Gruppe C

In dieser Gruppe scheint alles klar zu sein. Argentinien ist der Favorit. Sie haben seit der Copa América 2019 kein Spiel verloren und die starke Südamerika Gruppe für sich entschieden. Gegen den Weltranglistendritten werden Polen, Mexiko und Saudi-Arabien wohl nur wenig ausrichten. Die Nummer 2 in der Gruppe dürfte klar Poken sein. Das Team um Lewandowski hat Talente wie Milik und Zielinski. Damit dürfte Polen tark genug sein, um Mexiko und Saudi-Arabien zu schlagen. Die beiden anderen Teams hatten eher Pech bei der Auslosung. Saudi-Arabien hat nicht das nötige Talent, um sich zu behaupten, während Mexiko um einen seiner wichtigsten Spieler beangt. Daher liegt Argentinien an der Spitze, Polen liegt mit drei Punkten dahinter und danach Maxiko und die Saudies.

Argentinien
Argentinien ist Favorit auf den Sieg in dieser Gruppe – und gehört zu den Favoriten auf den WM-Titel. Der Argentinier Lionel Scaloni trainiert eine Mannschaft mit viel Qualität und Talent. Allerdings muss ich später noch auf die Spieler Messi, Otamendi, Paredes, Di Maria und Martinez eingehen. Dies ist das 18. Mal, dass Argentinien an der Weltmeisterschaft teilnimmt. Das Ziel ist es, die Trophäe zum ersten Mal seit 1986 in die Höhe stemmen. Die Mannschaft funktioniert: 35 Mal ungeschlagen und dabei musste Argentinien in der Qualifikation gegen starke Teams wie Brasilien und Uruguay bestehen. Brasilien schlugen sie im Finale der Copa América, als sie die erste Trophäe seit 28 Jahren gewannen.

Die Erwartungen sind hoch, aber im Gegensatz zur WM 2018 hat der Kader um Lionel Messi mehr Qualität. In 17 Qualifikationsspielen kassierte das Team nur 8 Gegentore. Das Mittelfeld ist grundsolide mit Giovani Lo Celso, Leandro Paredes und Rodrigo De Paul. Neben Messi spielen vorn Angel Di Maria und Lautaro Martinez. Nur Verletzungen können dieses Team stoppen. Doch leider ist das ihr Problem. Di Maria und Paulo Dybala verletzen sich vor der WM beide, letzterer wurde rechtzeitig fit.

Messi ist der Schlüsselspieler für Argentinien, das dürfte keine große Überraschung sein. Einer der, wenn nicht der berühmteste Fußballer musste in dieser Saison aufgrund einer Verletzung ein paar Spiele für PSG aussetzen. Wenn er aber gesund bleibt, ist er ein Kandidat, um den goldenen Schuh zu gewinnen. Die Mannschaft ist besser als die in Russland und wir alle wissen, wie Messi Fußball spielen kann. Die Erwartungen an Argentinien sind hoch und auf dem Papier kann nur Polen in dieser Gruppe mithalten. Ein Sieg in dieser Gruppe ist Pflicht und sie sollten in den Playoffs weit kommen. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir Argentinien im Finale sehen.

Saudi-Arabien

Der Franzosen Herve Renard (ehemaliger Trainer von Lille) trainiert das Team, das an seiner 6. WM teilnehmen darf. In der Qualifikation setzten sie sich gegen Australien und Japan durch, bleiben in der FIFA-Rangliste aber das zweitniedrigste Team in der WM. In den Testspielen vor der WM waren sie jedoch schwach, ohne Al-Owais, Al-Shahrani und Al-Faraj. Aber von Vorbereitungsspielen und deren Interpretation halte ich ohnehin nicht viel. Auf dem Papier kennen sich die Spieler gut, da der Löwenanteil von drei Teams in der saudi-arabischen Liga stammt. Gleichzeitig ist das aber auch einer ihrer Nachteile. Die heimische Liga kann nicht mit den großen europäischen und südamerikanischen Ligen mithalten. Böse Zungen behaupten, dass auf dem Platz bei den Saudis nicht viel mehr als ein paar Amateure stehen.

Ihr wichtigster Spieler des Teams ist Salem Al-Dawsari. Der Flügelspieler könnte auf der linken Seite für Ärger sorgen und in der Qualifikation traf er in sechs Spielen in Folge. Der 31-Jährige ist mit seinen 66 Einsätzen einer der erfahreneren Spieler. Saudi-Arabien könnte in dieser Gruppe leicht zum Punktelieferant werden. Sie haben nicht das Niveau, mit dem Polen und Argentinien mitzuspielen. Torhüter Mohammed Al-Owais wird wahrscheinlich einige harte Spiele haben, wenn er gegen Weltklassespieler wie Lewandowski und Messi antritt. Vielleicht können sie gegen Mexiko punkten, aber viel mehr als 1 Punkt sehe ich hier nicht.

Mexiko

Mexiko spielt bereits die 17. Fußballweltmeisterschaft! Allerdings liefen die Turniere nach den 1970er und 80er-Jahren immer eher enttäuschend ab. Auch wenn Sie 2018 in Russland Deutschland mit 1:0 besiegten, aber ansonsten standen wenig große Erfolge zu Buche. Seit Gerardo Tata das Team 2019 übernahm, gewannen sie mit ihm die Trophäe im CONCACAF Gold Cup, aber 2021 verloren sie gegen den Rivalen USA. Tata hat einen offensiven Stil mit seiner südamerikanischen Tiki-Taka-Taktik, bei der es um schnelle Pässe und offensives Spiel geht. Das könnte Mexiko vor Herausforderungen stellen, da sich Raul Jimenez mit einer Verletzung herumplagt. Es bleibt abzuwarten, ob er von Beginn an mitspielen kann.

Mexiko qualifizierte sich hinter Kanada als guter Zweiter in der Qualifikation und sie schlugen ihren Rivalen USA. Sie gehen mit einem erfahreneren Team in das Turnier, in dem fast jeder Spieler schon einmal bei einer WM spielte. Aber vom Personal finde ich, dass das eines der schwächeren mexikanischen Teams der letzten Jahre und Jahrzehnte ist. Es fehlt auch an guten Talenten, die in die Mannschaft drängen würden, und generell fehlt die Kreativität im Spiel. Hirving Lozano ist dabei eindeutig ein Schlüsselspieler für Mexiko. Die Fans hoffen und erwarten, dass Mexiko Deutschland in Russland schlagen kann, aber ich bezweifle das stark. Mexiko kann zwar überraschen, aber in Mexiko neigen sie auch schnell dazu, die Messlatte für Turniere zu hoch zu legen. Ohne Verletzungen kann Mexiko aber als kleiner Außenseiter gelten, unterschätzen sollte die Deutschland sie nicht. Auf dem Papier sind sie aber nicht gut genug, um diese Gruppe zu überleben.

Polen

Polen bestreitet seine 9. Weltmeisterschaft. Sie gewannen bisher noch keinen Titel, belegten aber zweimal den dritten Platz (1974 und 1982). Allerdings haben die Polen eine gute Mannschaft und alle erwarten, dass sie aus der Gruppe kommen. Trainer Czeslaw Michniewicz überrascht gerne und nutzt die Breite des Kaders aus. Das zeigt sich an all den Systemen, die er bereits spielen ließ: 3-5-2, 3-4-3, 5-3-2, 4-5-1 und 4-3-3. Gegen so unterschiedliche Teams wie Saudi-Arabien und Argentinien kommt ihnen das natürlich zugute. Gegen die Saudis könnten daher einige Tore fallen. Apropos Tore, natürlich bekommt Lewandowski viel Aufmerksamkeit in Polen, es könnte sein letztes gro0ßen Turnier werden. Auf Vereinsebene schießt er seine Tore für Barcelona und spielt somit stets auf einem hohen Niveau.

Über Lewandowski brauche ich nicht mehr zu viel sagen, daher konzentriere ich mich noch auf andere Spieler. Piotr Zielinski aus Neapel wird zweifellos ein wichtiger Spieler für Polen sein. Wenn Lewandowski alle Verteidiger von Saudi-Arabien und Mexiko mitzieht, rückt Zielinski in den Fokus. Vier Tore und sechs Vorlagen in seinen letzten 14 Einsätzen für Neapel können sich sehen lassen. Polen hat eine gute Mannschaft, die in dieser Gruppe gut abschneiden sollte, aber sie haben auch Schwächen. Einer von ihnen ist der Trainer, der seit diesem Jahre für Polen auf der Bank sitzt. Weiterhin hat Polen nicht die beste Statistik gegen große Mannschaften. Bei den letzten Europameisterschaften belegten sie mit nur 1 Punkt den letzten Platz in der Gruppe. Und bei der Weltmeisterschaft in Russland 2018 waren sie auch nur Letzter in ihrer Gruppe. Außerdem hatten sie in der Qualifikation Glück, da sie hinter England landeten und sich anstelle Russland qualifizieren konnten. Warum Russland nicht mit dabei ist, dürfte klar sein.


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