situation genau anschauen. Wir reden über die Fehler, aber es gibt keine Vorwürfe an einzelne. Die anderen gehören ja auch dazu", sagte der Kapitän. Wache sagte, er habe sich fit gefühlt, "angespannt ja, aber nicht nervös". Eine kleine Unsicherheit beim ersten Ball, sonst strahlte Wache Sicherheit aus. "Ich habe gedacht, ich habe den Ball, da war er schon weggeflutscht. Da hatte ich auch das Glück des Tüchtigen." Den glitschigen Rasen im Dauerregen wollte er nicht "als Ausrede" nennen. Dimo Wache sieht den zweiten Tabellenplatz lediglich als Momentaufnahme. "Wenn wir nicht am 34. Spieltag dort stehen, dann ist das jetzt nichts wert gewesen. Jetzt müssen wir uns extrem gut auf Offenbach vorbereiten."

OFC-Trainer Jörn Andersen war im Stadion, schaute genau hin und meinte zur AZ, dass sein Team an den "Bruchweg komme, um was zu holen". Für 05-Manager Christian Heidel war der späte Ausgleich gegen den SC Freiburg so etwas wie Normalität. "Gegen die treffen wir immer spät", lächelte er. "Das war in der Ersten Liga so und auch beim Heimspiel." Der Manager bezeichnete den Punkt als verdient, nach der "gefühlten Niederlage" beim 2:2 gegen Jena sei dies nun so etwas wie ein "gefühlter Sieg". "Das ist hier nicht einfach, das zeigt deren Heimbilanz", argumentierte Heidel, der erneut verdeutlichte: "Das war ja nicht wie von einigen beschrieben das Aufstiegsendspiel. Man braucht 62 oder 63 Punkte, die wären auch bei einer Niederlage noch erreichbar gewesen." Zum Führungstor der Breisgauer sagte Heidel: "Irgendwie haben wir am kurzen Eck ein Problem..."

Für Daniel Gunkel war es ein hartes Spiel: " Ich habe ja zweieinhalb Wochen kaum trainiert. Aber es ging 90 Minuten, sie haben mich wegen der Freistösse drauf gelassen." Der Punkt sei extrem wichtig, urteilte der Mittelfeldspieler, der lange wegen Rückenproblemen hatte pausieren müssen. "Beide Mannschaften haben Fußball gespielt, das war ein schnelles Spiel. Klar, dass Freiburg zu Hause druckvoller spielt. Die sind richtig gut. Und haben brandgefährliche schnelle Leute. Ich glaube, die lassen hier gegen keinen Gegner viel zu." Im Hinrundenspiel hatte Gunkel den späten Ausgleich erzielt.

Neven Subotic war glücklich: "Das war verdammt gut nach dem 0:1. Dass der Ball ausgerechnet mir vor die Füße gefallen ist..." Er habe alles gegeben, wie alle im Team. Der Innenverteidiger sagte zum Freiburger Treffer: "Da hat die Konzentration gefehlt, die Beine waren müde. In der ersten Minute passiert so etwas nicht."

05-Präsident Harald Strutz eilte freudestrahlend in die Kabine der Nullfünfer: "Das war hoch verdient und toller Fußball. Die Mannschaft hat prima auf den Rückstand reagiert, so muss das sein. Solche ,Siege´ braucht man." Und alle waren sich einig: "Nun muss gegen Offenbach mit einem Heimsieg nachgelegt werden", sprach es Manager Heidel in Richtung Sonntagspiel deutlich aus. Und der Frust bei den Freiburgern, die schon am Freitag in Kaiserslautern wieder ran müssen, saß tief. Ivica Banovic, Mittelfeldstratege beim SCF, schlug die Glastür zum Kabinengang mit einem Fluch zu Bruch. Scherben bringen angeblich Glück - es wird sich zeigen, ob für den SC Freiburg oder Mainz 05.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/03/2008 08:02
Klopp kündigt Wechsel auf Manndeckung an

Vom 04.03.2008

Das Mainzer 1:1 in Freiburg hatte schon aufgrund der Statistik eine gewisse Logik. Und es gab wieder einen Gegentreffer nach einer Ecke.


Daten: Der FSV Mainz 05 war im flachen 4-4-2-System aufgelaufen. Die Gastgeber stellten grundsätzlich ein 4-2-3-1 dagegen, brachten aber im Vorwärtsgang mit Idrissou und Pitroipa schnell drei Kräfte in die vordere Reihe. Insgesamt bearbeiteten die Freiburger den Raum geschickter. 05-Coach Jürgen Klopp wurmte vor allem, dass die beiden eigenen Außenverteidiger in den ersten 45 Minuten viel zu wenig in den Vorwärtsgang einbezogen wurden. Die Gäste hatten insgesamt aber etwas mehr vom Spiel, den Ball in 54 Prozent der Fälle. 14 Schüsse gaben die FSV-Profis auf den Kasten von Michael Langer ab. Die SC-Profis hingegen donnerten 21 Mal auf das Tor von Dimo Wache. Die Bilanz bei den Zweikämpfen: ausgeglichen bei genau 50 Prozent. Die Bilanz bei den Flanken: ausgeglichen bei jeweils 27.

Standardsituationen: Nikolce Noveski hatte nach dem 2:2 gegen den FC Carl Zeiss Jena schon das Dilemma bei gegnerischen Standards angesprochen, die viel zu große Anzahl von Gegentreffern. Trotz intensiven Einübens in der vergangenen Woche kassierten die Mainzer gestern nun wieder einen Gegentreffer nach einer Ecke. Jürgen Klopp zieht jetzt Konsequenzen. "Das war der letzte Hinweis heute, wir stellen wieder von Raum- auf Manndeckung um. So ein Tor kassieren wir nie wieder." Zum Glück für die Mainzer wirkte aber deren Mr. Standard Daniel Gunkel nach zwei Spielen Pause wieder mit. Im Hinrundenspiel hatte er die Ecke von Miroslav Karhan selbst zum Ausgleich eingeköpft. Nun beförderte er den für Neven Subotic entscheidenden Ball nach innen.

Fazit: Die 05er rangieren wieder auf Platz zwei der Tabelle der Zweiten Fußball-Bundesliga. Allerdings haben auch die Spvgg Greuther Fürth und 1899 Hoffenheim 37 Punkte. Der Ausgleich in letzter Minute hebt die Moral. Für die Freiburger ist das 1:1 wie eine gefühlte Niederlage. Sie müssen sich von Rang sieben nach oben kämpfen. Es wird insgesamt immer enger da vorne.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/03/2008 08:02
AZ: Subotic sorgt für spätes Mainzer Glück



Wie in der Hinrunde dramatische Schlussphase/05 nach 1:1 in Freiburg wieder auf Rang zwei


Vom 04.03.2008

FREIBURG. Wie im Hinrundenspiel am fünften Spieltag: In einer dramatischen Schlussphase holte Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 gestern Abend beim SC Freiburg ein 1:1. Das Team von Jürgen Klopp sprang damit wieder auf den zweiten Platz.


Von

Jens Grützner

Die letzte Aktion im Freiburger badenova-Stadion: Daniel Gunkel tritt einen Eckstoß für den FSV. 05-Keeper Dimo Wache ist in den gegnerischen 16er geeilt. Konfusion vor dem Breisgauer Schlussmann Michael Langer. Und dann kommt der Ball zu Neven Subotic. Aus dem Gewühl drückt der 19-Jährige die Kugel über die Linie. In der Vorrunde hatte ein Kopfball von Daniel Gunkel in der Nachspielzeit für die Punkteteilung gesorgt.

Die Schlafmützigkeit des FSV Mainz 05 bei gegnerischen Standardsituationen schien die Gäste gestern eigentlich schon ins Verderben geführt zu haben: In der 74. Minute gab es das 0:1 nach einer Ecke. Kevin Schlitte beförderte einen Ball von Dennis Aogo am kurzen Pfosten ins Netz. Beim 2:2 gegen den FC Carl-Zeiss Jena vor elf Tagen waren die Standards von Jan Simak verantwortlich dafür gewesen, dass die 05er nur einen Punkt holten nach einer 2:0-Führung. Nun drohte es gar keinen Zähler zu geben. Weil erneut Felix Borja den Raum am kurzen Pfosten nicht richtig zumachte und auch Milorad Pekovic zu spät gegen Schlitte kam. Aber dann kam ja noch die Schlussminute.

05-Coach Jürgen Klopp hatte die Aufstellung der 05er im Vergleich zum Jena-Spiel wie erwartet auf drei Positionen verändert. Kapitän Wache feierte nach langer Schulterverletzung sein Comeback im Tor. Wache, der Daniel Ischdonat wieder auf die Ersatzbank verdrängte, hatte seine beste Szenen in der 37. Minute, als er einen Distanzschuss von Jonathan Pitroipa entschärfte und in der 86. Minute gegen Ivica Banovic. Leichte Probleme offenbarte der 34-jährige Torsteher in der 17. Minute nach einem Eckball, als er die Kugel nur nach vorne abklatschte. Am Tor war er machtlos. Daniel Gunkel verstärkte nach zwei Spielen Auszeit wieder das Mittelfeld der Gäste. Und Gunkel, den eine Entzündung im Rücken plagte, machte vor allem bei Standardsituationen auf sich aufmerksam - ohne diese jedoch ins Ziel zu bringen. In der 32. Minute köpfte der Freiburger Innenverteidiger Pavel Krmas einen Gunkel-Schuss fast ins eigene Netz. Rechts hinten schließlich verteidigte Christian Demirtas für den erneut am Knie verletzten Tim Hoogland. Demirtas spielte wie meist: solide. Seine Klärung zur Ecke in der 74. Minute führte allerdings in die Beinahe-Niederlage.

Die beiden Aufstiegskandidaten lieferten sich insgesamt ein recht flottes Spiel, wobei sich die Anzahl richtig guter Tormöglichkeiten in Grenzen hielt. Die beiden Freiburger Spitzen Amir Akrout und Jonathan Pitroipa stellten die Mainzer Außenverteidiger aufgrund ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit vor Probleme. Sie holten vor allem viele Eckstöße heraus. Die 05er auf der anderen Seite kamen immer dann gefährlich vor den gegnerischen Kasten, wenn sie zu ruhigen, durchdachten Zügen durch die Mitte kamen.

Die 05er hatten lange die besseren Chancen, aber nicht die nötige Durchschlagskraft. Die beste Chance in der 25. Minute: Miroslav Karhan sah Felix Borja in Richtung Strafraum starten. Ein Flachpass erreichte den Ecuadorianer. Aus 22 Meter haute Borja drauf und traf den linken Außenpfosten.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/03/2008 08:03
Noten



Vom 04.03.2008
utz. Dimo Wache: Der Kapitän ermahnte seine Vorderleute bei seinem Comeback mehrfach, die Defensivaufgaben konsequent zu erfüllen. In den ersten 45 Minuten nicht beschäftigungslos, ohne freilich ernsthaft geprüft worden zu sein. In der zweiten Halbzeit keine Chance, sich auszuzeichnen.Note: 3

Christian Demirtas: Ohne Offensivwirkung und auch mit dem ein oder anderen Ballverlust.Note: 4

Neven Subotic: Kompromisslos in der Defensive mit Offensivaktionen, wie in der 21. Minute. Konsequente Abwehrarbeit des 19-Jährigen. Drittes Saisontor, wichtiger Punkt.Note: 2,5

Nikolce Noveski: In den ersten 45 Minuten nur einmal zu spät, aber Idrissou köpfte über das 05-Gehäuse. Mit zunehmender Spielzeit aufmerksamer.Note: 3

Marco Rose: Geriet mehr als ein Mal auf der linken Seite bei eigenem Ballbesitz in Not, weil die Anspielstation fehlte. Guter Distanzschuss (48.), der eine Ecke einbrachte.Note: 3,5

Miroslav Karhan: Fand schnell ins Spiel und war bissig. Guter Schuss nach zwei Minuten. Sorgte für Überraschungen im Offensivspiel, aber auch ohne Fortune.Note: 2,5

Daniel Gunkel: Hatte im ersten Durchgang die besten Aktionen im 05-Mittelfeld. Gefährlicher Freistoß nach einer halben Stunde. Der Rechtsschuss nach 51 Minuten aus guter Position war zu schwach. Hielt nach langer Pause gut durch.Note: 3

Milorad Pekovic: Gewohnt gute Defensivaktionen, aber unnötige Ballverluste im Spiel nach vorne. Leitete so auch einen gefährlichen Freiburger Konter nach 28 Minuten ein. Er kann es besser.Note: 3,5

Markus Feulner: Ging in jeden Zweikampf , war bisweilen zu aggressiv, holte sich so auch früh bei einem Foul gegen Banovic die Gelbe Karte (15.). Unnötige Diskussion mit Schiedsrichter Gagelmann (36.). Viel unterwegs, aber ohne wirklich Gefährlichkeit zu entwickeln.Note: 3,5

Isaac Boakye: Fand in der ersten Halbzeit kaum die Bindung zum Spiel, ließ sich weit ins Mittelfeld fallen. Hatte es aber auch schwer gegen die kompromisslosen SCF-Innenverteidiger Krmas und Butscher. Dazu hatte er Schiedsrichter Gagelmann nicht auf seiner Seite. Gutes Solo (66.), aber knapp vorbei.Note: 4

Felix Borja: Vom Anpfiff weg sehr agil. Von Schlitte nur unfair gebremst (9.), dann traf der Ecuadorianer mit einem Linksschuss aus gut 22 Metern den Pfosten (25.). War immer in Bewegung. Und dann erfüllte der Stürmer seine Aufgabe nicht, als Freiburg nach einer Ecke das 1:0 erzielte.Note: 3,5

Chadli Amri: Kam für glücklosen Boakye.Note: 0

Srdjan Baljak: Der Angreifer ersetzte Feulner.Note: 0

Nejmeddin Daghfous: Die letzte Offensivoption, die Klopp bringen konnte, es traf dann ein Defensivspezialist zum 1:1.Note: 0
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:21
Red Bull Salzburg
Passt Jürgen Klopp zu einem Millionärsklub?

Jürgen Klopp ist ein Idol in Mainz. Der Trainer steht seit fast 18 Jahren in Diensten der Rheinhessen. Damit könnte es bald vorbei sein. Angeblich liegt dem 40-Jährigen ein unterschriftsreifes Angebot von Red Bull Salzburg vor. Nun muss Klopp entscheiden: Volksverein oder Millionärsklub?

Neulich erzählte Jürgen Klopp, wie er als Babysitter für das Neugeborene eines Freundes einsprang. Der 40 Jahre alte Trainer von Mainz 05 amüsierte sich köstlich, als die Passanten in den Straßen seines Wohnortes dem Ehepaar Klopp beim Spaziergang mit Kinderwagen hinterher gafften. „Die haben gestaunt und gedacht, dass sie etwas Wichtiges verpasst haben“, sagte Klopp schmunzelnd.

Es sind diese Momente, die der Fußballlehrer an seinem Dasein im beschaulichen Mainz mag. Auch deshalb steht er schon seit fast 18 Jahren in Diensten des örtlichen Klubs, die vergangenen sieben als Trainer. Klopp ist fast gleichbedeutend mit dem Mainzer Fußball. Nur wenige Trainer in Deutschland haben einen Verein jemals so stark geprägt wie Klopp den Tabellenzweiten der Zweiten Liga, der am Montag durch ein Tor in letzter Sekunde ein 1:1 beim SC Freiburg erreichte.

Angesichts des möglichen Wiederaufstiegs in die Bundesliga fällt Klopp der Gedanke an eine Trennung im Sommer umso schwerer. Seit Wochen zaudert der Übungsleiter, der in den vergangenen Jahren Angebote mit Rücksicht auf seine Aufgabe in Mainz abgelehnt hatte. Klopp, dessen Vertrag im Juni ausläuft, wirkt dabei zerrissen wie nie. Angeblich liegt dem Fußballlehrer ein unterschriftsreifes Angebot von Red Bull Salzburg vor.

Von Beckenbauer eingefädelt?

Der österreichische Meister will ihn als Nachfolger von Giovanni Trapattoni. Angeblich sei der Deal von Franz Beckenbauer eingefädelt worden, womöglich auch mit dem Hintergedanken, Klopp für eine eventuell spätere Tätigkeit beim FC Bayern München zu parken. Zugleich wird Klopp aber immer noch als Kandidat für den Posten des HSV-Trainers gehandelt. Klar ist jedenfalls, dass sich der vor allem auch durch seine Tätigkeit als ZDF-Experte so beliebte Trainer problemlos einen besseren Arbeitsplatz als den in Mainz sichern könnte. „Wenn er gehen würde, wären wir traurig, aber wir würden es akzeptieren“, sagt der Mainzer Manager Heidel, der allerdings nach wie vor behauptet, noch Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit zu haben. Diese wurde kürzlich genährt, als die Stadt Mainz den Weg frei machte für den Bau des seit Jahren geplanten neuen Stadions, das Mainz 05 völlig neue Zukunftsperspektiven eröffnet. Klopp hatte diese Nachricht und auch die Vertragsverlängerung von Manager Heidel vielsagend kommentiert: „Jetzt sind die beiden wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft meines Lieblingsvereins gefallen.“

Neues Handy zugelegt

Klopp betonte auch des Öfteren, dass er Mainz aufgrund seiner großen Neugierde sowieso irgendwann einmal verlassen müsse. „Ich habe auch gern lange zu Hause gewohnt. Aber irgendwann war das auch mal gut.“ Mit anderen Klubs redet der begehrte Trainer derzeit offensichtlich dennoch nicht. Dies sagt zumindest sein neuer Berater Marc Kosicke, der in der Vermarktungsagentur Projekt B mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff geschäftlich verbunden ist. „Er will sich erst für oder gegen Mainz entscheiden“, sagt Kosicke. „Dabei tut er sich sehr schwer, weil er ungemein an dem Verein hängt.“

Klopp will unterdessen einen möglichst normalen Arbeitsalltag für sich und seine Profis beibehalten. Deshalb reagiert er seit Wochen gereizt auf jede Frage zu seiner Zukunft. Vor 14 Tagen hat er sich nun sogar ein neues Handy zugelegt, die Nummer verrät er nur noch engsten Freunden. Den Rückzug begründet der einst so redselige Klopp recht wirsch: „Ich muss über meine Entscheidung grundsätzlich niemandem Rechenschaft ablegen – außer den Personen, die es betrifft. Und die wissen Bescheid.“ Sein Freund wird sicherheitshalber einen neuen Babysitter suchen

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:21
Auch vor und nach dem Spiel in Freiburg wurde viel über die Zukunft von 05-Trainer Jürgen Klopp geredet. Bis Ende März will der 40-Jährige entscheiden, wo er in der kommenden Saison arbeitet.

"Das Thema wird sich noch ein paar Tage hinziehen. Wenn es gar nicht vorstellbar wäre, dass er bleibt, dann wäre das Thema bereits abgehakt. Kloppo muss eine grundsätzliche Entscheidung über seine Zukunft treffen", erklärte Manager Christian Heidel erneut: "Wir können ihn natürlich nicht finanziell locken. Wenn er gehen würde, wären wir traurig, aber wir würden es akzeptieren. Wenn er bleiben will, wäre der Vertrag in fünf Minuten fertig. So war es in der Vergangenheit und so wäre es auch in Zukunft."

Präsident Harald Strutz sagte: "Wir haben Jürgen diese Zeit gegeben, weil es schwierig für ihn ist. Wenn er weg wäre, wären wir nicht führungslos. Mir ist um die Zukunft nicht bange, denn wir sind mittlerweile auch für andere Trainer sehr interessant."

Klopp selbst unterstrich: "Ich muss über diese Entscheidung grundsätzlich niemandem Rechenschaft ablegen - außer den Personen, die es betrifft. Und die wissen Bescheid."

Nach Informationen dieser Zeitung soll zumindest das Thema Red Bull Salzburg vom Tisch sein. Und der Hamburger SV hat angeblich jetzt auch den kroatischen Nationaltrainer und Ex-Bundesligaprofi Slaven Bilic (39) auf die Kandidatenlist gesetzt. Am Montag soll HSV-Vorsitzender Bernd Hoffmann mit Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Vorstandsmitglied Katja Kraus in Zagreb gewesen sein. utz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:21
Gute Stimmung bei 05ern nach 1:1 beim SC

Vom 05.03.2008

Die Laune bei Trainern und Profis des FSV Mainz 05 gestern Nachmittag beim Auslaufen nach dem 1:1 in Freiburg war sehr gut. Der Ausgleich in der Schlussminute durch Neven Subotic wirkte also tatsächlich wie ein Sieg.


Von

Jens Grützner

Dass Marco Rose wegen einer Hüftprellung nur auf dem Fahrrad saß, dass Milorad Pekovic wegen einer Beckenblessur auch nicht über den Rasen joggte sondern in die Pedalen trat und Dimo Wache kleinere Behandlungen ebenfalls dem Auslaufen vorzog, interessierte nicht. Schließlich geht es dem Trio des FSV Mainz 05 gut genug, um sich in dieser Woche intensiv auf die Zweitliga-Partie gegen Kickers Offenbach am Sonntag vorzubereiten. "Und Tim Hoogland sitzt auch in der Kabine und grinst wieder kräftig", so Coach Jürgen Klopp. Hooglands Meniskusreizung klingt ab.

Dass sich Petr Ruman nach seiner Bandscheibenoperation in der Vorrunde gestern erstmals wieder im Training präsentierte, dabei allerdings noch ein individuelles Programm mit Konditionstrainer Axel Busenkell absolvierte, lässt Klopp auch hoffen, dass der routinierte Stürmer in der entscheidenden Saisonphase den internen Druck auf Isaac Boakye und Felix Borja erhöhen kann. So was hebt die Stimmung natürlich zusätzlich.

Fabrizio Hayer schaute sich das Training an. Der 38-Jährige, der in 176 Zweitliga-Spielen für die 05er am Ball war, ist allerdings eher skeptisch, was den direkten Wiederaufstieg anbelangt. Einerseits. "Ich weiß nicht, ob die Qualität dieses Jahr ausreicht. In Freiburg sind auch wieder zu viele Bälle zu schnell verloren gegangen", sagte der frühere Techniker. "Auf der anderen Seite haben die 05er ja auch eine gewisse Portion Massel. Vielleicht klappt´s deswegen ja doch." Hayer guckte fast ein wenig neidisch den aktuellen Profis beim Kicken zu. "Jetzt weiß ich, was arbeiten ist", sagte er. Der Ex-Mainzer führt ein Restaurant in Heidesheim und baut es zum Hotel aus. "Das ist ein Zwölfstunden-Job am Tag."

Mario Vrancic steht den 05ern in der Zeit von Sonntag bis nächsten Donnerstag nicht zur Verfügung, da er mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft auf Länderspielreise in Ungarn ist. Roman Neustädter nahm gestern am Leistungstest der deutschen U-20-Nationalmannschaft in Leverkusen teil.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:22
Ortsbeirat Bretzenheim hinterfragt Bauvorhaben / Sorge um Naherholung

Vom 05.03.2008

Der geplante Bau des 05-Stadions an der Koblenzer Straße schlägt Wellen in Bretzenheim. Rund 100 Interessierte waren gestern Abend gekommen, um die Sondersitzung des Ortsbeirates im Foyer der TSG-Halle zu verfolgen. Vor allem kritische Stimmen wurden laut.

Von Michael Erfurth

Drei Punkte, die von Ortsbeiratsmitgliedern, aber auch von Besuchern der Sitzung kritisch gesehen werden, kristallisierten sich bei der Infoveranstaltung der Stadtverwaltung heraus: Die befürchteten Belastungen durch den Verkehr und die Besucherströme an den Spieltagen, die Beeinträchtigung des Naherholungsgebietes durch den Baukörper und das Stadionumfeld und nicht zuletzt die Behinderung des Kaltluftstroms in Richtung Innenstadt.

Die Vorprüfungen hätten ergeben, dass die klimaökologischen Fragen kein K.o-Faktor seien, verdeutlichte Jan Jahns, Leiter des Umweltamtes. Über verschiedene Wege gelange Kaltluft aus diesem Gebiet über Bretzenheim und am Ortskern vorbei in Richtung Innenstadt. Am Messpunkt Alicebrücke, neben dem Hauptbahnhof, würde sich die Kaltluftmenge an Tagen, an denen kaum Luftbewegungen sind, durch das Stadionprojekt rechnerisch um etwa neun Prozent reduzieren. Dies sei entsprechend der Richtlinie, die die Grenze auf zehn Prozent festschreibt, tolerabel. Außerdem sei es Ziel weiterer Untersuchungen, durch bauliche Maßnahmen entlang des Kaltluftweges diesen Wert zu verbessern. Auswirkungen auf Bretzenheim selbst habe der Stadionbau aus klimaökologischer Sicht keine. Der Leiter des Stadtplanungsamtes Günther Ingenthron betonte, dass auch der zuvor geplante Stadion-Standort am Europakreisel klimaökologische Probleme aufgeworfen hatte.

Das Verkehrskonzept sehe vor, dass die Autofahrer vor allem Parkplätze im Bereich der Universität nutzen sollen, erläuterte Ingenthron. Shuttlebusse sollen darüber hinaus Fans von den Parkplätzen am Bruchweg, an der Wallstraße und am IBM-Gelände, aber auch vom Hauptbahnhof aus zur Saarstraße bringen, wo in 900 Metern Entfernung zur Coface Arena eine Bushaltestelle eingerichtet werde. "In München beträgt der Weg von der S-Bahn zur Allianz-Arena 1400 Meter", in Mainz seien die Wege kürzer.

CDU-Stadträtin Claudia Siebner forderte, die Naherholungsfunktion des Areals dürfe nicht eingeschränkt werden. Und Ortsbeiratsmitglied Uwe Trier (CDU) fragte: "Wer macht den Müll in Bretzenheim weg?" Pia Strupp (Grüne) sieht die Auswirkungen auf das Stadtklima als größtes Problem. Ähnlich formulierte es Dr. Erich Zehnder (SPD) und fragte: "Gibt es Überlegungen, wie die Nachteile, die den Bretzenheimern entstehen, im Stadtteil kompensiert werden können?" Auch Dr. Astrid Böhme (FDP) stellte eine Frage: "Was hat Bretzenheim von dem Stadion, zumal an den Spieltagen die Straßen im Ort abgesperrt werden?"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:22
Keine lauten Konzerte in Coface-Arena

Vom 05.03.2008

mer./MH. Lärmintensive Rockkonzerte soll es im geplanten 05-Stadion in Bretzenheim nicht geben. Das wurde gestern im Sportausschuss des Stadtrates wie auch bei einer Sondersitzung des Ortsbeirates Bretzenheim deutlich. Während der Sportausschuss das Vorhaben an der Koblenzer Straße im Grundsatz befürwortete, wurden im Ortsbeirat kritische Stimmen laut.

Im Sportausschuss bekräftigte Günther Ingenthron, Leiter des Stadtplanungsamtes, dass die Erschließung der Coface-Arena für den Autoverkehr nur über eine zwei- bis vierspurige Straße vom Europakreisel aus erfolgen werde. Von der Koblenzer Straße aus würden nur die Fanbusse der Gastmannschaften sowie Polizei und Rettungsfahrzeuge zum Stadion gelangen. Das Wohngebiet Am Ostergraben und der nördliche Teil Bretzenheims sollten bei 05-Heimspielen ähnlich abgesperrt werden wie zurzeit der King-Park am Bruchwegstadion.

"Der Abstand zur nächsten empfindlichen Wohnnutzung beträgt 630 Meter bis zum geplanten Studentenwohnheim der Fachhochschule und 640 Meter bis zu den ersten Wohngebäuden hinter dem Lärmschutzwall am Ostergraben", sagte Ingenthron und betonte, man wolle "eine nachbarschaftsverträgliche Anlage bauen". Open-Air-Konzerte und vergleichbare Veranstaltungen, welche die Anwohner stören könnten, seien in der 35 000-Zuschauer-Arena nicht geplant. Es seien lediglich Tagungen und ähnliche Events zum Beispiel in den VIP-Räumen im "multifunktionalen Stadion" vorgesehen. Auch FDP-Ratsmitglied und 05-Präsident Harald Strutz versicherte: "Rockkonzerte soll und kann es in diesem Stadion gar nicht geben." Zum weiteren Vorgehen meinte Bürgermeister Norbert Schüler, man werde den Masterplan "mit höchster Priorität fortschreiben. Wenn alles glatt durchläuft, könnten wir bis Ende des Jahres zu Baurecht kommen".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/03/2008 08:23
ÖDP: Ausbau des Bruchwegs reicht aus

Vom 05.03.2008

ok. Die aktuellen Stadionpläne an der Koblenzer Straße haben in Teilen der Bretzenheimer Bevölkerung Proteste ausgelöst. Dies nahm die Stadtratsfraktion von ÖDP/Freie Wähler zum Anlass, noch vor der gestrigen Ortsbeiratssitzung bei einer Informationsveranstaltung im Haus St. Georg ihre ebenfalls kritische Position darzulegen.

Massive Kritik gab es von Seiten der ÖDP an dem im Stadtrat gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bau der Coface-Arena. "In einem Hauruckverfahren" sei der Standort "durch den Stadtrat durchgepeitscht" worden, kritisierte Herbert Egner (Freie Wähler) vor rund 30 Teilnehmern. Die Entscheidung sei über die Köpfe der Bürger hinweg gefallen.

Dr. Claudius Moseler (ÖDP) bemängelte, dass Klimaventilationsbahnen über das Areal liefen, die in ihrer Funktion stark beeinträchtigt würden. Die Kaltluftentstehungsgebiete für die Innenstadt seien in Gefahr. Die als "Kompensationsvorschlag" gedachte Überlegung, das Stadion fünf Meter tief einzugraben, sieht Moseler kritisch. Auch kritisierte der ÖDP-Chef die Reduzierung der Baugrenzen im "Bebauungsplan Hochschulerweiterung". Nicht nur der Bau eines Parkdecks, sondern auch der eines Wohnheims würden dem Stadionneubau zum Opfer fallen, mutmaßte er.

Egner gab zu bedenken, dass es nicht bei der geplanten Investition von 60 Millionen Euro bleiben werde. Er beanstandete, dass "40 Millionen Euro aus kommunalen Krediten" in das Konzept einfließen würden und die Stadt als Bauherr auftrete. "Unser Credo ist, die Stadt soll sich aus der Finanzierung heraushalten." Allenfalls kommunale Zuschüsse seien denkbar. "Der Steuerzahler kommt für Tilgung und Zinsen auf", und letztendlich werde an anderen Stellen gespart. Auch kritisierte Egner, dass sich die Pacht, die Mainz 05 an die Stadt zahle, aus der Ligazugehörigkeit errechnen soll.

Grundsätzlich vertritt die Fraktion von ÖDP/Freie Wähler den Standpunkt, dass "ein kleiner bescheidener Ausbau am Bruchweg" ausreiche. Es gehe darum, die Investition von 25 Millionen Euro in das Stadion am Bruchweg zu erhalten. Die Gründung einer Bürgerinitiative gegen den Bau des Stadions erfolge voraussichtlich am kommenden Dienstag, kündigte Moseler an.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/03/2008 08:43
05-Manager will keinen Oberschiedsrichter / Klopp erhält auch längere Bedenkzeit


Vom 06.03.2008

Zu vier Themen bezog Christian Heidel, Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, Stellung: Schiedsrichterentscheidungen von außen, dem Aufstiegskampf vor dem Duell mit Kickers Offenbach am Sonntag, der Zukunft von Wellington Santos da Silva und der Trainerfrage.


Von

Jens Grützner

Schiedsrichterentscheidungen von außen: Christian Heidel will nicht, dass es dem Fußball ergeht wie dem American Football, dass "Gerichtsurteile von außen", wie er sagt, den Spielfluss unterbrechen, für eine Ausdehnung der Gesamtdauer einer Partie sorgen. "Es war schon immer so und soll immer so bleiben, dass man sich auch über Entscheidungen der Schiedsrichter aufregt. Diese Emotionen gehören zum Fußball. Und letztlich gleicht sich doch irgendwie alles im Saisonverlauf aus."

Der Mainzer Manager ist also gegen den Vorschlag des Fifa-Schiedsrichters Markus Merk, der Oberschiedsrichter vor TV-Kameras empfiehlt. Drei Leute sollen, so Merk, innerhalb einer Minute über strittige Entscheidungen urteilen können. Die Trainer sollen zwei Mal pro Spiel die Möglichkeit erhalten, eine Ansicht der TV-Bilder einzufordern, eine Änderung der gefällten Tatsachenentscheidungen herbeizuführen. Heidel: "Ich bin gegen das große Auge von oben, ich bin aber dafür, dass acht Augen sehen dürfen." Sprich: Der 05er fordert auch in der Zweiten Liga zumindest einen vierten Referee. Bislang gibt es diesen nur in der Ersten Liga am Spielfeldrand. "Und der vierte Mann sollte auch per Knopfdruck dem Schiedsrichter auf dem Feld signalisieren, ob vor ihm eine Tätlichkeit stattgefunden hat oder ähnliches und nicht nur darauf achten, ob die Trainer in ihrer Coaching-Zone sind", so der Mainzer. Heidel kann sich aber auch zwei Unparteiische auf dem Platz vorstellen.

Nur in einem Fall hätte Christian Heidel gerne eine elektronische Hilfe für die Schiedsrichter von außen. "Ich bin absolut für eine Hintertorkamera oder einen Chip im Ball, um zweifelsfrei feststellen zu können, ob ein Ball im Tor war oder nicht."

Der Aufstiegskampf in der Zweiten Liga: Dass sich die 05er nach dem 1:1 gegen den SC Freiburg wieder auf Platz zwei befinden, gefällt dem Manager natürlich, "aber es ist nunmal nicht so, dass wir uns darauf ausruhen könnten." Nach dem fünften Auswärtspunkt im Jahr 2008 sei klar, dass "wir jetzt zu Hause nicht mehr so viele Punkte liegen lassen dürfen". Nach Duellen mit der Spvgg. Greuther Fürth und dem FC Carl Zeiss Jena gab´s erst einen Zähler in den Rückrundenspielen am Bruchweg. Am Sonntag kommt Offenbach. "Aber natürlich ist das jetzt nicht so etwas wie ein Endspiel, das man unbedingt gewinnen muss", so der 44-Jährige weiter. "Es stehen ja noch zwölf Spieltage aus."

Wellington Santos da Silva: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Brasilianer Wellington Santos da Silva den 05ern in dieser Saison noch entscheidend hilft, wird immer kleiner. Kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer hatten die Mainzer den Linksfüßer von Gremio Porto Alegre für knapp 200 000 Euro ausgeliehen - bis zum Sommer. In den zurückliegenden zwei Spielen stand Wellington nicht mal mehr im Kader, vorher war der 22-Jährige nur sechs Mal eingewechselt worden. Christian Heidel: "Es war schon immer so, dass einige Zugänge bei ihren neuen Klubs nicht klarkommen. Ich sehe das ganze emotionslos. Es liegt an Wellington uns davon zu überzeugen, dass er sich hier doch noch durchsetzen kann." Der Techniker habe weiterhin Probleme im mentalen und taktischen Bereich. Tendenz: Es geht zurück nach Brasilien.

Die Trainerfrage: Jürgen Klopp, dessen Vertrag am Bruchweg zum 30. Juni ausläuft, legte sich vor Monaten fest, bis Ende März eine Entscheidung über seine Zukunft zu fällen. Christian Heidel hätte aber auch keine Probleme damit, würde der 40-Jährige eine Verlängerung der Bedenkzeit erbeten. "Fakt ist, dass bei uns in dieser Angelegenheit Ruhe im Verein herrscht, im Gegensatz zu anderen Klubs. Jürgen und ich haben seit Tagen nicht mehr über das Thema gesprochen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/03/2008 08:43
Stadion beeinträchtigt Frischluftzufuhr zur City

Leiter des Umweltamtes: Kein K.o.-Faktor für Coface-Arena / Klimagutachten soll Lösungen aufzeigen

Vom 06.03.2008

Das inmitten der Bretzenheimer Felder in der Nähe der Koblenzer Straße geplante 05-Stadion liegt in einem Gebiet, das für die Kaltluftströme in Richtung Innenstadt von Bedeutung ist. Mit einem Bündel von Maßnahmen will die Stadt dieses Problem in den Griff bekommen.

Von Michael Erfurth

Aus klimaökologischer Sicht gibt es keinen K.o.-Faktor für den Bau der Coface Arena rund 400 Meter westlich der Koblenzer Straße. Das versichert Umweltdezernent Wolfgang Reichel (CDU) - und er erhält bei dieser Vorabbewertung auch die Unterstützung von Amtsleiter Jan Jahns. Problemfrei ist das Projekt aus diesem Blickwinkel jedoch nicht - denn die Frischluftzufuhr in die Innenstadt wird beeinträchtigt.

Auf den Feldern westlich der Koblenzer Straße bis zur Autobahn A 60, aber auch darüber hinaus in Richtung Drais bildet sich allmorgendlich ein "Kaltluftsee". Dieser ist auch für die Innenstadt von Bedeutung - vor allem an den Tagen, an denen es windstill ist und die City sowie die Neustadt kaum mit Frischluftströmen versorgt werden.

Vom Bretzenheimer "Kaltluftsee" aus gibt es verschiedene Korridore, durch die die kühle Luft in die Innenstadt gelangt. Einer dieser Wege beginnt etwa dort, wo das Areal für die Coface Arena vorgesehen ist. Die Kaltluft bahnt sich dann ihren Weg durch den Grünbereich zwischen dem Uni-Campus und den Wohngebieten am Bretzenheimer Ortsrand. Durch diesen Grünzug strömt die Luft vorbei am Hildegardis-Krankenhaus und am Hauptfriedhof zur Unteren Zahlbacher Straße und von dort aus weiter in Richtung Binger Schlag bis zur Alicebrücke am Hauptbahnhof. Die Frischluftzufuhr an diesem Tor zur City wird durch das Stadionprojekt in Bretzenheim "bezogen auf 30 Prozent der Tage, an denen die Luft stagniert, um etwa neun Prozent reduziert", betont Jahns. Die zulässige Grenze für solch eine Beeinträchtigung liege gemäß einer VDI-Richtlinie bei zehn Prozent der vorhandnen Frischluftzufuhr, werde also knapp unterschritten.

Dies ergab zumindest eine erste Vorprüfung, weitere Messungen und Untersuchungen werden jetzt folgen. Jahns rechnet damit, dass das Klimagutachten in vier bis fünf Monaten vorliegt. Ziel sei es, dabei Ideen zu entwickeln, wie die Marke von neun Prozent unterschritten werden kann.

Aufgrund der Vorprüfungen gibt es aus klimaökologischer Sicht bereits einige Maßnahmen. So wurde der Stadionbau von der Koblenzer Straße einige hundert Meter nach Westen verrückt und so in die Landschaft eingepasst, dass die Luftströme möglichst wenig behindert werden. Außerdem werden die 1200 Stellflächen auf dem Parkplatz am Stadion und weitere umliegenden Fläche nicht versiegelt. Bei neuen Parkplatzbauten ist die Pflanzung von einem Baum pro vier Stellplätze vorgesehen, an der Coface-Arena wird die Zahl der Bäume niedriger ausfallen, und die Planzungen sollen so erfolgen, dass die Luft möglichst ungehindert strömen kann. All diese Maßnahmen würden bewirken, dass die erforderlichen neun Prozent erreicht werden können.

Zusätzliche Vorhaben würden die Situation verbessern. So gebe es Gespräche mit dem Land, auf den Bau eines drei- bis viergeschossigen Parkdecks südlich des Fachhochschulneubaus zu verzichten und nur ebenerdige Stellflächen vorzusehen, um keine Barriere für die Kaltluft, die zwischen FH und Coface Arena sich ihren Weg sucht, aufzubauen. Außerdem soll der Bebauungsplan für dieses Uni-Erweiterungsgelände so verändert werden, dass an der Südspitze in Zukunft keine höheren Bauten errichtet werden dürfen. Das geplante Studentenwohnheim sei davon nicht betroffen, da es nördlich der FH entstehen soll.

Ein positiver Einfluss auf das Stadtklima lässt sich auch durch das Entsiegeln des asphaltierten Parkplatzes am Dalheimer Weg zwischen Uni und Bretzenheim erreichen, so Jahns.

Das Vorhaben, den Stadionbau fünf Meter in der Erde zu versenken und so die Höhe der Tribünendächer auf 20 Meter zu begrenzen, bringe aus klimaökologischer Sicht keine Vorteile, erläutert Umweltamtsleiter Jahns.

Denn die Kaltluftströme bewegten sich ohnehin nur bis zu einer Höhe von 15 bis 20 Metern. Die Tieferlegung habe vielmehr ästhetische Gründe. Außerdem könnte die Zuschauer so besser ihre Plätze auf den Tribünen erreichen. Probleme mit dem Grundwasser gebe es keine, versichert der Leiter des Umweltamtes. "Der Grundwasserspiegel liegt viel tiefer."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/03/2008 08:44
Stadiongegner wollen keine BI gründen

Vom 06.03.2008

mer. Die Gegner des Stadionbaus in Bretzenheim wollen vorerst keine Bürgerinitiative (BI) gründen. Das sagte gestern der AZ ein Mitglied der Gruppe, die sich direkt nach der Verkündung des Standorts durch die Stadt zusammengefunden hat. Zum einen sei in dieser Gruppe niemand, der kontinuierlich Zeit in solch eine BI investieren könne. Zum anderen habe es einige Anfeindungen gegenüber den Stadiongegnern gegeben, die ins Persönliche gegangen seien. Dies sei auch der Grund, dass die Mitglieder der Gruppe nicht namentlich genannt werden möchten. Um den Kontakt zu anderen Stadiongegnern zu ermöglichen, will die Gruppe ein Postfach einrichten.

Kritik an der Stadt

Ende Februar hatten einige Familien im Wohngebiet am Ostergraben 260 Unterschriften gesammelt, daraus entstand die Gruppe. Sie kritisiert, dass durch den Stadionbau wertvolles Ackerland verloren gehe. "Die Böden zählen zu den drei besten Lagen in Rheinland-Pfalz. Selbst wenn man den Landwirten Ausgleichsflächen verspricht, haben diese nicht diese Qualität." Außerdem sei zu befürchten, dass die Bauern Ernteeinbußen hinnehmen müssten, wenn Fußballfans über die Felder laufen. Vor allem die klimaökologischen Fragen sehen die Gegner kritisch: "Die Stadt gibt an, dass die Frischluftzufuhr in der Innenstadt um neun Prozent reduziert wird, wobei die erlaubte Grenze ausgerechnet bei zehn Prozent liegt. Das kommt uns sehr merkwürdig vor." Der Flächennutzungsplan der Stadt besage, dass Kaltluftschneisen freizuhalten seien - "und jetzt will man sich daran nicht halten".

Auch Grüne dagegen

Nicht nur die Stadtratsfraktion Fraktion von ÖDP/Freie Wähler, auch ein Teil der Grünen-Fraktion hatte sich im Stadtrat gegen den Aufstellungsbeschluss für den Bau des Stadions in Bretzenheim ausgesprochen. Im AZ-Bericht von gestern über eine ÖDP-Veranstaltung war dies falsch dargestellt worden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/03/2008 09:01
Rückkehr zur "Old School"?

In den Zeiten von Vertikalpässen, Pressingopfern und ballorientierter Raumdeckung klingt das Wort Manndeckung fast despektierlich. Auf alle Fälle altmodisch. Es ist die "Old School", wie Neven Subotic zu sagen pflegt. In Mainz, einem der Fußballstandorte innovativer Ideen, kramen sie dieses Relikt möglicherweise wieder hervor. Zumindest bei Defensivstandards.

Mit Beginn der Saison führte Jürgen Klopp die Raumdeckung bei gegnerischen Eckbällen ein und ließ sie exzessiv üben. "Ich habe noch nie so viele Standards trainiert", bestätigt Nikolce Noveski. Ziel war es, die torgefährlichen Räume mit den kopfballstärksten Spielern zu besetzen und sich von Körpergrößen des Gegners unabhängig zu machen. Der sprunggewaltige Borja sowie Noveski, Subotic und Pekovic bildeten die erste Verteidigungslinie am Fünfmeterraum, ein Stück weiter reihten sich fünf Spieler auf.
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Klopps Plan aber ging nicht auf. 22 Gegentore weisen Mainz 05 zwar als abwehrstärkste Mannschaft der Zweiten Liga aus, neun fielen jedoch nach Standards (sieben nach einer Ecke, zwei nach Freistößen von der Seite). Das sind satte 41 Prozent. Acht davon waren Kopfbälle. Und das gegen Innenverteidiger wie Noveski oder Subotic, die aus dem Spiel heraus nur selten ein Luftduell verlieren. "Ich selbst verteidige bei Ecken lieber im Raum, ich bin unabhängig vom Gegenspieler und kann richtig zum Ball gehen", sagt Noveski, "aber nach den Erfahrungen gegen Jena und Freiburg wäre eine Umstellung besser. Wir lassen die Leute durchlaufen, vielleicht verlässt sich einer auf den anderen." Der Trainer ist nach wie vor von der Raumdeckung überzeugt. "Es ist eine sehr, sehr gute Geschichte, die man auch in schwierigen Situationen durchziehen sollte, aber sie braucht Zeit", erklärt Klopp, nach vier Standardgegentoren zuletzt, "ist aber der Zeitpunkt gekommen, das zu überdenken. Vielleicht fühlt sich die Mannschaft anders wohler." Gegen Offenbach sei eine Mann- oder eine kombinierte Deckung möglich.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/03/2008 12:52
"Da hatten wir wohl das richtige Näschen..."

05-Präsident Harald Strutz zur Vertragssituation von Trainer Klopp / "Der Impuls muss vom Feld kommen"

Vom 08.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat in den vergangenen Wochen wichtige Weichen gestellt. Das Stadionprojekt ist auf dem Weg (siehe auch Lokalteil), der Vertrag mit Manager Christian Heidel wurde bis 2013 verlängert. Unbeantwortet ist weiterhin die Trainer-Frage. Wir sprachen mit dem Präsidenten des Klubs, Harald Strutz.


Das Stadionprojekt an der Koblenzer Straße nimmt Fahrt auf, Manager Christian Heidel bleibt bis mindestens 2013, in der Liga steht Tabellenplatz zwei zu Buche. Alles im Lot beim 1. FSV Mainz 05?

Strutz: Ja. Es ist nicht nur alles im Lot, es ist eine spannende, wenn auch schwierige Zeit. Es stehen viele Aufgaben in der Entwicklungsgeschichte unseres Vereins an, und es ist auch für mich persönlich ein großartiges Gefühl dabei sein zu können. Zugleich steigt natürlich die Verantwortung für das Präsidium. Ich bin froh, dass es beim Stadionprojekt endlich gelungen ist, dass Stadt und Verein ohne Wenn und Aber einen Rütlischwur durchgehalten haben.

Sind Sie stolz oder beunruhigt, dass ihr Trainer Jürgen Klopp bei vielen Klubs ein Kandidat für den Cheftrainerposten ist?

Strutz: Ich bin stolz, weil wir ihm die Möglichkeit gegeben haben so ein Trainer zu werden. Es ist mit sein großes Verdienst, den Verein Mainz 05 so in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt zu haben. Da hatten wird wohl vor sieben Jahren das richtige Näschen...

Es ist aber ungewöhnlich für ein Unternehmen, dass einer Führungskraft in solch exponierter Stellung praktisch ein Freibrief zur Vertragsverlängerung und zugleich eine Arbeitsplatzgarantie ausgestellt wird. Ist das nun eine Last oder die einzige Chance Klopp in Mainz zu halten?

Strutz: Das ist die besondere Stärke aller Verantwortlichen. Das liegt in der unglaublichen Geschichte des Vereins, die wir gemeinsam erlebt haben, begründet. Daraus entstand so viel Respekt und Vertrauen. Das mag ungewöhnlich sein, aber das ist eben die Stärke, die diesen Verein ausmacht und von anderen unterscheidet. Jeden Tag kann nur mit hundert Prozent Einsatz überzeugt und gestaltet werden. Jeder muss wissen - das ist meine Aufgabe, mein Leben, meine Verantwortung. Nur so ist man in der Lage, die Visionen glaubhaft rüber zu bringen. Dieser von ihnen angesprochene Freibrief ist das Ergebnis dieser gemeinsamen Entwicklung. Ich finde das unglaublich spannend.

Zurück zum Stadionprojekt. Haben Sie Verständnis für die Sorgen der Anwohner in Bretzenheim?

Strutz: Jein. Auf der einen Seite bin ich erschrocken über die Äußerungen, es sei Druck ausgeübt worden. Das ist die Behauptung einer politischen Partei. Sollte es solche Vorfälle gegeben haben, dann ist das nicht in Ordnung und ging schon gar nicht vom Verein aus. Auf der anderen Seite ist es normal, dass die Bedenken der Anwohner geprüft werden. Ich finde es aber schade, warum man solch ein Projekt für die Stadt gleich wieder emotional befrachtet. Das ist doch auch für Bretzenheim eine große Chance. Und ich wiederhole: Ich finde es bedenklich, wenn politische Kräfte dies nun zu einem Wahlkampfthema machen wollen und Stimmung erzeugen, um dadurch Aufmerksamkeit zu erreichen. Gegen Sachargumente habe ich gar nichts, darüber muss dann gesprochen werden.

Gab es schon Reaktionen von Sponsoren oder potenziellen neuen wirtschaftlichen Partnern nach der Standortentscheidung?

Strutz: Wichtig ist, der Namensgeber mit Coface für die Arena steht. Es ist nun die Aufgabe des neuen Marketingleiters (Der Name des Nachfolgers von Klaus Drach wird demnächst bekannt gegeben, genauso wie der neue Ausrüster, wir berichteten) in den Interview

kommenden zwei Jahren neue Sponsoren für das Stadion zu finden und die aktuellen Partner zu betreuen.

Sie haben angekündigt, dass durch eine Satzungsänderung die Amtszeit des 05-Vorstandes von zwei auf eventuell vier Jahre ausgedehnt werden soll. Ist das ein Thema für die Mitgliederversammlung im Herbst?

Strutz: Der Vorstand wird sich geschlossen zur Wiederwahl stellen. Bei vielen anderen Bundesligisten läuft die Amtszeit drei oder vier Jahre. Bei uns sind es zur Zeit zwei Jahre. Wir werden da einen Vorschlag machen.

Zurück zur aktuellen sportlichen Situation. Erleben die Zuschauer die beste oder spannendste Zweite Liga aller Zeiten?

Strutz: Da die Liga spannend ist, ist sie auch die beste. Jürgen Klopp hat es richtig gesagt, unsere Fans dürfen sich richtig in Stimmung bringen. Freiburg hat gezeigt wie die Aufgabe angegangen werden muss, um die Chance wahrzunehmen. Der Impuls muss vom Feld ausgehen und dann von den Zuschauern aufgenommen werden. Diese Stärke zeichnet uns seit einem Jahrzehnt aus. Sie hat uns dahin gebracht, wo wir stehen - unsere Fans müssen jetzt explodieren.

Bis jetzt hat die Mannschaft die Zuschauer in diesem Jahr im Bruchweg-Stadion aber noch nicht verwöhnt. Zuletzt gab es am 7. Dezember zufriedene Gesichter bei einem Heimspiel als der 1. FC Köln mit 1:0 bezwungen wurde. Was erwartet der Präsident vom Spiel gegen die Offenbacher Kickers am Sonntag?

Strutz: Das Spiel hat doch Derby-Charakter, und die Offenbacher sind doch in unserem Stadion aufgestiegen ... Das Spiel kommt genau zur richtigen Zeit, es herrscht eine große Emotionalität. Unsere Fans wollen jetzt aber live im Stadion erleben, was sie von der Mannschaft zuletzt am Bildschirm aus Mönchengladbach und Freiburg geboten bekamen.

Das Gespräch führte

Lutz Eberhard
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/03/2008 12:53
Aufmerksamkeit bei Ecken des Gegners

Mainzer gehen ohne personelle Sorgen ins Spiel gegen Offenbach/Geheimtraining vor Derby

Vom 08.03.2008

Von
Lutz Eberhard

MAINZ Fußball-Zweitligist Mainz 05 kann am morgigen Sonntag, 14 Uhr, gegen die Offenbacher Kickers ohne personelle Sorgen antreten. Am heutigen Samstag steht freilich noch das Abschlusstraining an. Der OFC muss dagegen auf einige Spieler verzichten.

Die Nullfünfer trainierten gestern wie angekündigt auf dem Platz hinter der Nordtribüne unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es ging unter anderem darum, wie gegen die Kickers und auch in den nachfolgenden Partien verhindert werden kann, dass nach Eckbällen Gegentore fallen. Darum sollen sich nicht nur die beiden langen Innenverteidiger Nikolce Noveski und Neven Subotic kümmern.

Jürgen Klopp erinnert sich ungern an das Hinspiel. "Wir waren überlegen, kassierten Gelb-Rot und haben 0:2 verloren. Aber wenn wir die Leistung aus der ersten Halbzeit wiederholen würden und treffen, dann wäre das was", meinte der 05-Trainer. Klopp sagte, der OFC habe sich in der Winterpause mit Aristide Bancé im Angriff sehr gut verstärkt, "er bildet mit Suat Türker ein gefährliches Sturmduo".

Offenbach geht personell geschwächt ins Rhein-Main-Duell. Neben den gesperrten Ricardo Sousa (Gelb-Rot) und Thorsten Judt (5. Gelbe Karte) verlängerte Christian Müller mit einem Muskelfaserriss die lange Liste der Verletzten. Mitte der Woche hatte sich Müller noch auf die Partie gefreut, weil er gute Erinnerungen an Mainz hat. In der Saison 2004/05 wurde der Zweitliga-Aufstieg am letzten Spieltag im Bruchweg-Stadion mit einem 1:0 Sieg gegen die zweite Mannschaft der 05er perfekt gemacht. Offen bleibt für OFC-Trainer Andersen der Einsatz des erkrankten Anastasios Agritis und des angeschlagenen Abwehrspielers Moses Sichone. "Wir werden aber elf Spieler aufs Feld schicken, die fit und verletzungsfrei sind", sagte Trainer Jörn Andersen, der nur ungern auf den sambischen Nationalspieler Sichone verzichten will. "Er ist Kämpfer und Führungsspieler", meinte der 45-Jährige. "Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen", erklärte Andersen, der mit seinem Team nur eine der letzten acht Begegnungen verlor. Unterstützt werden die Offenbacher von 2000 Fans im mit 20 300 Zuschauern ausverkauften Bruchwegstadion.

Jürgen Klopp konnte im "geheimen Training" mit allen Akteuren die speziellen Abläufe bei Offensiv- wie Defensivaktionen üben. Chadli Amri wirkte nach seinen Rückenproblemen wieder mit, es wird sich zeigen, ob er am Sonntag zur Verfügung steht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/03/2008 12:53
Keine zertrampelten Äcker

Bürgerinfo zu Stadion/OB: Restliche Fläche unbebaut

Von Monika Paul

Auf dem 11,6 Hektar großen Areal neben der neuen FH wird es außer dem Stadionkomplex keine weitere Bebauung geben. Darin legten sich am Freitagabend bei der Einwohnerversammlung in Bretzenheim Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD), Baudezernent Norbert Schüler und Umweltdezernent Wolfgang Reichel (beide CDU) fest. Beutel sagte über weitere Ansiedlungen: "Wir wollen das nicht, und wir können es nicht." Schüler sekundierte: "Dafür fehlt jede Rechtsgrundlage."

Fast drei Stunden dauerte die erste Bürgerinformation, zu der über 400 Zuhörer in die TSG-Halle gekommen waren. Vom Applaus her hielt sich die Zahl der Stadionbefürworter und der Gegner etwa die Waage. Letztere taten vor allem Sorgen um die Landwirtschaft und um das Naherholungsgebiet kund. "Bestes Ackerland verschwindet unter Beton, das ist eine Todsünde", rief Hans Schmitt, früherer Vorsitzender des Bretzenheimer Bauernvereins unter großem Applaus. Sein Nachfolger Matthias Stauder fürchtet "Müll und Vandalismus" auch auf angrenzenden Feldern. Anwohner Rudi Trares meinte: "Wir verlieren unser Naherholungsgebiet." Neu-Bretzenheimerin Xenia Roth pflichtete bei: Sie sei aus der Neustadt weggezogen, um mehr im Grünen zu sein. Nun werde die Grünfläche zugebaut. Andere Ostergraben-Anwohner sorgten sich, in ihrem Wohngebiet könnten betrunkene Fußballanhänger randalieren. Dafür ernteten sie ungläubiges Kopfschütteln von 05-Fans.

Ordnungsdezernent Franz Ringhoffer (FDP) sicherte Anwohnern und Landwirten zu, bei jedem Heimspiel würden der Ostergraben für den Autoverkehr, auf der anderen Seite der Koblenzer Straße aber auch die Feldwege rund um das Stadion gesperrt. "Da haben wir auf dem Hechtsheimer Messegelände Lehrgeld gezahlt, als dort im ersten Jahr alles zugeparkt war." Auch zertrampelte Äcker werde es in Bretzenheim nicht geben, versprach er. Die Ordnungskräfte zahle der Verein.

05-Präsident Harald Strutz und Manager Christian Heidel warben bei noch skeptischen Anwohnern: "Haben Sie keine Angst, das Stadion wird weniger Beeinträchtigungen für Sie bringen als Sie befürchten, aber Vorteile für die ganze Stadt" (Strutz). Ortsvorsteher Wolfram Erdmann (CDU) gestand "als Privatmann und langjähriger 05-Fan", er freue sich auf die Coface-Arena in Bretzenheim. Er versicherte zugleich: "Der Ortsbeirat passt auf." Beeinträchtigungen des Stadtteils werde er nicht zulassen.

Dass der Stadion-Bau Auswirkungen auf das Klima in der Innenstadt - weniger in Bretzenheim selbst - hat, räumte Reichel ein. Damit die Verringerung der Frischluftzufuhr noch tolerabel sei, nannte er neu als "mittelfristige" Maßnahme die Umgestaltung der Stallanlagen des Bretzenheimer Rassegeflügelzuchtvereins - und erntete dafür Gelächter. Franz Rebstock, Leiter der TSG-Turnabteilung, hofft dagegen eher auf Vorteile für Bretzenheimer Vereine. "Ich freue mich auf das Stadion, der Standort ist verkraftbar - und uns geht es hier gut. Wir haben eine Super-Sozialstruktur und keine Industrie", sagte er, ebenfalls unter Applaus. Wo Platz für ein ein neues Stadion sei, hoffe er aber auch auf eine neue TSG-Halle.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/03/2008 12:53
Die Stadion-Pläne polarisieren

AZ-Umfrage unter Besuchern der Einwohnerversammlung/Fronten verhärtet

Das Interesse an der Bürgerinformation zu den Stadion-Plänen in Bretzenheim am Freitagabend war groß: Rund 400 Zuhörer bevölkerten die TSG-Halle. Unter ihnen hielten sich Befürworter und Gegner in etwa die Waage.
Vom 08.03.2008

BRETZENHEIM Auf einer Einwohnerversammlung in der TSG-Halle haben gestern Abend Befürworter und Gegner des Stadion-Neubaus Argumente ausgetauscht. Bereits lange vor Beginn fanden sich zahlreiche Interessierte ein. Die hofften nicht nur auf Informationen, sondern hatten auch selbst einiges zu sagen.

Von Mara Braun

Nach dem Scheitern der Pläne für den Europakreisel hält Alfred Besand (60) den neuen Standort für "sehr gut ausgewählt." Die massive Kritik einiger Anwohner kann der Bretzenheimer nicht verstehen. "Das ist schon traurig, wenn ein Projekt, das für ganz Mainz diese Bedeutung hat, so blockiert wird. Zumal es bloß um rund 20 Tage im Jahr geht." Auch Gattin Heidi kann den Protest nicht nachvollziehen, beide hoffen deshalb, dass die Pläne nicht wieder scheitern.

Dirk Geyer, der mit Töchterchen Jana zur Versammlung gekommen ist, hätte gegen ein Scheitern des Stadionneubaus hingegen nichts einzuwenden. "Aus meiner Sicht ist ein neues Stadion so oder so unnötig", findet der 38-Jährige. "An dem Standort wächst es sich sogar zu einer Zumutung aus."

"Keine Ahnung" hätten die Gegner der Pläne für die neue Coface-Arena, schimpft 05-Anhänger Siegfried Leibing. Dem 77-jährigen Bretzenheimer ist die Motivation der Protestler ein Rätsel: "In anderen Städten hat es im Vorfeld auch nicht dieses Trara gegeben, wieso ausgerechnet bei uns?"

Als "Frechheit" empfindet eine Bretzenheimerin den neuen Standort. "Da kann man das Stadion gleich in den Volkspark bauen", ärgert sich die 60-Jährige, die anonym bleiben will. "Wenn ich mir so anschaue, wie mit Gegnern umgesprungen wird, da habe ich einfach Angst", fühlt sich die Befürworterin einer Bürgerinitiative bedroht.

Keine Gefahr für Gegner des Neubaus sieht Dauerkarteninhaber Marco Müller. "Mir ist von derartigen Drohungen nichts bekannt", sagt der 23-Jährige, der sich eine Eskalation nicht vorstellen kann. Die Pläne für den neuen Standort begrüßt der Stadecken-Elsheimer, der sich unter anderem über die gute Verkehrsanbindung der künftigen Arena freut.

"Bester Boden soll da einfach zubetoniert werden", ärgert sich Jochen Martens. Auch unter klimaökologischen Gesichtspunkten findet der 66-Jährige die aktuelle Planung "absolut unvernünftig!" Dem Verein sei er positiv gesonnen, auch ein neues Stadion befürworte er grundsätzlich - "aber bitte nicht in Bretzenheim".

Verständnis für die Debatte um eine ausreichende Frischluftzufuhr der Innenstadt äußert die Bretzenheimerin Barbara Müller: "Das muss natürlich geprüft werden." Fallen die Gutachten positiv aus, spricht für die 37-Jährige nichts gegen den neuen Standort. "Ich würde mich freuen, wenn die 05er hier endlich ihr neues Stadion bekommen, denn das ist wichtig für den Verein." Und der, findet sie, sei von unschätzbarem Wert für die Stadt Mainz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:24
Wir alle sind Mainzer! Ich sehe nichts!


Vom 10.03.2008

Von Sven Hieronymus

Wissen Sie wie das ist, wenn man sich für Fußball interessiert, sich aber niemand dafür interessiert, dass man das tut. Also für Fußball grundsätzlichen schon, aber nicht für meinen Verein. Ich bin gerade unterwegs auf Tour mit einem Köln-Fan, einem Schalke-Fan und einem... ich traue mich kaum es auszusprechen... einem Fan der Oberliga Südwest... also Kaiserslautern. Mit solchen Typen bin ich seit Wochen in der Republik unterwegs und bekomme nur am Rande mit, wie unsere Buben kicken.

Beim Koblenz-Spiel war ich im ICE, Fürth habe ich live erlebt, Gladbach am Fernseher, gegen Jena wurde ich informiert per SMS von meiner Frau und beim Freiburg-Spiel war ich in Herford: In einem eiskalten Bahnhof, mit dem Handy ins Internet und dort kurz vor der Zugabe mitbekommen, dass Freiburg führt. Auf die Bühne, runter von der Bühne und "aktualisieren" gedrückt und siehe da 1:1.

Dann liest du, dass Klopp geht, nicht geht, vielleicht geht, Bretzenheimer keine Frischluft mehr bekommen und Amri nur noch jammert wegen Rückenschmerzen. Die Buben steigen vielleicht auf und ich bekomme es nicht mit. Und die DFL legt die Spieltermine so, dass ich auch ja am falschen Tag am falschen Ort bin. Habe ich montags frei, spielen die freitags, habe ich sonntags frei, spielen die montags und bin ich Freitag zu Hause, kicken die sonntags. Hätte ich nur in der Schule aufgepasst, dann hätte ich einen anständigen Beruf erlernt und könnte den Buben beim Kicken zuschauen.

Doch gestern war es mal wieder so weit. Ich war da und unsere Jungs auch. Der Vorort von Frankfurt machte richtig Druck und unsere Buben spielten so, als wollten sie Lautern folgen. Dann bekommen wir es in den Griff und die "Großmäuler" ohne eigene Vorwahl retten ein paar mal auf der Linie. Pause. Stundenlanges Anstehen am Toilettenhäuschen und am Bierstand und wieder hoch. Hoogland köpft irgendwie, irgendwann ein Tor und wir gehen in Führung. Der Vorortstürmer Türker hat sich anscheinend beide Beine gebrochen, denn er fällt ständig hin. Zwischendrin weist Klaus Hafner drauf hin, dass das Spiel unterbrochen ist, auf den Schiri hört eh keiner mehr und Amri zeigt uns, dass man auch aus kurzer Distanz das Tor nicht treffen kann. Wenn du früher im Schulhof so ein Ding versemmelt hättest, wärst du noch Wochen später beim "Tipp-Topp" am Schluss gewählt worden. Aber bei uns darf das jeder, denn kontern können wir ja gar nicht. Da laufen wir zu fünft auf einen Verteidiger und den Torwart zu (der sich gerade die Schuhe bindet und seine Haare föhnt) und machen... nichts draus. Wie sagte eine Freundin zu mir: "Wenn ich so Haare schneiden würde, könnte ich meinen Laden dicht machen!" Wir aber machen noch bis Mitte Mai weiter und dann schauen wir mal.

Also mit "wir" meine ich Sie, denn wer weiß, was ich noch zu sehen bekomme. Aber wenn ich nichts sehen kann, muss ich wenigstens nicht beim Pinkeln anstehen und bekomme mein Bier pünktlich. Wir alle sind Mainzer... und mir derfe des!
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:24
Rückschlag für Christian Wetklo

Christian Wetklo geht nicht davon aus, in dieser Saison noch einmal zum 05- Zweitligakader zu gehören. Der dritte Keeper, der seit geraumer Zeit wegen einer Schulterverletzung fehlt, hat einen Rückschlag erlitten. "Bis letzte Woche ging es ganz gut, aber jetzt ist der ganze Schulterapparat total fest, die Außenrotation ist nicht da, und ich habe Probleme mit der Halswirbelsäule", berichtete Wetklo gestern. Möglicherweise müsse er noch einmal zum Operateur, um arthroskopisch prüfen zu lassen, ob es Verklebungen in der Schulter gebe. "Abwarten, was das ist", sagte der Torhüter. "Für mich war klar, dass ich frühestens im April richtig trainieren kann. Was soll ich mir jetzt große Hoffnungen machen, diese Saison noch einmal dabei zu sein, wenn ich jetzt noch drei Wochen brauche, um mit dem Torwarttraining zu beginnen." Er glaube nicht, sagte Wetklo, dass seine Mannschaft ihn in den letzten zwei Saisonspielen noch brauche. Jetzt gehe es für ihn darum, sich wieder heranzuarbeiten und zu Beginn der neuen Saison fit zu sein. "Es klappt halt nicht, also muss ich ruhig bleiben."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:24
Mit vollem Einsatz und Gottes Hilfe
Beim ersten Heimsieg 2008 wirkt Mainz nicht souverän
VON DANIEL MEUREN

An der Kabinentür hatte Jürgen Klopp vor dem Zweitligaspiel gegen die Offenbacher Kickers ein großformatiges Papier aufgehängt, auf dem alle Spieler beim Rausgehen den Satz "Ich gebe heute 100 Prozent für meine Mannschaft" unterschreiben sollten. Felix Borja fügte noch auf Spanisch den Satz "Alles, was wir können, kommt von Gott" hinzu. So war es vermutlich die Addition aus hundertprozentigem Einsatz und göttlichem Beistand vor allem in der ersten, von den Gästen dominierten halben Stunde, die den Mainzern den ersten Heimsieg in der Rückrunde bescherte. "Wir waren der verdiente Sieger gegen starke Offenbacher", sagte Klopp.

Seinen Spielern fiel die Bewertung der 90 Minuten schwerer. "Auf der einen Seite hatten wir zehn hundertprozentige Chancen", sagte Daniel Gunkel. "Auf der anderen Seite hatten wir katastrophale erste 20 Minuten, in denen wir richtig Glück hatten, dass die Kickers nicht schon 2:0 führten." Gunkel beschränkte sich in seinem abschließenden Urteil deshalb darauf, von einem Big Point im Aufstiegsrennen zu sprechen, wie ihn die Mainzer in den kommenden elf Spielen bis zum Saisonende noch oft landen müssten. An einem Wochenende, an dem die ersten Fünf der Tabelle alle siegten, haben die Mainzer dank des vierten Saisontreffers von Tim Hoogland erneut den Aufstiegsplatz verteidigt. "Schön, dass wir mitgezogen haben", sagte Klopp. "Vor allem die Gladbacher werden sich als Tabellenführer vermutlich totärgern, dass sie das ganze Wochenende nach ihrem Freitagssieg auf Ausrutscher warteten, aber letztlich doch wieder nur vier Punkte Vorsprung haben."


Während die Zuversicht in Mainz wieder Einzug hält, sucht der Bundesligaabsteiger noch immer die in der Winterpause abhanden gekommene Form aus den Heimspielen der Vorrunde. "Uns fehlt diese Souveränität sicherlich noch", sagte Kapitän Dimo Wache. "Das liegt auch daran, dass es einige bei uns derzeit nicht schaffen, sich 90 Minuten zu konzentrieren." Aus dem Grund vergaben die Mainzer in der Schlussphase etliche Überzahlsituationen kläglich. Immerhin stand dafür die Hintermannschaft gegen das starke Offenbacher Sturmduo Aristide Bancé und Suat Türker meist souverän, die Umstellung von einer Raumdeckung auf eine kombinierte Mann-Raum-Deckung bei den Standards sorgte zudem nach den zahlreichen Gegentreffern der vergangenen Wochen nach Eckbällen und Freistößen für neue Sicherheit. Die Null steht also womöglich derzeit recht sicher in Mainz. Und vorne hilft vermutlich der von Borja angerufene liebe Gott.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:25
Zum dritten Mal ließ...

Zum dritten Mal ließ Nejmeddin Daghfous in dieser Saison eine sehr gute Möglichkeit aus, um sein erstes Tor in der Zweiten Liga zu erzielen. Gestern schien es gut zehn Minuten vor dem Abpfiff gegen die Offenbacher Kickers ganz einfach. "Ich wollte den Ball noch mal rumlegen, weil der Verteidiger vor mir lag. Als ich den Ball nur einschieben wollte, da war plötzlich der Torwart aus dem Chaos da und klärte auf der Linie", schilderte der 21-Jährige im Gespräch mit der AZ und ärgerte sich auch Minuten nach dem Abpfiff noch wahnsinnig darüber, dass er das 2:0 nicht gemacht hatte. "Das ist bitter für mich, aber zum Glück blieb es bei unserem Sieg." Der Ball kam danach zu Felix Borja.. Aber der Ecuadorianer drosch den Ball über das Tor, obwohl der Winkel nicht schlecht war. "Das gehört zum Fußball", zeigte sich Trainer Jürgen Klopp milde. Auch andere hätten schon klare Chancen vergeben
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:25
Wildwest-Fußball mit sicherem Sieg

Mainz 05 hat Mühe, weil nur ein Tor gelingt

Vom 10.03.2008

Klare Torchancen, viel Platz für Konter, aber nach neunzig Minuten nur ein knapper 1:0-Erfolg für Fußball-Zweitligist Mainz 05 gegen die abstiegsbedrohten Offenbacher Kickers. In dieser Liga ist kein Spiel leicht.


Das Personal: Mainz 05 musste kurzfristig auf Stürmer Isaac Boakye verzichten. Am Samstagabend fühlte sich der Ghanaer schlecht, am Sonntag war er dann mit Fieber richtig krank. Auf der Tribüne saßen Elkin Soto und Wellington. Für Boakye rückte Srdjan Baljak wieder in die Startelf, zuletzt war dies beim Rückrundenauftakt in Koblenz der Fall.

Die Offenbacher mussten auf Ricardo Sousa (Gelb-Rot) und Thorsten Judt (5. Gelbe Karte) sowie den verletzten Christian Müller verzichten. Moses Sichone konnte nach Krankheit spielen.

Die erste Halbzeit: Die erste halbe Stunde gehörte den Offenbachern. Doch der OFC konnte auch das große Durcheinander nach gut einer Viertelstunde im 05-Strafraum nicht nutzen. Das Signal zum Aufbruch gab Daniel Gunkel mit einem Distanzschuss nach 28 Minuten. Danach hatte Mainz 05 einige hochkarätige Möglichkeiten, so stand Denis Epstein zwei Mal goldrichtig auf der Linie nach 05-Eckbällen. Dazu rettete der 41-jährige Torwart der Hessen, Cesar Thier, mehrfach glänzend.

Die zweite Halbzeit: Jetzt spielten nur noch die Nullfünfer und Offenbach hatte keine richtige Torchance mehr. Doch die Mainzer waren entweder zu umständlich, nicht entschlossen genug oder es wurden bei den zahlreichen Kontermöglichkeiten genau die falschen Entscheidungen getroffen.

Was lief gut? Mainz spielte sich aus dem Tief heraus. Der Wille zum Sieg war da, auch wenn nicht alles rund lief. Auch bei den zuletzt so gefürchteten "Standards" der Gegner griff die "neue Manndeckung", die Konzentration ließ nicht nach.

Was muss besser werden? Im Mittelfeld werden zu viele leichte Bälle weggeschenkt. Ob Milorad Pekovic oder Markus Feulner - beide sehr aktiv, aber mit haarsträubenden Aktionen. Daniel Gunkel nähert sich seiner guten Form. Bisweilen fehlte die Ordnung im Mittelfeld, phasenweise war Wildwest-Fußball zu sehen. Die fehlende Konsequenz in der Chancenauswertung zieht sich wie ein Roter Faden durch die Spielzeit.

Fazit: Mainz 05 steht auf Platz zwei, allzu viel läuft also nicht verkehrt, auch die Konkurrenz hat ihre Mühe. Sieben bis acht Mannschaften haben Aufstiegschancen, werden sich aber noch gegenseitig Punkte wegnehmen. Für die Nullfünfer geht es nun am Sonntag zum TSV 1860 München, dann kommt am Ostersonntag zum Spitzenspiel 1899 Hoffenheim an den Bruchweg, bevor es nach Aue geht und die Wiesbadener kommen ...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:25
Die Butter bleibt diesmal auf dem 05-Brot

Mainzer Spieler hadern mit Chancenverwertung, sprechen aber von einem verdienten Sieg /Strutz: "Ein komisches Spiel"

Auf der Innenseite der Kabinentür war es schwarz auf weiß zu lesen. Ein handgeschriebenes Plakat mit den Worten "Ich gebe 100 Prozent für meine Mannschaft" in großen Lettern. Drumherum die Unterschriften der 18 Spieler, die auf dem Spielberichtsbogen vermerkt waren. 100 Prozent Kampf, Leidenschaft und Einsatz hatte Jürgen Klopp, der Trainer des FSV Mainz 05 auf diesem Plakat von seinen Spielern eingefordert. Und diese haben genau das zurückgegeben. Nämlich Kampf, Leidenschaft und Einsatz. Oder wie es Milorad Pekovic kurz nach dem erlösenden Schlusspfiff formulierte. "Wir haben gekämpft und deshalb verdient gewonnen. Alles, was heute zählt, sind die drei Punkte."

Eine Meinung, der sich seine Mannschaftskameraden nur allzu gerne anschlossen. "Gegen Jena haben wir uns noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Diesmal haben wir die drei Punkte in der Tasche. Deshalb können wir zufrieden sein", meinte Markus Feulner. Und Tim Hoogland, der strahlende Matchwinner ergänzte viel sagend: "Drei Punkte sind drei Punkte."

Dass die volle Ernte nur hauchdünn eingefahren wurde und dass das vierte Saisontor des Rechtsverteidigers dazu herhalten musste, interessierte Hoogland dabei weniger. "Es ist völlig egal, wer die Tore macht. Die Hauptsache ist, dass überhaupt welche fallen." Der 22-Jährige war sich zudem sicher, dass sein Treffer in der 53. Minute eigentlich nicht hätte nötig sein dürfen. "Wir müssen schon vor der Pause den Sack zumachen", unterstrich der Ex-Schalker, der sein Tor als "ein bisschen glücklich" bezeichnete. "Das war vorher ein ziemliches Gewurschtel. Und ich wollte den Ball dann nur noch mit dem Kopf in Richtung Tor befördern. Dabei wusste ich noch nicht einmal, wo der Torwart steht", gab Hoogland zu, der offen bekannte, dass die Anfangsphase mehr als holprig war. "Wir haben die Offenbacher wirklich nicht unterschätzt, waren aber in den ersten 30 Minuten nicht so aktiv wie wir es hätten sein müssen."

Katastrophaler Start

Mittelfeldmann Daniel Gunkel sprach sogar von einem "katastrophalen" Beginn, "bei dem wir froh sein konnten, dass wir nicht in Rückstand geraten sind." Dann hätten die 05er die Partie aber in den Griff bekommen. Und: "Nach der Pause haben wir super kombiniert und ein Tempo vorgelegt wie wir es haben wollen. Wir haben schließlich unsere Qualität und unsere Souveränität wiedergefunden. Und wenn wir die abrufen, dann kriegt jeder Gegner Probleme", analysierte der ehemalige Cottbuser, der betonte, dass "wir auch 4:0 oder 5:0 hätten gewinnen können".

Dass es den möglichen Kantersieg dann doch nicht gab, war auch für 05-Schlussmann und Kapitän Dimo Wache ein Ärgernis. "Wir müssen 90 Minuten konzentriert bleiben. Und wir müssen nach dem 1:0 nachlegen. Dann sind die Beeren schnell geschält." Immerhin hätte sich so für die Zuschauer "ein richtig interessantes Zweitliga-Spiel entwickelt", grinste Wache, der sich nach eigenem Bekunden durch die vielen vergebenen Möglichkeiten nicht in den Wahnsinn treiben ließ. "Das würde ja meiner eigenen Konzentration schaden. Und die war bis zum Ende bitter nötig."

Mit Glück und Geschick verteidigte der FSV Mainz 05 am Ende jedenfalls das knappe 1:0, das Präsident Harald Strutz "ein bisschen happy" machte. Der 05-Boss sprach von einem glücklichen Sieg in einem komischen Spiel. "Wir haben uns wirklich sehr schwer getan. Aber manchmal braucht es das auch." Auch für Feulner stand jedenfalls fest: "Wir wollten auf keinen Fall wieder im eigenen Stadion Punkte abgeben. Das haben wir heute zumindest mal umgesetzt", freute sich der Mittelfeldspieler über den ersten Heimsieg in der Rückrunde. Und darüber, dass es erneut ein Stückchen nach oben ging. "Man hat ja gesehen, dass alle Spitzenmannschaften nach der Winterpause ihre Probleme hatten. Wir ja auch. Aber in Freiburg haben wir schon gut gespielt und heute war´s noch ein wenig besser." Zumindest war es gut genug, um den Dreier einzufahren. Einer, der immens wichtig war, wie die Ergebnisse der Konkurrenz verdeutlichen. Und einer, der vor allem durch 100 Prozent Kampf, Einsatz und Leidenschaft zustande kam. Das hatten die Spieler ja auch versprochen. Wenn man so will, sogar schriftlich...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 08:26
Hoogland macht den Unterschied

Mainz 05 siegt verdient 1:0 über Offenbacher Kickers / Viele Chancen nicht genutzt

Vom 10.03.2008

MAINZ Mühsam, aber verdient siegte Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 gestern im ausverkauften Bruchweg-Stadion 1:0 (0:0) gegen die Offenbacher Kickers. Rechtsverteidiger Tim Hoogland erzielte den Treffer des Tages per Kopf.

Mainz 05 gelang der erste Heimsieg in diesem Jahr, aber nach der 1:2-Niederlage gegen Greuther Fürth und dem 2:2 nach 2:0-Führung gegen Abstiegskandidat Carl Zeiss Jena mangelte es den Nullfünfern an der konsequenten Ausnutzung ihrer zahlreichen Chancen - und so musste völlig unnötig bis zum Abpfiff um die drei wichtigen Punkte gezittert werden. Offenbach war allerdings zu harmlos und verließ sich zur sehr auf die möglichen Fehler der Mainzer. Das war dann doch zu wenig, um beim Tabellenzweiten einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg schnappen zu können.

"Wir haben gut angefangen und die Partie lange offen gehalten. Leider haben wir keine Tore erzielt und keine Punkte geholt", resümierte Jörn Andersen. Der OFC-Trainer hatte mit ansehen müssen, dass Mainz die besten Möglichkeiten nicht nutzte, aber Hoogland mit einer Kopfball-Bogenlampe den Siegtreffer markieren konnte. "Wir haben uns zu oft in die Räume gestellt, in die wir eigentlich hätten laufen sollen", meinte 05-Coach Jürgen Klopp. Zudem sei nach der Führung "zu oft im richtigen Moment der falsche Ball, oder eben umgekehrt, gespielt worden."

Während Andersen ohne Mittelfeldregisseur Ricardo Sousa (Sperre) antrat, musste Klopp kurzfristig auf Stürmer Isaac Boakye wegen einer fiebrigen Bronchitis verzichten. Dafür rückte Srdjan Baljak ins Team, der ordentlich spielte, gut flankte, aber erneut zu ungefährlich vor dem Tor agierte. Mainz 05 hatte einige Möglichkeiten, die entweder Offenbachs starker Keeper Cesar Thier vereitelte, oder eben von den 05-Angreifern zu schlampig verwertet wurden. Zum Ende des ersten Durchgangs hatten Hoogland, Felix Borja und Milorad Pekovic die Führung auf Fuß oder Kopf. Nach dem Wechsel hätten Borja, Daghfous und Chadli Amri mehr als einmal auf 2:0 erhöhen können, ja müssen.

"Wir haben erst nach gut einer halben Stunde den Zugriff auf das Spiel bekommen", sagte Klopp. "Aber es gab heute vieles zu sehen, auf das aufgebaut werden kann. Das ist natürlich mit einem 1:0 einfacher. Ein früheres Tor hätte uns sicher gut getan." Für Andersen stand fest: "Mainz hätte auch höher gewinnen können. Aber es ist bitter, dass wir dann durch solch ein Tor verloren haben." Den Nullfünfern war anzumerken, dass die beiden vorangegangenen Heimspiele Eindruck hinterlassen hatten. Die späte Niederlage gegen Fürth und der späte Ausgleich von Jena haben die Mainzer nicht frei aufspielen lassen. Der Druck des Gewinnenmüssens war spürbar, obwohl das eigene Publikum viel Geduld hatte. Lange waren die gut 2000 Offenbacher Fans lauter als die Mainzer Anhänger im mit 20 300 Zuschauern ausverkauften Stadion.

"Ich bin froh, dass das Tempo in unserem Spiel wieder da ist", erklärte Klopp. "Zu Beginn haben wir schlecht auf die zweiten Bälle nach den langen Pässen der Offenbacher reagiert. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass wir ein Tor machen." Und im eigenen Strafraum hatten die 05er bei Ecken und Freistößen nach den schlechten Erfahrungen aus den vergangenen Partien auf Manndeckung umgestellt. Das funktionierte. Der 05-Coach weiter: "Du willst den Sieg erzwingen. Aber mit dem Erlebnis Jena im Hinterkopf ist manches nicht einfach. Wenn du fünf Mal zuvor 1:0 gewonnen hast, dann spielst du ruhiger. Aber dann macht Hoogland den Unterschied." Zur Lage in der Zweiten Liga sagte Klopp: "Wir haben Ambitionen und einen Anspruch, also muss man ohne Wenn und Aber solche Spiele gewinnen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 10:29
Dimo Wache: Keine krassen Fehler, aber mit Unsicherheiten beim Beurteilen von hohen Bällen. Hatte Glück, dass Subotic klärte, als er ziemlich unmotiviert und vor allem unnötig an der Strafraumgrenze auftauchte. Am Ende ein positiver Eindruck, weil er seinen eigenen Fangfehler selbst bereinigte und gegen Bancé sicher klärte. Note: 3

Tim Hoogland: In der Defensive nicht ohne Aussetzer, dafür wie gewohnt dynamisch im Vorwärtsgang. Hatte Pech, als Epstein in der 31. Minute auf der Linie klärte, prüfte in der 39. Minute Offenbachs Keeper Thier mit einem guten Schuss und sorgte in der 53. mit seinem schon vierten Saisontor für die Entscheidung. Note: 2,5

Neven Subotic: Streute ungewohnt viele Stockfehler ein. Definitiv nicht der beste Auftritt des Youngsters, der mit Türker freilich einen extrem unangenehmen Gegenspieler hatte.Note: 3,5

Nikolce Noveski: Hatte es meist mit Bancé zu tun, der dem Mazedonier körperlich ebenbürtig war. Löste die Aufgabe dennoch meist souverän, wenn auch manchmal nicht ohne Foulspiel.Note: 3

Marco Rose: Fraglos der beste Auftritt des Linksfußes nach der Verletzungspause. Ließ auf seiner Seite nichts anbrennen und initiierte einige gelungene Vorstöße.Note: 2

Miroslav Karhan: Nicht ganz so präsent wie zuletzt, aber enorm laufstark. Lief am Ende jeden Konter mit, bekam kaum einen Ball. Im Verbund mit Gunkel rettete er in der Nachspielzeit den Vorsprung über die Zeit. Note: 3

Daniel Gunkel: Justiert sich wieder ein. Gefährliche Ecken und ein starker Freistoß, den Thier gerade noch parieren konnte. Leitete viele Konter ein.Note: 2,5

Milorad Pekovic: Dem "Sechser" ist die Form ein wenig abhanden gekommen. Für den 31-Jährigen gilt: Kommt er nicht in die Zweikämpfe, kommt er auch nicht wirklich ins Spiel. Sein Plus: Er lässt sich trotzdem nicht hängen, gibt nie auf.Note: 4

Markus Feulner: Konnte seine starke Vorstellung gegen Jena erneut nicht bestätigen. Verhedderte sich zu oft, spielte seine Schnelligkeit viel zu selten aus.Note: 4

Felix Borja: Ein unglücklicher Auftritt des Angreifers, dessen Kopfball nach einer halben Stunde von Epstein auf der Linie geklärt wurde. Später mal zu hektisch, dann zu ungenau. Stark allerdings sein Solo, das Daghfous die größte Chance des Spiels ermöglichte. Warum er den Abpraller in die Wolken anstatt in die Maschen setzte, wird sein Geheimnis bleiben.Note: 3,5

Srdjan Baljak: Sammelte Fleißkärtchen im Überfluss. Immer unterwegs, immer anspielbar. Zudem mit klugen Aktionen auf den Flügeln. Der Strafraum ist aber weiterhin sein Problem. Kein einziger Abschluss.Note: 2,5

Chadli Amri: Schaffte es in der 90. Minute den Ball aus fünf Metern unbedrängt über die Latte zu setzen. Machte nach seiner Einwechselung zu wenig aus dem Platz.Note: 0

Nejmeddin Daghfous: Nach Paderborn und Köln jetzt Offenbach. Wenn der 21-Jährige weiterhin so konsequent Top-Torchancen nicht verwertet, wird er es im Profi-Bereich nicht weit bringen. Note: 0

Ranisav Jovanovic: Kam spät, holte dann aber die Ecke raus, die mit dafür sorgte, dass die 05er das 1:0 über die Zeit brachten.Note: 0
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/03/2008 13:12
Mainz (dpa/lrs) - Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 bestreitet am
Mittwoch ein Testspiel gegen den SV Darmstadt 98. Die Partie im
Bruchwegstadion wird um 19.30 Uhr angepfiffen, teilten die Mainzer am
Montag mit. Einen Teil des Erlöses wird der Bundesliga-Absteiger dem
in finanzielle Nöte geratenen hessischen Traditionsclub zur Verfügung
stellen. Dem Oberligisten droht wegen Verbindlichkeiten gegenüber dem
Finanzamt in Höhe von 1,1 Millionen Euro die Insolvenz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/03/2008 08:15
Anwohnerprotest via Postfach

Stadion-Gegner in Bretzenheim bleiben aktiv

Vom 11.03.2008

pau. BRETZENHEIM Obwohl es keine eingetragene Bürgerinitiative gegen das Stadion in Bretzenheim gibt, bleibt die Anwohner-Gruppe aktiv, die Bedenken gegen das Projekt anmeldet. Nach Ansicht der Bewohner des Ostergrabens hat die Einwohnerversammlung am Freitag mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Daher wolle die "nicht eingetragene BI für ein sinnvolles Stadion" weiter Unterschriften gegen das Stadion sammeln.

Die Gruppe fordert Interessierte auf, schriftlich mit ihr in Kontakt zu treten (BI Stadion, Postfach 221126, 55050 Mainz). Die Initiatoren (Namen der Redaktion bekannt) wollen nicht an die Öffentlichkeit treten, da sie beschimpft und bedroht worden seien. Zum Beleg führen sie Äußerungen in Internet-Foren von 05-Fans an.

"Niemand hat an dieser Stelle zu Aktionen gegen Stadiongegner aufgerufen, aber das eine oder andere Statement hat offenbar für Irritationen gesorgt", erklärt dazu der 05-Vorstand auf der offiziellen Fansite. "Möglicherweise humorvoll gemeinte Beiträge" könnten "von Außenstehenden, die die Gepflogenheiten in diesem Forum nicht kennen, falsch interpretiert werden, mahnt der Klub. "Wir haben ein großes Interesse daran, den Dialog mit den Bretzenheimer Bürgern auf Sachebene zu führen", bittet die Vereinsführung um "Besonnenheit in der Diskussion in diesem Forum".

Die Gegner des Projekts erinnern daran, dass es noch bis 21. März möglich ist, Fragen und Bedenken zur geplanten Arena an die Stadt zu senden (Stadtverwaltung Mainz, 61-Stadtplanungsamt, Postfach 3820, 55028 Mainz). Alle Einwände, die bis zu diesem Zeitpunkt gemacht werden, müssen in der Planung berücksichtigt beziehungsweise geprüft werden. Auf diesen Teil der Bürgerbeteiligung wies auch Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) während der Einwohnerversammlung hin.

Schüler machte nochmals deutlich, dass ein Stadionbau auf dem Portland-Gelände aus mehreren Gründen viel problematischer gewesen wäre als in Bretzenheim. Da es in Weisenau weniger Parkplätze im Umfeld gebe, hätten dort 4000 Parkplätze gebaut werden müssen. Ob der Bund bereit wäre, einen neuen Autobahnanschluss zu schaffen, halte er für fraglich. Als "höchst kritisch" beurteilte er auch die bei Heimspielen notwendige Sperrung der Wormser Straße.

In Bretzenheim werde die Koblenzer Straße nicht gesperrt, dies sei nicht nötig, versicherte Schüler.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/03/2008 08:17
Der Zweitligist empfängt am Mittwoch Darmstadt 98 am Bruchweg

Vom 11.03.2008

utz./rh. Der FSV Mainz 05 hat einen Tag nach dem 1:0-Sieg über die Offenbacher Kickers kurzfristig ein Testspiel angesetzt: Der Fußball-Zweitligist empfängt am Mittwoch, 19.30 Uhr, den hessischen Oberligisten SV Darmstadt 98 im Bruchwegstadion.


Mit dem Test sollen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen geht der Einnahme-Überschuss an den in finanzielle Nöten geraten hessischen Traditionsklub, zum anderen sollen die Mainzer Akteure Spielpraxis erhalten, die zuletzt nicht so zum Zuge gekommen sind. "Stand heute wollen wir nur mit Akteuren von unserem Profikader antreten. Das würde aber bedeuten, dass der eine oder andere Stammspieler auch Einsatzzeiten bekommen wird", erläuterte 05-Teammanager Axel Schuster. Definitiv nicht dabei sein werden Milorad Pekovic (Oberschenkel-Verhärtung), Daniel Ischdonat (Angina) und Isaac Boakye (Grippe), die allesamt am Donnerstag wieder ins Training einsteigen sollen. Auch für Wellington kommt die Partie zu früh. Der Brasilianer soll nach muskulären Problemen am Mittwoch wieder in den Trainingsbetrieb integriert werden.

Dafür werden vier Tage vor der Auswärtsbegegnung bei 1860 München (Sonntag, 14 Uhr) vor allem Spieler wie Elkin Soto in den Blickpunkt rücken. Der Kolumbianer hatte nach seiner langwierigen Verletzung zweimal bei den Oberliga-Amateuren mitgemischt, aufgrund der Ausländer-Regelung ist dies nicht mehr möglich. Aber auch Christian Demirtas, Damir Vrancic, Stefan Markolf oder auch Ranisav Jovanovic bekommen eine Chance, sich wieder in den Vordergrund zu spielen.

Schließlich gibt es nach dem knappen Sieg gegen Offenbach durchaus noch Luft nach oben und Raum für personelle Veränderungen. Wenngleich 05-Trainer Jürgen Klopp ein durchaus zufriedenes Fazit gezogen hat. Klopp hatte bei seinem Team am Sonntag erkannt, dass die "gefühlte Niederlage" gegen Carl Zeiss Jena, bei der eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben wurde, zwar nicht 14 Tage präsent gewesen sei, aber im Hinterkopf schon eine Rolle gespielt habe. "Ich habe aber nicht bei unseren vergebenen Chancen gedacht, das rächt sich vielleicht. Wir haben bei Standards gut verteidigt. Natürlich rege ich mich im Moment der vergebenen Chance auf", schilderte der Coach. Wichtig sei, dass Daniel Gunkel nun zwei Partien über 90 Minuten bestritten habe und sich körperlich seiner Normalform nähere. Auch Tim Hoogland habe nun zwei Partien nach seiner Knieverletzung gespielt, das bringe ihn weiter. "Positiv ist auch, dass Chadli Amri wieder da ist. In zwei, drei Situationen hat er sich bei den Kontern falsch entschieden, aber wenn er wieder da ist, haben wir auch wieder die Option für eine Raute im Mittelfeld", analysierte Klopp. Zu Felix Borja sagte der 40-jährige: "Er hat gegen Offenbach sicher nicht weltklasse gespielt, aber seine Kopfballablagen sind schon wichtig." Für den 05-Trainer hat auch Srdjan Baljak eine ordentliche Partie gegen den OFC abgeliefert. "Alle waren überrascht, wie wir flanken können. Er war schon immer eine Überlegung wert, in der Startelf zu stehen. Seit Wochen ist er in guter Verfassung." Nun bestehe die Möglichkeit eines Wechselspiels im Angriff. Diesmal sei dies gezwungenermaßen geschehen, da Isaac Boakye am Sonntag mit einer fiebrigen Bronchitis kurzfristig ausgefallen war. "Wir hätten schon noch mal mit Borja und Boakye angefangen", sagte Klopp. Ein Lob gab es vom Trainer auch für Linksverteidiger Marco Rose, "das war ein klasse Spiel von ihm".

Zu Tabellensituation und den Aufstiegschancen meinte Klopp: "Alle spielen noch gegeneinander, wir sind dran. Das wird super spannend, sieben bis acht Teams mischen da mit. Und Mönchengladbach hat am Freitag nach dem Auswärtssieg gedacht: Wir haben sieben Punkte Vorsprung... Und dann punkten am Sonntag alle anderen auch. Diese Liga hat schon Qualität, auch wenn Jena und Paderborn abgeschlagen erscheinen." Gegen keinen Klub sei es einfach zu punkten, betonte Klopp.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/03/2008 08:18
Von Lutz Eberhard

Zwei Fragen sind in diesen Tagen nicht seriös zu beantworten:
Schafft Mainz 05 den sofortigen Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga?
Welchen Klub trainiert Jürgen Klopp ab 1. Juli?

Aber vieleicht haben beide Antworten etwas miteinander zu tun. Steigt Mainz 05 auf, dann bleibt Jürgen Klopp am Bruchweg - so zumindest -wird gehofft, und es ist wohl mehr als eine Spekulation, dass sich Klopp Ende März genau so äußern könnte. Denn die Möglichkeit, durch einen neuen Vertrag bei einem anderen Klub in die Erste Liga zu wechseln, diese Chance ist für den 40-Jährigen zur Stunde eher gering.
Beim Hamburger SV läuft alles auf den Holländer Fred Rutten oder den Kroaten Slawen Bilic zu. Und bei anderen Varianten, wie zum Beispiel bei Schalke 04 und VfB Stuttgart, da ändern sich die Wasserstandsmeldungen wöchentlich, wenn nicht sogar täglich - je nach Ergebnis. Die monetären Lockrufe aus Salzburg spielen wohl keine Rolle mehr.
Und Köln? Da kann er auch auf Mainz setzen. Aber Klopp wäre eben nicht Klopp, wenn da nicht noch Überraschungen möglich wären, dazu würde auch ein Verbleib zählen.

Und die Aufstiegschance der 05er, die ist weiter eine reale Angelegenheit. Natürlich wird das noch sehr spannend bis zum 18. Mai um kurz vor 16 Uhr. Und das 05-Spiel muss sicherlich stabiler werden, speziell für den Auftritt bei den Münchner Löwen. Ausgerechnet die Heimauftritte waren zuletzt lediglich light-Versionen der 05-Marke. Obwohl, die Partie gegen die Offenbacher Kickers hätte so ein typisches Bruchweg-Stimmungsspiel werden können, wenn mehr Tore gefallen wären. Aber dagegen standen die vergebenen Großchancen von Nejmeddin Daghfous & Co..

Mainz 05 kann sich noch enorm steigern, die Mannschaft kann es besser - und trotzdem steht nach 23 Spieltagen Platz zwei zu Buche, auch weil alle anderen Aufstiegsaspiranten ähnliche Probleme haben. Einzig 1899 Hoffenheim kann zur Zeit zufrieden sein, die Millioneninvestitionen bringen jetzt auch die Punkte.

Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick wird auch das siebte Spiel in Folge gegen Erzgebirge Aue gewinnen - und dann steigt am Ostersonntag im Bruchweg-Stadion ein so genanntes „Sechs-Punkte-Spiel". Das wird ein feines Fest - Kult gegen Kommerz wird der Titel lauten, und doch geht es nur um drei Punkte und einen psychologischen Vorteil im Duell um Platz eins bis drei. Siege in München und über Hoffenheim würden sicherlich auch beim „Projekt Klopp" helfen, denn die 05-Verantwortlichen brauchen den „Aufstiegstrainer" noch ...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/03/2008 08:20
05-Kicker fehlt unentschuldigt

Enttäuschte Schüler bei "Jobfux"-Veranstaltung

Vom 12.03.2008

Von Michael Heinze

Riesenenttäuschung bei 70 Jungen und Mädchen der Lerchenberger Hauptschule: Die Acht- und Neuntklässler hatten sich gestern mächtig auf den Besuch von 05-Profi Christian Demirtas gefreut. Doch der Außenverteidiger fehlte unentschuldigt.

"Demirtas ist einfach nicht gekommen", ärgerte sich "Jobfux" Robert Schwab, der die Stippvisite des Berufsfußballers im Rahmen des Arbeitslehre-Unterrichts mit den Lehrern Christiane Gube, Matthias Schäfer und Gerhard Zimehl organisierte hatte.

Die 13- bis 16-Jährigen wollten es erst gar nicht glauben, als die ersehnte Begegnung am letzten Schultag vor den Osterferien ins Wasser fiel. "Jennifer Wierick, meine Kontaktperson von Fanprojekt, stand vor der Schule und hat Demirtas angerufen, ob er sich verfahren hätte", berichtete Robert Schwab. "Er hat gesagt, er sei in der Reha und würde nicht kommen. Er hätte gestern abgesagt. Aber ich habe keine Ahnung, wem er abgesagt hat. Zu uns ist diese Nachricht nicht durchgedrungen."

Schulleiter Hans-Peter Betz äußerte sich wütend: "Die ganze Veranstaltung stand ja unter dem Motto, dass Zuverlässigkeit, Fleiß, Engagement und Pünktlichkeit wichtig sind, wenn man in einen Beruf geht. Christian Demirtas sollte als gutes Beispiel vorangehen. Und dann hören wir, dass er nicht kommt, dass er unentschuldigt fernbleibt. Das ist schwach - und enttäuschend für die Schüler."

Auch Jobfux Robert Schwab war richtig fuchsig. "Wir versuchen den Schülern zu vermitteln, dass sie im Berufsleben verlässlich sein müssen. Und das, was hier passiert ist, ist genau das Gegenteil davon." Sinn und Zweck der Aktion wäre gewesen, den Schülern zu vermitteln, dass selbst ein Fußballprofi, der über ein gediegenes Auskommen verfügt, darum weiß, wie wichtig eine Ausbildung ist. Christian Demirtas hat sich bekanntlich parallel zu seiner Fußballerkarriere zum Sport- und Fitnesskaufmann ausbilden lassen. "Ich bin optimistisch, dass wir die Veranstaltung im April nachholen können", sagte Schwab der Allgemeinen Zeitung. "Ich gehe davon aus, dass das nach diesem Reinfall von Mainz 05 mit Vehemenz betrieben wird - und dann auch funktioniert."

Mainz 05 teilte auf AZ-Anfrage mit, der Vorfall sei "sehr bedauerlich - aber wir haben auf den Gesundheitszustand unserer Spieler kaum einen Einfluss". Man wolle sich auf jeden Fall mit der Schule in Verbindung setzen und die Veranstaltung falls möglich nachholen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/03/2008 08:20
Strutz wünscht Spatenstich an Rosenmontag

Harmonische Diskussionsrunde zum 05-Stadion im ZDF heute-Studio/Heidel: Steuerzahler nicht alleiniger Finanzier



Um die Zukunft von Mainz 05 ging es gestern im ZDF heute-Studio auf der Rheinland Pfalz Ausstellung. Moderatorin Gundula Gause leitete die Gesprächsrunde mit 05-Präsident Harald Strutz, Manager Christian Heidel, Umweltdezernent Wolfgang Reichel und Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer. Und scherzte angesichts des Themas "Ist das Stadion noch zu retten?", dass sie sich lieber zwischen die Vertreter des Vereins und die der Stadt stelle - um notfalls zu vermitteln. Derartige Bemühungen der erklärten 05-Anhängerin wurden aber nicht notwendig, da der Umwelt- und Wirtschaftsdezernent auf der einen und die Vereinsführung auf der anderen Seite sehr meinungsharmonisch auftraten.

Ringhoffer nannte Mainz 05 einen "Glücksfall" für die Stadt und bezeichnete das Stadion als wirtschaftlich notwendig für den Verein; man werde "alles daran setzen", es bis 2010 zu realisieren. Bezüglich der Finanzierung stellte er klar, infrastrukturelle Kosten seien auf die Stadt im betroffenen Gebiet ohnehin zugekommen, der Bau des Stadions führe nun lediglich dazu, einige Erschließungen zeitlich vorzuziehen. Zudem seien die bereitgestellten Gelder streng projektbezogen und würden daher an keiner anderen Stelle fehlen. Heidel betonte, mit der "Mär" aufräumen zu wollen, der Steuerzahler sei alleiniger Finanzier der neuen Arena und verwies auf den hohen Eigenanteil des Vereins sowie Pachtzahlungen an die Stadt.

Neben der Finanzierung hatte zuletzt auch der neue Standort für das 05-Stadion die Gemüter erregt, da er in einer Schneise für die Frischluftzufuhr der Innenstadt liegt. Umweltdezernent Reichel betonte, er nehme die Sorgen der Menschen ernst; man werde die Bevölkerung "mitnehmen", wenn es darum gehe, Lösungen gemeinsam zu finden. Maßnahmen wie der Verzicht auf ein mehrstöckiges Parkdeck in der Schneise sollten zudem die "kritische" in eine "weniger kritische" Situation wandeln; dabei werde man "sauber arbeiten", um vereint das Ziel zu erreichen, die neue Fußballarena 2010 zu beziehen.

Nach dem ersten Spatenstich gefragt, wollte Ringhoffer sich zwar auf kein Datum festlegen, betonte aber, der würde am Tag Eins nach der Baugenehmigung erfolgen. Harald Strutz schlug vor, dem "Glückstag der 05er" treu zu bleiben und den ersten Spaten am Rosenmontag 2009 zu versenken - auf dass die Coface Arena eine ebensolche Erfolgsstory werde wie die Ernennung von Jürgen Klopp zum Coach der Nullfünfer.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/03/2008 10:48
05-Chef Strutz warnt vor Hysterie
Heidel zu TV-Vermarktung: Bayern braucht Liga


Vom 12.03.2008

Von
Lutz Eberhard

Würde der neue TV-Vertrag zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Kirch-Tochter KF 15 platzen, wäre dies vor allem für die Zweitligisten bedrohlich (wir berichteten). Zwischen fünf und acht Millionen Euro können die Klubs des Unterhauses pro Spielzeit durch die Zentralvermarktung und je nach Tabellenplatz in ihren Budgets verbuchen.

"Ich warne jetzt vor Hysterie", sagte gestern der Präsident des FSV Mainz 05 und DFL-Vizepräsident, Harald Strutz. Der Klubchef hatte im Gespräch mit der AZ am Montag betont, er befürchte keine Gefahr für die 05er, wenn die Einzelvermarktung käme. Als Vertreter der Zweitliga-Klubs bei der DFL plädiert er dafür, dass "eine Klärung erreicht werden muss und keine Unsicherheit entsteht. Der Status quo wird vom Kartellamt abgefragt. Generell ist es so, dass das TV-Geld für die Vereine, gerade in der Zweiten Liga sehr wichtig ist. Aber das gilt auch für die neue Dritte Liga." Bei Mainz 05 gebe es "keine Existenzangst".

Namensgeber Coface

Auch die Finanzierung des neuen Stadions sei nicht gefährdet. "Wir haben die Finanzierung auf eine breite Basis gestellt", so Strutz gestern. Ein Teil der Finanzierung ist durch die Vergabe des Stadionnamens abgedeckt. Bis 2015 hat sich der international agierende Kreditversicherer Coface, mit Sitz am Mainzer Kisselberg, die Namensrechte gesichert.

Je nach Ligazugehörigkeit wird dem Vernehmen nach zwischen zehn und 15 Millionen Euro von der Stadioneröffnung bis 2015 auf das 05-Konto fließen. Rund 60 Prozent der Miete, in der Ersten Liga Liga pro Jahr 3,3 Millionen Euro und in Liga zwei 2,3 Millionen Euro, sind durch Vergabe der Namensrechte abgedeckt.

Manager Christian Heidel meinte am Dienstag: "Auch Bayern München braucht bei allem Interesse für den internationalen Erfolg eine gute nationale Liga. Es hätte für die deutschen Spitzenteams fatale Folgen, wenn eigentlich klar ist, wer Meister wird. Und der Stadiontourismus in die Allianz Arena wäre schnell vorbei, wenn jeder wüsste, die Bayern gewinnen ohnehin."

Platz 18 in TV-Geldtabelle

Mainz 05 steht derzeit auf Rang 18 der TV-Geld-Tabelle. Rund 7,5 Millionen Euro bedeutet dies, es werden immer drei Jahre die Tabellenpositionen eingerechnet, um den Schlüssel für die Vergabe der TV-Gelder zu ermitteln. In diesem Sommer fällt Platz elf aus der Wertung. "Es ist ja schon heute so, dass die erfolgreichen Vereine fast doppelt so viel Geld bekommen", betont Heidel.

In unserem gestrigen Beitrag "Keine Existenzangst als Einzelkämpfer" über die Anfrage des Bundeskartellamtes an Mainz 05 zur Zentralvermarktung von Fußballspielen im Fernsehen ist aufgrund eines technischen Fehlers in einem Absatz der Zeilenfluss durcheinander geraten. Richtig muss es heißen: "Wir prüfen die Angelegenheit intern und in Abstimmung mit der DFL. Die Sache ist ja brandneu", sagt Finanzchef Friedhelm Andres. 05-Vorsitzender und DFL-Vize Harald Strutz erklärt erst einmal, dass "wir die Fragen beantworten, weil es ja eine Auskunftspflicht gibt". In Sachen Sportrechtevermarktung können die 05er mitteilen, dass es keine Zusammenarbeit mehr mit einem Vermarkter gibt, seit der Vertrag mit Sportfive ausgelaufen ist.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/03/2008 14:05
Trainingspause von Ischdonat verlängert, Ruman heute mit erstem Einsatz

Daniel Ischdonat wird aufgrund seiner Angina-Erkrankung noch einen weiteren Tag mit dem Training aussetzen. Der Keeper kehrt am Freitag ins Mannschaftstraining zurück. Milorad Pekovic (leichte Verhärtung) und Wellington (muskuläre Probleme) werden am Donnerstag wieder mit dem Team trainieren. Felix Borja absolvierte heute seine Trainingseinheit auf dem Rad, der Angreifer hat eine leichte Reizung im Knie.

Doch es gibt auch positive Meldungen aus dem Krankenlager der Mainzer: Der an der Bandscheibe operierte 05-Stürmer Petr Ruman wird heute im Kader zum Testspiel gegen den SV Darmstadt 98 stehen und die ersten Spielminuten seit seiner Verletzung im Trikot seiner Mannschaft absolvieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/03/2008 08:16
Sperre durch die Fifa droht
VON PETER DÖRR

Dass er nur auf der Tribüne sitzt, hat andere Gründe. Mainz-Trainer Jürgen Klopp meint, dass Elkin Soto nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder der Alte ist. Das ist aber nicht das Einzige, was dem kolumbianischen Mittelfeldspieler Kummer macht...
Der Fall Soto – Transfertheater, und noch immer kein Ende! Inzwischen ist‘s nicht mal mehr die Fifa, die sich mit dem 27-Jährigen befasst. Der Fall liegt beim obersten Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport) in Lausanne.

Rückblende. Schon als Soto im Januar `07 nach Mainz kam, gab‘s Ärger. Die 05er gingen davon aus, er sei ablösefrei. Doch plötzlich behauptete der abgebende Verein Once Caldas, Soto habe Vertrag bis 2008.
Die Fifa ermittelte wochenlang, sprach schließlich die 05er von jeder Schuld frei, unterstellte Soto aber Vertragsbruch. Dennoch wurde die Spiel-genehmigung erteilt!

Wer meint, damit sei die Angelegenheit erledigt gewesen, der irrt. Hinter den Kulissen ging‘s immer weiter!
Stand heute: Once Caldas (will die 05er bestraft sehen) hat gegen das Urteil Einspruch eingelegt, Mainz (im Sinne von Soto) auch. Nun entscheidet das CAS. Im schlimmsten Fall droht Soto noch eine Sperre. „Das Urteil wird‘s aber wohl nicht vor Juni oder Juli geben“, so Manager Christian Heidel.
Und falls die 05er nicht die zweijährige Option ziehen, ist Soto (Vertrag läuft aus) dann schon nicht mehr in Mainz...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/03/2008 08:16
Techniker ohne Esprit bei 1:0-Testsieg / Comeback auch von Ruman

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Vom 13.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 gewann gestern Abend im Bruchweg-Stadion ein Testspiel mit seiner B-Elf gegen den Oberligisten SV Darmstadt 98 mit 1:0 (1:0). Das Tor des Abends erzielte Ranisav Jovanovic.
Von

Lutz Eberhard

Jürgen Klopp schickte seine Reservisten in die Testpartie gegen den Tabellenführer der Oberliga Hessen. Und der SV Darmstadt 98 lieferte ein ordentliches Spiel vor 700 Zuschauern. Es war vor allem ein Testlauf für den Mainzer Mittelfeldspieler Elkin Soto, der unter wettkampfähnlichen Bedingungen agieren sollte. Nach knapp einer Stunde kam dann auch Stürmer Petr Ruman nach langer Pause zum Einsatz, der Tscheche war im Herbst 2007 an der Bandscheibe operiert worden.

"Wir hätten in der ersten Halbzeit zwei oder drei Tore mehr schießen können. Es war ein Trainingsspiel", meinte 05-Trainer Jürgen Klopp. "Es ging um die Bewegung, die Jungs waren viel unterwegs." Aber Elkin Soto stellte nur im Ansatz seine Fähigkeiten unter Beweis: ein paar Hakentricks, zwei gute Einschussmöglichkeiten, vier oder fünf starke Pässe - der Kolumbianer ist noch ein gutes Stück davon entfernt, den Nullfünfern in der Zweiten Liga helfen zu können.

,,Es fehlt Esprit, die Bewegung ist da", analysierte Klopp. "Stand heute geht es nicht. Er muss sich wieder daran gewöhnen zu beißen. Das Gesamtpaket ist nicht da." Soto hat noch ein Stück Weg zurückzulegen. Im Jahr 2007 spielte er nicht viel, eine Knieverletzung dann Reha, wieder dran am Team, dann der Kreuzbandriss.

Dass Petr Ruman gestern spielen konnte, das hatte auch den 05-Coach überrascht. "Natürlich fehlt auch bei ihm noch ein bisschen. Aber es war wichtig für ihn heute hier zu spielen", sagte Klopp. In zwei bis drei Wochen sei der Stürmer sicher wieder nah am Team. "Wir werden die Jungs noch brauchen, aber dann sollen sie fit sein." Für Soto und Ruman sind sicher die Spiele im April und Mai das Ziel.

Überzeugen konnte Chadli Amri. Nach seinen anhaltenden Rückenproblemen trainierte der Algerier zuletzt durchgängig und war gegen die 98er mit viel Tempo unterwegs. Eine gute Vorstellung bot auch der junge Christian Grimm, in der Winterpause vom pfälzischen Verbandsligisten ASV Fußgönheim für das 05-Oberliga-Team verpflichtet. Das Leichtgewicht spielte im Mittelfeld frech auf; Klopp wollte ihn einmal sehen.

Ranisav Jovanovic hätte mehr als ein Tor erzielen müssen, doch der Linksfuß traf nur einmal. Zuerst war Amri an Gästetorwart Bastian Becker gescheitert, dann brachte Soto den Ball nicht ins Tor, bevor Jovanovic traf. Nach einem Foul des zur Pause eingewechselten Darmstädter Torwartes Jörg Staniczek an Nejmeddin Daghfous, verschoss Damir Vrancic den Elfmeter. Der Keeper konnte den Ball halten.

Die Partie sollte den finanziell in Not geratenen Ex-Erstligisten aus Darmstadt unterstützen. Zumindest die rund 350 "Lilien"-Fans haben ihre gute Laune und Hoffnung nach dem Insolvenzantrag ihres Klubs nicht verloren, neunzig Minuten sorgten sie für gute Stimmung in schwerer Zeit. Für Mainz 05 war die Partie nur ein wettkampfähnlicher Test, für das Duell am Sonntag beim TSV 1860 München konnte sich aber nur Amri empfehlen.

Heute sollen Milorad Pekovic und Wellington (beide muskuläre Probleme) wieder ins Training einsteigen. Torwart Daniel Ischdonat (Angina) kann wohl ab Freitag mittun. Felix Borja saß wegen einer Reizung im Knie gestern nur auf dem Fahrrad.

FSV Mainz 05: Davari - Liesenfeld (56. Grimm), R. Neustädter (70. Kranz), Svensson, Markolf - Daghfous (56. Petreski), Demirtas, D. Vrancic (70. Riebel), Soto - Jovanovic, Amri (56. Ruman).

Tor: 1:0 Jovanovic (39.).

Bes. Vorkomnis: D. Vrancic verschießt Elfmeter (50.).

Schiedsrichter: Thorsten Bauer.

Zuschauer: 700.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/03/2008 15:17

Mainz (dpa(lrs) - Mitten in der heißen Aufstiegsphase könnte der
Sportgerichtsfall des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers Elkin
Soto für Bundesliga-Absteiger FSV Mainz 05 nicht nur bei den
Vorbereitungen auf das Samstag-Match beim TSV 1860 München zum
Störfall zu werden. Dem 27-jährigen Südamerikaner, der sich nach
einem Kreuzbandriss wieder an die Stammformation herangearbeitet hat,
droht eine Sperre vom obersten Sportgerichtshof CAS in Lausanne.

Bei seinem Wechsel im Januar 2007 zum derzeitigen Tabellenzweiten
Mainz forderte der abgebende Club Once Caldas eine Ablösesumme, weil
Soto dort eine Absichtserklärung für eine Vertragsverlängerung bis
2008 unterzeichnet haben soll. Mainz rief den Weltfußballverband FIFA
an. Der sprach die 05er nach langen Ermittlungen von jeder Schuld
frei und erteilte die Spielgenehmigung.

Soto aber wird von Once Caldas Vertragsbruch vorgeworfen.
Mittlerweile haben die Südamerikaner Einspruch gegen das FIFA-Urteil
eingelegt. Soto könnte eine Sperre von bis zu vier Monaten drohen.
Sein Vertrag läuft Ende Juni 2008 aus. Die Mainzer können den
Kontrakt per Option um zwei Jahre verlängern. FSV-Manager Christian
Heidel rechnet erst im Sommer mit einer Entscheidung.

Derweil grübelte Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag über die
optimale Besetzung und Taktik, um den fünften Auswärtssieg der Saison
einzufahren. Soto ist nach einem Kreuzbandriss nocht die erste Wahl.
«Er ist gesund, fit, aber nicht in Form», betonte Klopp. «Wir geben
uns aber nicht mit einem Punkt zufrieden. Wir müssen knallhart um
jeden Zentimeter kämpfen». Die Löwen sind bisher mit 34 Punkten und
dem achten Platz hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.

Allerdings sind Klopps Varianten im Sturm auch abhängig vom
Gesundheitszustand des zehnmaligen Mainzer Torschützen Felix Borja,
der an der Patellasehne im Knie verletzt ist. Der Ecuadorianer fehlte
im Training. Dafür steht Isaac Boakye nach auskurierter Bronchitis
wieder zur Verfügung und Petr Ruman feierte beim 1:0 im Test am
Mittwoch gegen SV Darmstadt 98 ein vielversprechendes Comeback.

1860 München konnte zuletzt im Auswärtskick beim FC St. Pauli
(2:2) nicht überzeugen. Trainer Marco Kurz wartet vor allem auf
Verstärkung für den schwächelnden Angriff. Antonio di Salvo feierte
in Hamburg seine Rückkehr ins Team, sollte aber ebenso wie Berkant
Göktan (Bandscheiben-OP) zunächst auf der Bank sitzen. «Wir haben
absolute Defizite beim Toreschießen», meinte «Löwenbändiger» Kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/03/2008 08:14
tz. Christian Heidel, Manager des Fußball-Zweitligisten Mainz 05, sieht keinen Grund zur Aufregung im "Fall Soto". "Eigentlich gibt es nichts wirklich Neues", sagte er gestern. Hintergrund: Seit dem Wechsel von Elkin Soto im Januar 2007 nach Mainz fordert der abgebende Club Once Caldas aus Kolumbien eine Ablösesumme für den Nationalspieler, weil Soto dort eine Absichtserklärung für eine Vertragsverlängerung bis 2008 unterzeichnet haben soll (wir berichteten mehrfach).

Die Fifa sprach die 05er von jeder Schuld frei und erteilte im Fberuar 2007 die Spielgenehmigung. Soto wurde aber Vertragsbruch unterstellt (siehe Infokasten).

300 000 Euro und Sperre

Once Caldas legte Einspruch ein, Mainz 05 im Sinne von Soto auch, denn der müsste nach dem Urteil 300 000 Euro zahlen und wäre vier Monate gesperrt. Für die Nullfünfer und den Spieler ist der ehemalige Fifa-Mitarbeiter und Rechtsanwalt Gianpaolo Monteneri mit dem Fall betraut. "Der einzige, der in diesem Fall durchblickt", sagt Heidel. Insgesamt ist der Fall auf 2000 Seiten dokumentiert, in spanisch und englisch, das Urteil der Fifa umfasst sechzig Seiten. Nun liegt die "Akte Soto" beim obersten internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne.

"Uns würde es treffen, weil der Spieler dann ausfällt", begründete Heidel, warum die Nullfünfer den Rechtsweg mitgehen. Ein Urteil wird erst nach der laufenden Saison erwartet. Der Vertrag von Soto läuft am 30. Juni aus, kann aber vom Klub um zwei weitere Jahre per Option verlängert werden. Darüber ist noch nicht entschieden, "das wird geklärt, wenn wir wissen, in welcher Liga wir spielen", so Heidel. Im AZ-Interview hatte Soto unterstrichen, er wolle auf jeden Fall in Mainz bleiben. "Wir sind in dieser Angelegenheit beim CAS optimistisch, ohne dass man sich sicher sein kann", sagte 05-Manager Heidel.

Kolumbianer wollen Geld

Once Caldas spekuliert offensichtlich auf eine Ablöseentschädigung in Millionenhöhe. Entscheidet der CAS gegen den kolumbianischen Klub, der bis jetzt noch nie gefordert hat, dass Elkin Soto dort erscheinen muss, kann dies auch eine Strafe nach sich ziehen.

05-Manager Christian Heidel machte gestern deutlich: "Mit dem endgültigen Entscheid durch den CAS ist nicht vor Sommer zu rechnen, das heißt die Rückrunde der laufenden Saison der Zweiten Bundesliga bleibt in jedem Fall unberührt. Mainz 05 ist weiterhin davon überzeugt, dass weder eine Strafe gegen den Verein Mainz 05, noch eine Geldstrafe oder Spielsperre gegen den Spieler Elkin Soto gerechtfertigt und zu begründen sind. "
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/03/2008 08:15
Fußball-Zweitligist Mainz 05 listete gestern noch eimal alle Fakten und Daten rund um die Auseinandersetzung zwischen dem Spieler und dem kolumbianischen Klub Once Caldas auf:

Der Spieler Elkin Soto unterzeichnete am 5. Januar 2007 einen Vertrag bei Mainz 05 mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2008. Eine Option auf Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2010 ist Vertragsbestandteil.

Alle von Elkin Soto vorgelegten Verträge mit seinem ehemaligen Club Once Caldas belegen, dass der Spieler ab 4. Januar 2007 vertragsfrei und ablösefrei ist. Auch der Spieler bestätigt dies.

Die Fifa erteilt am 1. Februar 2007 dem Spieler per Einzelrichterentscheidung die vorläufige Spielerlaubnis für Mainz 05.

Am 28.September 2007, dem Verein übermittelt am 18.Dezember 2007, entscheidet die Kammer zur Beseitigung von Streitigkeiten der Fifa: Mainz 05 wird von der Beihilfe zum Vertragsbruch bzw. Anstiftung zum Vertragsbruch des Spielers in allen Punkten freigesprochen.

Der Spieler Elkin Soto wird im gleichen Urteil wegen Vertragsbruch mit einer Geldstrafe von 300 000 Euro sowie einer Pflichtspielsperre von vier Monaten belegt.

Am 18. Januar 2008 legen Mainz 05 und Elkin Soto, vertreten durch den SchweizerRechtsanwalt Gianpaolo Monteneri, Berufung gegen das Urteil der Fifa beim CAS (Court for abitration for sport, Internationaler, oberster Sportgerichtshof) in Lausanne ein.

Auch Once Caldas legt Berufung gegen das Urteil der Fifa ein und fordert eine Bestrafung von Mainz 05 sowie eine höhere Geldstrafe gegen den Spieler bei Beibehaltung der Sperre.

Am 8. Februar hebt der CAS die Sperre für den Spieler mit sofortiger Wirkung auf und erteilt die Spielerlaubnis für Mainz 05.

Am 13. Februar 2008 erklärt der CAS nach Durchsicht aller Akten die Berufung des Spielers und des Vereins Mainz 05 gegen das Urteil der Fifa vom 28. Juli 2007 für zulässig und hebt das gesamte Urteil auf. Das Verfahren wird jetzt durch den CAS neu bearbeitet und endgültig entschieden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/03/2008 08:15
Defensivstärkste Mannschaften der Zweiten Liga treffen aufeinander / 05er beim TSV 1860

Vom 14.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 muss am Sonntag (14 Uhr) in die Allianz Arena im Norden von München. Dort gab es für die Nullfünfer bisher noch nichts zu holen. Diesmal geht es um Punkte gegen den TSV 1860, gut 2000 Mainzer Fans werden dabei sein.


Von

Lutz Eberhard

Im Pokal setzte es im vergangenen Herbst beim Zweitliga-Konkurrenten eine unnötige 1:2-Niederlage. Im Hinspiel der Liga gab es ein souveränes 3:0 im Bruchweg-Stadion. In der Ersten Liga bot Mainz 05 gegen den FC Bayern in der Allianz Arena gute Auftritte, an einem kalten Januar-Abend 2006 im Pokal-Viertelfinale ging es in die Verlängerung, es siegte der Favorit 3:2.

Beim dritten Aufeinandertreffen steht für beide Zweitligisten einiges auf dem Spiel, denn der TSV 1860 München muss nach drei Unentschieden und vier Partien ohne eigenes Tor drei Punkte holen, soll der Aufstiegszug nicht schon an Ostern abgefahren sein. Mainz 05 überzeugte zuletzt eher auswärts, so beim 1:0 Erfolg bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und beim 1:1 in Freiburg.

"Die Münchner haben eine ganz junge Mannschaft, und mussten lange die Stürmer di Salvo und Göktan ersetzen", wundert sich 05-Trainer Jürgen Klopp über die Kritik an den Auftritten der "Löwen". "Wir wissen ja deshalb auch nicht genau, wie sie am Sonntag spielen werden. Zuletzt gab es immer Wechsel."

Klopp weiß aber auch noch nicht, wen er ins Rennen schicken kann. Gestern stiegen Milorad Pekovic (Prellung und Verhärtung) Felix Borja (Reizung an der Patellasehnenspitze am Knie) und Isaac Boakye (krank) wieder ins Training ein. Im Freitagtraining sollen dann alle wieder zusammen auflaufen. "Wir werden abwarten müssen, wie es für Sonntag aussieht", sagte Klopp, der unter der Woche seine Mannschaft bei der Besprechung des Offenbach-Spiels gelobt hatte. "Das war seit langer Zeit mal wieder der Fall. Es gab unglaublich viel Offensivaktionen. Der Ansatz war immer richtig, es gab Impulse zum Umschalten, Rausrücken und frühen Stören", beschrieb Klopp gestern. Nach 25 Minuten habe das Team auch auf die "zweiten Bälle" reagiert. Gegen die Münchner sei eine hohe "taktische Disziplin" erforderlich.

Die "Löwen" stehen kompakt und können gut von Defensive auf Offensive umschalten. Immerhin treffen mit 1860 und den Nullfünfern die beiden Klubs aufeinander, die statistisch gesehen, die bis jetzt besten Defensivabteilungen beschäftigen - München mit 23 Gegentreffern und Mainz mit 22 Gegentreffern in 23 Spielen. Klopp sieht bei den Gastgebern in der Leistungsfähigkeit von José Holebas, den Brüdern Sven und Lars Bender, Fabian Johnson sowie Stürmer Mustafa Kucukovic viel Entwicklungspotenzial.

Wer bei Mainz 05 in der "großartigen Arena", so Klopp, im Sturm aufläuft ist noch offen. Borja und Boakye fehlten im Training. Alternativen wären Chadli Amri und Srdjan Baljak. Im Mittelfeld sind keine Veränderungen zu erwarten. Für Elkin Soto käme ein Einsatz zu früh, wie das Testspiel gegen Darmstadt 98 (1:0) am Mittwoch gezeigt hatte. "Er ist nicht bei hundert Prozent. Er hat in einem langen Zeitraum kein Spiel bestritten", betonte Klopp gestern. "Er bleibt für uns ein superwichtiger Spieler, er ist auf einem guten Weg." Und der 05-Coach schob nach: "Wenn es plötzlich Blubb macht, bin ich gerne bereit, anders zu entscheiden."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/03/2008 15:43
Der Mainzer Patient
Das Offensivspiel des Zweitligisten brauchte dringend einen fitten Chadli Amri - aber er ist häufig verletzt
VON DANIEL MEUREN

Die Pressestelle des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 pflegt an fast jedem Trainingstag kurze medizinische Bulletins über die verletzungsbedingten Ausfälle im Kader von Trainer Jürgen Klopp zu verschicken. Da wird von großen und auch von kleinen Verletzungen berichtet, die den einen oder anderen Kicker zu einer Trainingsunterbrechung zwingen.

Ziemlich oft taucht in der zweiten Kategorie der Name Chadli Amri auf. Kein Profi im Kader des Tabellenzweiten musste in dieser Spielzeit öfter das Training abbrechen als der 23 Jahre alte algerische Nationalspieler, der seit seinem Wechsel aus Saarbrücken an den Rhein im Jahr 2006 als Riesentalent gepriesen. In kaum einer Trainingswoche hat Amri seither aber einmal alle Einheiten komplett absolvieren können. Entsprechend unregelmäßig kann Klopp seinen antrittsstärksten Kicker in den Kampf um den Aufstieg schicken. "Ein topfitter Amri, der mal eine Woche durchtrainiert, würde uns sicher helfen", sagt Klopp vor dem Spiel am Sonntag (14 Uhr) bei 1860 München. "Dann hätten wir auch die Möglichkeit, über eine Raute im Mittelfeld nachzudenken."


Diese Variante hatte Klopp im Wintertrainingslager immer wieder mit Amri als Mann hinter den Spitzen eingeübt. Doch schon damals fiel er in sämtlichen vier Testspielen aus, weil ein Oberschenkelmuskel "zumachte". Zuvor schon hatte er fast alle anderen Körperteile durch. "Das ist für mich eine ziemlich nervige Angelegenheit, weil ich immer wieder aus dem Rhythmus komme", sagt Amri, der für München zur Verfügung steht.

Nachdem der 1,78 Meter große Offensivakteur schon in der Vorsaison immer wieder Probleme hatte, musste er sich in der Vorbereitung auf diese Spielzeit zunächst einer Leistenoperation unterziehen. Anschließend zwangen ihn Probleme in der Wadenmuskulatur zum Abbruch der einen oder anderen Trainingseinheit, in jüngster Zeit behindern Rückenbeschwerden die Arbeit. "Bei Chadli wandern die Probleme in ganz typischer Art die Muskelkette rauf und runter. Er wäre wohl ein hervorragendes Studienobjekt in der Ausbildung von Physiotherapeuten", sagte sein Trainer schon vor geraumer Zeit. "Ich rate ihm dringend, dass er sich in der Sommerpause mal bei Experten von oben bis unten durchchecken lässt." In der medizinischen Abteilung heißt es hinter vorgehaltener Hand, dass Amri letztlich womöglich nur ein im Fußball noch immer verbreiteter Fall von nachlässigem Umgang mit dem eigenen Körper ist. Immerhin zeigt sich Amri einsichtig und verspricht Besserung. "Ich werde künftig in den Sommer- und Winterpausen konsequent weiterarbeiten, damit meine Muskeln nicht mehr so verletzungsanfällig sind."

Sperre für Soto?

Unterdessen könnte der Sportgerichtsfall von Elkin Soto zum Störfall werden. Dem 27-jährigen Kolumbianer, der sich nach einem Kreuzbandriss wieder an die Stammelf herangearbeitet hat, droht eine Sperre vom obersten Sportgerichtshof CAS in Lausanne. Bei seinem Wechsel nach Mainz im Januar 2007 forderte der abgebende Club Once Caldas eine Ablösesumme, weil Soto dort eine Absichtserklärung für eine Vertragsverlängerung bis 2008 unterzeichnet haben soll. Mainz rief den Weltfußballverband Fifa an und erhielt die Spielgenehmigung. Soto aber wird von Once Caldas Vertragsbruch vorgeworfen. Mittlerweile haben die Südamerikaner Einspruch eingelegt. Soto könnte eine Sperre von bis zu vier Monaten drohen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/03/2008 11:27
Boakye und Borja sind fit
Mainz 05 kann in München einen Konkurrenten endgültig abschütteln

Vom 15.03.2008

grü. MAINZ Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 wird das Duell am Sonntag (14 Uhr) beim TSV 1860 München voraussichtlich mit dem gewünschten Sturmduo Isaac Boakye und Felix Borja angehen. Beide trainierten am Freitag problemlos.
Christian Heidel schaute zufrieden dem Treiben der 05-Profis auf dem Trainingsplatz zu. "Ich bin optimistisch, was das Spiel am Sonntag angeht", sagte der Mainzer Manager. "Hier wird konzentriert gearbeitet." Nach der Hälfte der Zeit verabschiedete er sich dann. Hätte der 44-Jährige noch die abschließenden Torschussübungen mitbekommen, Heidel wäre wohl versucht gewesen, seinen ersten Eindruck zu revidieren. Da missrieten doch eine Menge Schüsse, da fehlte teils die nötige Fokussierung. Aber es handelte sich letztlich ja nur um eine Übungseinheit.

Heidel blickte zurück auf den Vergleich beider Teams am 30. Oktober 2007, das DFB-Pokalspiel in der Münchner WM-Arena. "Schon damals waren wir den 60ern spielerisch überlegen", sagte er. Die Löwen erreichten durch einen 2:1-Erfolg dank der Treffer von Antonio di Salvo und Berkant Göktan das Achtelfinale - beim Siegtreffer durch Göktan kurz vor Schluss verletzte sich 05-Torsteher Wetklo so schwer, dass eine Schulteroperation nötig war. Wetklo muss bis Saisonende pausieren.

"Jetzt haben wir die große Möglichkeit, einen Konkurrenten im Aufstiegskampf endgültig abzuschütteln", sagte der Mainzer Manager. Im Fall einer Pleite sind die Münchner neun Zähler hinter den 05ern. "Bei nur noch zehn ausstehenden Spielen holt man das nicht mehr auf", ist sich Heidel sicher. "Uns täte eine Niederlage nicht ganz so weh, wobei wir sie natürlich auf jeden Fall verhindern wollen."

Für ein erfolgreiches Mainzer Spiel kann voraussichtlich wieder das Sturmduo Felix Borja und Isaac Boakye sorgen. Borja trainierte am Freitag problemlos nach einer Kniereizung mit, Boakye nach einer Bronchitis. Borja, Daniel Gunkel und Tim Hoogland verzichteten allerdings auf die Torschussübungen. "Wir wollten sie nicht überstrapazieren", sagte Jürgen Klopp. Der Brasilianer Wellington Santos da Silva fehlte als einziger wegen Verletzung.

"Ich fühle mich natürlich noch ein bisschen schlapp", sagte Boakye nach der abschließenden Trainingseinheit am Bruchweg, "aber auch schon wesentlich besser als gestern noch. Die Bronchitis hat mich von jetzt auf gleich getroffen." Bislang hat Boakye sein Können nach dem Wechsel in der Winterpause vom VfL Wolfsburg nur ansatzweise unter Beweis gestellt. Ein Treffer beim 1:2 gegen die Spvgg Greuther Fürth steht zu Buche. Daneben gab´s vor allem viele vertane Chancen im Duell mit Carl Zeiss Jena.

Kollege Felix Borja kommt auch noch nicht richtig in die Gänge. Der Ecuadorianer, neun Mal in der Vorrunde erfolgreich, traf im Jahr 2008 bislang nur in Mönchengladbach, donnerte einen Ball in Freiburg gegen den Pfosten und vergab Hochprozentiges zuletzt gegen Kickers Offenbach. Ein erfolgreiches Zusammenspiel beider hat im Prinzip noch nicht stattgefunden. Es war davon auszugehen, dass Boakye im Zentrum Bälle hält und für den Kollegen auflegt, oder selbst vielfach aus der Drehung abschließt. Das passierte noch zu selten. Borja spielt in vielen Szenen zu eigensinnig. "Felix und ich arbeiten aber eigentlich gut zusammen", widerspricht der Ghanaer. "Man darf einfach nicht zu viel erwarten, wir müssen uns noch aneinander gewöhnen. Aber es wird immer besser." Das Problem für die 05er: Echte Alternativen im Angriff gibt es nicht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/03/2008 11:28
Mario Vrancic muss erst testen
Mainz 05 II am Samstag gegen Idar-Oberstein

Vom 15.03.2008

grü. In den ersten beiden Partien des Spieljahres 2008 hatte Rainer Adolf nicht viel zu tun im Tor des Fußball-Oberligisten FSV Mainz 05. Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der SC Idar-Oberstein im Bruchwegstadion. Und FSV-Coach Peter Neustädter rechnet damit, dass Adolf ab und zu eingreifen muss. Nach einem ganz schwachen Saisonstart ist der SC mittlerweile gut postiert im Abstiegskampf - vor allem dank der Stürmer Florian Herzog und Kingsley Ugochukwu. Der 24-jährige Herzog trug 2003 bis 2005 das Trikot der Mainzer Amateure, erzielte zusammen elf Tore.
"Die Idar-Obersteiner setzen die Angreifer gerne mit langen Bällen in Szene." Darauf hat der Coach in der zurückliegenden Trainingswoche reagiert. Neustädter arbeitete viel mit der Vierer-Abwehrkette. "Wir dürfen den beiden Spitzen nicht viel Raum geben", fordert der Mainzer.

Fragezeichen bei Markolf

Aus dem Trainingskader der Zweitliga-Profis erhielt Peter Neustädter Fabian
Liesenfeld, Josip Landeka, Roman Neustädter und Stefan Markolf für die Partie. Hinter dem Einsatz von Linksverteidiger Markolf steht allerdings noch ein Fragezeichen. "Er hat Oberschenkelprobleme", so der Coach. Ob Mario Vrancic nach Achillessehnenproblemen aus dem U-19-Länderspiel gegen Ungarn gegen den SC mittun kann, entscheidet sich kurzfristig. Neustädter: "Mario hat einen Verband, der 36 Stunden draufbleiben muss. Vor dem Spiel macht er einen Test."

Sollte Vrancic passen müssen, rückt Josip Landeka auf Linksaußen, ansonsten agiert der flinke junge Mann im Mittelfeld. "Josip ist zuletzt viel dynamischer geworden", lobt der Trainer. In die entgegengesetzte Richtung verläuft die Entwicklung von Francis Laurent. In der Vorrunde hatte der Franzose noch sechs Einwechslungen bei den Profis. Neustädter: "Francis ist einfach zu passiv geworden." Und derzeit plagen ihn auch noch Wadenprobleme.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/03/2008 17:52
05er-Remis gegen 1860 München mit 1:1

Die 05er reisen mit einem Punkt im Gepäck aus München ab. Nur kurz nach der verdienten Mainzer Führung musste das Team von Jürgen Klopp eine streitbare Elfmeterentscheidung und daraus resultierend den Ausgleich hinnehmen. Die Zuschauer in der Allianz Arena wurden Zeugen zweiter Premieren: Srdjan Baljak machte sein erstes Tor für die Mainzer und Gregg Berhalter beendete die Trefferflaute der 1860er.

Die erste Tormöglichkeit des Spiels ergab sich für die Mainzer bereits in der 5. Minute, als Milorad Pekovic einen Pass auf Felix Borja in den Rücken der Löwen-Verteidigung spielte. Der junge Münchner Keeper Philipp Tschauner blieb jedoch Sieger über den Ecuadorianer im Mainzer Dress. In der 10. Minute dann die Gastgeber, der wieder von Beginn an auf dem Platz stehende Münchener Goalgetter Antonio di Salvo war jedoch eine Sekunde langsamer als Dimo Wache, der dem Italiener die Kugel im letzten Moment von den Füßen sammeln konnte. Generell wirkten die Löwen in der ersten Phase des Spiels etwas aggressiver, doch sobald die Elf von Marco Kurz den Strafraum der Mainzer erreichte, strahlten die 1860er nur noch wenig Gefahr aus. Ganz im Gegensatz zu den Mainzern, die ihren Treffer immer mehr zu forcieren suchten. Zunächst zeigten die 05er jedoch etwas zu wenig Präzision bei ihren Offensivaktionen. Sowohl Daniel Gunkel nach einem Freistoß aus 22 Metern (19. Minute), Tim Hoogland aus vollem Lauf (25. Minute) und Neven Subotic nach einer Flanke von Miroslav Karhan (29. Minute) verfehlten den Kasten der Münchener nur knapp. Auch Markus Feulner, der sich wieder einmal als agiler Mittelfeldackerer zeigte, vergab aus kurzer Distanz (36. Minute). Das Team von Jürgen Klopp musste auf den Torerfolg bis zur zweiten Halbzeit warten.

Das lang ersehnte Tor kam in der 48. Minute. Feulner konnte sich nach einem Ballfehler der Münchener im Mittelfeld durchsetzen und auf Baljak im Strafraum quer ablegen. Der Serbe überwand Tschauner und netzte zum 1:0-Fürhungstreffer ein. Nach dem Tor für die 05er nahm das Spiel an Fahrt auf, 1860 drückte immer mehr auf den Ausgleich. Zehn Minuten nach dem ersten Tor dann ein streitbarer Pfiff. Pekovic hatte im Strafraum die Hand am Trikot vom Löwen-Kapitän Danny Schwarz, der die leichte Berührung nutzte und nur allzu leicht fiel. Schiedsrichter Michael Kempter entschied auf Elfmeter für die Münchner, ein Pfiff der hart aber regelgerecht war. Gregg Berhalter verlud Wache und glich zum 1:1 aus. In der vergangenen Woche war der amerikanische Innenverteidiger noch gelb gesperrt, an diesem Sonntag beendete er die anhaltende Torflaute seiner Mannschaft. Der Treffer hob das Engagement der 1860er merklich, die Münchner schwammen auf einer Welle des Selbstvertrauens. Doch wie bereits in der ersten Hälfte haperte es an der Gefährlichkeit der letzten Aktion. Auch Berkant Göktan, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder für die Löwen eingewechselt und als Torhoffnungsträger bejubelt wurde, konnte sich nicht entscheidend über die Strafraumgrenze hinaus durchsetzen. Die Mainzer ihrerseits zogen sich mehr und mehr zurück und kamen nur noch selten zu Tormöglichkeiten. In der 65. Minute köpfte Subotic nach einer Karhan-Ecke den Ball am Kasten vorbei und auch Nejmeddin Daghfous‘ Torhammer aus 20 Metern und vollem Lauf erwies sich als nicht präzise genug (88. Minute). Am Ende stand es dem Leistungsgrad beider Teams entsprechend gerecht 1:1. Nächste Woche treffen die Mainzer auf die starken Hoffenheimer, die an diesem Wochenende zum achten Mal in Folge einen Sieg einfahren und sich damit in der Tabelle einen Platz vor Mainz 05 platzieren konnten.

1860 München: Tschauner – Johnson, Thorand, Berhalter, Hoffmann – S. Bender, Schwarz – Bierofka (79. Kucovic), L. Bender (62. Göktan) – Wolff, di Salvo
Trainer: M. Kurz

Mainz 05: Wache – Hoogland, Subotic, Noveski, Rose – Karhan (D. Vrancic), Gunkel (46. Amri), Pekovic, Feulner (72. Daghfous) – Borja, Baljak
Trainer: J. Klopp

Schiedsrichter: M. Kempter
Tore: 0:1 Baljak (48. Minute), 1:1 Berhalter (58. Minute, n. FE.)
Zuschauer: 39.000
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/03/2008 12:25
grü. Schon als Jürgen Klopp die Fernsehbilder der vermeintlichen Elfmetersituation in der 58. Minute zu sehen bekam, war der 40-jährige Trainer des FSV Mainz 05 fassungslos. "Das soll die Szene gewesen sein?", fragte Klopp den Reporter ungläubig. Anschließend sprach der Mainzer von einer "Frechheit", die sich der junge Referee Michael Kempter mit diesem Pfiff nach dem Aufeinandertreffen zwischen 05-Mittelfeldmann Milorad Pekovic und Danny Schwarz im Mainzer Strafraum geleistet habe. Für Klopp eine klare Schwalbe im Anschluss einer kurzen Handberührung.

Auf der Pressekonferenz war die Angelegenheit, die zum 1:1 führte, natürlich auch Thema. Auf dem Podium saßen Jürgen Klopp, 1860-Pressesprecher Jörg Krause und 1860-Trainer Marco Kurz. Klopp am Ende seiner Einschätzungen zum Spielgeschehen: "Der Elfmeter ist eine Frechheit, ein Brett." Kurz am Ende der eigenen Ausführungen: "Zum Elfmeter: Jürgen, ich kommentiere seit unserem Derby keine Elfmeterentscheidungen mehr." Direkte Antwort des Mainzers: Ich hab´s jetzt einmal gemacht, mache es jetzt nicht mehr." Dann, nach zwei, drei Zwischenfragen, ergriff Marco Kurz von sich aus das Wort: "Ich habe nach Spielende im Fernsehen gesagt, dass der Schiedsrichter wohl dem Mainzer Tim Hoogland fälschlicherweise zwei Mal die Gelbe Karte gezeigt hat. Wir haben uns da auf Aussagen des Assistenten gestützt. Aber jetzt ist klar, dass er bei der Elfmeterszene dem Mainzer mit der Nummer 13 Gelb gezeigt hat und nicht Hoogland. Das wollte ich richtig stellen." Die Mainzer 13: Milorad Pekovic. Daraufhin Jürgen Klopp: "Für ein angebliches Foul, das zu einem nicht berechtigten Elfmeter geführt hat, gab´s also auch noch Gelb, super." Pressesprecher Jörg Krause: "Jürgen, du wolltest dich doch nicht mehr über den Elfmeter äußern." Der 05-Coach: "Aber über Gelbe Karten."

Eine Bestrafung von Seiten des DFB wegen seiner Wortwahl befürchtet Klopp nicht. "Man muss ja wohl die Wahrheit sagen dürfen. Wir befinden uns ja nicht in einer Welt, die George Orwell mal beschrieben hat." In der des "Großen Bruders".

Danny Schwarz spazierte kurz nach Klopps Worten aus der Münchner Umkleidekabine und erklärte Arm in Arm mit einem Kumpel: "Ich bin gefallen wie Luca Toni. Aber der Mainzer hat mich ja auch ein bisschen berührt." Dass anschließend der Mainzer Verteidiger Neven Subotic im Duell mit Gregg Berhalter die Hand zum Ball führte, Unparteiischer Michael Kempter vorher aber ein zweifelhaftes Foulspiel am Mainzer gesehen hatte, war gestern überhaupt kein Thema mehr.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/03/2008 12:26
05-Profis selbstkritisch zur Chancenauswertung / Kernspin soll Klarheit bei Gunkel bringen

Vom 17.03.2008

Von

Lutz Eberhard

So richtig zufrieden waren die Nullfünfer nach dem 1:1 nicht, auch wenn es der erste Punkt war, der in der Allianz Arena geholt wurde. Der Ärger über den Elfmeter für die Gastgeber war groß (siehe nebenstehenden Bericht), die Selbstkritik an der mangelhaften Auswertung der Konter nicht kleiner. Über 2000 Mainzer Fans waren dabei, nutzten den vorösterlichen Ausflug zum Besuch dieser Partie, auch sie konnten nicht wirklich zufrieden sein, ob jetzt in der Ostkurve, auf der Gegengerade oder in der Loge von Franz Beckenbauer, die ein Mainzer Geschäftsmann gemietet hatte.

"Wir müssen mit diesem Punkt leben", urteilte Präsident Harald Strutz. "Der Elfmeter hat uns aus der Bahn geworfen, und in der ersten Halbzeit fehlte uns die Konsequenz." Der 05-Chef war nicht allein mit seiner Meinung, auch die Profis haderten mit der Chancenverwertung. Tenor: Zwei Punkte wurden liegen gelassen. "Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir die Konter nicht gut spielen. Das war gegen Offenbach auch so", knurrte Miroslav Karhan. "Wir wollen den schwersten Pass spielen, obwohl wir fünf gegen drei laufen." Die Mannschaft habe nicht schlecht gespielt, bilanzierte der international erfahrene Slowake, aber: "Heute war mehr möglich. Denn nach dem 1:0 kann Felix das 2:0 machen - und dann dieses Geschenk", kommentierte Karhan den Elfer für die "Löwen". "Die fallen eben leicht, das ist bei di Salvo auch so - einfach lächerlich."

Daniel Gunkel, der in der Pause angeschlagen in der Kabine bleiben musste, hat die Hoffnung auf einen Einsatz im Spiel am Ostersonntag gegen 1899 Hoffenheim noch nicht aufgegeben. Heute soll eine Kernspintomografie Klarheit bringen, was im Muskel des linken Oberschenkels zwickt - Zerrung oder Verhärtung. "Ich hatte die Probleme schon die ganze Woche und nach zwanzig Minuten habe ich einen falschen Schritt gemacht. Bis zur Pause habe ich mich durchgebissen, wollte auch weitermachen, aber der Doc hat gesagt, es ist zu gefährlich", schilderte der Mittelfeldspieler. Die erste Halbzeit bezeichnete Gunkel als "sehr gut". "Aber wir waren zu wenig zielstrebig. Und da steht es 0:0 zur Pause statt 1:0 oder sogar 2:0." Und der Ex-Cottbuser schob nach: "Dann hatte der Schiedsrichter seinen Aussetzer..." Aber der 05-Profi gab auch zu: "Eigentlich ist das Umschalten auf Offensive eine richtige Waffe bei uns. Doch die Konter waren schlecht. Wir müssen einfach da ansetzen, denn es stimmt bei uns ja sonst alles - Kampf, Aggressivität und spielerische Klasse sind vorhanden."

Zufrieden lächelnd kam Srdjan Baljak in Richtung 05-Teambus geschlendert. Das erste Saisontor hat für den serbischen Torjäger lange auf sich warten lassen. "Ich hoffe, das setzt sich jetzt fort. Wir haben nun das schwere Spiel gegen Hoffenheim. Dieser eine Punkt heute kann wichtig sein."

Für Markus Feulner stand fest: "Wir hätten nach dem 1:0 weiter Fußball spielen müssen. So kam 1860 auf." Über seine große Torchance in der ersten Halbzeit, als er aussichtsreich den Ball aus der Nahdistanz über das Tor der Sechziger drosch, meinte der Mittelfeldspieler: "Ich war überrascht, dass ich den Ball noch mal bekam, und dann stand da noch der Gunki. Da habe ich gedacht: nur fest aufs Tor." Es sei versäumt worden, in der zweiten Halbzeit konsequenter nachzurücken bei den Kontern. "Es bewegt sich keiner so, als wolle er den Ball unbedingt." Zur eigenen Vorbereitung beim 1:0 sagte der Ex-Bayern-Profi: "Als Johnson sich den Ball zu weit vorgelegt hatte, da wusste ich, ich kann pressen, das ist meine Chance. Dann musste ich den Ball nur noch zu Baki reinschieben."

Christian Heidel sprach es gestern am deutlichsten aus: "Wir mussten heute drei Punkte holen, aber es ist egal, wie die anderen spielen, wir schauen nur auf uns. Die Erfahrung aus vielen Auf- und Abstiegskämpfen hat uns dies gelehrt." Für den 05-Manager waren die Nullfünfer die bessere Mannschaft, "denn klare Chance hatte 1860 nicht". Und Heidel sagte auch: "Wir können auch trotz des Elfmeterpfiffs das Spiel für uns entscheiden." Klar sei zudem, dass bei besserer Chancenauswertung schon mehr Punkte auf der Habenseite stehen könnten: "Das muss sicher verbessert werden."

Schon am Ostersonntag besteht dazu die Möglichkeit, wenn 1899 Hoffenheim kommt, der aktuelle Tabellenzweite. "Wir werden alles tun, die Siegesserie von Hoffenheim zu beenden. Sie sind derzeit wohl das stärkste Team in der Liga. Aber das ist für uns keine Überraschung." Und neben den zwei Punkten, die Mainz 05 gestern in München liegen ließ, wäre beinahe Neven Subotic verloren gegangen. Der junge Abwehrspieler plauschte noch mit Bekannten am Parkdeck der Allianz Arena, als der Teambus der 05er losfuhr. Auch ein Sprint half nichts. Mit dem Taxi ging es zum Flughafen, es reichte noch, um mit der Mannschaft im Flugzeug zu sitzen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/03/2008 12:27

utz. Dimo Wache: Ohne Chance beim Elfmeter, ansonsten war der 05-Kapitän nahezu beschäftigungslos. Nach zehn Minuten sehr resolut gegen di Salvo. Note: 2,5

Tim Hoogland: Sehr engagiertes Spiel des rechten Verteidigers. Mit viel Offensivdrang, nach der Pause zurückhaltender, weil München mehr nach vorne wagte. Note: 3

Neven Subotic: Erneut souveräne Leistung des 19-Jährigen. Der US-Amerikaner traf mit seinem Kopfball im ersten Durchgang nur das Außennetz. Stopfte viele Löcher, war fast überall. Note: 2

Nikolce Noveski: Hielt körperlich dagegen, kompromisslos im Zweikampf. Mit dem ein oder anderen ungenauen Befreiungsschlag. Note: 2,5

Marco Rose: Hatte in der ersten Halbzeit viel Raum nach vorne. Im zweiten Durchgang in der Defensive stark gebunden. Half überall aus. Note: 2,5

Miroslav Karhan: Nach gut einer Stunde nicht mehr richtig im Spiel, wurde später ausgewechselt. Zuvor mit guten und weniger guten Aktionen. Den richtigen Zugriff auf die Partie schaffte der Slowake gegen den TSV 1860 nicht. Note: 3,5

Daniel Gunkel: Zwei Freistöße aus aussichtsreicher Position, die aber das Ziel nicht fanden. Der Mittelfeldspieler hatte früh muskuläre Probleme, blieb zur Pause auf Anraten von 05-Doc Klaus Gerlach in der Kabine. Note: 3,5

Milorad Pekovic: Laufstark und im Spiel nach vorne besser als zuletzt. Wie immer Vorkämpfer für alle, bisweilen aber schlechtes Passspiel. Beim Elfmeter eher nur Mitläufer als Foulspieler. Note: 3

Markus Feulner: Viel unterwegs, mit guten, aber auch schlechten Aktionen. Gute Balleroberung und anschließende Vorbereitung der verdienten 05-Führung. Note: 3,5

Felix Borja: Das war nicht die Partie des Ecuadorianers. Zwar stets bemüht, aber nur eine richtige Chance, die 1860-Torwart Philipp Tschauner allerdings mit starker Parade entschärfte (49.). Note: 4

Srdjan Baljak: Immer unterwegs auf den Flügeln, im ersten Durchgang fehlte noch das Durchsetzungsvermögen. Dann beim 1:0 in typischer Mittelstürmerposition sehr überlegt. Erstes Zweitligators im 13. Spiel, zum siebten Mal in der Startelf. Note: 2,5

Chadli Amri: Kam für den angeschlagenen Gunkel und rückte in der Mittelefeldraute hinter die Spitzen. Nutzte den Raum zum Kontern nicht konsequent. Note: 4

Nejmeddin Daghfous: Der junge Offensivspieler kam für weitere Konter, ersetzte Feulner auf der linken Seite. Nur ein gefährlicher Schuss, der vorbei ging (88.). Note: 0

Damir Vrancic: Kam knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff für Karhan. Hatte keine Szene mehr; und einen Freistoß, den der 05-Kunstschütze hätte nutzen können, den gab es auch nicht mehr. Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=ohne Wertung, da Einsatzzeit zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/03/2008 12:27
Mainz 05 muss sich bei 1860 München mit 1:1 begnügen /Ärger um Ausgleichs-Elfmeter

Vom 17.03.2008

MÜNCHEN Im Aufstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga hat es der FSV Mainz 05 verpasst, einen direkten Konkurrenten endgültig abzuschütteln. Das Team von Jürgen Klopp musste sich gestern Nachmittag mit einem 1:1 (0:0) beim TSV 1860 München begnügen. Aufgrund des zeitgleichen 1:0-Erfolgs von 1899 Hoffenheim gegen Erzgebirge Aue fielen die 05er vom zweiten auf den dritten Rang zurück.


Von

Jens Grützner

Vor dem Rückrundenstart bei der TuS Koblenz hatte Jürgen Klopp erklärt: "Srdjan Baljak ist seit der Winterpause gut drauf, er wird uns noch helfen." Doch der Serbe, Top-Torschütze in der Heimat mit 18 Treffern in der vergangenen Spielzeit, verpasste wie bei neun Vorrunden-Einsätzen auch in Koblenz seine Chancen, sich im 05-Trikot einen Namen zu machen. Und auch in den weiteren Partien seitdem. Gestern nun bedankte sich der 29-Jährige erstmals für das Kloppsche Vertrauen. Baljaks Tor nach guter Vorarbeit von Markus Feulner in der 48. Minute brachte den Mainzern wenigstens einen Zähler. Dass die Gäste nicht mit drei Punkten die Münchner WM-Arena mit ihren 39000 Zuschauern verließen, lag zum einen am unberechtigten Strafstoßtor von Gregg Berhalter in der 58. Minute, zum anderen an Unzulänglichkeiten im eigenen Offensivspiel. Aber zumindest Baljak verkündete vor dem Topspiel nächsten Sonntag am Bruchweg gegen die Hoffenheimer: "Bei mir ist jetzt der Knoten geplatzt."

Für Jürgen Klopp stand fest: "Mit dieser Leistung musst du hier drei Punkte holen." Lediglich "ein, zwei schlechte Szenen" der eigenen Profis kamen dem Mainzer Trainer zunächst in den Sinn beim Blick zurück. Wobei schwächere Momente in der Abwehr nicht zu Großchancen der Münchner führten - die hintere Kette stand sicher. Erst das Eingreifen von Referee Michael Kempter war folgenschwer. Nachdem Milorad Pekovic kurzzeitig die Hand an der Hüfte des 1860-Mittelfeldmannes Danny Schwarz im Strafraum gehabt hatte, und sich Schwarz fallen ließ, zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Klopp war außer sich: "Jeder hat gesehen, dass das kein Elfer war. Eine Frechheit, ein echtes Brett." Der Münchner Coach Marco Kurz riet dem Kollegen: "Ich kommentiere Elfmeter seit dem Derby nicht mehr." Im Viertelfinale des DFB-Pokals hatten die 60er durch einen umstrittenen Strafstoß in der 120. Minute 0:1 gegen den FC Bayern München verloren.

Vor dem Ausgleich, und auch wieder nach einer zehnminütigen Drangphase der "Löwen" im Anschluss, hatten die 05er die Partie im Griff. Sie müssen sich also doch an die eigene Nase packen bei Klärung der Frage, warum sie nicht mehr auf Platz zwei rangieren. Wie beim 1:2 in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen den TSV nutzten die 05er die Räume nicht genügend aus. In beiden Hälften führten viel versprechende Konter über Markus Feulner (43.) und Milorad Pekovic (79.) ins Nichts. Bei der Frage nach der richtigen Wahl der Mittel - Dribbling oder Passspiel -, war die Antwort zu oft falsch. Feulner haute zudem nach guter Vorarbeit von Baljak einen Ball aus elf Metern auf die Tribüne (36.), 05-Stürmer Felix Borja scheiterte nur eine Minute nach dem 1:0 an der glänzenden Reaktion von TSV-Keeper Philipp Tschauner. "Die Konsequenz hat gefehlt", monierte dann auch Jürgen Klopp.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Daniel Gunkel zur Pause aufgrund einer Oberschenkelverhärtung hatte der Trainer das flache 4-4-2 auf eine Mittelfeldraute umgestellt, wegen des plötzlichen Münchner Drucks diesen Schritt in der 72. Minute wieder rückgängig gemacht. Aber am System lag es nicht, dass am Ende nur ein Punkt heraussprang. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden", sagte Marco Kurz - wobei der Zähler den Münchnern weniger nutzt als den 05ern. Im Aufstiegsrennen sind die "Löwen" weiter sechs Punkte hinten dran. Jürgen Klopp: "Für uns war´s ein weiterer Schritt." Auf dem Weg nach oben, den sich die 05er mitunter selbst schwer machen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/03/2008 12:28
Vom 17.03.2008

Aufgrund der Spielanteile und Anzahl guter Chancen hätte Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 gestern beim TSV 1860 München gewinnen müssen. Doch es reichte nur zu einem 1:1.


System: Jürgen Klopp vertraute derselben Formation, die ein 1:0 gegen Kickers Offenbach geholt hatte, also wieder Srdjan Baljak im Sturm statt des von einer Bronchitis genesenen Isaac Boakye. Klopp: "Baki sollte in den Freiräumen wirbeln, das hat er gut gemacht." Boakye saß auf der Bank. Der Münchner Trainer Marco Kurz stellte den im 4-4-2-System agierenden Mainzer ein eben solches entgegen. Starstürmer Antonio di Salvo agierte erstmals wieder von Anfang an nach langer Verletzungspause, Kreativspieler Berkant Göktan saß nach seiner Bandscheibenoperation auf der Bank.

Erste Hälfte: Die Mainzer ergriffen früh die Initiative, allerdings zunächst halbherzig im Vorwärtsgang. Einem Schüsschen von Felix Borja (5.) folgte ein scharfer Freistoß von Daniel Gunkel auf den kurzen Pfosten (19.). In der 28. Minute köpfte Neven Subotic nach einem Freistoß von Miroslav Karhan ans Außennetz. Die Münchner hatten eigentlich nur eine Halbchance, als Tim Hoogland eine Hereingabe von Daniel Bierofka nach einem schönen Freistoßtrick klärte (29.). Marco Kurz: "Wir haben zu viele Fehlpässe gespielt." Die 05er bestraften dieses Fehlverhalten jedoch nicht. In der 43 Minute pfiffen die einheimischen Fans erstmals.

Zweite Hälfte: Nach dem verletzungsbedingten Aus von Daniel Gunkel beorderte Jürgen Klopp Chadli Amri ins Mittelfeld hinter die Spitzen, ordnete die Raute an. "Doch nach guten Ansätzen hat Chadli überzogen", sagte der 05-Coach. Aufgrund des guten Pressingverhaltens von Markus Feulner passierte die 1:0-Führung. Die TSV-Fans forderten: "Wir wollen euch kämpfen sehen." Die Gastgeber waren konsterniert. Es folgte der unberechtigte Elfmeterpfiff, das 1:1. Kurz brachte anschließend Berkant Göktan, der wie ein Heilsbringer gefeiert wurde. "Aber er hatte nicht die Spritzigkeit für Überraschungsmomente", so der Coach. Klopp stellte wieder um auf das flache 4-4-2, weil ihm die Münchner zu leicht über die Außen kamen. Die Mainzer hatten schnell mehr vom Spiel - ohne jedoch einen Konter eiskalt setzen zu können.

Fazit: Die 05er bleiben ihrer Linie treu: Sie halten den Aufstiegskampf spannend.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/03/2008 08:47
Nach dem 1:1 der 05er in München: Abwehr bleibt Prunkstück, Gegenzüge werden im Training überarbeitet

Vom 18.03.2008

Das 1:1 des FSV Mainz 05 im Zweitliga-Fußballspiel beim TSV 1860 München lässt sich aus mehreren Blickwinkeln betrachten.


Von

Jens Grützner

Das Positive: Die Abwehrarbeit. "Es ist immer ein guter Hinweis, wenn Dimo Wache nicht viel zu tun hat", sagt 05-Trainer Jürgen Klopp. Aus dem Spiel heraus musste der Mainzer Torsteher nicht einmal richtig sein Können demonstrieren. Dabei stand die Viererkette des FSV in der Münchner WM-Arena unheimlich hoch, mitunter nur zehn Meter von der Mittellinie entfernt. Klopp: "Es wäre ja verrückt, wenn die Jungs aufgrund der zurückliegenden Spiele nicht selbstbewusst auftreten würden. Wir müssen die Defensive auf diesem hohen Niveau bis zum Saisonende halten." Mit nur 23 Gegentreffern kassierten die 05er bislang die wenigsten Tore.

Das Negative: Die Durchführung der Konter. Dass die Mainzer beim zurückliegenden Heimspiel gegen Kickers Offenbach und jetzt in München zahlreiche Konterchancen ausließen, "bereitet mir grundsätzlich keine Sorgen", sagt der 40-jährige Coach. "Wichtig ist erst einmal, dass wir mit vier, fünf Männern nach vorne rücken, dass auch der zweite Block gut nachschiebt." In dieser Häufigkeit war das vor der Offenbach-Partie kaum der Fall. Nun gehe es darum, die Räume besser zu nutzen. Klopp: "Das üben wir."

Der ideale Konter sieht wie folgt aus: Der Angriff muss breit angelegt sein, "denn normalerweise formiert sich der Gegner zentriert", so der FSV-Trainer. Deswegen sei es auch wenig sinnvoll, den Ball in irgendwelche Schnittstellen spielen zu wollen. Klopp: "Es sollte bis zur Grundlinie über die Flügel gehen. Dann sollte der Pass in den Rücken der Abwehr folgen." Gewollt ist, dass die gegnerischen Verteidiger mit dem Gesicht zum eigenen Tor agieren. "Denn das tut niemand gerne", weiß Jürgen Klopp. Eine solche Situation ergab sich durch die gute Pressingarbeit von Markus Feulner vor dem 1:0 gegen die "Löwen". Feulner hatte anschließend die Top-Gelegenheit, einen 5:2-Konter einzuleiten, "Aber da hat er zu lange gebraucht, um sich zu orientieren", sagt Klopp. Wichtig sei, dass die Gegner Respekt vor der grundsätzlichen Mainzer Qualität hätten. "Und ich habe auch noch kein Spiel auf der Welt gesehen, in dem jeder Konter gesessen hat."

Das Normale: Einwechslung von Damir Vrancic. In der 82. Minute schickte Jürgen Klopp Damir Vrancic an Stelle von Miroslav Karhan aufs Feld. Ein Mittelfeldspieler für einen Mittelfeldspieler. Auf der Bank blieb Stürmer Isaac Boakye. Der Grund: "Ich wollte Miro in einer Phase, in der die Münchner noch stark waren, eins zu eins ersetzen. Ich wollte auch noch einen Mann auf dem Platz haben, der defensive Präsenz zeigt, auch beim Kopfballspiel", erklärt der Mainzer Coach. Außerdem hofften die 05er ja auch noch auf eine gute Standardchance, die dann aber nicht kam.

Das Kuriose: Busfahrt ohne Neven Subotic. Dass der 19-jährige Innenverteidiger Neven Subotic in der Vorrunde zu spät zum Abschlusstraining vor der Partie gegen den SC Paderborn gekommen war, kostete den Amerikaner damals einen Platz in der Startelf. Dass der starke Subotic nun nach Spielschluss am Rande der WM-Arena mit Bekannten in ein Gespräch vertieft war, während der 05-Bus sich zum Flughafen aufmachte, kostet den Mainzer nur die fällige Taxifahrt aus der eigenen Tasche. "Normalerweise ist es so, dass Teammanager Axel Schuster die Spieler im Bus durchgezählt hat, bevor ich einsteige und wir losfahren", sagt Jürgen Klopp. "Am Sonntag war Axel aber schon am Flughafen, als wir abfahrbereit waren." Niemand vermisste den Abwehrspieler.

Die Zukunft: Topspiel am Bruchweg gegen 1899 Hoffenheim. Dass Aufsteiger 1899 Hoffenheim am Sonntag gegen den FC Erzgebirge Aue bereits den siebten Sieg in Serie landete, ist für Jürgen Klopp "natürlich ein echtes Brett." Der Mainzer Trainer hat registriert, dass die zweitplatzierte Konkurrenz ihr Spiel umgestellt hat, nach Integration der millionenschweren Zugänge von langen Bällen aus der Abwehr zu einem Kombinationswirbel mit Kurzpässen gekommen ist. "Das ist dem Spiel von Werder Bremen nicht unähnlich", so der 40-Jährige. Darauf muss Klopp die 05er nun einstellen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/03/2008 08:47

Mainz 05 hat am Montag fristgerecht die Unterlagen zur Lizenerteilung für die kommende Spielzeit bei der Deutschen Fußbal Liga (DFL) abgegeben.

Die Nullfünfer haben die Daten und Zahlen für die Erste und Zweite Liga zusammengetragen.

Der Verein geht davon aus, dass die Lizenz für beide Ligen, wie in den vergangenen Jahren, "ohne Probleme" erteilt würde.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/03/2008 09:44
"Es ist die gefühlt längste Trainersuche in der Geschichte der Fußball-Bundesliga", sagen Hamburger. Seit Ende November vergangenen Jahres steht fest, dass Huub Stevens seinen Vertrag beim Hamburger SV nicht verlängert. An Ostern könnte eine Entscheidung fallen, das wurde im Dezember von den Norddeutschen verlautbart. Am Ende des Fußballstammtisches beim DSF am Sonntag spielte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann den Verwirrten. "Jetzt habe ich vollkommen den Überblick verloren", bekannte der 45-Jährige, als die Livesendung ausklang.

Hoffmann hatte zwei Stunden lang erfolgreich Nebelkerzen geworfen, wer ab kommender Saison Nachfolger von Trainer Stevens werden könnte. Schon lange gefallen sich Hoffmann und sein Sportchef Dietmar Beiersdorfer in der Rolle der Geheimniskrämer. Die Folge davon: Unkommentiert, aber auch undementiert von den Verantwortlichen, sprießen die Namen möglicher Kandidaten an der Elbe. Vom Mainzer Coach Jürgen Klopp über seinen Zweitliga-Kollegen Bruno Labbadia (nach Hamburger Lesart müsste der jetzt als möglicher Klopp-Nachfolger gehandelt werden, weil er in der vergangenen Woche mit Familie am Mainzer Dom gesehen wurde) bis zum Holländer Fred Rutten sowie Hannovers Dieter Hecking und den kroatischen Nationalcoach Slaven Bilic. Der bestätigte zumindest einen Kontakt.

HSV-Scouts haben die Kandidaten vor Ort auf die Kriterien abgeklopft: beim Training, in Pressekonferenzen und während der Spiele, das ist bekannt. In Hamburg kursiert ja auch, einige Kandidaten hätten dabei nicht immer positiv abgeschnitten. So wird kolportiert, Klopp sei nicht nur zum Training, sondern auch zu Gesprächen mit den HSV-Bossen verspätet erschienen. Interessant ist, dass es nur ein Treffen zwischen Klopp und den HSV-Entscheidern gab - in Mainz, im Hause Klopp. Wer kommt da zu spät? Oder will Hoffmann etwa nur die Immobilie des 05-Trainers kaufen...

Bei Bilic stellen sich die Hamburger die Frage, ob ein Raucher mit Brilli im Ohr und Tattoos auf dem Körper auf die Bank des Traditionsklubs passt. Es ist eine Provinzposse, wie der HSV einen neuen Trainer sucht. Alle bisher genannten und zum Teil brüskierten Kandidaten müssten es eigentlich ablehnen, dort zu arbeiten.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/03/2008 09:44
utz. Seit Sommer 2006 trainiert der ehemalige Profi des FSV Mainz 05, Jürgen Kramny, die A-Junioren des Bruchweg-Klubs erfolgreich in der Nachwuchs-Bundesliga. Am 30. Juni läuft der Vertrag des Fußballlehrers aus. Bisher hat niemand mit ihm über eine Verlängerung gesprochen.

"Das stimmt", sagte gestern 05-Manager Christian Heidel im Gespräch mit der AZ. "Das liegt im Bereich der Jugendabteilung, aber die Profiabteilung spricht da mit." Und Kramny wird sich noch gedulden müssen, denn Heidel erklärt: "Da wird es erst Entscheidungen geben, wenn von oben herunter alles klar ist". Das heißt, wenn feststeht, wer ab 1. Juli Cheftrainer bei den 05ern ist. Es folgen dann die Weichenstellungen beim Co-Trainer und Torwarttrainer sowie bei der zweiten Mannschaft. Auch der Vertrag von Peter Neustädter beim Oberligateam läuft nach dieser Spielzeit aus. Christian Heidel stellte gestern aber auch klar: "Dass es noch keine Gespräche gab, das heißt nicht, dass wir uns nicht vorstellen können mit Jürgen Kramny weiter zusammenzuarbeiten." Es hängt also einiges beim Fußball-Zweitligisten davon ab, wie sich Jürgen Klopp entscheidet.

Marketingchef gefunden

Klarheit besteht dagegen, wer für Klaus Drach (zum VfL Wolfsburg) als Marketingleiter kommt. Es ist niemand aus den rund siebzig Bewerbern, sondern die Nullfünfer haben gezielt eine Person angesprochen. Die offizielle Vorstellung soll nach Ostern erfolgen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/03/2008 11:36
Finanzvorstand Andres und Manager Heidel nennen Zahlen für Lizenz in Erster und Zweiter Liga

Vom 19.03.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat die Lizenzunterlagen für die Erste und Zweite Liga bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht. In Liga eins wird für die Saison 2008/2009 ein Gewinn erwartet, im Unterhaus wäre der Etat ausgeglichen.


Von

Lutz Eberhard

Es gab Jahre vor dem Erstligaaufstieg des 1. FSV Mainz 05, da wurde im Lizenzierungsverfahren kräftig gezittert. Diese Zeiten sind vorbei, entspannt erläuterten Finanzvorstand Friedhelm Andres und Manager Christian Heidel die Zahlen für die kommende Spielzeit. Offen ist, in welcher Liga die Nullfünfer in der nächsten Spielzeit kicken werden. Die Zahlen für die DFL-Zentrale in Frankfurt wurden wie in den vergangenen Jahren vom Mainzer Wirtschaftsprüfungsunternehmen Treurag AG mit einem Testat versehen.

"Unser Zahlen sind gesichert, den gerade für die Erste Liga basieren sie ja auf drei Jahren Erfahrung", erläuterte Andres. Der 05-Finanzchef verdeutlichte, dass ein Vergleich der aktuellen Zweitligasaison mit einer kommenden Zweitligaspielzeit kaum möglich sei, da im vergangenen Sommer erhebliche Transfereinnahmen flossen.

Für die Erste Liga planen die Nullfünfer mit 17 ausverkauften Heimspielen, TV-Erträgen in Höhe von 15,5 Millionen Euro. Der Etat des Gesamtvereins würde rund 32 Millionen Euro betragen. In Liga zwei wird bei den Heimspielen mit 97 Prozent Auslastung geplant, die TV-Einnahmen liegen bei 7,6 Millionen Euro, der Klubetat beträgt 18,9 Millionen Euro. Der Personaletat im Oberhaus würde bei 16,5 Millionen Euro liegen, darin stecken die Gehälter für Spieler, Trainer und Betreuer. Im Unterhaus wird dieses Budget auf 10,3 Millionen Euro beziffert. Die Amateur- und Jugendabteilung bildet einen Kostenblock von rund 2,1 Millionen Euro

Andres und Heidel dokumentierten, dass im Bruchweg- Stadion die Einnahmemöglichkeiten das Limit erreicht hätten. Bei den Eintrittspreisen sei keine signifikante Erhöhung geplant, die Entscheidung stehe aber noch aus. Spielt Mainz 2008/2009 in der Ersten Liga, würde der "merkliche Gewinn", so Andres, für den Stadionbau zurückgelegt. Fakt ist aber auch, der Hamburger SV zahlt noch bis 2009 an den Raten für den Sechs-Millionen-Transfer von Mohamed Zidan. Und wenn Manuel Friedrich mit Leverkusen einen europäischen Wettbewerb erreicht und zur EM fährt, dann kassieren die 05er mit.

Auf der Einnahmenseite gilt die Formel: fünfzig Prozent aus TV-Geldern plus je 25 Prozent Zuschauer und Vermarktung. "Es gibt keine Schraube mehr, an der wir drehen können, bevor das neue Stadion zur Verfügung steht", sagte Andres. Der Namensgeber der neuen Arena, Kreditversicherer Coface, zahlt jetzt schon. Heidel: "Es gibt verschiedene Stufen in diesem Vertrag."

Das Ziel von Mainz 05 sei es, so der Finanzvorstand und der Manager, mit der Coface Arena sicher zu stellen, zu den 24 Top-Teams in Deutschland zu gehören. "Dann ist Erste Liga möglich und ein Aufstieg nicht unrealistisch. Wir gehören dann aber immer noch zur Kategorie Bielefeld und Bochum und erreichen Mönchengladbach, Frankfurt oder Wolfsburg nicht", betonte Heidel. Ende April erwarten die Bundesligaklubs Post von der DFL, dann steht in einem Brief: Lizenz erteilt, oder es gibt Bedingungen oder Auflagen zur erfüllen. Zuletzt hieß es für die Nullfünfer immer "Lizenz erteilt". Friedhelm Andres sagt: "Das erwarten wir auch diesmal" - für beide Ligen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/03/2008 08:55
Ex-05-Stürmer David Wagner ist als Bundesliga-A-Junioren-Coach Helfer von Ralf Rangnick

Vom 20.03.2008

Am Sonntag, beim Zweitliga-Topspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und 1899 Hoffenheim, sitzt David Wagner mit der kompletten Familie im Bruchwegstadion. Und mit gemischten Gefühlen. Wagner absolvierte 94 Zweitliga-Spiele im Trikot des FSV Mainz 05 und ist Trauzeuge von 05-Übungsleiter Jürgen Klopp. Als Hoffenheimer A-Junioren-Bundesliga-Coach ist Wagner eine Art rechter Hand von Cheftrainer Ralf Rangnick.


Von

Jens Grützner

Im vergangenen Jahr, am Ende seiner Ausbildung zum lizenzierten Fußballtrainer, absolvierte David Wagner ein vierwöchiges Praktikum am Bruchweg - unter Jürgen Klopp, dem Taufpaten von Wagners Tochter Lynn. Anschließend, im Sommer 2007, schaffte der Deutsch-Amerikaner den für ihn bestmöglichen Einstieg ins Coaching-Geschäft: Er wurde A-Junioren-Bundesliga-Trainer von 1899 Hoffenheim. Und in dieser Funktion arbeitet der Ex-Profi ganz eng mit Ralf Rangnick, Trainer des derzeitigen Zweitliga-Zweiten zusammen.

"Ich wünsche mir ein absolutes Torfestival", sagt David Wagner vor dem Top-Duell des Zweiten beim Dritten in der Zweiten Liga. "Aber ich glaube an ein von Taktik geprägtes, an Torszenen armes Spiel. Ich hoffe, dass letztlich ein Ergebnis herausspringt, das beiden Mannschaften zum Aufstieg verhilft." Mit den A-Junioren belegt der ehemalige Mainzer derzeit Platz sieben - damit steht er einen Rang über den 05ern von Ex-Kollege Jürgen Kramny.

Ralf Rangnick und der Hoffenheimer Sportdirektor Bernhard Peters verpflichteten David Wagner. "Ich denke, dass es nicht so viele Ex-Profis mit Trainerschein und einer abgeschlossenen wissenschaftlich-pädagogischen Ausbildung gibt", sagt der Junioren-Coach. In Darmstadt hat er Biologie und Sport auf Lehramt studiert. Und vor allem bei der Nachwuchsarbeit in Hoffenheim kommt es auf wissenschaftliches und pädagogisches Know-how im Fußball an. David Wagner: "Ich kann jetzt schon sagen, dass ich mit meinem Schritt hierher die absolut richtige Entscheidung getroffen habe. Denn es gibt wenige Vereine in Deutschland, die einem so viel bieten können."

Über allem in Hoffenheim steht natürlich Milliardär Dietmar Hopp. Der frühere Elektrikermeister hat Ralf Rangnick und den früheren Hockey-Bundestrainer Peters verpflichtet, um die Profis in die Bundesliga zu führen. Doch das Duo soll sich auch intensiv um den Nachwuchs kümmern, damit dieser national ebenfalls an die Spitze vorstößt und bestmöglich Nachschub für die Elite-Kicker liefert. "Der Kontakt zu Rangnick ist sensationell", sagt David Wagner. Man telefoniert täglich, dann ist der Ex-Mainzer einmal pro Woche ins Profi-Training integriert. "Und ich nehme wöchentlich an Teamsitzungen teil, damit ich auch die Code-Wörter kennenlerne, die Rangnick verwendet. Diese kann ich dann meinen Jungs mitteilen, wenn sie nach oben stoßen."

Trainer erhalten Coaching

"Rangnick guckt sich an Wochenenden oftmals zwei Junioren-Spiele an, er kennt 80, 90 Prozent aller Hoffenheimer Talente mit Namen. Es ist schon sensationell, wie er sich interessiert", urteilt Wagner.

Bernhard Peters und Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann, der auch die Nationalmannschaft betreut, wiederum laden die Juniorentrainer wöchentlich zu Gesprächen. David Wagner: "Da geht es um unser Coaching-Verhalten am Spielfeldrand, um Körpersprache, um das Lesen eines Spiels, um taktische Anweisungen. Hier werden auch die Trainer immer weiter ausgebildet", erklärt David Wagner.

Sicherlich kann man bei 1899 Hoffenheim aus dem Vollen schöpfen, "man muss aber gut argumentieren, will man etwas erhalten", so der frühere Angreifer. Das tägliche Junioren-Training wird gefilmt und anschließend archiviert. Alle Junioren sind mit Pulsmessgeräten ausgerüstet. "So lässt sich das Training optimal steuern", sagt David Wagner. Die Arbeit trägt Früchte. In Wagners U 19-Team stehen die Nationalspieler Jonas Strifler und Fabian Broghammer. "In der U 17 haben wir drei Auswahlspieler", sagt der Neu-Hoffenheimer. Und das Besondere sei, dass die Talente alle aus dem Rhein-Neckar-Raum stammen.

Dass Dietmar Hopp nach den ersten drei vergeigten Saisonspielen in der Zweiten Liga das Portemonnaie öffnete und knapp 20 Millionen Euro in ausländische Profis investierte, sieht David Wagner nicht als Widerspruch zur eigenen Arbeit. "Unser Profi-Kader wäre ohne die Verstärkungen wohl nicht zweitliga-tauglich gewesen. Und für unsere Junioren ist es wichtig, dass die erste Mannschaft in der Ersten oder Zweiten Liga spielt. Außerdem sind die Neuen auch noch junge Leute." Carlos Eduardo ist 20 Jahre alt, Chinedu Obasi 21 und Demba Ba 22.

Dass die Hoffenheimer mit einer Bilanz von sieben Siegen in Serie an den Bruchweg kommen, "überrascht mich schon ein wenig, aber es waren auf der anderen Seite auch verdiente Siege", so Wagner. In der Winterpause habe man eben auch dank der guten Scouting-Abteilung mit Keeper Ramazan Özcan und Innenverteidiger Marvin Compper gute Leute geholt. Wagner: "Da sieht man, was mit viel Arbeit, Akribie und Menschenführung möglich ist."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 20/03/2008 08:55
Gestern fehlten Daniel Gunkel, Marco Rose, Markus Feulner, Stefan Markolf, Mario Vrancic, Fabian Liesenfeld und Roman Neustädter im 05-Training. Rose und Feulner pausierten wegen eines grippalen Infekts, die anderen aus Verletzungsgründen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/03/2008 11:58
Nächste Aufgabe: TSG Hoffenheim

Am Ostersonntag erwartet die 05er am heimischen Bruchweg ein dickes Osterei: TSG 1899 Hoffenheim, die in den letzten sieben Spielen als Sieger hervor ging, gastiert in Mainz zum nächsten Ligapunktspiel. Gut, dass sich die Elf von Jürgen Klopp in dieser Saison besonders gegen starke Mannschaften erfolgreich gezeigt hat.

Die Osterfeiertage sind im Anmarsch und nichts würde Jürgen Klopp lieber tun, als den Fans drei Punkte ins Osternest zu legen. Dass dazu die TSG 1899 Hoffenheim, die bislang stärkste Mannschaft der Rückrunde mit sieben Siegen in Folge, bezwungen werden muss, sieht der Mainzer Trainer als schwere, aber machbare Aufgabe an. „Sicher ist das ein wichtiges Spiel, aber dabei geht es nicht darum, ob Hoffenheim jetzt sieben Mal gewonnen hat oder auf welchem Platz wir in der Tabelle stehen. Es ist ein Heimspiel und das wollen wir definitiv gewinnen. Wenn wir die Zuschauer mit an Bord nehmen und unsere Stärken auf den Rasen bringen, können wir die Hoffenheimer ohne Punkte vom Platz schicken. Wir sind bereit für einen Sieg“, so Klopp auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Wir wollen in jeder Phase des Spiels deutlich machen, dass wir gewinnen wollen. In dieser Saison haben wir uns gegen besonders starke Gegner immer besonders gut geschlagen, und das soll auch diesmal so sein.“ Vor dem Match gegen den Regionalligaaufsteiger mit Bundesligaambitionen war in den Medien häufiger die Rede vom Duell der Giganten oder vom Entscheidungsspiel im Kampf um die Aufstiegsplätze, doch der Mainzer Coach nimmt der vermeintlichen Brisanz der Begegnung gleich den Wind aus den Segeln und verweist darauf, dass zu diesem Zeitpunkt jede Partie wichtig sei. „Man sollte dieses spezielle Spiel nicht überbewerten. Natürlich ist es wichtig und sicher weiß die Mannschaft, worum es geht, aber genau deshalb kämpft und fightet sie in jedem einzelnen Spiel um den Aufstieg.“

In Hoffenheim träumt man ebenfalls von der ersten Liga, und nach einer bisher starken Rückrunde sind diese Träume mehr als berechtigt. Das hochkarätige Team von Ralf Rangnick ist die ambitionierteste Elf in der Liga und hat die Marschroute von der Regionalliga direkt in die Bundesliga vorgegeben. Nur eine Saison will man in der zweiten Liga Zwischenstation machen. Die Pläne schienen bislang aufzugehen, aktuell befinden sich die Sinsheimer auf Tabellenplatz zwei. In der vergangenen Woche besiegte man vor heimischer Kulisse die Veilchen aus Aue. Obwohl die Partie nicht gerade durch Zauberfußball beeindruckte und der TSG nur ein Treffer ihres Offensiv-Jokers Vedad Ibisevic reichte, ging der Sieg für die diszipliniert und taktisch gut spielenden Hoffenheimer in Ordnung. Klassespieler wie die Angreifer Fransico Copado und Chinedu Obasi, die gemeinsam bereits sechzehn Treffer erzielt haben, und der Edeltechniker Carlos Eduardo, der das Offensivspiel hinter den Spitzen steuert, haben dabei geholfen, die Aufstiegsambitionen des durch die Finanzstärke des Vereinsmäzenen Dietmar Hopp enorm erstarkten Vereins zu untermauern. Eine wichtige Stütze im Team ist auch Salim Teber. Der ehemals als junger Wilder von Waldhof Mannheim bekannte Spielmacher hat sich mehr und mehr zum Kopf der Mannschaft entwickelt. Sehr schmerzhaft ist es daher für Rangnick, dass er auf seine 10 verzichten muss. Teber wird den Kurpfälzern noch mehrere Wochen wegen eines Innenbandrisses fehlen. Auch der Top-Torjäger Obasi steht dem Hoffenheimer Coach nicht zur Verfügung, der junge Nigerianer sah in der vorvergangenen Partie rot wegen einer Tätlichkeit und wird in Mainz aufgrund seiner Sperre noch nicht auflaufen dürfen.

„Sicher muss Ralf Rangnick auf wichtige Spieler verzichten, aber der Kader ist so stark besetzt, dass man das Fehlen von Teber und Obasi gut ausgleichen kann“, lobt Klopp die Mannschaftsqualität der Hoffenheimer. Es gibt allerdings auch einige Fragezeichen was die Mainzer Aufstellung angeht. Marco Rose und Markus Feulner, welche diese Woche an einer starken Erkältung litten, beginnen am Donnerstag mit dem Lauftraining und steigen am Freitag voraussichtlich wieder ins Teamtraining mit ein. Fabian Liesenfeld, welcher ebenfalls mit grippalem Infekt flach lag, trainiert Donnerstag wieder mit der Mannschaft. Daniel Gunkel wird Donnerstag und Freitag laufen und im Idealfall am Samstag wieder normal trainieren. Mario Vrancic und Stefan Markolf werden wegen Problemen an der Achillessehne und wegen einer Muskelquetschung in der Wade vorerst mit dem Training aussetzen. Einer wird definitiv am Sonntag fehlen: Chadli Amris Rückenprobleme sind immer noch nicht zu 100 Prozent ausgeheilt, Jürgen Klopp will seinen Angriffsexperten jetzt erst einmal schonen, um sich richtig auszukurieren. Der Tunesier soll dementsprechend auch gegen Hoffenheim nicht auflaufen. Doch mit Felix Borja, Isaac Boakye und dem letztmaligen Torschützen Srdjan Baljak sind drei Angreifer fit und in Form. „Hoffenheim ist aktuell sicher die herausragende Mannschaft der Liga. Sie haben ihre Spiele zwar gewonnen, jedoch ohne den Gegner schwindlig zu spielen. Man merkt, dass es Ralf Rangnick in der Winterpause gelungen ist, sein Team aufeinander einzustimmen. Die TSG tritt kompakt auf, lässt wenig zu und ist immer für ein Tor gut. Wir werden auf jeden Fall taktisch sehr diszipliniert sein müssen,“ so der Mainzer Fußballlehrer.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/03/2008 12:00
Nike wird nächste Saison Ausrüster von Mainz 05

Der 1. FSV Mainz 05 und Nike haben am Donnerstag eine langfristig angelegte Partnerschaft bekannt gegeben. Sportartikler Nike erweitert damit sein Engagement im deutschen Fußball um einen weiteren namhaften Verein. Ab der Saison 2008/09 fungiert Nike als offizieller Ausrüster der Mainzer.

Die neuen Trikots der Mainzer werden bei den Heimspielen weiterhin in den traditionellen Vereinsfarben Rot und Weiß - bei Auswärtspartien in Schwarz - gehalten. Auch alle anderen Mannschaften des 1. FSV Mainz 05 – angefangen von der zweiten Mannschaft bis hin zu den Jugendmannschaften - werden künftig mit dem Swoosh, dem weltbekannten Markenzeichen Nikes, auf der Brust auflaufen.

„Wir sind bereit, mit Nike neue Wege zu beschreiten und freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem größten Sportartikelhersteller der Welt“, freute sich 05-Manager Christian Heidel über die neue Partnerschaft, „Ich möchte Lotto aber für sieben Jahre erfolgreiche und freundschaftliche Partnerschaft danken."

Bernd Schmider, bei Nike verantwortlich für den Bereich Team Sport, zeigt sich über die neue Partnerschaft ebenfalls hocherfreut: „Der 1. FSV Mainz 05 steht für modernen Offensiv-Fußball und passt daher zu der Philosophie von Nike. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit diesem ambitionierten Verein.“

Das funktionale Trikot besticht durch die bewährte Dri-FIT-Technologie, die durch den Einsatz von atmungsaktiven Mesh den besonderen Anforderungen des modernen Profifußballs gerecht wird. Ein weiterer Bestandteil der Partnerschaft ist der neue Spielball des 1. FSV Mainz 05 – der Total 90 Omni – der bei den Liga- und DFB-Pokalheimspielen zum Einsatz kommen wird. Dieser Ball wurde entwickelt, um neue Standards bei Leistungsmerkmalen wie Formbeständigkeit, Präzision und Sichtbarkeit zu setzen.


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Nike ist die am schnellsten wachsende Marke in der Welt des Fußballs. Der Sportartikelhersteller ist Partner von einer Vielzahl internationaler Topvereine (FC Barcelona, Manchester United, FC Arsenal) und herausragender Einzelspieler wie Cristiano Ronaldo, Franck Ribery oder Miroslav Klose. In Deutschland engagiert sich Nike bereits bei den Bundesligavereinen von Borussia Dortmund, Hertha BSC Berlin, VFL Wolfsburg sowie bei zahlreichen weiteren Vereinen aus der zweiten Bundesliga und den deutschen Amateurligen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/03/2008 13:14
Aufstiegsanwärter unter sich: Mainz braucht Sieg gegen Hoffenheim


Ein Emporkömmling fordert die arrivierten Fußballer des FSV Mainz 05. Der Erstliga-Absteiger aus Rheinhessen (3. Platz/41 Punkte) will sich am Ostersonntag (14.00 Uhr) vom Aufsteiger 1899 Hoffenheim (2./43) keine faulen Eier ins Nest legen lassen und die beeindruckende, sieben Spiele andauernde Siegesserie des Neulings beenden. «Man muss uns in jeder Phase des Spiels deutlich anmerken, dass wir das Spiel gewinnen wollen», sagte Trainer Jürgen Klopp, der gegen die aufstrebenden Badener darauf baut, dass «wir gegen gute Gegner immer gut ausgesehen haben».

Für den 40-Jährige ist die Partie im nahezu ausverkauften Bruchwegstadion jedoch kein «ultimatives Endspiel. Wir spielen zu Hause, die Jungs wissen, dass das eine wichtige Aufgabe ist. Wir sind bereit dafür.» Verbale Scharmützel wie nach dem Hinspiel (1:0 für Hoffenheim) am 30. September 2007 soll es nicht geben, alle Konzentration gilt der sportlichen Brisanz.

Damals empörte ein Interview mit dem Mainzer Manager Christian Heidel in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» die Hoffenheimer um Milliardär Dietmar Hopp. Sein Geld ermögliche dem Dorfclub den Weg ins Oberhaus, lautete der Vorwurf des Mainzers. Hopp sprach von Diffamierung, Aufruf zur Gewalt und rückte Heidel in die Rassismus-Ecke. Die Neuauflage findet ohne Hopp statt, der SAP- Gründer urlaubt in Frankreich. «Auch wenn ich da wäre, hätte ich mir das nicht angetan», erklärte Hopp. Heidel findet es schade. «Das ist alles lange her. Ich bedauere es sehr, dass Hopp nicht kommt. Er hätte in Mainz keine Anfeindungen fürchten müssen».

Auch ohne den Nebenkriegsschauplatz steckt ausreichend Brisanz in der Partie. Die Mainzer bauen auf ihre Heimstärke und ihr Publikum. «Die typische Mainz-Atmosphäre kann uns beflügeln», glaubt Klopp. Die Hoffenheimer spielten ihre Gegner zwar in den letzten Partien nicht an die Wand, aber gewannen. «Das ist das herausragende Team der Liga. Ralf Rangnick macht einen tollen Job. Sie stehen sehr kompakt, lassen wenig zu und sind immer für ein Tor gut», meinte der FSV-Coach. Das erhöhe den Reiz der Partie. «Respekt ist angebracht, mehr aber auch nicht», sagte Klopp. Bei Hoffenheim fehlen der gesperrte Chinedu Obasi (Klopp: «Der beste Zweitliga-Kicker») und Selim Teber, doch stehen im für rund 20 Millionen Euro aufgerüsteten Kader genügend Alternativen parat.

Den Mainzern fällt es schwerer, bei Ausfällen gleichwertigen Ersatz zu stellen. Daniel Gunkel ist für Sonntag ein Wackelkandidat. Die Adduktoren zwicken. Kann er das Abschlusstraining an diesem Samstag schmerzfrei mitmachen, wird er spielen. Das gilt auch für die erkälteten Markus Feulner und Marco Rose. Großes Engagement zeigt im Training Isaac Boakye, doch rechnet sich auch Srdjan Baljak nach seinem Tor bei 1860 München eine weitere Chance im Angriff aus.

«Wir schauen auf uns, wollen unsere gute Form beibehalten und mit den Zuschauern gewinnen», meinte Klopp. Er weiß, dass eine Heimniederlage nicht das Ende aller Aufstiegshoffnungen bedeutet, aber doch für reichlich Feuer unterm 05-Dach sorgen würde.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/03/2008 17:43
Neuer Ausrüster, neuer Finanzplan - Mainz mit Ambitionen

MAINZ. Es gab ja schon einige skurrile Veranstaltungen bei Mainz 05, und meistens war daran Vizepräsident Peter Arens mit humoristischen Einlagen beteiligt. Doch die Präsentation des neuen Sportartikelausrüsters "Nike" war von bislang unbekannter Anmutung. Zwei von drei Hauptdarstellern wollten sich auf der sogenannten Pressekonferenz zunächst nicht äußern, mitteilsam war nur Christian Heidel, der Manager des Fußball-Zweitligaklubs. Doch auch er konnte über die Vertragslaufzeit keine Auskunft erteilen - dies sei bei Nike so üblich. Und so kann nur vermutet werden, dass die Partnerschaft mit Mainz 05 für die Dauer von fünf Jahren besiegelt wurde. Für den Klub, so Heidel, sei der Vertrag jedenfalls ein "Quantensprung" und verdeutliche "die Ambitionen für höher gesteckte Ziele".

Nike-Repräsentant Bernd Schmider sagte auf Nachfrage dann doch etwas. Etwa, dass er bei Mainz 05 "riesiges Potential" sehe, dass harte, aber faire Gespräche geführt worden seien, dass alle Mannschaften, die mit seinem Arbeitgeber geschäftlich verbunden sind, für "attraktiven, offensiven Fußball stehen". Eines stellte der ehemalige Profi unmissverständlich klar: "Es ist nicht Bestandteil des Vertrags, dass Jürgen Klopp hier Trainer bleibt." Der Chefcoach der 05er will bis Ende März kundtun, ob er seinen auslaufenden Arbeitskontrakt verlängert. Versorgt wird sein Klub künftig mit Sportartikeln für alle Mannschaften, zudem ist Nike Partner für sämtliche Fanartikel und Spielbälle.

Mainz 05 hat in der vergangenen Woche im Rahmen der Lizenzierung seine Finanzplanungen für die nächste Saison bekanntgegeben. Die relevanten Zahlen in aller Kürze: Im Aufstiegsfall hat Finanzchef Friedhelm Andres für den Gesamtverein einen Etatansatz von 32 Millionen Euro festgeschrieben, eine Million weniger als in der Erstligaspielzeit 2006/2007. Die Profiabteilung dürfte dann 16,5 Millionen Euro ausgeben. Bleibt es bei Liga zwei, stehen dem Gesamtverein 18,9 (derzeit 20 Millionen Euro) zur Verfügung. Die kickenden Profis sind mit 10,3 Millionen eingestellt.

Liga eins oder Liga zwei in der Saison 2008/2009? Auf die Formulierung "erstes Aufstiegsendspiel" mag sich Klopp nicht festlegen lassen vor der Partie am Ostersonntag (14 Uhr) gegen 1899 Hoffenheim. "Das ist ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen, und dies werden wir intern ins richtige Licht rücken." Nicht überbewerten möge man diese Begegnung, "dafür gibt es keinen Grund". Nun ja. Die Mannschaft von Ralf Rangnick reist mit der Glanzbilanz von sieben Rückrundensiegen an, ist laut Klopp "aktuell die herausragende Mannschaft der Liga" - und sollte die Erfolgsserie halten, vergrößert Hoffenheim den Abstand zu den Verfolgern aus Mainz auf fünf Punkte.

Der Erfolgsdruck, so viel steht fest, lastet auf den Mainzer Profis, gegenteilige Beteuerungen sind zumindest fragwürdig. Was Klopp mittelbar auch einräumt. Ein Sieg sei nämlich "zum einen wichtig, zum anderen besonders wichtig". Die einzig wirklich fragliche Personalie aus Mainzer Sicht heißt Daniel Gunkel. Dessen Adduktorenverletzung wurde in den vergangenen Tagen intensiv behandelt. "Im Idealfall kann er am Samstag normal trainieren", sagt Klopp. Wenn nicht, kann der Mittelfeldspieler wohl auch tags darauf keine gefährlichen Eckbälle und Freistöße anbieten. UWE MARTIN
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/03/2008 17:58
Hoffenheim und der hohe Reiz

05er empfangen den herausragenden Aufsteiger im Bruchweg-Stadion


Vom 22.03.2008

Wenn mit 1899 Hoffenheim die "aktuell herausragende Mannschaft", so Jürgen Klopp, am Sonntag (14 Uhr) im Bruchwegstadion gastiert, dann steht der Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vor einer schwierigen Situation. Aber auch vor einer mit "extrem erhöhtem Reiz", wie es der 05-Trainer formulierte.


Von

Roland Hessel

Davon, dass es sich bei dem Duell des aktuellen Tabellendritten aus Mainz gegen den Aufsteiger, der sich mittlerweile auf Platz zwei vorgeschoben hat, um das ultimative Aufstiegsendspiel handelt, will Klopp nichts wissen. "Wir müssen das Spiel nicht überbewerten. Aber es ist natürlich ein wichtiges. Vor allem, weil es ein Heimspiel ist. Und die werden ja auch immer weniger." Für den 40-Jährigen gilt die Formel: "Wir wollen unsere derzeitige gute Form beibehalten, die Fans mit ins Boot nehmen und den Gegner ohne Punkte nach Hause schicken."

Dass dies ein besonders schwieriges Unterfangen wird, weiß natürlich auch Klopp. "Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hat einen klasse Job gemacht. Die Mannschaft tritt kompakt auf, lässt wenig Chancen zu und ist immer für ein Tor gut", findet der Mainzer Übungsleiter nur lobende Worte für den forschen Neuling. Allerdings hätten die Hoffenheimer bei ihrer jetzt schon sieben Spiele währenden Siegesserie die "Gegner nicht alle schwindelig gespielt", unterstreicht Klopp. Aber eben gewonnen, was auch ein Beweis von Qualität sei.

Diese Qualität wird am Sonntag freilich etwas geschmälert, weil mit Chinedu Obasi und Selim Teber zwei wichtige Spieler ausfallen werden. "Obasi ist der beste Spieler der Zweiten Liga und Teber der Kopf der Mannschaft", weiß Klopp - ohne sich Illusionen hinzugeben. "Wenn eine Mannschaft diese Ausfälle kompensieren kann, dann ist das Hoffenheim."

Zudem haben die Mainzer ebenfalls mit personellen Problemen zu kämpfen. Chadli Amri wird ebenso definitiv fehlen wie Stefan Markolf. Während Markolf erneut aufgrund einer Muskelverhärtung ausgebremst wird, wurde Amri, den es einmal mehr im Rücken zwickt, bewusst aus dem Training genommen. "Wir haben uns entschlossen, richtig die Bremse zu ziehen und ihn für rund eineinhalb Wochen rauszunehmen", sieht Klopp sogar das nach der Hoffenheim-Partie folgende Auswärtspiel in Aue (Freitag, 28. März) für Amri in Gefahr. Ob Daniel Gunkel wieder mitmischen kann, wird sich erst beim Abschlusstraining am Samstag entscheiden. Der Mittelfeldakteur, der sich beim 1:1 bei 1860 München eine Adduktorenzerrung zugezogen hat, konnte bis zum Freitag nur Lauftraining absolvieren. Auch im Angriff kann es zu personellen Veränderungen kommen, zumal der wieder genesene Isaac Boakye mit Macht zurück ins Team drängt. "Isaac kämpft um seinen Platz", freut sich Klopp um die Alternative. Am Freitag wieder normal trainineren konnten indes Markus Feulner, er zuletzt wie Marco Rose mit einer Erkältung ausgefallen war. Rose wird an diesem Samstag wieder einsteigen.

In dieser Beziehung viel schlimmer erwischt hat es übrigens den Konkurrenten aus Hoffenheim, der nach einer dreitägigen kompletten Trainingspause erst am Freitag den Übungsbetrieb wieder aufgenommen hat. Der Grund: Das komplette Funktionsteam um Trainer Rangnick hat sich einen hoch ansteckenden Grippevirus eingefangen. Um die Spieler nicht zu gefährden, hatte man sich zu einer Pause durchgerungen. Dennoch gibt sich Rangnick, dessen Mannschaft neben den sieben Siegen aktuell auch 500 Minuten ohne Gegentor aufweisen kann, für das Spitzenduell am Sonntag durchaus selbstbewusst. "Wir wir wollen beide Serien fortsetzen..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/03/2008 08:23
"Hier kann Klopp doch der König sein"

Fans hoffen, dass der 05-Trainer noch eine Weile in Mainz bleibt / AZ-Umfrage im Stadion

Vom 25.03.2008

Von Michael Heinze

Bleibt Jürgen Klopp auch nach dieser Saison 05-Trainer? Oder stellt er sich einer neuen Herausforderung? Das ist die Frage aller Fragen rund um den Bruchweg. Am Rande des Topduells zwischen FSV und 1899 Hoffenheim hörte sich die AZ bei 05-Fans um.

"Klopp bleibt in Mainz, wenn das Stadion gebaut wird - was ja offenbar der Fall sein wird - und wenn 05 aufsteigt", sagt Günter Schmitt aus Ginsheim. Ansonsten, so glaubt der 61-Jährige, werde sich Kloppo umsehen. "Er hat ja mal geäußert, dass er gerne nach England ginge. Im Rahmen seiner Entwicklung würde sich das anbieten, den Verein zu wechseln. Wobei er hier eine super Arbeit gemacht hat."

Noch zu jung für einen Wechsel ins Ausland hält Andrea Müller-Bölli (45) aus Ebersheim den Kult-Coach. "Ich denke, dass er bei 05 bleibt. Weil er sich hier wohl fühlt und sehr verwurzelt ist. Falls er doch geht - hoffentlich erst in 30 Jahren - könnte ich mir ihn in Stuttgart vorstellen." Klar sei, dass Klopp irgendwann woanders Karriere machen wolle. "Aber jetzt bleibt er Mainz noch treu. Würde er gehen, wäre das für ihn noch zu früh. Hier kann er König sein - das kann er bei anderen Vereinen nicht so leicht."

Klopp in Mainz, "das passt wie die Krone zum König", stimmt Hans Wohn aus Nieder-Olm ein. "Wenn er nicht bleibt, geht er zum 1. FC Köln", meint der 50-Jährige. "Das wäre eine interessante Geschichte. Super Mannschaft, super Stadion, vergleichbar mit Mainz. Das würde passen." Sollte Klopp wirklich gehen, "dann müsste sich Mainz 05 erst ein bisschen berappeln", ahnt Wohn. Vermutlich würde "der Verein nach unten sacken - sich aber wieder fangen".

Auf 30 Prozent beziffert Alex von Trentini (29) aus Wiesbaden die Chancen, dass "Kloppo" von dannen zieht. "Das Paket muss einfach passen für ihn", urteilt er. "Ich denke, dass es ihm darum geht, sich als Trainer weiterzuentwickeln. Er will nicht auf der Stelle treten, dazu hat er zu viel Potenzial." Dass bei 05 ohne Klopp alles zusammenbricht, glaubt er nicht. "Das wäre ein harter Schlag. Aber Heidel ist ja ein guter Manager. Und es gibt andere Trainer, die auch einen guten Job machen. Es müsste auf jeden Fall ein Mann kommen, der mit Herz dabei ist."

Keinen Zweifel an Klopps Verbleib in Mainz hat die Fintherin Sarah Schmitt. "Ich denke, dass der Jürgen vorerst noch hier bleiben will." Auf der anderen Seite würde der smarte Fußballlehrer auch gut zum HSV oder zum FC Bayern passen. "Mal gucken", sagt die 26-Jährige. "Vielleicht wird er ja Bundestrainer als nächstes?"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/03/2008 08:23
MH. Vor Ostern ging die erste Einwendefrist für den Neubau des 05-Stadions auf Bretzenheimer Gemarkung zu Ende. Nach AZ-Informationen sind 350 bis 400 schriftliche Einwendungen bei der Stadt eingegangen, darunter viele standardisierte Schreiben der Bürgerinitiative "Ein sinnvolles Stadion für Mainz", wie ein Sprecher von Bürgermeister Norbert Schüler bestätigte.

Der Baudezernent ließ erklären, dass die Möglichkeit, Einwendungen einzubringen, "noch mehrmals besteht - die Leute müssen keine Angst haben". Zum einen nach der zweiten Bürgerbeteiligung im Juni oder Juli. Zum anderen im Rahmen der Offenlage, die wohl im frühen Herbst stattfinde.

Zurzeit arbeite die Stadt mit Hochdruck daran, den Masterplan fertigzustellen, der bis Ende Mai vorliegen soll. Daraus werde dann der Bebauungsplan B 157 entwickelt. Sollten im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens weitere Offenlagen nötig sein, werde sich das Projekt "um den Zeitraum dieser Offenlagen verschieben".

Die BI hatte die Bretzenheimer mit Flugblättern dazu aufgerufen, schon bis Ostern möglichst viele Einwendungen an die Stadt zu schicken. Der Stadion-Standort sei für Anwohner unzumutbar, weil sich Luftzufuhr und Luftqualität verschlechterten und ein Naherholungsgebiet zerstört werde. Als weitere Kritikpunkte nennt die BI den "Verbrauch von wertvollem Ackerland" sowie das "für die Anwohner nicht tragbare Verkehrskonzept". Eine "zukunftsträchtige Stadtentwicklung werde dem Interesse des Profifußballs untergeordnet".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/03/2008 20:00
Dimo Wache fehlt im Training

Dimo Wache hat am Dienstagabend nicht am Training des 1. FSV Mainz 05 teilgenommen. Der Keeper der 05er hat sich im Zweitligaspiel gegen 1899 Hoffenheim am vergangenen Sonntag durch einen Schlag in einem Zweikampf einen Reizerguss im rechten Knie zugezogen. Eine Kernspintomografie brachte am Dienstag keine Hinweise auf die Ursache der Verletzung, Wache unterzieht sich am Mittwoch einer weiteren Untersuchung.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/03/2008 11:29
Die Spekulationen um Jürgen Klopp schießen zum wiederholten Male ins Kraut. Süddeutsche Zeitung und Hamburger Abendblatt wissen es genau: Der 05-Trainer geht. Nun soll er sogar schon Ende Januar beim Hamburger SV unterschrieben haben, die Vereine hätten sich allerdings auf Stillschweigen geeinigt. 05-Manager Christian Heidel dementierte dies gestern.

Fakt ist: Es gibt bisher kein konkretes Angebot mit allen sportlichen und wirtschaftlichen Facetten an Jürgen Klopp. Fest steht nur: Sein 05-Vertrag endet am 30. Juni. Viele Dinge müssen herhalten, mit denen gedeutet wird, dass der Abschied des Kulttrainers bereits vollzogen sein soll; ob das Ende seines ZDF-Engagements nach der EM sei, was so nicht beschlossen ist, oder andere Mutmaßungen aus dem privaten Bereich.

Auch Slaven Bilic, der kroatischer Nationaltrainer bleibt, hatte nie ein detailliertes HSV-Angebot. Es ist wohl eher so, dass die Hamburger nach einem ganz anderen Trainer als Ersatz für den scheidenden Huub Stevens Ausschau und sich die Kandidaten Jürgen Klopp, Fred Rutten und auch Bruno Labbadia warm halten. Und dass der 1. FC Köln in der kommenden Saison lieber Jürgen Klopp als Christoph Daum als Trainer hätte, dies ist absolut nachvollziehbar ...

Der 1. FSV Mainz 05 würde sofort mit Klopp verlängern, das weiß der 40-Jährige. Und die an dieser Stelle genannte Variante, dass Klopp verkünden könnte, beim Aufstieg zu bleiben, ist mehr als Spekulation. Die Vereinsführung signalisiert, es gibt kein Ultimatum und keinen Druck für Klopp. Weder Präsident Harald Strutz noch Manager Christian Heidel haben das Gefühl, die Trainerfrage habe Auswirkungen auf die Aufstiegsjagd. Es wird also noch ein wenig gerätselt werden
- dürfen, wie es nach dem 1. Juli am Bruchweg genau weiter geht.

Und die wichtigste Aufgabe der 05-Profis bleibt ohnehin der Wiederaufstieg, und ein Sieg bei Erzgebirge Aue wäre ein deutliches Signal.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/03/2008 08:45
Torwartprobleme und ein rauer Wind

Mainz 05 in Not: Nach Wache droht auch Ischdonat für die Partie in Aue auszufallen

Vom 27.03.2008

Die Wettervorhersage verspricht Besserung. Bis auf neun Grad soll das Thermometer am Freitag im Erzgebirge steigen. Doch Jürgen Klopp, der Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, ist sich vor der morgigen Partie seiner Mannschaft beim FC Erzgebirge Aue sicher: "Da wird ein richtig rauer Wind wehen."


Von

Roland Hessel

Und dies nicht nur, weil der Gastgeber mit dem Rücken zur Wand steht, den Sieg unbedingt braucht, um im Abstiegskampf nicht schon frühzeitig ins Hintertreffen zu geraten. Der "raue Wind", der den Mainzern in Aue entgegen wehen wird, ist quasi auch ein wenig hausgemacht. Sehr gut möglich nämlich, dass die 05er beim Drittletzten ohne Profi-Torhüter auskommen müssen. Nach Dimo Wache, der sich mindestens mit einem Reizerguß im Knie herumplagt (wir berichteten), droht nun auch Daniel Ischdonat auszufallen. Der 31-Jährige, der erst vor drei Spieltagen von Wache abgelöst worden war, hat mit Adduktorenproblemen zu kämpfen und musste gestern mit dem Training aussetzen. Für beide Routiniers gilt: "Alles ist möglich", wollte und konnte Klopp gestern nicht ausschließen, dass sie in Aue ausfallen könnten. Sowohl Wache als auch Ischdonat sollen heute einem Belastungstest unterzogen werden. Klar ist für Klopp derzeit nur, dass der "Kampf eröffnet ist". In der Verlosung sind Rainer Adolf, der schon mehrfach im Zweitliga-Kader gestanden hat, Oberliga-Schlussmann Daniel Davari und A-Jugend-Keeper Pierre Kleinhaider. "Wir werden da jetzt genau hinschauen", versprach Klopp.

Doch nicht nur die Position des Torhüters bereitet dem Mainzer Trainer Kopfzerbrechen. Auch in der Innenverteidigung könnte ein Problem entstehen. Wie berichtet, bestritt Nikolce Noveski gestern mit der mazedonischen Nationalmannschaft ein Testspiel in Bosnien-Herzegowina. Über München und Dresden soll der Abwehrspieler zwar direkt nach Aue reisen und - wenn es normal läuft - sogar vor dem 05-Tross im Erzgebirge eintreffen, doch glücklich ist Klopp über die Abstellung nicht, zumal Noveskis eventueller Ersatz ebenfalls gehandicapt ist. Bo Svensson musste sich gestern mit einem Magen-Darm-Infekt vom Training abmelden. Der Däne wird aber auf jeden Fall, wahrscheinlich in einem Privat-PKW, zum Spielort reisen, um im Notfall auch zur Verfügung zu sehen.

Diese Problematiken haben für Klopp freilich auch etwas Gutes. "So sind unsere Sinne noch mehr geschärft dafür, was uns dort erwartet." Und dies wird, so der 05-Coach, nicht wenig sein. "Wir treffen auf einen Gegner, der alles andere als schlecht ist und bis in die Haarspitzen motiviert sein wird", warnt "Kloppo" nach der Analyse der letzten beiden Auer Heimspielen gegen Osnabrück und Freiburg. "Die werden richtig zur Sache gehen", weiß der 40-Jährige, der vor allem beim Spiel gegen Freiburg beobacht hat, dass "die Auer Spieler wirklich jedem Ball hinterher gehen als gäbe es kein Morgen." Zudem sei zu erwarten, dass die Akteure des FC Erzgebirge morgen auch einen ordentlichen Packen Wut mit ins Spiel legen werden, da sie sich - für Klopp auch nicht zu unrecht - zuletzt von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlten.

Zusammengefasst erwartet Jürgen Klopp jedenfalls ein "komplexes Fußballspiel, was uns alles abverlangen wird." Seine Elf müsse sich auf den Kampf einlassen und dort zeigen, "wie wichtig das Spiel auch für uns ist." Schließlich könne es ja nicht das Ziel nach einer sechsstündigen Busfahrt sein, einen leblosen Vortrag abzuliefern.

Wie dem Gegner beizukommen ist, ist Klopp indes auch klar. "Es ist, wie zuletzt, eine sehr offensive Auer Ausrichtung zu erwarten. Aber dann ist es auch wie immer: Wenn jemand viele Leute mit in den Angriff nimmt, entstehen auch Räume, die man nutzen kann." Grundsätzlich gehe es darum, "deutlich zu zeigen, was wir wollen." Und dies steht nunmal fest. Nämlich die Auer Heimstärke - immerhin holte der FC Erzgebirge 20 seiner 23 Punkte im eigenen Stadion - zu ignorieren und das eigene Spiel durchzudrücken. Und: "Es wird spannend zu sehen, wer sich dann durchsetzt."

Klopp steckt übrigens in einer persönlich stressigen Woche. Nach dem gestrigen Training und der anschließenden Pressekonferenz flog der Mainzer Trainer direkt nach Basel, wo er als Co-Kommentator für das ZDF das Länderspiel zwischen der Schweiz und Deutschland bewertete. Noch in der Nacht ging es dann mit einer Privatmaschine zurück zum Flugplatz in Finthen. Heute morgen schließlich steht der 40-Jährige schon wieder auf dem Trainingsplatz der 05er. Nach der Übungseinheit geht´s mit dem Bus ins Erzgebirge - am Freitagnacht soll´s dann mit drei Punkten im Gepäck zurück in die Heimat gehen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/03/2008 08:45
Von SAP Arena zum Bruchweg

Heydecker übernimmt Marketing und Vertrieb

Vom 27.03.2008

Von

Lutz Eberhard

Mainz 05 und Dag Heydecker waren sich schon länger einig, vorgestellt wurde der neue Leiter für Marketing und Vertrieb beim Fußball-Zweitligist erst gestern. Der 47-Jährige wurde im Hopp-Clan von 1899 Hoffenheim groß. Der gelernte Sportjournalist, geboren in Darmstadt, aufgewachsen in Bad Nauheim, übernahm 1998 die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Marketing beim Eishockey-Klub Adler Mannheim, ab 2000 begleitete er parallel dazu die TSG Hoffenheim als Geschäftsführer. Mit dem Bau der SAP Arena in Mannheim konzentrierte sich Heydecker ab 2004 auf die Vermarktung der Multifunktionsarena, deren Chef der Sohn von Hoffenheim Förderer Dietmar Hopp, Daniel Hopp ist.

Am 2. Mai beginnt Dag Heydecker seinen Job am Bruchweg, der Vertrag ist unbefristet. "Der Aufbau und die Betreuung der SAP Arena waren eine spannende Aufgabe. Aber mein Wunsch war es immer gewesen, den Weg zurück zum Fußball zu finden", erläuterte Heydecker gestern. Er hatte von sich aus gekündigt und informierte am Mittwochmorgen Hopp über seinen neuen Arbeitgeber. "Wir brauchen einen Vertriebsprofi, das hat er bei der SAP Arena bewiesen", sagte 05-Manager Christian Heidel. Kennengelernt hatte er Heydecker, als Christoph Teinert von Hoffenheim nach Mainz im Februar 2003 transferiert wurde. Seit dem bestand der Kontakt, im Januar diesen Jahres begannen die Gespräche über einen Wechsel zu den Nullfünfern.

"Mainz 05 ist für mich eine reizvolle Aufgabe. Der Verein hat nicht nur eine sehr positive Außendarstellung, er steckt gerade auch durch den anstehenden Neubau der Coface Arena in einer sehr dynamischen Entwicklung", erläuterte Heydecker seine Beweggründe für den beruflichen Abschied aus dem Rhein-Neckar-Raum.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/03/2008 15:34
Der 1. FSV Mainz 05 hat am Donnerstag die Fahrt zum Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue (Freitag, 18 Uhr) ohne Torhüter Daniel Ischdonat und Verteidiger Bo Svensson angetreten. Ischdonat muss aufgrund einer Adduktorenverhärtung passen, Svensson leidet an einem Magen-Darm-Infekt.

Kapitän Dimo Wache hat das Training am Donnerstag ohne Probleme absolviert und steht für die Partie in Aue voraussichtlich zur Verfügung. Zur Sicherheit hat 05-Trainer Jürgen Klopp in Oberligakeeper Rainer Adolf und A-Junior Pierre Kleinheider zwei weitere Torhüter mit nach Aue genommen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/03/2008 08:58
"Die müssen wir weghauen"

FC Erzgebirge Aue geht selbstbewusst in die Partie gegen Mainz 05


grü. Fünf Punkte beträgt der Abstand des FC Erzgebirge Aue auf einen Nichtabstiegsplatz neun Spieltage vor Saisonschluss in der Zweiten Liga. Weil die Mannschaft von Roland Seitz in dieser Runde erst drei Zähler in fremden Stadien ergatterte, kommt den anstehenden fünf Auftritten zu Hause besondere Bedeutung zu. Heute Abend gastiert der FSV Mainz 05 in Sachsen. "Die müssen wir weghauen", sagt Mittelfeldmann Florian Heller, "dann finden wir wieder Anschluss ans rettende Ufer." Etwas weniger drastisch aber genauso deutlich formuliert Coach Seitz die Zielsetzung. "Wir müssen punkten. Und punkten heißt in diesem Fall gewinnen."

Erst zwei Mannschaften haben das Erzgebirge in der Saison 2007/08 als Sieger verlassen: Borussia Mönchengladbach und der VfL Osnabrück. Fünf Mal mussten sich die Auer mit einem Remis begnügen, fünf Mal feierten sie. Dass der SC Freiburg am vergangenen Sonntag einen Punkt entführte, wurmte die Gastgeber mächtig. "Aber es hilft nicht, zwei nicht gegebenen Elfmetern nachzutrauern", sagt der vierfache Saisontorschütze Heller. "Wir müssen eigentlich wieder genauso spielen wie gegen Freiburg", fordert Seitz. "Mit dem nötigen Quäntchen Glück und einer vernünftigen Leistung des Unparteiischen sollten wir einen Sieg schaffen können."

Gegen die Männer aus dem Breisgau waren die Ostdeutschen vom Anpfiff weg auf Betriebstemperatur gewesen. "Wir haben sie nicht ins Spiel kommen lassen", so Seitz. Heute Abend dürften die 05er auch nicht allzu viel Platz zum Kombinieren vorfinden. "Sicher sind die Mainzer wahnsinnig gut bestückt. Schließlich sind sie ein Bundesliga-Absteiger, der wieder nach oben will", sagt Seitz. "Aber in 90 Minuten zählt mitunter nicht wer spielt und welches System der Gegner hat." Der Sieg der Cottbuser gegen Bayern München in der Bundesliga vor drei Wochen hat Seitz noch einmal vor Augen geführt, was möglich ist.

In der Vorrunde kassierten die Auer unter Ex-Trainer Gerd Schädlich ein 1:4 am Bruchweg. Seitz hatte es bislang nur als Regionalliga-Trainer des SC Feucht mit den 05ern zu tun - den 05-Amateuren in der Regionalliga. Der 43-Jährige führt seit dem 2. Januar Regie in Ostdeutschland, nachdem er zuvor beim SC Paderborn in der Zweiten Liga tätig war. In Aue baut er vor allem auch auf die Fans. "Sie sollen die Truppe nach vorne peitschen und Fehler verzeihen. Dann können wir zusammen einen Dreier rüberziehen." Florian Heller wieder in drastischeren Worten: "Die Fans müssen anerkennen, dass wir uns den Arsch aufreißen."

Brief an DFB und DFL

Bemerkenswert ist folgende Aktion. Da die Schiedsrichterleistung von Aue kritisiert wurde, hat der Klub zusammen mit Sponsoren an die Deutsche Fußball-Liga und den DFB einen offenen Brief heschrieben. Darin mahnen sie eine faire Behandlung ihrer Mannschaft an. Beim Spiel am Ostersonntag sahen sich die Auer durch nicht gegebene Elfmeter benachteiligt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/03/2008 08:58
Wache klagt nur über normale Pein

Mainz 05 spielt heute Abend mit Stammtorhüter in Aue / Subotic: "Die werden uns hassen"

Jürgen Klopp wird heute Abend im Auswärtsspiel des FSV Mainz 05 beim FC Erzgebirge Aue (18 Uhr) wohl jener Mannschaft das Vertrauen schenken, die zuletzt zwei Mal 1:1 in der Zweiten Liga spielte. Mit dabei ist der genesene Keeper Dimo Wache. Dessen Ersatzmann Daniel Ischdonat muss allerdings verletzungsbedingt passen. Der mazedonische Nationalspieler Nikolce Noveski flog gestern gesund nach einem 45-minütigen Auftritt beim 2:2 gegen Bosnien am Mittwoch direkt nach Aue.


Von

Jens Grützner

Dass Dimo Wache gestern Mittag noch ein paar Worte über die Knieblessur verlieren sollte, die einen Einsatz heute Abend in Aue zeitweise in Frage stellte, passte dem Kapitän des FSV Mainz 05 nicht so ganz in den Kram. "Was ich habe, ist doch egal", sagte der 34-jährige Torsteher. Auf neuerliche Nachfrage sagte Wache: "Um die ganze Sache ist mir einfach zu viel Wind gemacht worden. Ich habe mir ein paar Tage Pause gegönnt, fertig." Fakt ist, dass Waches bereits "elf Mal" operiertes rechtes Knie eine Reizreaktion zeigte, dass sich Flüssigkeit im Gelenk ansammelte. Der Mainzer Schlussmann begab sich deshalb zum Operateur seines Vertrauen, um die Angelegenheit überprüfen zu lassen. "Ich verspüre normale Schmerzen für einen 34-jährigen Torwart", sagte der Mainzer Kapitän. "Die Hauptsache ist, dass es geht." Daran ließen die Trainingseindrücke am Morgen keinen Zweifel.

Keeper Adolf vor Abschied

Wäre Wache nicht im Stande zu spielen, stünden die 05er vor einem echten Problem, denn Ersatzmann Daniel Ischdonat machte die Fahrt ins Erzgebirge nicht mit. "Es geht nichts", klagte der 31-Jährige gestern Mittag nach intensiven Behandlungen. "Die Adduktoren zwicken", sagte der Keeper. Im Training war ein Ausfallschritt folgenschwer.

"Wir nehmen auf jeden Fall drei Torleute mit nach Aue", sagte Trainer Jürgen Klopp. Auch wenn der Coach nach der gestrigen Einheit von einem problemlosen Auftritt Waches ausging. Oberliga-Schlussmann Rainer Adolf ist genauso im Erzgebirge dabei dabei wie A-Junior Pierre Kleinheider. Für Adolf, der schon ein paar mal bei den Profis auf der Bank saß, könnte es einer der letzten Ausflüge als Mainzer sein. Weil er 23 Jahre alt ist, passt er nicht mehr in das Konzept der Amateure, die per Dekret auf Unter-23-Jährige setzen müssen. "Die Lage ist ein bisschen verzwickt", sagt der Torwart. "Noch habe ich eine Zukunft hier nicht ganz abgeschrieben, aber es sprechen ein paar Punkte gegen mich." Zuvorderst der 20-jährige Oberliga-Ersatzmann Daniel Davari und der 18-jährige Kleinheider. Rainer Adolf hofft, dass er zumindest früh genug am Samstag wieder am Bruchweg ist, um ab 15.30 Uhr im Oberliga-Spitzenspiel gegen Worms mitzumischen. "Da habe ich noch eine Rechnung offen." Das Hinspiel endete 0:1.

Pierre Kleinheider bestieg bestens gelaunt den Mannschaftsbus gen Osten. "Ich schnuppere jetzt einfach mal rein", sagte er. Der Junior war seit vergangenen Freitag im Profitraining. Auch der 19-jährige Innenverteidiger Neven Subotic war gut drauf im Hinblick auf das Duell. "Der Platz in Aue wird feucht und tief sein. Und die Leute im Stadion werden uns hassen. Was für eine wunderbare Situation." Das meint der bärenstarke Amerikaner ernst. Bo Svensson musste zu Hause bleiben, den Innenverteidiger plagt eine Magen-Darm-Grippe. Chadli Amri wird weiter wegen Rückenbeschwerden behandelt. Nicht im Kader aus sportlichen Gründen: Ranisav Jovanovic und Wellington.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/03/2008 08:58
05-Trainer Klopp erwartet offensive Sachsen

Ball­kon­trolle soll Überfall stoppen


Von
Reinhard Rehberg


Mainz - FC Erz­gebirge Aue. Das klingt seit Jahren nach extremen Wit­terungs­bedin­gun­gen, nach wilder Atmo­sphäre, nach lei­den­schaft­lichem Kampf­getüm­mel, nach Hektik, nach Rennerei, nach Blut­grät­sche. Wer dort bestehen will in der Zweiten Fußball-Bun­des­liga, der muss sich über­win­den können. Diese Aufgabe stellt sich dem auf­stieg­sam­bitio­nier­ten FSV Mainz 05 am Frei­tag­abend im Erz­gebirgs­sta­dion.

Das hoch­las­sige Spit­zen­spiel zwischen den 05ern und der TSG Hof­fen­heim war geprägt von vielen harten, aber fairen Zwei­kämp­fen. Hier ist Tim Hoogland (Mitte) zur Stelle, stört den Hof­fen­hei­mer Demba Ba bei der Ball­annahme. So viel Lei­den­schaft ist auch am Freitag gefragt, wenn die Mainzer in Aue antreten.

Magere 23 Punkte hat der Tabel­len­dritt­letzte FC Aue bislang auf dem Konto. Fette 20 Zähler davon stammen aus den bislang 12 Heim­spie­len. Das zeigt: Im Erz­gebirgs­sta­dion spielen die "Schacht­scheißer" (Titel des Fan-Magazins) eher selten wie ein Abstiegs­kan­didat. Das ver­deut­licht auch das Tor­ver­hält­nis von 24:11.

"Wenn es eine Mann­schaft gibt, bei der ich mich wundere, dass die so tief unten drin hängt", erklärte Jürgen Klopp gestern, "dann ist das der FC Aue." Womit der Trainer des FSV Mainz 05 ver­deut­lichen wollte, dass sein Team da am Frei­tag­abend (18 Uhr) vor einer knüp­pel­har­ten, aber auch reiz­vol­len Aufgabe steht im Sach­sen­land.

Dazu kommt die aktuelle Situation in Aue. Fünf Punkte Rückstand auf einen Nich­tab­stiegs­platz, dem ver­zwei­felt stram­peln­den Klub steht das Wasser neun Spieltage vor Sai­son­ende Unter­kante Oberlippe. Und beim 2:2 im Heimspiel am Oster­sonn­tag gegen den Spit­zenklub SC Freiburg fühlten sich die Auer von Schieds­rich­ter Felix Zwayer benach­tei­ligt, ungerecht behandelt, man könnte auch sagen: betrogen. Bei einem ein­deu­tigen Foul im Strafraum hatte Zwayer Aue-Stürmer Sanibal Orahovac die Gelbe (Schwalben)-Karte unter die Nase gehalten. Da stand es 2:1 für den FC. Drei Minuten vor dem Abpfiff glichen die Frei­bur­ger mit ihrem zweiten Stan­dard­tor noch zum aus­gespro­chen glück­lichen 2:2 aus.

Seitz heizte den Emo­tio­nen­kes­sel auf

Roland Seitz heizte danach den Emo­tio­nen­kes­sel auf. "Wenn die DFL uns in dieser Liga nicht haben will, dann soll man uns das sagen...", schnaubte der Aue-Trainer vor den Kameras. In dieser auf­gepeitsch­ten Atmo­sphäre also treten die 05er am Freitag an im Erz­gebirgs­sta­dion.

"Alles, was da zuletzt passiert ist", sagt Klopp, "werden die natürlich jetzt ins nächste Spiel packen." Von daher rechnet der 05-Coach damit, dass sich die Auer Spieler auf den Auf­stiegs­kan­dida­ten aus Mainz stürzen werden wie hungrige Wölfe. Klopp: "Da wird es rund gehen, die werden Gas geben ohne Ende."

Und da sich die Auer im Abstiegs­kampf schon in einer Endspiel-, in einer Letzte-Chance-Situation wähnen, dürften die Gastgeber auch - wie schon gegen den SC Freiburg - mächtig offensiv aus­gerich­tet antreten: nach vorn rennende Außen­ver­tei­diger, nur ein Defen­siv­mann im Mit­tel­feld und ansonsten nur gelernte Stürmer, vorne zwei fuß­bal­lerisch starke Spitzen.

Klopp: "Wir stehen vor einem sehr komplexen Fuß­ball­spiel"

"Sechs Stunden Busfahrt, und dann ein lebloser Vortrag", sagt Klopp. "Das ist es nicht, was wir uns vor­stel­len. Wir stehen vor einem sehr komplexen Fuß­ball­spiel, und damit haben wir uns aus­ein­ander­zuset­zen." Die 05er wollen versuchen, Vorteile zu ziehen aus der unan­geneh­men Druck­situa­tion des Gegners. Klopp wird seine Mann­schaft, die gegen den Ball zuletzt lei­den­schaft­lich und sehr gut orga­nisiert gear­bei­tet hat, darauf vor­berei­ten, dass die wild anstür­men­den Auer genügend bespiel­bare Räume anbieten werden. Und dann wird es darum gehen, was die Mainzer daraus machen.

Klopp schwebt vor, dass seine Mann­schaft, die spie­lerisch zwei­fel­los das größere Potenzial hat, immer wieder Phasen einstreut mit langen Ball­besitz­zei­ten. Das zwinge den Gegner, noch weitere Wege zu gehen. Und das ersticke auch immer wieder das Offen­siv­feuer der Auer.

Natürlich bestehe bei diesem Konzept die Gefahr, so Klopp, "dass man sich einen Wolf spielt". Womit der 05-Coach andeuten will: Die 05er neigen schon mal dazu, sich an Spiel­kon­trolle und Mit­tel­feld-Über­legen­heit zu ergötzen, was dann oft dazu führt, dass die breit ange­leg­ten Umschal­tak­tio­nen oft irgend­wann und irgendwo mit einem Fehlpass enden. Statt immer wieder ziel­gerich­tet und kon­sequent den geg­neri­schen Strafraum anzu­steu­ern, oder zumindest in den tor­gefähr­lichen Räumen mit Dribb­lings oder Tem­poak­tio­nen Freistöße zu erzwingen.

Mehr Wucht von der Bank

Das wird in Aue die Aufgabe von Markus Feulner sein und von den beiden Stürmern. Gegen die TSG Hof­fen­heim haben Felix Borja und Srdjan Baljak schwer geschuf­tet. Das war in Ordnung. In Aue wird es darum gehen, dieses defensive Niveau zu halten, mit dem gleichen Eifer aber auch Abschluss­mög­lich­kei­ten zu erar­bei­ten. Borja ist der Straf­raum­typ. Baljak kann mit seiner Schnel­lig­keit und seinen unbe­rechen­baren Haken Vorteile machen.

Und wenn einer müde ist, dann muss von der Bank mehr Wucht kommen als gegen die TSG Hof­fen­heim. Da verlor Isaac Boakye vorne zu viele Bälle, Damir Vrancic fand keinen Einstieg. Da war Ranisav Jovanovic eindeutig der effek­tivste Ein­wech­sel­spie­ler, einer, der sofort heiß lief mit zwei starken Aktionen. Mag sein, dass der Kampf in Aue erst in der Schluss­vier­tel­stunde ent­schie­den wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/03/2008 14:22
"Nicht mehr verdient"
Klopp: Kein Aufstieg ohne Siege/Aue-Chef langt verbal zu

Vom 29.03.2008

Von
Jens Grützner

Jürgen Klopp fasste die Partie in Aue letztlich mit wenigen Worten zusammen. "30 Minuten waren beschissen, 60 Minuten in Ordnung, da hat man nicht mehr als ein Remis verdient." Beim Blick auf das Restprogramm nach dem zurückliegenden 1:1 gegen 1899 Hoffenheim hatte der 40-Jährige am meisten Bauchschmerzen vor dem Auftritt in Aue. "Denn hier war der Kessel aufgrund der vergangenen Vorkommnisse mit unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen ja schon angeheizt, bevor wir auf das Feld kamen."

Und aufgrund dieser Konstellation sei der eine Punkt auch "gar nicht schlecht", so Klopp. "Aber natürlich ist auch klar, dass wir am Ende nicht aufsteigen, wenn wir keine Spiele mehr gewinnen."

Der Mainzer fordert am Sonntag in einer Woche gegen den SV Wehen Wiesbaden "wieder Konstanz über 90 Minuten". Den Auern versuchte Klopp zumindest etwas Trost zu spenden. "Das mit dem Elfmeter tut mir leid. Aber jeder hatte in dieser Runde schon Schiedsrichterentscheidungen gegen sich." Der 05er erklärte: "Wir haben schon größere Abstände aufgeholt. Die Auer haben große Qualität. Man muss nur Ruhe bewahren, dann schafft man das schon."

Leonhardt gegen Schiris

Doch vor allem Vorsitzender Uwe Leonhardt war kaum zu beruhigen aufgrund der Fehlentscheidung von André Stachowiak in der 52. Minute. Und Leonhardt vergaloppierte sich verbal. "Wir dürfen die Leute nicht davonkommen lassen, die solche Fehler machen", sagte der Auer. "Wir sind hier nicht im Disneyland. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, bei dem 60 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen." Aber man wolle sich bei den Klagen "nicht auf das Niveau der Schiedsrichter begeben, die hier pfeifen". Wobei Leonhardt mit seinen Worten mehr als daneben lag.

FC-Trainer Roland Seitz erklärte: "Zum zweiten Mal hintereinander haben wir ein Riesenspiel geliefert, zum zweiten Mal sind wir riesig enttäuscht." Zum 3:3 von Miroslav Karhan sagte der Coach: "Eine unglückliche Standardsituation, bei der Billard gespielt wird und Karhan eiskalt verwandelt." Aber jetzt kämen machbare Kaliber in Form des 1.FC Kaiserslautern und FC Augsburg. Seitz etwas weinerlich: "Wir hätten den Klassenerhalt verdient."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/03/2008 14:23
Schon sechs Unentschieden
Mainz droht Ziel aus den Augen zu verlieren

Vom 29.03.2008

Sechs Unentschieden, zwei Siege, eine Niederlage: So liest sich die Bilanz des FSV Mainz 05 in der Rückrunde. Das 3:3 am Freitagabend beim FC Erzgebirge Aue hemmte erneut die Bestrebungen zur direkten Erstliga-Rückkehr.


System: FSV-Coach Jürgen Klopp hatte die 05er in der gleichen Formation der Vorwochen aufs Feld geschickt, im flachen 4-4-2-System. Der Auer Trainer Roland Seitz reaktivierte Kapitän Jörg Emmerich, schickte diesen als Libero zu den Manndeckern Thomas Paulus und Tomasz Kos ins Abwehrzentrum. Davor agierten Skerdilaid Curri und Florian Heller im Zentrum. Das behagte den 05ern nicht. "Wir haben das Spiel nach unserem guten Auftakt zu breit angelegt, dadurch keinen Zugriff mehr auf die Partie gehabt", sagte Klopp.

Nach dem zwischenzeitlichen 1:2 stellte der 05-Trainer auf ein 4-3-3 um. Markus Feulner ging aus dem Mittelfeld nach vorne zu Felix Borja und Srdjan Baljak. Ab den Einwechslungen von Isaac Boakye und Elkin Soto versuchten es die Gäste dann mit einem 4-4-2 mit Raute.

Chancen: Nach dem 2:1 der Auer registrierte Jürgen Klopp kaum mehr herausgespielte Torchancen der Gastgeber. Beim Pfostentreffer von Adam Nemec (28.) zuckte der 05er nicht zusammen: "Den hätte Dimo Wache gehalten." - Der anschließende Ball sei dann ja von 05-Verteidiger Tim Hoogland an die Latte geköpft worden.

Dem 3:2 von Fabian Müller ging ein schwerer Fehler von Marco Rose voraus. "Da hat Marco Rose einen Tick zu viel Fußball gespielt. Das weiß er selbst", so der Coach. Dann kam nichts mehr von Aue. Die 05er dagegen hatten durch Srdjan Baljak (70.) und Felix Borja (82.) noch gute Möglichkeiten. Doch vor allem Borja geht zurzeit die Torgefahr ab.

Fazit: Kurz vor Karhans Ausgleich machte sich die Erzgebirgsbahn 50 Meter hinter der Gegentribüne auf die Fahrt weg aus Aue den Berg hoch. Nicht steil bergauf, aber stetig. Die 05er punkten ebenfalls stetig, aber das Ziel gerät langsam aus den Augen und die Konkurrenten setzen zum Überholen an. Das kann auf einem Schienenstrang nicht passieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/03/2008 14:23
Es ist die richtige Zeit für eine Zäsur
05-Manager Christian Heidel spricht von Trainingslager vor Spiel gegen SV Wehen Wiesbaden

Vom 29.03.2008

Von
Roland Hessel

Die Contenance verliert Christian Heidel wirklich nur selten. Doch in der Pause war der Manager des FSV Mainz 05 richtig angefressen. Nach gespielten 45 Minuten und dem hoch verdienten 1:2-Rückstand der Mainzer beim FC Erzgebirge Aue sprach der 44-Jährige von schülerhaftem Verhalten, davon, dass seine Mannschaft überhaupt nicht auf dem Platz sei. Eine Halbzeit später war der Ärger noch nicht verraucht, die Stimmung nicht wirklich gut. Aber immerhin konnte Heidel dann wieder ein einigermaßen positives Fazit ziehen.

"Mit dem einen Punkt müssen wir natürlich insgesamt einverstanden sein. Auch wenn mehr drin war - aber nicht mit der Einstellung der ersten Halbzeit." Diese, so Heidel weiter, hätte eine Mainzer Mannschaft gezeigt, wie er sie in dieser Saison noch nicht gesehen hätte. "Da hat die Ordnung nach der frühen Führung überhaupt nicht gestimmt. Da wurde nur diskutiert, lamentiert, nicht mehr gespielt. Wir können von Glück sagen, dass der Rückstand nicht höher war." Die Mannschaft habe zwar dann nach dem Seitenwechsel eine Reaktion gezeigt und auch nur noch eine Chance der Gastgeber zugelassen, dennoch sei dieses Spiel die richtige Zeit für eine Zäsur. "Wir dürfen uns keine weiteren unnötigen Punktverluste mehr erlauben. Keine Frage, jetzt zählen bald nur noch Siege", unterstrich der Manager, der ein Kurz-Trainingslager vor dem wichtigen Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht ausschließen wollte. "Ich habe da nur ganz kurz mit Trainer Jürgen Klopp drüber gesprochen. Es ist noch nichts entschieden. Aber von Vereinsseite wäre es kein Problem", führte der 05-Manager weiter aus. "Und wir haben das ja in dieser Saison noch nicht gemacht", meinte er lächelnd. In den vergangenen Jahren war es fast schon zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden, dass sich die 05er immer dann für ein paar Tage zurückziehen, wenn es den Anschein hatte, dass eine Neujustierung nötig sei.

"Passivität abstellen"

Dies scheint nun nach nur zwei Siegen in neun Rückrundenspielen mal wieder der Fall zu sein. Die Spieler werden wohl nicht drum herum kommen. Auch wenn sie sich mehr als einsichtig zeigten. "Wir haben nach dem 1:0 aufgehört, Fußball zu spielen", gab Mittelfeldmann Markus Feulner unumwunden zu. "Diese Passivität müssen wir abstellen, sonst kommen wir nicht zu den Siegen, die wir unbedingt brauchen", meinte Feulner weiter. Und: "Nur Mannschaften, die auch solche Spiele gewinnen, steigen auch auf."

Mittelfeld-Kollege Daniel Gunkel ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach davon, dass "wir in den entscheidenden Momenten zu phlegmatisch" waren. "Man schießt in Aue nicht einfach so drei Tore. Und dann nehmen wir trotzdem nur einen Punkt mit. Das ist zu wenig. Absolut zu wenig. Das brauchen wir gar nicht zu diskutieren", ärgerte sich der Torschütze zum 1:0. Und da sich dies wie ein roter Faden durch die Rückrunde ziehe, "müssen wir von Spieltag zu Spieltag um Platz drei beißen".

In der Kabine hätte sich die Mannschaft zunächst selbst wachgerüttelt. "Wir haben erst einmal unter uns aufgeräumt", erzählte Gunkel. Dabei wäre es nicht um Schuldzuweisungen gegangen, sondern darum, "dass wir wieder von vorne beginnen", wie Kollege Feulner unterstrich. Immerhin, so Feulner weiter, hätten die 05er dann Moral gezeigt. Eine Moral, die Gunkel allein freilich nicht reicht. "In der jetzigen Phase der Saison gibt es kein Taktieren mehr, jetzt müssen wir Punkte holen. Gegen Wiesbaden zählt nur der Dreier."

Was Heidel natürlich gerne hört. "Wir werden in Ruhe darüber nachdenken, was wir in den nächsten Tagen machen werden", versprach der 05-Manager abschließend, bevor er sich auf den langen Heimweg zurück vom Erzgebirge ins Rheinhessische machte. Dass diese Gedanken - zumindest von seiner Seite - in Richtung Trainingslager gehen, dies schien am Freitagabend festzustehen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/03/2008 14:24
Hervorragende Auer sehen sich um den Lohn gebracht: 3:3 gegen Mainz

Aue. Mit seiner besten Saisonleistung hat der FC Erzgebirge Aue ein eindrucksvolles Zeichen im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Nach einer hervorragenden und begeisternden Vorstellung sahen sich die „Veilchen“ durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters dennoch um den verdienten Lohn gebracht. Das 3:3 (2:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 war am Ende schlichtweg zu wenig für die stark abstiegsbedrohten Erzgebirger. Vor 11 500 Zuschauern hatten zunächst Thomas Paulus (9.) und Adam Nemec (17.) den frühen Rückstand durch Daniel Gunkel (5.) gedreht. Nach dem von Miroslav Karhan (52.) verwandelten Elfmeter, der von den Unparteiischen wegen eines angeblichen Handspiels noch klar vor dem Strafraum gegeben wurde, ging Aue durch Fabian Müller (69.) nochmals in Führung, musste aber den erneuten Ausgleich von Karhan (75.) hinnehmen.

„Das können wir uns nicht bieten lassen, es ist für mich völlig unverständlich, wie sich dieser Linienrichter benommen hat. Hier geht es um Existenzen“, sagte Aues Präsident Uwe Leonhardt. Trainer Roland Seitz sah es genauso: „Da fehlen einem die Worte. Es tut einfach weh, wenn man Woche für Woche verschaukelt wird. Vielleicht wollen das einige das so.“

...

Von Nervenflattern im Abstiegskampf war auch nach der Pause keine Spur, ein Unterschied zwischen Abstiegskandidat und Aufstiegsfavorit praktisch nicht erkennbar. Trotzdem kam Mainz dank einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter André Stachowiak zum Ausgleich. Der Unparteiische gab für ein angebliches Handspiel von Emmerich, das zudem klar vor der Linie war, Elfmeter. „Was soll man da machen, wenn die Schiedsrichter gegen uns sind“, sagte Curri zu dieser Entscheidung. Karhan ließ vom Punkt Bobel keine Chance. Aue kämpfte, gab alles, und kam zurück. Müller nutzte einen kapitalen Patzer von Marco Rose in der Mainzer Abwehr schloss eiskalt ab, ehe Karhan erneut zum Ausgleich traf.

[LVZ vom 29.03.2008]
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 31/03/2008 07:34
Mainzer Coach spricht nach Wehen-Spiel mit Manager Heidel über Vertrag


Von

Lutz Eberhard

MAINZ Schon bald werden die Anhänger des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 wissen, ob Jürgen Klopp über den 30, Juni hinaus Trainer der Nullfünfer bleibt. "Im Moment gibt es nichts Neues", sagte Klopp am Sonntag dieser Zeitung. "Irgendwann nach dem Spiel gegen Wehen werden wir uns zusammensetzen, Christian Heidel und ich. Dann gibt es eine Entscheidung und die Veröffentlichung."

Nach der Partie am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden, steht das nächste Partie der Mainzer am Freitag, 11. April, beim FC Augsburg an. An diesem Dienstag geht Klopp mit seinem Team in ein dreitägiges Trainingslager, um die Sinne für den Aufstiegskampf zu schärfen. Diese Übung hat in Mainz Tradition. "Es geht jetzt nur um das Trainingslager und das Spiel gegen Wehen", sagte Klopp. Danach soll das Rätselraten um sein Zukunft beendet werden, denn immer mehr Spekulationen werden bemüht, um Tendenzen zu erkennen. "Es gibt nichts Neues. Ich hatte bisher ja gar keine Zeit, mir Gedanken zu machen", bekräftigte Klopp .

Auf der Homepage des Trainers häufen sich die Sympathiekundgebungen von HSV-Fans. Dagegen stehen Liebesbekundungen der 05-Anhänger. Die HSV-Verantwortlichen schweigen beharrlich über ihre Vorstellungen. Es sickerte bisher lediglich durch, dass nicht alle engeren Kandidaten für die HSV-Stelle der Öffentlichkeit bekannt sind: Zwei Fußballlehrer sollen gute Aussichten haben, das Rennen für sich zu entscheiden, ohne bisher genannt worden zu sein. "Einstimmigkeit" im Vorstand solle bei der Auswahl des Trainers herrschen, haben sich die vier Vereinsführer vorgenommen, zu denen neben Vorstandschef Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer auch Marketing-Frau Katja Kraus und Breitensport-Vorstand Christian Reichert gehören. Während Beiersdorfer anscheinend dazu tendiert, einen erfahrenen Coach wie Stevens zu holen, kann sich Hoffmann auch einen jüngeren Mann vorstellen, der den Klub auch sympathisch nach außen verkauft.

Mit Klopp gab es ein Gespräch in dessen Privathaus in einem Mainzer Stadtteil - sonst ist alles Spekulation. Hamburger Medien wollen allerdings erfahren haben, Klopp sei nicht die erste Wahl. Mitglieder des Aufsichtsrates sträuben sich offenbar auch noch gegen eine Verpflichtung des 40-Jährigen. Sie würden einen erfahrenen Kandidaten bevorzugen, heißt es. So soll der Niederländer Fred Rutten von Twente Enschede ein ernsthafter Kandidat sein, aber nach dem ewigen Hin und Her nur noch wenig Lust auf den HSV verspüren. So wird zumindest der Ex-Schalker Youri Mulder, Mitglied im Trainerstab von Twente, zitiert: "Es ist die Frage, ob er als zweite Wahl kommen würde."

HSV noch ein Thema?

Hätte Klopp damit kein Problem? Beim FC Bayern wurde er im Januar lediglich von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ausgestochen. Und dann als letzte Variante zum HSV? Kaum vorstellbar. In Mainz, dort ist er seit Februar 2001 im Amt, liegt der neue Vertrag unterschriftsreif parat. Und das Gehalt, das schon jetzt deutlich über einer Million Euro liegt, würde sogar ligaunabhängig aufgestockt werden können. Für 05-Präsident Harald Strutz gibt es keinen Grund zur Eile: "Er kann sich auch am letzten Spieltag, am 8. Mai, entscheiden. Ich erkenne darin für Mainz 05 keinen Nachteil. Wir werden nicht unruhig."

Manager Christian Heidel sagt: "Unsere Planungen sind durch die Klopp-Entscheidung nicht beeinträchtigt." Und er werde auch keinesfalls mit Anzug und Krawatte ins Gespräch mit Klopp gehen. "Wir sehen uns ja ständig." Heidel unterstrich das "besondere Verhältnis" zu Klopp und sagte weiter: "Er wird mich kaum mit einer neue Sache überraschen. Ich war in der Vergangenheit und bin in der Gegenwart gut informiert." Noch dürfen Strutz und Heidel mit dem Verbleib von Klopp kalkulieren.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 31/03/2008 07:36
Mainz 05 bezieht Trainingslager / Klopp: "Perspektive ist glänzend"

Vom 31.03.2008

Von

Jens Grützner

Dass Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vor dem Duell am nächsten Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden ein Trainingslager bezieht, ist klar. Heute stellt sich heraus, wohin es Trainer Jürgen Klopp und die nur noch viertplatzierten Profis wohl von Dienstag bis Donnerstag verschlägt. Acht Spieltage vor Saisonende benötigen die 05er wieder einmal eine - im übertragenen Sinne - Kopfwäsche.

Die Situation im Aufstiegskampf: Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach ist nach dem gestrigen 1:0 gegen die TuS Koblenz acht Punkte besser als der FSV Mainz 05 - der Mitabsteiger kann wieder für die Eliteklasse planen. 1899 Hoffenheim ist vier Punkte voraus - und zeigt seit Rückrundenbeginn keine Anzeichen von Schwäche. Und nach dem 3:1 bei Kickers Offenbach liegen nun auch die Kölner zwei Zähler vor den 05ern. Der SC Freiburg ist punktgleich mit dem FSV auf Rang fünf, zwei Zähler dahinter rangiert Greuther Fürth auf Platz sechs. Dass die Mainzer in neun Rückrundenspielen nur zwölf Punkte holten, ist Grund für das Herausrutschen aus den Aufstiegsrängen.

"Jetzt geht es darum, die letzten acht Spiele einzuläuten", sagt Jürgen Klopp. Dass die Spieler das vergangene 3:3 beim Abstiegskandidaten FC Erzgebirge Aue durchaus selbstkritisch betrachtet hätten, sei gut und schön, so der 40-Jährige, "aber wer kann es denn nur besser machen: Die Jungs in kurzen Hosen und Trikots." Weil einige von Konzentrationsproblemen berichteten, folgt nun die Fahrt in die Abgeschiedenheit, um das Wesentliche wieder in den Blickpunkt zu rücken. "Und die Perspektive ist absolut positiv", sagt Jürgen Klopp. Manager Christian Heidel pflichtet dem Coach bei: "Wir sind die einzige Mannschaft im Aufstiegskampf, die noch fünf Heimspiele und nur drei Auswärtsspiele vor sich hat." Die anderen müssen jeweils vier Mal in fremden Stadien ran. Aber: Die 05er haben in den Heimpartien der Rückrunde nur eine Bilanz von einem Sieg, zwei Remis und einer Pleite.

"Ich kann mich eigentlich an keine Saison erinnern, in der wir kein Trainingslager zwischendurch bezogen haben", sagt Christian Heidel. "Wir wollen einfach jede Möglichkeit ausschöpfen. Und jetzt müssen die Kräfte wieder gebündelt werden. Das hat viel mit Motivation, mit Konzentration zu tun." Und Heidel abschließend: "Nach Urlaub wird das ganz bestimmt nicht aussehen." Es geht wohl ins Badische.

Die Mainzer müssen auch spielerische Defizite beheben. Die Punkteteilung im Erzgebirge hatte Klopp zufolge ihren Grund weniger in mangelnder Einstellung, denn in einer falschen Reaktion auf das System des Gegners. "Wir waren in der ersten Hälfte viel zu breit aufgestellt gegenüber dem 3-5-2 der Auer", so der 40-Jährige noch einmal. "Darauf kann man besser reagieren." Schon vor der Pause, beim Stand von 1:2, stellte Klopp das eigene 4-4-2-System auf ein 4-3-3 um. Aber erst nach dem Seitenwechsel klappte es besser.

Zu den Problemen der 05er zählen aber auch fehlende Stürmertore. Felix Borja, Srdjan Baljak und Isaac Boakye trafen jeweils nur einmal in der Rückrunde. "Eine Sache ist natürlich, wie wir die Bälle vorne reinspielen", sagt Jürgen Klopp. Aber es ist auch offensichtlich, dass Baljak trotz besserer Form im Vergleich zur Vorrunde die Konsequenz abgeht, Borja keine Durchschlagskraft mehr besitzt und Boakye von der Bank überhaupt keinen Gewinn darstellt. Deshalb verfolgten die 05er auch ganz genau den Auftritt des ab Oktober verletzten Petr Ruman im Amateure-Spiel gegen Worms. Klopp: "Wir hatten eine Ruman-Web-Cam installiert." Im Saison-Schlussspurt gehe es darum, wer die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wieder Tore fallen. "Vergangene Taten zählen nicht" - eine Warnung an den zehnfachen Torschützen Borja. Klopp: "Es tut gut, dass Petr wieder da ist."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/04/2008 07:09
Manager Heidel sieht keine Krisensituation / Trainingslager zur "Schärfung der Sinne"

Vom 01.04.2008

Heute fährt Fußball-Zweitligist Mainz 05 ins dreitägige Trainingslager nach Grünberg, der Fachwerkstadt in Mittelhessen. Am Sonntag (14 Uhr) steigt dann das Derby gegen den SV Wehen Wiesbaden.


Von

Lutz Eberhard

"Wir haben keine Krisensituation", unterstrich 05-Manager Christian Heidel gestern. "Wir haben eine hervorragende Ausgangsposition. Ich hätte den Vorschlag mit dem Trainingslager auch gemacht, wenn wir 6:0 in Aue gewonnen hätten." Es gehe um "die Schärfung der Sinne", verdeutlichte Heidel. "Mit der Partie gegen Wehen stehen innerhalb von zehn Tagen drei Spiele auf dem Programm. Da geht es um neun Punkte." Erst Wehen, dann am Freitag, 11. April, beim FC Augsburg und am Dienstag, 15. April, kommt der SC Paderborn ins Bruchweg-Stadion.

"Wir brauchen Konzentration bis in die Haarspitzen. Das ist kein Krisentrainingslager. Wir haben sieben Spiele in Folge nicht verloren, und nur eine Niederlage gegen Fürth in der Rückrunde - die zählen wir ja nicht", beschwor Heidel am Montag die Stärke der 05er. "Nun wird der Endspurt eingeläutet. Es geht jetzt um alles", das sollen auch die Fans zu spüren bekommen.

Die Fans kennen das: Trainingslager, Klausurtagung, Besinnungstage - das hat Tradition bei Mainz 05. Und Präsident Harald Strutz meinte: "Wenn Klopp das will, dann machen wir das." Schon zu früheren Zweitligazeiten und auch in den drei Jahren Erste Liga nutzte Jürgen Klopp gerne den Abstand von Mainz - so ging es nach Geisenheim in den Rheingau, zwei Mal in die Erbismühle im Taunus. In der ersten Erstligasaison, nach dem 1:2 beim HSV, der fünften Niederlage in Folge, zogen Klopp und seine Mannschaft sogar nach Vaals in Holland. Es folgte das 0:3 im Heimspiel gegen Hertha BSC. Die Klasse wurde gehalten.

Im März 2006 folgten nach der fastnachtlichen Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern besinnliche Tage an der Rheinfront. Mit dem "Geist von Nierstein" wurde bei Borussia Dortmund 1:1 gespielt und es folgte der Klassenerhalt. Im Herbst 2006 suchten Klopp und Team zum ersten Mal den der Westerwald auf und übten in Westerburg. Nach dem 1:6 im Heimspiel gegen Bremen wurde getagt, es folgte das 1:1 in Leverkusen. Aber es blieb mau in der Hinrunde.

Vor ziemlich genau einem Jahr dann wieder der Westerwald. Rund 120 Kilometer von der Heimat entfernt sollte die "Mission impossible" neu gezündet werden, im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen. Es folgte das 2:3 beim VfL Wolfsburg, doch der Abstieg konnte nicht abgewendet werden.

Nun geht es bei den Tagen in Grünberg um das große Ziel: den Wiederaufstieg. Und auch im Aufstiegsjahr 2004 richtete Klopp sein Team Ende März neu aus. In der Erbismühle im Taunus wurde nach der 0:2-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld (Montag, 20. März 2004) getagt, denn das Unternehmen Aufstieg war in höchster Gefahr (nach dem 26. Spieltag stand Platz sechs zu Buche mit 39 Punkten, Bielefeld war Dritter mit 42 Punkten). Danach wurde ein 0:0 in Cottbus erkämpft, ein wichtiger Punktgewinn, wie sich in der Endabrechnung herausstellen sollte.

Schonung für Wache

Daniel Ischdonat befindet sich aufgrund seiner Adduktorenverhärtung weiter im Aufbautraining. Der 05-Torhüter soll im Verlauf dieser Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. Am Montag fehlten Dimo Wache (Schonung), Stefan Markolf (leichte Schädelprellung), Mario Vrancic (Achillessehnenprobleme) und Chadli Amri (Aufbautraining).
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/04/2008 09:12
Fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len

Benjamin Auer: "Mainz steigt auf"

Bochum - Vier Jahre hat Benjamin Auer das Trikot des FSV Mainz 05 getragen. 2006 wechselte der Mit­telstür­mer zum Bun­des­ligis­ten VfL Bochum. Dort hat der 27-Jährige nach einer Durst­stre­cke von ein­ein­halb Jahren gerade eine über­ragende Phase: fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len. Die MRZ sprach mit dem Torjäger auch über die aktuelle Auf­stiegs­kampf­situa­tion am Bruchweg.

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Benjamin Auer, bis 2006 Torjäger beim FSV Mainz 05, hat gerade eine über­ragende Zeit im Trikot des VfL Bochum: fünf Tore in neun Rück­run­den­spie­len. Dennoch wird der 27-Jährige im Sommer den Klub wohl wechseln.

Benjamin Auers Rückruf erreichte den MRZ-Redakteur gestern auf dem Trai­nings­gelände am Bruchweg im Gespräch mit dem 05-Manager. "Bestellen Sie Christian Heidel mal einen schönen Gruß", sagte der Mit­telstür­mer des Fußball-Bun­des­ligis­ten VfL Bochum bestens gelaunt und lachend. "Und sagen sie ihm, dass im Sommer mein Vertrag ausläuft..." Heidel, ebenfalls lachend: "Alles klar, da denken wir mal drüber nach." 15 Tore in 56 Zweit­liga­spie­len und 15 Tore in 60 Bun­des­liga­spie­len, Auer hatte beim FSV Mainz 05 keine schlechte Zeit.

# Herr Auer, wollen Sie denn weg aus Bochum, es läuft doch gerade glänzend für Sie?

Mein Vertrag läuft im Sommer aus und ich werde mir alles anhören. In meine Ent­schei­dung werden auch die letzten ein­ein­halb Jahre ein­fließen, und die waren grausam. In der Vorrunde war ich in Bochum sogar schon abge­schrie­ben. Da kamen in der Öffent­lich­keit Aussagen von Manager Stefan Kuntz und von Trainer Marcel Koller, dass eine Trennung viel­leicht besser wäre für alle Seiten. Das war keine schöne Situation für mich. Und das habe ich, auch wenn es jetzt gerade super läuft, auch nicht vergessen. Wenn jeder dich abschreibt, dann bleibt da immer etwas hängen.

# Wäre denn eine Rückkehr nach Mainz, sofern dort überhaupt Interesse besteht, tatsäch­lich eine Option?

Ich würde mir das auf jeden Fall anhören. Ich habe gerade in Anweiler mein drittes Fit­ness­stu­dio auf­gemacht nach Pirmasens und Landau, wenn ich da in der Nähe sein könnte, das wäre nicht schlecht. Und meine Freundin hat sich in Mainz auch immer über­ragend wohl­gefühlt. Aber auch das Ausland würde mich mal reizen. Mal abwarten, was so reinkommt an Angeboten.

# Warum sind die ein­ein­halb Jahre so schlecht gelaufen bis zu dieser tollen Rückrunde?

Da waren natürlich meine Ver­let­zun­gen. Erst die Virus-erkran­kung, die mich zwei­ein­halb Monate gekostet hat. Dann ein Mus­kel­faser­riss, da waren drei Wochen in der Vor­berei­tung weg. Und als ich nach Kai­sers­lau­tern aus­gelie­hen war das halbe Jahr, da musste ich mit einer ange­ris­senen Patel­lasehne drei Monate aussetzen. In der Vorrunde jetzt war ich fit, ich habe gut trainiert, ich hatte das Gefühl, eine Chance verdient zu haben, aber der Trainer hat mich nicht auf­gestellt. Da hatte ich die Sache in Bochum eigent­lich schon abgehakt.

# Wie kam es jetzt zu der über­raschen­den Wende?

In der Winter-Vor­berei­tung war ich gut drauf. In den Test­spie­len habe ich schon gemerkt, dass ich beim Trainer plötzlich wieder eine Rolle spiele. Ich war in vielen Test­spie­len in der A-Elf und habe auch meine Tore gemacht. Und dann stand ich beim ersten Rück­run­den­spiel in der Startelf. Obwohl das in Bremen war, hatte ich innerlich überhaupt keinen Druck, ich hatte überhaupt keine großen Erwar­tun­gen an mich. Das war nur alles besser als in der grausamen Zeit vorher. Haupt­sache spielen. Und dann habe ich sofort ein Tor gemacht, und seitdem läuft es einfach perfekt.

# Am Samstag haben Sie beim 3:3 gegen Borussia Dortmund zwei Klas­setore gemacht, eines hat Ihnen ein ehe­mali­ger 05-Kollege perfekt vorgelegt. Sind Sie noch ein­gespielt mit Mimoun Azaouagh aus den alten Mainzer Zeiten?

Dass Mimoun nach Bochum gekommen ist im Winter, das war für mich ein Voll­tref­fer. Er hat mich mit seiner positiven Art sofort aufgebaut, er hat mir ständig Mut gemacht und gesagt, dass wir bald zusammen auf dem Platz stehen. Das hat mir total geholfen. Klar, Mimoun kennt mich, er kennt meine Laufwege, er sucht mich. Das funk­tio­niert super, und das hat auch damit zu tun, dass wir schon in Mainz zusam­men­gespielt haben. Das war für uns ja auch eine gute Zeit in Mainz. Jetzt habe ich in neun Rück­run­den­spie­len fünf Tore gemacht, wir haben 14 Punkte geholt in der Zeit, in der gesamten Vorrunde waren es nur 19. Ich denke, Mimoun und ich haben unseren Anteil daran.

# Mainz 05 steckt im Auf­stiegs­kampf. Jürgen Klopp hat seine Mann­schaft gerade zu einem Kurz-Trai­nings­lager zusam­men­gezo­gen. Sie kennen diese Besin­nungs­tage aus Ihrer Zeit am Bruchweg. Was wird da passieren?

Viele Ein­zel­gespräche, viele Grup­pen­gespräche, viele Mann­schafts­sit­zun­gen. Kloppo wir jeden Einzelnen noch mal beschwören und ein­schwören. Er wird auch bestimmt wieder eine Idee haben, wie sich die Mann­schaft auf das große Ziel gemeinsam ein­schwören, fokus­sie­ren kann. Das macht Kloppo über­ragend. Ich bin überzeugt davon, dass Mainz 05 den Aufstieg schafft. Und ich wünsche das dem Klub auch.

# Torjäger Felix Borja trifft gerade nicht. Sie kennen das ja nur zu gut. Was können Sie ihm raten?

Keine Zeitung lesen, ruhig bleiben und einfach wei­ter­machen. Wenn er weiter hart arbeitet, rennt und kämpft, dann fällt ihm schon bald wieder ein Ball vor die Füße und das Ding ist drin. Und dann läuft es wieder. Auch bei Torjägern ist es meistens so, dass Fleiß irgend­wann belohnt wird. Borja ist ein guter Fußballer, ich habe ihn ein paar mal gesehen, er wird bald wieder treffen.

# Sie sind mit Mainz 05 im Jahr 2003 in Braun­schweig trotz Ihrer vier Treffer nicht auf­gestie­gen, ein Jahr später hat es mit viel weniger Punkten geklappt. Was raten Sie dem Klub in der aktuellen Situation, wie bekommt man die Ner­ven­anspan­nung am besten in den Griff?

Weniger mit den anderen Klubs beschäf­tigen, nur auf sich schauen. Nur der nächste Gegner zählt. Ein Spiel nach dem anderen abhaken, nicht drei, vier Wochen vor­aus­schauen. Wer sich mit anderen Dingen als mit dem nächsten Spiel beschäf­tigt, von mir aus mit dem Rest­pro­gramm der Gegner, der wird nur abgelenkt, das stört die Kon­zen­tra­tion. Aber was erzähle ich, das habe ich ja alles in Mainz gelernt. Kloppo hat das immer genau so gepredigt, und das werden die auch jetzt wieder so durch­zie­hen. Mainz 05 steigt auf, sie haben wirklich genug Qualität dafür.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/04/2008 08:45
Es gibt Profis des 1. FSV Mainz die mögen Trainingslager nicht. Eingebrockt haben die Kicker vom Bruchweg den Aufenthalt in der Abgeschiedenheit Mittelhessens selbst.

Eine Niederlage gegen Greuther Fürth in den vergangenen neun Partien, diese Bilanz liest sich nur auf den ersten Blick gut, denn es gab auch sechs Unentschieden und nur zwei Siege.

Und jetzt stehen die letzten acht Spieltage der Saison an: mit Platz vier als Ausgangsposition für das Ziel Wiederaufstieg. Mainz 05 gewinnt in diesen Wochen zu selten, und bei den sechs Punktgewinnen war jeweils mehr drin - sogar gegen das erstligareife Hoffenheim.

Jürgen Klopp setzt in Grünberg wieder sein besonderes Talent ein: die Ansprache an das Team. Die Konzentration auf das Wesentliche wird eingefordert, denn es ist so, dass Fußballprofis daran öfter erinnert werden wollen.

Klopp hat in den gut sieben Jahren seiner Tätigkeit in Mainz meistens den Schalter umlegen
können. Aber es muss nun auch auf dem Rasen direkt eine Reaktion erfolgen, lethargische Auftritte, vor allem vor heimischem Publikum, führen zu weiteren Punktverlusten.

Das Spiel gegen den SV Wehen, dieses besondere Derby gegen Wiesbaden, kann zum Startschuss für einen fulminanten 05-Schlussspurt genutzt werden. Nur mit Siegen kann das selbst gesteckte Ziel erreicht werden.

Und neun Punkte im zehn Tagen wären ein Signal an die Konkurrenz. Wehen, Augsburg und Paderborn - in dieser Phase wird in Jürgen Klopp die Entscheidung reifen und seine Erklärung folgen, ob für ihn die „Mission Mainz" erfüllt ist. Nur Siege werden ihm Argumente liefern, hier weiter machen zu wollen.

Und da der 05-Trainer nur erfolgsorientiert denkt und handelt, ist es ihm völlig egal, ob einige seiner Spieler das Trainingslager als sinnvoll erachten. Er verlangt nur, dass sie ihren Job, machen - und das erwarten auch die Fans.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/04/2008 07:49
FSV Mainz 05 ruft am Freitag zum Schulterschluss auf dem Domplatz auf / Heidel: "Richtiger Zeitpunkt"

Vom 03.04.2008

Mainz 05 macht mobil: Acht Spieltage vor Saisonschluss in der Zweiten Liga und dem Derby am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden vor der Nase, ruft der momentan viertplatzierte Klub im Aufstiegskampf Fans und Profis am Freitag (17.30 Uhr) zum Schulterschluss auf den Domplatz. Der Slogan der Kampagne: "Wir alle sind Mainzer!"


Von

Jens Grützner

Sonderaktionen gehören zur Geschichte des FSV Mainz 05 in Auf- und Abstiegskämpfen. Christian Heidel erinnert sich an die erste Aufkleberkampagne 1995. "Mainz bleibt drin", stand dort nach Auskunft des Managers zu lesen. "Da haben manche Leute gedacht, die ticken nicht richtig", sagt Heidel. Schließlich trennten den Klub sieben Punkte vom rettenden Ufer in der Zweiten Liga. Doch die 05er kamen noch am Ufer an. Später warb der jetzige Coach Jürgen Klopp als Spieler mit geballter Faust auf Postern für das Ziel Klassenverbleib. Im letztlich vergeblichen Aufstiegskampf 2002 verteilten die 05er Stimmzettel. Deren Aufschrift lautete: Wählen sie den Aufstieg. In der vergangenen Saison zierte der Slogan "Mission possible" Fanutensilien. Doch der Abstieg war dann doch unvermeidbar.

"Dieses Mal geht es weniger um einen guten Slogan", sagt Christian Heidel. "Trainer und Mannschaft schwören sich im Trainingslager auf dien Endspurt ein. Da war es auch für uns an der Zeit ein Zeichen zu setzen, dass unsere Mannschaft gemeinsam mit unserer Stadt und unserer Region für dieses Ziel kämpft", sagt 05-Präsident Harald Strutz. Der Manager wieder: "Für so etwas ist immer der richtige Zeitpunkt vonnöten. Und nach unserer Meinung ist dieser jetzt gekommen. Nun ist die entscheidende Saisonphase." Von Dienstag bis heute versammelte Trainer Jürgen Klopp die Profis in Grünberg.

Heidel bezweifelt nicht, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für Mainz 05 groß ist. "Aber wir wollen eine Emotionalisierung. Wir wollen, dass das Stadion am Sonntag und in den restlichen Heimspielen einem Tollhaus gleicht. Denn das hat eine Wirkung auf die Spieler." Heidel ist sich sicher, dass jeder Mainzer Profi unbedingt aufsteigen wolle. Spürten die 05er, dass es jedem einzelnen Fan ebenso gehe, könne dies zusätzliche Kräfte freisetzen.

Christian Heidel stellt klar, dass "wir keine Übermannschaft sind. Auch wir hatten Gurkenspiele bis jetzt dabei. Aber das hatten die Kölner auch, die nun auf Platz drei stehen." Aus Köln vernimmt der Mainzer Manager via Boulevard-Medien die Kunde, dass die FC-Profis sich jetzt schon definitiv in der Bundesliga sehen. "Wir wollen aufsteigen und kitzeln dafür jetzt alles heraus. Das ist absolut legitim", sagt Heidel.

Fünf Heimspiele und drei Auswärtspartien stehen den 05ern bis zum 18. Mai noch bevor. Mit dem Kurztrainingslager in Grünberg vor dem Nachbarschaftsduell mit Aufsteiger Wiesbaden äußert sich Jürgen Klopp zufrieden. "Ich habe viele Einzel- und Gruppengespräche führen können." Der Manager war bei einer einstündigen Mannschaftssitzung zugegen und begeistert von den Worten, die Klopp fand. "Und das Team hat sehr konzentriert zugehört." Außerdem stimmte der Elan in den Übungseinheiten. Gestern ordnete Klopp eine Partie Elf-gegen-elf an. Christian Heidel: "Ich dachte beinahe, dass es dabei um Punkte ging, so heftig war das." Gestern Abend trafen sich die Spieler dann ohne Coaches zu einer Aussprache.

Christian Heidel ist sich sicher: "Wenn Mannschaft und Fans in den letzten acht Spielen ans Limit gehen, dann sind wir wieder in der Bundesliga."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/04/2008 07:57
Jens Lothar Hessel vom Fanclub "Catweazle" will Traditionsaufbau vermeiden

Vom 04.04.2008

Von

Michael Heinze

Nein, als Lokalderby würde Jens Lothar Hessel die sonntägliche Zweitliga-Partie zwischen den Mainzer und Wiesbadener Fußballern nicht bezeichnen. "Ein Derby ist für mich das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern", macht der Vorsitzende des 05-Fanklubs "Catweazle" deutlich. "Gegen den SV Wehen-Wiesbaden, das ist ein Nachbarschaftsduell, weil die Tradition erst wachsen muss." Wobei Hessel weder hofft noch davon ausgeht, dass sich diese Tradition so schnell entwickeln wird. "Da ich nicht glaube, dass Wehen mit in die Erste Liga aufsteigt, hätte ich nichts dagegen, wenn das für längere Zeit das einzige Gastspiel des SVW in Mainz sein wird." Dass sich beide Klubs in der kommenden Runde in Liga zwei wieder sehen, wünscht sich der 34-Jährige auf jeden Fall nicht. "Irgendwann muss die Durststrecke ja beendet sein."

Vom dreitägigen Kurztrainingslager in der Sportschule Grünberg verspricht sich Hessel einiges. "So etwas hat ja schon in der Vergangenheit hin und wieder den Erfolg zurückgebracht." Das Manko beim Fußballsportverein in den zurückliegenden Wochen aus seiner Sicht: Zu wenige 05-Kicker schöpfen ihr Potenzial aus. Als Beispiel führt der Heidesheimer Felix Borja an. "Man hat in der Vorrunde ja gesehen, dass er durchaus Tore schießen kann. Ich denke, Borja läuft da vorne von Anfang bis Ende. Aber momentan fehlt es einfach an Zuspielen aus dem Mittelfeld." Das "Känguru" bekomme die Pille zu selten in den Fuß gespielt. Zu oft segele die Kugel zu hoch in den 16er. Zwar sei Borja kein schlechter Kopfballspieler. "Aber in der Luft kann man die Bälle eben nicht so gut annehmen." Fest steht für Hessel, dass der Profi aus Ecuador noch das eine oder andere Tor erzielen wird bis zum Saisonfinale am 18. Mai gegen den FC St. Pauli.

Wenig Positives fällt Hessel ein, wenn man ihn auf Isaac Boakye anspricht. "Der hat mit Sicherheit die Erwartungen nicht erfüllt. Borja und Boakye harmonieren nicht." Große Hoffnungen setzt der Mittdreißiger, der seit der Gründung am 9. September 1996 Chef der 25 "Catweazles" ist, in die Comebacks von Elkin Soto und vor allem Petr Ruman. Der Kolumbianer und der Tscheche sollen für die Wende sorgen. "Was mir auffällt ist, dass in unmittelbarer Nähe des gegnerischen 16ers selten Freistöße für uns gepfiffen werden", so Hessel. "Soto und Ruman gehen in Eins-gegen-Eins-Situationen und suchen die Zweikämpfe. Wenn sie gefoult werden, könnte Daniel Gunkel auch mal aus 18 Metern zum Freistoß antreten - und müsste nicht aus 30 Metern schießen."

Die drei Ex-05er Christian Hock, Sandro Schwarz und Uwe Stöver, die am Sonntag an den Bruchweg zurückkehren, hat Hessel ("Wehen ist für mich ein Verein wie jeder andere") noch alle selbst kicken sehen. "Hock war sicherlich ein echter Nullfünfer, der immer gekämpft hat", sinniert der Heidesheimer, der sein täglich Brot als Amtscontroller im Mainzer Bürgeramt verdient. "Stöver war in seiner 05-Zeit viel verletzt - und Schwarz hat nicht immer so erfolgreich gespielt." Der Abgang des heutigen SVW-Kapitäns habe keinen riesigen Verlust an spielerischer Qualität bedeutet.

"Ich denke, wir zittern uns zu einem 1:0-Erfolg", wagt Hessel zum Schluss noch eine Prognose. "Das reicht mir voll und ganz." Worauf es ankommen wird? "Wir müssen einfach so spielen wie gegen Hoffenheim. Wehen ist nicht so stark wie 1899 und wenn wir genauso kämpfen, dann machen wir auch das nötige Tor." Die Vision des Kommunalbeamten: "Ruman gibt sein Comeback - sei es auch nur für zehn Minuten - und macht kurz nach seiner Einwechslung als Joker das entscheidende Ding."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/04/2008 07:57
Klare Pluspunkte für 05er
Mainzer in allen Mannschaftsteilen besser besetzt als der SVWW


Vom 04.04.2008

Sechs Punkte trennen Erstliga-Absteiger FSV Mainz 05 von Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden vor dem Fußballspiel der Nachbarn am Sonntag (14 Uhr) in Mainz. Die Mainzer sind Vierter, die Wiesbadener Siebter. Das 05-Team von Jürgen Klopp benötigt nach drei Remis in Serie dringend wieder ein Erfolgserlebnis, um im Aufstiegskampf nicht weiter an Boden zu verlieren. Die Hessen können ohne Druck aufspielen. Sie wollen sich allerdings für die 1:3-Vorrundenniederlage revanchieren. Die AZ vergleicht die Mannschaftsteile.


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Jens Grützner

Eins vorneweg: Dass der SV Wehen Wiesbaden am Sonntag ohne die gesperrten Ronny König und Marko Kopilas auskommen muss, wiegt richtig schwer. Der routinierte Innenverteidiger Kopilas sitzt das letzte Spiel nach einer Roten Karte ab, der zehnfache Saisontorschütze König kassierte beim zurückliegenden 1:1 gegen die Spvgg Greuther Fürth Gelb-Rot. Der FSV dagegen kann aus dem Vollen schöpfen.

Torhüter

Der Mainzer Schlussmann Dimo Wache kassierte zuletzt drei Treffer in Aue, eine realistische Abwehrchance besaß der 34-Jährige bei keinem. Aufgrund seiner Kniereizung schonte sich Wache zu Wochenbeginn. Nach seiner Rückkehr in die Mannschaft vor fünf Spielen in Folge einer langen Reha, gab sich der Kapitän keine Blöße, hielt aber auch keinen der begehrten, prinzipiell als unhaltbar geltenden Bälle. SVWW-Keeper Thomas Richter hat sich richtig in die Saison gebissen. Der 28-Jährige, der vorher lediglich in der Regionalliga Erfahrung sammelte, spielt mittlerweile auf hohem Niveau. Allerdings leistet sich Richter gerne einen kapitalen Fehler pro Spiel, meist beim Rauslaufen oder Flankenbällen - Bewertung: Leichtes Plus Mainz 05.

Abwehr

Zusammen mit Borussia Mönchengladbach stellt der FSV Mainz 05 immer noch die beste Abwehr der Liga (27 Gegentreffer). Die Viererketten-Mitglieder Tim Hoogland, Neven Subotic, Nikolce Noveski und Marco Rose patzten wider Erwarten in Aue. Im Kollektiv beim 1:1-Ausgleich, Rose im Alleingang vor dem Auer 3:2. Doch davon dürften sie sich nicht beeindrucken lassen. Vor allem Marco Rose war zuletzt im Aufwind, sowohl was das Tackling, als auch die Spieleröffnung anging. Tim Hoogland beeindruckte schon ein paar Mal in dieser Saison als Matchwinner mit seinen Kopfballtreffern. Der Mittelblock Nikolce Noveski/Neven Subotic ist der beste in der Liga.

An Stelle des gesperrten Marko Kopilas verteidigt Dajan Simac in der Wiesbadener Innendeckung neben Kristjan Glibo. Glibo hat sich seinen Stammplatz seit dem 1:3 im Hinspiel erkämpft. Er ist der Ruhepol im Team. Simac ist antrittsschnell, doch die Spieleröffnung ist nicht sein Ding. Auf den Außen sind Torge Hollmann und Ales Kokot solide Arbeiter, wobei Kokot in der Vorrunde wesentlich besser war als zuletzt. Insgesamt kassierte der SVWW 38 Tore - Bewertung: Dickes Plus Mainz 05.

Mittelfeld

Sommerzugang Miroslav Karhan ist seit der Winterpause die erhoffte Führungsfigur. Mit seinen beiden Treffern ermöglichte der mittlerweile um jeden Ball kämpfende Slowake den 05ern in Aue das Remis. Auch Karhans Pässe haben noch an Präzision gewonnen. Die Freistöße von Daniel Gunkel sind zurecht gefürchtet. Fünf Mal verwandelte Gunkel bisher direkt. Und mit zunehmender Fitness nach einer Pause aufgrund einer Entzündung entlang der Wirbelsäule wird der 27-Jährige auch aus dem Spiel heraus wieder effektiver. Milorad Pekovic auf der anderen Seite ist überspielt. Das Problem: Die 05er haben eigentlich keinen anderen "bällefressenden" Sechser. Markus Feulner spielt zurzeit auf einem ordentlichen Niveau - mit Luft nach oben -, soweit die Stammspieler. Von der Ersatzbank erhöht vor allem Elkin Soto den teaminternen Druck.

Die Hessen hoffen auf einen Einsatz des zuletzt verletzten Benjamin Siegert auf der rechten Seite. Siegert kann Tempo machen., doch er ist ein Stimmungsspieler. Ersatzmann ist der unerfahrene, hoch veranlagte, aber langsame Enis Alushi. Ist Siegert fit, bilden Ex-05er Sandro Schwarz und Patrick Bick den Mittelblock. Beides sind rechtschaffene Kämpfer. Bick überschreitet dabei auch gerne Mal die Grenzen erlaubter Aggressivität. Im Spiel nach vorne sind beide aber keine echten Strippenzieher. Der Mann für die Akzente ist Maximilian Nicu. Wobei der sechsfache Torschütze in der Vorrunde noch besser drauf war als jetzt. Nicu stand im Winter kurz vor einem Wechsel zu Hertha BSC Berlin - Bewertung: Dickes Plus Mainz 05.

Angriff

Die Stürmer sind die Mainzer Sorgenkinder. Felix Borja, Isaac Boakye und Srdjan Baljak bewerkstelligten in der Rückrunde lediglich drei Treffer. Borja ist mitunter zu eigensinnig, Baljak fehlt die Durchschlagskraft und Boakye zeigte insgesamt viel zu wenig seines Potenzials. Dass der genesene Petr Ruman jetzt den teaminternen Druck auf die drei erhöht, lässt hoffen. Nejmeddin Daghfous und Ranisav Jovanovic schafften es nicht. Dass Borja ein exzellenter Stürmer sein kann, bewies der Ecuadorianer ja mit neun Vorrundentreffern. Angesichts des Ausfalls von Ronny König dürfte SVWW-Coach Christian Hock auf Bakary Diakité und Dennis Schmidt setzen. Schmidt ist von Bayer Leverkusen ausgeliehen. In der Jugend setzte er Akzente, schaffte es ins U 19-Nationalteam. Doch in Wiesbaden wirkt er bisweilen etwas übermotiviert. Beim 2:2 in Jena stolperte er zumindest einen Treffer rein. Diakité ist von den 05ern an die Hessen ausgeliehen. Hock setzt ihn gerne als hängende Spitze ein, doch ohne König muss er ganz vorne ran. Diakités Bilanz ist ordentlich: sechs Treffer. Als Joker steht Valentine Atem bereit, der auch im Hinspiel traf - Bewertung: Plus Mainz 05.

Prognose

Rufen die Mainzer über 90 Minuten ihr Potenzial ab, bilden sie eine Einheit und bleiben sie über die gesamte Spielzeit konzentriert, kann der Sieger eigentlich nur Mainz 05 heißen. Aber wehe, sie präsentieren sich nachlässig, dann haben die Gäste gute Chancen - das zeigt der Saisonverlauf.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/04/2008 07:58
Ex-05-Profi und Marketingmann Uwe Stöver führt den SV Wehen Wiesbaden als Manager ins nächste Profijahr

Vom 04.04.2008

grü. Der FSV Mainz 05 gegen den SV Wehen Wiesbaden: Das ist auch ein bisschen das Duell der Manager Christian Heidel und Uwe Stöver, die 1999 gemeinsam an Marketingstrategien für die Mainzer tüftelten, die dann letztlich auch Erfolg hatten.


Der direkte Weg von Fußballern vom Mainzer Bruchweg zum Wehener Halberg war in den zurückliegenden Jahren viel belaufen. Zu den bekannteren Schreitern gehörten: Guido Schäfer, Michael Müller, Thomas Zampach und Ermin Melunovic. Mit diesen Aktiven schafften die Wiesbadener zwar nicht den Aufstieg, aber sie hielten sich mit ihnen in der Regionalliga. Mit Christian Hock orchestrierte dann ein Ex-05-Profi als verantwortlicher Trainer den Sprung in den Profibereich. Im Team: Der ehemalige 05er Sandro Schwarz, der über den Umweg Rot-Weiß Essen Taunusstein erreichte. Und seit November nun arbeitet Uwe Stöver, in 45 Zweitliga-Spielen von 1995 bis 1999 in Mainz aktiv, als Manager der Hessen an der Fortsetzung der Erfolgsstory. Man kann sagen, dass sich die Nähe zu Mainz für die Wiesbadener gelohnt hat. Wobei ein Uwe Stöver auch am Aufstieg der 05er von einem No-Name-Klub zu einem Sympathieträger Anteil hat.

1999 schulte Stöver vom von vielen Knieverletzungen gezeichneten Profi zum Marketingmenschen auf der Geschäftsstelle am Bruchweg um und coachte nebenbei die Amateure-Mannschaft. Zusammen mit Manager Christian Heidel arbeitete Stöver am Image der 05er. "Unser Ziel war, den Klub für Zuschauer und Sponsoren attraktiver zu machen, um mehr Mitglieder zu bekommen", erinnert sich der Neu-Hesse. "Es war kühn damals, dies offensiv zu formulieren."

Plakate mit Hock

Im Juli 1999 stellten die Mainzer ihr Modell der Öffentlichkeit im Schloss vor. Großer Bestandteil der publikumswirksamen Arbeit waren großflächige Schwarz-Weiß-Plakate. Auf einem war Stürmer Sven Demandt zu sehen, der lässig neben einem Kühlschrank lehnte. Ein Mainzer Sportjournalist hatte dem 05-Goalgetter den Kosenamen Kühlschrank aufgrund dessen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor verliehen. Vom anderen Plakat grüßte: Christian Hock. In alten Lederhosen und mit einem alten Lederball wirkte er auf dem Bild wie ein Flashback zu den Zeiten von Fritz Walter und Co. Uwe Stöver erinnert sich daran, dass es darüber hinaus harte Arbeit war, Tickets für Mainzer Spiele an den Mann und die Frau zu bringen. "Ich bin mit einem Mitarbeiter in die Universität rein. Beim ersten Mal habe ich 60 Tickets verkauft, beim zweiten immerhin 120, dann waren es 300." Der Ex-Profi fühlte sich für vieles verantwortlich, wollte die Chance, die ihm die 05er ermöglicht hatten, nutzen. "Eigentlich gab es seine Stellung bei uns im Verein zuvor ja gar nicht. Aber Uwe hat sich sehr gut eingebracht. Wobei er wohl auch nicht für möglich gehalten hat, ein paar Jahre später Manager eines Zweitligisten zu sein", sagt Christian Heidel. Und Uwe Stöver erklärt: "Unser Modell war auf drei bis fünf Jahre angelegt. Es war für mich spannend mit anzusehen, wie es mit den sportlichen Erfolgen einhergehend aufging."

Nun kann Uwe Stöver auf einem wesentlich höheren Ausgangsniveau als dem damaligen der Mainzer zeigen, was er kann. "Ich kann jetzt schon sagen, dass ich den richtigen Schritt hierher getan habe", sagt der 41-Jährige. Zwischen Mainz und Wiesbaden lagen sieben Jahre beim 1.FC Kaiserslautern, in denen Uwe Stöver zuletzt für das Nachwuchsleistungszentrum verantwortlich war, sprich: für alles von der Amateure-Abteilung der Pfälzer hinab bis zu den jüngsten Talenten. Er wechselte aus einem laufenden Vertrag beim FCK heraus. "Ich bin nicht im Groll gegangen. Ich hatte die Chance der Weiterentwicklung. Nachdem ich mir in Wiesbaden alles angeschaut habe, wollte ich sie nutzen."

Schon bevor Uwe Stöver beim Klub des Wasserfiltermillionärs Heinz Hankammer anheuerte, entwickelte sich der SV Wehen Wiesbaden rasant. Rasanter, als es viele für möglich gehalten haben. Im Schnitt werden die Hessen zum Saisonende über 9000 Zuschauer begrüßt haben. In der Aufstiegssaison auf dem Halberg tauchten durchschnittlich nur 900 Anhänger auf. "Für mich ist besonders spannend, dass die Strukturen im Verein zwar schon gelegt, aber noch veränderbar sind", sagt der Manager. Die großen Ziele der Stöverschen Arbeit sind: Aufbau eines Jugendleistungszentrums mit hauptamtlichen Kräften, Etablierung der zweiten Mannschaft in der Regionalliga, um den bestmöglichen Unterbau für die Profimannschaft zu haben, und natürlich die Etablierung der ersten Mannschaft im Lizenzfußball. Die Wehen-Wiesbadener Amateure steigen als derzeitiger Oberliga-Zweiter locker in die neue Regionalliga auf. Und Stöver kann jetzt schon das zweite Jahr der Profis in der Zweiten Liga planen. "Deswegen verdient das Trainerteam großen Respekt", sagt Uwe Stöver. "Unsere Spieler rekrutierten sich fast ausschließlich aus dem Bereich Regionalliga und von Zweitliga-Absteigern. Christian Hock als Verantwortlicher hat eine harmonische Einheit geschaffen." Eine, die mit 37 Punkten als Siebter nur sechs Zähler unterhalb den Mainzern rangiert. Dass Hock, mit dem Stöver einige Spiele am Bruchweg die linke Seite bearbeitet hatte, Trainer ist, trug auch zur Entscheidung Pro-Wiesbaden bei. Nicht, dass Stöver und Hock beste Kumpels wären. "Aber man kennt den Charakter des anderen. Das macht die Sache einfacher", so der Manager. Zu Hock fällt ihm folgendes ein: "Christian ist sehr umgänglich, leistungsorientiert und ehrlich - das sind Attribute, die ich auch für mich in Anspruch nehme."

Stöver hat alle Leistungsträger bis auf einen längerfristig an den Klub gebunden. Der eine: Bakary Diakité, der vom FSV Mainz 05 an den Aufsteiger ausgeliehen ist. "Aber ich denke, dass wir gute Möglichkeiten haben, ihn zu verpflichten." Der Angreifer, der Probleme mit 05-Trainer Jürgen Klopp hatte, avancierte zwischenzeitlich zum Nationalspieler von Mali. Die Grundlagen sind also vorhanden, um aus Wiesbaden tatsächlich auch eine Fußballstadt zu machen. Dass Stöver irgendwann die Arbeit eines Managers mit der eines Trainer wieder tauschen könnte, will der 41-Jährige nicht ausschließen, "aber im Moment sieht es nicht danach aus."

Seit seinem Amtsantritt an der Mainzer Straße in Wiesbaden hat Uwe Stöver ein, zwei mal mit Christian Heidel telefoniert. "Er hat mir viel Glück gewünscht", sagt der Wehen-Wiesbadener Manager. "Wir haben ein gutes, freundschaftliches Verhältnis."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 04/04/2008 19:05
4.000 Fans feiern die 05er auf dem Domplatz

Das gibt es nur in Mainz: Das kurzfristig initiierte Fanevent des 1. FSV Mainz 05 hat am frühen Freitagabend bei nasskalter Witterung 4.000 05-Fans auf den Mainzer Domplatz gelockt. Dort schrieben sich die Mainzer Fußballprofis bei den unzähligen Autogrammwünschen zwei Stunden lang die Finger wund und standen den Fans Rede und Antwort. Die 05er wollten mit dieser ganz speziellen Autogrammstunde zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden die heiße Phase im Aufstiegskampf einleiten und die Nähe zu den Fans demonstrieren.

05-Coach Jürgen Klopp reagierte begeistert auf den Ansturm der Fans und rief ihnen von einer Bühne aus zu: „Überragend, was hier los ist! Sind wir schon aufgestiegen? Wir haben noch acht Spiele Zeit, um wirklich unseren Aufstieg zu feiern und das hier noch zu toppen. Und am Sonntag fangen wir damit an.“ 05-Manager Christian Heidel stimmte ihm zu: „Wir haben noch acht Spiele um unser Ziel zu erreichen: Wir wollen aufsteigen. Das schaffen wir aber nur, wenn wir in den kommenden Wochen alle zusammen stehen und dies so wie heute auch deutlich demonstrieren.“

Bei der Autogrammstunde am Freitag ist dies gelungen. Die 05er verteilten tausende Poster mit dem Slogan „Wir stehen hinter euch! Wir alle sind Mainzer!“. Auch der Mainzer Einzelhandel beteiligt sich rege an der Aktion. Am Freitag bekundeten bereits rund 250 Mainzer Geschäfte und Kneipen in der Innenstadt durch das Aufhängen der offiziellen Poster des Fanevents ihre Unterstützung für die 05er.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/04/2008 19:47
Mainz: Pressekonferenz kommende Woche

Klopp entscheidet sich bald
Das Bangen der Mainzer Fans hat voraussichtlich in der kommenden Woche ein Ende: Trainer Jürgen Klopp will bald bekannt geben, ob er seine Arbeit bei den Rheinhessen fortsetzt oder nicht.


Jürgen Klopp und Mainz 05, das passte bislang - auch in Zukunft?
"Irgendwann nach dem Spiel am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden werden wir uns zusammensetzen", sagte Klopp auf einer Pressekonferenz am Freitag: "Dann wird es eine Entscheidung geben. Die werden wir verkünden."

Klopps Vertrag bei den 05ern läuft zum 30. Juni dieses Jahres aus. Seit dem 28. Februar 2001 ist der 40-Jährige am Bruchweg im Amt, wechselte damals vom Spieler- direkt ins Trainerfach und führte den 1. FSV nach einigen vergeblichen Versuchen 2004 ins Bundesliga-Oberhaus. Dort hielten sich die Mainzer drei Spielzeiten lang, stiegen aber im vergangenen Sommer wieder ab.

Jürgen Klopp durfte bleiben und soll auch jetzt nach Wunsch der Klubverantwortlichen verlängern. Der Weg für Klopp ist geebnet in Mainz: Manager Christian Heidel weitete seinen Kontrakt kürzlich bis 2013 aus, der Klub bekommt ein modernes Stadion. Ursprünglich sollte sich der charismatische Trainer bis März entscheiden, wobei Heidel ihn auch nach Ablauf des Monats nicht unter Druck setzen wollte.

Klopp gehört zu den Kandidaten auf die Stevens-Nachfolge beim Hamburger SV. Und der hat seinen Trainerfindungsprozess offensichtlich immer noch nicht abgeschlossen. Ein neuer Trainer bei den Hansestädtern ist jedenfalls noch nicht bekannt.


Vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den hessischen Nachbarn SV Wehen Wiesbaden belegt die Mannschaft von Jürgen Klopp Rang vier in der Zweiten Liga. Zwei Punkte trennen den Klub von Aufstiegsplatz drei, den zurzeit der 1. FC Köln innehält. Nur ein Sieg bei fünf Unentschieden sorgte zuletzt dafür, dass der 1. FSV gegenüber der Konkurrenz aus Hoffenheim und Köln etwas an Boden verlor.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:05
Wir alle sind Mainzer Ich hab die Wehen

Von Sven Hieronymus

So, es hat ja mal wieder geklappt. Trainingslager und danach ein Sieg. So weit okay, aber... Wenn ich schon ein Trainingslager mache, dann doch bitte schön auch eins für die Fans. Immer nur für die Mannschaft ist doch auf Dauer total unprofessionell. Da schicke ich als Verein mal die Ultras, die Metzger, die Supporters und alle anderen in eine nette Jugendherberge mit Gesellschaftsraum und kläre mal alle Probleme in Einzel- und Gruppengesprächen und Motivationskursen. Da kann jeder mal dem anderen sagen, was er doof findet und man einigt sich auf einen gemeinsamen Support. Dann bekommt der Titel dieser neuen Aktion "Wir alle sind Mainzer" (zufällig ein Liedtitel einer unbedeutenden Musikkapelle aus Mainz) doch gleich einen ganz anderen Zusammenhang.

Vielleicht werden unsere Fangesänge dann auch mal wieder so richtig lustig und nicht ständig diese Endlosschleife "Auf geht´s rot-weiße Jungs..." Das finde ich fast so spannend wie früher das Testbild oder heute endlos brennende Kamine im Fernsehen.

Auf der anderen Seite, wenn jetzt die restlichen Spieler all der anderen Mannschaften genau so grottenschlecht kicken wie die Wiesbadener gestern, hätte man sich alle Lager auch schenken können. Da hätten unsere Jungs sich auch am Samstagabend schön ein paar Lager hinter die Binde kippen können und hätten trotzdem gewonnen. Dann hätten Fangesänge wie "Vollgesoffe ham wir noch Euer Tor getroffe", "Selbst mit vier Promille sind wir viel besser an der Pille", "Machen wir abends noch ne Sause - fahrt ihr doch mit der Linie 6 nach Hause" oder "Und können wir auch nicht grad laufe - das langt immer noch für euern Haufe" alle Fanstreitigkeiten einfach beiseite geräumt.

Ich hab mich wirklich gefragt, wie die Jungs von de ebsch Seit überhaupt so viel Punkte bisher hatten sammeln können. Ja, das passiert, wenn man sich als Landeshauptstadt eines Bundeslandes ein Fußballteam kaufen muss. SV Wehen Wiesbaden. Dass ich nicht lache. Dann müssten wir uns ja nach dem Bau des neuen Stadions FSV Mainz-Bretzenheim 05 nennen. Was der Wiesbadener so alles macht, um Anerkennung zu finden, ist einfach unfassbar. Erst klauen Sie uns die Vororte, dann erschleichen sie sich unsere Postleitzahlen und am Schluss ergaunern die sich noch unsere Busnummern, nur weil sie nicht bis hundert zählen können. Weil wir sie aber immer noch nicht ernst nehmen, kaufen sie sich einfach noch einen Fußballclub und meinen, jetzt in unserem Ansehen ganz weit vorne zu sein. Und weil sie selbst nichts gebacken bekommen, werden die Mainzer Bube Hocki und Sandro noch in Führungspositionen gehievt, in der Hoffnung sich so irgendwie, irgendwo beliebt zu machen.

Ihr Wiesbadener, jetzt mal unter uns. Es ist ja noch nicht mal so, dass ich euren Verein SV Wehen nicht irgendwie mögen würde, aber ich kann doch nicht mit einem gekauften Fußballclub so angeben. Ich gehe doch auch nicht hin, drehe zu Hause meinen Warmwasserhahn auf und sage: "Guck mal, ich hab heiße Quellen!" Es hat doch alles seine Grenzen. Wir Mainzer kaufen uns doch auch nicht einfach den Paul Schockemöhle ein, barren irgendwelche Mombacher Kleppergäul und veranstalten auf dem Domplatz ein Pfingstreitturnier in der Hoffnung, damit olympisch zu werden. Seht ihr liebe Nachbarn. Wir sind Meenzer und ihr nicht!

Der Autor ist Comedian und Frontsänger von "Se Bummtschacks"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:05
05-Trainer Jürgen Klopp weiß längst, was er macht

Vom 07.04.2008

Von

Lutz Eberhard

Jürgen Klopp zieht für die finale Phase des Aufstiegskampfes alle Register. Trainingslager in Grünberg mit Einschwörung auf die letzten acht Spiele, am Samstagabend sahen die 05-Profis einen speziell angefertigten Film im Teamhotel "Favorite". "Wir haben einige Szenen zusammenschneiden lassen, dass alle noch einmal spüren konnten, was diesen Verein ausmacht", erläuterte Klopp. Jugendspieler kamen zu Wort und auch Fans. "Die Spieler wurden sensibilisiert." Klopp weiß, um was es geht; er braucht keine Hilfe mehr für seine Entscheidung.

Und dann musste der 05-Trainer auf den Zaun, obwohl er nicht wollte (siehe auch dritte Sportseite), und sich hinter seinen Spielern versteckt hatte. "Ich brauche keine Liebesbekundungen mehr", sagte Klopp nach der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden. "Aber ich bin ja auch nicht aus Holz." Der 40-Jährige hat sich entschieden, das ist zu spüren. Er wird in den nächsten Tagen eine abschließendes Gespräch mit Manager Christian Heidel führen. Der neue Vertrag steht, Klopp kennt alle Konditionen. Vom Hamburger SV gibt es kein konkretes Angebot. Die Variante "Zusage an Mainz 05 bei Aufstieg" steht weiter im Raum. Gestern unterstrich Klopp: "Ich will nicht auf Zeit spielen. Und das mit dem Zaun - diesen zusätzlichen Beweis habe ich nicht gebraucht", lächelte der 05-Trainer, seit über sieben Jahren im Amt. Die Fans kämpfen eben um ihren "Aufstiegshelden"...

Die Spieler sowie die Klubverantwortlichen reagieren auf Fragen zur Zukunft des Trainers schon zu unaufgeregt. Neven Subotic meinte: "Ich habe das Gefühl, er hat sich entschieden." Klopp habe in Mainz eine besondere Position, "er hat alles erreicht, bis zur Uefa-Cup-Teilnahme. Es gibt Gründe zu bleiben und zu gehen. Wir wollen aufsteigen, das ist das Ziel. Gerne gehen wir mit ihm in die Erste Liga." Und Manager Christian Heidel sagte am Sonntagabend: "Dass er auf den Zaun sollte, das hat bestimmt keinen Einfluss auf seine Entscheidung. Er kommt auf uns zu, heute aber bestimmt nicht." Die AZ-Information, dass das Gespräch am Dienstag stattfinden soll, wollte Heidel so nicht bestätigen. "Es gibt keinen bestimmten Termin, aber wir sehen uns jeden Tag." Klar ist, die Verkündung eines Abschiedes von Klopp kurz vor dem "Doppelspieltag" beim FC Augsburg (Freitag, 11. April) und daheim gegen den SC Paderborn (Dienstag, 15. April) könnte sich kontraproduktiv auswirken...

Am Wochenende hatte der 05-Manager in Richtung HSV gewettert: "Die HSV-Scouts müssen alle mal zum Optiker, wenn behauptet wird, Klopp sei zu spät zum Training gekommen." Heidel zur Situation in Hamburg: "Dass der HSV die Trainersuche mit konkreten Namen so lange laufen lässt, ist ohnehin nicht in Ordnung. Es geht auch um andere Vereine." Für 05-Präsident Harald Strutz stand gestern fest: "Klopp entscheidet sich nicht aus der Emotion heraus, sondern nach Überzeugung."

Dennoch: Die Kundgebungen für Jürgen Klopp überlagerten die Freude über den so wichtigen Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, und das hat auch den 05-Trainer nicht unbeeindruckt gelassen.
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Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:05
rh. Dimo Wache: Bis zur 80. Minute ohne jede Chance sich auszuzeichnen. Dann durfte der Kapitän seinen ersten und einzigen Ball halten. Note: 2,5

Tim Hoogland: Brach mit seinem fünften Saisontor den Bann, als er im Stile eines Mittelstürmers zum Ball ging. Hatte viel Platz auf seiner Seite, den er zu einigen Vorstößen nutzte.Note: 2,5

Neven Subotic: Verschätzte sich einmal bei einem hohen Ball, holte sich später eine blutige Nase, im Abwehrzentrum fast beschäftigungslos.Note: 3

Nikolce Noveski: Hinten ebenso ohne Arbeit wie Kollege Subotic. Hätte in der 38. Minute mit dem Außenrist fast das 3:0 erzielt.Note: 3

Marco Rose: Ein Fehler, als er sich von Dennis Schmidt den Ball abluchsen ließ (17.), dann grundsolide. Ordentliche Flanken.Note: 3

Miroslav Karhan: Überragend vor der Pause, als er das 1:0 vorbereitete und das 2:0 in Klasse-Manier selbst erzielte. Wird mehr und mehr zum Kopf der Mannschaft.Note: 1,5

Daniel Gunkel: Leitete das 1:0 ein, markierte mit dem 3:0 schon sein neuntes Saisontor. Dazu ein Abseitstreffer und das Pech, dass ein weiteres Tor durch das Bein von Ales Kokot verhindert wurde.Note: 2

Milorad Pekovic: Deutlich besser als zuletzt. Der Zerstörer hat aber noch Luft nach oben.Note: 3

Markus Feulner: Wie gewohnt viel unterwegs, aber nicht immer effektiv. Seinen Hammer aus 30 Metern lenkte SVWW-Torwart Richter an den Außenposten.Note: 3

Srdjan Baljak: Ein Torjäger wird der Serbe in seinem Fußballer-Leben nicht mehr. Aber wenn er solche Leistungen abruft, muss das auch nicht sein. Extrem viel unterwegs, immer anspielbar. Toller Assist zum 2:0, provozierte mit unbändigem Einsatz die Rote Karte gegen Simac. Verließ schließlich unter donnerndem Applaus den Platz.Note: 1,5

Felix Borja: Die Torgefahr ist dem Ecuadorianer abhanden gekommen. Nicht immer glücklich in seinen Aktionen, aber zumindest der Einsatz stimmte.Note: 3,5

Isaac Boakye: Brauchte zehn Minuten nach seiner Einwechslung, bevor er das erste Mal explodierte, aber nur die Latte traf. Dann der Assist zum 3:0.Note: 0

Elkin Soto: Der zweite Kurzeinsatz war schon besser als der vor einer Woche in Aue. Gute öffnende Pässe.Note: 0

Ranisav Jovanovic: Mischte in der verbleibenden Zeit ordentlich mit.Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=keine Bewertung, da Einsatz zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:06
Mainzer lassen nach der Führung nicht locker

Vom 07.04.2008

Fußball-Profis sind doch lernfähig. Denn wenn man bisher den 05ern vorwerfen konnte, dass sie gegen defensiv ausgerichtete Gegner nicht genug Torgefahr entwickeln und nach einer Führung nicht nachlegen, dann zeigte das Spiel gegen Wehen, dass sie auch ganz anders können.


Die Voraussetzung: Während 05-Trainer Jürgen Klopp auf exakt die Mannschaft setzte, die zuletzt die drei Mal in Folge Unentschieden spielte und davor 1:0 gegen Offenbach gewonnen hatte, musste Wehens Coach Christian Hock umbauen. Für den gesperrten Zehn-Tore-Mann Ronny König bekam Neuzugang Dennis Schmidt eine Chance im Sturmzentrum. Zudem kam Benjamin Siegert für Enis Alushi ins Team.

Das System: Beide Mannschaften agierten im gleichen System, interpretierten aber das flache 4-4-2 aber völlig unterschiedlich. Während sich die Gäste ihre zwei Viererketten als Verteidigungslinien aufbauten und sich partout nicht aus der Grundformation und selten über die Mittellinie locken ließen, rochierten die Mainzer im Mittelfeld, versuchten Ball und Gegner laufen zu lassen und die massierte Abwehr der Wiesbadener von Fall zu Fall mit direktem Spiel auszuhebeln.

Die Umsetzung: Mainz 05 begann geduldig und erspielte sich in der Anfangsviertelstunde einen gefühlten Ballbesitz von 90 Prozent. Doch erst als in den Aktionen nach Vorne mehr Risikobereitschaft war, kam es zu Torchancen. Als Tim Hoogland die hochverdiente Führung erzielte, setzte 05 direkt nach - mit der Folge, dass nur vier Minuten später der Gast ein zweites Mal bezwungen wurde.

Die Rote Karte, die sich der Wehener Simac nach nur zwei Minuten Spielzeit nach der Pause einhandelte, tat dem Mainzer Spiel indes zunächst nicht gut. Mit dem Vorsprung im Rücken und in dem Bewusstsein, dass der Gegner dezimiert war, wurde es für kurze Zeit ein wenig zu locker angegangen. Doch die Zügel gaben die 05er nie aus der Hand. Und bei größerer Konsequenz, aber auch mit ein bisschen mehr Glück, währen noch mehr Tore möglich gewesen.

Fazit: Das Trainingslager scheint gefruchtet zu haben. Was sich die 05er in Grünberg vorgenommen haben, wurde gegen Wehen nahezu perfekt umgesetzt. Einziges Manko: Einmal mehr trugen sich die Stürmer nicht in die Torschützenliste ein. Obwohl gleich vier Angreifer Einsatzzeiten erhalten hatten.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:08
Mainzer Spieler zufrieden mit sich selbst / Für Gunkel war´s ein leckerer Sieg / Karhan verlangt Siegesserie


Vom 07.04.2008

Von

Roland Hessel

Miroslav Karhan ist ein ruhiger Typ. Der Slowake in Diensten des FSV Mainz 05 ist keiner, der seine Emotionen vor sich her trägt. Und der 31-Jährige wurde auch nach dem souveränen Sieg gegen den "kleinen" Nachbarn von der anderen Rheinseite seinem Ruf gerecht. "Wir haben 3:0 gewonnen. Das ist alles, was zählt", meinte der Routinier, der immerhin Rekordnationalspieler seines Heimatlandes ist. Über seine eigene Leistung wollte er gar nicht sprechen. "Die ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass wir gewinnen." Zu seinem Tor nur so viel: "Ich hatte viel Raum und habe den Ball ins Tor geschossen." Auch über den Gegner verlor Karhan nur wenige Worte, die aber alles aussagen: "Wir waren darauf vorbereitet, dass sie defensiv stehen. Sie wollten kontern, wir haben das nicht zugelassen. Das ist unser Erfolg." Und schließlich: "Wir wussten, dass wir keine Geschenke mehr verteilen dürfen. Wir müssen eine Siegesserie starten."

Eine klare Aufforderung des Mittelfeldspielers, die sich auch seine Mitspieler zu eigen machten. "Wir konnte mit den klaren Sieg auch ein bisschen was fürs Torverhältnis tun", freute sich Markus Feulner, der unterstrich, dass "heute die eindeutig bessere Mannschaft gewonnen" habe. "Dimo Wache ist mit einem absolut sauberem Trikot in die Kabine gegangen. Das sagt doch schon alles", grinste der 26-Jährige. Der Gast sei schließlich nur auf Schadensbegrenzung aus gewesen.

Ein Umstand, den auch 05-Manager Christian Heidel hervor hob. "Ich weiß nicht, ob Wehen zu viel Respekt vor uns hatte oder wir uns diesen Respekt in diesem Spiel erarbeitet haben", rätselte Heidel, der sich freute, dass mit Kurz-Trainingslager und Fan-Fest auf dem Domplatz unter der Woche alles richtig gemacht wurde. "So haben wir uns das vorgestellt." "Die Atmosphäre war einmalig", lobte der 44-Jährige den 05-Anhang, der auch nicht ungeduldig wurde, als es nach der Roten Karte gegen den Wehener Dajan Simac plötzlich nicht mehr so rund lief. "Das hat eine Zeit lang nicht ganz so doll ausgesehen", gab Heidel zu. Aber: "In Gefahr sind wir ja nicht geraten."

Auch Mittelfeldmann Daniel Gunkel, der sich mehr und mehr zum Torjäger mausert, wusste, dass die 05-Angriffsmaschinerie gegen dann nur noch zehn Gegner für kurze Zeit ins Stocken geraten war. "Das ist schon eine Kopfsache", gab der Schütze des letzten Mainzer Tores zu. "Du führst 2:0, bist klar überlegen und dann auch noch in Überzahl. Da musst du dich schon mal kurz neu sortieren." Ansonsten habe das Spiel einfach nur Spaß gemacht und am Ende sei ein "leckerer, verdienter Sieg" herausgesprungen. Lecker deswegen, weil man sich während der "Besinnungstage" in Grünberg wieder vor Augen geführt hätte, dass man auf dem Feld hungriger sein müsse. "Wir haben in dieser Woche vier, fünf Mal ausführlich miteinander geredet. Und jedes Mal war ich danach so heiß, dass ich am liebsten direkt die Fußballschuhe angezogen hätte und auf den Platz gegangen wäre", so der 28-Jährige.

Auch Verteidiger Neven Subotic hob die Richtigkeit des Trainingslagers hervor. "Wir haben heute gezeigt, wie es in unserer Situation sein muss. Jeder hat zehn Prozent draufgelegt. Und das hat gerade in den Zweikämpfen den Unterschied gemacht", unterstrich der 19-Jährige, der - wie zuvor auch Gunkel - gar nicht darauf abheben wollte, dass das Spiel aufgrund der räumlichen Nähe der Kontrahenten ein besonderes gewesen sei.

Harald Strutz sah dies fast naturgemäß ein wenig anders. "Das war ein Prestige-Sieg", strahlte der 05-Präsident, der im übrigen auch ein kleines Haar in der Suppe fand. "Ich hätte mir wegen des Torverhältnisses schon zwei Tore mehr gewünscht", monierte Strutz - ohne den Akteuren freilich wirklich böse zu sein. Immerhin gab´s nicht nur den erst zweiten Heimsieg in der Rückrunde, sondern einen überzeugenden noch dazu.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 07:09
05er siegen glatt 3:0 gegen harmlose Wehener / Rote Karte für SVWW-Verteidiger Simac

Vom 07.04.2008

MAINZ Es war ein leichter 3:0 (2:0)-Erfolg für den 1. FSV Mainz 05 im Derby über den SV Wehen Wiesbaden in der der Zweiten Fußball-Bundesliga. Die harmlosen Gäste hatten dem Aufstiegskandidaten nichts entgegenzusetzen. Negativer Höhepunkt, des ansonsten fairen Spiels, war die Rote Karte für den Wehener Dajan Simac, kurz nach der Halbzeitpause.


Von

Lutz Eberhard

Ein bisschen mehr Gegenwehr war vom in dieser Saison bisher so starken Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden im ausverkauften Mainzer Bruchweg-Stadion schon erwartet worden. Aber so agierte über die meiste Zeit nur Mainz 05. Lediglich nach der Rote Karte für den Gästespieler Dajan Simac (47.), nach einer Notbremse gegen 05-Stürmer Srdjan Baljak, verloren die Gastgeber für gut zwanzig Minuten den Faden Aber Wiesbaden konnte dies nicht nutzen.

Hock: Verdienter Erfolg

"Der Mainzer Sieg ist mehr als verdient", konstatierte SVWW-Trainer Christian Hock. "In der ersten Halbzeit waren wir absolut desolat, obwohl Mainz keineswegs überragend gespielt hatte." In der zweiten Hälfte sei es dann nur um Schadensbegrenzung gegangen, "wenigstens dies hat geklappt". 05-Trainer Jürgen Klopp war mit der ersten Halbzeit seines Teams "sehr zufrieden". Alles was man sich im Kurztrainingslager im hessischen Grünberg vorgenommen habe, das sei auch umgesetzt worden. "Wehen hat tief gestanden und taktisch diszipliniert gespielt. Wir haben Geduld gehabt und Ruhe bewahrt", bilanzierte Klopp. "Das erste Tor wurde erzwungen, so wollten wir das. Das zweite Tor gelang auch nach einer Balleroberung." Nach der Roten Karte habe sein Team, "ich nenne es mal positiv, zu flexibel gespielt". Das sei sicherlich ein Ansatzpunkt für die Trainingsarbeit der nächsten Tage. Schon am Freitag muss Mainz in Augsburg antreten, und der SVWW erwartet den FC St. Pauli.

Mainz 05 bestimmte vom Anpfiff weg das Landeshauptstadt-Duell. Bei einem Fernschuss von Markus Feulner (16.) hatte Gästetorwart Thomas Richter Mühe, und der Ball streifte sogar noch den Pfosten. Der Druck auf den SV Wehen wurde stärker, aber den Nullfünfern gelang keine finale Aktion, die zu einem Treffer führte. Es war dann Rechtsverteidiger Tim Hoogland, der in bester Stürmermanier nach einer glänzenden Aktion über Daniel Gunkel und Miroslav Karhan das 1:0 (28.) erzielte. Fünf Minuten später vollstreckte Karhan dann technisch versiert selbst zum 2:0, nach dem er einen klasse Pass von Baljak aufgenommen hatte. Es folgte nach dem Wiederanpfiff der Platzverweis für Simac, der Baljak die Chance zu einem Treffer geraubt hatte, als er ihn kurz vor der Strafraumgrenze gefoult hatte, der Serbe wäre durch gewesen.

Mainz 05 blieb am Drücker, aber wurde nachlässig, schlampiges Passspiel hemmte den Spielfluss, dennoch hätten Gunkel (59.), Ales Kokot rettete für den geschlagenen Richter, und Isaac Boakye (75./Unterkante Latte) ) das Ergebnis höher schrauben können. Für 05-Torwart Dimo Wache gab es nur eine brenzlige Situation, in der 80. Minute. Kurz danach erzielte Gunkel das 3:0, nach Zuspiel von Boakye.

"Heute hat die Mannschaft nicht so gespielt, als wäre die Liga schon gesichert", meinte Hock. Dass für den SV Wehen Wiesbaden da aber nichts mehr anbrennen kann ist sicher. Für die Mainzer haben sich zumindest einige dunkle Wolken am Aufstiegshimmel verzogen.

Klopp von Fans gefeiert

Jürgen Klopp wurde von den 05-Fans auf den Zaun zum obligatorischen "Humba" nach Siegen gefordert. "Ich gehöre da nicht mehr hin, das ist was für die Protagonisten, für die Spieler. So war das auch verabredet", erklärte der 05-Trainer, der dann doch den anhaltenden "Jürgen auf den Zaun"-Rufen nachgab. "Zum definitiv letzten Mal." Dies war aber kein versteckter Hinweis auf einen möglichen Abschied. Eine Entscheidung könnte aber in dieser Woche bekanntgegeben werden. "Das war mit dem Trainingslager eine super intensive Woche, und am Freitag spielen wir wieder. Wir wollten einen guten Start in die letzten acht Spiele, das ist gelungen", sagte Klopp.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/04/2008 20:49
Innenministerium gibt grünes Licht für Planungen

Die Vorbereitungen für den Stadionneubau in Mainz werden mit Hochdruck vorangetrieben

Mainz (ddp-rps).
Die Vorbereitungen für den Stadionneubau in Mainz werden mit Hochdruck vorangetrieben. Wie die Stadt am Montag mitteilte, gab das Mainzer Innenministerium nun grünes Licht für weitere Planungsschritte. Damit könne die Stadt die ersten Schritte für den Bau der Infrastruktur planen, erläuterte ein Stadtsprecher auf ddp-Anfrage. Von den auf insgesamt 60 Millionen Euro veranschlagten Baukosten für die Arena sind 15 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen. Davon zahlt das Land 7,5 Millionen Euro.

Mit der Zusage des Innenministeriums könne diese Summe nun bereits verplant werden, ohne dass ein offizieller Zuschussbescheid vorliege, hieß es vonseiten der Stadt. Das Innenministerium habe in seinem Schreiben vom 2. April ausdrücklich die Initiativen der Stadt zum Kauf der Grundstücke und zur Beauftragung von Projektplanern begrüßt.

Das neue Stadion des Fußballclubs Mainz 05 für 35 000 Zuschauer soll bis 2010 auf den Feldern des Mainzer Stadtteils Bretzenheim entstehen. Gegen das Projekt gibt es Bedenken von Anwohnern, die Probleme mit Klima, Lärm und randalierenden Besuchern befürchten. Die Stadt sicherte am Montag erneut zu, alle Bedenken und Einwände in dem weiteren Verfahren berücksichtigen zu wollen.

Am 23. April soll der Mainzer Stadtrat die nächste Planungsstufe beschließen. Derzeit wird ein Masterplan für das Vorhaben entwickelt, der in ein Bebauungsplanverfahren münden soll. Das Verfahren mit Bürgerbeteiligung soll nach dem Willen der Stadt bis zum Sommer absolviert werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/04/2008 07:19
05-Präsident fordert Siegeswillen auch auswärts ein / Manager Heidel zu Borja: "Der Junge will unbedingt"

Vom 08.04.2008

Den Derby-Erfolg im Rücken, zwei schwere Partien gegen Abstiegskandidaten vor der Brust. Zudem warten die Fans des 1. FSV Mainz 05 auf die Antwort von Jürgen Klopp auf die Trainerfrage. Im Mittelpunkt des Interesses steht für die Klubverantwortlichen allerdings der Auftritt am Freitag (18 Uhr) beim Tabellenzwölften FC Augsburg.


Von

Lutz Eberhard

Für den Präsidenten des Fußball-Zweitligisten Mainz 05, Harald Strutz, ist die Ausgangslage klar: "Diesen Siegeswillen vom Sonntag muss die Mannschaft jetzt auch auswärts zeigen. Unsere Chance für den Aufstieg ist realistisch, auch wenn die Mannschaft vielleicht dafür mehr tun muss als andere. Aber sie kann es auch." Manager Christian Heidel lobte am Montag vor allem die Zuschauer: "Wir hatten ja eine schwache Phase, da hat man gespürt, dass die Leute auf den Rängen helfen wollten." Die Heimspiele seien das große Plus im Endspurt, noch vier Mal wird am Bruchweg angepfiffen (gegen SC Paderborn, 1. FC Kaiserslautern, Alemannia Aachen und FC St. Pauli). Auswärts müssen die Nullfünfer in Augsburg, beim VfL Osnabrück und in Köln ran.

Heidel machte gestern Felix Borja Mut, der seit sieben Spielen auf einen Torerfolg wartet. Der zehnte Saisontreffer liegt lange zurück, der gelang dem Ecuadorianer beim wichtigen 1:0-Erfolg über Borussia Mönchengladbach am 18. Februar. "Der Junge will unbedingt, er wird auch wieder treffen. Wir haben noch sieben Spiele, wenn er da wieder trifft, bin ich hochzufrieden." Heidel schließt aus, Borja habe, weil er nun wisse, dass er über den Sommer hinaus in Mainz bleibe, Tempo aus seinen Aktionen genommen. "Das spielt keine Rolle", sagte Heidel im Gespräch mit der AZ deutlich. Anfang Januar hatte Mainz 05 den Angreifer vorzeitig für rund 800 000 Euro vom griechischen Champions-League-Teilnehmer Olympiakos Piräus gekauft und bis 2011 unter Vertrag genommen. Zuvor hatte er 200 000 Euro Leihgebühr bis 30. Juni 2008 gekostet.

Bei anderen Akteuren im 05-Kader hat Heidel schon erkannt, dass die Form steigt. "Kein Spieler kann 34 Spiele auf oberstem Niveau absolvieren. Wichtig ist, dass jetzt alles raus gekitzelt wird." Besonders bei Daniel Gunkel und Srdjan Baljak zeigt die Formkurve steil nach oben. "Bei Baljak hat man das auch auch am Beifall gespürt, als er ausgewechselt wurde", bemerkte Heidel.

Für den "Doppelspieltag" in Augsburg und daheim gegen Paderborn sieht der 05-Manager den größeren Druck bei Augsburg: "Jetzt nur das Unentschieden gegen Aue, zuvor die Heimniederlage gegen Paderborn; sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz bei sieben Spielen ist ein gesundes Polster, aber nicht beruhigend." Für den Tabellenletzten SC Paderborn, so glaubt Heidel, sei der Freitag richtungsweisend, da kommt der 1. FC Köln. "Ein Sieg könnte Kräfte freisetzen."

Zur Zukunft von Trainer Jürgen Klopp in Mainz gibt es keinen neuen Sachstand. Gestern gab es das übliche Telefonat zwischen Coach und Manager, heute folgt ein turnusgemäßes Treffen. Ob Jürgen Klopp sich vor dem "Doppelspieltag" wie angekündigt erklärt, das war am Montagabend völlig offen.

Ärger in Hamburg

In Hamburg wird es in der Trainerdiskussion immer unruhiger. Jetzt platzte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, einem der Hauptschuldigen an diesem Dilemma, der Kragen, weil der TV-Bezahlsender Premier gemeldet hatte, Louis van Gaal (noch AZ Alkmaar) werde HSV-Trainer. Beiersdorfer scharf: "Wenn einer besonders gute Quellen hat, die näher dran sind als der Platzwart, der Zeugwart, die Waschfrau, der Sportdirektor oder der Vorstand..., das ist doch unwürdig. Wie viele Namen wurden genannt? 15, 20? Ich könnte Ihnen ja noch 100 Namen aufzählen." Noch Hamburg-Coach Huub Stevens erklärte Journalisten die Situation van Gaals in Alkmaar: "Er hat beim Vorstand angekündigt, dass er im Sommer aufhören möchte, hat dies danach auch seinen Spielern mitgeteilt. Doch die Mannschaft hat das nicht akzeptiert, kämpft um van Gaal und will ihn doch noch zum Bleiben überreden."

Jürgen Klopp spielt offenbar an der Alster keine Rolle mehr. Für Mainz 05 geht es nun darum, setzt er seine Trainerkarriere bei einem Aufstieg fort, oder verkündet er seinen Abschied und wartet auf andere Angebote? Und wann ist für die Klopp-Erklärung der richtige Zeitpunkt? Das ist die zur Stunde fast noch interessantere Frage.

Im Training fehlten gestern Miroslav Karhan (krank), Tim Hoogland (Nackenprobleme) und Felix Borja (Patellasehne).
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 07:16
Michael Thurk: Vom Fanliebling zur Reizfigur


Gott sei Dank hat Michael Thurk in diesen Tagen ein wenig Ablenkung. Seien Familie ist zu Besuch. So muss der Stürmer des FC Augsburg im schmucken Doppelhaus in Kissing nicht immer an die beiden Szenen denken, die ihm am Sonntag beim 1:1 gegen Erzgebirge Aue vom Glückspilz zum Pechvogel machten.

FCA-Stürmer Michael Thurk ist mit seinem Team im Aufwind.
Zuerst verschoss er in der 16. Minute einen Foulelfmeter, dann besorgte er in der 57. Minute den Ausgleich, ehe er kurz vor Schluss aus nächster Nähe über das Tor zielte. "Das alles habe ich immer noch nicht ganz verdaut, weil ich es einfach nicht gewohnt bin Elfmeter zu verschießen. Hätte ich ihn reingemacht, wäre das Spiel anders gelaufen. Und dann vergebe ich auch noch die Chance zum 2:1. Das ist doppelt bitter", konnte Thurk auch zwei Tage nach dem vermeidbaren Unentschieden noch nicht zur Tagesordnung übergeben.

Dabei steht am Freitag (18 Uhr) schon das nächste Spiel auf dem Terminplan. Und da geht es gerade gegen den FSV Mainz 05. Dort spielte der 31-Jährige sieben Jahre, unterbrochen durch ein kurzes Gastspiel in Cottbus, avancierte zum Publikumsliebling. Thurk und Mainz schien eine Paar zu sein, dass niemals voneinander loskommt.

Doch 2006 forcierte Thurk mit aller Macht noch in der Vorbereitungszeit seinen Wechsel zur Eintracht Frankfurt, in seine Heimatstadt. Viel Porzellan ging zu Bruch. Thurk wurde vom Mainzer Fanliebling zur Reizfigur. Schon die Unterschrift beim größten Feindbild, der eigentlich als fröhlich geltenden Mainzer Fans, sorgte für Unruhe. Dass Verhältnis der beiden Klubs ist ungefähr so innig, wie das der Löwen mit den Bayern. Doch viel schlimmer war, dass Thurk nach dem Wechseltheater auch noch Trainer Jürgen Klopp verbal attackierte. So ungestüm, wie Thurk manchmal auch auf dem Spielfeld zur Sache geht.

Thurk, der in frühen Jahren sogar eine Fahrgemeinschaft mit dem Sonnyboy der deutschen Trainergilde bildete, bekam danach sein Fett von vielen Seiten ab, doch das Verhältnis hat sich wieder normalisiert.

"Da wurde alles etwas hoch gespielt. Wir telefonieren auch wieder miteinander", will Thurk über diese Thema gar nicht mehr viel Worte verlieren. "Ich wollte mir mit dem Wechsel in meine Heimatstadt einen Traum erfüllen, so wie ich versucht habe mitzuhelfen, die Träume der Mainzer Fans zu erfüllen." Mit Erfolg. Thurk ist immer noch alleiniger Rekordtorschütze der Mainzer.

Bei der Eintracht wurde Thurk, der öfters sein Herz auf der Zunge trägt, aber nicht so richtig glücklich und darum wechselte er in der Winterpause zum FCA.

Fünf Tore hat er bisher erzielt, am Sonntag hätte er locker noch zwei dazu packen können. Das würde er gerne am Freitag nachholen. "Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit gegen Aue, mit Druck nach vorne, dann haben wir auch eine gute Chance gegen Mainz zu gewinnen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 07:16
# Herr Strutz, wie ist der Derbysieg am Sonntag bei Ihnen ange­kom­men nach dieser sehr inten­siven Mobi­lisie­rungs­woche?

Das Trai­nings­lager der Mann­schaft und unsere Mobi­lisie­rung der Fans sind ein Erfolg gewesen. Ich denke, wir haben zum richtigen Zeitpunkt das richtige getan. Und wenn ich in der Zeitung die Äuße­run­gen unserer Spieler Miroslav Karhan und Daniel Gunkel lese, dann erkenne ich, dass die Mann­schaft klar erkannt hat, worum es jetzt geht. Ich glaube, die Mann­schaft hat unsere rie­sen­große Auf­stiegschance erkannt. Und die Aus­gangs­lage haben wir durch diesen Derbysieg noch weiter ver­bes­sert. Jetzt müssen wir in den nächsten Wochen zeigen, dass wir im Kampf mit unseren Kon­kur­ren­ten die bessere, die kon­sequen­tere, die wil­lens­stär­kere Mann­schaft haben.

# Wie ist Ihr Eindruck, wird und kann die Mann­schaft diese Vorgabe umsetzen?

Wir wissen, dass unsere Mann­schaft in der Lage ist, ganz große Spiele abzu­lie­fern, aber eine Woche später läuft es plötzlich nicht mehr so gut. Und da ist der Grad­mes­ser für mich nicht unbedingt das über­zeu­gende Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden, sondern die Partie in Augsburg und danach die gegen Paderborn. Wenn wir da nachlegen, punkten, gewinnen, dann haben wir die Grundlage gelegt für das Finale. Ich habe Respekt vor Wehen, aber wenn wir dieses Spiel nicht gewonnen hätten, dann müssten wir wirklich nicht von Aufstieg reden.

# Die große Atmo­sphäre im Stadion hat der Mann­schaft im Derby geholfen...

Ganz klar. Ich sage es mal so: Wir dürfen uns ab jetzt keine Schwäche mehr erlauben, wir dürfen den Faden nicht mehr verlieren. Das ist relativ einfach. Und so einfach sollte die Mann­schaft auch Fußball spielen. Nicht Hacke, Spitze, Trallala, sondern mit kühlem Kopf und mar­schie­ren ohne Ende. Mainz 05 muss immer mehr tun als andere, wenn wir Erfolg haben wollen. Der Klub hat das jetzt wieder getan, indem wir die für uns typische Euphorie neu geschürt haben. Mann kann nicht davon ausgehen, dass bei uns immer diese Atmo­sphäre herrscht in der Stadt und im Stadion. Gewohn­heit ist der Tod eines jeden Erfolgs. Deshalb haben wir in der ver­gan­genen Woche diese Euphorie noch mal in Erin­nerung gerufen. Und ich sage, wir können nur gewinnen. Wenn wir nicht auf­stei­gen, dann geht es weiter. Und wenn wir auf­stei­gen, dann geht es auch weiter. Nur sehr, sehr viel schöner.

# Welche Bedeutung hat in diesem Auf­stieg­send­kampf die Trai­ner­frage?

Das ist für uns natürlich eine ganz wichtige Frage. Eines wissen wir: Jürgen Klopp wird eine Ent­schei­dung aus innerer Über­zeu­gung treffen, Mainz 05 wird für ihn nie eine Notlösung sein. Wir wollen Kloppo halten, und wenn er für diese Ent­schei­dung Zeit braucht, dann bekommt er die, von mir aus auch bis zum 18. Mai. Und wenn er uns verlässt, dann wissen wir, welche Schritte ein­zulei­ten sind. Und da ist es gut zu wissen, dass Mainz 05 in Deutsch­land eine Nummer geworden ist. Uns muss da nicht Bange sein.

# Sollte sich Klopp für einen beruf­lichen Wechsel ent­schei­den, gibt es dann im Auf­stiegs­kampf überhaupt noch einen günstigen Zeitpunkt, dies zu verkünden?

Ich habe Kloppo in den letzten Wochen völlig in Ruhe gelassen. Wir verstehen uns, und das wird ein ganzes Leben so bleiben. Welche Aus­wir­kun­gen Kloppos Ent­schei­dung, egal wie sie ausfällt, auf die Mann­schaft haben kann, darüber lässt sich nur spe­kulie­ren. Wir sollten uns mehr darauf kon­zen­trie­ren, dass wir hier ein bestell­tes Feld haben. Das Sta­dion­pro­jekt war lebens­not­wen­dig für uns, wir haben mit Dag Heydecker einen her­vor­ragen­den Mar­keting­fach­mann gefunden, der auch mensch­lich zu uns passt, wir haben eine Mann­schaft unter Vertrag mit einer guten Mischung aus jüngeren und älteren Spielern, die Fans stehen hinter dem Verein, die Sponsoren unter­stüt­zen uns und geben uns weitere tolle Signale. Wir haben eine Zukunft vor uns auch ohne Jürgen Klopp. Aber mit ihm ist die Zukunft sehr viel schöner.

# Hat ein Jürgen Klopp nach wie vor diese große Bedeutung für die gesamte Ent­wick­lung von Mainz 05?

Ich hoffe, dass wir auf­stei­gen. Und ich hoffe, dass Kloppo uns noch ein weiteres Jahr begleitet. Kloppo steht für Emotionen, das haben wir in der ver­gan­genen Wochen wieder in der Stadt erlebt. Und für unsere Sponsoren steht er für Kon­tinuität in der sport­lichen Leitung. Auch das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn ich da bei­spiels­weise an Coface denke, das ist ja schon richtig Geld, über was wir da reden. Wenn Klopp bleibt, dann hilft uns das natürlich in den nächsten Monaten bei den Dingen, die wir vor uns haben.

# Rechnen Sie mit einer Ent­schei­dung in den nächsten Tagen?

Ja, davon gehe ich eigent­lich aus. Ich glaube, Kloppo hat erkannt, dass der Zeitpunkt jetzt doch gekommen ist. Und ich kann nur hoffen, dass er sich noch mal dafür ent­schei­det, mit uns einen weiteren Teil des Weges zu gehen. Wobei ich glaube, dass er in der Zweiten Liga nicht bleibt, und dafür hätte ich auch wirklich Ver­ständ­nis.

Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 07:17
Oh neee. Jetzt kommen die Ratten aus Ihren Löchern kotzen


Linke gegen neues Stadion

Vom 09.04.2008

mey. Der Kreisverband der Partei Die Linke spricht sich gegen einen neues Fußballstadion für Mainz 05 in Bretzenheim aus. Außerdem sollen den Fußballern keine öffentlichen Gelder für eine neue Arena zur Verfügung gestellt werden. Das beschloss die Mitgliederversammlung der Partei. Nach einer gut einstündigen Debatte stimmte eine Mehrheit der anwesenden Parteimitglieder einem Antrag der Arbeits-gruppe (AG) Kommunalpolitik zu, mit dem "der Stadionneubau in der Gemarkung Bretzenheim aus ökologischen Gründen in Frage gestellt wird". Durch die zu befürchtende verminderte Frischluftzufuhr in die Innenstadt sei außerdem mit einer höheren Feinstaubbelastung für die Bürger zu rechnen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 07:17
1. FSV Mainz 05 wartet geduldig auf Erklärung von Jürgen Klopp

Vom 09.04.2008

Am Bruchweg herrschte gestern das große Schweigen. Für heute kann allerdings eine Erklärung von Jürgen Klopp zu seiner Trainerzukunft beim Fußball-Zweitligisten Mainz 05 erwartet werden. Am Abend informierte der Coach offenbar engste Mitarbeiter. Ansonsten herrschte im Trainingsbetrieb normales Treiben.


Von

Lutz Eberhard

Im Training am Dienstagabend fehlten nur Tim Hoogland und Miroslav Karhan (beide Magen-Darm-Infekt). Heute soll der Slowake wieder dabei sein, bei Hoogland wird es wohl Donnerstag. Bisher ist der Einsatz von beiden Akteuren am Freitag in Augsburg nicht gefährdet. Im speziellen Torwarttraining hatte Christian Wetklo zusammen mit Dimo Wache, Daniel Ischdonat und Daniel Davari mitgemischt.

Jürgen Klopp schlenderte zusammen mit Daniel Gunkel etwas früher als der Großteil der Mannschaft zurück in die Kabine, die meisten machten noch eine Extraschicht Torschüsse; vielleicht wusste nur Klopp, dass in den Katakomben der Haupttribüne "Häppchen" warteten, ein Service des Klubs in der kurzen Woche. Klopp hatte Zeit für einen kurzen Plausch mit Fans, und er schrieb eifrig Autogramme. Alles wie immer, kein Hinweis von ihm, wie sich der Fortgang seiner Trainerkarriere gestaltet. Und 05-Manager Christian Heidel blieb telefonisch unerreichbar. Aber auch er hätte sicherlich nur gesagt, dass das 1:1 zwischen dem 1. FC Köln und Mönchengladbach die eigenen Chancen, einen der Aufstiegsplätze zu erreichen, nicht verschlechtert hat.

Wo singt Strutz?

Sieben Spiele sind es noch bis zum Saisonfinale am Sonntag, 18. Mai. Für Präsident Harald Strutz könnte der 19. Mai so oder so ein besonderer Tag werden. Gut 24 Stunden nach dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli soll er in Karlsruhe auf die Bühne. Entweder feiert der Klubchef mit seinen Nullfünfern und den Fans den Aufstieg, oder er rockt beim KSC. Zugunsten eines guten Zwecks wird an diesem Montag bei einem Open-Air-Konzert eine bunt zusammengewürfelte Band der Fußball-Bundesliga und Zweiten Liga auftreten. Dabei sind Nationalspieler Christian Pander (Schalke 04), der als Rapper auftritt, Schalkes Sportdirektor Andreas Müller und Danny Schwarz (1860 München) versuchen sich an der Gitarre.

Am Klavier werden unter anderem Martin Meichelbeck (VfL Bochum) sowie Tomasz Bobel (Erzgebirge Aue) ihr Können beweisen. Am Schlagzeug sitzen Dirk Heinen (Arminia Bielefeld) und Heiko Butscher (SC Freiburg). Für den Gesang soll Harald Strutz sorgen. Vor dem musikalischen Event findet im Wildparkstadion (18 Uhr) ein Benefizspiel zwischen dem Bundesliga-Team des KSC und einer Promiauswahl (KSC and Friends) statt. Unter anderem haben Mehmet Scholl und Thomas Häßler ihre Teilnahme zugesagt.

Mit den Einnahmen wollen die Badener künftig 25 sozial benachteiligte Kinder unterstützen, die fortan täglich per Bus ins Wildparkstadion gefahren und dort im VIP-Raum eine Mahlzeit erhalten werden. "KSC-Manager Rolf Dohmen hat mich angesprochen. Und ich habe gesagt, da bin ich gerne dabei", sagte Strutz, der Pate der "Mainzer Tafel" ist. "Ich habe dem KSC aber gesagt, dass ich nicht komme, wenn es bei uns ein Fest gibt ...", schilderte der 05-Chef der AZ. Rolf Dohmen soll dies mit einem Lächeln und besten Wünschen zur Kenntnis genommen haben. Strutz würde sicher lieber in Mainz singen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 13:15
Coach bleibt oder geht

Klopp hat alle Klarheiten beseitigt

Trainer bleibt nur bei Aufstieg / Klub mit Regelung sehr zufrieden

von Alexander Sarter

Mainz (sid) Jürgen Klopp hat alle Klarheiten beseitigt. Nach
Monaten der Spekulationen hat der Trainer von Fußball-Zweitligist
FSV Mainz 05 am Mittwoch verkündet, dass er nach dem Ablauf seines
bis zum Saisonende laufenden Vertrags beim Klub bleibt - oder auch
nicht. Der einzige Unterschied zum bisherigen Kenntnisstand ist,
dass der Coach seine Bedingung für einen Verbleib beim FSV genannt
hat: Der selbsternannte Karnevalsverein muss aufsteigen, damit der
40-Jährige eine weiteres Jahr in Mainz bleibt. Andernfalls wird
Klopp den Verein verlassen.
"Ich finde, dass das eine vernünftige Entscheidung ist, bei
der natürlich auch die Emotionen eine Rolle spielten. Ich wünsche
mir jetzt nichts sehnlicher als den Aufstieg", erklärte der von
zahlreichen Klubs umworbene Klopp: "Falls wir es nicht schaffen
sollten, ist es der logische Moment, um was Neues zu machen." Der
Coach betonte zudem, dass es "keinen Plan B" gibt, und er bis zum
Saisonende nicht mehr mit anderen Klubs verhandeln werde: "Da ich
davon ausgehe, dass die anderen Vereine nicht warten werden, würde
es für mich wieder bei Null losgehen."
Obwohl die Verantwortlichen des Tabellendritten nun vor einer
Hängepartie bis zum Ende der Spielzeit stehen, unterstützt die
Chefetage die gefundene Regelung. "Der Verein sieht es genauso wie
'Kloppo'. Wenn das gemeinsame Ziel nicht erreicht werden sollte,
dann sollte die Zäsur kommen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt doch
sowieso", meinte Manager Christian Heidel: "Wir setzen uns damit
natürlich unter Druck, aber unter Druck sind wir ohnehin."
Heidel ließ auch die Argumentation, dass sich der Klub im Fall
eines Abschieds von Klopp auf einem reduzierten Trainermarkt
umsehen muss, nicht gelten. "Wir werden bis zum dem Tag, an dem wir
wissen, ob wir einen Trainer brauchen oder nicht, nicht mit einem
anderen Trainer sprechen. Die Trainer, die es jetzt gibt, wird es
auch Mitte Mai noch geben", sagte Heidel, der am Sonntagabend gegen
23.00 Uhr per SMS von Klopp über dessen Entscheidung informiert
wurde: "Zu dem Zeitpunkt war ich in einem Lokal und habe einen
Aufschrei losgelassen. Danach hatten wir ein Gespräch von einer
halben Stunde - wir haben nicht verhandelt."
Im Gegensatz zu den Gesprächen mit den FSV-Verantwortlichen
hatten sich die Verhandlungen Klopps, der die Mainzer seit Februar
2001 trainiert, mit den anderen Interessenten schwierig gestaltet.
"Einige Gespräche waren besser, andere weniger gut. Es waren die
Gespräche, die zu meiner Entscheidung geführt haben. Die Gründe
waren unterschiedlich. Ich habe mich aber nicht gegen einen anderen
Verein, sondern für Mainz entschieden", erklärte der Trainer, der
den Klub 2004 in die Bundesliga geführt hatte und mit dem FSV drei
Jahre in der Eliteklasse spielte.
Der in den vergangenen Wochen mit dem Hamburger SV, dem 1. FC
Köln und Schalke 04 in Verbindung gebrachte Klopp, der in seiner
aktiven Laufbahn 325 Spiele (52 Tore) für die Mainzer absolvierte,
macht sich im Fall des Nichtaufstiegs keine Sorgen um seine Zukunft
und die des Klubs.
"Ich wünsche mir natürlich nicht, dass ich dann ein Jahr
warten muss. Aber sollte ich nichts zu tun haben, werde ich mich
weiterbilden. Der Kollege würde eine Top-Mannschaft übernehmen.
Viele würden sich sicher darum reißen", meinte Klopp, der sich über
ein Engagement in Mainz über 2009 hinaus noch keine Gedanken machen
will."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 22:14
"Tolle Nachricht für die ganze Stadt"

05-Fans freuen sich auf nächste Saison mit 05-Trainer Jürgen Klopp in der Ersten Liga

Vom 09.04.2008

Seit gestern ist klar: Trainer Jürgen Klopp bleibt Mainz 05 erhalten - allerdings nur für den Fall, dass der Klub in die Bundesliga aufsteigt. Die AZ wollte sowohl von bekannten 05-Fans als auch von Mainzern in einer Zufallsumfrage auf der Straße wissen, was sie von der Entscheidung halten.

Von Michael Heinze

"Ich sehe das positiv", meint Dr. Wolfgang Klee, Vorsitzender Ärztefanclubs, und erhofft sich einen Motivationsschub. "Klopp wird bleiben, weil die Mainzer aufsteigen. Am Saisonende werden wir dann gleich zwei Feste feiern. Den Aufstieg - und dass Klopp bleibt." Wobei sich der Mediziner bestens vorstellen kann, dass "Kloppo" in Liga eins länger als nur ein Jahr für den Bruchweg-Klub arbeitet.

"Das ist eine tolle Nachricht - für die Mannschaft, den Verein und für die ganze Stadt. Jetzt muss um den Aufstieg gekämpft werden", meint Oberbürgermeister Jens Beutel. Das sieht der Fanklub-Beauftragte Axel Feldmeier ähnlich. "Man erkennt ja, wohin Jürgen Klopp will - mit 05 in die Erste Liga." In Feldmeiers Augen bekennt sich Klopp "ganz klar zum Verein. Er weiß, dass das Potenzial da ist, dass wir aufsteigen und möchte, dass es auch abgerufen wird. Wenn wir in der Zweiten Liga bleiben sollten, hätte die Mannschaft das Potenzial nicht ausgeschöpft. Dann wäre es an der Zeit, dass er geht."

Thomas Beckmann, Leiter des Fanprojekts, lobt Klopps Entscheidung als "die absolut beste, konsequenteste und logischste, die ich mir vorstellen konnte". Doch zugleich müsse sich ein "Trainer mit seiner Erfolgsgeschichte und seinen Perspektiven" auch umschauen, "ob es nicht noch etwas Attraktiveres gibt als Mainz 05", zeigt Beckmann Verständnis für einen Vereinswechsel im Falle des Nichtaufstiegs. "Ich glaube, dass Klopps Entscheidung Mannschaft, Fans und uns allen noch einmal einen Schub gibt", urteilt Christian Gomolzig, Sprecher des Fan-Dachverbands "Supporters Mainz". "Schon nach der Veranstaltung am Freitag auf dem Markt ist die Stimmung im Stadion beim Wehen-Spiel im positiven Sinne gekippt." Gomolzig: "Die einzige Gefahr, mit der wir uns im Moment aber gar nicht beschäftigen sollten, ist, dass in Mainz am Saisonende gleich zweimal getrauert wird. Wenn wir den Aufstieg verpassen und Klopp weg ist."

Wesentlich kritischer fällt das Votum von Passanten in der City aus: Marc Schäfer aus Finthen findet Klopps Entscheidung "nicht so gut. Es ist irgendwo schade, dass er direkt abdankt, wenn er das Ziel Wiederaufstieg nicht erreicht". Der 24-Jährige würde es lieber sehen, wenn Klopp "ein klares Bekenntnis" abgegeben und "dem Verein auch im Fall des Nichtaufstiegs noch einmal eine Chance" gegeben hätte.

"Wenn Klopp ja sagt, sollte er konsequent ja sagen, sowohl für die Erste Liga als auch für die Zweite Liga", meint auch Klaus-Jürgen Nowak (42) aus Marienborn. "Zum einen hat er die Mannschaft ja zusammengestellt, und zum anderen hat er letztes Jahr gesagt, wir wollen in zwei Jahren wieder oben sein. Jetzt nach einem Jahr zu sagen, `hopp oder topp`, finde ich nicht so prickelnd. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin von Jürgen Klopp - auch wenn ich den Mann sehr mag."

Der Hechtsheimer Felix Nickel (18) hält Klopps Entscheidung für richtig. "Wenn wir nicht aufsteigen, finde ich es Zeit für einen Neuanfang. Denn dann ist einfach die Luft raus." "Die Mannschaft soll sich jetzt anstrengen, wenn sie den Trainer behalten will", meint Renate Scheffer aus Mombach. "Das wäre sie auch dem Publikum schuldig." Positiv findet die 58-Jährige, "dass jetzt alle wissen, woran sie sind". Klopp werde "ja auch nicht ewig und drei Tage bei Mainz 05 bleiben, er will ja auch persönlich weiterkommen". Sebastian Reinders (41) aus der Neustadt ist das, was Klopp vorhat, "eigentlich wurscht". Aber er drücke den Mainzern aus tiefstem Herzen beide Daumen, "dass sie in die Erste Liga kommen".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/04/2008 22:16
Wenn Mainz aufsteigt, dann bleibt Klopp

Von Wolfgang Langner

Das Rätselraten um die Zukunft von Jürgen Klopp ist im Falle des Bundesliga-Aufstiegs des Zweitligisten FSV Mainz 05 beendet. Manager Christian Heidel hat sich mit dem 40-Jährigen ebenso wie mit Co- Trainer Zeljko Buvac auf eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages um ein Jahr verständigt. Wir sprachen mit dem Mainzer Trainer vor dem Gastspiel am Freitag (18 Uhr) im Rosenaustadion gegen den FC Augsburg.

Was hat Sie bewogen, im Falle eines Aufstiegs in Mainz zu bleiben?

Klopp: Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht über meine Zukunft und auch Gespräche mit anderen Klubs geführt. Die Entscheidung für Mainz 05 ist das Resultat meiner Überlegungen.

Was passiert, wenn Mainz nicht aufsteigen sollte?

Klopp: In diesem Fall wäre für beiden Seiten ein logischer Zeitpunkt, einen Neuanfang zu starten. Aber dies ist für mich kein Thema. Der Aufstieg hat für mich absolute Priorität, ich will in der nächsten Saison mit Mainz 05 in der Bundesliga arbeiten.

Aber es wird richtig eng da oben?

Klopp: Das war uns von vorneherein klar. Das stört uns nicht wirklich. Wir sind von der Qualität her keine Mannschaft, die vor der Liga herrennen müsste, sondern wir wollten uns im oberen Tabellendrittel festsetzen. Das haben wir getan, und langsam wird es etwas spannender.

In Köln sind wie zuletzt in Frankfurt Feuerwerkskörper geflogen. Nimmt das überhand oder bleiben das Einzelfälle?

Klopp: Überhand kann man noch nicht sagen. Da muss man die Entwicklung abwarten. Im Moment kann man es als Einzelfälle bezeichnen. Frankfurt gegen Nürnberg war nicht einmal ein Derby; dass es bei Köln gegen Gladbach etwas unruhiger zugeht, davon konnte man ausgehen. Es ist halt tragisch, dass so etwas derzeit im Mittelpunkt steht. Ich hoffe, dass die Bilder abschreckend wirken und dass sich das ganz schnell wieder normalisiert.

Ihre Mannschaft siegte zuletzt 3:0 in Wehen. Sie waren sicher zufrieden?

Klopp: Wir haben gegen einen disziplinierten Gegner ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir haben auch nur eine Möglichkeit zugelassen. Das war schon sehr ordentlich.

Nach dem Spiel riefen die Fans Ihren Namen. Sie kletterten mit einem Mikrofon den Zaun hoch?

Klopp: Nach einem normalen Spiel wollen die Fans auch keinen auf dem Zaun haben, aber das war ein Derby und dazu besonders emotional - da fordern die Fans einen schon mal. Ich muss aber sagen, ich habe da nichts verloren. Ich habe das schon ein paar Mal gemacht und eigentlich habe ich meine Zaunkarriere beendet, aber ich habe mich noch einmal breitschlagen lassen.

Stimmt es, dass Sie Ihren Vertrag mit dem ZDF schon gekündigt haben?

Klopp: Nein, sicher nicht. Es gab noch keinen Grund, das zu entscheiden. Die Europameisterschaft hat noch nicht einmal stattgefunden.

In den kommenden Wochen müssen Sie sich mit Teams aus dem Tabellenkeller herumschlagen. Wie gehen Sie das an?

Klopp: Indem wir diesen Aspekt komplett ausblenden. Zunächst haben wir Augsburg, und die haben in dieser Besetzung da unten eigentlich gar nichts zu suchen. Ich analysiere derzeit gerade das Spiel der Augsburger gegen Aue und wenn ich sehe, wer dort alles nachgewechselt werden kann, dann tränen mir die Augen. Wir sind uns der Qualität der Mannschaft, auf die wir treffen, durchaus bewusst. Wir wissen, was uns da erwartet. Der Druck ist auf beiden Seiten groß. Augsburg muss auch gewinnen. Das wird dem Spiel sicher guttun.

Als Michael Thurk in Mainz spielte, hatten Sie ja ein freundschaftliches Verhältnis mit dem jetzigen Augsburger. Gibt es noch Kontakte?

Klopp: Wir hatten eine sehr intensive Beziehung und sind ja damals immer zusammen von Frankfurt nach Mainz ins Training gefahren. Als ich dann Trainer wurde, hat es sich zu einem normalen Spieler-Trainer-Verhältnis entwickelt. Sein Wechsel nach Frankfurt wurde dann mit ein paar Äußerungen begleitet, die vielleicht nicht notwendig waren. Aber das ist schon so lange her und längst vergessen. Unser Verhältnis heute ist ganz normal. Ich freue mich über jedes Tor, das der Micha macht, so lange es nicht gegen uns ist.

Sie standen einige Zeit auf der Liste des FC Bayern München als Hitzfeld-Nachfolger. Wie sehr hätte Sie diese Aufgabe gereizt?

Klopp: Wissen Sie, ich bin 1967 geboren und ich bin, glaube ich, seit meinem ersten Tag Fußballfan, da ist mir die Entwicklung bei Bayern München nicht entgangen, obwohl ich von klein auf kein Bayern-Fan war, sondern für den VfB Stuttgart. Aber wenn man dann in einem Beruf arbeitet, den man als Traumberuf bezeichnet und dann beim absoluten Branchenführer gehandelt wird, macht das ein schönes Gefühl. Das ist schon eine Bestätigung. Das war auch angenehm, aber ich finde die Wahl, die Bayern getroffen hat, auch vollkommen in Ordnung.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/04/2008 07:08
Klopp ist die Aufstiegsprämie

Lutz Eberhard zum 1. FSV Mainz 05

Die Antwort in der Trainerfrage war überfällig, Jürgen Klopp und die Vereinsverantwortlichen haben den letztmöglichen Zeitpunkt genutzt. Die Lösung ist ungewöhnlich, passt aber genau deshalb zum 1. FSV Mainz 05. Die Mainzer Aufstiegsprämie heißt Klopp.

Es ist gut zu wissen, dass in einer weiteren Zweitligasaison eine neue Ansprache und eine neue sportliche Ausrichtung greift. Klopp kalkuliert nur mit dem Aufstieg, so ist er gestrickt, einen Notausgang gibt es nicht. Dass dadurch der Druck auf die Spieler weiter erhöht wird-, ist folgerichtig.

Es zählen in dieser entscheidenden Phase der Saison nur noch Siege und am Ende des Weges der Aufstieg. Gelingt dies nicht, ist eine Zäsur dringend erforderlich. Und jeder 05-Profi weiß, dass dies auch den Abschied aus dem heimeligen Mainz bedeuten kann. Klopp und der Verein haben mit dieser Vertragskonstellation ein klares Signal gesetzt.

Und für den Trainer Klopp ist diese Variante nicht ohne Risiko; er könnte am 18. Mai ohne Klub dastehen, da sich Bayern München für Jürgen Klinsmann entschieden hat und beim Hamburger SV keine Einigkeit zu seiner Person hergestellt werden konnte. Das war die Chance für die Nullfünfer.

Klopp weiß, ein weiteres Jahr Zweite Liga am Bruchweg macht keinen Sinn. Das Risiko für die Nullfünfer hält sich in diesem Spiel in Grenzen. Einen neuen Mann für Liga zwei wird der Verein ohne Mühe finden: Der Kader steht und lässt Raum für Veränderungen, zudem winkt das neue Stadion. Dennoch gerät Manager Christian Heidel unter einen gewissen Zeitdruck, wenn es die Zweite Liga bleibt.

Vielleicht kommt es aber dann zu einer Trainerlösung, wie vor gut sieben Jahren auch - aus den eigenen Reihen ...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/04/2008 16:31
Mainz (dpa/lrs) - Ohne Abwehrspieler Tim Hoogland hat Fußball-
Zweitligist FSV Mainz 05 am Donnerstag die Reise zum Auswärtsspiel
beim FC Augsburg angetreten. Ein Magen-Darm-Infekt verhindert nach
Club-Angaben an diesem Freitag (18.00 Uhr) das Mitwirken des 22-
Jährigen, der bisher fünf Treffer erzielte. Seinen Platz auf der
rechten Abwehrseite wird Christian Demirtas einnehmen. Der ebenfalls
durch Magen-Darm-Problemen geschwächte Miroslav Karhan wird dagegen
in Augsburg zum Mainzer Aufgebot gehören.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/04/2008 19:58
Aufatmen!

Wir müssen uns nicht mehr mit überflüssigen Fragen beschäftigen.
Hat er sein Haus in Mainz-Gonsenheim schon verkauft?
Geht seine Uhr nach, weil er zu spät zum Training kommt, wie die Scouts des Hamburger SV ermittelt haben wollen?
Wie oft rasiert er sich?
MUSS dieser stoppelige Bart sein?
Haben seine Jeans tatsächlich modische Löcher, die zudem teuer bezahlt werden müssen, und wäre er damit vorzeigbar in besseren Hamburger Kreisen?

Und, wo wir schon beim Thema sind:
Mit welchen Klubs haben Jürgen Klopp und seine Berater eigentlich verhandelt? Und wann?
Und wie war die Gesprächsatmosphäre?
Gab es Kaffee und Kuchen? Mit welchem seiner Autos ist er angereist?
Oder ist er geflogen? War seine Frau dabei?

Es ist erstaunlich, wie geduldig die Verantwortlichen des FSV Mainz 05 die Medienhysterie rund um die Person Klopp ertragen haben in den vergangenen Wochen. Herausgekommen ist für den Fußball-Zweitligaklub letztlich eine Luxusübergangsregelung, mehr konnten sie nicht erreichen. Denn im Winter war Klopp gedanklich schon so gut wie weg. Höchstwahrscheinlich.

Die Nummer zwei beim FC Bayern München gewesen zu sein dokumentierte eindrucksvoll seinen Marktwert. Dann wurde es „der andere Jürgen", wie ihm Bayern-Manager Uli Hoeneß mitteilte. In dem Vierzigjährigen brennt der Ehrgeiz, und dass er es kann, weiß mittlerweile jeder, Klopp hat den Ruf eines Kulttrainers. Doch es tat sich keine adäquate Arbeitsstelle auf. So einfach ist das. Er muss warten auf den nächsten beruflichen Schritt.

„Karriereplanung, wer kann das schon?" Gefragt hat das Klopp selbst. Am Mittwoch, bestens gelaunt. Beinahe erleichtert. Er wird seinen Arbeitsvertrag am Bruchweg bei den Mainzern um ein Jahr verlängern -wenn die Mannschaft aufsteigt.

Ansonsten verabschiedet er sich zunächst in die Sommerfrische. Ist das jetzt ein „Rucksack", wie einige Beobachter meinen, eine Hypothek für die Mannschaft in den verbleibenden sieben Saisonspielen? Oder werden Kräfte freigesetzt?
Erstaunlich, wie geduldig die Verantwortlichen des Klubs die Hysterie um Jürgen Klopp ertragen.

Oder ist es völlig egal? Und sind das bereits wieder überflüssige Fragen? Wer weiß das schon. Es hört halt nie auf.

Und dann, in der neuen Saison, wenn Mainz nicht aufgestiegen sein sollte und der neue Trainer in der zweiten Liga keinen Erfolg hat - könnte ja passieren -, wie lange wird es dauern, bis die ersten „Wir wollen Kloppo zu-rück!"-Transparente aufgerollt werden?
Er gehört ja irgendwie zu Nullfünf wie der Dom in die Stadt; 1990 wurde er Profi in dem Klub, Ende Februar 2001 Coach. Stopp, Schluss mit der Gefühlsduselei, denn irgendwann komme der Zeitpunkt für eine Zäsur sowieso, wie der Mainzer Manager Christian Heidel sagt.

Vielleicht schon im Mai, vielleicht nicht, und das Leben wird weitergehen. So oder so. „Ich bin mir über die Wichtigkeit und Unwichtigkeit meines Berufes im Klaren", sagt Klopp. Da ist er schon sehr viel weiter als viele seiner Kollegen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/04/2008 07:10
Fünffacher Torschütze ist zu krank / Baljak und Boakye stürmen

Vom 11.04.2008

Nach fünf Spielen in Serie mit der gleichen Aufstellung tritt Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute Abend wieder einmal in veränderter Formation beim FC Augsburg an. Christian Demirtas läuft an Stelle des erkrankten Tim Hoogland als rechter Verteidiger auf. Im Sturm agieren Isaac Boakye und Srdjan Baljak. Felix Borja muss wegen Formschwäche auf die Bank.


Von

Jens Grützner

Tim Hoogland erschien kurz vor 12 Uhr gestern Mittag mit Joggingschuhen auf dem Trainingsplatz des FSV Mainz 05. Angesichts eines Magen-Darm-Infekts fühlte sich der fünfmalige Saisontorschütze nicht fit genug für normales Mannschaftstraining. Um 12.11 Uhr verließ Hoogland dann aber schon wieder eiligen Schritts den Platz Richtung Umkleidekabine - alles andere als gut gelaunt und zu keinem Kommentar bereit. Es war das vorzeitige Aus für die Partie in Augsburg. Der 22-jährige Außenverteidiger fuhr gar nicht erst mit der Mannschaft mit zum Auswärtsspiel. Miroslav Karhan, der Anfang der Woche aufgrund eines Magen-Darm-Infekts passen musste, präsentierte sich dagegen wieder voll auf der Höhe.

Christian Demirtas, der Hoogland heute vertritt, sagte: "Ich fühle mich gut, bin auch fußballerisch bestens drauf." Dass der gleichfalls 22-Jährige nun schon seit dem 19. Spieltag nicht zur ersten Elf gehörte, weil ihn Marco Rose links hinten verdrängte, "war eine neue Erfahrung für mich", sagte der Abwehrspieler. "Aber ich lauere immer auf meine Chance."

Als 05-Coach Jürgen Klopp gestern grüne Leibchen an die Profis der voraussichtlichen Startelf verteilen ließ, ging der zehnmalige Saisontorschütze Felix Borja leer aus. Der Ecuadorianer, der in der Rückrunde erst einmal erfolgreich war, hat Klopp im Training nicht überzeugen können. Neben dem zuletzt vor allem läuferisch starken, sich auf gute Flanken verstehenden Srdjan Baljak darf nun Isaac Boakye von Anfang an ran. Der von einer Bandscheibenoperation genesene Angreifer Petr Ruman schaffte es nicht in den Kader für die FCA-Partie, genauso wie Nejmeddin Daghfous, Damir Vrancic, Wellington und Josip Landeka.

Sollte 05-Manager Christian Heidel gestern Abend nicht mehr mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert über eine Vertragsverlängerung im Zuge der von Klopp und Co-Trainer Zeljko Buvac gesprochen haben, holt er es heute nach. "Aber da dürfte es keine Probleme geben", so Heidel. Kuhnert sagte gestern: "Ich bleibe, wenn die Amateure in die Regionalliga aufsteigen." Und das ist so gut wie sicher.

Gestern gab der "kicker" bekannt, dass Bundesligist Karlsruher SC auf der Suche nach einem Nachfolger für Tamas Hajnal Markus Feulner beobachtet.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/04/2008 07:11
Ex-Mainzer greift heute im Trikot des FC Augsburg an / Kuhnert fragte direkt wegen Rückkehr nach / Frankfurter Traum schnell geplatzt


Vom 11.04.2008

Michael Thurk ist mit 60 Treffern in 184 Erst- und Zweitliga-Partien des FSV Mainz 05 Rekordtorschütze des Klubs - und der Frankfurter Bub schoss den FSV 2004 mit seinen beiden Treffern gegen Eintracht Trier in die Bundesliga. Am Freitag kann der 31-Jährige im Trikot des FC Augsburg, für den er seit der Winterpause spielt, den Mainzern im diesjährigen Aufstiegskampf einen schweren Schlag versetzen.

Bei den Mainzer Fans ist Thurk wegen seines im Sommer 2006 erzwungenen Wechsels zum damaligen Erstliga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt in Ungnade gefallen. Die AZ sprach mit Michael Thurk nach dessen Autogrammstunde in Augsburg.

Spüren Sie Angst oder Wut der Fans, weil die Abstiegsränge nahe sind? Der FCA ist nur Zwölfter.

Thurk: Nein. Die Fans sind hier grundsätzlich ähnlich drauf wie die in Mainz. Sie verzeihen auch Fehler, üben nicht so viel Druck aus. Und niemand denkt, dass wir etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden. Dafür ist die Mannschaft auch viel zu gut.

Trotzdem sind es nur sechs Zähler Abstand nach unten. Warum?

Thurk: Wir haben uns zuletzt viele Großchancen erspielt, sie aber auch nicht genutzt. Ich kann bei mir anfangen. Am Sonntag gegen Aue habe ich einen Elfmeter drüber geschossen und am Ende aus kurzer Distanz ein Riesending vergeben. Wir hatten ansonsten Pfosten- und Lattentreffer, haben beinahe den Tormann abgeschossen. So ist es halt, wenn man weiter unten drin steckt.

Es hätte schon ein besonderes Geschmäckle, würden Sie es zusammen mit dem ehemaligen 05er Imre Szabics gegen Mainz hinkriegen. Schließlich sind Sie ja im Streit aus Mainz weg...

Thurk: Ich will den 05ern aber deswegen keinen einschenken oder so. Ich laufe nicht mit der Faust in der Tasche rum. Ich hatte eine schöne Zeit in Mainz, habe guter Erinnerungen. Das Ende, tja, ich wollte mir einfach einen Traum erfüllen mit dem Wechsel nach Frankfurt, nachdem ich vorher schon den Traum vieler Fans mit den Aufstiegstoren erfüllt hatte. Dass Fans, die alles durch die Vereinsbrille sehen, mich anders beurteilen, das ist halt so.

Jürgen Klopp sagt, dass er Sie im Winter gerne zurückgeholt hätte. Gab es tatsächlich Gespräche?

Thurk: Ich habe vergangenen November das Team besucht, und dabei lange mit den Co-Trainern Stephan Kuhnert und Zeljko Buvac gesprochen. Interview

Als Kuhni einfach so fragte, ob ich nicht zurückkommen wollte, da dachte ich mir schon, dass die Frage einen konkreten Hintergrund hatte. Aber das kam für mich nicht in Frage, aufgrund der Gesamtsituation.

Der Traum bei der Eintracht ist dann aber schnell geplatzt. Warum?

Thurk: Ich hatte von Anfang an keinen Kredit bei den Fans. Auch nach meinen drei Treffern im Uefa-Pokal nicht. Und dann ist es schwer, Selbstvertrauen zu haben.

Die Fans sind eine Sache, Trainer Friedhelm Funkel eine andere. War das Verhältnis zu ihm nicht wie erhofft?

Thurk: Funkel hat mir viele Chancen gegeben. Ich muss so selbstkritisch sein zu sagen, dass ich sie nicht genutzt habe. Es war deshalb schwer für ihn, mich nicht irgendwann fallen zu lassen. Aber er hat mich auch in einer Situation hängen lassen. Im Trainingslager in Österreich bin ich fast von einem Fan attackiert worden. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass er öffentlich erklärt, dass so etwas nicht geht. Aber er hat es nicht getan. Er hat geschwiegen. Trotzdem war mein Schritt nach Frankfurt richtig gewesen. Ich wollte mir diesen Traum erfüllen.

Vor dem Weggang in der Winterpause von Frankfurt nach Augsburg sind Sie Vater geworden. Haben Sie sich dadurch verändert?

Thurk: Auf dem Platz nicht. Aber ich bemühe mich natürlich, ganz viel Zeit mit dem acht Monate alten Leon David zu verbringen.

Wie läuft die Partie am Freitagabend?

Thurk: Mainz ist natürlich Favorit. Die 05er steigen am Ende auch mit Gladbach und Hoffenheim auf. Ich weiß natürlich mit am besten um ihre Kampfkraft. Wir haben ein paar angeschlagene Spieler. Ich selbst nehme nach einer Grippe noch Antibiotika und habe wohl Imre Szabics etwas angesteckt. Es wird schwer für uns. Aber ich hoffe auf Punkte.

Das Gespräch führte

Jens Grützner
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/04/2008 08:14

Herr Heidel, sind Sie glücklich mit dem erzielten Ergebnis oder hätten Sie gerne ein anderes gehabt?

Ich bin eigentlich nie von einem anderen Ergebnis, das heißt von einem Vertrag für die Bundesliga, ausgegangen. Und da ich das erzielt habe, bin ich sehr froh.

Wenn man spitzfindig ist, könnte man sagen. Jürgen Klopp hat Jein zu Mainz 05 gesagt. Hätten Sie nicht ein noch eindeutigeres Bekenntnis erhofft? Oder verstehen Sie Klopp?

Ich verstehe ihn absolut. Mir war klar, dass Jürgen bei uns keinen Dreijahresvertrag für die erste und zweite Liga unterschreibt. Das kann man von ihm auch nicht verlangen.

Warum?

Weil Jürgen jetzt sieben Jahre Trainer in Mainz ist und immer gesagt hat, dass er irgendwann gerne auch mal was anderes kennenlernen möchte. Das ist doch völlig normal. Er muss irgendwann einen neuen Schritt gehen.


Nachdem die Mainzer am Mittwoch bekannt gaben, dass Klopp nur im Falle einer Rückkehr in die erste Liga in Mainz bleibt, sieht Heidel weder sich noch den Klub in Schwierigkeiten.
Sie sagen, bei einem Scheitern wäre auch für den Klub der Zeitpunkt gekommen, etwas Neues zu versuchen. Wieso?

Weil wir sehr gut aufgestellt sind. Die Mannschaft ist nach dieser Saison nahezu komplett unter Vertrag. Die Saison ist in fünf Wochen zu Ende, und dann hätten wir noch genügend Zeit, auch mit einem möglichen neuen Trainer die kommende Saison zu planen.

Der Einwand, dass ein neuer Trainer einen Klopp-Kader übernähme, lassen Sie nicht gelten?

Bei einem Trainerwechsel übernimmt der neue Trainer doch immer die bestehende Mannschaft. Das ist überall auf der Welt so. Natürlich hätte ein eventueller neuer Trainer bei uns noch Spielraum, auch Veränderungen vorzunehmen.

Erhöht sich nun der Druck auf den Verein? Die Planungen für die neue Saison können ja von einem Pfostenschuss abhängen....

Das mache ich jetzt seit 16 Jahren mit. In diesen 16 Jahren haben wir vielleicht einmal am fünftletzten Spieltag gewusst, in welcher Liga wir in der neuen Saison spielen. Der Druck erhöht sich nur, wenn wir in der zweiten Liga bleiben. Dann brauchen wir einen neuen Trainer. Aber ob ich den jetzt suche oder am 19. Mai, ist egal. Wir reden über vier Wochen.

Es heißt, der Ligakonkurrent 1. FC Köln habe nach wie vor Interesse an Klopp. Wären Sie ihm sehr böse, wenn er zu dem Klub ginge, der eventuell anstelle von Mainz aufsteigt?

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Warum?

Weil ich Jürgen kenne.

Köln spielt eventuell Bundesliga....

Da spielen 18 Vereine. Der einzig lohnende Karriereschritt für Jürgen wäre, zu einem Verein zu gehen mit anderen Zielen. Die Kölner Journalisten rufen mich jeden Tag an, und ich frage sie immer: Erklärt mir doch mal, warum er zu euch kommen soll? Die Antwort ist, dort könne er etwas aufbauen. Kloppo hat aber sieben Jahre etwas aufgebaut. Dann müsste schon der nächste Schritt kommen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/04/2008 09:40
"Drang, was anderes zu machen"

Heidel: Klopp nicht der Finke von Mainz =

Mainz (sid) Manager Christian Heidel sieht Trainer Jürgen
Klopp trotz der angekündigten Vertragsverlängerung im Falle des
Aufstiegs in die Fußball-Bundesliga nicht als eine Art Volker Finke
des FSV Mainz 05. "Jürgen wird ewig mit uns verbunden sein. Aber
der Volker Finke von Mainz wird er nicht werden, weil er den Drang
hat, auch mal was anderes zu machen", sagte Heidel im Interview mit
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
"Klopp ist viel zu ehrgeizig, er möchte nicht in Rente gehen,
ohne zu wissen, ob seine Arbeit auch bei einem anderen Klub mit
anderen Ambitionen funktionieren würde", erklärte Heidel: "Für
meine Begriffe dürfte er nur zu den ersten fünf, sechs Klubs der
Bundesliga gehen."
Klopp, der den FSV seit Februar 2001 trainiert, hat seinen
Verbleib von der Rückkehr in die erste Liga abhängig gemacht.
Sollte das Ziel nicht erreicht werden und Klopp aufhören, suchen
Mainz laut Heidel als Nachfolger "keine Klopp-Kopie, weil wir das
Original hatten."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:07
05 wieder runter von Platz drei

Mainz kassiert in Augsburg zweite Rückrundenschlappe / Nur Baljak trifft

Vom 12.04.2008

AUGSBURG Die 1:2 (1:1)-Niederlage beim FC Augsburg kegelt den 1. FSV Mainz 05 aus den Aufstiegsrängen in der Tabelle der Zweiten Fußball-Bundesliga. Gegen defensive Schwaben fanden die Nullfünfer vor 14694 Zuschauern nicht die richtigen spielerischen Mittel. So entstand die zweite Niederlage im Jahr 2008.

So sehen keine Aufsteiger aus. Eine Woche nach dem Kurztrainingslager und einem engagierten Auftritt im Derby gegen den SV Wehen Wiesbaden (3:0) war am Freitagabend alles wie weggeblasen. Augsburg kämpfte mit viel defensivem Geschick und Leidenschaft um drei Punkte gegen den Abstieg; Mainz ließ drei Punkte im Kampf um einen Aufstiegsplatz im Rosenaustadion liegen. Schon im Hinrundenspiel (1:1) hatten die Mainzer mit der destruktiven Taktik von Trainer Ralf Loose enorme Probleme, diesmal reichte es nicht einmal für einen Punkt. Es fehlten Esprit und Ideen, zu statisch war der 05-Auftritt.

"Augsburg hat mit diesem Kader das gleiche Niveau wie wir. Wenn dann ein Gegner tief steht, dann wird es schwer und unangenehm. Bei Leverkusen gegen Stuttgart stellt sich ja auch keine der Mannschaften hinten rein ...", urteilte 05-Trainer Jürgen Klopp. "Ich bin der Trainer und verlange das Maximum. Die Herangehensweise an unsere letzten acht Spiele wird nach dem Sieg vom vergangenen Sonntag durch diese Niederlage ja nicht umgeworfen. Natürlich haben heute einige Spieler nicht im Ansatz ihre Leistung abgerufen ..." FCA-Coach Ralf Loose freute sich über die Unterstützung der eigenen Zuschauer. "Das war wie in Mainz, auch wenn die Zuschauer weiter weg sitzen. Dieser Sieg bringt Selbstvertrauen für die nächsten schweren Spiele", sagte der ehemalige Mainzer Co-Trainer unter Horst Franz und Wolfgang Frank. Und zwei ehemalige 05-Profis wirbelten im Sturm, Imre Szabics und Michael Thurk. Der Ungar traf zum Ausgleich, nutzte eine Unachtsamkeit von Nikolce Noveski. Thurk spielte sehr agil und clever.

Die 05-Führung hatte Srdjan Baljak mit List erzielt, er nutzte das Zögern des Augsburger Torwarts Sven Neuhaus. Das 2:1 für die Gastgeber fiel nach einem wiederholten Freistoß nach Foul von Noveski an Thurk, als sich Abwehrspieler Roland Benschneider mit seinen fast zwei Metern Länge hoch schraubte.

Mainz 05 hatte es versäumt, nach der frühen Führung die verunsicherten Augsburger mit dem 2:0 aus der Partie zu nehmen. Dies war möglich. So konnte sich das Team von Loose ins Spiel entwickeln. Die Nullfünfer hatten zu wenig spielerische Mittel, um den Schwaben-Riegel zu überwinden, und wenn er geknackt war, ging der Ball nicht rein. "Wir hatten fünf bis sechs gute Chancen, da muss man eine rein machen", sagte Klopp, "ein Punkt hätten wir verdient gehabt". Doch Daniel Gunkel scheiterte mit einem fulminanten Freistoß aus gut dreißig Metern am Pfosten (60.) Und bei einem Distanzschuss von Miroslav Karhan (69.) ließ Neuhaus abprallen, aber Isaac Boakye reagierte zu spät. Erst in der Schlussphase gelangen Einzelaktionen, so zum Beispiel vom eingewechselten Elkin Soto.

Die erste Auswärtsniederlage in diesem Jahr ist ein herber Rückschlag für die Aufstiegsambitionen des FSV Mainz 05. Nach einer Woche des Aufbruchs mit dem Finale - der Zusage von Klopp, in Mainz zu bleiben, wenn die Erste Liga erreicht wird - saß der Schock der Niederlage tief. "Wir haben schon am Dienstag die Chance zum Sieg und können zurückkehren", gab sich Jürgen Klopp kämpferisch. Dann geht es gegen den SC Paderborn, und der hat gerade dem 1. FC Köln einen Punkt abgeknöpft.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:07
Der Ärger über die Augsburger Zementfabrik

05er monieren defensive Spielweise des Gegners / Strutz frustriert und schockiert / Gunkel gibt zu: "Das war zu wenig"

Vom 12.04.2008

Als die redewilligen Mainzer Profis, Manager Christian Heidel und Präsident Harald Strutz nach dem 1:2 in den Katakomben des alten Augsburger Rosenaustadions über das Zustandekommen sowie die Folgen der Pleite referiert und auf Fragen geantwortet hatten, da wurde wieder deutlich, dass beim Aufstiegskandidaten Anspruch und Wirklichkeit mitunter weit auseinander klaffen.

Nachdem viele 05er wortlos in die Kabine gestapft waren, Christian Heidel nur eine kurze Wartezeit bis zu Kommentaren in Aussicht stellte, kam Harald Strutz die Steinstufen zum Umkleidetrakt emporgeklettert. Strutz blies die Backen auf und sagte dann: "Ich sage nur einen Satz: Ich bin frustriert und über die erste Hälfte schockiert." Dann machte sich der Rechtsanwalt auf zu Teilen der Mannschaft. Doch nur ein paar Sekunden später kehrte er zurück. "Wie hat Köln gespielt?", fragte er. "2:2?" Strutz´ Gesicht hellte sich auf. "Dann bin ich etwas beruhigter." Doch sofort erklärte er auch wieder: "Mir tut es für die Fans leid, die viereinhalb Stunden her gefahren sind."

Eigentlich hatte Marco Rose schon abgewunken bei den Wünschen nach Aussagen für eine Leistung, die so viel schlechter als die gegen den SV Wehen Wiesbaden gewesen war und auch hinter derjenigen beim 3:3 in Aue zurückstand. Doch dann redete der Routinier doch. Wie die folgenden Gesprächspartner führte Rose zunächst den Augsburger Fußball an und für sich als Problem an. "Ich habe keine Ahnung, was die da spielen", sagte er angesichts der zurückhaltenden FCA-Art. Doch Rose musste zugestehen, dass die Mainzer sich das Resultat letztlich selbst zuzuschreiben hatten. "Wir sind ja gut ins Spiel gekommen. Aber dann haben wir die Räume zum Spielen entweder nicht mehr gesehen oder genutzt." Dass, was Jürgen Klopp in den Besinnungstagen vor einer Woche in Grünberg gefordert und was die Mannschaft beim 3:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden umgesetzt hatte, fehlte komplett: Die Gier auf das zweite Tor. "Das stimmt absolut", so Rose. "Das müssen wir uns vorwerfen lassen." Nur die Frage nach dem Warum, konnte er nicht schlüssig beantworten. "Schwer zu sagen. Solche Spiele entwickeln eine Eigendynamik."

Bevor Daniel Gunkel die letzten Meter zu den Duschen zurücklegte, wurde auch er mit dem Phänomen fehlenden Gier konfrontiert. "Wir haben den Faden verloren", sagte der Standardspezialist. "Es ist ein Bild, das immer wieder kommt in dieser Saison. Das ist bitter, denn wir haben in dieser Woche wieder alles für einen Sieg getan." Für Gunkel gab es keinen Grund, dass "wir dieses Tor zum 1:1 fressen. Insgesamt war es einfach zu wenig von uns." Wie beim zurückliegenden Auswärtsspiel in Aue. Trotz der Besinnungstage.

Dann hatte sich Christian Heidel gesammelt. Der Manager sprach von einem "individuellen Fehler", der zum 1:1 geführt habe - Nikolce Noveskis Zweikampfniederlage -, und "einem 2:1, "das man gegen diesen Zwei-Meter-Mann nicht verhindern kann". Und dann wurmte Heidel das "Acht-Null-Zwei-System" der Augsbuger, das mit Fußball wenig zu tun gehabt habe. "Das war kein Beton wie im Hinspiel, das war eine Zementfabrik." Doch Heidel beeilte sich nachzuschieben, dass "so was natürlich legitim ist. Dagegen ist uns nichts eingefallen." Und das ist der Knackpunkt. Die Geschichte von Anspruch und Wirklichkeit. Eine Spitzenmannschaft mit technisch gut ausgebildeten, erstliga-erfahrenen Leuten, sollte Antworten gegen tief gestaffelte Gegner finden. Der 05-Manager: "Wir haben ein Problem, das wir momentan nicht in den Griff bekommen. Aber wir werden Ruhe bewahren." Wobei Rose zugab: "Die Spiele werden immer weniger. Es wäre wichtig gewesen, hier zu gewinnen." Zum Schluss noch eine Frage an Rose, Gunkel und Heidel: Übt die Bekanntgabe von Trainer Jürgen Klopp, nur im Aufstiegsfall Trainer in Mainz zu bleiben, zusätzlichen Druck auf die Mannschaft aus? Die sinngemäße, übereinstimmende Antwort: Quatsch. Denn: Jeder Profi wolle aufsteigen. Es bleiben sechs Spiele, Anspruch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:08
Mainz legt nach 1:0 nicht nach

Zu geringer 05-Aufwand in Augsburg

Vom 12.04.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 konnte in Augsburg nie die Leistung abrufen, die dem Team noch am vergangenen Sonntag zum Sieg über den SV Wehen Wiesbaden gereicht hatte. Wenigstens einen Punkt hätten die Rheinhessen schnappen müssen, aber auch dazu reichte der Aufwand am Freitag nicht.


Personal: Mainz musste auf den kranken Tim Hoogland verzichten, das hatte Auswirkungen auf das Offensivspiel. Die zweite Veränderung im Vergleich zum Wehen-Spiel war, dass Isaac Boakye den Ecuadorianer Felix Borja im Angriff verdrängt hatte - ohne Erfolg. Beim FC Augsburg konnte Trainer Ralf Loose den zuletzt kranken Imre Szabics in der Startelf aufbieten, der so mit Michael Thurk einen Angriff der ehemaligen Nullfünfer bei den Schwaben bildete. Augsburg begann mit einem sehr flexiblen Mittelfeld vor einer Dreier-Abwehrkette. Robert Strauß agierte in der Offensive als dritter Angreifer, bei 05-Aktionen wurde der rechte Flügelspieler zum fünften Mittelfeldspieler.

Erste Halbzeit: Mainz 05 kontrollierte die Partie zu Beginn. Und nach elf Minuten ging der Plan auf. Srdjan Baljak hatte mit seinem energischen Einsatz und dem Führungstor eigentlich die Basis für ein gutes Spiel gelegt. Doch die 05er ließen im Tempo nach, obwohl der FCA sich erst sortieren musste. Der Ausgleich durch Imre Szabics fiel zwangsläufig. Bei Mainz fehlte es in den ersten 45 Minuten an allem, was gerne propagiert wird.

Zweite Halbzeit: Es wurde nicht wirklich besser. Augsburg spürte, dass mehr als ein Punkt gegen diese Mainzer drin ist. Der Schwaben-Riegel hielt und vorne half der fast zwei Meter lange Roland Benschneider nach einem Freistoß - so einfach war das. In der Schlussphase legte Mainz 05 seine Lethargie ab, aber es reichte nicht mehr.

Fazit: Die Nullfünfer können von Glück reden, dass der 1.FC Köln in Jena nur einen Punkt ergattern konnte. Aber Fürth und Freiburg spielen noch am Sonntag. Es bleibt eng im Kampf um den dritten Aufstiegsplatz. Noch stecken die Mainzern mitten drin, aber ein zweites Augsburg wird alle Ambitionen zerstören.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:08
Verarbeitung folgt schon auf der Heimreise

Jürgen Klopp nutzt lange Busfahrt, um seine Spieler neu einzuschwören / "Ich weiß, dass die Jungs auch wollen"

Vom 12.04.2008

Das sieht man selten: Jürgen Klopp und Zeljko Buvac gemeinsam an der Seitenlinie. Der Cheftrainer und sein "Co" versuchten, die Akteure auf dem Rasen zu erreichen. Schon in der Pause hatte Klopp nach eigener Aussage in der Kabine deutlich gemacht, dass er nicht zufrieden sei. Nach dem Abpfiff standen Klopp und Buvac lange im Kabinengang und sprachen miteinander - ruhig und sachlich. Die beiden Trainer wollen in die Erste Liga, am liebsten mit Mainz, diesmal konnte die Mannschaft nicht Schritt halten.

"Das 1:1 war Pech, weil Noveski am Ball vorbei rutscht. Und das 1:2 ist nur zu verhindern, wenn der Freistoß nicht verursacht wird. Wenn Benschneider mit aller Dynamik kommt ..., das ist ihm schon oft gelungen". Jürgen Klopp bewegte sich zwischen Kritik und vornehmer Zurückhaltung über die Leistung seiner Mannen.

Immer wenn Klopp intensiven Meinungsaustausch mit Linienrichter pflegt, dann ist das ein Signal, er ist mit seinem Team unzufrieden. Allerdings lag der Unparteiische in der Bewertung der ohnehin seltenen Zweikämpfe selten richtig, auf beiden Seiten. "In solch einem Spiel braucht man Ruhe und Geduld", sagte der Coach. Die Mainzer waren diesmal zu brav.

"Das muss jetzt alles im Bus bei der Heimfahrt verarbeitet werden. Und wenn wir in Mainz aussteigen, ist es abgehakt." Schon am Dienstag geht es weiter, der SC Paderborn (17.30 Uhr, Bruchweg-Stadion) kommt. Auf die Frage, ob das Unentschieden der Kölner in Paderborn für ihn einen Wert habe, meinte Klopp: "Nach solch einer Niederlagen helfen auch Kleinigkeiten. Das hilft, die Chance für das nächste Spiel zu erkennen." Klopp unterstrich, dass es schwierig gewesen sei, einen kleinen Vorteil zu erarbeiten. "Augsburg wurde zwei Mal für diese Spielweise gegen uns belohnt", haderte der 40-Jährige. "Läge es an der Einstellung der Spieler, dann hätten wir ein Problem. Gegen Paderborn muss nun noch zielstrebiger gespielt werden. Wir haben die Chance zu gewinnen, sonst wird es eng." Aber Klopp sagte auch: "Ich weiß, dass die Jungs auch wollen. Das ist der wichtige Hinweis für mich."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:08
Rückschlag für Mainz 05

Nach der Klopp-Entscheidung, nur im Aufstiegsfall zu bleiben, enttäuscht der FSV
VON ANDREAS HUNZINGER

Am vergangenen Mittwoch hatten die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 noch im Brustton der Überzeugung verkündet, dass Jürgen Klopps Zeit im kommenden Mai nicht zu Ende sei, weil die Rheinhessen ja die Rückkehr in die erste Liga schaffen würden. Nimmt man die Vorstellung beim 1:2 (1:1) gestern Abend beim abstiegsgefährdeten FC Augsburg zum Maßstab, so müssen sich die Mainzer demnächst wohl doch einen neuen Trainer suchen. Denn Klopps Mannschaft bot über die gesamte Spielzeit hinweg eine enttäuschende Leistung und unterlag am Ende verdient. "Wenn man die anderen Ergebnisse sieht, ist es umso bitterer, dass wir die Big points nicht machen", haderte der sichtlich enttäuschte Mainzer Mittelfeldakteur Daniel Gunkel.

Dabei hatte sich die Partie für die Rheinhessen gut angelassen. Obwohl von Anfang der letzte Biss in den Aktionen fehlte, gingen die Gäste, bei denen Christian Demirtas den verletzten Tim Hoogland als rechten Verteidiger ersetzte und Isaac Boakye für den zuletzt glücklosen Felix Borja stürmte, in Führung. Gunkel führte nach einem Foul im Mittelfeld den Freistoß schnell aus und Angreifer Srdjan Baljak lupfte den Ball über den zu zögerlich aus dem Tor geeilten Augsburger Schlussmann Sven Neuhaus ins Netz (11.).

Diese Aktion blieb aber die einzige nennenswerte der Rheinhessen. Die Augsburger kamen nach dem Rückstand besser ins Spiel und glichen zehn Minuten nach der Mainzer Führung aus. Nach einem Steilpass von Patrick Mölzl wirkte die Mainzer Innenverteidigung mit Nikolce Noveski und Neven Subotic unsortiert und gestattete dem ehemaligen Mainzer Imre Szabics die ungestörte Ballannahme und den präzisen Abschluss zum 1:1.

Nach dem Seitenwechsel agierte Mainz zwar optisch überlegen, doch bis in Tornähe konnten Klopps Mannen kaum einmal vordringen. Bezeichnenderweise war ein 30-Meter-Freistoß von Gunkel an den Pfosten die beste Tormöglichkeit der Gäste (60.). Vier Minuten später sorgte der Augsburger Innenverteidiger Roland Benschneider schließlich für Entscheidung zu Gunsten der Schwaben, als er nach einem Freistoß von Lars Müller zum 2:1 einköpfte.

Die Mainzer mühten sich in der Folge um den Ausgleich, doch es fehlte an diesem Abend an Überzeugung und auch an Hingabe.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 09:09
Wie teuer wird das 05-Stadion in Bretzenheim? Genau weiß das derzeit niemand. Fest steht: Auf 60 Millionen Euro hat der Stadtrat die Kosten für den Bau der Coface-Arena inklusive Infrastruktur gedeckelt. Und alle Parteien drängen darauf, dass dieser Deckel nicht angehoben wird.


Von

Michael Erfurth

Nur unter der Hand wird in der Politik die Frage gestellt: Was passiert, wenn dieser Kostenrahmen nicht gehalten werden kann? Denn es gibt einige Beispiele aus anderen Städten, in denen die Baukosten explodiert sind. Es gibt aber auch andere Stadionprojekte, bei denen die Vorgaben eingehalten wurden.

Bislang liegen nur Schätzungen vor, in welchem Rahmen sich die einzelnen Kostenpositionen für den Bau des rund 35 000 Zuschauer fassenden Stadions in Bretzenheim bewegen. 15 Millionen Euro sind für den Grundstückserwerb und die Verkehrsanbindungen sowie weitere Infrastrukturmaßnahmen eingeplant. Auf 40 Millionen Euro wird der reine Stadionbau taxiert, wobei bereits ein Puffer von rund 5 Millionen Euro vorgesehen wurde. Genauere Angaben sind aber erst möglich, wenn die Ergebnisse der Ausschreibungen vorliegen, sagt Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer (FDP) in seiner Funktion als Geschäftsführer der städtischen Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG), die das Projekt treuhänderisch für die Stadt betreut.

Eine Kostenexplosion wie in Karlsruhe, wo der Umbau des Wildparkstadions vom Oberbürgermeister aufgrund der Erhöhung der veranschlagten Baukosten von 58 auf 73 Millionen Euro in dieser Woche vorerst auf Eis gelegt wurde, soll in Mainz auf jeden Fall vermieden werden. Dort hatte OB Heinz Fenrich die Kostenerhöhung mit neuen Wünschen des Erstligisten Karlsruher SC, der ein besseres Parksystem gefordert hatte, aber auch mit Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) begründet.

Der Ausbau des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern ist ein weiteres warnendes Beispiel. Dort waren es vor allem die Stahlpreise und Nachforderungen der Fifa, die das Korsett gesprengt hatten: von 48,3 auf 72 Millionen Euro waren die Kosten gestiegen, um den Betzenberg für die Fußballweltmeisterschaft 2006 herauszuputzen.

Auch in Sinsheim, wo SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp derzeit eine 30 000-Zuschauer fassende Arena für seinen Noch-Zweitligisten TSG Hoffenheim errichtet, sind die Baukosten aus dem

Hintergrund

Ruder gelaufen. 40 bis 45 Millionen Euro wurden 2006 für den Stadionbau und die Schaffung von rund 3000 Parkplätzen veranschlagt, jetzt ist von 60 Millionen Euro die Rede. Als Grund für die Kostensteigerung wird der "schwammige Untergrund" des Geländes an der Autobahn 6 in der Nähe des Auto- und Technikmuseums Sinsheim genannt. Dort mussten über 30 Meter lange Betonpfeiler in den Boden gerammt werden, um dem Bau ein stabiles Fundament zu geben. Auch die allgemeine Teuerung dürfte eine Rolle gespielt haben. Für die Kommune und den Verein ist das aber kein Problem, da der Stadionbau von Mäzen Hopp bezahlt wird. Im Januar 2009 wird nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren im neuen Stadion der Ball rollen: Die TSG Hoffenheim wird - so wie es derzeit aussieht - dann die Rückrunde in der Ersten Fußball-Bundesliga in ihrem neuen Schmuckkästchen einläuten.

Bei einem anderen Projekt, das mit dem Stadionbau in Mainz vergleichbar ist, scheint indes alles rund zu laufen: Im Mai soll der erste Spatenstich für das neue Stadion in Aachen vollzogen werden. Neben dem Tivoli entsteht eine Arena für 32 900 Zuschauer, für die die "Alemannia Aachen GmbH" einen Festpreis von 50 Millionen Euro mit dem Bauträger vereinbart hat. Ähnlich wie in Mainz ist dort ein relativ hoher Anteil von Stehplätzen (11 500) vorgesehen, neben 19 600 Sitzplätzen werden 1270 Business-Seats und 22 Logen geschaffen. "Laut, steil und eng" lautet die Vorgabe der Alemannia-Verantwortlichen für das Fußballstadion - so hatte auch 05-Manager Christian Heidel das Ziel für die Coface-Arena formuliert. Planung und Bau liegt in Aachen in den Händen der Walter Hellmich GmbH, die bereits die Schalke-Arena und die MSV-Arena in Duisburg, die bei den Kostenschätzungen schon mehrfach als Vorbild für Mainz genannt wurde, realisiert hat. 40 Millionen Euro hatte der Neubau im alten Wedaustadion unter der Federführung von Walter Hellmich, der auch Präsident des Erstligisten MSV Duisburg ist, gekostet - von Oktober 2003 bis März 2005 hatten die Arbeiten gedauert, 31 500 Zuschauer fasst die Arena.

Andere positive Beispiele: Von Frühjahr 2005 bis Ende 2006 baute die Hochtief Construction AG im Auftrag der Stadt Magdeburg ein 27 000 Zuschauer fassendes Stadion für 31 Millionen Euro für den Regionalligisten 1. FC Magdeburg. Und in Dresden wird das Rudolf-Harbig-Stadion bis Herbst 2009 für 42 Millionen Euro in eine moderne, 32 400 Zuschauer fassende Arena verwandelt.

Ende des Jahres, so Wirschaftsdezernent Ringhoffer, sei man bei der Ermittlung der Kosten für die Coface-Arena einen großen Schritt weiter. Derzeit bereitet die Stadt in Absprache mit Mainz 05 eine Funktionsbeschreibung vor: Wie viele Sitz- und Stehplätze soll es geben? Wie sieht der VIP-, Logen- und Medienbereich aus? Ende Mai könnte klar sein, wie die Arena beschaffen sein soll. Dann werden europaweit Interessenten, die die Planung und den Bau realisieren möchten, im Rahmen eines Wettbewerbs gesucht. In einer zweiten Stufe wird ein kleinerer Kreis aus diesen Interessenten ausgewählt, die genauere Pläne und Angaben zu den Kosten vorlegen sollen. Nach dem Eingang der Angebote will die Stadt die Entscheidung fällen, wer den Auftrag erhält. Ziel sei es, den Vertrag so zu gestalten, dass die Kostenvorgaben eingehalten werden müssen, erklärt Ringhoffer. "Aber jeder Vertrag hat zwei Vertragspartner."

Wie Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) versichert, laufen die Vorbereitungen zur Schaffung des Baurechts auf vollen Touren: Am 17. April soll dem Bauausschuss der Masterplan des Büros "frankundfeil" vorgelegt werden, am 23. April der Stadtrat darüber befinden. Wenn alles glatt verläuft, könnte Ende 2008 Baurecht für die Coface-Arena herrschen. Noch im Jahr 2010 will Mainz 05 die Coface-Arena eröffnen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/04/2008 10:42

mer. In einem offenen Brief an die Stadtratsmitglieder hat die Initiative "Für ein sinnvolles Stadion in Mainz", die sich gegen den Bau der Coface-Arena in Bretzenheim ausspricht und weiterhin anonym agiert, ihre Position dargelegt. Erneut führt sie an, dass das Projekt in mitten eines Kaltluftentstehungsgebietes errichtet werden soll und daher die Frischluftzufuhr der Innenstadt beeinträchtigt werde. Außerdem bezieht sich die Initiative auf eine "Zielsetzung des Bundestags", wonach "die Bewahrung der Schöpfung" für alle politischen Entscheidungsträger oberste Priorität haben sollte. Durch den Bau wären Landwirte in ihrer Existenz bedroht, behauptet die Initiative.

Neben dem finanziellen Risiko, dass die Stadt mit dem Stadionbau eingehe, nennt die Initiative das Verkehrskonzept als weiteren Kritikpunkt. "Um wildes Parken in ganz Bretzenheim und den Parksuchverkehr zu unterbinden, müsste der Stadtteil mit rund 20 000 Einwohnern an mindestens 17 Tagen im Jahr für rund sechs Stunden komplett abgeriegelt werden", heißt es in dem Schreiben. Schweres Geschütz fährt die Initiative gegen Fußball-Anhänger auf: "Die Anwohner hätten nicht nur Lärm während der Spiele zu ertragen, sondern vor allem vor und nach den Spielen grölende Fans, die an ihren Häusern und Wohnungen vorüberziehen und gegebenenfalls Abfall und Urin in den Vorgärten hinterlassen, wenn nicht gar aus Frust über eine Niederlage Vandalismus zu befürchten ist." Die Mitglieder der Initiative sind nicht bereit, namentlich in Erscheinung zu treten, da sie Angst vor Repressalien hätten.

Das CDU-Ortsbeiratsmitglied Hans-Joachim Nolda wies gestern darauf hin, dass sich der Ortsbeirat Bretzenheim am Mittwoch nicht für den Bau der Coface-Arena ausgesprochen habe. Die CDU habe gefordert, die Verwaltung sollte das Projekt mit größter Transparenz betreiben und die Interessen der Bretzenheimer berücksichtigen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/04/2008 07:30
Klopp plant keine Veränderungen

Trainer von Mainz 05 hat Augsburg-Pleite abgehakt / Ohne Gunkel gegen SC Paderborn?

Vom 14.04.2008

MAINZ Jürgen Klopp kann die Aufregung nach dem 1:2 vom Freitag beim FC Augsburg nicht ganz nachvollziehen. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten meinte am Sonntag, 48 Stunden vor der Partie gegen den SC Paderborn (Dienstag, 17.30 Uhr): "Diese Formation ist in der Lage Anspielstationen zu bieten und Torchancen herauszuspielen", größere Veränderungen seien deshalb nicht zu erwarten.

"Ich merke schon, dass die Stimmung im Umfeld nervös ist. Aber ich wiederhole es, Augsburg kann auf unserem Niveau spielen, das sieht nur niemand so, weil sie unten stehen. Die sind im Gehaltsniveau und Kaderstärke nicht weit weg von uns." Und zudem habe keine zweite Mannschaft in dieser Saison zwei Mal so defensiv "gegen uns gestanden". Seine Mannschaft habe in Augsburg "verdient verloren", aber die Partie sei schnell abgehakt worden. "Es macht keinen Sinn, den Rucksack mit dem schlechten Ergebnis weiter rum zu tragen", meinte Klopp, der befürchten muss, dass Daniel Gunkel gegen den Tabellenletzten fehlt. Der Mittelfeldspieler laboriert an einer schmerzhaften Sprunggelenksverletzung, eine Sehne bereitet Sorgen.

05-Coach zu Slomka

Klare Worte fand der 05-Trainer zur Entlassung von Mirko Slomka beim FC Schalke 04: "Ich weiß nicht, was man sich dabei gedacht hat. Das ist für mich völlig unverständlich. Es ist aber auch nicht die Aufgabe von Schalke 04, mir eine Erklärung zu geben, die für mich plausibel ist."

05-Manager Christian Heidel zog am Sonntag einen Schlussstrich unter Anfragen von Kölner Medien. Dort wird Klopp weiterhin intensiv als Nachfolger von Christoph Daum gehandelt. "Ich bin nicht für die Probleme dort zuständig. Wir sind Mainz 05, und ich beschäftige mich nicht mit der Trainersuche des 1. FC Köln." Der Kölner "Express" hatte gemeldet, Heidel habe gesagt, Klopp gehe definitiv nicht nach Köln. "Das war meine persönliche Meinung, sonst nichts", sagte Heidel am Sonntag dieser Zeitung.

Klopp betonte gestern erneut, nichts mehr zu Spekulationen rund um seine Person sagen zu wollen. In der vergangenen Woche hatte der 40-Jährige erklärt, er verlängere seinen Vertrag am Mainzer Bruchweg um ein Jahr, wenn der Aufstieg gelingt. Ansonsten läuft die Zusammenarbeit nach knapp siebeneinhalb Jahren aus.

Kurioses Dementi aus Köln

Jürgen Klopp gilt als möglicher Nachfolger für Daum. FC-Manager Michael Meier hatte sich vor einigen Wochen mit Klopp getroffen, das steht fest. Gestern Abend ließ dann Kölns Pressesprecher Christopher Lymberopoulos verlauten, es habe kein Treffern zwischen Klopp und Meier gegeben. Zudem habe der Klub ohnehin nicht vor, Klopp als Coach zu verpflichten. "Ich werde in den nächsten Wochen keine Verhandlungen und Gespräche mit anderen Vereinen führen. Zu dem Thema ist damit alles gesagt", hatte Klopp unterstrichen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/04/2008 07:31
Daniel Gunkel bereitet Klopp Sorgen

Mittelfeldspieler muss 24 Stunden Fuß ruhig halten / 05-Training wegen Regen abgebrochen

Vom 14.04.2008

Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 erwartet am Dienstag (Anpfiff schon um 17.30 Uhr) den Tabellenletzten SC Paderborn. Nur ein Sieg hält das Team von Trainer Jürgen Klopp aktiv im Aufstiegsrennen. Sorgen bereitet derweil der Fuß von Mittelfeldspieler und Freistoßspezialist Daniel Gunkel.


Von

Lutz Eberhard

In Nürnberg fiel am Freitag die Partie ins Wasser, am Bruchweg flüchteten die Akteure gestern Nachmittag nach dreißig Minuten vor dem Regen in die Halle unter der Haupttribüne. Nur die Torleute mit Trainer Stephan Kuhnert blieben draußen. Aber das hat wohl keinen Einfluss auf die Heimpartie am Dienstag gegen den SC Paderborn.

"Das Spiel funktioniert nicht so schlecht, so dass etwas geändert werden müsste. Die auf dem Platz stehen müssen besser spielen", urteilte Jürgen Klopp. Bereits am Samstag hatte der Trainer des 1. FSV Mainz 05 eine Teambesprechung abgehalten. "Wir müssen eben auch zwei Tore machen, und das war auch machbar." Klopp plant keine Veränderungen, weil ihm auch die Alternativen fehlen. Im Mittelfeld sind nach Aussage von Klopp Milorad Pekovic und Miroslav Karhan unverzichtbar. Markus Feulner habe eine gute Form und Daniel Gunkel ist bei jedem Freistoß eine Gefahr für den Gegner.

Doch nun droht der Ausfall von Gunkel. "Er hat schon in Augsburg mit schmerzstillenden Medikamenten gespielt. Eine Sehne am Fuß bereitet ihm Probleme. Nach dem Spiel war es noch schlechter. Jetzt hat der Doktor ihm 24 Stunden Ruhe verordnet", schilderte Klopp. "Gut ist anders", aber er habe noch Hoffnung für den Dienstag.

Erste Alternative könnte Elkin Soto sein, der aber ansonsten noch kein Kandidat für die Startelf sei. "Er hätte die Situation dramatisch verändert, wenn er seine Chance rein gemacht hätte. Dann hätte ich eine Nacht überlegen müssen, wie ich ihn rein nehme..." So bleibt dem Kolumbianer nur die Rolle des Jokers. "Ich weiß, dass ich Soto bringen kann. Ich bin froh, dass er in dieser Verfassung ist."

Ruman muss warten

Petr Ruman ist überhaupt noch keine Alternative für das Spiel gegen Paderborn. Klopp hat sich extra das Spiel der zweiten Mannschaft gegen Neunkirchen angeschaut (siehe nebenstehenden Bericht), der tschechische Angreifer war siebzig Minuten auf dem Platz: "Er ist sicher ungeduldig, aber es fehlt noch an Dynamik. Er braucht noch Zeit. Alle müssen geduldig sein, auch er ..." Wieder ein Thema ist dagegen Tim Hoogland auf der rechten Abwehrseite. Er fehlte am Freitag wegen eines Magen-Darm-Infektes. Seine Dynamik wurde in Augsburg vermisst.

"Wir haben uns im Trainingslager viel vorgenommen. Das wird durch ein Spiel nicht zerstört. Ich habe so viele Mails bekommen, da war so viel Mist dabei. Ein Spiel, und deshalb eine große Katastrophe?", fragt Klopp. "Wir haben nicht gedacht, dass wir alle Spiele gewinnen. Die anderen gewinnen auch nicht alles." Und für Paderborn, so der Coach, gehe es jetzt vielleicht um den letzten Funken Hoffnung, oder sie würden befreit aufspielen, weil sie meinen abgestiegen zu sein. Klopp weiter: "Wir müssen uns so verhalten, dass kein Zweifel aufkommt, wer hier zu Hause spielt."

Karten für Gästeblock

Für die Partie am Dienstag, 17.30 Uhr, gibt es noch Karten im Gästeblock. Es wird nur mit knapp hundert SCP-Fans gerechnet. "Die Stadiontore werden am Dienstag um 16 Uhr geöffnet", sagte 05-Pressesprecher Tobias Sparwasser.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/04/2008 07:31
Strutz sieht Stillstand in verquerer Liga
Mainzer Präsident verlangt gegen Paderborn einen Sieg

Harald Strutz war gestern Abend trotz des 1:2 des FSV Mainz 05 am Freitag in Augsburg nicht schlecht gelaunt anzutreffen. Denn der 05-Präsident hatte am Nachmittag Premiere geschaut und dabei gesehen, dass nach dem Kölner 2:2 in Paderborn auch die TSG Hoffenheim mit dem 1:2 gegen Alemannia Aachen Federn gelassen hatte. "Eine verquere Liga, diese zweite Liga", so Strutz, der morgen (17.30 Uhr) gegen den Tabellenletzten aus Paderborn "mehr als eine Reaktion" seiner Mannschaft erwartet. "Ein Sieg ohne Wenn und Aber" sei angesagt.

Strutz hatte in Augsburg eine "schockierende erste und eine frustrierende zweite Halbzeit" gesehen. Ein präsidiales Machtwort vor dem Endspurt hält er dennoch nicht für angebracht. "Der Mannschaft fehlt weniger der Wille, als die letzte Konsequenz, aber Gott sei Dank stehen die anderen ja genauso still wie wir." Strutz ist sicher, "dass wir genauso viel Potenzial in unserem Team haben wie Mönchengladbach und Hoffenheim." Und das Gute: "Wir haben von den letzten vier Spielen gleich drei Heimspiele."


Trainer Jürgen Klopp will derweil nach der Niederlage "nicht alles über den Haufen werfen", die Situation habe sich nicht groß geändert. Die Strategie ist klar: Klopp will Spieler trotz der desolaten Vorstellung nicht in Schutt und Asche reden und ihnen damit noch mehr Selbstvertrauen nehmen. Der "Klopp-Effekt", den sich sein Präsident nach der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung für den Aufstiegsfall erhofft hatte, ist, so Strutz, "leider nicht eingetreten". Gegen Paderborn bangen die Mainzer wegen einer Sehnenverletzung im Sprunggelenk um Daniel Gunkel.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/04/2008 13:52
Wir alle sind Mainzer Wer hat an der Uhr gedreht...?

Vom 14.04.2008

Von
Sven Hieronymus

Ja, jetzt haben wir Gewissheit. ER hat sich geäußert und alle wissen Bescheid. Gehen wir, bleibt er und bleiben wir, geht er. Verstehen Sie? Er bleibt, wenn wir gehen und er geht, wenn wir bleiben. Und wenn wir bleiben und er geht, obwohl wir viel lieber gehen würden, damit er bleibt, dann hat das die Mannschaft absichtlich gemacht und ist für alle Zeiten unten durch.

Genauso wie in Augsburg. Die Mannschaft spielt doch gegen den Trainer! Vor gar nicht allzu langer Zeit hieß es mal: "Wir wollen in zwei Jahren wieder aufsteigen!" Mann, wie die Zeit vergeht. Da habe ich doch wirklich eine ganze Saison verpennt. Aber das passiert, wenn man einen rosaroten Philosophen zitiert: "Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät, stimmt es dass es sein muss, macht er vielleicht dies Jahr Schluss? Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder keine Frage!" Davon gehe ich aus. Selbst wenn wir bleiben und er geht, kommt er sowieso zurück. Denn bitte schön, wo wird er denn so gefeiert, wo darf er denn solche Sprüche raushauen und vor allem: Wo darf er immer so unpünktlich kommen? Wo darf er denn machen was er will und selbst Jahreszahlen in Verträge schreiben? Wo denn? Nur bei uns. Und dann hat er gesagt, er hätte festgestellt, dass die anderen Manager nicht solch einen BMW, nein DFB, also Fußballkompetenz hätten wie Don Heiteli. Und solche Fans gibt´s auch nicht an jeder Ecke und dann bekommen wir auch irgendwann mal irgendwo ein neues Stadion - irgendwann hat es sich ja auch mal ausgebürgerinitiativt.

Da fällt mir ein, was wäre denn, wenn ich als Profifan das genauso machen würde? Wenn ich mich hinstellen würde mit den Worten: "Also wenn wir aufsteigen bleibe ich, wenn nicht dann gehe ich!" Dann suche ich mir auch einen Bundesligisten. Hoffenheim wäre doch eine Alternative. Da würden die Bimmtschicks dem Herrn Hopp ein paar Songs schreiben und eine schöne Aufstiegs-CD basteln und der würde uns aus Dank mit Geld überschütten. Dann müssten wir nicht regelmäßig für "umme" auf irgendwelchen Nichtaufstiegs- oder Abstiegs- oder Nichtabstiegaufstiegsfesten klimpern. Und dann würden wir auch mal den Hauptsponsor in einem Lied preisen und bekämen bestimmt auch mal VIP-Karten und müssten nicht immer die Plörre am Ständchen trinken. Wir würden bestimmt auch mal auf Empfänge eingeladen und nicht immer verleugnet werden. Ja, ich glaube das mache ich.

Oder ich geh nach Wiesbaden und lasse dort meine Fahne Wehen. Schön in die 6 gehockt und ab nach drüben. Immerhin spielen ja in Wiesbaden mehr Mainzer als bei uns. Oder Frankfurt. Die spielen ja bereits erste Liga. Oder Kölle, wer weiß das schon. Genauso mache ich das. Wenn die Jungs es dieses Jahr nicht packen, ist es Zeit für einen Neuanfang. Aber komplett!

Ich habe auch zu meiner Frau gesagt: "Geh mal zum Schönheitschirurgen und lass mal was machen bis zum 18. Mai. Wenn du mir dann gefällst, bleibe ich und wenn nicht, ist es halt Zeit für einen Neuanfang." Ihr würdet mir beide fehlen. Wirklich! Nicht weil ich noch ein Jahr zweite Liga gemeinsam mit euch mitmachen müsste - die Liga macht mir Spaß - aber ohne Euch würde schon was fehlen! Ja, ihr seid Euch ganz schön ähnlich, du und meine Frau... denn sie kommt auch immer zu spät...

Der Autor ist Comedian und Frontsänger von "Se Bummtschacks"
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/04/2008 14:51
Der 1. FSV Mainz 05 muss im Heimspiel gegen den SC Paderborn am Dienstag auf seinen Kapitän Dimo Wache verzichten. Beim Torhüter sind nach dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am vergangenen Freitag erneut starke Schmerzen an dem durch eine Verletzung aus dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (23. März) lädierten rechten Knie aufgetreten. Der 34-Jährige unterzieht sich am Donnerstag einer Arthroskopie des Kniegelenks, bei der über weitere Therapiemaßnahmen entschieden wird. Eine Prognose über die Dauer der Ausfallzeit kann erst nach dem Eingriff getroffen werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/04/2008 07:31
05-Torwart fällt gegen SC Paderborn aus / Arthroskopie am Donnerstag / Gunkel kann heute Abend spielen

Vom 15.04.2008

Ohne Stammtorhüter Dimo Wache, dafür aber doch mit dem Mittelfeldstrategen Daniel Gunkel wird Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 die heutige Partie gegen Schlusslicht SC Paderborn (17.30 Uhr, Bruchweg-Stadion) angehen. Für Wache rückt Daniel Ischdonat ins Tor.


Von

Roland Hessel

05-Manager Christian Heidel schaute sich gestern das Abschlusstraining der Schützlinge von Trainer Jürgen Klopp an. Und der 40-Jährige beschäftigte sich natürlich auch mit dem Thema Wache. "Er rennt ja seit einiger Zeit von Arzt zu Arzt. Man kann jetzt nur abwarten und hoffen, dass es nichts Gravierendes ist", meinte Heidel. Der 34-Jährige Schlussmann hatte schon nach der Begegnung am 23. März gegen die TSG Hoffenheim über starke Schmerzen im rechten Knie geklagt.

Gestern nun ging nichts mehr. Am Donnerstag soll eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. "Wir warten jetzt erst einmal ab", meinte Wache, der aus seiner Niedergeschlagenheit keinen Hehl machte, im AZ-Gespräch. "Ich habe mich schon wesentlich besser gefühlt." Der Mannschaftskapitän bestätigte, dass die Probleme seit der Partie gegen Hoffenheim nicht wesentlich besser geworden sind. "Es war ja nicht so, dass ich eine schmerzfreie Zeit hatte." Für ihn, der nach seiner langwierigen Schulterverletzung erst vor wenigen Wochen ins 05-Tor zurückgekehrt ist, ein herber Rückschlag. "Erst diese lange Schulter-Scheiße und jetzt das. Aber es hat so einfach keinen Sinn."

Klar ist nun, dass Daniel Ischdonat ins Mainzer Gehäuse zurückkehren wird. "Ich bin bereit", meinte der 31-Jährige nach dem gestrigen Abschlusstraining - weiter äußern wollte er sich nicht. Auf der Bank wird Amateur-Keeper Rainer Adolf Platz nehmen. Christian Wetklo, der gestern voll mittrainierte, bleibt noch außen vor. "Christian ist noch nicht so weit", betonte 05-Trainer Klopp.

Immerhin gab es bei einer anderen "Baustelle" gestern Entwarnung. Daniel Gunkel, der aufgrund einer entzündeten Sehne am Fuß am Sonntag eine Trainingspause verordnet bekam, konnte die abschließende Übungseinheit komplett mitmachen. "Daniel wird spielen", sagte Klopp nach den 70 Minuten auf dem Nebenplatz des Bruchwegstadions. Um allen Risiken aus dem Weg zu gehen, bezog aber gestern ein Feldspieler mehr das Mannschaftshotel. Nicht eingecheckt haben lediglich Stefan Markolf, Damir Vrancic, Nejmeddin Daghfous und Petr Ruman.

Neben dem erzwungenen Wechsel im Tor wird es gegenüber der 1:2-Schlappe in Augsburg nur zwei personelle Änderungen geben. Tim Hoogland wird nach auskurierten Magen-Darm-Problemen wieder seine angestammte Position als Rechtsverteidiger beziehen, und im Angriff wird Felix Borja stürmen. Isaac Boakye hatte in Augsburg seine Chance nicht genutzt. "Ich erwarte eine hochprozentige Steigerung", nahm jedenfalls Manager Heidel die, die spielen werden, schon einmal vorab in die Pflicht.

Das SWR-Parkhaus (Am Fort Gonsenheim) kann zum heutigen Spiel nicht von den Fußballfans genutzt werden.

Am Donnerstag beginnt der Vorverkauf für das letzte Heimspiel der Saison gegen den FC St. Pauli (Sonntag, 18. Mai). Ab 8 Uhr sind die Tickets an der Stadion-Hauptkasse und im Internet unter www.mainz05.de erhältlich. Es gilt ein Vorkaufsrecht für Vereinsmitglieder.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/04/2008 07:32
Nach der überzeugenden Vorstellung gegen Wehen (3:0) im Anschluss an das Kurztrainingslager von Grünberg wähnte sich der 1. FSV Mainz 05 auf einem guten Weg im Aufstiegsrennen. Aber just zwei Tage nach der Bekanntgabe von Jürgen Klopp, im Falle des Aufstiegs ein weiteres Jahr am Bruchweg zu bleiben, erfolgte durch eine dürftige Vorstellung der nächste Rückschlag.
Jürgen Klopp
Sah eine dürftige Vorstellung seines Teams: Jürgen Klopp fordert ein konsequenteres Auftreten.
© imago Zoomansicht

Das 1:2 in Augsburg bedeutete die zweite Rückrundenniederlage (drei Siege, sechs Remis). Zum sechsten Mal verpasste es die Mannschaft seit Jahresbeginn, eine Begegnung nach einer 1:0-Führung mit einem Sieg abzuschließen.

"Diesen Vorwurf muss man der Mannschaft machen", erklärte Manager Christian Heidel am Sonntag, "und wenn man ein Spitzenteam sein will, muss man selbst gegen ein solches Bollwerk eine Lösung finden. Da haben uns die spielerischen Mittel gefehlt." Eines ließ er jedoch nicht gelten: "Der Mannschaft fehlende Einstellung zu unterstellen, ist dummes Zeug."

Trainer Jürgen Klopp mochte sich gar nicht mehr groß mit der Niederlage beschäftigen. "Wir müssen wieder konsequenter auftreten und dürfen keine Fragen aufkommen lassen", erklärte der Coach, "gegen Paderborn kann es nur einen Weg geben: Wir müssen den SC brutal unter Druck setzen."
Fragezeichen hinter Gunkel

Um dieses Vorhaben umzusetzen, steht dem Fußballlehrer am Dienstag gegen den Tabellenletzten Außenverteidiger Tim Hoogland (nach Magen-Darm-Problemen) wieder zur Verfügung. Noch ungewiss ist hingegen der Einsatz von Daniel Gunkel. Der torgefährliche Mittelfeldspieler (neun Treffer, acht Assists in dieser Saison) hat eine starke Prellung am Fuß, die Beugesehne ist betroffen.
Arthroskopie bei Wache

Ganz sicher wird hingegen Keeper Dimo Wache ausfallen. Beim Mainzer Kapitän sind nach dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am vergangenen Freitag erneut starke Schmerzen am bereits lädierten rechten Knie aufgetreten. Der 34-Jährige wird sich am Donnerstag einer Arthroskopie des Kniegelenks unterziehen, bei der über weitere Therapiemaßnahmen entschieden werden soll. So konnte der Verein auch noch keine genauen Angaben darüber machen, wie lange Wache genau ausfallen wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:40
Baljak zum "Humba" auf Zaun / Subotic mit dicker Nase und blauem Auge / Dreifach-Torschütze Borja über Klopp: "Ein intelligenter Trainer"

Vom 16.04.2008

Von

Lutz Eberhard

Die Gegengerade war am Dienstagabend fest in der Hand der 05-Fans. Nur gut 30 Anhänger des SC Paderborn standen in ihrer "Ecke" und blieben still. Aber auch einige Plätze im 05-Sektor waren unbesetzt, nicht jeder Fan kann an einem Dienstag um 17.30 Uhr zu einem Fußballspiel gehen, doch die TV-Rechte sorgen für ungünstige Anpfiffzeiten ...

Dafür war Stadionsprecher Klaus Hafner in seinem Element. Wann darf er schon mal sechs Tore präsentieren, wie üblich im Zusammenspiel mit der Mainzer Fangemeinde? Sechs Mal ertönte das "Danke" beim letzten Tor, sechs Mal antwortete der Stadion-Chor mit "Bitte". Das Happening hatte um 19.05 Uhr endgültig begonnen, um 19.11 Uhr schwappte sogar die Welle durch das Stadion. Auch in der nicht ganz so euphorischen Startphase dieser Partie hatten die Zuschauer ihr Team unermüdlich unterstützt.

"Es ist leichter zu den Fans zu gehen, als Tore zu schießen", plauderte Srdjan Baljak. Er ist nun in Mainz angekommen, "es wird besser und besser für mich". Er fühle sich gut und bei seinem Tor habe er sich "zwei Schritte aus dem Abseits heraus bewegt" und gesehen, dass der Torwart weit heraus gerückt sei. "Wir haben etwas gebraucht, um auf Touren zu kommen", sagte Marco Rose, der den am Knie verletzten Dimo Wache als Kapitän vertrat. Für die Gelbe Karte habe er sich bei den Kollegen entschuldigt, es war seine fünfte, damit ist Rose gegen Osnabrück am 27. April, gesperrt. "Ich war vier Mal gefoult worden und hatte 240 Puls ...", erklärte der Verteidiger das Meckern beim Schiedsrichter, der an der Strafraumlinie nicht gepfiffen hatte und Vorteil gelten ließ.

05-Dolmetscher Martin Heininger hatte jede Menge Arbeit, denn Felix Borja war gestern Abend ein gefragter Mann. "Klopp ist ein intelligenter Trainer, der weiß, wann er einen Spieler bringen muss." Der Ecuadorianer war nicht verunsichert, weil er gegen Augsburg nicht in der Startelf gestanden hatte, und "Nein, ich wollte darauf heute keine Antwort geben". Seit seinem ersten Tag in Mainz wünsche er sich den Aufstieg. "Ich war auf mich selbst sauer, dass es nicht so lief. Ich habe meine Leistung nicht abgerufen." Acht Spiele hatte er nach seinem zehnten Tor nicht getroffen, jetzt waren es gleich drei. Zum Torjubel nach dem ersten Treffer lächelte Borja nur. "Nein, er habe keinen Baum pflanzen wollen, es sei vielleicht Samen für den Erstligaaufstieg gewesen", lächelte der Südamerikaner und verschwieg die wahre Auflösung seiner Aktion.

"Wer heute nicht zufrieden ist ...", meinte Präsident Harald Strutz. Kritik verbiete sich bei einem 6:1, so der Klubchef schmunzelnd. Die Spielpause wegen des Pokalfinales am Samstag sei gut. "Da können wir uns für die restlichen fünf Spiele sammeln. Es ist aber gut, mit Schwung und diesem Erlebnis in die nächsten Tage zu gehen."

Manager Christian Heidel sieht im klaren Erfolg über den Tabellenletzten keinen Fingerzeig für die Endphase der Saison. "Es zählen nur noch Siege, jetzt haben wir Osnabrück im Kopf und nicht das Spiel in Köln", betonte er. Zu Borja meinte Heidel: "Das war ein Spiel für ihn, er ist explodiert." Und zum von vielen als Fehleinkauf abgestempelten Baljak bemerkte er: "Er hat seine Zeit gebraucht. Dort, wo er gespielt hat, da stand ein Lastwagen neben dem Tor. Das ist jetzt eine neue Welt. Er hat heute überragend gespielt, Srdjan taut auf."

Mit Blessuren verließen Milorad Pekovic und Neven Subotic das Stadion. Subotic ging mit dicker Nase und blutunterlaufenen Augen davon, Pekovic erklärte: "Ich bin umgeknickt (27. Minute, d. Red.), und es ist wohl eine Zerrung an der rechten Achillessehne. Der Doc hat in der Pause gesagt, ich soll draußen bleiben; die Schmerzen waren schon stark." Die Pause kommt genau richtig, wie auch Markus Feulner feststellte: "Jetzt könne wir uns besinnen, und dann sind alle für den Endspurt fit."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:40
utz. Daniel Ischdonat: Das elfte Saisonspiel für den eigentlich dritten Torwart der 05er, der nach erneuten Knieproblemen von Stammkeeper Dimo Wache wieder zwischen den Pfosten stand. Nahezu beschäftigungslos, obwohl einige Aktionen der Paderborner vor allem in den ersten 45 Minuten nicht ungefährlich waren. Note: 2,5

Tim Hoogland: Er hatte die erste Chance nach knapp vier Minuten und bereitete das 2:0 perfekt per Flanke vor. Unverzichtbar vor allem für das Offensivspiel. Note: 2,5

Neven Subotic: Schon das 28. Punktspiel für den 19-jährigen Verteidiger. Solide Vorstellung, aber eine unnötige Gelbe Karte. Es war allerdings erst die zweite nach 29 Spieltagen. Note: 3

Nikolce Noveski: Der Mazedonier strahlt nicht die gewohnte Sicherheit aus. Schon nach 30 Sekunden mit Problemen gegen Dragan Bogavac, aber ohne Folgen. Note: 3,5

Marco Rose: Beherzte Vorstöße des Kapitäns. Völlig unnötig war seine Gelbe Karte, weil er nun ein Speil gesperrt ist. Note: 3,5

Miroslav Karhan: Im Vergleich zum Augsburg-Spiel körperlich wieder präsent. Nach der Pause auf der geliebten zentralen Mittelfeldposition mit guten Szenen. Böser Schnitzer vor dem Tor der Gäste. Note: 2,5

Daniel Gunkel: Mit unnötigen leichten Fehlern im Spielaufbau, aber zwei gute Freistöße in der ersten Halbzeit. Ging früh raus. Note: 3,5

Milorad Pekovic: Laufstark und kampfstark wie gewohnt. Es lastet viel Verantwortung auf ihm, deshalb sind kleine Fehler im Passspiel entschuldbar. Musste beim Seitenwechsel angeschlagen in der Kabine bleiben. Hatte sich in der 27. Minute verletzt. Note: 2

Markus Feulner: Viel unterwegs, aber der Mittelfeldspieler auf der linken Seite läuft seiner Form hinterher. Rennt sich zu oft fest. Rückte ab der 46. Minute dann auf die rechte Seite. Staubte zum 3:0 an, sein sechster Saisontreffer. Note: 3,5

Felix Borja: Mit den Saisontreffern elf, zwölf und 13. Dazu eine Vorarbeit zu Feulner. Zuletzt hatte er beim dritten Rückrundenspiel in Mönchengladbach getroffen. Diesmal dynamisch und abgebrüht. Note: 1

Srdjan Baljak: Wieder ein starker Auftritt des Serben. Der Stürmer wird mit seiner Spielweise immer wertvoller für die Nullfünfer. Der dritte Saisontreffer, der dritte in der Rückrunde, technisch stark gemacht. Unglaublich fleißig und überlegt im Passspiel. Note: 1

Elkin Soto: Kam nach der Pause für Pekovic. Er braucht Spielpraxis, dann kann er noch wichtig werden im Endspurt der Saison. Note: 3

Chadli Amri: Wurde für seine Laufarbeit belohnt und erzielte das 6:1. Note: 2,5

Bo Svensson: Der Däne durfte im Mittelfeld ran, für Feulner eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Gute Spieleröffnung. Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=ohne Wertung, da Einsatzzeit zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:43
05er tun auch etwas für das Torverhältnis

Vom 16.04.2008

Im eigenen Stadion ist auf den FSV Mainz 05 weiterhin Verlass. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp überzeugte über weite Strecken gegen das Tabellenschlusslicht SC Paderborn und fuhr einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg ein.


Personal: Gegenüber der 1:2-Schlappe in Augsburg gab es bei den Mainzern drei Veränderungen. Daniel Ischdonat rückte für den verletzten Dimo Wache ins Tor, Tim Hoogland übernahm nach überstandener Magen-Darm-Infektion seine angestammte Position als rechtes Glied der Viererkette und im Angriff löste Felix Borja den in Augsburg glücklosen Isaac Boakye ab.

System: Beide Mannschaften agierten im flachen 4-4-2, wobei die Mainzer diese Formation naturgemäß offensiver interpretierten, während Paderborn zwei Abwehrriegel aufbaute, sein Heil in - dann aber durchaus gefällig vorgetragene - Kontern suchten.

Erste Halbzeit: Rund 20 Minuten gelang es den Hausherren kaum, richtig Druck aufzubauen. Zum einen, weil der Gast konzentriert und konsequent verteidigte, zum anderen, weil die 05-Angriffe nicht präzise genug vorgetragen wurden. Mit dem sehenswerten Führungstor durch Srdjan Baljak änderte sich das Bild. Mainz wirkte befreit, Paderborn verlor das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Folgerichtig ging der Aufstiegsaspirant noch vor dem Seitenwechsel durch Felix Borja mit 2:0 in Führung.

Zweite Halbzeit: Mit dem Ausfall von Milorad Pekovic wurde die Mittelfeldkette ordentlich durcheinander gewirbelt. Der eingewechselte Elkin Soto rückte auf die linke Seite, Markus Feulner wechselte nach rechts, Miroslav Karhan ging neben Daniel Gunkel in die Zentrale. An der Überlegenheit änderte sich wenig. Und mit dem 3:0 durch Feulner nach einer Stunde war auch der Deckel drauf.

Fazit: Der Tabellenletzte entpuppte sich als genau der richtige Aufbau-Gegner für eine 05-Mannschaft, die gewiss nicht ohne Bedenken in dieses Spiel gegangen ist. Dass auch das gute Torverhältnis weiter ausgebaut wurde, ist mehr als ein angenehmer Nebeneffekt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:43
05-Coach denkt an die Fans und lobt Baljak

Vom 16.04.2008

rh. An der Tabellensitutation hat sich nichts geändert. Der FSV Mainz 05 wird, wenn der 29. Spieltag heute Abend abgeschlossen sein wird, weiter einen Platz unterm Strich stehen. Doch dass der Kantersieg gegen den Rangletzten aus Paderborn extrem wichtig für die Stimmung rund um das Bruchweg-Stadion ist, wusste 05-Coach Jürgen Klopp nach dem nicht nur für ihn vergnüglichen Fußball-Abend nur zu gut. "Die Leute, unsere Fans, sehen das Glas jetzt wieder halbvoll."

Auch wenn nicht alles so lief wie es sich der Mainzer Coach vorgestellt hat, überwog die Zufriedenheit. "Wir waren nicht überrascht über die Paderborner Leistung. Wir wussten, dass der Gegner Fußball spielen will. Aber meine Mannschaft hat gebissen und den Lohn eingefahren", meinte Klopp, der vor allem Srdjan Baljak hervorhob. "Er war der beste Mann auf dem Platz", lobte der 40-Jährige den Serben, der nach einer über halbjährigen Anlaufzeit nun richtig angekommen zu sein scheint.

Natürlich bekam auch Felix Borja seine persönliche Streicheleinheit. Der beste Mainzer Torschütze hatte in Augsburg eine Denkpause erhalten und sich nun mit drei Treffern zurückgemeldet. "Das vor allem ihm gut getan. Er war ja auch unzufrieden mit sich selbst", meinte Klopp, der auch den "Fall" Marco Rose schnell zu den Akten legte. Der Linksverteidiger hatte sich wegen Meckerns die fünfte Gelbe Karte eingefangen und wird beim nächsten Spiel beim VfL Osnabrück fehlen. "Ich habe mit `Rosi` gesprochen. Er ärgert sich selbst am meisten. Da muss ich nicht noch einen draufpacken. Das wäre nur anders, wenn er es nicht einsehen würde..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:44
Mainz 05 nutzt das punktspielfreie Wochenende und tritt am Montag, 21. April, 18 Uhr, in Neu-Isenburg gegen den Ligakonkurrenten Offenbacher Kickers an.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 07:44
Mainzer Ausrufezeichen
VON ANDREAS HUNZINGER


Am Ende war das Ergebnis deutlich. So deutlich, wie es wahrscheinlich nur wenige der 19 000 Fans im Bruchwegstadion zu Beginn der Partie des FSV Mainz 05 gegen den SC Paderborn hätten vorhersagen wollen. Als Schiedsrichter Christian Bandurski jedoch um 19.18 Uhr gestern Abend abpfiff, stand ein klares 6:1 (2:0) gegen den Tabellenletzten der Zweiten Fußball-Bundesliga. Der Pflichterfolg war dringend nötig - gleichzeitig gewann auch der Rivale 1. FC Köln, so dass die Rheinhessen weiter auf dem undankbaren vierten Rang verweilen. "Das Glas ist wieder halb voll", konstatierte Trainer Jürgen Klopp.

Nach dem Kantersieg hatte es anfangs allerdings nicht ausgesehen. "Wir sind schwer ins Spiel gekommen", umschrieb Aushilfskapitän Marco Rose sehr moderat das, was die Gastgeber zu Beginn geboten hatten. Nach einer Großchance für den nach einer Magen-Darm-Grippe ins Team zurückgekehrten Tim Hoogland (4.) und einem Abseitstor von Angreifer Felix Borja (6.) erlahmte das Mainzer Spiel vollends, die Aktionen wirkten schwerfällig und statisch.


Da aber die Ostwestfalen keinen Deut besser waren, sahen die Zuschauer zunächst sehr mäßigen Fußball. Immerhin erwiesen sich die Gastgeber als äußerst effizient. Mit ihrer dritten Torchance gingen sie durch Srdjan Baljaks schönen Schlenzer in Führung (28.), "das war der Dosenöffner", erklärte Klopp später. Schon elf Minuten später sorgte Borja mit seinem Kopfballtor zum 2:0 für die Vorentscheidung. Spätestens nach dem 3:0 durch Markus Feulner, der nach einem Solo von Borja einschoss (60.), war die Partie gelaufen, "weil meine Mannschaft zusammengebrochen ist", wie Paderborns Trainer Pavel Dotchev kritisierte. Gegen eine desolate Gäste-Mannschaft legte die Klopp-Elf durch Borja (62./83.) und Chadli Amri (90.) bei einem Gegentreffer des eingewechselten Jovan Damjanovic (64.) nach und feierte schlussendlich gar den höchsten Saisonsieg.

Präsident Strutz versöhnt

Entsprechend erleichtert waren alle Mainzer hinterher. "Jetzt können wir alles ein bisschen gelassener sehen", sagte beispielsweise Mittelfeldspieler Daniel Gunkel, während Klopp der Ansicht war, "dass wir die Leute wieder auf unsere Seite gezogen haben".

Und auch Präsident Harald Strutz, der den Auftritt der Mannschaft beim 1:2 in Augsburg noch "schockierend" genannt hatte, war ebenfalls wieder versöhnt. "Bei dem Ergebnis muss man zufrieden sein. Da gibt es nichts zu kritisieren."

Bei aller Freude und Erleichterung über den klaren Erfolg waren sich alle am Bruchweg aber im Klaren: Ein Feuerwerk hatte Mainz 05 mitnichten abgebrannt. "Es hat nicht alles gut ausgesehen", sagte Daniel Gunkel, und auch Trainer Klopp hatte erkannt: "Wir haben sicher nicht die Sterne vom Himmel gespielt." Aber "ein Ausrufezeichen gesetzt" (Gunkel) und der Konkurrenz gezeigt, dass mit dem FSV Mainz 05 im Aufstiegsrennen zu rechnen ist. Möglicherweise wieder in einem Drama bis zum letzten Spieltag.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/04/2008 12:57
Mainz (dpa/lrs) - Der FSV Mainz 05 muss in den kommenden Tagen auf
Milorad Pekovic und Daniel Gunkel verzichten. Die beiden
Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten zogen sich im Spiel am
Dienstag gegen den SC Paderborn (6:1) kleinere Verletzungen zu, wie
der Club am Mittwoch mitteilte. Pekovic pausiert wegen einer leichten
Zerrung in der Wadenmuskulatur, Gunkel leidet an einer Sehnenreizung
im Sprunggelenk und einer Knochenstauchung.

Beide Akteure werden dem FSV damit aller Voraussicht nach im
Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Kickers Offenbach am Montag in
Neu-Isenburg (18.00 Uhr) fehlen. Bis zum Punktspiel beim VfL
Osnabrück am 27. April rechnet Trainer Jürgen Klopp aber wieder mit
den zwei Leistungsträgern.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/04/2008 07:06
Das 6:1 über den SC Paderborn will der Manager des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 nicht überbewertet wissen, Christian Heidel sieht aber eine gute Basis für die fünf finalen Saisonspiele und den Aufstieg in die Erste Liga.


Von

Lutz Eberhard

"Wir haben nicht erwartet, dass wir direkt oben mitspielen. Jetzt ist es umso schöner, dass die Chance zum Aufstieg da ist", meinte Christian Heidel gestern im Gespräch mit der AZ. Der Manager wirkt entspannt, die "Verschnaufpause" wegen des Pokalendspiels am Samstag, sei vor den fünf letzten Spielen nicht schlecht. "Die Kräfte können gebündelt werden, Verletzungen werden auskuriert. Gegen Osnabrück geht es um einen Sieg, auswärts werden nun die Big points gemacht", beschwört der Manager. In Augsburg sei dies leider nicht gelungen.

Aufstieg wegen Relegation

Drei Heimspiele (Alemannia Aachen, 1. FC Kaiserslautern, FC St. Pauli) und zwei Mal auswärts (VfL Osnabrück, 1. FC Köln) seien "eine glänzende Ausgangslage". Natürlich sei es sehr erstrebenswert jetzt aufzusteigen, "denn im nächsten Jahr gibt es die Relegation zwischen dem Drittletzten der Ersten Liga und dem Dritten der Zweiten Liga". Heidel sagt aber auch, wirtschaftlich sei der Aufstieg nicht zwingend, auch wenn der Etat geringer sei als in dieser Spielzeit. Um gut zwei Millionen Euro würde abgespeckt, ein oder zwei Neuzugänge seien aber machbar.

Der Manager kann nicht erkennen, warum Mainz mit der Entscheidung, dass Jürgen Klopp nur bei einem Aufstieg bleibt, ein Risiko eingegangen sei. "Was wissen wir den heute mehr als am 18. Mai? Würden wir heute ein neuen Trainer haben, wüsste der auch nicht, ob wir Erste oder Zweite Liga spielen. Und Spieler wollen dies ja auch wissen." Natürlich dürfe dann keine Hängepartie aus der Trainersuche werden, wenn der Aufstieg verpasst würde. Auch wenn der Plan B nicht in der Schublade liegt, so sagt Heidel: "Das muss dann rasch gehen, auch wenn es vielleicht nicht innerhalb von zehn Tagen gelingt."

Der 44-Jährige gesteht ein, dass er mit Klopp schon über den Trainer-Typ als Nachfolger gesprochen habe. "Wir kennen uns so lange, haben viele Schlachten geschlagen." Als "Männerfreundschaft" möchte Heidel sein Verhältnis zu Jürgen Klopp nicht bezeichnen: "Wir haben ja privat nicht viel miteinander zu tun. Es ist eine Fußball-Freundschaft. Wir bewegen uns in unterschiedlichen privaten Kreisen. Aber natürlich wird ein Abschied von Klopp den Verein verändern. Mainz 05 ist nicht Klopp, aber er ist ein wichtiger Bestandteil." Klopp werde nicht bestimmen, wer sein Nachfolger wird, "aber natürlich macht er sich auch seine Gedanken." Es müsse genau geschaut werden, wer passt - eine "Klopp-Kopie" dürfe es nicht sein. Klar sei, so Heidel: "Wir erwarten, dass ein neuer Trainer sich mit unserem Team intensiv befasst und unsere Philosophie mitträgt." Stand heute geht Heidel aber davon aus, dass diese Überlegungen frühestens in einem Jahr greifen.

"Fans brauchen Geduld"

"Jeder Punkt, der nun verloren geht, der tut besonders weh. Es wird noch viel passieren, ich hätte auch nie gedacht, dass Hoffenheim zu Hause gegen Aachen verliert. Und die Alemannia kommt ja auch noch zu uns ... Und wenn der FCK weiter siegt, dann wird das ein ganz heißes Spiel am Bruchweg." Heidel ist sich sicher, wenn Köln ein Spiel verliert, dass es "dort dann rund geht. Wir haben nach Augsburg die Ruhe bewahrt. Natürlich wird auch mal was schön geredet..."

Nun möchte der 05-Manager die Stimmung vom Dienstag mit nach Osnabrück nehmen und hofft auf die Unterstützung vieler Fans, auch wenn dort wegen der Umbauarbeiten nicht viel Platz zur Verfügung steht. "In den drei Heimspielen brauchen die Fans wieder Geduld. Pfiffe helfen jetzt nicht. Natürlich waren die Leute nach Augsburg sauer, zu Recht. Aber manchmal klagen wir hier auch auf hohem Niveau, wir als Klub und auch die Zuschauer", weiß Heidel.

Während die Aufstiegsfrage noch eine Weile unbeantwortet bleibt, läuft beim neuen Stadion alles nach Plan. "Die Ausschreibungen laufen, ich denke nach den Sommerferien können wir was zum Zeigen vorlegen", sagte 05-Manager am Mittwoch.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/04/2008 07:42
Klopp-Mannschaft scheint für den Endspurt gerüstet, muss die spielfreie Zeit aber nutzen

Vom 18.04.2008

MAINZ Bis zum übernächsten Sonntag, dem Auftritt in Osnabrück, können sich die Zweitliga-Fußballer des FSV Mainz 05 auf das große Aufstiegs-Finale einstimmen. Genug Zeit, um sich neu zu justieren. Was trotz des Kantersieges gegen Paderborn nötig ist. Eine Analyse.


Von

Roland Hessel

Tor: Nach dem erneuten Ausfall von Dimo Wache wird Daniel Ischdonat bis zum Saisonende die Nummer eins bleiben.

Gegen Paderborn bekam der 31-Jährige Nullkommanichts zu tun, dies wird in den kommenden Begegnungen bestimmt anders werden. Die Frage ist, wie gut der Routinier mittlerweile die Patzer verdaut hat, die ihm den Stammplatz gekostet haben. Prognose: Der Ex-Trierer wird sich nahtlos einfügen. An ihm wird es nicht liegen, sollte das Aufstiegsziel verpasst werden.

05-Formcheck

Abwehr: Die Viererkette steht, muss aber zumindest in Osnabrück umgebaut werden, weil Marco Rose Gelb-gesperrt fehlen wird. Gut ist, dass genügend Zeit verbleibt, um beim Zweikampf zwischen Christian Demirtas und Stefan Markolf um die vakante Position genau hinzuschauen. Guttun könnte die Pause auch Nikolce Noveski, der zuletzt ein wenig überspielt wirkte und ungewohnte Fehler einstreute. Prognose: Mit nur 30 Gegentoren in 29 Spielen hat die Defensiv-Abteilung bisher mehr als ordentlich gearbeitet. Es spricht auch nichts dagegen, dass die Viererkette das Prunkstück bleiben wird.

Mittelfeld: Auch wenn mit Formschwankungen (Milorad Pekovic, Markus Feulner) oder Verletzungsproblemen (Daniel Gunkel) ausgestattet, bleibt das Mittelfeld der wichtigste Baustein im Aufstiegskampf. Die Torgefährlichkeit und die Kreativität brauchen sich in Liga zwei vor keinem der Konkurrenten zu verstecken. Da mit Elkin Soto (zwei Torvorlagen gegen Paderborn) eine zusätzliche Kreativkraft mit Vehemenz in die Startformation drängt, gibt es auch Alternativen - sowohl personell wie auch spieltaktisch. Prognose: Läuft es in der Zentrale, läuft auch das Spiel des FSV Mainz 05. Mit einem Häuptling Miroslav Karhan an der Spitze, der zuletzt mehr und mehr Verantwortung übernahm, wird es zu keinem Einbruch kommen. Gefahr besteht nur bei Ausfällen. Denn bis auf Soto gibt es für die mittlere Viererkette derzeit keine Alternativen.

Angriff: Die Partie gegen Paderborn war Balsam auf die Seelen von Felix Borja und Srdjan Baljak. Während Baljak von Spiel zu Spiel stärker wird, hat Borja seine Torgefahr wieder gefunden. Zudem steht mit dem mittlerweile schmerzfreien Chadli Amri eine ordentliche Alternative parat.

Der mit großen Hoffnungen in der Winterpause gekommene Isaac Boakye hängt indes in einem tiefen Loch. Prognose: Halten Baljak und Borja ihre Form, bilden sie ein Angriffsduo, das in Liga zwei vielleicht nur von den Kölnern Patrick Helmes und Milivoje Novakovic getoppt wird. Dem serbisch-ecuadorianischem Tandem ist zuzutrauen, die entscheidenden Nadelstiche im Aufstiegskampf zu setzen.

Fazit: Viele Baustellen gibt es derzeit nicht. Und da die Pause gerade zur rechten Zeit kam, um zum einen die Wehwehchen (Gunkel, Pekovic) auszukurieren, zum anderen den zuletzt schwankenden Akteuren (Noveski, Feulner) das Durchatmen zu gestatten, wird der FSV Mainz 05 bis zum Saisonende im Aufstiegskampf ein deutliches Wörtchen mitreden. Das Osnabrück-Spiel am übernächsten Sonntag wird dennoch eine vorentscheidende Bedeutung haben.

Verlieren ist für die Mainzer an der Bremer Brücke verboten. Nur dann kann die sehr gute Ausgangslage gewahrt werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/04/2008 09:59
Masterplan für 05-Stadion nimmt Gestalt an

Schüler stellt im Bauausschuss Zwischenentwurf vor/Neubau der Pfarrer-Landvogt-Hilfe kostet 1,5 Millionen Euro


Vom 18.04.2008

Einen Zwischenentwurf des Masterplanes für das "Multifunktionale Stadion südlich des Europakreisels" präsentierte Baudezernent Norbert Schüler (CDU) gestern im Bauausschuss. Dieser soll noch vor der Sommerpause dem Bauausschuss am 12. Juni und dem Stadtrat am 18. Juni vorgelegt werden.

Von Michael Heinze

Geplant ist, in den gleichen Sitzungen den Babauungsplanentwurf "B 157" in Planstufe I vorzulegen. "Wir sind sehr intensiv an der Arbeit, den Masterplan fertigzustellen", betonte Schüler und sprach davon, dass man am Europakreisel II "mit der Planung passgenau auf die Grundstückssituation hinarbeiten" könne. "Zu 70 Prozent sind wir fertig."

Bei den restlichen 30 Prozent handele es sich insbesondere um Fragen der Wegeführung oder der Abgrenzung zur angrenzenden Feldflur. "Wie wir das machen, wenn die Zuschauer ein paar hundert Meter durch die Gemarkung gehen, müssen wir noch klären", so Schüler. Da die Erschließung der Coface Arena für Fahrzeuge und Fußgänger nur über das Uni-Erweiterungsgelände südlich der Saarstraße und der im Bau befindlichen Fachhochschule geplant sei, müsse man sich mit den Landesministerien abstimmen. Im Juni soll der Stadtrat auch die Grundstücksankäufe für das 05-Stadion absegnen.

1,5 Millionen Euro soll der Neubau der Pfarrer-Landvogt-Hilfe (PLH) in der Wormser Straße kosten. "Die Pfarrer-Landvogt-Hilfe ist von diesem Standort im Bereich des Röhrenlagers der Stadtwerke begeistert", versicherte Baureferentin Ulrike Backes. Laut Backes soll ein Teil der bestehenden Gebäude ausgebaut werden. In der offenen Remise sollen Zwinger für die Hunde der Obdachlosen untergebracht werden. Eventuell auch eine Außentoilette. Die Schießscharten sollen geschlossen werden.

"Im hinteren Bereich wollen wir in Massivbauweise einen mehrgeschossigen Neubau hinstellen", erläuterte Backes. "Im Erdgeschoss bringen wir die Teestube mit den unmittelbar angrenzenden Räumen unter und einen Bereich, in dem die Kleider gereinigt werden können." Im oberen Stockwerk sind Übernachtungsmöglichkeiten für die PLH-Klientel vorgesehen. In dem Betrag von 1,5 Millionen Euro seien die mit 300000 Euro bezifferten Kosten für die Einrichtung - unter anderem sechs Waschmaschinen, sechs Trockner und eine komplett neue Küche - nicht enthalten. Es gelte abzuklären, ob die PLH Teile von der Einrichtung mitbringe, so Backes. "Über Finanzierung und Baubeginn können wir keine Aussagen machen." Schüler sagte, denkbar sei eine Erbbaupachtlösung. Was mit dem übrigen Teil des Stadtwerke-Geländes passiere, sei nicht klar.

In Sachen Masterplan Kindertagesstättensanierung sollen im August erste Ergebnisse vorgelegt werden. Aus dem Zusammenspiel von baulichen und pädagogischen Beurteilungen soll eine Prioritätenliste erstellt werden, die Jugendhilfeausschuss und Bauausschuss vorlegt wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/04/2008 11:35
Für 05-Chef fängt es erst jetzt richtig an
Präsident Harald Strutz spricht von Saisonfinale ohne Angst / "Zukunft ist gesichert"

Vom 19.04.2008

Fußball-Zweitligist Mainz 05 hat die Lizenz für die Erste und Zweite Liga ohne jegliche Nebengeräusche erhalten. Jetzt geht es um die sportliche Qualifikation, der Aufstieg ist das große Ziel. Wir sprachen mit dem Präsidenten des Vereins, Harald Strutz, über die Emotionen im Saisonfinale und die Rolle von Trainer Jürgen Klopp.


Herr Strutz, wie groß ist die Genugtuung, dass die wirtschaftliche Basis für die kommende Spielzeit von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ligaunabhängig ohne Wenn und Aber abgesegnet wurde?

Strutz: Die wirtschaftliche Entwicklung ist mindestens genau so wichtig wie die sportliche. Seit einigen Jahren haben wir auf dem diesem Sektor keine Probleme mehr. Ich glaube, das ist auch eine tolle Bestätigung für die Vereinsführung.

Jetzt geht es um die sportliche Qualifikation. Liga eins oder zwei lautet die Frage. Beginnt nun die Gänsehaut-Phase der Saison?

Strutz: Jetzt fängt es ja erst richtig an. Dieser Spannung, der kann man sich nun nicht mehr entziehen. Das ist für mich persönlich nervenaufreibend. Emotional kann und will ich mich diesem Gefühl auch nicht entziehen. Das ist doch ein besonderes Erlebnis, auch als Vereinsführung. Aber, das alles läuft alles ohne Angst vor der Zukunft ab, sollte das Ziel nicht erreicht werden. Die Zukunft von Mainz 05 ist gesichert, das Stadion kommt. Aber jetzt schon in der Ersten Liga, das wäre halt schöner.

Aber Jürgen Klopp bleibt nur beim Aufstieg. Sie hatten vor Wochen in einem AZ-Interview gesagt, es wäre wichtig den Trainer zu halten?

Strutz: Natürlich ist die jetzt getroffene Entscheidung, er bleibt nur beim Aufstieg, außergewöhnlich. Für viele ist sie auch nicht nachvollziehbar. Aber für den Verein und Jürgen Klopp ist diese Entscheidung perfekt.

Aber beim Nicht-Aufstieg, oder wie Jürgen Klopp es formuliert hat, beim "Klassenerhalt", dann steht ein großer Umbruch innerhalb weniger Wochen bevor. Ist das nicht eine unberechenbare Situation?

Strutz: Diese Art der Entscheidung zeugt von gegenseitigem Respekt. Natürlich ist das emotional eine schwierige Situation, auch zu den Mainzern und den Fans. Wenn der Aufstieg gelingt, dann wollen wir gemeinsam mit Klopp die Erste Liga noch einmal erleben. Klappt es nicht, dann ist es sachlich und fachlich, aber auch emotional nachvollziehbar, dass es ohne Klopp weitergeht. Getrennt werden Mainz 05 und Jürgen Klopp ja nie, es beginnt dann nur ein fußballerisch gesehen anderer Lebensabschnitt.

Mainz 05 im Jahre 2008. Wo steht der Klub in seiner Entwicklung?

Strutz: Beim 100. Geburtstag haben die Fans den Slogan kreiert: Unsere Zeit ist gekommen. Besser kann man es nicht sagen. Mainz 05 ist ein anderer Verein geworden, er bietet ein gemeinschaftliches Erlebnis für die Stadt, für die Mainzer. Wirtschaftlich arbeiten wir solide, und es gibt eine unglaubliche Emotionalität und Leidenschaft. Das ist das, was der Fußball leisten soll. Unser Wirken findet Anerkennung in ganz Fußball-Deutschland.

Haben Sie nicht die Befürchtung, dass dies alles nicht mehr zu steigern ist?

Strutz: Wir haben eine tolle Perspektive, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Das gilt für das Profiteam, aber besonders für den Unterbau, die Junioren und die zweite Mannschaft, die ja wohl bald in der Regionalliga spielt. Unsere Philosophie greift, wir können immer wieder eigenen Nachwuchs nach oben heranführen. Interview

Ich nenne da nur Manuel Friedrich und Mimoun Azaouagh. Und auch Andrej Voronin hat ja nach seinem Aufbauprogramm über unsere Amateure den Weg bis zum FC Liverpool geschafft. Wir haben uns in Mainz die Akzeptanz erarbeitet. Wir sind für viele Mainzer das liebste Kind, ohne dass ich damit der Fastnacht zu nahe treten möchte. Aber das war und ist kein Selbstläufer. Es kam kein Goldengel vorbei.

Welche Prognose wagen Sie für die abschließenden fünf Spiele?

Strutz: Unsere Kraft haben wir schon immer aus der Ruhe geschöpft. Die Mannschaft kann jetzt Kraft schöpfen und jeder einzelne Spieler tankt auf. Unser Team hat die Qualität zum Aufstieg. Entscheidend wird die Kraft, die Geduld und die Überzeugung in die eigene Leistungsfähigkeit sein. Dies alles muss man sich vor dem Spiel in Osnabrück vor Augen führen. Dann werden wir aufsteigen - nur so geht es.

Das Gespräch führte

Lutz Eberhard
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/04/2008 07:07
Einschweißen und schweigen
Der Mainzer Angreifer Felix Borja hat seine Torflaute überwunden und will sich durch nichts vom Ziel Bundesliga ablenken lassen
VON ANDREAS HUNZINGER

Felix Borja will momentan nicht mehr sagen als unbedingt nötig. "No talk", ließ er deshalb jüngst einen Journalisten abfahren. Immerhin ließ der Stürmer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 dann noch wissen, wann er wieder für längere Gespräche zur Verfügung stehen will. "Wenn Bundesliga - talk", erklärte Borja in seinem putzigen Gemisch aus Englisch und Deutsch.

Der am 2. April 1983 in San Lorenzo in der ecuadorianischen Provinz Esmeraldas geborene Angreifer will erst das gemeinsame Ziel mit seinem Arbeitgeber erreichen, ehe er verbal wieder die Offensive suchen wird. "Tore statt Worte" lautet deshalb sein Credo. Genau dafür haben ihn die Mainzer im vergangenen Sommer vom griechischen Erstligisten Olympiakos Piräus ausgeliehen und im Januar dann die Kaufoption für eine Million Euro genutzt und den Spieler bis 2011 verpflichtet. Das 6:1 vorige Woche gegen den designierten Absteiger SC Paderborn hat die Rheinhessen im Hinblick auf die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse weitergebracht. Nicht unbedingt tabellarisch, denn die Mainzer sind nach wie vor Vierter. Aber fürs Selbstwertgefühl war der klare Erfolg sehr wichtig.


Zwischenstation auf der Bank

Felix Borja hat aus der Begegnung mit dem Tabellenletzten seinen persönlichen Nutzen gezogen. Gleich dreimal traf der 1,79 Meter große und 70 Kilogramm schwere Südamerikaner und zeigte dabei eindrucksvoll, warum sie ihn schon in Ecuador so riefen, wie er nun auch in Mainz genannt wird: Känguru. Bei zwei seiner drei Tore stand Borja förmlich in der Luft und wuchtete den Ball dann ins Netz. Für den Mann, der bei Nacional in Ecuadors Hauptstadt Quito 2001 sein Profidebüt gab, waren die Treffer eine Befreiung. Acht lange Woche hatte Borja zuvor nicht getroffen, letztmals am 20. Spieltag Mitte Februar beim Mainzer 1:0-Erfolg in Mönchengladbach. Und nachdem Borja - der durch Kopfballstärke, Athletik und Schnelligkeit überzeugt, aber im Kombinationsspiel deutliche Mängel aufweist - vom Mainzer Trainer Jürgen Klopp beim 1:2 eine Woche zuvor in Augsburg gar auf die Bank gesetzt worden war, kamen die drei Tore gegen Paderborn natürlich wie gerufen.

Nach dem sportlichen Ausrufezeichen war dem Mann aus Ecuador sogar nach Sprechen zumute. Das tat er allerdings äußerst zurückhaltend. Brav sagte Borja, dass "die Hauptsache ist, dass die Mannschaft gewonnen hat", er aber natürlich froh sei, getroffen zu haben. Und dass die Versetzung auf die Bank in Augsburg keine zusätzliche Motivation gewesen und er nicht sauer auf seinen Vorgesetzten sei. "Jürgen Klopp ist ein sehr intelligenter Trainer, der genau weiß, wann er einen Spieler draußen lässt", so Borja. Er sei vielmehr sauer auf sich selbst gewesen, "dass ich zuletzt meine Leistung nicht gebracht habe".

Überbewerten will Borja seine Flaute aber nicht. "Jeder Stürmer hat solche Phasen", sagt er. Borja hakt die schwierigen Wochen ab und schaut lieber in die Zukunft, die ihn ans Ziel seiner Träume bringen soll. "Seit dem ersten Tag in Mainz freue ich mich darauf, in der Bundesliga zu spielen", sagt Borja. Mit weiteren Toren will der Mann, der mit bislang 13 Saisontreffern die Erwartungen am Bruchweg durchaus erfüllt hat, dazu beitragen, dass er sein persönliches Ziel und das seines Arbeitgebers erreicht. Und dann, ja dann will Felix Alexander Borja Valencia auch ordentlich "talk" machen. Das hat er schließlich zugesagt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/04/2008 07:07
Viele Fragezeichen vor Offenbach-Test

Mainzer Liste der möglichen Ausfälle ist beachtlich / Spielpraxis für Torhüter Wetklo?

Vom 21.04.2008

rh. Um im Spielrhythmus zu bleiben, bestreitet Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute Abend um 18 Uhr in Neu-Isenburg ein Testspiel gegen den Liga-Konkurrenten Kickers Offenbach. Mit welcher Aufstellung die Elf von Trainer Jürgen Klopp antreten wird, entscheidet sich erst nach dem Vormittagstraining.

Die Liste der Spieler, die eventuell mittun könnten, aber bei denen eine Schonung sinnvoller wäre, ist durchaus beachtlich. "Unsere Physiotherapeuten waren das ganze Wochenende quasi rund um die Uhr im Einsatz", berichtete 05-Teammanager Axel Schuster. Und sie hatten alle Hände voll zu tun. Milorad Pekovic (Zerrung in der Wadenmuskulatur) und Daniel Gunkel ( Sehnenreizung im Sprunggelenk und Knochenstauchung) hatten sich ihre Verletzungen beim 6:1-Sieg am vergangenen Dienstag gegen Paderborn zugezogen. Stefan Markolf laboriert seit dem Oberliga-Spiel in Saarbrücken an einer Sprunggelenksprellung. Elkin Soto ist wegen einer Bänderdehnung und Kapselreizung im linken oberen Sprunggelenk in Behandlung und Christian Demirtas plagt sich mit muskulären Problemen im Rücken herum. Schließlich hat Isaac Boakye mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen.

"Der eine oder andere könnte natürlich spielen, wenn es um Punkte ginge. Aber die Frage ist ja immer, ob man das Risiko in solch einem Test eingeht", erläuterte Schuster. Deshalb könnte es gut sein, dass Marco Rose im Neu-Isenburger Sportpark Alicestraße zum Einsatz kommt, obwohl er am kommenden Sonntag beim VfL Osnabrück gelb-gesperrt fehlen wird. Sofern seine beiden möglichen Vertreter Demirtas und Markolf nicht doch noch grünes Licht erhalten.

Durchaus möglich übrigens, dass Christian Wetklo zumindest für eine Halbzeit mal wieder Wettkampfpraxis schnuppern könnte. Für den Torhüter, der sich Ende Oktober beim Pokalspiel bei 1860 München eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, könnte der Kick gegen die Kickers genau die richtige Plattform sein, um zu überprüfen, wie seine Schulter in einem Spiel belastet werden kann. Zumal nach dem Ausfall von Dimo Wache ja die Möglichkeit besteht, dass Wetklo in dieser Runde noch gebraucht wird...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/04/2008 11:41
Obwohl wahrscheinlich erst am 18. Mai feststeht, in welcher Liga der 1. FSV Mainz 05 künftig spielt und wie dann der Trainer heißt, steht die Grobplanung für die neue Saison bereits. Der Gesamtetat wird im Aufstiegsfall rund 32 Millionen Euro betragen (Personalkosten rund 17 Millionen), bei Nichtaufstieg sind es 19 Millionen Euro (11).

Die Kadergröße von 24 Spielern soll in etwa beibehalten werden, "für die Bundesliga werden wir uns auf drei bis vier Positionen verstärken", erklärt Christian Heidel. Dem Manager schweben Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen vor, "ob wir auch im Tor etwas machen, müssen wir angesichts der Verletzung von Dimo Wache noch abwarten".

Das Gros des Kaders hat Verträge über diesen Sommer hinaus, lediglich bei vier Spielern ist die Zukunft ungewiss. Den Beratern von Nejmeddin Daghfous (21) und Damir Vrancic (22) hat man signalisiert, die Verträge verlängern zu wollen. In naher Zukunft soll es Gespräche mit beiden Ergänzungsspielern geben, "in denen wir ihnen abhängig von der Ligazugehörigkeit erläutern werden, wie realistisch ihre Einsatzchancen sind", sagt Heidel. Anders gelagert ist der Fall des Brasilianers Wellington. Der kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer 2007 ausgeliehene Linksfüßer (Corinthians Sao Paulo) brachte es auf mickrige sechs Einsätze (ein Assist). Mainz könnte zwar bis Ende Mai die Option ziehen, aber wegen der vereinbarten Ablösesumme von 800000 Euro ist eine Verpflichtung "zurzeit kein Thema", sagt Heidel.

Schwierig ist die Situation auch für Isaac Boakye. Der im Winter vom VfL Wolfsburg für 100000 Euro ausgeliehene Angreifer konnte bisher nur selten überzeugen und steht in der Stürmerhierarchie hinter Felix Borja und Srdjan Baljak. Wie groß Boakyes Chancen auf eine Weiterverpflichtung sind, wollte Heidel nicht sagen. Vor dem Hintergrund der gezeigten Leistungen und einer Ablöseforderung von 1,6 Millionen Euro ist es aber eher unwahrscheinlich, dass Mainz 05 die Kaufoption zieht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 21/04/2008 22:26
Testspiel: Offenbach gewinnt gegen Mainz 05
21. April 2008
In einem Testspiel gegen Ligakonkurrenten Mainz 05 hat Kickers Offenbach mit 2:1 (1:1) gewonnen. Trotz Führungstreffer der Mainzer konnten die Offenbacher das Spiel noch drehen.

Am Montagabend hat Zweitligist FSV Mainz 05 ein Testspiel gegen Kickers Offenbach 1:2 (1:1) verloren. Das Spiel fand in Neu-Isenburg vor 1000 Zuschauern statt. Der Mainzer Daniel Gunkel konnte nach einem abgewehrten Eckball die Führung für seinen Verein erzielen. Die Freude wehrte nicht lange, noch vor der Pause konnte Dino Toppmöller ausgleichen und nach dem Seitenwechsel konnte Stephan Sieger sogar den Siegtreffer für Offenbach erzielen.

Die Mainzer nutzten das Testspiel, um Torhüter Christian Wetklo eine Chance zum Comeback zu geben. Er wurde in der zweiten Halbzeit nach fast halbjähriger Pause aufgrund einer Schulterverletzung eingewechselt.

hier ...

Von Mainz05.de

Mainz 05 (1. Halbzeit): Ischdonat – Hoogland, Subotic, Svensson, Demirtas – Amri, Gunkel, Wellington, Feulner - Jovanovic, Ruman

Mainz 05 (2. Halbzeit): Wetklo – Liesenfeld, Svensson, Noveski, Wellington – Karhan, D. Vrancic, Landeka, Daghfous – Borja, Baljak
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/04/2008 07:06
Heidel: Schlimm und respekt los

Mainz - Eine Falsch mel dung zum Thema Jürgen Klopp hat am Samstag große Wellen geschla gen. Der Nach rich ten­sen der "N 24" sendete wenige Stunden vor dem Pokalend spiel in Berlin die Nachricht, der 05-Trainer werde zur neuen Saison Nach fol ger von Thomas Doll bei Borussia Dortmund.

Gerüchte um den Trainer sorgen für Ner vosität bei den 05-Fans. Dabei hat Jürgen Klopp (hier bei der Auto gramm­stunde mit den 05-Anhängern vor dem Wehen-Spiel) angekün digt, bis zum 18. Mai mit keinem Verein Gespräche zu führen.

Die Meldung ver brei tete sich wie ein Flächen brand. Am Sams tagnach mit tag, wenige Stunden vor dem Anpfiff des Deutschen Pokal fina les in Berlin, ver öffent lichte der Nach rich ten sen der "N 24" auf seinem Live-Ticker via Fern seh­bild die Mär, Jürgen Klopp werde in der neuen Saison Nach fol ger von Thomas Doll bei Borussia Dortmund. Der TV-Sender bezog sich dabei auf "interne Dort mun der Kreise" als Quelle. Innerhalb kürzester Zeit stürzten sich diverse Online-Medien auf dieses Gerücht und ver öffent lich ten die aben teu erlichs ten Versionen dieser Spe­kula tion.

Dementis ignoriert

Inter essant dabei: Dementis wollte eigent lich keiner der Internet-Dienste gelten lassen. Zwar zitierten die meisten Meldungen BVB-Geschäfts füh rer Hans-Joachim Watzke mit den Worten: "Wir haben mit keinem Trainer gespro chen. Wir haben schließ lich einen", doch diese Aussage, so "Spiegel-Online" könne man als taktisch motiviert abtun, schließ lich habe der BVB so kurz vor dem Finale kein Interesse an aus ufern den Per sonal debat ten. "Goal.com" hin ter­fragte Watzkes Ein las sung: "Nur noch ein Lip pen bekennt nis?" und behaup tete, für Klopp wäre das Trai ner amt in Dortmund so etwas wie ein Traumjob, weil Klopp ein BVB-Fan sei. Denn der 05-Trainer habe mehrfach geäußert, dass er die Stimmung dort "einfach nur geil" finde.

Vor der Partie der Dort mun der gegen Bayern München am Abend sagte der 40-Jährige, der als ZDF-Experte vor Ort war, selbst lachend, er bleibe natürlich bei seinem Ver spre chen, bei einem Aufstieg am Bruchweg zu bleiben. Er wisse auch nicht, woher jetzt schon jemand wissen wolle, dass sein Klub nicht aufsteige. Außerdem hat Klopp seit jenem Tag, als er seine Ent schei dung im Rahmen einer Pres sekon ferenz ver kün dete, immer wieder betont, dass er bis zum 18. Mai, dem letzten Spieltag in der Zweiten Liga also, keine Gespräche mit anderen Vereinen führe.

Die ständigen Gerüchte muss der Fuß ball leh rer im Grunde als Unver schämt heit empfinden. Auch dass seine Erklärun gen, von diversen Medien offenbar als Wor thül sen abgetan werden, dürfte Klopp nicht gefallen. Solche Spe­kula tio nen wie die am Samstag unter stel len dem 05-Trainer eindeutig, er würde nicht zu seinem Wort stehen. Nach dem Motto, wenn nur das richtige Angebot komme, gehe Klopp sowieso. Unab hän gig davon, was der 40-Jährige auch ver spro chen haben mag. Als ob Klopp in den vielen Jahren in Mainz jemals seine Ver spre chen gebrochen hätte.

Heidel: "Ich kann das nicht mehr hören"

"Ich empfinde das in erster Linie respekt los Thomas Doll gegenüber", sagte Christian Heidel gestern verärgert. "Fünf Stunden vor einem Pokalend spiel so etwas zu ver öffent lichen. Und dann noch bei einem Nach rich ten sen der, der seriös sein will." Dass sich außerdem viele solcher Falsch mel dun gen auf so genannte "interne Kreise" beziehen, stieß dem 05-Manager sauer auf. "Ich kann das nicht mehr hören."

Man müsse sich doch nur dieses Szenario einmal vor stel len. In irgend einem Gremium des Bun des ligis ten Borussia Dortmund machten sich Funk tionäre nach der Nie der lage gegen Hannover 96 unter der Woche Gedanken darüber, was nach dieser ver korks ten Bun des ligasai son beim BVB geschehen müsse. "Und irgend einer der Herren sagt: Mensch, eigent lich müssten wir ja den Klopp holen", sinnierte Heidel, "Prompt gibt es eine Meldung, Klopp sei als Doll-Nach fol ger im Gespräch."

Der einzige Trost in dieser Ange legen heit sei jedoch die Tatsache, dass jeder, der Jürgen Klopp kenne, wisse, dass diese ganzen Gerüchte jeglicher Grundlage ent behr ten. Mainz 05 lebe seit Jahren mit diesem Umstand, dass sein Trainer ständig irgendwo in Gesprächen stecken soll.

Mainz 05 muss sich damit abfinden

"Ich weiß aber, dass Klopp diese Sache sehr unan genehm war und sein Verhalten Thomas Doll gegenüber erschwert. Kloppo kann ja nichts dafür, aber wie denkt ein Kollege über so etwas?" Doll erklärte nach der 1:2-Nie der lage in Berlin am späten Abend: "Ich finde es einfach respekt los, dass man sich in der heutigen Medien land schaft selbst an einem Finaltag Gedanken über einen Trainer macht."

Mainz 05 selbst, so Heidel, müsse sich damit abfinden. "was sollen wir dagegen tun? Bei uns in Mainz führt dieses Gerede zu keiner Unruhe", sagte Heidel. "Sowohl der Verein als auch unsere Mann schaft können damit umgehen, weil wir darin Übung haben. Das hat uns in der Ver gan gen heit nicht gestört und wird uns auch in der Zukunft nicht stören."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/04/2008 07:49
Test gegen Offenbach verpatzt

Kommt Sippel?

Mainz hat Interesse an Lauterns Torwart
Von ULLI SCHAUBERGER

Für Mainz 05 wird es im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg mächtig spannend. Gestern kassierten die 05er im Test gegen den Ligakonkurrenten Kickers Offenbach eine 1:2-Niederlage. Dabei war Mainz im Neu-Isenburger Sportpark nahezu komplett angetreten.

Doch ausgerechnet die um den Klassenerhalt kämpfenden Offenbacher zeigten den Mainzern, was ihnen in dieser Saison fehlt - ein ausgezeichneter Torhüter.

Offenbach testete als Gastspieler Massimo Colomba (30) vom Schweizer Erstligisten FC Aarau. Und der 1,91 m große Keeper hielt prächtig, ließ nur die 1:0-Führung durch Gunkel (5.) zu. So hätte man sich während der Saison auch den verletzen Dimo Wache gewünscht.

Aber Mainz hat das Problem längst erkannt und die Fühler nach Lautern Torwart Tobias Sippel (20) ausgestreckt. Das große Torwarttalent wäre im Falle eines Abstiegs der Roten Teufel eine Option fürs Mainzer Tor. Sippel ist nach Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Florian Fromlowitz der 4. Torhüter aus der Schule von Ex-Keeper Garry Ehrmann.

Gestern teilten sich Ischdonat (1. Halbzeit) und der wiedergenesene Wetklo das Mainzer Tor. Aber beide konnten die Offenbacher Treffer durch Toppmöller (42.) und Sieger (56.) nicht verhindern.

Eine Niederlage, die nachdenklich macht. Denn Offenbach verzichtete auf seine Topstürmer Bancé und Türker.

Im Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg müssen die Mainzer auf ihre beiden Torhüter bauen und hoffen, dass keine weiteren Fehler passieren. Sonst bleibt der Aufstieg nur ein Traum...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/04/2008 07:49
SV Mainz 05 verliert Testspiel gegen Kickers Offenbach mit 1:2/Wetklo feiert Comeback in der zweiten Hälfte

Vom 22.04.2008

Mit einer mäßigen Leistung und einer 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Liga-Konkurrenten Kickers Offenbach hat sich der FSV Mainz 05 auf den Endspurt der Zweiten Fußball-Bundesliga eingestimmt. In Abwesenheit von Jürgen Klopp gab´s nur zwei Höhepunkte: der Führungstreffer von Daniel Gunkel und das Comeback von Christian Wetklo nach der Pause.


Von

Roland Hessel

Der Mainzer Coach versäumte den Test gegen die Hessen, weil er in Waiblingen einen ZDF-Termin wahrnehmen musste, der wegen ihm schon drei Mal verschoben worden war. Verpasst hat Klopp freilich wenig. Sein Co-Trainer Zeljko Buvac jedenfalls wollte nach den zunächst recht unterhaltsamen, dann aber immer mehr abflauenden 90 Minuten nur wenig sagen: "Da reicht ein Satz. Das war zu wenig."

Buvac ärgerte sich darüber, dass die 05er, die bereits nach sechs Minuten durch einen fulminanten Vollspannschuss aus 28 Metern von Mittelfeldspieler Daniel Gunkel in Führung gegangen waren, nicht nachgelegt hatten. Doch die Mainzer scheiterten entweder am eigenen Unvermögen oder am Offenbacher Test-Torhüter Massimo Colomba. Der Schweizer vom FC Aarau klärte per Fuß gegen Tim Hoogland, entschärfte einen ordentlichen Fernschuss von Christian Demirtas und war auch nach dem Gewaltschuss von Markus Feulner zur Stelle.

Und so kam es, wie es kommen musste. Kurz vor der Pause versuchte Petr Ruman per Grätsche einen Offenbacher Angriff zu unterbinden. Allerdings mit der Folge, dass der Ball genau in den Lauf von OFC-Stürmer Dino Toppmöller kam. Der umkurvte noch 05-Keeper Daniel Ischdonat und schob zum zu diesem Zeitpunkt unverdienten Ausgleich ein (42.).

Trotz der Überlegenheit vor der Pause wollte Buvac nicht von einem guten Auftritt sprechen. "Wir haben klare Torchancen. Aber wir nutzen sie nicht. Das ist zu wenig", wiederholte der Mainzer Co-Trainer, der auch den durchaus erfrischenden Auftritt des Brasilianers Wellington im defensiven Mittelfeld nicht überbewerten wollte: "Das war okay, aber nicht genug, um ihn zu loben."

Die zweite Halbzeit begann zwar wieder mit einer guten Chance für die Mainzer, verflachte spätestens nach der Offenbacher Führung, die Stephan Sieger nach einer Ecke mit einem Volleyschuss unter die Latte erzielt hatte, vollends. Zwar hatten die Mainzer bis auf Bo Svensson und Wellington das komplette Personal ausgetauscht, aber auch die Stammkräfte Miroslav Karhan, Nikolce Noveski sowie den derzeitigen 1a-Sturm mit Srdjan Baljak und Felix Borja ins Rennen geschickt. Trotz der Ausfälle von Isaac Boakye (Magen-Darm), Stefan Markolf, Milorad Pekovic und Elkin Soto (alle Sprunggelenk-Probleme) also durchaus bewährte Kräfte, die sich gestern Abend in Neu-Isenburg dem Wettkampf stellten.

Bleibt also nur noch das Comeback von Christian Wetklo, der in den zweiten 45 Minuten erstmals seit seiner schweren Schulterverletzung, die er sich am 30. Oktober beim Pokalspiel bei 1860 München zugezogen hatte, wieder die Torwarthandschuhe überstreifte. "Das war sehr angenehm nach so langer Zeit", freute sich der Schlussmann. "Es war wichtig, wieder einmal reinzuschnuppern. Und den Ball zum 1:2 hätte ich in einer Woche auch gehalten", flachste der Torhüter.

Mainz 05, erste Halbzeit: Ischdonat - Hoogland, Svensson, Subotic, Demirtas - Amri, Gunkel, Wellington, Feulner - Ruman, Jovanovic.

Mainz 05, zweite Halbzeit: Wetklo - Liesenfeld, Svensson, Noveski, Wellington - Karhan, D. Vrancic, Landeka, Daghfous - Borja, Baljak.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 22/04/2008 08:03
Die Zeichen stehen auf Abschied

Die Uhr für Wellington und Isaac Boakye scheint beim FSV Mainz 05 zum Ende dieser Zweitligasaison abzulaufen. Die Ablösesummen für die beiden Ergänzungsspieler wären dem Klub nach jetzigem Stand der Dinge einfach zu hoch.

Vier Verträge laufen am 30. Juni aus beim FSV Mainz 05. Die Planungen des Fußball-Zweitligisten sind unterschied­lich gelagert. Die Offensivspieler Wellington und Isaac Boakye sind ausgeliehen, bei einer Weiterverpflichtung stehen relativ hohe Ablösesummen im Raum. "Das wäre beim gegenwärtigen Stand beides nicht darstellbar, da beide keine Stammspieler sind", sagt 05-Manager Christian Heidel. Wellington, an dem der brasilianische Erstligist Corinthians Sao Paulo die Transferrechte hat, würde 800 000 Euro Ablöse kosten. Boakye gehört dem VfL Wolfsburg, beim Stürmer sind 1,6 Millionen Euro Ablöse im Ausleihvertrag verankert. Die jeweiligen Kaufoptionen müssten die 05er erst nach Saisonende ziehen. "Im Moment wollen wir keinem der beiden Spieler den Weg verbauen, sich in den restlichen fünf Saisonspielen vielleicht noch in den Vordergrund zu schieben", erklärt Heidel. "Klar ist aber, dass wir für Bankspieler nicht solche Summen investieren können und wollen."

In den nächsten 14 Tagen wird Heidel mit den zuständigen Beratern entsprechende Gespräche führen. "Wunder gibt es immer wieder", sagt Heidel. Das ist gemünzt auf Wellington, der zuletzt nur noch auf der Tribüne saß. Da stehen die Zeichen auf Abschied. Die taktischen Defizite des Mittelfeldspielers, der technisch stark ist, einen guten Schuss hat und auch verwertbare Flanken schlagen kann, sind nach wie vor groß. Zudem fehlt es dem Brasilianer natürlich inzwischen an Spielpraxis, damit auch an Selbstvertrauen.

Von Potenzial eines Isaac Boakye sind Manager Heidel und Trainer Jürgen Klopp nach wie vor überzeugt. Den Ghanaer plagen Anpassungsprobleme an die Mainzer Spielart, an das neue Umfeld. Dazu kommt, dass Boakye zuvor in Wolfsburg eineinhalb Jahre lang fast keine Spielpraxis hatte, auch das schlägt sich nieder in fehlendem Wett­kampfrhythmus und einem unterentwickelten Selbstwertgefühl. Heidel will in Gesprächen mit dem Spieler, dem Berater und dem Wolfsburger Trainer-Manager Felix Magath herausfinden, ob es möglicherweise noch andere Lösungen gibt. "Isaac könnte uns in Zukunft sicher sowohl in der Zweiten, als auch in der Ersten Liga helfen", so Heidel. "Deshalb werden wir darüber sprechen, welche Wege es geben könnte." Eventuell sind die Wolfsburger bereit, die Ablöse neu zu verhandeln. Ein weiteres Jahr Ausleihe dürfte keinen Sinn machen, denn im Sommer 2009 läuft Boakyes Vertrag beim VfL aus, dann wäre der Stürmer ablösefrei, und der abgebende Klub ginge jetzt noch möglichen Transfereinnahmen verlustig. "Wir müssen jetzt erst einmal hören", so Heidel, "welche Vorstellungen der Spieler hat." Komme es mit den Beteiligten Parteien zu keiner Einigung, "dann müsste man sich eben trennen". Grundsätzlich aber habe Boakye die Qualität für eine Zukunft am Bruchweg. Nur nicht für 1,6 Mio Ablöse in diesem Sommer.

Verträge von Vrancic und Daghfous laufen ebenfalls aus

Blieben Damir Vrancic und Nej Daghfous. Vrancic hatte im Sommer 2007 einen 2-Jahres-Vertrag angeboten bekommen. Der Mittelfeldspieler lehnte ab und handelte einen 1-Jahres-Kontrakt aus. "Damir wollte sehen, ob er sich durchsetzen kann bei uns, und danach wollte er freie Hand haben, für einen besseren Vertrag oder für einen Wechsel", erklärt Heidel. Nun müsse man sich unterhalten. Bei einer Zweitligazukunft hätte Vrancic sicher gute Karten. Der 22-Jährige hat sich weiter entwickelt, er hatte auch einige Einsätze in der Ersten und Zweiten Liga, woran es mangelt bei dem werdenden Strategen, das ist die Dynamik im Umschaltverhalten, die Handlungs­geschwindigkeit. "Wir werden Damir für beide Ligen seine Perspektiven aufzeigen", sagt Heidel. Nach einem Aufstieg würde sich der Klub im Mittelfeld natürlich weiter verstärken. Ob Vrancic gewillt ist, dann weiterhin auf der Bank zu sitzen, das müssten nun die Gespräche zeigen. "Wenn er vernünftige Vorstellungen hat", so der Manager, "dann können wir uns eine Vertragsverlängerung vorstellen." Mag sein, dass der Techniker mittlerweile aber auch die Chance sieht, bei einem anderen Zweitligisten Stammspieler zu werden.

Ähnlich gelagert ist der Fall bei Daghfous. Der laufstarke 21-Jährige hatte Zweitligaeinsätze im Sturm und auch im rechten Mittelfeld. Nach einem Aufstieg würde Daghfous in beiden Mannschaftsteilen sicher Probleme haben, in den Spielkader zu gelangen. Auch da will sich Heidel zunächst die Gedanken des Spielers anhören.
"Auch bei Nej können wir uns eine Vertragsverlängerung vorstellen." Da der Manager sich aber heute einer mehr­stündigen Kieferoperation unterziehen muss, können die Verhandlungen erst fortgeführt werden, wenn Heidel wieder im Voll besitz seiner verbalen Kräfte ist.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/04/2008 07:09
Stoffpuma, Boßeln und ein Jahrhunderttor

Von Alfons Batke, Osnabrück.

Der Präsident des FSV Mainz 05 schnaufte am Abend des 26. Oktober 2005 einmal kräftig durch. Mit 4:2 hatte der Erstligist im Elfmeterschießen (2:2 nach 120 Minuten) den Regionalligisten VfL Osnabrück besiegt und war in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. „Zuvor war für uns an der Bremer Brücke nie etwas zu holen“, sagte 05-Boss Harald Strutz und hatte recht: Denn in den zuvor absolvierten fünf Punktspielen auf Zweitligaebene gelang den Mainzern kein einziger Sieg in Osnabrück. Vor dem erneuten Duell am kommenden Sonntag (14 Uhr) blicken wir zurück.

2:1 am 12. Februar 1988: Beide Teams befinden sich im Abstiegskampf, mit dem von 3000 Fans beklatschten Erfolg zieht der VfL an Aufsteiger FSV vorbei. Es ist harte Arbeit, die aber sieben Minuten vor dem Abpfiff durch ein spektakuläres Kopfballtor von Stefan Holze belohnt wird. Vielleicht liegt es ja auch am neuen Maskottchen – ein lila-weiß bedresster Stoffpuma namens „OsPu“, der Betreuer Klaus Leiteritz auf einer Brillenmesse in die Arme lief –, dass die Weichen auf Klassenerhalt gestellt werden. Der freilich ist erst am letzten Spieltag perfekt, mit einem 1:1 bei den Mainzern, die absteigen müssen. Eine halbe Stunde nach Spielende erhält VfL-Trainer Hans-Werner Moors von Präsident Hartwig Piepenbrock den Laufpass.

0:0 am 17. April 1991: Während sich Mainz im oberen Drittel eingerichtet hat, kämpft der VfL erneut um den Klassenerhalt. In der torlosen und niveauarmen Partie vor 4000 Besuchern duellieren sich erstmals die heutigen Trainer Jürgen Klopp und Claus-Dieter Wollitz. Auch in diesem Duell gibt es keinen Sieger, wohingegen Wollitz am Saisonende insbesondere durch sein Last-Minute-Freistoßtor über den SV Meppen (3:2) die Liga rettet.

1:1 am 28. Februar 1993: Der VfL ist mit drei Niederlagen aus der Winterpause gekommen, der letzte Sieg datiert vom 15. November 1992 mit dem 3:2 in Oldenburg. Die Stimmung ist frostig, Coach Hubert Hüring ordnet vor der Mainz-Partie ein zweitägiges Trainingslager in der Sportschule Lastrup an und versucht sich mit Boßel-Wettbewerben im Teambuilding. Mit bescheidenem Erfolg, denn ein nervöser VfL erreicht vor 2500 Zuschauern gerade mal ein Remis. Immerhin sticht der Spieler Wollitz den Spieler Klopp aus, als er in der 76. Minute mit einem verwandelten Elfer wenigstens einen Punkt rettet. Am Ende hat es wenig gebracht, denn in der mörderischen 24er-Liga verfehlt der VfL den Klassenerhalt um zwei Zähler.

2:1 am 22. Oktober 2000: Nach dem Missverständnis Michael Lorkowski ist Lothar Gans als Trainer eingesprungen und haucht dem VfL neues Leben ein. Das 2:1 gegen Mainz ist der zweite Sieg im dritten Spiel des etatmäßigen Managers. 10000 Fans feiern besonders lautstark den zweifachen Torschützen Daniel Thioune und Sturmpartner Christian Claaßen, der beide Treffer vorbereitet. In diesem Match wird Klopp nach 15 Minuten eingewechselt und von Dennis Weiland anschließend „schwindelig gespielt“, wie sich „Kloppo“ noch heute erinnert. Im 2:0 gewonnenen Rückspiel ist er bereits Trainer und hat Weiland nicht aus den Augen verloren, den er nach dem VfL-Abstieg zu 05 holt.

2:2 am 24. August 2003: Es ist das wohl beste Spiel in der kurzen Pagelsdorf-Ära. 13000 Zuschauer sehen einen VfL mit großer Moral und viel Spielwitz – und ein Jahrhunderttor durch Anel Dzaka. Waagerecht in der Luft liegend, befördert er per Hacke eine Flanke von Guido Spork zum zwischenzeitlichen 2:1 in die Maschen. Lakonischer Kommentar des heutigen Koblenzers: „Ich hatte keine andere Chance, den Ball zu treffen.“ Die ARD-Zuschauer wählen die zirkusreife Einlage zum „Tor des Monats“. Was dem VfL allerdings nicht hilft, denn am Saisonende ist er ab- und Mainz aufgestiegen.

2:2 (2:4 im Elfmeterschießen) am 26. Oktober 2005:

Ein packendes DFB-Pokalspiel der 2. Hauptrunde. „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“ heißt es auf einem Transparent vor der Ostkurve, und der Regionalligist hat den Erstligisten tatsächlich am Rande einer Niederlage. Die Tore aus dem Spiel heraus gelingen Thomas Reichenberger und Markus Feldhoff, doch im Elfmeterschießen scheitern Andreas Schäfer und Marcus Wedau. Dennoch ist es ein Spiel, das VfL-Trainer Wollitz gut als Motivationshilfe für den nächsten Sonntag benutzen kann.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 23/04/2008 07:27
05-Keeper will sich nach Comeback für den Notfall fit machen - Stephan Kuhnert: Zum Thema Sippel gibt es nichts zu sagen



Christian Wetklo ist wieder da. Nach seinem Einsatz im Test gegen Kickers Offenbach will der lange verletzte Torwart des FSV Mainz 05 bis Saisonende eine verlässliche Nummer zwei sein - und danach den Konkurrenzkampf auch gegen eine mögliche Neuverpflichtung aufnehmen.
MAINZ. Mehr als fünfeinhalb Monate lagen zwischen Christian Wetklos zweiter schwerer Schulterverletzung und seinem Comeback. Am Dienstagabend stand der Torhüter des FSV Mainz 05 erstmals wieder in einem (Test-)Spiel zwischen den Pfosten; 45 Minuten lang beim 1:2 gegen Kickers Offenbach.

Wetklos sportliche Bilanz des Abends: Beim entscheidenden Treffer von Stefan Sieger war er machtlos, ansonsten hatte er nichts zu tun. "Früher hätte ich den gehalten", witzelte Wetklo hinterher. Wichtiger war die medizinische Bilanz - und die fiel positiv aus. "Keine Schmerzen", bestätigte der Schlussmann gestern der MRZ, "ich bin wieder okay."

Am 30. Oktober vorigen Jahres war Wetklo kurz vor Schluss des DFB-Pokalspiels bei 1860 München so unglücklich gefallen, dass er sich eine Knochenverletzung am rechten Schultergelenk, Bänderrisse und einen Anriss der Bizepssehne zuzog. Mindestens vier Monate Pause hatten die Ärzte damals prognostiziert, doch als Wetklo dann wieder ins Training einstieg, trat ein Folgeproblem auf. "Bei Abwürfen, wenn es auf Schnellkraft ankam, hat der Muskel nicht mitgemacht", erzählt der 28-Jährige. "Da war ein Nerv irritiert, und es war nicht absehbar, wie lange es dauern würde, das in den Griff zu bekommen. Eigentlich musste ich davon ausgehen, dass es in dieser Saison nichts mehr werden würde."


Jetzt ist Christian Wetklo wieder da, und er versichert, nicht nur schmerzfrei zu sein, sondern auch die psychologische Blockade, die Angst vor einer erneuten Schulterverletzung überwunden zu haben. "Im Training ziehe ich vielleicht noch zurück, wenn ich sehe, dass ich kaum Chancen habe, einen Ball zu erreichen. Dann verzichte ich vielleicht mal darauf, in die rechte Ecke zu springen. Aber im Ernstfall würde ich über so etwas gar nicht nachdenken, da versuche ich, jeden Ball zu bekommen."

Dass er trotzdem bis Saisonende Daniel Ischdonat den Vorzug lassen muss, damit hat sich Wetklo offenbar abgefunden. "Ich stelle keine Forderungen", sagt er. "Dafür habe ich nach der langen Pause zu wenig trainiert, und viele Gelegenheiten, außerhalb der Zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln, gibt es ja auch nicht mehr." Seine Aufgabe definiert der vor acht Jahren von Rot-Weiß Essen gekommene Ex-Schalker anders: "Ich will so viel wie möglich arbeiten, um bereit zu sein, falls es nötig werden würde. Wie schnell es manchmal gehen kann, haben wir ja auch in dieser Saison wieder gesehen."


Und was kommt danach? Wetklos Vertrag läuft bis 2010, gleiches gilt für die Kollegen Dimo Wache und Daniel Ischdonat. Zudem verfügen die 05er in Rainer Adolf über den überragenden Schlussmann der Oberliga Südwest, und im derzeit ebenfalls an der Schulter verletzten A-Jugendlichen Pierre Kleinheider über ein großes Talent. Doch die Spekulationen über eine mögliche Neuverpflichtung für die Torhüterposition reißen nicht ab - als heißesten Kandidaten nannte der Boulevard gestern den 20-jährigen Tobias Sippel vom 1.FC Kaiserslautern.


"Sippel ist schon ein absolut talentierter Mann", sagt der Mainzer Torwarttrainer Stephan Kuhnert. "Jemand in diesem Alter, der in einer so schwierigen Lage so hält, ist ein guter Junge, da gibt es nichts." Darüber hinaus jedoch gebe es zum Thema Sippel nichts zu sagen. Knapp vier Wochen vor Saisonende könnte Kuhnert wohl auch dann nichts anderes sagen, wenn die Verantwortlichen sich bereits auf einen neuen Keeper verständigt hätten - wer wollte im heißen Saisonfinale schon riskieren, diejenigen vor den Kopf zu stoßen, die mit ihren Paraden zum Aufstieg beitragen sollen?


Nicht geringer wäre allerdings das Risiko, im Aufstiegsfall auf die Verpflichtung einer potenziellen Nummer eins zu verzichten. Denn wer kann garantieren, dass Dimo Wache nach seiner x-ten Knieverletzung erneut ein Comeback gelingt? Oder dass Christian Wetklo verletzungsfrei bleibt und sich dauerhaft im Tor durchsetzt?

Der 28-Jährige selbst ist gewillt, sich auch einem möglichen neuen Konkurrenten zu stellen. "Früher oder später wird der Verein ganz sicher einen neuen Torwart holen", sagt Wetklo. "Das belastet mich nicht. Ich kenne meine Stärken, und ich bin davon überzeugt, dass ich, sofern ich gesund bin, genügend Qualität habe, um mich gegen jeden anderen, der aktuell in Deutschland zu bekommen wäre, auch durchzusetzen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 24/04/2008 07:09
Zukunft von Vrancic unsicher

18-Jähriger hängt bei 05 durch / Svensson hat Frust überwunden / Klopp lässt VfL kopieren

Vom 24.04.2008

Für den Fall, dass sich kein Profi des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 mehr vor dem Duell am Sonntag (14 Uhr) beim VfL Osnabrück verletzt, wird Trainer Jürgen Klopp nur eine Umbesetzung vornehmen: Für den gelbgesperrten Marco Rose kommt Christian Demirtas ins Team. Reservisten wie Bo Svensson oder Mario Vrancic gehen unterschiedlich mit ihrem Schicksal auf Bank oder Tribüne um. Sicherlich auch eine Frage des Alters.


Von

Jens Grützner

Bo Svensson stand gestern in der vermeintlichen Startformation des FSV Mainz 05 für die Partie in Osnabrück. Der Grund: Der gesetzte Innenverteidiger Nikolce Noveski laborierte noch an einer Oberschenkelprellung. "Aber ich denke schon, dass Nikolce am Sonntag spielt", sagte der 28-jährige dänische Abwehrspieler. Svensson und Kollegen mussten sich einige kritische Worte von Chefcoach Jürgen Klopp gefallen lassen, weil sie gegen die Mainzer B-Formation, die das aggressive 4-3-3 des VfL interpretierte, zu wenig lange Bälle auf die eigenen Stürmer schlugen. Klopp will Felix Borja und Srdjan Baljak in Eins-gegen-eins-Situationen mit den gegnerischen Innendeckern bringen.

In der Winterpause hatte Svensson erklärt, dass er sich im Fall eines weiteren Reservistendaseins am Bruchweg trotz laufenden Vertrags neu orientieren wolle. Schließlich hatte der Mann, der 32 Erstliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach bestritt, auf einen Stammplatz spekuliert. Derzeit weist Svenssons Mainzer Gesamtbilanz aber nur acht Einsätze auf, vier in der bisherigen Rückrunde. "In der Vorrunde war ich frustriert, jetzt habe ich die Situation akzeptiert. Was aber nicht heißt, dass ich mich hängen lasse. Ich gebe weiter jeden Tag alles." Aber an Nikolce Noveski und dem 19-jährigen Überflieger Neven Subotic ist wohl auch vor den letzten fünf Partien im Abwehrzentrum kein Vorbeikommen.

Gedanken an einen Abschied verschwendet Svensson deswegen zurzeit aber angeblich nicht. "Das einzige Thema ist die Hoffnung auf unseren Aufstieg", sagt der 28-Jährige. "Und klar ist auch, dass ich mich in Mainz wohl fühle." Manager Christian Heidel will Bo Svensson weiter im 05-Trikot wissen.

Die Bilanz von Mario Vrancic in dieser Saison: Fünf Zweitliga-Einsätze für den FSV Mainz 05 in der Vorrunde. Acht Spiele für die Mainzer Oberliga-Amateure. Acht Partien im Trikot der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Mittlerweile fühlt sich der 18-Jährige bei der DFB-Auswahl von Alt-Star Horst Hrubesch fast heimischer als am Bruchweg. Vorgestern kam Vrancic in der 78. Minute im Duell mit Serbien in Meuselwitz zum Zug. "Der Trainer wollte die Münchner Sven und Lars Bender mal gemeinsam spielen sehen, deshalb saß ich auf der Bank", so Vrancic. "Ansonsten bin ich weiter gesetzt", sagt er.

Die Deutschen siegten 3:0 und gehen als Favoriten in die Spiele der zweiten EM-Qualifikationsgruppe vom 18 bis 27. Mai in der Slowakei. Die EM-Endrunde läuft vom 14. bis 26. Juli in Tschechien. "Und da will ich natürlich hin. Und dann den Titel holen", sagt der Mainzer.

Dass Mario Vrancic im Verein nicht wie erwartet zum Zuge kommt in seiner ersten kompletten Profi-Saison, wurmt ihn. "Ich fühle mich komisch", sagt er. Und dann: "Ich hatte mir von Ausbildung und Entwicklung mehr erhofft." Weil er im Gegensatz zur vergangenen Saison, in der am Ende sogar sehr gut beim FC Bayern München spielte, gesundheitlich auf der Höhe ist, tut sich der mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattete Techniker schwer, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Dabei hat sich Mario Vrancic noch nicht an das Tempo in gehobenen Zweitliga-Gefilden gewöhnt. Die Handlungsgeschwindigkeit ist in sämtlichen Bereichen angesichts harter Zweikämpfe noch nicht den Erwartungen der Verantwortlichen entsprechend. "Aber ich bekomme keine Rückmeldung von oben", sagt der Youngster. Was aber nicht bedeuten soll, dass er sich alleine gelassen fühlt. "Ich wüsste dann nur, woran es liegt, dass ich nicht in die Mannschaft komme."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 24/04/2008 16:19
Kuhnert gibt sich ganz gelassen
Vertragsverlängerung nur Frage der Zeit / Kehrt Wetklo auf Bank zurück?

Vom 23.04.2008
Das Wetklo-Comeback, eine mögliche Sippel-Verpflichtung und die eigene Zukunft - für Stephan Kuhnert, den Torwarttrainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, gibt es derzeit einige Themen.


Von

Roland Hessel

Dabei gibt sich der 47-Jährige gelassen wie immer. So wiegelt Kuhnert ob seiner Vertragsverlängerung, die noch nicht schriftlich fixiert ist, ab. "Ich bin doch schon so lange hier. Und werde wohl auch bleiben", meint der ehemalige Profi, der seit 21 Jahren in Diensten des FSV Mainz 05 steht und seit 1999 als Torwarttrainer fungiert. "Irgendwann werden wir uns zusammen setzen. Beide Seiten wissen ja Bescheid", ist sich Kuhnert sicher, dass er sich mit 05-Manager Christian Heidel schnell einig werden wird.

Auch ob Christian Wetklo, der am Montag beim Test gegen die Offenbacher Kickers in Neu-Isenburg (1:2) erstmals seit seiner schweren Schulterverletzung vom 30. Oktober wieder für eine Halbzeit im Tor stand, schon am Sonntag beim Punktspiel in Osnabrück wieder zumindest auf die Bank zurückkehren wird, wollte Kuhnert noch nicht sagen. "Allzu viel hat er ja nicht zu tun bekommen. Wir werden jetzt die Trainingswoche noch abwarten und dann kurzfristig entscheiden."

Schließlich hat sich der Mainzer Torwarttrainer natürlich auch bereits mit einem möglichen 05-Interesse an Tobias Sippel, dem 19-jährigen Schlussmann des 1. FC Kaiserslautern, beschäftigt (siehe auch erste Sportseite). "Ich habe gehört, dass er uns angeboten wurde. Sicherlich ist er für sein Alter ein sehr talentierter Torwart, der in der schwierigen Phase, in der sich Kaiserslautern befindet, einen sehr guten Job macht", urteilt der 47-Jährige, der aber auch unterstreicht, dass mit Wetklo, Dimo Wache und Daniel Ischdonat alle drei 05-Keeper auch in der nächsten Saison mit einem Mainzer Vertrag ausgestattet sind. Und da auch Sippel selbst von Kontakten zu Mainz 05 nichts gehört haben will, bleibt auch diese Sache offen. "Er hat ja auch einen Vertrag für die Dritte Liga", weiß Kuhnert.

Noveski pausiert

An der gestrigen Trainingseinheit konnte Nikolce Noveski, der sich beim Spiel gegen Offenbach in der Schlussminute eine Oberschenkel-Prellung zugezogen hat, nicht teilnehmen. Nur eine Laufeinheit absolvierten Ranisav Jovanovic (Verhärtung) und Stefan Markolf (Sprunggelenksprobleme). Isaac Boakye (Magen-Darm-Infekt), Milorad Pekovic und Elkin Soto (beide Sprunggelenk), die allesamt zuletzt pausieren mussten, waren indes wieder mit von der Partie.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 25/04/2008 07:15
CDU begutachtet künftigen Stadion-Standort

Vom 25.04.2008

Von Martin Recktenwald

BRETZENHEIM "Man merkt, die Frischluftschneise ist keine Erfindung", kommentierte Stadtratsmitglied Walter Konrad eine frische Brise, die über die Äcker am künftigen Standort der Coface-Arena strich. Die CDU-Fraktion traf sich gestern auf den Feldern, um sich vor Ort ein Bild vom Gelände des künftigen 05-Stadions zu machen.

Das Thema Frischluft spiele bei der Bauplanung eine entscheidende Rolle, erklärte der Baudezernent, Bürgermeister Norbert Schüler. "Die Höhe des Stadions wird begrenzt, und es wird in Ost-West-Richtung ausgerichtet - es bietet somit dem Wind weniger Widerstandsfläche", erläuterte er.

Verkehrsanbindung

Neben dem 05-Stadion entstehen 1100 zusätzliche Parkplätze. "Das bestehende Parkkonzept Bruchweg mit 2500 Plätzen rund um die Universität wird zusätzlich übernommen", ergänzte Schüler. Auch 150 neue Parkplätze an der Fachhochschule könnten genutzt werden."Die Zufahrt zum Stadion läuft für Besucher ausschließlich über den Europakreisel. Von der Koblenzer Straße aus ist nur Zufahrt für Sonderverkehr wie die Sanitätsdienste", verdeutlichte der Baudezernent anhand eines Übersichtsplans. Der reguläre Verkehr läuft vom Kreisel über eine dreispurige Zufahrt auf das Gelände.

Nahe dem Europakreisel werden auch die Busse des ÖPNV halten - die restlichen 800 Meter müssen die Fans zu Fuß laufen. Bei den Landwirten bestehe teilweise Furcht vor Vandalismus und Verschmutzung, brachte die CDU-Kreisvorsitzende Dr. Andrea Litzenburger in diesem Zusammenhang ins Gespräch. "Dieses Problem ist noch nicht gelöst", räumte Schüler ein. Bis zur Vorlage des komplett fertigen Masterplans am 3. Juni im Stadtvorstand sei aber auch diese, wie alle übrigen noch offenen Fragen, geklärt. Am 10. Juni soll dann eine zweite Bürgerbeteiligung durchgeführt werden, und am 13. Juni könnte der Stadtrat die PlanungsphaseI des formalen Bauplanungsverfahrens einleiten.

Die Belange der Ortsansässigen müssen dabei, nach Ansicht der CDU, im Auge behalten werden. "Für die 650 Meter entfernte Siedlung am Ostergraben könnte eine Verkehrsregelung eingeführt werden, ähnlich der jetzt am King-Park praktizierten", regte der Bürgermeister an. Anwohner hätten an den Spieltagen Zufahrt, aber eben keine Stadionbesucher auf Parkplatzsuche.

36 kritische Fragen

Kritisch sieht die Fraktion ödp/Freie Wähler den Stadionbau in Bretzenheim. In einer Anfrage im Stadtrat stellten sie 36 Fragen zu den Auswirkungen auf Landschaftsbild, Klima, Landwirtschaft, Standortumfeld, Verkehr und Wirtschaft. Nicht alle dieser Fragen könnten derzeit schon beantwortet werden, teilte Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) mit. Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens werde dies jedoch geschehen, da der überwiegende Teil der Fragen ohnehin in Form von Bürgereingaben vorliege und bearbeitet werden müsse.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/04/2008 11:13
Hoffen auf Hoogland-Einsatz

05-Rechtsverteidiger ohne Training nach Osnabrück / Wetklo im Kader

Vom 26.04.2008

Tim Hoogland, der mit Konditionstrainer Axel Busenkell eine Sonderschicht fuhr, und Felix Borja, der die freitägliche Trainingseinheit mit deutlich gebremsten Schaum absolvierte, bleiben die Sorgenkinder des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 vor dem richtungweisenden Match am Sonntag (14 Uhr) beim VfL Onsabrück.

"Ich gehe weiter davon aus, dass Hoogland spielen wird", gab sich 05-Trainer Jürgen Klopp nach der rund 80-minütigen Einheit, in der Torschusstraining auf dem Programm gestanden hatte, optimistisch. Der Rechtsverteidiger, der an einer Adduktoren-Verhärtung laboriert, ist am Freitag ebenso in den Bus gestiegen wie Felix Borja (Probleme an der Patellasehne), der - um es freundlich zu formulieren - das Training am Bruchweg sehr vorsichtig anging. "Man hat ja gesehen, wie er trainiert hat", meinte Klopp. Dennoch sollte der Stürmer am Sonntag in Niedersachsen zur Verfügung stehen.

Bis auf die Spieler, die für die Oberliga-Mannschaft abgestellt wurden (siehe auch unten stehenden Bericht), sind bis auf Stefan Markolf (Sprunggelenksprellung) alle Akteure nach Osnabrück gefahren. Linksverteidiger Markolf, der gebraucht werden könnte, falls Hoogland nicht spielen kann, könnte aber eventuell an diesem Samstag nachreisen.

Erstmals wieder im Kader steht auch Torhüter Christian Wetklo, der für Rainer Adolf (Beckenprellung) als zweiter Keeper auf der Bank Platz nehmen wird.

Dass das Spiel beim forschen Neuling kein leichtes wird, ist dabei allen bewusst. "Wir wissen, was auf uns zukommt und nehmen die Partie sehr ernst", sagte Mittelfeld-Akteur Daniel Gunkel vor der Abfahrt nach Niedersachsen. "Das Spiel ist sehr wichtig für die nächsten Wochen und wir haben die große Chance, einen Bigpoint zu landen", weiß der 28-Jährige. Dass es zuletzt auswärts nicht gerade rund lief, will der Freistoßspezialist nicht verhehlen. "Die letzten Spiele waren wirklich nicht so, wie sie sein sollten. Gerade in Augsburg haben wir uns sehr schwer getan", gibt Gunkel zu, der auf die offensive Spielweise der Osnabrücker baut. "Die spielen schon ein wenig ,wilde Sau´, das kommt uns entgegen. Aber auch wenn sie vielleicht etwas ganz anderes probieren, muss uns das egal sein. Wir müssen unser Ding durchziehen. Nur dann können wir unser Ziel auch erreichen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/04/2008 11:15
Wollitz: Ich passe zu vielen Vereinen

Osnabrücks Trainer glaubt an den Klassenerhalt

Vom 26.04.2008

Claus-Dieter Wollitz führte den VfL Osnabrück als Aufsteiger mit flottem Offensivfußball bislang zu 34 Punkten, auf Platz 13 in der Zweiten Liga. Am Sonntag erwartet der 42-Jährige Mainz 05 mit Chefcoach Jürgen Klopp. Mit Klopp duellierte sich Wollitz erstmals am 17. April 1991 als Spieler. Die Partie endete 0:0.


Herr Wollitz, Sie wollten Ihrem Team vor dem Saisonschlussspurt noch einmal Selbstvertrauen in den Trainingseinheiten einflößen. Was haben Sie angestellt?

Wollitz: Ha, das werde ich Ihnen gerade erzählen. Das ist eine Sache zwischen der Mannschaft und mir.

Vielleicht ansatzweise?

Wollitz: Nur soviel: Wir haben Inhalte gesucht, die uns in der Saison schon stark gemacht haben und diese wieder angesprochen.

Stürmer Thomas Reichenberger dürfte am besten zugehört haben. Schließlich ist er 14-fache Saisontorschütze seit neun Spielen ohne Erfolgserlebnis. Einen solchen Negativlauf hatte auch der 05er Felix Borja, bevor er gegen Paderborn wieder drei Mal traf....


Wollitz: Es haben schon ganz andere Stürmer solche Phasen durchgemacht, Leute, die in der Champions League spielen. So was passiert einfach. Da hilft nur eins: Weiterarbeiten, dann trifft man auch wieder. Dass Thomas in dieser Runde 14 Tore schießen würde, hat ihm doch kein Mensch zugetraut. Sicher wäre es mir auch lieber gewesen, er hätte sie etwas gleichmäßiger verteilt. Aber solange er uns noch zum Klassenerhalt schießt, ist mir alles egal. Dann hat er eine Supersaison hinter sich.

Jetzt kommen die 05er, dann geht´s noch gegen Jena, Fürth, 1860 und Offenbach. Der Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt fünf Punkte. Sie dürften guter Dinge sein was den Ligaverbleib angeht, oder?

Wollitz: Natürlich. Wir müssen das Ganze nur noch verteidigen. Wobei es natürlich noch besser wäre, den Abstand auszubauen. Wir haben noch drei Heimspiele. Vier Punkte aus den letzten fünf Partien könnten schon reichen, da ist also beinahe jedes Spiel ein Matchball. Es gibt wirklich keinen Grund, weshalb wir uns verrückt machen sollten. Das müssen andere: Der 1. FC Kaiserslautern, Aue, Jena, Paderborn - eben die, die unten stehen. Vor Saisonbeginn waren sich alle einig, dass Osnabrück absteigt. Dann haben wir die Leute erst mit unseren Ergebnissen und dann unserer Art und Weise des Fußballspielens überrascht.

Der Lizenzerhalt für die kommende Saison ist an Auflagen und Bedingungen geknüpft. Der Nachweis ausreichender Liquidität muss geführt werden. Interessiert Sie so was, oder konzentrieren Sie sich nur auf den sportlichen Bereich?

Wollitz: Ich bin jetzt vier Jahre hier Trainer, deswegen interessiert mich so was natürlich. Als ich antrat, gab´s den Klub ja schon fast gar nicht mehr. Wir sind in der vergangenen Saison aufgestiegen, jetzt ist der Klassenerhalt realistisch. Die Perspektive stimmt. Aber natürlich müssen die wirtschaftlichen und infrastrukurellen Bedingungen auch wachsen. Die im Bau befindliche Nordtribüne ist ein wichtiger Schritt. Doch es muss bald auch in die Mannschaft investiert werden können, sonst reicht es auf Dauer nicht für Profifußball.

Es gibt Leute, die könnten sich Claus-Dieter Wollitz als Nachfolger von Jürgen Klopp im Fall des Mainzer Nichtaufstiegs vorstellen. Wie sehen Sie das?

Wollitz: Ich passe zu vielen Vereinen: Mainz, Köln, egal wie sie alle heißen, denn ich leiste gute Arbeit. Aber ich beschäftige mich jetzt wirklich nur mit dem VfL Osnabrück. Und für unsere Möglichkeiten ist die Saison, die wir gerade hinlegen, womöglich die größte Sensation in der Vereinsgeschichte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 26/04/2008 18:01
05-Manager Heidel im Interview
„Uns fehlen noch 11 Punkte zum Aufstieg“
Von MIRKO FRANK

BILD: Herr Heidel, Klopp hört beim ZDF auf. Auch auf Anraten von Mainz 05?

Heidel: „Quatsch! Das war ganz alleine seine Entscheidung. Mir wäre es genauso recht, wenn er weitermachen würde. Kloppo hat aufgrund seiner TV-Tätigkeit nicht eine Trainingseinheit am Bruchweg verpasst.“

BILD: Jetzt hat Mainz aber einen Werbeträger weniger...

Heidel: „Klar war es schön, wenn bei den Analysen rund um die DFB-Elf auch ab und zu mal der Name Mainz 05 fiel. Das war nett – mehr nicht.“

BILD: Morgen der nächste Aufstiegs-Thriller in Osnabrück. Niederlagen darf sich Mainz nicht mehr leisten!

Heidel: „Es muss das Ziel sein, jedes Spiel zu gewinnen. Auch in Osnabrück. Es ist mittlerweile ein Fünfkampf um zwei Aufstiegsplätze geworden. Dass Hoffenheim zuletzt geschwächelt hat – damit hatte ich nicht gerechnet.“

BILD: Wie viele Punkte braucht man für den Aufstieg?

Heidel: „60. Das heißt, uns fehlen noch elf Punkte.“

BILD: Mainz hat Erfahrung im Aufstiegskampf. Ist das am Ende entscheidend?

Heidel: „Na ja, da gibt es positive und negative Erfahrungen. Mit 64 Punkten und mit 62 Punkten haben wir den Aufstieg zweimal verpasst. Dann 2004 mit 54 Punkten geschafft. Fakt ist, und das ist unser Vorteil: Hier herrscht die größte Ruhe im Umfeld.“

BILD: Anders, als in Köln...

Heidel: „Ganz anders. Da ist der Druck vom 1. Spieltag da, unbedingt aufsteigen zu müssen.“

BILD: Apropos Köln. Nach dem „Zoff um Klopp“ mal was von ihrem Kölner Kollegen Michael Meier gehört?

Heidel: „Nein. Ich wollte durch meine Äußerungen keine Unruhe in Köln verursachen, aber Unruhe bei uns vermeiden. Das ist mir gelungen.“
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 27/04/2008 19:11
Mainz besiegt Osnabrück mit 2:1

Es war eine hitzige Partie, in der leidenschaftliche Osnabrücker am Ende den souveräneren Mainzern unterlagen. Die 05er behielten in den richtigen Situationen die Nerven, erwiesen sich als das abgebrühtere Team und konnten am Ende drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf sammeln.

Die Gastgeber aus Osnabrück begannen beherzt, Nico Frommer hatte bereits in der sechsten Spielminute die Möglichkeit zum Führungstreffer, als Henning Grieneisen Tim Hoogland überlupfte und den VfL-Stürmer so im Strafraum bediente. Doch der Schusswinkel war zu spitz, Frommers Schuss segelte am Pfosten vorbei. Insgesamt präsentierten sich die Mainzer zunächst zurückhaltend und waren in der Anfangsphase des Spiels eindeutig das besonnenere Team. Die 05-Abwehr konnte jedoch den einen oder anderen Vorstoß der sehr agilen Osnabrücker Offensive gut im Zaum halten. Der VfL erarbeitete sich seine Gefährlichkeit mit vielen schnellen Pässen in die Spitzen, aber auch durch Standardsituationen wie den Freistoß von Pierre de Wit in der 20. Minute, der sein Ziel nur knapp verfehlte. Der erste Mainzer Torschuss folgte in der 23. Minute, doch Srdjan Baljaks schwacher Ball bereite Tino Berbig kaum Probleme. Auch zwei Freistöße von Daniel Gunkel brachten den Ball nicht gefährlich in die Nähe der Maschen. Der VfL war da erfolgreicher und kam in der 35. Minute zur Führung durch einen Elfmeter. Nico Frommer stolperte im Sechzehner über Neven Subotic, Schiedsrichter Stefan Lupp zeigte zum Unverständnis der Mainzer auf den Punkt. Daniel Ischdonat ahnte zwar die richte Ecke, doch Thomas Cichon netzte zum 1:0 ein. Die Osnabrücker Freude hielt aber nicht lange, denn die Mainzer glichen nur vier Minuten später aus. Nach einem Freistoß von Mirsolav Karhan behielt Neven Subotic im Strafaumkampf die Übersicht und stocherte das Spielgerät zum 1:1 ins Tor. Die Partie wurde hitziger, auf und neben dem Platz kam es zu Disputen über die Richtigkeit der Schiedsrichterentscheidungen, doch die 05er ließen sich nicht beirren und gingen Sekunden vor der Pause durch Felix Borja in Führung. Der Ecuadorianer setzte sich nach einem Steilpass erst gegen zwei VfL-Abwehrspieler durch und dann auch gegen den weit raus gekommenen Berbig, der Mainzer Stürmer konnte ins leere Tor einschieben. Kurz zuvor parierte der Osnabrücker Keeper noch einen Torschuss von Markus Feulner, der im Strafraum von Baljak bedient wurde.

Die Mainzer kamen nach dem Führungstreffer in letzter Sekunde gestärkt aus der Kabine und traten viel selbstbewusster auf als noch zu Beginn der Partie. Es ging mehr Offensivbewegung Latte. Osnabrück hatte sich allerdings schnell vom Rückstand erholt und zog ebenfalls wieder nach vorne. Thomas Reichenberger scheiterte zunächst an Ischdonat, dann verhinderte das Aluminium den Ausgleich durch einen Distanzschuss von Henning Grieneisen (57. Minute). Doch auch die Mainzer kamen zu ihren Chancen, Milorad Pekovic konnte sich allein vors Tor kämpfen, am Ende hatte Berbig noch seinen Fuß dazwischen (58. Minute). Die nächste Riesenmöglichkeit ging aufs Konto der Osnabrücker, der für Thomas Reichenberger zur Pause eingewechselte Rouwen Hennings verzog aus der zweiten Reihe Millimeter über die Latte (60. Minute). Die Atmosphäre blieb hitzig. Cichons Freistoß aus 17 Metern verfehlte in der 70 Minute sein Ziel genau wie Chadli Amris Torschuss aus spitzem Winkel (70. und 71. Minute). Auch Tim Hoogland konnte nicht einnetzen, sein Kopfball nach Ecke von Karhan war zu unplatziert (76. Minute). Amri hatte in der 78. Minute das 3:1 auf dem Fuß, doch sein Lupfer ging knapp über den Kasten. Gegen Ende der Partie versuchten die Osnabrücker die androhende Niederlage noch einmal abzuwenden, doch ohne Erfolg. Der eingewechselte Uwe Ehlers scheiterte nach Strafraumgestochere am bereits auf dem Boden befindlichen Ischdonat (88. Minute), dies war die letzte große Möglichkeit des Spiels, am Ende konnten die Mainzer drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen holen. Bereits am Freitag wartet der nächste Gegner auf die 05er, Kaiserslautern ist ab 18 Uhr am Bruchweg zu Gast.

VfL Osnabrück: Berbig – Schuon, Cichon, Ndjeng, Schäfer (86. Ehlers) – Thomik, Heidrich, de Wit, Grieneisen (71. Aziz) – Frommer, Reigenberger (46. Hennings)

Trainer: C.-D. Wollitz

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Noveski, Demirtas (86. Svensson) – Karhan, Gunkel, Pekovic, Feulner (60. Amri) – Borja (78. Boakye), Baljak

Trainer: J. Klopp



Schiedsrichter: S. Lupp (Zossen)

Tore: 1:0 Cichon (35. Minute, FE), 1:1 Subotic (39. Minute), 2:1 Borja (45. Minute)

Zuschauer: 10.000
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 06:58
05er setzen ein Ausrufezeichen

Sieg in Osnabrück kann Schlüsselerlebnis sein

Vom 28.04.2008

Der FSV Mainz 05 hat sich gestern in einem vor leidenschaftlichen Fans leidenschaftlich geführten Spiel 2:1 beim VfL Osnabrück durchgesetzt und somit ein Ausrufezeichen im Zweitliga-Aufstiegskampf gesetzt.


Die Atmosphäre: Die osnatel Arena, früher Stadion "An der Bremer Brücke", ist etwas für Liebhaber. Mitten im Wohngebiet gelegen, erinnert sie auch wegen ihrer teilweisen Klinkerstein-Fassade an Wettkampfstätten in England. Aus dem Bauch der Haupttribüne kommt Grillgeruch. Männer und Frauen an den Zapfhähnen arbeiten im Akkord. Und die insgesamt 12000 Zuschauer gestern erfüllen das Stadion 90 Minuten mit speziellen Leben. Zu einem Musik-Mix des Film-Sountracks "Das Boot" und AC/DCs Thunderstruck betreten die Gladiatoren die Arena. Und diese liefern sich einen leidenschaftlichen Fight. Ab der 82. Minuten sind eigentlich alle K.o. 05-Coach Jürgen Klopp: "Das war richtig Fußball heute."

Das System: Klopp schickt die 05er im gewohnten 4-4-2 auf den Rasen. Im Vergleich zum 6:1 gegen den SC Paderborn ist Christian Demirtas für den gesperrten Linksverteidiger Marco Rose dabei. VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz bietet ein 4-3-3 auf.

Erste Hälfte: Die Mainzer sind sofort drin im Spiel, betreiben extremes Pressing, die Osnabrücker sind beeindruckt. Doch schon nach drei Minuten lassen die 05er stark nach. Die auf mannschaftliche Geschlossenheit und Schnelligkeit gedrillten Gastgeber übernehmen die Initiative. Zwar ist der Elfmeter zum 1:0 unberechtigt, die Führung zu diesem Zeitpunkt aber verdient. Doch angeführt von Neven Subotic geben die Mainzer die passende Antwort - sie nutzen ihre individuellen Vorteile.

Zweite Hälfte: Wieder einmal verschludern die 05er beste Konterchancen. Wollitz schickt am Ende Innenverteidiger Uwe Ehlers in den Sturm. Die Osnabrücker flanken, was die Füße hergeben. Erfolglos.

Fazit: Der Sieg in dieser dichten Atmosphäre könnte das Schlüsselerlebnis im Endspurt sein. Die 05er versammelten sich zehn Minuten nach dem Abpfiff noch einmal zum Kreis auf dem Rasen und nahmen ein gutes Gefühl mit nach Hause.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 06:59
Auf Tribüne verbannt

Der Gelb gesperrte Marco Rose und der verletzte Torwart Dimo Wache, privat waren die beiden angereist, hatten es sich hinter dem Gehäuse von Daniel Ischdonat im Innenraum der osnatelArena bequem gemacht.

Aber nach ihren lautstarken Protesten beim Elfmeterpfiff "wurden wir", so die Schilderung von Rose, "unter Begleitung der örtlichen Polizei auf die Sitztribüne zu den Mainzer Zuschauern gesteckt."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 07:00
Der gute Sieg für Geist und Körper

05-Manager Heidel erhofft sich "Doping für die nächsten Spiele" / Strutz: Jetzt wird es richtig heiß

Vom 28.04.2008

Das Fanspiel in der Halbzeitpause hatte Symbolcharakter: Zwei Mainzer waren gegen zwei Osnabrücker angetreten - beim Torwandschießen und im Bierfaßschleppen. Die 05er waren treffsicher, die VfL-Anhänger gewannen beim Bier. Und so ging dann auch die Partie aus: Die Rheinhessen trafen, und die Norddeutschen waren umsonst viel gelaufen.

Gegen die anrennenden Osnabrücker stemmte sich vor allem Neven Subotic. Der offizielle Torschütze zum 1:1 meinte nach dem Abpfiff, er wisse nicht genau, ob er oder Nikolce Noveski den Ball über die Linie gedrückt habe. "Ich war auf jeden Fall dran, nur ob ich zuletzt den Ball berührt habe, das weiß ich wirklich nicht." Der 19-Jährige hat den Ex-Abwehrchef Manuel Friedrich längst vergessen lassen, der junge Innenverteidiger ist durch nichts zu erschüttern, ob unberechtigter Elfmeterpfiff gegen ihn oder nervöser Nebenmann. "Das war nie ein Elfmeter, ich habe komplett den Ball gespielt", schilderte Subotic die Aktion, der dann das 1:0 für die Gastgeber folgte. Genauso sicher umschiffte er die Frage nach dem nicht gegebenen, vielleicht aber berechtigten Elfmeter in der 69. Minute, als er Marcel Schuon am Trikot gezupft hatte. "Darf man niemand mehr berühren? Das war ein normaler Zweikampf." Für die kommenden Aufgaben hat Subotic nur Siege im Blick: "Wir dürfen nicht auf die anderen schauen. Wir dürfen nicht von anderen Resultaten abhängig sein. Ich habe erzählt bekommen, so war das bei den Nichtaufstiegen."

Auf der Tribüne zittern musste Marco Rose: "Es ist immer schwer zuschauen zu müssen", meinte der Linksverteidiger. Dass nach seiner Gelbsperre, und der nun fünften Gelben Karte für Nikolce Noveski die Abwehr wieder umgebaut werden muss, das schreckt den Linksverteidiger nicht: "Bo ist richtig gut drauf, der lässt nichts anbrennen", ist Rose von der Qualität Bo Svenssons, der für Noveski ins Team rücken wird, überzeugt.

Für 05-Präsident Harald Strutz war wichtig, dass ein "Bigpoint gesetzt" wurde. "Jetzt haben wir alles selbst in der Hand. Jetzt wird es richtig heiß", so der Klubchef. "Ich habe ja gesagt, jetzt geht die Saison richtig los." Das hoffen auch die VfL-Spieler, Kapitän Thomas Cichon eilte zu 05-Manager Christian Heidel: "Ein Sieg gegen Kaiserslautern, dann ist alles klar", wünschte sich der Abwehrspieler.

Für Heidel stand nach den 94 Minuten in der osnatel Arena fest: "Solch knappen Siege bleiben in Geist und Körper. Das ist wie Doping für die nächsten Spiele. Die Dramatik verstärkt alles." Lächelnd berichtete Heidel, dass man vor dem Spiel erfahren habe, dass Schiedsrichter Stefan Lupp noch nie einen Heimsieg gepfiffen habe...

Beim VfL Osnabrück haderten sie mit dem Unparteiischen, aber Heidel meinte, "er hat das alles sehr gleichmäßig verteilt". Nun fordert der 05-Manager zwei Heimsiege gegen den 1. FC Kaiserslautern und Alemannia Aachen. "Wir haben in zehn Tagen drei Spiele, danach kann schon alles vorbei sein. Die Mainzer müssen das vor den beiden Heimspielen so sehen. Ich hoffe, jetzt wird alles geschmückt in der Stadt und die Fahnen an die Autos gesteckt." Ob dies nun ein so genannter "Bigpoint" gewesen sei, da wollte sich der 44-Jährige nicht festlegen: "Wir haben zwei Heimspiele in Folge. Und wir spielen gegen den FCK, während Köln Hoffenheim empfängt. Mal sehen, was da passiert..."

Heidel wird allerdings zu viel über die Situation beim FCK gesprochen. "Auch für uns geht es um was. Was wir vorhaben, ist genauso wichtig. Wenn es für beide klappt, da habe ich ja gar nichts dagegen... Das ist jetzt eine kurze Woche und eine spannende Woche."

05-"Vize" Peter Arens bezeichnete den 2:1-Erfolg als "Büchsenöffner" für die letzten vier Spiele: FCK, Alemannia, 1. FC Köln und St. Pauli. Drei Mal zu Hause, einmal auswärts. "Man denkt, man hat schon alles erlebt...", wartet Arens auf weitere dramatische Spiele seiner Nullfünfer.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 07:05
Viele Emotionen und die besten Wünsche

Die Trainer bekommen sich heftig in die Wolle, aber auch schnell wieder in den Griff

Vom 28.04.2008

grü. Als sich 05-Chefcoach Jürgen Klopp, Co-Trainer Zeljko Buvac und der Osnabrücker Trainer Claus-Dieter Wollitz in der 40. Minute am Spielfeldrand heftig ankeiften, war nicht abzusehen, dass sich Klopp und der VfL-Kollege eineinhalb Stunden später mit einer heftigen Umarmung und den besten Wünschen verabschieden würden.

Buvac hatte Wollitz Ende der ersten Hälfte nach dessen Wutausbruch angesichts einer Schiedsrichter-Entscheidung zugerufen: "Red´ doch nicht so ein Scheiß´." Doch der Osnabrücker hatte etwas anderes verstanden, nämlich: Ihr spielt Scheiß´. Deswegen gerieten sich Wollitz und Buvac noch beim Gang in die Halbzeit fast in die Haare. 05-Teammanager Axel Schuster stürmte herbei, um zu schlichten. Dann klärte sich das Missverständnis auf. "So was passiert schon einmal in solch einer emotionalen Atmosphäre. Ich habe mich gleich entschuldigt und es gab ein Shake-Hands", so Wollitz.

In der Schlussphase war Klopp auf Christian Demirtas und Daniel Gunkel richtig sauer. Demirtas plagte ein Krampf. Als Klopp den Außenverteidiger fragte, ob er raus müsse, gab der 23-Jährige jedoch keine richtige Antwort. Also entschied Klopp eigenmächtig und schickte Bo Svensson aufs Feld. Als Gunkel in der vorletzten Minute auf dem Boden lag und routiniert Zeit schinden wollte, verbot Klopp 05-Arzt Dr. Klaus Gerlach zum Mittelfeldmann zu laufen. Der Cheftrainer wollte partout weitere Nachspielzeit verhindern - diese kostete die Mainzer bei Hannover 96 schon mal einen Sieg. "Und Daniel ist dann ja auch wieder aufgestanden." Auch Chadli Amri bekam noch sein Fett weg. "Dessen Puls war schon fünf Minuten nach der Einwechslung am Anschlag." Deswegen missrieten beste Konter.

Claus-Dieter Wollitz schließlich nahm sich im Abstiegskampf noch den ehemaligen Arbeitgeber 1. FC Kaiserslautern vor. "Ein paar Kilometer von Mainz weg wird seit Jahren Geld verbrannt. Aber da hebt der Stadtrat jetzt mal schnell die Hand und erlässt dem Klub 1,4 Millionen Euro. So was ist Wettbewerbsverzerrung. Aber ich weiß eins: Nach dem 34. Spieltag sind wir nicht abgestiegen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 07:05
Mainz 05 springt zurück auf Rang drei

Zweitligist gewinnt nach spannender Partie mit 2:1 in Osnabrück / Subotic und Borja treffen

Vom 28.04.2008

OSNABRÜCK Der FSV Mainz 05 ist am 30. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder auf den dritten Aufstiegsplatz gesprungen. Das Team von Jürgen Klopp setzte sich gestern vor 12000 Zuschauern in einer spannenden, emotionsgeladenen Partie beim VfL Osnabrück 2:1 (2:1) durch.
Von

Jens Grützner

Am Freitag kommt es nun zu einem besonderen Spiel am Bruchweg zwischen den 05ern und dem gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Kaiserslautern. 05-Trainer Jürgen Klopp: "Ich glaube, es gab noch kein Derby, in dem es um so viel ging. Das Spiel müssen wir gewinnen, wollen wir uns weiter in der Stadt aufhalten. "

Milorad Pekovic flitzte sofort zu Klopp und sprang diesem in die Arme. Bo Svensson, der den letzten gefährlichen Ball der Osnabrücker in der vierten Minute der Nachspielzeit aus dem 05-Strafraum getreten hatte, ballte die Fäuste und brüllte seine Freude heraus. Viele Mainzer eilten zu Keeper Daniel Ischdonat, der den Sieg durch seine Parade in der 88. Minute gegen den zwei Meter vor ihm stehenden Rouwen Hennings gesichert hatte. Derweil sanken die Osnabrücker auf den Rasen. Deren Abstiegskampf geht weiter. Die finalen Bilder bewegter 90 Fußballminuten.

Sicher: Die Gäste hätten aufgrund ihrer klaren Konterchancen in der zweiten Hälfte die Partie früh entscheiden müssen. "Aber für das Gesamterlebnis hier war es besser, dass wir sie nicht gesetzt haben", sagte Klopp. So erzitterte sich der FSV gegen kämpferische, zu Hause bärenstarke Aufsteiger die drei Punkte. Das schweißt weiter zusammen "Und das muss allen in Mainz den finalen Schub geben, das muss die letzte Euphorie in diesem Aufstiegskampf erzeugen", so der Coach.

Zumindest im Derby gegen den FCK müssen die 05er auf Innenverteidiger Nikolce Noveski verzichten. Der Mazedonier sah in der 42. Minute die fünfte Gelbe Karte. Noveski stand nun zum zweiten Mal auswärts in Serie neben sich. In Augsburg verschuldete er beide Gegentore beim 1:2. Gestern leitete er das 0:1 ein. In der 36. Minute verlor der Verteidiger den Ball gegen Marcel Schuon. Dieser schickte Nico Frommer in den 05-Strafraum. Nach einem Zweikampf dort mit Neven Subotic entschied Schiedsrichter Stefan Lupp auf Strafstoß. "Dass das kein Elfmeter war, ist klar", so VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz. Doch Thomas Cichon verwandelte. Und die Führung war verdient, weil die Gastgeber nach starken Anfangsminuten der 05er deren plötzliche Lethargie, die fehlerhaften Zuspiele, nutzten, um sich selbst in Fahrt zu bringen.

Doch dieses Mal reagierten die 05er gut. Allen voran der 19-jährige Neven Subotic zeigte sich nicht geschockt vom Unglück. Nach einem Freistoß von Miroslav Karhan tauchten Subotic und Noveski am langen Pfosten auf, der Amerikaner drückte die Kugel über die Linie. "Aber das war kein freistoßwürdiges Foul", monierte Claus-Dieter Wollitz. Dabei hatte Andreas Schäfer dem Mainzer Tim Hoogland den Ellenbogen ins Gesicht gezogen. Es folgte die überragende Kombination aus Mainzer Sicht: Daniel Gunkel spielte einen langen Flachpass der Extraklasse - seine neunte Torvorlage der Saison. Denn Felix Borja setzte sich im Laufduell mit Dominique Ndjeng und den aus seinem Tor geeilten Tino Berbig durch. Der Ecuadorianer erzielte Saisontreffer Nummer 14 ins leere Netz.

In der zweiten Hälfte gab´s dann die katastrophalen Konter der Gäste. Der eingewechselte Chadli Amri (72., 80.) vergab genauso wie der völlig allein auf Berbig zulaufende Milorad Pekovic (58.) und Miroslav Karhan (74.). Auf der Gegenseite bestürmten die Osnabrücker mit aller Kraft weiter das Tor von Ischdonat. Henning Grieneisen donnerte die Kugel an die Latte (57.), Nico Frommer hätte nach einem tatsächlichen Foul von Neven Subotic einen Elfmeter erhalten können (69.) Claus-Dieter Wollitz: "Aber uns fehlt das Quäntchen Glück, in so einem Spiel noch ein Unentschieden zu holen." Jürgen Klopp: "Wir können aus diesem Spiel viel mitnehmen." Vor allem drei Punkte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 07:06
Zurück auf den Plätzen des Glücks

Dem FSV Mainz 05 genügen in Osnabrück ein paar starke Minuten, um einen wichtigen Erfolg zu landen
VON DANIEL MEUREN

Am heutigen Montag wird Jürgen Klopp im Rahmen einer PR-Aktion der Brillenindustrie zum "Brillenträger des Jahres 2008" gekürt. In den kommenden, entscheidenden Wochen dürfte Klopp seine derart gewürdigte Sehhilfe genügen, um auch das Traumziel vom sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga im Auge behalten zu können. Nach dem 2:1-Sieg beim VfL Osnabrück hat Mainz jedenfalls den Aufstiegsrang drei vom 1. FC Köln zurückerobert. "Das war heute sicher ein wichtiger Sieg, da wir gewonnen haben und Köln nicht", sagte auch Manager Christian Heidel.

Den fünften Auswärtserfolg der laufenden Spielzeit hatten die Mainzer einer starken Phase kurz vor der Pause zu verdanken, in der sie den Führungstreffer der Gastgeber nach einem unberechtigten Foulelfmeter durch Thomas Cichon in der 36. Minute zunächst quasi im Gegenzug egalisierten und dann in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sogar noch das 2:1 erzielten. Das 1:1 nach einer Freistoßflanke von Miroslav Karhan war dabei ein Gemeinschaftswerk von Neven Subotic und Nikolce Noveski, die zuvor in der Entstehung des Osnabrücker Führungstreffers erhebliche Teilschuld auf ihre breiten Innenverteidigerschultern geladen hatten. Felix Borja profitierte bei seinem 14. Saisontreffer unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff schließlich von einem mustergültigen Pass von Daniel Gunkel. Der Ecuadorianer gewann anschließend das Sprintduell gegen seinen Gegenspieler Dominique Ndjeng, umkurvte VfL-Schlussmann Tino Berbig und schob den Ball ins leere Gehäuse.


Im zweiten Spielabschnitt ließen die Mainzer zahlreiche Kontergelegenheiten ungenutzt und mussten den Auswärtserfolg in der Schlussphase in einer Abwehrschlacht verteidigen. Bei einem Lattentreffer des Osnabrücker Stürmers Rouwen Hennings hatten die Mainzer obendrein großes Glück. Manager Heidel bemängelte unterdessen die anfängliche Passivität des Aufstiegsanwärters, der sich in der ersten halben Stunde vom abstiegsgefährdeten Gastgeber den Schneid abkaufen ließ. "Vielleicht hat der völlig unberechtigte Elfmeter für Osnabrück unsere Mannschaft aus dieser Lethargie gerissen", sagte Heidel, dessen Mannschaft am kommenden Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern auf Noveski wegen einer Gelbsperre verzichten muss.

"Es ist jetzt mein Herzenswunsch, dass wir aufsteigen ", sagte derweil Coach Klopp, der bekanntlich nur im Aufstiegsfall seine bislang sieben Jahre währende Arbeit am Bruchweg um eine weitere Spielzeit verlängern würde. "Wir haben auf jeden Fall eine gute Ausgangsposition." Für diese zuversichtliche Prognose muss Klopp nicht mal auf eine rosarote Brille zurückgreifen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 28/04/2008 18:05
Elkin Soto wird am Dienstag im Training des 1. FSV Mainz 05 fehlen. Der Kolumbianer begibt sich gemeinsam mit 05-Manager Christian Heidel zum Internationalen Sportgerichtshof (CAS) nach Lausanne, der am Mittwoch als letzte Entscheidungsinstanz im Vertragsstreit zwischen Soto und seinem ehemaligen Klub Once Caldas ein Urteil fällt. Elkin Soto wird vertreten vom bekannten Schweizer Rechtsanwalt Gianpaolo Moneteri. Once Caldas wirft Elkin Soto im Zusammenhang mit dem Wechsel zum 1. FSV Mainz 05 im Januar 2007 Vertragsbruch vor, der 27-Jährige bestreitet dies entschieden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/04/2008 08:17
Heidel: "Jetzt zählt´s" / Will der KSC Hoogland?

Vom 29.04.2008

Die Freude über den wichtigen Auswärtserfolg beim VfL Osnabrück ist noch gegenwärtig, da richten sich die Blicke des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 schon auf das nächste Groß-Ereignis. Am Freitag können die Rheinhessen im rheinland-pfälzischen Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern (18 Uhr, Bruchweg) den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg machen.


Von

Jens Grützner

und Roland Hessel

"Wir haben schon jede Menge Resonanz bekommen. Die Stadt rüstet für das Spiel", freute sich gestern 05-Manager Christian Heidel, der natürlich weiß, dass das der Dreier im Derby immens wichtig wäre, aber auch sagt: "Rechenspiele bringen nichts. Wir müssen nur auf uns schauen." Fakt ist, dass Mainz aufsteigt, wenn die restlichen vier Spiele gewonnen werden. "Aber das sagen die Kölner ja auch", weiß Heidel, dass die Rheinländer, die derzeit einen Zähler hinter Mainz stehen und die 05er am vorletzten Spieltag empfangen, die gleiche Ausgangslage haben: "Vor zwei Wochen hatte der FC gedacht, er wäre schon aufgestiegen" - nach der 1:2-Pleite der 05er in Augsburg lag der Topfavorit wieder auf Platz drei. Doch zwei Spieltage später hat sich das Blatt gewendet, weil die Kölner jetzt in der Nachspielzeit das 3:3 in Aue kassierten und der FSV eben 2:1 in Osnabrück siegte. "Es geht darum, Ruhe zu bewahren. Das haben wir auch getan, als der FC in der Trainerfrage Unruhe zu uns bringen wollte", so der Mainzer. Der Kölner Manager Michael Meier hatte Heidel öffentlich zum Lügner gestempelt, nachdem dieser auf wiederholte Anfragen Kölner Medien erklärte hatte, dass es mal ein Treffen zwischen 05-Coach Jürgen Klopp und Meier wegen einer möglichen gemeinsamen Zukunft beim Traditionsverein gegeben habe. Denn die Zukunft von Trainer Christoph Daum beim FC ist selbst im Fall des Aufstiegs nicht geklärt. Meier warf Heidel öffentlich vor, absichtlich Störfeuer abzubrennen. "Jetzt spielen die Kölner gegen Hoffenheim, das gucken wir uns mal ganz genau an", so Heidel. Es ist das Duell des Zweiten beim Vierten. Die Kölner stehen in dieser Partie am Sonntag unter großem Zugzwang. Dass die 05er ihrerseits schon am Freitag im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder etwas zu verlieren haben - und mit dieser Situation noch nie gut umgegangen sind -, erschreckt Heidel nicht. "Jetzt zählt´s. Wir haben noch drei Heimspiele und das Auswärtsspiel in Köln. Unsere Ausgangslage ist besser als die 2004 beim ersten Aufstieg. Vier Siege und wir sind durch." Aber die 05er wollen, egal , was gegen den FCK passiert, weiter Ruhe bewahren. "Eine Garantie für Erfolge ist das nicht, aber Ruhe hat uns bisher immer geholfen."

Die Ruhe bewahren will Heidel auch bei den Spekulationen, dass Bundesligist Karlsruher SC neben Markus Feulner (wir berichteten) auch Interesse an Tim Hoogland signalisiert hat. "Ich weiß, dass KSC-Manager Rolf Dohmen mit unserem Präsidenten Harald Strutz kurz über Feulner gesprochen hat. Aber wir sehen das alles ganz entspannt. Es ist legitim, dass Interesse vorhanden ist, aber ich werde jedem sagen, dass er gerne am 19. Mai noch einmal anrufen darf. Derzeit haben wir nur eines im Kopf. Und das ist der Freitag." Dass Spieler wie Hoogland sich beeinflussen lassen, schließt der 40-Jährige ebenfalls aus. "Ich glaube nicht, dass Tim jetzt auf dem Sofa sitzt und grübelt. Auch er hat ein Ziel. Und das ist der Aufstieg mit Mainz 05."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 29/04/2008 20:08
MAINZ Vor dem Rheinland-Pfalz-Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Kaiserslautern am Freitag bittet die Polizei die Fans um Fair Play. Im ausverkauften Stadion am Bruchweg werden 20.300 Besucher das Spiel zwischen dem Aufstiegsaspiranten Mainz 05 und dem abstiegsbedrohten FCK erleben.
Die Mainzer Polizei setzt darauf, dass sich die Rivalität zwischen Fans aus Rheinhessen und der Pfalz nur in lautstarker Unterstützung ihrer Teams im Stadion ausdrückt. Ansonsten sei die Strategie, so Polizeisprecherin Heidi Nägel, dass man alle Personen, die unangenehm auffallen – ob durch übermäßigen Alkoholkonsum oder durch Randale – ansprechen und „notfalls nach Hause oder in Gewahrsam schicken“ werde. Zudem würden auch Stadionverbote kontrolliert, wer trotz Verbots rund ums Derby oder in der Stadt auffalle, müsse mit Konsequenzen rechnen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/04/2008 07:22
Noch kein Derby-Sieg in Zweiter Liga

Bilanz zwischen Mainz 05 und FCK absolut ausgeglichen / Ausgangslage wie vor Hinspiel

Vom 30.04.2008

MAINZ/KAISERSLAUTERN Natürlich haben der FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern, die am Freitag (18 Uhr) beim ultimativen Zweitliga-Derby am längst ausverkauften Mainzer Bruchweg aufeinander treffen, schon unzählige Male die Klingen gekreuzt. Um Punkte im Profi-Fußball ging es allerdings noch nicht so häufig. Sieben Duelle stehen bis dato zu Buche. Und die Bilanz ist absolut ausgeglichen.

Dreimal in Liga zwei, viermal in Liga eins gab es den rheinland-pfälzischen Vergleich. Und während im Unterhaus die Begegnungen allesamt ohne Sieger blieben, gewannen die Rheinhessen in der Beletage ebenso zwei Partien wie die Pfälzer - jeweils einmal auswärts und einmal daheim. Lediglich im Torverhältnis hat der FCK hauchdünn die Nase vorn. Er "führt" mit 7:6 Treffern.

Freitag, 6. September 1996:

38000 Zuschauer pilgerten zum Betzenberg, um dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in der Zweiten Liga beizuwohnen. Die Lauterer, die als Bundesliga-Gründungsmitglied erstmals im Unterhaus um Punkte kämpften, gingen als Favorit in die Partie, aber erst in der 70. Minute durch Michael Schjönberg in Führung. Der eingewechselte Marco Grevelhörster markierte zehn Minuten später den Endstand. Während beim FCK Weltmeister Andreas Brehme noch den klassischen Libero gab, stand im 05-Tor der derzeitig verletzte Dimo Wache.

Montag, 24. März 1997:

Das "Rückspiel" im picke-packe vollen Bruchweg, der seinerzeit mit 13551 Zuschauern ausverkauft war, wurde zur Nullnummer. Dabei durften die Mainzer über eine halbe Stunde in Überzahl agieren, weil Schjönberg nach einer Tätlichkeit an Jürgen Klopp in der 53. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Der aktuelle 05-Trainer durfte damals übrigens im Sturm agieren.

Sonntag, 5. Dezember 2004: Erstes Aufeinandertreffen der Rheinland-Pfälzer in der Bundesliga. Die Neulinge aus Mainz, die so stark in die Saison gestartet waren, waren hochmotiviert, brachten aber vor 46615 Fans in Kaiserslautern kein Bein auf den Boden. Mathias Abel (20.) per Eigentor sowie Kamil Kosowski (59.) sorgten für den verdienten FCK-Erfolg. In der Mainzer Startaufstellung standen Wache und Nikolce Noveski, die heute noch das 05-Trikot tragen. Auf der Bank saßen Christian Wetklo und Marco Rose. Ebenfalls auf Mainzer Seite agierte Linksverteidiger Benjamin Weigelt, der derzeit im Lauterer Kader steht.

Samstag, 14. Mai 2005:

Das "Rückspiel" wurde zur großen 05-Partie. Einen Spieltag zuvor hatten die Mainzer nämlich trotz einer 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern München den Klassenerhalt gefeiert. Dem entsprechend gelöst trumpfte die Heimmannschaft auf, die nach Toren von Abel, Lucien Mettomo (Eigentor) und Noveski einen hochverdienten Sieg einfuhr. Lautern hatte durch Ioannis Amanatidis zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Erst als vier Minuten vor dem Ende Noveski ein Eigentor unterlief, kam noch Spannung auf.

Mittwoch, 21. September: Mit fünf Niederlagen am Stück waren die Mainzer katastrophal in ihr zweites Bundesliga-Jahr gestartet. Die Partie am Betze wurde so zum Schicksalsspiel für die 05er deklariert. Und die Mainzer hielten dem Druck stand. Michael Thurk vor der Pause und Benjamin Auer in der Schlussminute schossen den Mainzer Sieg heraus. Unrühmlicher Höhepunkt: Der Lauterer Kapitän Ciriaco Sforza sah nach einem üblen Foul an Petr Ruman kurz vor der Pause die Rote Karte.

Samstag, 25. Februar 2006: Buchstäblich auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Derby-Kontrahenten in der Rückrunde. Bei Punktgleichheit standen die Mainzer nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Pfälzern. Doch der 05-Heimvorteil zog nicht. Boubacar Sanogo, der mittlerweile für Werder Bremen auf Torejagd geht, sorgte mit seinem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten für FCK-Jubel und Entsetzen beim Mainzer Anhang.

Montag, 26. November 2008:

Nach elf Jahren Pause das dritte Zweitliga-Duell zwischen FCK und 05. Und wie in den beiden zuvor gab´s keinen Sieger. In einer mäßigen Begegnung fielen keine Tore. Mainz blieb dennoch auf einem Aufstiegsplatz, Kaiserslautern auf einem Abstiegsplatz. An dieser Ausgangslage hat sich nichts geändert...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/04/2008 07:23
Emotionen dosieren

Eigentlich sollte alles bereitet sein für ein denkwürdiges Match. Angenehme Temperaturen. Ein Spiel unter Flutlicht. Volle Ränge. Ein Derby - das Derby in Rheinland-Pfalz. Hier der FSV Mainz 05, der sich im zurückliegenden Heimspiel gegen den SC Paderborn aufgrund seiner individuellen und spielerischen Klasse 6:1 durchsetzte und beim VfL Osnabrück auch die nötige Leidenschaft an den Tag legte, um einen 2:1-Erfolg in hitziger Atmosphäre zu erzwingen: Sechs Punkte in zwei Partien auf dem Weg zum Aufstieg. Und da der 1. FC Kaiserslautern, der sich in den beiden zurückliegenden Duellen am heimischen Betzenberg 2:0 gegen den FC Augsburg und 2:1 gegen Alemannia Aachen durchsetzte. Weil er sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugte. Sechs Punkte in zwei Partien auf dem Weg zum Klassenerhalt. Die Mainzer strotzen wieder vor Selbstbewusstsein, nachdem sie den 1.FC Köln auf Platz vier verdrängt haben. Die Lauterer saugen viel Kraft aus der Tatsache, dass sie unabhängig vom Schicksal der TuS Koblenz an Kickers Offenbach und den VfL Osnabrück rangesprintet sind. Hier predigt Jürgen Klopp seit Jahren unbedingte Gier in 90 Minuten Fußball. Da signalisiert jetzt der Slogan "Lautrer Herzblut", auf was es ankommt. Vor vermeintlichen Saisonhöhepunkten wie dem am Freitag geht es gerne darum, dass die Profis über die Grenzen des Normalen gehen sollen. Fußball als extreme Willensleistung, in jedem Zweikampf, in jedem Laufduell, bei jedem Torschuss, bei jeder Parade. Aber gerade in solchen Partien kommt mitunter alles anders als erwartet. Statt eines denkwürdigen Matches ein lahmer Kick. Weil der Kopf streikt, weil die Begegnung emotional zu überfrachtet ist. Also: cool bleiben. Was die individuelle Qualität betrifft, liegt der Vorteil sicher klar auf Mainzer Seite. Aber das muss in 90 Minuten nichts heißen. Das Schöne an dieser Partie: Egal, wie sie ausgeht, entschieden ist danach weiter nichts im Auf- und Abstiegskampf der Zweiten Liga.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/04/2008 07:23
05-Mittelfeldmann Markus Feulner fordert im Derby Konzentration von Beginn an

Vom 30.04.2008

Der Countdown läuft. Noch zwei Tage bis zum Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern. "Dann müssen wir von der ersten Minuten an hellwach sein, dann dürfen wir uns nicht erst wieder von einem Gegentor wecken lassen", fordert Mittelfeldmann Markus Feulner. "Denn Lautern steht hinten wohl sicherer als die Osnabrücker."


Von

Jens Grützner

Markus Feulner fühlt sich in den vergangenen Wochen etwas zu schlecht bewertet. Dass der Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 in der Rückrunde erst zwei Treffer in seiner Bilanz stehen hat, dass er trotz allen läuferischen Engagements nicht mehr den Zug zum Tor entwickelt wie zu Rundenbeginn, als er ständig auf den Kasten zielte und mit vier Toren in vier Partien glänzend da stand, gibt der 26-Jährige zu. "Aber ich hole viele Freistöße und Ecken raus, die Daniel Gunkel nutzen kann", sagt er. "Nur taucht das nirgends auf."

Allerdings sagt auch Trainer Jürgen Klopp, dass "Markus natürlich noch besser spielen kann. Manchmal verpasst er den richtigen Zeitpunkt des Abspiels." Aber es sei nicht so, dass man ihn aus irgendeinem Leistungsloch ziehen müsse. Das Gute an Feulner, so der 40-Jährige: "Er zieht Kraft aus Eins-gegen-eins-Situationen und macht den Gegner müde."

Dass Klopp Feulner vergangenen Sonntag beim 2:1 in Osnabrück bereits in der 62. Minute vom Platz holte, hatte nichts mit etwaiger Müdigkeit des Mittelfeldspielers zu tun. "Wir wollten auf Konter setzen. Und hätten wir einen verwandelt, wäre es wohl gar nicht mehr zu Osnabrücker Lattentreffern gekommen", so Feulner selbst. Doch der eingewechselte Chadli Amri und die verbliebenen Kollegen scheiterten. Dazu Jürgen Klopp: "Wir haben Konter in dieser Saison schon häufig reingemacht, aber nicht häufig genug. Trotzdem war unser Umschaltspiel in der zweiten Hälfte richtig gut. Das nehmen wir mit in den Freitag, in den Saisonschlussspurt"

Feulner hofft, dass "wir das Derby ganz normal angehen. Es geht ja auch nur um drei Punkte. Wir müssen uns voll auf unsere Stärken konzentrieren. Von der ersten Minute an." Dass der ein oder andere 05er übermotiviert in diese Partie gehen könnte, kann Jürgen Klopp nicht ausschließen. "Aber wir haben ja mittlerweile Erfahrung mit diesen Situationen." Jeder wisse, um was es gehe, fertig.

Dass Bundesliga-Aufsteiger Karlsruher SC bei den 05ern wegen einer möglichen Verpflichtung von Markus Feulner im Fall des Mainzer Nichtaufstiegs anfragte, hat der Profi mit Vertrag bis 2009 vernommen. "Es ehrt mich, dass sich ein Bundesligist um mich bemüht, aber ich hatte keinen Kontakt. Ich konzentriere mich voll auf den Aufstieg", so Feulner. Dass die Karlsruher allerdings auf der Suche nach einem Ersatz für Tamas Hajnal ein Auge auf den Mainzer geworfen haben, kann dieser nicht ganz verstehen. "Wir sind unterschiedliche Typen."

Elkin Soto verpasste gestern als einziger die Trainingseinheit der Mainzer. Soto weilt bis heute mit 05-Manager Christian Heidel beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne, um die Rechtmäßigkeit seines Wechsels von Once Caldas an den Bruchweg vor eineinhalb Jahren klären zu lassen. "Ich hoffe natürlich, dass es gut für ihn ausgeht", sagt Klopp. "Vielleicht setzt das dann noch einmal zusätzliche Kräfte bei ihm frei." Soto sitzt Markus Feulner im Nacken, was die Position im linken Mittelfeld angeht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/04/2008 09:54
Noch kein Derby-Sieg in Zweiter Liga

Bilanz zwischen Mainz 05 und FCK absolut ausgeglichen / Ausgangslage wie vor Hinspiel

Vom 30.04.2008

MAINZ/KAISERSLAUTERN Natürlich haben der FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern, die am Freitag (18 Uhr) beim ultimativen Zweitliga-Derby am längst ausverkauften Mainzer Bruchweg aufeinander treffen, schon unzählige Male die Klingen gekreuzt. Um Punkte im Profi-Fußball ging es allerdings noch nicht so häufig. Sieben Duelle stehen bis dato zu Buche. Und die Bilanz ist absolut ausgeglichen.

Dreimal in Liga zwei, viermal in Liga eins gab es den rheinland-pfälzischen Vergleich. Und während im Unterhaus die Begegnungen allesamt ohne Sieger blieben, gewannen die Rheinhessen in der Beletage ebenso zwei Partien wie die Pfälzer - jeweils einmal auswärts und einmal daheim. Lediglich im Torverhältnis hat der FCK hauchdünn die Nase vorn. Er "führt" mit 7:6 Treffern.

Freitag, 6. September 1996:

38000 Zuschauer pilgerten zum Betzenberg, um dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in der Zweiten Liga beizuwohnen. Die Lauterer, die als Bundesliga-Gründungsmitglied erstmals im Unterhaus um Punkte kämpften, gingen als Favorit in die Partie, aber erst in der 70. Minute durch Michael Schjönberg in Führung. Der eingewechselte Marco Grevelhörster markierte zehn Minuten später den Endstand. Während beim FCK Weltmeister Andreas Brehme noch den klassischen Libero gab, stand im 05-Tor der derzeitig verletzte Dimo Wache.

Montag, 24. März 1997:

Das "Rückspiel" im picke-packe vollen Bruchweg, der seinerzeit mit 13551 Zuschauern ausverkauft war, wurde zur Nullnummer. Dabei durften die Mainzer über eine halbe Stunde in Überzahl agieren, weil Schjönberg nach einer Tätlichkeit an Jürgen Klopp in der 53. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Der aktuelle 05-Trainer durfte damals übrigens im Sturm agieren.

Sonntag, 5. Dezember 2004: Erstes Aufeinandertreffen der Rheinland-Pfälzer in der Bundesliga. Die Neulinge aus Mainz, die so stark in die Saison gestartet waren, waren hochmotiviert, brachten aber vor 46615 Fans in Kaiserslautern kein Bein auf den Boden. Mathias Abel (20.) per Eigentor sowie Kamil Kosowski (59.) sorgten für den verdienten FCK-Erfolg. In der Mainzer Startaufstellung standen Wache und Nikolce Noveski, die heute noch das 05-Trikot tragen. Auf der Bank saßen Christian Wetklo und Marco Rose. Ebenfalls auf Mainzer Seite agierte Linksverteidiger Benjamin Weigelt, der derzeit im Lauterer Kader steht.

Samstag, 14. Mai 2005:

Das "Rückspiel" wurde zur großen 05-Partie. Einen Spieltag zuvor hatten die Mainzer nämlich trotz einer 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern München den Klassenerhalt gefeiert. Dem entsprechend gelöst trumpfte die Heimmannschaft auf, die nach Toren von Abel, Lucien Mettomo (Eigentor) und Noveski einen hochverdienten Sieg einfuhr. Lautern hatte durch Ioannis Amanatidis zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Erst als vier Minuten vor dem Ende Noveski ein Eigentor unterlief, kam noch Spannung auf.

Mittwoch, 21. September: Mit fünf Niederlagen am Stück waren die Mainzer katastrophal in ihr zweites Bundesliga-Jahr gestartet. Die Partie am Betze wurde so zum Schicksalsspiel für die 05er deklariert. Und die Mainzer hielten dem Druck stand. Michael Thurk vor der Pause und Benjamin Auer in der Schlussminute schossen den Mainzer Sieg heraus. Unrühmlicher Höhepunkt: Der Lauterer Kapitän Ciriaco Sforza sah nach einem üblen Foul an Petr Ruman kurz vor der Pause die Rote Karte.

Samstag, 25. Februar 2006: Buchstäblich auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Derby-Kontrahenten in der Rückrunde. Bei Punktgleichheit standen die Mainzer nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Pfälzern. Doch der 05-Heimvorteil zog nicht. Boubacar Sanogo, der mittlerweile für Werder Bremen auf Torejagd geht, sorgte mit seinem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten für FCK-Jubel und Entsetzen beim Mainzer Anhang.

Montag, 26. November 2008:

Nach elf Jahren Pause das dritte Zweitliga-Duell zwischen FCK und 05. Und wie in den beiden zuvor gab´s keinen Sieger. In einer mäßigen Begegnung fielen keine Tore. Mainz blieb dennoch auf einem Aufstiegsplatz, Kaiserslautern auf einem Abstiegsplatz. An dieser Ausgangslage hat sich nichts geändert...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 30/04/2008 13:46
Die Entscheidung im Vertragsstreit zwischen Elkin Soto und seinem ehemaligen Klub Once Caldas fällt voraussichtlich innerhalb der nächsten vier Wochen. Am Mittwoch nahm der Mittelfeldspieler des 1. FSV Mainz 05, vertreten durch den Schweizer Rechtsanwalt Gianpaolo Monteneri und in Begleitung von 05-Manager Christian Heidel, an der vierstündigen Anhörung durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne teil, der als letzte Entscheidungsinstanz urteilen wird.

„Die Parteien sind angehört worden, Once Caldas war durch einen Anwalt vertreten. Wir hoffen weiterhin auf eine positive Entscheidung für Elkin Soto, werden aber das laufende Verfahren nicht kommentieren“, sagte 05-Manager Christian Heidel.

Once Caldas wirft Elkin Soto im Zusammenhang mit dem Wechsel zum 1. FSV Mainz 05 im Januar 2007 Vertragsbruch vor, der 27-Jährige bestreitet dies entschieden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/05/2008 15:28
05-Fans sind in der Pfalz dünn gesät

Vom 01.05.2008

Von
Werner Wenzel

Ihm sei kein 05-Fan in der Pfalz bekannt, sagt der Vorsitzende der Supporters Mainz, Christian Gomolzig. Das sei wohl historisch bedingt. Und selbst wenn es welche gäbe, meint ein 05-Fan, dann würde die Verbundenheit mit den Mainzern wohl eher im Verborgenen gepflegt. Das sieht Brigitte Giehle anders. Denn sie hat vor einigen Jahren ihr Herz für die Nullfünfer und Kloppo entdeckt - nicht zuletzt, weil ihr siebenjähriger Enkel begeisterter Nullfünfer ist. Seither hofft und bangt sie mit den Mainzern und fährt im pfälzischen Merzalben auch einen 05-Aufkleber auf dem Auto spazieren - also ganz öffentlich und mitten im FCK-Hoheitsgebiet. Früher prangte am Wagenheck neben dem 05-Aufkleber auch noch einer vom FCK. Den hatte Ehemann Siegfried angebracht. Doch seit ein neues Auto im Haus ist, gibt es nur noch einen Aufkleber. "Ich bin fer die Määnzer", sagt Brigitte Giehle. Sie sollten am Freitag gewinnen, denn "es wäre schön, wenn Kloppo noch ein Jahr bleibt". In der pfälzischen Diaspora dürfte die 05-Anhängerin ("Das ist so und das bleibt so") absolute Ausnahme sein. Obwohl direkt im Nachbarort Christoph Steigner lebt und arbeitet. Der Bassist der Band "Se Bummtschacks" hat zwar viele 05-Stadionhits mit gestaltet, aber anders als Sänger und AZ-Kolumnist Sven Hieronymus mit Fußball nicht viel am Hut.

Eine Besonderheit in der Szene ist sicher ein Fan aus dem 05-Internet-Forum "Kigges". Denn wie sein Spitzname "Bruchwegteufel" schon andeutet, ist der 29-jährige Mainzer Anhänger beider Teams. Fest in FCK-Hand ist derweil nicht nur die Staatskanzlei mitten in Mainz. Die Stadt sei eben ein Hort der Toleranz, meint auch Christian Gomolzig von den Supporters, wenn er davon erzählt, dass hier ein Arzt seine Praxis komplett mit FCK-Devotionalien ausgestattet hat. "Sich das umgekehrt in der Pfalz vorzustellen, das fällt mir schwer."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/05/2008 15:31
FSV ist in Angriff und Abwehr top - der FCK nur hinten

Werden die Gastgeber ihrer klaren Favoritenrolle ím Derby gerecht?

Vom 01.05.2008

grü/tt. Ein paar Zahlen: Der FSV Mainz 05 hat bis zum 31. Zweitliga-Spieltag 20 Punkte mehr geholt als der 1. FC Kaiserslautern. Die Heimbilanz der 05er in dieser Saison: Neun Siege, vier Remis, eine Niederlage. Die Auswärtsbilanz der Pfälzer: Drei Erfolge, sechs Unentschieden, sechs Pleiten. Die Rollen im Derby am Freitagabend sind klar verteilt. Und trotzdem kann in 90 Minuten natürlich alles passieren. Schließlich hat der FSV schon Punkte gegen die Kellerkinder Carl Zeiss Jena und FC Augsburg am Bruchweg gelassen. Hier die 05-Formation und die der Lauterer in einer Gegenüberstellung:


FSV Mainz 05

Tor

Daniel Ischdonat: Die Bilanz des etatmäßigen dritten Keepers in zwölf Spielen: Sechs Siege, vier Remis, zwei Niederlagen. Ein schwacher Auftritt gegen Greuther Fürth am 19. Spieltag kostete Ischdonat zunächst wieder den Platz, doch er profitierte vor dem 6:1 gegen Paderborn erneut von einer Verletzung Dimo Waches. Gegen Osnabrück stark auf der Linie und bei hohen Bällen.


Abwehr

Der FSV Mainz 05 stellt die stärkste Abwehr der Liga mit nur 31 Gegentoren.

Tim Hoogland: Hinten immer wieder mit kleineren Unsicherheiten und Zweikampfniederlagen. Aber explosiv im Spiel nach vorne. Fünf Tore. Erzielte die Siegtreffer gegen Köln und Offenbach.

Bo Svensson: Rückt für den gesperrten Nikolce Noveski ins Team. Bei seinen bisherigen neun Einsätzen ein absolut solider Arbeiter.

Neven Subotic: Das Mainzer Wunderkind mit seinen 19 Jahren. Hinten top und vorne mit vier Treffern.

Marco Rose: Sollte nach seiner absolvierten Gelbsperre wieder an die Leistung anknüpfen, die er in einigen Spielen der Rückrunde zeigte. Immer mutiger im Gang nach vorne.


Mittelfeld

Miroslav Karhan: Der Takt- und Ideengeber im rechten Mittelfeld. In Osnabrück hielt sich der Techniker allerdings zurück und verschluderte eine gute Konterchance. In Spielen wie dem anstehenden aufgrund seiner Routine Gold wert.

Daniel Gunkel: Neun Tore, neun Vorlagen. Der Standardspezialist, dem im freien Feld allerdings immer wieder fehelnde Spritzigkeit den Weg zu noch größeren Taten versperrt.

Milorad Pekovic: Jürgen Klopps Mann fürs Grobe, für die ganz weiten Wege. Im Abschluss zu harmlos, wie wieder in Osnabrück zu sehen war.

Markus Feulner: So etwas wie die Wundertüte. Er besitzt die Explosivität und die Schussstärke um den Unterschied zu machen, doch er zeigt es mitunter nur in Ansätzen.


Sturm

Der FSV Mainz 05 stellt den zweitbesten Sturm (55 Tore) nach Mönchengladbach (56).

Felix Borja: 14 Saisontreffer für den Ecuadorianer. Nach einer langen Dursttrecke vier Tore in den zurückliegenden beiden Spielen. Der "Maskenmann" ist wieder da, schnell und schussstark.

Srdjan Baljak: Dass der Serbe noch einmal wichtig für die 05er werden würde, hatte Jürgen Klopp im Winter prophezeit. Daran zu glauben, fiel schwer. Doch über sein läuferisches Engagament und seine Flanken hat sich Baljak auch zu einem torgefährlichen Mann aufgeschwungen.


1.FC Kaiserslautern


Tor

Tobias Sippel: Der 20-Jährige hat sich von seinem Aussetzer im Duell mit den Münchner Löwen am 19. Spieltag, der zur 1:2-Pleite führte, nicht beeinflussen lassen. Aufgund konstant guter Leistungen ist er auch den 05ern angeboten worden. Der Mainzer Manager Christian Heidel stellte jedoch klar, dass man während der Runde keinen Kontakt zu niemanden in brenzligen Situationen aufnehmen würde. Eine echte Schwäche hat Sippel nicht. Es fehlt ihm allerdings an Erfahrung in hitzigen Spielen.


Abwehr

Nach dem FSV Mainz 05 und Mönchengladbach stellen die Pfälzer die drittstärkste Abwehr (33 Gegentore).

Sven Müller: Müller ist der Routinier in der Viererkette. Der 28-Jährige spielt allerdings höchst wechselhaft. Sein Plus: das hohe Laufpensum.

Moussa Ouattara: Der Mann aus Burkina Faso ist der Stabilsator hinten. Ouattara profitierte am meisten vom Trainerwechsel hin zu Milan Sasic. Er erzwang das Eigentor zum 1:0 beim wichtigen 2:0 in Wiesbaden.

Fabian Schönheim: Vor zwei Jahren absolvierte der damals 19-Jährige eine starke Bundesliga-Partie gegen die 05er. Dann warfen ihn Verletzungen und Einstellungsprobleme zurück. Seit Milan Sasic dem Eigengewächs fünf Kilo abgerungen hat, zeigt die Form nach oben.

Christopher Lamprecht: Hat wegen verletzungen erst vier Spiele als Winterzugang des VfL Wolfsburg absolviert. Verdrängte immerhin Ex-05er Benjamin Weigelt problemlos.


Mittelfeld

Georges Mandjeck: Die Leihgabe des VfB Stuttgart besticht durch bissiges Zweikampfverhalten, ist mitunter zu sehr Hitzkopf. Mandjeck ist taktisch gut geschult. Eine Verstärkung für die Lauterer.

Sascha Kotysch: Zwei Gelb-Rote Karten, sechs Verwarnungen, der Mann langt gerne ein bisschen zu stark hin. Aber er ist auch sehr einsatzfreudig und laufstark als "Sechser".

Axel Bellinghausen: Die Seele des FCK-Spiels (siehe nebenstehendes Interview).

Stefan Lexa: War schon aussortiert am Betzenberg. Jetzt bringt er Linie ins Spiel, tritt die meisten Standards. In Laufduellen fehlt ihm die Spritzigkeit.

Sturm

Der FCK stellt die zweitschlechteste Offensive der Liga mit lediglich 29 Treffern.

Steffen Bohl: Zwei Saisontore. War zwischenzeitlich völlig in der Versenkung verschwunden.

Josh Simpson: Ist zwar immer auf Achse und dadurch ansatzweise gefährlich, doch zu mehr als vier Treffern hat es noch nicht gereicht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/05/2008 15:32
Fußball Zweite Liga geht ans Eingemachte

Topspiele im Unterhaus /"Woche der Wahrheit"

Vom 01.05.2008

MÜNCHEN (dpa) Triumph oder Tränen: Vier Spieltage vor Saisonende geht es auf der Zielgeraden der Zweiten Fußball-Bundesliga ans Eingemachte. "Es gibt kein Wenn und kein Aber mehr. Es geht um alles", sagt Präsident Wolfgang Overath vor dem "Aufstiegsgipfel" seines 1. FC Köln am Sonntag gegen 1899 Hoffenheim. Das zweite Topspiel des 31. Spieltags steigt in Rheinland-Pfalz, wo Aufstiegskandidat FSV Mainz 05 bereits am Freitag "Kellerkind" 1. FC Kaiserslautern zum besonders brisanten Derby empfängt.

Nach dem 3:3-Rückschlag bei Erzgebirge Aue hoffen die "Geißböcke" gegen den Millionen-Club aus Hoffenheim auf die Rückkehr in die Aufstiegsränge. "Vor uns liegt die Woche der Wahrheit", erklärte Overath. Mit der Gelassenheit des 5:0-Kantersieges gegen den FC Carl Zeiss Jena im Rücken reist Dorfclub Hoffenheim in die Rhein-Metropole. "Ich könnte mit einem Punkt leben", sagt Trainer Ralf Rangnick.

Drei Zähler will Lautern aus Mainz entführen. Die "Roten Teufel" könnten beim FSV den dritten Sieg in Serie holen und die Aufholjagd im Tabellenkeller fortsetzen. "Weiter gemeinsam Herzblut zeigen!", forderte der neue Vorstandschef Stefan Kunz. In Mainz ist ein Erfolg gegen den FCK aber fest eingeplant. "Der Aufstieg ist mein absoluter Herzenswunsch", spornt Trainer Jürgen Klopp seine Profis an.

Die dritte Chance auf eine Vorentscheidung im Rennen um die Rückkehr in die Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach. Sechs Zähler Vorsprung hat die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay auf Rang vier, zuletzt gab es aber nur zwei Remis. "Wenn wir in Offenbach gewinnen, sind wir so gut wie durch", sagt Offensivkraft Sascha Rösler. Ganz andere Sorgen haben die Kickers: Den Hessen droht bei einem erneuten Punktverlust der Sturz in die Abstiegsränge.

Wohl endgültig in die Drittklassigkeit stoßen kann die Spvgg. Greuther Fürth den SC Paderborn und dabei noch die "Minimalchance" (Trainer Bruno Labbadia) auf den Aufstieg wahren. Etwas klarer nach oben schielt noch der SC Freiburg: Für einen Platz unter den ersten Drei muss nach neun sieglosen Spielen in der Fremde beim TSV 1860 München aber ein Auswärtserfolg her.

Nach dem allerletzten Strohhalm im Abstiegskampf greift Jena im Kellerduell gegen den VfL Osnabrück. Die Thüringer müssen auf Jan Simak verzichten, der mit einem Leistenbruch bis zum Saisonende ausfällt. TuS Koblenz kämpft nach dem Punktabzug durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gegen den SV Wehen Wiesbaden um die Rettung. Zudem spielen noch FC St. Pauli gegen Aue und Alemannia Aachen gegen den FC Augsburg.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/05/2008 15:38
Wer hält den Druck besser aus?

05-Trainer Klopp: Perfekter Zeitpunkt für das Derby / Appell an Fans

Vom 01.05.2008

Freitag, 18 Uhr: Derbyzeit in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Der auf dem Sprung zurück in die Bundesliga befindliche FSV Mainz 05 empfängt den gegen den Abstieg in die Dritte Liga kämpfenden 1. FC Kaiserslautern.

"Als Profi will man große, wichtige Spiele haben", sagt Jürgen Klopp. "Das ist eins." Und auch der Trainer des FSV Mainz 05 freut sich riesig auf das Duell mit den Pfälzern. "Der Zeitpunkt ist perfekt." Und vier Spieltage vor Saisonschluss kommt dem 40-Jährigen gelegen, dass es für den FCK, der vor ein paar Spieltagen scheinbar aussichtslos auf Platz 15 dümpelte, wieder um alles geht. "Beide Mannschaften spüren Druck. Diese Situation ist mir allemal lieber als eine, in der ein Gegner völlig befreit aufspielen kann. Mal gucken, wer mit dem Druck besser umgeht."

Jürgen Klopp ist von seinen Spielern absolut überzeugt vor diesem Duell. "In Osnabrück ist etwas besonderes passiert, das hat man sofort gemerkt", so der Coach nach dem leidenschaftlich umkämpften 2:1-Auswärtssieg vergangenen Sonntag. Am Montag hatte Klopp die Bruchweg-Profis versammelt, um sie noch einmal auf andere Art und Weise auf den Schlussspurt einzuschwören. "Die Spieler, die letztlich an Spieltagen in den 05-Trikots stecken, müssen alles umrennen, was sich ihnen in den Weg stellt."

Dass Nikolce Noveski aufgrund seiner Gelb-Sperre nicht gegen den FCK mittun kann, ist klar. Noveskis Vertreter Bo Svensson trainierte am Mittwoch nicht, weil er Probleme mit einem Schleimbeutel an der Achillessehne hat. "Wir gehen da kein Risiko ein", so Klopp. Sollte der Däne ausfallen, zieht der FSV-Coach wohl Marco Rose auf die Innenverteidigerposition und lässt Christian Demirtas weiter links verteidigen. Der Erfahrung wegen. Daniel Gunkel pausierte ebenfalls. Der Mittelfeldspieler klagt über eine Innenbandreizung im Knie. Doch Gunkel dürfte spielen. Petr Ruman steht dagegen nicht zur Verfügung, weil er krank im Bett liegt.

Jürgen Klopp spricht mit viel Respekt vom Gegner. "Die Mannschaft hat absolute Qualität. Nach einem Schönheim sehnt sich fast die ganze Bundesliga, Lexa und Bohl sind in richtig guter Form, Mandjeck ist ein echter Knaller. Die Jungs waren durch die Gesamtsituation in Kaiserslautern verunsichert, haben sich jetzt aber befreit."

Überhöhen tut Klopp die Leistung der Pfälzer in den zurückliegenden zwei Siegen gegen den FC Augsburg und Alemannia Aachen aber auch nicht. "Zum einen hatten beide Gegner nicht ihren besten Tag erwischt, zum anderen waren das Heimsiege." Jetzt komme auf die "Roten Teufel" eine völlig andere Situation zu: "Wir haben vor, ein gutes Spiel zu machen", so Klopp. "Und das hier ist alles andere als das Zuhause des FCK."

Womit Jürgen Klopp bei seinem Appell an die 05-Fans angekommen ist. "Die Spieler werden sich in 90, 91, 92 oder 93 Minuten alles abverlangen. Es wäre schön, wenn sich die Leute auf den Rängen auch darauf einlassen könnten." Und Klopp betont, dass die Atmosphäre trotz aller Brisanz bitteschön friedlich zu bleiben habe. Eine echte Rivalität empfindet der Mainzer Chefcoach nicht bei Gedanken an dieses Spiel. "Um große Derbys zu haben, muss man eigentlich öfter gegeneinander spielen, als wir das getan haben. Aber wir müssen uns natürlich dem stellen, was die Leute in Mainz sehen wollen. Und selten war die sportliche Situation so klar wie jetzt", so Klopp.

05-Mittelfeldspieler Elkin Soto und FSV-Manager Christian Heidel kamen gestern ohne Urteilsspruch im Transferstreit zwischen Soto und dessen vormaligen kolumbianischen Klub Once Caldas vom Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne zurück. Es war zu einer vierstündigen Anhörung gekommen. Ein Urteil wird im Laufe von vier Wochen erwartet.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 01/05/2008 15:40
Sippel ist sich sicher: "Es wird ein offenes Spiel"

FCK mit Respekt, aber ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Duell

Vom 01.05.2008

Milan Sasic kann es kaum abwarten: "Am liebsten würde ich sofort anfangen zu spielen", sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Rheinland-Pfalz-Derby am Freitag um 18 Uhr beim FSV Mainz 05. Dabei sorgen nicht nur die jüngsten FCK-Erfolge für gute Laune beim Kroaten, auch die Vorfreude auf das Flair in Mainz ist groß. "Das passt", meint Sasic. "Es wird 90 Minuten lang beben. Was kann schöner sein für einen Fußballer."

Deshalb will der Coach auch trotz bestehender Gefahr der Übermotivation keine Emotionen aus dem Derby neben. Im Gegenteil: "Wir werden das auf keinen Fall stoppen, wir werden Gas geben. Denn was wäre der Sport ohne Emotionen."

Und die haben die Lauterer auch am vergangenen Freitag deutlich gespürt, als sie Alemannia Aachen in einer begeisternden Partie 2:1 schlugen. "Wir waren schon abgeschlagen, jetzt sind wir wieder da", sagt Torhüter Tobias Sippel zur neuen Tabellenkonstellation. Nach dem Acht-Punkte-Abzug für die TuS Koblenz sind die abstiegsgefährdeten Pfälzer punktgleich mit einem Nichtabstiegsplatz. Sippel ist dies aber logischerweise nicht genug, zumal er die Koblenzer nicht als Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf ansieht. "Unsere Gegner sind Offenbach und Osnabrück, die ja auch am letzten Spieltag noch gegeneinander spielen."

Zunächst gilt die Konzentration der Pfälzer aber dem nächsten Kontrahenten Mainz 05, vor dem Sasic großen Respekt zeigt. "Ich sehe eine Entwicklung in Mainz, die sehr, sehr positiv ist." Trotzdem fahren die Lauterer ohne Angst zum rheinland-pfälzischen Rivalen. "Wir unterschätzen die Mainzer sicher nicht. Die müssen auch gewinnen. Aber wir sind auch gut drauf", macht Sippel klar. "Es wird ein offenes Spiel und ein ganz heißes Derby."

Dabei geht es für die Pfälzer vor allem darum, nicht zu verkrampfen. So wie es Sasic vorlebt. Bei der Pressekonferenz zur Vorschau auf das Spiel wirkt der Kroate jedenfalls völlig entspannt und hofft, dass seine Spieler mit der Situation ähnlich gelassen umgehen werden. "Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir nicht über das Endergebnis nachdenken oder darüber, was nach dem Spiel passiert, sondern einfach Fußball spielen." Es steh in seinem Kopf auch keine Partie zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegskandidaten an. "Ich sehe das einfach als Derby. Und ich freue mich auf so ein Spiel."

Ob daran die angeschlagenen Stefan Lexa und Moussa Ouattara teilnehmen können, ist noch offen. Auch hat sich Sasic laut eigener Aussage noch nicht festgelegt, wen er als Ersatz für den gesperrten Stürmer Marcel Ziemer nominieren wird.

Seine entspannte Haltung verliert der Trainer dann aber doch noch einmal, als er auf die Aussage des Osnabrücker Trainers Claus-Dieter Wollitz angesprochen wird, der die Minderung der Stadionmiete für den FCK durch die Stadt Kaiserslautern kritisierte. "Es gibt eine klare Regel: Schaue immer nur bei dir zu Hause, vor deiner eigenen Tür, und kommentiere nicht das, was andere tun", meint Sasic.

Der Ärger darüber wird bei ihm aber spätestens dann vergessen sein, wenn am Freitag um 18 Uhr der Ball rollt. "In Mainz wird die Bude voll sein", sagt er und erlaubt sich dann doch noch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Landeshauptstadt. "Die müssen noch ein bisschen üben, dass sie es so krachen lassen, wie es bei uns der Fall ist." Aber auch hier folgt die Entschärfung der Aussage sofort: "Dort gehen natürlich auch deutlich weniger Zuschauer ins Stadion als bei uns. Doch das neue Stadion ist ja schon geplant." Böses Blut will Sasic vor dem Derby also gar nicht erst aufkommen lassen. Die Punkte aber trotzdem mitnehmen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/05/2008 10:16
Heidel ist "angespannt euphorisch"

Sechs Mannschaften können noch vom Aufstieg träumen. Der kicker sagt, warum der 1. FSV Mainz 05 nach dem Aufstiegsfinale am Ende zu den drei Teams gehören wird, das in der Bundesliga aufwacht.
Torflaute überwunden: Felix Borja ist ein Trumpf im Aufstiegskampf für Mainz 05.

Ausgangslage: Mainz 05 geht mit einem Punkt Vorsprung und einer um neun Tore besseren Tordifferenz gegenüber den Kölnern in die "zweitwichtigste Woche der Klubgeschichte" (Manager Heidel). Drei Siege aus den jüngsten vier Spielen verleihen der zweitbesten Rückrundenelf reichlich Rückenwind.

Restprogramm: Kaiserslautern (H), Aachen (H), Köln (A), St. Pauli (H)

Stimmung: Diese ist nach zwei psychologisch ganz wichtigen Siegen "angespannt euphorisch", sagt der Manager, "im siebten Jahr in Folge geht es für uns in der Schlussphase um etwas. Wir sind gerüstet." Sechs Tore gegen Paderborn, ausnahmslos durch Offensivkräfte erzielt, stärkten das Selbstvertrauen des zuvor kritisierten Mannschaftsteils. Der leidenschaftliche Sieg in Osnabrück nach vier sieglosen Auswärtspartien hat das Aufstiegsfieber geweckt.

Das macht Mut: Die Voraussetzungen sind ideal, weil der heimstarke FSV (eine Niederlage) noch drei Heimspiele hat. Am 33.Spieltag steht ein mögliches Finale in Köln an. Gegen diese vier Gegner setzte es in der Hinserie bei zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage nur ein Gegentor. Zuletzt glückten erstmals in der Rückrunde zwei Siege in Serie. Borjas Torflaute ist überwunden, er harmoniert gut mit Baljak. Zudem hat Klopp mit Soto und Amri zwei starke Offensivleute in der Hinterhand, die Druck auf die Stammkräfte ausüben. Die beste Defensive der Liga kann Noveskis Ausfall (Gelbsperre) durch Svensson oder Rose mühelos kompensieren.

Das bereitet Sorge: Fehlende Konstanz und das Auslassen bester Konterchancen kosteten Punkte. Gespannt sein darf man, ob Ischdonat, der nach zwei Patzern in der Hinrunde das Tor räumen musste, dem Druck der heißen Endphase gewachsen ist. In Osnabrück hielt er den Sieg fest. Prognose: Mainz steigt auf, weil das Team taktisch sehr diszipliniert ist, defensiv wenig zulässt und die Mischung aus Erfahrung (Karhan, Noveski, Rose, Pekovic) und jugendlichem Elan passt (Subotic, Hoogland).
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/05/2008 10:59
Vertauschte Rollen
Klein gegen Groß? In der 2. Liga spielt Mainz gegen Lautern
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Auf der Mannschaftssitzung vorm Derby heute Abend (18 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern hat der Mainzer Trainer Jürgen Klopp sich ziemlich deutlich ausgedrückt: "Trikot an und dann wird alles umgerannt, was sich uns da in den Weg stellt." Klingt kriegerisch, ist aber gar nicht so gemeint. Klopp ist sehr daran gelegen, in der wegen der landsmannschaftlichen Rivalität und der Tabellensituation emotional ohnehin aufgeheizten Atmosphäre Besonnenheit auszustrahlen: "Ich würde mich sehr freuen, wenn es einfach ein großes Fußballspiel würde."

Zum vierten Mal kreuzen die Pfälzer zu einem Punktspiel am Bruchweg auf, zum ersten Mal kommen sie dabei als krasser Außenseiter, der satte 20 Punkte weniger auf dem Konto hat als die Gastgeber. Das macht die Situation am Abgrund zur dritten Liga zu einer besonders sensiblen Angelegenheit.

"Wir haben einiges aufgeholt", sagt 05-Präsident Harald Strutz nicht ohne Stolz und beweist geografische Intimkenntnisse: "Die Sympathiegrenze von Mainz 05 endete früher in Nieder-Olm, mittlerweile reicht sie bis Alzey." Mitten ins FCK-Revier also, was selbstverständlich nichts daran ändert, dass die Lauterer bundesweit noch immer mehr wahrgenommen werden als die Mainzer, erst recht jetzt, da sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Strutz mag sich nicht negativ zu den Entwicklungen der vergangenen Jahre in Kaiserslautern äußern, man muss schon zwischen den Zeilen lesen, wenn er formuliert: "Wir brauchen uns vor dem 1. FC Kaiserslautern nicht zu verstecken, wir haben unsere Erfolge durch ehrliche, harte Arbeit im Rahmen der wirtschaftlichen Solidität erreicht." Unausgesprochen bleibt, dass der FCK seinen Misserfolg unehrlicher Arbeit außerhalb des Rahmens wirtschaftlicher Solidität zu verdanken hat. Nur so konnten sich die Wege so oft kreuzen.

Eine besondere Rivalität zum Traditionsklub aus der Pfalz habe er dennoch "selten empfunden", sagt Klopp, denn: "Die meiste Zeit meines Daseins wurden wir nicht beachtet, und das ja auch völlig zu Recht. Selbst als wir gemeinsam zweitklassig waren, war die Hierarchie klar." 1996/97 spielte Klopp noch selber mit, die Spiele endeten jeweils Unentschieden, ehe der FCK aufstieg und auf den Tag genau vor zehn Jahren durch ein 4:0 über Wolfsburg sensationell Meister wurde, um dann in Verkennung der provinziellen Realität zur europäischen Macht zu streben und jäh abzustürzen. Kommt jetzt also der "kleine FCK" zum "großen Mainz 05"? "Sehr witzig", knurrt Klopp und bittet um nüchterne Berichterstattung.

Zwar ist die Hooligan-Szene in Lautern nach Ansicht der szenekundigen Polizei "so gut wie tot", aber die Beamten werden dennoch besonders aufmerksam darauf achten, dass sich die 2000 Lauterer Fans mit den 18 000 Mainzer Anhängern nicht ins Gehege kommen. "Wir wollen, dass Lautern drin bleibt", rechnet Klopp sehr sensibel vor, "selbst wenn sie bei uns verlieren, kann es für sie noch reichen."
Verfasst von: fussballgott Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/05/2008 21:10
Ganz große Klasse Mainz null 5 das hat mir gefallen der Sieg gegen Lautern .Ein ganz großer Schritt Richtung Aufstieg und Abstieg für Lautern
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/05/2008 23:09
Und so feiert Mainz den Derbysieg
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 02/05/2008 23:12
Sieg in 90. Minute: 05er schlagen FCK 2:1

Elkin Soto ist wieder da, und wie er wieder da ist. Sein direkt verwandelter Freistoß in der 90. Minute ließ die Lauterer Träume von einem Punkt am Bruchweg platzen. Lange Zeit stand es in dieser sehenswerten, hart umkämpften Partie 1:1 nach Toren von Borja und Reinert. Doch der kolumbianische Edeltechniker zeigte, was die 05-Fans in seiner langen Verletzungspause und auch in seinen letzten Kurzeinsätzen noch vermisst hatten, und sicherte seinem Team buchstäblich in letzter Minute drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf.

Das Stadion war bis auf den letzten Platz ausverkauft, kein Wunder, denn für beide Teams ging es um viel. Die Mainzer gingen mit drei Veränderungen in der Startaufstellung auf den Rasen, für den gelb gesperrten Noveski und den an der Achillessehne verletzten Bo Svensson zog Marco Rose in die Innenverteidigung, für ihn spielte Christian Demirtas links außen. Auch Daniel Gunkel konnte verletzungsbedingt nicht auflaufen, für ihn stand Chadli Amri im zentralen Mittelfeld. Die Mainzer begannen stärker, Miroslav Karhan und Markus Feulner verzogen jeweils nur knapp über den Kasten von Tobias Sippel (zweite und vierte Spielminute). In Minute acht dann erneut Karhan mit der besten Möglichkeit bis dato – der Mainzer Mittelfeldspieler schnitt seinen Torschuss aus 18 Metern derart an, dass am Ende der Pfosten für den 1. FC Kaiserslautern retten musste. Nach 21 Minuten hatten die Gäste aus der Pfalz weniger Glück: Christian Demirtas bediente Felix Borja im Strafraum, der per Kopf das erste Tor der Partie erzielte. Der Ecuadorianer markierte damit seinen 15. Saisontreffer. Feulner hatte weniger Glück und blieb bei seinem Torschuss von der Strafraumgrenze zu ungenau, um das 2:0 zu machen (23. Minute). Der FCK ließ sich erst spät locken, wurde erst nach guten 25 gespielten Minuten durch eine Standardsituation gefährlich, aber Sascha Kotysch vergab aus kurzer Distanz nach einer Ecke für sein Team. In der 28. Minute wurde es gefährlich für die Mainzer, allerdings durch eigenes Verschulden. Demirtas, der Vorlagengeber zum 1:0, verstolperte fast den Ball im eigenen Strafraum, klärte am Ende aber doch aus höchster Not gegen den herangeeilten Joshua Simpson. Die Mainzer Abwehr war erneut vom Pech verfolgt, als Sebastian Reinert im Rücken der Innenverteidigung angepasst wurde, sich durchsetzen und per Kopf den 1:1-Ausgleich erzielen konnte. Daniel Ischdonat war noch dran, konnte das Tor aber nicht verhindern. Die Mainzer konnten am Pausenstand nichts mehr ändern, Tim Hooglands Fallrückzieher war zu schwach, um Sippel auf eine echte Probe zu stellen (42. Minute).

Die Kaiserslauterer erwischten den besseren Start nach Wiederanpfiff, Stefan Lexa zog in Minute 48 von der Strafraumgrenze ab, die Querlatte rettete die Mainzer vor dem Rückstand im eigenen Stadion. Die erste Mainzer Aktion der zweiten Spielhälfte war da wesentlich unpräziser, Borja köpfte die Vorlage von Srdjan Baljak weit über den Kasten (51. Minute). Fabian Schönheim setzte seinen Freistoß nach Foul von Pekovic (erhielt seine 10. gelbe Karte und ist somit gegen Aachen gesperrt) in den Mainzer Himmel (61. Minute). Die Partie zeigte sich ausgeglichen, die beiden Teams begegneten sich – ihren Platzierungen in der Tabelle nur wenig entsprechend – auf Augenhöhe. Damit sich der Mainzer Sturm mit den körpergroßen Kaiserslauterer Abwehrspielern auch auf Augenhöhe begegnen, wechselte Jürgen Klopp in der 66. Minute für den bis dahin sehr gut spielenden Srjdan Baljak Ranisav Jovanovic ein, um im Strafraum die Kopfballduelle besser gewinnen zu können. Der Mainzer Stürmer suchte seine Chancen aber zunächst mit dem Fuß, Jovanovic scheiterte in der 73. Minute knapp an Sippel, der den Torschuss gerade noch so mit dem Unterarm abwehrte. Die Mainzer sollten in dieser hart umkämpften Partie aber doch noch zu ihrem Tor kommen, ließen ihre Fans allerdings bis zur 90. Minute warten. Elkin Soto, der direkt zur zweiten Hälfte für Feulner kam, verwandelte in feinster Manier seinen Freistoß aus 21 Metern direkt ins linke obere Eck. Das Stadion am Bruchweg bebte, zwei Minuten Nachspielzeit in denen der FCK alles nach vorne warf mussten die Mainzer noch warten, bis es offiziell wurde: Der 1. FSV Mainz 05 war der Sieger in diesem Derby.

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Rose, Demirtas – Karhan (81. Boakye), Amri, Pekovic, Feulner (46. Soto) – Baljak (66. Jovanovic), Borja

Trainer: J. Klopp



1. FC Kaiserslautern: Sippel – Müller, Ouattara, Schönheim, Lamprecht – Kotysch, Bellinghausen – Lexa, Bohl (70. Rundtröm), Reinert (83. Demai) – Simpson (89. Mandjeck)

Trainer: M. Sasic



Schiedsrichter: G. Perl (München)

Tore: 1:0 Borja (22. Minute), 1:1 Reinert (39. Minute), 2:1 Soto (90. Minute)

Zuschauer: 20.300 (ausverkauft)
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 08:07
Das Derby-Siegtor
Verfasst von: Lippo Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 08:10
Einfach nur GGGGGGGGGGGGEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIILLLLLLLLLLLLL
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 09:05
Heidel sagt Sotos Treffer voraus
Zwei Tage nach der Verhandlung vor dem Sportgericht wird der Kolumbianer zum Derby-Helden

Vom 03.05.2008

Von
Jens Grützner

Als Georges Mandjeck Elkin Soto in der 90. Minute 25 Meter vor dem Tor des 1.FC Kaiserslautern zu Boden brachte, ging´s los. "Ich hatte den Ball in der Hand", sagte Marco Rose. "Aber Elkin wollte ihn sofort haben", berichtete der Mainzer Kapitän. Rose übergab dem Kolumbianer die Kugel zum Freistoß. Jenem Mann, der am Mittwoch in Lausanne viereinhalb Stunden vor dem Internationalen Sportgerichtshof gestanden hatte, weil dessen Ex-Klub Once Caldas 1,5 Millionen Dollar vom FSV Mainz 05 für angeblich anstehende Ablösezahlungen verlangt.

Milorad Pekovic stürmte auf Soto zu. Auch der Montenegriner wollte sein Glück versuchen - ein zweites Mal nach einem brachialen Versuch in die Mauer kurz bevor. Rose: "Aber von dieser Position ist es schon nachvollziehbar, dass einer schießt, der die feinere Klinge schwingt." Soto spürte Pekovics Augen auf sich ruhen. "Und die Kollegen haben mich auch gefragt, ob ich mir ganz sicher sei", so Soto. "Ich sagte ja." Als der 27-Jährige, der sich am Tag vor dem Saisonauftakt gegen die TuS Koblenz einen Kreuzbandriss zugezogen hatte - nachdem er in der zurückliegenden Erstliga-Rückrunde auch schon wegen eines Innenbandanrisses gefehlt hatte -, den Ball zurecht legte, "da wusste ich, wohin ich schießen würde", erklärte Soto. "Die Kaiserslauterer haben zahlreich in der Mauer gestanden, aber der Torwart hat die linke obere Ecke von mir aus frei gelassen."

Noch bevor Soto anlief, wendete sich 05-Manager Christian Heidel an den Mainzer Physiotherapeuten Christopher Rohrbeck auf der Bank. "Ich sagte: Chris, der schießt den rein." Als Elkin Soto die Kugel traf, dachte Mittelfeldkollege Chadli Amri: "Welch eine Überraschung. Denn ich kalkulierte mit der anderen Ecke." Doch der Ball flog nicht nach rechts. "Ich stand genau hinter Elkin. Mensch, hat der sich schön reingedreht", erinnerte sich Marco Rose. Christian Heidel: "Normalerweise gucke ich nicht auf den Schuss bei Freistößen sondern nur aufs Netz. Dann hoffe ich, dass es sich ausbeult." Das tat es. Christian Heidel raste entgegen seiner Natur sofort auf das Feld. Es war der 2:1-Siegtreffer. Zum dritten Sieg in Serie im tobenden Aufstiegskampf. "Es war schon ein verrückter Moment", gestand Elkin Soto. Kaum hatte der Ball das Netz berührt, rennt alles auf mich zu." Und der selige Soto den Menschen auf der Nordtribüne entgegen. In einem Luftsprung entlud sich das Adrenalin. In Kolumbien war der Nationalspieler nicht gerade für Freistöße verantwortlich. "Aber ich habe da auch zwei reingeschossen." Allerdings nicht in der Schlussminute. Normalerweise ist in Mainz Daniel Gunkel für solche Momente verantwortlich. Bislang erzielte Gunkel neun Treffer in dieser Saison. "Aber ich habe kein Problem damit, meinen Job an Elkin los zu werden, wenn er das immer so macht", sagte der 27-Jährige, der wegen einer Innenbandreizung im Knie passen musste.

Soto war am Dienstag mit Christian Heidel nach Lausanne aufgebrochen, am späten Mittwoch zurückgekehrt. "Ich habe abends noch ein bisschen Lauftraining gemacht, mehr war nicht drin", so der Kolumbianer. Seine Einwechslung in der 46. Minute war der fünfte Einsatz in dieser Rückrunde. Soto erklärte, völlig ruhig gewesen zu sein trotz der Umstände. "Wenn ich spiele, kann ich mich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren." Dagegen sagte Christian Heidel: "Ich denke, das ganze Prozedere in Lausanne hat ihn schon beeindruckt." In einem Nobelhotel verhandelte ein englischer Oberrichter flankiert von Juristen aus den Niederlanden und Costa Rica die Geschichte um Sotos Wechsel im Winter der Runde 2006/07. Heidel: "Alles lief auf Englisch ab, er hat alles ins Spanische übersetzt bekommen. Das hat mit Sicherheit geschlaucht." Heidel geht davon aus, dass die 05er keinen Cent an Once Caldas überweisen müssen. "Denn die konnten gar nichts belegen, wir dagegen alles."

Elkin Soto genoss die Gratulationen am Freitagabend. "Aber schon am Mittwoch geht´s weiter, da müssen wir gegen Aachen drei Punkte holen." Der Mainzer Manager: "Die Kunst in dieser Saisonphase ist es, einen Lauf zu haben. Den haben wir."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 09:06
Streicheleinheiten von Klopp
Der Mainzer Trainer tröstet seinen niedergeschlagenen Kaiserslauterer Kollegen Sasic

Vom 03.05.2008

rh. MAINZ Am Ende hatten beide nur die besten Wünsche für den anderen. "Schafft es jetzt!", wandte sich Milan Sasic, der unterlegene Trainer des 1. FC Kaiserslautern, direkt an Jürgen Klopp, den Coach des FC Mainz 05, der gerade auf den letzten Drücker den 2:1-Derbysieg hatte bejubeln dürfen (siehe auch oben stehenden Bericht). Klopps Konter: "Ebenso. Haut rein, ihr habt das Zeug dazu!" Was folgte war eine heftige Umarmung, noch ein paar aufmunternde Worte des Mainzers, der freilich auch gut Streicheleinheiten verteilen konnte. Seine Mainzer haben im Aufstiegskampf den nächsten "Bigpoint" gesetzt, die Lauterer im Abstiegskampf einen Dämpfer hinnehmen müssen.
"Es ist nun einmal eine alte Regel im Fußball. Nämlich die von oben und unten. Während unser Schuss auf die Latte klatscht, geht der vom Gegner in den Winkel", beurteilte Sasic schließlich die beiden entscheidenden Szenen nach der Pause - den Lattentreffer vom Lauterer Lexa und das Freistoßtor vom Mainzer Soto. So blieb für den FCK-Coach nur die Feststellung, "dass beide Mannschaften alles gegeben haben in einem guten Derby. Und dass wir auch unsere Möglichkeiten hatten." Klopp indes konnte sich freuen. "Ich denke, wenn wir jetzt alle das Adrenalin aus der 90. Minute mit ins nächste Spiel nehmen, dann können wir uns wieder auf ein Fußball-Fest freuen."

Für die Mainzer steht am Mittwoch erneut ein Heimspiel auf dem Programm, sie empfangen Mitabsteiger Alemannia Aachen und werden dies auf jeden Fall auf einem Aufstiegsplatz stehend tun. Der 1. FC Kaiserslautern darf ebenfalls daheim spielen. Am Dienstag gegen den FC St. Pauli. Erst danach könnte es sein, dass die Pfälzer nicht mehr auf einem Abstiegsplatz stehen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 09:07
Schlussoffensive entscheidet Spiel
Mainzer Sieg glücklich, aber nicht unverdient

Vom 03.05.2008

Wer´s spannend und hektisch mag, war am Freitagabend richtig im Bruchweg-Stadion. Und die Statistik enttarnt: Alle Werte - von Ballbesitz bis zu Torschüssen - sahen am Ende Mainz 05 vorn. Genauso knapp wie am Ende das Spiel auch ausging.


Personal: 05-Trainer Jürgen Klopp musste neben dem gesperrten Nikolce Noveski kurzfristig die verletzten Bo Svensson und Daniel Gunkel streichen. Für den Noveski-Ersatz Svensson rückte Marco Rose in die Innenverteidigung, Christian Demirtas blieb in der Startelf. Für Mittelfeldmann Gunkel kam Chadli Amri in die Mannschaft. Auf Seiten des FCK löste Sascha Kotysch nach abgesessener Sperre Marcel Ziemer ab (fünfte Gelbe). Zudem stellte FCK-Trainer Milan Sasic Sebastian Reinert für Georges Mandjeck.

System: Trotz der personellen Veränderungen rückte Mainz 05 nicht vom "flachen" 4-4-2 ab. Selbst der eigentliche Offensivmann Chadli Amri reihte sich als zweiter zentraler Mittelfeldspieler ein. Allerdings mit deutlich mehr Zug nach vorne als Milorad Pekovic. Kaiserslautern agierte mit nur einer echten Spitze (Joshua Simpson) und mit Steffen Bohl hängend dahinter.

Erste Halbzeit: Der Mainzer Überlegenheit hatten die Gäste lange Zeit nur kämpferischen Einsatz entgegen zu setzen. Eroberte Bälle wurden weit nach vorne geschlagen, in der Hoffnung, die zweiten Bälle zu erwischen. 05 indes versuchte spielerisch zum Erfolg zu kommen, was bis zum 1:0 durch den sauber heraus gespielten Treffer von Felix Borja auch gelang. Danach war aber Schluss mit der 05-Herrlichkeit. Zum einen, weil der Faden verloren ging, zum anderen, weil die Pfälzer nun energischer nachsetzten und sich den Ausgleich schließlich redlich verdienten.

Zweite Halbzeit: Zunächst hatten die Gastgeber am Rückstand zu knabbern. Lautern bestimmte 20 Minuten lang die Partie und hätte auch in Führung gehen können. Dann erst befreite sich Mainz und startete die Schlussoffensive. Nicht ansehnlich, nicht spielerisch perfekt, aber am Ende effektiv. Eine Reihe von Freistößen wurde herausgeholt. Den letzten verwandelte schließlich Elkin Soto zum viel umjubelten Siegtreffer.

Fazit: Wie man es auch wendet: Ganz unverdient ist der 05-Sieg nicht. Glücklich war er dennoch. Dass die Pfälzer durchaus mehr verdient hätten, wird ihnen nur ein schwacher Trost sein.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 09:08
Elkin Soto lässt Mainzer jubeln
Kolumbianer wird im Derby eingewechselt, gefoult und trifft zum Sieg

Jubel nach dem späten Siegtor: Elkin Soto dreht in Richtung Fans ab. Foto: Kopp

Vom 03.05.2008

rh. MAINZ Der FSV Mainz 05 bleibt auf Aufstiegskurs, der 1. FC Kaiserslautern im Tabellenkeller. So lautet das Fazit des rheinland-pfälzischen Duells in der Zweiten Fußball-Bundesliga, dass die Mainzer mit 2:1 für sich entschieden. Elkin Soto traf in der letzten Minute.


Nach den Toren von Felix Borja, der in der 22. Minute bereits seinen 15. Saisontreffer für Mainz 05 markierte, und von Sebastian Reinert, der in der 39. Minute das zweite Mal in der laufenden Runde für den 1. FC Kaiserslautern erfolgreich war, hatten sich fast alle im mit 20300 Zuschauern ausverkauften Bruchweg-Stadion mit der Punkteteilung abgefunden. Eine Punkteteilung, die auch in einer spielerisch nicht hochklassigen, aber sehr intensiv und kämpferisch geführten Begegnung in Ordnung gegangen wäre. Bis Elkin Soto zur Tat schritt. Der Kolumbianer, der so lange verletzt gewesen war und erst in der Halbzeit für Markus Feulner eingewechselt wurde, hatte den Freistoß aus knapp 20 Metern selbst herausgeholt und ihn dann technisch perfekt im Lauterer Gehäuse versenkt. "Einfach überragend", wie 05-Trainer Jürgen Klopp feststellte - allerdings auch in die Torwartecke. Der bis dahin so sicher auftretende Tobias Sippel im FCK-Tor hatte viel zu spät reagiert.

"Am Ende ist es egal, wie das Ergebnis zustande kommt. Es zählen nur die drei Punkte", meinte 05-Trainer Jürgen Klopp sichtlich erleichtert ob des Last-Minute-Sieges gegen einen Gegner, der kämpferisch alles gab und dessen Trainer Milan Sasic keineswegs den Stab über seinen Spielern brechen wollte. "Die Mannschaft hat alles versucht, alles gegeben. Ein Punkt wäre sicherlich drin gewesen. Mainz 05 hat am Ende aber gedrückt und den Sieg dann auch verdient." Die Gastgeber begannen druckvoll und hatten nach zwei Minuten schon die erste Chance durch Miroslav Karhan, der nur wenige Minuten später nur den Pfosten des Lauterer Tores traf. Fast zwangsläufig die Führung der Hausherren nach 22 Minuten. Christian Demirtas hatte sich auf der linken Seite schön durchgesetzt, den Ball auf den stärkeren rechten Fuß gelegt und maßgenau auf den Kopf von Borja geflankt, der mutterseelenallein gelassen FCK-Keeper Tobias Sippel keine Chance ließ.

Doch danach kam der Bruch ins Mainzer Spiel und der Gast enorm auf. Verdient so auch der Ausgleich, der fast ein Duplikat des Mainzer Tores war. Sven Müller hatte sich auf rechts nach einer Mainzer Fehlerkette durchgesetzt und den kleinen Sebastian Reinert bedient, der mit seinem Kopfstoß Daniel Ischdonat keine Chance ließ. "In dieser Phase lief vieles nicht gut", bekannte Klopp, während Sasic zu Recht von einem verdienten Ausgleich sprach.

Nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nicht. Bissige Lauterer machten den Mainzern weiter das Leben schwer. Und sie kamen auch zu Chancen. Die beste war eindeutig die von Stefan Lexa, der aus 18 Metern das Spielgerät volley an die Querlatte donnerte. Doch nachdem die Gastgeber zunächst schlampige Konter fuhren, übernahmen sie nach rund 60 Minuten wieder das Kommando. Zwingendes sprang freilich kaum noch heraus. Einzig der Gewaltschuss des eingewechselten Ranisav Jovanovic, den Sippel glänzend parierte, hätte einen Treffer verdient gehabt. Die Pfälzer versteckten sich indes weiterhin nicht. Die weiten Abschläge Sippels sorgten immer wieder für Probleme. Und so schien das Remis, das vierte im vierten Zweitliga-Duell der beiden rheinland-pfälzischen Rivalen, schon programmiert. Bis sich Soto sich den Ball zurecht legte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 03/05/2008 09:10
05-Fans feiern auf Teufel komm raus

Nach Derbysieg wird Bruchwegstadion zum Tollhaus/Polizei verbringt ruhigen Abend


Von Frank Schmidt-Wyk

Nur zehn Minuten zuvor hatten sie im Gästeblock gewaltig Oberwasser, doch dann schlug in letzter Minute das Mainzer 2:1 im Lauterer Gehäuse ein - nun schleichen die Kolonnen der FCK-Fans wie geprügelte Hunde stumm zum Hauptbahnhof hinunter. Hinter ihnen hat sich das Bruchwegstadion weithin hörbar zum Tollhaus verwandelt: "So ein Tag, so wunderschön wie heute", schallt es aus den Lautsprechern, Spieler und Betreuer führen auf dem Rasen ein Freudentänzchen nach dem anderen auf, oben auf der Tribüne liegen sie sich in den Armen. Feierlaune hier, Trübsal da - die Stimmungslage ist so geartet, dass es unter den Fangruppen zu keinerlei Ausschreitungen kommt. Die Polizei tut dazu ihr übriges, achtet in bewährter Taktik penibel darauf, beide Lager strikt auseinanderzuhalten, sowohl beim Ab- wie auch schon beim Anmarsch.

Ein Großaufgebot Polizeibeamter hatte gegen 16.30 Uhr am Hauptbahnhof die Ankunft zweier Sonderzüge aus der Pfalz abgewartet und etwa 800 FCK-Fans die Fritz-Kohl-Straße hinauf zum Bruchweg begleitet. Die Stimmung war aufgeladen, doch blieb es - von einer in der Ostein-Unterführung gezündeten Rauchbombe abgesehen - bei verbalen Aggressionen, auch dank der stets wachsamen Polizeibegleitung. Ähnlich war es im Stadion: Die Enthüllung einer Choreografie auf der Telco-Tribüne wurde im Gästeblock mit einer weiteren Rauchbombe und einem nicht jugendfreien wie niveaulosen Spruchband beantwortet, das aber rasch wieder vom Zaun verschwand. Eine ähnliche Botschaft tauchte im Mainzer Block auf.

Auch nach dem Abpfiff hatte die Polizei keine Probleme - bis auf eine dritte von Lauterern am Busbahnhof in der Mombacher Straße gezündete Rauchbombe wurden bis Redaktionsschluss keine Zwischenfälle gemeldet.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/05/2008 07:31
05er nach Derby-Sieg voll konzentriert / Gunkel trainiert wieder / FCK kann gegen St. Pauli Abstiegsplatz verlassen

Vom 05.05.2008

Von

Jens Grützner

und Rüdiger Lutterbach

MAINZ/KAISERSLAUTERN

Die Führungsriege des FSV Mainz 05 guckte sich das 3:1 der Kölner gegen 1899 Hoffenheim unabhängig voneinander vor dem Fernseher an. "Dieser Situation im Aufstiegskampf kann man sich einfach nicht entziehen", sagte Harald Strutz, Präsident der Mainzer, die nach dem 31. Spieltag in der Zweiten Liga einen Punkt vor den Kölnern und zwei vor den Hoffenheimern auf Platz zwei rangieren.

"Man konnte nicht davon ausgehen, dass Hoffenheim in Köln punktet. Und die zweite Hälfte der Kölner war schon stark", so Strutz. Doch der 05er glaubt die Bruchweg-Profis stark genug, um am Mittwoch im Heimspiel gegen Alemannia Aachen, am Sonntag in Köln und am darauf folgenden Sonntag beim Saisonfinale gegen den FC St. Pauli zu siegen, den direkten Wiederaufstieg zu packen. "Unsere Mannschaft hat kapiert, worauf es in diesem Endspurt ankommt: auf den Kampf. Sie hat sich am Freitagabend im Derby zu keiner Zeit mit einem Unentschieden zufrieden gegeben."

05-Manager Christian Heidel: "Natürlich war die Stimmung in der Kabine anschließend gut, aber die Jungs wussten auch sofort, dass der Derby-Sieg nichts bringt, wenn wir am Mittwoch nicht nachlegen." Dass die 05er noch zwei Heimspiele haben, ist für Heidel weiterhin das große Pfund im Vergleich zu den Kölnern. Nach dem 2:1-Siegtreffer von Elkin Soto in der Schlussminute können Mainzer, Kölner und Hoffenheimer den Aufstieg noch aus eigener Kraft schaffen. "Es gibt nun die große Spannung, die sich die Fans vor Saisonbeginn erhofft haben. Der Druck wird immer größer, aber wenn man aufsteigen will, muss man ihm standhalten", so Harald Strutz.

Gegen die Aachener dürfte Daniel Gunkel wieder im Mainzer Team sein. Das Derby verpasste der neunmalige Saisontorschütze aufgrund einer Innenbandreizung. "Er trainierte aber am Samstag und Sonntag wieder", so Teammanager Axel Schuster. Gunkel wird dann Milorad Pekovic ersetzen, der wegen der zehnten Gelben Karte fehlt.

Die Kuntzsche Vision

Im Lager des 1. FC Kaiserslautern ist die ärgerliche Derby-Niederlage längst abgehakt, alle Augen sind auf das morgige Heimspiel gegen den FC St. Pauli (17.30 Uhr) gerichtet. Mit einem Sieg könnten die Pfälzer zum ersten Mal seit Monaten die Abstiegsplätze verlassen - zumindest für 24 Stunden, und wenn´s gut läuft, sogar über den drittletzten Spieltag hinaus, denn die vor ihnen liegenden Offenbacher Kickers müssen am Mittwoch beim FC Freiburg ran. Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz glaubt fest daran, dass die Horror-Saison für seine "Roten Teufel" noch ein Happy-End nehmen wird. "Ich habe eine Vision: Am letzten Spieltag sind 48500 Fans auf dem Betzenberg, und wir schaffen gegen den 1. FC Köln den Klassenerhalt", orakelt Kuntz, der hofft, dass seine Spieler am Dienstag trotz des Drucks, der nun wieder auf ihnen lastet, nicht verkrampfen: "Sie sollen wie früher auf den Bolzplatz rausgehen und einfach spielen."

Das gilt nicht für Mannschaftskapitän Axel Bellinghausen, der in Mainz nach einem rüden Foul an Chadli Amri seine fünfte Gelbe Karte sah und zum Zuschauen verurteil ist. Seine Rolle im defensiven Mittelfeld wird voraussichtlich Georges Mandjeck übernehmen, der am vergangenen Freitag wenige Sekunden nach seiner Einwechslung und vor dem Abpfiff mit einem unnötigen Schubser gegen Soto dessen Siegtreffer einleitete. "Es wäre ein Wunder, wenn meine jungen Spieler so clever wären wie die Mainzer", stellte sich sich FCK-Trainer Milan Sasic vor den 19-jährigen Kameruner, der gegen St. Pauli sein Missgeschick wieder wettmachen kann.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/05/2008 07:36
Raus aus dem Gericht, rein ins Tor

Der Mainzer Mittelfeldspieler Elkin Soto lässt sich auch vom Prozess vorm CAS nicht aus der Ruhe bringen
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Die vergangene war eine sehr aufregende Woche für den Mainzer Fußballprofi Elkin Soto. Am Mittwoch hat er eineinhalb Stunden lang vor einem Richter des Internationale Sportgerichtshofes CAS in Lausanne gesessen, weil es immer noch Differenzen mit seinem ehemaligen Klub Once Caldas aus Kolumbien gibt. Zwei Tage konnte er deshalb nicht mit der Mannschaft trainieren. Das hat den 27 Jahre alten Mittelfeldspieler aber nicht davon abgehalten, am Freitagabend in der 90. Minute mit einem Freistoß aus 22 Metern genau in den Winkel das 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern zu schießen. "Eine wunderschöne Geschichte", sagt sein Trainer Jürgen Klopp hoch erfreut.

Schwere Zeiten hinter sich

Wunderschön auch deshalb, weil der Kolumbianer eine schwere Zeit hinter sich hat. "Hätte er sich nicht verletzt, wären wir gar nicht erst aus der Bundesliga abgestiegen", ist sich Klopp sicher. Zwei Monate hatten die Mainzer seinerzeit ohne den technisch hochqualifizierten sechsfachen Nationalspieler auskommen müssen, und als dann die neue Zweitligasaison begann, erwischte es den "lieben Kerl" (so der Mainzer Manager Christian Heidel) bei einem Trainingsunfall so richtig: Riss des vorderen Kreuzbandes, Riss des Innenmeniskus, Kapselriss im rechten Knie. Es folgte fast ein dreiviertel Jahr ohne Spiel, und Freitag nun dieser "verrückte Moment, als der Ball das Netz berührt und die anderen auf mich zugerannt kommen."

Soto war erst zur Pause für Markus Feulner eingewechselt worden. Sein Trainingsrückstand lässt noch keine 90 Minuten zu. Aber in den 47 Minuten, die er inklusive Nachspielzeit dabei war, deutete er einmal mehr an, wie gut er Fußball spielen kann. "Freistöße", erzählte er hinterher bescheiden, "waren eigentlich bislang nicht meine große Stärke. Zweimal habe ich in Kolumbien damit Tore geschossen, mehr nicht." Klopp erinnert sich: "Als Elkin damals ein paarmal mittrainiert hat, waren wir völlig baff, dass so ein Riese überhaupt zu uns gekommen ist."

Once Caldas will 1,5 Millionen

Klopp und Heidel hatten Sotos Fertigkeiten mehrfach auf DVD beobachtet und ihn beim WM-Vorbereitungsspiel gegen Deutschland im Juni 2006 (0:3) auch persönlich in Augenschein genommen. Sotos Ex-Verein pocht auf eine Absichtserklärung für eine Vertragsverlängerung, die der Profi unterschrieben haben soll, ehe er im Januar 2007 nach Mainz wechselte. Once Caldas verlangt 1,5 Millionen Dollar. Das erst in knapp vier Wochen anstehende CAS-Urteil wird die Mainzer "in keinem Fall in dieser Saison noch tangieren", so Heidel, der Soto nach Lausanne begleitet hatte.

Wenn Elkin Soto und Kollegen am Mittwoch gegen Alemannia Aachen das Glück noch einmal so erzwingen können wie gegen die unglücklichen Lauterer, nehmen die Mainzer Kurs auf die erste Liga. Soto wäre mit Begeisterung dabei: "Die Spieler hier in Deutschland sind sehr viel ehrlicher als in Südamerika. Die Konzentration gilt auch in harten Zweikämpfen dem Ball und nicht den Beinen des Gegenspielers." Und wenn doch, dann gibt es Freistoß.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/05/2008 12:18
Soto entzückt - und spielt verrückt

Verrücktheit ist eine Abweichung von der Verhaltensnorm. Sagt der Duden. Als Elkin Soto (27) den schwächelnden Markus Feulner ersetzte, flogen ihm die Bälle kreuz und quer und hoch und weit um die Ohren. Ohne den angeschlagenen Daniel Gunkel, der Samstag ins Training zurückkehrte, fehlte den Mainzern wie so oft das spielerische Element.


Miroslav Karhan hatte den Dienst quittiert nach seinem Fehler, der zum Gegentor führte und Chadli Amri schenkte den Gegnern derart viele zuvor geschickt stibitzte Bälle, dass sich mancher Fan vor Grausen abwandte. Und Soto? Versuchte es inmitten der totalen spielerischen Ödnis mit Zaubertricks. Sie misslangen und die Zuschauer pfiffen. "Das war nicht der richtige Moment", gab der kolumbianische Nationalspieler zu, "aber manchmal muss man verrückte Dinge tun."
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Der geeignete Zeitpunkt sollte indes kommen. Die 90. Minute. Der Mann mit der Zahnspange schob die Kollegen beiseite und "beim Hinlegen des Balles entschied ich mich für die Torwartecke". Der Rest ist bekannt. Das erste Tor für Mainz (kam im Januar 2007).

Ausgerechnet nach zwei verpassten Trainingseinheiten, weil er in Lausanne vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) angehört wurde wegen des Vertragsstreits mit Ex-Klub Once Caldas (Urteil in vier Wochen). Ob ihn der Treffer gegen Aachen in die Startelf spült, konnte Jürgen Klopp noch nicht sagen. Verrückt wäre eine solche Entscheidung nicht.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/05/2008 12:19
Adrenalin in großen Portionen

Mainz - Der 31. Spieltag in der Zweiten Fußball-Bun­des­liga hat die Spannung im Auf­stiegs­ren­nen noch ver­größert. Der FSV Mainz 05 hat sich dennoch in diesem Finale eine nahezu optimale Aus­gangs­posi­tion erar­bei­tet - nicht zuletzt dank des 2:1-Erfolgs gegen den 1. FC Kai­sers­lau­tern.

Jürgen Klopp hat sich am Fernsehen die Sonntags-Konferenz der Zweiten Liga angesehen. Der Trainer des FSV Mainz 05 ver­zich­tete bewusst auf die Option, das direkte Duell seiner beiden hart­näckigs­ten Verfolger zu beob­ach­ten, denn der 40-Jährige möchte sich nach dem 2:1-Sieg seiner 05er nicht vom nächsten eigenen Auftritt ablenken lassen. Am Mittwoch geht's am Bruchweg gegen Alemannia Aachen.

Es habe sich nichts geändert, sagt Klopp nach dem 3:1 des 1. FC Köln über die TSG Hof­fen­heim. "Die Kölner haben es selber in der Hand, genau wie die Hof­fen­hei­mer und wir, die Frei­bur­ger haben gute Mög­lich­kei­ten." Die Ergeb­nisse zeigten, so der Coach, dass es sehr, sehr spannend werde. "Aber auch, wie wichtig unsere Ergeb­nisse waren." Mit drei Siegen in Folge haben sich die 05er auf den zweiten Tabel­len­platz (55 Punkte) geschoben - hinter Borussia Mön­chen­glad­bach, das nach dem 7:1 in Offenbach (60 Punkte) fast sicher durch sein dürfte. Hinter den 05ern kommen die Kölner mit 54 Zählern vor Hof­fen­heim (53) und Freiburg (52). "Wir sind da", sagt Klopp", wir sind voll im Rennen. Wir müssen nun den Kopf aus­rich­ten auf das Mittwoch-Spiel, dann geht es weiter."

Optimale Aus­gangs­posi­tion

Natürlich haben die 05er eine fast optimale Aus­gangs­posi­tion in diesem dra­mati­schen Auf­stiegs­finale. Zum einen wegen der Kon­stel­lation mit den zwei Heim­spie­len, jetzt gegen Aachen und zum Abschluss gegen den FC St. Pauli, bei nur einem Aus­wärtss­piel (Pfingst­sonn­tag in Köln). Und auch, weil die 05er trotz aller Ver­let­zungs­sor­gen und Sperren in der ent­schei­den­den Phase der Saison zeigen, dass sie die gefor­der­ten Ergeb­nisse liefern können. 55 Punkte - das ist jetzt schon ein Zähler mehr als im Auf­stiegs­jahr 2004.

Parallel zu den 05ern empfangen die Hof­fen­hei­mer am Mittwoch die gegen den Abstieg kämp­fen­den Koblenzer, Köln muss nach Augsburg, der SC Freiburg erwartet den OFC. Mög­licher­weise kommt dann dem vor­letz­ten Spieltag am Ende dieser eng­lischen Woche eine vor­ent­schei­dende Bedeutung zu. Dann nämlich, wenn die 05er beim 1. FC Köln auflaufen, reisen die Hof­fen­hei­mer nach Offenbach, die wieder heftigst ein­gegrif­fen haben in den Abstiegs­kampf, und die sich nun im Fernduell mit Kai­sers­lau­tern ums Drin­blei­ben schlagen. Die Frei­bur­ger müssen am Sonntag nach Gladbach.

In Mainz sollten sich die 05-Anhänger jedoch darauf ein­rich­ten, dass die Ent­schei­dung wirklich erst am letzten Spieltag am Bruchweg gegen St. Pauli fällt. Hof­fen­heim empfängt dann Fürth, Köln muss nach Lautern, Freiburg trifft zu Hause auf Wehen. Klopps Ziel heißt, alle rest­lichen Spiele zu gewinnen. "Dann sind wir auf­gestie­gen. Das ist ein Fakt", sagt der 40-Jährige. "Wir müssen jetzt die letzten ent­schei­den­den Schritte tun, Aachen ist der erste davon", so der 05-Trainer. "Dafür müssen wir viel tun. Dafür brauchen wir die maximale Unter­stüt­zung."

"Grobe Fehler"

Der 05-Trainer zeigt sich ver­wun­dert darüber, wie kritisch das Spiel seiner Mann­schaft im Derby in Teilen der öffent­lichen Meinung beurteilt worden war. "Wir haben gewonnen, ein unglaub­lich wichtiges und schweres Spiel gewonnen, alles andere zählt nicht." Gewonnen, obwohl die Mann­schaft aufgrund der prekären per­sonel­len Situation auf wichtigen Posi­tio­nen umge­krem­pelt war, die gewohnten Abläufe nicht stimmen konnten. Wie lange ist es her, dass Marco Rose zum letzten Mal als Innen­ver­tei­diger auflief? Oder Chadli Amri diese Rolle im zentralen Mit­tel­feld über­neh­men musste? Nicht zu vergessen, dass sich Christian Demirtas als Links­ver­tei­diger so ent­wickelt hat, dass dessen Rolle längst das Stadium des Pro­viso­riums über­wun­den hat.

"Wir haben uns grobe Fehler beim 1:1 geleistet und uns sehr schlecht verhalten. Das Tor wäre einfach zu ver­hin­dern gewesen", sagt Klopp. "Auch in der Phase um den Ausgleich herum waren wir nicht gut. Doch der Rest war in Ordnung. Die Jungs haben wirklich gebissen, einen lei­den­schaft­lichen Kampf abge­lie­fert." Das Wich­tigste aber: "In diesem Kampf­spiel derart die Ruhe bewahren, immer weiter die Chance suchen und dann, nach einer kurzen Dis­kus­sion, schießt derjenige das Ding rein, der sich am sichers­ten ist. Daraus kann man eine ganze Menge Dinge für dieses Finale ziehen."

Nun kommt mit Alemannia Aachen ein Gegner, der völlig entspannt am Bruchweg auf­spie­len kann. "Wir werden sehen, zu was das führt", sagt Klopp, "aber das wird alles andere als eine einfache Geschichte." Jede Mann­schaft, die in dieser Saison nach Mainz gekommen sei, habe durch die klare Ver­tei­lung der Favo­riten­rolle Mög­lich­kei­ten gesehen und gefunden, den 05ern das Leben schwer zu machen. Viele rafften sich gerade in Mainz zu ihrer besten Leistung auf. "Damit ist unsere Mann­schaft sen­satio­nell umge­gan­gen."

An einem Phänomen, das Jürgen Klopp genüss­lich beschreibt, hat der 05-Trainer selbst ganz großen Anteil. "Das Adrenalin kriegt man in Mainz um diese Zeit wirklich jedes Jahr. Und das ist eine großar­tige Leistung."

Jörg Schneider
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 05/05/2008 15:50
Mainz will gegen Aachen «big points» - Klopp: Geht um nahezu alles =
Mainz (dpa/lrs) - Die Geduldsprobe im Aufstiegskrimi wird drei
Spiele vor dem Zweitliga-Saisonende auch für den bundesliga-erprobten
FSV Mainz 05 zur reinen Nervensache. «Wir können in der
Extremsituation Großes erreichen», sagte Trainer Jürgen Klopp zwei
Tage vor dem Heimspiel am Mittwoch (17.30 Uhr) gegen Alemannia Aachen
und fordert die nächsten «big points» ein. Für den Tabellenzweiten
zählt gegen die im Mittelfeld abgesicherten Aachener nur der Sieg.

«Wir werden uns in Topform präsentieren», versprach der 40-jährige
Coach, der für das große Ziel auf die Unterstützung der Fans setzt.
«Gegen Lautern war es mir zu ruhig. Die Zuschauer müssen uns helfen,
das werden wir brauchen. Aachen ist stärker als der FCK, deshalb
brauchen noch mehr Emotionen», erinnerte Klopp an das 2:1 in letzter
Minute gegen den FCK. «Wenn die mit Freude Fußball spielen, können
sie jede Mannschaft schlagen. Aber das lassen wir nicht zu», sagte
der Mainzer Coach, der seinem Kader viel Zeit zu Regeneration gab.
Die Psyche der Mannschaft sei intakt.

«Wir sind angespannt, können uns vorstellen, dass wir es schaffen.
Aber erreicht haben wir noch nichts. Alles in die Waagschale zu
werfen, ist der relativ leichte Auftrag», erklärte der 05-Trainer. Er
ist sicher, dass sieben Punkte aus den Spielen gegen Aachen, in Köln
und gegen den FC St. Pauli zum direkten Wiederaufstieg reichen. «Wir
können nur unsere Spiele beeinflussen. Was die Konkurrenz macht,
liegt nicht bei uns. Also gewinnen wir am Mittwoch», sagte Klopp.

Die Abwehr kann in gewohnter Besetzung beginnen, nachdem Nikolce
Noveski seine Gelb-Sperre abgesessen hat. Bo Svensson (Achillessehne)
wird nicht mehr zu Verfügung stehen. Gelb-gesperrt ist Milorad
Pekovic, für ihn soll der genesene Daniel Gunkel zurückkehren. Elkin
Soto sollte nach seinem FCK-Siegtreffer in der Startelf stehen. «Die
Chancen, dass er von Beginn an spielt, sind nicht so gering», ließ
sich Klopp entlocken. Das Bruchwegstadion ist noch nicht ganz
ausverkauft, nachdem aus Aachen mehr Karten als erwartet zurück
kamen. Etwa 1000 Mainzer können noch ein Ticket ergattern.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/05/2008 07:16
„Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen reichen uns“, hat Mainz-Coach Jürgen Klopp (40) errechnet, „dann sind wir definitiv oben!“

Jürgen Klopp fordert die Fans auf, die Mannschaft im heißen Aufstiegskampf lautstark zu unterstützen und den Gegner einzuschüchtern

Um halbwegs ruhig Sonntag zum Spitzenspiel nach Köln fahren zu können, brauchen die 05er aber erst mal morgen einen Sieg.

Das Muss-Gewinnen-Spiel gegen Allemannia Aachen!

Dafür bittet Klopp auch die Mainzer Fans um Hilfe. Kloppo, frei übersetzt: Wir brauchen Euch – ganz genau so, wie beim ersten Aufstieg vor vier Jahren!

„Wir haben wieder die Chance, etwas Großes zu schaffen“, sagt er, „und wir sind angespannt zuversichtlich, dass wir‘s auch packen. Doch dafür ist‘s mir hier viel zu ruhig!“

Kritik an den tollen Fans?

„Nein“, winkt Klopp ab: „Wir wissen, dass wir gegen Lautern auf dem Platz nicht gierig genug waren, den Sieg früh klar zu machen. Das wird gegen Aachen anders werden. Aber, auch auf den Rängen waren wir schon besser! Da kam mir einfach zu wenig.“

„Es geht um alles, wir wollen den nächsten Schritt tun“, wünscht sich Klopp für morgen von den Spielern, „dass sie von der ersten Sekunde an den Willen zeigen, der aus einer normalen Alltagssituation heraus, wie sie Aachen hat, gar nicht abrufbar ist!“

Und wie sollen die Fans helfen? Klopp: „Der Gegner muss mal wieder 90 Minuten denken, ‘hier sind alle gegen mich, gibt‘s eh nix zu holen‘.“

P.S.: 1000 Karten (aus Aachen zurück) fürs Spiel gibt‘s heute ab 14 Uhr im Fanshop.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/05/2008 07:17
05-Coach: Aachen-Spiel wird zur Willensfrage / Saisonende für Svensson?

Vom 06.05.2008

Englische Woche, zweiter Teil. Nachdem Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 am Freitag mit dem 2:1-Erfolg im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern den dritten Sieg in Serie eingefahren hat, gilt es nun - erneut im eigenen Stadion - nachzulegen. Morgen, 17.30 Uhr, Bruchweg, soll gegen Alemannia Aachen weiter am Traum vom direkten Wiederaufstieg gebastelt werden.


Von

Roland Hessel

"Wir haben uns in den letzten Wochen perfekt positioniert, die Mannschaft hat alle Vorgaben erfüllt", sagte gestern 05-Trainer Jürgen Klopp mit einem Blick auf die aktuelle Tabelle, in der sich die 05er auf Rang zwei vorgeschoben haben. Für Pessimismus hat der 40-Jährige deshalb keinerlei Verständnis. "Ich kenne ja diese Leute, die jetzt sagen, dass Köln und Hoffenheim im direkten Duell beide hätten verlieren müssen", grinste Klopp. "Aber wir können nunmal nur unser eigenes Spiel beeinflussen. Das ist auch am Mittwoch so." Das Kölner 3:1 gegen Hoffenheim will er trotzdem als Vorbild nehmen. "So wie der FC da gespielt hat, so wollen wir auch auftreten."

Dass eine Topleistung nötig sein wird, um das vorletzte Heimspiel mit dem elften Heimsieg abzuschließen, davon geht Klopp jedenfalls aus. "Aachen kommt mit einer ausgesprochen guten Mannschaft", verweist der Mainzer Coach auf die Rückrundentabelle, in der die Aachener genauso viele Punkte gesammelt haben wie die Aufstiegsaspiranten aus Gladbach, Mainz und Köln - nämlich 24. "Die Alemannia verfügt über eine Mannschaft, die an einem guten Tag jeden schlagen kann. Sie trifft aber auf eine sehr gute Mannschaft, die zu Hause den nächsten Schritt machen will", weiß Klopp nur zu gut, dass die Partie zu einer Willensfrage wird. "Wenn wir richtig Spaß haben und die Laufleistung hoch ist, wird es für Aachen unangenehm. Wir sind in einer Extremsituation, die Alemannia nicht. Das muss man spüren", fordert Klopp, der den 05-Anhang mit ins Boot nehmen will.

"Ich verlange von jedem meiner Jungs mehr als gegen Lautern, aber auch von jedem anderen, der daran teilhaben will", kommt Klopp auf das vergangene Heimspiel zu sprechen. Da war ihm nämlich die Unterstützung von den Rängen nicht vehement genug. "Die Begeisterung im Verein, in der Mannschaft ist genauso groß wie vor fast vier Jahren, als wir das erste Mal aufgestiegen sind. Aber draußen?", fragt der 40-Jährige und fordert "90 Minuten Emotionen." Erst in der 90. Minute, nach dem Siegtreffer von Elkin Soto, habe sich der Bruchweg in das Tollhaus verwandelt, das sich Klopp vorstellt. "Wir brauchen aber von der ersten Minute an die volle Unterstützung von unseren Fans. Das kann sehr hilfreich sein, wir werden es brauchen." Mainz 05 habe schließlich eine große Chance, die man überall spüren müsse. "Und das ist mir noch zu wenig", sagte Klopp: "Sieben Punkte reichen definitiv. Die ersten drei liegen am Mittwoch da. Es wäre schön, wenn das Publikum dies auch deutlich macht."

Seine Mannschaft werde sich steigern, verspricht Klopp, der derzeit nur einen definitiven Ausfall zu beklagen hat. Bo Svensson, der Probleme mit dem Schleimbeutel an der Achillessehne hat, wird wohl in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen können. Daniel Gunkel, der zweite kurzfristige Ausfall vor dem Lautern-Spiel, trainiert indes wieder normal mit. "Wir werden ihn genau beobachten. Er spielt nur, wenn er bei 100 Prozent ist. Auch weil ich glaube, dass gegen Aachen 95 Prozent nicht reichen werden." Sollte Gunkel erneut nicht spielen können, bestünde natürlich im zentralen Mittelfeld aufgrund des Ausfalles von Milorad Pekovic (zehnte Gelbe Karte) eine Vakanz. Wie diese geschlossen werden könnte, darüber wollte sich Klopp gestern freilich nicht äußern. "Ich werde mich an diesen Spekulationen nicht beteiligen. Alle, die fit sind, kommen für die Startaufstellung in Frage." Was auch für Elkin Soto gilt, der am vergangenen Freitag mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer für die 05er die hervorragende Ausgangslage erst möglich gemacht hatte. "Die Chance ist nicht wirklich gering, dass Elkin von Beginn an aufläuft", lächelte Klopp, um direkt nachzuschieben: "Nicht gering ist aber etwas anderes als sehr wahrscheinlich..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 06/05/2008 19:40
Diakite jetzt "echter" Wehener
Der SV Wehen Wiesbaden hat die Kaufoption auf Stürmer Bakary Diakite gezogen.
Der 28-Jährige, der bislang nur ausgeliehen war, bleibt dem SVWW damit erhalten.
Über finanzielle Details vereinbarten beide Klubs Stillschweigen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 08:04
Dirk Reichmann vom 13 Mitglieder starken Fanklub "Napoleon" glaubt an ein 3:1 / Gründung vor zehn Jahren - nach einem Duell mit Alemannia Aachen

Vom 07.05.2008

Auf ein 3:1 tippt Dirk Reichmann vom 05-Fanklub "Napoleon". Die Gründung erfolgte am 24. April 1998 zu Wolfgang Franks Zeiten - im Duell des FSV Mainz 05 mit der Aachener Alemannia. "Wenn wir dieses Ding gewinnen", sagt der Bischofsheimer, "dann stehen die Chancen im Kampf um den Aufstieg sehr gut."


Von

Michael Heinze

Reichmann geht davon aus, dass die Nullfünfer nicht nur gegen Aachen siegen, sondern auch zum Saisonfinale gegen den FC St. Pauli und im Knallerspiel beim 1. FC Köln zumindest einen Punkt holen. Wobei er sich vollauf bewusst ist, dass dies alles keine Selbstläufer werden. Gegen Aachen auf keinen Fall, erst recht nicht in Köln und gegen Pauli sicher nur dann, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass der Aufstieg schon vor dem letzten Spieltag pro Mainz entschieden ist.

"Gekämpft haben sie ja gegen Kaiserslautern", urteilt der Bänker aus Bischofsheim. "Aber man hat schon gemerkt, was für ein Druck auf dieser Mannschaft lastet." Kann da denn noch etwas schief gehen? "Naja, sagen wir mal so: Wenn wir in Köln einen Punkt holen, geht nichts mehr schief. Dann gewinnen wir auch gegen Pauli. Das ist doch klar. Pauli ist schon gerettet. Die werden sich nicht mehr reinhauen am letzten Spieltag." Grundvoraussetzung für Reichmanns Rechnung: Ein Dreier gegen Aachen.

"Die Nullfünfer müssen gegen die Alemannia nachlegen, Konstanz zeigen und so ihrerseits Druck auf die Konkurrenz aufbauen", weiß der 34-Jährige. "Damit wir nicht wieder in die Verfolgerrolle geraten. Aber in diesem Jahr ist jeder Gegner schwer zu spielen." In der Hinrunde schaffte der FSV ein 3:0 am Tivoli. Aber was heißt das schon? "Die Aachener können diesmal befreit aufspielen." Dies könne ein Vorteil sein, aber auch genau das Gegenteil bewirken.

"Wichtig ist, dass die Mainzer von Beginn an wieder so selbstbewusst zur Sache gehen wie gegen Kaiserslautern - und hinten sicher stehen", sagt Reichmann. "Was ja hoffentlich passieren wird, wenn Nikolce Noveski wieder in der Innenverteidigung spielt." Entscheidend werde auch sein, dass der Fußballsportverein durch Marco Rose und Tim Hoogland über die Flügel Druck entfache. Dass die Rot-Weißen die Schwarz-Gelben unterschätzen, glaubt Reichmann nicht. "Dafür wird der Jürgen Klopp schon sorgen, der wird sie richtig heiß machen. Das einzige Problem wird sein, wer den Milorad Pekovic ersetzen soll, der seine Gelbsperre abbrummen muss." Steigern können sich die Nullfünfer aus Reichmanns Warte, was die Chancenauswertung anbelangt. Zu oft benötige das Team zu viele Möglichkeiten.

Überhaupt ist Dirk Reichmann der Auffassung, dass der FSV in dieser Runde diverse Punkte leichtsinnig verspielt hat. "Wenn ich an das Hinspiel bei den Offenbacher Kickers denke, an diese arrogante Spielweise, das ärgert einen schon ein bisschen." Denn dadurch habe sich die Mannschaft selbst Stress gemacht. Fakt ist: Hätten die Mainzer damals beim OFC gewonnen, wären sie schon so gut wie durch. Doch hätte, wenn und aber, das zählt nicht. "Für Mainz 05 spricht, dass dieses Team ein Publikum hinter sich hat, das auch bei schlechten Spielen hinter ihm steht." Wobei in dieser Saison ja keine schlechten Spiele mehr kommen dürfen. Zumindest keine schlechten Ergebnisse.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 08:05
Co-Absteiger Aachen erst seit der Winterpause in Fahrt / Alemannia dafür schneller beim Stadionneubau

Vom 07.05.2008

grü. Borussia Mönchengladbach, Alemannia Aachen und der FSV Mainz 05 mussten in der vergangenen Erstliga-Saison den Abstieg schlucken. Die Gladbacher können heute Abend den direkten Wiederaufstieg packen. Der FSV ist als Liga-Zweiter auf einem sehr guten Weg sofort zurück nach oben. Aachen wird die Saison wohl auf einem einstelligen Platz, aber eben nicht unter den ersten dreien beenden. Heute (17.30 Uhr) kommt's zum Duell der 05er mit der Alemannia am Bruchweg. Ein Vergleich der Klubs:


Der FSV musste erst im dritten Jahr die Eliteklasse verlassen, die Aachener waren zwölf Monate nach ihrem Aufstieg schon wieder unten. Die 05er waren also zwei Spielzeiten länger im Stande, die Finanzen durch ein deutliches Mehr an Fernsehgeldern und Sponsoreneinnahmen in für sie unbekannte schwarze Dimensionen zu heben. Trotzdem spricht Christian Heidel, Manager des FSV, davon, dass "Aachener und wir vor dieser Saison identische Voraussetzungen hatten. Unsere wirtschaftliche Stärke ist vergleichbar. Aber uns ist es gelungen, den starken Aderlass auf dem Personalsektor besser zu verkraften." Außerdem wurden die Mainzer ihrer Verletzungssorgen besser Herr.

Was die Aachener den Mainzern voraus haben ist: Die Realisierung eines Stadionneubaus. Am 18. Mai soll der erste Spatenstich des neuen Tivolis erfolgen, das 30000-Leute-Stadion für 50 Millionen Euro dann vor dem ersten Spieltag der Saison 2009/2010 fertig sein. Aber auch diesbezüglich sind die 05er mittlerweile mit ihrer Coface-Arena für insgesamt 60 Millionen Euro auf einem guten Weg. "2008 kriegen wir den Spatenstich nicht mehr hin", so Heidel, "aber alles andere läuft nach Plan." In 2010 wollen die Mainzer ins neue Heim einziehen.

Aber zunächst zu den sportlichen Voraussetzungen der Kontrahenten: Die Aachener leisteten sich vor Saisonbeginn einen entscheidenden Fehlgriff. Sportdirektor Jörg Schmadtke hatte nach der Demission von Michael Frontzeck zwei Trainer an der Angel: Guido Buchwald, Weltmeister 1990 und auch sonst viel dekorierter Ex-Profi mit Erfolgen als Coach in der zweitklassigen japanischen J-League, und Jürgen Seeberger, Ex-Trainer des Schweizer Erstligisten Schaffhausen. Die Gewaltigen der Alemannia wählten den klangvollen Namen - und ärgern sich noch heute darüber.

Fehlgriff Buchwald

Schnell warf Schmadtke Buchwald Konzeptlosigkeit vor, drei Spieltage vor der Winterpause kam es zur Trennung. Am 2. Januar kam Jürgen Seeberger. Die Aachener haben jetzt schon drei Zähler mehr geholt als in der Winterpause, sind mit den 05ern, dem 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach Zweite der Rückrundentabelle. In Mainz konnte Jürgen Klopp nach dem Abstieg in aller Ruhe weiter arbeiten.

Die 05er verzeichneten die Abgänge von Mohamed Zidan, Manuel Friedrich, Leon Andreasen, Mimoun Azaouagh, Benjamin Weigelt, Imre Szabics, Fabian Gerber, Du-Ri Cha, Otto Addo, Tobias Damm, Ralph Gunesch und Marius Niculae. Neu sind: Tim Hoogland, Miroslav Karhan, Srdjan Baljak, Bo Svensson, Daniel Gunkel, Felix Borja, Wellington und Isaac Boakye.

Bei den Aachenern gingen Vedad Ibisevic, Yunus Balaban, Sascha Rösler, Jan Schlaudraff, Marcus Hesse, Sascha Dum, Sergio Pinto, Moses Sichone, Matthias Heidrich und Kristian Nicht. Es kamen: Seyi Olajenbesi, Patrick Milchraum, John Mosquera, Daniel Brinkmann, Todor Kolev, Lubos Pecka, Pekka Lagerbloom, Jerome Polenz, Thorsten Stuckmann, Hrvoje Vukovic und Benjamin Weigelt, der es aber nur ein halbes Jahr am Tivoli aushielt und nun beim 1.FC Kaiserslautern auf der Bank sitzt. Klarer Fall: Die 05er haben die besseren Griffe auf dem Transfermarkt getan. Alleine Borja und Gunkel sorgten für 24 Treffer.

Fananleihe kommt

Nun zum Stadion: Aachens Geschäftsführer Frithjof Kraemer sagte im Interview mit den Aachener Nachrichten: "Es gab die erste Phase, als wir das Projekt Anfang letzten Jahres angeschoben haben. Wir wurden kritisch beobachtet. Motto: Kriegt es die Alemannia diesmal hin? Über das Projekt wurde ja schon seit Jahrzehnten gesprochen. Es gab da zunächst eine breite Skepsis. Eine Gruppe zweifelte, dass wir das Projekt finanziell gestemmt bekommen, eine andere Gruppe beklagte den hohen Identitätsverlust mit dem geplanten Umzug."

Doch das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt eine Bürgschaft in Höhe von 23 Millionen Euro für das Stadion. Die Alemannia soll 15 Millionen an Eigenkapital zuschießen - hat aber noch nichts. Eine Fananleihe soll Abhilfe schaffen und fünf Millionen Euro in die Kassen spülen. Kraemer: "Die Anleihe ist Teil der Finanzierung. Sie erhält aber durch unsere Bemühungen, den Namen Tivoli zu erhalten, eine viel größere Bedeutung. Wenn die Zeichnungsfrist im August ausläuft und die Anleihe ein Erfolg war, sind wir ein großes Stück weiter."

05: Ausschreibung im Juni

Im Gegensatz zum Trend wollen die Aachener, Stand jetzt, eben nicht ihren alten Stadionnamen preisgeben. "Wenn das Thema so funktioniert, wäre es doch für unsere Wahrnehmung viel besser. Es wäre ein Alleinstellungsmerkmal: Alemannia rettet den Namen Tivoli mit Hilfe der Fans. Wunderbare Story", so der Geschäftsführer. Außerdem kann sich Kraemer vorstellen, einen gewissen Zeitraum lang so etwas wie einen Tivoli-Groschen zu erheben. Wir haben rund 400 000 Zuschauer in einer Zweitliga-Saison." Da kann ein kleiner Aufschlag in allen Preisklassen schon einiges bewirken. Die Hellmich-Gruppe baut das Stadion für den Festpreis.

Die 05er haben die Namensrechte für ihre Arena an den Versicherer Coface für gutes Geld verkauft. Insgesamt sind 60 Millionen für das Stadion in Bretzenheim fällig. Die 05er schießen aus eigener Tasche 7,5 Millionen zu und zahlen Kredite in Höhe von 40 Millionen Euro durch Mieten ab. 3,3 Millionen jährlich im Fall des Aufstiegs, 2,2 Millionen im Fall weiterer Zweitliga-Zugehörigkeit. Vom Land kommen 12,5 Millionen.

Ende Juni geht bei der Stadt Mainz die Ausschreibung für das neue Stadion raus. Christian Heidel: "Die Stadt hat die Ausschreibung bei der EU in Brüssel angekündigt, das muss man 57 Tage vor der tatsächlichen Ausschreibung machen." Dann haben Firmen zwei Monate lang Zeit, ein All-Inklusive-Paket-Angebot für Planung und Bau der Coface-Arena abzugeben. Der Duisburger Bauunternehmer Walter Hellmich wird sicherlich auch ein Angebot unterbreiten, "aber es gibt noch sechs andere Anbieter in solchen Angelegenheiten", sagt der 05-Manager. Heidel weiter: "Viele Stellen arbeiten mit Hochdruck an dem Thema."

Seit drei Spieltagen arbeiten die 05-Profis mit Hochdruck am Thema Aufstieg. Ihnen gelangen drei Siege in Serie. Noch drei Siege und die Erste Liga ist wieder erreicht. Das können die Aachener frühestens 2009 schaffen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 08:05
05-Manager warnt vor der Alemannia / "Die können sich ins Rampenlicht spielen"

Vom 07.05.2008

Christian Heidel hat sich ganz auf das Spiel fokussiert: "Wir haben es ganz alleine in der Hand, stehen aber vor einer extrem heiklen Aufgabe", sagt der Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 am Tag vor dem Heimspiel gegen Alemannia Aachen (17.30 Uhr, Bruchweg), bei dem der nächste Schritt in Richtung Wiederaufstieg gemacht werden soll.


Von

Roland Hessel

Was danach kommt - die Spiele in Köln und gegen St. Pauli - blendet der 05-Manager derzeit aus. Wohlwissend, dass die heutige Partie ihre ganz besonderen Risiken birgt. "Wer im Niemandsland der Tabelle steht, der kann auch befreit aufspielen", weiß Heidel: "Gerade solche Mannschaften können sich doch in solchen Begegnungen noch einmal ins Rampenlicht spielen." Dass der Mitabsteiger richtig gut Fußballspielen könne, käme noch erschwerend hinzu, sagt der 44-Jährige und verweist auf die starke Alemannen-Bilanz in der Rückrunde, in der die Aachener genauso viele Punkte gesammlt haben wie der derzeitige Tabellenzweite aus Mainz.

Aus diesen Gründen haut Heidel in die gleiche Kerbe, die sein Trainer Jürgen Klopp schon am Montag bearbeitet hat. "Wir brauchen die volle Unterstützung unserer Fans, damit die Alemannia von der ersten Minute an merkt, dass für sie hier und heute nichts, aber auch gar nichts drin ist." Der Mainzer Manager ist sich durchaus bewusst, dass "wir hier in Mainz natürlich ein spezielles Problem haben, weil wir da schon mal auf hohem Niveau jammern." Außenstehende würden den Appell des Trainers, der am Montag den Anhang besonders in die Pflicht nahm, vielleicht nicht verstehen, weil sie grundsätzlich von der Stimmung im Bruchweg-Stadion begeistert wären, doch Klopp habe mit seiner Ansprache die Situation erkannt. "Es geht darum, dass wir das Letzte aus jedem herauskitzeln", sagt Heidel, der aber auch betont: "Wir lassen uns nicht verrückt machen."

Eher mit einem Schmunzeln hat der 44-Jährige im Internet durch die Kölner Gazetten gestöbert und dabei festgestellt, "dass der FC ja eigentlich schon aufgestiegen ist, eigentlich nicht mehr scheitern kann." Verbalattacken will er aber nicht reiten. "Es bleibt dabei, wir konzentrieren uns nur auf uns. Und vor allem zunächst ausschließlich auf das super schwere Spiel gegen Aachen."

Aus organisatorischen Gründen werden die Stadiontore heute erst um 16 Uhr geöffnet.

Das SWR-Parkhaus (Am Fort Gonsenheim) kann heute nicht genutzt werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 08:05
Mit den Temperaturen steigt die Spannung. Noch elf Tage, dann steht fest, welche drei Zweitliga-Mannschaften den Aufstieg packen, wer sich in Zukunft an den Fleischtöpfen der Bundesliga laben darf. Dass einer der Glücklichen die Borussia aus Mönchengladbach ist, steht quasi fest. Die einstigen Fohlen werden sich vom SV Wehen Wiesbaden nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen, und wenn doch, dann halt nur mit Verzögerung den Wiederaufstieg perfekt machen.

Mittendrin und wahrlich nicht nur dabei der FSV Mainz 05, der - egal, was aus Köln und Hoffenheim zu hören ist - die beste Ausgangslage des Verfolger-Quartetts hat. Die Mainzer müssen heute gegen Aachen, am Sonntag in Köln und am Sonntag darauf gegen St. Pauli noch nicht einmal drei Siege einfahren. Sieben Punkte aus diesen Partien reichen - sofern nicht die Konkurrenz plötzlich Kantersieg an Kantersieg reiht.

So weit die Fakten. Dass 05-Trainer Jürgen Klopp vor dem spannungsreichen Finale vehement versucht hat, die Fans noch mehr mit ins Boot zu nehmen, ist dabei nicht verkehrt. Zwei Heimspiele in den verbleibenden drei Begegnungen sind ein fettes Plus für die Rheinhessen, die aber weit davon entfernt sein dürfen, die Partien als bereits gewonnen abzuhaken. Für Aachen und St. Pauli geht es nur noch um die Ehre, um den Spaß, einem anderen in die Suppe zu spucken. Das macht aber beide Klubs umso gefährlicher.

Umso wichtiger ist es also, dass heute und am 18. Mai die "Hütte brennt", der Bruchweg von der ersten bis zur letzten Minute fest in Mainzer Hand ist. Gefragt sind natürlich in erster Linie die Spieler, die es auf dem Platz zu richten haben. Aber auch der Anhang auf den Rängen kann und muss sein Scherflein beitragen. Dies allein wollte Klopp noch einmal jedem, der sich gerne mit rot-weißen Fahnen schmückt, der das 05-Logo auf dem Auto spazieren fährt, der sich jetzt schon einmal den Termin für die große Aufstiegsfeier auf dem Domplatz vorgemerkt hat, ans Herz legen. Klopp hat die Fans nicht kritisiert, sondern das gemacht, was er auch bei seinen Spielern vor dem Endspurt versucht: Nämlich das wirklich Letzte aus jedem Einzelnen herauszukitzeln, damit das große Ziel (spätestens) am 18. Mai auch erreicht wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 20:46
Steh auf wenn Du am Boden bist
Verfasst von: Jancker Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 07/05/2008 20:58
Mainz oder Hoppenheim als 3. Austeiger

Mainz dann bitte
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/05/2008 08:24
Mit tief hängenden Köpfen
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER



Als das Spiel zu Ende war, hörte man plötzlich kaum noch einen Mucks im Mainzer Bruchwegstadion. 91 Minuten lang hatten 20.000 Fans Mainz 05 in Richtung Erstligaaufstieg klatschen und schreien wollen, aber Gegner Alemannia Aachen ließ sich von dem ohrenbetäubenden Krach nicht stören.

Mit tief hängenden Köpfen verließen die Mainzer Spieler nach dem 0:1 - durch ein Tor von Daniel Brinkmann eine Viertelstunde vor Schluss - den Platz. Als die Fans sich dann bald wieder eingekriegt hatten, brüllten sie "Auswärtssieg".


Den brauchen die hinter Köln und Hoffenheim von Platz zwei auf den Nichtaufstiegsplatz vier abgerutschten Mainzer am Sonntag beim 1. FC Köln unbedingt, um die letzte Hoffnung noch wach zu halten.

"Wir werden um unsere letzte Chance kämpfen, und das wird man auch sehen", bemühte sich Trainer Jürgen Klopp, der ein holpriges Spiel seiner Mannschaft gegen einen spielerisch stärkeren Gegner gesehen hatte, um Zuversicht. Zuversicht, die angesichts des sichtbaren Substanzverlustes schwer fällt.

Wenn es schlecht läuft, die Mainzer bei den durch ihren Sieg in Augsburg vor Selbstvertrauen strotzenden Kölnern verlieren und die TSG Hoffenheim in Offenbach gewinnt, wäre das Saisonziel bereits verfehlt - und der FSV Mainz 05 müsste sich für die kommende Saison einen neuen Trainer suchen.

Das einzige Tor des Abends fiel unglücklich, als Brinkmann bei seinem Schuss aus 18 Metern genau durch die Beine von Marco Rose ins lange Eck traf. Zuvor hatte Schiedsrichter Christian Schößling zurecht nicht gepfiffen, als der sehr schwache Mainzer Stürmer Felix Borja vermeintlich durch eine Notbremse vom Aachener Torwart Thorsten Stuckmann zu Fall gebracht worden war.

Klopp, der zunächst vehement protestierte, entschuldigte sich später beim Unparteiischen in dessen Kabine. Auch für den Trainer galt dessen Analyse am Ende eines frustrierenden Tages: "Wir hätten heute eine Million Dinge besser machen können."

Am nächsten Sonntag beim Gastspiel in Köln wird das dringend nötig sein.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/05/2008 08:25
Mainz kann Aachener Defensive nicht knacken

Vom 08.05.2008

Der FSV Mainz 05 muss zwei Spieltage vor Saisonschluss mit der Rolle des Verfolgers vorlieb nehmen, weil er beim 0:1 gegen Alemannia Aachen spielerisch nicht gut genug gegen eine stabile Defensive war.


System: Jürgen Klopp schickte die Mainzer im flachen 4-4-2-System auf den Rasen. Im Gegensatz zum 2:1 gegen den 1.FC Kaiserslautern rückte Nikolce Noveski nach seiner Gelb-Sperre wieder in die Innenverteidigung. Marco Rose ging auf den gewohnten Außenverteidigerposten. Für Markus Feulner kam Elkin Soto vom Start weg ins linke Mittelfeld. Daniel Gunkel war nach seiner Innenbandreizung wieder fit. Dass die 05er auf den gelb-gesperrten Milorad Pekovic verzichten mussten, wog schwer. Es fehlte der Mann, der die Drecksarbeit als erste Pflicht ansieht. Der Aachener Trainer Jürgen Seeberger stellte den Mainzern ein engmaschiges 4-4-2 entgegen.

Erste Hälfte: Vor allem Chadli Amri scherte häufig aus der Mittelfeldreihe aus, provozierte mit seinem Gerenne Hektik, die sich negativ beim Spielaufbau bemerkbar machte. Felix Borja war in der ersten halben Stunde fast gar nicht präsent. Der Ecuadorianer überließ Srdjan Baljak das Öffnen der Räume. So verpuffte die anfängliche Druckphase der 05er. Versuche über die Außen scheiterten an der Laufstärke der Gäste, Versuche mit Kurzpässen durch die Mitte waren erfolglos, weil die Gäste sicher standen und weil die Passgenauigkeit des FSV fehlte. Die Topchance kam eher zufällig: Amri schlenzte aus 17 Metern an die Latte (38.).

Zweite Hälfte: Die 05er rannten weiterhin, was die Lungen hergaben. Und vor allem Soto versuchte Bälle in den Strafraum zu legen, doch es fehlte den Kollegen an Konsequenz und Timing, um zum Erfolg zu kommen. Die Aachener hielten die Gastgeber geschickt vom 16er weg, vermieden Fouls und somit gefährliche Standards. Nach zwei, drei harmlosen Distanzschüssen saß dann der Vollspannschuss von Daniel Brinkmann (75.). Daniel Gunkel vergab fünf Minuten vor Schluss per Kopf die Topchance aus sechs Metern.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/05/2008 08:25
Nach 0:1-Heimpleite gegen Aachen kommt es zum "Aufstiegs-Halbfinale" in Köln

MAINZ Herber Rückschlag für Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 im Aufstiegskampf: Das Team von Jürgen Klopp kassierte eine 0:1 (0:0)-Niederlage am heimischen Bruchweg gegen Alemannia Aachen und purzelte vom zweiten auf den vierten Platz.


Von

Jens Grützner

Am Sonntag kommt es zum Duell mit dem neuen Zweiten, dem 1. FC Köln, der den 05ern zwei Punkte voraus ist. "Das ist ein echtes Halbfinale", sagte Jürgen Klopp. "Wenn wir das gewinnen, kriegen wir noch unser Finale."

Im Zweitliga-Aufstiegskampf der Saison 2002/03 musste der FSV Mainz 05 am 30. Spieltag zu Alemannia Aachen. Die 05er kamen als Drittplatzierter zum Tivoli. Die Aachener Anhänger empfingen die Mainzer mit einem Transparent auf dem stand: "Wir spucken euch in die Aufstiegssuppe." Tatsächlich kassierten die Mainzer eine 0:3-Pleite und fielen auf Rang vier zurück - den sie auch am Saisonende belegten, weshalb sie noch eine weitere Saison in der Zweiten Liga verbrachten. Gestern Abend hatten die Alemannia-Fans kein Plakat mitgebracht. Doch sie riefen Ende der zweiten Hälfte bestens gelaunt: "Wie ist das schön, euch wieder zu sehen" - in Liga zwei.

Doch so weit ist es nach dem Treffer von Daniel Brinkmann in der 75. Minute zum 0:1 noch nicht. Noch haben die 05er eben zuvorderst in Köln die Chance, mit einem Sieg am 1. FC vorbeizukommen, wieder Herr des eigenen Geschicks zu werden. Bei einem Remis oder einer Niederlage den Rhein abwärts sind die Mainzer dann aber vor allem auf die Ergebnisse der drittplatzierten Hoffenheimer angewiesen - bei einer Pleite könnte der Nichtaufstieg sogar schon besiegelt sein und damit die Ära Klopp als Trainer nach sieben Jahren. "Eine gewisse Agonie ist da. Und wenn wir die nicht abschütteln können, haben wir ein ernstes Problem", sagte 05-Präsident Harald Strutz.

Die Mainzer Anhänger hatten den handfesten Rückschlag relativ schnell verdaut. Mit Rufen nach einem "Auswärtssieg" schickten sie die 05-Profis in die Kabine. Und auch Jürgen Klopp hatte sich nach einer kurzen Besinnungsphase schnell wieder im Griff. "Wir haben noch eine sehr gute Chance. Man muss blind sein, wenn man die nicht erkennen will. Wir werden jetzt regenerieren. Und dann fahren wir nach Köln zu einem Fußballspiel, in dem zwei Mannschaften nach vorne spielen, in dem es Räume gibt."

Am Bruchweg war das gestern anders. Alemannia Trainer Jürgen Seeberger, ein guter Freund Klopps, hatte die Aachener, für die es um nichts mehr geht in dieser Saison, perfekt defensiv eingestellt. "Ich will eine Willensleistung sehen", hatte der 43-Jährige vor dem Spiel betont. Er bekam sie geliefert. Die Aachener rannten und kämpften bei warmem Wetter, als würde es für sie noch um Alles gehen." Keiner gab ein direktes Duell verloren. Der 05-Chefcoach hatte seine Profis zwar darauf vorbereitet und die Mainzer verausgabten sich komplett gegen diesen Gegner, doch sie waren außer Stande, spielerische Mittel gegen das Bollwerk zu finden. Unter dem Druck der Tabellensituation missrieten im Laufe der Zeit einfachste Zuspiele. Deswegen hielten sich die Chancen auch in engen Grenzen. Chadli Amri schlenzte in der 38. Minute an die Latte, Daniel Gunkel köpfte fünf Minuten vor Schluss aus sechs Metern übers Tor. Ansonsten gab es nur Distanzschüsse, die Alemannia-Keeper Thorsten Struckmann locker parierte. Dafür gelang Daniel Brinkmann eine Viertelstunde vor Schluss ein echtes Pfund mit dem Vollspann.

Als die 05er in der Saison 2003/04 den Aufstieg packten, sprangen sie am letzten Spieltag von Platz vier auf drei. Jetzt sind sie wieder in der Rolle des Verfolgers.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/05/2008 08:25
rh. Daniel Ischdonat: Bekam lange Zeit so gut wie keine Arbeit, streckte sich beim 0:1 dann vergeblich, weil ihm Marco Rose auch die Sicht versperrte. Note: 3

Tim Hoogland: Interpretierte seine Position noch ein Stück offensiver als sonst. Bis auf einen guten Kopfball nach 20 Minuten sprang allerdings wenig heraus. Note: 3

Neven Subotic: Stand von Beginn an unter Strom, ackerte und rackerte bis zum bitteren Ende. Seine weiten Schläge fanden freilich zu selten das Ziel. Note: 2,5

Nikolce Noveski: Rückte nach der Gelbsperre wieder in die Innenverteidigung. Im Zweikampf gewohnt kompromisslos, in der Spieleröffnung mit zunächst schwachen Szenen. Versuchte sich nach der Pause in bester Lucio-Manier zwei, drei Mal als Antreiber. Seine Märsche durchs Mittelfeld brachten allerdings nichts ein.Note: 3

Marco Rose: Hatte mit dem pfeilschnellen Daniel Brinkmann reichlich Arbeit, die er aber zumeist zuverlässig verrichtete. Beim 0:1 griff er den Torschützen zu spät an, der Schuss ging ihm zudem durch die Beine. Note: 3

Chadli Amri: Rochierte viel, kam meist über die rechte Seite, blieb aber bis zur 38. Minute nahezu wirkungslos. Dann aber sorgte er mit seinem gefühlvollen Schlenzer an die Latte für den größten Aufreger vor der Pause. Begann den zweiten Abschnitt druckvoll, tauchte dann aber ab. Note: 3,5

Daniel Gunkel: Hatte vor der Pause das Visier nicht richtig eingestellt. Ein Eckball, der zu flach kam, ein Freistoß in die Mauer und einer, der weit drüber ging. Vergab in der 84. Minute den Ausgleich fast kläglich, als sein Kopfball weit übers Tor segelte. Note: 4,5

Miroslav Karhan: Agierte zentraler, aber nicht wirkungsvoller. Versuchte viel, vieles misslang aber auch. Note: 4

Elkin Soto: Der erste Einsatz des Kolumbianers von Beginn an stand unter keinem guten Stern. Manches technische Kabinettstückchen misslang. Holte zwei Freistöße in guter Position heraus. Im zweiten Abschnitt war von ihm nicht mehr viel zu sehen. Note: 3,5

Srdjan Baljak: Lebte am meisten die von Trainer Jürgen Klopp geforderte Aggressivität, verzeichnete zahlreiche Ballgewinne. Kam aber zu selten zum Abschluss - und wenn, dann zu harmlos. Nach 70 Minuten raus. Note: 2,5

Felix Borja: In 54. Minute die erste und letzte brauchbare Szene des Torjägers, der völlig neben sich stand. Note: 5

Ranisav Jovanovic: Gegen Lautern sorgte er nach seiner Einwechselung noch für viel Betrieb. Diesmal gelang dies nicht. Note: 0

Markus Feulner: Nach seiner Einwechselung ohne Wirkung. Note: 0

Isaac Boakye: Nahezu ein Fremdkörper, der nichts mehr bewirkte. Note: 0

Bewertungen: Note 1=sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4=unter Durchschnitt; Note 5=mangelhaft; Note 0=keine Bewertung, da Einsatz zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 08/05/2008 08:27
Trotzige Durchhalteparolen nach Heimpleite / Spieler und Verantwortliche betonen: "Haben es weiter selbst in der Hand"

Vom 08.05.2008

Von

Roland Hessel

Es ist fraglos ganz normal, dass man sich in schwierigen Situationen in bestimmte Floskeln flüchtet. Das war am gestrigen Abend in den Katakomben des Bruchwegstadions nicht anders. Durchhalteparolen, in denen sich eine "Jetzt-Erst-Recht-Stimmung" widerspiegelte, gab es reichlich nach der deprimierenden 0:1-Niederlage gegen Alemannia Aachen.

"Wenn wir jetzt sagen, es ist vorbei, dann ist es auch vorbei", philosophierte beispielsweise 05-Präsident Harald Strutz. Der Mainzer Manager Christian Heidel sprach davon, dass "wir einen linken Haken einstecken mussten, aber noch nicht k.o. gegangen sind." Linksverteidiger Marco Rose betonte: "Das war ein Rückschlag, aber kein Genickbruch." Und die beste Auflösung der nun extrem schwierigen Situation für den FSV Mainz 05 hatte Mittelfeldmann Daniel Gunkel parat: "Ich hatte immer gesagt, dass wir die letzten drei Spiele gewinnen müssen. Geändert hat sich jetzt ja nichts. Jetzt müssen wir die letzten zwei Spiele gewinnen."

Denn was alle, die ihr Statement zu der zweiten Heimniederlage der Rheinhessen abgaben, einte, war die eine Tatsache, die sich aufgrund der Tabellenkonstellation ergibt: "Wir haben es immer noch selbst in der Hand."

Denn die Tatsache, dass die Mainzer mit zwei Siegen in den verbleibenden zwei Spielen doch noch den direkten Wiederaufstieg aus eigener Kraft schaffen können, war ständiges Thema nach dem Schlusspfiff. Manager Heidel fühlt sich sogar an die Situation vor dem ersten Bundesliga-Aufstieg vor vier Jahren erinnert. Seine Rechnung: Mainz holt einen Punkt in Köln und dann kommt es zum Herzschlagfinale, wenn die Kölner am letzten Spieltag beim gegen den Abstieg strampelnden 1. FC Kaiserslautern antritt und die 05er zuhause den FC St. Pauli erwartet. "Am Ende könnte es genauso ausgehen wie damals."

Für den 44-Jährigen ist klar: "Wer Mainz 05 kennt, der weiß, dass wir immer zu etwas Außergewöhnlichem im Stande sind." Dass dieses Außergewöhnliche gegen Aachen nicht gelang, lag für ihn auch am Gegner. "Wir sind von einer taktisch cleveren Mannschaft bestraft worden." Auch Strutz hatte für den Mitabsteiger, der so befreit aufspielen konnte, nur lobende Worte. "Wir hatten einen starken Gegner heute", unterstrich der 05-Präsident, der davon sprach, dass "uns dieses Spiel natürlich sehr weh getan hat." Der Präsident betonte aber auch: "Der Mannschaft ist kein Vorwurf zu machen. Sie hat alles gegeben."

Ähnlich sah es auch Kapitän Marco Rose: "Wir waren die bessere Mannschaft, haben alles probiert, haben einen hohen Aufwand betrieben, sind aber nicht belohnt worden, weil uns auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat." "Alles richtig", bestätigte Heidel, gab aber freimütig zu. "Große Chancen hatten wir durch Amri und Gunkel ja auch nur zwei. Und irgendwann denkst du dann: Hoffentlich schießen die nicht plötzlich einen rein."

Taten sie aber in einer Situation, in der die Mainzer Spieler noch das Foul an Felix Borja, das aber keines war (siehe auch oben stehenden Bericht) monierten. "Ob wir deswegen unsortiert waren, kann ich gar nicht mehr sagen. Ärgerlich ist nur, dass der Ball mir dann irgendwie durch die Beine gegangen ist", berichtete Rose, der im übrigen kein Problem damit hat, dass bereits am Sonntag das zunächst entscheidende Duell beim 1. FC Köln ansteht. "Ich stehe seit vier Wochen unter Dauerstrom, muss jetzt keinen Schalter mehr umlegen", sagte der 31-Jährige. Auch Heidel sieht keine Probleme damit, dass die Zeit zwischen den zwei Begegnungen so kurz ist. "Ich weiß nicht, ob es was bringen würde, eine besondere Maßnahme zu ergreifen und einen Tag früher nach Köln zu fahren. Ich weiß nur, dass dort die Feierlichkeiten in Sachen Bundesliga-Aufstieg schon begonnen haben. Wir werden uns in aller Ruhe vorbereiten und dann mal schauen, was am Ende dabei rauskommt..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/05/2008 07:56
Von ganz einfach bis einfach kurios
Fest steht: Gewinnt Mainz 05 zweimal, ist der Aufstieg perfekt / Die Varianten im Überblick


Vom 09.05.2008
Die Zeit der wilden Rechnereien, der wüsten Spekulationen ist gekommen. Seit Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vorgestern gegen Aachen verloren hat, werden wieder die berühmten Rechenschieber bemüht. Und obwohl nur noch zwei Spieltage ausstehen, ist die Zahl der Variationen, wie das Aufstiegsrennen tatsächlich ausgeht, hoch.


Von

Roland Hessel

Fakt ist derzeit nur, dass die Mainzer nicht mehr "Meister" werden und im allerschlimmsten und wirklich nur noch therotischen Fall auf Platz sechs zurückfallen können. Dazwischen ist jedoch viel Spielraum, wie die folgenden Varianten belegen.

Die Einfache: Ohne Wenn und Aber kehrt der FSV Mainz 05 in die Bundesliga zurück, wenn er seine noch ausstehenden Spiele am Pfingstsonntag beim 1. FC Köln und am Sonntag darauf gegen den FC St. Pauli gewinnt. Dann ist es auch egal, was 1899 Hoffenheim (in Offenbach und gegen Greuther Fürth) noch anstellt.

Die Mögliche: Holen die 05er in Köln einen Punkt und gewinnen anschließend das Finale gegen St. Pauli, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Kölner gewinnen ihr abschließendes Spiel beim 1. FC Kaiserslautern nicht und Mainz steigt aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Köln auf. Oder 1899 Hoffenheim beendet eine seiner beiden Begegnungen als Verlierer. Auch dann würden die 05er wegen des Torverhältnisses in die Bundesliga einziehen.

Die Unwahrscheinliche: Mainz verliert in Köln, schlägt aber den FC St. Pauli (oder umgekehrt). Auch hier gibt es noch eine Möglichkeit, die zum 05-Aufstieg führen würden. Nämlich dann, wenn parallel Hoffenheim nur noch höchstens einen Punkt holt.

Die Kuriose: Die Elf von Trainer Jürgen Klopp gewinnt überhaupt nicht mehr, spielt aber noch einmal Remis - egal, ob in Köln oder gegen St. Pauli - und steigt trotzdem auf, weil Hoffenheim die Puste ausgeht und überhaupt nicht mehr punktet. Auch in diesem Fall würde das Torverhältnis für die Rheinhessen sprechen.

Fazit: Dass es extrem schwer wird, ist seit Mittwochabend klar. Aber dass es nicht unmöglich ist, steht auch fest. Schließlich gibt es übrigens auch eine "nette" Variante, die die These vom "Endspiel" zwischen Köln und Mainz ad absurdum führt. Lassen wir nämlich die Rheinländer und die Rheinhessen die Punkte teilen und danach (möglichst deutlich) verlieren. Lassen wir gleichzeitig den SC Freiburg zweimal extrem hoch gewinnen. Dann nämlich wären die Breisgauer nach Mönchengladbach und Hoffenheim die dritte Mannschaft, die sich das begehrte Ticket sichern würde. Die beiden Klubs aus den Karnevalshochburgen Köln und Mainz würden buchstäblich in die Röhre schauen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 09/05/2008 07:57
aum wiegelt ab, die Fans feiern schon


Vom 09.05.2008
rh. Die Verantwortlichen wiegeln ab, die Spieler geben sich kämpferisch und die Stadt rüstet für den Ausnahmezustand. Alle eint die Zuversicht, dass der 1. FC Köln am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 den entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga machen kann. Bei einem eigenen Sieg sind die Kölner definitiv durch. Was den "Express" nach dem Kölner 3:1 in Augsburg dazu veranlasste, wie folgt zu titeln: "Olé, FC, am Sonntag winkt die Rückkehr in die 1. Bundesliga." Im "Stadtanzeiger" ist unter der Überschrift "Hüpfen und Singen in Augsburg" unter anderem zu lesen: "Für FC beginnt Sommermärchen."
Und da hilft es derzeit wenig, wenn FC-Trainer Christoph Daum immer wieder unterstreicht: "Wir haben nur eine gute Ausgangsposition, aber noch nichts erreicht." Der Fußballlehrer weiß, was derzeit in der Stadt und vor allem bei den Fans abgeht. "In Köln neigt man dazu, abzuheben", sagt der 57-Jährige und bekommt Unterstützung von seinem Präsidenten. "Wir sind zwar in einer wunderbaren Situation, dürfen aber nicht glauben, dass es das schon war", warnt FC-Boss Wolfgang Overath.

Doch den Fans des Traditionsvereines scheint das Mahnen und Warnen schlichtweg egal zu sein. "Die Stadt dreht gerade ab", berichtet ein Kölner Journalist, der weiß, dass die Aufstiegsfeierlichkeiten bereits am Mittwochabend begonnen haben. "Die Biergärten in und rund um Köln waren voll, und alle haben schon gefeiert als sei der Aufstieg bereits Tatsache."

Christian Heidel scheint also doch vielleicht recht zu haben. Der Mainzer Manager hatte nach der 05-Schlappe gegen Aachen auf überbordende Kölner Euphorie gehofft. Zumindest beim FC-Anhang scheint dies auch der Fall zu sein...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/05/2008 09:17
FSV Mainz 05

Hopp oder Klopp

VON FRANK HELLMANN

Jürgen Klopp, das weiß man beim FSV Mainz 05, kann von den kleinen Lastern nicht lassen. Mal eine Zigarette, gerne Süßigkeiten - beides soll ja nervenschonende Wirkung haben. War es ein Zufall, dass der Fußballlehrer vor und nach der gestrigen Pressekonferenz zum Glimmstängel griff, während der fast 40-minütigen Plauderrunde die bereit liegenden Schoko-Küsschen genoss? Doch wer daraus eine besondere Anspannung ableiten möchte, liegt falsch.

Klopp und Klub demonstrieren vor dem Aufstiegsendspiel am Sonntag beim 1. FC Köln (14 Uhr) Gelassenheit. "Bei uns ist immer Dramatik bis zum letzten Spieltag. Die Situation ist fast schon Normalität", erklärt Manager Christian Heidel. Einerseits. Andererseits platzen bei einer Niederlage vermutlich alle Aufstiegsträume. Und so oft die Rheinhessen die Partie am Rhein zum "Halbfinale" erklären - sie ist auch ein Endspiel um Kultfigur Klopp. Nur beim Aufstieg bleibt der seit mehr als sieben Jahre wirkende Trainer.


"Das kann ich ausblenden", konterte Klopp. "Komplett." Es gab Fragen, da antwortete der 40-Jährige ausführlicher. In Köln sei Sturm nach der Devise "Holla-hier-kommt-die-Waldfee" (Klopp) nicht angesagt. Für die defensive Stabilität sei die Rückkehr von Milorad Pekovic elementar, "der Junge spielt immer mit Puls 200". Für die offensive Ausrichtung sei nicht klar, ob der zuletzt lethargische Torjäger Felix Borja von Beginn an spiele, "das wird keine einfache Entscheidung". Und der 40-Jährige referierte, dass Kölns Topstürmer Milivoje Novakovic (20 Tore) und Patrick Helmes (17) nur von den besten Verteidigern der Liga gestoppt werden könnten, "das sind wohl unsere." Sprach's und schmunzelte.

Zukunft völlig offen

Ernst wiederum wurde die Miene des Mainzer Frontmannes, als die Fragen auf mögliche künftige Arbeitgeber zielten. Es könne ja sein, dass statt den Mainzern die Kölner aufstiegen, Christoph Daum trotzdem ginge und erneut Klopp kontaktiert werde. Kann er ausschließen, durch diese Hintertür in die erste Liga zu schreiten? "Es gibt für mich nur ein Thema, und das ist das Köln-Spiel. Zu allem anderen werde ich mich nicht äußern." Sein scherzender Nachsatz ließ allen Raum zu Spekulationen: "Jetzt kann man wieder schreiben: ‚Ein Dementi klingt anders'."

Präziser äußerte sich später Heidel. Klopp solle bitteschön keineswegs zu Klubs vom Kaliber Kölns wechseln. "Dass er was aufbauen kann, hat er bewiesen. Der nächste logische Schritt wäre ein Spitzenverein, um an die Früchte zu kommen." Das Szenario mochte der ehemalige Autohändler aber nicht näher ausführen. Stattdessen die Alternativen: "Bei einem Sieg sind wir mit der Fußspitze auf der Ziellinie. Und beim Unentschieden kehren wir voller Optimismus nach Mainz zurück." Und mit der Hoffnung, die Zusammenarbeit mit dem bekanntesten Angestellten fortzuführen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/05/2008 09:19
„Das Spiel gegen den FC ist das Halbfinale“

ERSTELLT 09.05.08, 20:58h

Markus Feulner (26), heute in Diensten vom FSV Mainz 05, spielte über zwei Jahre beim 1. FC Köln. Vor dem brisanten Duell der beiden Clubs sprach Lars Hering mit dem offensiven Mittelfeldspieler.
Herr Feulner, was haben Sie nach der 0:1-Niederlage am Mittwoch gegen Alemannia Aachen gedacht?

Ich dachte: Verdammt, das darf doch nicht passieren! Wir haben ja ordentlich gespielt. Ärgerlich. Aber ich denke, jetzt vor dem Spiel gegen den FC ist ja noch alles offen - wenn wir ein Superspiel abliefern.

Wie reagierte Ihr Trainer Jürgen Klopp danach?

Er hat gesagt: Alles ist noch möglich. Wer gewinnt, ist fast durch. Das Spiel gegen den FC ist das Halbfinale auf dem Weg zum Aufstieg.

Wie wollen denn die Mainzer gegen den FC siegen? Der FC hat die besseren Karten . . .

Wir haben doch ein super Hinspiel beim 1:0 abgeliefert. Warum soll das nicht noch mal klappen? Und der FC hat ja auch Druck. Die 50 000 Zuschauer wollen den Aufstieg feiern. Wenn es schlecht läuft, muss man die auch erst mal wieder hinter sich bringen. Wir müssen auf jeden Fall Patrick Helmes und Milivoje Novakovic in den Griff kriegen. Die sind einfach super drauf.

Wie motiviert Ihr Trainer eigentlich? Am Spielfeldrand sieht es immer so aus, als ob er noch mitspielt.

Ja, er ist immer noch ganz nahe dabei. Er kommt über die Motivation, bringt viele Emotionen mit herein, gibt seine ganze Energie an die Spieler ab. Aber in den Besprechungen kann er auch mal beruhigen. Und er weiß immer, worauf wir Spieler uns beim Gegner einzustellen haben.

Ist das Spiel gegen den FC ein besonderes für Sie?

Das ist es für uns alle, schließlich geht es um den Aufstieg. Aber klar, es geht gegen den ehemaligen Verein. Und es ist immer schön, vor einer solchen Superkulisse wie in Köln zu spielen. Beim FC kenne ich ja auch nur noch den Patrick Helmes. Wir quatschen immer auch ein bißchen.

Wie war Ihre Zeit beim FC?

Wechselhaft. Wir sind auf- und abgestiegen. Nach Huub Stevens konnte ich endlich spielen, hatte dann aber einen Kreuzbandriss. Es war schön, aber auch oft schwer.

Worauf wollen Sie als Ex-Jugendnationalspieler und Spieler des FC Bayern München später mal zurückblicken? Es gibt Gerüchte, dass Sie nach Karlsruhe wechseln . . .

Erstmal zählt für mich nur der Aufstieg mit Mainz. Natürlich will man später auf Erfolge, auf Titel zurückschauen, will international gespielt haben. Ich will noch mehr erreichen.

Die WM 2010 . . .
. . . ist weit weg. Erstmal will ich in der Bundesliga Fuß fassen. Wenn ich dort gut arbeite, kommt der Rest von alleine.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 10/05/2008 09:22
Showdown im Kölner WM-Stadion
Vor dem "Halbfinale" zwischen den Aufstiegskandidaten Mainz 05 und Köln sind alle fit

Vom 10.05.2008

Sonntag, 14 Uhr, im Kölner WM-Stadion: Showdown. Der Zweitliga-Zweite 1. FC Köln empfängt den Vierten FSV Mainz 05. Zwei Spieltage vor Saisonschluss zählt für das 05-Team von Jürgen Klopp nur ein Sieg, um aus eigener Kraft den direkten Wiederaufstieg zu packen.

Von

Jens Grützner

Die Zeit des Psychologen im Trainer ist endgültig gekommen. Sowohl für Jürgen Klopp als auch Christoph Daum. Viele Profifußballer in Mainz und in Köln sind sensible Geschöpfe. Und die wollen vor diesem womöglich entscheidenden Duell zwischen den 05ern und dem FC im Kampf um den Aufstieg in die Erste Liga vor 50 000 Menschen in der Kölner WM-Arena gepflegt sein. Grund, dieses Spiel mit markigen Worten medial hochzujazzen, gibt es nicht. "Es ist offensichtlich, worum es geht", sagt Klopp. Kollege Daum erklärt: "An diesem Tag muss alles stimmen." Keine Seitenhiebe, keine Lautsprecheransagen. Die Feinarbeit der Motivation findet im Geheimen statt.

Wobei der Mainzer Coach dann doch etwas nach außen trägt. Klopp:"Wir haben einen Eindruck wettzumachen" - nämlich denjenigen, der zum 0:1 gegen Alemannia Aachen am Mittwoch geführt hat, als die 05er dem Druck gegen einen frei aufspielenden Konkurrenten nicht standhielten, weswegen die Kölner jetzt wieder Zweiter sind und die 05er Vierter. "Wir freuen uns stündlich mehr auf diese Chance", so Klopp. "Wir wissen seit Mittwoch, was für ein wichtiges Spiel ansteht." Der 40-Jährige orakelt, dass die Konkurrenz "erst am Sonntagmorgen aufwacht und weiß, worum es geht". Die Hoffnung: zu euphorische und somit wenig fokussierte FC-Kicker nach deren 3:1 in Augsburg.

Die Mainzer sind bereits am Freitag nach Köln aufgebrochen, damit "wir uns 100-prozentig auf das Geforderte einlassen, ohne Ablenkung", sagt Jürgen Klopp. In den anstehenden Gesprächen mit der Mannschaft gehe es nicht darum, die Bedeutung dieser Partie zu erläutern - um diese wissen Profis, die ihre Gehälter durch einen Aufstieg fast verdoppeln können, am besten Bescheid. Klopp: "Es geht um die Herangehensweise." Man könne gewinnen wollen aus Angst vor einer Niederlage - so wie die 05er gegen Aachen. Oder man könne gewinnen wollen aus Vorfreude auf den Sieg - so wie die Aachener in Mainz. Der FSV soll mit viel Lust ab 14 Uhr am Sonntag spielen.

Jürgen Klopp spricht von einem Halbfinale gegen den FC, weil ihn nur ein Szenario interessiert: Gewinnen die Mainzer, erhalten sie ihr Endspiel. Dann sind sie am 18. Mai mit einem weiteren Sieg gegen den FC St. Pauli direkt wieder aufgestiegen. Entscheidende Faktoren für den Ausgang der Partie? "Nerven, Klasse, Glück", sagt der Coach. "Am besten viel von allem."

FC-Sturm-Duo: 37 Tore

Klopp kann wie Christoph Daum aus dem Vollen schöpfen. Der kleine Schnupfen von Srdjan Baljak sollte sich verflüchtigen. Milorad Pekovic kehrt in die defensive Mittelfeldzentrale der Mainzer zurück. Der FC kommt mit dem Top-Stürmer-Duo. Milivoje Novakovic hat 20 Treffer erzielt und acht Torvorlagen gegeben. Patrick Helmes blickt auf 17 Treffer und fünf Assists. "Diesem Duo stellen wir die besten Innenverteidiger der Liga entgegen", so Klopp. Angeführt von Nikolce Noveski und Neven Subotic stellen die 05er weiter die beste Defensive. "Wenn jemand in der Zweiten Liga diese Jungs ausschalten kann, dann sind wir das." Beim 1:0-Sieg im Hinspiel funktionierte es bereits. Klopp: "Das war unser bestes Saisonspiel. Das Pressing war ideal. Wir haben die Kölner da gejagt, wo es ihnen weh tat." So soll es wieder kommen.

Ob Elkin Soto ein zweites mal innerhalb von vier Tagen wieder in der Startelf für Markus Feulner spielt, darüber gibt die physische Verfassung des Kolumbianers kurz vor Spielbeginn Aufschluss. Soto fehlte monatelang wegen eines Kreuzbandrisses. Und dann überlegt Jürgen Klopp angeblich, ob er Felix Borja auf die Bank setzt. Den 15-Tore-Mann aus Ecuador, der gegen Aachen ganz schwach spielte. "Felix hatte die richtige Einstellung, er hat sie nur nicht gezeigt", so der Chefcoach. Und das dürfe nicht noch einmal passieren. "Vielleicht kommen seine Geistesblitze besser von der Bank", sagt Klopp. Doch angesichts eines formschwachen Isaac Boakye und eines abschlussschwachen Chadli Amri fehlen echte Alternativen.

Auch von Seiten des Mainzer Managers Christian Heidel bleibt alles ruhig vor diesem Aufstiegs-Halbfinale. Heidel und FC-Manager Michael Meier hatten sich vor Wochen wegen der von Kölner Boulevardmedien kolportierten Zukunft von Trainer Jürgen Klopp beim FC in den Haaren. "Wir werden ein Schwätzchen halten. Wir haben keinen Krach. Jetzt geht es um Punkte, darum, unser Ziel zu erreichen", so der 05er. Das Finale gegen Pauli.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 11/05/2008 20:14
Mund abputzen, andere Spieler aufstellen, Rieslingspende nach Fürth, dann geht noch was. :verneigen
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/05/2008 20:43
Statisten im Klassenkampf

12. Mai 2008 Diese letzten Minuten waren die Höchststrafe für Jürgen Klopp und Mainz 05. Der Cheftrainer saß am Spielfeldrand auf einer Getränkekühlbox, hin und wieder schüttelte er sachte den Kopf, blickte auf seine Uhr. Vielleicht hätte er gerne vorgespult wie bei einem Videorekorder, damit endlich der Abspann kommt. Auf den Rängen des Rhein-Energie-Stadions hatten die 45.000 Kölner Fans längst ihre Jubelgesänge angestimmt.

„Nie mehr zweite Liga . . .“ – was eben so geboten wird in der Stunde des Triumphs. Und es war einer für Christoph Daum und seine Mannschaft. Sie gewannen 2:0 in ihrem ganz persönlichen Aufstiegsendspiel zur Ersten Fußball-Bundesliga, und über weite Strecken waren die direkten Konkurrenten aus Mainz nur als Statisten geduldet.

Mainz ist vorzeitig gescheitert

Schlusspfiff. „Ein Märchen ist wahr geworden“, brüllte der Stadionsprecher. Für den 1. FC Köln. Klopp ging langsam auf den Rasen, schüttelte dem Schiedsrichter und dessen Assistenten die Hände, dann griff er mit dem Zeigefinger unter sein rechtes Brillenglas, wischte irgendetwas weg, ging zu seinen Spielern und forderte sie zum Verlassen des Rasens auf. Vorbei. Alles, was danach kommen sollte, war ein Solo für den 1. FC Köln, den vorerst zweiten Aufsteiger nach Borussia Mönchengladbach.

Zumindest Klopp wusste zu diesem Zeitpunkt, dass Mainz nicht gänzlich hinausgekegelt war aus dem Aufstiegsrennen, Manager Christian Heidel hatte ihm kurz zuvor gesagt, dass Kickers Offenbach noch das 1:1 gegen 1899 Hoffenheim geglückt war, durch Suat Türker in der 81. Minute. Dieses Tor war der Rettungsanker, ansonsten wäre es aus Sicht der Rheinhessen noch schlimmer gekommen – Köln und Hoffenheim zeitgleich aufgerückt in Liga eins, Mainz vorzeitig gescheitert. Nun verbleibt eine minimale Restchance: Gewinnt Mainz am nächsten Sonntag sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli und erreicht Hoffenheim in seiner Heimpartie gegen Greuther Fürth nur ein Remis oder verliert, heißt der dritte Aufsteiger Mainz. Definitiv fehlen gegen St. Pauli wird Marco Rose: der Abwehrspieler zog sich in Köln einen Innenbandriss zu, wie der Klub am Montagabend bekanntgab.

Klopp hat nicht viel gesagt zur Leistung seiner Profis beim 1. FC Köln. Wäre er ins Detail gegangen, sein Vortrag hätte wohl ziemlich lange gedauert. Auf den kleinsten Nenner gebracht, fehlten Qualität, individuelle Klasse und ein spieltaktisches Konzept, um ansatzweise etwas Siegbringendes zu bewegen. Auch angesichts der herausragenden Bedeutung der Partie war die Leistung eine herbe Enttäuschung. Für Klopp, die 5000 mitgereisten Fans, für Heidel und Klubpräsident Harald Strutz. „Für alles, was heute nicht funktioniert hat, übernehme ich die hundertprozentige Verantwortung“, sagte Klopp. Und es hatte fast nichts funktioniert.

Klopp: „Durchschlagskraft“ hat gefehlt

Mit öffentlicher Kritik hielten sich aber alle zurück. Heidel räumte lediglich ein, dass es durchaus möglich gewesen wäre, „eine Schippe draufzulegen“. Klopp bemühte zum wiederholten Mal die Sprachregelung, wonach es an „Durchschlagskraft“ gemangelt habe. „Wer soll die Tore schießen?“, fragte Strutz und hatte keine Antwort. Topstürmer Felix Borja ist außer Form, neuerdings auch Mittelfeldspieler Daniel Gunkel; Miroslav Karhan, Elkin Soto (beide Mittelfeld) und Srdjan Baljak (Angriff) durften erst gar nicht mittun.

Mainz nach dem „Aufstiegs-Halbfinale“ (Klopp) – das kam einem vor wie ein börsennotierter Verein, der verkündet, dass er sein Gewinnziel verfehlt hat, aber an der Jahresprognose festhält. Bei Klopp lösten die Bilder der jubelnden Kölner Fans „nur das Gefühl aus, dass wir das auch haben möchten“. Einmal noch wird er seine kriselnde Mannschaft aufrichten müssen für den letzten Kraftakt. „Ganz Fußball-Deutschland wünscht sich Mainz in der ersten Liga“, glaubt Strutz. Und deshalb müsse sich die Mannschaft „zerreißen“ gegen St. Pauli. „Für den Aufstieg und für Jürgen Klopp.“

Denn wird das Klassenziel verfehlt, ist die Ära Klopp beendet am Bruchweg. Nach etwas mehr als sieben Jahren und drei Monaten. Verlängert um eine Saison hat der Vierzigjährige nur für Liga eins. Und dass er umfällt, auch zweitklassig weitermacht in Mainz, diese neueste mediale Spekulation weist er weit von sich. „Ich stehe zu meiner Entscheidung.“ Und so kommt es für Mainz wieder einmal zu einem sogenannten Herzschlagfinale am letzten Spieltag. „Vielleicht tut Greuther Fürth in Hoffenheim ja mal etwas für uns“, hofft Heidel. Vor sechs Jahren, Ende April 2002, verhinderten die Franken mit dem 1:1 am Bruchweg den vorzeitigen Aufstieg der Mainzer.

„Jürgen Klopp hat Unglaubliches aufgebaut“

„Jürgen Klopp hat in Mainz Unglaubliches aufgebaut. Wir drücken euch die Daumen, dass ihr es noch schafft“, sagt der Kölner Erfolgstrainer Daum. Der so Gepriesene hat zumindest „das Gefühl, noch im Rennen zu sein“. Und das ist ja auch schon etwas. Viel mehr Hoffnung sollten sich die Anhänger von Mainz 05 nicht machen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/05/2008 20:45
Innenbandriss bei Marco Rose

Marco Rose steht dem 1. FSV Mainz 05 im letzten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli nicht zur Verfügung. Der Linksverteidiger hat sich in der Partie beim 1. FC Köln am Sonntag bei einem gegnerischen Foul einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen. Eine Kernspintomografie in der Mainzer Uni-Klinik bestätigte am Sonntagabend diese Diagnose. Weitere ärztliche Untersuchungen in dieser Woche sollen klären, ob die Verletzung konservativ behandelt wird oder eine Operation nötig ist und ob noch eine weitere Schädigung des Knies vorliegt.

Im Training der 05er am Montag fehlte zudem Torhüter Daniel Ischdonat, der aufgrund einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel eine Trainingspause verordnet bekam.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 12/05/2008 22:24
Deutschland gegen Hoffenheim

VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Mentales Training (dpa)

Natürlich haben die Mainzer Macher sich nach dem stark ernüchternden 0:2 beim 1. FC Köln nicht die Blöße gegeben, keine Zuversicht für das Saisonfinale mehr zu verbreiten. "Es ist kurios. Wir haben das Halbfinale verloren und stehen trotzdem im Endspiel", redete Christian Heidel die Situation schön, derweil ein vor Freude grölender Kölner Stürmer Patrick Helmes sich hinter dem Mainzer Manager den Weg in die Kabine bahnte. Das muss weh getan haben. Einem Endspiel haftet in der Regel die Chance an, aus eigener Kraft gewinnen zu können. Die Mainzer müssen am kommenden Sonntag aber nicht nur ihre Aufgabe gegen den FC St. Pauli lösen, sie müssen zudem darauf hoffen, dass die Spielvereinigung Greuther Fürth gleichzeitig einen Punkt bei den Neureichen in Hoffenheim holt. "Die Fürther haben uns gegenüber noch etwas gut zu machen", sagte 05-Manager Christian Heidel über den Mainzer Angstgegner, gegen den es zuletzt sechs Niederlagen in Folge gab. Er habe "keine Bedenken", so Heidels Zweckoptimismus, "dass Fürth sich abschlachten lässt. Die stehen schließlich deutschlandweit unter Beobachtung." Zumal in Hoffenheim, wie Präsident Harald Strutz messerscharf folgerte: "Ganz Fußball-Deutschland wünscht sich Mainz 05 in der Bundesliga." Wahrscheinlich hat Strutz Recht.

Eine halbe Stunde zuvor, als das Spiel in seine Schlussphase gegangen war, hatte Jürgen Klopp in einem Anflug von Resignation einen Sitzplatz auf einer Gefriertruhe neben der Trainerbank gefunden. Gerade war dem Mainzer Trainer von Heidel mitgeteilt worden, dass Hoffenheim in Offenbach 1:0 führt, Klopp wähnte sich nur Minuten vor dem Vollzug des Abschieds nach 18 Jahren. Doch dann informierte Heidel ihn ein zweites Mal, Offenbach hatte den Ausgleich geschafft. Man konnte sehen, wie in Klopp die Lebensgeister wieder erwachten, aber er sah auch, dass in seinem Team weit und breit keine Profis von der Qualität der beiden Kölner Stürmer Helmes und Novakovic zu finden sind, auch keine Mittelfeldspieler, die zügig den Weg in den gegnerischen Strafraum finden.


Offensivspieler lahmen

Zudem ist es Klopp nicht gelungen, sein Team für den Endspurt auf Spur zu bringen. Stürmer Felix Borja und die gesamte Offensive dahinter läuft nun bereits seit drei Spielen im Zuckeltrab ihrer Form meilenweit hinterher. "Wer soll denn da vorne eigentlich ein Tor schießen", fragte sich nicht nur der Präsident, der zudem den Ausfall von Kapitän Marco Rose mit Innenbandanriss beklagt.

Klopp stellte derweil klar, dass seine Entscheidung, die Mainzer im Fall des Nichtaufstiegs zu verlassen, unumstößlich ist. Heidel will dennoch mit Klopp reden ("Ich wäre ja bescheuert, wenn ich das nicht täte") und eine Woche abwarten, ehe er sich auf Nachfolgesuche begibt: "Ich werde jetzt bestimmt nicht in Deutschland rumfahren und einen Trainer suchen. Was soll ich dem denn sagen, wenn wir doch aufsteigen sollten? Tut mir leid, aber wir haben es doch noch geschafft?" Gespräche mit potenziellen Neuzugängen wird es aber geben. In Anwesenheit von Klopp übrigens, denn, so der Trainer: "Es gibt viele Gründe, nach Mainz zu wechseln, unabhängig von meiner Position." Was allerdings noch zu beweisen wäre.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 07:44
Kölner Zuspruch in der Straßenbahn

Mitgereiste 05-Fans schwanken nach Niederlage zwischen Enttäuschung und Hoffnung

Vom 13.05.2008

Aufstieg oder nicht? Bleibt Klopp oder geht er? Und wie wird das begangen? Nachdem der 33. Spieltag für 05 in Köln keine Entscheidung brachte, entscheidet sich all das erst am kommenden Sonntag. Einige Tausend Mainzer erlebten das Spiel live in Köln - und waren enttäuscht.

Von Mara Braun

Der Nullfünfer an sich liebt es spannend bis zur letzten Spielsekunde. Ein vorzeitiger Klassenerhalt oder ein frühzeitiger Aufstieg unterfordert die Fans, bringt sie um die vertrauten Herzschlagfinales im Entscheidungsmonat Mai. Die Anspannung geht meist sogar über die eigene Partie am letzten Spieltag hinaus, denn erst, wenn in allen Stadien abgepfiffen ist, endet die Saison. Und erst dann geht am Bruchweg kollektiv der Puls runter.

Soweit die Theorie der letzten Jahre. Das Problem mit Herzschlagfinales ist nur, sie wirken speziell im Rückblick wundervoll, wenn man weiß, am Ende ging alles gut. Als am Sonntag im Rhein-Energie-Stadion die Anhänger der Geißböcke nach dem 2:0 über Aufstiegskonkurrent Mainz 05 "nie mehr zweite Liga" schmetterten, waren die Gäste von dieser Gewissheit so weit weg wie vom Glück der Kölner. Der eigene Aufstieg schien plötzlich unerreichbar.

"Wir gewinnen!", war Nullfünfer Ludwig Wolf vor dem Spiel noch zuversichtlich. Reinhard Bliwier rechnete, "Hoffenheim verliert und uns reicht ein Unentschieden. Nächste Woche schlagen wir Pauli und sind aufgestiegen." Auch im Fanzug von Mainz nach Köln herrschte am Morgen inmitten wehender Schals und Fahnen rot-weiße Zuversicht und auf den letzten Metern wurden gut gelaunte Schlachtgesängen angestimmt.

Nun aber - Leere in den Gesichtern der Anhänger, ungläubige Blicke auf die Kölner, die teils jubeln, teils hämisch johlend die Nullfünfer verspotten. Das "Frühlingsmärchen", wie der Stadionsprecher den Aufstieg genannt hatte, ist wahr geworden, nur aus Mainzer Sicht fürs falsche Team. "Der Märchen-Begriff ist voll überstrapaziert", schimpft eine Rot-Weiße, die Augen tränennass. Vor dem Stadion herrscht Fassungslosigkeit. Zumal einige Fans rausgestürmt sind, als die Endergebnisse der anderen Partien noch offen waren. "Wir sind traurig", gesteht Roswitha Wallenstein. "Sch...!", flucht Sohn Jonas über den vermeintlich verpassten Aufstieg. Als sie hören, dass Offenbach gegen Hoffenheim noch der Ausgleich gelungen ist, glimmt Hoffnung auf - aber nur kurz. "Ich glaube, wir schlagen Pauli, aber den Aufstieg schafft Hoffenheim", vermutet Jonas.

In der Straßenbahn solidarisieren sich Kölner mit den Mainz-Fans. "Ihr schafft das noch", muntert der Fanclub "Reissdorf Crew" die niedergeschlagenen Nullfünfer auf. Helmut Stättler lächelt über so viel Sympathie. "Ich bin ja auch hoffnungsloser Optimist", gibt er zu. Doch das Spiel sitzt ihm in den Knochen. "Ich konnte auch die Aufstellung heute nicht nachvollziehen", schüttelt er den Kopf und nennt Soto und Karhan als zwei Spieler, die er vermisste.

Mit etwas Abstand beginnt am Gleis des Fanzugs erneut das Aufstiegseinmaleins. "Mir geht es gerade beschissen, aber ich habe noch Hoffnung", gesteht Horst Pullmann. "Was mit den Buben heute los war, weiß ich nicht, aber wenn wir Pauli am Sonntag schlagen, kann es ja noch klappen." Und Jens Pfeiffer grinst, als er sagt, "dass wir heute verlieren, war ja fast klar, so ist es immer".
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 07:45
Schock kam um 14.22 Uhr

300 Anhänger verfolgen Aufstiegsduell in Alter Patrone

Vom 13.05.2008

dri. Es war alles angerichtet für das erste von zwei Aufstiegsendspielen des FSV Mainz 05 beim 1. FC Köln. Rund 300 Fans strömten zum Public Viewing in die Alte Patrone und wollten vor der Großbildleinwand den ersten Big Point ihrer 05er im Kampf um den Aufstieg "live" miterleben.

"Wir sind schon seit halb eins hier, um noch einen Platz zu bekommen", berichtete Any Elzer, lange vor Beginn war der Saal voll besetzt. "Ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende aufsteigen werden", zeigte sich der eingefleischte 05-Fan im Vorfeld optimistisch, tippte jedoch auf ein 1:1, denn "die anderen werden am letzten Spieltag patzen und wir werden mit einem Heimsieg gegen St. Pauli den Sprung in die erste Liga perfekt machen."

Erstmals stockte den Besuchern um 14.22 Uhr der Atem. Köln erzielte das 1:0 und versetzte die vorher noch so froh gestimmten 05-Fans in einen Schockzustand. "Es sieht nicht gut aus. Aber wir haben noch Zeit und glauben bis zuletzt an den Aufstieg", blieb Elzer selbst nach dem Rückstand optimistisch. Auch Sebastian Habann war fest davon überzeugt, dass "wir das Ruder jetzt noch rumreißen und in einer Woche den Aufstieg feiern."

Eine Hoffnung, die sich an diesem Tag nicht erfüllen sollte. Denn die Geißböcke erhöhten in der zweiten Halbzeit auf 2:0 und verpassten der Klopp-Truppe aufgrund der zwischenzeitlichen Hoffenheimer Führung in Offenbach scheinbar den endgültigen K.o. im Aufstiegsrennen. Die Stimmung war am Tiefpunkt und schon vor dem Abpfiff machten sich viele enttäuschte Anhänger im Glauben an den verpassten Aufstieg auf den Heimweg. Dass die 05er am letzten Spieltag doch noch die Chance haben, den Sprung in die erste Liga zu schaffen, weil Hoffenheim den Ausgleich kassierte, bekamen nur die treuesten Fans noch mit, die bis zum Schluss geblieben waren und wieder Hoffnung schöpften.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 07:46
05ern fehlt´s an Durchschlagskraft

Individuelle Klasse der Kölner entscheidet Spiel

Vom 13.05.2008

rh. KÖLN Die Geschichte des Spieles, das dem 1. FC Köln die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ermöglichte und das dem FSV Mainz 05 die Chance raubte, aus eigener Kraft in die Beletage der bundesdeutschen Kicker aufzusteigen, ist eigentlich schnell erzählt. Nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg der Kölner waren sich nämlich beide Trainer in einer Beziehung absolut einig. "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", sagte 05-Coach Jürgen Klopp. "Wir hatten in den entscheidenden Szenen mehr Durchschlagskraft", meinte FC-Trainer Christoph Daum.

Dabei hatte es für die Gäste vor 50 000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner WM-Arena nicht schlecht begonnen. Trotz der überraschenden personellen Umstellungen hinterließen die Mainzer zunächst den besseren Eindruck. Die ersten 20 Minuten jedenfalls gehörten den Rheinhessen - auch wenn sie bereits dort besagte Durchschlagskraft vermissen ließen. Halbchancen durch Nejmeddin Daghfous, durch Daniel Gunkel und durch Markus Feulner. Kurzum: Feldüberlegenheit, die nichts einbrachte.

Dann aber kam der 1. FC Köln erstmals gefährlich vor das Mainzer Tor, und der Ball war direkt drin. Ümit Özat hat eine Ecke von rechts vors Tor gezogen, Neven Subotic und Tim Hoogland waren nicht hoch genug gesprungen und Rode Antar konnte mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck das 1:0 erzielen (22.).

Die Mainzer antworteten erneut mit vagen Möglichkeiten. Die beste noch durch Milorad Pekovic, der frei stehend das Leder über das Tor drosch. Doch schon der nächste Standard der Kölner hätte für die Vorentscheidung sorgen können. Diesmal war Özat per Freistoß der Vorbereiter, Zweiliga-Top-Torjäger Milivoje Novakovics Kopfball-Treffer wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. In der Folgezeit erspielten sich die Hausherren durch überfallartige Angriffe und vor allem durch Nationalspieler Patrick Helmes die klareren Möglichkeiten. Bis sich der Mainzer Markus Feulner ein Herz fasste und den Kölner Schlussmann Faryd Mondragon zu einer Faustabwehr zwang.

Konter aus dem Bilderbuch

Die zweite Halbzeit begann zwar mit der nächsten Mainzer Chance, als der Kopfball von Subotic nur auf die Kölner Querlatte tropfte, doch das Spiel wurde insgesamt ausgeglichener. Novakovic traf nach einem Fehler von Nikolce Noveski den Pfosten, Thomas Broich verfehlte mit seinem Kunstschuss nach Fehler von Gunkel das Tor nur knapp. Auf der anderen Seite zwang Daghfous Mondragon zu der nächsten Faustabwehr - all das Szenen, die nur ein Vorgeplänkel der Entscheidung waren. Denn in der 67. Minute war es dann so weit. Ein Bilderbuchkonter, den Novakovic auf der linken Seite mit einem perfekt getimten Flügelwechsel auf rechts zu Helmes einleitete, schloss erneut Antar zum 2:0 ab. Die Feierlichkeiten in Köln begannen.

Die Mainzer machten nun gänzlich auf, boten Kontermöglichkeiten, die allerdings von den Kölnern nicht genutzt wurden. Einmal noch hätte Spannung aufkommen können. Allerdings bugsierte Youssef Mohamad den Drehschuss des eingewechselten Mainzers Isaac Boakye noch von der Linie. Dies war in der 83. Minute. Und es war die letzte Mainzer Möglichkeit.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 07:46
Finale Hoffnungen

Von Lutz Eberhard

Vom 13.05.2008

Drei Vereine, drei Mal die Hoffnung vor dem letzten Spieltag. Der 1. FSV Mainz 05 setzt auf die Spvgg. Greuther Fürth, der 1. FC Kaiserslautern auf einen Heimsieg über Köln, und die Offenbacher Kickers auf das neue Selbstbewusstsein. Die Ziele sind noch erreichbar, aber andere mischen eben mit. Klar ist aber auch, alle drei Klubs haben sich selbst in diese missliche Lage gebracht. Der FCK schwächelte nicht nur in Jena, der OFC hat eine insgesamt verkorkste Saison hinter sich. Der Trainerwechsel von Wolfgang Frank zu Jörn Andersen blieb ohne Wirkung. Nur ein Klub aus der Region hat keine Ziele mehr und kann froh sein, dass der Absturz nicht früher begann - der SV Wehen Wiesbaden.

Reicht die Stimmung am "Betze"?

Für die Lauterer geht es um die Existenz. Das kann lähmen oder Kräfte freisetzen. Vieles hängt auch davon ab, ob Köln die Partie am ausverkauften "Betze" noch ernst nehmen wird. Denn der "Geißbock"-Klub ist ein seltsamer Verein: Die Fans und Spieler feierten ausgelassen, Gänsehautgefühl in der imposanten WM-Arena, aber Christoph Daum eierte herum, ob er bleibt. Pure Aufstiegsfreude bei einem Trainer sieht anders aus.

Es mangelt an individueller Qualität

Mainz 05 nutzte seine perfekte Ausgangsposition mit drei Heimspielen im Saisonfinale nicht, weil es offenbar an individueller Qualität mangelt. Dazu wählte Trainer Jürgen Kopp in Köln eine Aufstellungsvariante, die nicht nur überraschte, sondern die den Ansprüchen zu keinem Zeitpunkt gerecht werden konnte. Es bleibt also nur noch die Hoffnung auf motivierte Franken. Patzt 1899 Hoffenheim gegen Fürth nicht, dann ist zumindest der Beweis erbracht, dass Geld doch Tore schießen kann. Dieser Vorteil, er ist keineswegs sittenwidrig, bestimmt aber das Geschehen eindeutig, hat schon Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln nach oben gebracht.

Klopp wirkt ausgelaugt und sein Team patzt

In Mainz ist eine Zäsur geplant, wenn der Wiederaufstieg nicht gelingt. Klopp hat angekündigt, dann ist seine Arbeit am Bruchweg beendet. Es wird schwer für die 05er, ihr Ziel zu erreichen, denn nach den zuletzt gebotenen Leistungen ist der zwingend erforderliche Heimsieg über den FC St. Pauli nicht sicher. Im Bruchweg-Stadion und am Radio entscheidet sich also am Sonntag, ob Jürgen Klopp sein letztes Spiel als 05-Trainer bestritten hat. In Köln konnte man zwar den Eindruck gewinnen, dass die Tür für einen Zweitligatrainer Klopp in Mainz doch noch nicht ganz zu ist, dies hängt aber vielleicht auch davon ab, was in den kommenden Tagen in Leverkusen, Hamburg, Dortmund oder Stuttgart noch geschieht, wenn dort die Saisonziele nicht erreicht werden.

Mainz 05 steht trotz Stadionneubaus am sportlichen Scheideweg, mehr als manche vielleicht zur Stunde wahr haben wollen. Auch Jürgen Klopp wirkt in diesen Tagen nicht mehr wie der Zauberer, der das "Wunder von Mainz" gestaltet hat. Die Art der Niederlagen gegen Aachen und Köln schmerzen den erfolgsorientierten Coach. Diese Mannschaft lässt viel von dem vermissen, was Mainz 05 einst ausgezeichnet hat.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 07:46
Mainzer benötigen jetzt Schützenhilfe

Aufstieg nach 0:2 in Köln aus eigener Kraft nicht mehr möglich / Daums Zukunft offen

Vom 13.05.2008

KÖLN Der FSV Mainz 05 darf auch nach dem 33. Spieltag vom direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga träumen. Allerdings haben sich die Mainzer vor dem Saisonfinale am Sonntag gegen den FC St. Pauli um den entscheidenden Pluspunkt gebracht. Nach dem 0:2 (0:1) beim 1. FC Köln, der seinerseits den Aufstieg perfekt machte, haben es die 05er nicht mehr selbst in der Hand.


Von Roland Hessel

Die Mainzer Gefühlswelt fuhr am Pfingstsonntag zwischen 14 und 15.50 Uhr nahezu Achterbahn.Der 1. FC Köln war durch die zwei Tore von Rode Antar (siehe auch unten stehenden Bericht) schon uneinholbar enteilt, da teilte 05-Manager Christian Heidel seinem Trainer Jürgen Klopp mit, dass 1899 Hoffenheim bei Kickers Offenbach mit 1:0 führte. Klopps Mission beim FSV Mainz 05 war zu diesem Zeitpunkt, etwa eine Viertelstunde vor Spielschluss, nach insgesamt 18 Jahren, davon sieben als Trainer, beendet. Die Aufstiegstür war zu und der Coach, der nur bei der Rückkehr in die Bundesliga in Mainz bleiben wollte, schien sich eine neue Aufgabe suchen zu müssen.

Kurz vor dem Ende war es wieder Heidel, der seinen Coach vom Offenbacher Ausgleich informierte. Die Ausgangslage hatte sich plötzlich grundlegend geändert. Klar war: Sollte der FSV Mainz 05 das Finale gegen St. Pauli gewinnen und gleichzeitig 1899 Hoffenheim die Partie gegen die Spvgg. Greuther Fürth nicht als Sieger beenden, dann ist 05 in der Spielzeit 2008/2009 doch noch erstklassig.

"Natürlich habe ich mich sofort an 2004 erinnert", sagte Klopp. Damals hatten die Mainzer durch ein 0:0 in Regensburg ebenfalls fast alles aus der Hand gegeben, durften dann aber eine Woche später nach dem 3:0-Erfolg über Trier bei gleichzeitiger 0:1-Niederlage von Aachen in Karlsruhe doch noch jubeln. "Wir haben damals eine Woche nach dem vermeintlichen Aus leidenschaftlich Fußball gespielt. Das werden wir diesmal wieder tun. Wir werden unsere Hausaufgaben machen und sehen, wozu das führt. Wir müssen gewinnen, darüber hinaus brauchen wir nicht nachzudenken."

Dass es in Köln nicht so geklappt hat mit dem leidenschaftlichen Fußball, nahm Klopp indes auf seine Kappe. "Für alles, was nicht funktioniert hat, trage ich zu 100 Prozent die Verantwortung", betonte der 40-Jährige, der mit einer ungewohnten Aufstellung überrascht hatte. Für Miroslav Karhan, Elkin Soto und Srdjan Baljak brachte er Markus Feulner, Nejmeddin Daghfous und Chadli Amri. Drei extrem schnelle Spieler, "die die Kölner dort beschäftigen sollten, wo es besonders weh tut." Zudem seien Soto und Karhan am Mittwoch zuvor mit Krämpfen ausgewechselt worden. Baljak war krank. "Und wir hatten keine normale Trainingswoche, sodass ich nicht sehen konnte, wie fit sie jetzt wirklich sind." Nach langen Einzelgesprächen hätte er sich für diese Aufstellung entschieden, wohl wissend, dass die drei "Ausgebooteten" allesamt nicht begeistert waren: "Dass die Mannschaft nächste Woche wieder anders aussehen kann, ist logisch."

Die Mainzer gehen also mit großen Hoffnungen in die finale Begegnung, die Kölner tun dies überaus entspannt. "Es ist ein unglaublich schönes Gefühl", sagte FC-Trainer Christoph Daum, der nach der obligatorischen Bierdusche die Pressekonferenz im edlen Zwirn und merkwürdig distanziert abhielt. "Es ist schön, hier zu sein und es ist schön, diese Erfolge zu feiern", so der nicht unumstrittene Trainer, dessen Vertrag sich mit dem Aufstieg automatisch verlängert hat, der sich aber über seine Zukunft nur nebulös äußerte. "Ich habe immer gesagt, wenn die Saison vorbei ist, setzen wir uns zusammen. Das werden wir zeitnah tun. Ob das diese Woche ist oder am 19. Mai nach dem letzten Spiel - das kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen."

Zu sagen hatte Daum dann aber noch etwas in Richtung Jürgen Klopp, der übrigens direkt nach dem Schlusspfiff sofort zu ihm gekommen war und gratuliert hatte. "Ich gönne es Jürgen persönlich von ganzem Herzen. Was er hier in Mainz mit aufgebaut hat, ist unglaublich." Kaum tröstende Worte für den vielleicht bald scheidenden 05-Trainer, der sich aber mit seiner Zukunft (noch) nicht beschäftigen wollte. "Ich stand bisher immer 100 Prozent hinter meinen Entscheidungen. Aber das ist jetzt gerade überhaupt nicht das Thema. Das Thema ist nur das Spiel gegen St. Pauli..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 08:55
OFC stoppt Rangnick

Offenbach "kostet" Abstiegskampf aus / Hoffenheim braucht Heimsieg

Vom 13.05.2008

OFFENBACH (dpa) Die Offenbacher Kickers "kosten" den Abstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga wie in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag aus. "Dieser Klub darf nicht absteigen. Diese Fans, dieses Stadion, diese Mannschaft gehören in diese Liga", sagte Trainer Jörn Andersen nach dem schwer erkämpften 1:1 (0:0) vor 14 256 Zuschauern gegen den Aufstiegsaspiranten 1899 Hoffenheim.

Der gewonnene Punkt kann Gold wert sein für die nie aufsteckenden Kickers, die ihr "Endspiel" am kommenden Sonntag beim genauso zitternden VfL Osnabrück zu bestreiten haben. "Die Ausgangslage ist gut, wir müssen jetzt alle Kräfte mobilisieren", meinte der norwegische Coach. Ein Punkt genügt dem OFC zum Klassenverbleib. Selbst eine Niederlage können sich die Hessen leisten, wenn der FCK gegen Aufsteiger Köln nicht gewinnt oder Augsburg gegen Absteiger Jena verliert. "Ich appelliere an die Kölner, sich gut zu verkaufen und alles zu geben. Wir sind abhängig von ihnen", erklärte Andersen und fordert einen fairen Wettbewerb bis zur letzten Sekunde.

Ihre letzte Chance erarbeiteten sich die Kickers hart. Denn nicht nur Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hatte nach dem Führungstor seines Teams gedacht: "Die schießen kein Tor." Der ehemalige Eintracht-Stürmer Francisco Copado hatte einen Foulelfmeter in der 54. Minute gegen den 40-jährigen Cesar Thier in dessen letztem Heimspiel sicher verwandelt, nachdem Niko Bungert Gäste-Stürmer Demba Ba bei einem Abwehrversuch im Gesicht getroffen hatte. Hoffenheims Stürmer verstolperte danach das sichere 2:0 (68.).

So hatten die Kickers doppeltes Glück, dass sie zum Ausgleich kamen. Denn das von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) gepfiffene Handspiel von Zsolt Löw war keines. Der eingewechselte Dino Toppmöller traf bei seinem Schussversuch den fallenden Löw am Arm. Suat Türker nahm das Geschenk an (80.) und eröffnete eine dramatische Schlussphase, in der auf beiden Seiten der Siegtreffer möglich war. Türker (87.) scheiterte ebenso an 1899-Schlussmann Ramazan Özcan wie Bungert (90.).

Für Hoffenheim ist nun ein Sieg im letzten Spiel, zu Hause gegen die Spvgg. Greuther Fürth Pflicht, sonst ist der sicher geglaubte Aufstieg verspielt. "Ich gehe zu hundert Prozent vom Erfolg aus", sagte Trainer Ralf Rangnick nach der Partie in Offenbach.


Direkt nach dem Spiel mussten die rund 14 000 Zuschauer sowie die Mannschaften und die Betreuer das Stadion am Bieberer Berg umgehend wegen einer Bombendrohung verlassen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 08:56
Klopp-Rotation verfehlt Wirkung

Überraschende Umstellungen im 05-Team

Vom 13.05.2008

Nichts hat gepasst im Aufstiegs-"Halbfinale", wie die Nullfünfer die Partie in Köln tituliert hatten. 05-Trainer Jürgen Klopp baute das Mainzer Team überraschend um und "verzockte" sich damit gehörig.


Das Personal: Klopp ließ Miroslav Karhan, Srdjan Baljak und Elkin Soto auf der Bank und dort saßen die drei Akteure auch bis zum Abpfiff. Der 05-Trainer begründete dies mit seinen Eindrücken aus dem Training und der verlorenen Aachen-Partie. Im Nachhinein muss festgestellt werden - gründlich verzockt. Mainz 05 setzte auf Schnelligkeit mit Nejmeddin Daghfous, Chadli Amri, Felix Borja und Markus Feulner. Diese Idee zündete nicht.

Die erste Halbzeit: Mainz hatte die Partie bis zum 0:1 gut im Griff. Es sah nicht schlecht aus, was die Nullfünfer bis zu diesem Zeitpunkt boten. Doch nach dem ersten Treffer von Roda Antar wurde es sehr mager, vor allem die Aktionen nach vorne blieben Stückwerk, obwohl der 1. FC Köln in der Defensive keineswegs sattelfest wirkte.

Die zweite Halbzeit: Auch im zweiten Durchgang blieben die Mittelfeldaktionen das Hauptproblem und vorne stolperte Borja über die Bälle. Vielleicht hätte es Sinn gemacht, Elkin Soto oder Miroslav Karhan nach der Pause im Mittelfeld für den überforderten Daghfous zu bringen. Das 05-Spiel war einfallslos. Köln konnte mehrfach Konter setzen und hatte mehr Chancen als zum 2:0.

Fazit: Mainz 05 schwächelt bedenklich in der Schlussphase der Saison, das zeichnete sich schon auswärts in Osnabrück ab und setzte sich in den Heimspielen gegen Kaiserslautern und Aachen fort. In Köln ging dazu noch die Ordnung im Mannschaftsgefüge verloren, weil das Team umgestellt worden war. Das Mainzer Spiel ist zwar gefällig, aber es fehlt die Gefährlichkeit im Abschluss, der Überraschungseffekt im Spiel nach vorne. Köln reichte eine normale Leistung, gepaart mit Leidenschaft. FC-Trainer Christoph Daum hatte auf taktische und personelle Experimente verzichtet. Ein 05-Heimsieg über den FC St. Pauli ist in der aktuellen Verfassung keine Selbstverständlichkeit.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 08:57
"Hoffenheim geht jetzt die Klammer"

05-Manager baut auf Greuther Fürth / Strutz: "Müssen uns die Lunge aus dem Leib rennen"

Vom 13.05.2008

Von Jens Grützner

Nach einer Stunde des Zweitliga-Topspiels, um 15.15 Uhr Sonntagnachmittag, hatte 05-Manager Christian Heidel Trainer Jürgen Klopp gerufen. "Zwei Minuten zuvor hatte er mich gefragt, wie es in Offenbach steht. Da musste ich ihm schließlich die Veränderung bekannt geben", so Heidel. Aus dem 0:0 auf dem Bieberer Berg im Duell der Kickers mit 1899 Hoffenheim, war ein 1:0 für die Gäste geworden - der vermeintliche K.o. für die 05er im Aufstiegsrennen. Klopp war durch diese Nachricht merklich angeschlagen. Heidel: "Und auch für mich war die Geschichte Aufstieg damit beendet." Doch das ist sie nicht.

Zehn Sekunden nach Suat Türkers 1:1 für den OFC in der 81. Minute auf dem Bieberer Berg, erreichte Heidel eine SMS mit selbigem Inhalt. Der Manager informierte den Trainer. Die abschließenden Minuten der Konferenzschaltung im Fernsehen verfolgte Heidel in den Katakomben des Kölner WM-Stadions, derweil die 05-Profis wie geprügelte Hunde nach einem Dank an die Fans vom Platz schlichen - gerade noch rechtzeitig, bevor die freudetrunkenen Kölner Anhänger den Platz nach dem 2:0, dem Aufstieg stürmten. "Ich bin sicherlich enttäuscht, Köln hat verdientermaßen gewonnen, Glückwunsch hierfür. Wir haben das Halbfinale verloren, stehen aber trotzdem irgendwie ein bisschen im Finale", so der Mainzer Manager weiter.

Es ist Ironie des Schicksals, dass die Spvgg. Greuther Fürth dem FSV mit einem Sieg oder einem Remis in Hoffenheim nächsten Sonntag zum Aufstieg verhelfen kann, insofern sich die Mainzer Profis selbst gegen den FC St. Pauli mit einem Erfolg helfen. "Schon in der Kabine habe ich gesagt, dass Fürth vielleicht mal was gutmachen kann", erklärte der 05-Manager. In dieser Saison kassierten die Mainzer ein 0:3 und ein 1:2 gegen die Kleeblätter, in Fürth holten sie in acht Zweitliga-Spielen nur einen Punkt, die Gesamtbilanz gegen die Franken: nur vier Siege, zwei Remis und zehn Niederlagen. Heidel: "Es geht für Fürth darum, deutschlandweit ins Rampenlicht zu kommen." Die Hoffnung lebt, dass die Mannschaft von Bruno Labbadia den nervösen Hoffenheimern zumindest einen Punkt abtrotzt. Heidel: "Ich denke schon, dass den Hoffenheimern die Klammer geht. Das Pressing der Fürther ist sehr unangenehm."

Der Mainzer Präsident Harald Strutz sagte: "Nein, ich werde keinen Kontakt zu meinem Kollegen in Fürth aufnehmen. Wir kennen uns lange genug, was soll da jetzt ein Telefonat? Aber: Die Fürther haben uns oft weh getan, vielleicht tun sie uns diesmal etwas Gutes." Es gehe jetzt vor allem darum, dass "sich unser Team am Sonntag die Lunge aus dem Leib rennt. Es geht um den Aufstieg und Jürgen Klopp", so Strutz. Die Möglichkeit, dass Jürgen Klopp im Einklang mit den Wünschen der FSV-Verantwortlichen womöglich seine Meinung revidiert und auch im Fall des Nichtaufstiegs seinen Vertrag verlängert, wollte Christian Heidel nicht groß kommentieren. "Es ist deutlich abgesprochen, dass es wie vereinbart läuft."

Gegen Alemannia Aachen und den 1. FC Köln machten die 05-Profis ihre Hausaufgaben nicht. "Aller guten Dinge sind drei", so Christian Heidel. Den Manager störte vor 50 000 Leuten im WM-Stadion vor allem, dass "wir nicht um die zweiten Bälle gekämpft haben. Und vorne fehlte uns der Punch." Wie vor vier Wochen in Augsburg habe es der FSV nicht verstanden, nach dem 0:1 einen Weg durch einen tief stehenden Gegner zu finden. Heidel: "Wir haben gespielt und gespielt, aber rausgekommen ist nichts. Wir haben ein wichtiges, vielleicht ein entscheidendes Spiel verloren, aber deswegen hauen wir jetzt nicht auf die Mannschaft drauf." Wie man jetzt richtig mit ihr umgeht, ist die entscheidende Frage.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 08:57
"Wir sind unseren Fans einen Sieg schuldig"

Schwacher Gunkel übt Selbstkritik / Daghfous´ Traum erfüllt sich nicht

Vom 13.05.2008

grü. Neven Subotic hatte die Nase gestrichen voll. Der 19-Jährige Innenverteidiger, einer der besten 05er in einer schwachen Mannschaft und aufgrund seines Lattenkopfballs drei Minuten nach der Pause auch einer der gefährlichsten, stapfte wortlos Richtung Bus. Sauer auf sich selbst, sauer auf die Kollegen wegen des 0:2 beim FC Köln.

Daniel Gunkel war auch bedient. Der 27-jährige Mittelfeldspieler, schlechtester Profi im Mainzer Zweitliga-Team, stellte sich und redete besser als er zuvor gespielt hatte.

"Wir sind vor allem unseren Fans am Sonntag gegen St. Pauli einen Sieg schuldig. Uns fehlte der Glaube, dass Ding hier reinzumachen. Wir haben es nicht erzwungen. Wir haben zu wenig getan." Zu wenig getan?! Es bleibt ein großes Geheimnis, warum man in einem vermeintlichen Halbfinale nicht alles tut. Gunkel war außer Stande, es zu lüften. "In der Halbzeit war ich noch felsenfest überzeugt, dass wir ein Tor machen, einen Punkt holen." Dann hätten die Kölner nicht feiern können.

Aber vor allem Gunkel trat ohne Körperspannung zu seinen gefürchteten Standards an, die deswegen gefahrlos blieben, Gunkel stolperte unkonzentriert über Bälle ohne Zweikampfhektik. Ein Phänomen. "Als ich vom Platz gegangen bin, war ich total leer", so der 05er. "Ich dachte ja, dass wir schon weg vom Fenster sind. Umso schöner war es in der Kabine zu erfahren, dass wir noch eine kleine Chance haben. Dafür müssen wir alles tun." Aber diese Worte sagten die Mainzer auch schon vor der Köln-Partie...

Nejmeddin Daghfous war auch nicht bester Laune, dafür aber die Überraschung des Tages. 14 Einsätze, davon nur zwei vom Start weg - gegen die TuS Koblenz und Borussia Mönchengladbach am 18. und 20. Spieltag -, hatte er vor dem Duell in Köln aufzuweisen. Zuletzt war der 21-Jährige nur zu ganz kurzen Auftritten gekommen. Und plötzlich stand Daghfous in der ersten Elf vor 50 000 Leuten. "Am Samstagabend im Hotel fragte mich Jürgen Klopp, ob ich mich der Aufgabe stellen könnte", so der offensive Mittelfeldspieler. "Ich bin von mir selbst überzeugt, deswegen war die Antwort klar."

Und der Mainzer hatte die Vorahnung, dass er nach ein paar vergebenen Topchancen in dieser Saison sein erstes Tor machen würde. Das Gefühl trog. Immerhin prüfte Daghfous den Kölner Schlusmann Faryd Mondragon in der 64. Minute aus der Distanz. "Wir hätten öfter zum Abschluss kommen müssen", sagte er. Ansonsten kam der junge 05er nicht mit einem Dribbling an Kölner Konkurrenten vorbei, verlor er beinahe jeden Zweikampf, war er außer Stande, seine Schnelligkeit gewinnbringend auszuspielen. "Aber wir haben ja noch eine Chance." Eine letzte.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 13/05/2008 08:57
Wir alle sind Mainzer
Ich hab Lauter Fans




Von

Sven Hieronymus

So, das war es dann mal wieder... nicht. Aber so ist es doch auch am Sonntag viel lustiger. Wir müssen auf Fürth hoffen, denen es wahrscheinlich viel lieber wäre, wenn Hoffenheim aufsteigt, denn von uns bekommen sie ja immer sechs Punkte geschenkt. Und ich lade mir doch auch lieber Freunde ein, die Geschenke mitbringen. Aber egal, was da passiert, wir müssen ja erst mal gegen Pauli ein Tor schießen. Und das ist ja momentan nicht gerade unsere Stärke.

War das Spiel unserer Buben gegen Köln bei Ihnen auch sooo schlecht, oder hat es in Berlin, durch den langen Übertragungsweg des Fernsehsignals, nur so gewirkt? Ja, ich war in Berlin. Ich bin geflüchtet vor lauter Fans... nee, vor Lauterer Fans, so. Denn nach meiner letzten Kolumne bin ich jetzt quasi der Salman Rushdie der Pfalz. Drohmails, Gästebucheinträge mit schönen Beschimpfungen, dumme Sprüche auf der Straße...

Als Kolumnist lebt man gefährlich und macht trotzdem alles möglich, um ja jedes Spiel mitzubekommen. In der Schöneberger Kneipe "Graffiti" also traf ich dann auch so ungefähr 20 Fans, Exil-Meenzer, Urlauber, eingeflogene Portugiesen, und einen zufällig in Berlin weilenden alten Kumpel. Mit ihnen habe ich nach kurzer Vorstellung untereinander - das war wichtig, denn welcher Vollidiot hockt sich bei 28 Grad im Schatten, mittags in eine Berliner Spelunke? - das Spiel geschaut.

Alleine die Aufstellung hat für Gelächter und endlose Diskussionen gesorgt. Wir waren uns einig, froh zu sein, dass nicht Herzberger und Grevelhörster in der Anfangself standen, aber das hätten wir wahrscheinlich noch eher verstanden. Dann die Tonspur von Premiere. Unschlagbar. Ein kölscher Fanreporter und neben ihm babbelte Bodo Illgner. Beide wirklich erfrischend objektiv. Und ich weiß jetzt zwar, warum der fußentzündete Geißbock nicht im Stadion war - das wurde ja immerhin 13 Mal erklärt - aber warum Soto, Karajan und Ballack nicht spielten, weiß ich bis heute nicht. Ich kenne zwar jetzt jede Schuhgröße Kölner Spieler, weiß, welche Unterhose Bodo Illgner beim WM-Finale getragen hat, wie Wolfgang Overath mit Vornamen heißt, aber warum Kloppo in Köln ein Haus gekauft haben soll, weiß ich nicht. Was man da so alles liest und hört, wo Kloppo wann Häuser kauft, lässt ja vermuten, dass er jetzt in Immobilien machen will.

Apropos Kloppo. Stellen wir uns mal nächsten Sonntag vor. Wir führen klar gegen Pauli und in Hoffenheim steht es bis zur 93. Minute 0:0. Dann schießt ein Hoffenheimer - quasi mit Abpfiff - den Ball gegen die Unterkante der Latte, von da springt er an Innenpfosten und dann... ja, und dann? Springt er raus, bleibt Kloppo, rollt er rein, geht er? Lieber Kloppo, das verstehe ich nicht. Rollt er raus, ist alles gut und rollt er rein, ist es Zeit für einen Neuanfang? Kapier ich nicht, das kann mir - glaube ich - auch keiner erklären. Höchstens Lautern-Fans.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/05/2008 07:41
Karhan: Ich war fit für Köln

05-Profi will von Klopp keine Erklärung hören / "Chance am Sonntag nutzen"

Vom 14.05.2008

Gestern hielt sich rund um den Bruchweg das Gerücht, dass 05-Trainer Jürgen Klopp Miroslav Karhan und Srdjan Baljak aus disziplinarischen Gründen nicht im Duell mit dem 1. FC Köln einsetzte. "Das stimmt nicht", erklärte Karhan auf Nachfrage. Als Klopp dem Slowaken am Samstag den Grund für die Nichtberücksichtigung im Zweitliga-Topspiel sagen wollte, lehnte der 31-Jährige jegliche Unterhaltung ab.


Von

Jens Grützner

Dass Jürgen Klopp, Trainer des FSV Mainz 05, am Sonntag im "Halbfinale" um den Zweitliga-Aufstieg auf Miroslav Karhan, Srdjan Baljak und Elkin Soto verzichtete, erklärte der 40-Jährige mit deren unklarer Physis nach dem Duell mit Alemannia Aachen vier Tage zuvor. Gestern kursierten Gerüchte, dass Karhan und Baljak zu einer Teamsitzung zu spät gekommen seien, dass Klopp deshalb analog zum Fall von Bo Svensson und Wellington vor dem Hinspiel in Aachen auf das Duo verzichtete. Deswegen: Anruf bei Miroslav Karhan. "Nein, wir sind nicht zu spät gekommen oder so etwas", brummte der Mittelfeldmann.

Dass Klopp Karhan zum zweiten Mal nach dem Hinrundenspiel bei 1899 Hoffenheim nur auf die Bank setzte und nicht einmal einwechselte, frustrierte den Routinier immens. "Das ist viel schwieriger zu verkraften als damals in Hoffenheim. Das war jetzt das Spiel des Jahres für uns. Und ich war nicht dabei."

Dass er den Eindruck vermittelt haben könnte, nicht 100-prozentig fit gewesen zu sein, kann der 31-Jährige nicht nachvollziehen. "Ich hatte Krämpfe nach dem Aachen-Spiel. Aber das ist wohl normal. Und bis zum Spiel in Köln waren es vier Tage. Nein, ich war absolut fit", sagte der Slowake. "Ich kann mir nicht erklären, warum ich draußen bleiben musste."

Allerdings lehnte es Miroslav Karhan auch ab, mit Jürgen Klopp darüber zu sprechen. "Er wollte es mir am Samstag erklären, aber ich hatte keine Lust dazu etwas zu hören", sagte der 05-Profi. Vor dem Saisonfinale gegen den FC St. Pauli erklärt Karhan: "Wir müssen uns neu motivieren. Wir hoffen natürlich, dass wir die kleine Aufstiegschance noch nutzen können." Er selbst gehe ab heute wie in jeder Woche davor ganz normal zum Training. Angeblich ist der Frust von Köln jetzt weg.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/05/2008 07:44
Teammanager der Spvgg. Greuther Fürth rechnet mit einem starkem Auftritt seiner Elf bei 1899 Hoffenheim / "Wir sind uns noch was schuldig"

Vom 14.05.2008

Rachid Azzouzi spielte von 1997 bis 2004 für Greuther Fürth in der Zweiten Liga und ist dort nun Teammanager. Ein Unentschieden oder gar ein Sieg des Mainzer Angstgegners am Sonntag beim Liga-Dritten in Hoffenheim würde den 05ern - einen eigenen Sieg gegen den FC St. Pauli vorausgesetzt - zum Erstliga-Aufstieg verhelfen.

Herr Azzouzi, die Verantwortlichen des FSV Mainz 05 setzen auf Ihre Mannschaft. Manager Christian Heidel erklärt, dass Greuther Fürth deutschlandweit ins Rampenlicht vorstoßen kann. Wie wirken derlei Worte auf Sie?

Azzouzi: Ja, die 05er sagen viel. Wir haben uns aber schon nach unserem Spiel gegen Paderborn am 31. Spieltag, nachdem wir uns mit dem Nichtaufstieg abgefunden hatten, gesagt, dass wir uns und unseren Fans bis Saisonende was schuldig sind.

Ist die Mannschaft so strukturiert, dass sie dem Druck eines Gegners, der gewinnen muss, stand hält?

Interview

Azzouzi: Wir haben vor zwei Wochen in Osnabrück gespielt. Die mussten eigentlich im Abstiegskampf gegen uns gewinnen. Wir haben in Unterzahl ein 0:0 gehalten. Und am Sonntag gegen Augsburg haben wir wieder hohe Maßstäbe gesetzt. Auch die Augsburger hätten den Nichtabstieg packen können, wir haben 3:2 gewonnen. Das sagt viel über die Mentalität der Spieler, des Trainers aus. Wir werden am Sonntag wieder alles geben, ohne dabei großen Druck zu spüren. Die Mannschaft freut sich auf dieses Spiel.

Mit welcher Situation rechnen Sie am Sonntag ab 15.50 Uhr, ab Spielschluss, welche erhoffen Sie?

Azzouzi: Man muss vorsichtig sein, was man sagt. Wir haben es leider nicht geschafft, bis zum Schluss ganz oben dabei zu sein. Deswegen würde man ungerne miterleben, dass es für andere nach einem Spiel gegen uns Grund zu feiern gibt.. Ich habe ein gutes Verhältnis zu den Mainzern, zu Christian Heidel und Jürgen Klopp. Ich kann ihnen nur sagen, dass wir von unserer Seite aus alles probieren - aus Eigeninteresse. Auf der anderen Seite ist auch der Hoffenheimer Manager Jan Schindelmeister ein Netter...

Aber eigentlich müssten Sie doch auf einen Verbleib der 05er in der Zweiten Liga hoffen. Schließlich gewinnt Fürth gegen keinen Gegner leichter...

Azzouzi: Wenn ich mir aber das Fernsehranking angucke, die Geldverteilung nach Tabellenständen, wäre es besser, würden die Mainzer aufsteigen, dann kriegen wir mehr.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/05/2008 09:02
Die Franken sind heiß


Vom 14.05.2008

Jürgen Klopp hat sich in Mainz Kult-Status erarbeitet, egal ob am Sonntag der Aufstieg gefeiert werden kann, oder ob es die Zweite Liga bleibt. Die Diskussion um die Startaufstellung von Köln beschäftigt die Fans dennoch. Doch dies zählt jetzt alles nichts mehr, die Nullfünfer müssen am Sonntag mit der "besten Elf" einen Heimsieg landen. Dass Miroslav Karhan einen dicken Hals schiebt ist normal. Und Reibung erzeugt Leistung im ohnehin manchmal zu friedfertigen Miteinander am Bruchweg.

Und in Klopp arbeitet es gewaltig, er will zurück in Liga eins - mit Mainz. Gestern war der 05-Coach mit Manager Christian Heidel unterwegs, führte Gespräche mit möglichen Neuzugängen. Klar ist aber auch, Jürgen Klopp wird den 1. FSV Mainz 05 verlassen, wenn der Aufstieg nicht gelingt. Seit gestern handelt ihn die holländische Zeitung "voetbal International" neben Adrie Koster (Ajax Amsterdam) beim niederländischen Klub Twente Enschede als Nachfolger des Neu-Schalkers Fred Rutten.

Stehen bei Mainz 05 am Sonntag gegen 16 Uhr drei Punkte auf der Habenseite, erst dann lohnt der Blick nach Hoffenheim. Dort wurden nach dem 1:1 in Offenbach die Schotten dicht gemacht, Interview-Wünsche und Statements sind auf allen Ebenen von Spielern bis Trainer und anderen Klub-Verantwortlichen unerwünscht.

Und es wird nicht einfach für den Hopp-Klub, denn die Spvgg. Greuther Fürth ist heiß auf die Partie beim Dorfverein. Im Pokal flog Fürth unglücklich raus, und nach Informationen aus Franken gab es in der Kabine am Sonntag nach dem eigenen 3:2 über Augsburg großen Jubel, als bekannt wurde, dass es in Hoffenheim für 1899 noch um etwas geht.

Die Partie der 05er gegen Aachen war der Knackpunkt im Saisonfinale. Mit eigener Leidenschaft und Willen können die Nullfünfer gegen St. Pauli immer noch ihren Teil zum Aufstiegsglück beitragen. Der Rest entscheidet sich vor knapp 6000 Zuschauern südlich von Mannheim ...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 14/05/2008 13:30
„Ich würde auf einem Bein mitspielen“


Marco Rose war der große Pechvogel beim 0:2 der 05er in Köln. Ein harmlos aussehender Zweikampf nach wenigen Spielminuten hatte gravierende Folgen: Innenbandriss, eine schwerere Verletzung ist noch nicht ausgeschlossen. Beim Aufstiegsfinale am Sonntag gegen den FC St. Pauli ist der Linksverteidiger zum Zuschauen verdammt. Im Interview erklärt er, warum er sich trotzdem auf die Partie freut.

Hallo Marco, wie geht es deinem Knie?

Den Umständen entsprechend gut. Das Bein ist ruhig gestellt, großartige Schmerzen habe ich nicht. Am Donnerstag habe ich eine weitere ärztliche Untersuchung. Ich hoffe halt, dass es bei der Diagnose Innenbandriss bleibt und nicht noch eine schlimmere Verletzung festgestellt wird.

Du hast dich nach dem Zusammenprall gar nicht mehr beruhigen können.

Ich hatte höllische Schmerzen, habe auch sofort gemerkt, dass im Knie etwas kaputt ist. Ich habe mich vor allem geärgert, dass der Schiedsrichter nicht einmal gepfiffen hat. Für mich war das ein klares Foul, kein böses, aber eines in Strafraumnähe, das uns einen Freistoß aus einer guten Position hätten bringen müssen. In so engen Spielen musst du dir diese kleinen Vorteile hart erkämpfen.

Wie hast du das Spiel in Köln von der Bank aus erlebt?

Das war für mich sehr frustrierend, da draußen zu sitzen und nicht mehr helfen zu können. Man versucht dann von der Bank Einfluss zu nehmen, die eigene Mannschaft zu pushen und anzufeuern. Am Ende bist du aber hilflos.

Ihr habt ja die Kölner Aufstiegsparty live miterlebt. Was ist dir da durch den Kopf gegangen?

Ehrlich gesagt hat das hat unsere Stimmung noch mehr gedrückt. Wir hatten es selbst in der Hand uns eine solche Feier zu bescheren, die Chance haben wir in Köln nicht nutzen können. Die meisten Spieler waren hinterher in der Kabine total niedergeschlagen, auch wenn uns nach und nach klar geworden ist, dass wir durch das 1:1 der Hoffenheimer in Offenbach noch im Rennen sind.

Fällt es jetzt schwer den Schalter umzulegen und an die eigene Chance zu glauben?

Daran zu glauben fällt nicht schwer, die Chance fühlt sich von Tag zu Tag größer an. Ich habe aber schon in der Kabine der Mannschaft gesagt: Es reicht nicht, nur an die Chance zu glauben und darüber zu reden. Wir dürfen als Mannschaft auf dem Platz keinen Zweifel daran lassen, dass wir gemeinsam mit letztem Einsatz für diese Chance kämpfen.

Wie beurteilst du denn die Chance der 05er am Sonntag, doch noch aufzusteigen?

Wir können als Mannschaft nur noch das regeln, was wir selbst in der Hand haben. Deswegen müssen wir uns zu 100 Prozent auf unser Spiel gegen den FC St. Pauli konzentrieren. Wir müssen dieses Spiel gewinnen und unseren unbedingten Willen demonstrieren. Nur dann haben wir überhaupt im Aufstiegskampf noch eine Chance. Und dann können wir nach Hoffenheim schauen, was dort so passiert. Wir haben 2004 ja schon einmal erlebt, was an einem letzten Spieltag alles möglich ist. Andere Klubs würden sich die Finger danach lecken, einmal in einem solchen Aufstiegsfinale zu stehen. Ich freue mich sehr auf dieses Spiel, wenn ich könnte, würde ich auch auf einem Bein mitspielen. Ich glaube aber, das macht keinen Sinn…

Irgendwelche Grüße an die SpVgg Greuther Fürth?

Es steht uns nicht zu, jetzt irgendwelche Forderungen an die Fürther zu stellen oder irgendwelche Grußbotschaften an sie zu richten. Die Fürther haben eine starke Mannschaft und haben selbst lange um den Aufstieg mitgespielt. Sie haben als Mannschaft und Verein eigene Ziele und ihre eigene Motivation erfolgreich zu spielen. Das macht sie zu einem sehr unbequemen Gegner. Wer wüsste das besser als wir Mainzer …

Komplettiere bitte folgenden Satz: Falls es am Sonntag mit dem Aufstieg klappt, dann …

Ich rede ungern über ungelegte Eier. Aber wer will, kann ja die Augen schließen und sich in Gedanken ins Jahr 2004 zurückversetzen. Da habe ich genügend Bilder im Kopf.

Danke für das Gespräch und alles Gute für die Untersuchung am Donnerstag!
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 07:10
Interview mit 05-Präsident Harald Strutz

"Aufstand gegen den Mammon"

Mainz - So ist das im Sport: Wer das Halb­finale verliert, muss ansch­ließend um Platz drei spielen. Oder darf - wie der FSV Mainz 05 nach der Nie­der­lage beim 1.FC Köln. Die Voraus­set­zung, um als drittes Team hinter Borussia Mön­chen­glad­bach und den Kölner in die Erste Liga auf­zustei­gen, ist klar: Die Mainzer müssen St. Pauli schlagen, und die TSG Hof­fen­heim darf gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht gewinnen. 05-Präsident Harald Strutz sagt im MRZ-Gespräch, warum er daran glaubt.


"Die Hoffnung erwächst aus den Paarungen des letzten Spiel­tages", sagt Harald Strutz. Der 05-Präsident glaubt daran, dass die SpVgg Greuther Fürth in Hof­fen­heim punktet - und natürlich, dass die Mainzer am Bruchweg den FC St.Pauli schlagen.

# Hallo, Herr Strutz, wie ist die Stimmung einen Tag nach dem Köln-Spiel?

Also, die Stimmung war schon gestern nicht so, dass ich, wie zu lesen war, Tränen in den Augen gehabt hätte. Ich war natürlich fürch­ter­lich ent­täuscht, aber zum Heulen gab es keinen Grund. Ich weiß nicht, wer bei mir Tränen gesehen haben will. Viel­leicht hat mir ein Kölner Spieler paar Tropfen Bier ins Gesicht gespritzt. Viel­leicht hat mich auch jemand mit meinem Kollegen Wolfgang Overath ver­wech­selt... (lacht)

# Das klingt, als ginge es Ihnen ganz gut.

Zum einen muss man in der Lage sein, die Dinge zu trennen, zum anderen haben wir in der Tat keinen Grund zur Depres­sion. Der heutige Kommentar Ihres Kollegen Rehberg hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Dafür, dass wir ein neues Team zusam­men­gestellt haben und sehr viel Ver­let­zungspech hatten, haben wir eine gute Saison gespielt. Auch wenn die ein oder andere Ent­täu­schung dabei war, und auch, falls wir es am Ende doch nicht schaffen sollten, auf­zustei­gen.

# Zu den Ent­täu­schun­gen gehört, dass die Mann­schaft mit der Heim­nie­der­lage gegen Alemannia Aachen eine nahezu optimale Aus­gangs­situa­tion verspielt hat?

Ich halte nichts davon, über liegen gelassene Punkte zu jammern. Das ist ja nicht nur uns so gegangen, das war bei anderen auch der Fall. Nennen Sie mir eine Mann­schaft, die in der Situation, ihr Schicksal selbst in der Hand zu haben, nicht geschwächelt hätte. Gut, zuletzt waren es Gladbach und Köln, aber auch die hatten im Laufe der Saison immer wieder Phasen, in denen es holprig lief. Was ist mit dem SC Freiburg? Hätte der vor einer Woche nicht daheim gegen Offenbach verloren, läge er jetzt schon vor uns. Dann hätten wir diese Irr­sinns­situa­tion gar nicht, die sich am letzten Spieltag darstellt. Oder die Hof­fen­hei­mer: Mit einem Sieg in Offenbach, den alle erwartet haben, wären sie jetzt schon auf­gestie­gen. Wir haben das große Pech, dass unsere Mann­schaft in der ent­schei­den­den Phase nicht im Topform ist. Und dass die Aachener gegen uns mit einem Torschuss gewonnen haben. Das kann immer mal passieren. Aber letztlich reden wir eigent­lich über ein Spiel, das den Unter­schied macht, nämlich das Spiel, das wir in Köln verloren haben.

# Viele Fans beur­tei­len die Leistung der Mann­schaft kri­tischer als Sie.

Richtig ist, dass die große kämp­feri­sche Lei­den­schaft, die wir in der Ver­gan­gen­heit immer beob­ach­ten konnten, in dieser Saison nicht in gewohntem Maße zu sehen ist. Aber die Qualität der Mann­schaft hat sich verlagert, wir spielen in dieser Saison einen anderen Fußball. Ich gebe zu, dass ich zunächst auch andere Maßstäbe angelegt habe, aber ich habe mich davon über­zeu­gen lassen, dass wir jetzt mit anderen Typen und anderen Qua­litäten aus­gestat­tet sind. Und ich sage es noch einmal: Wir spielen eine gute Saison. Und wir haben in Mainz zu viel Fußball-Geschichte geschrie­ben, um das Thema Aufstieg schon abzu­sch­ließen.

# Wie viel Glaube spielt da mit, wie viel Hoffnung?

Der Glaube nährt sich aus der Hoffnung, und die Hoffnung erwächst aus den Paarungen des letzten Spiel­tages.

# Sie glauben, dass die TSG Hof­fen­heim zu Hause gegen Greuther Fürth patzt?

Zunächst einmal bin ich davon überzeugt, dass wir unser Heimspiel gegen St. Pauli gewinnen...

# ...das ist die Mini­mal­bedin­gung...

...eben. Die Situation, in der wir uns jetzt befinden, wollten wir uns nicht vor­stel­len, weil wir von anderen abhängig sind. Jetzt gilt es, daraus das Beste zu machen. Dass aus­gerech­net Greuther Fürth in Hof­fen­heim für uns punkten muss, ist eine ori­ginelle Kon­stel­lation. "Unser" Greuther Fürth, seit Jahren der Verein, bei dem alle unsere Fans auf­stöh­nen, weil es da für uns nie etwas zu holen gab - und jetzt haben es die Fürther in der Hand, bei uns für ein Glücks­gefühl von aus­gespro­che­ner Ein­zig­artig­keit zu sorgen.

# Was macht Sie zuver­sicht­lich, dass die Fürther diesem Wunsch nach­kom­men?

Ich schätze die Fürther mit ihrem Trainer Bruno Labbadia als Mann­schaft ein, die bis zum Schluss alles gibt, auch wenn es für sie selbst eigent­lich um nichts mehr geht. Ähnlich wie Alemannia Aachen; beide Vereine sind von den Struk­turen her mit uns ver­gleich­bar. Greuther Fürth kämpft selbst seit Jahren um den Aufstieg und ist oft genug knapp daran geschei­tert; dieser Verein kann nach­emp­fin­den, in welcher Situation wir uns befinden. Und die Fürther können sich selbst positive Schlag­zei­len bescheren.

# Indem sie den Aufstieg der TSG Hof­fen­heim ver­hin­dern?

Indem sie sich noch einmal 90 Minuten voll rein­hän­gen und zeigen, dass nicht nur Geld über den Aufstieg ent­schei­det. In den zurück­lie­gen­den Monaten wurde viel über die TSG Hof­fen­heim dis­kutiert, aus allen Rich­tun­gen, und ich bin sicher, Fußball-Deutsch­land schaut gespannt auf dieses Spiel. Meine feste Über­zeu­gung ist, dass sich die Fürther in Hof­fen­heim ganz anders verkaufen werden als vor fünf Jahren Reut­lin­gen in Frankfurt. Es ist der Aufstand der Kleinen gegen den Mammon.

# Nach dem Spiel in Köln wurde darüber geredet, Manager Christian Heidel wolle Jürgen Klopp auch im Falle des Nichtauf­stiegs zum Wei­ter­machen in Mainz überreden...

Alles, was außerhalb des letzten Spiel­tages liegt, ist im Moment für mich kein Thema. Wenn es denn wirklich nötig werden sollte, können wir darüber am dem 18. Mai nach­den­ken.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 07:12
Hoffenheimer Rangnick zugeknöpft / 05er verspielten 2002 Vorsprung

Vom 15.05.2008

Der Aufstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga: Der viertplatzierte FSV Mainz 05 kann am Sonntag noch den Sprung auf Rang drei schaffen. Voraussetzung: Ein Sieg gegen den FC St. Pauli und kein Sieg von 1899 Hoffenheim gegen die Spvgg. Greuther Fürth. In Hoffenheim ist die Anspannung spürbar.


Von

Jens Grützner

Ralf Rangnick ist gestern ans Telefon gegangen. Und der Trainer von 1899 Hoffenheim redete auch mit der AZ, doch lediglich inoffiziell. Begründung: Weil die Hoffenheimer im Saisonfinale nicht gegen die 05er antreten, sondern Greuther Fürth empfangen, gäbe es einer Mainzer Zeitung nichts zu sagen. Morgen findet die Pressekonferenz in Hoffenheim vor dem Schlussspurt statt.

Francisco Copado redet eigentlich immer. Gestern hatten die Hoffenheimer den zweiten freien Tag in Serie, weshalb er eigentlich locker Zeit gehabt hätte, doch der Routinier ließ den Anruf erst gar nicht durchgehen, wählte stattdessen die Handyfunktion, die verkündet: "Die von ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben - bitte rufen sie die Auskunft an." Dabei handelte sich zweifelsfrei um seine Nummer.

1899-Pressesprecher Markus Sieger reagierte wie folgt auf Anfragen zu Gesprächen mit Sportdirektor Bernhard Peters, Psychologe Hans-Dieter Hermann und Manager Jan Schindelmeister. "Da haben sie Pech. Herr Peters ist unterwegs. Er hat ja gerade erst ein Buch veröffentlicht. Herr Hermann redet eigentlich gar nicht in solch einer Situation und Herr Schindelmeister ist auch außer Haus. Sie müssen wohl mit den Leuten vorlieb nehmen, die sie in Mainz haben." Zusammengefasst: In Hoffenheim macht sich also nach dem vergebenen Matchball am Sonntag durch das 1:1 in Offenbach durchaus eine angespannte Situation bemerkbar.

Heute beginnen die Hoffenheimer auf die Vorbereitungen für das Finale. Rangnick: "Nach drei Spielen in sechs Tagen sollten sich die Jungs erst mal erholen, komplett abschalten." Gegenüber eine Boulevard-Zeitung, die vor Ort war, benannte Psychologe Hans-Dieter Hermann diese Maßnahme als: Schleuse. "Das nennt man so, weil man etwas hinter sich lassen und auf etwas Neues nach vorne schauen kann. Wenn die Jungs sich zwei Tage nicht sehen, sind sie wieder heiß."

Hermann ist auch als Psychologe für die deutsche Nationalmannschaft tätig. In Hoffenheim hat er es jetzt mit einer Mannschaft zu tun, die mit einer Drucksituation wie der jetzigen noch nicht konfrontiert worden ist. Die Angst, alles verlieren zu können, greift langsam aber sicher um sich. Der FSV Mainz 05 ist 2002 am letzten Spieltag in Berlin gescheitert. Damals hatten die 05er als Zweiter zwei Punkte Vorsprung auf Bielefeld und Bochum. Das Team von Jürgen Klopp verspielte den Vorsprung durch ein 1:3.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 09:22
Klopp: "Karhan wird spielen"

Es ist nicht üblich, dass Mainzer Spieler ihren Unmut über die Presse äußern. Deshalb war Christian Heidel schon etwas überrascht, als er am Mittwochmorgen die Bild-Zeitung aufschlug und Folgendes lesen musste: "Karhan: Ich hatte keine Lust auf Klopps Erklärung." Anlass war die Nichtnominierung des slowakischen Nationalspielers beim Spiel in Köln.

"Ich finde es nicht so schlimm, was dort steht", erklärte Miroslav Karhan gegenüber dem kicker, "ich spiele die ganze Saison durch, oftmals mit Schmerzen, und wenn dann das Finale in Köln ansteht, spiele ich nicht. Dafür habe ich kein Verständnis. Auch Baljaks Nichtberücksichtigung kann ich nicht nachvollziehen. Er war in den letzten Spielen sehr gut." Der Hintergrund: Jürgen Klopp ließ beide Spieler in Köln bis zum Schlusspfiff auf der Bank, weil er bei beiden zuletzt einen Kräfteverschleiß festgestellt hatte und frische, laufstarke Spieler bringen wollte. Dieser Schachzug ging nicht auf und Klopp nahm die Niederlage anschließend zu "hundert Prozent" auf seine Kappe.

"Es macht gar nichts, wenn sich Karhan kritisch äußert", sagte Heidel und sieht von einer Geldstrafe ab, "aber eines ist doch klar: Wenn er am Sonntag spielt, muss er das Spiel seines Lebens machen."

Dass bei Karhan, der nach Startproblemen zum Führungsspieler aufstieg, "die Formkurve in den letzten Spielen nach unten zeigt", wie Heidel bemerkt, sieht der Spieler nicht so. Auffällig ist jedoch, dass die Mannschaft in der entscheidenden Phase der Saison schwächelt. "Ich weiß auch, dass unsere Kurve nach unten zeigt und wir zuletzt nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben", gesteht Klopp, "aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir St. Pauli schlagen, weil wir zu Hause sehr gute Spiele abgeliefert haben."

Seine Enttäuschung über die Art und Weise, wie Karhan seine Kritik äußerte, konnte der Fußballlehrer indes nicht verbergen. "Es gibt Profis, die das tun", sagte Klopp, "Miro hat halt keine anderen Verhaltensmuster gelernt. Sollte er fit sein, wird er spielen. Und dann wird er was zeigen müssen."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 09:23
Wache wieder da, Ischdonat fehlt weiter


Vom 15.05.2008
red. Dimo Wache ist gestern wieder ins Teamtraining des FSV Mainz 05 zurückgekehrt. Der Torhüter musste zuletzt nach einer Kniearthroskopie vier Wochen pausieren. Der momentane Stammkeeper Daniel Ischdonat hingegen konnte aufgrund einer Oberschenkelverhärtung nichts machen.
Auf der Suche nach Zugängen für die nächste Saison hat der FSV angeblich ein Auge auf Adam Nemec von Zweitliga-Absteiger FC Erzgebirge Aue geworfen. Der 22-jährige einmalige slowakische Nationalspieler erzielte bislang neun Treffer für die Auer in dieser Runde.

Die Oberligapartie des FSV Mainz 05 II gegen TuS Mechtersheim am Freitag, (19.30 Uhr) findet auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach statt. Grund für die Verlegung ist die Schonung des Rasens im Bruchwegstadion vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 13:35
Keine Abschiedsfeier geplant


Mainz (sid) Vor dem finalen Dreikampf um den
Bundesliga-Aufstieg am Sonntag glaubt Trainer Jürgen Klopp trotz
der nicht idealen Ausgangsposition weiter an die große Chance des
Zweitligisten FSV Mainz 05 auf eine Rückkehr in die Eliteliga. "Wir
haben einen Vertrauensvorschuss verdient, um uns gemeinsam auf eine
mögliche große Sache vorzubereiten. Ich kann mir gut vorstellen,
was alles passieren könnte. Dieses Bild fällt mir leicht", erklärte
Klopp vor dem abschließenden Saisonspiel am Sonntag im mit 20.300
Zuschauern längst ausverkauften Stadion am Bruchweg gegen den
Tabellenachten St. Pauli (14.00 Uhr/live bei Premiere).
Mainz (55 Punkte/57:35 Tore) muss aber selbst im Fall eines
Sieges auf einen Ausrutscher des derzeitigen Dritten 1899
Hoffenheim (57/55:40) hoffen, der vor dem Heimspiel am Sonntag
gegen Greuther Fürth einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Mainzer
hat. Auch der SC Freiburg (55/49:42) darf sich trotz der wesentlich
schlechteren Tordifferenz gegenüber Hoffenheim und Mainz noch vage
Hoffnungen auf den Sprung in die Bundesliga machen. Die Breisgauer
spielen am Sonntag zeitgleich mit den Konkurrenten gegen den SV
Wehen Wiesbaden.
Das Mainzer Umfeld will sich derzeit nur mit dem Idealfall
beschäftigen. Eine Abschiedsfeier für Klopp, der im Fall des
Nicht-Aufstiegs die Rheinhessen nach insgesamt 18 Jahren als Profi
und Coach verlassen wird, ist nicht geplant. "Wenn es dann wirklich
soweit ist, können wir uns immer noch etwas einfallen lassen",
meinte FSV-Manager Christian Heidel. Fest steht, dass "Kloppo"
seine Profis unabhängig vom Ausgang des Saisonfinals in der
kommenden Woche noch einmal zum Training bitten wird. "Im Idealfall
zum Ausschwitzen des Alkohols", sagte der 40-Jährige schmunzelnd.
Bereits in der Spielzeit 2003/2004 hatte der FSV am letzten
Spieltag die zuvor um zwei Punkte besseren Aachener noch abgefangen
und war ins Oberhaus aufgestiegen.
Während des Spiels im Bruchweg-Stadion werden die Ergebnisse
aus Hoffenheim und Freiburg nach Angaben des Vereins nur
eingeblendet, wenn sie aus Mainzer Sicht positiv sind. Das
Staatstheater hat bereits eine Aufführung von Peer Gynt am
Sonntagabend abgesagt, da der nahe gelegene Gutenbergplatz bei
einem Aufstieg als Partymeile dienen soll. Die Stadt hat offiziell
allerdings noch keine Vorkehrungen für eine etwaige Sause getroffen.
Gegen St. Pauli muss Klopp auf Kapitän Marco Rose verzichten.
Der Verteidiger hatte sich beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln
(0:2) am vergangenen Wochenende einen Innenbandriss im Knie
zugezogen. Der FSV-Coach hofft indes auf die Genesung von Torhüter
Daniel Ischdonat, der sich in den vergangenen Tagen mit einer
Verhärtung im Oberschenkel plagte. Der eigentliche Stammkeeper Dimo
Wache war am Mittwoch nach einer Zwangspause wegen einer
Kniearthroskopie ins Training zurückgekehrt. Im Notfall könnte auch
der 34-Jährige spielen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 13:36
Dreikampf um dritten Aufstiegsplatz - Hoffenheim hat es in der Hand
Von Kristina Puck, dpa =

Stuttgart (dpa) - Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln
haben ihre Mission mit der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga schon
erfüllt. Doch hinter den beiden Traditionsvereinen kämpfen mit 1899
Hoffenheim, dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg beim Saisonfinale
der 2. Liga gleich drei Vereine um den dritten Aufstiegsplatz. Die
besten Chancen hat der Dorfverein aus Hoffenheim, der am Sonntag wie
auch die Konkurrenz zu Hause spielt. «Hätte uns im Januar einer
angeboten, dass wir im letzten Spiel alles klar machen können, wir
hätten sofort dankend angenommen», sagt Trainer Ralf Rangnick.

Mit 57 Punkten hat der Tabellendritte aus dem 3300 Einwohner-Dorf
in Nordbaden zwei Zähler Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger
und kann damit den direkten Durchmarsch aus der Regionalliga aus
eigener Kraft schaffen. Mit einem Sieg gegen den Tabellensechsten
SpVgg Greuther Fürth würden die Hoffenheimer zum ersten Mal in ihrer
Clubgeschichte in die Bundesliga aufsteigen und ihrem Masterplan in
großen Schritten voraus eilen - der sieht die höchste Klasse erst für
2010 vor. Noch nie gab es einen so kleinen Ort in der Bundesliga.

Schon am vorigen Sonntag im Spiel bei Kickers Offenbach war 1899
für 26 Minuten im Oberhaus angekommen, ehe der Ausgleich die Party
verdarb. «Die Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt, egal ob sie
Dritter, Vierter oder Fünfter wird», sagt Mäzen Dietmar Hopp vor der
letzten Partie, die in der Messe Sinsheim auf zwei Großbildleinwänden
übertragen wird. Ausgerechnet in Fürth aber es für die Hoffenheimer
in der Vorrunde aber die höchste Saison-Niederlage (1:4). Rangnick
fordert nun Revanche - denn wegen des besseren Torverhältnisses der
Mainzer will er sich nicht auf Rechenspiele einlassen.

Die Mainzer, die zuletzt gegen Köln und Alemannia Aachen verloren,
bauen dagegen auf die Schützenhilfe der Franken, um den direkten
Wiederaufstieg zu packen: «Fürth hat uns so oft wehgetan, es wäre
doch schön, wenn sie uns mal richtig gut tun würden», sagte FSV-
Präsident Harald Strutz. Er wünscht sich einen Sieg gegen den FC St.
Pauli und einen Ausrutscher der Hoffenheimer auch, um Trainer Jürgen
Klopp zu halten. Der 40-Jährige will den Club bei einem verpassten
Aufstieg verlassen. «Das würde uns sehr wehtun», sagte Strutz.

Laut Klopp soll aber die Mannschaft im Mittelpunkt stehen. «Es
geht hier nicht um mich», sagte er und forderte Einsatz: «Wir müssen
jeden Meter des Rasens bearbeiten.» Vor vier Jahren gelang es den
Rheinhessen am letzten Spieltag schon einmal, zwei Punkte aufzuholen
und sich den Aufstieg noch zu sichern.

Der SC Freiburg hat vor dem «Endspiel» gegen den SV Wehen
Wiesbaden wegen der schlechtesten Tordifferenz die ungünstigste
Ausgangslage, dafür aber ebenfalls Erfahrung im Aufstiegsrennen.
«Unsere Chance war vor dem Spiel in Gladbach nur theoretischer Natur
und jetzt ist sie auch nur um ein oder zwei Prozent höher», sagte
Trainer Robin Dutt, dessen Elf sich durch den Sieg gegen die schon
aufgestiegene Borussia wieder ins Aufstiegsrennen katapultierte.
Freiburg schaffte den Sprung in die Bundesliga 1993, 1998 und 2003,
verpasste ihn zuletzt aber zweimal nacheinander als Vierter.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 19:30
Marco Rose: Keine Operation nötig

Gute Nachricht für Marco Rose. Das gerissene Innenband des Linksverteidigers des 1. FSV Mainz 05 wird konservativ behandelt und muss nicht operiert werden. Das ergab eine ärztliche Untersuchung am Donnerstag.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 19:31
Bo Svensson: Operation an der Achillessehne

Bo Svensson wird sich nach Saisonende bei Dr. Bernhard Segesser (Bern) an der Achillessehne operieren lassen. Aufgrund anhaltender Achillessehnenbeschwerden fehlte der Innenverteidiger dem 1. FSV Mainz 05 in dieser Saison bereits einige Wochen und fällt auch für das letzte Saisonspiel gegen den FC St. Pauli aus. Nach der Operation ist mit einer mehrmonatigen Reha zu rechnen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 15/05/2008 19:34
Saisonfinale: „Alles was hilft“

Kurz vor dem Saisonfinale wird Jürgen Klopp philosophisch: „Das Leben ist eine Ansammlung von Erinnerungen. Der Mensch neigt dazu, sich nach dem kürzlich Erlebten zu richten. Nach den zwei Niederlagen würde das bedeuten, dass man kein Vertrauen mehr in uns hat. Aber Glaube versetzt Berge, und je mehr Leute an uns glauben, desto größere Berge können wir bezwingen.“ Der Mainzer Trainer macht Mut, denn das Spiel am Sonntag gegen den starken FC St. Pauli und das gleichzeitige Im-Auge-behalten des Spielausgangs in Hoffenheim wird schwer.

Zwei Niederlagen in weniger als einer Woche und das bei bester Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg sind sicherlich hart zu verdauen. Doch die Kölner Aufstiegsfeierlichkeiten zumindest kurz miterlebt zu haben, macht auch Lust auf eine eigene Fete rund um den Bruchweg. Nachdem Hoffenheim mit nur einem Punkt vom Bieberer Berg abziehen musste, keimte in der Mannschaft und auch unter den Fans das Gefühl auf, dass noch etwas geht und das Wunder vom Bruchweg in der zweiten Auflage nach 2004 immer noch möglich ist. In der Tat ist rechnerisch nicht aller Tage Abend, dementsprechend schnell war das Kölnspiel abgehakt. Jürgen Klopp nahm sich auch nicht einzelne Protagonisten für eine persönliche Ansprache zur Brust. „Wir haben alles gemeinsam besprochen, ich hab mir niemanden rausgepickt. Es gab auch eigentlich keine Einzelleistungen, die dies nötig gemacht hätten.“ Sicher war die Enttäuschung groß, nachdem man die Chance auf einen frühzeitigen Gang in die erste Liga verpasst hat, doch Klopp sieht auch das Positive: „Für die Entwicklung bis hier hin sind wir alle gemeinsam und zusammen verantwortlich. Dabei darf nicht vergessen werden, dass wir in dieser Saison bei unseren Heimspielen mehrfach überzeugen konnten und zu Hause die meisten Tore verbucht haben. Wir machen auch dieses letzte Spiel der Saison wieder zur gemeinsamen Aktion.“ Damit spricht der Mainzer Fußballlehrer auch die Fans an, die ihn mit ihrer phänomenalen Unterstützung beim Aachenspiel begeisterten. Klopp erhofft sich, dass am Sonntag nach dem vereinten Fan-Marsch zum Stadion wie bereits im Aufstiegsjahr 2004 die Stimmung auf den Rängen erneut bombastisch wird und sein Team zu Höchstleistungen antreibt. Denn der Gegner ist gefährlich.

„Für den FC St. Pauli geht es um nichts mehr, und das ist das Problem“, so Klopp auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Man munkelt in Hamburg, bei einer Niederlage gegen Mainz würde der geplante Mallorca-Flug vom Frankfurter Flughafen aus zwecks Begießen des Klassenerhalts gecancelt. Holger Stanislawski war alles andere als erfreut über die vorangegangene Leistung seines Teams, denn die Niederlagen gegen Kaiserslautern und Aachen waren so gar nicht nach dem Geschmack des Paulianer Trainers. „Es war eine desolate, katastrophale Leistung. Bis zur Halbzeitpause fühlte ich mich verarscht. Das hat mit Profifußball nichts zu tun. Der freie Tag ist gestrichen. Wenn ich mir den Dreck hier anschauen muss, dann können die Spieler sich das morgen auch anderthalb Stunden ansehen", wurde Stanislawski von der WELT am Sonntag direkt nach der 0:2-Pleite gegen die Alemannen zitiert und verdonnerte sein Team zur TV-Stunde am Pfingstmontag. Was den Hamburger Coach so in Rage versetzte war die mangelnde Spielfreude und fehlende Leidenschaft, und das, obwohl der schwache Eindruck aus der Kaiserslauternpartie im letzten Heimspiel der Saison wieder wettgemacht werden sollte. Zudem plagen die Hanseaten auch Verletzungssorgen. Neben den Langzeitverletzten Thomas Meggle und Florian Lechner sind auch die Einsätze des starken Filip Trojan (Zerrung im Hüftbeuger) und des Ex-Mainzers Ralph Gunesch (Knochenhautentzündung im linken Schienbein) gefährdet.

Im Mainzer Lazarett hat sich einiges getan. Seit dieser Woche trainiert Dimo Wache wieder mit der Mannschaft, und so Daniel Ischdonats muskuläre Probleme nicht bis zum Spiel behoben werden können, stehen laut Klopp auch entweder Wache oder Christian Wetklo im Kasten der 05er. Für Bo Svensson steht die Operation seiner Achillessehne noch aus, da der ursprüngliche Termin diese Woche um sieben Tage nach hinten verschoben wurde. Zur Aufstellung seines Teams wollte der Trainer wie gewohnt nichts sagen, prophezeite aber ein anstrengendes Spiel am Sonntag und formulierte klar die Marschroute. „Die Mannschaft des FC St. Pauli wird sicher ordentlich durchgewirbelt werden, wir rechnen mit allem. Egal wie er heißt, woher er kommt und wohin er fliegen will, wir müssen gewinnen. Alles was hilft werden wir dazu ranziehen, jeden Meter Rasen beackern. Den Rest haben wir nicht mehr in der Hand“, so Klopp im Hinblick auf das Spiel der TSG Hoffenheim gegen Greuther Fürth. Ansonsten sei diese Spielpaarung kein wirkliches Thema für den Mainzer Coach. „Wenn ich heut morgen die Zeitung aufgeschlagen und darin gelesen hätte, bei den Hoffenheimern haben sich gestern sechs wichtige Spieler verletzt, dann hätte ich auch schon schlechtere Nachrichten zum Frühstück gehört. Aber sie sind alle fit und darauf wie sie spielen, haben wir keinerlei Einfluss. Wir müssen nur unser eigenes Ding gut machen.“ Auf die Frage, ob er Bruno Labbadia bereits angerufen oder sein Freund Ralf Rangnick ihn schon um Rat gefragt habe, lachte Klopp verschmitzt: „Ich glaub nicht, dass es etwas bringen würde wenn Bruno in der Kabine seinen Jungs sagt, dass ich mir auch wünschen würde, wenn sie gewinnen. Ungefähr genauso wenig wie wenn Ralf mich fragen würde, wie man Fürth schlagen kann!“
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 07:32
Manager Heidel bezieht bei AZ-Sporttalk Stellung zur Zukunft von Mainz 05 / Bei Misserfolg schnelle Trainerentscheidung

Vom 16.05.2008

Von

Jens Grützner

Christian Heidel meisterte gestern Abend einen Spagat in der "Alten Patrone". Der Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 sprach im AZ-Sporttalk mit Lutz Eberhard, Sportchef der Allgemeinen Zeitung, über die Auswirkungen eines erfolgreichen kommenden Sonntags, der dem Bruchwegklub den direkten Wiederaufstieg bringt, und denen eines trübseligen Nachmittags, dem Verbleib im Unterhaus.

"Wenn wir scheitern sollten, haben wir die drei wirtschaftlich großen Mannschaften vor uns. Dann sind wir zwar nicht glücklich, aber dann ist die Runde trotzdem anständig verlaufen", so der 44-Jährige. Schließlich habe man nach dem Erstliga-Abstieg nicht vom sofortigen Sprung zurück ausgehen können. "Wir haben einen Zweijahresplan aufgestellt, weil uns klar war, dass die Umbaumaßnahmen nicht einfach werden." Dass die Leistungskurve der Mainzer zu Saisonende nach unten zeigt, wurmt den Manager natürlich. "Zumal ich vor ein paar Wochen noch gesagt habe, dass man zur richtigen Zeit eine Serie laufen haben muss", wie Heidel betonte. "Wir haben in der Vorrunde 31 Punkte erspielt, in der Rückrunde sind es bislang 24. Wir müssen feststellen, dass die Mannschaft vor allem zu Hause nicht so aufgetreten ist wie erwünscht. Da werden wir nach dem Saisonende Ursachenforschung betreiben."

Spielerische Mittel fehlten

Das zurückliegende 0:1 gegen Alemannia Aachen war unter Umständen entscheidend. "Denn dadurch sind wir gegen Köln ins Hintertreffen geraten, deswegen war der Druck für uns gegen den FC am Sonntag größer." Da hätten den 05ern einfach die spielerischen Mittel gefehlt. "Für eine Spitzenmannschaft war das schlecht, keine Frage." Dass die Aufstellung von Jürgen Klopp in dieser Partie, die Nichtberücksichtigung von Miroslav Karhan, Elkin Soto und Srdjan Baljak, für Gesprächsstoff sorgt, kann Heidel verstehen. "Man macht es sich aber zu einfach zu sagen, dass es anders besser gelaufen wäre. Klopp wollte elf fitte Spieler bringen. Der Trainer will immer den größtmöglichen Erfolg. In Köln hat´s nicht funktioniert." Dass Karhan seinen Unmut in der AZ äußerte, kann der Manager auch verstehen. "Ich habe mit Miro gesprochen. Die Sache ist erledigt."

Und nun gäbe es ja noch die Möglichkeit des Aufstiegs. Wie 2004. "Aber da war die Stimmung in der Stadt eine andere", so Heidel. "Da haben alle fest daran geglaubt, dass wir das schaffen. Diese Stimmung hätte ich am Sonntag gerne wieder. Denn Fürth ist für Hoffenheim mindestens so unangenehm, wie es Karlsruhe 2004 für Aachen war."

Sollte es jedoch schief gehen, muss sich Heidel bekanntlich nach siebeneinhalb Jahren wieder nach einem neuen Coach umgucken. Heidel: "Stand heute ist, dass wir noch mit keinem anderen Trainer Kontakt haben." Sicherlich habe man schon überlegt, wer passen könnte. "Aber die Entscheidung fällt erst nach persönlichen Gesprächen. Die Einstellung, die Philosophie, die Chemie müssen stimmen." 05 könne niemanden gebrauchen, der zum Lachen in den Keller gehe. "Wir hatten mit Rene Vandereycken ein Problem. Wir können keinen Kulturschock gebrauchen." Der Prozess der Trainersuche würde in acht bis 14 Tagen über die Bühne sein. Heidel: "Wir schicken keine Scouts los wie der HSV." Dass Wolfgang Frank, wie "Reviersport" meldet, wieder am Bruchweg anheuern könnte, schließt Heidel aus. "Wir haben einen guten Draht zueinander, mehr nicht."

Wenn sich Christian Heidel die Zusammensetzung der Zweiten Liga in der Saison 2008/09 anschaut, kommt er zu dem Schluss: "Rostock und Duisburg sind sicher. Die Duisburger sind wirtschaftlich etwas stärker als wir, die Rostocker etwas schwächer. Kommt noch Bielefeld runter, sind wir in einer Preisklasse." Aus den Regionalligen kommen wohl LR Ahlen, Oberhausen, FSV Frankfurt und Ingolstadt hoch. Heidel: "Da kommt kein Hoffenheim." Womit der Manager sagen wollte: Die Mainzer wären wieder ein Favorit - trotz lediglich zweier sicherer Aufstiegsplätze.

"Vier Jahre Erfahrung"

Im Erfolgsfall am Sonntag "hilft uns, dass wir die Erfahrung von vor vier Jahren haben". Da verzichtete Jürgen Klopp auf die Verpflichtung von fertigen Bundesliga-Spielern. "Vor vier Jahren ist die Truppe draufgegangen wie die Stiere. Wir werden wieder dafür was tun, junge Wilde zu holen, Leute, für die die Bundesliga das größte ist." Das wäre eine ideale Ergänzung zu spielerisch guten Profis wie Daniel Gunkel und Miroslav Karhan, die vor dieser Saison kamen. Die 05er werden weiter keine teuren Stars holen. Kontakt zu einem Mann wie Mohamed Zidan bestehe zwar, "aber der ist wegen seines Gehalts nie mehr darstellbar". Einer wie der Auer Adam Nemec sei "sicherlich ein interessanter, guter Fußballer". Aber es gebe keinen direkten Kontakt. Heidel: "Wir haben bei einigen den Fuß in der Tür. Und die warten auch noch eine Woche."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 07:33
05er müssen siegen und können erst dann nach Hoffenheim schauen

Vom 16.05.2008

Wie groß die Chance ist, dass der FSV Mainz 05 doch noch den Fahrstuhl in Richtung Erste Fußball-Bundesliga betritt, vermag derzeit natürlich niemand zu sagen. Bei Jürgen Klopp ist der Optimismus - aller jüngsten Nackenschläge zum Trotz - ungebrochen. "Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass die Dinge in unserem Sinne ausgehen werden", sagt der 05-Coach vor dem finalen Spiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den FC St. Pauli.


Von

Roland Hessel

Die Ausgangslage ist klar. Mainz 05 muss den Saisonabschluss am heimischen Bruchweg siegreich gestalten und gleichzeitig darauf hoffen, dass 1899 Hoffenheim gegen die Spvgg. Greuther Fürth nicht gewinnt. Nur dann ist die Mainzer Rückkehr ins Oberhaus doch noch geschafft. Und weil ohne einen Mainzer Erfolg rein gar nichts mehr möglich ist, fokussiert sich Klopp auch auf die eigene Aufgabe. Zumal er sich sicher ist: "Ich habe nicht das Gefühl, den Hoffenheimern weiche Beine einreden zu können."

Also konzentriert sich der 40-Jährige auf die eigene Arbeit, sprich: auf die Partie gegen den Neuling aus Hamburg, der den Klassenerhalt seit zwei Wochen in der Tasche hat. "Für St. Pauli geht es um nichts mehr, das ist das Problem", weiß Klopp davon zu berichten, dass Gäste-Trainer Holger Stanislawski aufgrund der jüngsten zwei Niederlagen von seiner Elf nicht gerade begeistert ist. "Ich habe gehört, dass er ordentlich Rabbatz gemacht hat. Und gedroht haben soll, dass die Abschlussfahrt der Mannschaft am Montag bei einer schlechten Leistung bei uns gestrichen werden soll."

Dennoch: Der Kultklub aus dem Norden soll nicht nur am Sonntag eine zweitrangige Rolle spielen, sondern tut dies auch bereits in der Vorbetrachtung auf die Begegnung. "Der Gegner soll egal sein. Es geht darum, mit einem richtig gutem Gefühl in die Partie zu gehen." Mithelfen sollen dabei auch die Mainzer Fans. Um die mit ins Boot zu nehmen, scheut Klopp den philosophischen Ansatz nicht. "Das Leben ist eine Ansammlung von Erinnerungen. Die kurzfristigen beeinflussen einen am ehesten. Ist das bei uns der Fall, dann haben wir ein Problem. Aber wer sich die Mühe macht, weiter zurückzublicken, der kommt zu dem Schluss, dass wir bei Heimspielen in dieser Saison sehr oft überzeugt haben. Deshalb haben wir es auch verdient, einen Vertrauensvorschuss einzufordern." Es sei hilfreich, wenn viele an den Aufstieg glauben. "Der Berg ist nicht gerade klein, den wir da überwinden wollen. Aber wir haben viel vor."

Dass dabei Bo Svensson, der nach Saisonende bei Dr. Bernhard Segesser in Bern an der Achillessehne operiert wird und sich danach einer mehrmonatigen Reha unterziehen muss, sowie Marco Rose, dessen Innenbandriss konservativ behandelt werden wird, nicht mittun können, ist klar. Unklar ist derzeit noch, wer am Sonntag das Tor hüten wird. Daniel Ischdonat konnte wegen seiner muskulären Problemen auch gestern nicht trainieren. Seit Mittwoch wieder voll dabei ist Dimo Wache. Christian Wetklo ist schon seit geraumer Zeit auf die Bank zurückgekehrt. "Stand heute kann ich nur sagen, dass einer dieser drei am Sonntag in der Kiste steht", so Klopp, der ansonsten von einer personell großen Auswahl spricht.

Einzelgespräche gab´s übrigens unter der Woche keine. Auch mit Miroslav Karhan, der nach seiner Nichtberücksichtigung für das Köln-Spiel mehr als verschnupft war, sprach Klopp nicht. "Wir haben gemeinsam alles besprochen. Das reicht", betont der 05-Coach, der erneute Änderungen in der Startaufstellung nicht ausschließt. "Die Mannschaft wird sich sehr an dem orientieren, was wir bisher meist gespielt haben."

Im Übrigen lehnt Klopp es energisch ab, seinen Spielern noch einmal zu verdeutlichen, dass es auch um seine eigene Zukunft geht. Schließlich wird er bekanntlich den Verein beim Nicht-Aufstieg verlassen. "Das ist kein zusätzlicher Punkt, den ich einbringen werde. Dazu ist alles gesagt. Wir müssen Lockerheit reinbringen, das ist alles, was zählt." Es gelte, 90 Minuten lang jeden Zentimeter des Rasens zu bearbeiten. Denn: "Der hat danach ja schließlich lange genug Zeit, sich zu erholen..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 07:34
Witzchen gegen die Wehmut
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Jürgen Klopp hat gestern noch mehr Witzchen gemacht als üblich und wirkte fast ein bisschen zu aufgekratzt. Es sollte alles ganz normal aussehen, aber es war natürlich nicht alles ganz normal. Es war wahrscheinlich seine letzte Pressekonferenz vor einem Mainzer Punktspiel. Denn wenn die 05er am Sonntag (14 Uhr) nicht gegen den FC St. Pauli gewinnen oder wenn gleichzeitig die TSG Hoffenheim gegen die SpVgg Greuther Fürth siegt, dann bleibt Mainz in Liga zwei - und dann verlässt die vermutlich nur ganz, ganz schwer ersetzbare Identifikationsfigur "Kloppo" den Klub nach 18 Jahren. Es ist also im doppelten Sinn ein Herzschlagfinale, zu dem die Fans schon um 11 Uhr gemeinsam aus der Innenstadt marschieren wollen.

In den vergangenen Tagen hat es ein paar böse Kommentare gegeben von Leuten, die glauben, Klopp wolle gar nicht mit Mainz 05 aufsteigen, damit er dann freie Bahn für einen anderen Arbeitgeber hat. Man kann ja in die Menschen nicht hineingucken, auch nicht in weniger verschlossene Kulttrainer, aber was da in Internetforen und Stammtischen erzählt wird, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ziemlich dummes Zeug.

Er mache sich, gab Klopp zwar vor, "überhaupt keine Gedanken über einen eventuell bevorstehenden Abschied". Aber man muss auch nicht alles glauben. Manager Christian Heidel dementierte vehement, dass es am Sonntag nach dem Spiel ein vorbereitetes Abschiedsgeschenk geben würde: "Das wäre ja genauso pervers wie bereits eine Aufstiegsfeier zu planen. Ich hätte ein ausgesprochen schlechtes Gefühl, jetzt schon eine Abschiedsfete für ,Kloppo' zu organisieren." Das würde bei Bedarf "selbstverständlich" in der kommenden Woche nachgeholt.

Eine Woche Abtrainieren

Organisatorisch ist das deshalb kein Problem, weil Klopp ("Ich habe hier schließlich Vertrag bis 30.6.") seine Spieler unabhängig vom Saisonausgang noch eine Woche lang zum Abtrainieren bittet: "Am liebsten wäre es mir natürlich,, wenn sie dann den Alkohol vom Feiern rauslaufen müssten."

Dass ausgerechnet die neureichen Hoffenheimer den Mainzern den Aufstieg vor der Nase wegschnappen könnten, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Hatte doch 05-Manager Heidel vor Jahresfrist sein Bedauern darüber kund getan, "dass so eine Mannschaft einen der 36 Plätze im Profifußball wegnimmt" und damit für einen beleidigten Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp gesorgt. Heidel wollte gestern "dieses Fass nicht nochmal aufmachen." Das hatte tags zuvor Präsident Harald Strutz im Interview mit der Mainzer Rhein-Zeitung schon getan und als Aufforderung an die Fürther vom "Aufstand der Kleinen gegen den Mammon" gesprochen.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 21:13
Unterstützung durch die Aufstiegsmannschaft von 2004

Der 1. FSV Mainz 05 erhält im Aufstiegsfinale prominente Unterstützung. Beinahe die komplette Mannschaft, die im Mai 2004 mit den 05ern den Bundesligaaufstieg feierte, drückt den 05ern beim Heimspiel am Sonntag gegen den FC St. Pauli im Bruchwegstadion die Daumen. Zu den besonderen Gästen gehören Benjamin Auer, Mimoun Azaouagh, Dennis und Niclas Weiland, Christof Babatz, Robert Nikolic, Manuel Friedrich und Toni da Silva. Hinzu kommen Peter Neustädter (Trainer Mainz 05 II), Tamas Bodog (Co-Trainer Mainz 05 II) und A-Junioren-Coach Jürgen Kramny, der direkt vom Juniorenspiel beim Karlsruher SC kommt. Aufgrund von Verpflichtungen bei ihren aktuellen Klubs sind u.a. Michael Thurk, Sandro Schwarz und Fabian Gerber verhindert. Im aktuellen Kader der 05er stehen aus der Aufstiegsmannschaft noch Marco Rose, Dimo Wache und Christian Wetklo.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 21:16
"Ich wünsche 05 positives Ende"
Ralph Gunesch kehrt mit dem FC St. Pauli und in einer kuriosen Situation an den Bruchweg zurück


Vom 16.05.2008

Ralph Gunesch absolvierte in der vergangenen Erstliga-Saison neun Partien für den FSV Mainz 05. Dann wechselte er aufgrund der großen Konkurrenz in der Innenverteidigung wieder zurück zum FC St. Pauli. Nun kommt der 24-Jährige in einer kuriosen Situation zurück.
Herr Gunesch, wie geht es dem Ex-Mainzer kurz vor der Rückkehr?

Gunesch: Gut. Ich hatte nach dem vergangenen Spiel gegen Alemannia Aachen zwar noch Schmerzen im Bein nach meiner zuvor erlittenen Wadenprellung, aber die sind jetzt weg. Jetzt wollen wir alle einen ordentlichen Saisonabschluss am Bruchweg.

Es ist keine normale Rückkehr. Nach dem 1:0-Hinspielsieg hatte Trainer Holger Stanislawski die Hoffnung geäußert, dass man in der Rückrunde den Aufstieg der 05er und den Nichtabstieg des FC St. Pauli feiern könnte...

Gunesch: Wir haben unseren Teil erfüllt.

Und mit einer Niederlage können Sie womöglich auch den anderen Teil erfüllen...

Gunesch: Aber wir fahren nicht nach Mainz, um den Mainzern drei Punkte zu schenken.

Aber lassen Sie sich doch noch ein bisschen weiter ärgern: Die St. Pauli-Fans feiern auch gerne. Zu einer großen Party wäre aber auch gute Stimmung der Mainzer Anhänger vonnöten...

Gunesch: Unsere Fans wollen uns siegen sehen. Sie haben sogar eine große Choreografie vorbereitet. Auf die bin ich sehr gespannt. Nein, es wird nichts geschenkt.

Seit der Nichtabstieg feststeht, gab´s ein 0:2 auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern und ein 0:2 zu Hause gegen Alemannia Aachen. Wie viel Druck halten Sie am Sonntag stand?

Gunesch: Wir wissen natürlich, dass die Mainzer enorm viel Druck ausüben werden. Der ganze Druck lastet auf ihnen. Aber wir haben in dieser Saison schon bei Spielen in Köln und in München, vor stattlichen Kulissen, gezeigt, dass wir den Druck standhalten können. Das können wirklich ganz interessante 90 Minuten werden. Das Spiel gegen den FCK kam einfach zu früh nach unserem Klassenerhalt. Es war nicht möglich, drei Tage nach unserem Sieg gegen Aue die nötige Spannung aufzubauen. Gegen Aachen hatten wir uns wieder viel vorgenommen. Mehr, als letztlich rumgekommen ist. Aber man darf diese beiden Spiele nicht isoliert, sondern im Kontext einer Saison betrachten.

Betrachten wir sie aber doch im Zusammenhang mit den Nichtabstiegsfeierlichkeiten. Das Duell in Mainz könnte letzter Teil der Trilogie sein. Wie groß war die Party?

Gunesch: Uns war ja zunächst wichtig, frühstmöglich unser Ziel zu erreichen. Das haben wir geschafft. Nach dem Spiel gegen Aue haben wir einfach völlig kaputt in der Kabine gesessen. Da hat sich nicht nur die körperliche Belastung bemerkbar gemacht, sondern auch die geistige. Wir haben wirklich nicht viel gefeiert.

Alemannia Aachen hat vor zwei Spieltagen nicht gestört, dass die eigene Saison gelaufen ist. Die Aachener ließen den 05ern keinen Zentimeter Platz zum Spielen. Ist der FC stark genug für sowas?

Gunesch: Wir sind weiter voll konzentriert. Das Training läuft ganz normal weiter. Und alle freuen sich auf das Spiel. Ich habe den Jungs gesagt, dass es großen Spaß machen kann in Mainz zu spielen.

Wie speziell ist das Wiedersehen für Sie?

Gunesch: Es ist eine besondere Situation für mich. Ich hatte ein angenehmes Jahr in Mainz. Ich fühlte mich komplett akzeptiert. Ich freue mich, viele Leute wiederzusehen.

Bleibt noch eins. Wie geht das Spiel am Sonntag aus, Herr Gunesch?

Gunesch: Hhmm. Das ist schwer. Ich wünsche mir ein positives Ende für Mainz. Aber natürlich auch für uns. Wie soll das ausgehen? Eine echt gute Frage. So klar kann ich die jetzt gar nicht beantworten. Ich sage mal so: Ich hoffe auf ein gutes Spiel von uns.

Das heißt: Wenn die Mainzer ein besseres machen und den Aufstieg packen, wäre das Ihnen recht?

Gunesch: Das haben Sie gesagt.

Das Gespräch führte

Jens Grützner
Verfasst von: Hermann Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 21:18
Viel Erfolg und Glück!

Drücke Euch die Daumen goodluck
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 16/05/2008 21:21
Danke Hermann. Das Glück können wir gebrauchen peace
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:45
"Jeder möchte als Trainer so sein wie Kloppo"

Tamás Bódog hat mit 05 Höhen und Tiefen durchlebt - und hofft mit dem Team von 2004 wieder auf Aufstieg

Er hat schon alles mitgemacht, Positives wie Nichtabstieg und Aufstieg, aber auch Negatives wie Abstieg und Nichtaufstieg. Am Sonntag setzt Tamás Bódog, früher 05-Innenverteidiger und jetzt Co-Trainer bei der zweiten Mannschaft, klar auf Aufstieg.

"Klar ist das blöd, wenn du von einem anderen Ergebnis abhängig bist", sagt Tamás Bódog. Er weiß, wie das ist, hat allein das schon zwei mal erlebt. "Als erstes musst Du alles dafür tun, dass es klappen kann. Das Spiel machen, ein frühes Tor schießen, gewinnen. Und dann musst Du ein bisschen zittern, was die anderen machen." So beschreibt er die Situation, vor der das Profi-Team von Mainz 05 jetzt steht. Der 37-Jährige, der für den

Espresso

Verein 92 Profi-Spiele in erster und zweiter Bundesliga absolviert hat, ist in dieser Saison bereits aufgestiegen - als Co-Trainer von Peter Neustädter bei der zweiten Mannschaft. Aber er war auch 2003 und 2004 dabei, als sie gezittert haben auf dem Platz. Wie spielt Frankfurt, was macht Aachen? Und dann der Frust, als nach gefühlten 20 Minuten im Braunschweiger Kreis klar war, dass der 4:1-Auswärtssieg nicht gereicht hat. Und der unbeschreibliche Jubel am 23.Mai 2004, als klar war, dass das 3:0 gegen Trier reicht, um im Jubeljahr des Vereins erstmals in der Bundesliga spielen - Bódog war dabei.

Neben seinen Verletzungen, die ihn jetzt dann doch dazu bewogen haben, seine aktive Fußballerzeit für beendet zu erklären, nennt Tamás Bódog die beiden Nichtaufstiege 2002 in Berlin und 2003 in Braunschweig als die bittersten Erlebnisse seiner Karriere. Und den Aufstieg mit Mainz 05 als den schönsten, "das war der absolute Höhepunkt".

Dabei hatte der gebürtige Ungar vorher schon mit dem SSV Ulm 1846 den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die erste Bundesligageschafft. Aber er ist eben doch schon ein bisschen ein Mainzer geworden in den vergangenen knapp acht Jahren. In Finthen fühle er sich samt Familie "superwohl", sagt er, "in fünf Minuten bin ich am Stadion, und wenn das neue Stadion gebaut wird, in zweieinhalb" - glänzende Perspektiven. Seinen B-Trainerschein hat er schon gemacht, ein Fernstudium in Düsseldorf zum Diplom-Sportmanager steht kurz vor dem Abschluss - am Montag steht die letzte Klausur an. Ob er die mit dröhnendem Kopf angeht, hängt wohl auch vom Ergebnis am Sonntag ab. Im September nimmt er dann den A-Schein in Angriff, denn "ich will schon in diesem Bereich bleiben".

Ist Jürgen Klopp für ihn ein Vorbild? "Ich kann von jedem Trainer lernen", lacht Tamás Bódog, schließlich stehe er in dem Beruf ja völlig am Anfang. Und dann: "Jeder möchte als Trainer so sein wie Kloppo, aber das wird keiner schaffen, auch ich nicht." Eine Karriere wie die von Klopp, mit dem Bódog noch als Spieler auf dem Platz stand, "das ist einmalig, sensationell", meint der Mann aus Pécs, der im Training der Zweiten immer noch mal kräftig mitmischt.

Am Sonntag auf der Tribüne würde er sich richtig freuen, wenn die Nullfünfer und die Pauli-Fans gemeinsam eine riesige Party feiern könnten. Und er eine mit seinen alten Mannschaftskollegen aus dem Aufstiegsteam von 2004. Angekündigt haben sich Benjamin Auer, Mimoun Azaouagh, Dennis und Niclas Weiland, Christof Babatz, Robert Nikolic, Manuel Friedrich und Toni da Silva, sowieso da ist Bódogs Chef Peter Neustädter, und direkt von der A-Junioren-Bundesliga-Partie in Karlsruhe kommt Jürgen Kramny an den Bruchweg, Im Kader stehen noch Marco Rose, Dimo Wache und Christian Wetklo.

Und so setzt Tamás Bódog auf einen frühen Treffer gegen Pauli, darauf, dass die Nullfünfer das Spiel gewinnen und Hoffenheim patzt ("Geld macht nicht immer alles"). "Und ich hoffe, dass Kloppo Trainer bleibt." Und dann? "Wenn du dann da oben bist, dann willst du nicht mehr absteigen. Du spielst gegen Weltstars. Da machst du alles, dass du oben bleibst."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:46
05er und FCK hoffen auf ein Happy End

Saisonfinale in Zweiter Bundesliga: Wer wird dritter Aufsteiger, wer vierter Absteiger?

Vom 17.05.2008

MAINZ/KAISERSLAUTERN

Aufstieg oder Abgang, Rettung oder Abstieg - das Saisonfinale der Zweiten Fußball-Bundesliga verspricht Dramatik pur, oben wie unten. Während der FSV Mainz 05 im Kampf um den Wiederaufstieg in die Erste Liga auf fremde Hilfe angewiesen ist, kann der 1. FC Kaiserslautern aus eigener Kraft den vor Wochen kaum mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt schaffen.

"Glaube versetzt Berge. Und je mehr Leute an uns glauben, desto größere Berge können wir bezwingen", sagt 05-Trainer Jürgen Klopp, der sein Bleiben in Mainz vom Aufstieg abhängig macht. Den Dreikampf um den letzten noch zu vergebenen Aufstiegsplatz hat er trotz der beiden Niederlagen gegen Alemannia Aachen und den 1. FC Köln noch nicht aufgegeben. Vor dem finalen Heimspiel gegen den FC St. Pauli werden Erinnerung wach: Auch in der Saison 2003/04 rangierten die 05er vor dem letzten Spieltag als Vierter zwei Punkte hinter dem Tabellendritten Alemannia Aachen - und hatten am Ende doch die Nase vorn, weil Aachen in Karlsruhe verlor, während die Mainzer Eintracht Trier mit 3:0 besiegten. "Es geht hier nicht um mich. Wir müssen jeden Meter des Rasens bearbeiten. Wir müssen unser eigenes Ding gut machen. Den Rest haben wir nicht mehr in der Hand", sagt Klopp.

1899 Hoffenheim hat als Tabellendritter zwei Punkte Vorsprung auf Mainz und Freiburg, doch der vor dem Durchmarsch stehende Aufsteiger hat mit der Spvgg. Greuther Fürth wohl auch den schwersten Gegner aus dem Weg zu räumen. Sollte die Elf von Ralf Rangnick nicht gewinnen, könnten die 05er durch einen Sieg gegen St. Pauli noch an ihr vorbeiziehen. "Wir steigen auf", stellt Rangnick unmissverständlich fest. Mäzen Dietmar Hopp äußert sich da schon etwas zurückhaltender: "Die Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt, egal ob sie am Ende Dritter, Vierter oder Fünfter wird."

Der SC Freiburg muss auf Ausrutscher beider Konkurrenten hoffen und zudem den SV Wehen Wiesbaden schlagen. Nur wenn Hoffenheim verliert und Mainz nicht gewinnt, wäre der SC am Ende der lachende Dritte. "Sollten Mainz und Hoffenheim patzen, wollen wir da sein", sagt der Freiburger Kapitän Heiko Butscher.

Sieg bedeutet Rettung

In der Pfalz fiebern die Fans des 1. FC Kaiserslautern dem Abstiegs-Endspiel gegen den 1. FC Köln entgegen. Das Fritz-Walter-Stadion ist mit 48500 Zuschauer bereits seit Tagen ausverkauft, in der Innenstadt werden mehrere Tausend Fans vor einer Großbildleinwand dem FCK die Daumen drücken. "Wir hätten fast das Doppelte an Karten verkaufen können. Mehr Herzblut als die Fans, der Trainer und die Mannschaft in den letzten Wochen gezeigt haben, geht nicht", meint Vorstandschef Stefan Kuntz vor dem großen Showdown.

Die Ausgangsposition ist klar: Um den Sturz in die neue Dritte Liga noch aus eigener Kraft abwenden zu können, muss die Elf von Milan Sasic die bereits aus Aufsteiger feststehenden Kölner schlagen. Sollten der FC Augsburg (gegen Jena) oder der VfL Osnabrück (gegen Kickers Offenbach) verlieren, würde den "Roten Teufeln" bereits ein Unentschieden zum Klassenerhalt reichen. Eine Niederlage würde definitiv den Abstieg bedeuten. "Es ist doch eine angenehme Situation. Wir spielen zu Hause, haben ein volles Stadion und die Möglichkeit, unser Ziel aus eigener Kraft zu erreichen. Was gibt es Schöneres?", gibt sich Sasic zuversichtlich.

Der 49-jährige Kroate muss seine Abwehr umbauen. Wer für den gelb-gesperrten Sven Müller auf der rechten Seite in der Viererkette verteidigen wird, ist allerdings noch offen. Erst nach dem Abschlusstraining am Samstag will Sasic entscheiden, welche elf Spieler er in die Nervenschlacht schickt: "Wenn es bei einigen nicht geht, werde ich sie vor dem Druck schützen - und sie am Sonntag nicht aufstellen."

Der Hoffnung, dass die Kölner nach ihrem vorzeitigen Aufstieg die für sie bedeutungslos gewordene Partie auf dem Betzenberg nicht mehr ernst nehmen, sollten sich Sasic und seine Spieler nicht hingeben. "Wir schicken Lautern in die Hölle", tönt FC-Topstürmer Milivoje Novakovic, der sein Torjägerkonto mit bislang 20 Treffern noch aufstocken will. "Das Ziel muss sein, Lautern aus der Liga zu schießen. Das sind wir unseren Fans schuldig", verkündet der Slowene, der am Sonntag seinen 29. Geburtstag feiert. Auch Sturmpartner Patrick Helmes, der am Freitag für den vorläufige EM-Kader nominiert wurde, ist heiß: "Wir spielen doch auch noch um was. Jeder von uns hat einzelne Prämien. Warum sollen wir die liegen lassen?"

In Offenbach hört man dies gerne, denn sollten die Kölner in Kaiserslautern punkten, wären die Kickers gerettet, selbst wenn sie beim VfL Osnabrück verlieren sollten. Trainer Jörn Andersen will sich aber nicht auf fremde Hilfe verlassen: "Mit dem Abstieg beschäftige ich mich nicht. Wir werden in Osnabrück den einen noch nötigen Punkt holen." Da Gastgeber VfL mit einem Zähler weniger noch stärker unter Druck steht als der OFC, erwartet Andersen eine emotionsgeladene Partie. "Da müssen wir kühlen Kopf bewahren."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:46
05-Check

Vom 17.05.2008

Ausgangslage: Mainz 05 muss gewinnen. Hoffenheim darf nicht gewinnen - nur dann steigen die 05er auf.

Personal: Am Freitag waren 19 Feldspieler und drei Torleute im Training. Die Keeper Dimo Wache, Daniel Ischdonat und Christian Wetklo legten sich mächtig ins Zeug, vor allem aber Kapitän Wache strotzte nach seiner Knieverletzung vor Energie.

Konsequenzen bei Nicht-Aufstieg: Trainer Jürgen Klopp verlängert seinen Vertrag nicht, ebenso sein "Co" Zeljko Buvac. Torwartcoach Stephan Kuhnert bleibt. Ab Montag muss Manager Christian Heidel einen neuen Trainer suchen. Gut möglich, dass einige Profis den Bruchweg verlassen, unter anderem auch, weil sie Ausstiegsklauseln mit festen Ablösesummen in ihren Verträgen stehen haben. Der Etat liegt dann bei knapp unter 20 Millionen Euro.

Was bedeutet der Aufstieg? Jürgen Klopp bleibt Trainer in Mainz. Er verlängert seinen Vertrag dann um ein Jahr. Auch Buvac und Kuhnert bleiben. Obwohl alle Akteuere unter Vertrag stehen, könnte dennoch der Fall eintreten, dass der ein oder andere Profi gehen will oder abgeben wird. Wellington geht auf jeden Fall zurück nach Brasilien, dem Ausleihgeschäft folgt kein Kauf. Ob bei Isaac Boakye nach dem Leihgeschäft mit Wolfsburg die Kaufoption gezogen wird, das ist noch nicht entschieden, die 05er hat bis Ende Mai Zeit sich zu entscheiden.

Prognose: Mainz 05 gewinnt sein Heimspiel. Wenn Fürth zur Pause nicht im Rückstand liegt, dann wird es schwer für 1899 Hoffenheim im Fern-Duell mit den Mainzern um den Aufstieg.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:47
Lauerstellung gut für 05er

Dennis Weiland zum Aufstiegskampf

Die Situation in der Zweiten Bundesliga, in der Mainz 05 steckt, kenne ich sehr gut. Zwei Mal hatten wir damals, als ich noch bei den 05ern war, den Aufstieg ganz knapp verpasst. Beim ersten Nichterfolg haben wir uns noch selbst die Schuld gegeben. In Braunschweig war ich mir eigentlich schon sicher, dass wir es packen. Naja, geschafft haben wir es aber doch noch, halt etwas später. Perfekter hätte man einen Aufstiegskrimi nicht inszenieren können. Und die Konstellation war absolut mit der jetzigen vergleichbar. 05 ist mal wieder in Lauerstellung und das ist für den Klub auch das Beste. Hoffenheim hat bestimmt schon Magengrummeln. Der Druck für die TSG ist immens. Ich denke deshalb, dass die Chancen für Mainz 05 gut stehen, gerade weil die Lauerstellung den 05ern gut zu Gesicht steht. Auch die Verbandsliga habe ich am Wochenende im Blick. Erstens weil ich in Ingelheim jetzt wohne und die Spielvereinigung diesmal das Zünglein an der Waage ist. Zweitens, weil ich in Gonsenheim gewohnt habe und mein Herz noch immer dafür schlägt. Den Gonsenheimer Verteidiger Roman Schneider kenne ich noch von meiner Zeit am Bruchweg. Ich würde ihm und seiner Truppe den Aufstieg gönnen. Es wird auf jeden Fall ein spannendes Spiel im Blumengarten werden, weil die Spielvereinigung ein gutes Team hat. Dass Waldalgesheim gegen den Letzten verliert glaube ich nicht, dafür ist der Qualitätsunterschied in den höheren Amateurligen einfach zu groß. Das merke ich auch bei uns in der Oberliga, die ersten Fünf sind meist eine Klasse für sich. Wer aber auch immer den Aufstieg packt, egal in welcher Liga - am Ende einer langen Saison hat es der verdient, der auf dem Aufstiegsrang steht.

Dennis Weiland hat von 2001 bis 2006 bei Mainz 05 gespielt und ist mit den 05ern in die Bundesliga aufgestiegen. Der Hannoveraner kickt jetzt bei Waldhof Mannheim in der Oberliga.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:49
Mit "Geist von Harxheim" zum Sieg

05-Profis schwören sich bei Grillabend auf Aufstiegsfinale ein / "St. Pauli hoch motiviert"

Vom 17.05.2008

Nach zwei Niederlagen und einem Grillabend soll die Aufstiegsfeier folgen. Die Fußball-Profis des Zweitligisten Mainz 05 wissen vor der Partie am Sonntag (14 Uhr) im ausverkauften Bruchweg-Stadion, dass sie zu allererst ihre Hausaufgaben gegen den FC St. Pauli erfüllen müssen, bevor der Blick zum Ergebnis von Hoffenheim lohnt.

Es gibt nicht mehr viel zu reden, es zählt nur ein Sieg. Am Freitag ließ Trainer Jürgen Klopp die gesamte Mannschaft auf den abwechselnd von Dimo Wache, Daniel Ischdonat und Christian Wetklo gehüteten Kasten ballern. Es gab schöne Treffer, viele Lacher, aber auch tolle Paraden der Keeper. Dimo Wache strotzte vor Selbstbewusstsein, seine Körperspannung sollte Vorbild für alle Akteure sein.

Heidel setzt auf frühes Tor

"Eine frühe Führung von uns würde bestimmt schnell in Hoffenheim bekannt werden", sagte Manager Christian Heidel am Freitag. "Dann müssen die uns wieder überholen. Das kann ein Nervenspiel werden, aber wir müssen eben erst St. Pauli schlagen. Und die sind voll motiviert, das wissen wir." Heidel unterstreicht aber auch, dass jeder im vergangenen Sommer gejubelt hätte, wenn man gewusst hätte, man habe am letzten Spieltag noch eine Chance zur Rückkehr in die Erste Liga. "Ein ganze Stadt und Region muss an das Ziel glauben, auch wenn man zuletzt enttäuscht war", fordert Heidel.

Am Mittwochabend hatte die Mannschaft einen Grillabend in Harxheim organisiert und miteinander ohne Trainer gesprochen. Heidel war eine gute halbe Stunde dabei. "Ich habe von unseren Aufstiegserfahrungen berichtet. Jeder Zuschauer muss zu jeder Minute am Sonntag spüren, dass wir gewinnen." Nach der Aussprache an der Harxheimer Grillhütte fuhr Nico Bauer den Teambus durch das 05-geflaggte Harxheim. "Die Spieler sollten sehen, was die Fans für diesen Verein empfinden, um was es geht."

Strutz: Emotionen pur

05-Präsident Harald Strutz hatte am Freitag einen Tag voll unangenehmer Themen abzuarbeiten. Als Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses war er bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingespannt. Im Gespräch mit der AZ meinte der Klubchef zum "finalen Sonntag": "Ich bin unruhig, aber nicht beunruhigt." Er erwarte, dass die Mannschaft zeige, was in ihr steckt. "Wir müssen selbst unsere Leistung bringen. Die Mannschaft darf sich nach dem Abpfiff nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen, sie habe nicht alles getan. Wir müssen mit Elan und Leidenschaft spielen, die jeder zu Recht erwartet."

Am Sonntag dürften Emotionen ausgelebt werden. "Es wird Emotionen pur geben. Es kann ein Wechselbad der Gefühle hoch drei geben. In Köln bin ich nach 79 Minuten von der Tribüne an die Auswechselbank gegangen und es war alles vorbei. Jetzt sind wir wieder dabei." Er werde nur das eigene Spiel verfolgen und kein Radio hören, sagte Strutz. "Es geht auf allen Plätzen um unglaublich viel. Das ist eben Fußball pur. Vielleicht haben wir mit unserer speziellen Aufstiegshistorie ja auch das Glück pur an diesem Tag..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 09:49
Nur 05-Heimerfolg zählt


Vom 17.05.2008

Mainz 05 hat nichts mehr zu verlieren, in Köln war zehn Minuten lang schon alles vorbei. Ärgerlich wird der Nicht-Aufstieg am Sonntag nur dann, wenn die eigene Aufgabe nicht mit einem Heimsieg gegen St. Pauli erfüllt wird und 1899 Hoffenheim zeitgleich patzt, wie beim 1:1 in Offenbach am vergangenen Wochenende. Die Spvgg. GReuther Fürth ist kein leichter Gegner, aber der Aufsteiger, der den Durchmarsch in Liga eins strategisch geplant hat, genießt ebenfalls den Vorteil eines Heimspiels.

Es geht um mehr als um den Aufstieg. Wenn gegen 16 Uhr nicht gejubelt wird im ausverkauften Bruchweg-Stadion, dann geht auch die erfolgreiche Ära von Trainer Jürgen Klopp und seinen kongenialen Partner Zeljko Buvac zu Ende. Das Duo hat sportlich für den Klub mehr erreicht, als ein verpasster Aufstieg zerstören könnte. Es ist ein pikantes Fern-Duell um die Erste Liga, denn Mainz und Hoffenheim trennen wirtschaftlich und in der Philosophie Welten, und die Trainer-Freundschaft zwischen Jürgen Klopp und Ralf Rangnick liegt - auch seit es einen Erstligacoach Klopp gab - auf Eis.

Die Erwartungen sind groß, die Fans fordern nach den Niederlagen gegen Aachen und Köln ein Feuerwerk aus Leidenschaft und Willen. Und viele werden genau hinschaune, mit welcher Startelf die Nullfünfer ins Rennen gehen. Am Freitag wurde unter den zahlreichen Kiebitzen beim Training immer noch über die "Kölner Bankdrücker" Karhan, Baljak und Soto diskutiert.

Nur mit 05-Toren, die aus Mainz in den Rhein-Neckar-Raum gesendet werden, können Gunkel & Co. den Kontrahenten beeindrucken. Eine erneute Heimpleite nach der Enttäuschung gegen Alemannia Aachen könnte rund um den Bruchweg weitaus heftigere Erosionen auslösen als ein Nicht-Aufstieg und der Abschied von Jürgen Klopp. Über allem steht deshalb am Sonntag ein Erfolg über den Kiez-Klub.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 17/05/2008 11:30
Schüler: Stadion voll im Zeitplan


Vom 16.05.2008

mer. Der Masterplan für den Bau des 05-Stadions in Bretzenheim ist "zu 80 Prozent fertig". Das Projekt sei voll im Zeitplan, berichtete Bürgermeister Norbert Schüler (CDU) gestern im Bauausschuss.
Derzeit müssten noch Detailfragen zum Beispiel zur Fußwegebeziehung zwischen der Bushaltestelle an der Saarstraße und der Coface Arena geklärt werden. Eine Frage sei, ob Zäune zum Schutz der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen nötig seien oder ob darauf an diesem Fußweg verzichtet werden könne. Noch in Arbeit sei der klimaökologische Begleitplan, erklärte der Baudezernent.

Am Mittwoch hatte eine gemeinsame Delegation der Stadtverwaltung und von Mainz 05 Stadien in Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach und Duisburg besichtigt, um sich vor Ort über den Bau solcher Arenen zu informieren.

Schüler nannte im Ausschuss den weiteren Zeitplan: Am 10. Juni soll eine zweite Veranstaltung als Bürgerbeteiligung in der Bretzenheimer TSG-Halle stattfinden. Am 12. Juni könne der Bauausschuss über den Masterplan befinden, damit er zur Stadtratssitzung am 18. Juni vorgelegt werden kann.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/05/2008 15:28
Mainz verpasst Wiederaufstieg - Klopp weg

Mainz - Der FSV Mainz 05 hat den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga trotz eines abschließenden Torefestivals verpasst und damit die Ära Jürgen Klopp am Bruchweg nach 18 Jahren unfreiwillig beendet.

Die Rheinhessen besiegten am letzten Spieltag den FC St. Pauli zwar klar mit 5:1 (3:0), liegen in der Endabrechnung aber zwei Punkte hinter dem Tabellendritten 1899 Hoffenheim, der sich beim 1:0 (1:0) gegen Greuther Fürth keine Blöße gab.
Klopp hatte bereits Anfang April angekündigt, nur im Fall des Aufstiegs seinen im Juni auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Drei Tore von Baljak
Vor 20.300 Zuschauern ausverkauften Bruchweg-Stadion besiegelten Dreifach-Torschütze Srdjan Baljak (14./28./87.), Felix Borja (10.) mit seinem 16. Saisontreffer sowie Daniel Gunkel (59.) den Erfolg für die Gastgeber, die im Herzschlagfinale auf Kapitän Marco Rose (Knieverletzung) verzichten mussten.
Florian Bruns (86.) erzielte das Ehrentor für die Hamburger. Der FC St. Pauli, der in Mainz die dritte Pleite in Folge kassierte, hatte den Klassenerhalt bereits seit zwei Wochen sicher.
Abschied nach 18 Jahren
Klopp ("Mainz ist eine Herzensangelegenheit") verlässt damit nach 18 Jahren - elf Jahre als Spieler, sieben als Trainer - seinen Mainzer Stammklub.

Der 40 Jahre alte Coach, der für den FSV seit 1990 325 Zweitligaspiele (52 Tore) bestritt und im Februar 2001 den Trainerposten übernommen hatte, war zuletzt als Kandidat bei Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln und bei Borussia Dortmund im Gespräch.
2004 hatte der gebürtige Stuttgarter Klopp die Mainzer nach zwei knapp gescheiterten Versuchen in die Bundesliga geführt. 2007 war der selbsternannte Karnelvalsverein allerdings in die 2. Liga abgestiegen.
FSV bestimmt das Geschehen
Die Klopp-Elf dominierte die Partie gegen die Nordlichter von Anfang an und münzte ihre Überlegenheit schnell in Tore um.

Nach einem Pass von Christian Demirtas ließ Borja Pauli-Keeper Benedikt Pliquett mit einem Heber aus 16 Metern keine Chance.
Nur vier Minuten später sorgte Baljak nach einem Freistoß von Daniel Gunkel mit einem Abstauber für das zweite Tor.
Die Gäste konnten keine Akzente setzen und bekamen vor allen Dingen Baljak nie in den Griff, der mit einem strammen Schuss das 3:0 erzielte. Auch nach dem Wechsel ließ der FSV nichts mehr anbrennen.

Partymeile bleibt leer
Die Hoffnungen auf den Aufstieg waren vor dem Showdown trotz der schlechteren Ausgangsposition gegenüber Hoffenheim groß gewesen.

Bereits am Sonntagvormittag hatte sich eine Fan-Karawane von der Innenstadt aus per Fuß in Richtung Stadion begeben.
Zudem hatte das Staatstheater Mainz eine für Sonntagabend geplante Aufführung im Vorfeld abgesagt, da der nahegelegene Gutenbergplatz als Partymeile für eine etwaige Aufstiegssause dienen sollte. Daraus wurde nichts.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/05/2008 15:59
Mainz siegt 5:1 gegen St. Pauli, bleibt aber zweitklassig

Wir hatten es nicht mehr in der Hand – trotz des fulminanten Sieges gegen den FC St. Pauli, den die Elf von Jürgen Klopp von Beginn an dominierte, bleibt Mainz 05 ein weiteres Jahr zweitklassig, denn Hoffenheim hat Fürth besiegt fernab vom Bruchweg in Sinsheim besiegt. Dennoch – der scheidende Trainer und sein Team wurden von den Mainzer Fans gefeiert, als hätten sie den Meistertitel gewonnen. Ein würdiger Abschied nach einer starken Saison.

Dass sie ihren Traum vom Wiederaufstieg noch nicht aufgegeben haben zeigten die Mainzer gleich von Anbeginn und drängten vor das Tor der Gäste aus Hamburg. Die ersten beiden Torschüsse der Partie gingen somit aufs Konto der Gastgeber, doch Felix Borjas Schuss war zu schwach, um ein Problem für Benedikt Pliquett darzustellen (2. Minute) und Christian Demirtas Fernschuss aus 25 Metern zu unplatziert (7. Minute). Doch lange ließen sich die 05er nicht lumpen, Borja überlupfte per Kopf an der Strafraumgrenze den herausgeeilten Pliquett nach langem Ball von Demirtas (10. Minute). Die Mainzer Fans mussten auch nur vier Minuten auf den nächsten Treffer warten, denn Borjas Sturmpartner schoss nach einer knappen Viertelstunde nach Freistoß von Daniel Gunkel aus 17 Metern (Foul an Markus Feulner von Björn Brunnemann, der dafür gelb sah) ins kurze Eck zum 2:0. Mainz erschien im Gegensatz zu den verkrampften Auftritten gegen Aachen und Köln gelöst aus und ließ vorne nicht locker. Tim Hoolgand verzog vor dem Kasten in der 15. Minute aus kurzer Distanz. Von den Gästen war in der ersten Phase des Spiels nur wenig zu sehen. Der erste Torschuss des FC St. Pauli war ein Freistoß von Alexander Ludwig, den Daniel Ischdonat mühelos aus der Luft pflückte (18. Minute). Dafür aber weiter Mainz. Borja verfehlte erst einmal die Chance auf einen Doppelpack nach einem Querpass im Strafraum durch Baljak, da Pliquett mit guten Reaktionen glänzte und zunächst ein weiteres Gegentor verhindern konnte (26. Minute). Doch wenige Minuten später hatte der Paulianer Keeper weniger Glück. Baljak konnte sich nach einem Pass von Miroslav Karhan über links durchsetzen und gewann das Duell gegen Pliquett, der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor zum 3:0 (28. Minute). Vor der Pause gab es für die Mainzer noch zwei Chancen, Karhans Torschuss aus 15 Metern wurde noch von Pliquett pariert, Baljak setzte den Abpraller aber über den Kasten (42. Minute). Feulner konnte sich eine Minute später noch einmal über links durchsetzen, schoss aber aus zu spitzem Winkel. Die Teams verabschiedeten sich mit einer verdienten 3:0-Führung für die Mainzer in die Kabinen.

Es schien, als hätte der FC St. Pauli den besseren Start nach Wiederanpfiff erwischt, Ischdonat musste gegen Brunnemann zur Ecke retten (54. Minute). Die Mainzer wirkten etwas zerfahrener als noch in der ersten Hälfte, hatten zunächst nur Chancen nach Standards. Doch die wurden genutzt. Daniel Gunkel zirkelte in alt bekannter Manier einen Freistoß aus 17 Metern direkt in den Kasten zum 4:0 (60. Minute). Nach seinem Tor wurde der Freistoßspezialist ausgewechselt gegen Chadli Amri, der direkt im Anschluss auch eine Chance hatte, aber aus der zweiten Reihe über die Latte verzog. St. Pauli tat jetzt mehr als noch in den ersten 45 Minuten, in der 70. Minute musste Ischdonat erneut retten, diesmal gegen Florian Bruns. Trotz der schlechten Nachricht der hohen Hoffenheimer Führung gaben sich die 05er nicht auf, kämpften weiter. Neven Subotic sprang an einem Freistoß von Miroslav Karhan knapp vorbei, und auch der für Feulner eingewechselte Elkin Soto zirkelte nur Millimeter am Pfosten vorbei (72. und 77. Minute). Der FC St. Pauli kam aber auch noch zu seinem Tor, erst schoss Alexander Ludwig den Pfosten in der 80. Minute an, doch dann verwandelte sein Team-Kollege Bruns seinen Freistoß aus 18 Metern direkt (86. Minute). Ischdonat ahnte die richtige Ecke, konnte allerdings nicht halten. Doch nur sechzig Sekunden später stellte Baljak die alte Tordifferenz wiederher, als er an Pliquett vorbei zum 5:1-Endstand abzog. Trotz der starken Leistung heute auf dem Platz ist ein weiteres Jahr in der zweiten Liga sicher. Doch die Mainzer Fans feierten ihr Team dennoch mit La-Ola-Wellen und Sprechchören – man ist geübt im Akzeptieren solcher Situationen. Jürgen Klopp sagte nach dem Spiel: "Wir sind stolz auf unser Team. Es wird weitergehen mit leidenschaftlichem Fußball in Mainz."

Mainz 05: Ischdonat – Hoogland, Subotic, Noveski, Demirtas (74. Markolf) – Karhan, Gunkel (60. Amri), Pekovic, Feulner (67. Soto) – Baljak, Borja

Trainer: J. Klopp

FC St. Pauli: Pliquett – Rothenbach, Morena, Eger, Biermann – Boll (48. Schulz) – Brunnemann (67. Bourgault), Takyi, Ludwig, Bruns – Kuru (54. Sako)

Trainer: A. Trulsen

Schiedsrichter: P. Sippel (München)

Tore: 1:0 Borja (10. Minute), 2:0 Baljak (14. Minute), 3:0 Baljak (28. Minute), 4:0 Gunkel (60. Minute), 4:1 Bruns (86. Minute), 5:1 Baljak (87. Minute)

Zuschauer: 20.300 (ausverkauft)
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/05/2008 17:08
Ende einer Ära in Mainz: Jürgen Klopp nimmt Abschied


MAINZ (dpa) 18 Jahre Mainz 05, 18 Jahre Jürgen Klopp, 18 Jahre Emotionen pur. Nach dem verpassten Aufstieg ist beim Fußball- Zweitligisten eine Ära zu Ende gegangen, die den Verein innerhalb weniger Jahre zum Kultclub aufsteigen ließ. "Die Entscheidung steht, mich umzustimmen hat keinen Sinn mehr. Es wird so schon schwer genug", sagte der 40-Jährige mit aufgewühlter Stimme und den Tränen nahe.

Seine Mannschaft hatte noch einen Versuch gestartet, ihn zum Bleiben zu bewegen - vergebens. "Ich habe viel darüber nachgedacht. Es wird schwer, das alles zu verarbeiten", meinte Klopp, der sein Gefühlsleben nicht beschreiben konnte. "Ich hoffe, ich schaffe das noch, ich habe gerade keinen Zugriff auf mein Inneres", sagte der scheidende Coach.

Nur im Aufstiegsfall hätte Klopp seine Mainzer Zeit um ein weiteres Jahr verlängert. Die eigenen Hausaufgaben erledigte seine Mannschaft am Sonntag überzeugend gegen den FC St. Pauli. 5:1 (3:0) hieß es nach Toren von Felix Borja (10.), Srdjan Baljak (14.,28.,87.), und Daniel Gunkel (60.) sowie dem Gegentreffer von Florian Bruns (86.) am Ende. Ein Sieg für die Statistik, weil Konkurrent 1899 Hoffenheim die SpVgg Greuther Fürth mit 5:0 abfertigte und noch vor dem 1. FC Köln auf den zweiten Platz der 2. Fußball-Bundesliga vorrückte. Für die Mainzer blieb - wieder einmal - nur der undankbare vierte Platz und die Gewissheit, in der neuen Saison einen neuen Anlauf auf die Bundesliga zu starten. "Wir haben ein paar Punkte zu viel liegen gelassen", sagte Klopp, mit dem auch Co-Trainer Zeljko Buvac den Club verlässt.

Die 20 300 Zuschauer im ausverkauften Bruchwegstadion huldigten dem Kulttrainer noch lange nach Spielschluss. "You never walk alone" wurde intoniert, Klopp und seine Mannschaft mussten für ein letztes "Humba" auf den Zaun vor der Stehplatztribüne. Allein nahm der 40- Jährige die Ovationen - auch die der St. Pauli Fans - entgegen und kämpfte mit den Tränen. "Ich bleibe immer ein Mainzer, das ist der geilste Verein", hatte er seinem Präsidenten Harald Strutz noch auf dem Platz zugeraunt. Die 05er und auch die Stadt Mainz wollen es sich nach den emotionalen Momenten direkt nach Abschluss der Zweitliga- Saison nicht nehmen lassen, sich gebührend von dem Mann, der dem FSV nach vergeblichen Aufstiegs-Anläufen das Aufstehen lehrte und dem Club drei Bundesliga-Jahre bescherte, zu verabschieden.

"Wenn ich diese Atmosphäre erlebe, habe ich gleich wieder Lust, die nächste Aufgabe anzugehen", sagte Abwehrspieler Marco Rose, der zum Saisonabschluss wegen eines Bänderrisses nur Zuschauer war. Er bescheinigte sich und seinen Mitspielern eine ordentliche Saison, verhehlte aber auch nicht die große Enttäuschung. "Aber Zuschauer und Spieler sind hier eine Einheit, das gibt Zuversicht", meinte Rose, der Klopp empfahl, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Präsident Strutz will die Ereignisse erst einmal setzen lassen. "Die Begeisterung der Fans hilft, aber ich muss alles erst einmal verdauen", sagte der Jurist, der betonte, dass der Club noch zu keinem möglichen Klopp-Nachfolger Kontakt geknüpft hat. An Kandidaten dürfte es nicht mangeln. "Mainz 05 ist ein interessanter Verein", erklärte Strutz. Die Fußspuren, die Klopp hinterlässt, sind aber mächtig groß.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 18/05/2008 20:38
Zukunft des Erfolgstrainers offen

Jürgen Klopp wandelte gedankenverloren durch den Mittelkreis, sank erschöpft auf den Rasen und kletterte schließlich auf den Zaun vor der Fankurve. Als der Traum vom Wiederaufstieg um 15.49 Uhr geplatzt und die Ära Jürgen Klopp nach 18 Jahren beendet war, wollten die Fans ihren `Kloppo´ gar nicht gehen lassen. Mit `Jürgen, Jürgen´-Sprechchören machten die Anhänger Klopp nach dem letztlich nutzlosen 5:1 (3:0) des FSV Mainz 05 gegen den FC St. Pauli den Abschied sichtbar schwer. Erst nach einigen Minuten, die er im Stile von `Kaiser´ Franz Beckenbauer auf dem Platz verbracht hatte, stürmte Klopp auf einmal sichtlich ergriffen in die Kabine, um die Emotionen zu verarbeiten. Eine Stunde später hatte sich der Coach wieder gefangen, zeigte aber dennoch Gefühle. `Ich fürchte mich vor dem Augenblick, wo alles in mir herausbricht. Die nächsten Tage werden schwer genug´, erklärte Klopp.

Der 40-Jährige will sich trotzdem aber nicht von seinen Profis zu einem Verbleib beim selbsternannten Karnevalsverein überreden lassen. Die Entscheidung sei nach reiflicher Überlegung vor einiger Zeit gefallen: `Und man sollte so eine Entscheidung nicht aus einer Emotion heraus treffen.´ In der Stunde des Abschieds erwies sich Klopp wie so oft als fairer Verlierer. `Hoffenheim ist absolut verdient aufgestiegen. Natürlich sind wir traurig, aber ich bin stolz auf meine Jungs. Es hat nicht gereicht, das muss man akzeptieren´, sagte der Schwabe, der seine Mannschaft in den kommenden Tagen noch ein paar Mal um sich versammeln wird, um einige Trainingseinheiten zu absolvieren. Dabei wird es noch einige Überredungsversuche seiner Spieler geben. Das deutete nicht nur Kapitän Marco Rose an. `Wenn ich Jürgen wäre, meinen Abschied noch nicht verkündet und das hier heute erlebt hätte, würde ich mir meinen Abschied noch einmal überlegen´, meinte Rose, der im Saisonfinale wegen einer Knieverletzung fehlte.

Auch Manager Christian Heidel hatte seine Probleme mit dem Klopp-Abschied. `Den Nicht-Aufstieg habe ich verkraftet. Aber dass der Trainer geht, das geht mir dauernd im Kopf herum. Eine bessere Zusammenarbeit als zwischen uns gibt es gar nicht´, betonte Heidel. In der Endabrechnung fehlten den Mainzern zwei Punkte für die Rückkehr in die Eliteliga, nachdem sich der Tabellendritte 1899 Hoffenheim beim 5:0 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth keine Blöße gab. Klopp hatte bereits im April für den Fall des verpassten Wiederaufstieg seinen Abschied aus Mainz angekündigt. Der `Kultcoach´ (`Der FSV ist eine Herzensangelegenheit´) verlässt damit nach 18 Jahren - elf Jahre als Spieler, sieben als Trainer - seinen Stammklub.

Klopp, der für den FSV seit 1990 325-Zweitligaspiele (52 Tore) bestritt und im Februar 2001 das Traineramt übernommen hatte, war zuletzt als Kandidat bei Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln und bei Borussia Dortmund im Gespräch. Das abschließende Torefestival mit Treffern von Srdjan Baljak (14./28./87.), Felix Borja (10.) und Daniel Gunkel (59.) reichte bei einem Gegentreffer von Florian Bruns (86.) nicht mehr zum erhofften Wunder. Eine Abschiedsparty für Klopp hatte die FSV-Führungscrew indes nicht geplant. `Das wäre ja fast so absurd gewesen, als wenn wir schon vorher eine Aufstiegsfeier geplant hätten´, meinte Heidel. In den kommenden Tagen sollen aber noch Geschenke nachgereicht werden.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:27
Labbadia, Kramny, Schupp und Sander

Heidel muss nach sieben Jahren wieder einen Trainer suchen

Vom 19.05.2008

grü/utz. Nun muss sich Christian Heidel also erstmals seit dem 28. Februar 2001 wieder auf Trainersuche begeben. Es gilt jemanden zu holen, der zumindest ähnliches Fachwissen wie Jürgen Klopp hat, der systemsicheren, offensiven Fußball spielen lässt und der zum Lachen nicht in den Keller geht, wie Heidel betont. An die Schlagfertigkeit eines Klopp kommt in dieser Branche keiner heran, auch dessen direkter Draht zu den Fans ist wohl Einzigartig. Das hat Christian Heidel im Sinn, wenn er sagt, dass es nicht darum gehe, eine Kopie des charismatischen Coaches zu verpflichten. "Das wäre auch insofern dumm, weil wir das Original hatten."

In spätestens 14 Tagen will der Mainzer Manager denjenigen präsentieren, der am Bruchweg in große Fußstapfen tritt. Obwohl Heidel auch erklärte: "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen." An der Suche nach seinem Nachfolger ist Klopp nicht eingebunden.

Eine kleine Auswahl möglicher Kandidaten:

Bruno Labbadia. Der Darmstädter, noch ein Jahr bei Greuther Fürth unter Vertrag, lässt offensiv und strukturiert spielen. Auf die gestrige Frage, ob er in Franken bleibt, sagte der 42-Jährige: "Das wird sich zeigen, das weiß man heutzutage nie." Fürth ist die erste Profi-Station als Coach. Doch der 325-malige Erstliga-Spieler (103 Tore) macht keinen Hehl daraus, dass ihn die bestehenden Strukturen bei den Greuthern dauerhaft nicht zufriedenstellen. Und angesichts des großen Nachbarn 1. FC Nürnberg dürfte sich an diesen nicht allzu viel ändern. Labbadia führte Fürth auf Platz sechs in dieser Zweitliga-Saison.

Jürgen Kramny:Der Ex-05-Profi hatte am Bruchweg bei der Anmeldung zum DFB-Trainerlehrgang den Vorzug vor Peter Neustädter erhalten - etwa im Hinblick auf die Zukunft? Der Coach der Bundesliga-A-Junioren hat in den zurückliegenden beiden Jahren seine Tauglichkeit als Pädagoge und Trainer demonstriert. Kramny spielte in 217 Erst- und Zweitliga-Spielen für die 05er. Der 36-Jährige lässt offensiver agieren als er selbst auftritt. Was letzteres betrifft, würde er sich also vom einstigen Zimmernachbarn Jürgen Klopp abheben. Die Strukturen am Bruchweg kennt Kramny, der 1997 vom 1.FC Saarbrücken kam, bestens. Es wäre die zweite interne Lösung in Serie.

Markus Schupp: Der 42-Jährige war von 2004 bis 2006 für den SV Wacker Burghausen verantwortlich, führte die Bayern auf die Plätze neun und acht, bevor er am 14. Dezember entlassen wurde. Vom 1. Februar bis jetzt war er Co-Trainer von Huub Stevens beim Hamburger SV. Schupp absolvierte zu seiner Aktivenzeit 351 Bundesliga-Spiele, unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, den FC Bayern München und den HSV. Allerdings hat Schupp, der aus Idar-Oberstein stammt, wohl eine Menge Defensivgeist von Stevens eingehaucht bekommen.

Petrik Sander: Sander legt viel Wert auf die Defensive, hatte aber einen Riecher für die Top-Stürmer Radu und Munteanu. Der 47-Jährige war am 23. November 2004 Cheftrainer des damaligen Zweitligisten Energie Cottbus und damit Nachfolger von Eduard Geyer geworden. Nach sieben Jahren als dessen Assistent. Sander verhinderte mit nur einem Tor Unterschied, den Abstieg in die Regionalliga. 2006 gelang ihm mit Cottbus der Erstliga-Aufstieg, dann den Klassenverbleib. In dieser Saison, am 23. September wurde Sander, dessen Sohn in Mainz studiert, in Cottbus entlassen. Sander und Schupp wären sofort verfügbar.

Nun noch zu ein paar anderen Namen: Klopp-Freund Jürgen Seeberger wäre sicherlich ein Kandidat, hätte er in der Rückrunde bei Alemannia Aachen weniger Erfolg gehabt. Und die Aachener dürften einer der ganz großen Konkurrenten der 05er in der Saison 2008/09 sein. Dass der beim FC Schalke 04 gefeuerte Mirko Slomka in die Zweite Liga geht, ist unwahrscheinlich, obwohl es bei ihm nicht am Gehalt scheitern dürfte. Großverdiener war er auf Schalke nicht. Spätestens seit Dag Heydecker Marketingleiter am Bruchweg ist, könnte man sich die Verpflichtung von Hans Flick vorstellen. Die beiden sind gute Freunde. Doch Flick, früher in Hoffenheim Chefcoach, als Heydecker dort Geschäftsführer war, strebt erst einmal einen Erfolg als Co-Trainer der Nationalmannschaft in Österreich und der Schweiz an. Nach dem Abstieg von Kickers Offenbach könnte auch Jörn Andersen Thema sein.

Beim AZ-Sporttalk vergangene Woche schloss Christian Heidel eine Rückkehr von Ex-05-Coach Wolfgang Frank (Wuppertaler SV) und eine Verpflichtung des Ex-Freiburgers Volker Finke aus. Claus-Dieter Wollitz bleibt wohl in Osnabrück, und bei Wolfgang Wolf (Nürnberg, Wolfsburg) gibt es eben eine FCK-Vergangenheit ...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:36
Das Herz bleibt bei den Mainzer Fans

Jürgen Klopp unterdrückt mühsam große Wehmut / Anhänger feiern Coach und Team

Vom 19.05.2008

Nach 325 Spielen als Zweitliga-Profi des FSV Mainz 05 und 250 Partien als Erst- und Zweitliga-Trainer am Bruchweg, trennen sich am 30. Juni die Wege von Jürgen Klopp und dem FSV. Nach 18 Jahren Zusammenarbeit.

Nein, ein zweites Mal wollte Jürgen Klopp nicht zum Mikrofon greifen. Oder besser: er konnte es nicht. "Keiner hätte etwas verstanden", sagte der Mainzer Fußballlehrer. Selbst bei diesen Worten vibrierte die Stimme des 40-Jährigen.

Am 12. Mai vergangenen Jahres, nach dem 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach, das den Abstieg aus der Ersten Liga bedeutet hatte, war Klopp im Bruchwegstadion auf die Fans zugegangen. Damals hatte er sie in einer dreiminütigen Rede auf den direkten Wiederaufstieg eingestimmt. Damals endete er mit dem Satz: "Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage." Der 5:0-Sieg von 1899 Hoffenheim gestern gegen Greuther Fürth verhinderte die Einlösung des Versprechens - und führt nun zu Klopps vor Wochen angekündigten Abschied.

Angst vor Gefühlsausbruch

Deswegen kämpfte Jürgen Klopp mit den Gefühlen. "Ich fürchte mich vor dem Augenblick, wo es herausbricht", sagte er. Die Ehrenrunde durch das Stadion beendete Klopp frühzeitig, nachdem ihm auch die Fans des FC St. Pauli ihre Sympathien bekundet hatten. "Das war ein Moment zu viel", so der 05er. Klopp flüchtete sich in die Kabine. Der Chefcoach kam erst zu Fernsehinterviews wieder. Und danach, eine Dreiviertelstunde nach Spielschluss, klatschte er am Zaun noch alte Kumpels ab, aus gemeinsamen A-Jugend-Tagen beim TuS Ergenzingen. Die waren extra nach Mainz beordert worden. Jürgen Klopp: "Wir haben heute alles versucht."

Natürlich wusste Klopp, dass es im Fall des Nichtaufstiegs für ihn persönlich schwer werden würde. Dass die Hoffenheimer zur Pause 1:0 führten, "fand ich noch nicht so dramatisch." In der 64. Minute am Bruchweg fühlte sich Klopp bestätigt. Da sprang er von der Bank auf, drehte sich zu den Zuschauern auf der Haupttribüne, ballte die Finger und brüllte seine Anspannung heraus. Der Grund: "Von nebenan war die Meldung des Fürther 1:1 gekommen", so der 40-Jährige. Doch es war die Nachricht eines nicht gegebenen Tores. Klopp: "So etwas sollte man nicht so häufig mit mir machen." Des Herzens wegen.

Ab dem 3:0 der Hoffenheimer durch Chinedu Obasi in der 77. Minute fügte sich Klopp in das Schicksal: Abschied aus Mainz. Nach 325 Liga-Spielen und 52 Tore in elf Jahren als Profi - 1990 war er von Rot-Weiß Frankfurt an den Bruchweg gewechselt -, nach sieben Jahren als Trainer. Am 28. Februar 2001 war er vom Spieler zum Coach gekürt worden. Den damaligen Abstiegskampf hatte er grandios mit seiner Elf bestanden, nach sechs Siegen, drei Remis und drei Pleiten. Es folgten zwei herzzerreißende Nichtaufstiege, die der Klub vor allem dank des unermüdlichen Antriebs seines Trainers, dessen Fußballsachverstands und Charismas wegsteckte. Und dann erfolgte 2004 der Aufstieg. "Natürlich ist in den Jahren ein besonderes Verhältnis entstanden", sagte Klopp, wieder mit zittriger Stimme.

In der 83. Minute am Bruchweg riefen die 05-Fans erstmals lautstark den Namen des scheidenden Coaches. Als kurze Zeit später beinahe alle im Stadion "You´ll never walk alone" sangen, kam die Partie fast zum Erliegen. Großes Kino, würde Klopp sagen. Bei der Ehrenrunde tippte der Trainer immer wieder mit den Fingern aufs Herz und warf die Hand anschließend den Anhängern entgegen, für die klar war: "Du bist der beste Mann."

Doch die Mainzer Fans hatten auch ein feines Gespür dafür, den Bogen des berechtigten Personenkults nicht zu überspannen. Nach anfänglichen Rufen, die Jürgen Klopp zum Erklimmen des Zauns aufforderten, formierte sich ein lautstarker Chor: "Alle auf den Zaun, alle auf den Zaun, alle, alle..." Anschließend trat der verhinderte Kapitän, Dimo Wache, mit dem Mikrofon auf den Rasen und sagte: "Ich bedanke mich bei euch für eure Unterstützung. Wenn jemand verdient gehabt hätte aufzusteigen, dann ihr. Wir sind nur das ausführende Organ."

Auf der Pressekonferenz gratulierte Pauli-Trainer André Trulsen den drei Aufsteigern Gladbach, Köln und Hoffenheim, sagte dann aber auch: "Es tut mir leid, dass die Mainzer nicht aufgestiegen sind, es waren leider drei Stärkere dabei. Jetzt weiß ich nur nicht, was mit Kloppo passiert, aber ich wünsche ihm alles Gute." Was mit Klopp passiert, wusste dieser noch nicht oder er wollte es zumindest nicht sagen. Nur so viel: Der Abschied aus Mainz steht unwiderruflich fest. "Ich habe reiflich über diese Entscheidung nachgedacht. Sie bleibt." Aber dann vibrierte Klopps Stimme wieder. "Das Ganze wird in den nächsten Tagen schwer genug." Vor allem wohl die Abschiedsfeier von den Fans am Freitagabend in der Stadt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:37
Neuer Trainer als Signal

Lutz Eberhard zum 1. FSV Mainz 05

Vom 19.05.2008

Die Fans stehen zu ihrem Klub. Der Nicht-Aufstieg wurde zum großen Treuebekenntnis. Der Schwur folgt, wenn es um den Verkauf der neuen Dauerkarten geht. Trotz Platz vier - die Nullfünfer haben eine gute Perspektive, der Stamm des Teams steht unter Vertrag. Dazu zeichnet sich am Horizont das neue Stadion ab. Es wurde Platz vier, nicht nur, weil einige Punkte in Offenbach, Augsburg oder Aue sowie am Bruchweg gegen Jena und Aachen liegen gelassen wurden. Die wirtschaftliche Stärke von Mönchengladbach, Köln und Hoffenheim dokumentiert nachhaltig, warum die 05-Verantwortlichen so vehement für das neue Stadion geworben haben. Jürgen Klopp hat einen großen Abschied aus Mainz verdient, er hat die 05er mit seiner Art, die auch nicht immer einfach war, wach geküsst. Die Fans können ihm am Freitag Danke sagen.

Den schwersten Job hat nun Manager Christian Heidel, der den Nachfolger für "Kloppo" präsentieren muss. Das wird nicht einfach, der Namen des neuen Coachs wird von den 05-Anhängern als Signal gewertet - für die nahe Zukunft. Zudem muss Heidel alles daransetzen, die Achse mit Neven Subotic, Miroslav Karhan, Srdjan Baljak und Felix Borja am Bruchweg zu halten. Der 19-jährige Subotic ist der Aufsteiger der Saison, deutsche und englische Scouts haben den US-Amerikaner im Laptop abgespeichert. Mainz 05 braucht nun Geduld, muss die Zweite Liga erneut annehmen, die Fans haben dies schon am Sonntag eindrucksvoll getan. Verdauen und nach vorne schauen lautet die Devise. Bei der Trainersuche kommt es nun auf Qualität und nicht auf den Zeitfaktor an. Dennoch, eine Hängepartie darf die Suche nach dem Klopp-Nachfolger nicht werden, denn auch die Profis wollen wissen, wie ihr Chef heißen wird.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:37
Mit 58 Punkten gibt´s Platz vier

Mainzer Durchschlagskraft kommt zu spät

Vom 19.05.2008

Das Team von Jürgen Klopp erfüllte seinen Teil zum Happy End im Zweitliga-Aufstiegskampf mit dem 5:1 gegen den FC St. Pauli. Doch 58 Punkte reichten dem FSV Mainz 05 nicht zum direkten Wiederaufstieg in die Eliteklasse. Vor vier Jahren, beim Sprung raus aus dem Unterhaus, waren 54 Zähler schon genug gewesen.


System: Im Gegensatz zum 0:2 beim 1. FC Köln spielte Miroslav Karhan wieder im Mittelfeld, Srdjan Baljak im Sturm. Im Kasten stand Daniel Ischdonat, dessen Oberschenkelverhärtung verheilt war. Jürgen Klopp schickte die 05er im flachen 4-4-2 aufs Feld. Der FC St. Pauli agierte im 4-1-4-1. Ex-05er Ralph Gunesch musste wegen einer Verletzung passen, wurde aber trotzdem von den Mainzer Fans gefeiert.

Spiel: Zwar ließ 05-Stürmer Felix Borja in der zweiten Minute eine dicke Chance aus, doch dieses Mal brach sich die nötige Durchschlagskraft noch Bahn - im Gegensatz zum 0:1 gegen Alemannia Aachen vor zwei Wochen. Und zwar schnell. Nach Borjas 1:0 (10.) und Baljaks 2:0 (14.) war die Partie bereits gelaufen. Denn zum dritten Mal in Serie nach dem sicheren Nichtabstieg waren die Hamburger außer Stande, sich gegen einen druckvollen Gegner zu wehren. Doch dann kam vor der Pause die Nachricht vom Hoffenheimer 1:0 gegen Fürth.

Fazit: Zwei Zähler fehlten den 05ern zum Aufstieg. "Hätten wir gegen Aachen gewonnen, hätten wir jetzt 61 Punkte", rechnete Klopp kurz vor. Doch auf dieses eine Spiel wollte der 05-Coach nicht alle "Schuld" abladen. Acht Niederlagen kassierte der FSV. Und es gab noch andere Spiele, in denen sich die Mainzer Profis unter Wert verkauften - etwa beim 2:2 nach 2:0-Führung gegen Absteiger Jena. Klopps Fazit: "Wir hatten Auf und Abs. Auf 58 Punkte bin ich stolz. Aber man muss akzeptieren, dass es nicht gereicht hat."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:38
Der Beginn einer neuen Mainzer Welt

Heidel will sich bei Trainer-Suche Zeit lassen, Feulner am liebsten noch mal mit Klopp reden

Vom 19.05.2008

Es war die Zeit, als in Hoffenheim Tor um Tor die Mainzer Hoffnungen schwanden und sich die 05-Fans noch einmal aufrafften, um in den letzten zehn Minuten für Gänsehautstimmung im einmal mehr ausverkauften Bruchweg-Stadion sorgten. Zunächst wurde die Zweite Liga besungen, dann die Mannschaft. Und mit einem schallenden "Jürgen, Jürgen" wurde die Ehrung des scheidenden Coaches eingeleitet. "You´ll never walk alone" - dargeboten aus 20000 Kehlen und ausschließlich an Jürgen Klopp gerichtet.

Es war aber auch die Zeit, in der sich der Mainzer Manager klar wurde, dass mit dem gestrigen Tag eine Ära beendet wurde. Christian Heidel hatte es nach der Halbzeit des Spieles gegen St. Pauli nicht mehr in den Innenraum gezogen. Der 44-Jährige blieb in der Trainerkabine und schaute sich das Spiel in Hoffenheim auf der Mattscheibe an. Spätestens mit dem 3:0 war ihm klar: "Jetzt beginnt in Mainz eine neue Welt, eine, die wir uns nicht gewünscht haben." Die Enttäuschung sei jetzt nicht klein, die finale Hoffnung sei aber auch nicht so groß gewesen, betonte Heidel, der in der Niederlage an den Sieger dachte. "Glückwunsch nach Hoffenheim. Wer 60 Punkte holt, hat es verdient."

Auf der Bank erlebt hat die Hoffenheimer Torflut nach der Pause der verletzte Linksverteidiger Marco Rose. "Nach dem 2:0 wusste ich schon, dass es kaum noch klappen kann", berichtete der 31-Jährige der sich auf Krücken durch die Katakomben des Bruchweg-Stadions bewegte. "Wir haben unser Ziel nicht erreicht, aber wenn man das hier heute erlebt, wie es gerade abgeht, dann gibt es genug Gründe, voraus zu schauen", zeigte der Ersatzkapitän in Richtung Innenraum, wo die Fans die Mannschaft weiter feierten. "Man bekommt große Lust auf das, was nun kommt." Dass dies mit einem neuen Trainer passieren muss, ist für Rose noch keine abgeschlossene Sache. "Wir haben keinen Trainer, Kloppo hat keinen Verein. Warum sollten wir also nicht so weiter machen wie bisher?", fragte der Linksfuß.

Mittelfeld-Akteur Markus Feulner schlug in die gleiche Kerbe. "Vielleicht sollte die Mannschaft sich zusammen tun, beim Trainer aufschlagen und ihn gemeinsam davon überzeugen, doch noch hier zu bleiben", schlug der gebürtige Bamberger vor. "Ich glaube, dass Klopp sehr an diesem Verein hängt."

Für den Manager gibt es indes kein Zurück. "Zu diesem Thema ist doch alles gesagt. Wenn Jürgen jetzt kommen würde, wäre die Tür ja nicht zu. Aber: Das wird nicht passieren." Christian Heidel muss nun also einen neuen Trainer suchen (siehe auch nächste Seite), will sich dabei aber die Zeit lassen, die es braucht. "Wir lassen uns da überhaupt keinen Druck aufbauen", betonte der 44-Jährige, der immer wieder beteuert, dass es noch keinerlei Kontakt zu möglichen Klopp-Nachfolgern gegeben hat. "Es ist definitiv noch nichts entschieden." Sicher sei nur: "Wir haben hier hervorragende Strukturen geschaffen. Es gibt nur wenige Trainer, die nicht hier arbeiten wollten."

Gleiches gilt auch für das Gesicht der Mannschaft in der kommenden Runde. "Weil wir ja wussten, dass der direkte Wiederaufstieg kein Selbstläufer wird, haben wir unser Konzept auf zwei Jahre ausgelegt. Aber in diesem Geschäft gibt es ja keine Garantien", weiß Heidel, dass andere Vereine durchaus einen 05er im Fokus haben könnten. "Es ist jetzt sicherlich der falsche Zeitpunkt, aber die Vertragssituationen sind alle klar. Aber wenn einer anruft und an einem unserer Spieler interessiert ist, werde ich mit ihm auch sprechen. Dann sehen wir ja, was dabei dann rauskommt."

So schlecht haben die Mainzer, die als Vierter durchs Ziel gegangen sind, nicht abgeschlossen, um nicht Begehrlichkeiten anderer Klubs, vor allem aus der Ersten Liga, zu wecken. So soll bekanntermaßen der Karlsruher SC an Markus Feulner interessiert sein. Also geht die Frage an den Mittelfeldspieler, was mit seiner Zukunft sei. "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Aber es sieht ganz danach aus, dass ich bleibe." Christian Heidel muss also auf jeden Fall einen neuen Trainer suchen. Ob und wie viele neue Spieler er suchen muss, ist derzeit freilich noch offen...
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:38
Jubel und Schwermut

Von Roland Hessel

Vom 19.05.2008

Der FSV Mainz 05 bleibt Zweitligist, verliert seinen Kulttrainer Trainer Jürgen Klopp und trägt Trauer. Der 1. FC Kaiserslautern bleibt Zweitligist, bejubelt seinen Retter Milan Sasic und darf eine Horror-Saison froh gelaunt zu den Akten legen. Pfälzer Erleichterung und rheinhessische Schwermut prägten den letzten Spieltag in der Zweiten Fußball-Bundesliga, an dem sich der FCK aus dem selbstverschuldeten Schlamassel zog und die 05er das zweite Aufstiegswunder verpassten, weil Emporkömmling 1899 Hoffenheim die Nerven nicht verlor. Mit Gladbach, Köln und eben den Hoffenheimern gehen die drei Teams in Liga eins, die nicht nur die meisten Punkte angesammelt haben, sondern auch den wirtschaftlich besten Hintergrund vorweisen - aus welchen Gründen auch immer. Mainz kommt einmal mehr als Vierter ins Ziel, darf sich damit trösten, dass die Perspektiven durchaus gut sind, muss aber nun eine Entscheidung treffen, die dieser Verein seit siebeneinhalb Jahren nicht mehr treffen musste. Jürgen Klopp, der personifizierte Mainzer Aufschwung, wird den Klub verlassen. Sein Nachfolger will wohl überlegt ausgesucht sein, sein Erbe kann schnell zur Last werden. Dies wissen die Verantwortlichen, die sich deshalb auch Zeit lassen wollen und müssen. Keine Zeit hat indes Kaiserslautern. Hier muss die Aufräumarbeit direkt beginnen. Wie übrigens auch in Offenbach. Die Kickers freilich müssen dies in Liga drei tun, der hessische Traditionsverein startet einmal mehr einen Neuanfang. Dies zumindest bleibt den rheinland-pfälzischen Klubs erspart...

Hitzfelds emotionaler Abgang

Auch in Liga eins war´s am Tag zuvor ein Tag der Abschiede. In München wurden Meister-Macher und Torwart-Titan verabschiedet. In Dortmund mit Christian Wörns der letzte Manndecker der alten Waldhof-Schule. In Hamburg ein Trainer, dessen private Geschichte in so vielen Gazetten so viel Raum einnahm und der sich (mal wieder) in seine holländische Heimat zurück zog. In Leverkusen der Traum vom internationalen Geschäft. In Stuttgart, beim Meister der Vorsaison, der Glaube daran, dass man Wunder wiederholen kann. Und in Nürnberg, beim Pokalsieger 2007, die Bundesliga. Wobei die Geschichte der Franken am tragischsten anmutet, aber doch bekannt vorkommt. Schon einmal, nämlich 1969, musste der "Club", damals sogar Meister, das Oberhaus verlassen. Diesmal hat es den neunmaligen Titelträger als Pokalchampion erwischt.

Ansonsten hat die Spielzeit 2007/2008 wenig wirklich Überraschendes geboten. Die aufgerüsteten Bayern wurden mal wieder Meister, die Bremer mal wieder Vize. Mit Duisburg und Rostock mussten zwei Aufsteiger direkt wieder runter. Auch das überrascht nicht. In Frankfurt feiert man sich ob der besten Punktausbeute seit vielen, vielen Jahren. Dass sich die Eintracht durch eine extreme Durststrecke, die erst im letzten Spiel beendet wurde, um durchaus mögliches Mehr gebracht hat, sei verziehen.

Was bleibt also am Ende der 45. Bundesliga-Saison? Mit Sicherheit die Bilder des Tages. Aufgenommen kurz vor dem Anpfiff des finalen Spieltages. Ein hemmungslos heulender Ottmar Hitzfeld leistete sich einen emotionalen Abgang, der sogar den von Oliver Kahn in den Schatten gestellt hat.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:39
AZ-Interview Kein Happy End, aber Hoffnung

Beutel mit Stadtschreiber im Stadion

Vom 19.05.2008

Im C-Block fieberten Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) und Stadtschreiber Michael Kleeberg mit den Nullfünfern. Dazu ein Spielbericht in fünf Fragen an den Literaten und den Politiker.


Herr Kleeberg, was sagt der Autor und Bayern München-Fan: Eignet sich die Dramatik am Bruchweg zur literarischen Verarbeitung?

Kleeberg: Alles Erlebte lässt sich beschreiben. Ich glaube allerdings, die Enttäuschung der Mainzer Fans über den Nicht-Aufstieg hält sich in Grenzen: Die Mannschaft hatte es eben nicht mehr selbst in der Hand, ob es für den Aufstieg reicht. Aber mir hat es hier so gut gefallen - ich will in der nächsten Saison gerne öfter ins Stadion kommen.

Herr Beutel, die Fans haben ein Transparent entrollt - "Für den Fußball und für Mainz - gemeinsam Richtung Liga 1". Nun bleibt Mainz 05 in der Zweiten Liga, was heißt dies für Verein und Stadt?

Beutel: Ein Sieg wäre zwar schön gewesen, und im Moment überwiegt ganz sicher die Enttäuschung, aber ich bin mir sicher, dass gerade der schmerzliche Abschied von Jürgen Klopp zeigen wird, dass der Verein gut aufgestellt ist, dass er auch mit einem neuen Trainer gut bestehen kann.

Bleibt es bei Ihrer Einschätzung, wenn vielleicht irgendwann Stimmen laut werden, die am Sinn eines neuen Stadions zweifeln?

Beutel: Solch ein Projekt kann man nicht von Augenblicken abhängig machen. Ich gehe davon aus, dass wir in der nächsten Saison in der oberen Hälfte der Zweiten Liga mitspielen, vielleicht sogar die Chance zum Aufstieg haben.

Aber wenn die Nullfünfer nach unten durchgereicht würden, dann würde es schon eng?

Beutel: Wenn dies eine dauerhafte Tendenz wäre, natürlich. Aber die sehe ich nicht.

Wie wird die Stadt Jürgen Klopp verabschieden?

Beutel: Darüber werden wir uns am Montag Gedanken machen. Es wird sicher einen Empfang für ihn im Rathaus geben. Aber bis eben gerade war es für solche Überlegungen ja viel zu früh.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:39
Aufstiegsträume lösen sich in Rauch auf

Bruchweg wird aber nicht zum Tal der Tränen - Trauer und Stolz halten sich die Waage

Vom 19.05.2008

Feuchte Augen gab es am Bruchweg gestern zwar viele - mehr noch als den verpassten Aufstieg schienen die Fans den Abschied von Trainer Jürgen Klopp zu beweinen. Und dennoch: Anders als bei den Nichtaufstiegsdramen vergangener Jahre überspielte nach dem Abpfiff der Stolz auf das gemeinsam Erreichte den Katzenjammer.

Der Glaube kann vielleicht Berge versetzen, doch den Aufstieg vermag selbst der unerschütterliche Optimismus der 05-Fans am Ende nicht erzwingen. Schon drei Stunden vor dem letzten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli setzen mehrere Hundert Anhänger ein Zeichen und marschieren unter frenetischen Anfeuerungsrufen vom Schillerplatz hinauf zum Stadion. An fehlender Unterstützung wird der Last-Minute-Aufstieg jedenfalls nicht scheitern, das wird im Stadion rasch klar. Letzte Reste vereinzelt spürbarer Skepsis sind plötzlich wie weggeblasen, als Stadionsprecher Klaus Hafner kurz vor dem Anstoß verkündet, dass eine ganze Reihe von Ex-05-Heroen - darunter Mimoun Azouagh, Manuel Friedrich und Benjamin Auer - angereist sind, um dem Bruchweg-Team die Daumen zu drücken. Die Dramaturgie wird perfekt abgerundet, als die Mannschaften vor der Kulisse einer gigantischen Choreografie auf der Telco-Tribüne einlaufen, die eine aufgehende "05-Sonne" zeigt und mit dem Spruch: "Für den Fußball und für Mainz - gemeinsam Richtung Liga 1!!!" die Marschrichtung der kommenden 90 Minuten vorgibt.

Angesichts dieser Euphorie um sie herum wollen offenbar weder die Spieler noch die Fans des FC St. Pauli Spielverderber sein - obwohl die Hamburger Treffer auf Treffer kassieren, herrscht im Gästeblock das ganze Spiel über eine blendende Stimmung - im Norden gönnen sie den Mainzern den Aufstieg von Herzen. Dumm nur, dass trotz des zunehmend eindeutigen Spielstands die entscheidenden Tore woanders fallen. Auf der Anzeigetafel werden zwar keine Zwischenstände aus Hoffenheim eingeblendet, doch haben etliche Zuschauer das Ohr ständig am Radio. Zweimal brandet unvermittelt Jubel auf und einmal sieht man sogar Jürgen Klopp die geballte Faust vor der Haupttribüne recken - voreilig, wie sich herausstellt, denn jeweils entpuppen sich vermeintliche Fürther Tore in Hoffenheim als Hirngespinste.

In der Schlussphase ist längst klar, dass es nichts wird mit dem Aufstieg. Statt Resignation macht sich allerdings trotzige Feierlaune breit: "Wir sind stolz auf unser Team" und "Jürgen, Jürgen"-Sprechchöre schallen von den Rängen. Nach dem Abpfiff verlässt keiner das Stadion und während sich auf dem Rasen die Spieler um ihren Noch-Trainer Jürgen Klopp scharen, verdrückt Klaus Hafner ungeniert einige Tränen. Ihm ergeht es nicht anders als vielen Fans - vor allem der nun offenbar unvermeidliche Abschied von Jürgen Klopp schlägt ihm aufs Gemüt, wie er später im AZ-Gespräch gesteht: "Schließlich habe ich ihn hier schon angesagt, als er noch Spieler war!"

Schon im nächsten Moment sieht man den Stadionsprecher allerdings ziemlich in Rage auf den Q-Block zustürmen, wo ein offenbar frustrierter Fan mitten im Gedränge eine Rauchbombe gezündet hat. "So´n staatlich geprüften Hohlroller braucht keine Sau", poltert Hafner ins Mikro und lässt sich auch von einer gegen ihn erhobenen Faust keineswegs einschüchtern: "Du brauchst mir nicht zu drohen!" Die Fans im Q-Block haben für den Aussetzer ihres schwarzen Schafes ebenfalls nichts übrig und fordern lautstark "Stadionverbot" und "Ultras raus". Wie die Polizei am Abend mitteilt, wurde ein 29-Jähriger vorläufig festgenommen, gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Im Zuge des Eingreifens der Sicherheitskräfte war es im Block zu Rangeleien gekommen; einzelne Zuschauer und Ordner klagten zudem über Atembeschwerden.

Es bleibt der einzig unschöne Zwischenfall. Nach und nach wandern die Fans ab, spülen Frust und Zukunftssorgen in den stadionnahen Kneipen herunter. Vor dem Theater, wo eigentlich der Aufstieg hätte gefeiert werden sollen, finden sich am frühen Abend nur ein paar Versprengte ein. Rund ein Dutzend hockt betrübt am Sockel des vorsorglich "evakuierten" Gutenberg-Denkmals. Ein symbolisches Bild? Von wegen. Von einem vorbeikommenden Fan animiert, springt der ganze Haufen plötzlich auf und singt: "Humba, humba, täterää..."
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:39
Kein Aufstieg - Ära Klopp in Mainz zu Ende

5:1 gegen St. Pauli reicht 05ern nicht / Kaiserslautern rettet sich durch 3:0 über Köln / Offenbach steigt ab

Vom 19.05.2008

red. MAINZ/KAISERSLAUTERN Trauer statt Jubel - Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 hat den erneuten Bundesliga-Aufstieg verpasst. Zum Saisonfinale reichte der 5:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli nicht zum Vorstoß auf einen Aufstiegsplatz. Statt dessen hieß es Abschied nehmen von Coach Jürgen Klopp.


Weil 1899 Hoffenheim zeitgleich zu Hause die Spvgg. Greuther Fürth mit 5:0 besiegte, marschierte der als Aufsteiger in die Saison gestartete "Dorfklub" direkt ins Fußball-Oberhaus durch. Der SC Freiburg, der sich ebenfalls noch vage Aufstiegshoffnungen machen durfte, unterlag dem Tabellenachten SV Wehen Wiesbaden mit 0:2. Riesenjubel herrschte derweil in Kaiserslautern, wo der vor Wochen bereits weit abgeschlagene 1. FCK durch einen 3:0-Erfolg über Aufsteiger 1. FC Köln das rettende Ufer erreichte. Den Gang in die Dritte Liga müssen dagegen die Offenbacher Kickers antreten, die beim VfL Osnabrück mit 0:3 verloren.

"Es wird schwer, das alles zu verarbeiten", meinte Klopp mit Tränen der Rührung in den Augen, nachdem ihm 20300 Zuschauer im ausverkauften Mainzer Bruchwegstadion einen bewegenden Abschied bereitet hatten. Der 40-Jährige, der im Februar 2001 vom Spielfeld auf die 05-Trainerbank gewechselt war und die Mainzer 2004 in die Bundesliga geführt hatte, wurde von den Fans mit Gesängen und Sprechchören frenetisch gefeiert. Seinen schon vor Wochen geäußerten Entschluss, im Falle des Nichtaufstiegs seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, wollte Klopp dennoch nicht revidieren: "Die Entscheidung steht, mich umzustimmen hat keinen Sinn mehr. Es wird so schon schwer genug." Am späten Freitagnachmittag wird sich der Kulttrainer bei einer großen Feier in der Mainzer Innenstadt endgültig von den 05ern verabschieden. Gegen St. Pauli hatten die Mainzer schnell eine 3:0-Führung herausgeschossen, doch Hoffenheim konterte im "Fernduell" souverän.

Während am Rhein Wehmut herrschte, lag die Pfalz im Freudentaumel. "Das war ein Fußball-Wunder. Irgendjemand wollte, dass es mit dem FCK weitergeht", erklärte Klubchef Stefan Kuntz nach der späten Rettung des über weite Strecken der Saison auf einem Abstiegsplatz herumdümpelnden Traditionsvereins. Nach dem Spiel kam es im Innenraum des Stadions zu schweren Ausschreitungen zwischen Randalierern beider Lager, die erst von der Polizei beendet werden konnten.

Als letzter Absteiger aus der Ersten Liga steht seit Samstag der 1. FC Nürnberg fest. Werder Bremen spielt nächste Saison in der Champions League, der FC Schalke 04 geht als Tabellendritter in die Qualifikation für die "Königsklasse". Der VfL Wolfsburg, der Hamburger SV und Borussia Dortmund spielen im Uefa-Pokal.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:40
Kurz nach dem Spielschluss schien die Situation zu eskalieren, als auf der Südtribüne mehrfach Rauch aufstieg. Stadionsprecher Klaus Hafner plädierte zunächst dafür, diejenigen, die für die Feuer verantwortlich waren, direkt rauszuschmeißen.

Schließlich legte er sich mit einem "Fan" persönlich an. "Du kannst mir nicht drohen. Ich kenne dich. Du drohst mir nicht. Du nicht", dröhnte es über die Lautsprecheranlage, während der Ordnungsdienst aufmarschierte und in kürzester Zeit für Ruhe im Block sorgte.

Die anschließende Klopp-Verabschiedung verlief dann ebenso stimmungsvoll wie friedlich.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:40
05-Präsident Strutz zur Zukunft des Vereins

Vom 19.05.2008

Harald Strutz war der Erste, der bei Jürgen Klopp nach dem Abpfiff an der Auswechselbank war. Der 05-Präsident umarmte den Mann, mit dem er 18 Jahre als Spieler und Trainer zusammengearbeitet hatte. Wir sprachen mit Harald Strutz.


Wie sehr schmerzt der verpasste Aufstieg?

Strutz: Wir haben uns heute toll verkauft, es gab ja eine Zeitlang einen Hoffnungsschimmer. Natürlich tut das weh, wenn nicht nur die Erste Liga verpasst wurde, sondern auch Jürgen Klopp geht. Wären wir aufgestiegen hätte es heute zwei Mal Freudentränen gegeben ...

Was haben Sie Klopp an der Trainerbank bei der Umarmung gesagt?

Strutz: Ich wünsche Dir alles Gute. Er hat mir gesagt, dass er woanders vielleicht erfolgreicher sein könne, hier aber der - wie er es sagt - , geilste Verein sei. Er wird immer ein 05er sein.

Welche Konsequenzen ergeben sich für Mainz 05 aus Platz vier?

Strutz: Ich denke wir sind nach wie vor ein beliebter Verein in Deutschland. Die Perspektive mit diesen Fans und der Coface Arena sind gut.

Die Entscheidung, wer neuer Trainer wird, die ist nicht einfach?

Strutz: Wir sind eine starke Vereinsführung, darauf kann sich ein neuer Trainer verlassen. Ich glaube, wir sind für viele Trainer eine interessante Adresse.

Die drei Aufsteiger dokumentieren, dass sich wirtschaftlich starke Klubs durchsetzen?

Strutz: Das ist klar, Emotionalität alleine reicht nicht. Deshalb brauchen wir ja das neue Stadion. Trotz allem gratulieren wir Hoffenheim zum Aufstieg, das gebietet das Fair play.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:40
Daniel Ischdonat: Hielt stark gegen Brunnenmann, hatte Glück beim Pfostentreffer von Ludwig und sah beim Gegentreffer, bei dem er den Ball freilich erst spät sah, nicht so glücklich aus. Note: 3

Tim Hoogland: Zwei ziemlich happige Patzer blieben ohne Folgen, ansonsten gewohnt agil, immer auf die Chance lauernd, mit nach vorne zu stoßen.Note: 2,5

Neven Subotic: In der Abwehr nicht gefordert, startete der Youngster den einen oder anderen Vorstoß. Pech in der 73. Minute, dass sein Kopfstoß das Ziel nicht traf.Note: 2,5

Nikolce Noveski: Das Spielen überließ der Kapitän den anderen. Wurde es auch nur andeutungsweise gefährlich, beförderte er den Ball humorlos auf die Tribüne.Note: 3

Christian Demirtas: Allein sein sehenswerter Pass, den Borja zum 1:0 nutzte, rechtfertigte seine Aufstellung. Zwei gute Schusschancen des linken Verteidigers, die aber auch zeigten, dass er ein Torjäger nicht mehr wird.Note: 2,5

Miroslav Karhan: Nach seiner Ausbootung beim Köln-Spiel nicht beleidigt, sondern klar der Chef im Ring. Sehenswerte Pässe, gute Tacklings, eine Torvorlage. Scheiterte auf dem Weg zum 4:0 noch vor der Pause an Pauli-Keeper Pliquett. Note: 2

Daniel Gunkel: Zehntes Tor, zehnte Vorbereitung des effektivsten Mittelfeldspielers der Zweiten Liga. Allerdings auch viel Leerlauf, viel Stückwerk. Dem Ex-Cottbuser ist die lange, aufreibende Saison schon seit Wochen am meisten anzumerken.Note: 3

Milorad Pekovic: Zeigte von Beginn an, wie man einem Gegner, für den es um nichts mehr geht, den Spaß am Spiel nimmt. Viele Fouls in der Anfangsphase. Versuchte sich immer wieder als Ankurbler, es gelang ihm aber bei weitem nicht alles.Note: 3

Markus Feulner: Viel unterwegs und immer mit dem Versuch, bis zur Grundlinie durchzugehen. Das eine oder andere Mal schneller als der Ball, was gute Möglichkeiten im Ansatz zunichte machte.Note: 3

Srdjan Baljak: Gab mit seinen Saisontoren vier bis sechs, die passende Antwort auf die Nichtberücksichtigung in Köln. Immer unterwegs und bei seinen Treffern unglaublich kaltschnäuzig.Note: 1

Felix Borja: Das 16. Saisontor, bei dem er Pliquett mit einem Kopfball-Heber überwand, öffnete die Tür zum Kantersieg. Am anschließenden Scheibenschießen beteiligte sich der Mainzer Toptorjäger freilich kaum noch.Note: 3

Chadli Amri: Feuerte einen guten Volleyschuss ab, hatte ansonsten Pech, dass er seine Schnelligkeit nicht ausspielen konnte, weil St. Pauli konsequent tief stand.Note: 3

Elkin Soto: Pech beim Freistoß in der 77. Minute. Gefälliger Auftritt.Note: 0

Stefan Markolf: Couragierte Viertelstunde.Note: 0

Bewertungen: Note 1: sehr gut; Note 2=gut; Note 3=Durchschnitt; Note 4: unter Durchschnitt; Note 5: mangelhaft; Note 0=ohne Wertung, da Einsatzzeit zu kurz.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:41
05-Trainer nimmt nach 18 Jahren Abschied vom Mainzer Bruchweg / 5:1 gegen FC St. Pauli

Vom 19.05.2008

MAINZ Die Spieler wollten ihn umstimmen, die Fans feierten ihren Trainer, doch es bleibt dabei: Jürgen Klopp verlässt Mainz 05 nach 18 Jahren, davon siebeneinhalb als Trainer. 1899 Hoffenheim steigt auf, Mainz 05 bleibt Zweitligist und sucht nun einen neuen Coach.


Von

Lutz Eberhard

Emotionen pur im ausverkauften Bruchweg-Stadion. Hoffenheim trifft und trifft, aber die Reaktionen der Mainzer Zuschauer war wie großes Kino. Tausendfach erklingt schon Minuten vor dem Abpfiff "You´ll never walk alone", die Treuebekenntnisse der Anhänger sind gewaltig angesichts des verpassten Aufstiegs. Später steht die gesamte Mannschaft mit Jürgen Klopp auf dem Zaun der Südtribüne und absolviert das für Siege vorgesehene "Humba"-Ritual.

"Meine Entscheidung ist vor Wochen nach reiflicher Überlegung gefallen. Es hat keinen Sinn mehr, mich umzustimmen. Solch eine Entscheidung kann nicht aus der Emotion heraus getroffen werden", antwortete Klopp auf die Fragen, ob er sich doch vorstellen könne doch zu bleiben. Es sei sehr schwer dies alles zu verarbeiten, "ich habe im Moment keinen Zugriff auf das, was in mir geschieht". Klopp hat keinen Plan B; vor der EM, wo er als Experte für das ZDF tätig sein wird, geht der 40-Jährige eine Woche in Urlaub. "Das ist gebucht." Nach dem dem 3:0-Zwischenstand in Hoffenheim sei auch ihm klar gewesen: Das war es.

"Die Mannschaft hat den Zuschauern heute ein gutes Spiel geboten. Aber auch Hoffenheim hat dem Druck stand gehalten. Glückwunsch zum Aufstieg", sagte Klopp. Mainz 05 hatte schnell die Weichen für den eigenen Erfolg gestellt. Das 1: 0 durch Felix Borja und das 2:0 durch Srdjan Baljak hatte nach knapp einer Viertelstunde signalisiert, in Mainz gibt es keinen Zweifel an einem Heimsieg. "Meine Jungs haben das Spiel gemacht, was wir erwartet haben. Es ist nicht einfach den Glauben zu finden, man muss ihn ja fühlen." Die Saison nach dem Erstligaabstieg bewertet Klopp als "in Ordnung". Der scheidende 05-Trainer weiter: "Wir müssen die Tabelle akzeptieren. 58 Punkte in einer nicht ganz leichten Liga, das ist in Ordnung." Mainz 05 hat acht Niederlagen wie Hoffenheim und Köln in der Bilanz stehen, aber zwei Punkte weniger. Die Nullfünfer haben zusammen mit Köln mit 62 Treffern den zweitbesten Sturm gestellt, und mit 36 Gegentreffern die beste Defensive. "Natürlich", meinte Klopp, "hat es Spiele gegeben, wo wir uns unter Wert verkauft haben haben". Dies könnten aber auch andere Klubs für sich in Anspruch nehmen. "Natürlich geht es jetzt um das Spiel gegen Aachen, dann hätten wir 61 Punkte und wären aufgestiegen. Aber es gab viele Situationen, wo wir dies hätten anders regeln können."

Harald Strutz, Präsident des 1. FSV Mainz 05, hatte Klopp nach dem Abpfiff umarmt und zu ihm gesagt: "Ich wünsche Dir alles Gute." Es werde eine große Verabschiedung geben, sagte der Klubchef, sie ist für Freitag geplant. "Dieser Verein, mit diesen Fans und dem neuen Stadion hat eine Perspektive", betonte Strutz. "Jürgen Klopp wird immer ein Mainzer bleiben."

Von Labbadia bis Kramny

Für Manager Christian Heidel beginnt nun die Arbeit. Die wichtigsten Stammspieler stehen weiter unter Vertrag, offenbar gibt es beim ein oder anderen Profis, zum Beispiel Markus Feulner (der KSC zeigt Interesse) und Nikolce Noveski Ausstiegsklauseln mit festgeschriebenen Ablösesummen. Heidel unterstrich erneut, er habe bis mit noch keinem Trainerkandidaten gesprochen. Als mögliche Nachfolger Klopps werden der Fürther Bruno Labbadia und der Ex-Cottbusser Petrik Sander gehandelt.

Aber auch dem 05-A-Junioren-Coach Jürgen Kramny, Profi unter Jürgen Klopp, trauen Insider die Rolle des neuen Cheftrainers zu. Ein Kandidat könnte auch der Co-Trainer von Huub Stevens beim Hamburger SV, Markus Schupp, sein. Jürgen Klopp dagegen wurde am Sonntagabend schon im Ruhrgebiet als Nachfolger von Thomas Doll bei Borussia Dortmund gehandelt.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:41
Klassenerhalt
Das Ende der Ära Kloppo
VON JAN CHRISTIAN MÜLLER

Es war ein nasskalter Aschermittwoch, der letzte Tag im Februar 2001, als sich 4576 Zuschauer beim ersten Spiel des 33 Jahre alten Jürgen Klopp als verantwortlicher Trainer des stark abstiegsbedrohten FSV Mainz 05 im Bruchwegstadion verloren.

Mainz 05 gewann 2:1 gegen den MSV Duisburg und schaffte den Klassenerhalt. 250 Spiele später hat "Kloppo" Abschied genommen. Die Symbolfigur der zurückliegenden sieben fetten Jahre hat zwar beim 5:1 (3:0) gegen den FC St. Pauli seinen 101. Sieg als Chefcoach gesehen, aber er hat den Aufstieg in die Bundesliga verpasst und geht nun freiwillig. Der 101. war also sein letzter Sieg mit dem Verein, der dem schillerndsten Bürger der Stadt zur Heimat geworden war.

Als dann um 15.46 Uhr alles vorbei war, gab es viele Umarmungen für den scheidenden Trainer, aber es gab auch unschöne Szenen im Fanblock, wo sich einzelne Mainzer Anhänger untereinander und mit Sicherheitspersonal rangelten. Aber dann beruhigten sich die Gemüter doch wieder, es gab "Jürgen Klopp"-Sprechchöre. Der 40-Jährige, noch immer sehr jugendlich wirkende große Blonde war sichtlich bewegt, als er da am Strafraum saß, umringt von seinen Spielern, die ihm zum Abschied noch einmal eine starke Vorstellung geschenkt hatten. Und immerhin von 14.09 Uhr, als Felix Borja das 1:0 gelang, bis 14.39 Uhr, als Hoffenheim gegen Fürth in Führung ging, hatten sie rechnerisch den Aufstieg geschafft. Dann wäre Klopp beim einstiegen No-Name-Klub, den er hauptverantwortlich zum Markenartikel gemacht hat, geblieben.

Stattdessen kletterte er ein letztes Mal am Zaun hoch und begab sich ein letztes Mal auf eine Runde durchs Stadion, beklatscht und bejubelt auch von den Fans des FC St. Pauli. Plakate wurden in die Höhe gereckt: "Danke, Kloppo", "Kloppo, wir werden dich vermissen", und nicht nur der Trainer selbst wurde von Tränen übermannt. Zwar wollen die Spieler laut Mittelfeldmann Markus Feulner noch einmal "gemeinsam versuchen, ihn zu überreden, dass er noch ein Jahr dranhängt", aber die Aussichten sind schlecht, wie Klopp bestätigte: "Die Entscheidung habe ich vor ein paar Wochen schon getroffen, nachdem ich reiflich darüber nachgedacht hatte." Auch Manager Christian Heidel machte sich nichts vor: "Jetzt beginnt für Mainz 05 eine neue Welt, die wir uns so nicht gewünscht haben. Von mir aus hätten wir noch zehn Jahre zusammenarbeiten können."

In der kommenden Woche wird es einen offiziellen Abschied geben. "Das versteht sich von selbst", sagte Heidel, "er hat ja nicht nur Verdienste um Mainz 05, sondern um die ganze Stadt. Er ist hier der bekannteste Mann." Wichtig war es dem Manager aber auch, darauf hinzuweisen, "dass wir hier kein Ein-Mann-Betrieb Klopp waren, ohne dass ich seine Verdienste schmälern will". Es seien Strukturen aufgebaut worden, die es für einen Nachfolger interessant machen, seine Arbeit bei Mainz 05 aufzunehmen, ergänzte Präsident Harald Strutz, denn: "Wir sind ein Verein, der seinem Trainer den Rücken stärkt."

Kommentar
Der Abschied
Von Jan Christian Müller

Seit Otto Rehhagel und Thomas Schaaf in Bremen, Hennes Weisweiler in Gladbach, Winfried Schäfer in Karlsruhe, Volker Finke in Freiburg und den Bayern Udo Lattek und Ottmar Hitzfeld hat kein Fußballtrainer einen Verein ähnlich geprägt wie Jürgen Klopp Mainz 05. Es ging gestern um kurz vor vier also eine Ära zuende, eine beeindruckende Ära. Der große Blonde geht - und nichts mehr bei Mainz 05 wird so sein, wie es in den siebeneinhalb Jahren war, seit er im Januar 2001 vom Stopper zum Chefcoach befördert wurde - einer Eingebung des Managers Christian Heidel sei Dank.

Der fußballverrückte Heidel erinnert sich noch gut an die Zeiten, als er sich dafür entschuldigen musste, nach einer der vielen Niederlagen mit einer rot-weißen Fahne durch die Straßen zu ziehen. Mainz 05 war in den Tagen, als Heidel noch ehrenamtlich managte und Klopp elf Jahre lang rechtschaffen verteidigte, so sexy wie ein Schweinchen-Dick-Kostüm zur Fastnacht. Jahr für Jahr wurde vor ein paar Tausend unverbesserlichen Fans mühsam der Abstieg aus Liga zwei verhindert. Wolfgang Frank lehrte die Betonfüßler modernen Fußball, Klopp hat viel vom Schulmeister gelernt: vor allem das "Spiel gegen den Ball", eine eigene Wortschöpfung.

Mit nahezu perfekt getrimmtem Defensivverhalten gelang es dem sowohl umgänglichen wie bei Bedarf auch aufbrausenden Fußballlehrer, eine Mannschaft mit bescheidenen Mitteln drei Jahre lang in der Bundesliga zu halten. Zudem schaffte es Klopp dank positiver Ausstrahlung und präziser wie unterhaltender Analysen von Länderspielen im ZDF, sich und ein bisschen auch den Verein überregional bekannt und beliebt zu machen. Wie viel vom charismatischen Trainer tatsächlich auf den Klub ausgestrahlt hat, wird die Zukunft zeigen müssen. Bremen und der Karlsruher SC benötigten ein halbes Jahrzehnt und mehr, ehe sie sich nach den Abgängen der Überväter Rehhagel und Schäfer neu aufgestellt hatten. Der SC Freiburg hat sich - fast eine kleine Sensation - in der Post-Finke-Ära sehr schnell gefunden.

Aber Finke hatte sich in Freiburg mehr abgenutzt als Klopp nach nun 18 Jahren in Mainz. Der Schwabe mit dem einnehmenden Wesen und dem großen Sachverstand wird seinen Weg gehen. An einem modernen Offensivkonzept für seine Teams wird er dabei noch arbeiten müssen. In Mainz ist ihm das nicht gelungen. Sein Nachfolger tritt dennoch in riesige Fußstapfen. Aber die zweite Liga wird in der nächsten Saison ohne Köln, Hoffenheim und Gladbach schwächer sein. Eine Chance für Mainz 05 - auch ohne Klopp.
Verfasst von: Mainzer105 Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 07:45
***** Damit beende ich den Ordner für dieses Jahr. Die Planungen für die nächste Saison beginnen ab heute. Ich danke allen Lesern, gratuliere Köln & Gladbach zum Aufstieg. Mein Mitleid geht an Aue, Jena, Paderborn & Offenbach, denen ich einen schnellen Wiederaufstieg wünsche.

Auf ein neues, ohne Kloppo aber weiter mit Emotionen vom Bruchweg :daumenhoc ***
Verfasst von: spencer Re: Mainz 05 in der Zweiten Liga 2007/2008 - 19/05/2008 08:15
Scheen gemacht Mainzi, hab hier regelmäßig gelesen!

Kann mir Mainz ohne Kloppo noch nicht so recht vorstellen, er gehört einfach dazu! Bin gespannt wie es ohne ihn weitergeht.

Wünsche euch den Aufstieg in 2009!
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