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Kreiszeitung 01.02.2008

Wolters großer Frust, Gomez’ böser Verdacht


Nach dem Pokal-Aus der Amateure beklagt der Trainer: "Da wäre auch ein Sieg möglich gewesen"

BREMEN (csa) Natürlich hätte Thomas Wolter stolz und auch ein bisschen glücklich sein können. War er aber nicht. Nach der 2:3 (0:3)-Pokal-Niederlage der Werder-Amateure gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart kämpfte der Bremer U 23-Trainer vergeblich gegen die negativen Gefühle. "Auch wenn jetzt von allen Seiten die Glückwünsche für eine gute Leistung kommen, überwiegen bei mir doch Frust und Trauer", seufzte Wolter. Sein Team hatte den Favoriten zwar mächtig geärgert, aber eben nicht zu Fall gebracht hat. Und das wurmte den Coach: "Mit ein wenig mehr Konzentration wäre auch ein Sieg drin gewesen."

Zwischen der 29. und 43. Minute waren seine Jungs aber von der Rolle und kassierten prompt drei Gegentreffer - jeweils durch Nationalstürmer Mario Gomez. Die Aufholjagd nach der Pause - Marc Heider (57.) und Dominic Peitz (71.) trafen - war zwar aller Ehren wert, am Ende aber nutzlos. Immerhin nahm Wolter für seine Mannschaft in Anspruch: "Wäre das Spiel noch fünf Minuten länger gegangen, hätten wir den Ausgleich noch geschafft."

Hätte, wenn und aber zählte jedoch nicht. Werder II ist wie Werder I ausgeschieden, kann sich aber immerhin mit einem Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs trösten. Denn die Bremer waren die letzte "zweite Mannschaft", die jemals ein DFB-Pokal-Match bestritten hat. Ab der kommenden Saison sind die Reserve-Teams vom Wettbewerb ausgesperrt.

Das ärgert zwar die Bremer, freut aber den VfB Stuttgart. Mit der Bremer Gastfreundschaft (Warmlaufen auf einem Trainingsplatz, Umziehen in Mini-Kabinen) waren die Schwaben am Mittwochabend nämlich gar nicht zufrieden gewesen. "So geht man nicht mit Gästen um", mäkelte Sportdirektor Horst Heldt. Und Dreifach-Torschütze Gomez fauchte: "Ich glaube, man wollte uns hier verarschen." Doch dem sei nicht so gewesen, beteuerte neben Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer ("Alles war im Vorfeld so mit dem VfB abgesprochen") auch Werder-Sportdirektor Klaus Allofs: "Das sollte keine Schikane sein. Wir wollten nur unseren frisch verlegten Rasen schonen."

Cheftrainer Thomas Schaaf fehlte für die Aufregung ohnehin jedes Verständnis: "Bei dem, was wir selbst manchmal im Pokal für Verhältnisse vorfinden, sollen die Stuttgarter besser froh sein, dass bei uns alles so schön war." Dass er dabei an das Bremer Pokal-Aus beim FC St. Pauli vor zwei Jahren dachte, ist zwar nur ein Verdacht. Aber ein sehr begründeter. Werder musste damals auf Schnee und Eis spielen - und verlor. Schaaf erschien anschließend wutschnaubend zur Pressekonferenz und fand hinterher keinen Weg nach draußen. Der Ausgang war durch Rettungskräfte, die einen kollabierten St. Pauli-Fan versorgten, versperrt. Und als der Werder-Coach durch die Fenster flüchten wollte, ließen die sich nicht öffnen.

Derlei ist VfB-Trainer Armin Veh in Bremen nicht passiert. Konnte auch nicht, weil er aus Protest über die Umstände erst gar nicht zur Pressekonferenz erschienen war. Was für ihn im Übrigen keine Folgen haben wird. In den Durchführungsbestimmungen für den DFB-Pokal findet sich keine Regel zur Anwesenheitspflicht bei Pressekonferenzen.

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Kreiszeitung 01.02.2008

Reicht die Zeit für Diego?


BREMEN (csa) Am Sonntag geht’s los: Bundesliga-Wiederbeginn für Werder Bremen. Der VfL Bochum kommt an die Weser, und die bange Frage lautet: Reicht die Zeit bis dahin für Diego, um sich die nötige Fitness für einen Einsatz über 90 Minuten zu holen? "Ich mache alles, trainiere sogar mehr als die anderen. Der Rest liegt beim Trainer", sagt der Bremer Spielmacher, der nach seiner Rückkehr aus Brasilien eigentlich der Meinung gewesen war, hundertprozentig fit zu sein. Werder-Coach Thomas Schaaf setzte seinen Regisseur beim Pokal-Aus in Dortmund trotzdem erst auf die Bank. Was zeigt: Zwischen Coach und Spieler gab es unterschiedliche Auffassungen, was 100 Prozent Fitness wirklich sind. Bahnt sich da etwa Ärger an? Diego sagt’s so: "Das klären wir zwischen uns, das ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht." Thema abgehakt? Ja, meint der 22-Jährige: "Ich sehe da kein Problem." Bis Sonntag will er sich in Spezialübungen den "letzten Tick Spritzigkeit" holen: "Und dann entscheidet der Trainer, ob ich gegen Bochum von Anfang an spiele."

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Kreiszeitung 01.02.2008

Löw lässt Borowski zu Hause


BREMEN (csa) Das DFB-Aufgebot ist raus, doch Tim Borowski fehlte gestern auf der Liste. Der Bremer Mittelfeldspieler wurde - obwohl gesund - von Bundestrainer Joachim Löw nicht für das Länderspiel am kommenden Mittwoch in Wien gegen Österreich nominiert. Knapp vier Monate vor der EM ist das ein schlechtes Zeichen. Und möglicherweise die Quittung für Borowskis mäßige Leistungen in der Hinrunde? "Nein", meint der 27-Jährige, "zuerst war ich auch verdutzt, als mir Joachim Löw am Telefon mitgeteilt hat, dass ich nicht dabei bin. Aber dann hat er mir erklärt, dass er meine Leistungen schätzt." Vielmehr sei es wohl Löws Absicht, lange verletzten Spielern wie Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger Einsatzminuten zu schenken, mutmaßt Borowski: "Deshalb kann ich die Entscheidung gut akzeptieren." Allerdings bekam auch Nationalmannschafts-Neuling Jermaine Jones (FC Schalke) den Vorzug vor dem Bremer. Dennoch will sich Borowski öffentlich keine Sorgen um sein EM-Ticket machen: "Beim nächsten Mal bin ich wohl wieder dabei."

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Kreiszeitung 01.02.2008

Furchtlose Bremer verpflichten Mesut Özil


Vertrag bis 2011, fünf Millionen Euro Ablöse / Der schlechte Ruf interessiert nicht

Von Carsten Sander

BREMEN In Carlos Alberto hat Werder Bremen einen Problem-Profi gerade nach Brasilien verschoben. Gestern schnappte sich der Bundesliga-Zweite Mesut Özil. Das Mittelfeld-Talent wechselt mit sofortiger Wirkung von Schalke 04, wo er schwer in Ungnade gefallen war, an die Weser. Der 19-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011. Doch der Transfer wird rund ums Weserstadion eher kritisch gesehen, denn bejubelt. Die Fans tuscheln, dass sich Werder nun das nächste Problem ins Haus geholt hat.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Bremer Verantwortlichen das ganz anders sehen. So lobpreist Trainer Thomas Schaaf die fußballerischen Qualitäten des deutschen U 21-Nationalspielers ("Technisch stark, kombinationssicher") und wischt alle Bedenken erstmal zur Seite. "Mesut Özil ist ein junger, sehr interessanter Spieler. In den Gesprächen mit ihm haben wir einen Jungen kennen gelernt, der seine Ideen hat und weiß, was er will."

Genau diese Eigenschaft führte auf Schalke zum großen Zerwürfnis. Der Club wollte mit Özil vorzeitig den Vertrag verlängern, bot mit 1,5 Millionen Euro ein stattliches Jahresgehalt. Doch Özil lehnte (nach angeblich zuvor mündlich getätigter Zusage) ab und bekam das wenig ehrenvolle Etikette des geldgierigen Jungprofis angeklebt. S04-Coach Mirko Slomka bezeichnete ihn als von Berater Reza Fazeli und Vater Mustafa "ferngesteuert". Und obwohl sich Özil öffentlich wehrte ("Eine schmutzige Kampagne, eine Frechheit"), hängt ihm diese Geschichte nun nach.

Ob zurecht oder nicht - wer wisse das schon, meint Schaaf und erklärt: "Wir wollen doch, dass Spieler ihre Eigenarten haben. Uns geht’s nicht darum, ob einer schwierig oder pflegeleicht ist im Umgang." Auf die sportlichen Leistungen käme es an. Und die seien bei Özils bisherigen 30 Bundesliga-Auftritten "sehr ansprechend" gewesen, meint Schaaf: "Jeder Fachmann bestätigt sein Talent."

Deshalb hat Werder auch zugeschlagen. Allerdings nicht so kurzentschlossen, wie es den Anschein hat. Das Bremer Bemühen, den gebürtigen Türken zu verpflichten, wurde zwar erst vorgestern bekannt, "aber unser Interesse besteht schon seit längerer Zeit", berichtet Sportdirektor Klaus Allofs. Mit dem Spieler sei man sich schnell einig geworden, die Feilscherei um die Höhe der Ablöse dauerte allerdings bis gestern Nachmittag. Geschätzte fünf Millionen Euro müssen die Bremer nun an Schalke 04 überweisen. Gegen 19.00 Uhr - und damit fünf Stunden vor Ablauf der Transferfrist - unterschrieb Özil seinen Dreijahresvertrag.

Wieviel er nun bei Werder pro Saison verdient, ist nicht bekannt. Für Klaus Allofs ist jeder ausgegebene Cent aber eine "Investition in die Zukunft. So sehen wir den Transfer." Mit der Verletzung von Torsten Frings sowie den Abgängen von Leon Andreasen (FC Fulham) und Party-Granate Carlos Alberto (FC Sao Paulo) habe die Verpflichtung "nicht unmittelbar" zu tun, so Allofs: "Wir glauben, dass Mesut auf Dauer eine sinnvolle Verstärkung für unsere Mannschaft darstellt."

Özil, der bis Mittwoch auch mit Hannover 96 und dem VfB Stuttgart in Verhandlungen gestanden hatte, entschied sich natürlich aus rein sportlichen Gründen für Werder - wie es halt immer so ist. Er freut sich auf die "sportliche Herausforderung" und ist glücklich über die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich in Bremen bieten: "Viele Spieler haben sich hier verbessert. Werder gehört zu den Topclubs in Deutschland, ist immer oben mit dabei. "

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Weser-Kurier 01.02.2008

Auf den letzten Drücker


Werder legt eine falsche Fährte - und angelt sich im letzten Moment das begehrte Schalker Talent Mesut Özil

Von Olaf Dorow

BREMEN. Es ist noch nicht allzu lange her. Man fragte Manager Klaus Allofs, ob Werder am Schalker Talent Mesut Özil interessiert sei. Özil geriet zum Jahreswechsel auf den Markt. Der Klub und die Fraktion aus Spieler, Spielervater, Spielerberater hatten sich hoffnungslos zerstritten. Allofs verneinte ein Interesse. Gestern hat Werder Mesut Özil verpflichtet, und zwar ab sofort.

Özil ist 19 Jahre jung, Mitglied der deutschen U-21-Auswahl und wird in der Branche so hoch gehandelt wie nicht sehr viele 19-jährige Profis. In den letzten Woche wurde das Stuttgarter sowie das Hannoveraner Begehren ruchbar. Mit dem VfB soll sich der talentierte offensive Mittelfeldspieler sogar schon einig gewesen sein. Nur die Vereine konnten sich nicht auf eine Ablösesumme verständigen, so heißt es.Werder konnte es, wenn auch auf den letzten Drücker. Gegen halb zwölf am Mittag, so teilte Allofs eine Stunde später mit, sei der Spieler gestern auf der Transferliste registriert worden. Für einen sofortigen Wechsel musste das bis spätestens zwölf Uhr geschehen. Zwölf Stunden später wurde dann das Transferfenster für ein halbes Jahr geschlossen. Um 18.57 Uhr meldete die Werder-Homepage, dass Mesut Özil in Bremen einen Vertrag bis 2011 erhält.

Telefonisch hatten am Nachmittag Allofs und sein Schalker Kollege Andreas Müller Einigkeit über die Ablösesumme erzielt. Im Raum standen zunächst fünf Millionen Euro plus eine Aufstockung von einer Million, sollte Özil Länderspiele für die A-Auswahl absolvieren. Vermutlich sank der Grundbetrag auf etwas mehr als vier Millionen, die Länderspiel-Prämie könnte jedoch auf rund anderthalb Millionen gestiegen sein.

"Unser Interesse besteht seit längerem", sagte der Klaus Allofs gestern und ließ damit durchblicken, wie nah an der Wirklichkeit so mancherlei Aussagen im Transfergeschäft sind. Man könne "nicht immer alles nach außen kehren", meinte Allofs. Er sei froh gewesen, dass die Öffentlichkeit sich nach Stuttgart und Hannover wandte, aber nicht nach Bremen. So konnten die Werderaner abseits der falschen Fährte mit dem Spieler, mit dessen Vater Mustafa und dessen Berater Reza Fazeli sprechen. Werder angelte sich den begehrten Spieler - und stach dann die konkurrierenden Vereine aus.

Vater Özil und Berater Fazeli hatten eine tragende Rolle in jener kantigen Geschichte gespielt, an deren Ende Schalke sein Talent nicht mehr haben wollte. Der königsblaue Klub, bei dem Özil bis 2009 unter Vertrag stand, bot zur Weihnachtszeit eine Vertragsverlängerung an, gewürzt mit einer fetten Anhebung des Gehalts. Bei Ausschöpfung aller Prämien wären rund 1,5 Millionen per anno zusammen gekommen. Man kann sich das genau ausrechnen, wenn man die entsprechende Ausgabe der Bild-Zeitung liest. Dort landete das vertrauliche Papier mit der Gehaltsofferte. Mustafa Özil und Reza Fazeli witterten Verrat. Schalke wies den Verdacht, das Papier lanciert zu haben, von sich. Seitdem rätselte man, ob wömöglich eine Hakelei zwischen Spielerberatern Schuld an allem sein könnte. Jedenfalls blieb nur ein zerschnittenes Tischtuch übrig und den jungen Kicker begleitete fortan der Ruf, geldgierig zu sein.

Werder hatte in den letzten Jahren viele Leistungsträger gen Schalke ziehen lassen (Rost, Krstajic, Ailton, Ernst). Jedesmal hieß es dabei, Schalke habe die Bremer Leistungsträger mit Geld zugeschüttet. Nun holt Werder jemanden, den sich der Deutsche Meister aus Stuttgart nicht leisten kann. Jemanden, dem mit 19 ein Millionenvertrag auf Schalke angeblich zu wenig ist? "Wenn wir das so beurteilt hätten, dann hätten wir uns nicht damit beschäftigt", sagt Allofs. Von der Özil-Fraktion heißt es, sie habe der sportlichen Perspektive auf Schalke nicht recht getraut.

Zu seinem neuen Verein sagte Mesut Özil gestern: "Ich sehe für mich bei Werder die beste Möglichkeit, mich weiter zu entwickeln." Werders Trainer Thomas Schaaf sagte: "Mit ihm sind wir im Mittelfeld noch variabler." Er freue sich auf die Zusammenarbeit. Es wäre nicht das erste Mal, dass unter Schaaf ein Talent gedeiht, das andernorts ein Problem darstellte. So wie es auch nicht das erste Mal war, dass Werder einen Transfer in aller Stille abwickelte.

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Weser-Kurier 01.02.2008

"Das ist eine Katastrophe für den Fußball"


Nach dem Pokal-Aus von Werder II schimpft Trainer Wolter über die Regel mit dem passiven Abseits

Von Stefan Freye

BREMEN. Gut geschlafen hat Thomas Wolter ja nach dem Pokal-Achtelfinalspiel von Werder II gegen den VfB Stuttgart. Nur die gewünschte Folge der Nachruhe wollte sich einfach nicht einstellen. "Du stehst auf und hast trotzdem verloren", sagte der Trainer gestern Morgen. Es machte sich noch keine richtige Freude über die starke Leistung beim 2:3 (0:3) gegen den deutschen Meister breit.

Weder beim Trainer noch bei den Spielern. Die waren nach dem Spiel vielleicht zufrieden, dass sie über weite Strecken die bessere Mannschaften stellten. Doch am Ende überwog auch bei den Hauptdarstellern des finalen Pokalauftritts der Frust über die verpasste Chance. "Allerdings ist er nach diesem Spielverlauf etwas geringer", fand Max Kruse. Dass man die Niederlage kaum als leistungsgerecht bezeichnen kann, wirft jedoch auch eine Frage auf: Warum hat Werder II eigentlich verloren, wenn man doch deutlich mehr vom Spiel hatte? "Mario Gomez, er hat den Unterschied gemacht", findet Thomas Wolter.

Er hätte den Stürmer gern vor einigen Jahren aus Ulm in die Bremer B-Jugend gelotst und hatte damals sogar einen Freund zur Familie des Talentes geschickt, um für Werder zu werben. Vergeblich, Gomez ging nach Stuttgart und lieferte am Mittwochabend eine "Lehrstunde in Sachen Handlungsschnelligkeit", wie Wolter nach dem Spiel meinte. Aus heiterem Himmel, gerade als Stuttgart es dringend benötigte, war der Nationalstürmer nämlich da und sorgte mit drei Toren zwischen der 29. und 43. Minute für die Vorentscheidung. Auch gestern war allerdings noch nicht endgültig zu ermitteln, ob der dritte Treffer nicht zu Unrecht Anerkennung fand.

Schließlich hatte sich Bastürk aus deutlicher Abseitsposition auf den Weg zum Bremer Tor gemacht, brach nach einigen Metern jedoch ab ohne den Ball zu berühren und ließ dem nachrückenden Gomez den Vortritt. Der Torschütze hatte beim Steilpass von Hitzlsperger nicht Abseits gestanden, und doch waren sich später nahezu alle einig: Bastürk befand sich schon deshalb nicht im passiven Abseits, weil er dem Ball zunächst einige Meter nachgejagt war.

"Da kann man den Schiedsrichtern überhaupt keinen Vorwurf machen, das ist einfach eine Scheiß-Regel und eine Katastrophe für den Fußball", fand Wolter denn auch deutliche Worte für das passive Abseits.Was sonst zu ständigen Diskussionen führt, weil es offenbar keine einheitliche Auslegung zulässt, brach den Bremern am Mittwoch das Genick. "Das dritte Tor war entscheidend", meinte Thomas Wolter, ohne seine Spieler jedoch aus der Pflicht zu entlassen: "Mario Gomez läuft zum Ball und wir bleiben geschlossen stehen." Es lief eben doch nicht alles wie gewünscht am Mittwoch, sonst hätten die Bremer ja auch gewonnen. Für die kommenden Aufgaben, den Alltag in der Regionalliga, nehmen die Spieler aber eine Menge positiver Dinge mit. "Hut ab, wie die Mannschaft zurückgekommen ist", wies etwa Martin Harnik auf das Comeback in der zweiten Hälfte hin.

Vor der Pause war jedem Bremer noch von weitem der Schock anzusehen: Eine halbe Stunde lang hatten sie den deutschen Meister im Griff gehabt, und dann stand es plötzlich 0:3. Doch wie selbstverständlich fand Werder II nach der Halbzeit wieder zu seinem Spiel, erspielte sich ein Übergewicht und auch die ein oder andere Torchance. Dabei reagierten die Youngster nach Überwindung der Schockstarre ausgesprochen selbstbewusst auf den Rückstand. "Wir wollten einfach weiter unseren Fußball spielen", beschrieb Max Kruse die ebenso einfache wie effektive Taktik.

Dass sie am Ende nicht ganz aufging, war eher unglücklich als wirklich verdient. Martin Harnik hatte deshalb noch einen Tipp für seine Mitspieler: "Eigentlich brauchen wir nicht traurig zu sein."


Zuletzt bearbeitet von Lippo; 01/02/2008 17:19.
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01.02.2008, 18:38 Uhr News

Mesut Özil: Selbstbewusster Lehrling mit klaren Zielen


Er ist gekommen, um ganz neu anzufangen. Das machte Mesut Özil am Freitagmittag während seiner offiziellen Vorstellung ganz schnell deutlich. Fragen zu seiner Vergangenheit bei Schalke 04 wollte er nicht beantworten. "Ich möchte einen Schlussstrich darunter ziehen und mir hier ein neues Image aufbauen", so der 19-Jährige der zuletzt nicht glücklich bei seinem ehemaligen Verein war, die Stadt aber nur sehr ungern verließ. "Das ist schon schwer für mich. Ich bin in Gelsenkirchen geboren und habe dort noch meine gesamte Familie und viele Freunde."

Mögliches Heimweh wird er aber schnell überwinden. In Bremen soll ihm dabei die Konzentration auf seine sportliche Weiterentwicklung helfen. "Ich weiß, dass ich hier sehr gut aufgenommen werde. Und ich weiß, dass sich bei Werder viele junge Spieler entwickelt haben. Das möchte ich auch. Ich habe mich vor meinem Wechsel mit Fabian Ernst über Werder unterhalten und nur positives gehört."

Mesut Özil sieht sich als Lehrling, aber als sehr ehrgeiziger Lehrling, der von den neuen Kollegen viel lernen, mit ihnen aber auch schnellstmöglich auf dem Platz stehen will. "Diego ist ein perfekter Spieler, genau so wie Torsten Frings. Da kann ich mir sicher sehr viel abschauen. Ich weiß aber auch, was ich kann und möchte das schnell umsetzen. Ich will hier Stammspieler werden. Ich kann vorn rechts, links oder in der Mitte spielen, da bin ich vielseitig einsetzbar", so der hohe Anspruch des deutschen U 21-Nationalspielers, der schon am Sonntag gegen Bochum sein Debüt geben könnte. Cheftrainer Thomas Schaaf bestätigt, dass er im Kader für die Partie stehen wird. "Wir werden dafür sorgen, dass er gegen Bochum spielberechtigt sein wird. Er hat sich schon mit unserem System beschäftigt und wir trainieren bis dahin noch."

Nur wenige Stunden später stand Özil dann auch schon mit den neuen Kollegen auf dem Platz. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer hinterließ er einen guten ersten Eindruck. "Das Training war sehr gut. Es hat mir viel Spaß gemacht", so das bescheidene erste Statement des Neu-Werderaners. Der erste Schritt in die Zukunft ist für ihn getan.

Einige seiner neuen Kollegen konnte Mesut Özil aber noch nicht kennen lernen. Es fehlten Ivan Klasnic (Fußverletzung), Petri Pasanen (Leistenprobleme), Pierre Wome (Leistenprobleme), Torsten Frings (Knieverletzung). Sebastian Boenisch (Reha nach Knie-Operation), Clemens Fritz (Reha nach Leisten-Operation), Peter Niemeyer (Sprunggelenksverletzung) und Amaury Bischoff (Reha) absolvierten individuelle Traininseinheiten.

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02.02.2008, 17:20 Uhr News

Pasanen und Özil dabei - Klasnic fällt aus


Beim Abschlusstraining am Samstag kehrte Petri Pasanen zurück zur Mannschaft. Nachdem der finnische Nationalverteidiger mit Leistenproblemen unter der Woche pausiert hatte, berief ihn Cheftrainer Thomas Schaaf in den Kader für das Bundesligaspiel am Sonntag gegen den VfL Bochum.

„Ich bekomme hier die Behandlung, die ich brauche. Ich stehe zur Verfügung“, sagte Pasanen nach der absolvierten Einheit und löst damit bei seinem Coach die Anspannung merklich. „Gott sei Dank ist Petri dabei“, zeigt sich Schaaf erfreut über die Genesung seines Akteurs, der sich, so Schaaf, „in letzter Zeit mit seinen guten Leistungen hervorgetan hat“.

Verzichten muss der Cheftrainer allerdings auf Angreifer Ivan Klasnic. Der Kroate fällt aufgrund eines Kapselrisses voraussichtlich bis zur nächsten Woche aus. Auch Klasnic` Sturmkollege Hugo Almeida steht für die Begegnung im Weser-Stadion nicht zur Verfügung. Der portugiesische Auswahlspieler erhielt in der Auswärtspartie gegen Hannover 96 am 16. Spieltag die rote Karte und wurde bis einschließlich 19. Spieltag gesperrt.

Für den Rückrundenauftakt hat Cheftrainer Thomas Schaaf deshalb folgenden Kader nominiert: Wiese, Vander, Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tosic, Owomoyela, Baumann, Borowski, Diego, Jensen, Özil, Kruse, Vranjes, Schindler, Harnik, Hunt, Rosenberg.

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02.02.2008, 18:47 Uhr News

Diegos Traumschuss ist "Tor des Jahres 2007"


Diego, immer wieder Diego. Werders Brasilianer räumt weiter Pokale und Auszeichnungen ab. Am Samstag wurde bekannt, dass der 22-Jährige als erster Werderaner der Klubgeschichte das "Tor des Jahres" erzielt hat. Der Treffer aus 63 Metern zum 3:1 gegen Alemannia Aachen am 20.04.2007, der bereits zum "Tor des Monats April" gewählt wurde, setzte sich mit 19,34 Prozent der abgegebenen Stimmen souverän gegen die anderen Kandidaten durch. Auf Platz zwei landete Christoph Preuß (Eintracht Frankfurt /10,95 Prozent) mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen Bayern München im März. Dritter wurde der Franzose Franck Ribery (FC Bayern München / 10,77 Prozent), der per Hacke den 1:1-Ausgleich in der Partie beim VfL Bochum (2:1) im Oktober markierte.

Diego verwies auch "das Tor des Monats November" auf die weiteren Plätze. Diesen Treffer, ein wundervoller Heber gegen den Karlsruher SC, hatte er auch erzielt.

Die ARD-Sportschau schaltete am Samstagabend direkt ins Mannschaftshotel der Bremer, um den Preisträger zu befragen. Zu Moderator Reinhold Beckmann sagte Diego glücklich: "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie ist wie die anderen etwas ganz besonderes für mich." Hinter den Kulissen fügte der Brasilianer an: "Das war sicher eines der schönsten Tore meiner Karriere. Ich denke gern an diese Szene zurück."

In den 20 Monaten, die Diego bei Werder unter Vertrag stand, erhielt er schon mehrere Auszeichnungen und gewann zahlreiche Umfragen. Neben den beiden "Toren des Monats" wurde er bereits fünf Mal "Fußballer des Monats" (August 2006, Oktober 2006, Dezember 2006, September 2007, Dezember 2007) und in der Winterpause von den Bundesliga-Kollegen zum besten "Spieler der Hinrunde" gekürt. Kein Wunder, führte er doch zur Saison-Halbzeit die Torjäger- und Topscorer-Tabelle der Bundesliga an. Als ob ihm das nicht reicht, holt er sich in regelmäßigem Abstand die Auszeichnung zum "Citibank Man of the Match", die bei Werders Heimspielen von den Journalisten vergeben wird.

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04.02.2008, 18:58 Uhr News

Schlimmer Auftakt: 1:2 gegen Bochum, Naldo sieht Rot


Werder Bremen hat einen Rückrundenstart hingelegt, wie er missglückter nicht hätte sein können. Gegen den VfL Bochum verlor der Tabellenzweite ein über weite Strecken überlegen geführtes Spiel mit 1:2 (1:0). Dazu wurde auch noch Innenverteidiger Naldo nach einer Notbremse mit glatt Rot vom Platz gestellt. Die Grün-Weißen hatten Spiel und Gegner zwar so gut wie immer fest im Griff, fanden aber kaum die Lücken für gute Chancen. Daniel Jensen sorgte kurz vor der Pause dennoch mit einem schönen Rechtsschuss für das verdiente 1:0 (44.). Nach der Pause kam Bochum stärker unter Druck, dann aber durch ein irreguläres Tor durch Auer zum Ausgleich. Vorbereiter Ono hatte meterweit im Abseits gestanden. Kurz darauf flog Naldo vom Platz und Yahia köpfte den VfL in der 84. Minute sogar noch zum glücklichen Sieg.

Bei Werder lief Diego wieder von Beginn an auf, Aaron Hunt ersetzte den verletzten Ivan Klasnic im Sturm, sonst stand die gleiche Elf auf dem Platz wie im Pokal in Dortmund. Der Gast aus Bochum trat mit seinem neuen Rauten-System an, von den Neuzugängen begann nur Mimoun Azaouagh. Auch wenn die neue Taktik auf dem Papier offensiver aussieht als die alte, der VfL suchte sein Heil von Beginn an in der Defensive, vom Start weg war Werder Herr im Hause. Für echte Torgefahr fehlten den Bremern jedoch sehr lange die nötige Inspiration und die Präzision bei den entscheidenden Pässen. Die ersten Vorstöße – Borowski-Eingabe in Minute 4 und zwei Schüsse von Rosenberg (10.) und Diego (16.) – blieben harmlos.

Wiese rettet stark – gegen Naldo!

Die lauernden Bochumer sorgten da für mehr Aufregung. Ihr erster Vorstoß brachte ihnen sogleich eine Ecke ein. Die wurde kurz ausgeführt und von Azaouagh flach in die Mitte geschlagen; der Versuch zu klären missriet Naldo völlig, seinen Querschläger löffelte Tim Wiese reaktionsschnell noch irgendwie übers Tor (17.). Das war nach einem eher schläfrigen Beginn der Auftakt für einige Aufregung. Endlich konnten die Grün-Weißen mal das enge Bochumer Defensivnetz durchdringen, der fleißige Aaron Hunt setzte sich auf der rechten Strafraumseite schön durch, flankte mit links an den Fünfmeterraum und fand dort Diego. Dessen klugen Abschluss gegen seine Laufrichtung konnte Lastuvka im Fallen aber stark parieren (23.). Eine Minute später versuchte sich Petri Pasanen mal aus 25 Metern, Lastuvka wehrte nach vorn ab, Diegos Nachschuss wurde jedoch rechtzeitig geblockt. Auf der Gegenseite konnte Per Mertesacker nach einem Konter Topscorer Sestak nicht halten, der schoss aber aus spitzem Winkel rechts vorbei (26.).

Konter wie dieser bestimmten jetzt das Bild, für planvolles Kombinationsspiel war einfach nicht genug Platz bei 21 Männern in der Bochumer Hälfte. In der 32. Minute hatte "Merte" wieder das Nachsehen gegen die ausschwärmenden Gäste, diesmal verhinderte Wiese einen Sestak-Treffer aus ähnlicher Position. Im Gegenzug spielten Borowski, Rosenberg und Baumann schön Hunt im Strafraum frei, der den Ball aber nicht über den VfL-Keeper gelupft bekam (33.). Wieder auf die andere Seite: Diesmal unterband der heraus gelaufene Wiese rechtzeitig einen Sestak-Vorstoß – der Slowake zog aber durch und trat Werders Schlussmann hart aufs Knie, Wiese konnte weiterspielen (36.). Eine beispielhafte Szene: Es war kein schönes Spiel, bestimmt von vielen Fouls und Fehlpässen. Immerhin, kurz vor der Pause drängte Werder nochmal auf die Führung. Aaron Hunt scheiterte mit seinem Schuss aus 18 Metern noch (rechts vorbei, 41.). Dann aber flankte er nach kurzer Ecke von links in den Strafraum, der Ball trudelte durch die Menge und landete bei Daniel Jensen. Der Däne nahm in halbrechter Position Maß und jagte die Kugel leicht abgefälscht in den entlegenen Winkel – endlich das verdiente 1:0 (44.)!

Nichts Neues nach dem Wechsel, bis . . .

Nach der Pause änderte sich nix: Werder blieb am Drücker. Ein abgefälschter Freistoß von Naldo war der erste Aufreger, Lastuvka hielt (48.). Dann wieder zwei Bremer Möglichkeiten im Doppelpack. Diego spielte einen Freistoß kurz zu Jensen, der Rosenberg perfekt in den Strafraum schickte. Dessen Eingabe verpasste Mertesacker allerdings, frei im Fünfer stehend (57.). Nur Sekunden später eine ähnliche Situation: Diesmal kam der Pass vom sonst unauffälligen Diego, Hunt war links im Strafraum durch, seinen Abschluss konnte Lastuvka mit den Füßen aber noch gegen die Latte lenken. Jetzt gelang es Werder sogar mal, den Gegner über Minuten im Strafraum zu fesseln.

Bochum kam bei einem seltenen Vorstoß durch Azoauaghs Schuss nach Fehler von Pasanen zu seiner ersten Gelegenheit der zweiten Halbzeit, Wiese war im kurzen Eck auf dem Posten (63.). Dann wieder Werder, aber Diegos Versuch nach Doppelpass mit Borowski wurde geblockt (66.), ein Linksschuss des großen Blonden kurz darauf strich rechts am Kasten vorbei (67.). In der gleichen Minute kam VfL-Neuzugang Shinji Ono ins Spiel, der Japaner fügte sich sofort gut ein. In Minute 68 konnte er, völlig frei im Werder-Strafraum stehend, Benjamin Auer anspielen, der ins kurze Eck zum Ausgleich verwandelte. Diesem Gegentor waren aber gleich zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichter-Teams voraus gegangen:
Auer selbst war an der Strafraumgrenze von Imhof angespielt worden und hatte da bereits im Abseits gestanden. Bei Auers Abspiel (im Duell mit Mertesacker) auf Ono hatte der Japaner mindestens einen Meter Abstand zu Werders letztem Abwehrspieler – eine glasklare Situation! Allein, der Pfiff blieb aus.

Noch zwei weitere Schocks für Grün-Weiß

Das völlig unverdiente und irreguläre Tor – ein Schock für die bisher so überlegenen Gastgeber. Und der nächste folgte sogleich. Werders Abwehr geriet unsortiert, dummerweise in dem Moment als die Bochumer Abwehr einen weiten Ball auf Sestak spielte. Naldo konnte nur hinterher laufen, hielt den Slowaken fest und sah richtigerweise die rote Karte (70.). Dennoch wollte die Schaaf-Elf den Dreier und blieb offensiv. Ein Mertesacker-Kopfball nach Jensen-Freistoß strich auch nur knapp links vorbei. Hinten wurde es nun immer brenzliger: weit vor dem Strafraum musste Tim Wiese gegen Dabrowski retten (77.). Die letzte gute Möglichkeit für Werder vergab Rosenberg, der sich (mit Hilfe des Unterarms) gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, allein vor Lastuvka aber die Nerven nicht behielt (81.). Die Quittung für erneut viel zu viele ausgelassene Chancen setzte es prompt: Einen Eckstoß von links auf den Fünfmeterraum konnte Verteidiger Anthar Yahia gegen drei Werderaner ins Tor verlängern, Tim Wiese traf hier keine Schuld (84.).

Auch ein stürmender Per Mertesacker, gegen den sich die Bochumer in den Schlussminuten im Luftkampf immer wieder ungestraft mit beiden Armen Platz verschaffen durften, konnte den misslungenen Start in die Rückrunde nicht mehr verhindern. Der VfL freut sich über drei extrem glückliche Punkte und den ersten Sieg im Weser-Stadion im 31. Anlauf.

von Enrico Bach



Werder Bremen: Wiese – Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tošić – Baumann, Borowski, Jensen, Diego – Rosenberg, Hunt; auf der Bank: Vander, Schindler, Harnik, Owomoyela, Özil, Vranjes, Kruse

VfL Bochum: Lastuvka – Maltritz, Pfertzel, Bönig (88. Drsek), Yahia – Dabrowski, Imhof, Zdebel (76. Schröder), Azaouagh (67. Ono) – Sestak, Auer; auf der Bank: Renno, Meichelbeck, Mieciel, Fuchs

Tore: 1:0 Jensen (44.), 1:1 Auer (68.), 1:2 Yahia (84.)

gelbe Karten: Zdebel, Dabrowski, Imhof – Jensen, Borowski

rote Karte: Naldo (70., Notbremse)

Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)

Weser-Stadion: 37.149 Zuschauer

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04.02.2008, 21:32 Uhr News

Schieri entschuldigt sich, Werder packt sich an eigene Nase


Wie konnten die Grün-Weißen dieses Spiel noch aus der Hand geben? Sie hatten die Partie dominiert. Sie sind in Führung gegangen und haben in der zweiten Hälfte nicht nachgelassen. Die statistischen Werte sprechen Bände: Torschüsse 20:8, Flanken 40:15, Ballbesitz 68%:32%, gewonnene Zweikämpfe 54%:46%.

Und dann kam die Szene in der 67. Minute. Benjamin Auer passt den Ball auf den drei Meter abseits stehenden Shinji Ono, der gibt die Kugel zurück, Auer schiebt ein. Staunen im Stadion, bei den Fernsehkommentatoren, bei den Zuschauern und bei Werders Spielern!

Torhüter Tim Wiese baff: "Es gibt wohl eine neue Regel, dass man auch mit abseits die Tore machen darf. Das kann ich mir nicht erklären, dass dieses Tor gegeben wird. Da brauchten wir uns auch nicht zu beschweren, wir waren alle einfach nur verblüfft." Kollege Daniel Jensen hätte dem Unparteiischen gern ein paar Takte gesagt. "Aber ich hatte schon gelb, da musste ich aufpassen." Der Däne kochte innerlich: "Wir hatten bis zu dieser Szene alles unter Kontrolle, doch dann kam Unruhe rein, die sich nach der roten Karte für Naldo noch vergrößert hat." Nicht einmal über seinen sehenwerten Treffer zum 1:0 konnte er sich freuen: "Das ist bei dem Endstand völlig egal."

Welche Bedeutung diese krasse Fehlentscheidung für den Spielverlauf hatte, machten nach der Partie die Reaktionen von Klaus Allofs und Schiedsrichter Michael Weiner deutlich. Als Werders Geschäftsführer danach befragt wurde, ob er sich um einen Punkt betrogen fühlt, antwortete er: "Wenn man es so ausdrücken möchte, dann hat uns das alle drei Punkte gekostet. Denn alles, was danach passiert ist, sind die Folgen daraus, dass wir 'A': das zweite Tor nicht schießen, und 'B': dieses Tor anerkannt wird. Diese Entscheidung ist lächerlich. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Schiedsrichter werden es sich in der Kabine im Fernsehen anschauen und nach Erklärungen suchen. Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass sie eine Lösung finden, wie sie das erklären können."

Und Klaus Allofs behielt Recht: Schiedsrichter Michael Weiner trat etwa 40 Minuten nach Abpfiff vor die WERDER.TV-Kamera und sagte: "Normalerweise entschuldigt man sich nicht für jede Fehlentscheidung, aber in diesem Fall muss ich mich bei Werder entschuldigen." Couragiert fand Weiner klare Worte für die Szene: "Das war ein klares Abseitstor. Ich übernehme die volle Verantwortung. Der Linienrichter hätte es sehen müssen. Aber ich treffe die Entscheidung. Es gibt daran nichts schönzureden. Ich werde den Abend viel darüber nachdenken. Wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte, wäre es ein normaler Abend gewesen. So ist es kein schöner Abend. Das wirkt nach."

Die alleinige Schuld wollte Werder aber nicht beim Unparteiischen abladen. Klaus Allofs ging zu dem von ihm genannten Punkt "A" seiner Analyse noch genauer ein: "Das kann noch nicht das sein, was wir in der Rückrunde spielen wollen. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir haben uns heute schwer getan, aber mit dem Führungstor hätten wir die Ruhe haben müssen, das zweite Tor nachzulegen." Cheftrainer Thomas Schaaf sieht es genau so: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir haben es verpasst, den Gegner in die Knie zu zwingen. Im Spiel nach vorn hatten wir zu viele Fehler, haben zu oft die Bälle leicht verloren. Das reicht einfach nicht. Damit bin ich nicht zufrieden."

Dass er dennoch bis zur 90. Minute keinen Spieler auswechselte, begründete der Bremer Coach so: "Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, dass das Team, das auf dem Platz Stand, die Dinge noch umbiegen kann. Ich wollte uns nicht noch mehr öffnen, in dem ich das Risiko eingehe, einen Spieler zu bringen, der dann vielleicht ein paar Minuten benötigt, sich zurechtzufinden." Schaafs knappe Zusammenfassung der Partie: "Wir haben hier nicht die drei Punkte geholt, die wir uns erhofft hatten. Bochum hat auf unsere Fehler gewartet und wir haben sie leider gemacht."

Natürlich gab es auch Akteure, die sich von der ganzen Aufregung um den Schiedsrichter und die Bremer Defizite das Feiern des ersten Sieges in Bremen in der Bundesliga-Geschichte nicht verbieten ließen. Sie trugen blaue VfL-Trikots und äußerten sich meist wie ihr Trainer Marcel Koller: "Wir freuen uns sehr über diesen Sieg, weil es für Bochum nicht normal ist, hier etwas zu holen. Es ist ein historischer Sieg, aber vor allem sind es drei ganz wichtige Punkte. Wir sind hier nicht so wie in den vergangenen Jahren aufgetreten; wir haben uns nicht versteckt. Außerdem hatten wir etwas Glück, dass Bremen seine Chancen nicht genutzt hat." Zum Abseitstor zuckten die meisten Bochumer mit den Schultern. Trainer Koller gelassen: "Solche Entscheidungen gibt es, wir hatten in der Hinrunde auch schon reguläre Tore geschossen, die nicht zählten." Stürmer Benjamin Auer fügte grinsend an: "Wissen Sie was? Mir ist das alles völlig egal. Der Ball war hinter der Linie, der Schiedsrichter hat das gegeben. Fertig."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

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04.02.2008, 22:44 Uhr News

Nach 1:2-Niederlage rückt München in den Fokus


Das Spiel gegen den VfL Bochum war nicht nur wegen der verpassten Punkte ärgerlich. Mit der Partie endete eine Woche mit zwei Niederlagen, die für Werder-Fans nicht viel Grund für Optimismus vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern bot. Von Fehlstart wollte in Bremen jedoch noch keiner reden. "Es ist nur ein Fehlstart, wenn man darunter verstehen will, dass man mal ein Spiel verliert. Ich sehe das nicht so. Es war die zweite Heimniederlage der Saison und man kann nicht davon ausgehen, dass man alle 17 Spiele hier gewinnt", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf, der direkt nach der Partie noch nichts vom Spitzenspiel in München wissen wollte. "Das Spiel ist erstmal weit weg und mir jetzt völlig wurscht. Wir haben gerade verloren und meine Gedanken sind bei diesem Spiel und den Dingen, die wir besser machen müssen. Dafür haben wir eine Woche Zeit."

Geschäftsführer Klaus Allofs hofft, dass der Mannschaft diese Steigerung gelingt. Er freut sich auf die Herausforderung: "Wir haben jetzt ein tolles Spiel vor der Brust, in dem wir vor allem vermeiden wollen, die dritte Niederlage in Serie zu bekommen. Es ist aber nicht so, dass wir dort ohne Hoffnung hinfahren müssen." Etwas gedämpft wurde die Vorfreude von Klaus Allofs jedoch durch das Bochum-Spiel. "Was wäre das für ein Spiel gewesen, wenn wir dort punktgleich und mit unserer besten Mannschaft hätten hinfahren können. So haben wir jetzt mit Almeida und Naldo zwei rot-gesperrte Spieler. In diesem Punkt müssen wir uns bessern. Diese Sperren tun uns weh und dürfen nicht so oft passieren."

Allofs machte aber auch deutlich, dass es in sieben Tagen keine Partie um Alles oder Nichts wird. "Ich sehe es nicht als kleines Endspiel. Bis wir in so einer Phase sind, wird noch viel passieren. Es gibt noch viele schwierige Aufgaben bis dahin. Man hat ja gesehen, dass die Bayern auch nicht weit davon entfernt waren, zwei Punkte zu verlieren. Außerdem bin ich weiterhin davon überzeugt, dass es nicht bei einem Zweikampf bleiben wird, sondern dass noch einige Kandidaten um den Titel mitkämpfen."

Dass auch die Werderaner weiter mitmischen können, davon sind die Werder-Profis trotz der Rückschläge in dieser Woche überzeugt. Daniel Jensen sagte kurz nach dem Abpfiff am Sonntag: "Wir brauchen keine Angst vor einem Fehlstart zu haben. Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, weiß, dass wir unsere Erfolge noch einfahren werden." Tim Wiese erinnerte an den Saisonbeginn: "Auch in der Hinrunde sind wir schlecht gestartet und dann wieder stark aufgekommen." Aaron Hunt ergänzte: "Ich würde noch nicht von einem Fehlstart reden. Wir haben die Chance, es schon in München wieder gut zu machen."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann

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Kreiszeitung 04.02.2008

Starker Hunt, aber was war mit Mertesacker los?


Tim Wiese: Tolle Reaktionen, hellwach bei langen Bällen und hart im Nehmen, als ihm Sestak aufs Knie stieg (37.). Dabei allerdings auch im Glück, dass Schiedsrichter Weiner das reflexartige Nachtreten nicht als Tätlichkeit bewertete. Bei den Gegentoren machtlos. Note 2,5

Petri Pasanen: Ein typischer Auftritt des Finnen - sicher, solide und leider manchmal zu zaghaft in der Vorwärtsbewegung. Note 3

Per Mertesacker: Irgendetwas stimmte gestern nicht mit dem Innenverteidiger. Wirkte körperlich angeschlagen. So düste ihm der zugegeben pfeilschnelle Sestak gleich mehrfach davon. Note 4,5

Naldo: Als Sestak mal wieder enteilt war, wollte der Brasilianer noch retten. Doch sein Einsteigen war so ungeschickt, dass er Rot sehen musste (70.). Bis dahin war’s eine ordentliche Leistung. Note 4

Dusko Tosic: Der Serbe hat einfach (noch) nicht die Nerven für Bundesliga-Fußball. Leistete sich haarsträubende Abspiel- und Stellungsfehler. Unverständlich, warum er durchspielen durfte. Note 5,5

Frank Baumann: Die Formkurve des Kapitäns zeigt steil nach oben. Stark als Abräumer vor der Abwehr und dazu noch viele gute Pässe in die Spitze. Note 2,5

Daniel Jensen: Großer Einsatz, viel Spielfreude - und ein absoluter Klasse-Treffer (44.). Konnte das hohe Niveau allerdings nicht halten. Note 2,5

Tim Borowski: Konnte mit seinen Mittelfeld-Kollegen nicht mithalten - und dann auch noch ein totaler Blackout beim 1:2 (84.), als er Torschütze Yahia laufen lässt. Einziger Trost für ihn: Die Werder-Fans verzichteten trotz des angekündigten Wechsels im Sommer zu den Bayern auf Pfiffe für Borowski. Note 4,5

Diego: Anders als in Dortmund durfte der Spielmacher diesmal von Beginn an ran. Doch es war deutlich zu sehen: Der Brasilianer ist nach seiner Verletzungspause noch nicht fit. Sehr bemüht, aber wenig effektiv. Zudem nahm er sich viele Pausen. Note 4

Markus Rosenberg: Der Schwede konnte sich zu selten in Szene setzen. Seine Riesenchance zur erneuten Führung - allerdings nach Handspiel - ließ er ungenutzt (81.). Note 4

Aaron Hunt: Seinem Spiel fehlte nur eines - ein Tor. Hunts bester Versuch endete an der Latte (57.). Obwohl diesmal als Stürmer aufgeboten, wirbelte Hunt auch durchs Mittelfeld und die Bochumer ganz schön durcheinander. Note 2

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Kreiszeitung 04.02.2008

Fehlstart nach Fehlentscheidung


1:2 - Abseitstor bringt Werder gegen Bochum auf die Verliererstraße / Schiedsrichter entschuldigt sich

Von Björn Knips

BREMEN Im Weserstadion herrschte gestern Abend Fassungslosigkeit - zumindest bei den Bremern: Denn eine schlimme Fehlentscheidung von Schiedsrichter Michael Weiner hatte Werder ins Tal der Tränen gestürzt. Nach 1:0-Pausenführung verloren die überlegenen Gastgeber völlig überraschend noch mit 1:2 gegen den VfL Bochum und legten nach dem Pokal-Aus in Dortmund auch in der Bundesliga einen klassischen Fehlstart hin.

"Der Schiedsrichter hat ein Tor anerkannt, was sich schon im Bereich des Lächerlichen bewegt", tobte Werder-Sportchef Klaus Allofs: "Dafür gibt es keine Entschuldigung!" Es gab sie doch - und zwar von Weiner höchstpersönlich. Nach Studium der Fernseh-Bilder hatte auch der Unparteiische entdeckt, was schon ohne Kameras deutlich zu erkennen war: Der Bochumer Ausgleich durch Benjamin Auer (68.) hätte nicht gelten dürfen, weil Vorlagengeber Shinij Ono zuvor drei (!) Meter im Abseits gewesen war. "Mein Assistent hätte das sehen müssen - und als Schiedsrichter trage ich für diese Entscheidung die Verantwortung", stammelte Weiner: "Ich werde heute Abend viel nachzudenken haben. Es ist wohl angebracht, sich zu entschuldigen."

Bemerkenswerte Worte des Unparteiischen aus Gießen. Aber eben auch nur ein schwacher Trost für die Bremer. Denn letztlich verloren die Grün-Weißen nach dem irregulären Ausgleich nicht nur das Spiel, sondern auch noch Naldo. Der Innenverteidiger hatte kurz nach dem 1:1 gegen Stanislav Sestak die Notbremse gezogen und dafür Rot gesehen (70.). Diesmal lag Weiner richtig.

So sah es auch Allofs, haderte aber dennoch: "Wir hätten nächste Woche punktgleich zum Duell mit den Bayern fahren können - und nun liegen wir drei Zähler zurück und müssen zudem auf Naldo verzichten." All das wäre eben nicht passiert, wenn Weiner und Co. richtig hingeschaut hätten.

Allofs wusste aber nur zu genau, dass das irgendwie auch nur die halbe Wahrheit war. "Wir hätten das 2:0 machen müssen", monierte der Sportchef. Keeper Tim Wiese drückte es sogar noch etwas drastischer aus: "So einen Gegner wie Bochum muss man aus dem Stadion schießen." Doch nur Daniel Jensen hatte den starken VfL-Keeper Jan Lastuvka kurz vor der Pause überwinden können. Immerhin war die Führung hochverdient gewesen. Werder spielte zwar nicht überragend, kontrollierte jedoch die Partie und besaß gute Chancen.

Noch größer wurde die Überlegenheit nach der Pause. Von Bochum, das vor dem Wechsel noch mit einigen Kontern vor allem durch Sestak aufgetrumpft hatte, war nichts mehr zu sehen. Werder drängte, traf aber nicht. Per Mertesacker (56.), Aaron Hunt (57.), Diego (66.) und Tim Borowski (66.) vergaben beste Einschussmöglichkeiten. So kamen die Bochumer zum ersten Erfolg im Weserstadion nach 30 vergeblichen Anläufen.

Das gefiel Allofs ebenso wenig wie der gesamte Auftritt seines Teams: "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das war noch nicht das, was wir in der Rückrunde spielen wollen." Aber Angst, dass Werder in den ersten Wochen schon alles verspielen könnte, hat der Sportchef nicht: "Wir werden jetzt sicher nicht jedes Spiel verlieren." Schon das gestrige, betonte Allofs erneut, hätte Werder ohne die schlimme Fehlentscheidung gewonnen.

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Weser-Kurier 04.02.2008

Weiner im Abseits


Ein Schiedsrichterfehler wirft Werder aus der Bahn - Bochum siegt 2:1 / Rot für Naldo

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Als das Spiel beendet war, stand Markus Rosenberg nur so da im Mittelkreis. Er zog sich sein Trikot bis über die Augen hoch. Eine hilfreiche Zweckentfremdung der Arbeitsbekleidung, was ihm Aaron Hunt und Tim Borowski gleich taten. So mussten sich die Werder-Profis nicht mitansehen, was nur ein paar Meter entfernt geschah. Dort feierten die Spieler des VfL Bochum, zu einem Kreis formiert, tanzend ihren 2:1 (0:1)-Sieg im Weserstadion. Den ersten überhaupt - und nicht nur das fiel gestern schwer zu glauben.Denn nur selten in der Vergangenheit hatten sich die Bremer bei einer Heimniederlage vor größere Akzeptanzprobleme gestellt gesehen, als bei diesem Rückrundenauftakt.

Die Auslöser dieses Problems ließen sich zweifelsfrei bestimmen: Schiedsrichter Michael Weiner und sein Assistent Kai Voss, der an der Seitenlinie vor der Nordtribüne Dienst verrichtete.Denn die Auffassung, dass Bochums Vorlagengeber Shinji Ono nicht wenigstens drei Meter im Abseits stand, als er von Benjamin Auer, Augenblicke später dann der unbedrängte Schütze des 1:1-Ausgleichs, zunächst in Richtung Grundlinie geschickt wurde, vertrat das Gespann Weiner und Voss äußerst exklusiv. 37 150 Menschen im Stadion hatten die Szene anders gesehen, selbst Marcel Koller, der VfL-Trainer. Er sprach von "ein bisschen Glück", das seine Elf dabei hatte. Und das, was Werder hatte, war ein dickes Problem.Denn die Entscheidung, den Treffer als regulär anzuerkennen, drehte ein Spiel, das die Bremer hätten gewinnen müssen.

Nur: Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf hatte es, wie schon beim Pokal-Aus in Dortmund am vergangenen Dienstag, bis zu jener 68. Minute abermals versäumt, ihre zahlreichen Torchancen in einen Vorteil umzumünzen, der sie auf der Siegerstraße sicher in der Spur halten würde.Allein Spielmacher Diego hatte drei gute Möglichkeiten (23./24./66.), Tim Borowski schoss so knapp rechts am Tor vorbei (67.) wie auch Hunt (41.), der zudem noch die Querlatte traf (57.). Tatsächlich aber hatte sich Jan Lastuvka im Bochumer Tor nur einmal überwinden lassen müssen: Als Daniel Jensen vom rechten Strafraumeck nach einem Hunt-Querpass Zeit zum Maßnehmen hatte und den Ball hoch zum 1:0 einschoss (44.).

"Und damit hatten wir es eigentlich", urteilte Sportchef Klaus Allofs.Denn mit Ausnahme ihres verflixt schnellen Goalgetters Stanislav Sestak, der die Laufduelle gegen Per Mertesacker deutlich gewann, produzierten die Bochumer nur wenig Gefahr. Und die entschärfte Torwart Tim Wiese so verlässlich wie die beste Bochumer Torgelegenheit - Naldos verunglückten Abwehrversuch nach einer VfL-Ecke. Wieses reflexartige Parade bewahrte Werders Abwehrhünen vor einem schönen Treffer ins eigene Tor (17.).

Doch der Tag sollte für Naldo auch so noch unglücklich genug werden. Die Wirren um den Bochumer Ausgleich waren noch nicht abgeklungen, da flog er vom Platz - Schiedsrichter Weiner zeigte ihm ohne Zögern die Rote Karte, nachdem er als letzter Mann Sestak bei einem Konter kurz vor dem Strafraum am Oberkörper berührt und dessen Fall bewirkt hatte (70.). "Kein grobes Foul, aber ein Platzverweis, den man geben kann", räumte Allofs ein.Doch auch Naldos Missgeschick sah er letztlich nur als Glied in einer folgenschweren Wirkungskette. "Er kam auch zustande, weil wir das 2:0 nicht gemacht haben - und der Schiedsrichter vor allem ein Tor gibt, das einfach nur lächerlich ist", ärgerte sich Allofs.

Weiner, so hatte er im Gespräch mit dem Schiri erfahren, war sich zunächst sicher, dass der Ball auf Ono von Mertesacker statt Auer gekommen und es somit kein Abseits gewesen sei. Erst lange nach Spielende und dem Studium der Fernsehbilder räumte Weiner seinen Fehler ("Es war klar Abseits") ein. "Doch dafür gibt es überhaupt keine Entschuldigung", sagte Allofs.Genauso wenig wie es dann eine Entschuldigung für das Verhalten beim Bochumer Siegtreffer gab: Die verbliebenen zehn Werderaner stellten sich bei einer Standardsituation mehr als ungeschickt an. Nach einer Ecke wiederum durch den eingewechselten Ono überließ es Wiese lieber seinen gut platzierten Vorderleuten Tosic und Borowski, Bochums Antar Yahia in die Zange zu nehmen.

Was gar keine gute Idee war. Denn Tosic blieb stehen und Borowski unternahm keine Anstalten, mit Yahia hochzuspringen - also köpfte der ungestört ein (84.). "Da hat dann alles zusammengepasst. . .", flüchtete sich Wiese in Ironie, "eigentlich müssen wir die vorher aus dem Stadion schießen." Statt dessen ist der Schuss nach hinten losgegangen - und Werders Rückrundenstart kräftig misslungen. Davor lassen sich die Augen nicht mehr verschließen. Auch nicht mit Hilfsmitteln.

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Kreiszeitung 05.02.2008

Und der Druck wird noch größer


Tosic avanciert zum Nervenbündel / Schaaf nimmt den Verteidiger in Schutz

BREMEN (kni) Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn die Fans Aktionen eines eigenen Spielers mit einem entnervten Raunen begleiten. Vor allem in Bremen. Denn hier ist die Geduld der Anhänger mit den Profis auf dem Platz weitaus größer als in anderen Stadien. Doch im Fall Dusko Tosic scheint der so dicke Geduldsfaden langsam, aber sicher zu reißen. Denn der 23-Jährige produziert einfach zu viele Fehler, ist ein großer Unsicherheitsfaktor auf der linken Abwehrseite.

Am Sonntag gegen Bochum war’s besonders schlimm (Kreiszeitungs-Note 5,5). Tosic wirkte wie ein Nervenbündel, dass dem Druck in der Bundesliga nicht gewachsen ist. Die Zuschauer machten ihrem Unmut durchaus Luft, wenn auch noch sehr zaghaft.

"Ich glaube nicht, dass Dusko nervös war", sagt Thomas Schaaf. Der Trainer nimmt den Serben in Schutz: "Dusko hat nun einmal eine gewisse Unruhe in seiner Spielanlage." Aber das sei kein Problem, das müsse sich nicht zwangsläufig negativ auf seine Leistung auswirken.

Der objektive Eindruck ist jedoch ein anderer - nicht erst seit der Partie gegen Bochum. Gerät Tosic unter Druck, weil er attackiert wird, reagiert er hektisch, verliert die Übersicht und dann meist auch den Ball. Hinzu kommen immer wieder Probleme bei der Ballannahme. Mal rutscht ihm ein Ball über den Fuß, mal springt er ihm zu weit weg. Stellungsfehler runden das Bild eines in einer Bundesliga-Spitzenmannschaft wie Werder überforderten Spielers ab.

Aber das ist nur die eine Seite des Dusko Tosic: Es gibt phasenweise auch den zweikampfstarken, aktiven, ballsicheren und zielstrebigen Linksverteidiger. Der durchaus auch gut flanken kann, wenn er nicht gerade wieder zu hibbelig ist.

Diese positiven Ansätze lassen hoffen - auch Sportchef Klaus Allofs: "Natürlich macht Dusko im Moment noch zu viele Fehler. Aber in Dortmund gehörte er in der zweiten Halbzeit auch zu unseren Aktivposten. Wir müssen Geduld mit ihm haben."

Die könnte allerdings - zumindest was den Stammplatz betrifft - bald zu Ende sein. Denn Patrick Owomoyela drängt nach seiner Genesung ins Team. Der Ex-Nationalspieler könnte auf der rechten Seiten verteidigen und Pasanen auf die Tosic-Position wechseln. Der Druck für den Serben, der seit gestern bei seiner Nationalmannschaft weilt, wird also noch größer . . .

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Schiri-Assistent zum Rapport


BREMEN (kni) Das dürfte kein angenehmes Gespräch für Kai Voss gewesen sein: Der Schiedsrichter-Assistent, der in der Partie Werder gegen Bochum (1:2) eine klare Abseitsstellung vor dem Ausgleich der Gäste übersehen hatte, musste gestern DFB-Schiedsrichterlehrwart Eugen Strigel Rede und Antwort stehen. "Das war ein eklatanter Fehler", ärgerte sich Strigel.

Voss, der pikanterweise in Großhansdorf nahe Hamburg lebt, hatte nach der Partie behauptet, dass der entscheidende Pass von einem Bremer gekommen sei. Doch es war eindeutig der spätere Torschütze Benjamin Auer, der den Ball zu Shinji Ono gespielt hatte.

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Schnell die Schuhe geholt, und ab zur "Selecao"


BREMEN (kni) Es war wohl der kürzeste Auftritt von Diego, seit er in Bremen spielt: Gestern Morgen rauschte der Brasilianer in seinem Porsche Cayenne an, stoppte kurz und ließ sich vom bereits wartenden Zeugwart Uwe Behrens zwei Paar Fußballschuhe reichen. Und schon war er wieder weg. Denn der 22-Jährige hatte es eilig, war er doch kurzfristig für die brasilianische Nationalmannschaft nachnominiert worden. Genauso wie auch Teamkollege Naldo. Beide profitierten von den verletzungsbedingten Absagen von Kaka (AC Mailand) bzw. Lucio (FC Bayern München) und stehen nun im Aufgebot für das Testspiel morgen in Irland.

Die Freude bei Werder-Coach Thomas Schaaf hielt sich allerdings in Grenzen. Er hätte vor allem Diego gerne in Bremen behalten, um mit ihm zu trainieren. Denn nach seiner Verletzungspause hat der Spielmacher noch einiges aufzuholen. Ob das bei der "Selecao" genauso gut klappt, darf bezweifelt werden. Denn hartes Training ist vor Länderspielen nicht üblich.

"Aber da können wir nichts machen", meinte Schaaf. Mehr Einfluss hatte er dagegen im Fall Aaron Hunt. Der Werder-Stürmer sollte eigentlich heute Abend mit der U 21 in Koblenz gegen Belgien spielen. Doch in Absprache mit Auswahlcoach Dieter Eilts blieb Hunt in Bremen. "Aufgrund der hohen Belastung nach der gerade erst überstandenen Verletzungspause kam es bei ihm zu muskulären Reaktionen. Deshalb wollen wir ihm in dieser Woche ausreichend Zeit zur Regeneration bieten", berichtete Schaaf. Immerhin konnte der Coach seinem Kollegen Eilts gleich Ersatz bieten: Für Hunt reiste Kevin Schindler zur U 21. Dort weilt auch der Neu-Bremer Mesut Özil.

So herrscht auf dem Trainingsplatz am Weserstadion wieder einmal gähnende Leere. Denn weitere zehn Werder-Profis sind in dieser Woche mit ihren Nationalteams unterwegs.

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"Dass der so schnell ist . . ."


BREMEN (kni) Die Zuschauer rieben sich entsetzt die Augen. Dass konnte doch nicht Per Mertesacker (Bild) sein, der sich da dem Bochumer Stanislav Sestak hinterherquälte. Der Bremer Innenverteidiger wirkte angeschlagen, so deutlich verlor er die Laufduelle mit dem Slowaken. Doch an der körperlichen Verfassung lag es angeblich nicht. "Gesundheitlich ging’s und geht’s mir gut", erklärte Mertesacker gestern im Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt. Der 23-Jährige nannte einen anderen Grund für seine zeitweilige Unterlegenheit: "Dass der Sestak so schnell ist, hat mich auch gewundert. Naldo hatte ja genauso Probleme wie ich."

Der Brasilianer musste in der 70. Minute sogar die Notbremse ziehen und flog nach einem Foul an Sestak vom Platz. Gestern wurde er für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt. "Die Rote Karte geht in Ordnung. Es tut mir leid, dass ich Werder bei den Bayern nicht helfen kann", sagte Naldo der "Bild"-Zeitung.

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Die Torfabrik hat noch Winterpause


Schiri-Ärger kann Werders Hauptproblem nicht verdecken: Die Chancenverwertung ist mangelhaft

Von Björn Knips

BREMEN Natürlich war der Ärger bei Werder gestern noch nicht verflogen. Die folgenschwere Fehlentscheidung von Schiedsrichter Michael Weiner bei der 1:2-Heimpleite gegen den VfL Bochum wurmte alle. Doch wie merkte Per Mertesacker ganz richtig an: "In einer Woche weiß das niemand mehr - und die Punkte sind immer noch weg. Uns fehlt derzeit einfach der finale Schlag."

Oder anders ausgedrückt: Überlegenheit muss sich in Tore ausdrücken, ansonsten können Spiele wie gegen Bochum oder wie schon im Pokal in Dortmund eben auch verloren gehen. In beiden Partien war Werder klar besser, erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus - aber es gab jeweils nur einen Treffer. Die Torfabrik hat noch Winterpause.

In Dortmund traf Diego vom Elfmeterpunkt, gegen Bochum Daniel Jensen mit einem Fernschuss. Mittelfeldspieler als Torschützen - was ist nur mit den Stürmern los? Der Beste ist gar nicht erst da. Boubacar Sanogo geht beim Afrika-Cup für die Elfenbeinküste auf Torejagd, wenn er denn mal ran darf. Meist schmort er nur auf der Bank, so wie beim 5:0-Viertelfinalsieg am Sonntagabend gegen Guinea. Ein bitterer Erfolg aus Bremer Sicht. Denn nun wird Sanogo wohl auch am Sonntag gegen die Bayern fehlen, weil er entweder am Samstag im kleinen Finale oder am Sonntag im Endspiel des Afrika-Cups dabei sein wird.

Hugo Almeida steht den Bremern wegen seiner Rotsperre ebenfalls weiter nicht zur Verfügung. Dafür könnte Ivan Klasnic zurückkehren. Wegen einer Kapselverletzung im Knöchel war er gegen Bochum ausgefallen.

"Das war wirklich ärgerlich für mich. Denn ich wollte das wieder gut machen, was ich gegen Dortmund versemmelt habe", grummelte Klasnic. Auch ihm war am Sonntag Werders Hauptproblem nicht entgangen: "Es hat im Abschluss wieder nicht geklappt." Das galt diesmal vor allem für Aaron Hunt, der drei gute Gelegenheiten ungenutzt ließ. Immerhin spielte er noch stark auf, während Sturmpartner Markus Rosenberg ziemlich blass blieb.

Trotzdem hatte Thomas Schaaf keinen Grund gesehen, personell etwas zu verändern. Zur Überraschung vieler der 37 149 Zuschauer im nicht ausverkauften Weserstadion verzichtete der Trainer gänzlich auf Spielerwechsel. Dabei besaß er in Martin Harnik, Kevin Schindler, Max Kruse und auch in Neuzugang Mesut Özil durchaus gute Alternativen auf der Bank. "Einen Spieler einzuwechseln, birgt auch immer Risiken, weil er sich erst einfinden muss. Außerdem waren wir schon offensiv genug", begründete Schaaf seine Entscheidung.

Andererseits - und das verwunderte schon ein wenig - kritisierte der Coach das Personal, das auf dem Platz stand. "Wir haben lange Zeit gut gespielt, aber lange Zeit reicht nicht", klagte Schaaf, "die volle Zeit zählt." Das dürfte ganz besonders für die nächste Partie gelten. Denn ausgerechnet jetzt geht es zum Spitzenspiel bei den Bayern. "Da müssen wir punkten", fordert Mertesacker mit Blick auf die nun drei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Und er macht sich, seinen Kollegen und den Fans Mut: "Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn’s von den Ergebnissen her nicht danach aussieht."

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Werder schlägt Werder


Auf der Suche nach dem nötigen Rhythmus stehen sich die Bremer selbst im Weg

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Mit Abpfiff des 1:2 gegen den VfL Bochum hatte es Daniel Jensen hinter sich, in vielerlei Hinsicht. Das, was er Schiedsrichter Michael Weiner gerne zu dessen Entscheidung, den Gegner per Abseitstor zurück ins Spiel zu bringen, gesagt hätte? Hatte er lieber heruntergeschluckt, weil er schon gelbverwarnt war. Die Angst, mit Werder schlecht in die Rückrunde zu kommen? Weg. "Denn das haben wir ja jetzt gemacht", sagt der Däne, "also müssen wir auch keine Angst mehr davor haben." Ein Fall von unwiderlegbarer Logik.Was jenseits der Angst bleibt, ist die Sorge in wenigstens mittelschwerer Ausführung. Denn was unter dem Strich der ersten Pflichtspielwoche bleibt: Werders größter Gegner bei den 1:2-Niederlagen in DFB-Pokal und Bundesliga hieß Werder.

Und nicht etwa Pech (wie beim verschossenen Elfmeter in Dortmund) oder Benachteiligung durch den Schiedsrichter (gegen Bochum).Beides kam zwar erschwerend hinzu, war aber nicht Ursache der Auftaktpleiten. Weil die Mannschaft von Thomas Schaaf zu der Zeit, als sie jeweils von den Unwägbarkeiten getroffen wurde, beide Spiele längst hätte selbst entschieden haben können. Oder vielmehr: müssen. "Es war doch genau wie in Dortmund", ärgerte sich Torwart Tim Wiese, "wir müssen den Sack auch mal zumachen." Dass sie es erneut nicht schafften, hatte - bis auf seine eigene Position - mit allen Mannschaftsteilen zu tun.Der Sturm? Zeigte einen geradezu fahrlässigen Umgang mit der Vielzahl von Chancen. Bilanz der beiden Spiele: Von den drei eingesetzten Angreifern war der quirlige Aaron Hunt mit einem Lattentreffer gegen Bochum noch am nächsten an einem Torerfolg dran.

Der inzwischen verletzte Ivan Klasnic enttäuschte im DFB-Pokal ebenso wie am Sonntag dann auch Markus Rosenberg in der Bundesliga.Das Mittelfeld? Abermals wurde deutlich, wie sehr es von Diego abhängig ist. Und der Spielmacher hat nach seinem wochenlangen Reha-Aufenthalt in Brasilien noch längst nicht zu seiner Topform zurückgefunden. "Das kann ja auch noch nicht wieder der Fall sein", sagte Sportdirektor Klaus Allofs, "diese absolute Fitness muss er sich über die nächsten Spiele holen." Daniel Jensen müht sich zwar nach Kräften, dem Spiel die nötigen Impulse zu geben, bräuchte dabei aber Unterstützung - die Tim Borowski zurzeit jedenfalls nicht liefern kann.Die Abwehr?

Schon in der Vorbereitung zeigte sie sich anfällig, woran sich im Ernstfall nun wenig geändert hat. Während von den Außenpositionen kaum einmal verwertbare Beiträge zum Offensivspiel kommen, erweist sich das Herzstück Innenverteidigung bei schnellen Kontern als leicht verwundbar. Und Bochums Stanislav Sestak bohrte am Sonntag unentwegt in dieser Wunde. Erst lief er Per Mertesacker mehrfach leichtfüßig davon, schließlich ließ er sich von Naldo nur per Notbremse stoppen."Das kann noch nicht das sein, was wir spielen wollen", fasste Allofs den aktuellen Stand der Mängelliste zusammen.

Dass die Mannschaft in der ersten Woche nach Ende der Winterpause ihren Rhythmus noch nicht gefunden hat, ist kein neues Phänomen. "Aber bei der Suche danach", sagt Allofs, "muss man Spiele nicht verlieren. Man kann durchaus auch gewinnen."Weil das versäumt wurde, steht Werder bereits am zweiten Spieltag der Rückrunde vor der heiklen Situation, dass ein nachhaltiger Rückstand im Titelrennen droht. Weil der nächste Gegner am Sonntag Bayern München heißt. Und dort sieht man sich durch Werders Patzer gegen Bochum nun in die angenehme Situation versetzt, per Sieg einen nervenschonenden Vorsprung von sechs Punkten auf den Konkurrenten aus dem Norden herausarbeiten zu können.

"Wir hatten eine Super-Ausgangsposition", ärgerte sich Allofs nach der Niederlage am Sonntag, "es wäre toll gewesen, wenn wir vor dem Spiel in München punktgleich gewesen wären - und in Bestbesetzung." Doch von der hat man sich durch Naldos Platzverweis noch ein bisschen weiter entfernt. Schließlich ist er nach Hugo Almeida schon der zweite Spieler, der eine Rotsperre abzusitzen hat. Nicht zu vergessen, dass Boubacar Sanogo, gemeinsam mit Almeida treffsicherster Werder-Stürmer (je sieben Tore) der Hinrunde, noch immer beim Afrika-Cup ist.Was nichts an der neuen Wochenaufgabe ändert. "Wir müssen sehen, dass wir die Punkte, die wir gegen Bochum verloren haben, in München zurückholen", gab Allofs vor. Eigentlich auch nur logisch.

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Weser-Kurier 05.02.2008

Nichts riskiert, nichts gewonnen


Schaafs Verzicht auf jeglichen Wechsel

BREMEN (MAO). Die Zuschauer oben auf den Tribünen des Weserstadions warteten. Unten, am Rand des Spielfelds, warteten auch Werders Einwechselspieler. Es lief die zweite Halbzeit des Spiels gegen den VfL Bochum, und es lief nicht gut für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Er war es, auf den gewartet wurde: Dass er das Signal zum Spielerwechsel geben und frische Kräfte im Kampf um die drei Punkte bringen würde. Schaaf gab das Signal bis zum Abpfiff nicht, kein einziges der erlaubten drei Mal. So verließen bei Abpfiff abzüglich Naldo, der aufgrund seines Platzverweises schon 20 Minuten früher gehen musste, exakt die Spieler das Feld, die es auch zum Anstoß betreten hatten. Und der größte Teil der 37 150 Menschen im Stadion fragte sich: Wieso, weshalb, warum?

Schaaf, der Mann mit der Antwort darauf, suchte sie in einer Vorsichtsmaßnahme. "Einen neuen Spieler zu bringen", sagte er, "bedeutet immer ein Risiko, weil er erst noch seine Bindung finden muss." Sein Kollege Marcel Koller hatte sich da deutlich weniger Gedanken gemacht - und zuerst Shinji Ono, als Neuzugang im VfL-Spiel nicht gerade tief verwurzelt, gebracht. Das war in der 67. Minute, als Werder noch 1:0 führte. Eine Minute später hatte Ono - wenn auch regelwidrig - den Ausgleich vorbereitet. Und nach weiteren 16 Minuten den Eckball vor dem Siegtreffer getreten. Trainern wird in solchen Fällen gern ein goldenes Händchen beim Wechseln attestiert.

Dass Schaaf die Chance auf das goldene Händchen verstreichen ließ, erschien zumindest in einigen Fällen und aufgrund der Alternativen fragwürdig. So durfte sich gewundert werden, weshalb Dusko Tosic auch nach der Halbzeit noch seine Ballverlustquote weiter in die Höhe trieb - der genesene Patrick Owomoyela wäre auf einer der Außenpositionen vermutlich das geringere Risiko gewesen. Auch der Sturm hätte spätestens ab Mitte der zweiten Hälfte etwas mehr Wirbel vertragen. Weil Aaron Hunt langsam, aber sichtbar die Kräfte verließen. Die Schwäche des Markus Rosenberg war unterdessen eine notorische im Abschluss. Martin Harnik, österreichischer Nationalstürmer, betrachtete es von der Bank aus.

"Ich hatte die Hoffnung", sagte Schaaf, "dass die Mannschaft, die auf dem Platz ist, es noch biegen kann." Doch Sonntag wurde beides: vergeblich gehofft und gewartet.

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Weser-Kurier 05.02.2008

Mertesacker-Berater ratlos


(MAO). Per Mertesacker ist der einzige Werderaner, der gerade mit der A-Elf des DFB in Österreich unterwegs ist - doch nach Informationen von "Welt-Online", möchte er seine Länderspielreisen nur noch begrenzte Zeit von Bremen aus starten. Demnach soll sein Management angekündigt haben, dass der bis 2010 laufende Vertrag mit Werder nicht verlängert werde. Roman Pleetz, der zu den Beratern des Nationalspielers zählt, zeigte sich angesichts dessen ratlos. "Ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Mit mir hat auf jeden Fall keiner darüber gesprochen", sagte er gestern am Telefon. Was Mertesackers sportliche Zukunft ab 2010 angehe, "gibt es zwar eine Stimmungslage - doch dazu werde ich nichts sagen".

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Weser-Kurier 05.02.2008

Zwei Spiele Sperre


(MAO). Keine 24 Stunden nach dem Platzverweis gegen Naldo hat das DFB-Sportgericht gestern das Urteil gesprochen: Werders Innenverteidiger muss für die Notbremse gegen Bochums Stanislav Sestak eine Sperre von zwei Spielen absitzen. Naldo fehlt damit sowohl am Sonntag in München wie auch im Heimspiel gegen Nürnberg (16. Februar).

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Kreiszeitung 06.02.2008

Doppelte Rückkehr


Fritz und Boenisch wieder im Mannschafstraining

BREMEN (kni) Einen besseren Zeitpunkt für ihre Rückkehr ins Mannschaftstraining hätte es kaum geben können: Clemens Fritz und Sebastian Boenisch stießen just zum Team, als die Einheit schon mangels Masse auszufallen drohte. Denn gestern standen Werder-Coach Thomas Schaaf neben dem genesenen Duo nur noch Kapitän Frank Baumann sowie die Torhüter Tim Wiese und Nico Pellatz zur Verfügung. Der Rest befand sich entweder auf Länderspielreise oder in der Reha. In Behandlung befanden sich gestern etwas überraschend auch Petri Pasanen und Tim Borowski. Pasanen klagte über Leistenbeschwerden, Borowski über Probleme an der Ferse. Beide sollen aber bereits heute wieder ins Training einsteigen. Das gilt auch für Patrick Owomoyela und Christian Vander, die am Morgen mit den Amateuren trainierten, weil sie mit der U 23 am Abend ein Testspiel gegen den TuS Heidkrug absolvierten.

Bei Fritz und Boenisch sind Spieleinsätze vorerst nicht geplant. "Bayern habe ich ganz bestimmt nicht auf dem Sender", schloss Fritz eine Rückkehr in den Kader für das Spitzenspiel am Sonntag in München aus. Nach seiner Leistenoperation Ende des vergangenen Jahres will er sich weiter vorsichtig an höchste Belastungen herantasten. Gleiches gilt für Boenisch nach seiner Knieoperation. "Das war ein guter erster Test. Jetzt hoffe ich, dass das Knie nicht negativ reagiert", erklärte der Abwehrspieler.

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