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Verfasst von: Lippo SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:37
Kreiszeitung 31.12.2007

Piräus buhlt um Jensen

BREMEN (kni) Bleibt er oder geht er? Die Zukunft von Daniel Jensen beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen ist offener denn je. Zwar will der Club den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem dänischen Nationalspieler verlängern, doch der liebäugelt mit einem Wechsel. Jensens Berater Lars Houmann Mikkelsen berichtete in dänischen Medien, dass mehrere Clubs Interesse an einer Verpflichtung seines Klienten hätten: zum Beispiel Olympiakos Piräus. Der griechische Erstligist bestätigte gestern gegenüber griechischen Zeitungen den Wunsch, Jensen verpflichten zu wollen - möglichst schon im Januar. Doch Werder wird wohl kaum einen der wichtigsten Spieler der Hinrunde vorzeitig ziehen lassen. Im Gegenteil: Die Bremer sollen dem 28-Jährigen bereits ein Angebot für eine Vertragsverlängerung vorgelegt haben. Offenbar war dies aber nicht lukrativ genug - und deshalb schaut sich Jensen jetzt um.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:37
Kreiszeitung 03.01.2008

Ein Werder-Auftakt mit vielen Fragezeichen

BREMEN (kni) Es geht wieder los: Werder startet heute um 15 Uhr mit einem Laktattest ins neue Jahr. An den folgenden Tagen wird jeweils ein- bis zweimal trainiert, ehe sich der Fußball-Bundesligist dann am 8. Januar zur weiteren Vorbereitung auf die Rückrunde (Auftakt am 28. Januar im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund) für neun Tage ins türkische Belek begibt.

Im Blickpunkt stehen die zahlreichen zuletzt verletzten Spieler. "Ich fühle mich gut und möchte noch in diesem Monat wieder ins Mannschaftstraining einsteigen", kündigte Torsten Frings gestern nach fast überstandener Innenbandverletzung im Knie an. Auf jeden Fall will der Nationalspieler mit nach Belek reisen. Dieses Ziel haben auch Peter Niemeyer, Patrick Owomoyela und Sebastian Boenisch. Clemens Fritz wird dagegen nach seinen Leistenoperationen in Bremen an seinem Comeback arbeiten.

Von der Rückkehr der Verletzten ist auch abhängig, wie sich Werder im Januar auf dem Transfermarkt verhalten wird. "Wir haben ein paar Fragezeichen und müssen erst einmal sehen, wer uns wann zur Verfügung stehen wird", erklärte Sportchef Klaus Allofs: "Wenn wirklich alle wieder rechtzeitig fit sind, dann sehe ich keinen Grund, etwas zu machen. Dann könnte man höchstens darüber nachdenken, einen Spieler wie John Jairo Mosquera auszuleihen."

Für den negativen Fall hat Allofs bereits vorgesorgt: "Natürlich haben wir uns schon mit ein, zwei neuen Spielern für die nächste Saison beschäftigt. Im Notfall könnten wir da auch früher aktiv werden." Dabei soll es sich um Abwehr- und Mittelfeldspieler handeln. "Im Sturm sind wir doch sehr gut aufgestellt", so Allofs.

Ein weiteres wichtiges Thema: Gleich sieben Verträge (Ivan Klasnic, Tim Borowski, Daniel Jensen, Petri Pasanen, Jurica Vranjes, Pierre Wome und Christian Vander) laufen im Sommer aus. Mit einigen Profis haben bereits Gespräche stattgefunden, die entscheidenden Verhandlungen sollen folgen. "Aber wir verfallen da nicht in Hektik", berichtete Allofs.

Und was ist mit Carlos Alberto (Bild)? Der Brasilianer war die große Enttäuschung der Hinrunde, deshalb wird bereits über eine vorzeitige Trennung wie einst bei Gustavo Nery spekuliert. "Im Moment schließe ich das aus", sagte Allofs gestern: "Es gibt keine Signale, dass so etwas passieren wird. Bei Carlos ist noch jede Menge drin, und da müssen wir ihn hinkriegen." Deshalb wird Alberto ab heute sicher unter ganz besonderer Beobachtung stehen . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:38
Weser-Kurier 03.01.2008

Afrika-Cup auch ein Ärgenis für Wenger und Werder

Alle zwei Jahre müssen viele europäische Klubs zu Beginn der Rückrunde auf ihre Stars vom schwarzen Kontinent verzichten

Von Olaf Jansen

KÖLN. Zum Wochenende beginnen alle Fußball-Bundesligisten mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Auf die meisten afrikanischen Nationalspieler müssen die Klubs allerdings verzichten. Grund: der Afrika-Cup in Ghana (20. Januar bis 10. Februar). Schon zwei Wochen vor Beginn des Turniers müssen die Spieler für die Nationalteams freigestellt werden. Noch härter als die Bundesligisten trifft die afrikanische Kontinental-Meisterschaft aber die Klubs in England.

Bei Arséne Wenger steigt automatisch der Blutdruck, wenn er auf den Afrika-Cup angesprochen wird. Vor Ärger. Der Trainer des englischen Tabellenführers FC Arsenal reagiert mittlerweile allergisch auf den afrikanischen Kontinental-Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet. "Der Termin des Afrika-Cup ist Wahnsinn", stöhnt der 58-Jährige, der nicht müde wird zu fordern, den Wettbewerb besser in den Fußball-Weltkalender zu integrieren: "Wie die EMmüsste der Afrika-Cup nicht jede zwei, sondern alle vier Jahre ausgetragen werden. Und zwar im Sommer, wenn die europäischen Ligen in der Sommerpause sind."

Für den afrikanischen Fußballpräsidenten, den Kameruner Issa Hayatou, ist die Beibehaltung des bestehenden Termins auch eine Frage der Ehre: "Im Juni/Juli ist das Klima in den tropischen afrikanischen Ländern so extrem, dass Fußball kaum zumutbar ist. Daher sollten wir unseren Termin nicht verlegen, nur weil die Europäer das gerne hätten."

Diesmal treffen sich die besten 16 Nationalteams Afrikas vom 20. Januar bis 10. Februar in Ghana. Für Arsenals Wenger bedeutet das nichts anderes, als dass er seine beiden besten Abwehrspieler Kolo Touré und Emmanuel Eboué wahrscheinlich sechs Wochen lang ersetzen muss. Touré und Eboué werden am 5. Januar im Trainingslager der Elfenbeinküste erwartet. Deren Trainer Uli Stielike denkt auch nicht im Traum daran, in irgendeiner Form auf seine beiden Stammspieler aus London zu verzichten: "Ich weiß natürlich um die Schwierigkeiten der Klubtrainer. Aber ich kann in meinem eigenen Interesse nicht einen einzigen Tag auf die Spieler verzichten."

"Wir bezahlen die Spieler, müssen aber dennoch ohne Gegenleistung in der entscheidenden Phase der Meisterschaft auf sie verzichten", klagt Arséne Wenger, bemüht sich aber gar nicht erst um Verhandlungen mit dem Fußballverband der Elfenbeinküste, um sie vielleicht doch erst ein wenig später abgeben zu müssen. "Ich habe ja schon einmal erlebt, dass das rein gar nichts bringt." Was für Wenger erschwerend hinzukommt: Die Konkurrenz ist vom Thema nur zum Teil betroffen. Während der FC Chelsea auf seine beiden Stürmer Didier Drogba und Salomon Kalou (beide Elfenbeinküste) sowie auf Mittelfeld-Abräumer Michael Essien (Ghana) verzichten muss, könnte sich für Manchester United ein möglicherweise entscheidender Wettbewerbsvorteil ergeben. Das Team von Alex Ferguson stellt keinen einzigen Spieler ab.

Auch der SV Werder ist vom Afrika-Cup betroffen. So wird auch Boubacar Sanogo von der Elfenbeinküste seinem Klub die komplette Vorbereitung und wahrscheinlich zum Liga-Auftakt am 3. Februar gegen den VfL Bochum und sonntags drauf im Schlüsselspiel bei Bayern München fehlen. "Es ist für mich eine Ehre, für mein Heimatland zu spielen", wischt Sanogo alle Spekulationen vom Tisch, dass er zugunsten seines Klubs ganz auf den Afrika-Cup verzichten könnte. Werder-Manager Klaus Allofs bleibt nur Achselzucken: "Wir sind nicht froh drüber, können aber nichts dagegen machen." Wie es aussieht, sind ohnehin Werder-Rivale Hamburger SV sowie MSV Duisburg in der Bundesliga am schwersten getroffen. Der HSV wird mit Timothee Atouba (Kamerun), Guy Demel (Elfenbeinküste), Collin Benjamin (Namibia) und Mohamed Zidan (Ägypten) gleich vier seiner Spieler in Ghana bewundern können. Der MSV wird zum Auftakt der angestrebten Aufholjagd ausgerechnet herb in der Offensive getroffen. Die Duisburger müssen auf Marokkos Schlüsselspieler Youssef Mokhtari, Manasseh Ishiaku (Nigeria) und Mohamadou Idrissou (Kamerun) verzichten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:41
Kreiszeitung 04.01.2008

Erkältung - Hunt setzt aus

BREMEN (flü) Wegen der Folgen einer starken Erkältung hat Aaron Hunt (22) gestern auf den Laktattest verzichtet. Der Bremer Offensivspieler absolvierte stattdessen eine Laufeinheit, die er aber nach nur wenigen Minuten abbrechen musste. "Ich hoffe, dass Aaron in den nächsten Tagen wieder dabei ist", meinte Trainer Thomas Schaaf. Ebenfalls nur leichtes Lauftraining stand für Linksverteidiger Pierre Wome auf dem Programm. Der 27-Jährige will sein Pensum jetzt von Tag zu Tag steigern.

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Kreiszeitung 04.01.2008

Hugo Almeida wieder Papa

BREMEN (flü) Werder-Stürmer Hugo Almeida (22) kam mit einer frohen Botschaft nach Bremen zurück: Am zweiten Weihnachtstag ist er zum zweiten Mal Vater geworden. Wieder ist es eine Tochter. Matilda war bei der Geburt 50,5 cm groß und 3 520 g schwer. "Frau und Kind sind wohlauf", strahlte Almeida.

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Kreiszeitung 04.01.2008

Naldo - der Flieger war weg

BREMEN (flü) Das Auftakttraining fand gestern ohne Naldo statt. Werders Abwehrspieler hatte aus Brasilien kommend einen Anschluss-Flug verpasst und kam deshalb nicht pünktlich zum Laktattest. "Es ist aber nicht seine Schuld. Der Zubringer-Flug hatte Verspätung gehabt", sagte Trainer Thomas Schaaf.

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Kreiszeitung 04.01.2008

Alberto - kein guter Start . . .

BREMEN (flü) Neues Jahr, neues Glück? Wohl nicht! Zuerst kam Carlos Alberto gestern vier Minuten vor Trainingsbeginn - und damit viel zu spät - mit Sack und Pack direkt aus Brasilien zum Stadion, dann musste der 22-jährige Mittelfeldspieler auch noch den Laktattest sausen lassen. Statt auf den Platz ging’s zum Arzt. "Carlos hat über Mandelprobleme geklagt", sagte Trainer Thomas Schaaf. Kein guter Start also auch ins neue Jahr . . .

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Kreiszeitung 04.01.2008

Gespräche mit Vernunft

BREMEN (flü) Die Verträge von gleich sieben Werder-Profis laufen im Sommer aus. Für Trainer Thomas Schaaf (Bild) ist das aber kein Grund, in Panik zu verfallen. "Ich mache mir da keine Sorgen", erklärte der Coach gestern: "Jeder weiß, was er an Werder hat. Und wer unbedingt weg will, den können wir sowieso nicht halten." Schaaf ist aber sicher, dass es gelingen wird, die meisten Verträge zu verlängern. "Natürlich werden wir jetzt Gespräche führen", kündigte der 46-Jährige an, "doch wir werden das in Ruhe und mit Vernunft tun." Bis zum Ende der Transferperiode Ende Januar wird sich der Bremer Kader laut Schaaf nicht verändern.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:46
Kreiszeitung 04.01.2008

Schaaf sicher: Allofs bleibt

BREMEN (flü) Thomas Schaaf ist sich sicher, dass Klaus Allofs (Bild) auch weiterhin Sportchef von Werder Bremen bleibt und nicht den finanziellen Verlockungen anderer Angebote erliegt. In den vergangenen Wochen war der 51-jährige Allofs, dessen Vertrag in Bremen im Jahr 2009 ausläuft, vor allem als Nachfolger von Bayern-Manager Uli Hoeneß ins Gespräch gebracht worden. "Klaus Allofs gehört zu den Besten seines Fachs in ganz Europa", sagte Schaaf: "Ich weiß, wie er arbeitet. Das ist allererste Sahne." Dass die Qualitäten von Allofs andere Interessenten auf den Plan ruft, sei klar, meinte der Werder-Trainer: "Aber Klaus fühlt sich in Bremen wohl, und wir arbeiten gerne zusammen. Ich glaube, dass er nicht mit dem Gedanken spielt, etwas anderes zu machen. Er ist in Bremen tief verwurzelt. Ich gehe daher davon aus, dass er weiterhin bleibt." Noch in diesem Monat will der Werder-Aufsichtsrat eine vorzeitige Vertrags-Verlängerung mit Allofs forcieren.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:46
Kreiszeitung 04.01.2008

In Sanogos Brust schlagen zwei Herzen

BREMEN (flü) Nur Didier Drogba vom FC Chelsea war besser: Werder-Stürmer Boubacar Sanogo hat bei der Wahl zum Fußballer des Jahres der Elfenbeinküste den zweiten Platz belegt. Demnächst werden Sanogo und Drogba gemeinsam auf dem Platz stehen. Nationaltrainer Uli Stielike hat die beiden Angreifer für den Afrika-Cup (20. Januar bis 10. Februar) nominiert und startet ab dem kommenden Montag mit der Vorbereitung auf die Kontinentalmeisterschaft. "Bouba hat zwar die Papiere noch nicht bekommen, doch wir gehen davon aus, dass er ab Sonntag weg ist", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf gestern. Und das mit schwerem Herzen. Nicht nur, dass der 25-jährige Stürmer damit die komplette Vorbereitung ausfällt; Sanogo wird Werder auch im DFB-Pokalspiel am 29. Januar in Dortmund und den beiden ersten Bundesliga-Spielen gegen den VfL Bochum (3. Februar) und beim FC Bayern München (10. Februar) nicht zur Verfügung stehen. "Das trifft uns sehr", stöhnte Schaaf, "Bouba hatte eine hohe Trefferquote und sich gerade gut eingewöhnt. Wir sind mit der Abstellung nicht zufrieden. Keine Frage."

Sanogo selbst fühlt sich ein wenig hin- und hergerissen. "Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen würde ich gern die Spiele für Werder bestreiten. Auf der anderen Seite erfüllt es mich natürlich mit Stolz, für mein Land aufzulaufen", sagte der Ivorer gestern.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:47
Kreiszeitung 04.01.2008

Frings darf auf schnelles Comeback hoffen

Positive Untersuchung macht Bremer Mittelfeldspieler Mut

BREMEN (flü) Während viele seiner Kollegen Urlaub machten, arbeitete Torsten Frings in der Weihnachtspause an seinem Comeback. Laufeinheiten statt Skifahren, Krafttraining statt Lebkuchen. Und es scheint sich gelohnt zu haben. Eine eingehende Untersuchung seines verletzten rechten Knies gestern jedenfalls macht ihm Mut und lässt auf eine baldige Rückkehr hoffen. "Es sieht gut aus, und ich fühle mich gut. Wir sind mit der Entwicklung zufrieden. In etwa einer Woche will ich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen", sagte der Bremer Mittelfeldspieler.

Etwas überraschend absolvierte Frings gestern bereits den Laktattest mit seinen Teamkollegen und ließ damit seinen von Sorgen geplagten Trainer zumindest etwas heiterer dreinschauen. Nach monatelangen Kniebeschwerden will der 31-jährige Frings am liebsten schon am 29. Januar im Pokalspiel bei Borussia Dortmund sein Comeback im Werder-Dress feiern. "Ich bin heiß darauf, wieder dabei zu sein. Schließlich habe ich fast die komplette Hinrunde verpasst. Ich will endlich wieder spielen", unterstrich der Nationalspieler: "Wir alle freuen uns darauf, dass es wieder losgeht, weil wir Ziele vor uns haben, die wir erreichen können."

Klar, dass "Lutscher" mit einem der Ziele den Titel in der Bundesliga meint. "Natürlich wollen wir Meister werden. Wenn du im Winter punktgleich mit dem Tabellenführer bist, musst du dieses Ziel ausgeben. Alles andere nimmt dir niemand ab. Die Leute würden sich doch an den Kopf fassen, wenn du jetzt plötzlich Platz drei als Saisonziel ausgibst."

Allerdings warnte Frings angesichts der noch drei Chancen in Meisterschaft, Pokal und UEFA-Pokal jetzt vor Größenwahn. Schließlich hatten die Bremer vor Jahresfrist offen von Meisterschaft und UEFA-Pokalsieg geträumt - und blieben ohne Titel. "Letztes Jahr sind wir mit unseren großen Sprüchen auf die Schnauze gefallen", erinnert sich Frings: "Am Ende standen wir mit leeren Händen da. Wir sollten diesmal den Ball flach halten und unsere Ziele Stück für Stück konzentriert angehen." Mit einem wieder gesunden Torsten Frings sollte es diesmal auch zu packen sein.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:47
Kreiszeitung 04.01.2008

Leistenprobleme - Diego verpasst die Vorbereitung

Mittelfeld-Star bleibt zur Behandlung in Brasilien / Rückkehr am 20. Januar

von Arne Flügge

BREMEN. Thomas Schaaf hätte sich gestern sicherlich einen schöneren Trainingsauftakt gewünscht. Der eisige, beißende Wind bei gefühlten Temperaturen von minus zehn Grad stellte dabei allerdings das kleinere Übel dar. Vielmehr waren es wieder einmal die Personalsorgen, die den Werder-Trainer frösteln ließen. Gleich neun Profis fehlten beim obligatorischen Laktattest nach der Winterpause. Und Schaaf stellte später süffisant fest: "Man sieht, es geht so weiter wie bisher."

Wie ein roter Faden hatte sich die Verletztenmisere bereits durch die Hinrunde gezogen. Und es scheint, als müsse Werder auch in Teil zwei der Saison mit diesem Problem kämpfen. Es könnte sogar noch schlimmer kommen. Werders Superstar Diego blieb in seiner brasilianischen Heimatstadt Sao Paulo - und wird die komplette Vorbereitung verpassen.

"Diego hat schon gegen Ende der Hinrunde immer wieder über Leistenprobleme geklagt", sagte Schaaf. Deshalb wird der 22-jährige Spielmacher nun bei den Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalmannschaft ein entsprechendes Rehaprogramm absolvieren. Erst um den 20. Januar herum wird Diego in Bremen zurückerwartet. "Es war Diegos ausdrücklicher Wunsch, dass er sich in Brasilien behandeln lässt. Dem haben wir entsprochen", erklärte der Bremer Trainer. Schon Anfang Dezember sei der Entschluss in Absprache mit den Verantwortlichen in Brasilien gefasst worden. "Diego hat fast das ganze Jahr durchgespielt, kaum Urlaub gehabt. Er war einer sehr hohen Belastung ausgesetzt, wurde immer wieder attackiert. Vielleicht sind die Tage in der Reha jetzt für ihn auch ganz gut, um im Hinblick auf die künftigen Belastungen etwas Ruhe zu finden", sagte Schaaf. Dass sein Star die komplette Vorbereitung verpasst, ist für den Werder-Trainer jedoch kein Problem. "Ich habe da keine großen Sorgen", meinte Schaaf, "wir kennen es ja schon, dass uns Diego in der Vorbereitung fehlt. Und er hat immer gezeigt, dass er seine Qualitäten schnell wieder einbringen kann."

Bleibt allerdings zu hoffen, dass die Probleme bis Ende Januar tatsächlich behoben sind und nicht noch - wie zuletzt bei Clemens Fritz - eine Operation nötig wird. "Ich gehe davon aus, dass uns Diego zum Pokalspiel in Dortmund am 29. Januar wieder zur Verfügung steht", denkt Schaaf.

Was andere Spieler betrifft, so ist der Optimismus des Bremer Trainers längst nicht so groß. Patrick Owomoyela (Oberschenkelprobleme), Sebastian Boenisch (Knie-OP) und Peter Niemeyer (Sprunggelenks-OP) bleiben die Bremer Sorgenkinder. Die drei Dauerverletzten - das stand gestern bereits fest - werden definitiv nicht am 8. Januar mit ins Trainingslager nach Belek reisen. Das Trio muss in Bremen die Reha fortsetzen.

Das gilt auch für Clemens Fritz. Dem 27-jährigen Nationalverteidiger werden nach seiner Leistenoperation am Wochenende die Fäden gezogen. Erst dann startet das Aufbautraining.

Zusammen mit Diego und Boubacar Sanogo (Afrika-Cup) fehlen Werder-Coach Schaaf in der Türkei somit schon wieder sechs Spieler. Dennoch hält der 46-Jährige unvermindert an seinen Saisonzielen fest. "Sicherlich wird es schwer, den Kader angesichts der vielen Probleme aufrecht zu halten. Und es wird dauern, bis die, die lange verletzt waren, wieder zu ihren Leistungen finden", glaubt Schaaf: "Umso mehr wird aber jeder Einzelne gebraucht, damit wir auch weiterhin guten, erfolgreichen und offensiven Kombinationsfußball spielen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:48
Weser-Kurier 04.01.2008

Startschuss ohne Diego

Werders Spielmacher bleibt in Brasilien und verpasst das Trainingslager in Belek / Reha bei Seleçao-Therapeuten

Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. Es war schon kurz vor drei, als er endlich kam. Mit gepackten Koffern. Carlos Alberto hat seinen ersten Urlaub bei Werder so knapp beendet, dass er gestern selbst das Reisegepäck - unter tätiger Mithilfe seines Taxichauffeurs - in die Kabine schleppen musste. Zum Trainieren war Alberto ohnehin nicht gekommen, er meldete sich erstmal krank. Aber auch seine Landsleute Naldo und Diego fehlten beim Trainingssstart - was im Falle Diego ernste Hintergründe hat.

War es bei Naldo eine läppische Flugverspätung, die den Innenverteidiger erst am späten Nachmittag in Bremen ankommen ließen, liegen die Dinge bei Diego gravierend anders. Denn der Werderaner befindet sich in der Reha, und die absolviert er nicht an der Weser in Bremen, sondern am Rio Tietê in São Paulo. Mit dem Segen des Vereins hat sich der Regisseur in die Hände von Spezialisten in seiner Heimat begeben: Es sind die Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalmannschaft.

Die Leisten bereiten Diego seit geraumer Zeit Probleme - und das sind Probleme, die nicht zwangsläufig in Brasilien behandelt werden müssten. Werder hat sich dennoch darauf eingelassen, schließlich genießt die medizinische Abteilung der Seleçao das Vertrauen diverser brasilianischer Fußballgrößen wie Ronaldo oder Gilberto, und in diese Galerie reiht sich nun Diego ein. "Es war sein Wunsch, dem wir gerne gefolgt sind", hat Thomas Schaaf "absolut kein Problem" mit der Entscheidung des Spielmachers. "Er hat Vertrauen in die Therapie dort."

Für Werders Trainer bedeutet das: Er sieht einen seinen wichtigsten Spieler erst "so um den 20. Januar" wieder. Das neuntägige Bremer Trainingslager in der Türkei, das am Dienstag beginnt, findet damit ohne Diego statt. Die bis dato angesetzten Testspiele verpasst der 22-Jährige allesamt.

Diego braucht, vermutet Schaaf, schlicht und ergreifend mal eine Pause, nachdem der Supertechniker fast das gesamte Kalenderjahr 2007 durchgespielt hat. "Vielleicht", überlegt Werders Coach, "tun ihm die Tage der Reha auch ganz gut." Spätestens zum ersten Bremer Pflichtspiel nach der Winterpause soll der Brasilianer dann wieder zurück sein im Werder-Dress: Die Pokalpartie am 29. Januar in Dortmund ist, sagt Schaaf, "klar unser Ziel".

Keinerlei Verzug dagegen gibt’s dagegen bei Naldo, der wegen eines verspäteten Zubringerfluges seinen Anschlussflieger verpasste und gestern in Bremen ankam, als seine Teamkollegen gerade die Kabine verließen. Den verpassten Laktattest holt der 25-Jährige heute Vormittag mit der Regionalligamannschaft nach, am Nachmittag steigt er ins Profi-Training ein.

Bleibt der dritte Brasilianer, Carlos Alberto. Der Mann mit den Koffern hatte gestern einen im wahrsten Sinne des Wortes dicken Hals, "irgendwas mit den Mandeln" sei das Problem, informierte Schaaf, "er ist rüber zum Arzt. Ich denke, dass es in den nächsten Tagen wieder gehen wird". Zeit genug für Alberto, das Reisegepäck in den eigenen vier Wänden zu verstauen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 08:48
Weser-Kurier 04.01.2008

Sanogo zum Afrika-Cup

(WAT). Nur einen Abstecher nach Bremen hat Boubacar Sanogo gemacht. Für den 25-Jährigen geht es am Sonntag weiter zur Nationalmannschaft der Elfenbeinküste, mit der er beim Afrika-Cup in Ghana (20. Januar bis 10. Februar) startet - auch wenn noch einige Einreiseunterlagen für den Ivorer fehlen. Thomas Schaaf rechnet mit einer längeren Abwesenheit seines Stürmers, der jüngst bei der Wahl zum Spieler des Jahres in seinem Heimatland Platz zwei hinter Didier Drogba belegte: "Die haben ja ’ne gute Truppe." Will heißen: Selbst das Finale ist möglich - und damit das längstmögliche Warten auf Sanogo.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 15:26
03.01.2008, 18:05 Uhr News

Fahrplan für die Rückrunden-Vorbereitung

Die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde 2007/08 begann für die Werder-Profis am Donnerstag mit einem Laktat-Test auf dem Trainingsgelände am Weser-Stadion. Wie schon kurz vor der Winterpause überprüften Mitarbeiter der Universität Paderborn die Leistungsfähigkeit der Sportler, bevor diese in den nächsten Tagen das Mannschaftstraining beginnen.

Am bevorstehenden Dienstag, 08.01.2008, wird sich die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf dann ins Trainingslager im türkischen Belek verabschieden. In der Tradition der vergangenen Jahre nutzen die Grün-Weißen dort ein Turnier zur Wettkampfvorbereitung. Doch anstelle des Efes-Pilsen-Cup spielt das Team von Thomas Schaaf dieses Jahr um den Viktoria-Cup, der im Stadion von Beleks Nachbarort Kundu ausgespielt wird. Dabei trifft Werder am Donnerstag, 10.01.2008, um 18.35 Uhr deutscher Zeit (19.35 Uhr Ortszeit) auf den Zweitligisten SC Freiburg. Im zweiten Spiel misst sich das Team von der Weser am Samstag, 12.01.2008, mit dem FC Schalke 04. Diese Partie beginnt um 18.05 Uhr deutscher Zeit (19.05 Uhr Ortszeit). Das Deutsche Sport Fernsehen (DSF) überträgt beide Spiele live. Daneben hat Cheftrainer Thomas Schaaf weitere Testspiele vorgesehen: „Wenn wir genug Spieler im Kader dabei haben, können wir dort kurzfristig einen dritten oder sogar vierten Test machen. Das werden wir aber in den nächsten Tagen entscheiden. Ich will die Spieler, die nun zurückkehren auch nicht mit Spielen voll packen.“

Drei Tage nach der Rückkehr an die Weser testet Thomas Schaaf dann auch auf heimischem Boden. Beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup am Samstag, 19.01.2008, tritt sein Team mit den Mannschaften von Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen und Gastgeber Fortuna Düsseldorf in Konkurrenz. Der rheinische Regionalligist steht bereits als Halbfinalgegner in der LTU-Arena Düsseldorf fest. Ab 14 Uhr spielen die Rivalen in je 45 Minuten die Plätze aus. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) überträgt das gesamte Turnier live.

„Danach machen wir sicherlich noch ein weiteres Testspiel“, erklärte Schaaf den Abschluss der Vorbereitung, ehe am Dienstag, 29.01.2008, das offizielle Wettkampfjahr für Werder Bremen beginnt. Im Achtelfinale des DFB-Pokals trifft das Schaaf-Team im Signal-Iduna-Park auf Borussia Dortmund. Nur fünf Tage später, am Sonntag, den 03.02.2008 empfangen die Grün-Weißen um 17 Uhr dann den VfL Bochum zum ersten Bundesliga-Heimspiel des Jahres.

Folgende Termine stehen bisher fest:

Dienstag, 08.01. - Mittwoch, 16.01.2008: Trainingslager in Belek (Türkei)

Donnerstag, 10.01.2008, 18.35 Uhr: Viktoria-Cup in Kundu - Werder Bremen gegen SC Freiburg

Samstag, 12.01.2008, 18.05 Uhr: Viktoria-Cup in Kundu - Werder Bremen gegen FC Schalke 04

Samstag, 19.01.2008, ab 14 Uhr: Stadtwerke Düsseldorf Wintercup in der LTU-Arena Düsseldorf - mit den Mannschaften von Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund.

Termine gelten vorbehaltlich Änderungen und Ergänzungen.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 15:28
30.12.2007, 16:01 Uhr News

Jahres-Live-Ticker: 1. Halbzeit

Es war mal wieder ein turbulentes Werder-Jahr, mit reichlich Geschichten neben, aber vor allem auf dem Platz. Momente, die besonders in Erinnerung bleiben, Kuriositäten und bemerkenswerte Personalien fasst wieder der werder.de-Jahres-Live-Ticker zusammen. So, Moment bitte, eine Meldung wird eben noch hereingereicht:

0. Minute: "Ich fühle mich sauwohl hier und es wird immer besser", sagte Diego und verlängerte seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2011. Als Stadionsprecher Arnd Zeigler das kurz vor dem Spiel gegen Stuttgart verkündet, kocht die Stimmung im Stadion schon über.

Nun aber, Anpfiff:

2. Minute: Rumms! Diego wird vom Gegner mit dem üblichen frühen Foul im Spiel begrüßt.

4. Minute: Katharina Hamann erzielt im zweiten Testspiel der Werder-Damen per Heber das erste Tor für das neu eingerichtete Team. Am Ende gewinnt Werder das Spiel gegen MTV Soltau mit 4:2.

www.werder.de I So lief die Saison bei den Damen dann weiter

4. Minute: Hugo Almeida bringt Werder wie von allen erhofft im Rückspiel des UEFA-Cup-Halbfinales früh in Führung, ebenfalls per Bogenlampe. Ein weiteres "Wunder von der Weser" bleibt aber aus.

15. Minute: Dieser Ailton… So sehr er im grün-weißen Trikot Plage für gegnerische Abwehrreihen war, so sehr ärgert er seit seinem Weggang die Werderaner. Er trifft in fast jedem Spiel gegen Bremen, natürlich auch mit seinem neuen Club MSV Duisburg zum zwischenzeitlichen 1:1. Es bleibt übrigens bis zur Winterpause sein einziges Saisontor.

19.Minute: Plötzlich liegt Boubacar Sanogo der Ball vor den Füßen und wenn er schon mal da liegt, kann man ihn auch ins Tor schießen. Das macht "Bouba" dann auch, in seinem ersten Spiel für Werder im Test beim SC Paderborn, elegant über den Torwart, dessen Abwurf missglückt war. Und so geht das weiter: Tor in Everton, Tor in Braunschweig, Tor in Esbjerg, Tor in Bochum. Neben den drei Testspieltreffern kommt Werders anfangs kritisch beäugter Angriffs-Neuzugang letztlich auf zwölf Tore und fünf Assists in 21 Pflichtspielen.

www.werder.de I Alles zu Bouba und die beeindruckenden Zahlen

20. Minute: Miroslav Klose muss nach einer harten gelb-roten Karte im Rückspiel gegen Espanyol Barcelona vom Platz. Auch Per Mertesacker und Diego sahen 2007 je einmal den Ampelkarton, Tim Wiese, Hugo Almeida und Leon Andreasen erwischte es mit glatt Rot.

30. Minute: Es ist geschafft! Die Ziele konnte er in schneller Folge immer höher stecken, eher, als von vielen erwartet. Mit seinem Abstaubertor zum 1:1 gegen Bayer Leverkusen erreichte Ivan Klasnic das vorletzte wichtige: wieder Tore in der Bundesliga zu schießen. Nun ist er wieder da, so richtig, ein vollwertiges, normales Mitglied in Werders Profikader. Fehlt nur noch die Rückkehr in die kroatische Nationalelf.

33. Minute: Tor für Dortmund. Das dritte binnen elf Minuten. Mladen Petric und Diego Klimowicz haben Werder weit ins Hintertreffen gebracht. Es ist der 5. Spieltag der Saison 2007/08, ein hässliches Spiel im Signal-Iduna-Park. Werder geht, vom BVB hart beackert, unter. Doch es ist auch das Finale der spielerischen Probleme. In der Schmach der Klatsche geht ein Ruck durchs Team, von den restlichen zwölf Spielen der Hinrunde verlieren die Bremer nur noch eines, gewinnen neun und verzaubern mal wieder die Republik.

34. Minute: Aaron Hunt gleicht gegen Eintracht Frankfurt am entscheidenden vorletzten Spieltag der Saison 2006/07 aus. Doch nicht nur das Spiel nimmt dennoch ein für Werder trauriges Ende, auch für Aaron Hunt geht es danach steil bergab. Wegen Verletzungen an Leiste und Knie steht er erst sechs Monate später wieder auf dem Platz – und trifft prompt erneut, diesmal nicht weniger bedeutend gegen Real Madrid.

35. Minute: "Was machst du denn hier?", fragt Christian Schulz den Stollenschuh von Josip Simunic, kurz bevor der ihn in 1,80 Meter Höhe am Kopf trifft. Weil Stollenschuhe so weit über dem Boden nichts zu suchen haben, sieht der Spieler, der sie trägt, die rote Karte. "Schulle" kommt mit einigen Platzwunden am Auge davon, Simunics Hertha wird mit dem 1:4 von Werder angemessen "bestraft".

www.maxdome.de I Interview mit Schulle zwei Tage später bei WERDER.TV

40. Minute: Die deutsche Nationalmannschaft geht in Wembley durch ein tolles Tor von Christian Pander mit 2:1 gegen England in Führung. Mitjubeln darf Per Mertesacker, der in diesem Jahr auf zehn Länderspiele kommt. Auch seine Bremer Nationalmannschaftskollegen Clemens Fritz (acht Spiele, zwei Tore), Torsten Frings (sechs Spiele, zwei Tore), Tim Borowski (drei Spiele) und Miroslav Klose (zwei Spiele) blicken auf ein erfolgreiches Jahr für den DFB zurück. Neben dem ein oder anderen Prestige-Sieg sicherte sich Deutschland als erstes Team die Qualifikation für die Euro 2008.

43. Minute: Gleich Halbzeit im Spiel zwischen "Per Mertesacker & Friends" gegen die "Oliver Pocher Allstars", auf dem Platz stehen viele bekannte Gesichter aus Sport, Film und Fernsehen. Wie's steht? Keine Ahnung! Aber das ist auch egal. Am Ende weiß wirklich kaum jemand, wie es ausgegangen ist. Wichtig ist nur: Die Einnahmen des Benefiz-Kicks vor 10.000 Zuschauern kommen der Per-Mertesacker-Stiftung zugute und alle hatten Spaß.

www.per-mertesacker-stiftung.de I Hier lang zu Pers Stiftung


von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/01/2008 15:30
01.01.2008, 16:39 Uhr News

Jahres-Live-Ticker: 2. Halbzeit

Der Pausentee war belebend, die Anprache emotional und die Halbzeitshow sehr unterhaltsam. Nun aber raus zu den zweiten 45 Minuten des werder.de-Jahres-Livetickers mit erinnernswerten Momenten aus dem Jahr 2007!

46. Minute: Christian Timm erzielt am 17.Spieltag für den Karlsruher SC das 1:0 gegen den Hamburger SV. Ein Tor, dem der Tabellendritte eine Halbzeit lang hinterher rennt. Auch wenn in der Nachspielzeit noch der Ausgleich gelingt, dank des 5:2 über Bayer Leverkusen überflügelt Werder damit im letzten Spiel des Jahres noch den Nordrivalen in der 2007er Tabelle und wird mit zwei Zählern Vorsprung "Jahresmeister".

57. Minute: Und nochmal hat Werder gegen den HSV knapp die Nase vorn. Als Hugo Almeida einen Konter gegen Hertha BSC Berlin verwandelt, hat Werder 2.500 Bundesligatore auf dem Konto, die Hamburger feiern dieses Jubiläum erst zwanzig Minuten später.

60. Minute: Man erinnert sich an Diegos erstes Bundesligaspiel im Weser-Stadion, im August 2006 verhinderte Leverkusens Keeper Hans-Jörg Butt, dass der kleine Brasilianer mit einem famosen Fallrückzieher ein Tor erzielte. Im spektakulären Spiel gegen den VfB Stuttgart ein gutes Jahr später probiert er es erneut. Mit dem Rücken zum Tor lässt er den Ball von der Brust so weit nach oben abspringen, dass er ihn in einer rasanten Fallbewegung fast optimal trifft. Nur Zentimeter rauscht die Kugel über das Tor, kurz hält das Stadion inne – und jubelt dann trotzdem fasziniert. Mach's noch einmal Diego, dreimal ist Bremer Recht!

64. Minute: Es ist ein bitterer Moment des Werder-Jahres 2007. Das Spiel gegen Celta Vigo ist wahrlich kein Leckerbissen, auch wenn Werder nach einer schwachen ersten Halbzeit kurz nach Wiederanpfiff in Führung gegangen ist. In der 64. Minute kommt Patrick Owomoyela für Jurica Vranjes ins Spiel und das Bremer Publikum, unzufrieden mit der Leistung des eigenen Teams, verabschiedet den Kroaten ziemlich unfreundlich. Für drei Tage hat Bremen eine Fan-Diskussion, bevor beim folgenden Heimspiel gegen Mainz fast erschrockene Versöhnung gefeiert wird. Zum 2:0 trägt "Juri" ein Tor und eine Vorlage bei.

www.werder.de I "Alles ist gut" – Vranjes' Versöhnung mit den Fans

66. Minute: Torvorlage Max Kruse! Max Kruse? Der 19-Jährige spielt seit Januar 2006 für die Grün-Weißen, hat sich im zweiten Jahr in der U23 durchgesetzt und wird gegen Bielefeld in der 62. Minute zum ersten Mal in die Bundesliga eingewechselt. Vier Minuten später erkämpft er am Mittelkreis den Ball so nachdrücklich, dass Markus Rosenberg ihn mitnehmen und sein schönes erstes Saisontor schießen kann.

69. Minute: Gleich noch ein jugendliches Märchen: Martin Harnik heißt der Offensivspieler, den Thomas Schaaf am 3. Spieltag der laufenden Saison ins kalte Wasser wirft. Er braucht acht Minuten, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken – nach einem bravourösen Solosprint erzielt er den Siegtreffer zum 1:0!

69. Minute: Zwei Spieltage später ist die 69. Minute identisch mit dem Tiefpunkt der Partie in Dortmund. Jakub Blaczykowski tritt an der Außenlinie bewusst weit am Ball vorbei, mitten hinein in Dusko Tošić – das übelste Foul des Jahres, auch wenn das Spiel von beiden Seiten sehr hitzig geführt wird. Mit seinen Händen formt "Kuba" danach etwas Rundes und kommt mit Gelb davon.

71. Minute: Mit dem 3:0 im UEFA-Cup-Auftakt gegen Ajax Amsterdam erzielt Torsten Frings sein einziges Tor für Werder in diesem Jahr. Zwei Monate später sorgt er mit dem sehr offenen Umgang mit einem Angebot von Juventus Turin für Aufsehen. Nach dem 2:0-Sieg in Dortmund kündigt er an, nach Italien zu reisen und sich alles genau anzusehen. Mit den Worten "Ich hatte ein tolles Angebot von Juventus, aber ich habe gemerkt, dass Werder für mich eine Herzensangelegenheit ist" verlängert er aber im Mai seinen Vertrag in Bremen!

www.werder.de I Torsten Frings und die Geschichte seiner Vertragsverlängerung

79. Minute: Uiuiui, was dieser kleine Franzose da macht, das sieht schon nicht schlecht aus. Bei Bayerns 4:0-Sieg im Weser-Stadion vollführt Franck Ribery einen kleinen, aber feinen Trick: Er lässt den Ball auf dem Fuß tanzen, dreht sich währenddessen, düpiert so Christian Schulz und leitet damit das 3:0 der Münchner ein. Alles gut und schön, bis zum Jahresende hat ihn Werders Diego in Sachen Zaubertricks und vor allem in Sachen Effektivität längst wieder überflügelt.

81. Minute: Apropos Christian Schulz: Die Auswechslung zehn Minuten vor Schluss in Zagreb ist seine letzte Amtshandlung im grün-weißen Trikot. Nach 13 Jahren bei Werder sucht "Schulle" bei Hannover 96 eine neue Herausforderung, schon zwei Tage später kommt er das erste Mal für 96 zum Einsatz. Die Bremer Fans verabschieden ihn sehr freundlich und wehmütig.

86. Minute: Als Hugo Almeida Werder bei Celta Vigo spät mit 1:0 in Führung bringt, jubeln die Werder-Fans in Deutschland vor den Livetickern im Internet und vor dem Radio! Der spanische Achtelfinalist des UEFA-Cups hatte sich mit keinem deutschen Sender über die TV-Übertragung einigen können – so blieben in der Heimat die Bildschirme schwarz und fast romantisch gestimmt lauschten viele der Live-Übertragung aus dem Rundfunkempfangsgerät.

90.+2 Minute: Eine Diego-Meldung noch: Per Kopf erzielt Werders 1,74-Meter-Hüne den späten Ausgleich für Brasilien beim Auswärtsspiel im neuen Wembley-Stadion. Es ist sein erstes Tor für die Seleçao im ersten A-Länderspiel im neuen englischen Tempel.

Nach dem Schlusspfiff: Die besondere Rivalität zwischen Schalke 04 und Werder wird nach dem 1:1 am 11. Spieltag in der Gelsenkirchener Arena deutlich. Kaum hat sich die Mannschaft auf den Heimweg gemacht, rammt das stilecht mit blau-weißem Schal verkleidete Auto von S04-Fan Edith T. Werders Mannschaftsbus und fügt ihm eine eindrucksvolle Schramme über weite Teile der rechten Seite zu. Auch wenn es natürlich keine Absicht war, hat Schalke Werder so irgendwie doch noch einen mitgegeben.

www.maxdome.de I Edith T. und Werders Bussi Horst Kück diskutieren die Vorfahrt bei WERDER.TV


von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/01/2008 13:13
04.01.2008, 16:34 Uhr News

Hunts Hoffnung auf eine komplette Vorbereitung

Angreifer Aaron Hunt kehrte am Freitag ins Mannschaftstraining unter Cheftrainer Thomas Schaaf zurück. Der 21-Jährige hatte am Donnerstag noch wegen der Folgen einer Angina das Lauftraining abgebrochen. „Ich war noch etwas von der Krankheit geschwächt – eine reine Vorsichtsmaßnahme. Heute mache ich ganz normal mit“, erklärte Hunt seinen kurzfristigen Ausfall am Vortag und sagte, dass das Trainingslager dadurch nicht in Gefahr geriet. „Ich freue mich, endlich mal wieder eine normale Vorbereitung zu spielen“, hofft der Stürmer auf eine beschwerdefreie Zeit. Für Hunt ist dies eine Ausnahme, verpasste er aufgrund verschiedener Verletzungen doch regelmäßig die Trainingslager sowohl im vergangenen Sommer auf Norderney als auch im österreichischen Schruns. Auch die Rückrundenvorbereitung im Januar 2007 in der Türkei verlief für Hunt nicht problemlos. Umso erfreulicher, dass in diesem Jahr die gesundheitlichen Vorraussetzungen bei dem Nachwuchsstürmer passen.

Seine körperliche Verfassung stellte Hunts Mannschaftskollege Naldo beim morgendlichen Laktattest unter Beweis. Der Brasilianer war aufgrund einer Flugverspätung erst am Donnerstagabend in Bremen eingetroffen und musste den Leistungstest deshalb am Freitag gemeinsam mit Werders U 23 nachholen. Am Nachmittag stieß der Innenverteidiger dann zum Team. Naldos Landsmann Carlos Alberto muss sich indes noch gedulden. Er laboriert weiterhin an einer Virusinfektion, die er kurz vor seiner Rückreise nach Bremen erlitten hatte. Am Donnerstag klagte er über Mandelschmerzen und ließ sich vom Arzt behandeln.

Torsten Frings beschreitet weiterhin ein individuelles Aufbautraining. Während das Team ausnahmsweise im Weser-Stadion trainierte, absolvierte er gemeinsam mit Co-Trainer Matthias Hönerbach erste leichte Übungen mit dem Ball.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/01/2008 13:14
04.01.2008, 17:34 Uhr News

60plus – Werder intensiviert Engagement für Ältere

Werder Bremen wird sein Engagement für ältere Mitglieder in Zukunft deutlich ausweiten. Die Grün-Weißen werden im Januar die Initiative "60plus" gründen. Das Projekt, initiiert von Vereins-Präsident Klaus-Dieter Fischer wird in einer für einen Fußball-Bundesligaklub bisher noch einzigartigen Weise seinen Voll-Mitgliedern, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, eine vielfältige Angebotspalette unterbreiten. Diese soll neben sportlichen Angeboten auch kurlturelle Aktivitäten enthalten. Bereits am Freitagmittag fand die erste Veranstaltung im Rahmen von "60plus" statt. Eine Gruppe von Mitgliedern war Werders Einladung in die Paula Modersohn-Becker-Ausstellung in der Bremer Kunsthalle gefolgt, wo sie einer Führung unter dem Motto "Paulas Spuren in Paris mit Bea Rademacher" folgten.

Offizielle Eröffnung am 12.01.2008

Offiziell wird das "60plus"-Projekt am Samstag, 12.01.2008, im Bremer Theater im Rahmen der Aufführung "Csardas-Fürstin" eröffnet. Klaus-Dieter Fischer wird sich dann direkt an die 380 anwesenden Grün-Weißen wenden und die Initiative aus der Taufe heben. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Generalintendant, Hans-Joachim Frey, die Gäste begrüßen. Mit dem Bremer Theater ist für die Aktion "60plus" eine enge Zusammenarbeit geplant.

"Mit diesem Projekt werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung für alle Altersgruppen gerecht. Wir reagieren damit natürlich auch auf den demografischen Wandel, der sich auch bei uns auswirken wird", so Fischer, der bei Werder die Bildung der neuen Abteilung Sozialmanagement forcierte. Diese wird sich künftig um die Aktivitäten der Grün-Weißen neben den Spielfeldern kümmern, wozu neben "60plus" auch das preisgekrönte Projekt "100 Schulen – 100 Vereine", die Organisation der WUSEUM- und Stadionführungen, sowie ab der kommenden Saison ein Kids Club gehört. "Für '60plus' haben wir die Abteilung personell um eine Vollzeitkraft erweitert. Seit dieser Woche arbeitet Nadja Pilzweger für Werder, die sich bisher bei Arminia Bielefeld um den Kids Club gekümmert hat und ihre Erfahrung nun bei uns einbringen wird", erläutert Fischer.

Fragebogen-Aktion klärte Interessen der älteren Werderaner

Um die Interessen an sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten des Vereins genau zu erforschen und auf die Ansprüche und Wünsche der älteren Mitglieder besser eingehen zu können versendete Werder bereits im zweiten Halbjahr 2007 einen entsprechenden Fragebogen unter den rund 1.000 Voll-Mitgliedern über 59 Jahren. Erste Ergebnisse dieser Befragung bestätigten die Ergebnisse zahlreicher Gespräche, wonach Angebote zur gesundheitlichen Prävention, Wandern, Entspannung, Walking, aber auch Ballspiele hoch im Kurs stehen. Darüber hinaus wurde ein starkes Bedürfnis nach kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten signalisiert. "In diesen Bereichen werden wir jetzt verstärkt nach Möglichkeiten suchen, konstante Angebote zu unterbreiten", so Fischer, der sich besonders über die Rückmeldungen von 143 Mitgliedern freute, die angaben, dass sie Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit haben. "Ein gutes Zeichen, wenn man weiß, wie wichtig und wertvoll diese Arbeit für einen gut funktionierenden Verein ist", so der Präsident.

Wir groß die Nachfrage an gemeinsamen kulturellen Erlebnissen unter den älteren Werderanern ist, beweist die hohe Rückmeldungsquote der Fragebogen-Aktion. Jedes Mitglied, das sich daran beteiligte, durfte sich über eine Einladung Werders zu einem kulturellem Höhepunkt freuen. Die Resonanz darauf war überwältigend. So besucht der Verein 2008 mit 700 älteren Werderanern die folgenden Veranstaltungen: 110 Mitglieder besuchen die Paula-Modersohn-Becker-Ausstellung in Bremen. 380 Werderanerinnen und Werderaner gehen ins Bremer Theater zu den Veranstaltungen "Csardasfürstin", "Katze auf dem heißen Blechdach" oder "Hänsel und Gretel". Ein Renner war auch das Angebot des Plattdeutsche Theaterstück "Min Mann föhrt to See" in Riede-Felde zu besuchen. 210 Teilnehmer werden das Angebot wahrnehmen.

von Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/01/2008 13:17
04.01.2008, 19:05 Uhr News

Rolff mittendrin: Werder-Oldies siegten in Oldenburg

Die Werder-Profis hatten in den vergangenen zwei Wochen Pause. Werders Traditionsmannschaft sorgte in der Winterpause unterdessen für einen Paukenschlag. Sie gewann das Hallenturnier in Oldenburg. Mittendrin: Werders Co-Trainer Wolfgang Rolff. Am Freitag erinnerte sich der Coach an den turbulenten Wettbewerb kurz vor Heiligabend zurück. "Da war richtig was los. Die Teams waren gut besetzt und 2.000 Zuschauer sorgten in der Halle für tolle Stimmung."

Vor allem die Grün-Weißen, die sich souverän in der Vorrunde durchsetzten und im Halbfinale den VfB Oldenburg (5:1) ausschalteten, sorgten für Begeisterung. Kein Wunder, dass sie mit Norbert Meier (5 Tore) den "besten Feldspieler des Turniers" und in Andreas Reinke den "besten Torhüter" des Abends in ihren Reihen hatten.

Der ehemalige Werder-Keeper sorgte aus den Augen von Wolfgang Rolff für die Szene des Abends. In einem hochdramatischen Finale gegen Schalke 04, musste der Titel im Neunmeterschießen entschieden werden. An den Ausgang dieses Krimis erinnerte sich Rolff mit einem leichten Schmunzeln. "Nachdem ich als Vorletzter den Ball verschossen hatte, mussten die Schalker nur noch einmal zum Turniersieg treffen. Matthias Herget legte sich den Ball zurecht, lief an und chippte den Ball in der Mitte unter die Latte. Doch Andi hatte sich keinen Zentimeter bewegt, blieb einfach stehen und stoppte den Ball mit der Brust. Eine coole Aktion, wir waren wieder im Spiel und siegten mit dem nächsten Schützen", so der Werder-Co-Trainer. Werder gewann 3:2 nach Neunmeterschießen.

Der Triumph konnte sogar live in der Türkei verfolgt werden. Neben dem DSF übertrug auch ein türkischer Privatsender das Turnier. "Ümit Davala machts möglich. Er ist dort nach wie vor sehr bekannt", so Rolff, der sich neben dem sportlichen Erfolg auch über das Wiedersehen mit zahlreichen ehemaligen Teamkollegen freute. "Einige Leverkusener hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Andrzej Buncol und Klaus Täuber waren da. Minas Hantzidis habe ich bestimmt nach 20 Jahren, seit wir den UEFA-Pokal gewonnen haben, das erste Mal wiedergesehen. Da waren schöne Begegnungen dabei. Auch die Oldenburger Peter Schulze und die Hamburger Manni Kaltz und Thomas von Heesen waren da."

Trotz der schönen Erinnerungen an das Turnier, wird das Mitwirken bei der Werder-Traditionsmannschaft für Wolfgang Rolff eine Ausnahme bleiben. "Es hat einfach mal gepasst, aber das ist ganz selten so." Bei den nächsten Terminen ist der Coach dann wieder mit den Werder-Profis unterwegs im Trainingslager im türkischen Belek. In der kommenden Woche gastiert die Werder-Traditions-Mannschaft bei den Turnieren in Gera und Minden.

Werders Traditions-Mannschaft in Oldenburg:
Dieter Burdenski, Wolfgang Sidka, Benno Möhlmann, Frank Neubarth, Oliver Freund, Dieter Schlindwein, Danny Fütterer, Lars Unger, Uli Borowka, Wolfgang Rolff, Ümit Davala, Andreas Reinke, Norbert Meier

Die nächsten Termine:
11.01.08, 18 Uhr: 1. Turnier in Gera (Panndorfhalle)
Teams: DFB-Team, Werder Bremen, Borussia Dortmund, FC St. Pauli, 1. FC Lok Leipzig, BSV Stahl Brandenburg, FC Carl Zeiss Jena, 1. FC Gera.
Spieler Werder Bremen (u.a.): Wolfgang Sidka, Rigobert Gruber, Dieter Schlindwein, Lars Unger

12.1.08, 13.30 Uhr: 2. Turnier in Minden (Kampahalle):
Teams: Werder Bremen, Schalke 04, Borussia Dortmund, 1.FC Nürnberg, 1860 München, FC St. Pauli, Borussia Mönchengladbach, Weserspucker-Team
Spieler Werder Bremen (u.a.): Dieter Eilts, Michael Schulz, Günter Hermann, Dieter Schlindwein
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/01/2008 16:05
05.01.2008, 17:05 Uhr News

Training im Weser-Stadion ohne Sanogo

Boubacar Sanogo musste am Samstag aufgrund einer Erkältung mit dem Training pausieren. Der Ivorer trifft voraussichtlich am Sonntag wieder zur Mannschaft. Seine Kollegen absolvierten am Morgen indes eine Einheit im Kraftraum; am Nachmittag schwitzten sie noch einmal im Weser-Stadion. Mit von der Partie waren auch die Nachwuchsspieler Sebastian Mielitz, Alparslan Erdem, Sandro Stallbaum, Dominik Schmidt und Alexander Hessel. „Es sieht so aus, dass sie auch mit uns ins Trainingslager fahren“, erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/01/2008 16:06
06.01.2008, 14:35 Uhr News

Sonntagmorgen im Bürgerpark, Sanogo zum Afrika-Cup

Zwei Tage vor der Abreise ins Trainingslager bat Cheftrainer Thomas Schaaf die Mannschaft am Sonntagmorgen zu einer Laufeinheit im Bremer Bürgerpark. Nicht dabei waren Carlos Alberto, Torsten Frings und Pierre Wome, die individuelle Trainingseinheiten absolvierten.

Boubacar Sanogo beschäftigte sich unterdessen schon mit Reisevorbereitungen. Der Stürmer wird sich am späten Nachmittag auf den Weg zur Nationalmannschaft der Elfenbeinküste machen, die sich auf die Afrika-Meisterschaft in Ghana vorbereitet. Wichtige Papiere für die Reise, die vor zwei Tagen noch fehlten, sind inzwischen eingetroffen. "Er wird auf jeden Fall heute abreisen und nicht mit ins Trainingslager fahren", bestätigte Thomas Schaaf am Sonntagmorgen.

Für den Bremer Coach ist der Countdown bis zur Abreise ins türkische Belek längst angelaufen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Im Kabinengang stapeln sich die Trainingsutensilien, die mit auf die Reise in den Süden gehen. "Es gibt noch viel zu tun. Zur Ruhe werden wir in den nächsten Tagen nur wenig kommen", spricht der Coach im Namen des gesamten Teams hinter dem Team.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:32
Kreiszeitung 07.01.2008

Pasanens Kampf mit der entscheidenden Frage

Von Arne Flügge

BREMEN. Es ist kalt derzeit in Deutschland. Aber auch zwischen Werder und Petri Pasanen scheint momentan ein frostiges Klima zu herrschen. Während die Bremer Verantwortlichen mit anderen Spielern wie Daniel Jensen oder Jurica Vranjes bereits über eine Vertragsverlängerung gesprochen haben, "ist bei mir nichts passiert", beklagt Pasanen: "Weder mein Berater noch ich haben von Werder etwas gehört." Dabei hatte Sportchef Klaus Allofs doch kurz vor Ende der Hinrunde erklärt, am liebsten sofort auch den im Sommer auslaufenden Kontrakt mit dem stillen Finnen zu verlängern.

Eine Nachfrage bei seinem Chef hat sich Pasanen bislang verkniffen. Und das wird auch so bleiben. "Ich überlasse Werder die Initiative", sagt der Abwehrspieler und fügt mit seiner stoischen Ruhe an: "Wenn Werder mich nicht mehr will, kommt Werder nicht. Wenn sie mich noch wollen, werden sie sich schon melden."

Pasanen ist eben die Ruhe selbst. Noch jedenfalls. "Ich will nicht erst im Juni wissen, wo ich ab Juli spiele", sagt er und setzt sich ein Zeitfenster. "Ich muss meine Zukunft planen können. Spätestens bis März will ich wissen was passiert."

Das freilich will Pasanen aber nicht als Ultimatum an seinen Arbeitgeber verstanden wissen. Schließlich weiß er selber noch gar nicht, ob er - sollte ein Angebot ins Haus flattern - bei Werder bleiben will. Denn auf die für ihn alles entscheidende Frage hat Petri Pasanen selbst noch gar keine Antwort gefunden: "Kann ich mit der Rolle weiterleben, mal links, mal rechts zu spielen und dann wieder auf der Bank zu sitzen? Ich weiß es noch nicht", antwortete er sich selbst. Schließlich - und da ist sich Pasanen sicher - würde sich seine sportliche Situation bei Werder "nicht unbedingt verändern, wenn ich in Bremen einen neuen Vertrag unterschreibe". Denn seine Lieblingsposition ist namhaft besetzt. Pasanen würde gern in der Innenverteidigung spielen. "Das ist mir wichtig." Doch da leuchten die beiden "Laternen" Naldo und Per Mertesacker. Die sind gesetzt. Und bislang blieb Pasanen nur das Ausweichen auf die Flügel. Doch auch da wird das Gedrängel immer größer, wenngleich Pasanen zuletzt dank starker Leistungen den Vorzug erhalten hatte und die Konkurrenz wahrlich nicht zu scheuen brauchte. "Ich weiß, was ich kann", sagt der Finne selbstbewusst, "und Konkurrenz hast du in jedem Verein."

Erstmal ist ihm wichtig, dass er das Vertrauen des Trainers genießt und auf dem Platz steht. Alles andere kommt von selbst. Vielleicht aber auch nicht . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:32
Kreiszeitung 07.01.2008

Vranjes wird verlängern

BREMEN (flü) Jetzt kann alles ganz schnell gehen. Bereits in den ersten Tagen des Trainingslagers in der Türkei dürfte Jurica Vranjes seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei Werder um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2011 verlängern. "Mein Berater wird nach Belek kommen. Dann wird es sicherlich konkreter", erklärte Vranjes gestern.

Bereits nach dem Champions-League-Spiel gegen Real Madrid hatte sein Berater Alen Augustincic ein erstes Gespräch mit Werder-Sportchef Klaus Allofs geführt. "Kurz vor Weihnachten haben wir dann noch einmal gesprochen", berichtet Vranjes, der sich nach eigenem Bekunden in Bremen "sehr wohl fühlt. Ich habe immer wieder meine Chance bekommen." Seine Rolle als Mann der zweiten Reihe hat der 27-Jährige längst akzeptiert. Nicht nur deswegen hat der kroatische Nationalspieler, der auch in der Mannschaft sehr beliebt ist, bei Trainer Thomas Schaaf einen Stein im Brett. "Eine gute Mannschaft kann nur funktionieren, wenn die, die nachrücken, Qualität zeigen. Ich denke, das habe ich getan", erklärt Vranjes: "Wir brauchen bei unserem Programm einfach 20 gute Spieler."

Sportchef Allofs wird so etwas freilich gern hören. Zumal Vranjes lukrative Angebote aus dem Ausland hatte. AS Monaco und Olympiakos Piräus waren im Lostopf. "Es gab unter anderem auch Anfragen von Spartak und Dynamo Moskau", bestätigt der Mittelfeldspieler, "aber mein erster Ansprechpartner ist immer Werder gewesen." Und diese Einstellung wird Vranjes jetzt mit einem neuen Dreijahres-Vertrag versüßt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:33
Kreiszeitung 07.01.2008

Sanogo will ins Finale

BREMEN (flü) Am Samstag musste Boubacar Sanogo wegen einer Erkältung mit dem Training aussetzen. Die Übungseinheit am Nachmittag im Weserstadion fand ohne den Werder-Stürmer statt. Auch gestern Morgen nahm der 24-Jährige nicht am Lauf im Bürgerpark teil. "Kein Grund zur Sorge. Eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte Sanogo, der stattdessen im Kraftraum gearbeitet hatte. Schließlich kann es sich der Angreifer nicht leisten, die Erkältung zu verschleppen, denn bereits heute beginnt die Vorbereitung mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste auf den Afrika-Cup.

Gestern Mittag um 14.00 Uhr flog Sanogo nach Paris, von dort aus nach Kuwait, wo das Team von Nationaltrainer Uli Stielike sein Trainingslager aufgeschlagen hat. "Ich freue mich auf das Turnier und darauf, mit Didier Drogba zusammenzuspielen", erklärte Sanogo vor dem Abflug. Neben dem Stürmer-Star des FC Chelsea gilt Sanogo im Angriff der Ivorer mittlerweile als gesetzt. "Ich hoffe es", schmunzelte der Werder-Profi, der die Reise gestern mit zwei Wünschen antrat: "Ich will ins Finale kommen und gesund wieder nach Bremen zurückkehren."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:33
Kreiszeitung 07.01.2008

Rolff bleibt in Bremen

BREMEN (flü) Wolfgang Rolff wird nicht in die Wüste gehen, sondern in Bremen bleiben. Mehr noch: Werders Co-Trainer deutete gestern an, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag sogar verlängern wird. "Ich hatte mit Werder bereits ein Gespräch, und es war ein sehr gutes Gespräch", sagte der 48-Jährige. Dem Vernehmen nach soll der ehemalige Nationalspieler seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2010 verlängern.

Rolff hatte gegen Ende des vergangenen Jahres ein Angebot des arabischen Clubs Al Ahli aus Katar erhalten. "Das hat sich dann aber wieder schnell zerschlagen. Die haben jetzt einen Engländer geholt", berichtet Rolff.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:33
Kreiszeitung 07.01.2008

Privat läuft’s bei Alberto

BREMEN (flü) Wegen einer Mandelentzündung konnte Carlos Alberto auch gestern noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Der 22-jährige Mittelfeldspieler absolvierte stattdessen eine Einheit auf dem Rad. "Es geht mir aber schon besser", sagte der Brasilianer. Heute will Alberto wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und morgen dann mit ins Trainingslager in die Türkei fliegen. Die bislang verpassten Einheiten wird das Bremer Sorgenkind in Belek nachholen müssen.

Während es sportlich bei Carlos Alberto noch immer nicht läuft, hat er zumindest privat sein Glück gefunden. Am 29. Dezember heiratete er in Rio de Janeiro seine Freundin Caroline. "Wir sind sehr glücklich", verriet Alberto und präsentierte stolz seinen dicken Ehering aus Weißgold: "Wenn wir aus der Türkei zurück sind, kommt Caroline nach Deutschland."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:34
Kreiszeitung 07.01.2008

Mosquera will nicht weg

BREMEN (flü) Geht’s nach John Jairo Mosquera, wird der junge Stürmer auch nach Schließung der Transferliste Ende Januar weiterhin für Werder spielen. "Mein Wunsch ist es, in Bremen zu bleiben", sagte der 19-Jährige gestern. Allerdings weiß Mosquera auch, dass der Club ihn möglichst noch in diesem Winter ausleihen will, um dem Kolumbianer Spielpraxis zu geben. Der österreichische Erstligist Rapid Wien hat bereits eine offizielle Anfrage an Werder gerichtet. Zudem sind nach Informationen der "Bild"-Zeitung noch die beiden Zweitligisten SC Freiburg und Kickers Offenbach an dem jungen Angreifer interessiert.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 10:35
Kreiszeitung 07.01.2008

Trauer um Karl Meschede

BREMEN (flü) Werder Bremen trauert um Dr. Karl Meschede. Der langjährige Vereinsarzt des Bundesligisten ist - wie jetzt bekannt wurde - am 3. Januar im Alter von 59 Jahren an den Folgen eines Unfalls gestorben. "Ein trauriges Schicksal, zumal er gerade in den Ruhestand gehen wollte", zeigte sich Werder-Präsident Klaus-Dieter Fischer tief betroffen: "Wir verlieren einen treuen und zuverlässigen Werderaner. Dr. Meschede hat entscheidend an der Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten bei Werder mitgewirkt." Auch Werder-Kapitän Frank Baumann zeigte sich geschockt: "Ich bin sehr traurig. Dr. Meschede war ein toller Mensch, der immer ein offenes Ohr für die Spieler hatte."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 19:44
07.01.2008, 14:13 Uhr News

Bundesliga-Profis wählen Diego zum Spieler der Hinrunde

Drei Halbjahre spielt Diego nun für Werder Bremen. Und nach jedem dieser Halbjahre wählten ihn die Profis der Bundesligavereine zum besten Feldspieler der Liga. So auch nach der Hinrunde 2007/08: In der großen Spieler-Umfrage des Fachmagazins Kicker stimmten von den 275 befragten Fußballern 44,9 Prozent für den quirligen Brasilianer. Damit distanziert Diego die Kontrahenten Franck Ribery vom FC Bayern München (21,5 Prozent) und Raffael van der Vaart vom Hamburger SV (16,8 Prozent).
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 19:45
07.01.2008, 17:40 Uhr News

Ohne Alberto ins Trainingslager nach Belek

Cheftrainer Thomas Schaaf muss in der Türkei auf Carlos Alberto verzichten. Nachdem der Brasilianer mit einer Virusinfektion vom Weihnachtsurlaub aus Brasilien zurückgekehrt war, wurde bei der Behandlung der Erkrankung in Bremen auch noch eine Schilddrüsenfunktionsstörung festgestellt. Aufgrund dieser zusätzlichen Erkrankung bleibt Carlos Alberto zur weiteren Untersuchung und Therapie in Bremen. Geschäftsführer Klaus Allofs reagierte mit Ernüchterung auf diese Nachricht: „Schade, dieser erneute Rückschlag war nicht zu erwarten. Wir hoffen, dass Carlos eventuell noch nachreisen kann.“

Auch Albertos brasilianischer Landsmann Diego steht nicht auf der Liste für das Trainingslager in der Türkei. Er wird erst Mitte Januar aus der Heimat zurück erwartet. Dort absolviert er mit dem Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalmannschaft ein spezielles Regenerationsprogramm. Des Weiteren werden auch die Rekonvaleszenten Clemens Fritz (Leisten-Operation) und Sebastian Boenisch (Knie-Operation), sowie Peter Niemeyer, Patrick Owomoyela (beide Sprunggelenksverletzung) und Pierre Wome die acht Tage in Bremen dazu nutzen, sich mit Reha-Maßnahmen wieder ans Team heranzuarbeiten. Außerdem fehlt Boubacar Sanogo, der mit dem Team der ivorischen Nationalmannschaft ab dem 20.01.2008 beim Afrika-Cup antreten wird und deshalb bereits am vergangenen Sonntag Bremen verließ. „Gerne hätten wir die Vorbereitung mit dem kompletten Kader absolviert“, erklärte Geschäftsführer Allofs, „aber bei einigen Spielern, die sich jetzt im Aufbautraining befinden, ist zumindest absehbar, dass sie in zehn bis 20 Tagen ins Mannschaftstraining zurückkehren, so dass wir zu Beginn der Rückrunde auf ein annähernd vollständiges Aufgebot hoffen.“

Folgende Spieler werden demnach den Weg ins Trainingslager in Belek antreten:
Wiese, Pasanen, Naldo, Baumann, Vranjes, Rosenberg, Tosic, Hunt, Andreasen, Klasnic, Jensen, Frings, Almeida, Borowski, Mosquera, Schindler, Mertesacker, Pellatz, Vander, Harnik, Hessel, Schmidt, Kruse, Mielitz, Stallbaum, Erdem.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/01/2008 19:45
07.01.2008, 19:29 Uhr News

Werder in der Vorbereitung gegen Hajduk Split

Werder Bremen wird am Freitag, 25.01.2008, ein weiteres Testspiel zur Saisonvorbereitung bestreiten. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf reist dazu ins kroatische Split, um im dortigen Stadion Poljud auf den Hauptstadtklub Hajduk Split zu treffen. Die genaue Anstoßzeit der Partie gegen den mit 17 Meisterschaften und 13 nationalen Pokalsiegen erfolgreichsten kroatischen Verein wird noch festgelegt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 11:42
08.01.2008, 11:46 Uhr News

UEFA-Pokal gegen Braga live im ZDF

Werders UEFA-Pokal-Partie im Sechzehntel-Finale gegen den portugiesischen Erstligisten SC Braga findet am Mittwoch, 13.02.2008, um 20.30 Uhr im Weser-Stadion statt. Fans der Grün-Weißen können das Spiel im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) verfolgen, das die Partie live überträgt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 11:44
Kreiszeitung 08.01.2008

Wome nicht im Flieger

BREMEN (flü) Mit 26 Spielern tritt Werder heute die Reise ins Trainingslager ins türkische Belek an. Überraschend nicht dabei ist neben Carlos Alberto auch Pierre Wome. Der Linksverteidiger soll zusammen mit den anderen Verletzen seine Reha in Bremen fortsetzen.

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Kreiszeitung 08.01.2008

Frings dosiert das Training

BREMEN (flü) Vor dem Abflug heute nach Belek standen gestern noch zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Ein Teil der Mannschaft absolvierte am Morgen einen Waldlauf, während der Rest des Teams im Kraftraum schwitzte. Am Nachmittag ging’s dann auf den Platz. Mit dabei war auch Torsten Frings. Der Nationalspieler machte fast die komplette Einheit mit, stieg nur gegen Ende des Trainings aus, um mit Pierre Wome einige Runden zu drehen. Auch in den ersten Tagen des Trainingslagers will Frings noch dosiert trainieren.

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Kreiszeitung 08.01.2008

Boenisch heute zum Test

BREMEN (flü) Als Sebastian Boenisch gestern Mittag die Kabine verließ, hatte er wieder einmal einen "Gelben Schein" in der Hand. "Das ist bestimmt schon die zehnte Krankmeldung", seufzte der Bremer Abwehrspieler. Seit vier Monaten ist der 21-Jährige wegen einer Knieverletzung außer Gefecht. "So langsam wird’s nervig", sagte Boenisch, "vor allem, wenn die Kollegen ins Trainingslager fahren und du nicht dabei bist." Mit dem Ball hat der ehemalige Schalker bereits einige Übungen absolviert. Nur das Laufen fällt ihm noch schwer. Heute wird sich Boenisch im Rehazentrum einem Test unterziehen. "Bestehe ich den, kann ich auch wieder ins Lauftraining einsteigen", erzählt der Junioren-Nationalspieler.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 11:44
Kreiszeitung 08.01.2008

Klasnic: "Es ist nicht klar, dass ich in Bremen bleibe"

BREMEN (flü) Keine Frage: Ivan Klasnic ist der Mann des Jahres 2007. Nach zwei Nierentransplantationen feierte der Werder-Stürmer am 24. November beim 2:0-Sieg in Cottbus sein Comeback. "Wenn ich gesund bleibe, kann ich noch lange auf hohem Niveau spielen", sagt der 27-Jährige heute. Ob das bei Werder ist, bleibt derzeit allerdings fraglich. Noch habe es kein Gespräch mit den Bremern über eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages gegeben, behauptet Klasnic: "Ich mache mir da jetzt aber keinen Druck. Ich kenne die Pläne des Vereins nicht. Wir werden sehen, was passiert."

Was aber nicht bedeutet, dass Ivan Klasnic jetzt nur auf ein unterschriftsreifes Angebot der Bremer wartet. Der im Sommer ablösefreie Kroate schließt auch einen Wechsel nach Saisonende nicht kategorisch aus: "Es ist noch nicht klar, ob ich bei Werder bleibe. Ich weiß noch nicht, wie es weiter geht."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 11:45
Kreiszeitung 08.01.2008

Alberto gerät unter Druck

Kranker Brasilianer nicht mit nach Belek / "Wir werden ein Auge auf ihn haben"

Von Arne Flügge

BREMEN. Das ist der Hammer! Noch am Sonntag hatte Carlos Alberto gut gelaunt verkündet, dass es ihm nach seinen Halsschmerzen besser geht und er selbstverständlich heute mit ins Trainingslager nach Belek fahren wird. Gestern nun die Rolle rückwärts: Der 22-jährige Brasilianer bleibt daheim in Bremen! "Es macht keinen Sinn", erklärte Trainer Thomas Schaaf.

Es war mehr als nur eine Mandelentzündung, die Alberto aus Brasilien mitbrachte. Der 7,8-Millionen-Flop hat sich im Urlaub eine Virusinfektion eingefangen. Zudem wurde eine Schilddrüsenfunktionsstörung festgestellt. "Er kann nicht trainieren und hat vom Arzt kein grünes Licht fürs Trainingslager bekommen", erklärte Sportchef Klaus Allofs.

Mit Vollgas hatte Carlos Alberto nach der Weihnachtspause auf die Überholspur abbiegen wollen - jetzt wurde er vom Werder-Doc schon vor dem Start aus dem Rennen genommen. Ein weiteres Kapitel in der schier unendlichen Pannenstatistik des großen Talents ohne Arbeitsnachweis. "Ich versuche immer noch das Positive zu sehen, vielleicht kann er nachreisen", meinte Allofs. Wobei hier wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Und ohne eine richtige Vorbereitung wird Carlos Alberto den Bremern auch in der Rückrunde wohl keine große Hilfe sein. Dennoch hält Allofs weiterhin an Alberto fest. Er sagt aber auch: "Wir haben wirklich eine Engelsgeduld mit ihm. Doch so langsam muss er wirklich seinen Rhythmus finden."

Was im Krankenblatt von Carlos Alberto besonders auffällt: Er hat überwiegend nicht die Probleme, die ein Fußballer eigentlich hat: Prellungen, Zerrungen, muskuläre Schwierigkeiten. Alberto kränkelt häufig, hatte einen Schwächeanfall, von seinen Schlafstörungen mal ganz abzusehen. Begeht der Brasilianer Raubbau an seinem Körper, seinem Kapital? Unternimmt Carlos Alberto wirklich alles, um richtig fit zu werden? Fragen, die Allofs nicht schlussendlich beantworten kann. "Er hat beim Laktattest gefehlt, und ich weiß nicht, ob er in Brasilien seine Hausaufgaben gemacht hat", sagt der 51-Jährige. Und so langsam scheinen auch Allofs Zweifel an der profihaften Einstellung seines Spielers heimzusuchen. Spekulationen über zahlreiche nächtliche Eskapaden seines Stars hatte der Sportchef bisher in die Gerüchteküche gestellt. Jetzt kündigte er an: "Wir werden in den nächsten Wochen ein Auge auf Carlos haben. Wir werden verstärkt auf sein gesamtes Verhalten achten."

Eine profihafte Einstellung, so der Werder-Sportdirektor, "ist die Voraussetzung für einen gesunden Spieler, der konstant Leistungen auf hohem Niveau bringen soll". Wer sich dem Beruf des Profifußballers verschrieben habe, der müsse auch dementsprechend leben und auf sich achten. "Profis können sich nicht so verhalten, wie andere in ihrem Alter. Sie müssen Opfer bringen", forderte Allofs. Schließlich würden sie "dafür auch nicht schlecht bezahlt".

Was klingt wie eine letzte Warnung an Carlos Alberto, will Allofs als allgemein gültig für alle Spieler verstanden wissen. Dass er es im Falle von Alberto aber so deutlich sagt, darf schon als Gelb-Rote Karte interpretiert werden. Krankheit hin oder her.

Ein Ausleihgeschäft kommt für Allofs aber noch nicht in Frage. "Das ist im Moment sicherlich noch kein Thema", sagte der 51-Jährige: "Aber es ist klar, dass so etwas mit der Zeit als Option im Raum steht. Das hängt davon ab, wie sich der Spieler verhält." Alberto hat es also selbst in der Hand . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 15:58
08.01.2008, 14:25 Uhr News

Werders Ankunft im RIXOS Premium Hotel

Werder Bremen ist ohne Verzögerungen im türkischen Trainingslager in Belek angekommen. Der Tabellen-Zweite der Bundesliga landete um 13.10 Uhr (Ortzeit) mit dem Flug FHY 242 der türkischen Chartergesellschaft "Free Bird" in Antalya und reiste mit dem Bus weiter ins 45 km entfernte Belek. Dort gab es wie im vergangenen Jahr bei sonnigen 17°C im RIXOS Premium Hotel einen herzlichen Empfang für die Grün-Weißen, die bis zum 16.01.2008 in dem luxuriösen Komplex ihre Zelte aufschlagen und sich viel Arbeit mitgebracht haben. "Wir wollen uns die Fitness erarbeiten, die wir für das Erreichen unserer Ziele benötigen. Wir wollen uns einspielen und an unserer Abstimmung feilen. Wir haben Übungskomplexe in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Taktik auf dem Plan", zählte der Bremer Coach Thomas Schaaf auf und kündigte an, wie in den vergangenen Jahren das Training sehr individuell zu gestalten. "Die Trainingsintensität ist auf die einzelnen Spieler abgestimmt, wir werden in Gruppen arbeiten, aber auch mit dem gesamten Team auf dem Platz stehen."

Das weitläufige Komfortresort der RIXOS Hotel Gruppe inmitten von Kiefern- und Pinienwäldern und mit direkter Strandlage bietet nicht nur den Urlaubern beste Bedingungen, sondern auch dem Trainerstab der Grün-Weißen, die den perfekten Rahmen vorfinden, um den 26-köpfigen Kader auf die Rückrunde vorzubreiten. Neben den beiden Fußballplätzen, werden die Profis auch den Strand und die Laufwege der Umgebung näher kennenlernen. Die notwendige Regeneration finden Frings, Borowski & Co. nicht nur in den extra für die Physiotherapeuten umgebauten Hotelzimmern sondern auch im riesigen Wellness-Bereich der Anlage. Trotz des vollgepackten Trainingsplanes wird es für die Profis Gelegenheiten geben, im Hallenbad, dem gut ausgerüsteten Fitnessraum oder der Sauna vorbeizuschauen.

Etwas Geduld müssen die Spieler jedoch mitbringen, denn vorher wird viel Schweiß fließen. Bereits um 18.30 Uhr (Ortszeit) hat Thomas Schaaf die Mannschaft zum ersten Training angefordert. Am Mittwoch geht es zwei Mal, um 10 Uhr und um 16 Uhr, auf den Trainingsplatz.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 15:59
08.01.2008, 15:04 Uhr News

Vorbericht: Aufgalopp gegen Robin Dutts SC Freiburg

Dreieinhalb lange Wochen ohne Werder-Fußball haben in Kürze ein Ende, am Donnerstag, 10.01.2008, starten die Grün-Weißen um 18.35 Uhr deutscher Zeit in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2008. Der Aufgalopp ist ein Testspiel gegen den SC Freiburg im Rahmen des Victoria-Cups, der in Kundu unweit von Belek ausgespielt wird, ganz in der Nähe des Trainingslager-Quartiers also. An dem kleinen Antalya-Happening nimmt als dritte deutsche Mannschaft Vizemeister Schalke 04 teil – er fordert die Freiburger bereits am Dienstagabend zum Auftaktmatch.

In Freiburg ist alles ein bisschen anders…

Der Zweitligist aus dem südwestlichsten Zipfel der Republik ist so etwas wie eine kleine Legende für die Fußballnation. Der SC war immer ein bisschen anders. Hier konnte ein Sozialkundelehrer 16 Jahre lang eine attraktive Fußballphilosophie umsetzen, obwohl er dreimal aus der Bundesliga abstieg. Hier verfolgt der Präsident die Spiele der Profis regelmäßig nur im Videotext, weil es ihm im Stadion zu stressig ist. Und hier betreiben sie betont umweltfreundlich ihr kleines Schmuckstück badenova-Stadion, unter anderem mit Solarzellen auf dem Dach, weil natürlich hier unten an der Westseite des Schwarzwaldes besonders oft die Sonne scheint. Bald nach dem ersten Bundesliga-Aufstieg 1993 sicherten sich die Freiburger den inoffiziellen Titel des "Everybody's Darling" Fußballdeutschlands, den sie alsbald auch sportlich untermauerten. Schon im zweiten Bundesligajahr erreichten sie einen sensationellen dritten Platz, befeuert von einem spektakulären 5:1 gegen Bayern München am zweiten Spieltag. Wieder zwei Jahre später waren die Höhenflüge zu Ende, der erste Abstieg ereilte das kleine Biotop von Trainer Volker Finke und Präsident Achim Stocker. Der SC entwickelte sich zu einem Wandler zwischen den Welten 1. und 2. Bundesliga, immer gut für angenehme Überraschungen, wie eine erneute Europapokal-Teilnahme 2001/2002. In der gleichen Saison und zuletzt 2005 folgten aber wieder bittere Gänge ins Unterhaus, wo seitdem zweimal als Vierter knapp der Aufstieg verpasst wurde.

Die vergangene Saison war die große Zäsur für den SC Freiburg. Nach einer misslungenen Hinrunde kündigte Volker Finke seinen Abschied für das Saisonende an – es folgte ein Politikum, das den Freiburgern wohl selbst schwer erklärbar bleibt. Eine Initiative aus Fans und Mitgliedern versuchte alles, um den langjährigen Trainer zum Bleiben zu bewegen und den Verein zum Festhalten an ihm zu drängen. Die Heftigkeit der Auseinandersetzungen erschreckte nicht nur die Beobachter von außen. Trotz einer starken Rückrunde, die fast in der Bundesliga geendet hätte, blieben alle Beteiligten aber bei ihren Entscheidungen, seit Juli ist Robin Dutt neuer Trainer des SC.

Robin Dutts Antwort auf die Kritik

Der indisch-stämmige Fußballlehrer, der von den Stuttgarter Kickers kam, entledigte sich bald aller Kritik, weil er die in Freiburg etablierte Sicht auf den Fußball teilt und dabei auch erfolgreich ist. Nach der Hinrunde steht er mit seinem Team auf Platz 4, punktgleich mit dem 1. FC Köln, nur drei Spiele gingen verloren. Die Mannschaft spielt pragmatischer als in der Vorsaison, sammelte vor allem zuhause ohne großes Spektakel fleißig Punkte. Die einzige Heimniederlage gegen Tabellenführer Mönchengladbach am 16. Spieltag gilt trotzdem auch für die Hausherren als eines der besten Spiele der Saison. Die Stützen des Teams sind Verteidiger Heiko Butscher, Mittelfeldantreiber Eke Uzoma und der mit fünf Toren treffsicherste Schütze Henrich Bencik. Im Tor steht seit dem 10. Spieltag der Ex-Bremer Alexander Walke, der seinen Platz im Kasten seit Anfang Januar auch gegen Neuzugang Michael Langer vom VfB Stuttgart verteidigen muss.

Vor einem Jahr startete Werder übrigens mit einem 4:0 gegen Besiktas Istanbul in die Rückrunden-Vorbereitung, im WOW Football Center von Kundu-Antalya. Nach einem 2:1 gegen Feyenoord Rotterdam wanderte der Efes-Pilsen-Cup in die Vitrine. Gegen den SC Freiburg soll es nun an gleicher Stelle im Victoria-Cup einen ähnlich guten Auftakt geben.


von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 16:00
08.01.2008, 15:27 Uhr News

KISCH-Nachwuchsreporter besuchen Werder

Wie sieht eigentlich die Arbeit von Cheftrainer Thomas Schaaf aus? Was gehört zu den Aufgaben von Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer? Auf diese Fragen erhielten die 45 Mädchen und Jungen der Haupt- und Realschule Kirchdorf/Varrel, der Hauptschule Sulingen, der Haupt- und Realschule Rehden, der Dr. Klinghorst-Schule Diepholz, der BBS Diepholz/Sulingen und der Christian-Hülsmeyer-Schule Barnstorf Auskunft von den Verantwortlichen des Klubs.

Im Rahmen des Projekts „Kreiszeitung in der Schule“ (KISCH) schnupperten die Schülerinnen und Schüler am Montag, 07.01.2008, in die Welt des Profifußballs und lernten dabei die Zusammenarbeit zwischen Verein und Medien kennen. Als Nachwuchsreporter nahmen sie das Weser-Stadion unter die Lupe, erfuhren im Wuseum reichlich über die Werder-Geschichte und nahmen an einer Pressekonferenz mit Geschäftsführer Fischer, Cheftrainer Schaaf und Werder-Profi Kevin Schindler teil. „Die Schüler waren total begeistert. Es hat alles prima geklappt“, fasste Björn Knirps, betreuender Sportredakteur der Kreiszeitung, zusammen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 18:40
Weser-Kurier 08.01.2008

Das gelobte Lager

Warum Werder zum achten Mal in Folge ins Trainingslager nach Belek fliegt

Von Olaf Dorow

BREMEN. Das Training war vorbei. Frank Baumann stapfte durch den kalten Regen. Dachte er in diesem Moment an die Sonne an der türkischen Riviera? Heute früh fliegt Werder wieder ins Trainingslager nach Belek, zum achten Mal in Folge. Baumann war immer dabei. Aus Werders aktuellem Kader kann das nur noch Tim Borowski von sich sagen. Acht Mal in Folge nach Belek, das klingt irgendwie nicht sehr abwechslungsreich, und wenn man mit Frank Baumann spricht, verfliegt dieser Eindruck nicht unbedingt. "Acht Mal war ich in Belek?", fragt Werders Kapitän den Reporter, "ich dachte es wären schon 15 Mal."

Was ist dran an diesem Standort Belek? Warum hält Werder Jahr für Jahr dort sein Wintercamp ab. Warum nicht mal in Dubai? Oder in Spanien oder in Portugal? Trainer Thomas Schaaf gilt als ein großer Fan von Portugal. Von dort hat er Diego geholt und dort macht er oft Urlaub. "Glauben Sie mir", sagt Sportdirektor Klaus Allofs (acht Mal Belek), "auch in Dubai oder Spanien bestünde der Tag aus Training, Essen, Massage." Allofs zählt sodann so viele Belek-Vorteile auf, dass man sich fast schon wieder schämen will, Alternativen erwogen zu haben.

"Belek heute ist nicht mehr Belek vor acht Jahren", beginnt der Werder-Manager seine Lobpreisung jener türkischen Urlaubsregion, an der sich auf einem unendlich langen Strandabschnitt eine unendlich lange Kette von unendlich großen Hotelkomplexen auffädelt. Punkt eins bei den ganzen Belek-Vorteilen sei das Klima. Selten gäbe es im Januar extreme Kälte oder Hitze. Punkt zwei seien die tollen Hotels, die alles böten. Noch viel wichtiger aber seien Punkt drei und Punkt vier.

In hohem Tempo wurde Belek in den vergangenen Jahren zu einem Mekka für Fußball-Klubs ausgebaut. Viele Hotels verfügen über mehrere Plätze mit perfektem Rasen. Auch die diesjährige Werder-Herberge, das riesige "Rixos Premium", bietet zwei Plätze direkt am Hotel. "Individuelles Training, Gruppentraining, alles ist einfach und ohne irgendwelche Busfahrten möglich", schwärmt Allofs. Punkt vier bestünde darin, dass "wir freie Auswahl an Test-Gegnern haben". Unzählige Mannschaften halten sich zur selben Zeit am selben Ort auf. Jugend-Teams mitgerechnet, sind es um die 200. Werder wird unter anderem gegen den FC Schalke und den SC Freiburg spielen.

Als Punkt fünf käme noch die schnelle Erreichbarkeit zum Tragen. "Was unsere Spieler in einem Trainingslager brauchen, sind optimale Bedingungen. Hier haben sie sie", fasst Allofs zusammen. So zerbröseln die gefühlten 15 Belek-Reisen von Frank Baumann als Argument für eine möglicherweise vorhandene Belek-Überreizung.

Zumal auch Baumann selbst seinen angenommenen Belek-Faktor relativiert. "Es sind ja oft andere Hotels", sagt er. Im "Rixos Premium" wohnt Werder erst zum zweiten Mal in Folge. Das kann man aushalten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 18:40
Weser-Kurier 08.01.2008

Ansprechpartner Werder

(ODO). Klaus Allofs hat bestätigt, dass es in absehbarer Zeit Gespräche mit dem Aufsichtsrat geben wird. Darin soll es um die Verlängerung seines bis 2009 laufenden Vertrages gehen. "Wir haben noch keinen festen Termin, aber wir haben doch genügend Zeit", sagte Allofs. Man säße nicht "auf heißen Kohlen". Der als möglicher Hoeneß-Nachfolger beim FC Bayern gehandelte Sportdirektor bekräftigte, dass sein erster Ansprechpartner weiterhin Werder Bremen bleibe. "Ich kann ja nichts dafür, dass daraus ein großes Thema gemacht wird, während ich im Urlaub bin", sagte der Manager, der am Wochenende aus den Ferien zurückgekehrt war.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/01/2008 18:43
Weser-Kurier 08.01.2008

Am Ball

(ODO). Torsten Frings ist wieder am Ball. Gestern kickte er im Rahmen des nachmittäglichen Trainingsspiels erstmals nach seiner Knieverletzung wieder im Kreis der Kollegen. Allerdings nur für kurze Zeit. In den nächsten Tagen will er in Belek sein Individualprogramm fortführen.

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Weser-Kurier 08.01.2008

Schilddrüse gestört

(ODO). Carlos Alberto wird heute doch nicht mitfliegen ins Trainingslager nach Belek. Statt wie angekündigt ins Training einzusteigen, musste sich Werders Problemkind der Hinrunde gestern in Bremen weiteren Untersuchungen im Zusammenhang mit seiner Virusinfektion unterziehen. Dabei wurde eine Schilddrüsenfunktionsstörung festgestellt. "Das muss jetzt erst gründlich behandelt werden", sagte Sportdirektor Klaus Allofs, "wir hoffen aber, dass er noch nach Belek nachreisen kann."

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Weser-Kurier 08.01.2008

Braga in Torlaune

(ODO). Der SC Braga, Werders Gegner im UEFA-Pokal, ist mit einem munteren 3:3 bei Académica Coimbra ins neue Kalenderjahr gestartet. Gleich zwei Treffer steuerte der österreichische Stürmer Roland Linz bei. Erst in der 90. Minute kassierte Braga noch den Ausgleich. In der Tabelle der portugiesischen "Superliga" liegt Braga jetzt auf Rang sieben.

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Weser-Kurier 08.01.2008

Diego vor Ribéry

(ODO). Das Votum war eindeutig. Im "kicker" sollten die Bundesliga-Profis den besten Feldspieler der Hinrunde bestimmen. 44,9 Prozent wählten Werders Spielmacher Diego. Zweiter wurde Franck Ribèry vom FC Bayern (21,5 Prozent vor Rafael van der Vaart vom HSV (16,8). Bereits zum dritten Mal ist Diego zum besten Mann einer Halbserie gewählt worden. 275 Profis hatten sich an der Abstimmung beteiligt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:47
Kreiszeitung 09.01.2008

"Die erste Zeit war eine Ewigkeit"

Ivan Klasnic - ein Jahr nach der Schreckensnachricht / "Das Wichtigste ist, dass ich gesund bleibe"

Von Arne Flügge

BREMEN. Im Großen und Ganzen hat Ivan Klasnic die Gedanken an das vergangene Jahr verdrängt. "Doch manchmal", räumt der Werder-Stürmer ein, "denke ich schon noch mal zurück." Im Endeffekt, meint Klasnic, sei das Jahr schnell vergangen, "doch am Anfang war es für mich wie eine Ewigkeit".

Fast auf den Tag genau vor zwölf Monaten musste der heute 27-Jährige das Trainingslager in der Türkei sausen lassen. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn dazu. Die genauen Umstände wurden erst zwei Wochen später öffentlich, Klasnic indes hatte längst Bescheid gewusst: Er brauchte eine neue Niere. "Im ersten Moment war es ein Riesenschock für mich", erinnert sich der Kroate. Später, als seine Krankheit publik geworden war, "hatte ich mich schon ein wenig darauf einstellen können".

Hinter verschlossenen Türen hatte Klasnic so manche Verzweiflungsträne trocknen müssen. Besonders, als die erste Transplantation fehlschlug. Doch nach Außen hin hat er nie geklagt. Im Gegenteil: Er zeigte Stärke, Kampfgeist und die nie enden wollende Überzeugung: "Ich komme zurück."

Das Wunder wurde wahr. Am 24. November feierte Klasnic beim 2:0-Sieg der Bremer in Cottbus sein Bundesliga-Comeback und schrieb damit Sportgeschichte. Klasnic ist der einzige Profi-Fußballer der Welt, dem nach einer Nierentransplantation die Rückkehr in seinen Beruf gelang. Mit einem Doppelpack beim 5:2 am 17. Spieltag gegen Bayer Leverkusen setzte er dem Ganzen noch die Krone auf.

Diesmal, ein Jahr nach Bekanntwerden seiner Krankheit, reiste Ivan Klasnic mit Werder ins Trainingslager in die Türkei. Endlich kann er wieder mal eine komplette Vorbereitung absolvieren. "Ich fühle mich gut", sagt Klasnic, "die ersten Einheiten waren schwer, aber ich habe gut gearbeitet." Das Wichtigste sei, "dass ich jetzt gesund bleibe. Alles andere kommt von selbst."

Seine sportlichen Ziele hat er klar vor Augen. "Wir stehen mit Werder sehr gut. Vielleicht können wir das Double von 2004 wiederholen", hofft der Angreifer. Zudem will er im Sommer bei der Europameisterschaft sein Comeback im kroatischen Nationalteam feiern. "Ivan schafft das", glaubt Teamkollege und Landsmann Jurica Vranjes, der erkannt haben will: "Ivan ist heute viel glücklicher und lockerer als noch vor Monaten."

Doch um bei der EM zu spielen, muss Klasnic auch bei Werder auf dem Platz stehen. Da spielt es ihm in die Karten, dass seine beiden Sturm-Konkurrenten Boubacar Sanogo und Hugo Almeida die ersten drei Pflichtspiele nicht dabei sind. Der eine ist beim Afrika-Cup, der andere noch gesperrt. "Das ist schon komisch, irgendwie Schicksal", glaubt Klasnic: "Schon bei meinem Comeback in Cottbus hatte ich davon profitiert, dass ein Stürmer verletzt, der andere suspendiert war."

Nur auf höhere Mächte will sich Klasnic aber nicht verlassen. "Ich denke, ich habe dem Trainer gezeigt, dass er auf mich zählen kann. Abgesehen von dem schlimmen Jahr 2007 bin ich in meinen sieben Jahren bei Werder sehr erfolgreich gewesen. Ich habe viel für Werder getan. Und wenn ich weiter gesund bleibe, werde ich noch einige Jahre auf sehr hohem Niveau spielen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:47
Kreiszeitung 09.01.2008

"Da war vorher nichts"

Schaaf erklärt den neuerlichen Ausfall von Alberto: Überfunktion der Schilddrüse

BELEK/BREMEN. Thomas Schaaf verzog das Gesicht - und das sprach Bände: Der Werder-Coach war gestern beim Hinflug zum Trainingslager in der Türkei alles andere als begeistert, dass Carlos Alberto krankheitsbedingt (wir berichteten) nicht mit der Mannschaft im Flieger saß. Und nun sollte er auch noch Auskunft über den Zustand des Brasilianers geben, der bei Werder einfach nicht in die Gänge kommt. "Natürlich schmeckt uns das nicht", grummelte Schaaf zunächst, um dann überraschend offen über das Sorgenkind Alberto zu sprechen.

"Carlos leidet unter einer Überfunktion der Schilddrüse", berichtete Schaaf. Festgestellt wurde das bei Blutuntersuchungen am vergangenen Wochenende. Die waren notwendig geworden, weil Alberto nach seiner Rückkehr aus Brasilien über Halsschmerzen und Unwohlsein geklagt hatte. "Er hat eine Virusinfektion, vielleicht ist das auch der Grund für die erhöhten Werte bei der Schilddrüse", sagte Schaaf und mahnte gleichzeitig an: "Wir sollten es jetzt nicht komplizierter machen, als es ist. Wir müssen abwarten, ob sich die Sache beruhigt oder ob man der Sache noch weiter nachgehen muss." Alberto würde in Bremen intensiv untersucht und könne nur ganz leichtes Training absolvieren. Dass der 22-Jährige noch ins Trainingslager in Belek nachreisen wird, "hoffen wir", meinte Schaaf: "Aber das kann ich nicht einschätzen."

Fakt sei, dass es sich bei den Funktionsstörungen der Schilddrüse um ein neues Problem in der mittlerweile schon recht langen Krankengeschichte Albertos handelt. "Da war vorher nichts", versicherte Schaaf. Dabei würden Symptome wie Müdigkeit und Schlappheit, über die Alberto zu Saisonbeginn geklagt hatte, durchaus zu einer Schilddrüsen-Überfunktion passen. Damals waren jedoch Schlafstörungen als Ursache ausgemacht worden. Durch eine Umstellung der Ernährung seien die Probleme behoben, hieß es später. Trotzdem stand der Mittelfeldspieler nur sporadisch im Kader und kam nur zu Kurzeinsätzen.

Das Trainingslager sollte nun einen Neuanfang des 7,8-Millionen-Euro-Einkaufs darstellen. Doch das Thema hat sich erst einmal erledigt - und deshalb haderte ein zerknirschter Schaaf: "Ich hätte ihn gerne endlich mal ganz fit gehabt, aber da steht immer etwas im Wege. Sechs Trainingstage fehlen ihm jetzt schon wieder."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:47
Kreiszeitung 09.01.2008

Erstes Training - und Frings wirbelt schon mit

BELEK Einen besseren Start ins Trainingslager in Belek hätte es für Werder gestern Abend gar nicht geben können: Torsten Frings wirbelte beim Abschlussspiel der ersten Einheit auf dem Rasenplatz des Rixos Premium Hotels schon wieder ordentlich mit. "Das gehört zum Reinschnuppern", erklärte Frings anschließend. Wenn er wollte, könnte er nach überstandener Knieverletzung schon das komplette Mannschaftsprogramm absolvieren, "aber ich will lieber vorsichtig sein. Ich muss doch niemandem etwas beweisen, ich habe Zeit."

Noch genau eine Woche bereitet sich der Bundesligist an der türkischen Riviera auf die Rückrunde vor. Und das bei allerbesten Bedingungen. Die Luxus-Herberge lässt keine Wünsche offen, die beiden Rasenplätze befinden sich in sehr gutem Zustand. "Das kennen wir ja schon aus dem vergangenen Jahr. Hier ist es einfach ideal", fühlte sich Sportchef Klaus Allofs in der Auswahl des Quartiers bestätigt.

Heute Morgen werden die Spieler dann das komplette Areal der 400 000 Quadratmeter großen Anlage kennenlernen. "Also ich laufe jeden Morgen - und das mache ich bestimmt nicht alleine", schmunzelte Schaaf. Der liebt Belek, denn bereits zum achten Mal hat er dort mit Werder das Winter-Trainingslager aufgeschlagen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:48
Kreiszeitung 09.01.2008

Borowski im Visier von Atletico

BELEK. Die Jagd auf Werder-Spieler ist ja schon eröffnet, so buhlt bekanntlich Olympiakos Piräus um die Dienste von Daniel Jensen. Nun rückt auch Tim Borowski in den Blickpunkt. Dessen Vertrag in Bremen läuft ebenfalls im Sommer aus. Die Gunst der ablösefreien Stunde will offenbar Atletico Madrid nutzen und den 27-Jährigen verpflichten. Das behauptet zumindest die spanische Zeitung "AS". Borowskis Berater Jörg Neubauer wollte diese Meldung gestern nicht kommentieren. "Das mache ich grundsätzlich nicht", sagte er. Immerhin bestätigte Neubauer Gespräche mit Werder über eine Vertragsverlängerung

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Kreiszeitung 09.01.2008

Wome durfte nicht mit

BELEK Wenn es nach Pierre Wome gegangen wäre, hätte er gestern im Flieger gen Türkei gesessen. Doch der Kameruner musste in Bremen bleiben. Trainer Thomas Schaaf hatte es so entschieden, weil Wome nach seiner monatelangen Verletzungspause (Leistenprobleme) nur ein individuelles Training absolvieren kann. "Da macht es keinen Sinn, dass er hier bei der Mannschaft ist", erklärte Schaaf: "Bei Torsten Frings ist das anders. Er kann schon bei einigen Übungen mitmachen und steigt vielleicht schon bald komplett ein." Bei Wome wird das noch dauern - mindestens zwei Wochen, berichtete Schaaf.

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Kreiszeitung 09.01.2008

Pechvogel Kevin Artmann

BREMEN Das ist bitter: Kevin Artmann hat sich bei einem Waldlauf einen doppelten Bänderriss im Knöchel zugezogen und fällt drei bis vier Wochen aus. Der 21-Jährige, der in der Hinrunde ausschließlich im Regionalliga-Team zum Einsatz kam, sollte gestern eigentlich mit den Profis ins Trainingslager nach Belek reisen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:50
Weser-Kurier 09.01.2008

"Dafür kann der Spieler nichts"

Allofs bittet im Fall Alberto um Rücksicht / Frings spielt beim Trainingslagerstart

Von Thorsten Waterkamp

BELEK. Irgendwie hat er Werder nun doch begleitet nach Belek. In Gedanken zumindest. Carlos Alberto, der verhinderte Star, beschäftigt auch weit weg von Bremen die Diskussionen um Werder, der 23-Jährige ist das Top-Thema in der Türkei. Als seine Kollegen am gestrigen Abend die ersten Schweißtropfen des Trainingslagers vergossen, stellte sich Klaus Allofs mit seinem Statement vor den Brasilianer: "Wir haben immer noch Geduld."Die allerdings dürfte mittlerweile bis zum Letzten ausgereizt sein.

Immer neue Eskapaden des Millioneneinkaufs aus Brasilien haben den Bremer Verantwortlichen in der Vergangenheit die Zornesröte ins Gesicht getrieben, mit Langmut allein scheint dem Problemfall mit den Rastazöpfchen nicht beizukommen zu sein. Dennoch: Werders Sportdirektor bittet nach der neuerlichen Krankmeldung überraschend um Rücksicht. Dass Alberto nun wegen der am Montag diagnostizierten Schilddrüsenfunktionsstörung ausfällt, "das", sagte Allofs, "können wir ihm nicht anlasten, dafür kann der Spieler doch nichts".
Und deshalb, beteuert Werders Manager, gebe es auch keine Gedankenspiele, den Ausnahmekicker aus Rio de Janeiro mittels einer Ausleihe in Bremen aus dem Fokus zu nehmen. Im Gegenteil: So ein bisschen glimmt sie sogar noch, die Hoffnung, dass Carlos Alberto das Trainingslager in Belek tatsächlich live vor Ort erlebt. Behauptet zumindest Klaus Allofs: Er wolle nicht ausschließen, dass Carlos Alberto nachkomme in die Türkei.Die Wahrscheinlichkeit dürfte allerdings eng gezogene Grenzen haben. Werder hat den teuersten Einkauf seiner Geschichte gar nicht erst mitgenommen in die Südtürkei, weil laut Allofs eine vernünftige Behandlung der neuesten Malaise Albertos in Belek nicht möglich sei.

So dürfte das Bett des Brasilianers in Werders Schlaf- und Trainingsstatt "Rixos Premium" wohl eher unberührt bleiben bis zum kommenden Mittwoch, wenn der Bremer Tross wieder seine Koffer packt.Bis dahin wartet auf die 26 Akteure, die Trainer Thomas Schaaf mitgenommen hat, einiges an Arbeit. Gestern Abend ging es gleich intensiv los, und dabei war einer richtig heiß: Torsten Frings. Sein Beiprogramm mit zwei Torhütern auf einem Nebenplatz beendete der Nationalspieler irgendwann, um ins intensiv geführte Trainingsspiel einzusteigen. Der Boss ist also zurück auf dem Platz bei der Mannschaft, nach monatelanger Wartestellung in der Reha.

"Ab und zu mal reinschnuppern", nennt Frings seine aktuelle Vorgehensweise, seine schrittweise Rückkehr ins Mannschaftstraining. Die kurzen Abstecher dürften länger werden und sich mehren in den nächsten Tagen: Der 30-Jährige absolvierte die Stippvisite gestern Abend nämlich zur eigenen Zufriedenheit und zur Erleichterung der Verantwortlichen schmerzfrei.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 13:54
Weser-Kurier 09.01.2008

Schalke gewinnt Turnierstart

(WAT). Während Werder gestern erst angekommen ist in Belek, haben Schalke 04 und der SC Freiburg am Abend bereits den Victoria-Cup eröffnet. Der deutsche Vizemeister gewann die Partie gegen den Zweitligisten mit 3:1. Werder spielt morgen gegen den SC Freiburg (18.35 Uhr MEZ/DSF live) und am Sonnabend gegen die Schalker (18.05 Uhr MEZ/DSF live).

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Weser-Kurier 09.01.2008

Doppeltakt

(WAT). Nach dem Trainingsauftakt gestern Abend geht es für die Werder-Profis ab heute im Doppeltakt weiter. Jeweils um 10 Uhr und um 16 Uhr lässt Trainer Schaaf die Kicker schwitzen, so nicht - wie morgen gegen den SC Freiburg - Testspiele anstehen.

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Weser-Kurier 09.01.2008

In guter Gesellschaft

(WAT). Die guten Bedingungen, die Belek Fußballklubs bietet, haben sich herumgesprochen. Werder befindet sich in guter Gesellschaft. Allein aus Deutschland sind mit den Erstligisten Schalke 04, Bayer Leverkusen, Karlsruher SC, Energie Cottbus sowie den Zweitligisten 1. FC Köln, SC Freiburg, SV Wehen, Carl Zeiss Jena, SpVgg Greuther Fürth und Kickers Offenbach die Teams von elf Profi-Vereinen in die vom Tourismus dominierte Kleinstadt oder in deren unmittelbare Nachbarschaft gekommen.

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Weser-Kurier 09.01.2008

Trennung von te Loeke

(WAT). Thomas Schaaf hat in Belek vier Torhüter dabei: Tim Wiese, Christian Vander, Nico Pellatz und den A-Jugendlichen Sebastian Mielitz. Dass der 18-Jährige dabei ist, liegt am erzwungenen Weggang eines anderen 18-Jährigen. Von Robbert te Loeke, im August noch mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet, haben sich die Bremer in aller Stille getrennt. Gegenüber Werder hatte der Niederländer behauptet, zum Zeitpunkt des Wechsels vereinslos gewesen zu sein. Tatsächlich aber gehörte er einem fünftklassigen holländischen Klub, was wiederum seinen Ex-Verein FC Utrecht auf den Plan rief. Der forderte - zu Recht - eine Ausbildungsentschädigung im sechsstelligen Bereich. Zu viel für Werder: Die Bremer erklärten den Vertrag mit te Loeke für nichtig.

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Weser-Kurier 09.01.2008

Luftballons

(WAT). Um kurz vor drei war die Anreise beendet. Eskortiert von der türkischen Gendarmerie hat Werder gestern Nachmittag sein Basislager in Belek erreicht, die Luxusherberge "Rixos Premium". Der Empfang war herzlich, wenn auch nicht so lautstark wie im vergangenen Jahr. Denn auf grün-weißes Liedgut zur Begrüßung des Bundesligisten hatte die Hotelleitung diesmal verzichtet. Vor Jahresfrist noch war den Bremer Profis "Wir steh’n für Werder ein..." entgegengeschallt - diesmal mussten grüne und weiße Luftballons in den Händen dienstbarer Hotelgeister ausreichen.

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Weser-Kurier 09.01.2008

Prima Klima

(WAT). So komfortabel wie das riesige Bremer Edelressort kommt auch das Wetter daher an der türkischen Riviera. 17 Grad, blauer Himmel, ein leichter Wind - prima Klima also für die bevorstehende achttägige Trainingslagerarbeit. In den Abendstunden allerdings kennt das Thermometer nur noch eine Richtung: steil nach unten. Nicht von ungefähr sind die Bergspitzen des nahen Taurusgebirges zurzeit schneebedeckt.

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Weser-Kurier 09.01.2008

Live-Übertragung

(RUG). Werder bestreitet das Hinspiel in der Zwischenrunde des UEFA-Pokals gegen den SC Braga am Mittwoch, 13. Februar, um 20.30 Uhr im heimischen Weser-Stadion. Die Partie wird live im ZDF übertragen. Das Rückspiel findet am Donnerstag, 21. Februar, statt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 18:03
08.01.2008, 17:03 Uhr News

U 23: Gerade mal elf verbliebene Talente

Wenn Werders U 23 derzeit ein Spiel bestreiten müsste, würden Coach Thomas Wolter wohl einige Personalsorgen plagen. Denn seine Trainingsgruppe ist mehr als überschaubar. Insgesamt siebzehn Spieler stehen dem Bremer Coach momentan nicht zur Verfügung, so dass die Trainingsgruppe auf elf Akteure zusammengeschrumpft ist. Und unter diesen Elf befinden sich noch zwei Torhüter und zwei französische Testspieler. Neun U 23-Talente unterstützen die Mannschaft von Thomas Schaaf im Trainingslager in Belek. Thomas Johrden, Marc Heider, Francis Banecki sowie Amaury Bischoff absolvieren ein Reha-Training, Mirko Jankowski (Probleme an der Patellasehne), Robert Lohmeier (muskuläre Probleme) und Kevin Artmann (Bänderriss) fallen verletzungsbedingt aus und Marin Mandic kann aufgrund seiner schulischen Verpflichtungen nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen.

Coach Thomas Wolter gibt sich jedoch gelassen: "Das ist doch für uns eine gewohnte Situation, die jedes halbe Jahr eintritt. Viel wichtiger ist dabei doch, dass wir die Spieler, die zur Verfügung stehen, für die Rückrunde fit machen." Auch für die anstehenden Hallenturniere am kommenden Wochenende in Cloppenburg (11.01.) und Ibbenbüren (13.01.) sieht der 43-Jährige keine Probleme: "Wir werden schon eine starke Mannschaft zusammen bekommen."

Eine kleine Änderung im Trainingsplan hat der Bremer Trainer aufgrund der dünnen Personaldecke dennoch vorgenommen. Werders U 23 wird erst einen Tag später in das Trainingslager nach Spanien aufbrechen und dort auch einen Tag länger verweilen. "Damit wollen wir abwarten, ob wir eventuell den einen oder anderen Spieler, der gerade bei den Profis mit dabei ist, noch mit nach Andalusien mitnehmen können", erklärt Wolter.

Der Vorbereitungsplan der U 23 im Überblick:

Freitag, 11.01.2008: 10 Uhr Training, 18 Uhr Urlaubsbörsen-Cup in Cloppenburg

Sonntag, 12.01.2008: 21. Ibbenbürener Hallenfußball-Festival

Donnerstag, 17.01.2008: Abflug ins Trainingslager nach Chiclana (Andalusien)

Freitag, 18.01.2008: Testspiel gegen Arminia Bielefeld in Chiclana (Uhrzeit steht noch nicht fest)

Donnerstag, 24.01.2008: Rückkehr aus dem Trainingslager

Samstag, 26.01.2008: 14 Uhr Testspiel beim TSV Havelse

Mittwoch, 30.01.2008: 19 Uhr DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart im Weser-Stadion (Achtelfinale)

Samstag, 02.02.2008: 14 Uhr Testspiel beim FC Huchting

Dienstag, 05.02.2008: 19 Uhr Testspiel beim TSV Auetal

Samstag, 09.02.2008: 14 Uhr Testspiel beim FK SönderjyskE

Freitag, 15.02.2008: Regionalligaspiel bei Rot-Weiß Oberhausen
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 18:03
08.01.2008, 17:04 Uhr News

Victor Skripnik bleibt Nachwuchstrainer bei Werder

Der ehemalige Werder-Profi und heutige Nachwuchstrainer Victor Skripnik wird weiterhin für die Grün-Weißen arbeiten. Nachdem der ehemalige ukrainische Nationalspieler vor Weihnachten seinen Fußballlehrerschein an der Deutschen Sporthochschule Köln erworben hatte, folgte am Dienstagmittag die Belohnung durch Werder. Victor Skripnik und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer unterzeichneten einen Trainervertrag für Werders Nachwuchsmannschaften bis zum 30.06.2010.

"Victor Skripnik wird die Funktion des Techniktrainers für unsere Nachwuchsteams übernehmen und weiterhin eine Jugendmannschaft selbst trainieren. Er hat in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren bewiesen, dass er ein hervorragender Trainer für unseren Nachwuchs ist", lobte Fischer.

Skripnik freute sich über die weitere Zusammenarbeit und geht selbstbewusst die kommenden Herausforderungen an. "Diesen neuen Vertrag zu unterschreiben ist ein großer Erfolg für mich. Als meine Aufgabe hier vor drei Jahren begann, hatte ich sicher noch einen kleinen Bonus als ehemaliger Profi. Ich bin aber sicher, dass ich mir diesen neuen Vertrag nur durch meine Leistung erarbeitet habe. Ich konnte zeigen, dass ich Mannschaften erfolgreich trainieren kann. Es macht mir unheimlich Spaß, hier mit diesen Kollegen zu arbeiten und ein Teil der erfolgreichen Jugendarbeit von Werder zu sein", so der 38 Jahre alte Skripnik, der in dieser Saison die U 16 und U 18 der Werderaner trainiert.

Victor Skripnik hat seinen Lebensmittelpunkt schon seit zwölf Jahren an der Weser. Er absolvierte zwischen 1996 und 2004 insgesamt 138 Bundesliga-Spiele für Werder Bremen und schoss als Defensiv-Allrounder sieben Tore. Seine größten Erfolge mit den Grün-Weißen waren der Pokalsieg 1999 und der Double-Gewinn 2004. Danach beendete er seine Profi-Karriere und stieg in die Nachwuchsarbeit der Grün-Weißen ein.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 18:04
09.01.2008, 10:34 Uhr News

Victoria-Cup: Schalke gewinnt souverän gegen Freiburg

Der Victoria-Cup ist gestartet. Das Turnier, in das Werder Bremen am Donnerstagabend einsteigt, startete am Dienstagabend mit dem Auftaktmatch zwischen Schalke 04 und dem SC Freiburg. Die Königsblauen boten eine starke Leistung und gewannen deutlich mit 3:1 (2:1), obwohl sie nach nur 30 Minuten in Unterzahl agieren mussten. Levan Kobiashvili sah nach einer Notbremse die rote Karte.

Für die Tore der Partie sorgten Ivan Rakitic (13.) mit einem Freistoßtreffer, Peter Løvenkrands (26.) und Søren Larsen (79.) auf Schalker Seite. Der Freiburger Dennis Aogo traf (49.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Werder Bremen trifft am Donnerstagabend, 10.01.2008, um 18.35 Uhr (MEZ) auf den SC Freiburg, am Samstagabend, 12.01.2008, um 18.05 Uhr (MEZ) startet die Partie gegen Schalke 04. Alle Spiele des Turniers werden live im DSF übertragen.

FC Schalke 04: Schober - Rafinha, Höwedes, Westermann, Kobiashvili - Grossmüller, Ernst - Rakitic (46. Özil) - Asamoah (46. Larsen), Altintop (67. Zé Roberto), Løvenkrands

SC Freiburg: Langer - Schwaab, Krmas (46. Khizaneishvili), Butscher (71. Mehring), Schutzbach - Ampomah, Konrad (71. Toprak), Aogo (61. Barth), Pitroipa (61. Schlitte)- Bencik (46. Roth), Mesic (46. Cafú)

Tore: 1:0 Rakitic (12.), 2:0 Løvenkrands, 2:1 Aogo (49.), 3:1 Larsen (79.)
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/01/2008 18:05
09.01.2008, 09:47 Uhr News

TL-Tagebuch 1: Zwei Tonnen auf Reisen

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Dienstag, 08. Januar 2008, 22.45 Uhr (Ortszeit), Belek


Sie trugen Werdertrikots, wedelten mit grün-weißen Luftballons und machten Lärm mit Fußballtröten. Kurz aber heftig fiel sie aus, die Willkommensaktion der Belegschaft des Rixos Premium Hotels. In diesem gigantischen mehr-als-1000-Betten-Haus sind wir zum zweiten Mal in Folge zu Gast. Das Reiseziel Türkei, Region Belek bei Antalya, haben Klaus Allofs und Thomas Schaaf insgesamt nun schon achtmal hintereinander ausgewählt. Wer aber glaubt, dass eine solche Trainingslager-Expedition deshalb fast von alleine funktioniert, der irrt.

Stillstand ist Rückschritt. Und so stellten wir mal wieder einen neuen Gepäck-Rekord auf. Mehr als 2 Tonnen Teambekleidung und Trainingsutensilien mussten bewegt werden. Deshalb und auch um die Grundversorgung der Mannschaft sofort nach Ankunft sicherstellen zu können, war Zeugwart „Oberst“ Detlef Kollra bereits mit einem Teil der Sachen vorgereist und hatte seine Kleiderkammer schon eingerichtet, als der große Tross am Dienstag eintraf. Hotel-Ankunft kurz vor 15 Uhr Ortszeit (hier ist es eine Stunde später als in Bremen), Imbiss, Nachmittagsruhe, 18:30 Uhr erste Einheit. Im Gegensatz zum Hotel Adora vor einigen Jahren, wo sich bis zu sechs Mannschaften gleichzeitig tummelten, hat Werder das Rixos exklusiv. Was für den Trainingsbetrieb enorm wichtig ist, stehen uns doch die zwei hervorragenden Rasenplätze direkt im Hotelgelände jederzeit zur Verfügung.

Das erste Trainingstor fiel durch einen Strafstoß, den Ivan Klasnic sicher verwandelte. Zur selben Zeit spielte ca. 40 Autominuten entfernt Schalke 04 gegen den SC Freiburg. Diese Partie war der Auftakt zu einem Dreierturnier, das wir gemeinsam mit Schalke initiiert haben. Denn die Standardveranstaltung, der „geliebte“ EFES-Cup fällt in diesem Jahr aus. In der Türkei werden derzeit Pokalspiele ausgetragen, so dass die bekannten Mannschaften für Testspiele und damit das Turnier nicht zur Verfügung stehen. Aber Klaus Allofs und Thomas Schaaf sind mit dem „Victoria-Cup“, benannt nach einer deutschen Versicherung, durchaus zufrieden. Unser Sportdirektor hat gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Jürgen Born, den 3:1 Sieg von Schalke live verfolgt. Organisiert wird das Turnier vor Ort auf der Anlage der WOW-Hotels in Kundu von Burdenski Events, vermarktet wurde es von der Agentur Infront.

Zurück zum ersten Training. Gegen Ende stieß dann nach Absolvierung eines individuellen Programms sogar noch Torsten Frings zum Team und beteiligte sich als Zuspieler an einer Übung mit Torabschluss. „Ich verspüre keine Probleme. Aber wir gehen es vorsichtig an, haben doch Zeit“, sagte unsere Nummer 22 ganz relaxt hinterher.

Mittlerweile ist es 23 Uhr, der erste Tag im Wintertrainingslager 2008 geht zu Ende. Zuletzt stand noch eine Besprechung mit Markus Biereichel und Timo Strömer auf dem Programm. WERDER.TV ist nämlich auch mitgefahren und wird täglich berichten. Wer sich also einen Eindruck in bewegten Bildern verschaffen will, der sollte dieses „ganz-nah-dran-Angebot“ unbedingt nutzen. Sehr gerne empfehle ich auch die Produkte der vielen „unabhängigen“ Journalisten, die uns auch diesmal wieder begleiten. Ob Kreiszeitung, Bild, Weserkurier, Weserreport, FAZ, Hitradio Antenne, Radio Bremen Hörfunk und Fernsehen, das ZDF, DSF, die Sportbild, BravoSport oder andere, sie alle haben Berichterstatter entsandt. Wir freuen uns auf ein interessantes aber vor allem erfolgreiches Trainingslager.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:22
Kreiszeitung 10.01.2008

Beleidigt und begehrt

Borowski verhängt Presseboykott / Hamburger SV und Bayern München sollen interessiert sein

BELEK. Tim Borowski ist ein sympathischer Kerl. Freundlich, höflich, nett. Aber wehe er wird kritisiert. Dann vergisst der 27-Jährige schnell seine gute Kinderstube und macht dicht. Wie jetzt in Belek. Beim täglichen "Wünsch dir was" der mitgereisten Journalisten stand Borowski ganz oben auf der Liste. Mediendirektor Tino Polster trug das Begehren weiter - und holte sich beim Werder-Profi einen Korb. Der Nationalspieler will nicht reden, denn er fühlt sich von den Medien schlecht behandelt. Eine deutliche Retourkutsche für die Kritik an Borowskis Leistungen in der Hinrunde.

Ein merkwürdiges Verhalten eines Profis, der in seinem Team eine Führungsrolle beansprucht. Doch von diesem Status hat sich Borowski in den vergangenen Monaten ohnehin schon mehr und mehr entfernt. Sicher, Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück - aber die Formkurve wollte auch nach der Genesung nicht mehr nach oben zeigen. Trotzdem hielt Trainer Thomas Schaaf immer an ihm fest. Bis zum letzten Hinrunden-Spiel gegen Leverkusen. Da holte Schaaf zum großen Keulenschlag aus und Borowski schon nach 31 Minuten vom Platz. Eine Demütigung. Als solche möchte Schaaf diese Maßnahme freilich nicht verstanden wissen: "Ich wollte niemanden bloß stellen."

Doch es war kein Zufall, dass es Borowski traf. "Ich hatte schon in den Spielen davor das Gefühl, dass wir aus unserem Rhythmus nicht herauskommen, deshalb musste ich reagieren", erklärt Schaaf und deckt damit "Boros" größtes Problem auf: Der Mittelfeldspieler agiert immer nur in einem Tempo. Und aufgrund seiner Körpergröße von 194 Zentimetern wirkt das dann auch noch sehr, sehr langsam.

Dass es Borowski besser kann, ist unbestritten. Er hat es in der Vergangenheit oft genug im Werder-Dress bewiesen und ist nicht ohne Grund Nationalspieler geworden. Doch es scheint fast so, als hätte der Neubrandenburger zuletzt das Brems- mit dem Gaspedal verwechselt.

Zu einem für ihn denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn im Sommer läuft sein Vertrag in Bremen aus. Mit 27 Jahren ist nun die Zeit gekommen, um finanziell das Bestmögliche für einen Fußball-Profi herauszuholen. Werder will ihn halten, aber eben nicht um jeden Preis. "Die Gespräche laufen", bestätigt Sportchef Klaus Allofs: "Aber es gibt Phasen, in denen eine Partei nachdenken muss." In diesem Fall Borowski. Ein Monster-Angebot wird ihm sein Noch-Arbeitgeber nicht unterbreitet haben. Warum auch? Denn bei der Beurteilung von Borowskis Saison findet Schaaf eindeutige Worte: "Tim hat nicht die Leistungen abgerufen, die er kann."

Trotzdem ist Borowski ein begehrter Spieler geblieben. Atletico Madrid soll an einer Verpflichtung interessiert sein. Dass der Familienvater den Schritt ins Ausland wagt, ist eher unwahrscheinlich. Dann schon eher ein Wechsel innerhalb der Bundesliga. Beim Hamburger SV steht der Mittelfeldspieler angeblich auf der Liste, beim FC Bayern München auch. Keine schlechten Adressen für einen Neuanfang nach zwölf Jahren in Bremen. Vielleicht würde ihm das auch den notwendigen Schub geben, um wieder durchzustarten.

Mit einer schnellen Entscheidung ist allerdings nicht zu rechnen. Der HSV und die Bayern befinden sich noch auf Trainersuche - und vom neuen Coach ist auch die Transferpolitik abhängig.

Bleibt die Frage: Wie lange wartet Werder? "Anfang Januar ist nicht die Zeit, um alles dicht zu machen. Es gibt ja auch Entwicklungen", sagt Allofs allgemeingültig für die sieben Bremer, deren Kontrakte im Sommer auslaufen. Es klingt auch wie ein Angebot: Wer sich in den nächsten Wochen steigert, bekommt auch eine bessere Offerte.

Den Willen, wieder richtig wichtig für Werder zu werden, hat Borowski. Das demonstriert er auf dem Trainingsplatz - und mit einer neuen Kurzhaarfrisur, die ihn schnittiger erscheinen lässt. Nur reden will der sonst durchaus gesprächige 27-Jährige darüber nicht.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:22
Kreiszeitung 10.01.2008

Die Gummi-Kette

Ungewöhnliches Training für die Abwehrspieler

BELEK. Ein Schmunzeln konnte sich Per Mertesacker nicht verkneifen. Denn was Thomas Schaaf mit ihm und den anderen Abwehrspielern gestern gemacht hatte, war ebenso neu wie ungewöhnlich gewesen. "Das habe ich noch nie gemacht", wunderte sich Mertesacker über die "Gummi-Ketten"-Einheit.

Schaaf hatte die Vierer-Abwehrkette mit einem langen Gummiband verbunden. Und so wurde jeder der vier Akteure, ob er nun wollte oder nicht, von den Kollegen im Kampf gegen die Angreifer mitgezogen. Genau das war auch das Ziel. "Es geht um eine bessere Abstimmung", erklärte Mertesacker: "Der, der den Ball führenden Spieler attackiert, gibt den Ton an - und die anderen müssen sofort nachrücken. Durch das Gummiband wurden wir dazu praktisch gezwungen." Und das sah mitunter ziemlich komisch aus.

Doch für Schaaf war es eine sehr ernste Angelegenheit. Immer wieder unterbrach er die Übung und vermittelte stark gestikulierend seine Philosophie. "Der Trainer hat uns gesagt, dass die Verbesserung der Abwehrarbeit ein großes Thema des Trainingslagers sein wird", berichtete Mertesacker und findet’s gut: "Die Vier in der Abwehrreihe müssen gleich denken und ticken. Wir müssen eine Einheit bilden, die so wenig wie möglich durchlässt."

Genau das hat in der Hinrunde nicht immer so gut geklappt. 24 Gegentreffer in der Bundesliga sind für eine Spitzenmannschaft viel zu viel. Allerdings lag das nicht nur an der Abwehr, "sondern auch an unserer offensiven Spielweise. Die birgt natürlich Risiken. Deshalb müssen wir versuchen, uns weiterzuentwickeln", meinte Mertesacker. Und letztlich hat ihm die "Gummiband-Kette" auch noch Spaß gemacht. "Wir hatte jedenfalls sehr viel Gesprächsbedarf", lachte der 23-Jährige nach der etwas anderen Übungseinheit.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:23
Kreiszeitung 10.01.2008

Prödl soll kommen, aber Florenz funkt dazwischen

BELEK Wenn die EM in diesem Jahr nicht in Österreich stattfinden würde, wäre Sebastian Prödl wohl schon ein Bremer. Denn der Innenverteidiger von Sturm Graz will unbedingt bei dem Großereignis in seinem Heimatland dabei sein und sich diese Chance durch einen sofortigen Wechsel zu Werder nicht verbauen. Dort droht ihm nämlich die Ersatzbank, weil Per Mertesacker und Naldo im Abwehrzentrum gesetzt sind. Nun gibt es aber offenbar eine Lösung: Werder kauft den 20-Jährigen schon jetzt, leiht ihn aber bis Sommer wieder an Graz aus.

So weit so gut, wäre da nicht plötzlich ein neuer Interessent. Der AC Florenz will sich die Dienste des Talents sichern. AC-Sportdirektor Pantaleo Corvina ist bereits in Graz vorstellig geworden und soll zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro für Prödl geboten haben. Dessen Vertrag läuft noch bis 2009.

"Wir haben unsere Vorstellungen. Und wenn das nicht realisierbar ist, dann ist das eben so", meinte gestern Werder-Sportchef Klaus Allofs zum Bekanntwerden eines neuen Konkurrenten im Kampf um Prödl. Angeblich soll der Bundesligist sein Angebot auf 2,5 Millionen Euro Ablösesumme erhöht haben, nachdem Graz im Sommer einen Wechsel für zwei Millionen Euro abgelehnt hatte.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:23
Kreiszeitung 10.01.2008

Alberto bleibt in Bremen

BELEK Die Hoffnung war ohnehin nur gering, nun ist aber auch dieser Funke erloschen. Carlos Alberto wird aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme (Virusinfektion und Überfunktion der Schilddrüse) nicht ins Trainingslager nachreisen und weiter in Bremen behandelt. Das bestätigte gestern Abend Trainer Thomas Schaaf.

Ärger gibt es derweil mit Albertos Ex-Verein Corinthians. Der brasilianische Verein hat Werder aufgefordert, umgehend die zweite Rate der im Sommer vereinbarten Ablösesumme von 7,8 Millionen Euro auszuzahlen. Dieses Geld hatten die Bremer bislang zurückgehalten, weil nicht klar sei, wem die angeblich vier Millionen Euro zustehen. Schließlich besaß die Investment-Firma MSI die Rechte an Carlos Alberto. Deshalb hatte es schon beim Transfer erhebliche Probleme gegeben. MSI und Corinthians haben ihre Zusammenarbeit längst beendet und liegen im Clinch.

Mittlerweile hat Werder die ausstehende Rate auf einem Treuhandkonto in Brasilien hinterlegt, bis vor Ort endgültig rechtlich geklärt ist, wer das Geld bekommt. Corinthians will darauf aber nicht warten und deshalb die FIFA einschalten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:24
Kreiszeitung 10.01.2008

Klasnic stichelt gegen Werder

BELEK Er kann es einfach nicht lassen: Ivan Klasnic stichelte gestern während eines Pressegesprächs im Trainingslager in Belek wieder einmal gegen Werder. Der Club hatte dem Kroaten nach dessen Nierentransplantation einen neuen Ein-Jahres-Vertrag gegeben, doch große Dankbarkeit verspürt Klasnic deshalb nicht: "Ich habe doch lange kein Geld von Werder bekommen, sondern von der Versicherung. Der Vertrag wurde erst gültig, nachdem ich sportliche Auflagen erfüllt hatte."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:24
Kreiszeitung 10.01.2008

Interesse an Rosenthal

BELEK Aufgewachsen ist er fast genau zwischen Bremen und Hannover - in Staffhorst bei Sulingen. Zu Bremen hatte Jan Rosenthal bislang keine Beziehung, dafür aber zu Hannover. Bei 96 wurde er zum Fußball-Profi. Doch nun lockt Bremen. Werder soll starkes Interesse an einer Verpflichtung des 21-jährigen Mittelfeldspielers haben. Sportchef Klaus Allofs wollte das gestern zwar weder bestätigen noch dementieren. Sein 96-Kollege Christian Hochstätter wetzte dagegen schon einmal die Verhandlungsmesser: "Jan hat bei uns einen Vertrag bis 2011. Wir wollen uns verbessern, da spielt Jan eine wichtige Rolle." Vielleicht kommt es ja auch zu einem Tausch: Hannover hatte vor der Winterpause wegen Leon Andreasen bei Werder angefragt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:25
Weser-Kurier 10.01.2008

Werder droht Ärger mit FIFA

Alberto-Transfer erst zur Hälfte bezahlt / Corinthians klagt beim Weltverband

Von Thorsten Waterkamp und Daniel Martinez

BELEK. Mitte Dezember hat Werder Besuch bekommen. Zwei Herren waren aus Brasilien angereist, sie speisten am Abend mit Werder-Chef Jürgen Born, sie sprachen vor, weil sie Geld wollten. Die Herren heißen Andrés Sanchez und Luiz Felipe Santoro und vertreten Corinthians São Paulo. Das Geld, das sie wollten, aber nicht bekamen, ist ein Gutteil der Ablöse für Carlos Alberto, den Werder bisher nicht gezahlt hat. Noch in dieser Woche will Corinthians deshalb bei der FIFA gegen Werder klagen.

Es geht um die noch offenen vier der insgesamt 7,8 Millionen Euro aus dem Alberto-Transfer, zahlbar in zwei Tranchen. Die erste Rate wäre im Dezember fällig gewesen, die zweite Rate steht in Kürze an. Gäbe es nicht die zwielichtige Investmentfirma MSI, der die Transferrechte an dem Spieler gehören, wäre das Geschäft wohl schon längst abgewickelt. Weil aber MSI mitspielt in diesem Konzert der Misstöne, verweigert Werder die Zahlung.Wegen MSI "muss man gewisse Vorkehrungen treffen", begründet Sportdirektor Klaus Allofs die Vorsicht, mit der Werder an die endgültige Abwicklung des Transfers geht. Denn sowohl Corinthians mit seinem im Oktober gewählten neuen Präsidenten Sanchez wie auch MSI mit seinem Geschäftsführer Kia Joorabchian beanspruchen die umgerechnet 10,6 Millionen brasilianischen Reales.

Mittlerweile ist gar ein dritter Mitspieler auf die Bühne getreten: die "Rio Football Services Limited". Allofs ordnete die Vermarktungsagentur in das "Innenverhältnis MSI" ein und räumte ihr gestern auf Nachfrage keine größere Bedeutung bei. Hinter der Gesellschaft steckt der Israeli Pini Zahavi, der einst die Ehe des FC Chelsea mit Roman Abramowitsch vorbereitete, selbst den Spielerhandel und ein Geschäftspartner von Joorabchian ist.

Werder hat reagiert auf die "Unklarheiten im Innenverhältnis zwischen Corinthians und MSI", wie Allofs die Beziehung zwischen dem Klub und dem Investmentfonds umschreibt. Der Bremer Vorschlag: ein Treuhandkonto. Nachdem Corinthians davon nichts wissen wollte, ließ Werder in Brasilien gerichtlich feststellen, dass sich der Traditionsklub damit abzufinden habe. Am 4. Januar gab Richter Kalid Hussein Hassan in São Paulo dem Bremer Begehren statt.Doch Corinthians ficht das nicht an, die fällige Rate soll sofort und ohne Umwege überwiesen werden. Der Klub ist nach brasilianischen Medienberichten mit umgerechnet rund 40 Millionen Euro verschuldet, er braucht die insgesamt 7,8 Millionen Euro aus dem Alberto-Verkauf, um eigene offene Transferrechnungen zu begleichen. Das Geld soll vor allem an Olympique Lyon fließen - die Franzosen warten seit 2004 auf rund 8,2 Millionen Euro für das brasilianische Sturmtalent Nilmar.

Corinthians-Anwalt Santoro hält Werder nun entgegen, dass der brasilianische Klub keinerlei Zweifel am Gläubiger habe - Werder hingegen würde Zweifel überhaupt erst in die Welt setzen. Noch deutlicher gibt sich Präsident Sanchez: "Wenn es keine schnelle Lösung gibt, werden wir den Fall an die FIFA weitergeben." Das soll noch in dieser Woche geschehen.

Für Werder könnte eine solche Klage zum Problem werden. Denn das Verbandsrecht besagt, dass die Transferrechte bei dem abgebenden Klub liegen, mithin Corinthians also Anspruch hätte auf die Ablösesumme und Werder müsste, unter Strafandrohung durch die FIFA, überweisen. Nach Informationen des WESER-KURIER hat aber auch MSI Klage eingereicht gegen Werder - allerdings vor einem Zivilgericht in Deutschland. "Es ist", seufzt Allofs, "eine sehr komplizierte Materie, mit der sich unsere Anwälte beschäftigen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:25
Weser-Kurier 10.01.2008

Wiedersehen mit Walke

Werder testet heute gegen Freiburg

Von Thorsten Waterkamp

BELEK. In der Vergangenheit war das Turnier so fest gebucht wie das Trainingslager in Belek. Der Efes-Pilsen-Cup, er gehörte zum Bremer Standard, fünfmal trat Werder dort an, und im vergangenen Jahr gab’s endlich auch den Siegerpokal. Zurückgeben muss Werder ihn nicht, der Efes-Pilsen-Cup fällt in diesem Jahr dem neuen Gruppenmodus im türkischen Pokal zum Opfer. Der erste Test der winterlichen Vorbereitung, er führt die Bremer deshalb in den Victoria-Cup.

18.35 Uhr deutscher Zeit ist heute Anstoß, Werder tritt in seiner ersten Turnierpartie gegen den Zweitliga-Vierten SC Freiburg an - und damit gegen einen, der einst auszog aus Bremen, um im Breisgau sein Glück zu finden.

Alexander Walke ist seit Mitte 2005 Freiburger. 24 ist der Torwart mittlerweile und seit seinem Wechsel an die Dreisam die Nummer eins im Tor, sein Ziel hat er erreicht. Damals, vor rund zweieinhalb Jahren, hatte sich Walke in Bremen keine Freunde gemacht, als er Werder den Rücken kehrte.

Ein wenig mehr Dank hatten Klaus Allofs und Thomas Schaaf schon erwartet von dem früheren Junioren-Nationaltorwart - schließlich hatte ihn zuvor sein Klub trotz einer neunmonatigen Dopingsperre wegen Cannabis-Konsums nicht fallen lassen. Die Pläne, das Talent perspektivisch in ein Tandem mit Tim Wiese einzubauen, durchkreuzte Walke Werder.

Die Geschichte ist längst ad acta gelegt. Walke hat seinen Weg gemacht, heute steht er erstmals seinem Ex-Klub gegenüber. Schließlich sind sich Werder und der SC Freiburg auch schon lange nicht mehr auf einem Fußballplatz über den Weg gelaufen. Vom 14. Mai 2005 resultiert das letzte Aufeinandertreffen der beiden Klubs, es war das letzte Freiburger Auswärtsspiel in der Bundesliga bis heute. Unter dem Finke-Nachfolger Robin Dutt peilen die Badener nun die Rückkehr ins Oberhaus an.

Wen Thomas Schaaf am Abend in die Victoria-Cup-Premiere schickt, wird der Bremer Trainer erst heute Vormittag entscheiden. Für Dutts Freiburger indes ist es bereits Spiel zwei - sie hatten die Auftaktpartie am Dienstagabend gegen Schalke 04 1:3 verloren. Werder trifft am Sonnabend zum Turnierabschluss auf die Gelsenkirchener.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:28
09.01.2008, 19:00 Uhr News

TL-Tagebuch 2: "Da hab ich auch nicht mitgespielt"

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Mittwoch, 9. Januar 2008, 18.35 Uhr (Ortszeit), Belek


9. Januar, ca. 17:00 Uhr: Das erste Werder-Siegerfoto 2008 war gemacht. Frings, Naldo, Vranjes, Klasnic und Hessel freuten sich über ihren Erfolg bei einem internen Kleinfeldturnier mit vier Teams auf zwei Feldern, wobei die Torhüter keiner Mannschaft angehörten, sondern konstant einen der vier "Kästen" hüteten. Die Sonne scheint über Belek, die Stimmung ist gut im Team, alle arbeiten intensiv für eine erfolgreiche Rückrunde, damit 2008 noch weitere, hoffentlich weitaus bedeutungsvollere Siegerfotos geschossen werden können.

Aber wo hart gearbeitet wird, da...
... gibt es natürlich schon wieder ein paar Ausfälle. Wie könnte es auch anders sein, wir bei Werder haben uns längst daran gewöhnt. Kevin Schindler musste mit muskulären Problemen aus der umfangreichen Vormittagseinheit aussteigen und Regionalligaspieler Dominik Schmidt konnte wegen eines Pferdekusses hier bislang nur Einzelarbeit verrichten. Christian Vander hatte am Ankunftsabend Fieber bekommen - meldete aber an diesem Mittag schon wieder Besserung - hoffentlich nur eine "Kleinvirus"-Attacke. Dennoch fiel er heute aus. Im Turnier nahm Torwarttrainer Michael "Tiger" Kraft seinen Platz ein. "Wir spielen ja ohne Torwart", frotzelte ihn Aaron Hunt, als seine Mannschaft mit "Tiger" im Gehäuse die letzte Partie verlor.

Was sich neckt, das mag sich. Es stimmt im Team, das bestätigte auch Per "die Abwehrlatte" Mertesacker beim heutigen Pressegespräch. Sein Verhältnis zu Innenverteidigerpartner Naldo beschrieb er durchaus unfußballerisch mit dem Wort "herzlich". Den Begriff "Vertrauen" gebrauchte er in diesem Zusammenhang auch. Ein Schlüsselwort für diese Mannschaft. Denn die Hinrunde hat mit all den Ausfällen gezeigt, hier kann jeder auf den anderen bauen.

Und so setzt Per Mertesacker natürlich auch auf Ivan Klasnic und erklärte Ivan heute aufgrund seiner Willensstärke, die Krankheit zu besiegen, zum Vorbild für alle Spieler.

Und die sehnen sich nach einem großen Erfolg. Einer von den drei möglichen Titeln sollte es sein, sagt zum Beispiel Käpt'n Frank Baumann und Ivan "das Phänomen" Klasnic möchte "so etwas wie vor vier Jahren schaffen" und ergänzte, dass Werder in der Rückrunde ja traditionell stärker spiele. Auf den Hinweis eines Journalisten, dass dies aber in der letzten Saison anders war, konterte unsere "17": "Da habe ich auch nicht mitgespielt!"

An fehlender Arbeitsintensität dieser Tage soll es nicht liegen, das Trainerteam hat die Profis schon morgens intensiv rangenommen. Für einige ging es um 7 Uhr aus den Federn, um mit einem Frühlauf den ereignisreichen Tag zu begrüßen. Ab 10 Uhr wurde von allen ein Fitness-Parcours absolviert, danach stand noch Taktiktraining auf dem Programm. Optisch spektakulär: Durch ein Gummiband miteinander verbunden trainierten die Abwehrspieler optimales Verhalten in der Viererkette.

Einen schönen Schmunzler gibt es auch noch zu vermelden. Ein Kleinkind im gerade lauffähigen Alter war der Mami entfleucht, durch die offene Tür des umzäunten Trainingsplatzes geeilt, wo es schnurstracks den Gegenstand seiner Begierde ansteuerte - eine Softdrinkdose. Dann sah es ein paar Badelatschen und bewegte sich auf selbigen Richtung nächstgelegener "Fünf-gegen-zwei-Gruppe". Torsten Frings und Kollegen stellten zunächst belustigt, dann konsterniert die Arbeit ein, denn der kleine Pampersträger schlappte immer weiter. Eingefangen hat diese Szene natürlich auch WERDER.TV. Im Laufe des Donnerstags wird sie im aktuellen Bericht zu sehen sein. Samt Auflösung, denn die Mutter beendete schließlich das Treiben.

Bis morgen, wenn es wieder heißt: Neues aus Belek.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:29
09.01.2008, 20:00 Uhr News

Weser-Stadion wechselt den grünen Teppich

Schaut man derzeit ins Weser-Stadion erblickt man dort, wo sonst saftiges Grün ausliegt, nur tiefbraune Erde. Dort, wo bei Heimspielen das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf grätscht, flankt und schießt, kurven Traktoren und Mullkipper; da, wo der Strafraum von Tim Wiese beginnt, streut ein Mann weißen Dünger. „Das ist wichtig, damit die Wurzeln besser treiben“, erklärt André Kastigen, Betriebsleiter der Firma Heiler Sportplatzbau aus Bielefeld, die seit Mittwoch im Weser-Stadion einen neuen Rasen verlegt.

Vier Tage benötigt das Team von Kastigen, die insgesamt 6.660 Meter der äußerst widerstandsfähigen Mischung aus den Grassorten Poa Pratensis und Lolim Perenne auf dem Spielfeld zu verteilen. Während dieser Zeit blickt der erfahrene Greenkeeper gespannt auf den Wetterbericht: „Hauptsache kein Regen“, hofft er auf gute Witterung und einen reibungslosen Ablauf. Besonders nach dem Abfräsen des alten Grüns, wenn die Rasentragschicht offen liegt, würden Niederschläge die Arbeit erschweren: „Dann müssten wir noch mal beginnen“, so Kastigen. Das bedeutet, die Erde vorab aufzulockern, damit später die Graswurzeln besser greifen können. Ist der Dünger eingebracht, walzen die Männer den Boden und verteilen so die Erde gleichmäßig über das gesamte Spielfeld. Bevor sie den neuen Rasen verlegen können, müssen sie mit einem Laser überprüfen, ob der Boden auch plan ist.

Erst dann wickeln sie die massigen Rollen mit einer speziellen Maschine auf der Tragschicht ab. Zwölf Meter vom dichten grünen Teppich kommen so mit jeder Spule nach und nach zum Vorschein. Nach circa zehn Stunden dürfen sich die Halme dann das erste Mal wieder aufrichten. Eine Maschine, die von ihrem Zweck an einen gigantischen Fön erinnert, besorgt den Rest. Besonders kräftig strahlt das neue Grün aber noch nicht. „Das dauert ein bisschen. Wir geben ihm später noch etwas Eisen als Düngemittel, damit die Farben satter werden“, nennt Kastigen die feinen Kniffe der Rasenpflege. Mit 23 Jahren Berufserfahrung kennt er sich aus in seinem Metier und sorgt mit seinen Kollegen dafür, dass zum DFB-Pokalspiel von Werders U 23 am 30.01.2008 der Platz wieder bespielbar wird. „Das ist ja Routine für uns. Für die zwölf Bundesligisten, für die wir arbeiten sind wir das ganze Jahr unterwegs“, erzählt er.

Viel Zeit, Fußball zu gucken, bleibt dem Westfalen da nicht. Am Wochenende ist er entweder bei seiner Familie oder versorgt ein Stadion mit neuem Grün. „Und wenn ich samstags mal Bundesliga schaue, achte ich sowieso nur auf den Rasen. Das Ergebnis auf dem Platz bekomme ich kaum mit.“

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:30
10.01.2008, 11:55 Uhr News

U 23: Ohne Drei in die Rückrunde

Werders U 23-Spieler Norman Theuerkauf und Daniel Halke werden in der Rückrunde nicht mehr für Werder Bremen in der Regionalliga auflaufen. Die beiden 20-Jährigen wechseln mit sofortiger Wirkung zum Oberligateam von Eintracht Frankfurt. Am Donnerstag wurden die letzten Formalitäten zwischen den zwei Vereinen geregelt. Ebenfalls nicht mehr im Kader von Werders Regionalliga-Mannschaft steht Keeper Robbert te Loeke, der in die Niederlande zurückgekehrt ist.

Sowohl Norman Theuerkauf als auch Daniel Halke trugen seit 2003 das Trikot von Werder Bremen. Theuerkauf, der vom FC Carl-Zeiss Jena zu den Bremern wechselte, absolvierte insgesamt 52 Spiele in Werders Regionalliga-Team, für das er zwei Tore erzielte. Der vom FC Energie Cottbus gekommene Daniel Halke kam in den letzten zwei Jahren auf vier Spiele in der Regionalliga Nord.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:31
10.01.2008, 20:28 Uhr News

Guter Auftakt: Rosenberg-Doppelpack gegen Freiburg

Das fängt ja gut an! Werder Bremen hat sein Auftaktspiel beim Viktoria-Cup in Antalya am Abend in überzeugender Manier gewonnen – mit 2:0 gegen den SC Freiburg. Beide Tore erzielte Markus Rosenberg (22., 52.). Am Samstag können sich die Grün-Weißen mit einem weiteren Erfolg gegen Schalke 04 (DSF live ab 18 Uhr) den ersten Titel des Jahres 2008 sichern.

Ein ausführlicher Spielbericht und Stimmen folgen in Kürze bei werder.de
Verfasst von: maziii Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/01/2008 19:32
EDIT: Falscher Ordner, sorry. Kann gelöscht werden
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:38
Weser-Kurier 11.01.2008

"Unsere Spielweise birgt Risiken"

Mertesacker fühlt in Belek der Viererkette auf den Zahn / Innenverteidiger drohen bis zu 40 Partien in 22 Wochen

Von Thorsten Waterkamp

BELEK. Die Offensive, sie funktioniert bei Werder. 42 Tore allein in den bisherigen 17 Bundesliga-Spielen sprechen eine klare Sprache, die Torfabrik Bremen hat ihre Produktion auf einen Spitzenwert getrieben. Vorne hui - und hinten? Pfui sicherlich nicht, doch 41 Gegentreffer in den bisherigen 28 Pflichtspielen - 24 allein in der Bundesliga - sind eine Menge. "Unsere Spielweise", sagt Per Mertesacker, "birgt natürlich Risiken." Es geht in der Vorbereitung auf die Rückrunde weniger ums Toreschießen denn ums Gegentore verhindern. "Dem wollen wir auf den Zahn fühlen", erklärt Mertesacker, und sein Verweis aufs Trainingsziel kommt aus berufenem Mund - schließlich ist der Mann Deutschlands bester Innenverteidiger. Es muss gearbeitet werden an der Abstimmung in der Abwehrreihe, das sagen nicht nur die nackten Zahlen, das sagt auch der lange Blonde. In Spielen wie in Hannover oder in Rom wies die Defensivkette und speziell ihre mittleren Glieder Naldo und Mertesacker Defizite auf, wie sie in der Vergangenheit unbekannt waren.

Den früheren Hannoveraner ärgert dies und besonders diese Partien bei seinem Ex-Klub (3:4) und in Dortmund (0:3), wo Werder jeweils in weniger als einem Dutzend Minuten drei Gegentreffer kassierte. "Es gibt Momente im Leben, da versteht man selbst die Welt nicht mehr", schüttelt der 23-Jährige immer noch den Kopf über die komprimierten Lehrstunden, die die Borussia und die 96er den Bremern erteilten.

Deshalb hat Thomas Schaaf ein neues Trainingsinstrument eingeführt, ein Gummiband, das die Vier der Kette miteinander verbindet. Das laufende Band hat für Gesprächsstoff gesorgt in der Mannschaft, es sieht kurios aus, wenn einer aus der Kette plötzlich herausgeht auf den ballführenden Angreifer und seine Nebenleute zur Folgsamkeit im Wortsinn zwingt.

Doch genau darum geht es: "Dass man gewissermaßen mitgezogen wird von dem, den man absichern muss." So wird ein Band zur Methode und erfüllt Schaafs Anforderung: Intensiver, gibt Mertesacker seinen Trainer wieder, soll in Belek an der Einheit der Kette gearbeitet werden. "Die guten Momente des Gegners zu minimieren, das ist das Ziel."

Die eigenen guten Momente zu pflegen allerdings auch. Werder steht in der Pflicht in Belek, die Grundlagen zu legen für Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Cup. Wobei Per Mertesacker gleich noch einen Wettbewerb hinterherschiebt für seinen persönlichen Saison-Fahrplan: die Europameisterschaft. Vier Titel wären möglich für den Defensivexperten, eine ganze Menge für einen, der in seiner jungen Karriere noch ohne große Trophäe geblieben ist. Da lacht Mertesacker: "Vier auf einmal, das wäre ein bisschen viel für die erste Titelsammlung."

So oder so: Es wird ein hartes halbes Jahr für den 39-fachen Nationalspieler, ein Spiel jagt das nächste. Für den Nationalspieler Mertesacker könnten zehn Länderspiele zusammenkommen, für den Werderaner Mertesacker stünden bis zu 30 Vereinspflichtspiele an. 40 Partien in weniger als 22 Wochen wären dies theoretisch.

Speziell der UEFA-Cup könnte zum Kraftkiller werden. Denn angesichts der fünf deutschen Starter in dem europäischen B-Wettbewerb droht - sollte sich Werder ähnlich gut behaupten wie in der vergangenen Halbfinalsaison - ein Donnerstag-Sonnabend-Rhythmus. "Da kann es schon Luxus sein, auch mal am Sonntag zu spielen", schwant Mertesacker nichts Gutes. Aber Bangemachen gilt nicht: "In anderen Sportarten ist das gang und gäbe." Und sich hinterher darüber zu beschweren, das, sagt der Innenverteidiger, gibt’s nicht.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:39
Weser-Kurier 11.01.2008

Alles richtig gemacht

Werder gewinnt Testspiel gegen Freiburg auch mit schweren Beinen

KUNDU (WAT). Werder Bremen ist gestern Abend mit einem ungefährdeten 2:0 (1:0) in den Victoria-Cup gestartet. Gegen den Zweitliga-Vierten SC Freiburg sorgte Markus Rosenberg mit seinen beiden Treffern für die frühe Entscheidung in einer Partie, in der beide Trainer nach der Pause munter von ihren Ersatzbänken Gebrauch machten - insgesamt gab es 13 Auswechslungen.

Thomas Schaaf hatte am Vormittag schon unterstrichen, dass das Ergebnis nicht im Vordergrund stehen würde. Ein Testspiel eben, das ihn am Ende zufriedenstellte - auch weil das Ergebnis stimmte. "Ich bin mit dem Sieg einverstanden, mit der Leistung aber auch", sagte Werders Coach.

Mit Aaron Hunt auf der Position hinter den Spitzen hatte Werder von Beginn an das Heft in der Hand. Allerdings blieb es bis zur Pause bei nur einem Bremer Treffer: Rosenberg brachte den Bundesliga-Zweiten nach einem Pass von Hugo Almeida in Führung (22.). Chancen zu weiteren Toren boten sich den Bremern zuhauf, doch Freiburgs Torwart Michael Langer parierte mehrfach.

Ein starkes Zuspiel von Tim Borowski in den Lauf Rosenbergs leitete das 2:0 (52.) ein - der Schwede schob unbedrängt ein. Eine Viertelstunde später schickte Schaaf seine Offensivabteilung inklusive Hunt geschlossen in den Feierabend, Werder spielte die Führung locker nach Hause. Morgen geht es in der entscheidenden Turnierpartie gegen Schalke 04 (18.05 Uhr/DSF live).

"Das war gut anzusehen", bilanzierte Schaaf. Die Mannschaft habe sich sehr gut bewegt, obwohl, wie einige Spieler feststellten, die Beine schwer wurden. Das wunderte den Trainer am wenigsten: "Sonst würden wir ja auch was falsch machen."

STATISTIK

Werder Bremen: Wiese - Pasanen (69. Andreasen), Mertesacker, Naldo, Tosic (69. Kruse) - Baumann - Borowski, Jensen - Hunt (63. Vranjes) - Rosenberg (63. Mosquera), Almeida (63. Klasnic)

SC Freiburg: Langer (46. Solic) - Ibertsberger (61. Toprak), Khizaneishvili, Krmas (46. Olajengbesi), Aogo - Barth - Schlitte (61. Roth), Günes (73. Mehring), Uzoma (73. Konrad) - Matmour (46. Cafu), Mesic (46. Bencik)

Schiedsrichter: Kabadayi (Antalya)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 (22.) Rosenberg , 2:0 (52.) Rosenberg

Gelbe Karten: Borowski / Günes
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:39
Weser-Kurier 11.01.2008

Bremer Flirt

(WAT). Auf dem Transfermarkt bahnt sich eine neue Liaison an: Werder Bremen und Jan Rosenthal. Der offensive Mittelfeld-Allrounder von Hannover 96 steht einer "kicker"-Meldung zufolge im Bremer Interesse. Werders Sportdirektor Klaus Allofs wollte den Flirt mit dem 21-Jährigen zwar nicht bestätigen, ins Reich der wilden Spekulationen aber verwies der Manager ihn auch nicht. "Das Fass mach’ ich nicht auf", beließ es der 51-Jährige lächelnd bei einer vielsagenden Antwort. Jan Rosenthal, der bislang zehnmal in der U21-Nationalmannschaft zum Einsatz kam, steht bei Hannover 96 noch bis 2011 unter Vertrag.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:40
Kreiszeitung 11.01.2008

"Vier Titel wären etwas viel . . ."

Aber Per Mertesacker will im Sommer auf keinen Fall wieder mit leeren Händen dastehen

Neues Zimmer, neue Trainingsmethoden: Nationalspieler Per Mertesacker will in Belek die Grundlage für eine erfolgreiche Rückrunde legen.Foto: nph
BELEK "Ich habe immerhin schon mal ein anderes Zimmer bekommen", schmunzelt Per Mertesacker: "Das ist doch schon der erste Schritt, etwas Neues zu probieren." Was im Trainingslager in Belek scherzhaft gemeint war, hat einen ernsten Hintergrund. Denn an das vergangene Jahr hat der Werder-Profi schlechte Erinnerungen. "Wir haben hier zwar gut gearbeitet, aber final nichts geholt", hadert Mertesacker. Er will endlich Titel, gute Platzierungen reichen ihm nicht mehr.

"Wenn man drei, vier Jahre Profi ist, dann setzt man sich hohe Ziele", erklärt Mertesacker und stellt zufrieden fest: "Ich habe in dieser Saison noch vier Möglichkeiten, einen Titel zu holen. Da stehen die Chancen doch nicht schlecht." Mit Werder tanzt der 23-Jährige noch auf drei Hochzeiten: Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Cup. Im Sommer folgt die EM in Österreich und der Schweiz, bei der Deutschland als Mitfavorit gilt.

Eine Prognose, welcher Wettbewerb am einfachsten zu gewinnen ist, wagt Mertesacker nicht abzugeben. "Ich weiß doch aus dem vergangenen Jahr, wie schnell es nicht klappt." Als Herbstmeister war Werder in der Bundesliga eingebrochen und am Ende nur Dritter geworden. Und im UEFA-Cup gab’s im Halbfinale das überraschende Aus gegen Espanyol Barcelona. "Diese Erfahrung härtet auch ab", glaubt der Innenverteidiger. Jeder Akteur würde nun noch konzentrierter arbeiten. "Wir haben hier in Belek die Pflicht, die Grundlagen für drei Wettbewerbe zu legen - und einige auch noch für die EM."

Der Terminhatz durch die Teilnahme am UEFA-Cup mit den Spielen am Donnerstag und möglicherweise schon am Samstag darauf in der Bundesliga sieht er mit Spannung entgegen. "Ich weiß nicht, was mich da erwartet, das kenne ich nicht", sagt er. In der vergangenen Saison hatte Werder das Glück, meist erst am Sonntag wieder ran zu müssen. "Das war schon Luxus", erinnert sich Mertesacker. Wenngleich: Der Druck, im Meisterschaftskampf immer nachlegen zu müssen, sei schon groß gewesen. Aber zu sehr will sich der Nationalspieler mit dieser Thematik nicht beschäftigen, schon gar nicht mit einer oft in diesem Zusammenhang angeführten inakzeptablen Überbelastung der Profis. "In anderen Sportarten ist das doch Gang und Gäbe, dass so oft gespielt wird. Deshalb sollten wir Fußballer uns nicht übertrieben beklagen." Zumal er ohnehin positiv denkt. "Wenn du die Spiele gewinnst, ist alles andere sowieso egal . . ."

Veränderungen in Belek hat Mertesacker nicht nur bei seinem neuen Zimmer entdeckt, sondern auch auf dem Trainingsplatz. So legte Trainer Thomas Schaaf die Abwehrspieler am Mittwoch an die "Gummi-Kette" (wir berichteten). Eine völlig neue Übung, "um die Abstimmung in der Viererkette zu verbessern", erklärt Mertesacker. Weitere Neuerungen sollen folgen und Werder so stark machen, dass der Club am Ende etwas in seine Vitrine stellen kann.

Dabei übt sich Mertesacker allerdings in Bescheidenheit: "Ich will ja Titel, aber vier auf einen Streich wären vielleicht etwas viel für den Anfang. . ."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:41
Kreiszeitung 11.01.2008

Daniel Jensen schwärmt von Griechenland

BELEK Geht Daniel Jensen oder bleibt er? Noch gibt es bei der Antwort auf diese Frage keine Tendenz. "Ich weiß es wirklich nicht", sagt der Däne, dessen Vertrag bei Werder im Sommer ausläuft und der heftig von Olympiakos Piräus umworben wird.

"Wenn die Bedingungen stimmen, würde ich gerne in Bremen bleiben", gibt er offen zu. Doch mit den Bedingungen ist das so eine Sache. Die Gespräche über eine Vertragsverlängerung laufen, aber ein Abschluss wurde eben noch nicht vermeldet. Und das deutet daraufhin: Werder bietet zu wenig.

"Geld ist natürlich wichtig", gesteht der 27-Jährige. Im besten Fußball-Alter will er noch einmal richtig Kasse machen. Als bestes Argument für ein hohes Gehalt dient seine starke Hinrunde. Nach drei eher zähen Jahren bei Werder hat der dänische Nationalspieler endlich den Durchbruch geschafft - und somit auch bei anderen Vereinen Interesse geweckt.

Zum Beispiel Olympiakos Piräus. Die Griechen sind richtig heiß auf Jensen. Aber ist die Liga des amtierenden Europameisters wirklich ein Thema für den Mittelfeldspieler? Die großen Fußball-Bühnen stehen in Europa woanders - in England, Spanien, Italien und eben Deutschland. Doch Jensen hat sich schlau gemacht und gerät über Griechenland sogar ein bisschen ins Schwärmen: "Ein Freund, der dort selbst gespielt hat, sagte mir, dass es in Griechenland Weltklasse ist. Die Begeisterung ist riesig, dort herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Und gerade in Athen ließe es sich sehr gut leben."

Diese Tür hält sich Jensen also offen. Gleichzeitig wartet er auf Werder. "Die Initiative muss vom Club ausgehen", sagt er, will aber keinen Druck ausüben: "Ich habe noch Zeit."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:41
Kreiszeitung 11.01.2008

Traumstart für Rosenberg

Werder-Stürmer erzielt beide Tore beim 2:0-Testspielsieg gegen Freiburg

KUNDU Das sah doch schon richtig gut aus: Werder hat gestern Abend das erste Testspiel des Jahres gewonnen. Gegen den allerdings überforderten Zweitligisten SC Freiburg gelang den Bremern im WOW-Fußball-Center in Kundu nahe des Trainingslagers in Belek ein ungefährdeter 2:0 (1:0)-Sieg. Am Samstag kommt es damit im Rahmen des Victoria-Cups zum "Endspiel" gegen den FC Schalke 04 (18.05/live im DSF). Die "Knappen" hatten in der ersten Partie am Dienstag Freiburg mit 3:1 besiegt.

"Wir können sehr zufrieden sein. Wir haben gute Kombinationen, guten Spielfluss und gutes Tempo gezeigt", lobte Coach Thomas Schaaf nach der Partie und blickte optimistisch voraus: "So kann es weitergehen."

Das gilt besonders für Markus Rosenberg. Der Schwede war mit seinen beiden Treffern (22. und 52.) der Mann des Abends. "Es ist natürlich schön, dass es in der Vorbereitung so gut für mich läuft. Im Sommer war das ja nicht so", strahlte der Stürmer.

Werder-Trainer Schaaf hatte seine aktuell bestmögliche Mannschaft aufs Feld geschickt. Den Part des verletzten Spielmachers Diego übernahm Aaron Hunt. Der Angreifer konnte den Brasilianer freilich nicht ersetzen, trotzdem war der Erstligist von Beginn an spielbestimmend. Nachdem Rosenberg (8.), Hugo Almeida (8.) und Naldo (14. und 15.) bei ihren Chancen noch kein Glück hatten, klingelte es dann in der 22. Minute - mit freundlicher Unterstützung von Freiburgs Andreas Ibertsberger. Der hatte den Ball an Almeida verloren. Vom Portugiesen kam die Kugel zu Rosenberg, der SC-Keeper Michael Langer umkurvte und cool vollendete.

Ebenso abgebrüht präsentierte sich der schwedische Nationalspieler auch sieben Minuten nach der Pause. Diesmal hatte Tim Borowski mit einem langen Pass glänzend vorbereitet.

Mit dem 2:0 war die Begegnung vorzeitig entschieden. Freiburg machte keine Anstalten, sich gegen die drohende Niederlage zu wehren. Das galt auch für SC-Coach Robin Dutt, der seinem Team mit gleich acht Auswechslungen jeglichen Spielfluss nahm.

Da auch Schaaf fünf Akteure austauschte, plätscherte die Partie nur noch so dahin. Und die 250 Zuschauer wären wohl eingeschlafen, wäre es nicht so kalt (nur fünf Grad) und so laut (etwa 20 Fans des Zweitligisten Erzgebirge Aue machten mächtig Lärm) gewesen.

Werder: Wiese - Pasanen (69. Andreasen), Mertesacker, Naldo, Tosic (69. Kruse), Baumann, Jensen, Borowski, Hunt (63. Vranjes), Rosenberg (63. Klasnic), Almeida (63. Mosquera).
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:42
Kreiszeitung 11.01.2008

Das Ende vor dem Beginn?

Die schier unendliche Leidenszeit des ehemaligen Werder-Profis Marco Stier

Von Arne Flügge

Es sollte ein Neuanfang werden. An dessen Ende die Erfüllung eines großen Traumes steht. Nach den vielen Rückschlägen, Schmerzen und Frustrationen, bei denen auch die Grenze der psychischen Belastbarkeit so manches Mal überschritten war, wollte Marco Stier diesen Traum jetzt endlich auch leben: Im Sommer 2006 wechselte er deshalb von Werder Bremen zu Bayern München. Aber wieder einmal ging alles schief - wie so oft in den vergangenen Jahren. Neue Nackenschläge und Schmerzen und immer wieder die quälende Frage: "Was passiert hier eigentlich mit mir? Das kann doch nicht sein!"

Doch der mittlerweile 23-Jährige, der einst als größtes Stürmer-Talent seines Jahrgangs im deutschen Fußball galt und bis heute noch immer nicht eine einzige Bundesliga-Minute auf dem Platz stand, gibt nicht auf. Er kämpft. Leidenschaftlich, mit eisernem Willen. Getrieben von seinem großen Traum. Gestützt von seiner Familie. Getragen von der Hoffnung: "Wenn ich endlich mal gesund werde und bleibe, dann werde ich auch den Sprung in die Bundesliga schaffen", sagt Marco Stier. Und es ist keine Durchhalteparole. Es ist seine tiefste Überzeugung.

Rückblick: Als 15-Jähriger kam der gebürtige Hamburger 1999 ins Internat von Werder Bremen. Schnell wurde auch der DFB auf das große Talent aufmerksam. Stier durchlief sämtliche Junioren-Nationalmannschaften. Ein Höhepunkt: Bei seinem Debüt in der U 20 am 27. August 2003, gerade der A-Jugend entwachsen, erzielte er beim 5:1 im Testspiel gegen die Schweiz zwei Tore. Der Lohn: In Bremen unterschrieb Marco Stier seinen ersten Profivertrag bis zum 30. Juni 2006.

Der Anfang war gemacht. Dass er in seiner damaligen Überschwänglichkeit zum ersten Profitraining in goldenen Fußball-Schuhen erschien, war allerdings wohl etwas übertrieben. Mladen Krstajic, einer der Bremer Stars im Meisterjahr und bevorzugter Träger von ausgelatschten Übungs-Tretern, fand es jedenfalls "ganz schön affig". Wie auch Stiers dick nach hinten gegelten Haare. Werder-Trainer Thomas Schaaf interessierte das Talent des jungen Stürmers mehr als dessen Frisur oder seine Vorlieben für außergewöhnliche Arbeitskleidung. Schaaf damals: "Marco ist ein hochtalentierter Stürmer, von dem wir uns für die Zukunft noch einiges erhoffen."

Stier wollte das beweisen, hängte sich im Training rein, ehe im Februar 2004 plötzlich Leistenschmerzen auftraten. Genauere Untersuchungen ergaben: Der Jungprofi hatte sich eine Schambein-Entzündung zugezogen. Zehn Monate Pause mit der einen oder anderen kurzen Unterbrechung. Niederschmetternd.

Doch das war nur der Anfang einer zweijährigen Verletzungs-Odyssee (siehe Kasten), an deren Ende im Januar 2006 die bittere Mitteilung des Clubs stand: Der im Sommer auslaufende Vertrag wird nicht verlängert.

Marco Stier hatte keine Chance gehabt, sich bei Werder - seiner ersten Profistation - richtig zu beweisen. Schließlich hat er mehr Stunden beim Arzt, im Rehazentrum oder im Aufbautraining als mit der Mannschaft verbracht. Hinzu kam, dass er 2003 in der Meistersaison in einen Bremer Kader aufgenommen wurde, in dem die Sturm-Kollegen Ivan Klasnic und Ailton die Liga in Grund und Boden schossen. Es war so, als würde Hardy Krüger jr. gegen Daniel Craig um die Hauptrolle im neuen James Bond antreten.

Nach sieben Jahren an der Weser musste sich Marco Stier, mit 22 Jahren und mittlerweile Vater der zweijährigen Tochter Lina-Sophie, nach einem neuen Club umsehen. Angebote gab es. Borussia Mönchengladbach und der FC St. Pauli, für den Stier schon in der Jugend spielte, hatten Interesse angemeldet. Doch dann rief im März 2006 Hermann Gerland an. Der Trainer der Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern München wollte Marco Stier unbedingt verpflichten, um ihn für größere Aufgaben - sprich den Kader des deutschen Rekordmeisters - vorzubereiten. "Bayern war schon damals mein absoluter Lieblingsclub", schwärmt Marco Stier noch heute: "Das war meine große Chance."

Doch die Euphorie erhielt nur ein paar Wochen später einen herben Dämpfer. Im April 2006 erlitt Marco Stier einen Mittelfußbruch. Wieder eine Verletzung, wieder ein Rückschlag. Aber bis zu seinem Arbeitsantritt in München am 1. Juli 2006 waren es ja noch acht Wochen. Zeit genug, um wieder fit zu werden. Es sollte jedoch schlimmer kommen, viel schlimmer: Bis heute, also knapp eineinhalb Jahre lang, hat Marco Stier noch nicht einmal mit seiner neuen Mannschaft trainieren können! "Die Schmerzen im Fuß sind nicht weggegangen", berichtet Stier.

Eine 3-D-Aufnahme bei Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte dann ergeben, "dass sich ein Stück vom Knochen weggefressen und eine Entzündung gebildet hatte. Das war schlimm", sagt Stier. Eine Operation war unumgänglich. Von seinem linken, dem gesunden Fuß, wurde ein Stück Knochen in den anderen, den lädierten, verpflanzt. Fünf Wochen Gips, dann Reha - und trotzdem "immer noch diese höllischen Schmerzen", erinnert sich Stier.

Er war fix und fertig. "Ich musste erst mal den Kopf frei kriegen." Auch zwei Monate später waren die Schmerzen noch immer brutal. "Die Entzündung wollte einfach nicht rausgehen", berichtet Stier von seinem Martyrium.

Er konsultierte Spezialisten in Heidelberg und Salzburg. Um der Verletzung endlich Herr zu werden, wurde eine erneute Operation notwendig. Der Knochen wurde angebohrt. Die Folge: Erneut fünf Wochen Gips und Reha. Doch auch diese Maßnahme schlug fehl. Die Schmerzen kamen zurück. "Ich glaube, ich habe mittlerweile rund 4.000 Tabletten geschluckt", sagt der 23-Jährige.

Nach fast einem Jahr in München die niederschmetternde Nachricht: "Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich nie wieder Fußball spielen kann. Das Gelenk sei völlig beschädigt, der Knorpel total kaputt. In diesem Moment ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Fußball ist doch mein Leben. Ich wollte das nicht wahrhaben. Mein Traum vom Profifußball - alles vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat?" Hätte er in diesem Moment die Möglichkeit gehabt, "ich hätte drei Kerzen angezündet". Und zum ersten Mal flackerten die Gedanken auf: Was soll nun werden?

Mut hat ihm in dieser Zeit vor allem Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt gemacht. "Wenn ich sehe, wie die Stars bei ihm reinhumpeln und gesund rauskommen, dann musste es doch auch für mich eine Lösung geben", erklärt der Stürmer. Und der Mediziner habe ihn auch wieder aufgebaut: "Und du wirst doch wieder spielen können’, hat er mir gesagt."

Die unsägliche Situation hat auch psychisch mehr und mehr an Marco Stier genagt. Monatelang war er schon nicht mehr zu einem Fußballspiel gegangen. "Ich wäre durchgedreht. Das war eine Katastrophe." Den größten Halt hat ihm in dieser Phase seine Familie gegeben. Allen voran Töchterchen Lina-Sophie und Ehefrau Julia. "Für meine Frau ist das alles nicht einfach gewesen. Ich hatte oft schlechte Laune, hab’ ihr nur auf der Pelle gehockt. Ich bin ihr sehr dankbar. Wir haben es gut gemeistert. Die Familie ist noch näher zusammengerückt."

Und als wäre Marco Stier in den vergangenen Jahren nicht schon genug auf die Probe gestellt worden, schlug Mitte dieses Jahres der nächste Schicksalsblitz erbarmungslos ein. Seine Frau Julia wurde krank. Sehr schwer krank. Ein Kampf auf Leben und Tod. "Ich hatte große Angst." Und die Dimensionen waren plötzlich ganz andere. "Was ist schon mein scheiß Fuß, wenn es um das Leben geht?", fragte sich der Familienvater. Nach Wochen der Ungewissheit kam dann endlich die frohe Botschaft: Julia ist wieder völlig genesen.

Dass auch Marco Stier wie aus heiterem Himmel inzwischen fast völlig schmerzfrei die ersten Laufeinheiten absolvieren konnte, war zweifellos das kleinere Wunder. Doch eben auch eins. "Die Entzündung ist so gut wie raus. Ich merke kaum noch etwas", freut sich Stier, der dennoch rückblickend feststellt: "2007 war ein Drecksjahr. Das schlimmste in meinem Leben."

Sein großes Ziel ist es nun, mit Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde endlich und zum ersten Mal zum Regionalliga-Team der Bayern zu stoßen. Die Zeit wird allerdings knapp. Stiers Vertrag in München läuft im kommenden Sommer bereits wieder aus. Und die Erinnerung an Bremen, wo er unter anderem wegen seiner vielen Verletzungen aussortiert worden war, sind noch allgegenwärtig.

Bayern-Manager Uli Hoeneß hat Marco Stier allerdings Hoffnung gemacht. "Er hat mir gesagt, dass man mich nicht fallen lässt", glaubt Stier. Eine Einschätzung, die sein Trainer Hermann Gerland teilt: "Marco hat in den vergangenen Jahren unheimlich viel Pech gehabt. Wenn er sich in der Rückserie zeigen kann, haben wir kein Problem, den Vertrag zu verlängern. Wir sind der FC Bayern, wir lassen niemanden hängen. Ich habe noch große Hoffnung, dass der Junge zurückkommt."

Weihnachten verbringt Marco Stier bei seinen Eltern in Hamburg und der Familie seiner Frau in Bremen. Am 7. Januar ist bei den Bayern-Amateuren Trainingsauftakt. Und dann will er endlich den Neuanfang seines schon vor 18 Monaten geplanten Neuanfangs starten. In der Hoffnung, dass sein Traum nicht nur ein Traum bleibt: "Ich weiß, dass ich es schaffen kann."


Die Chronik:

Februar 2004: Marco Stier klagt das erste Mal über Leistenbeschwerden. Als Diagnose stellt sich heraus: Schambeinentzündung. Nur leichtes Lauftraining möglich, zehn Monate Pause mit Unterbrechungen. Als Werder Anfang Mai mit dem 3:1 in München die Deutsche Meisterschaft perfekt macht, gehört Stier wieder zum Kader, wird aber nicht eingesetzt.

Anfang Januar 2005: Marco Stier hofft auf sein Comeback, reist mit ins Trainingslager ins türkische Belek. Am 11. Januar muss er zurück, die Schmerzen sind wieder aufgetreten. Stier entschließt sich zum radikalen Schritt und Schnitt, lässt in einer Berliner Privatklinik beide Leisten operieren. Bei der linken werden sogar Nerven durchtrennt, damit die Schmerzen nicht wiederkommen können.

29. März 2005: Stier steigt wieder ins Mannschaftstraining ein.

28. April 2005: Einsatz bei den Werder-Amateuren in der Regionalliga. Stier schießt Werder beim FC St. Pauli zum 1:0-Sieg.

3. Mai 2005: Trainingsunfall bei den Profis. Stier verletzt sich am Knie. "Unter anderem ist die Kniescheibe rausgesprungen. Das tat höllisch weh", erinnert sich der Fußballer. Der Verdacht auf einen Kreuzbandriss bestätigt sich zum Glück nicht. Eine schwere Dehnung. Dennoch zehn Tage Pause - die Saison ist gelaufen.

Anfang Juli 2005: Saisonauftakt bei Werder. Stier reist hoffnungsvoll mit ins Trainingslager nach Norderney.

Ende August 2005: Die Saison ist noch jung. Im Training erleidet Stier nach einem Zusammenprall mit Torwart Kasper Jensen einen komplizierten Nasenbeinbruch. Er muss operiert werden. Vier Wochen Pause.

3. Oktober 2005: Marco Stier steht wieder auf dem Platz, schießt die Werder-Amateure gegen Preußen Münster mit 1:0 in Front.

Ende Oktober 2005: Stier hat sich mit guten Leistungen bei den Amateuren wieder für den Bundesliga-Kader empfohlen. Doch bei der 0:2-Niederlage im Regionalligaspiel gegen Jena kommt’s knüppeldick: Kiefer- und Jochbeinbruch. Stier fällt wieder vier Wochen aus, die Hinrunde ist gelaufen, eine Trennung von Werder bahnt sich an.

Januar 2006: Das Trainingslager der Profis in Belek findet ohne Marco Stier statt. Die Entscheidung ist gefallen: Der im Sommer auslaufende Vertrag wird nicht verlängert.

April 2006: Marco Stier ist sich seit vier Wochen über einen Wechsel zu den Amateuren des FC Bayern München einig. Dann der erneute Rückschlag: Bruch des rechten Mittelfußes.

1. Juli 2006: Dienstantritt beim FC Bayern. Doch anstatt des erhofften Neuanfangs beginnt eine neue Odyssee. Komplikationen am gebrochenen Mittelfuß, zwei Operationen und ständige Schmerzen haben bis heute - nach eineinhalb Jahren - nicht einmal eine einzige Trainingseinheit mit der neuen Mannschaft zugelassen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:44
10.01.2008, 20:28 Uhr News

Guter Auftakt: Rosenberg-Doppelpack gegen Freiburg


Das fängt ja gut an! Werder Bremen hat sein Auftaktspiel beim Viktoria-Cup in Antalya am Abend in überzeugender Manier gewonnen – 2:0 gegen den SC Freiburg. Beide Tore erzielte Markus Rosenberg (22., 52.). Am Samstag können sich die Grün-Weißen mit einem weiteren Erfolg gegen Schalke 04 (DSF, live ab 18 Uhr) den ersten Titel des Jahres 2008 sichern.

Das Spiel stand von Beginn an klar im Zeichen der „Gäste“ aus Bremen. Deutliches Indiz: Die Statistik wies bereits nach 45 Minuten zwölf Torschüsse für Grün-Weiß aus – und nur einen für Freiburg (Matmour, 16.). Nach kurzem Abtasten erspielten sich die Werderaner Chancen im Takt von drei bis vier Minuten, Freiburg fand nach vorne hin dagegen überhaupt nicht statt.

Naldos Doppel-Chance

Markus Rosenberg machte den Anfang, umkurvte nach acht Minuten SC-Torwart Michael Langer, scheiterte jedoch an Abwehrrecke Pavel Krmas, der auf der Linie klärte. Auch der Nachschuss von Hugo Almeida verfehlte sein Ziel. Kurz darauf zeichnete sich Langer gleich doppelt aus, entschärfte einen Freistoß-Knaller von Naldo und auch einen Naldo-Kopfball nach der anschließenden Ecke von Daniel Jensen (14.).

Pech für Naldo, Glück für Markus Rosenberg – das Führungstor blieb einem Stürmer vorbehalten. Der Schwede profitierte in der 22. Minute allerdings von einem haarsträubenden Fehlpass des Freiburgers Andreas Ibertsberger. Bedrängt von Aaron Hunt, passte der Österreicher in die Mitte des Strafraums, wo Rosenberg lauerte, Torwart Langer umkurvte und mühelos einschoss – 0:1.

Wiese kaum geprüft

Anschließend verpassten Per Mertesacker (27.), Rosenberg (29.), Naldo (31.) und Tim Borowski (33.) eine höhere Halbzeit-Führung, die nur einmal halbwegs in Gefahr geriet. Doch Tim Wiese passte auf, klärte in der 42. Minute vor dem heranstürmenden Karim Matmour.

Nach der Pause brachte Freiburgs Coach Robin Dutt mit Henrich Bencik und Cafu zwei waschechte Angreifer, doch mehr als ein Strohfeuer vermochte auch die nun offensiver ausgerichtete Elf aus dem Breisgau nicht zu entfachen. Werder blieb überlegen und kam durch Markus Rosenbergs zweiten Treffer zur Vorentscheidung. Tim Borowski gelang ein Diagonalpass quer durch die Freiburger Abwehr, den Rosenberg entschlossen verwertete – 0:2 (52.).

Aaron Hunt hätte mit einer sehenswerten Einzelaktion fast noch für das 0:3 gesorgt, ehe Thomas Schaaf erstmals wechselte. Jurica Vranjes, John Jairo Mosquera und Ivan Klasnic ersetzten Hunt, Almeida und Doppel-Torschütze Rosenberg (63.). Wenig später kamen auch noch Leon Andreasen und Max Kruse für die Außenverteidiger Petri Pasanen und Dusko Tosic zu einigen Einsatzminuten (69.).

Sieg nicht in Gefahr

Doch je länger die zweite Hälfte dauerte, desto mehr flachte die Partie ab. Beide Mannschaften zollten den Strapazen der ersten Trainingslager-Tage Tribut, taten nun nicht mehr viel. Der verdiente Bremer Sieg konnte von den Freiburgern nicht mehr in Gefahr gebracht werden.

von Kevin Kohues


SC Freiburg – Werder Bremen 0:2 (0:1)

Werder Bremen: Wiese – Pasanen (69. Andreasen), Mertesacker, Naldo, Tosic (69. Kruse) - Baumann, Jensen, Borowski, Hunt (63. Vranjes) – Almeida (63. Klasnic), Rosenberg (63. Mosquera)

SC Freiburg: Langer (46. Solic) – Ibertsberger (61. Toprak), Khizaneishvili, Krmas (46. Olajengbesi), Aogo – Barth, Günes (73. Mehring), Schlitte (61. Roth), Uzoma (73. Konrad) – Matmour (46. Cafú), Mesic (46. Bencik)

Tore: 0:1 (22.) Rosenberg, 0:2 (53.) Rosenberg

Schiedsrichter: Erol Kabadayi (Antalya)

WOW Football Center in Kundu: 300 Zuschauer

Gelbe Karte: Borowski, Mosquera
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:45
10.01.2008, 21:05 Uhr News

Reaktionen: 2:0-Sieg bringt Rückenwind fürs Team

Es war ein vielversprechender Auftritt zum Auftakt von Werders Testspielserie vor der Bundesliga-Rückrunde. Gegen den Zweitligisten SC Freiburg gaben sich die Grün-Weißen keine Blöße, schossen zwei Tore, spielten zu Null und stellenweise richtig schön. "Ein verdienter Sieg! Wir können mit der Leistung zufrieden sein. Die Mannschaft hat versucht, viele Dinge, die wir im Training geübt haben, umzusetzen. Das war gut anzusehen, es gab gute Kombinationen und auch Spielfluss und Tempo waren okay", lobte Cheftrainer Thomas Schaaf seinen 17-köpfigen Kader, den er für diese Partie im Victoria-Cup nominiert hatte.

Ausdrücklich schloss er auch die Reservespieler des Abends mit in sein Lob ein, denn nicht nur ihm war aufgefallen, dass Werder trotz der Wechsel in Durchgang zwei nichts von seiner Spielkultur verlor: "Wir haben trotz der Wechsel versucht, unserer Spielweise treu zu bleiben, immer nachgesetzt und weiter nach vorn gespielt. Das hat mir gefallen." Abwehrspieler Per Mertesacker sagte sogar: "Die zweite Halbzeit habe ich eigentlich von den Kombinationen her sogar besser gefunden. Man hat schon gesehen, dass die Trainingseinheiten fruchten. Wir wollten eine konzentrierte Leistung abrufen, was auch gelungen ist."

Einer der Gründe für den erfolgreichen Abend sieht der Nationalverteidiger in der noch vorherrschenden Frische: "Wir haben hier in Belek erst den Anfang unserer Arbeit erledigt, deswegen habe ich mich noch ganz frisch gefühlt. Das wird sich aber in den nächsten Tagen noch ändern." So sieht es wiederum auch der Trainer. "Wenn das nicht so wäre, dann würden wir etwas falsch machen. Denn wir müssen in diesen Tagen einiges tun", sagte Schaaf.

Geschäftsführer Klaus Allofs ist sich jedoch sicher, dass am kommenden Samstag, der Akku für die Partie gegen Schalke 04 noch gut geladen sein wird. "Gegen einen direkten Konkurrenten will man natürlich gut aussehen. Ja, übermorgen müsste noch eine gewisse Frische vorhanden sein. Klar ist aber auch, dass die Schalker eine sehr viel bessere Mannschaft stellen werden. Da werden wir anders gefordert sein", so Allofs, der auch gute Seiten im voranschreitenden Trainingsprozess bis zum Spiel sieht: "Ich denke, wir werden von Einheit zu Einheit sicherer und stärker. Deswegen wird es eine interessante Partie."

Gute Karten für einen Einsatz gegen Schalke hat wieder Stürmer Markus Rosenberg, der mit seinen zwei Treffern einen optimalen Start ins neue Jahr erwischte. Die sportliche Leitung würdigte den Schweden nicht nur aufgrund seiner beiden Treffer. Thomas Schaaf betonte: "Er war sehr beweglich und aktiv. Er hat hervorragende Fähigkeiten. Es ist wichtig für ihn, dass er getroffen hat." Klaus Allofs fügte an: "Er hat an seine Leistung zum Ende des Jahres angeknüpft."

Doch der Schwede hat nicht nur sich einen guten Start ermöglicht, sondern auch dem Team vielleicht den nötigen Rückenwind für die nächsten Wochen besorgt. "Es ist immer gut für einen Stürmer zu treffen. Aber es ist auch gut für die Mannschaft. Im Sommer lief es bei den Testspielen gegen höherklassige Teams nicht so für uns. Schön, dass es diesmal gleich anders ist", so Rosenberg. Kapitän Frank Baumann bestätigte das: "Wir wissen doch, dass wir diese Testspiele nicht überbewerten dürfen, aber dennoch ist es motivierend, dass es streckenweise schon richtig gut lief."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:46
11.01.2008, 13:29 Uhr News

Schalke gegen Werder: Vor dem Fest ist nach dem Fest

Sie werden Werder einfach nicht los, die Schalker. Nach dem 1:1 in der Veltins-Arena am 11. Bundesliga-Spieltag Ende November hatte S04 etwa einen Monat Ruhe, dann gab es die lustige Geschichte mit den Adventskalendern. Dank eines Druckfehlers in der italienischen Produktionsfirma begleiteten Diego, Borowski und Co. einige Dutzend königsblaue Fans durch die Vorweihnachtszeit, hinter jedem Türchen steckte ein Werderaner, selbstverständlich grün-weiß gewandet. Und kaum sind die Festtage vorbei, hält auch das neue Jahr schon wieder diese Bremer parat. Am Samstag, 12.01.2008, fordern sie um 18.05 Uhr deutscher Zeit den Vizemeister zum Testspiel im Rahmen des Victoria-Cups in Kundu bei Belek (live im DSF).

Zwiespältige Hinrundenbilanz

Schalke ist mit der Empfehlung von fünf ungeschlagenen Bundesligaspielen nach Antalya gereist. Die Saison der Gelsenkirchener hatte nach einem starken Start mit neun ungeschlagenen Spielen einen kleinen Knick gemacht, nachdem der Karlsruher SC in der Arena mit 2:0 siegreich geblieben war. Es folgten vier weitere Spiele ohne Dreipunktgewinn, darunter das 1:1 gegen Werder und ein schmerzhaftes 0:1 in Cottbus. Zehn Punkte aus den letzten vier Partien sorgten aber für einen akzeptablen Gesamteindruck und den Sprung zurück auf Platz 5. So richtig glücklich ist man damit dennoch nicht bei den Königsblauen. Die knapp verpasste Meisterschaft in der Vorsaison hat Begehrlichkeiten geweckt, so eben noch einen UEFA-Cup-Platz zu erreichen wäre dem traditionell ambitionierten Umfeld und sicher auch den Verantwortlichen zu wenig. Dafür muss S04 in der Rückrunde vor allem eins vermeiden: weiter so oft unentschieden zu spielen. Nur zweimal verloren zu haben nützt nicht viel, wenn gleichzeitig ganze acht Remis in der Bilanz stehen. In der kompletten Vorsaison waren es nur fünf!

Den Gegenpol zur ausbaufähigen Bundesligabilanz bildet beim Blick auf die Vorrunde die internationale Performance. Schalke darf sich rühmen, als einzige deutsche Mannschaft in der Champions League zu überwintern – trotz einer zuvor als hart eingestuften Gruppe mit Chelsea, Valencia und Trondheim. Zwar kam man in den sechs Spielen nur auf fünf Tore, kassierte aber auch nur vier. Das entscheidende Spiel wurde gegen Trondheim überzeugend mit 3:1 gewonnen. Auch auf der dritten Hochzeit DFB-Pokal tanzt man noch nach Siegen gegen Eintracht Trier und Hannover 96.

Zwei starke Neuzugänge, aber einige Ausfälle

Mit Werder und S04 treffen also zwei ambitionierte Teams aufeinander. Die Gelsenkirchener starteten mit einem 3:1 gegen den SC Freiburg ins Jahr 2008. Da gab in den letzten 23 Minuten Neuzugang Zé Roberto (kam von Botafogo Rio de Janeiro) sein Debüt, während sich der zweite prominente Neuling Albert Streit (von Eintracht Frankfurt gekommen) nach einer Meniskus-Operation noch in Geduld üben muss. Sie ergänzen ein Team, das mit Verteidiger Dario Rodriguez einen überraschenden Abgang zu verzeichnen hat. Der Uruguayer ging aus persönlichen Gründen zurück in seine Heimat. Auch Mimoun Azouagh verließ den Verein, er wechselte nach Bochum. Gegen Werder werden zusätzlich Kevin Kuranyi (Lungenentzündung), Christian Pander (Knieverletzung) und Mathias Abel (Kreuzbandriss) fehlen.

Vergleichbare Vorbereitungsplanung, vergleichbare Personalsorgen, vergleichbare Ambitionen: Das Spiel gegen Schalke könnte für Werder eine wegweisende Standortbestimmung sein.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:48
11.01.2008, 00:00 Uhr News

TL-Tagebuch 3: Zwei Siege für die Trainer

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Freitag, 11. Januar 2008, 8.50 Uhr (Ortszeit), Belek

Für Jürgen Born und Holger Berger war dies eine extrem kurze Nacht. Um 4:15 wurden sie im Hotel Rixos abgeholt. Ziel Antalya Airport mit Richtung Bremen und dort Teilnahme an der Trauerfeier anlässlich der Beerdigung unseres ehemaligen Mannschaftsarztes Dr. Karl Meschede.

Während Holger Berger umgehend in die Türkei zurückkehren wird, ist für unseren Vorsitzenden der Geschäftsführung die Mission hier beendet. Er kehrt mit dem ersten Sieg des Jahres 2008 in die Heimat zurück, wird aber auch von einem Spieler begleitet. Dominik Schmidt muss das Trainingslager abbrechen ohne wirklich eingegriffen zu haben. "Der Bluterguss sitzt zu tief", erklärte er mir, "ich kann nur unter Schmerzen laufen, das ist total ärgerlich, aber da muss ich jetzt durch."

Nach dem 2:0 Erfolg gegen den SC Freiburg war der Mannschaft anzumerken, dass Erinnerungen an den Testspielfluch vom Sommer (kein Sieg gegen Erst- oder Zweitligisten) erfreulicherweise im Keime erstickt wurden. Auf der 45-minütigen Rückreise vom Spiel herrschte im hinteren Teil des Busses eine heitere Stimmung.

Vorne genossen die Trainer, also Thomas Schaaf, Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft eher im Stillen. Sie hatten verstärkt durch Klaus Allofs an diesem Donnerstag sogar zweimal gewonnen. Bei der Nachmittagseinheit mit Spielern, die abends nicht im Aufgebot standen, war ein Fußballtennis-Match angesetzt: 5 gegen 5. Die Herrenriege Ü 40 spielte ihre jahrzehntelange Erfahrung souverän aus. Das Ergebnis fiel im "Best of 5" so eindeutig aus, dass ich es hier nicht nennen kann.

Noch einmal zurück zum Spiel gegen den SCF. Unterstützt wurden wir von unserer ca. dreißigköpfigen Fangruppe um den Fanbeauftragten Dieter Zeiffer. Sie reisen seit Jahren in nur leicht wechselnder Besetzung mit in die Türkei. Am Vormittag waren sie schon beim Training aufgekreuzt und gaben am Ende eines langen Tages auf der Tribüne alles was noch drin war. Gerne wurde auch die Chance für eine Stippvisite bei der wenige Meter entfernt sitzenden Prominenz genutzt. So verwickelte besonders Norbert "Fisch" Gerdes erst Jürgen Born, dann Schalkes Beobachter, unseren Ex-Keeper Oli Reck in einen Klönschnack, um sich schließlich Werder-Bäcker Jupp Bünger zu widmen. Der hatte zwar einen riesigen Hut auf, schaffte es aber vielleicht gerade deshalb nicht incognito bleiben.

Im Hotel geblieben war übrigens Torsten Frings. Das auf ihn abgestimmte Programm sah für den Donnerstag erst eine frühe Laufeinheit vor, um 11 Uhr dann Arbeit im Kraftraum mit Fitmacher Jens Beulke. Nach der langen Zeit mit Gipsmanschette fehlt noch ein wenig Muskulatur. Die wird wieder aufgebaut. Torsten setzt sich nicht unter Druck, wird auch kein Spiel hier im Trainingslager bestreiten und weiter dosiert trainieren, steht am heutigen Freitagmorgen dann auch wieder auf dem Platz. Am frühen Nachmittag posiert der unverwechselbare "Typ Frings" dann vor der Kamera von Fotograf Carsten Heidmann, der Motive für eine neue Werbekampagne der Citibank "schießen" wird.

Über dies und vieles mehr berichte ich morgen, wenn es wieder heißt: Neues aus Belek.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/01/2008 16:49
11.01.2008, 13:17 Uhr News

Reaktionen auf FCB-Trainerentscheidung für Klinsmann

Der Bekanntgabe des Nachfolgers von Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld war durch das große Medienaufkommen im Trainingslager in Belek auch bei Werder ein Thema. Die Nachricht ereilte die Werder-Delegation zum Ende des Vormittagstrainings. Auf die zahlreichen Fragen der Medienvertreter reagierte die sportliche Leitung der Grün-Weißen gewohnt zurückhaltend. "Die Personalie Klinsmann überrascht mich nicht wirklich. Ich hatte fest mit der Verpflichtung eines großen Namens gerechnet, so wie es bei einem Verein wie dem FC Bayern notwendig ist. Dadurch war der Name Klinsmann auch nicht ganz so weit weg", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs.

Cheftrainer Thomas Schaaf äußerte sich so: "Die Bayern kennen die Spieler- und Trainerkarriere von Jürgen Klinsmann ganz genau und werden sich die notwendigen Gedanken zur Besetzung des Trainerpostens gemacht haben. Alles weitere ist nicht mein Thema."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:21
Kreiszeitung 12.01.2008

Das große Versprechen von Naldo

Wenn Werder einen Titel holt, dann spricht der Brasilianer erstmals öffentlich Deutsch

BELEK Zum Interview-Termin im Trainingslager in Belek kommt Naldo natürlich mit seinem Dolmetscher Roland Martinez. Mit ihm fühlt sich der Brasilianer einfach sicherer, obwohl er nach zweieinhalb Jahren in Bremen längst die deutsche Sprache ganz ordentlich versteht und auch spricht. Im Sommer muss der 25-jährige Werder-Profi auf dem Bremer Rathausbalkon aber möglicherweise ohne Martinez auskommen, denn Naldo hat ein Versprechen abgegeben. Bevor es so weit war, stand er noch zu Themen wie Saisonziele, Diego, Carlos Alberto und das Leben in Bremen Rede und Antwort.

Naldo, was ist Ihr großes Ziel für die Rückrunde?

"Ganz klar die Deutsche Meisterschaft. Seit ich hier bin, waren wir oben dabei, haben es aber nicht geschafft. Dieses Jahr ist unsere Mannschaft so stark, dass es klappen kann."


Die Bayern sind auch stark.

"Hamburg auch. Trotzdem bin ich optimistisch."


Das waren Sie letztes Jahr im Winter auch . . .

"Stimmt. Aber wir haben daraus gelernt. Wir dürfen nicht mehr den Fehler machen, zu sehr darauf zu gucken, was die Konkurrenz macht. Wir müssen nur auf uns schauen. Und wir müssen alle optimistisch sein, aber gleichzeitig mit den Beinen auf dem Boden bleiben."


Im vergangenen Jahr hat das Wechseltheater um Miroslav Klose für viel Unruhe gesorgt. Im Sommer laufen gleich sieben Spielerverträge aus. Droht da nicht ein ähnliches Szenario und ein erneuter Einbruch?

"Damit das mal klar ist: Es hat nicht an Miro gelegen, dass wir keinen Titel geholt haben. Er hat viel für Werder geleistet und alles gegeben. Verträge laufen nun einmal irgendwann aus, und gute Spieler wecken Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Aber wir sind Profis, können mit solchen Situationen umgehen und trotzdem unsere Leistung bringen."

Sie gehören auch zu den guten Spielern. Wieviele Vereine haben schon angeklopft?

"Darüber mache ich mir keine Gedanken, ich spiele für Werder. Falls Angebote kommen, muss sich der Verein damit auseinandersetzen. Dann wird mit mir gesprochen und schließlich entschieden, was das Beste für alle ist."


Sie haben im Sommer durch die Südamerikameisterschaft kaum Pause gehabt und die Rückrunde komplett gespielt - wie Diego. Der durfte deshalb und wegen einer Verletzung nun länger in Brasilien bleiben. Sind Sie ein bisschen neidisch?

"So ein wenig brasilianische Sonne wäre nicht schlecht . . . Aber ernsthaft: Meine Arbeit ist hier bei Werder. Ich habe keine gesundheitlichen Probleme wie Diego. Es ist gut für ihn, dass er dort behandelt wird. Ich habe gestern mit ihm telefoniert, es geht ihm gut. Er absolviert ein hartes Programm, um fit zu werden."


Ist es nicht ein großer Nachteil, dass ausgerechnet der Spielmacher jetzt in der Einspielphase nicht bei der Mannschaft sein kann?

"Natürlich wäre es besser, wenn Diego bei den Testspielen dabei wäre. Das gilt für alle Verletzten. Aber am 20. Januar kommt er doch schon zurück, und er ist längst im Team integriert."


Von Carlos Alberto kann man das nicht behaupten. Wie haben Sie ihren Landsmann in den vergangenen Monaten erlebt?

"Er ist ein exzellenter Fußballer und ein super Mensch mit einem großen Herzen. Ich habe oft mit ihm gesprochen und ihm versichert: Wenn du fit bist, dann hast du hier auch einen Stammplatz."


Haben Sie ihm auch etwas Kritisches gesagt?

"Natürlich. Carlos hat sich noch nicht dem Fußball in Deutschland angepasst. Er muss seinen Stil etwas ändern, dann klappt es auch."


Spielt Carlos Alberto in der Rückrunde?

"Ich hoffe das."


Zurück zu Ihnen: Sie sind seit zweieinhalb Jahren in Bremen, was gefällt Ihnen am wenigsten, was am meisten?"

"Also das Wetter würde ich gerne ändern, aber das liegt ja nicht in meiner Macht. Ich fühle mich sehr wohl hier und bin glücklich. Das Schönste ist, dass ich mich mit meiner Familie hier so sicher fühle. Hier können wir ausgehen, ohne Angst zu haben. Und hier wird man als Fußballer mit Respekt behandelt."


Wie meinen Sie das?


"Brasilien hat die erfolgreichste Nationalmannschaft der Welt, trotzdem sind die Fans sehr ungeduldig. Neulich gegen Uruguay haben sie uns schon nach zwei Minuten ausgepfiffen."


In Deutschland werden Sie nicht ausgepfiffen?

"In Bremen ganz sicher nicht - auswärts von den gegnerischen Fans natürlich schon. (Plötzlich lacht Naldo und scherzt) Aber da ist ja dann hauptsächlich Tim Wiese das Opfer . . ."


Wie sieht es eigentlich mit Ihren Deutsch-Kenntnissen aus?

"Ich verstehe schon sehr viel. Ich nehme ja auch viel Unterricht. Aber ich bin noch zu schüchtern, öffentlich zu sprechen. Ich habe einfach Angst, Fehler zu machen."


Vorschlag: Wenn Werder im Sommer auf dem Bremer Rathausbalkon die Meisterschale oder einen Pokal präsentiert, dann halten Sie eine kurze Ansprache an die Fans - natürlich auf Deutsch.

"Gute Idee, das mache ich. Sie müssen mich dann nur daran erinnern . . ."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:23
Kreiszeitung 12.01.2008

Länderspiel Ende 2009

Von Arne Flügge

BREMEN. Jürgen Klinsmann hat noch immer ein gutes Verhältnis zu Theo Zwanziger (62). Und deshalb wollte der Ex-Bundestrainer den DFB-Präsidenten gestern auch persönlich vorab informieren, dass er neuer Bayern-Coach wird. Doch Zwanzigers Handy war am Morgen aus - der DFB-Boss plauschte gerade mit dem Präsidenten des Bremer Fußball Verbandes (BFV), Dieter Jerzewski, und der Geschäftsführung von Werder Bremen. Klinsmann aber ließ nicht locker, wandte sich an die DFB-Zentrale in Frankfurt. Die wiederum rief Jerzewski an - und der gab den Hörer weiter an Zwanziger.

So erfuhr das Werder-Trio Jürgen Born, Klaus-Dieter Fischer und Manfred Müller vom DFB-Präsidenten höchstpersönlich, wer neuer Coach in München wird . . .

"Am Anfang", verriet Zwanziger schmunzelnd, "waren alle ganz still. Dann haben sie aber wohlwollend genickt." Auch der DFB-Präsident war von der Nachricht "sehr überrascht. Ich freue mich, dass Jürgen in die Bundesliga kommt. Jeder weiß, er ist nicht einfach. Aber einfache Menschen haben meistens keinen Erfolg."

Wesentlich interessanter als das Thema Klinsmann dürfte für den Werder-Vorstand indes die Ankündigung Zwanzigers gewesen sein, dass 2009 im Weserstadion wieder ein Länderspiel stattfinden wird. "Bremen ist mal wieder dran", erklärte der DFB-Boss: "Wir haben uns über den geplanten Stadionausbau unterhalten. Ich könnte mir nach Fertigstellung des Umbaus ein Spiel gegen einen starken Gegner vorstellen."

Aber nicht nur der Stadioausbau war Gegenstand des Besuchs von Zwanziger. Er informierte sich über die Arbeit des Bremer Fußball-Verbandes und erklärte, dass Bremen als Standort für eine Eliteschule junger Talente ausgesucht wurde. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, könnte noch in diesem Jahr das Schulzentrum Obervie-land in das Nachwuchskonzept aufgenommen werden.

Positiv äußerte sich Zwanziger auch über die Entwicklung des Frauenfußballs bei Werder. Grundlegend forderte er von den Clubs, den Frauenfußball attraktiver zu machen. "Der Appell an die Medien, mehr darüber zu berichten, ist Quatsch", sagte Zwanziger. "Wir können die Leute nicht überreden, über etwas zu berichten, was nicht spannend ist." Sprach’s und machte sich zu den Bremer Sixdays auf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:23
Kreiszeitung 12.01.2008

Schaafs Rat für Borowski

BELEK Thomas Schaaf hat gestern in Sachen Tim Borowski klar Stellung bezogen. "Ich hoffe, dass Tim sich für Bremen entscheidet", sagte der Werder-Coach. Borowskis Vertrag läuft im Sommer aus. Der Hamburger SV und der FC Bayern München sollen an einer Verpflichtung des Nationalspielers interessiert sein. Doch von einem Wechsel rät ihm Schaaf ab: "Ich denke, es wäre für Tim der richtige Schritt in seiner Karriere, bei Werder zu bleiben."

Borowski selbst spricht nicht, hat einen Presseboykott verhängt. Einerseits hat Sportchef Klaus Allofs dafür Verständnis, "weil es Ende der Hinrunde nicht so gut für ihn gelaufen ist und er sich aufs Training konzentrieren will". Andererseits merkte Medienprofi Allofs an: "Das kann man auch anders lösen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:23
Kreiszeitung 12.01.2008

Frings: Spielen verboten

BELEK Torsten Frings wird im Trainingslager in Belek kein Testspiel bestreiten und damit heute gegen Schalke und am Montag gegen einen noch nicht ausgewählten Gegner fehlen. "Ein Einsatz wäre verfrüht. Torsten ist noch nicht so weit, dass er alles, also jede Bewegung, jeden Sprint, jeden Zweikampf, ausführen kann", erklärte Werder-Coach Thomas Schaaf gestern.

Frings hatte wegen erneut aufgetretenen Knieproblemen die Hinrunde vorzeitig beendet. Rechtzeitig zum Trainingsstart ins neue Jahr meldete er sich zurück, absolviert in Belek allerdings nur ein abgespecktes Programm. "Wir sind sehr vorsichtig mit der Belastung", verriet Schaaf, zog aber ein positives Zwischenfazit: "Wir sind sehr zufrieden." Wann Frings wieder spielfähig ist, wollte Schaaf nicht prognostizieren.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:24
Kreiszeitung 12.01.2008

Mit Wiese gegen Schalke

BELEK Heute Abend geht‘s für Werder um den ersten Titel des Jahres: Im Victoria-Cup treffen die Bremer in Kundu auf den FC Schalke 04 (18.05 Uhr/live im DSF). Da die "Knappen" den SC Freiburg mit 3:1 bezwungen haben und Werder nur ein 2:0 gegen den Zweitligisten gelang, reicht ihnen ein Unentschieden zum Turniersieg. Dafür gibt‘s allerdings nur einen Pokal und kein Geld. Schalke und Werder haben den Cup gemeinsam aus der Taufe gehoben, weil der traditionelle Efes-Cup in diesem Jahr wegen des zeitgleich stattfindenden türkischen Pokals ausgefallen ist.

Werder-Coach Thomas Schaaf ist das alles ziemlich egal, er hofft lediglich auf einen guten Test. Mit welchen Spieler er den bestreitet, ließ er gestern offen und verriet nur, dass wie gegen Freiburg Tim Wiese im Tor stehen wird.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:25
Kreiszeitung 12.01.2008

Besserung bei Alberto

BELEK Es gibt auch mal gute Nachrichten von Carlos Alberto: Dem an einer Virusinfektion erkrankten und unter einer Schilddrüsenüberfunktion leidenden Brasilianer soll es wieder etwas besser gehen. Das berichtete gestern Klaus Allofs. Trotzdem wird Alberto nicht mehr ins Trainingslager in die Türkei nachreisen. Der 23-Jährige wird weiterhin in Bremen behandelt. "Er bekommt Medikamente. Dadurch sollten die Infektion abklingen und auch die anderen Probleme beseitigt werden", sagte Allofs. Immerhin würde Alberto schon ein leichtes Training absolvieren.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:25
Weser-Kurier 12.01.2008

Werder Bremen im Verhandlungspoker

Belek (dpa) - Entspannt lächelnd, in kurzen Hosen und mit Sonnenbrille steht Klaus Allofs am Trainingsplatz von Werder Bremen in Belek. Wer den Sportchef des Fußball-Bundesligisten beobachtet, könnte meinen, er mache Urlaub an der türkischen Riviera.

Doch dieser Eindruck täuscht: Auch Allofs hat viel zu tun im Trainingslager seines Teams. Die Verträge von sieben Bremer Profis laufen am Ende der Saison aus, und Wintertrainingslager sind eine gute Gelegenheit, über deren Verlängerung zu verhandeln.

Gesprächstermine mit Allofs haben die Mittelfeldspieler Tim Borowski, Daniel Jensen und Jurica Vranjes, Verteidiger Petri Pasanen, Stürmer Ivan Klasnic und Ersatztorwart Christian Vander. Nur mit Pierre Womé wird es vorerst zu keinen Verhandlungen kommen. Der Kameruner ist verletzungsbedingt in Bremen geblieben, hat in dieser Saison noch kein Spiel bestritten und sich außerdem mit seiner öffentlichen Kritik an Mannschaftsarzt Götz Dimanski um alle Chancen auf einen neuen Vertrag gebracht.

Die anderen sechs Spieler möchte der Verein "am liebsten behalten", wie Trainer Thomas Schaaf sagt. Insbesondere Jensen, Vranjes und Pasanen haben ihre Verlässlichkeit und ihren Wert für die Mannschaft unter Beweis gestellt, als sie in der Hinrunde die verletzten Stammspieler Frings, Borowski oder Fritz ersetzten. Daniel Jensens Marktwert ist deshalb auch gestiegen. Der Däne hat ein lukratives Angebot von Olympiakos Piräus und kann sich auch vorstellen, nach Spanien zu gehen. Er räumt offen ein, dass es ihm bei seinem nächsten Vertrag vor allem ums Geld geht: "Ich bin jetzt 28 und muss an meine Familie denken." Die Bremer haben ihm ein verbessertes Angebot gemacht.

Das Gleiche gilt für Borowski. Auch ihm hat Werder frühzeitig signalisiert, seinen Vertrag verlängern zu wollen, aber seit Wochen stocken die Gespräche. Der Nationalspieler möchte mehr Geld verdienen, der Verein nicht jede Summe zahlen. Hinzu kommt, dass im "Kicker" und in der spanischen Zeitung "As" über ein Interesse von Atletico Madrid, Bayern München und des Hamburger SV an Borowski spekuliert wird. Der Spieler selbst verweigert dazu jeden Kommentar.

Bei Jurica Vranjes herrscht dagegen weitgehend Klarheit. Der Kroate soll seinen Kontrakt in den nächsten Tagen bis 2011 verlängern, obwohl er nur selten zur Stammelf gehört und nach eigenen Angaben zwei Offerten von russischen Spitzenclubs vorliegen hat.

Erst im Frühjahr soll die Zukunft von Ivan Klasnic, Petri Pasanen und Christian Vander geklärt werden. Bei Klasnic will der Verein abwarten, wie er die Belastungen des Leistungssports nach seiner Nierentransplantation dauerhaft verkraftet. Und im Fall Pasanen und Vander sind es die Spieler, die sich mit einer Entscheidung Zeit lassen. Beide denken über einen Wechsel zu Vereinen nach, bei denen ihre Chancen auf einen Stammplatz größer sind.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:27
12.01.2008, 08:15 Uhr News

TL-Tagebuch 4: Kein Tag wie jeder andere

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Samstag, 12. Januar 2008, 8.30 Uhr (Ortszeit), Belek

Seit dem gestrigen Freitag wissen wir es endgültig: Der Satz mit dem Fußball und der schönsten Nebensache der Welt ist Makulatur. "Klinsmann im Sommer zu Bayern" war der ARD eine "Brennpunkt"-Sendung gleich nach der Tagesschau wert wie sonst bei Überschwemmungen, Terrorakten oder Streiks. Auch wir spürten hier in Belek die Auswirkungen der Sendung, als Reporter Uwe Dietz spätnachmittags noch einmal in unser Camp kam und Statements von Thomas Schaaf und Klaus Allofs holte. Ganz spannend war das aber nicht, was er zu diesem Thema einfing. Das Fazit unseres Cheftrainers fiel nämlich erfreulich nüchtern aus: Er gibt zu bedenken, dass es gut ist, wenn wir bei Werder im Hier und Jetzt leben. Und das heißt, wir konkurrieren in der Rückrunde mit einer Bayern-Mannschaft unter Ottmar Hitzfeld. Klinsmann ist erst mal ganz weit weg, quasi in Kalifornien.

Der ganze Tag war außerhalb der Trainingsaktivitäten geprägt von außergewöhnlichen Ereignissen. Fast parallel zur Klinsmann-News tauchten gegen kurz nach 11 Uhr zwei Kontrolleure der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) auf. Unangemeldete Trainingskontrolle. Während des Übungsbetriebes in Bremen war es schon häufiger zu Probennahmen gekommen, in den 24 Werder-Auslandstrainingslagern aber, die er hier mitgemacht habe, so erinnerte sich Doc Götz Dimanski, ist das zum ersten Mal passiert. Die Gesandten aus Deutschland nahmen Urinproben von sechs Spielern und verschwanden alsbald wieder aus dem Rixos Hotel.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Klaus Allofs gerade ein spezielles Fotoshooting beendet. Klaus während der Einheit im Anzug auf dem Trainingsplatz, auch das gehörte zu den Besonderheiten des Tages, dazu ein Tross von fünf, sechs Personen. An der Spitze Fotograf Carsten Heidmann. Was mich ganz besonders freut. Denn es ist absolut nicht selbstverständlich, dass der Hausfotograf eines Vereins auch von Sponsoren gebucht wird. Aber Carsten hatte längst vor Beginn seiner Zusammenarbeit mit uns bundesweit einen guten Namen. Er macht tolle Arbeit.

Auch mit Torsten Frings wurde fotografiert. Er hatte morgens bereits sein Trainingsprogramm absolviert, stand dann am Nachmittag vor der Kamera: Bei den Aufnahmen sehr natürlich, ganz der Profi. Und zwar in jeder Beziehung. Für ein Motiv sollte er sich von einem Jungen, den das Fototeam aus Antalya besorgt hatte, tunneln lassen. "Das kann ich eigentlich nicht mit mir machen lassen", quittierte er die Aktion. Welcher Nationalspieler lässt sich schon gern einen Beinschuss verpassen? Natürlich machte er doch locker mit und setzte sich auch noch hinter einem riesigen Teller Spaghetti, der für eine ganze Familie gereicht hätte. Bewegte Bilder gibt es ab Samstagabend exklusiv auf WERDER.TV zu sehen.

Der Abend brachte dann schon wieder eine Ausnahme von der Regel. Das Essen wurde nicht in unserem angestammten Raum eingenommen, sondern im italienischen Spezialitäten-Restaurant, einer von unzähligen gastronomischen Einrichtungen in diesem riesigen Hotelkomplex. Carpaccio, Salat, noch eine Vorspeise mit zwei Sorten Pasta, Hühnchen, Lamm, Fisch zur Auswahl, zum Abschluss Tiramisu. Eine angenehme kulinarische Abwechslung zum sonstigen Büffet-Angebot war das. Und es kam zu netten Gesprächen. Längere Zeit vertieft: Unser Teamarzt Götz Dimanski und Bio-Energetiker Kurt Schweinberger. Schulmedizin und alternative Methoden kommen sich nicht ins Gehege, im Gegenteil, sie ergänzen sich, wie beide betonen. Ohne viel Aufhebens darüber zu machen, geht Werder hier einen interessanten Weg.

Am Ende des Abends tauchte auch noch Samil an unserem Tisch auf. Samil organisiert Trainingslager. Nicht für uns, aber zum Beispiel für russische Teams. Er und Reyhan Gök, der uns im Auftrag von Dieter Burdenski und dessen Agentur seit Jahren hier betreut, machten das dritte Testspiel klar. Gegner am Montag wird der Fünfte der russischen Liga sein: Saturn Ramenskoje. Ramenskoje ist ein Vorort von Moskau, ein aufstrebender Klub, der, so erzählt man sich, so finanzstark ist, dass man sogar um den Schalker Gerald Asamoah buhlt.

Bis morgen, wenn es wieder heißt: Neues aus Belek.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/01/2008 19:28
12.01.2008, 19:58 Uhr News

Victoria-Cup: Werder unterliegt Schalke 1:2

Ein Eigentor und ein Elfmeter haben den Victoria-Cup in Antalya entschieden – leider nicht zugunsten von Werder Bremen. Die Grün-Weißen unterlagen Schalke 04 im zweiten Turnierspiel mit 1:2 (0:1). Naldos unglückliches Eigentor (34.) und Rafinhas Strafstoß nach Handspiel von Jurica Vranjes (59.) brachten Werder ins Hintertreffen, Leon Andreasen (67.) gelang nur noch das Anschlusstor.

Ein ausführlicher Spielbericht und Stimmen folgen in Kürze bei werder.de



FC Schalke 04 – Werder Bremen 2:1 (1:0)

FC Schalke 04: Fährmann – Rafinha (64. Ze Roberto), Höwedes, Krstajic,
Kobiashvili – Ernst (46. Großmüller), Jones, Lövenkrands (46. Westermann),
Rakitic, Asamoah (46. Özil) – Altintop (46. Larsen)

Werder Bremen: Wiese (46. Pellatz) – Harnik, Mertesacker (60. Pasanen), Naldo, Kruse (70. Erdem) – Andreasen (75. Tosic) – Vranjes, Borowski – Jensen – Klasnic (81. Mosquera), Rosenberg (60. Almeida)

Tore: 1:0 (34., Eigentor) Naldo, 2:0 (59., Handelfmeter) Rafinha, 2:1 (67.) Andreasen

Schiedsrichter: Kemal (Türkei)

WOW Football Center in Kundu: 1000 Zuschauer

Gelbe Karten: Kobiashvili, Jones – Vranjes, Borowski
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/01/2008 17:57
12.01.2008, 23:02 Uhr News

Positives Fazit: Experimente gelungen, nur knapp verloren

Es gibt Schlimmeres, als ein Testspiel zu verlieren. Und so käme auch niemand auf die Idee, das 1:2 gegen Schalke 04 in der abschließenden Partie des Victoria-Cups in Kundu als Gradmesser für die Bundesliga zu sehen. Vielmehr dienen solcherlei Begegnungen dazu, dass sich die Mannschaft nach der Winterpause einspielt und wieder Routine in ihren Kombinationen erhält. Deswegen sah Geschäftsführer Klaus Allofs keinen Grund zu negativer Kritik: „Wir wollten diesen Test auf hohem Niveau. Das Resultat ist zweitrangig“, erklärte er nach einer auf beiden Seiten entschlossenen Vorführung. „Insgesamt war es ein temporeiches Spiel“, befand Allofs, der eine gute Anfangsphase der Grün-Weißen beobachtete. „Das Tor zum 0:1 fiel aus heiterem Himmel. Bis dahin haben wir das Spiel bestimmt und waren sehr konzentriert“, beschreibt er seinen Eindruck bis zur 34. Spielminute, ehe Naldo den Ball unglücklich ins eigene Tor bugsierte.

Zuvor hatte das Team von der Weser mit zügigem Umschalten nach eigener Balleroberung bereits die Stärke der Hinserie angedeutet, verpasste es aber, die Angriffe konsequent abzuschließen. Ein Kritikpunkt, der auch Cheftrainer Thomas Schaaf ins Auge fiel: „Bis zum 16-er lief es gut, aber es fehlt noch die letzte Sicherheit und Kraft im Abschluss. Da haben wir noch Luft nach oben, aber dafür ist das Trainingslager ja da“, schilderte der Coach seine Sicht auf das Geschehen und führte weiterhin aus: „Es fehlt noch etwas an der Fitness, an der Spritzigkeit auf den ersten zwei, drei Metern zum Ball.“ Insgesamt jedoch zeigte sich Schaaf mit der Leistung seines Teams einverstanden: „Ich bin zufrieden, was bisher erarbeitet wurde. Der Wille ist da. Man sieht, dass die Mannschaft ihre Ziele verfolgt.“

Tatsächlich schienen die Bremer die im Training einstudierte Verteidigung erfolgreich umzusetzen. So gelang es ihnen, sich gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit durch ihr konzentriertes Fore-Checking ein deutliches Übergewicht zu erarbeiten. Auch deswegen beurteilte Ivan Klasnic das eigene Abschneiden positiv: „Wir haben zwar verloren, aber eigentlich ganz gut gespielt“, resümierte der Stürmer und deutete damit auf die noch ausstehenden Tage im Trainingslager. Zu den Beschwerden, die der Kroate direkt vor seiner Auswechslung angezeigt hatte, sagte er: „Kurz bevor ich raus gegangen bin, bin ich umgeknickt, nichts Schlimmeres. Ich wäre sowieso raus gegangen.“ So verfolgte er die letzten zehn Minuten von der Bank aus und konnte in aller Ruhe feststellen: „Beide Mannschaften haben heute noch nicht das Beste gezeigt, aber das ist keine Katastrophe.“ Damit entsprach Klasnic den Aussagen seines Trainers, denn auch Thomas Schaaf hatte Verständnis für die Niederlage: „Beide Teams sind in der Vorbereitung, haben viel probiert, aber es ist klar, dass noch nicht alles passt. Wir arbeiten ja auch noch weiter“, erklärte er und verwies damit auch zugleich auf die eigene Experimentierfreude, die er in den neunzig Minuten zuvor gewagt hatte.

Denn für die routinierteren Außenverteidiger Petri Pasanen und Dusko Tosic verließ sich Schaaf auf die Nachwuchskräfte Max Kruse und Martin Harnik. Für beide Akteure bedeutete die Außenbahn alles andere als ihre angestammte Position. Kruse läuft gewöhnlich im zentralen Mittelfeld, Harnik gar im Sturm auf. Letzterer hatte bereits in der Bundesliga-Partie gegen die Schalker auf der rechten Außenbahn verteidigt und zeigte erneut, dass ihm dies gar nicht so schlecht zu Gesicht steht. Auch für die Leistung von Max Kruse hielt der Coach Anerkennung parat: „Ich bin mit ihm zufrieden. Er hat gut gespielt, obwohl das nicht seine Position ist. Er war engagiert, hat sich nach vorne eingeschaltet“, lobte Cheftrainer Thomas Schaaf den 19-jährigen Youngster. Auch Geschäftsführer Klaus Allofs zog ein positives Fazit: „Beide hatten auf den für sie ungewöhnlichen Positionen einen sehr ordentlichen Auftritt.“ Max Kruse selbst bewertete sein Abschneiden etwas zurückhaltender: „Das ist eine ungewohnte Position für mich, aber ich glaube, ich habe mich ganz gut zurecht gefunden“, schätzte er und beurteilte seine Einsatzmöglichkeiten: „Mir ist es egal, wo ich spiele. Hauptsache, ich bin dabei.“

Dieses Motto gilt wohl auch für die Nummer Drei im Tor der Grün-Weißen, Nico Pellatz. Im Spiel gegen Schalke erhielt der U 23-Stammtorhüter seine Taufe in Werders Bundesliga-Team. 45 Minuten dauerte seine Premiere, bei der er sein Können in einigen Szenen beweisen konnte. „Die gewonnene Eins-zu-Eins-Situation gegen Ze Roberto hat mir Sicherheit gegeben“, beschrieb der 21-Jährige bescheiden seine Klasseparade gegen den Brasilianer und verwies auf das Glücksgefühl nach seinem ersten Einsatz: „Ich freue mich, dass ich endlich mein erstes Spiel mit der Profimannschaft gemacht habe. Ich war nicht nervös, hatte nur die ganz normale Anspannung, die man haben muss“, schilderte Pellatz, der von Klaus Allofs Bestätigung für seine tollen Reflexe erhielt: „Nico hat einige schöne Paraden gezeigt, gut mitgespielt und bewiesen, dass er zu Recht in unserem Kader steht“, bewertete Werders Geschäftsführer den jungen Keeper.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/01/2008 17:59
13.01.2008, 08:31 Uhr News

TL-Tagebuch 5: Extremsportart Ohrenschnipsen

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Sonntag, 13. Januar 2008, 10.30 Uhr (Ortszeit), Belek

Ganz am Ende des Samstags, kurz vor Mitternacht schien es, als redete unser Trainer wirres Zeug. Das lag aber nicht an der Niederlage gegen Schalke 04 sondern an dem Mann, der ihm im Speisesaal gegenüber saß. Wir hatten Besuch von Ümit Davala bekommen. Der aktuelle Co-Trainer der türkischen U 21-Nationalmannschaft und der als Ur-Bremer abgespeicherte Werder-Coach unterhielten sich an der türkischen Riviera im breitesten "Mannheemer Dialekt" - skurrile Szene mit einfacher Erklärung: Ümit, unser Ex-Spieler ist nicht etwa in der Türkei geboren, sondern ebenso wie Thomas Schaaf in Mannheim. Mittlerweile lebt Ümit Davala wieder in Izmir und nimmt zur Zeit in der Region Belek an einem Lehrgang teil, um den höchsten Trainerschein zu erwerben.

Unsere Partie gegen Schalke hatte er nicht mit verfolgen können. Die Anfahrt zur Sportanlage durch enge, kurvige und holprige Straßen des Küstenstreifens, beide Mannschaftsbusse im kurzen Abstand hintereinander, davor jeweils eine Polizeieskorte mit Blaulicht war dramatischer als die Partie selbst. Werder gegen Schalke in Kundu: ein durchaus intensives, aber jederzeit faires Spiel, in dem klar wurde, dass beiden Teams noch ein bisschen was fehlt - Vorbereitung eben.
Viele Auswechslungen prägen das Bild einer solchen Testbegegnung, eine echte Herausforderung für den Stadionsprecher. Diesen Nebenjob hatte ich schon beim Spiel gegen Freiburg übernommen, gestern wäre ich nicht unglücklich gewesen, Werder als Sieger des Victoria-Cups zu verkünden, aber es gibt schlimmeres.

Ein Mann durfte trotz des 1:2 richtig zufrieden sein, unser Torwart Nico Pellatz. Im Sommer von Hertha BSC gekommen, war er bisher bei den Profis auch in Tests noch nie eingesetzt worden. Die zweite Hälfte gegen S 04 war aber seine und er machte einen guten Eindruck. Selbstvertrauen hatte Nico sich schon morgens im Training geholt, das abschließende Kleinfeldspiel derer, die abends nicht in der Anfangsformation standen, wurde im Elfmeterschießen entschieden. Einen hielt er und verwandelte dann selbst.

Nach seinem Debut bei den Profis traf Nico Pellatz am Stadion dann noch seinen ehemaligen Berliner Auswahltrainer, der mit der A-Jugend von Tennis Borussia in Belek trainiert.
Im Kabinentrakt kam es derweil zu diversen Gesprächen zwischen den Profis. Die Dänen Larsen, Lovenkrands, Andreasen und Jensen tauschten sich aus und Schalkes Rafinha versuchte sich von Hugo Almeida Tipps für die Champions-League-Spiele gegen den FC Porto zu holen. Belek ist wie ein Fußballmarktplatz, man trifft immer irgendwen.

Fünf Tage sind wir jetzt im Trainingscamp und die Stimmung ist immer noch okay. Dafür sorgt im Mannschaftkreis unter anderen Ivan Klasnic. Gestern nach dem Morgentraining hatten sich mal wieder fünf Spieler für eine in Fußballerkreisen beliebte "Extremsportart" gefunden. Und die geht so: Der Ball muss von jedem Spieler genau zweimal berührt werden (Oberschenkel-Berührung verboten), darf dabei nicht auf den Boden kommen und wird dann ohne feste Reihenfolge zu einem der im Kreis stehenden Mitspieler weitergespielt. Wer zuerst drei Fehler macht, darf von allen anderen am Ohr geschnipst werden. Zweimal hatte es Ivan selbst getroffen, als in der letzten Runde Markus Rosenberg zum Opfer wurde. Ivan muss das Ohr des Schweden so dermaßen malträtiert haben, dass "Rosi" sich sofort rächen wollte. Es kam zu einem wilden Verfolgungsrennen mit Abschlussgrätsche ins Leere. Ein Riesenspaß für alle.

Nach absolvierter Arbeit am Vormittag wird Thomas Schaaf den heutigen Sonntag zur freien Verfügung stellen. Die Spieler können durchschnaufen, in Ruhe das umfangreiche Wellnessangebot des Hotels nutzen, Golf spielen oder gar einen Ausflug nach Antalya starten.

Bis morgen, wenn es wieder heißt: Neues aus Belek.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:26
Kreiszeitung 14.01.2008

Borowski wechselt zu den Bayern

Werder-Profi informierte gestern seinen (Noch-)Club / Allofs schließt vorzeitigen Wechsel nicht aus

BELEK Was zuletzt als Gerücht bereits die Runde machte, ist jetzt Fakt: Tim Borowski wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei Werder nicht verlängern und die Bremer nach zwölf Jahren Richtung FC Bayern München verlassen. Das bestätigte gestern Abend Werder-Sportchef Klaus Allofs im Trainingslager in Belek.

"Wir haben Tim im letzten Jahr ein Angebot in akzeptabler Höhe gemacht, aber dazu weder von ihm noch von seinem Berater eine Stellungnahme bekommen. Heute hat er uns dann mitgeteilt, dass er im Sommer zu den Bayern geht", erklärte Allofs auf Nachfrage dieser Zeitung: "Wir hätten ihn gerne behalten. Wir wollten und konnten uns in diesem Fall aber nur in einem gewissen finanziellen Rahmen bewegen. Und wenn der Vertrag eines Nationalspielers im Sommer ausläuft und er somit ablösefrei ist, dann kann man finanziell nur schwer mithalten, wenn ein Club wie Bayern München kommt."

Andererseits machte Allofs aber indirekt auch deutlich, dass sich der Verlust für die Bremer aus seiner Sicht in Grenzen hält. "Tim hat ja in der letzten Zeit über weite Strecken gar nicht für uns gespielt." Mehrfach war Borowski wochenlang wegen diverser Verletzungen ausgefallen. "Es ist ihm dann auch schwer gefallen, seine alte Form wiederzufinden", merkte Allofs noch vielsagend an.

Dass bereits jetzt bekannt wurde, dass der 27-Jährige seinem ehemaligen Nationaltrainer Jürgen Klinsmann im Sommer zu den Bayern folgen wird, dürfte ihm in Bremen keine gerade angenehme Rückrunde bescheren. "Davon muss man wohl ausgehen", gestand auch Allofs: "Aber Tim wird sich das sicher gut überlegt haben." Andererseits würde ja auch immer Ehrlichkeit von den Spielern verlangt. Und eben diese hätte Borowski, der seit 2001 im Profi Kader steht und 157 Bundesliga-Spiele (21 Tore) für Werder bestritten hat, mit seiner Mitteilung nun bewiesen.

Dennoch: Ein vorzeitiger Wechsel schon in der Winterpause scheint alles andere als ausgeschlossen. Das räumte auch Allofs ein: "Wir haben einen Vertrag mit Borowski, den gilt es von unserer Seite zu erfüllen. Wenn das von anderer Seite anders gewünscht wird, dann müsste man darüber reden. Aber die Initiative kann da nicht von uns ausgehen." Will heißen: Es ist alles eine Frage der Ablösesumme, die Bayern bereit ist zu zahlen, um Borowski einen monatelangen Spießrutenlauf an der Weser zu ersparen und ihn vorher an die Isar zu holen.

Mit Spannung darf heute erwartet werden, ob sich der Nationalspieler (31 Länderspiele/zwei Tore) selbst zu seinem Wechsel äußern wird. Im Trainingslager in Belek hatte er einen Presseboykott verhängt. Begründung: Er fühle sich von den Medien unfair behandelt und wolle sich auf die Vorbereitung für die Rückrunde konzentrieren.

Einen Nachfolger für Borowski konnte Allofs gestern freilich noch nicht präsentieren. "Aber wir werden sicher etwas Interessantes für die neue Saison bieten", kündigte der Sportchef schon einmal an. Gleichzeitig dürften die Verhandlungen mit Daniel Jensen über eine Verlängerung des ebenfalls im Sommer auslaufenden Kontraktes an Bedeutung gewinnen. Denn einen Ausverkauf im Mittelfeld können sich die ambitionierten Bremer eigentlich nicht leisten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:26
Kreiszeitung 14.01.2008

Schalke schon abgehakt, jetzt kommt Ramenskoje

BELEK Natürlich schmeckte Thomas Schaaf die 1:2-Testspielpleite am Samstagabend gegen den FC Schalke nicht. Doch der Werder-Coach verkniff sich allzu große Kritik an seinem Personal, dem er gestern sogar einen freien Nachmittag gewährte. "Es hat nicht alles gepasst, aber der Wille war da", hakte Schaaf die Partie vor rund 400 Zuschauern im WOW-Fußballcenter von Kundu ganz schnell ab.

Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Freiburg drei Tage zuvor hatte Werder diesmal große Mühe, ins Spiel zu kommen. Die Gegentreffer schenkten sich die Bremer dann auch noch selbst ein. So unterlief Naldo ein ziemlich ärgerliches Eigentor (34.), weil er nach einer Krstajic-Hereingabe Tim Wieses deutliches Signal wegzubleiben, überhörte und den Ball ungeschickt über die Linie beförderte. Treffer Nummer zwei entsprang einem umstrittenen Handspiel von Jurica Vranjes im Strafraum. Den Elfmeter verwandelte Rafinha (59.) souverän.

Etwas Glück hatte aber auch Werder: Bei Leon Andreasens Anschlusstreffer (67.) machte Schalkes Ersatzkeeper Ralf Fährmann eine ganz unglückliche Figur.

Bereits heute steht für die Bremer das nächste Testspiel auf dem Programm. Um 15 Uhr geht’s in Belek gegen Saturn Ramenskoje, immerhin Fünfter der russischen Liga, die ihre Saison bereits beendet hat. Vier Monate ruht dort der Spielbetrieb - und die meiste Zeit trainieren die Clubs an der türkischen Riveira.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:27
Kreiszeitung 14.01.2008

"Jetzt geht‘s richtig los"

Hunts Neustart mit mehr Muskeln und viel Selbstvertrauen

BELEK Irgendwann im vergangenen Herbst war Aaron Hunt am Boden. Die Leistenbeschwerden wollten einfach nicht abklingen. "Natürlich habe ich Angst vor dem vorzeitigen Karriereende", sagte der völlig niedergeschlagene 21-Jährige damals. Nun ist er wieder obenauf. Die Schmerzen sind weg - und der Werder-Profi verkündet fröhlich: "Jetzt geht’s richtig los."

Zwar hatte er bereits im Dezember sein Comeback gefeiert, aber damals war noch ein bisschen Skepsis dabei. Die Tatsache, dass ihn Trainer Thomas Schaaf gegen Real Madrid gleich von Beginn an brachte, hat ihm jede Menge Auftrieb gegeben. "Damit hatte ich nicht gerechnet, das zeigt das große Vertrauen, dass ich bei ihm genieße", strahlt Hunt. Fast noch mehr überraschte ihn sein Einsatz als Diego-Ersatz. Auch im ersten Testspiel des Jahres gegen den SC Freiburg war er wieder als Spielmacher gefragt. "Ich sehe mich schon als Stürmer", gibt Hunt zu, "aber wenn der Trainer es so will, dann mache ich das natürlich gerne".

Die Vielseitigkeit ist sein großes Plus. Hunt kann auch im linken Mittelfeld spielen. Dort bringt ihn Schaaf gerne, wenn er - wie beim letzten Bundesliga-Spiel gegen Leverkusen - mehr Dynamik und mehr Offensive auf dem Platz haben will.

Schnelle Tempowechsel zeichnen den 1,83 Meter großen U 21-Nationalspieler aus. Mit seinen 73 Kilogramm wirkte er allerdings manchmal auch nicht robust genug. Das hat sich geändert. Hunt ist muskulöser geworden und hat zwei, bis drei Kilo, wie er sagt, zugenommen. "Als ich verletzt war, konnte ich doch fast nur ins Fitnessstudio gehen", schmunzelt der 47-fache Bundesliga-Spieler.

Gewollt ist dagegen der bewusstere Umgang mit dem Körper. Mehr Pflege durch die Physiotherapeuten und ein spezielles Trainingsprogramm zur Stabilisierung des Knochenbaus gehören ebenso dazu wie das Erkennen von Signalen: "Wenn’s zwickt, werde ich jetzt eine Pause machen."

Doch bislang fühlt sich Hunt richtig gut. Und das macht ihn selbstbewusster denn je. "Wenn ich fit bin, dann spiele ich auch", glaubt er. Deshalb ist sein erstes Ziel, "gesund zu bleiben". Denn eines wird er nie vergessen: "Es ist ganz schlimm für einen jungen Fußballer, nicht zu wissen, ob es weitergeht."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:27
Kreiszeitung 14.01.2008

Der perfekte Ort, um Erdems Traum zu verwirklichen

BELEK Für Alparslan Erdem war es ein ganz großer Moment. Ausgerechnet in der Türkei durfte der Regionalliga-Spieler am Samstag gegen Schalke in der 70. Minute sein Testspiel-Debüt bei den Werder-Profis feiern. "Ich bin zwar nicht in der Türkei geboren, aber in Istanbul lebt ein Großteil meiner Verwandtschaft. Das war natürlich ein super Erlebnis für mich", strahlt der 19-Jährige: "Ich bin froh, dass der Trainer mir diese Chance gegeben hat. Es war immer ein Traum für mich, für Werder zu spielen."

Denn geboren und aufgewachsen ist Erdem gar nicht weit entfernt von Bremen - in Vechta. Vor viereinhalb Jahren wechselte er zu Werder. Nicht ins Internat, "sondern ich bin immer mit dem Zug hin- und hergefahren".

Mittlerweile wohnt er in der Hansestadt und hat sich in seinem ersten Herren-Jahr gleich einen Stammplatz in der Regionalliga-Mannschaft erkämpft. "Das war gar nicht so einfach. Mein Konkurrent Norman Theuerkauf hatte schon 45 Regionalliga-Spiele hinter sich", erinnert sich Erdem an das Duell um die Position auf der linken Seite der Viererkette.

Dort setzte ihn auch Trainer Thomas Schaaf gegen Schalke ein. "Erdem hat eine schnelle Auffassungsgabe und ist taktisch schon sehr weit", lobt Schaaf. Doch der Coach zeigt auch Mängel auf: "Vom Tempo her und von der Geschicklichkeit in Zweikämpfen muss er noch zulegen."

Mit der Teilnahme am Trainingslager in Belek wollte Schaaf dem Talent mal die Chance geben, hereinzuschnuppern. Erdems sportliche Heimat wird vorerst die Regionalliga bleiben. Aber damit hat der junge Türke, der bereits ein U 21-Länderspiel für sein Heimatland bestritten hat, kein Problem: "Ich muss dort doch erst einmal meine Leistung bestätigen."

Den Werder-Profis stahl er dennoch ein kleines bisschen die Show. Denn natürlich stand ein Autogramm des jungen Bremers bei dessen Landsleuten ganz hoch im Kurs. Doch Erdem gibt sich ganz bescheiden: "So bekannt wie ein Halil Altintop von Schalke bin ich hier nicht."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:28
Weser-Kurier 14.01.2008

Borowski wird ein Bayer

Der Bremer Mittelfeldspieler ist der erste Klinsmann-Transfer der Münchner

Von Thorsten Waterkamp

BELEK. Atlético Madrid wolle Tim Borowski verpflichten, hatte vergangene Woche die spanische Zeitung "As" vermeldet. Anschließend wurde über einen Wechsel zu den Bayern spekuliert, doch der Betroffene schwieg im Bremer Trainingslager in Belek beharrlich - kein Wort zu den Medien, einige nannten es Presseboykott. Der 27-Jährige schien eingeschnappt, wegen kritischer Beurteilung zurückliegender Leistungen, deutete er an. Es steckte wohl mehr dahinter: Tim Borowski verlässt Werder - und geht zum FC Bayern München.

Zu fortgeschrittener Stunde gestern Abend in Belek bestätigte Klaus Allofs gegenüber dem WESER-KURIER das, was selbst im Trainingslager der Münchner in Südspanien nur als Gerücht kursierte und von Bayern-Manager Uli Hoeneß am Nachmittag auf dem Flughafen von Malaga noch dementiert worden war. "Das wird so sein", sagte Werders Sportdirektor, als er nach dem bevorstehenden Wechsel Borowskis an die Isar befragt wurde. Dem Spieler selbst fiel es leicht, sich an sein selbst auferlegtes Schweigegelübde zu halten - er hatte sein Handy ausgeschaltet.

Zumindest gegenüber der sportlichen Führung seines Noch-Arbeitgebers hat Tim Borowski gesprochen. Gestern informierte er Allofs und Trainer Thomas Schaaf über den Abschied aus Bremen, der für den Sportdirektor alles andere als überraschend kam. "Wir wussten, dass die Situation nicht einfach sein würde", sagte der Bremer Manager - und nannte dafür mehrere Gründe.

Erstens sei es für Werder "finanziell schwierig mitzuhalten, wenn ein Spieler im erweiterten Kreis der Nationalmannschaft steht". Dazu komme, dass Borowski "zuletzt bei uns nicht so gut gespielt hat". Selbst die frühe Auswechselung im Spiel gegen Leverkusen, als der Mittelfeldspieler nach nur 31 Minuten das Feld hatte verlassen müssen, führte Allofs auf seiner Liste der Gründe, die die Trennung der Beziehung Borowski-Bremen forciert hatten. Allofs: "Man hat ja auch an seinem Verhalten gegenüber der Presse gesehen, dass ihn das nicht glücklich gemacht hat."

In Belek war bereits zu Beginn des Trainingslagers am vergangenen Mittwoch die Bitte der Medienvertreter an Borowski herangetragen worden, doch bitteschön für eine Interviewrunde zur Verfügung zu stehen. Nach einem gebrummelten "weiß ich noch nicht" folgte tags darauf die Absage. Auch eine persönliche Nachfrage des WESER-KURIER blieb erfolglos. "Was soll ich denn sagen, Ihr schreibt doch sowieso, was Ihr wollt", antwortete Borowski sinngemäß.Für den langen Blonden aus Neubrandenburg, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und er somit ablösefrei geht, endet mit dem Wechsel von der Weser an die Isar im kommenden Sommer eine lange Episode seiner Karriere. Elf Jahre lang wird er die Werder-Raute auf der Brust getragen haben, wenn er geht. Borowski war 1996 als 16-Jähriger von seinem Heimatverein 1. FC Neubrandenburg nach Bremen gekommen, durchlief die Nachwuchsmannschaften bei Werder und debütierte am 18. August 2001 bei der Bremer 1:3-Heimniederlage gegen 1860 München in der Bundesliga. Fast auf den Tag ein Jahr später absolvierte der Bremer in Sofia beim 2:2 gegen Bulgarien seine erste von bis heute 31 Partien im Nationaldress, damals noch unter Rudi Völler.

In München wird er einen späteren Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft wiedertreffen: Jürgen Klinsmann. Erst vor drei Tagen hatte der FC Bayern die Verpflichtung Klinsmanns bekannt gegeben und damit die Spekulationen um einen Borowski-Wechsel zu dem bayerischen Klub befeuert. Klinsmann und Borowski wird ein enger Kontakt nachgesagt. Die Verpflichtung des Bremers ist der erste Klinsmann-Transfer im Bayern-Auftrag.

Werders Verhandlungen mit Borowski waren nach einem letzten Angebot im alten Jahr ins Stocken geraten. Seitens Borowski und seines Beraters Jörg Neubauer hatte es darauf, erläuterte Allofs gestern Abend, keine Reaktion mehr gegeben. Eine Antwort, sagte der Geschäftsführer Sport, wäre nun fällig gewesen. Gestern hat Werder sie bekommen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 08:29
13.01.2008, 21:38 Uhr News

Tim Borowski verlässt Werder Bremen

Tim Borowski verlässt am Ende der Saison Werder Bremen und wechselt zum FC Bayern München. Dies teilte der Nationalspieler am Sonntagabend Geschäftsführer Klaus Allofs und Cheftrainer Thomas Schaaf bei einem Gespräch im türkischen Trainingslager in Belek mit. Der Vertrag des 27-Jährigen läuft zum 30.06.2008 aus, er ist daher ablösefrei.

Klaus Allofs zeigte sich nicht überrascht: "Wir haben Tim noch im alten Jahr ein Angebot gemacht, es kam danach von seiner Seite aber nicht zu Verhandlungen. Wenn ein Spieler aus dem erweiterten Kreis der deutschen Nationalmannschaft frei zu haben ist, muss man mit einer solchen Entwicklung rechnen. Wir können und wollten uns in diesem Fall nur in einem gewissen finanziellen Rahmen bewegen." Thomas Schaaf bedauert den Abgang: "Schade, wir wären den Weg mit Tim gerne weitergegangen, aber wir müssen diese Entwicklung hinnehmen."

Borowski war 1996 vom 1. FC Neubrandenburg in das Jugendinternat von Werder Bremen gekommen und gehörte seit 2001 dem Profikader an. Er bestritt bislang 157 Bundesligaspiele und erzielte 21 Tore. Im Sommer 2004 holte er mit den Grün-Weißen das Double. In der A-Nationalmannschaft des DFB hatte er 31 Einsätze und traf dabei zweimal. Im Sommer 2006 gehörte er zur DFB-Auswahl, die bei der WM in Deutschland Platz drei erreichte. Danach hatte der Mittelfeldspieler immer wieder mit Verletzungspech zu kämpfen. Mehrfach wurde er wochenlang aus dem Spielbetrieb gerissen und musste sich ans Team herankämpfen. Von den 51 Bundesliga-Partien seit Sommer 2006 absolvierte er nur 26 Spiele, dabei kam er nur 11 Mal über die volle Spielzeit zum Zug.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 18:56
14.01.2008, 16:08 Uhr News

Werder beteiligt sich an Projekt "Sportakademie"

Mehr Bewegung für Bremer Kinder und Jugendliche im Alltag
Bewegung, Spiel und Sport leisten einen grundsätzlichen und unverzichtbaren Beitrag für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung der Schüler und Schülerinnen. Vor diesem Hintergrund haben Werder Bremen, weitere Sportvereine der "Pauliner Marsch" und die Jugendeinrichtung "Sportgarten" in Kooperation mit den Schulen der innerstädtischen Stadtteile das Projekt "Sportakademie" entwickelt, das unabhängig von der Schulform ein Teil des Bildungsangebotes werden soll.

Zentrale Idee dieses partnerschaftlichen Vorhabens zwischen Schule und Vereinen ist es, allen Schülern und Schülerinnen ein qualifiziertes, differenziertes und zeitlich deutlich ausgeweitetes Sport- und Bewegungsprogramm zu bieten, das auf den Prinzipien Qualität, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit basiert. Dieses Angebot soll den Sportunterricht an Schulen nicht ersetzen, sondern ihn wöchentlich ergänzen, so dass alle Schüler in den Genuss eines mindestens vierstündigen Sport- und Bewegungsangebotes kommen.

Vereine die kompetenten Partner in Sachen Sport

"Wir wollen nicht nur als Bundesliga-Club wahrgenommen werden, sondern sind uns auch unserer sozialen Verantwortung bewusst. Die Pauliner Marsch ist unsere Heimat und daher beteiligen wir uns an diesem Projekt. Und das nicht nur finanziell", erklärt Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer, der betont, das Werder auch die bereits in anderen Projekten gesammelten Erfahrungen in die "Sportakademie" mit einbringen möchte: "Seit rund fünf Jahren arbeiten wir sehr erfolgreich mit Schulen und Vereinen im Projekt '100 Schulen – 100 Vereine' zusammen. Alleine 67 Schulen haben sich zuletzt an der Initiative '100% fitte Schule' beteiligt, in der Schüler, Lehrer und auch Eltern zu mehr Sport und zu gesünderer Ernährung bewegt werden sollen."

Die Sportvereine und die Einrichtungen der Jugendarbeit sind in Sport und Pädagogik kompetente und gesellschaftlich anerkannte Partner. Sie verfügen über ausgebildete Trainer, Pädagogen und Übungsleiter in unterschiedlichsten Sportarten und können den Kindern und Jugendlichen somit eine Vielfalt bieten, die alleine von keiner Schule zu leisten wäre. Daher ermöglichen die Vereine für das Projekt die Nutzung der Sportanlagen, stellen die Übungsleiter und bauen einen gemeinsamen Pool an Sportmaterialien auf.

Die "Sportakademie" bildet das Bindeglied zwischen Schule, Jugendhilfe und Verein. Sie organisiert den Bedarf von Schule, die Möglichkeiten der Vereine, die laufende Qualifizierung der Mitarbeiter und selbstverständlich die Anforderungen der Kinder und Jugendlichen. Perspektivisch werden auch Sportveranstaltungen organisiert, um die erworbenen Fähigkeiten umsetzen zu können.

Werder spendete 100.000 Euro für das Projekt

Um die individuelle sportmotorische Förderung von Schülern aller Alterstufen zu erreichen, basiert der Schwerpunkt bei der "Sportakademie" auf dem Breitensport. Im Vordergrund stehen nicht sportliche Höchstleistungen, sondern die Förderung von Lust an Bewegung. Gefördert wird die Bewegung im Freien, denn Outdoorsport ist nahezu ganzjährig möglich. Das Sport- und Erholungsgebiet "Pauliner Marsch" bietet dafür eine optimale und vielfältige Infrastruktur, durch die sich die Palette der Bewegungsangebote erheblich erweitern wird.

Zum Schuljahr 2007/2008 startete das Vorhaben in eine Pilotphase. An derzeit fünf Standorten werden zehn Sportarten für die Klassen 1 bis 10 der unterschiedlichen im Stadtteil vertretenen Schultypen angeboten. Ermöglicht wurde der Testlauf durch eine Spende von Werder Bremen in Höhe von 100.000 Euro an die Bürgerstiftung Bremen. Deren Aufgabe ist unter anderem die Förderung von bürgerschaftlichen Engagement in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Spende ist in den kommenden fünf Jahren zweckgebunden für die Beschäftigung von Übungsleitern, deren Qualifizierung und ggf. die Anschaffung von Sportmaterialien vorgesehen. In Zukunft werden die Partner durch Synergieeffekte auf Dauer ein wichtiges, bezahlbares und qualifiziertes Angebot zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aufbauen!

Sportgarten e.V übernimmt die Koordination

Am Projekt beteiligen sich derzeit Werder Bremen, Union 60 Bremen, der Bremer SC, der Tennis Verein Rot-Weiß, der BTV 1877 und die Jugendeinrichtung Sportgarten. Weitere Vereine wollen sich im Anschluss an die Pilotphase dem Vorhaben anschließen.

Im laufenden Schuljahr verzichten darüber hinaus die Vereine auf die Erstattung der Kosten für Infrastruktur. Der Sportgarten e. V. übernimmt die Koordinationsaufgaben im Rahmen der gewünschten Kooperation von Jugendhilfe und Schule.

Schule braucht solche außerschulischen Partner und Projekte, um einen Teil der vielfältigen Anforderungen an ein modernes Bildungssystem umsetzen zu können. Alle Beteiligten in Schule, Verein, Behörde, Beirat, Eltern und nicht zu vergessen die Übungsleiter spüren, dass sich dieses Engagement lohnt. Die Basis für einen Ausbau im kommenden Schuljahr zumindest ist gelegt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 18:57
14.01.2008, 16:24 Uhr News

Werder verliert Testspiel gegen FC Saturn Moskau Region


Werder Bremen hat am Montag, 14.01.2008, das Testspiel gegen den russischen Erstligisten FC Saturn Moskau Region, die im Vorort Ramenskoje beheimatet sind, mit 1:5 verloren. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf war gegen einen schnell agierenden Gegner bereits in der ersten Halbzeit mit 0:2 in Rückstand geraten, ehe Ivan Klasnic in Hälfte zwei den Anschluss für die Grün-Weißen erzielte. In der Folge ließen die Werderaner im Gegensatz zu ihren Kontrahenten ihre Möglichkeiten aus, dem Spiel noch mal eine Wendung zu geben. Saturn seinerseits nutzte fast jede sich bietende Chance und kam so am Ende zu einem deutlichen 5:1-Sieg.

Ein ausführlicher Bericht mit den Stimmen zum Spiel folgt im Laufe des Tages.


Werder Bremen – FC Saturn Moskau Region 1:5 (0:2)

Werder Bremen: Pellatz (46. Mielitz) - Harnik, Hessel, Stallbaum, Erdem – Baumann - Vranjes, Andreasen (46. Kruse) – Hunt - Almeida (46. Klasnic), Schindler (46. Mosquera).

Saturn Ramenskoje: erste Halbzeit: Kinsky - Kharitonov, Igonin, Durica, Polovinchuk - Ivanov, Eremenko, Karyaka, Lebedenko - Topic, Kirichenko.
Zweite Halbzeit: Botviniev - Byakov, Ilesku, Gusin, Temnikov – Kamata, Hichei, Gerk, Koval - Jakubko, Vorobiev.

Tore: 0:1 Ivanov (21.), 0:2 Topic (32.), 1:2 Klasnic (62.), 1:3 Jakubko (72.), 1:4 Vorobiev (79.), 1:5 Vorobiev (83.).

Gelbe Karte: Erdem

Arcadia Sportanlage: 150 Zuschauer

Schiedsrichter: Karayakplu (Türkei)

Besondere Vorkommnisse: Botviniev hält Foulelfmeter von Klasnic (59.)
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 18:57
14.01.2008, 16:35 Uhr News

Tim Borowski will bis Saisonende Vollgas geben

Nach dem Abendessen am Sonntag kam Tim Borowski zum Tisch der Trainer und bat Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs, um ein Gespräch. Nur Minuten später teilte der 27-Jährige Werders sportlicher Leitung mit, dass er ab dem kommenden Sommer für den FC Bayern München spielen wird. Die Nachricht überraschte Allofs und Schaaf nicht wirklich, hatte die Gerüchteküche in den letzten Tagen doch schon reichlich gebrodelt.

Am Montagmittag äußerte sich Tim Borowski dann erstmals auch öffentlich zu seiner Unterschrift beim Rekordmeister. "Im Winterurlaub habe ich mir Gedanken zur Situation gemacht und alles mit meiner Familie besprochen. Anfang des neuen Jahres kam dann die Anfrage der Bayern, die sehr intensiv gearbeitet haben. Für mich ist es eine neue Herausforderung. Ich werde 28 Jahre alt. Wenn ich etwas Neues anfange, dann am besten jetzt", erklärte der Mittelfeldspieler sachlich und warb um Verständnis für seine direkte Art, den Wechsel zu verkünden. "Ich wollte nicht scheinheilig oder unehrlich sein und sagen, dass ich noch irgendwelche Verhandlungen führe, wenn für mich doch schon klar war, wie ich mich entscheide. Ich bin ehrlich auf Klaus Allofs und Thomas Schaaf zugegangen. So sind jetzt alle in einer guten Situation. Die Werder-Verantwortlichen haben mit ihrem Angebot versucht, was in ihrer Macht steht. Aber die Tatsache, dass ich über das Angebot nicht verhandelt habe, zeigt, dass es mir nicht ums Geld geht, sondern um eine neue sportliche Herausforderung." Borowski unterstrich auch, dass seine Entscheidung nichts mit dem künftigen Trainer des FCB zu tun hatte. "Die Entscheidung für Bayern war bereits gefallen, bevor ich wusste, dass der neue Trainer Jürgen Klinsmann heißt. Es gab ja schon vor zwei, drei Jahren erstes Interesse der Bayern. Das konnte man ja auch nachlesen."

Der Art und Weise der Bekanntgabe kann Werders sportliche Leitung in der Tat etwas Positives abringen. Klaus Allofs sagte am Montag. "Positiv ist, dass es jetzt kein Herumgeeiere gibt. Obwohl wir schon damit gerechnet hatten, dass wir in Verhandlungen eintreten, nachdem wir ein akzeptables Angebot gemacht hatten, das sich am sportlichen Ranking orientierte, welches wir für unsere Spieler im Kopf haben. Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet." Allofs fügte an: "Natürlich sind das Momente, die ein bisschen schmerzlich sind. Anderseits ist doch klar, dass wir einen langen Weg gemeinsam gegangen sind. Jetzt will Tim uns verlassen. Das muss man akzeptieren."

Werders Geschäftsführer macht aber gleichzeitig deutlich, dass die gemeinsame Zusammenarbeit definitiv erst im Sommer endet. "Wir haben für die Rückrunde fest mit Tim geplant. Es gibt keinen Grund, das umzuwerfen." Angesprochen auf mögliche negative Reaktionen der Fans hat Allofs keine Bedenken. "Sicher wird er von der Öffentlichkeit genau beäugt werden, aber ich glaube, dass viele Fans auch registriert haben, was Tim in den vergangenen Jahren für Werder geleistet hat. Auf der anderen Seite kann diese genaue Beobachtung durch die Fans auch dazu führen, dass Tim mit starken Leistungen dazu beiträgt, dass wir einen Titel holen."

Tim Borowski sieht es genau so. "Ich will jetzt mit Werder alle Ziele erreichen, die wir uns gesteckt haben. Erst danach gibt es für mich neue Ziele. Ich stehe hier als Führungsspieler in der Verantwortung, Vollgas zu geben und meine Leistung abzurufen. Das habe ich immer getan und so wird es auch bis zum Saisonende bleiben. Ein vorzeitiger Wechsel ist für keine Partei ein Thema. Mir hat Werder sehr viel gegeben, aber auch ich habe dem Verein sehr viel gegeben. Es war für mich kein leichter Weg, weil ich schon zwölf Jahre hier bei Werder bin und ich mich sehr wohl gefühlt habe. Ich hoffe, dass viele Fans honorieren, dass ich jetzt keine Lügengeschichten erzählt habe und sofort offen mit der Situation umgegangen bin."

Cheftrainer Thomas Schaaf hatte leider keine Möglichkeit, die Entscheidung von Tim Borowski noch maßgeblich zu beeinflussen: "Tim hat erst mit uns gesprochen, als er seine Entscheidung schon getroffen hatte. Natürlich wird Tim fehlen, denn er stellt eine Qualität in unserem Team dar. Wir sind einen langen und erfolgreichen Weg zusammen gegangen. Jetzt hat er sich leider anders entschieden."

Beim Blick in die Zukunft blieben Allofs und Schaaf aber gewohnt gelassen. Zu oft haben sie in der Vergangenheit ähnliche Situationen erfolgreich gemeistert. Schaaf zur neuen Saison: "Tim hat uns auch zuletzt schon aufgrund von Verletzungen oft gefehlt. Nun fehlt er uns in der nächsten Saison ganz. Dann können sich andere zeigen." Allofs dazu: "Am 30.06. wird leider die Akte Tim Borowski geschlossen, aber das schafft auch neue Möglichkeiten bei uns."

Die Entscheidung von Tim Borowski wird auch ausführlich bei WERDER.TV behandelt, u.a. mit einem Exklusiv-Interview mit Geschäftsführer Klaus Allofs über die Personalie Tim Borowski. Die aktuellen Beiträge werden diese Nacht erwartet.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/01/2008 18:58
14.01.2008, 18:29 Uhr News

Offizieller Auftakt der "60plus"-Aktion im Goethe-Theater

Am Samstagabend, 12.01.2008, wurde im Rahmen der Theater-Aufführung „Die Csárdásfürstin“ das Werder-Projekt „60plus“ offiziell gegründet. Durch eine Kooperation von Werder Bremen mit verschiedenen kulturellen Einrichtungen haben Mitglieder des Vereins, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, zukünftig die Möglichkeit neben sportlichen und gesellschaftlichen Angeboten auch ein vielfältiges kulturelles Programm wahrzunehmen.

Vor Vorstellungsbeginn eröffneten Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer und Generalintendant Hans-Joachim Frey im Bremer Theater am Goetheplatz das Projekt vor über 250 Werder-Mitgliedern. Klaus-Dieter Fischer begrüßte die große Resonanz der Mitglieder. "Es war ein gelungener Start unserer Aktion '60plus'. Ich habe selten so viele Worte des Dankes gehört wie an diesem Abend. Aber es macht auch deutlich, dass die Erwartungshaltung unserer Mitglieder in diesem Projekt groß ist. Wir werden das bewältigen", so Fischer.

Hans-Joachim Frey freute sich auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Verein und hieß die Gäste herzlich willkommen: Schon lange bestünden freundschaftliche Bande zwischen den beiden Institutionen, die jetzt noch vertieft werden, versicherte der Generalintendant.

Neben dem Besuch der Operette „Die Csárdásfürstin“ werden die jung gebliebenen WerderanerInnen in diesem Jahr ebenfalls die Oper „Hänsel und Gretel“ sowie Arthur Millers Schauspiel „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ besuchen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:21
Weser-Kurier 15.01.2008

Undankbare Russen

BELEK (WAT). Vor etwa einem halben Jahr hat der FK Saturn Ramenskoje bei Klaus Allofs vorgefühlt. Man wünsche sich schon lange eine Partie gegen Werder Bremen, übermittelte der Klub aus der russischen Premjer Liga dem Bremer Sportmanager. Gestern hat Ramenskoje sein gewünschtes Spiel bekommen - und sich mit einem 5:1 (2:0)-Sieg als ausgesprochen undankbar erwiesen.

Nun allerdings mag dieser Kantersieg so gar nichts aussagen über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse zwischen dem Liga-Fünften aus Russland und dem Bundesliga-Zweiten. Denn während Saturn auf einer kleinen Hotelanlage in Belek zumindest eine Halbzeit lang in Bestbesetzung auflief, gönnte Thomas Schaaf vor allem Ersatzleuten und U-23-Spielern Einsatzzeiten. So stand in der Viererkette mit Harnik nur ein Profi.

Was als Belohnung gedacht war, entwickelte sich gar nicht nach dem Geschmack der Bremer. Nach drei Chancen durch Hunt (5.) und Andreasen (14./27.) lag der Gegner durch Treffer von Iwanow (21.) und dem Ex-Bundesliga-Profi Topic (32.) in Front.

Nach der Pause folgte die beste Bremer Phase, auch weil Saturn nahezu einen Komplettwechsel vollzogen hatte. Bis auf den späteren Doppeltorschützen Worobiew (79./ 83.) hatte Trainer Gadzhi Gadzhiew alle Spieler ausgetauscht. Werder indes vergab alle Chancen wie den an Mosquera verschuldeten Elfmeter, mit dem Klasnic an Keeper Botwiniew scheiterte (52.). Zwar verkürzte Klasnic zehn Minuten später, doch danach ging nichts mehr. Ramenskoje konterte die Bremer, bei denen A-Jugend-Torwart Mielitz das Lampenfieber des ersten Einsatzes nie unterdrücken konnte, klassisch aus.

Klaus Allofs hatte in Maßen Verständnis für die Vorstellung. Natürlich sei die Abwehr "nicht auf dem Niveau", trotzdem müsse man auch eine solche Partie konsequenter zuende spielen. "Dass wir fünf Stück bekommen haben, das ist ärgerlich."

STATISTIK
Werder Bremen: Pellatz (46. Mielitz) - Harnik, Hessel, Stallbaum, Erdem - Baumann - Andreasen (46. Kruse), Vranjes - Hunt - Schindler (46. Mosquera), Almeida (46. Klasnic)

Tore: 0:1 Iwanow (21.), 0:2 Topic (32.), 1:2 Klasnic (62.), 1:3 Jakubko (73.), 1:4 Worobiew (79.), 1:5 Worobiew (83.)

Gelbe Karte: Erdem / -

Besonderes Vorkommnis: Botwiniew (Saturn) pariert Foulelfmeter von Klasnic (52.)
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:22
Weser-Kurier 15.01.2008

Die Hintertür bleibt offen

BELEK (WAT). Am 3. Februar beginnt für Werder die Rückrunde der Fußball-Bundesliga, im Weserstadion gegen den VfL Bochum. Für Tim Borowski beginnt sie vermutlich mit einem Pfeifkonzert - wenn er denn dann überhaupt noch für Werder spielt.

Ein kategorisches Nein jedenfalls hat es gestern im Trainingslager in Belek zu diesen Gedankenspielen nicht gegeben, die Hintertür eines Winterwechsels bleibt weit geöffnet. So fügte der Spieler selbst ein dezentes "derzeit" ein, als er einen Januar-Abschied zum neuen Arbeitgeber FC Bayern ausschloss. Und Klaus Allofs gab sich nur anfangs zu "100 Prozent überzeugt", dass Borowski bis zum Sommer bleiben werde - ein paar Minuten später stellte er fest, dass es keine Pläne gebe: "Aber wenn es soweit ist, muss man darauf reagieren."

Verwundert zeigte sich Allofs von der Art und Weise der Verhandlungen: "Es ist schon ungewöhnlich, dass man ein Angebot macht, dann keine Antwort kommt, und plötzlich heißt es: Ich gehe." Vielleicht habe Borowski die Offerte nicht zufriedengestellt, mutmaßte er, aber für Werder sei kaum finanzieller Spielraum gewesen.

Trainer Thomas Schaaf bemühte sich ein paar Meter weiter, seine Enttäuschung zu verbergen. "Es geht nicht um meine Enttäuschung", erwiderte der Coach die Nachfragen der Journalisten, "es geht um die Planung. Die wird jetzt neu aufgestellt." Schaaf hatte 1996 den damals 16-jährigen Borowski nach einem Probetraining zu Werder geholt - die Möglichkeit, den Zögling von einst in einem Gespräch vom Bleiben zu überzeugen, gab Borowski dem Trainer aber nicht. "Wenn unsere Meinungen nicht gefragt sind", klang Schaafs Frust gedämpft durch, "müssen wir uns nicht aufdrängen."

Die Mitspieler hielten sich erwartungsgemäß zurück. Jurica Vranjes allerdings ging nicht von einem Substanzverlust aus: "Wir haben genügend Qualität." Und wie "die Fans reagieren, das haben wir bei Miro gesehen". Dazu müsste Tim Borowski am 3. Februar allerdings im Bremer Kader stehen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:22
Weser-Kurier 15.01.2008

"Ich habe keine Lügengeschichten erzählt"

Tim Borowski: Fadenscheinige Verhandlungen vermieden / Vorzeitiger Wechsel zu den Bayern derzeit kein Thema

Tagelang wollte er gar nicht reden mit den Journalisten in Belek, gestern musste er: Tim Borowski hat vor einer großen Medienrunde im Mannschaftshotel seine Beweggründe für den Wechsel zum FC Bayern München erläutert. Unser Redakteur Thorsten Waterkamp war dabei und hat das Gespräch mit dem Mittelfeldspieler aufgezeichnet, dessen Dreijahresvertrag mit den Münchnern im Sommer beginnt.

Frage: Herr Borowski, Sie verlassen nach elf Jahren Werder. Warum?

Tim Borowski: Ich habe mir im Winterurlaub Gedanken gemacht zur Situation und mit meiner Familie gesprochen. Ja, dann ist die Anfrage vom FC Bayern gekommen. Ich sehe das als eine Herausforderung, gerade jetzt. Ich bin 28 im Sommer - für mich stand fest, wenn ich noch was Neues machen möchte, dann ist das jetzt der richtige Zeitpunkt.



Von Klaus Allofs heißt es, dass Sie auf Werders Vertragsangebot gar nicht reagiert haben. War der Wechsel so früh schon klar?

Nein, ganz im Gegenteil. Das habe ich ja schon betont: Werder war für mich der erste Ansprechpartner. Ich bin aber nicht so scheinheilig und unehrlich, dass ich im neuen Jahr noch irgendwelche fadenscheinigen Verhandlungen führe, um eine Alibi-Situation herzustellen. Deshalb bin ich am Sonntagabend zu Thomas Schaaf und Klaus Allofs gegangen und habe ihnen mitgeteilt, dass meine sportliche Zukunft ab Sommer 2008 in München liegt.


War das Bremer Angebot zu niedrig? Normalerweise nimmt man ja nicht gleich das erste Angebot an, sondern verhandelt auf dieser Basis. Das ist hier aber nicht passiert.

Daran erkennt man ja auch, dass es mir nicht ums Geld geht, sondern um eine neue sportliche Herausforderung. Das ist der Beweggrund.


Ein vorzeitiger Wechsel kommt nicht in Frage?

Das ist derzeit von allen Seiten kein Thema.


Die Frage liegt aber nahe. Werders Fans begleiten den Wechsel sicherlich nicht mit donnerndem Applaus, das könnte ein Spießrutenlauf werden.

Damit muss ich ein Stück weit schon rechnen. Aber ich denke, dass der Verein mir einiges gegeben hat und ich dem Verein auch einiges gegeben habe. Ich bin offen und ehrlich mit der ganzen Situation umgegangen und habe keine Lügengeschichten erzählt. Das zeichnet mich aus, und ich hoffe, das wird auch akzeptiert. Ich habe ein gutes Gewissen.


Welche Rolle hat Jürgen Klinsmann gespielt?

Gar keine Rolle.


Das heißt, Ihre eigene Entscheidung stand schon zu einem Zeitpunkt fest, als Sie noch gar nicht wussten, dass Jürgen Klinsmann neuer Trainer beim FC Bayern München wird?

So ist es.


Was bedeutet die Klinsmann-Verpflichtung im Nachhinein für Sie?

Das ist sicherlich für mich positiv zu bewerten, aber letztlich muss man sich trotzdem beweisen. Insofern ist es eigentlich egal.


Wie sehr hat die Auswechselung gegen Leverkusen, als Sie schon nach 31 Minuten vom Platz mussten, die Entscheidung beeinflusst?

Das haben wir frühzeitig ausgeräumt, der Trainer und ich. Die Geschichte ist absolut geklärt.


Der Trainer hat gesagt, dass ein Gespräch mit ihm gar nicht mehr stattgefunden hat, es klang, als würde er es bedauern. Können Sie diese Enttäuschung nachvollziehen?

Den Gesprächsbedarf habe ich erfüllt, indem ich gesagt habe, so sieht es aus, ich möchte den Verein im Sommer verlassen. Natürlich haben wir schon ein besonderes Verhältnis, der Trainer und ich, weil wir uns so lang kennen. Ich hab’ damals ein Probetraining in Bremen absolviert, anschließend hat er mich zu Werder beordert. Ich bin ihm sehr dankbar für das, was er mir mit auf den Weg gegeben hat.


Haben Sie das Gefühl gehabt, dass Werder alles versucht hat, Sie zu halten?

Ich denke, dass sie versucht haben zu ermöglichen, was in ihrer Macht steht.


War das erste Angebot inakzeptabel, weil es Ihrer Meinung nach Ihren Stellenwert im Team nicht widergespiegelt hat?

Dazu will ich mich gar nicht weiter äußern.


Was hätte Werder denn in die Waagschale werfen müssen, um doch eine Chance zu haben?

Die Frage stellt sich jetzt nicht, weil die Entscheidung gefallen ist.


Hat Werder überhaupt eine Chance gehabt?

Ja, das habe ich ja mehrmals betont. Jeder, der mich kennt, weiß auch, dass es ernst gemeint ist, was ich sage. Werder war mein erster Ansprechpartner.


Glauben Sie, dass Ihre Entscheidung Auswirkungen hat auf Ihre Spielanteile bei Werder in der Rückrunde?

Das hoffe ich natürlich nicht. Jeder, der mich hier im Trainingslager sieht, erkennt, dass ich Vollgas gebe. Und das werde ich beibehalten. Das ist auch wichtig: Ich stehe schließlich in der Verantwortung als Führungsspieler.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:23
Weser-Kurier 15.01.2008

Kein Fall Klose

von Thorsten Waterkamp

Die Aufregung ist groß. Aber warum eigentlich? Tim Borowski ist nicht einzuordnen in die namhafte Reihe derjenigen, die die Bayern in der Vergangenheit von der Weser an die Isar gelotst hatten. Herzog, Basler, Pizarro, Ismaël, Klose - sie alle waren Leistungsträger, auf die Werder nur schwer verzichten konnte. Das beste Beispiel ist Klose: Als der Torjäger das Torschießen verlernt zu haben schien, war der Ausfall nicht zu verkraften und kostete schließlich den Titel.

Eine solche Bedeutung hat Tim Borowski nicht bei Werder 2008. Seit der WM im Sommer 2006 stagniert seine Leistung und das definitiv nicht auf höchstem Niveau. Drei Knieverletzungen innerhalb von nur elf Monaten taten ein Übriges, die Rückkehr des 27-Jährigen auf das Leistungslevel zu verhindern, auf dem er sich selbst gern wähnt. Werder ohne Borowski aber war zuletzt nicht schwächer als Werder mit Borowski.

Die Fans nehmen ihm weniger übel, dass er geht - das Ziel ist das Problem. Bayern, das rote Tuch für die Anhänger. Tim Borowski weiß, was ihm in der Rückrunde bevorsteht (so er denn nicht doch noch in der Winterpause geht): ein Spießrutenlauf. Sein Versuch zu besänftigen (er sei nicht so scheinheilig, Alibi-Verhandlungen zu führen; der Verweis auf die Fairness der frühen Entscheidung) ist gut gemeint. Doch mit Worten allein wird der zukünftige Bayer den Anhang nicht besänftigen können.

Auf der Tribüne, in der Kurve, da wollen sie Taten sehen, die da auch heißen: Einsatz, Fleiß, Kampfgeist. Tim Borowski aber ist nicht der Spielertyp, der dem Klischee des Fußballarbeiters entspricht, dem anzusehen ist, dass er die sprichwörtlichen Ärmel aufkrempelt. Im Gegenteil: Sein Auftreten wirkt oft pomadig, es missfiel dem Publikum schon in der Vergangenheit. Nun könnte sein Habitus zur Belastung werden.

Dass er diese zu erwartenden Diskussionen mit Leistung beantwortet, so die bevorstehenden Pfeifkonzerte zum Schweigen bringt, das kann man Tim Borowski nur wünschen. Es wäre auch in Werders Interesse.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:23
Kreiszeitung 15.01.2008

Nur Pizarro schaffte bisher den Durchbruch in München

BREMEN (flü) Tim Borowski ist der siebte Bremer seit 1995, der von Werder zu den Bayern wechselt. Wer Borowskis Vorgänger waren, wie es ihnen in München ergangen ist und was sie heute machen, zeigt die nachstehende Übersicht.


Otto Rehhagel

Nach 14 Jahren an der Weser warben die Münchner die Trainer-Ikone 1995 ab. Nicht einmal eine Saison hielt der heute 69-Jährige durch. Bereits am 28. April 1996, einen Tag nach der 0:1-Heimpleite gegen Rostock und Querelen mit der Chefetage, wurde Rehhagel auf Platz zwei der Liga stehend abgesägt; wenige Tage vor dem UEFA-Cup-Finale gegen Bordeaux, in das er die Bayern geführt hatte und in dem Interims-Coach Franz Beckenbauer später die Siegeslorbeeren einstrich. Heute trainiert Rehhagel die griechische Nationalmannschaft.

Andreas Herzog

Drei Jahre spielte Herzog in Bremen, ehe er 1995 für eine Ablöse von sechs Millionen D-Mark nach München ging. Der Österreicher hielt es nur wenige Wochen länger aus als sein Coach. Er kam mit der Mentalität der Bayern überhaupt nicht zurecht. Unvergessen bleibt die brutale Schups-Attacke von Oliver Kahn gegen Herzog. Immerhin absolvierte der heute 39-Jährige 31 Bundesligaspiele für die Bayern. Im Sommer 1996 kehrte Herzog nach Bremen zurück. Heute ist er Teammanager der österreichischen Nationalmannschaft.

Mario Basler

Als Andi Herzog München 1996 verließ, gab er sich mit Mario Basler die Klinke in die Hand. Acht Millionen D-Mark ließen sich die Münchner das Enfant Terrible kosten: Vier Millionen Cash plus Herzog. Insgesamt stand Basler bei den Bayern dreieinhalb Jahre erfolgreich in Lohn und Brot, ehe ihn am 14. November 1999 die sogenannte "Pizzeria-Affäre" nach privaten Eskapaden den Job kostete. Rauswurf! Heute ist der 39-Jährige Co-Trainer beim TuS Koblenz.

Claudio Pizarro

Der Peruaner ist einer der wenigen Bremer, die nach ihrem Wechsel in München glücklich wurden. 2001 holten die Bayern den Stürmer für eine festgeschriebene Ablösesumme von 16,75 Millionen D-Mark. Sechs Jahre lang spielte der heute 29-Jährige an der Isar. Pizarro schoss in 174 Bundesligaspielen für die Bayern 71 Tore, wurde dreimal Meister und Pokalsieger. Seit Juli 2007 spielt er für den FC Chelsea.

Valerian Ismael

Der Franzose war ein Garant für das Werder-Double 2004. Gut ein Jahr später erlag auch der damals 29-Jährige den finanziellen Verlockungen der Bayern, die selbst neun Millionen Euro Ablöse an Werder zahlten. Im ersten Jahr lief es blendend: Bayern wurde Meister, Ismael kam auf 31-Bundesligaeinsätze. In der Vorbereitung zur neuen Saison zog er sich dann einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zu. In den folgenden eineinhalb Jahren war er fast nur verletzt, spielte noch einmal für die Profis und siebenmal für die Amateure. Die Bayern hatten keine Verwendung mehr für den heute 32-Jährigen. Ismael wechselte vor wenigen Wochen zu Hannover 96; für eine Ablösesumme von nur noch gut 200 000 Euro . . .

Miroslav Klose

Für ein Gesamtpaket von 15 Millionen Euro kauften die Bayern den Nationalstürmer vergangenen Sommer aus seinem Vertrag in Bremen heraus. Die Begleitumstände (Geheimtreffen mit den Bayern, Lippenbekenntnis zu Werder) haben für helle Aufregung gesorgt. Nachdem Klose in Bremen 2007 eine katastrophale Rückrunde gespielt hatte, blühte er in München plötzlich wieder auf. Bilanz: Neun Tore und sechs Torvorlagen in 15 Bundesligaspielen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:24
Kreiszeitung 15.01.2008

Keine große Enttäuschung

Borowski-Wechsel lässt Werder recht kalt / Hoeneß jubelt

BELEK/MARBELLA Gestern Morgen klingelte bei Klaus Allofs in Belek das Telefon. Am Apparat: Uli Hoeneß. Der Bayern-Manager, der sich mit seiner Mannschaft in Marbella befindet, sah Klärungsbedarf. "Er hat mir gesagt, dass es Tim Borowskis ausdrücklicher Wunsch gewesen sei, uns den Wechsel persönlich zu verkünden. Deswegen habe er sich zuvor nicht bei uns gemeldet", berichtete der Werder-Sportchef und stellte fest: "Zwischen Werder und Bayern ist in diesem Fall alles in Ordnung."

Ohnehin hält sich bei Werder die Enttäuschung, dass Borowski für drei Jahre beim Ligarivalen unterschrieben hat, in Grenzen. Viele Profis sprachen von einem ganz normalen Vorgang, Ivan Klasnic meinte sogar: "Tim hat das Richtige gemacht." Torsten Frings war da etwas skeptischer: "Vom Typ her hätte Tim in Bremen eine Persönlichkeit wie Dieter Eilts werden können."

Bedenken, dass Werder diesen weiteren Verlust eines Spielers an die Bayern nicht wegstecken könnte, wurden von fast allen Beteiligten weggewischt. Am deutlichsten von Trainer Thomas Schaaf, der ob der hohen Ausfallquote des Mittelfeldspielers süffisant anmerkte: "Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren viel auf ihn verzichtet - wegen Verletzungen. Bald müssen wir ganz auf ihn verzichten - ohne Verletzung."

Dem Coach war allerdings anzumerken, dass ihm vor allem Borowskis schnelle Entscheidung ohne Verhandlungen mit Werder nicht gefiel. "Wenn unsere Meinung nicht gefragt ist, dann drängen wir uns nicht auf", grummelte der Trainer.

Kurz zuvor hatte Allofs noch einmal sein offenbar zu niedriges Angebot für Borowski verteidigt: "Es gibt bei uns eine sportliche Rangliste. So sollte auch die Gehaltsliste aussehen. Auf dieser Basis haben wir ein Angebot gemacht." Bislang verdiente "Boro" zwei Millionen Euro jährlich, nun wollte er angeblich vier Millionen.

Allerbeste Laune herrschte derweil in Marbella. "Es kommt bei einem Nationalspieler nicht alle Tage vor, dass sein Vertrag ausläuft und er ablösefrei ist. Das hat sehr gereizt", strahlte Hoeneß über die Verpflichtung des dann siebten DFB-Kickers im Kader des FC Bayern. Doch das sei nur Zufall. Einen neuen "FC Bayern Deutschland" werde es bewusst nicht geben, versicherte Hoeneß: "Das Thema hatten wir schon einmal, und das ist nicht so gut gegangen. Es ist kein Kriterium für Transfers, dass einer deutscher Nationalspieler ist. Es geht nur um Qualität."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:27
14.01.2008, 19:19 Uhr News

Werder verliert das letzte Testspiel in Belek

Mit 1:5 hat Werder Bremen das Testspiel gegen den russischen Erstligisten FC Saturn Moskau Region verloren. Cheftrainer Thomas Schaaf schickte dabei eine außergewöhnlich junge Bremer Mannschaft auf das Spielfeld. Insgesamt vertraute er sechs Nachwuchskräften. Die erlebten in 90 Minuten, wie abgezockt die russischen Gegner ihre Chancen verwerteten. Eiskalt nutzte das Team des Fünften der russischen Premier Liga fast jede sich bietende Möglichkeit. Im Gegensatz dazu strichen die deutlichen Gelegenheiten der Grün-Weißen teilweise um Haaresbreite am Tor vom FC Saturn vorbei. Für Geschäftsführer Klaus Allofs war dies jedoch keine Entschuldigung für das schmerzende Resultat: „Egal in welcher Formation man spielt, solche Ergebnisse sollten verhindert werden“, betonte er nach der Partie.

Dabei hatte die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf genug Möglichkeiten, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. So verpassten Aaron Hunt (5.) und Leon Andreasen (13./15.) mit ihren sehenswerten Schüssen gleich mehrfach das Ziel. In Kürze können sich Werder-Fans im Spielbericht auf WERDER.TV davon überzeugen, wie knapp einige Schüsse daneben gingen. Auf der Gegenseite folgte das erste Beispiel eines trockenen Abschlusses: Ein Fehler in der Abwehr brachte die Russen in aussichtsreiche Position und Ivanov hatte keine Probleme, einzuschieben (21.). Torwart Nico Pellatz blieb keine Abwehrmöglichkeit. Nachdem erneut der stark aufspielende Andreasen einen Ball knapp neben das Moskauer Gehäuse setzte, konterten die in blau auflaufenden Gegner. Zunächst zeigte Pellatz bei einem Kopfstoß des früheren Bundesligastürmers Marco Topic noch einen unglaublichen Reflex, indem er den Ball über die Querlatte fingerte. Doch bei der anschließenden Ecke blieb auch dem Keeper keine Abwehrchance mehr. Wieder war es Topic, doch dieses Mal mit dem Fuß - und der Schuss saß (32.). 2:0 für den FC Saturn, der die Führung mit in die Pause nahm, was aufgrund der stärkeren Physis verdient war.

Der "Killer" folgt seinem Instinkt

„Der Trainer hat in der Pause dann darauf hingewiesen, dass wir energischer in die Zweikämpfe gehen müssen“, berichtet Klaus Allofs von der Kabinenansprache des Coaches, der zur zweiten Halbzeit mit Sebastian Mielitz im Tor, Max Kruse, Ivan Klasnic und John Jairo Mosquera neue Kräfte brachte. Sein Gegenüber auf der Trainerbank, Gadzhi Gadzhiev, wechselte gleich das komplette Team. Mit diesem neuen Gegner kamen die Bremer zu Beginn der zweiten Halbzeit gut zurecht. Allofs beobachtete nun eine Werder-Elf, die entschlossener zu Werke ging und die Vorgaben des Trainers umsetzte. „Das war am Anfang recht gut aber dann ist die Ordnung auseinander gebrochen“, analysierte der frühere Topstürmer und befand: „Das war ärgerlich.“

Das Gleiche hat neben Werders Geschäftsführer Klaus Allofs wohl auch Ivan Klasnic gedacht, als Saturn-Torwart Botviniev in der 53. Spielminute seinen Elfmeter parierte. Mosquera war zuvor gefoult worden, Schiedsrichter Karayakplu hatte auf Strafstoß entschieden. Kurze Zeit später tauchte wieder Klasnic vor dem Tor der Russen auf; und wieder vergab der Kroate (57.). Es dauerte bis zur 62. Minute, ehe der „Killer“ dann endlich seinem Instinkt folgte: Hunt, der ein gutes Spiel machte, setzte sich energisch im Strafraum durch und passte auf Kruse, der den Ball gleich weiter auf den freistehenden Klasnic schob. Ein strammer und gezielter Schuss vollendete die Kombination zum 1:2-Anschlusstreffer.

Fehler eiskalt ausgenutzt

Waren die Werderaner ihren Kontrahenten nun überlegen, so blieb die Auswertung ihrer Möglichkeiten das klare Manko an diesem Nachmittag. Das, was Werder selbst verpasste, vorne zu bestrafen, gelang den Russen. Kleine Ungenauigkeiten im Abspiel nutzten sie sofort aus. Einen Rettungsschlag von Sebastian Mielitz konnte Sandro Stallbaum nicht schnell genug unter Kontrolle bringen – der Ball fiel einem Blauen vor die Füße, der den Überfall mustergültig mit einer scharfen Hereingabe einleitete. Im 16er hatte Jakubko dann keinerlei Probleme die Kugel im Netz unterzubringen (72.). Auch das 1:4 entstand aus einem kleinen aber folgenschweren Fehler. Frank Baumann hatte 20 Meter vor dem eigenen Tor gefoult. Den platziert getretenen Freistoß parierte Mielitz zunächst stark, konnte aber lediglich abklatschen lassen. Vorobiev reagierte am schnellsten und staubte ab (79.).

Dem 5:1 für Saturn, erneut durch Vorobiev, stellte sich dann kaum noch Bremer Gegenwehr. Jurica Vranjes suchte später nach Erklärungen für die allzu deutliche Niederlage: „Die Russen waren frischer als wir. Man hat schon gesehen, dass wir müde vom Trainingslager waren und dass die Beine schwer geworden sind.“ Gleichzeitig verweist er aber auch auf die verbleibende Zeit, die dem Schaaf-Team noch in Belek und auch in Deutschland bleibt, um sich wieder in Wettkampfform zu bringen. „Wir bekommen das alles in den Griff“, äußerte sich der Mittelfeldmann positiv. Vielleicht wusste er da ja auch schon, was sein Landsmann Klasnic kurz darauf verkündete: „Im Endeffekt habe ich in der Türkei immer nur verloren und danach haben wir in der Rückrunde gewonnen“, erinnerte sich der Angreifer mit einem Lächeln an die zurückliegenden Aufenthalte in Belek.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:28
14.01.2008, 20:48 Uhr News

TL-Tagebuch 6: Sechs Törtchen zum Abnehmen

Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Montag, 14. Januar 2008, 21.35 Uhr (Ortszeit), Belek


Von wegen ab mittags frei mit Entspannung bis zum Schlafengehen. Am gestrigen Sonntag kam es abends dann doch wieder mal anders als geplant, denn Tim Borowski informierte die Werder-Verantwortlichen über seinen Wechsel zur kommenden Saison. Genauso klar, wie er dem Verein die News übermittelt hat, sind auch wir anschließend damit umgegangen und haben über werder.de unverzüglich die Öffentlichkeit informiert.
"Damit gibt es in dieser Frage zumindest kein Rumgeeiere", bewertet Klaus Allofs die entstandene Klarheit als positiv. Wir haben keinen Zweifel, dass "Boro" nach zwölf Jahren Werder auch diese letzte Rückrunde mit vollem Engagement angehen wird.

Engagement zeigten heute auch die Profis des "FC Saturn Moskau Region" gegen eine Werder-Elf, die mit den Spielern aufgelaufen war, die bisher keine oder etwas weniger Spielzeit erhalten hatten, darunter sämtliche Regionalligaspieler des Trainingskaders. In Ramenskoje, wo unser Gegner in der außerstädtischen "Region Moskau" beheimatet ist, möchte man sich etwas größer aufstellen und strebt in der ab März beginnenden neuen russischen Meisterschaft eine Position unter den ersten Drei an, wie mir der Vereinschef verriet. Die Ambitionen wurden in Ansätzen auch auf dem Spielfeld sichtbar.
Nebenbei zeigte diese Begegnung mal wieder, dass Fußballer überall jemanden treffen, den sie gut kennen: Klasnic plauderte mit Topic, Pasanen sprach mit Eremenko, einem Kollegen aus der finnischen Nationalelf. Nur über das 1:5 wollen wir nicht mehr so gerne reden.

Positiv war dennoch , dass Kevin Schindler nach seiner Verletzungspause wieder gespielt hat. Nur, was hatte er eigentlich? Dem Weser-Kurier hatte Kevin von Achillessehnenschmerzen berichtet, unser Doktor hatte ein muskuläres Problem angegeben. Beide Aussagen wurden in dem kurzen Artikel wiedergegeben. Es blieb dem Leser überlassen, zu überlegen, was nun richtig ist. Die Auflösung der Verwirrung ist aber ganz einfach: Kevin Schindler hatte nur die Symptome seiner Verletzung geschildert, Doc Dimanski hingegen die Ursache. Medizin und Fußball - keine ganz einfache Materie.

Schindler wieder fit, dafür muss Leon Andreasen mit Problemen am Fersenbein nach dem Spiel gegen Saturn Dienstag aussetzen, hoffentlich nur kurz. Christian Vander konnte nach seinem Grippebefall am heutigen Montagnachmittag wieder am Training teilnehmen, auch Dusko Tosic sollte nach seinem kleineren muskulären Problem in der Wade bald wieder hergestellt sein.

Die Trainer kommen mit ihrem umfangreichen Programm langsam am Ende an. Mittwoch mittag reisen wir nach Bremen zurück. Hinter Thomas Schaaf, Wolfgang Rolff, Matthias Hönerbach und Michael Kraft liegen jetzt schon 7 anstrengende Tage. 15 Stunden sind sie täglich bei der Arbeit, von morgens 7 Uhr (Lauf) bis abends 22 Uhr (Trainingsplanung und Dokumentation). Das anspruchsvolle Programm ist sowohl ganz individuell, also auf einzelne Spieler, aber auch auf Mannschaftsgruppen und das gesamte Team abgestimmt. Komplexe Einheiten, in denen Koordination, Antritt und Tempowechsel gefordert und gefördert werden, stehen auf dem Programm, aber zum Beispiel auch das Erarbeiten von Abläufen bei Standardsituationen.

Zwischendurch sind die Mahlzeiten natürlich sehr willkommen. Dabei sticht besonders "Tiger" Kraft ins Auge. Sechs Törtchenteile von den sensationellen türkischen Dessert-Naschereien packt er sich locker auf den Teller. Und zwar mittags und abends. Sind die lecker! Aber auch soooo gefährlich. "Ich nehme trotzdem jede Nacht ein Kilo ab", beruhigte mich unser Torwarttrainer und berichtete lächelnd von seinem "all time best", einem sensationellen Kuchenrekord: 13 Stücke Nusssahnetorte. Um stolz anzufügen: "Aber eine richtig schöne, große Torte vom Konditor war das.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/01/2008 20:29
15.01.2008, 15:22 Uhr News

Carlos Alberto: Werder prüft Ausleihgeschäft

Werder Bremen prüft die Möglichkeit seinen Mittelfeldspieler Carlos Alberto zum brasilianischen Erstligisten FC Sao Paulo auszuleihen. Das teilte Geschäftsführer Klaus Allofs am Dienstagnachmittag im Trainingslager im türkischen Belek mit. Am Dienstagabend wird der 23-Jährige nach Brasilien reisen, um sich dort einem medizinischen Check zu unterziehen. Die endgültige Entscheidung über das Ausleihgeschäft steht aber noch aus.

Der Werder-Geschäftsführer: "Wir haben gemeinsam mit Carlos über die weitere Vorgehensweise gesprochen und waren uns einig, dass eine Ausleihe eine sinnvolle Lösung ist, um dann in einem halben Jahr einen neuen Anlauf in Bremen zu nehmen."

Der Brasilianer, der aufgrund von Schilddrüsenproblemen nicht mit der Mannschaft in das Trainingslager gefahren war, sondern in Bremen trainiert, sagte am Dienstag dazu: " Nach diesem halben Jahr und den gesundheitlichen Problemen, die mich zurückgeworfen haben, möchte ich schnell wieder fit werden. Ich denke, dass dies am schnellsten in meinem gewohnten brasilianischen Umfeld möglich sein wird und ich in Sao Paulo wieder Spielpraxis sammeln kann."

Carlos Alberto war im Juli 2007 vom brasilianischen Pokalsieger Fluminense an die Weser gewechselt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:02
16.01.2008, 11:25 Uhr News

TL-Tagebuch 7: Regen lassen wir uns nicht bieten


Werder Bremen bereitet sich vom 08.01. bis 16.01.2008 im türkischen Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Zur Trainingslager-Delegation des Tabellen-Zweiten der Bundesliga gehört auch Mediendirektor Tino Polster. Er wird in dieser Zeit für werder.de berichten. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über die aktuellen Neuigkeiten aus Belek, sondern veröffentlicht wie in den vergangenen Jahren sein ganz persönliches Trainingslager-Tagebuch. Mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten bietet er allen Fans einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.


Mittwoch, 16. Januar 2008, 8.35 Uhr (Ortszeit), Belek


Am Dienstagnachmittag hat es doch tatsächlich geregnet. Das können wir uns nicht bieten lassen und reisen heute am Mittwoch ab. Um 12.15 Uhr startet der Bus vom Rixos Premium Hotel zum Airport Antalya. Wenn wir die kurze "Feuchtphase" einmal großzügig vergessen, hat alles gepasst. Die Trainingsbedingungen waren sehr gut, die Realisierung der Trainingsinhalte hat geklappt. Ein Exklusiv-Interview mit Thomas Schaaf über die Tage hier in Belek bietet WERDER.TV.

Als Dank für die geleistete Arbeit, die alle Beteiligten bis auf den Nachtschlaf rund um die Uhr gefordert hat, haben der Cheftrainer und Klaus Allofs das gesamte Funktionsteam hinter der Mannschaft gestern Abend zu einem Abschlussessen in ein Extrarestaurant des Rixos Hotels eingeladen - Das stärkt den auch in diesem Teil des Teams ohnehin ausgeprägten Mannschaftsgeist.

Ruhe kehrte aber auch in diesem Moment nicht ein. Die bekannt gewordene mögliche Ausleihe von Carlos Alberto zum FC Sao Paulo verursachte eine größere Nachfragewelle der Journalisten. Carlos trifft heute in Sao Paulo ein, es wäre wünschenswert, dass das Leihgeschäft klappt und er dort im nächsten Halbjahr wieder zu seiner Leistungsfähigkeit findet.

Ein besonderer Tag war der Dienstag auch für John Jairo Mosquera. "Mosqui", der stets fröhliche und sympathische Kolumbianer, feierte seinen zwanzigsten Geburtstag und erhielt dafür vom Management des Rixos Hotels eine schöne Torte. Da "Tiger" Kraft nicht in der Nähe war, konnte das Konditorenwerk am "Südamerika-Tisch" ungestört verspeist werden. Damit nichts ansetzt, legten Mosqui, Hugo und Naldo nach dem Abendessen noch eine Sportrunde ein, Treffpunkt Bowlingbahn.

Dort hatten sich im Laufe der Tage immer wieder eine ganze Reihe unserer Profis versucht. Und nicht nur dort. Sogar eine kleine Basketballhalle steht im Hotel zur Verfügung, Tischtennis wurde auch gespielt, am freien Sonntagnachmittag standen zudem diverse Tennismatches an, der riesige Spa- und Wellnessbereich wurde gut frequentiert, die Fitnesseinrichtungen ebenso. Man merkt, hier fehlte es an nichts.

Und doch reicht es jetzt allen. "Es ist vieles erarbeitet und aufgebaut worden", resümierte Thomas Schaaf, "aber dies ist nur ein Teil unserer Vorbereitung. Jetzt müssen wir die nächsten Schritte gehen." Nach kurzem Aufenthalt in Bremen bricht der Werder-Tross schon am Freitag wieder Richtung Rheinland auf, wo Samstag in Düsseldorf mit dem Blitzturnier der nächste "Testlauf" startet. Ausgerichtet ist alle Arbeit auf den 29. Januar. Im Pokalfight bei Borussia Dortmund wird es erstmals so richtig ernst im neuen Jahr.

Und damit heißt es: Nichts Neues mehr aus Belek.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:03
Weser-Kurier 16.01.2008

Carlos Alberto Eingeständnis des Scheiterns


von Thorsten Waterkamp

Schluss und Aus: Werder hat das Kapitel Carlos Alberto - so er denn morgen die sportmedizinische Untersuchung in São Paulo besteht - mit der Ausleihe des Spielers beendet. Da darf Klaus Allofs noch so abwiegeln, dass es doch einen neuen Anlauf mit dem Spieler im Sommer geben könnte: Der Glaube daran will sich nicht einstellen.

Letztlich ist es eine Trennung, die beide Seiten das Gesicht wahren lässt. Es ist das Beste sowohl für den Bundesligisten von der Weser als auch für den verhinderten Zauberfuß vom Zuckerhut. Die Geschichte wird vermutlich so weitergehen: Irgendwann meldet Werder, dass der größte Flop der Bremer Transfergeschichte noch ein halbes Jährchen Ausleihe in der Heimat dranhängt. Und wenn sich Ende 2008 in Bremen kaum noch jemand an die sonderbaren Auftritte des Herrn Alberto erinnert, ist er plötzlich verkauft.

Es steht allerdings zu befürchten, dass für Werder unterm Strich ein dickes Minus bleibt. 7,8 Millionen Euro Ablöse hat der Klub in den Spieler investiert, zurückgezahlt hat der Brasilianer 44 Spielminuten in der Bundesliga und ein bisschen Champions League und DFB-Pokal. Unbezahlbar ist dagegen die Erfahrung, die selbst ein so ausgebuffter Fußballmanager wie Klaus Allofs in dem seltsamen, mafiös anmutenden Transfergeflecht gemacht hat. Allofs hat als Verantwortlicher für die Alberto-Verpflichtung Lehrgeld bezahlt.

Für Werder ist die Trennung das Eingeständnis des Scheiterns, eines teuren Scheiterns. Tröstlich ist nur: Es ist zuende.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:03
Weser-Kurier 16.01.2008

Abschied vom 7,8-Millionen-Flop


Werder will sich von Carlos Alberto trennen - zunächst per Ausleihe an den FC São Paulo / Morgen Medizin-Check

Von Thorsten Waterkamp

BELEK. Es war gestern Abend genau eine Woche her, selbst die Uhrzeit war nahezu identisch. Werder absolvierte gerade die erste Einheit in Belek, als Klaus Allofs zu dem in Bremen gebliebenen Carlos Alberto befragt wurde. Ein Journalist wollte wissen, ob Werder an ein Ausleihgeschäft denke. Nein, nein, beteuerte Allofs, "diese Gedankenspiele gibt es nicht". Manchmal ändern sich Gedanken schnell: Gestern Abend bestätigte Klaus Allofs: Ja, Carlos Alberto, Werders 7,8-Millionen-Euro-Irrtum, soll an den FC São Paulo ausgeliehen werden.

Der Problemfußballer aus Brasilien war zu diesem Zeitpunkt, am frühen Abend, vermutlich schon auf dem Weg zum Flughafen. Schließlich hat Carlos Alberto in der Millionenmetropole einen wichtigen Termin, den zu bestehen auch in Werders Sinne wäre. "Am Donnerstagmorgen kommt er zur sportärztlichen Untersuchung", sagte Allofs’ Pendant beim FC São Paulo, Marco Aurélio Cunha.

Sechs Monate soll die Ausleihe des teuersten Werder-Einkaufs aller Zeiten dauern, der im Sommer nach einem beispiellosen Transfertrubel von Corinthians São Paulo an die Weser gekommen war und nun beim dortigen Lokalrivalen FC spielen soll. Keine Entscheidung für die Ewigkeit, heißt es von der sportlichen Führung der Grün-Weißen: In einem halben Jahr könnte es laut Allofs einen neuen Anlauf mit Alberto in Bremen geben. Ab dem 1. Juli sei er wieder "Spieler von Werder, dann ist ein Neuanfang vielleicht möglich. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er ganz gesund wird. Das ist ja nicht immer eine organische Sache, sondern auch eine Kopfsache".

Werder hat den 23-Jährigen nach brasilianischen Medienberichten offenbar selbst angeboten. Ein sofortiger Verkauf aber sei, so Allofs, nicht in Frage gekommen. Er begründete das so: "Da stehen Ablösesummen im Raum, das kann São Paulo so nicht leisten." Was den Schluss zulässt, dass die Alternative zur Ausleihe durchaus ein Thema gewesen sein könnte. Um den ersten Schritt zum endgültigen Abschied des 23-Jährigen soll es sich, da bleibt der Bremer Sportdirektor aber standhaft, nicht handeln. Stattdessen beruft sich Allofs auf das Prinzip Hoffnung, "dass Carlos eines Tages für Werder Bremen auf Torejagd gehen wird".

Wenn die Hoffnung mal nicht trügt. Es wird nämlich nicht nur von einer sechsmonatigen Ausleihe gesprochen, sondern auch von einer Verlängerungsoption um ein weiteres halbes Jahr. Das sagt zumindest Marco Aurélio Cunha - und es würde angesichts des brasilianischen Fußballkalenders auch Sinn machen. Seine erste Partie in der südamerikanischen Champions League, der Copa Libertadores, spielt der FC São Paulo erst am 28. Februar. Und die nationale Liga beginnt gar erst im Mai. Von einem halben Jahr Ausleihe blieben also nur vier Monate Spielzeit für Alberto, und keiner der Wettbewerbe wäre beendet, wenn Werder ihn zurückerwarten würde.

Ob die Führungsriege des Bundesligazweiten allerdings - abseits der immer wieder betonten fußballerischen Qualitäten des Mittelfeldspielers - ernsthaft darauf erpicht ist, Carlos Alberto wieder unter die eigenen Fittiche zu nehmen, darf angesichts der seltsamen Häufung von Krankheiten und Kapriolen bezweifelt werden. Zumal eine Allofs-Aussage nicht so recht ins Bild einer geplanten Rückholaktion passen will: Es sei eine reine Ausleihe, wobei man sich "im Laufe der Zeit über andere Dinge" unterhalten könne.

So wird Allofs morgen früh wohl die Daumen drücken, auf dass der Brasilianer ja nicht durchfällt beim Medizin-Check. Denn "noch ist", betonte Allofs gestern Abend, "nicht alles unter Dach und Fach".

Sorgen, dass der rebellische Alberto einmal mehr vor allem durch Undiszipliniertheiten auffallen könnte, hegt sein Kollege beim FC São Paulo übrigens nicht. Sportdirektor Marco Aurélio Cunha: "Er ist ja jetzt verheiratet - der wird schon ruhiger."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:04
Weser-Kurier 16.01.2008

Der große Traum des Dennis Diekmeier


Werder-Talent hofft auf den Sprung ins Profilager

Von Walter Gleitze

GÖTTINGEN·BREMEN. Patrick Kluivert, Fabian Ernst, Mike Hanke, Gerald Asamoah, Manuel Neuer - alle diese Fußball-Profis haben eines gemeinsam: Sie spielten als A-Junioren beim internationalen Hallen-Fußballturnier in Göttingen. In diese Reihe möchte sich irgendwann auch Dennis Diekmeier einreihen können.

Der gerade 18 Jahre jung gewordene Spieler holte mit Werder Bremen den diesjährigen Turniersieg beim Mister-Lady-Junior-Cup (siehe Amateurfußball-Szene rechts). Groß war bei Spielern und Verantwortlichen die Freude darüber, dass Werder nach den zweiten Plätzen in den Jahren 2000 und 2006 nun endlich den großen Sieger-Pokal mit an die Weser nehmen konnte.

Kaum wieder zurück in Bremen, heißt es für den U19-Nationalspieler schon wieder die Koffer packen. Denn ab dem kommenden Sonntag bis zum 30. Januar reist Diekmeier mit der deutschen Mannschaft und dessen Trainer Horst Hrubesch zu einem internationalen Turnier nach Katar. Der rechte Verteidiger ist mit sechs Länderspielen im U19-Team bereits einer der erfahrenen Spieler und hat mit bisher zwei Länderspieltoren nach dem Stuttgarter Manuel Fischer (13 Länderspiele, sechs Treffer) die zweitmeisten Tore des aktuellen DFB-Aufgebots erzielt - als Abwehrspieler wohlgemerkt.

Der Realschulabsolvent stammt aus Achim vor den Toren Bremens, hat aber inzwischen eine eigene Wohnung in der Hansestadt. "Seit meinem sechsten Lebensjahr träume ich davon, einmal Fußball-Profi zu werden", sagt Dennis Diekmeier, dessen Eltern ihn ebenso auf dem Weg dorthin unterstützen wie seine Freudin. "Natürlich stört es vor allem meine Freundin, dass ich häufiger unterwegs bin, aber sie hat dafür großes Verständnis", meint der Werder-Spieler. Er hat bereits die Option, in der kommenden Saison bei den Amateuren von Werder Bremen in der Regionalliga (oder auch 3. Liga) spielen zu können. Ein Jahr später, so hofft Diekmeier, soll dann der Sprung ins Profilager gelingen.

Diekmeier ist gelernter Stürmer. Damals war Thierry Henry sein Vorbild. Erst sein aktueller Trainer Mirko Votava funktionierte ihn zum Abwehrspieler um. Seinem Offensivdrang kommt er aber auch noch auf der rechten Verteidigerposition nach. "Ich liebe die Flankenläufe an der Außenlinie und schalte mich immer wieder gern in den Angriff ein", sagt der 18-Jährige, dessen Stärken in seiner Schnelligkeit und einem präzisen Schuss liegen. Ein Vorbild hat er nicht mehr - kann sein, dass er bald selbst Vorbild für Fußball-Knirpse ist.

Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:05
Kreiszeitung 16.01.2008

Werder schickt Alberto zurück nach Brasilien


Der Millionen-Einkauf wird an Sao Paulo ausgeliehen / Allofs glaubt an Rückkehr

von Björn Knips

BELEK Ist es ein letzter Versuch oder schon der Anfang vom Ende? Werder Bremen hat gestern Carlos Alberto, den im vergangenen Sommer mit 7,8-Millionen Euro teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, zurück nach Brasilien geschickt. Der 23-Jährige soll für ein halbes Jahr an den FC Sao Paulo ausgeliehen werden. Vorausgesetzt, er besteht dort den Medizincheck. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht: Aus Krankheitsgründen (Virusinfektion und Schilddrüsenüberfunktion) war Carlos Alberto vor einer Woche nicht mit ins Trainingslager nach Belek gereist und auch nicht fit genug für ein späteres Eintreffen geworden.

"Wir haben letzte Woche überlegt, wie es sinnvoll mit ihm weitergehen soll. Wir hatten auf eine schnelle Integration gehofft, aber nach seiner Nicht-Teilnahme am Trainingslager steht die Entscheidung, ihn nach Brasilien auszuleihen", erklärte Sportchef Klaus Allofs gestern Abend in Belek: "Wir hoffen, das hilft allen. Und wir hoffen nicht, ihn für immer verabschiedet zu haben. Denn ich bin weiter von seinen Qualitäten überzeugt. Er ist ein Wahnsinnsfußballer."

Doch in Bremen war davon höchstens mal etwas im Training zu sehen. Denn Alberto hatte sich nach nur wenigen Wochen nach einem Schwächeanfall in den Krankenstand verabschiedet. Offizielle Begründung: Schlafstörungen. Aber selbst als die behoben sein sollten, stieg die Leistungskurve des Dribbelkünstlers, der 2004 mit dem FC Porto die Champions League gewonnen hat, nicht an. Trainer Thomas Schaaf berief ihn nur selten in den Kader. Insgesamt brachte es Alberto in dieser Saison auf läppische 44 Bundesliga-Minuten sowie drei Einsätze im DFB-Pokal und in der Champions-League. Stattdessen sorgte er mit einem handfesten Streit im Training mit Boubacar Sanogo für Negativ-Schlagzeilen. Nicht erst seit diesem Vorfall ist er in weiten Teilen der Mannschaft unbeliebt.

Problematisch hatte sich schon Albertos Verpflichtung gestaltet. Wochenlang zogen sich die Verhandlungen zwischen Werder und dem abgebenen Club Corinthians sowie dem Finanzinvestor MSI, der die Rechte an Alberto besaß, hin. Bis heute ist unklar, wem die Ablösesumme von 7,8 Millionen Euro zusteht.

Werder ist dieses Geld jedenfalls los - und nicht nur das. So erklärte Sao-Paulo-Manager Marco Aurelio Cunha auf einer Pressekonferenz: "Wir bezahlen nur einen Teil seines Gehalts." Eine Ausleihgebühr dürfte demnach nicht fällig werden. Cunha teilte zudem mit: "Zunächst bleibt Alberto nur sechs Monate. Wir haben aber die Option, diese Ausleihe bis zum Jahresende zu verlängern."

Dem widersprach Allofs: "Er bleibt bis Juli und kehrt dann zurück. Wir hoffen, dass er dort auf die Beine kommt, um in Bremen einen Neuanfang zu starten." Eine in Brasilien kolportierte Kaufoption für den FC Sao Paulo existiere nicht. "Der Club ist nicht in der Lage, eine solche Ablösesumme zu stemmen", behauptete Allofs. Einen Verkauf an einen anderen Verein schloss er jedoch nicht aus: "Jetzt ist es eine reine Ausleihe. Im Laufe der Zeit muss man sich vielleicht auch über andere Dinge Gedanken machen."

Der Betroffene selbst soll die aktuelle Entwicklung begrüßen. "Nach diesem halben Jahr und den gesundheitlichen Problemen möchte ich schnell wieder fit werden. Ich denke, dass dies am schnellsten in meinem gewohnten brasilianischen Umfeld möglich sein wird und ich in Sao Paulo wieder Spielpraxis sammeln kann", lautet das von Werder verbreitete Statement des Brasilianers.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:05
Weser-Kurier 16.01.2008

Hoeneß: "Wir sind doch keine Geldscheißer"


BELEK/MARBELLA Uli Hoeneß bediente sich gestern in einer der unteren Schubladen des deutschen Sprachgebrauchs, um Fragen nach einem vorzeitigen Wechsel des Bremers Tim Borowski (Bild) zum FC Bayern zu beantworten. "Wir sind doch keine Geldscheißer", raunzte der Bayern-Manager im Trainingslager im spanischen Marbella. Allerdings ließ er sich durchaus eine Hintertür offen, den nach dieser Saison ablösefreien Nationalspieler schon in diesem Monat für eine entsprechende finanzielle Entschädigung an die Isar zu holen. "Momentan ist das überhaupt kein Thema", erklärte Hoeneß. "Momentan" - das bietet nun mal Raum für Spekulationen. Ähnlich hatte sich auch schon Werder-Sportchef Klaus Allofs im Trainingslager in Belek nach der Bekanntgabe des Wechsels geäußert: "Wir haben einen Vertrag mit Borowski, den gilt es von unserer Seite zu erfüllen. Wenn das von anderer Seite anders gewünscht wird, dann müsste man darüber reden. Aber die Initiative kann da nicht von uns ausgehen."

Einen Schnellschuss wird es sicher nicht geben. Alle Beteiligten werden abwarten, wie sich die Situation um Borowski entwickelt. Entscheidend ist dabei auch: Wie wird Borowski in Bremen empfangen, droht ihm ein unerträglicher Spießrutenlauf bei den Fans? Davon ist derzeit eher nicht auszugehen. So hatten die Werder-Anhänger vor Ort in Belek die Nachricht von Borowskis Wechsel zwar überrascht, aber keineswegs erzürnt zur Kenntnis genommen.

Außerdem: Bei den Verletzungssorgen sowie dem Abgang von Carlos Alberto kann es sich Werder eigentlich nicht leisten, einen Tim Borowski jetzt schon ziehen zu lassen - und das auch noch zum ärgsten Titelrivalen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/01/2008 19:06
Kreiszeitung 16.01.2008

Wie sich ein Training verändert . . .


Werder-Coach Schaaf setzt viel mehr auf Individualität / Ziel: Automatismen, um Zeit zu gewinnen

BELEK Seit fast neun Jahren ist Thomas Schaaf schon Chefcoach bei Werder. Eine Erfolgsgeschichte. Und eine absolute Seltenheit im schnelllebigen Fußball-Geschäft. Bei anderen Clubs wechseln in schöner Regelmäßigkeit die Übungsleiter, und damit auch das Trainingsprogramm. Bei Werder gibt es diese Veränderung auch, aber bei gleichbleibendem Personal. Wer Werders Einheiten in Belek beobachtet hat, dem fiel sofort auf: Das ist anders, das ist individueller als in der Vergangenheit.

"Wir haben noch mehr in Gruppen trainiert", bestätigt Schaaf: "Es geht darum, die Abstimmung in den einzelnen Mannschaftsteilen zu verbessern." Bestes Beispiel war die Gummiband-Übung für die Viererkette in der Abwehr (wir berichteten). Aber auch die Stürmer wurden gesondert im Zusammenspiel und im Abschluss geschult. Genauso das Mittelfeld. Viel Arbeit auch für die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Mathias Hönerbach, die alles andere als nur Hütchenaufsteller waren. "Der Weg geht generell hin zu mehr Spezialisierung", sagt Schaaf. Einen eigenen Trainer für die jeweiligen Mannschaftsteile, so wie es in anderen Sportarten praktiziert wird, hält er im Fußball allerdings für wenig sinnvoll, "weil bei uns im Wettkampf doch alle Mannschaftsteile immer gleichzeitig auf dem Platz stehen. Da geht keiner wie beim Handball beim Angriff vom Feld." Außerdem seien die Übergänge zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff extrem wichtig. "Da braucht man ein gutes Passspiel", erklärt Schaaf.

Ohnehin ist der 46-Jährige kein Freund davon, einen Spieler mit dem Stempel "Stürmer" oder "Innenverteidiger" zu versehen. Positionsveränderung seien im Spiel nun mal regelmäßig notwendig. Deshalb muss jeder Werder-Profi alle Bereiche kennen - und vor allem die Spielphilosophie des Trainers. Die ist bekanntlich sehr offensiv. Aber das alleine reicht nicht. Es gibt einen Schaafschen Grundgedanken, der sozusagen über allem steht: "Wir müssen Automatismen in unsere Handlungen bringen, um Zeit zu gewinnen." Was so einfach klingt, ist gerade in Zeiten, in denen das Tempo im Fußball enorm gestiegen ist, ganz schwierig. Aber eben auch entscheidend.

Besonders hilfreich ist dabei ein eingespieltes Team, eine Stammformation. Genau die fehlte Werder in der Hinrunde aufgrund von immer wieder neuen Ausfällen. Doch im Rückblick sieht das Schaaf gar nicht so negativ. "Wir mussten noch mehr auf Feinheiten achten und über die Anforderungen auf den einzelnen Positionen sprechen." Das habe geschult und die Entwicklung aller Beteiligten vorangetrieben - auch die des Trainers.

Nur bei einem setzt Schaaf weiterhin auf Altbewährtes: bei der Auswahl des Winterquartiers. Bereits zum achten Mal in Folge fand das Trainingslager in Belek statt. Und wieder waren die Bedingungen "optimal", wie Schaaf zufrieden feststellt. Eine Rückkehr im nächsten Jahr ist daher mehr als wahrscheinlich. Der Coach wird auch dann noch Thomas Schaaf heißen, sein Training sich aber möglicherweise wieder verändert haben.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:11
Weser-Kurier 17.01.2008

Gute Karten, schlechte Karten


In Werders Mittelfeld und Angriff wird es bei der Besetzung der Stammpositionen eng

BELEK. Belek hat wieder einmal keine Werder-Wünsche offen gelassen. Als Trainer Thomas Schaaf in seiner Trainingslager-Bilanz die Rahmenbedingungen für ein gelungenes Vorbereitungscamp durchging, fielen in der Bewertung durchweg positive Vokabeln: "Optimal. Super. Top-Qualität." Auch sportlich vermittelte der 46-Jährige Zufriedenheit, die Ziele seien erreicht worden. Als gelungen verbucht Schaaf auch die Rückkehr von Torsten Frings ins Mannschaftstraining - es ist einer der wichtigsten Pluspunkte in der Bilanz von Belek.

Das Tor

Pech für Christian Vander: Die Reise nach Belek hätte sich der Wiese-Ersatz auch schenken können. Eine hartnäckige fiebrige Erkältung hat ihm alle Chancen zunichte gemacht, in der Türkei handfeste Argumente für eine Vertragsverlängerung zu sammeln. "Christian hat’s ziemlich umgehauen", bedauerte Thomas Schaaf den Ausfall des 27-Jährigen. So kam der sechs Jahre jüngere U-23-Torsteher Nico Pellatz stärker als erwartet zum Zuge - und der sammelte prompt Pluspunkte. Nach seiner Einwechslung im Spiel gegen Schalke lieferte er 45 starke Minuten ab und klärte dabei gleich dreimal glänzend gegen Gelsenkirchener Angreifer. Auf Dauer könnte er eine Alternative für die Rolle hinter der unumstrittenen Nummer eins Tim Wiese werden.

Die Abwehr

Wenn etwas in den Testspielen deutlich wurde, dann dies: Die Bremer Abwehrformation steht auf tönernen Füßen. Was nichts mit der Qualität des vorhandenen Personals zu tun hat, sondern mit dessen Quantität speziell auf den Außenbahnen. Zurzeit sind nur Linksverteidiger Dusko Tosic und der zum Rechtsverteidiger umgeschulte Finne Petri Pasanen fit, vier potenzielle Spezialisten (Fritz, Owomoyela, Boenisch, Wome) befinden sich noch im Krankenstand.

Eine prekäre Situation, denn Schaaf hat im Falle eines weiteren Ausfalls keine echten Alternativen mehr. Stürmer Martin Harnik übte in zweien der drei Testspiele seine Ersatzrolle als Rechtsverteidiger, allerdings mit wechselndem Erfolg. So hatte der Deutsch-Österreicher im Spiel gegen den FC Schalke 04 allergrößte Probleme mit Gerald Asamoah. Auf der linken Seite ließ Werders Trainer vor allem Youngster Max Kruse antreten. Der 19-Jährige habe gezeigt, "dass sein Weg weiter nach vorne geht", bilanzierte Schaaf dessen Leistung mit einem dicken Lob - es ist als Ansporn für den jungen Mann zu verstehen, fleißig weiterzuarbeiten.

Das Mittelfeld

Die Aussagekraft der Testspiele im Trainingslager war eingeschränkt, wenn es ums Mittelfeld geht. Denn hier sollte sich bis zum Wiederbeginn der Bundesliga-Saison in zweieinhalb Wochen noch einiges tun: Diego und Torsten Frings stehen vor der Rückkehr in die Anfangsformation. Während Schaaf den kleinen Brasilianer bereits beim nächsten Test in Split am Freitag nächster Woche wieder einsetzen will, ist Frings in Belek nach monatelanger Pause endlich ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der erste Einsatz im Ernstfall ist nur noch eine Frage der Zeit.

Auf der Diego-Position nutzte Schaaf das Fehlen des Ausnahmefußballers für einen Test. Aaron Hunt spielte gegen den Zweitligisten SC Freiburg 69 Minuten lang hinter den Spitzen, gegen Saturn Ramenskoje war er die volle Zeit im Einsatz. Speziell der Auftritt gegen Freiburg gelang - den Umständen eines ersten Testspiels angemessen - zur Zufriedenheit. Die Partie gegen Ramenskoje dagegen blieb ein Muster ohne Wert, Thomas Schaaf nutzte sie, um vor allem den mitgereisten U-23-Spielern Einsatzzeiten zu gönnen.

Sobald Diego und Frings zurück sind, wird es wieder richtig eng im Bremer Mittelfeld. Daniel Jensen, Frank Baumann, Jurica Vranjes, Tim Borowski, Leon Andreasen - sie alle streiten dann um die beiden noch freien Plätze. Schlechte Karten dürfte Kapitän Baumann als Spezialist für die Position vor der Abwehr haben, die wieder an Frings fallen dürfte. Jensen hingegen gilt als gesetzt nach seinen Top-Leistungen der Hinrunde, Vranjes als ständige Option für die Startelf. Fraglich ist der Status von Borowski nach der jüngsten Bekanntgabe seines Wechsel zu den Bayern.

Der Sturm

Boubacar Sanogo, Hugo Almeida und Markus Rosenberg stehen für 19 der 42 Bremer Bundesliga-Tore in der Hinrunde. Hinter dem Trio folgen Ivan Klasnic und Martin Harnik als Alternativen. Aaron Hunt, dessen Verletzungsmisere beendet zu sein scheint, kämpft ebenfalls um einen Platz in der Abteilung Attacke: "Ich gehöre in diese Mannschaft." Und selbst auf John Jairo Mosquera, der im Sommer eigentlich nach Jena ausgeliehen werden sollte, hat Schaaf zuletzt gern zurückgegriffen.

Dass Werder im Angriff so vielseitig besetzt sein könnte, darauf hatte vor Saisonbeginn kaum jemand zu hoffen gewagt. Doch die unerwartete Rückkehr von Ivan Klasnic nach seiner Nierentransplantation und die Genesung von Hunt, den viele schon in der Sportinvalidität gesehen hatten, lassen in der Rückrunde viel Spielraum.

Einziges Manko: Zum Start in die zweite Saisonhälfte ist die Handlungsfähigkeit des Trainers zwangsläufig eingeschränkt. Sanogo spielt mit der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup in Ghana und Almeida wegen seines Platzverweises in Hannover keine Rolle. Beide sind - so die Elfenbeinküste nicht wider Erwarten frühzeitig scheitert - erst im dritten Rückrundenspiel wieder einsetzbar. Doch es stehen genügend Stürmer da, die in diese Lücken stoßen wollen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:11
Kreiszeitung 17.01.2008

"Er war kein Teil der Mannschaft"


Viele Werder-Profis nicht unglücklich über Albertos Abreise / Vorerst kein Ersatz geplant

Carlos Alberto galt als Außenseiter im Werder-Team. Mit seiner Art hatten viele Kollegen so ihre Probleme, deswegen sind sie über seinen Abschied nicht wirklich traurig.Foto: Lampe
BELEK Wirklich vermissen wird Carlos Alberto in Bremen wohl niemand. Aus Mannschaftskreisen war sogar eine gewisse Erleichterung zu vernehmen, dass der 23-Jährige zunächst bis Sommer an den FC Sao Paulo ausgeliehen wird. "Er ist ein verrückter Vogel, ein kleines Kind. Er ist uns ganz schön auf die Nerven gegangen", verriet ein Werder-Profi, der lieber nicht genannt werden wollte. Auch Torsten Frings ließ kein wirklich gutes Haar an dem Brasilianer: "Er hat es einfach nicht geschafft, ein Teil unserer Mannschaft zu werden. Dabei haben wir uns alle bemüht - besonders natürlich auch unsere Brasilianer. Es ist besser für ihn, dass er geht."

Noch ist das Ausleihgeschäft allerdings nicht unter Dach und Fach. Alberto absolvierte gestern in Sao Paulo den medizinischen Check - und erst wenn die Ergebnisse vorliegen, gibt’s die endgültige Entscheidung. Der brasilianische Spitzenclub ist allerdings überzeugt, dass der fünffache Nationalspieler den Test trotz seiner gesundheitlichen Probleme (Virusinfektion und Schilddrüsenüberfunktion) bestehen wird und hat bereits für morgen die offizielle Vorstellung des Neuzugangs angekündigt.

Laut Werder-Coach Thomas Schaaf haben sich "die Werte von Carlos gebessert". Den Verdacht, Albertos Krankheit sei nur vorgeschoben, wies der Coach auf dem Flughafen von Antalya kurz vor der Rückreise nach Bremen harsch zurück: "Wir verbreiten doch keine Lügengeschichten."

Aus Brasilien sickerte derweil durch, dass sich der FC Sao Paulo mit 70 000 Euro monatlich an Albertos Gehalt beteiligt. Den Rest - wahrscheinlich die andere Hälfte - muss Werder zahlen. Eine Ausleihgebühr gibt es nicht.

Auch das zeigt: Werder wollte das Sorgenkind unbedingt loswerden und nutzt Sao Paulo als Schaufenster für Kaufinteressenten. So meinte Clubchef Jürgen L. Born zum bisherigen Wertverlust des Brasilianers, der im Sommer mit 7,8 Millionen Euro der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte war: "Wenn er da einschlägt, dann ist er in zwei Monaten wieder beim alten Wert."

Offiziell will bei Werder allerdings niemand etwas von einer Verkaufsabsicht hören. "Es geht darum, ihn dort ans Spielen zu bringen. Wir sind von seinen fußballerischen Qualitäten weiterhin überzeugt", sagte Thomas Schaaf. Seine Hoffnung ist, dass sich alles noch zum Guten wendet und Alberto im Sommer einen Neustart in Bremen machen kann. Aber warum sollte Alberto ins kalte Deutschland zurückkehren, wenn’s ihm in der Heimat endlich wieder gut geht? "Ich weiß nicht, ob ein Spieler das so stehen lässt", appellierte Schaaf an Albertos Ehre: "Es wäre schön, wenn er den Wunsch hätte, sich hier zu beweisen."

Naldo und Diego haben das im Gegensatz zu ihrem Landsmann gemacht, gelten als die guten Beispiele für Werders Versuche mit südamerikanischen Spielern. Und sie fielen ihrem Landsmann gestern natürlich nicht in den Rücken, obwohl ihr Verhältnis zu ihm nur ganz normal sein soll, was bei Brasilianern in einem Team eher unüblich ist. "Carlos wird zurückkommen, weil er ein hervorragender Fußballer ist", sagte Naldo brav. Diego, der derzeit in Sao Paulo ein Reha-Programm absolviert, nahm Alberto gestern sogar vor Ort in Empfang und dann auch in Schutz: "Carlos hatte Anpassungsschwierigkeiten. So etwas kann passieren. Ich kenne das, weil es mir beim FC Porto ähnlich ging." Der Spielmacher flüchtete damals an die Weser - und schaffte hier seinen großen Durchbruch. Bei Alberto soll der FC Sao Paulo die Wende bringen. Ende Januar beginnt die regionale Meisterschaft. Die wirklich wichtigen Wettbewerbe starten erst später, auch deshalb will der Renommierclub Alberto bis Ende des Jahres behalten. Angeblich existiert dafür eine entsprechende Option. Werder-Sportchef Klaus Allofs dementiert das.

Kein Thema ist bei den Bremern bislang, einen Ersatz für Alberto in der Winterpause zu verpflichten. "Natürlich gehörte Alberto zu unseren Planungen - aber er sollte das i-Tüpfelchen sein", meinte Schaaf und ergänzte: "Es gibt derzeit nicht einen so interessanten Spieler auf dem Markt, den wir haben wollen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:12
Kreiszeitung 17.01.2008

Allofs schließt Abschied nicht aus


BREMEN Hat sich Klaus Allofs nur wieder einmal unglücklich geäußert oder denkt der Werder-Sportchef doch an einen Tapetenwechsel? "Die Gespräche mit Werder Bremen stehen für mich an erster Stelle. Es geht aber immer darum, was man für sich selbst als den richtigen Weg sieht. Deshalb ist das auch keine prinzipielle Absage an andere Vereine. Wenn man das dann als richtigen Schritt in der Karriere sehen würde, muss man es machen", sagte Allofs der "Westdeutschen Zeitung".

Schon Ende des vergangenen Jahres hatte Allofs mit einigen Aussagen in einem Interview den Eindruck erweckt, er wolle seinen 2009 auslaufenden Vertrag möglicherweise nicht verlängern. Damals wurde der 51-Jährige umgehend als Nachfolger von Bayern-Manager Uli Hoeneß gehandelt, der 2009 sein Amt niederlegen will.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:12
Kreiszeitung 17.01.2008

Mit Vollgas gegen die Unzufriedenheit


Leon Andreasen hofft auf mehr Einsätze in der Rückrunde.

BELEK Leon Andreasen ist vorsichtig geworden. Die Zeiten, in denen der Werder-Profi öffentlich mit einem Wechsel liebäugelte, sind vorbei. Geblieben ist jedoch die Unzufriedenheit mit seiner Situation in Bremen: "Ich habe schon viel Geduld gehabt. Aber ich bin hier in meinen über zwei Jahren nicht richtig reingekommen. Ich werde nicht sagen, dass ich weg will. Aber ich will natürlich spielen."

In der Hinrunde brachte es der 24-Jährige zwar immerhin auf 13 Einsätze in der Bundesliga und der Champions-League. Aber er stand dabei gerade einmal 461 Minuten auf dem Platz. Viel zu wenig für einen, der in der vergangenen Rückrunde als Leihgabe für den FSV Mainz 05 ganz groß auftrumpfte und Stammspieler war. "Eine tolle Zeit", erinnert sich Andreasen gerne an sein Mainzer Intermezzo. Da aber auch er den Bundesliga-Abstieg nicht verhindern konnte, musste der Mittelfeldspieler zurück nach Bremen. Unfreiwillig. Gerne hätte er seinen bis 2009 datierten Vertrag an der Weser aufgelöst und wäre zum stark interessierten FC Schalke 04 gewechselt. Doch die "Knappen" blitzten im Sommer bei Werder-Sportchef Klaus Allofs ebenso ab wie Hannover 96 im Dezember (wir berichteten). Aufgrund der Verletztenmisere konnten und können die Bremer nicht auf Andreasen verzichten.

"Mein Berater hat mir von dem Interesse von Hannover 96 berichtet", bestätigt Andreasen. Danach äußert er sich vage. "Ich mache mir keine Gedanken wegzugehen", behauptet er einerseits, gesteht andererseits aber auch: "Ich warte ab und gucke, was passiert."

Damit das aber nun niemand falsch versteht: Hängenlassen will sich Andreasen bei Werder keineswegs. Gleichzeitig übt er aber auch wohltuende Selbstkritik. "Natürlich hatte ich Pech mit Verletzungen und habe nicht so oft eine Chance bekommen, mich zu beweisen. Aber manchmal habe ich meine Chance auch einfach nicht genutzt. Das muss ich in Zukunft ändern."

Im Trainingslager zeigte er gute Ansätze, ragte bei den Testspielen allerdings auch nicht heraus. Beurteilen möchte der Däne seine Leistung nicht. "Das bringt doch nichts, entscheidend ist, was der Trainer denkt", sagt Andreasen: "Ich muss meine Arbeit machen und Gas geben." Zuletzt konnte er das wegen Sprunggelenksproblemen allerdings nicht. Doch Andreasen ist optimistisch: "Es ist schon nicht so schlimm."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:13
Kreiszeitung 17.01.2008

Diego fliegt am Dienstag nach Bremen


SAO PAULO (kni) Endlich auch mal eine gute Nachricht für Werder Bremen: "Ich fliege nächsten Dienstag nach Deutschland", verkündete Diego gestern in Sao Paulo. Dort lässt sich der Spielmacher seit Ende der Hinrunde beim brasilianischen Nationalmannschafts-Physiotherapeuten Luis Rosan wegen Leistenbeschwerden behandeln und absolviert ein Reha-Programm. Allerdings dämpfte der Brasilianer ein wenig die Vorfreude: "Ich fühle mich noch nicht zu 100 Prozent fit und brauche in Bremen noch ein bisschen Behandlung."

Ob er wie von Coach Thomas Schaaf geplant, am Freitag nach seiner Rückkehr das Testspiel in Split bestreiten kann, ließ Diego offen. Zum Pokalspiel am 28. Januar meinte der 22-Jährige in seiner typischen zurückhaltenen Art: "Ob ich spiele, liegt in der Hand des Trainers."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:13
Kreiszeitung 17.01.2008

Schweinsteiger ist ein Thema


BELEK Schlägt Werder Bremen nun zurück? Nach dem für Sommer angekündigten Wechsel von Tim Borowski zum FC Bayern könnten einige namhafte Spieler den umgekehrten Weg gehen. Auf die Frage, ob Bastian Schweinsteiger und Jan Schlaudraff ein Thema für Werder seien, antwortete Sportchef Klaus Allofs: "Das will ich nicht ausschließen. Aber es ist nicht so, dass es ein Spieler aus München sein muss." Außerdem hob er hervor, dass Schweinsteiger und Schlaudraff noch langfristig unter Vertrag stehen. Sie sind somit im Sommer nicht ablösefrei. Allerdings soll das Duo bei den Bayern zum Verkauf stehen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 18:13
Kreiszeitung 17.01.2008

Wiese wünscht mehr Defensive


BELEK Tim Wiese windet sich wie ein Aal. In seinem Gesicht ist deutlich zu erkennen, dass er nach den passenden Worten sucht. Nur nichts Falsches sagen, was missverstanden werden könnte. Aber dieser innere Konflikt ist auch schwer zu transportieren: Einerseits zählt nur der Mannschaftserfolg, andererseits empfinden Torhüter Gegentreffer als persönliche Niederlage. Bei Werder musste Wiese häufiger hinter sich greifen, als es bei Spitzenmannschaften üblich ist. Das wurmt ihn - und deshalb fordert er bei allem Lob für das attraktive Bremer Offensivspiel: "Ein bisschen defensiver wäre schon schön."

Die Fakten sprechen klar für Wieses vorsichtige Anregung. 24 Gegentore hat sich sein Team in der Bundesliga-Hinrunde eingefangen. Das ist weitaus mehr als die Konkurrenz in der Spitzengruppe. Bayern führt diese Statistik mit nur acht Gegentreffern an, gefolgt vom Hamburger SV (13), Bayer Leverkusen (16) und Schalke 04 (17). Selbst Aufsteiger Karlsruher SC (21) und Eintracht Frankfurt (23) bekamen in der Hinrunde weniger eingeschenkt als Werder. Wiese hält noch eine andere Statistik parat: "Wir haben die meisten Kontertore kassiert."

Im Trainingslager in Belek wurde bereits intensiv an der Verbesserung der Abwehr gearbeitet. Deshalb ist Wiese auch optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass wir uns weniger Tore fangen werden." Und das könnte, so der Keeper, auch der Schlüssel zur Meisterschaft sein: "Wenn wir hinten gefestigt sind, dann könnte es wirklich klappen."

Vor den Bayern hat er jedenfalls keine Angst. Auch nicht vor den berüchtigten Psycho-Spielchen der Münchner in der heißen Phase des Titelkampfs. "Die können uns nicht nervös machen", sagt er. Die Mannschaft lasse sich von nichts beeindrucken, auch nicht von Tim Borowskis Wechsel im Sommer zu den Bayern. "Natürlich haben wir darüber gesprochen, aber nicht lange", berichtet Wiese und lobt seinen Noch-Teamkollegen: "Tim hat es doch besser gemacht als damals Miroslav Klose. Der hat immer gesagt, ich weiß es noch nicht. Dann gab’s da noch dieses Geheimtreffen. Tim hat dagegen frühzeitig reinen Tisch gemacht - und das ist auch gut so."

Gut sei übrigens auch, dass es gestern wieder zurück nach Bremen ging. "Neun Tage Trainingslager reichen", seufzt Wiese. Dabei war es für den 26-Jährigen diesmal ein etwas anderer Türkei-Aufenthalt. "Wir haben weniger Torwarttraining gemacht als sonst", stellt er durchaus verwundert fest: "Aber das werden wir wohl zu Hause nachholen. Die Übungen mit der Mannschaft für Kraft und Schnelligkeit tun mir auch mal ganz gut."

Jedenfalls fühlt sich Wiese schon bestens vorbereitet für die Rückrunde und den Kampf um gleich drei Titel. "Einen will ich mindestens haben. Am liebsten die Meisterschale", verrät er. Dass er durch starke Leistungen noch eine Mini-Chance auf eine EM-Teilnahme hat, hält der Bremer für ausgeschlossen: "Das Thema habe ich schon lange abgehakt. Ich bin halt nicht der richtige Typ für die Nationalmannschaft."

Etwas anderes glaubt er aber dennoch, erreichen zu können: "Vielleicht werde ich ja mal der Rekordmann, mit den meisten Minuten ohne Gegentor." Aber dafür spielt er wohl beim falschen Club . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/01/2008 19:57
17.01.2008, 15:59 Uhr News

Voller Tatendrang: Frings-Comeback in Düsseldorf


Werder-Profi Torsten Frings wird am Samstag sein Comeback geben. Beim Blitzturnier um den Wintercup in Düsseldorf wird der Nationalspieler seine dreimonatige Verletzungspause beenden. Nach dem Training am Donnerstag sagte Frings: "Ich habe fast die komplette Vorbereitung mitgemacht und keine Probleme mehr. Ich werde am Samstag mein erstes Spiel machen. Das wird mein erster Einsatz seit langer Zeit und ich freue mich tierisch drauf. Dafür habe ich einen Monat trainiert und auch schon vor der Winterpause viel gearbeitet", so der 31-Jährige, der keinerlei Zweifel an einer erfolgreichen Rückkehr hat. "Ich mache mir keine Gedanken, dass etwas schief gehen könnte, hätte ich nur die kleinsten Bedenken, würde ich nicht auflaufen. Ich hätte auch schon früher fit sein können, aber ich wollte mir in Absprache mit den Trainern und den Ärzten Zeit lassen, weil wir durch die Winterpause auch die Zeit hatten. Ich bin sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist", so Frings zu WERDER.TV. Zuletzt stand der Mittelfeldspieler am 11. Spieltag (27.10.2007) gegen den FC Schalke 04 für Bremen auf dem Platz.

Werders Vize-Kapitän schaut entsprechend zuversichtlich auf die kommenden sportlichen Herausforderungen. "Das Team kann sehr viel erreichen, wir sind gut besetzt. Ich hoffe nur, dass wir in dieser Rückrunde etwas mehr Glück haben als im letzten Jahr. Da bin ich aber zuversichtlich, es herrscht jetzt mehr Ruhe im Verein."

Welchen Titel er am liebsten erreichen will, da legt sich Torsten Frings fest: "Ich werde lieber Deutscher Meister als UEFA-Cup-Sieger, weil wir dafür jeden Tag auf dem Trainingsplatz stehen. Dafür musst du jede Woche Leistung bringen und du hast nicht nur alle zwei, drei Wochen ein Spiel. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht auch den UEFA-Cup anstreben sollten. Wenn wir ihn gewinnen können, dann sollten wir das probieren. Das sind zwar viele Spiele, aber die Belastung ist mit unserem Kader auszuhalten."

Noch nicht im Kopf hat Frings die Europameisterschaft. Er geht aber davon aus, dort topfit auflaufen zu können. Seine Verletzung wird ihn nicht hindern. "Das ist noch soweit weg, darüber mache ich mir keine Gedanken. Vor der WM hatte ich einen Wadenbeinbruch und trotzdem habe ich ein gutes Turnier gespielt."

von Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:55
Kreiszeitung 18.01.2008

Andreasen vor Wechsel nach Fulham


BREMEN (kni) Der Werder-Kader wird immer kleiner: Nach Carlos Alberto (zum FC Sao Paulo) steht auch der Abschied von Leon Andreasen kurz bevor. Der FC Fulham will den dänischen Nationalspieler unbedingt verpflichten, die Verhandlungen der Engländer mit Werder laufen auf Hochtouren.

Die Bremer sind offenbar bereit, Andreasen eineinhalb Jahre vor Vertragsende ziehen zu lassen. Im Dezember hatte bereits Hannover 96 angeklopft, zog sich aber wegen der Höhe der geforderten Ablösesumme zurück. Vier Millionen Euro wollten die Bremer für den 24-Jährigen haben. Für Fulham scheint das kein Problem zu sein. Der Tabellenvorletzte der Premier League ist im Besitz des Milliardärs Mohamed Al Fayed.

Weder Andreasen noch sein Berater Ivan Benes wollten sich zum Angebot des FC Fulham äußern, sie dementierten es aber auch nicht. Werder-Sportchef Klaus Allofs war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Andreasen war im Sommer 2005 für 1,6 Millionen Euro von Aarhus GF an die Weser gewechselt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:56
Kreiszeitung 18.01.2008

Allofs - nächste Woche verhandelt Werder mit ihm


BREMEN (kni) Die Gelassenheit von Dr. Hubertus Hess-Grunewald war keineswegs gespielt. Denn der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Werder Bremen konnte in Sachen Vertragsverlängerung von Klaus Allofs Gutes vermelden: "Der Fahrplan ist mit Klaus Allofs längst verabredet. Nächste Woche setzen wir uns zusammen. Das wird kein unverbindliches Treffen, sondern ein konkretes Vertragsgespräch."

Deshalb störten Hess-Grunewald auch Allofs’ Aussagen in einem Interview mit der "Westdeutschen Zeitung" herzlich wenig. Dort hatte der Sportchef (Vertrag bis 2009) gesagt: "Die Gespräche mit Werder Bremen stehen für mich an erster Stelle. Es geht aber immer darum, was man für sich selbst als den richtigen Weg ansieht. Deshalb ist das auch keine prinzipielle Absage an andere Vereine." Für Hess-Grunewald eine durchaus nachvollziehbare Aussage. "Wenn er sagt ,Für mich gibt’s nur Werder’, dann würde er ja schon an seine Rente denken", meinte der Rechtsanwalt: "Entscheidend ist doch, dass wir sein erster Ansprechpartner sind. Ich bin jedenfalls guten Mutes. Wenn es passt, kann es ganz schnell gehen. Aber manche Details brauchen auch mal länger."

Die Probleme mit Carlos Alberto würden in den Verhandlungen keine Rolle spielen. Allofs und auch der Rest der Geschäftsführung würden in diesem Fall "volle Rückendeckung des Aufsichtsrats" genießen. Das Ausleihgeschäft mit dem FC Sao Paulo sei eine gute Lösung und eine große Chance. Denn abschreiben will Hess-Grunewald den Brasilianer noch nicht: "Es ist zu früh, von einem Flop zu sprechen. Carlos Alberto hat einen Vier-Jahres-Vertrag bei uns und war erst ein halbes Jahr hier. Ich erinnere nur an Ailton: Der war einst auch der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte und hat dann monatelang nur auf der Tribüne gesessen. Der Rest ist bekannt."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:57
Kreiszeitung 18.01.2008

Alberto besteht den Test


SAO PAULO (kni) Bei Werder war er das Sorgenkind, in Sao Paulo wird Carlos Alberto (Bild) dagegen schon gefeiert. "Er ist in einer besseren Verfassung als wir erwartet hatten", verkündete Marco Aurelio Cunha, der Manager des FC Sao Paulo, gestern auf der vereinseigenen Internetseite nach dem medizinischen Check des Werder-Profis. Das brasilianische Internetportal "sp-net" bezeichnete Alberto danach sofort "als großen Wurf für Sao Paulo".

Das Ausleihgeschäft dürfte mit dem erfolgreichen Test gesichert sein. Werder hofft, dass Alberto in seiner Heimat die gesundheitlichen Probleme überwinden und wieder zu alter Stärke zurückfinden wird. Im Sommer soll der 23-Jährige dann nach Bremen zurückkehren und einen Neuanfang starten. Schließlich steht der mit 7,8 Millionen Euro teuerste Transfer der Vereinsgeschichte bei Werder noch bis 2011 unter Vertrag. Wahrscheinlicher ist allerdings ein Verkauf des Brasilianers, der in Bremen überhaupt nicht zurechtkam.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:57
Kreiszeitung 18.01.2008

Fritz und Co. brauchen noch Zeit


BREMEN (kni) Im Trainingslager in Belek hatte Thomas Schaaf noch auf eine schnelle Rückkehr der verletzten und deshalb in Bremen gebliebenen Spieler gehofft. Doch ganz so flott werden Clemens Fritz, Patrick Owomoyela, Sebastian Boenisch, Pierre Wome und Peter Niemeyer (siehe Bericht unten) noch nicht wieder mit der Mannschaft trainieren. Gestern absolvierten die betroffenen Spieler eine Laufeinheit - und gaben danach Auskunft über ihren Zustand:

Clemens Fritz

"Es läuft alles nach Plan. Gestern konnte ich sogar schon mit Ball trainieren", frohlockte der Nationalspieler. In der Winterpause war er an beiden Leisten operiert worden. Doch ein wenig muss sich der 27-Jährige wohl noch gedulden. Seine Rückkehr ins Mannschaftstraining hat er erst in zwei, drei Wochen vorgesehen.

Patrick Owomoyela

Der Ex-Nationalspieler ist tatsächlich noch in Bremen. Seit einer gefühlten Ewigkeit hat Owomoyela schon nicht mehr mit der Mannschaft trainiert. Sein im Sommer erlittener Sehnenteilabriss im Oberschenkel wollte einfach nicht ausheilen. Erst seit Ende Dezember darf der 28-Jährige wieder Vollgas geben. Mit Erfolg. "Ich habe keine muskulären Defizite mehr, beide Beine sind wieder gleich stark", erklärte "Owo" und kündigte an: "Ich hoffe, diesen Monat wieder im Mannschaftstraining zu sein."

Sebastian Boenisch

Als der Neuzugang vom FC Schalke vor vier Tagen, drei Monate nach seiner Knieoperation, endlich mal wieder die Fußballschuhe anziehen durfte, "war das schon ein super Gefühl". Aber momentan darf Boenisch nur laufen. "Es ist schwer abzuschätzen, wann ich wieder richtig dabei sein werde", sagte der 20-Jährige.

Pierre Wome

Der Kameruner gehörte ebenfalls zur Laufgruppe, war aber für ein Statement zu schnell verschwunden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:58
Kreiszeitung 18.01.2008

Frings freut sich "tierisch" auf sein Comeback


Werder-Profi bestreitet morgen sein erstes Spiel nach drei Monaten Pause

Von Björn Knips

BREMEN Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. Gut gelaunt kündigte Torsten Frings gestern an: "Am Samstag beim Turnier in Düsseldorf werde ich mein erstes Spiel in diesem Jahr bestreiten - und darauf freue ich mich tierisch." Kein Wunder, denn sein letzter Einsatz im Werder-Trikot liegt drei Monate zurück.

In der Partie beim FC Schalke 04 war damals die im Sommer erlittene Knieverletzung wieder aufgebrochen. Es half nur noch Ruhe; für Frings war die Saison Ende Oktober schon wieder beendet, nachdem sie erst vier Wochen zuvor begonnen hatte.

"Ich habe jetzt keine Probleme mehr. Ich fühle mich gut, weil ich in Belek fast die komplette Vorbereitung mitgemacht habe", strahlte Frings. Gedanken an einen neuerlichen Rückschlag verbietet er sich und allen anderen. Seine volle Konzentration gilt der Rückrunde mit gleich drei Titelchancen. Sein Hauptziel: die Meisterschaft. "Das ist das Höchste, dafür stehe ich jeden Tag auf dem Trainingsplatz." Lediglich der Gewinn der Champions League sei noch eine Stufe höher, doch die ist für Werder nach dem Scheitern in der Gruppenphase unerreichbar. Dafür der UEFA-Cup. Aber der war für Werder vor einem Jahr trotz des Erreichens des Halbfinales wohl mehr Frust als Lust. Denn auch durch die zusätzlichen Spiele in diesem Wettbewerb verpasste Werder in der Bundesliga den großen Wurf. Diesmal soll das kein Problem sein, behauptete Frings: "Diese Belastung kann man aushalten."

Genauso wenig sollen die zahlreichen ungeklärten Personalien Einfluss auf die Leistungen haben. Während Tim Borowski seinen Wechsel im Sommer zu den Bayern bekanntgegeben hat, ist die Zukunft bei sechs anderen Bremern noch offen. "Davon abhängig zu machen, ob man Meister wird oder nicht, ist doch totaler Quatsch. Sonst würde es nirgends einen Meister geben, weil überall irgendwelche Verträge auslaufen", ereiferte sich Frings. Für den 31-Jährigen ist nur wichtig, dass sich alle so offen und ehrlich verhalten wie Kollege Borowski. "Dadurch haben wir jetzt Ruhe im Verein", meinte Frings und begrüßte in diesem Zusammenhang auch noch einmal das Ausleihen von Carlos Alberto: "Hier mal ein rüdes Foul, da mal eine Schlägerei - das ist nicht förderlich, um in der Mannschaft akzeptiert zu werden."

Apropos Akzeptanz: Trotz seiner fast komplett verpassten Hinrunde zweifelte Frings keine Sekunde an seiner EM-Teilnahme. "Ich muss mich nicht mehr beweisen, ich spüre da keinen besonderen Druck", sagte er und erinnerte an das Jahr 2006: "Damals hatte ich vor der WM einen Wadenbeinbruch und habe trotzdem eine gute WM gespielt. Ich brauche nicht so lange, um in Form zu kommen."

Eine weitere Bestätigung dieser These will er morgen beim Blitzturnier in Düsseldorf abgeben. Um 14 Uhr geht’s gegen Gastgeber Fortuna Düsseldorf. Das andere Halbfinale bestreiten Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Die Spielzeit beträgt 45 Minuten, alle Spiele werden live im WDR übertragen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:58
Kreiszeitung 18.01.2008

"Ich habe mich wie in einer Sackgasse gefühlt"


Niemeyer absolviert sein Reha-Programm in Düsseldorf

DÜSSELDORF (kni) Wenn der Werder-Tross heute in Düsseldorf eintrifft, um sich auf das morgige Blitzturnier vorzubereiten, dann ist Peter Niemeyer schon da. Denn seit fast drei Wochen absolviert der Werder-Profi dort sein Reha-Programm. "Ich hatte das Gefühl, dass ich in Bremen nicht weiterkomme. Ich musste einfach irgendetwas verändern", erklärt Niemeyer.

Eigentlich wollte der 24-Jährige längst wieder mit den Kollegen auf dem Platz stehen. Denn als er sich am 29. September im Spiel gegen Arminia Bielefeld verletzte, "haben mir die Ärzte gesagt, dass ich nur drei Wochen ausfallen würde". Doch es gab Komplikationen. Im Knochen hatte sich Blut gesammelt, schon bei leichter Belastung klagte Niemeyer über Schmerzen. Trotzdem war er immer voller Hoffnung, dass seine Leidenszeit bald vorbei sein wird, und kündigte deshalb auch mehrfach seine Rückkehr ins Mannschaftstraining an. "Das mache ich nicht mehr", hat er aus der Vergangenheit gelernt: "Ich habe mir Scheuklappen aufgesetzt und ziehe das hier jetzt einfach durch."

Düsseldorf hat er sich als "Kurort" ausgesucht, weil dort Bernd Restle arbeitet. Und den Physiotherapeuten der U 21-Nationalmannschaft kennt der Mittelfeldspieler schon länger. "Bei ihm habe ich gute Erfahrungen gemacht", sagt Niemeyer. In Bremen wollte er nicht bleiben: "Dreimal habe ich dort einen Anlauf unternommen, wieder fit zu werden, dreimal hat es nicht geklappt. Auch eine Athroskopie in München hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Das geht auch alles ganz schön auf die Psyche. Ich habe mich wie in einer Sackgasse gefühlt."

Der Ausweg hieß Düsseldorf. Selbst die Tatsache, dass er dort allein im Hotel ist, stört ihn nicht. "Da muss ich jetzt durch", sagt Niemeyer und ist guter Dinge: "Ich bin seit langem mal wieder schmerzfrei. Aber ich kann bislang nur laufen - mehr nicht. Wir gehen behutsam vor."

Heute gibt’s ein bisschen Abwechslung. Niemeyer wird die Mannschaft in Düsseldorf besuchen - und natürlich auch Teamarzt Dr. Götz Dimanski. Dann wird die weitere Vorgehensweise besprochen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:59
Weser-Kurier 18.01.2008

Saisonstart, zweiter Anlauf


Torsten Frings meldet sich für den Wintercup einsatzbereit und will anschließend in aller Ruhe Meister werden

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Morgen gibt es etwas zu gewinnen. Der Wintercup in Düsseldorf ist kein wirklich großer Titel, aber es ist einer, immerhin. Eine Art Vorgeschmack auf das, was Werder in den kommenden Monaten erreichen kann. Und Torsten Frings, der monatelang wegen einer Knieverletzung aussetzen musste, will zum Auftakt der Jagd nach Meisterschaft und/oder UEFA- sowie DFB-Pokal wieder dabei sein. Endlich.

"Ich freue mich tierisch darauf", sagt er. Denn in die Zuschauerrolle hat er sich diese Saison öfter versetzt gesehen, als ihm lieb war. Einen knappen Monat nur konnte er spielen, den Oktober über, dann setzte ihn die Verletzung, die er Ende Juli im Testspiel von Paderborn erlitten hatte, ein zweites Mal außer Gefecht. Nun ist er wieder fit, hat die Vorbereitung in Belek problemlos mitgemacht - und steht mit der Rückrunde vor so etwas wie seinem persönlichen Saisonstart.

Er hat sich viel vorgenommen für diese Halbserie. Als Fernziel steht die Europameisterschaft am Horizont, bei der er, schon einer der Hauptdarsteller des deutschen WM-Sommermärchens von 2006, wieder eine Hauptrolle spielen will. Dass er fast die gesamte Hinrunde verpasst hat, sieht er dabei nicht als Hinderungsgrund. "Vor der WM hatte ich mir das Wadenbein gebrochen - und habe dann trotzdem ein gutes Turnier gespielt", sagt Frings, "ich muss nichts mehr beweisen."

Wichtiger ist ihm ohnehin erst einmal das Nahziel: die Rückrunde mit Werder. Und damit die Aussicht auf jene drei Titel. Welcher es nach dem Willen des 31-Jährigen am Ende werden soll, ist klar: die Meisterschaft. "Etwas Höheres gibt es nicht", sagt er, "außer vielleicht die Champions League." Mit der kann es bekanntermaßen diese Saison schon mal nichts mehr werden, also hat er ein klar definiertes Werteschema: UEFA-und DFB-Pokal sind auch was Feines, aber die Meisterschale ist das, "wofür man jeden Tag auf dem Trainingsplatz steht".

Womit sich vor dieser Rückrunde die Parallelen zur Vorsaison aufdrängen. Auch im Januar 2007 standen die Werderaner, als Tabellenführer in die Winterpause gegangen, bei Rückrundenbeginn tagtäglich auf dem Trainingsplatz - und im Sommer dennoch mit leeren Händen da. Ohne Meisterschale, ohne UEFA-Pokal und, nach anhaltenden Querelen, schließlich auch ohne Miroslav Klose.

Jetzt, ein Jahr später, sind sie punktgleich mit dem Tabellenführer Bayern (samt Klose) in die Winterpause gegangen, und wollen es im nächsten Anlauf besser machen. Wie das gehen soll? Frings, der Leitwolf, hatte seine Strategie bereits im Sommertrainingslager auf Norderney formuliert: weniger übereinander reden, dafür mehr miteinander Fußball spielen. Eine Art Unruhe-Vermeidungsstrategie, damit solche Störfeuer wie einst um Klose - und zeitweise auch ihn selbst - gar nicht erst wieder entstehen würden. Und bei der ist er geblieben.

So will Frings die Unruhe, die es seit Beginn dieser Woche um die Personalien Tim Borowski und Carlos Alberto gegeben hat, auch nicht als solche verstanden wissen. Werders Sorgenfall aus (und jetzt wieder in) Brasilien habe schon allein deshalb nicht für Unruhe innerhalb der Mannschaft sorgen können, "weil er ja kaum mal bei uns auf dem Platz war". Er hält Alberto nach wie vor für einen "sensationell guten Fußballer", der sich in Bremen allerdings zu sehr selbst im Weg stand. "Er hat es nicht geschafft, ein Teil der Mannschaft zu werden, obwohl wir uns sehr bemüht haben", sagt Frings. "Aber rüde Fouls und Schlägereien sind auch nicht gerade die Sachen, die dazu beitragen, dass man akzeptiert wird."

Was er akzeptieren kann, ist die Entscheidung von Borowski, ab der kommenden Saison für Bayern München zu spielen. "Er steht dazu - und ich finde es gut, dass er es so früh bekannt gegeben hat", sagt Frings. Weil eins jetzt gar nicht mehr aufkommen kann: Unruhe im Zusammenhang mit dem Rätselraten um die sportliche Zukunft seines Mittelfeldkollegen. Dass es sich in dieser Beziehung angesichts einer ganzen Reihe von weiteren offenen Personalien - darunter Daniel Jensen, Jurica Vranjes, Ivan Klasnic, Petri Pasanen und Pierre Wome - allenfalls um eine vorübergehende Ruhe handeln dürfte, wischt Frings beiseite. "Verträge laufen immer aus, bei jedem Verein. Es davon abhängig zu machen, ob man einen Titel holt, ist doch Schwachsinn", sagt er. "Dann dürfte ja keiner Meister werden."Und das will er schließlich. In aller Ruhe.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:59
Weser-Kurier 18.01.2008

Schon morgen für São Paulo am Ball?


Von Oliver Matiszick und Daniel Martinez

BREMEN·SÃO PAULO. Die Frage nach der mittelfristigen sportlichen Heimat von Carlos Alberto war gestern am frühen Abend noch nicht abschließend geklärt. Das Ergebnis des medizinischen Tests beim FC São Paulo, an den Werder den Mittelfeldspieler für zunächst ein halbes Jahr ausleihen will (wir berichteten), lag noch nicht vor - weshalb Klaus Allofs auch noch keinen Vollzug melden konnte. "Ich weiß noch nicht, ob die Ärzte grünes Licht gegeben haben. Wir warten darauf, dass die Verträge unterschrieben sind", sagte Bremens Sportdirektor.

Das, was unterdessen aus Brasilien an Nachrichten über den Atlantik schwappte, ließ allerdings wenig Zweifel daran, dass es sich bei der Unterzeichnung nur noch um eine Formalie handeln dürfte. Gestern Vormittag absolvierte Alberto zunächst einen medizinischen Check, am Nachmittag folgte dann noch ein Fitnesstest. Die Eindrücke, die Marco Aurélio Cunha, Vorstandsmitglied beim FC São Paulo, dabei gewonnen hatte und schon mal gegenüber brasilianischen Medien kundtat, haben jedoch wenig mit jenem dauermaladen Carlos Alberto zu tun, den man in den vergangenen Monaten auf dem Bremer Trainingsgelände sehen konnte.

Der körperliche Zustand des Spielers sei "sehr gut" und "viel besser" als man nach den Berichten aus Deutschland erwartet habe. Alberto selbst schätzte gegenüber Journalisten, er benötige "maximal 20 Tage, um wieder bei 100 Prozent zu sein". So wird auch angenommen, dass der FC São Paulo ihn morgen nicht nur offiziell als Neuzugang auf Leihbasis vorstellen, sondern am gleichen Tag auch schon in einem Freundschaftsspiel gegen einen Stadtrivalen einsetzen will.

Zudem erhielten die Spekulationen neue Nahrung, dass sich Albertos Aufenthalt in Brasilien keineswegs auf nur ein halbes Jahr beschränken soll. São Paulos Vereinspräsident Juvenal Juvencio soll bereits davon gesprochen haben, er sei "fast sicher", dass der Werderaner bis Dezember beim FC São Paulo bleibe.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/01/2008 15:59
Weser-Kurier 18.01.2008

Nein zum Schaufenster


(MAO). Auszuschließen ist im Fußball bekanntlich so gut wie nichts. Nicht einmal, dass zur Abwechslung auch einmal ein Spieler die Gegenspur auf der doch arg einseitig in Nord-Süd-Richtung befahrenen Transferstrecke benutzt und vom FC Bayern nach Bremen kommt. Würde Klaus Allofs nicht an diese Möglichkeit glauben, könnte er seinen Beruf als Werder-Sportdirektor direkt aufgeben. So mochte er es, vom "kicker" auf potenzielle Wechselkandidaten wie Bastian Schweinsteiger und Jan Schlaudraff angesprochen, natürlich "nicht ausschließen". Und löste damit gestern prompt einigen Wirbel aus.

Was insofern nachvollziehbar ist, als dass in Werders Mittelfeld im Sommer nach dem anstehenden Wechsel von Tim Borowski - eben zu den Bayern - sowie der äußerst fraglichen Rückkehr von Carlos Alberto (siehe Bericht unten) schon mal ein bis zwei Planstellen neu zu besetzen wären. Bei den Münchnern wiederum drohen Mittelfeldkraft Schweinsteiger künftig endgültig die Felle davonzuschwimmen - womit es ihm immerhin noch einen Tick besser geht als dem einst auch von Werder umworbenen Schlaudraff, der noch nie eine Rolle in der Mannschaft gespielt hat. Und: Am Ende des Bayern-Trainingslagers von Marbella erklärte Manager Uli Hoeneß die beiden gestern nur für die laufende Winter-Transferperiode für unverkäuflich - nicht aber im Sommer. "Was dann ist, kann ich noch nicht sagen", sagte Hoeneß, "jetzt sind alle im Schaufenster."

Dass er nun wie ein heißer Interessent dasteht, der sich an diesem Schaufenster die Nase platt drückt, erstaunte Allofs dann doch ein wenig. "Wir suchen die für uns geeigneten Spieler", sagte er, "aber das muss keiner aus München sein. Und es war nicht speziell auf die beiden bezogen." Zumal Schweinsteiger noch bis 2009, Schlaudraff noch bis 2010 vertraglich an den FC Bayern gebunden sind - und in diesem Sommer entsprechend Ablösessumme kosten würden. Weshalb Allofs den Interpretationsspielraum von "nicht auszuschließen" dann doch noch etwas enger eingrenzte. "Also sage ich: Nein."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/01/2008 19:21
19.01.2008, 14:58 Uhr News

1:3 gegen Düsseldorf: Werder verliert Wintercup-Auftakt


Werder hat sich beim Wintercup in der Düsseldorfer LTU-Arena als guter Gast erwiesen und der Fortuna den Einzug ins Finale des Blitzturniers ermöglicht. Die sehr engagierten Gastgeber gewannen eine interessante Partie nach 45 Minuten mit 3:1. Axel Lawaree erzielte in der 18. Minute aus Abseitsposition das 1:0, Christian Erwig erhöhte bald darauf auf 2:0 (25.). Nach Tim Borowskis Anschlusstreffer in Minute 28 gewann Werder endlich die Oberhand über das Spiel, kam aber kaum zu guten Chancen. Per Konter sorgte Fortuna dann für den Endstand, mit dem Schlusspfiff traf erneut Christian Erwig.

Keine Experimente bei Werder, trotzdem keine Sicherheit

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf verzichtete eineinhalb Wochen vor dem Rückrundenstart auf Experimente und stellte eine Pflichtspiel-reife Elf auf. Torsten Frings feierte drei Monate nach seinem letzten Spiel auf Schalke sein Comeback, Aaron Hunt vertrat Diego an der Spitze der Raute. Dieses Team ging gelassen ins Spiel, im Gegensatz dazu pushte sich der Gastgeber aus Düsseldorf schon in den ersten Minuten mit aggressiver Zweikampfführung, vor allem im Mittelfeld. So erarbeiteten sie sich auch die ersten Möglichkeiten: Naldo und Per Mertesacker klärten mit vereinten Kräften nach fünf Minuten, in der 12. Minute war Tim Wiese erstmals gefordert – er boxte eine von Naldo abgefälschte Flanke von rechts zur Ecke.

Das Vorpreschen der Fortunen gegen bis dahin ideenlose Bremer war kein Zufall. Schon in der 14. Minute kamen sie zur nächsten großen Chance. Ein Ballverlust von Tim Borowski hatte ein 3:2-Überzahlspiel für den Regionalligisten zur Folge, Axel Lawaree verpasste zwar Cebes Flanke, gegen Christian Erwig musste Mertesacker aber in höchster Not dazwischen gehen. Auf der anderen Seite gaben Ivan Klasnic und Markus Rosenberg die ersten Torschüsse der Grün-Weißen ab, Michael Melka hielt aber jeweils sicher. Nach diesem Intermezzo war wieder Düsseldorf dran, diesmal erfolgreich. Wieder geriet Werders Abwehr in eine Unterzahlsituation, wieder flankte Cebe von rechts in die Mitte, hier aber kam Lawaree an den Ball und köpfte aus Nahdistanz ein (18.). Allerdings: Sowohl der Pass auf Cebe als auch die Flanke auf den Torschützen erfolgten wohl in einer Abseitsstellung.

Spätes Aufwachen, wenige Möglichkeiten

Dennoch: Die eng gestaffelte Defensive der Elf von Norbert Meier machte einen sichereren Eindruck als Werders Abwehrverbund, kam gegen weiter zu umständliche Bremer kaum in Gefahr. Im Gegenteil, es ging weiter munter nach vorn. Diesmal über links: Lambertz ließ an der Mittellinie Mertesacker ins Leere grätschen, passte klug auf Lawaree, dessen Schuss konnte Tim Wiese zwar abwehren, unglücklicherweise aber nach vorn, wo Erwig sich bedankte und ins leere Tor einschob (25.). Nun schien ein Ruck durch die Bremer zu gehen, schon drei Minuten später erzielte Tim Borowski aus 12 Metern halblinker Position trocken den Anschlusstreffer, vorausgegangen war eine Zufallsproduktion von Tošić und Jensen. Das Ergebnis kratzte aber weiter die Bremer Ehre, Werder übernahm komplett die Kontrolle über das Spiel. Aaron Hunt wurde nach seinem Eindringen in den Strafraum mit fragwürdigen Methoden vom Ball getrennt (30.), Borowskis Schuss wurde noch vor der Linie geklärt (33.) und auch Klasnic hatte bei seinem Abschluss kein Glück, wurde von zwei Verteidigern abgeblockt (42.).

Alles Streben half nichts, der Bundesliga-Zweite musste sogar noch das dritte Gegentor vom Regionalliga-Sechsten hinnehmen. Der ganz starke Cebe nutzte einen Frings-Lapsus und spielte klug auf Erwig, der mit der letzten Aktion des Spiels per Lupfer Tim Wiese zum Endstand überwand.

von Enrico Bach



Fortuna Düsseldorf: Melka – Palikuca, Heeren, Cakir, de Cock – Anfang, Cebe, Lambertz, Hampel – Erwig, Lawaree

Werder Bremen: Wiese – Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tošić – Frings, Jensen, Borowski, Hunt – Klasnic, Rosenberg

Tore: 1:0 Lawaree (18.), 2:0 Erwig (25.), 2:1 Borowski (28.), 3:1 Erwig (45.)

gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

LTU-Arena: ca. 20.000 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/01/2008 19:23
19.01.2008, 16:56 Uhr News

Versöhnliches im Kleinen Finale: 2:1 gegen Leverkusen


Nach dem verlorenen Auftakt gegen Düsseldorf hat Werder den Wintercup in Düsseldorf ansprechend beendet und das Spiel um Platz 3 gegen Bayer Leverkusen mit 2:1 gewonnen. Werder geriet zwar schon in der 2. Minute in Rückstand, schlug aber durch Hugo Almeida sofort zurück (4.). Es entwickelte sich danach ein nicht ganz so turbulentes Spiel wie in den Partien zuvor, Bayer hatte ja seinen Auftakt gegen Dortmund mit 0:5 verloren. Gegen Bremen kassierte das Skibbe-Team nur noch einen Treffer, Tim Borowski traf nach tollem Zuspiel von Jurica Vranjes zum 2:1 (20.). Ohne viel Aufhebens brachten die Grün-Weißen das Ergebnis über die Zeit und errangen so den Bronze-Rang dieses Vorbereitungs-Turniers.

Viel Wirbel in der Werder-Formation

In der Startelf gab es im zweiten Auftritt folgende Neuerungen: Max Kruse, spielte statt Dusko Tošić Linksverteidiger, im Mittelfeld durften sich Jurica Vranjes für Aaron Hunt und Frank Baumann statt Torsten Frings präsentieren, im Sturm nahm Hugo Almeida den Platz von Ivan Klasnic ein. Kaum neu sortiert, wurde das Team schon kurz nach Anpfiff weiter durcheinander gewirbelt. War eben noch Daniel Jensen allein vor dem Strafraum in großem Stil von Sascha Dum abgegrätscht worden, erarbeitete sich Bayer sofort schnörkellos die erste Großchance: Ein weiter Ball aus der Abwehr konnte von Stefan Kießling per Kopf gegen Naldo verlängert werden. Plötzlich stand Per Mertesacker im Eins-gegen-Eins mit Arturo Vidal, der Chilene ließ sich von ihm nicht aufhalten, umdribbelte auch noch Tim Wiese und schob zum 1:0 ein (2.). Doch schon im Gegenzug verschaffte sich Werder selbst eine Überzahl vor dem gegnerischen Strafraum: Mit Übersicht setzte Tim Borowski Hugo Almeida ein, der ließ sich vom lange stehen bleibenden Keeper Fabian Giefer nicht aus der Ruhe bringen ließ und glich mit links zum 1:1 aus (4.).

Dieser Auftakt hielt die Hallenturnier-Stimmung, die mit neun Toren in den ersten beiden Spielen aufgekommen war, aufrecht – beide Teams gruppierten sich wechselweise vor den Strafräumen, ohne viel Ballsichern im Mittelfeld. Die Frequenz der Torszenen nahm aber deutlich ab, bis auf einen Rolfes-Schuss, der Wiese einige Mühe bereitete (8.), war erstmal Ruhe. Auf der Gegenseite konnte Rosenberg aus einem Giefer-Fehler nach Flanke von Pasanen kein Kapital schlagen (15.). Werder nahm das Heft des Handelns nun klar in die Hand, unterstützt von einer weit vorn agierenden Abwehrreihe, die die Leverkusener Bemühungen weitgehend (im Abseits) erstickte. Die nächste Werder-Chance brachte dann schon die Entscheidung. Jurica Vranjes spielte von der rechten Außenlinie einen Sahnepass an drei Verteidigern vorbei auf Tim Borowski, der ein Abspiel antäuschte, dann aber vom Fünfmeterraum aus per Tunnel selbst zum 2:1 traf (20.).

Letzte Chance und einige Auffälligkeiten

Fünf Minuten später waren wieder Sascha Dums Grätschkünste gefragt, diesmal stoppte er Martin Harnik allein im Strafraum. In der gleichen Minute kam auch Bayer mal wieder zu einer Möglichkeit, nach Konter über Barnetta kam Kießling gegen Mertesacker zum Abschluss, Wiese war im kurzen Eck auf dem Posten. Das war auch schon die letzte gute Möglichkeit des Kleinen Finales. Danach fielen nur noch auf: 1. teilweise überharte Grätschen der Leverkusener, 2. ein sehr agiler und kreativer Hugo Almeida (toller Doppelpass mit Borowski in der 27. Minute) und 3. ambitionierte, aber harmlose Schussversuche von Mertesacker (per Kopf, 33.), Vranjes (per Volley, 38.), Bayers Kurdov (per Fernschuss an die Toraufhängung, 40.) und Jensen (per Schlenzer, 42.).

Ein nicht besonders aufregendes Spiel um Platz 3 nahm also mit einem Werder-Sieg ein Ende. Nicht unwichtig auch die Gewissheit, im "Halbfinale" gegen den Turniersieger gescheitert zu sein – Fortuna Düsseldorf entschied das Endspiel gegen Borussia Dortmund mit 1:0 für sich.

von Enrico Bach


Bayer Leverkusen: Giefer – Castro, Reinartz, Callsen-Bracker, Dum – Barnetta, Rolfes, Faty, Sukuta-Pasu – Vidal, Kießling (26. Kurdov)

Werder Bremen: Wiese – Kruse, Naldo, Mertesacker, Pasanen – Baumann, Vranjes, Jensen, Borowski – Hugo Almeida, Rosenberg (20. Harnik)

Tore: 1:0 Vidal (2.), 1:1 Hugo Almeida (4.), 1:2 Borowski (20.)

gelbe Karten: Faty, Reinartz

Schiedsrichter: Christian Fischer (Herne)

LTU Arena: 20.000 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:54
Kreiszeitung 21.01.2008

Check bestanden, aber die Clubs streiten noch


BREMEN/LONDON (csa) Die Vereine streiten noch darum, wie die rund vier Millionen Euro Ablöse von einem Konto auf das andere kommen. Währenddessen hat Leon Andreasen schon damit begonnen, sich beim FC Fulham einzugewöhnen. Am Samstag absolvierte der Däne, der bei Werder Bremen keine Chance mehr für sich sah, bereits die sportmedizinische Untersuchung. "Ich habe alles bestanden, zwischen mir und Fulham ist damit alles klar", teilte Andreasen gestern mit.

Nach dem Gesundheits-check hatte er sich noch die zweite Halbzeit des Spiels seines neuen Teams gegen Arsenal London angeschaut. Und obwohl Fulham, der Vorletzte der Premier League, gegen den Tabellenzweiten chancenlos war und 0:3 verlor, zeigte sich Andreasen beeindruckt. "Die Mannschaft ist stark besetzt. Ich werde auch hier um meinen Platz kämpfen müssen", meinte er. Aber das hat er ja so gewollt: eine neue Herausforderung, nachdem ihm die in Bremen zu groß erschien.

Beim FC Fulham erhält Andreasen einen Dreijahresvertrag. Nach dem norwegischen Verteidiger Brede Hangeland (FC Kopenhagen) wird er der zweite Neuzugang beim Londoner Club werden. Vorausgesetzt, Werder und Fulham räumen auch die letzten Hindernisse aus dem Weg. Noch immer gibt es Streit um die Zahlungsmodalitäten. "Der Vorschlag von Fulham ist für uns nicht akzeptabel", erklärte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs, blieb weitere Erläuterungen aber schuldig. Dass der Transfer noch scheitern könnte, glaubt Allofs indes nicht: "Ich hoffe, dass die Berater des Spielers auf Fulham einwirken und die Dinge so geregelt werden, wie wir uns das wünschen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:54
Kreiszeitung 21.01.2008

Owomoyela: Bald zurück


BREMEN Nach einer gefühlten Ewigkeit soll Patrick Owomoyela in dieser Woche sein Trainings-Comeback geben. Der 28-Jährige hat in der laufenden Saison wegen einer Oberschenkelverletzung kein einiziges Spiel bestritten. Auch Pierre Wome wird vermutlich in den nächsten Tagen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:55
Kreiszeitung 21.01.2008

Jensen: Neue Interessenten


BREMEN Ist Werder Bremen bald "Dänen-freie" Zone? In Leon Andreasen hat der erste die Hansestadt schon verlassen. Und auch mit Daniel Jensen scheint es Probleme bei der angestrebten Vertragsverlängerung zu geben. Jensens Berater Lars Houmann Mikkelsen berichtet zwar von "guten Gesprächen" mit den Bremern, verrät beiläufig aber auch, dass es "großes Interesse aus interessanten Ligen" an seinem Klienten gibt. Sprich: Aus Spanien und England. Bislang war nur Olympiakos Piräus als Bremer Nebenbuhler in Erscheinung getreten. Doch Griechenland gehört gewiss nicht in die Kategorie "interessante Liga".
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:55
Kreiszeitung 21.01.2008

Sorge um die Gehirnzellen


BREMEN Es hat ihn mal wieder erwischt: Per Mertesacker verließ Düsseldorf am Samstag mit einer stattlichen Schwellung am rechten Auge und einem Brummschädel. Zwar hatte sich "Merte" bei dem Zusammenprall mit Leverkusens Stefan Reinarzt keine ernsthaften Gesichtsverletzungen zugezogen, doch auch die kleinen Blessuren nerven. Mertesacker unkte: "Es ist ein Graus, in so jungen Jahren schon so viele Kopfverletzungen gehabt zu haben. Ich hoffe, dass seit dem Abi noch ein paar Gehirnzellen überlebt haben . . ."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:56
Kreiszeitung 21.01.2008

Das Warten auf Diego hat morgen ein Ende


BREMEN (csa) Die Defizite beim Blitzturnier in Düsseldorf waren vielfältig - aber eines könnte ab morgen behoben sein. Denn die Rückkehr von Spielmacher Diego verspricht eine sofortige Anhebung des spielerischen Niveaus. Bisher hat der 22-jährige Regisseur wegen einer Leistenverletzung die Rückrunden-Vorbereitung verpasst. In Brasilien arbeitete er quasi in Eigenregie mit den Physiotherapeuten der "Selecao" an seiner Fitness. Doch die Zeit in der Heimat läuft ab. Diego will - so hat er es selbst verkündet - morgen wieder in Bremen eintreffen. Um am Freitag im Test beim kroatischen Erstligisten Hajduk Split ins Geschehen einzugreifen.

So ist es vorgesehen. Und so wird es wohl auch kommen. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs bestätigt jedenfalls: "Nach dem, was uns bisher an Meldungen aus Brasilien erreicht hat, ist Diego in guter Verfassung." Und wenn der Spielmacher fit sei, werde er in Split auch auflaufen, erklärte Trainer Thomas Schaaf.

Logisch, denn die Zeit drängt. Der Trip nach Kroatien wird gewissermaßen zum Intensivkurs für alle, bietet die Partie doch die letzte Möglichkeit, sich die Abstimmung und den Feinschliff für die DFB-Pokalpartie vier Tage später bei Borussia Dortmund zu holen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:56
Kreiszeitung 21.01.2008

Schwach, aber zufrieden


Torsten Frings ist zurück / Echter Härtetest Freitag in Split

BREMEN (csa) Sein Comeback auf dem Platz war - vorsichtig formuliert - eher von mäßiger Qualität gewesen. Torsten Frings hatte bei der 1:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf das erste Mal seit dem 27. Oktober 2007 wieder in einem Fußballspiel mitgewirkt. Dass dabei noch nicht alles nach Wunsch und er selbst höchstens mit halber Kraft lief, ist nach einer so langen Wettkampfpause nachvollziehbar. Entsprechend unaufgeregt kommentierte der Werder-Leitwolf die eigene Leistung. "Mit meinem Bein ist alles in Ordnung - und das ist die Hauptsache", sagte der 31-Jährige, der wegen zwei Knieverletzungen fast die komplette Hinrunde verpasst hatte.

Nun ist er wieder zurück, wenn auch noch nicht in Top-Form. Doch die wird kommen, da sind sich bei Werder alle Beteiligten sicher. Trainer Thomas Schaaf sieht Frings voll im Zeitplan. "Das Ziel war es, ihn im Trainingslager so weit zu bringen, wie er es jetzt ist. Im Spiel war alles okay", erklärte der Bremer Coach, der seinen Mittelfeld-antreiber beim Blitzturnier in Düsseldorf nur einmal aufbot. Das zweite Match gegen Bayer Leverkusen betrachtete Frings von der Bank aus. "Wir wollten ihn nicht überstrapazieren", begründete Schaaf.

Beim Testspiel in Split am Freitag, der letzten Nagelprobe vor dem DFB-Pokalspiel am 29. Januar in Dortmund, wird Torsten Frings aber gewiss länger als nur 45 Minuten zum Einsatz kommen. "Wir hoffen, dass er dort den nächsten Schritt nach vorne macht und uns dann gegen Borussia Dortmund zur Verfügung steht", sagte Sportdirektor Klaus Allofs.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:57
Kreiszeitung 21.01.2008

Form und Fitness verzweifelt gesucht


Acht Tage vor dem Pflichtspiel-Start läuft bei Werder noch einiges schief

Von Carsten Sander

BREMEN Früher war es Kropp, ein Örtchen in Schleswig-Holstein. Wahlweise bedeckten Schnee und Eis den Platz. Oder jede Menge Sand, um die Wassermassen zu besiegen. Wirklich schön war es nie in Kropp, das über Jahre eine fest eingeplante Station im Werder-Winter-Fahrplan war. Die Profis mochten die Tests und Turniere in der Provinz ungefähr so gerne wie einen Bänderriss.

Doch jede Wette: Am Samstag wünschte sich der eine oder andere nach Kropp zurück. Denn dort war es für Werder in der Vergangenheit meistens gut gelaufen. Was nach dem Blitzturnier in der überdachten und beheizten Düsseldorfer LTU-Arena am Samstag wahrlich nicht behauptet werden konnte.

So schön kuschelig warm und komfortabel war’s in dem WM-Stadion, dass die Bremer glatt vergaßen, was eigentlich der Grund ihres Aufenthaltes war: nämlich Fußball zu spielen. Und zwar mit Freude, Engagement und Lust am Beruf. Doch genau das waren die Merkmale, die Sportdirektor Klaus Allofs bei zwei Auftritten vergeblich gesucht hatte. "Normalerweise sollten wir zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung mit mehr Enthusiasmus bei der Sache sein. Aber da war nichts", lautete sein harsches Urteil nach einer großen Blamage.

Mit 1:3 hatte der Bundesliga-Zweite in nur 45 Minuten gegen den Regionalliga-Sechsten und Gastgeber Fortuna Düsseldorf verloren. Zwar folgte ein 2:1-Erfolg über eine mit Oberliga-Spielern gespickte Auswahl von Bayer Leverkusen, doch das 1:3 war durch nichts mehr zu kaschieren. Es stand im Ergebnis-Tableau wie eine Warnung. Der Trainer Thomas Schaaf anschließend mit Worten Nachdruck verlieh: "So geht es nicht, so dürfen wir uns nicht präsentieren."

Ist aber passiert. Und die Sorge ist nun groß, dass Werder bis zum DFB-Pokal-Achtelfinale am 29. Januar bei Borussia Dortmund nicht zu Form und Fitness findet. "Auf jeden Fall haben wir in den wenigen verbleibenden Tagen viel zu tun", seufzte Verteidiger Per Mertesacker.

Kapitän Frank Baumann sprach derweil von einem "extremen Negativerlebnis", und Tim Borowski nannte die Vorstellung "unterirdisch". Nur Torsten Frings versuchte der Situation die Dramatik zu nehmen: "Es ist doch nichts passiert. Das war ein Turnier, in dem es um nichts ging. Es gibt keinen Grund, jetzt in Panik zu verfallen. Mir ist es sowieso lieber, wir haben jetzt einen Aussetzer als gegen Dortmund."

Die Borussia war übrigens ebenfalls in Düsseldorf zu Gast. Einem 5:0 über Leverkusen ließ der Pokal-Gegner eine 0:1-Finalniederlage gegen die Fortuna folgen. Was deutlich machte: Auch der BVB ist noch nicht in der goldenen Spur.

Werder hechelt den eigenen Ansprüchen allerdings wesentlich weiter hinterher. "Wir hatten nicht nur spielerische Probleme, es fehlte auch die Spritzigkeit", sagte Mertesacker und gestand: "So schwer wie heute ist es mir noch nie gefallen, zwei Halbzeiten zu spielen."

Diese Botschaft vernahm natürlich auch Coach Schaaf und strich als erste Maßnahme den freien Sonntag. Auf 10.00 Uhr bestellte er die Profis zum Training, vor 10.36 Uhr kam jedoch niemand aus der Kabine. So lange dauerte die Standpauke. Die anschließende Übungseinheit hatte dennoch nicht den Charakter eines Straftrainings. Auslaufen und Spielen war angesagt Die einzige Strafe bestand darin, dass es kräftig regnete. Das hatte dann doch ein bisschen ’was von Kropp.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 15:57
Weser-Kurier 21.01.2008

Nass gemacht


Bei Werder muss viel angesprochen und extra trainiert werden

Von Olaf Dorow

BREMEN. Wo ist Diego? Wo bleibt er denn? Vielleicht kommt er am Dienstag aus Brasilien zurück, vielleicht am Mittwoch, vielleicht auch später. Man weiß es nicht genau. Am Freitag in Split soll er spielen. So plant es Werder. Die Fans hoffen. Wieder bestreitet Werder eine Vorbereitung, in der vieles am kleinen Spielmacher aus Brasilien hängt. Im Sommer baumelte Werder am Tropf von Diego. Er führte Regie. Er hielt die stark dezimierte Mannschaft in der Spur. Er füllte auch gleich noch die Rolle des verletzten Leitwolfs Torsten Frings aus. Ohne Diego wäre wenig bis nichts gegangen.

In dieser Rückrunden-Vorbereitung darf man nun beobachten, wie es ist, wenn Diego tatsächlich mal für längere Zeit fehlt. Es wird gut und ordentlich und viel trainiert. Aber in den Testspielen passieren lauter Patzer. Es wollen die angepeilten Automatismen nicht auftauchen - und zeigen, dass es sie jetzt langsam mal geben müsste. Bis zum ersten Ernstfall (DFB-Pokal in Dortmund, 29. Januar) vergehen nicht mal mehr anderthalb Wochen.In Düsseldorf kam das diegolose Werder-Ensemble mit Rumpelfußball daher. Es wirkte wie ein Torso. Es fehlte neben einem auffälligen Regisseur auch ein auffälliger Leitwolf.

Das von Torsten Frings zu verlangen in seinem ersten Spiel nach drei Monaten Verletzungspause, wäre ein bisschen viel verlangt. Es gab aber noch mehr, was in der LTU-Arena vermisst wurde und deswegen in einer Blamage von 1:3 gegen den Drittligisten Fortuna Düsseldorf endete. "Die Leidenschaft hat gefehlt", diagnostizierte Kapitän Frank Baumann und man erinnerte sich, dass Baumann so einen Satz auch gesagt hatte, als Werder in Piräus aus der Champions League flog. Mit dem Wissen, eigentlich den schöneren Fußball spielen zu können, werden selten Spiele entschieden, egal auf welcher Ebene.

Thomas Schaaf ließ kein gutes Haar am lustlosen Vortrag seines Teams in Düsseldorf (wir berichteten) und bestellte es zu einem ausführlichen Sonntagstraining. Das begann mit mehr als einer halben Stunde Verspätung, was auf eingeschränkten Frohsinn während der Kabinenansprache schließen lässt. Ursprünglich hatte Schaaf einen freien Tag für das balltretende Personal vorgesehen. Der bestrafende Charakter wurde verstärkt durch den fiesen Nieselregen, der die Werder-Profis durchnässte.Frank Baumann hat schon zu viele Vorbereitungsphasen bestritten, als dass er nicht auch meinen würde: "Man darf das jetzt nicht dramatisieren."

Die Lage erscheint höchstens ernst, aber definitiv nicht hoffnungslos. "Vielleicht ist so ein Negativerlebnis auch ganz förderlich", vermutet Baumann, "vielleicht passiert ja ein Lerneffekt."Es gehört zu den Eigenarten dieser Branche: immer wieder zu vergessen, dass entsprechendes Engagement niemals weggelassen werden darf. Egal ob es gegen Piräus geht oder gegen Fortuna Düsseldorf, ob Diego dabei ist oder nicht.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 16:00
21.01.2008, 15:49 Uhr News

Sanogo startet mit "Elefanten" in den Afrika-Cup


Grün-Weiß-Orange: Auf andere Trikot-Farben als in Bremen muss sich Boubacar Sanogo für den Afrika-Cup nicht einstellen. Denn die Werder-Farben sind nicht nur die, der ivorischen Nationalflagge, sondern dominieren auch die Hemden ihrer Auswahlmannschaft. Diese startet mit dem Werder-Stürmer Sanogo am Montagabend um 18 Uhr (live auf Eurosport) in die 26. Auflage der Afrika-Meisterschaft, die in diesem Jahr in Ghana ausgetragen wird. 16 Nationen streiten bis zum 20.02.2008 um die Fußballkrone des afrikanischen Kontinents.

„Ich halte die Elfenbeinküste, den Senegal, Kamerun und natürlich Ägypten für die Favoriten“, tippt der Ivorer Sanogo einen engeren Kreis der Finalisten. Dabei stellt sich seinem eigenen Team bereits im ersten Spiel der Vorrundengruppe B ein Gegner, den er selbst sicherlich auch noch im Hinterkopf haben wird. Mit Nigeria wartet ein sechsmaliger Finalteilnehmer und zweifacher Sieger der kontinentalen Meisterschaften auf die Elfenbeinküste. Die Mannschaft von Trainer Berti Vogts gilt – ähnlich wie Italien oder Deutschland bei einer Europameisterschaft – immer zu den Titelanwärtern. Zudem wird die Auswahl aus Mali und dem Benin versuchen, den beiden Gruppenfavoriten ein Bein zu stellen.

Trotzdem spricht Sanogo von der eigenen Mannschaft mit großem Selbstbewusstsein, aber auch mit ein wenig Ungeduld. Denn die Equipe aus dem Westen Afrikas hat in der Vergangenheit aus spielerisch großem Potenzial zu wenig gemacht. Einmal, im Jahr 1992, gelang es ihnen, den Titel zu gewinnen. Nachdem man bei der letzten Austragung des Turniers im Januar 2006 den Ägyptern mit 2:4 im Elfmeterschießen unterlag, soll es nun wieder so weit sein: „Unsere Mannschaft hat sehr viel Qualität, aber wir brauchen jetzt einen Titel“, blickt Sanogo auf ein Team, das mit zahlreichen Stars der europäischen Ligen gespickt ist. Vor allem die Clubs der englischen Premier League, die die Presse gern als stärkste Liga der Welt betitelt, stellen Spieler der Elfenbeinküste: Emmanuel Eboue (FC Arsenal), Salomon Kalou (FC Chelsea), Meite Abdoulaye (Bolton Wanderers), Kolo Toure (FC Arsenal) und Didier Zokora (Tottenham Hotspurs). Einer von ihnen ragt dabei ganz besonders herraus: Ausnahmestürmer Didier Drogba vom FC Chelsea London ist der Fixpunkt im Angriff der Elefanten, wie die Fans ihr Team nennen. Auf ihn richten sich große Hoffnungen, er soll mit seinen Toren für den Titel sorgen.

Dass auch Sanogo in seinem Heimatland im Rampenlicht steht, beweist das Ergebnis bei der Wahl zum Fußballer des Jahres: Dort steht Sanogo hinter Drogba auf Rang 2. Ein ivorischer Sturm bestehend aus diesen beiden würde den Werder-Stürmer natürlich freuen. Dennoch fühlt sich der Grün-Weiße nicht ganz glücklich mit seiner Situation. Denn aufgrund des Turniers verpasst er den Rückrundenstart der Bundesliga. „Zum einen spiele ich sehr gerne für mein Heimatland, zum anderen haben wir mit Werder die große Chance, bei wichtigen Spielen wie gegen Bayern zu punkten. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust.“ Aber das zumindest jederzeit unter einem grün-weißen Trikot.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/01/2008 16:00
21.01.2008, 16:41 Uhr News

Ausleihe perfekt: Alberto bis Juli in Sao Paulo


Der Wechsel von Mittelfeldspieler Carlos Alberto zum brasilianischen Erstligisten FC Sao Paulo ist perfekt. Der 23-Jährige Mittelfeldspieler wird bis zum 15.07.2008 ausgeliehen. Geschäftsführer Klaus Allofs bestätigte am Montag, dass die entsprechenden Verträge unterschrieben vorliegen. Carlos Alberto war bereits am vergangenen Dienstag nach Brasilien gereist, um sich dort einem medizinischen Check zu unterziehen, den er bestanden hat.

Der Werder-Geschäftsführer sagte bereits nach der Abreise des Mittelfeldspielers: "Wir haben gemeinsam mit Carlos über die weitere Vorgehensweise gesprochen und waren uns einig, dass eine Ausleihe eine sinnvolle Lösung ist, um dann in einem halben Jahr einen neuen Anlauf in Bremen zu nehmen." Der Brasilianer vor seiner Abreise: "Nach diesem halben Jahr und den gesundheitlichen Problemen, die mich zurückgeworfen haben, möchte ich schnell wieder fit werden. Ich denke, dass dies am schnellsten in meinem gewohnten brasilianischen Umfeld möglich sein wird und ich in Sao Paulo wieder Spielpraxis sammeln kann."

Carlos Alberto war im Juli 2007 vom brasilianischen Pokalsieger Fluminense an die Weser gewechselt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:42
22.01.2008, 13:26 Uhr News

Rückschlag für Frings – sechs Wochen Pause


Nationalspieler Torsten Frings wird aufgrund eines Innenbandschadens voraussichtlich sechs Wochen ausfallen. Dies ergab eine Untersuchung am Dienstagmorgen in Bremen. „Er hat am Montag im Training etwas gespürt. Die Ärzte haben heute festgestellt, dass das Innenband im rechten Knie am Ansatz gerissen ist“, gab Cheftrainer Thomas Schaaf Auskunft über Frings´ Gesundheitszustand.

Der Frust des Nationalspielers über diese erneute Verletzung ist ihm anzumerken: „Ich fühle mich vom Pech verfolgt. Ich kann es mir nicht erklären, bis gestern habe ich keine Probleme gehabt“, sagte Frings, auf den kurz nach seinem Comeback beim Wintercup in Düsseldorf nun eine abermalige Reha-Phase zukommt. Prognosen über die Dauer dieser Maßnahmen wollte der Spieler nicht abgeben. „Ich weiß aus meiner Zeit in Dortmund, dass es auch mal schneller gehen kann, als der Arzt sagt“, schöpfte Frings aber bereits wieder Hoffnung aus seiner Erfahrung und blickte in die Zukunft: „Die paar Wochen gehen schnell rum.“

Frings verpasste aufgrund mehrerer Knieverletzungen bereits einen Großteil der Bundesliga-Hinrunde. In einem Testspiel gegen den SC Paderborn vor Saisonbeginn hatte sich der Mittelfeldmann verletzt, kehrte im Champions-League-Hinspiel gegen Olympiakos Piräus Anfang Oktober zurück und fiel mit einer Verletzung am selben Bein drei Wochen später erneut aus. Nachdem er sich im Trainingslager wieder behutsam aufgebaut hatte, absolvierte Frings beim Düsseldorfer Wintercup am vergangenen Samstag, 19.01.2008, sein erstes Spiel für die Grün-Weißen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:42
22.01.2008, 13:05 Uhr News

Jensen verlängert bei Werder Bremen bis 2011


Daniel Jensen bleibt Werderaner. Der dänische Nationalspieler unterschrieb am Dienstagmittag einen neuen Vertrag bei den Grün-Weißen bis zum 30.06.2011. Das gab Werders Geschäftsführer Klaus Allofs bekannt.

"Wir sind froh, dass wir uns so schnell auf eine weitere Zusammenarbeit mit Daniel einigen konnten. Er hat sich in den vergangenen Monaten in den Vordergrund gespielt und beständig gute Leistungen angeboten", kommentierte Allofs die Vertragsverlängerung.

Cheftrainer Thomas Schaaf freut sich auch aus sportlicher Sicht, weiter mit dem Dänen arbeiten zu können: "Daniel hat in dieser Saison kontinuierlich nachgewiesen, was er in den Jahren zuvor immer mal hat aufblitzen lassen. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Wir haben nun die Möglichkeit, diesen Weg mit Daniel konstant weiter zu gehen."

Daniel Jensen sagte: "Natürlich freue ich mich, dass ich weiter bei Werder spielen kann. Ich bin sicher, dass es hier die besten Möglichkeiten gibt, sportlichen Erfolg zu haben. Das war auch das große Plus für Werder. Es gab Interesse anderer Vereine mit zum Teil besseren Angeboten, aber ich möchte hier mitwirken, Großes zu erreichen."

Daniel Jensen spielt bereits seit dem 15.07.2004 für Werder Bremen. Der bewegliche Mittelfeldmann wechselte damals vom spanischen Erstligisten Real Murcia an die Weser, wo er bisher in 87 Bundesligaspielen sechs Tore selbst erzielte und 16 weitere Treffer auflegte.

Besonders in der aktuellen Spielzeit entwickelte sich der 28-Jährige aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu einem Leistungsträger, der durch seine Vielseitigkeit im Mittelfeld besticht. Allein in dieser Saison wurde er in seinen 16 Bundesliga-Einsätzen auf allen Mittelfeldpositionen eingesetzt. Zu den Höhepunkten zählten aber auch seine Spiele in der Champions-League-Qualifikation, in der er das wichtige 2:1-Siegtor im Hinspiel gegen Dinamo Zagreb erzielte, und sein starker Auftritt in der Königsklasse gegen Real Madrid, das Werder mit 3:2 bezwang. Mit der dänischen Nationalmannschaft bestritt er zudem 23 Länderspiele und schoss dabei ein Tor.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:43
Kreiszeitung 22.01.2008

"Poldi"? Özil? Werder winkt ab


Allofs: "Wir haben nicht vor, Podolski nur für ein halbes Jahr zu verpflichten"

BREMEN (csa) Beim FC Schalke 04 wird Mittelfeld-Talent Mesut Özil der Stuhl vor die Tür gesetzt. Beim FC Bayern München denkt Manager Uli Hoeneß öffentlich darüber nach, Lukas Podolski für ein halbes Jahr auszuleihen (siehe folgende Seite). Da liegt der Verdacht nahe, dass sich Werder Bremen mit einem Panther-Sprung auf beide Spieler stürzt. Aber falsch! Werder übt sich in vornehmer Zurückhaltung.

Sportdirektor Klaus Allofs wiederholte gestern zwar das generelle Bremer Interesse an Podolski, doch den Nationalspieler nur für ein halbes Jahr aufzupäppeln, um ihn dann wieder an Bayern abzutreten, ist nicht im Sinne der Bremer. "Wenn sich die Münchner Überlegungen auf ein Ausleihgeschäft beschränken, haben wir kein Interesse. Wir haben nicht vor, einen Spieler nur für ein halbes Jahr zu verpflichten", erklärte Allofs.

Im Fall Mesut Özil, dessen Verhältnis zu Schalke 04 nach fehlgeschlagenen Vertragsverhandlungen zerrüttet ist, gilt laut Allofs: "Im Moment kommt das für uns nicht in Frage." Özil hat von seinem Club zwar die Freigabe bekommen und kann sich einen neuen Verein suchen. Doch verschenken wollen die Schalker den 19 Jahre alten deutschen U 21-Nationalspieler, dessen Vertrag noch bis 2009 datiert ist, gewiss nicht. Eine Ablösesumme im Millionen-Bereich wäre fällig - da winkt Werder ab. Allofs verklausuliert die Absage in allgemeinen Richtlinien der Branche: "Der Grad des Interesses richtet sich immer nach den Fähigkeiten des Spielers und nach den Kosten, die eine Verpflichtung mit sich bringt." Übersetzt heißt das: Mesut Özil müsste noch sehr viel besser werden, um das zu verdienen, was er fordert. Denn die von Schalke angebotenen 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt waren Özil und seinem Berater nicht genug. Sie hoffen auf mehr - und zwar aus England oder Özils Herkunftsland, der Türkei. Arsenal London und diverse türkische Clubs sollen an ihm interessiert sein, heißt es. Werder Bremen ist es nicht.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:44
Kreiszeitung 22.01.2008

Terminhatz - aber gejammert wird nicht


BREMEN (csa) Die Spielplan-Lotterie der Deutschen Fußball-Liga hat Werder Bremen eine echte Niete beschert. Ausgerechnet nach dem UEFA-Pokal-Rückspiel beim portugiesischen Vertreter SC Braga (Donnerstag, 21. Februar, 21.00 Uhr) muss Werder schon am Samstag wieder in der Bundesliga ran - und das erneut auswärts bei Eintracht Frankfurt. Zwischen beiden Partien liegen nur knapp 40 Stunden - Rückreise inklusive. Da bleibt praktisch keine Zeit zum Durchpusten. Doch anders als der Hamburger SV, dem unlängst vor dem mit 1:2 verlorenen Nordderby in Bremen ähnliches widerfahren war (Torhüter Frank Rost attackierte damals die "stocksteifen Krawattenträger" der DFL), wollen die Bremer nicht jammern. "Vor der Saison haben alle Clubs zu dem Spielplanmodell ja gesagt - auch wir. Also müssen wir damit jetzt leben", meint Trainer Thomas Schaaf, sagt aber auch: "Natürlich ist das alles nicht fair und korrekt."

Klar ist deshalb, dass auch Werder die Stimme erheben wird, wenn eine Reform des Rahmenspielplans diskutiert wird. Die Einführung des dritten Sonntag-Spiels wurde zuletzt bereits von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge vehement gefordert: "So ist das eine pure Wettbewerbsverzerrung. Da muss ganz schnell eine Änderung her."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:44
Kreiszeitung 22.01.2008

Ausleihgeschäft jetzt perfekt


BREMEN (csa) Jetzt ist für ein halbes Jahr Ruhe: Der FC Sao Paulo und Werder Bremen haben gestern die Ausleihe von Carlos Alberto auch formell perfekt gemacht. Am Nachmittag schickten die Brasilianer die noch fehlenden Unterlagen mitsamt der nötigen Unterschriften nach Bremen zurück. Alberto wird zunächst bis zum 15. Juli ausgeliehen. Ob er aber sofort einsatzfähig ist, bezweifelt auch Sao Paulos Club-Arzt Auro Rayel: "Er muss erst Gewicht verlieren, ehe er auf den Rasen zurückkehren kann. Das dauert sicher einige Wochen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:45
Kreiszeitung 22.01.2008

Und diesmal ist das Gefühl besonders gut . . .


Owomoyela unternimmt neuen Anlauf Richtung Normalität / Auch Wome zurück

Von Carsten Sander

BREMEN Endlich wieder dabei! Patrick Owomoyela und Pierre Wome haben gestern nach einer gefühlten Ewigkeit wieder am Mannschaftstraining von Werder Bremen teilgenommen. Und es war eine feucht-fröhliche Rückkehr. Sprich: Es goss wie aus Eimern, aber Owomoyela lachte dazu. "Es gibt sicherlich bessere Tage für ein Comeback. Aber ich bin erstmal nur froh, dass ich wieder mitwirken kann."

Hauptsache, die Freude währt diesmal etwas länger als beim letzten Comeback. Nach seinem Sehnenteilab-riss im Oberschenkel war Owomoyela nach neun Wochen zurückgekehrt - nur eine Woche später, beim Aufwärmen vor dem Champions-League-Spiel in Madrid, tauchten an der selben Stelle erneut Probleme auf. Vier Monate ist das nun her. "Ungewöhnlich" nennt "Owo" die Komplikationen und den Zeitraum, der zur Behebung aller Probleme nötig war. Aber das soll nun Geschichte sein. "Diesmal", meinte der ehemalige Nationalspieler, "habe ich ein richtig gutes Gefühl, dass es klappt."

Freilich, das sagt der 28-Jährige nicht zum ersten Mal. Seit knapp zwei Jahren jagt eine Verletzung die nächste, oft hat er Rückschläge erlitten, immer wieder war er optimistisch bevor doch alles anders kam. "Stimmt schon", gab Owomoyela gestern säuerlich grinsend zu, "aber jetzt haben wir im Aufbautraining noch gezielter gearbeitet." Soll wohl heißen: Alle Risiken sind - soweit möglich - ausgeschlossen.

Thomas Schaaf bleibt dennoch vorsichtig in seinen Prognosen, wann Patrick Owomoyela wieder ins Spielgeschehen eingreifen kann. "Wir haben oft genug erlebt, dass etwas schief gehen kann. Deshalb sollten wir nicht zu euphorisch sein", sagt der Werder-Trainer.

Zunächst gilt es, sowohl Owomoyela als auch den für Nachfragen völlig unzugänglichen Wome im Trainingsprozess zu halten, um beide dann Schritt für Schritt wieder an den Spielbetrieb heranzuführen. Owomoyela ist in dieser Hinsicht geduldig: "Kraft und Ausdauer für die Spiele muss ich mir erst noch holen. Das schafft man nicht, in dem man Runden um den Platz dreht", sagte er gestern und "freute" sich schon auf die heute zu erwartenden Trainings-Nachwehen: "Es hat noch ganz schön geknirscht im Gebälk. Es war super anstrengend - besonders auf dem durchweichten, tiefen Boden."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 13:45
Weser-Kurier 22.01.2008

Andreasen: Ein Schritt weiter


(MAO). Im Fall von Leon Andreasen hat der entscheidende Schritt, die vertragliche Fixierung des Transfers zum FC Fulham, zwar auch gestern noch auf sich warten lassen. Doch bei der Klärung letzter Details sei man wieder "einen Schritt weitergekommen", erklärte Allofs am Abend. Weshalb er sich auch "sehr zuversichtlich" zeigte, dass das Geschäft mit dem englischen Premier-League-Klub - die Rede ist von einer Ablösesumme für den Mittelfeldspieler im Bereich von 3,8 bis 4,3 Millionen Euro - zügig abgeschlossen werden kann.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/01/2008 17:05
22.01.2008, 13:11 Uhr News

Leon Andreasen wechselt zum FC Fulham


Leon Andreasen verlässt Werder Bremen und spielt ab sofort für den englischen Premier-League-Klub FC Fulham. Nachdem sich der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Werders sportlicher Leitung bereits auf die vorzeitige Beendigung seines Vertrages verständigt hatte, wurden sich am Dienstagnachmittag auch Werder Bremen und der FC Fulham endgültig über die Modalitäten des Transfers einig.

Geschäftsführer Klaus Allofs sagte über die Hintergründe des Wechsels: „Leon hat für sich die Möglichkeiten, Stammspieler bei Werder zu werden, nicht so positiv gesehen. Nachdem er mit uns schon einige Male über einen Wechsel gesprochen hatte, sind wir seinem Wunsch nachgekommen. Wir konnten uns mit dem FC Fulham auf eine zufrieden stellende Ablösesumme einigen.“ Allofs fügte an: „Wir haben in ihm immer einen Spieler mit hoher Qualität gesehen, leider ist er durch Verletzungen und eine Sperre zuletzt zurückgeworfen worden.“
Cheftrainer Thomas Schaaf kommentierte den Transfer so: „Leon war immer etwas ungeduldig und für sich den Dingen voraus. Nun möchte er seine Chance woanders suchen. Auch wenn er bei uns weniger Spielanteile hatte, als er sich das vorgestellt hatte, konnte er sich doch bei uns weiterentwickeln. Wir wünschen ihm jetzt viel Erfolg in der Premier League.“

Leon Andreasen, der sich bereits in London aufhält, kam 2005 als Kapitän der dänischen U 21-Nationalmannschaft vom dänischen Erstligisten Aarhus GF und unterschrieb bei Werder einen Vertrag bis zum 30.06.2009. In den folgenden drei Spielzeiten bestritt er 31 Spiele im grün-weißen Trikot und erzielte dabei zwei Tore. Aufgrund der starken Konkurrenzsituation bei Werder ließe er sich von Januar bis Juni 2007 an den damaligen Erstligisten FSV Mainz 05 ausleihen, wo er trotz guter Leistungen mit vier Treffern in 15 Spielen den Abstieg nicht verhindern konnte. In dieser Saison kam der Däne zehn Mal in der Bundesliga zum Einsatz, absolvierte jedoch nur eine Partie davon über die komplette Spielzeit.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 16:58
Kreiszeitung 23.01.2008

Klares 15:2 für Bayern München


BREMEN (csa) Obwohl Werder Bremen nach der Hälfte der Saison nach Punkten mit Bayern München gleichauf liegt, haben die Kapitäne der Bundesliga-Clubs nur sehr wenig Vertrauen in den "Vize-Herbstmeister". Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur tippten 15 von 18 Spielführern auf die Bayern als neuen Meister. Nur Werder-Kapitän Frank Baumann und der Wolfsburger Marcelinho ("Werder macht das Rennen") glauben an die Bremer. Stefan Beinlich (Hansa Rostock) sieht dagegen den Hamburger SV am Ende vorn.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 16:58
Kreiszeitung 23.01.2008

Schaaf bester deutscher Coach


BREMEN (csa) Thomas Schaaf ist der beste deutsche Vereinstrainer - sagt zumindest die Internationale Föderation für Fußball-Geschichte und -statistik (IFFHS). Bei der Wahl zum Welt-Club-Trainer des Jahres 2007 belegte der Werder-Coach mit zwölf Stimmen zwar nur Rang elf, doch damit war er klar besser als beispielsweise Ottmar Hitzfeld (fünf Stimmen/Rang 22) oder Holger Osieck (acht/16). Die Wahl gewann Carlo Ancelotti von Weltpokalsieger AC Mailand mit 193 Punkten vor dem Schotten Sir Alexander Ferguson (Manchester United/134).
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 16:59
Kreiszeitung 23.01.2008

Neuer Vertrag und neue Rolle für Daniel Jensen


BREMEN (csa) Daniel Jensen hat sich entschieden. Gegen angeblich lukrativere Angebote und für Werder Bremen. Der 28-jährige Däne verlängerte gestern Mittag seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2011 - drei weitere Jahre an der Weser sind ihm also sicher. In diesem Zeitraum will Jensen "Großes erreichen". Soll wohl heißen, dass er Titel gewinnen will. "Ich bin sicher, dass es hier die besten Möglichkeiten gibt, Erfolg zu haben", erklärte er und nannte die sportlichen Perspektiven das "große Plus für Werder".

Wunderbar formuliert. Doch die einzig bekannte Alternative, die dem Mittelfeldspieler vorlag, hieß Olympiakos Piräus. Die Griechen hatten ihn angeblich mit einem garantierten Netto-Gehalt von einer Million-Euro gelockt, doch Jensen sagte nein. Vielleicht weil er bei Werder mindestens genauso viel verdient?

Sein Jahreseinkommen in Bremen dürfte sich künftig im Bereich von 1,5 Millionen Euro bewegen - brutto, versteht sich. Ohne über Summen zu reden, räumt Sportdirektor Klaus Allofs ein, dass Werder in Sachen Finanzen Zugeständnisse gemacht habe: "Für einen Spieler seiner Qualität muss eben ein gewisser Betrag ausgegeben werden."

Klar ist, dass Daniel Jensen seinen Wert im vergangenen halben Jahr enorm gesteigert hat. Der Immer-mal-wieder-Könner wurde durch die Bremer Verletzungsmisere zum Stammspieler und zeigte auf einmal die lang vermisste Konstanz. Zur Freude von Trainer Thomas Schaaf: "Daniel hat kontinuierlich nachgewiesen, was er in den Jahren zuvor immer mal wieder hat aufblitzen lassen. Er ist ein fester Bestandteil der Mannschaft."

Als solcher wird sich Jensen fortan beweisen müssen. Vorbei die Zeit, in der er seine Chance fordern musste - ab sofort gehört er in die Kategorie Führungsspieler. "Auf diesem Niveau sehen wir ihn, und wir denken, dass er diese Rolle auch ausfüllen kann", erklärte Klaus Allofs, der nur geringe Bedenken hat, dass Daniel Jensen nach Vertragsabschluss möglicherweise wieder in den Leistungen nachlässt. So etwas soll im Fußball schon mal vorgekommen sein. Und ja, sagt auch Allofs, "die Gefahr besteht immer. Aber wir glauben fest an Daniel. Er hat sich weiterentwickelt."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 16:59
Kreiszeitung 23.01.2008

Werder, was nun?


Nach dem Frings-Schock stellt sich die Frage nach einer personellen Verstärkung

BREMEN (csa) Der Ausfall von Torsten Frings bringt Werder Bremen noch mal in Bewegung. Sportdirektor Klaus Allofs schloss gestern als Reaktion auf die sechswöchige Zwangspause des defensiven Mittelfeldspielers eine personelle Nachbesserung nicht aus. "Wir müssen jetzt sehen, wie wir diese Situation lösen", meinte Allofs und erklärte weiter: "Erstmal stehen die Spieler im Fokus, die wir schon im Kader haben. Aber wir werden noch mal prüfen, welche Möglichkeiten auf dem Transfermarkt bestehen. Wenn sich eine sinnvolle Alternative anbietet, könnte es sein, dass wir tätig werden."

Bis zum 31. Januar haben die Bremer noch Zeit, nach einem Spieler zu suchen, der zwei Voraussetzungen erfüllt: Sportliche Qualitäten und möglichst nicht zu teuer.

Allofs gibt jedoch auch vor, dass es kein Problem sei, wenn die Suche erfolglos bliebe: "Wir sind jetzt ohne Torsten Frings nicht total aufgeschmissen. Unser Kader gibt noch einiges her."

Allerdings keinen Leon Andreasen mehr. Denn trotz der kleinen Katastrophe mit Torsten Frings segnete Werder gestern den Vier-Millionen-Euro-Transfer des 24-jährigen Dänen zum FC Fulham ab. Alle Verträge wurden unterzeichnet, und Andreasen ist unwiderruflich weg.

Nicht einmal im Ansatz hätten Trainer Thomas Schaaf und er daran gedacht, den Wechsel noch zu stoppen, beteuerte Allofs: "Leon wollte unbedingt weg. Wir hätten ihn nicht mal gehalten, wenn wir noch zwei Verletzte mehr hätten."

Freilich: In der Hinrunde hat es ja auch ohne Frings und weitgehend auch ohne Andreasen ganz gut geklappt. "Das war ein Kraftakt, der jetzt wohl wieder nötig ist", meinte Frank Baumann, der sich ernsthafte Sorgen um die Belastbarkeit des Kaders macht: "Wir haben zwar noch Alternativen, aber Fakt ist auch, dass jetzt nicht mehr viel passieren darf." Klingt verdächtig nach einem Aufruf zur Nachverpflichtung mindestens eines neuen Spielers. Herr Allofs, handeln Sie!
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 17:00
Weser-Kurier 23.01.2008

Diego wird erwartet


(ODO). Heute ist es endlich soweit. Diego wird zurück sein in Bremen, wo man ihn nach der Nachricht von Torsten Frings’ Knieverletzung jetzt noch sehnsüchtiger erwartet. Diego soll am Nachmittag in Bremen trainieren. Morgen will ihn Werder mitnehmen auf die Reise zum letzten Testspiel vor dem Start in die Rückrunde. Am Freitag spielt Werder in Split.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 17:00
Weser-Kurier 23.01.2008

Andreasen-Wechsel perfekt


(ODO). Der Wechsel von Leon Andreasen zum FC Fulham ist perfekt. Werder wird für den dänischen Mittelfeldspieler eine Ablösesumme von rund 3,8 Millionen Euro erhalten. Zuletzt hatte es noch Differenzen bei den Zahlungsmodalitäten gegeben, die aber gestern ausgeräumt wurden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 17:01
23.01.2008, 13:30 Uhr News

Weitere Ausfälle im Werder-Kader


Mit dem Verletzungspech hat sich der wohl unbeliebteste Gast der Bundesliga ausgerechnet in Bremen häuslich niedergelassen. Anders ist es jedenfalls kaum zu erklären, dass Cheftrainer Thomas Schaaf am Mittwoch auf weitere drei Akteure im Mannschaftstraining verzichten musste. Tim Wiese, Aaron Hunt und Tim Borowski fehlten bei der Einheit am Vormittag.

Zumindest zwei der drei Spieler drohen auch für das Vorbereitungsspiel bei Hajduk Split am Freitag, 25.01.2008, auszufallen. Thomas Schaaf wollte dies jedenfalls nicht ausschließen: „Tim Borowski und Tim Wiese liegen mit einer Magen-Darm-Infektion im Bett. Es ist schwer einzuschätzen, wie lange das dauern wird“, erklärte der Coach. Angesprochen auf den Gesundheitszustand von Angreifer Aaron Hunt, bat Schaaf ebenfalls um Geduld, machte aber Hoffnung auf baldige Besserung: „Er ist am Sonntag im Training umgeknickt – nun hat er Schwierigkeiten mit dem Gelenk, die ihn beim Laufen behindern. Wir müssen abwarten und sehen, ob er am Donnerstag bereits wieder ins Training einsteigen kann.“
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 23/01/2008 17:02
23.01.2008, 15:32 Uhr News

Härtetest mit Meerblick: Werder zu Gast bei Hajduk Split


"Poljudska ljepotica" – die "Schönheit von Poljud" – wartet auf Werder. Poljud ist ein Stadtteil der kroatischen Hafenstadt Split, wo Werder gegen das heimische Hajduk am Freitag, 25.01.2008, sein letztes Testspiel dieser Wintervorbereitung absolvieren wird. Zuschauer, die mit Anpfiff um 16.30 Uhr auf der Osttribüne des muschelförmigen Stadions Platz nehmen, werden als Bonus noch in der ersten Halbzeit eine tolle Attraktion genießen können. Liegt doch die "Schönheit" nur einen Steinwurf von der Bucht von Split entfernt und kurz vor 17 Uhr wird am Freitag die Sonne über der Adria untergehen…

Viele Baustellen: Werders Ziele in Split

Die elf Werderaner auf dem Rasen werden diesen Anblick verpassen. Für sie gilt, was Jurica Vranjes feststellt: "Es ist das letzte Vorbereitungsspiel für uns, da müssen wir zeigen, was wir leisten können". Unter Wettkampfbedingungen wollen alle Grün-Weißen den zwiespältigen Eindruck des Düsseldorfer Wintercups korrigieren und sich für einen Einsatz am kommenden Dienstag im DFB-Pokal-Spiel bei Borussia Dortmund empfehlen. Im Bremer Mittelfeld wird nach seiner Rückkehr aus der brasilianischen Reha erstmals wieder Diego den Taktstock führen. Zudem ist Split nach den Abgängen von Carlos Alberto und Leon Andreasen und der Verletzung von Torsten Frings die letzte Möglichkeit, neue Besetzungen der Raute auszuprobieren. Nebenbei ist es für Werders Kroaten Ivan Klasnic und Jurica Vranjes natürlich auch ein emotionaler Höhepunkt mit einem Besuch in der Heimat. "Es ist schön, wieder nach Kroatien zu kommen", sagt "Juri" stellvertretend.

Für all das hat sich Werder einen Gegner ausgesucht, der, auch wenn das in Split niemand gern hören wird, mit Dinamo Zagreb vergleichbar ist. Gegen das Team aus der Hauptstadt hatte Werder sich ja in zwei intensiven Champions-League-Qualifikationsspielen auf die Vorrunde eingestimmt. Vor allem das 3:2 im Rückspiel im Zagreber Maksimir-Stadion war ein Beispiel für Bremer Durchsetzungswillen und Coolness. Vielleicht ist diese erneute Reise auf den Balkan also auch ein kleiner psychologischer Kniff, auf dass Kroatien erneut Startrampe für eine steile Rückrunde sei. Hrvatski nogometni klub Hajduk jedenfalls wird ein Testgegner mit Bundesligaformat sein. "Split hat eine gute Mannschaft und wenn ein so großes Team wie Werder Bremen zu Gast ist, werden sie extra motiviert sein", gibt Jurica Vranjes schon mal die Richtung vor. In Kroatien ist Hajduk gemeinsam mit Erzfeind Dinamo das bestimmende Team seit der Unabhängigkeit. Es gewann 1992 den ersten Titel und seitdem noch fünf weitere, zuletzt 2005. In Zeiten Gesamt-Jugoslawiens konnte Hajduk neun Meisterschaften feiern. Nach 2005 gab es zwei zweite Plätze, in dieser Saison klemmt es noch ein bisschen – die Hinrunde beendete man auf Rang vier.

Im Europacup blickt man auf einige Viertel- und Halbfinalteilnahmen vor allem in den 70ern zurück. 1995 stand Split im Viertelfinale der Champions League, so gut schloss nie wieder ein kroatischer Klub ab. In dieser Saison scheiterte Hajduk aber in der 2. Runde der UEFA-Cup-Qualifikation an Sampdoria Genua.

"Hajduk": stürmisch und erfolgreich

"Hajduk" – das lehnt sich übrigens an aufbrausende und stürmische Söldner an, die sich einst wie Robin Hood gegen Unterdrücker Dalmatiens aufrichteten. Doch wie so oft im Südosten Europas geht es auch in Split nicht nur auf dem Rasen stürmisch zu. In der Nordkurve der Poljud-Muschel herrscht die "Torcida", Hajduks Ultra-Vereinigung. Die macht Alarm und sorgt für stimmungsvolle Illumination im weiten Rund, einige Vertreter sorgten zuletzt aber auch mit faschistischen Vorfällen für Schlagzeilen.

Zurück zum Sport: Wie Dinamo Zagreb ist auch Hajduk so etwas wie ein Ausbildungsverein für die Topligen Europas. Robert Jarni (heute wieder Trainer in Split), Alen Bokšić und Slaven Bilić sind nur drei bekannte Namen, die es auf hohem Niveau geschafft haben. Auch im aktuellen Kader steht einige Prominenz, unter anderem weil man in den letzten Jahren kroatische Legenden zum Ende ihrer Karriere oft wieder nach Hause holte: Boris Živković (Leverkusen, Stuttgart) und Mirko Hrgović (Wolfsburg) kennt man aus der Bundesliga, Kapitän Igor Tudor spielte neun Jahre für Juventus Turin und der lettische Stürmer Maris Verpakovskis sorgte für spektakuläre Darbietungen rund um die EURO 2004. Sein Partner im Angriff ist Nikola Kalinić, der mit 13 Toren aus 19 Spielen zweitbester Torschütze der Liga ist.

Bleibt zu hoffen, dass Werder wie vor einem halben Jahr den zunehmenden Schwierigkeiten in der Vorbereitung trotzt und sich gegen einen starken Gegner wieder für die harten Prüfungen der kommenden Monate stählt.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 14:39
24.01.2008, 13:16 Uhr News

Prödl kommt im Sommer an die Weser


Sebastian Prödl wechselt zur kommenden Saison 2008/09 vom österreichischen Bundesligisten SK Puntigamer Sturm Graz zu Werder Bremen. Der A-Nationalspieler unterschrieb am Mittwoch einen Vier-Jahres-Vertrag bei den Grün-Weißen, der am 01.07.2008 beginnt. Der 1,93 Meter große Innenverteidiger schaut bereits mit Vorfreude auf die bevorstehende Aufgabe: „Ich habe mich früh für Werder entschieden, weil ich hier sofort das Gefühl hatte, in einem vertrauensvollen Umfeld zu arbeiten“, erklärte der 20-Jährige nach der Vertragsunterzeichnung.

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf äußerte sich glücklich über den Abschluss des Transfers: „Wir haben ihn schon länger beobachtet. Er hat eine tolle U 20-Weltmeisterschaft gespielt. Wir sind uns sicher, dass er bei Werder einen guten Weg gehen wird“, so Schaaf. Geschäftsführer Klaus Allofs bewertet die Neuverpflichtung ebenso positiv: „Sebastian zählt zu den größten Talenten Österreichs. Es ist schön, dass wir ihn überzeugen konnten, die Herausforderung bei Werder zu suchen“, so Allofs über den begabten 20-Jährigen.

In der Nationalmannschaft feierte Prödl bereits mit 19 Jahren seinen Einstand; mittlerweile kam er sieben Mal zum Einsatz. Zuvor durchlief er die Juniorenmannschaften des österreichischen Fußballverbandes und zählte als Kapitän zu den Stützen des Teams, das bei der U 20-Weltmeisterschaft 2007 in Kanada sensationell das Halbfinale erreichte. Ein Jahr früher gelang ihm mit der U 19-Auswahl seines Landes der dritte Platz bei der U 19-Europameisterschaft in Polen.

Prödl spielt seit seinem 15. Lebensjahr für SK Puntigamer Sturm Graz. In der aktuellen Spielzeit erzielte der gebürtige Österreicher in 17 Ligaspielen zwei Tore für seinen Klub, der derzeit den ersten Platz der österreichischen Bundesliga belegt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 14:40
24.01.2008, 14:38 Uhr News

Lieber Cottbus als Bayern - Prödl im Interview


Sebastian Prödl wechselt im Sommer 2008 von SK Puntigamer Sturm Graz an die Weser. Der Innenverteidiger unterschrieb am Mittwoch einen Vier-Jahres-Vertrag bei den Grün-Weißen. „Ich freue mich auf ihn. Er ist ein sehr guter Spieler, der uns verstärken wird“, blickt sein österreichischer Weggefährte aus der Nationalmannschaft, Martin Harnik mit Freude auf den Wechsel. WERDER.DE traf den 20-Jährigen direkt nach Vertragsabschluss in Werders Geschäftsstelle, wo er sich nach einem ereignisreichen Tag Zeit für ein Gespräch nahm.

Hallo Sebastian und herzlich willkommen bei Werder! Du bist gerade für einen Tag in Bremen, um deinen Vertrag zu unterschreiben. Wie fühlst du dich jetzt, da alles erledigt ist?
(lacht) So wie man sich fühlt, wenn man bei einem europäischen Topverein unterschrieben hat: Sehr gut.

Hast du dich in deiner zukünftigen Spielstätte, dem Weser-Stadion denn schon umgeschaut?
Ja, sicher. Als ich das erste Mal in Bremen war, habe ich gleich unten auf dem Rasen gestanden. Das war schon beeindruckend, auch wenn das Stadion leer war. Von da an wusste ich, dass ich die nächsten Schritte meiner Karriere bei Werder gehen möchte.

Zurzeit stehst du noch bei SK Puntigamer Sturm Graz unter Vertrag. Was hast du dir für das nächste halbe Jahr dort vorgenommen?
Ich habe mit Sturm Graz noch 13 wichtige Spiele vor mir und will dort alles geben. Wir sind derzeit Erster in der Liga und das soll auch so bleiben. Ich werde sicherlich nicht weniger hart trainieren, nur weil ich jetzt einen Vertrag in Bremen habe. Eher ist es umgekehrt.

Also einen Titel zum Abschied aus der fußballerischen Heimat. Wie sehen denn deine Ziele bei Werder aus?
Persönlich möchte ich mich hier einfach weiterentwickeln. Ich denke, dass ich von Naldo und Mertesacker noch vieles lernen kann und dann selbst irgendwann Stammspieler werde.

Bei der Europameisterschaft wirst du Per ja schon kennen lernen.
Ja, ich freu mich riesig, dieses Turnier in meiner Heimat spielen zu dürfen. Deswegen habe ich mich ja auch entschieden, erst danach zu Werder zu wechseln – damit ich auf jeden Fall dabei bin.

Das erste große Turnier bereits mit 20 Jahren. Auswahlspieler bist du sogar schon mit 19 Jahren geworden. Ist das nicht verdammt jung?
Das ist mit Sicherheit nicht gewöhnlich, es ging schon ganz schön rasant in den letzten anderthalb Jahren. Aber das bedeutet gleichzeitig nicht, dass ich jetzt ein fertiger Spieler bin. Ich weiß mich einzuschätzen und weiß, dass Bremen der richtige Schritt ist, um mich weiter zu verbessern.

Trotzdem spielen die meisten 19-Jährigen nicht in der A-Mannschaft sondern in der Juniorenauswahl.
Das habe ich ja auch getan. Ich habe in der U 18 angefangen und bis zur U 20 durchgespielt. Die Weltmeisterschaft in Kanada im vergangenen Jahr war der Höhepunkt. Dabei sind wir ja sogar bis ins Halbfinale gekommen. Für Österreich ist das ein großer Erfolg.

Und für dich?
Auch, ganz klar. Das war eine tolle Zeit …

… in der du auch die Begehrlichkeiten verschiedener europäischer Klubs geweckt hast. Warum gerade Deutschland? Warum Bremen?
Ich habe mich immer für die deutsche Bundesliga interessiert. Wenn im Fernsehen Bayern gegen Schalke lief und gleichzeitig Werder, habe ich Werder eingeschaltet. Das war schon immer so.

Du hast Werder Bremen gegen Energie Cottbus einem Topspiel vorgezogen?
Ja, warum nicht? Ich schaue Werder gerne zu, sie spielen schönen Fußball und das auch erfolgreich. Außerdem wirkt die Mannschaft auf mich wie ein richtiges Team, nicht nur Einzelspieler, die zusammengewürfelt wurden. Als ich mich das erste Mal mit Klaus Allofs und Thomas Schaaf getroffen habe, habe ich gleich gemerkt, dass sie mir das Vertrauen entgegenbringen werden, das ich brauche, um die volle Leistung zu bringen. Da ist Bremen ganz ähnlich wie Graz.

Was macht dich da so sicher – hat dir Martin Harnik viel über Werder berichtet?
Natürlich. Martin hat mir jede Menge von Bremen erzählt. Wir haben ja zusammen die Weltmeisterschaft gespielt. Da habe ich mit ihm auf dem Zimmer gewohnt. So erfährt man einiges.

Hat er dich etwa an die Weser gelotst?
Nein, Martin hat mir nicht die Koffer gepackt, wenn du das meinst. Aber er hat mir schon erzählt, wie bei Werder alles abläuft und das hat auf mich einen guten Eindruck gemacht.

Wir wünschen dir und deinem Verein SK Puntigamer Sturm Graz für die laufende Saison viel Erfolg und freuen uns auf den Sommer! Vielen Dank für das Interview.

Interview: Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:08
24.01.2008, 16:38 Uhr News

Wiese wieder im Training und auch im Flieger


Diego ist die Spielfreude in jedem Moment anzumerken. Kapitän Baumann schaut beeindruckt auf die Sprungkraft des Brasilianers.
Beim Training vor dem Abflug zum letzten Vorbereitungsspiel am Freitag, 25.01.2008, um 16.30 Uhr bei Hajduk Split – das aktuelle Spielgeschehen gibt es live im WERDER.DE-Liveticker - gaben die Profis noch einmal richtig Gas auf dem Platz: Mit von der Partie war auch Tim Wiese. Nachdem der Torhüter wegen eines grippalen Infekts einen Tag pausiert hatte, kehrte er bereits am Donnerstag wieder zurück ins Mannschaftstraining. „Es geht ihm schon besser“, beurteilte Cheftrainer Thomas Schaaf den Gesundheitszustand des Keepers.

Zwei andere Akteure waren dagegen noch nicht so weit genesen, um wieder dabei zu sein. Tim Borowski und Aaron Hunt setzten weiterhin aus. Borowski fehlte aufgrund einer Grippe, Hunt war beim Training am Sonntag umgeknickt. „Nichts Schlimmeres, er ist falsch aufgekommen. Für das Pokal-Spiel in Dortmund könnte es aber klappen“, blickte Schaaf positiv in die Zukunft.

Für die Partie bei Hajduk Split nominierte der Cheftrainer folgende Spieler: Wiese, Pasanen, Naldo, Wome, Baumann, Vranjes, Rosenberg, Diego, Tosic, Owomoyela, Klasnic, Jensen, Almeida, Mertesacker, Schindler, Harnik, Vander, Kruse.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:09
Kreiszeitung 24.01.2008

Ermittlungen nach Party bei Carlos Alberto


Staatsanwaltschaft verfolgt den Vorwurf der Vergewaltigung / Fischer: Keine Werder-Spieler betroffen

BREMEN (kni) Eigentlich ist Carlos Alberto in Sao Paulo weit, weit weg von Bremen - dennoch hält der Brasilianer die Stadt und auch Werder weiter in Atem. Gestern kam heraus, dass die Staatsanwaltschaft wegen eines Vorfalls auf einer Party in der Bremer Wohnung des Fußball-Profis ermittelt. Eine 22-jährige Frau hat Anzeige erstattet, weil sie dort in den frühen Morgenstunden des 9. Dezember vergewaltigt worden sein soll. Beim vermeintlichen Täter soll es sich um einen 22-jährigen, deutschsprachigen Brasilianer handeln. Alberto wurde als Zeuge vernommen. Der 23-Jährige ist aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht der Tatverdächtige. Albertos Partygast habe den sexuellen Kontakt zu der Frau bereits gestanden, behauptet aber, die Frau soll ihm ihr Einverständnis gegeben haben. Das erklärte die Staatsanwaltschaft gegenüber "welt online".

"Ja, dieser Vorfall war im Haus von Carlos Alberto", bestätigte gestern Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer auf Anfrage dieser Zeitung: "Aber es war kein Spieler von uns an dem unmittelbaren Vorfall beteiligt. Das hat uns auch die Polizei bestätigt."

Unter den Partygästen waren mehrere Werder-Profis. Die mussten später der sportlichen Leitung des Clubs Rede und Antwort stehen. "Ihnen wurde eindringlich ins Gewissen geredet, aber sie schworen glaubhaft, nichts damit zu tun zu haben", wird Clubchef Jürgen L. Born von "welt online" zitiert. Die Werder-Führung war bereits am 10. Dezember, dem Abend vor dem Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus, von der Polizei informiert worden. "Wir haben alles geklärt, für uns ist die Geschichte abgeschlossen", teilte Fischer gestern mit. Die Tatsache, dass der nicht in den Piräus-Kader berufene Alberto eine Party geschmissen hatte, wollte der Geschäftsführer nicht dramatisieren: "Junge Menschen machen das nun einmal."

Allerdings soll das bei Alberto ziemlich häufig der Fall gewesen sein - gerne auch an Wochentagen, obwohl er krankgeschrieben war. "Zu Gerüchten nehmen wir keine Stellung", meinte Fischer. Er betonte zudem ausdrücklich, dass dieser Vorfall keinen Einfluss auf das Ausleihgeschäft von Alberto hatte: "Damit hat das nichts zu tun."

Allerdings wirkt Werders Entscheidung, Alberto an den FC Sao Paulo auszuleihen, wie das Ziehen der Notbremse. So bekam der brasilianische Spitzenclub den Bremer 7,8-Millionen-Einkauf für ein halbes Jahr zum Nulltarif. Der Bundesligist zahlt sogar weiter einen Teil des Alberto-Gehalts.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:10
Kreiszeitung 24.01.2008

Mertesacker die nächste "Baustelle"


BREMEN (csa)Drei offene Personalien hat Klaus Allofs in der laufenden Saison schon abgearbeitet - und es steht 2:1 für den Sportdirektor. Tim Wiese und Daniel Jensen verlängerten ihre Verträge, Tim Borowski wird Werder dagegen am Saisonende verlassen. Weitere Baustellen sind noch offen. Mit Ivan Klasnic und Petri Pasanen muss noch verhandelt werden. Doch laut "Sport-Bild" steht auch der Name Per Mertesacker auf Allofs’ Agenda. Der bis 2010 laufende Kontrakt des Innenverteidigers soll vorzeitig verlängert werden. Allofs bestätigt: "Wir haben großes Interesse daran, Per langfristig an den Verein zu binden. Das wird zeitnah ein Thema werden."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:10
Kreiszeitung 24.01.2008

Mosquera stürmt bald für Alemannia Aachen


BREMEN (csa) John Jairo Mosquera (Bild) wird doch noch wie geplant ausgeliehen. Der Kolumbianer (20) weilte gestern mit seinem Berater Carlos Fleischmann bei Zweitligist Alemannia Aachen - und offenbar ist schon alles klar. "Wir sind dabei ein Leihgeschäft bis zum Saisonende abzuwickeln", sagte Alemannia-Sportdirektor Jörg Schmadtke: "Aber es ist noch nichts verschriftet."

Dennoch: Zwischen den Clubs herrscht Einigkeit, und auch Mosquera, der sich bislang gegen eine Ausleihe ausgesprochen hatte, lenkt mittlerweile ein. "Er ist hin- und hergerissen, weil er weiß, was er bei uns hat. Aber er braucht Spielpraxis, und die wird er bei uns in der Rückrunde kaum bekommen", erklärte Werder-Coach Thomas Schaaf gestern. Mosquera war in der Hinrunde wegen der akuten Personalnot vereinzelt zu Einsätzen gekommen und hatte in Pokal und Bundesliga jeweils ein Tor erzielt. Aktuell ist er hinter Sanogo, Rosenberg, Klasnic, Almeida, Hunt und Harnik jedoch nur Stürmer Nummer sieben. Bereits heute Nachmittag soll Mosquera das erste Mal mit der Alemannia trainieren.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:11
Kreiszeitung 24.01.2008

Neue Sorgen: Hunt verletzt, Wiese und Borowski krank


BREMEN (csa)Heute fliegt Werder Bremen nach Split - und es ist gut möglich, dass im Flugzeug mal wieder mehr Plätze frei bleiben, als gewünscht. Das Ticket für Torsten Frings ist nach dessen erneuter Knieverletzung ohnehin schon storniert. Nun drohen auch Aaron Hunt (Bild), Tim Borowski und Torhüter Tim Wiese für das letzte Testspiel der Wintervorbereitung auszufallen. Während Hunt wegen Schmerzen im Sprunggelenk das gestrige Training verpasste, haben sich Borowski und Wiese eine Magen-Darm-Infektion eingefangen. Beide sollen sich nun möglichst von der Mannschaft fernhalten, um wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres keine Kollegen anzustecken. "Ich hoffe", seufzte Trainer Thomas Schaaf gestern, "dass das nicht noch mehr wird".

Werder startet mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstag (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund in die zweite Saisonhälfte. Und die Partie morgen (16.30 Uhr) beim kroatischen Erstligisten Hajduk Split soll die Generalprobe werden. Da wäre jeder Ausfall ärgerlich. Doch noch hat Schaaf Hoffnung, dass nicht alle drei Angeschlagenen passen müssen. "Bei Borowski und Wiese ist es schwer einzuschätzen, wie lange die Erkrankung dauern wird", sagte der Coach und führte zur Personalie Hunt aus: "Er ist am Sonntag im Training umgeknickt und hat jetzt Probleme beim Laufen. Vielleicht gibt sich das aber schnell wieder."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:11
Kreiszeitung 24.01.2008

Diegos Olympia-Traum hängt an Werders Gnade


BREMEN (csa)Der Fußballer Diego hat einen großen Traum - nein, es sind zwei. Der eine: Mit Werder Bremen die Deutsche Meisterschaft erringen. Der andere: Mit Brasilien Olympiasieger werden. "Das ist der einzige Titel, der meinem Land im Fußball noch fehlt. Und mein Ziel ist es, bei den Olympischen Spielen mitzuhelfen, dass sich das ändert", sagt Diego.

Laut der besonderen olympischen Regularien, die nur U 23-Teams mit maximal drei älteren Spielern zulassen, könnte Diego im Sommer in Peking die Chance bekommen. In einem Monat wird er zwar 23 Jahre alt, aber das reicht, um als U 23-Akteur durchzugehen. Das Problem ist nur: Die Spiele finden in der zweiten Augusthälfte statt. Dann läuft schon die Bundesliga. Und weil für Olympische Spiele keine Abstellungspflicht für Nationalspieler besteht, ist Diego auf die Gnade von Werder angewiesen. Die Bremer müssten freiwillig für mindestens zwei Partien auf ihren Mittelfeldstar verzichten. Diego: "Noch habe ich mit dem Club darüber nicht gesprochen. Aber alle wissen, dass ich gerne zu Olympia möchte."

Am 6. Februar bestreitet Brasilien mit einem Olympia-fähigen Kader (zehn Spieler jünger als 23 Jahre) ein Testspiel in Irland. Diego fehlt im Aufgebot. Logisch, schließlich hat er erst gestern sein erstes richtiges Fußball-Training in diesem Jahr absolviert. Aber auch Naldo (Bild) ist nicht dabei. Was den Werder-Verteidiger jedoch nicht weiter überrascht: "Ich bin 25 Jahre alt - für mich ist Peking kein Thema."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:12
Kreiszeitung 24.01.2008

"Juve" jagt, aber Allofs bleibt cool


BREMEN (csa)Schenkt man allen Meldungen aus Italien Glauben, dann bastelt Juventus Turin offenbar an einem Traum-Mittelfeld mit HSV-Regisseur Rafael van der Vaart und Werder-Spielmacher Diego. Mit den Hamburgern steht "Juve" bereits in Kontakt, und auch Diego ist Gerüchten zu Folge ein Name auf der Einkaufsliste der Turiner. Doch den Weg nach Bremen können sich die Italiener sparen. "Wir haben nicht vor, Diego abzugeben", stellte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs mal wieder klar: "Weder gibt es eine Anfrage von Juventus noch werden wir mit einem anderen Verein über Diego reden." Der Brasilianer hatte seinen Vertrag in Bremen erst im September bis 2011 verlängert.

Während Juventus trotzdem auf der Pirsch bleibt, hat Real Madrid ein Interesse an Diego dementiert. "Wir hatten nie die feste Absicht, diesen Spieler unter Vertrag zu nehmen. Seine Verpflichtung war nie geplant", sagte Sportdirektor Predrag Mijatovic der Sporttageszeitung "Marca". Das Blatt merkte jedoch an, dass Mijatovic Gleiches einst auch über Wesley Sneijder und Fernando Gago gesagt hatte. Beide spielen heute bei Real.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:12
Kreiszeitung 24.01.2008

Das Schambein ist Diegos schwache Stelle


Werder-Spielmacher kehrt mit beunruhigenden Nachrichten nach Bremen zurück


Diego lacht, weil er sich sicher ist: Die Spezial-Therapie in Brasilien hat ihn vor einer Schambein-Operation bewahrt. Foto: Lampe
Von Carsten Sander


BREMEN ist wieder da! 20 Tage nach dem Rest der Mannschaft hat sich gestern auch Werder-Superstar Diego in Bremen zurückgemeldet. Hundertprozentig fit, wie er behauptet. Aber ob das stimmt? Denn seine Verspätung hatte einen beunruhigenden und Zweifel schürenden Grund. Eine "Schambeinentzündung im Anfangsstadium" habe seinen verlängerten Aufenthalt in Brasilien nötig gemacht, verriet der 22-Jährige. Im Trainingszentrum des FC Sao Paulo hat er seit dem 3. Januar eine spezielle Therapie gegen die tückisch-gefährliche Verletzung absolviert. Über den Erfolg dieser Maßnahmen und andere Themen spricht er in "Diego über . . ."

. . . seine Verletzung

"Eigentlich ist es nicht dramatisch. Aber wenn ich jetzt nichts gemacht hätte, wäre es schlimmer geworden. Deshalb habe ich jeden Tag von 8.00 - 18.00 Uhr unter der Anleitung von Nationalmannschafts-Physiotherapeut Luis Rosan und Sao Paulos Teamarzt Auro Rayel hart gearbeitet, um es so hinzukriegen, dass ich keine Operation brauche. Jetzt ist es so, wie es mit Thomas Schaaf vorher abgesprochen war: Ich bin hundertprozentig fit und kann sofort spielen. Es wäre zwar besser gewesen, wenn ich noch ein paar Tage in Sao Paulo hätte bleiben können, aber die Terminlage hat das nicht zugelassen. Meine Übungen zur Muskelstärkung kann ich jedoch auch hier machen."


. . . die Rückfall-Gefahr

"Ich glaube nicht, dass die Probleme bei stärkerer Belastung wiederkommen werden. Die Therapie hat sehr gut geholfen. Und es gibt einige Beispiele von anderen Spielern, bei denen diese Therapie eine Operation erfolgreich verhindert hat."


. . . seinen Urlaub

"Vom 16. Dezember bis 3. Januar konnte ich entspannen und bei meiner Familie ein wenig Heimweh abbauen. Das war sehr wichtig und sehr schön für mich. Aber jetzt freue ich mich auch, wieder in Bremen zu sein. Ich bin heiß darauf, endlich wieder Fußball zu spielen."


. . . die Rückrundenziele

"Ich will natürlich mit Werder Meister werden und in den anderen beiden Wettbewerben so weit wie möglich kommen. Dafür ist es enorm wichtig, dass wir jetzt schnell wieder den Rhythmus finden, den wir am Ende der Hinrunde hatten. So haben wir es geschafft, punktgleich mit Bayern München zu sein. Und weil wir ein eingespieltes Team sind, können wir am Ende auch vor den Bayern stehen."


. . . die Frings-Verletzung

"Ich war sehr überrascht, als ich von seinem erneuten Pech gehört habe. Seine Verletzung ist ein schwerer Rückschlag. Er wird uns sehr fehlen."


. . . Carlos Alberto

"Ich habe ihn getroffen, wir waren schließlich fünf Tage gemeinsam auf der Anlage des FC Sao Paulo. Ihm geht’s gut, er ist glücklich und will sich voll reinhängen, um mit dem FC Sao Paulo Erfolg zu haben. Wieso es für ihn in Bremen nicht geklappt hat, kann ich nicht sagen. Dass er körperliche Beschwerden hatte, ist ein Grund. Aber was wirklich sein Problem war, weiß ich auch nicht."


. . . das Turin-Interesse

"Davon habe ich auch nur in der Presse gelesen. Ich kann dazu nur sagen, dass ich sehr glücklich bin in Bremen. Ich konzentriere mich hier ganz auf meine Arbeit. Den Rest überlasse ich Sportdirektor Klaus Allofs und den anderen Geschäftsführern."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:12
Weser-Kurier 24.01.2008

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt


Diego ist zurück - und spricht davon, dass ihm ohne die Therapie in Brasilien eine Operation gedroht hätte

Von unserem Redakteur
Oliver Matiszick

BREMEN. Das Trainingsgelände des FC São Paulo hat sich in den vergangenen Wochen zu einer Art Bremer Zweigstelle entwickelt, Abteilung Problemfälle. Den einen, Carlos Alberto, hat Werder als Leihspieler dorthin geschickt - damit man die Sorgen mit ihm für eine Weile los ist. Er traf dort auf den Kollegen Diego und damit das genaue Gegenteil. Denn dessen Anwesenheit dort war der reinste Sorgenauslöser - weil sich der Spielmacher dort wegen Leistenbeschwerden behandeln ließ. Seit gestern nun ist der Unverzichtbare zurück.Am Nachmittag hat er das erste Mal wieder trainiert, vor allem Flanken- und Schussübungen mit einer kleinen Rumpftruppe von Werderanern. Morgen, beim Testspiel in Split, will er das erste Mal wieder dabei sein. "Ich fühle mich gut", sagt Diego.Doch das, was er aus seiner Zeit in São Paulo erzählt, klingt zumindest besorgniserregend. Bei seinen Leistenproblemen hat es sich demnach um eine "Schambeinentzündung im Anfangsstadium" gehandelt, auf der linken Seite. Und bei einer richtigen Schambeinentzündung wird es dann übel. So übel, dass Spieler auch mal für Monate auf die Berufsausübung verzichten müssen - so wie einst Ümit Davala, der danach nie wieder Anschluss bei Werder fand.Diego dagegen ist um Schlimmeres herumgekommen. Hätte er sich nicht behandeln lassen, wäre es wohl irgendwann auf eine Operation hinausgelaufen, sagt er. Fast drei Wochen, seit dem 3. Januar, hat er dafür in der physiotherapeutischen Abteilung des FC São Paulo gearbeitet, "jeden Tag Behandlung und Training, von morgens bis abends".Die Therapie unter Anleitung des Arztes der brasilianischen Nationalmannschaft hat gut angeschlagen - auch wenn er eigentlich noch ein paar Tage mehr dafür gebraucht hätte. "Doch das war aufgrund des Terminkalenders nicht möglich", sagt Diego, "aber das ist nicht schlimm, ich kann die Übungen auch hier weitermachen." Die Frage, die in den fünf Tage bis zum Pflichtspielauftakt mit der DFB-Pokalpartie in Dortmund beantwortet werden will: In welchem Maß ist Werders wichtigster Spieler noch eingeschränkt? Er selbst sieht wenig Probleme. "Ich habe ja keine Pause gemacht, sondern auch viel für den Muskelaufbau", sagt Diego, "mit Thomas Schaaf war abgesprochen: Wenn ich zurückkehre, kann ich sofort spielen und bin 100 Prozent fit." Doch so weit will sein Trainer noch nicht vorpreschen. "Er muss sich jetzt erst mal zurechtfinden", sagte Schaaf nach Diegos erster Trainingseinheit.Unter dem Eindruck der erneuten Zwangspause für Torsten Frings erscheint es tatsächlich ratsam, den Tatendrang frisch genesener Spieler etwas einzubremsen. Denn genau wie Frings vor Wochenfrist seinem Comeback und dem Titelkampf in der Rückrunde entgegenfieberte (wir berichteten), brennt nun auch Diego darauf, die Meisterschaft und möglicherweise mehr mit Werder zu gewinnen. Und im Anschluss daran mit Brasilien gleich noch Olympiagold in Peking. "Ein großer Traum von mir, der Olympiasieg ist der einzige Titel, der Brasilien noch fehlt", sagt er. Mit Werder hat er über diesen Traum noch nicht gesprochen - und die Begeisterung darüber, abermals auf Diego in der Saisonvorbereitung und dazu gleich auch noch in den ersten Bundesligaspielen verzichten zu müssen, dürfte sich dort auch in sehr engen Grenzen halten.Immerhin: Seit gestern muss der Verein offenbar schon mal nicht mehr darum fürchten, seinen Ballzauberer im Sommer gänzlich zu verlieren, in diesem Fall an Real Madrid. Trainer Bernd Schuster und Sportdirektor Pedja Mijatovic sollen nach dem ersten Interesse im vergangenen Herbst laut der Sportzeitung "Marca" nun Zweifel gekommen sein, ob Diego im Vergleich zum vorhandenen Personal tatsächlich eine Verbesserung darstellen würde. Die Sorgen möchte man haben.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/01/2008 20:13
Weser-Kurier 24.01.2008

Frings’ Plan - Schaaf bremst


(MAO). Eine Luftveränderung hat auch Torsten Frings im Sinn - so hatte der Mittelfeldspieler unmittelbar nach seiner erneuten Knieverletzung angekündigt, die anstehende Reha "auf jeden Fall nicht hier" in Bremen absolvieren zu wollen (wir berichteten). Ein Plan, der bei seinem Trainer nur mäßige Begeisterung auslöst - weshalb das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen sein dürfte. "Torsten ist Dienstag sehr emotional gewesen", relativierte Schaaf, "wir werden uns in Ruhe hinsetzen und überlegen, was das Beste ist." Er betonte aber auch: "Der Spieler hat die freie Wahl." Sollte es am Ende doch auf eine Reha fernab der medizinischen Abteilung des Vereins hinauslaufen, sage dies jedoch nichts "über irgendeine Qualität der Behandlung aus". Eine Feststellung, die Schaaf wichtig gewesen sein dürfte - die ärztliche Betreuung der Spieler war in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich kritisiert worden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:40
Kreiszeitung 25.01.2008

Party-Skandal: Allofs war zu aller Härte bereit


BREMEN (flü/csa) Die angeblich Vergewaltigung einer 22-Jährigen während einer Party im Haus von Carlos Alberto (wir berichteten) hat Werder Bremen extrem aufgeschreckt. "Als wir darüber informiert worden waren, haben wir das intensiv verfolgt. Zum Glück hat sich herausgestellt, dass Carlos Alberto nicht in den Vorfall involviert war", sagte Klaus Allofs gestern. Wäre er - oder ein anderer Bremer Profi - es doch gewesen, hätte Werder mit aller Härte reagiert. Allofs: "Wir wären selbstverständlich dagegen vorgegangen. Dann wäre eine weitere Zusammenarbeit mit Sicherheit nicht mehr möglich gewesen."

Unter das Kapitel Carlos Alberto hat Werder mittlerweile aber auch so einen (vorläufigen?) Schlussstrich gezogen. Der Brasilianer wurde für ein halbes Jahr an den FC Sao Paulo verliehen.

In der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember hatte Alberto in seinem Haus in Schwachhausen eine Party mit 40 bis 50 Gästen, darunter auch Teamkollegen, gefeiert. Ein 22 Jahre alter deutschsprachiger Brasilianer soll dabei eine gleichaltrige Frau vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass der Mann der Tatverdächtige ist und Werder-Profis nicht in die Tat verwickelt sein sollen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:40
Kreiszeitung 25.01.2008

Perfekt: Mosquera nach Aachen


BREMEN (csa/flü) Der Wechsel von John Jairo Mosquera (Bild) zu Zweitligist Alemannia Aachen ist seit gestern perfekt. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs bestätigte, dass sich die Clubs auf ein Ausleihgeschäft bis zum Saisonende verständigt haben. Die Leihgebühr für den 20 Jahre alten Stürmer aus Kolumbien sei dabei "nicht der Rede wert", so Allofs: "Aber es geht auch nicht ums Geld, sondern dass Mosquera Spielpraxis sammeln kann und dabei sowohl gefordert als auch gefördert wird."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:46
Kreiszeitung 25.01.2008

Kehl ist für Schaaf kein Thema


BREMEN (csa/flü) Er spielt die Position von Torsten Frings, er hat die nötige Erfahrung und er wäre möglicherweise sogar zu haben - dennoch ist Sebastian Kehl (Bild) "für uns kein Thema". Das erklärte Werder-Trainer Thomas Schaaf gestern. Sportdirektor Klaus Allofs beteuerte zudem, dass noch nicht einmal klar sei, ob die Bremer auf den neuerlichen Ausfall von Torsten Frings (sechs Wochen Pause) mit einer Nachverpflichtung reagieren: "Ob wir noch aktiv werden, hängt davon ab, wie sich die Situation bei unseren Rekonvaleszenten darstellt." Viel Zeit zum Nachdenken und Analalysieren bleibt jedoch nicht mehr. Schon in sechs Tagen schließt das Transferfenster.

Der Vertrag von Nationalspieler Kehl (27) bei Borussia Dortmund läuft am Saisonende aus. Eine Ablösesumme würde sich aktuell also im überschaubaren Rahmen bewegen. Dennoch sagt Schaaf ganz klar nein: "Sein Name steht bei uns auf keiner Liste."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:49
Kreiszeitung 25.01.2008

Diego: "Ich bin richtig heiß"


BREMEN (csa) Für Diego ist es heute die Premiere, das erste Spiel des Jahres. Nach nur zwei Trainingseinheiten in Bremen steht der Werder-Spielmacher gegen Hajduk Split in der Bremer Anfangself. Ein Kaltstart, keine Frage. Aber Diego fühlt sich schon voll auf Betriebstemperatur. "Ich bin richtig heiß drauf, dass es endlich wieder los geht", sagt der Brasilianer, der im Anschluss an seinen Urlaub eine Spezial-Therapie gegen eine Schambeinentzündung absolviert hatte. Ohne ihn hatte Werder in den bisherigen Testspielen nur sehr mäßige Ergebnisse erzielt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:57
Kreiszeitung 25.01.2008

Allofs warnt: "Nicht noch mal wie in Düsseldorf"


BREMEN (csa) Nein, es läuft mal wieder nicht nach Plan. Wenn Werder Bremen heute (16.30 Uhr/nicht im TV) sein letztes Vorbereitungsspiel beim kroatischen Tabellenvierten Hajduk Split absolviert, dann steht mal wieder nicht die Wunschelf auf dem Platz. Boubacar Sanogo (Afrika-Cup) fehlt, Torsten Frings (dritte Innenbandverletzung in dieser Saison) ebenfalls. Auch Aaron Hunt, der seit zwei Tagen wegen leichter Probleme im Sprunggelenk pausiert, kann nicht mitwirken. Und die Liste der Verhinderten wird durch Tim Borowski, der mit einer Magen-Darm-Infektion ausfällt, komplettiert. Dazu kommen noch die drei Rekonvaleszenten Clemens Fritz, Peter Niemeyer und Sebastian Boenisch. Sieben Ausfälle also - das hat fast schon wieder Hinrunden-Niveau.

Immerhin steht Torhüter Tim Wiese nach überstandenen Magen-Darm-Problemen wieder zur Verfügung. Für ihn geht’s darum, im letzten Test vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstag (20.30 Uhr/live in der ARD) bei Borussia Dortmund den Kasten sauber zu halten. Und der Rest der Mannschaft ist gefordert, den desas-trösen Eindruck vom Blitzturnier in Düsseldorf (1:3-Pleite gegen Regionalligist Fortuna) zu korrigieren. Sportdirektor Klaus Allofs warnt: "Eine Leistung wie in Düsseldorf will ich nicht noch mal sehen." Das Resultat sei dabei eher zweitrangig, so Allofs: "Es geht darum, dass wir uns einspielen und die richtige Einstellung zeigen."

Per Mertesacker ist der Ausgang der Partie dagegen durchaus wichtig. "Wir haben in der Vorbereitung zwar gut gearbeitet, aber keine guten Ergebnisse erzielt", sagt der Verteidiger: "Das wollen wir ändern."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:58
Kreiszeitung 25.01.2008

Wieder große Momente für Ivan Klasnic


Stürmer kehrt als gesunder Spieler in seine Heimat zurück / "EM ist mein Traum"

Aus Split berichtet Arne Flügge

SPLIT Als Ivan Klasnic gestern Abend im Flughafengebäude von Split am Gepäckband auf seine Tasche wartete, zerkratzten sich draußen bereits drei kroatische Kamerateams und zahlreiche Fotografen an der Glasscheibe die Objektive. Alle wollten ein Bild, einen O-Ton des Werder-Stürmers erhaschen, der nach seiner schweren Nierenerkrankung und dem sensationellen Comeback in seiner Heimat Kult- und Heldenstatus erreicht hat.

Im Scheinwerferkegel und Blitzlichtgewitter bahnte sich der 27-Jährige dann den Weg zum Mannschaftsbus. "Es ist eine sehr emotionale Reise", räumte Klasnic ein, "auf diesen Tag habe ich lange gewartet." Zum ersten Mal nach den beiden Nierentransplantationen im vergangenen Frühjahr steht Klasnic heute (16.30 Uhr) in seinem Herkunftsland Kroatien wieder auf dem Platz. Gegen Erstligist Hajduk Split bestreiten die Bremer den letzten Härtetest vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund. Für Klasnic ist es aber noch mehr.

"Ausgerechnet Split", sagte er, "das ist langsam ein bisschen komisch." Sein Länderspieldebüt für Kroatien hatte der Angreifer im Februar 2004 in Split gegen Deutschland gefeiert. Damals gab’s eine 1:2-Niederlage, "weil der Olli Kahn alles von mir gehalten hat", erinnert sich Klasnic schmunzelnd.

Gestern Abend kehrte er in die Stadt zurück, in der er sich erstmals seinen Landsleuten als Nationalspieler präsentiert hatte. "Das ist mehr als Zufall. Das ist Schicksal", meinte der Kroate. Schon sein Pflichtspielcomeback für Werder hatte er ausgerechnet gegen den FC St. Pauli gefeiert - gegen jenen Club also, bei dem er groß geworden war. Wie sich die Bilder gleichen . . .

Das Verlangen der kroatischen Medien nach Ivan Klasnic war gestern so groß, dass nach der Ankunft im Mannschaftshotel "Meridan" noch flugs eine Pressekonferenz einberufen wurde. Die Journalisten hätten sonst sicher auch keine Ruhe gegeben.

Seinen Landsleuten will Klasnic heute beweisen, dass er auf dem besten Weg ist, wieder ganz der Alte zu werden. "Mein Ziel ist, jetzt auch wieder in die Nationalmannschaft zurückzukehren. Ich spiele unheimlich gern für Kroatien, die Teilnahme an der Europameisterschaft ist mein großer Traum", erzählte Klasnic.

Seine Rückennummer "17", die er bei Werder und im Nationalteam trägt, "wurde mir vom kroatischen Verband reserviert - auch schon für die EM", berichtete der Stürmer: "Das ist ein großes Zeichen der Anerkennung." Dafür und für die riesige Unterstützung der Fans sowie des Verbandes während seiner Leidenszeit ist der Kroate sehr dankbar.

"Die Anteilnahme war auch in meiner Heimat riesig", erzählte Klasnic, "ich weiß nicht, wie viele Briefe ich bekommen habe. Vor jedem Länderspiel haben Fans und Mitspieler für mich gebetet. Das war schon toll."

Jetzt muss Klasnic zeigen, dass er wieder fit genug ist, um in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga bei Werder zu bestehen - und sich damit das Ticket für die EM zu erkämpfen. "Ich denke, ich habe in der Vorbereitung gut gearbeitet. Ich fühle mich fit", sagte Klasnic: "Jetzt muss ich mich aber in den Spielen beweisen. Was nützt es, wenn ich im Training gut drauf bin und dann in den Spielen doch versage?" Aber daran mag Ivan Klasnic keine Gedanken verschwenden. Er blickt optimistisch und kämpferisch nach vorn - so wie er es in den letzten Monaten immer getan hat. "Ich bin gut drauf und auf einem guten Weg. Wichtig war, dass ich während der Vorbereitung gesundheitlich keine Probleme hatte und auch von Verletzungen verschont geblieben bin. Ich denke, ich habe keine Schwächen gezeigt. Jetzt kann ich voll angreifen."

Gegen Split wird Klasnic heute in der Startformation stehen. Trainer Thomas Schaaf muss seine Mannschaft im Hinblick auf die Dortmund-Partie einspielen. Da Boubacar Sanogo beim Afrika-Cup weilt und Hugo Almeida noch für die Bundesliga gesperrt ist, bekommt Klasnic in der Startphase der zweiten Saisonhälfte an der Seite von Markus Rosenberg das Vertrauen. So hat es Schaaf auch in den letzten Trainingseinheiten praktiziert. "Ivan hat in der Vorbereitung zusätzlich noch sehr viel Grundlagenarbeit geleistet. Ich bin sehr zufrieden mit ihm", sagte Schaaf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:58
Kreiszeitung 25.01.2008

Sebastian Prödl unterschreibt bei Werder


Vierjahresvertrag für Abwehrtalent von Sturm Graz / Zimmerkumpel Harnik: "Ein typischer Ösi . . ."

Von Carsten Sander

BREMEN Ihm eilt der Ruf voraus, zu den größten Talenten des österreichischen Fußballs zu gehören. Gut, werden jetzt einige denken, das muss ja nichts heißen. Ist ja schließlich nur Österreich, jenes Land also, das sich schon von der eigenen Europameisterschaft abmelden wollte, weil die Nationalmannschaft so schlecht ist. Sebastian Prödl ist Teil der nationalen Elite - und er will ab dem 1. Juli in Bremen den Beweis antreten, dass es in Österreich auch nach Andreas Herzog noch gute Fußballer gibt. Der 20-jährige Innenverteidiger von Sturm Graz unterschrieb gestern einen Vierjahresvertrag bei Werder Bremen und wird seinen Dienst im Sommer aufnehmen.

Thomas Schaaf freut sich schon darauf. "Sebastian ist ein guter, junger Spieler, der seinen Weg gehen wird", sagt der Werder-Coach über den 1,92 Meter großen Abwehrrecken, der in Graz noch bis 2009 unter Vertrag steht. Werder muss also Ablöse zahlen. Über die Höhe der Summe wurde freilich Stillschweigen vereinbart. Christian Jauk, Finanzvorstand bei Sturm Graz, ließ jedoch durchblicken: "Es ist der teuerste Wechsel eines Defensivspielers in der Club-Geschichte."

Ganz billig wird Sebastian Prödl also nicht gewesen sein. Doch Sportdirektor Klaus Allofs ist sich sicher, dass in diesem Fall - anders als bei Carlos Alberto - das Geld gut angelegt ist: "Sebastian ist ein aufgeweckter Junge, der klare Vorstellungen hat, aber kein Träumer ist. Er hat, obwohl er noch sehr jung ist, bereits eine gewisse Reife."

Das mit den klaren Vorstellungen kann nur unterstrichen werden. Denn auf einer Pressekonferenz in Graz sagte Prödl auf die Frage, warum er Bremen gewählt hat: "Das ist eine Topadresse und sicher ein Sprungbrett für die Ligen in England und Spanien." Aha, da soll’s also hingehen. Vorher - das ist allen klar - muss sich Prödl, den Werder fast schon im vergangenen Sommer verpflichtet hätte, aber erstmal in Bremen beweisen und den Kampf gegen Per Mertesacker und Naldo aufnehmen. "Ich fürchte mich nicht", betonte Prödl, "wer hoch hinaus will, muss sich auch mit Topleuten messen."

Ganz offensichtlich verfügt der sechsmalige Nationalspieler über ein ausgeprägtes Selbstvertrauen. Doch das sei nur gut so, meint Schaaf: "Er ist sehr ehrgeizig, muss aber natürlich noch viel lernen. Wenn er den Wettkampf bei uns annimmt, kann ihm das nur helfen. Davon lebt so ein Spieler."

In Österreich hat es Prödl schon weit gebracht. Er war Kapitän der U 20-Nationalmannschaft, die bei der WM im vergangenen Jahr sensationell Platz vier belegte. Mit dabei war damals auch Martin Harnik, der Hamburger Jung’ mit österreichischen Wurzeln. Was er über seinen damaligen Zimmerkollegen zu sagen hat, lässt keine Wünsche offen: "Er ist ein typischer Ösi. Bodenständig, realistisch, nett - ein guter Kumpel." Beide stehen übrigens im Aufgebot für das Länderspiel gegen Deutschland am 6. Februar in Wien.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/01/2008 13:59
Weser-Kurier 25.01.2008

Gespräche mit Pasanen


(WAT). Etwas überrascht war er von der Neuigkeit schon. Nein, antwortete Petri Pasanen, von der Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers wisse er nichts. Die Personalie Sebastian Prödl kommt ihm nicht unbedingt entgegen. Schließlich sieht der 27-Jährige seine bevorzugte Rolle in der Innenverteidigung, ein ambitionierter junger Österreicher bedeutet: Konkurrenz. Dabei hofft Pasanen seinerseits auf einen Anschlussvertrag bei Werder, und - endlich - ist der Verein auch auf ihn zugekommen. "In naher Zukunft", sagte der Finne, werde man über seine Zukunft an der Weser sprechen. Und so rückte Petri Pasanen gestern Abend ein wenig ab von seinem bisherigen Anspruch, der dem Abwehrzentrum Priorität beimisst. Seine Ambitionen auf den Außenbahnen hatte er zuletzt als vergänglich beschrieben, gestern gab er sich offen für alles: "Ich kann innen spielen - aber auch außen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/01/2008 13:59
Weser-Kurier 28.01.2008

Zweites Leben - erste Reihe


Startelf zum Geburtstag: Ivan Klasnic ein Jahr nach der ersten Nierentransplantation

Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. Morgen feiert Ivan Klasnic Geburtstag, 28 Jahre wird der Fußballspieler von Werder Bremen. Ein besonderer Tag für den Kroaten, nicht nur wegen des neuen Alters - es ist der erste Geburtstag in seinem "zweiten Leben", wie Klasnic die Zeit nach seiner Nierentransplantation manchmal nennt. Im zweiten Leben steht er wieder in der ersten Reihe: in Werders Startelf.

Davon ist zumindest morgen im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund (20.30 Uhr/ ARD live) zu rechnen - und das ist keineswegs als Geburtstagsgeschenk des Trainers zu sehen. Thomas Schaaf hat in den vergangenen Tagen konsequent mit dem Angriffstandem Klasnic/Rosenberg geprobt, im Training ebenso wie im Testspiel bei Hajduk Split. Das Duo - Nutznießer der Afrika-Cup-Abstellung von Boubacar Sanogo und der Bundesliga-Rotsperre von Hugo Almeida - überzeugte.

"Die beiden haben ganz gut harmoniert", fand zum Beispiel Klaus Allofs nach dem Auftritt am vergangenen Freitag in Split.Noch im Trainingslager hatten sich Sportdirektor und Trainer zurückhaltener gezeigt bei der Bewertung von Klasnics Leistungen. Er sei noch nicht bei 100 Prozent, er müsse noch zulegen, hieß es immer wieder von der Führungsriege. Und manchmal ließ Allofs den Nachsatz folgen, man könne dem Angreifer fairerweise erst dann eine Vertragsverlängerung anbieten, wenn er wieder voll im Saft stehe.

Der Allofschen Vertragsbedingung scheint er mittlerweile ziemlich nahe zu sein, nicht nur wegen seines Tores in Split: Gegen Hajduk agierte Klasnic so beweglich, wie man ihn selbst vor seiner Erkrankung selten gesehen hat. Die Motivation, vor heimischen Publikum zu spielen, mag den Kroaten zusätzlich beflügelt haben - unterm Strich aber steht, dass Klasnic in der Lage ist, bei einem Bundesliga-Spitzenklub eine wichtige Rolle zu spielen.

Der Frage nach seinem Nachholbedarf, die Klasnic noch im Trainingslager bejaht hatte, weicht der Kroate nun allerdings aus. "Man muss erst noch zwei, drei Spiele abwarten - dann wird man sehen, ob ich soweit bin." Eines dieser Spiele wird morgen Abend stattfinden, genau ein Jahr und vier Tage nach der ersten, misslungenen Organübertragung. Er hoffe natürlich, dass Thomas Schaaf ihn in Dortmund in der Startelf berücksichtigt, sagte Klasnic gestern: "Wenn er mich aufstellt, macht er nichts falsch."

Die Mannschaft, in der der Noch-27-Jährige sein Comeback als Profifußballer gefeiert hat, wird dagegen definitiv ohne ihn auskommen müssen: Werders U 23. Am 30. Oktober war Klasnic mit dem Bremer Regionalliga-Team in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen den FC St. Pauli - erstmals seit den Operationen in Januar und März - aufgelaufen. "Sie haben mir geholfen, ich hab’ ihnen geholfen - es hat einen Riesenspaß gemacht." Doch dieses Kapitel ist beendet, "ich muss an mich denken, dass es weitergeht mit mir".

Vergessen aber hat Ivan Klasnic sein erstes Spiel im zweiten Leben, den Krimi gegen St. Pauli, nicht. Wenn Werder II am Mittwoch (19 Uhr) im Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart spielt, dann "werde ich im Stadion sitzen und die Daumen drücken".

Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/01/2008 14:00
Weser-Kurier 28.01.2008

In weiser Voraussicht


(WAT). Als Dortmund und Werder zuletzt in der Bundesliga-Hinrunde aufeinandertrafen, ging’s ordentlich zur Sache. Damals im September machte Schiedsrichter Peter Sippel - zum Leidwesen vor allem von Diego, der außergewöhnlich viel einstecken musste - keine gute Figur. Morgen Abend, bei der Neuauflage des Duells im Pokal (20.30 Uhr/ARD live), schickt der DFB in weiser Voraussicht seinen erfahrendsten Pfeifenmann: Herbert Fandel.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/01/2008 14:02
27.01.2008, 15:20 Uhr News

Pflichtspiel-Start im Pokal: Werder will "etwas gut machen"


Eigentlich war es für Werder ein Spiel zum ganz schnell Vergessen. Das 0:3 im Dortmunder Signal-Iduna-Park am 5. Bundesliga-Spieltag war ein Match voller eigener Fehler, voller Härte, voller schwierig zu beantwortender Charakterfragen. Am Schluss standen null Punkte, drei bittere Kontergegentore durch Petric (2) und Klimowicz, ein entnervter Regisseur Diego und eine glatt rote Karte für Leon Andreasen. Also normalerweise folgendes Vorgehen: Mund abputzen, abhaken, nur schnell hinter sich lassen. Doch das grün-weiße Team machte es anders.
Irgendetwas passierte nach der Pleite mit dieser Mannschaft, die bis dahin noch nicht so souverän mit den vielen Verletzten und einer unbefriedigenden Vorbereitung umgegangen war. Sie zog aus der Demontage Kraft, rückte zusammen und einigte sich auf eine passende Antwort – die sich günstigstenfalls über die gesamte restliche Hinrunde ziehen sollte.

Und siehe da: Schon wenige Tage später spürte ein Team namens Real Madrid Werders frischen Tatendrang, zählbarer Erfolg stellte sich schon am folgenden Wochenende mit dem furiosen 4:1 gegen Meister VfB Stuttgart an. Die irgendwie heilende Wirkung der schlimmen BVB-Verletzung hielt bis zum 16. Spieltag an, erst in Hannover ging unglücklich das nächste Ligaspiel verloren. Leider gelang es nicht, den Effekt mit in die Champions League zu retten, dort rissen zwischenzeitlich zu viele neue Wunden auf.

Werders Ziele: Konstanz beweisen und "etwas gutmachen"

Am Dienstag, 29.01.2008, reist Werder nun erneut nach Dortmund, ab 20.30 Uhr (live in der ARD) steigt das Achtelfinale des DFB-Pokals. Hier soll den Schwarz-Gelben demonstriert werden, dass die 0:3-Dynamik auch über die Winterpause nicht nachgelassen hat. "In Dortmund wird es keine leichte Aufgabe sein, weiterzukommen. Nach dem letzten Bundesligaspiel haben wir dort noch etwas gut zu machen", sagt Geschäftsführer Klaus Allofs. Auch die Wettbewerbs-Statistik schreit nach Korrektur, gingen doch zwei von drei Nachkriegsduellen im DFB-Pokal gegen den BVB verloren: das Halbfinale 1963 (0:2) und gar das Finale 1989 (1:4).
Werder kam immerhin im Achtelfinal 1992/93 mit 2:0 eine Runde weiter. Das Heimrecht scheint in den Duellen dieser beiden Mannschaften eine entscheidende Rolle zu spielen. In der Bundesliga hat der BVB 22 von 40 Heimpartien gegen Werder gewonnen, in Bremen musste er allerdings 28 Pleiten in 39 Spielen einstecken. Aber immerhin: In den letzten fünf Jahren konnte Werder immerhin dreimal im Signal-Iduna-Park triumphieren.

Die Dortmunder Riesenarena büßt anhaltend an Schrecken ein, in der letzten Saison blieben in 17 Spielen nur sechsmal alle Punkte da, in dieser Saison gab es auch schon zwei Niederlagen und zwei Unentschieden aus acht Partien – eine mittelmäßige Bilanz. Überhaupt hat der sechsmalige Deutsche Meister in den letzten Jahren den Anschluss zur nationalen Spitze verloren. 6, 7, 7, 9 – das sind die Endplatzierungen der letzten vier Jahre, aktuell ist Dortmund Zehnter. Nach dem Werder-Spiel schien der Weg nach oben zu führen, doch die Folgen des Spiels waren hier ganz anders als in Bremen. Die nächsten drei Partien gingen verloren, bis zur Winterpause gab es nur noch drei BVB-Siege.

Bade und Rukavina statt Lehmann und Hinkel

Das stellt rund um den Signal-Iduna-Park niemanden zufrieden, in der Winterpause sollte mit großen Namen der Kader nachgebessert werden. Doch sowohl Andreas Hinkel (ging vom FC Sevilla zu Celtic Glasgow) und Jens Lehmann (blieb beim FC Arsenal) entschieden sich gegen Schwarz-Gelb. Im Tor vertritt also Marc Ziegler (der auch schon gegen Werder aushalf) den langzeitverletzten Roman Weidenfeller. Und die Neuen hören auf die weniger prominenten Namen Mats Hummels (FC Bayern, Abwehr), Antonio Rukavina (Partizan Belgrad, Rechtsverteidiger) und Alexander Bade (SC Paderborn, Tor) – vor allem Rukavina zeigte bisher überzeugende Leistungen. Fünf Testspiele absolvierte das Team von Trainer Thomas Doll (verlängerte jüngst seinen Vertrag): 3:1 gegen Paderborn, 1:0 gegen Málaga CF, 5:0 gegen Leverkusen (beim Blitzturnier in Düsseldorf), 0:1 gegen Düsseldorf (ebenfalls Blitzturnier) und 2:1 bei KAA Gent.

"Mutig auftreten, einfach spielen" – das haben sich die Borussen für das "50:50"-Spiel gegen Bremen vorgenommen. Dabei plagen auch sie personelle Sorgen, Jakub Blaszczykowski wird mit einem Muskelfaseriss fehlen. Außerdem sind die Einsätze vom besten Vorrunden-Torschützen Mladen Petric (8 Treffer, Hüftprobleme) und von Hoffnungsträger Alexander Frei (nach Waden-OP noch ohne Saisoneinsatz) sehr fraglich. Nun soll im Angriff Nelson Valdez in die Bresche springen. Der Ex-Werderaner traf in den Tests sowohl gegen Leverkusen als auch in Gent doppelt und brennt aufs Viertelfinale. Auf dem Weg dahin überwand Dortmund bisher den 1. FC Magdeburg mit 4:1 und Eintracht Frankfurt mit 2:1.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/01/2008 14:02
28.01.2008, 11:52 Uhr News

Borowski und Hunt wieder im Training


Rechtzeitig zum Rückrundenstart kehrten einige verletzte Werder-Profis wieder in den Kader zurück. Nachdem Patrick Owomoyela und Pierre Wome schon beim Testspiel in Split dabei waren, rückten am Sonntag nun auch Tim Borowski und Aaron Hunt nach. Während Borowski seinen Magen-Darm-Infekt auskuriert hatte und sich mit großem Eifer zeigte, machte auch Hunts Sprunggelenk keine Probleme. Der Offensiv-Allrounder war in der Vorwoche umgeknickt und musste einige Tage pausieren. Beide könnten im Kader für die Partie in Dortmund stehen, den Thomas Schaaf am Montagnachmittag bekannt gibt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:54
28.01.2008, 18:39 Uhr News

Vorbereitung beendet: 18 Profis unterwegs zum BVB


Die Vorbereitung auf die Rückrunde ist endgültig vorbei. Seit 16 Uhr sitzen 18 Werder-Profis im Mannschaftsbus auf dem Weg nach Dortmund. Hinter ihnen liegen dreieinhalb Wochen harte Arbeit. Eine Phase, mit der Cheftrainer Thomas Schaaf insgesamt zufrieden ist. "Wir haben gut trainiert und hatten ein sehr gutes Trainingslager. Die Testspiele waren sicher unterschiedlich, aber mir kommt es darauf an, wie die Mannschaft ihren Weg geht und da habe ich viele positive Dinge registriert."

Dass die erste Bewährungsprobe gleich in den Dortmunder Signal Iduna Park führt, der mit 62.000 Zuschauern inklusive 4.500 grün-weißen Fans gut gefüllt sein wird, ist den Werderanern ganz Recht. Dort wollen sie beweisen, dass sie besser Fußball spielen können, als bei ihrem letzten Dortmunder Auftritt in der Bundesliga. "Das Team hat sich viel vorgenommen", erklärt Schaaf und hofft, dass seine Mannschaft diesmal ihre Motivation in die richtigen Bahnen lenken kann. "Beim letzten Mal haben wir uns auf den falschen Weg begeben. Da waren Szenen auf beiden Seiten dabei, die ich nicht wieder sehen will", stellt Schaaf klar und macht deutlich, dass sich Werder nun anders gegen eventuelle Provokationen auf dem Feld wehren will. Vor allem einer will gelassener bleiben: Diego. "Ich habe keine guten Erinnerungen an Dortmund. Das liegt aber auch an den drei schnellen Toren, die wir bekommen haben. Dass ich körperlich attackiert werde, ist doch normal. Ich muss einfach mein Spiel wie immer durchziehen", so der Brasilianer, der dennoch auf einen aufmerksamen Schiedsrichter hofft. "Ich erwarte, dass die Dortmunder von ihren Fans unterstützt ähnlich motiviert und aggressiv ins Spiel gehen wie beim letzten Mal. Darauf sind wir vorbereitet, müssen dagegenhalten. In so einem Spiel liegen die Nerven manchmal blank, aber verantwortlich dafür, dass es auf dem Platz sauber zugeht ist der Schiedsrichter", sagte der 22-Jährige.

Die Erinnerungen an das letzte Spiel will Thomas Schaaf aber auch nicht wieder komplett hervorkramen. Für ihn ist die kampfbetonte Partie Vergangenheit. Sein Team soll sich am Dienstagabend auch fußballerisch verbessert zeigen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen und jetzt nur noch über die Aggressivität sprechen, die damals herrschte. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Dinge zu verändern, die damals nicht so gestimmt haben. Wir müssen uns besser bewegen, bessere Pässe spielen, enger am Gegner sein, Druck aufbauen."

Im Training wurde dazu noch einmal einiges erarbeitet. Verzichten mussten die Bremer dabei auf Petri Pasanen, der zur Vorsicht geschont wurde, aber dennoch zum Kader gehört. Ebenfalls zu den 18 Profis auf dem Weg nach Dortmund gehören: Wiese, Vander, Borowski, Baumann, Almeida, Tosic, Mertesacker, Wome, Owomoyela, Naldo, Diego, Jensen, Rosenberg, Vranjes, Klasnic, Pasanen, Hunt, Harnik.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:56
29.01.2008, 11:21 Uhr News

DFB-Pokal: Werders U 23 auf Abschiedstournee


Es ist eine faszinierende Geschichte. Seit Jahren sorgen die zweiten Mannschaften der Bundesligisten regelmäßig für kleine "Wunder" im DFB-Pokal. Werders U 23 hat sich ihr Pokalmärchen ausgerechnet für die Saison ausgesucht, in der sie das letzte Mal an diesem Wettbewerb teilnehmen darf. Das Achtelfinale ist erreicht – weiter drangen die grün-weißen Talente noch nie vor.

"Das ist doch noch einmal eine schöne Geschichte für alle Beteiligten. Da wir nächste Saison nicht mehr teilnehmen dürfen, könnte das Spiel gegen Stuttgart ja unser Abschiedsspiel werden", freut sich Coach Thomas Wolter auf den Pokalknaller. Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer hätte nichts dagegen, wenn die U 23 ihre Abschiedsvorstellung noch so lange wie möglich herauszögert: "Es ist doch traumhaft, wenn Werder mit zwei Teams im Pokal vertreten ist. Das ist doch ein Beweis für unsere gute Nachwuchsarbeit. Umso bedauerlicher finde ich, dass es solche Vergleiche auf dieser Ebene in Zukunft nicht mehr geben wird", blickt Fischer mit ein wenig Wehmut auf die ab der kommenden Saion geltende Regelung. Als Zugeständins mit der zweiten Mannschaft in der 3. Liga spielen zu dürfen, verzichteten die zweiten Mannschaften auf die Teilnahme am DFB-Pokal. "Damit geht eine lange Tradition zu Ende. Somit hat das Pokalspiel gegen Stuttgart auch eine emotionale Bedeutung. Es könnte ja das letzte sein."

Zum ersten Mal nahm Werders U 23 in der Saison 1976/77 am DFB-Pokal teil. Erstrundengegner war der damalige Zweitligist 1. FC Nürnberg, der sich in Bremen vor 7.000 Zuschauern mit 3:0 durchsetzte.

In den folgenden Jahren qualifizierten sich die Grün-Weißen regelmäßig für den Pokalwettbewerb, doch über die erste Runde kamen die Bremer dabei nie hinaus. Das änderte sich erst in der Saison 1987/88. Durch einen 5:1-Erfolg über den MTV Ingolstadt zog die Werder-Mannschaft in die 2. Runde ein, in der sie sich jedoch dem Hamburger SV mit 1:3 geschlagen geben musste. Weiter kam das Team nur in der Saison 1999/2000. Nachdem Werders Talente erst in der 2. Runde eingestiegen waren und dort Fortuna Köln mit 3:1 besiegt hatten, hieß der Gegner der dritten Runde wie auch in diesem Jahr: VfB Stuttgart. Die Schwaben gewannen die Partie knapp mit 1:0.

Weitere wissenswerte Pokalgeschichten rund um die zweiten Mannschaften:

Wussten Sie, ...

...dass die Reserve von Hannover 96 die erste zweite Mannschaft im DFB-Pokal war? In der Saison 1966 / 67 zwangen die Niedersachsen Borussia Neunkirchen sogar zu einem Wiederholungsspiel, denn die erste Partie endete 2:2. Ebenso knapp ging es auch im zweiten Aufeinandertreffen zu, das Neunkirchen jedoch mit 2:1 gewann.

...dass Hertha BSC Berlin II in der Spielzeit 1992/1993 sogar bis ins Finale vordrang? Die absolute Sensation blieb dort jedoch aus. Bayer Leverkusen siegte denkbar knapp durch ein Tor von Ulf Kirsten mit 1:0. Zuvor hatte Berlin den Chemnitzer FC, 1. FC Nürnberg, Hannover 96, VfB Leipzig und die SGK Heidelberg ausgeschaltet.

...dass die zweite Mannschaft von Bayer Leverkusen Werders Titelgewinn 1999 fast zunichte gemacht hätte? Erst in der Verlängerung erzielte Werder durch Jurij Maximow in der 114. Spielminute den Siegtreffer zum 2:1 und zog in die 2. Runde ein.

...dass die erste und zweite Mannschaft eines Vereins schon häufiger im DFB-Pokal aufeinandergetroffen sind? Sowohl der 1. FC Kaiserslautern (97/98) und der VfB Stuttgart (00/01), als auch der FC Bayern München (76/77) bekam es mit seiner eigenen Reserve zu tun. Überraschungen gab es dabei jedoch nicht. Es setzten
sich jeweils die Profis durch.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:56
Kreiszeitung 29.01.2008

Klasnic: Ein Tor zum Geburtstag


Stürmer in Startelf / Pasanen pausiert

BREMEN (flü) Das Abschlusstraining der Bremer fand gestern Nachmittag ohne Petri Pasanen statt. Der 27-Jährige hatte leichte Hüftprobleme und verzichtete daher auf die Einheit. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", erklärte Trainer Thomas Schaaf: "Gegen Dortmund ist er wieder dabei."

Somit kann der Werder-Coach heute gegen die Borussia die gleiche Formation ins Rennen schicken, die auch im letzten Testspiel in Split (2:2) begonnen hatte. Mit einer Ausnahme: Für Jurica Vranjes wird der nach einem Magen-Darm-Infekt wieder genesene Nationalspieler Tim Borowski im linken Mittelfeld auflaufen.

Das Sturmduo bilden Markus Rosenberg und Ivan Klasnic. Für den Kroaten ist es heute wieder einmal ein besonderer Tag. Er wird 28 Jahre alt und hat sich nach einer guten Vorbereitung ("Ich fand sie nicht so hart wie sonst") in die Stammformation gekämpft. Mit einem Sieg und einem Tor möchte Klasnic seinen Geburtstag jetzt krönen.

Zum ersten Mal seit ihren langen Verletzungspausen sind Patrick Owomoyela und Pierre Wome heute wieder im Bremer Kader. "Mit ihnen haben wir wieder mehr Möglichkeiten", freute sich Schaaf über die Rückkehr seiner Außenverteidiger. Ein Platz in der Startformation kommt für beide allerdings noch zu früh.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:56
Kreiszeitung 29.01.2008

Allofs bestätigt Gespräch mit dem Aufsichtsrat


BREMEN (flü) In der vergangenen Woche hatte Dr. Hubertus Hess-Grunewald, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Werder Bremen, ein Gespräch mit Sportchef Klaus Allofs (Bild) über eine vorzeitige Verlängerung dessen bis 2009 laufenden Vertrages angekündigt. Gestern bestätigte Allofs, dass die Gesprächsrunde stattgefunden hat, er wollte aber Einzelheiten nicht preisgeben. "In meinem Vertrag wurde festgelegt, dass wir Anfang 2008 wieder über eine Verlängerung sprechen. Das haben wir getan. Und es wird noch weitere Gespräche geben. Ich werde jetzt aber keine Tendenzen oder Wasserstandsmeldungen abgeben", erklärte Allofs. Nur so viel verriet er: "Es gilt das, was ich immer gesagt habe. Werder hat für mich oberste Priorität. Ich fühle mich in Bremen sehr wohl."

Unterdessen hat Allofs nochmals betont, Spielmacher Diego nicht abgeben zu wollen. "Wir haben nicht mit ihm bis 2011 verlängert, um den Vertrag jetzt gleich wieder zu lösen", sagte der 51-Jährige. Diegos Vater und Berater Djair Ribas da Cunha hatte seinen Filius jüngst wieder bei Real Madrid ins Gespräch gebracht und behauptet, Werder sei nur eine Durchgangsstation für den 22-Jährigen. "Zum Glück haben wir einen Vertrag mit Diego, nicht mit seinem Vater", sagte Allofs.

Diego selbst bezeichnete gestern das mögliche Interesse europäischer Spitzenclubs zwar als "Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung", will sich über derartige Dinge aber "keinen Kopf" machen: "Ich bin happy, hier zu sein."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:57
Kreiszeitung 29.01.2008

Werder-Trainer Thomas Schaaf


Herr Schaaf, mit dem Pokalspiel in Dortmund wird’s jetzt ernst. Wo steht Ihre Mannschaft?

"Wir haben gut trainiert und hatten ein sehr gutes Trainingslager. Die Testspiele waren von den Leistungen und den Ergeb-nissen her unterschiedlich. Mir kommt es aber vielmehr darauf an, welchen Weg wir gehen, wie wir Dinge umsetzen und wie konzentriert wir bei der Arbeit sind. Das alles hat die Mannschaft gut angenommen."


Erwarten Sie in Dortmund ein ähnlich hartes Spiel wie zuletzt in der Bundesliga?

"Ich hoffe, dass es ein gutes und intensives Spiel wird. Damals haben wir auf beiden Seiten Dinge und Szenen gesehen, auf die wir gern verzichten können. Das wollen wir nicht noch mal sehen. Wir müssen unser spielerisches Potenzial ausschöpfen."


Und dagegenhalten . . .

"Richtig. Wir hatten uns beim 0:3 von Beginn an auf den falschen Weg begeben, haben den Dortmundern das Feld überlassen. Jetzt müssen wir uns besser anstellen."


Was genau muss besser werden?

"Wir müssen konsequenter unseren eigenen Weg gehen, das Hauptaugenmerk darauf legen, was uns stark macht. Wir dürfen uns nicht ablenken lassen, sondern müssen uns auf unser Spiel konzentrieren, uns richtig bewegen, die Zweikämpfe annehmen und den Gegner in Not bringen. Ich bin sicher, das wird die Mannschaft tun. Sie hat sich viel vorgenommen."


Wie stark schätzen Sie die Borussia ein?

"Dortmund hatte eine gute Vorbereitung. Wir müssen mit einem starken Gegner rechnen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:57
Kreiszeitung 29.01.2008

Wiese: "Das machen die nicht noch mal mit uns"


Werder-Torwart sinnt in Dortmund auf Revanche / Diegos Appell an Schiri Fandel

Von Arne Flügge


BREMEN Gut viereinhalb Monate ist es her, da erlebte Werder eine der bittersten Stunden der Hinrunde. Am fünften Bundesliga- Spieltag wurden die Bremer von Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park regelrecht vorgeführt. Die 0:3-Blamage stand schon nach 45 Minuten fest. In einem Spiel, in dem sich Werder von der ruppigen Gangart des Gegner anstecken ließ, Leon Andreasen noch wegen einer Tätlichkeit vom Platz flog. Dieser 14. September 2007 ist bei den Werder-Profis noch allgegenwärtig. Und Torwart Tim Wiese kündigte vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale heute (20.30 Uhr/live in der ARD) bei Borussia Dortmund Revanche an. "Das machen die nicht noch mal mit uns. Die sind nur auf die Knochen gegangen. Das haben wir alle noch im Kopf. Diesmal werden wir dazwischenhauen. Garantiert", versprach der 25-Jährige.

Es hatte aber nicht nur an der Spielweise der Dortmunder gelegen, dass Werder damals untergegangen war. "Wir haben so gut wie gar nichts richtig gemacht, sind nicht in die Zweikämpfe gegangen. Daraus haben wir gelernt. Das wird uns nicht wieder passieren", glaubt Wiese. Beim 0:3 hatten sich die Bremer häufig mit langen Bällen in den Rücken der Abwehr übertölpeln lassen. Ein Schwachpunkt, den Werder auch zuletzt im Testspiel gegen Split offenbarte. "Unsere Spielweise ist offensiv ausgerichtet. Da wirst du schnell mal mit solchen Bällen ausgehebelt", weiß Wiese: "Wenn der Ball dann ausgerechnet in die Schnittstelle kommt, wird es gefährlich."

Auch Trainer Thomas Schaaf fordert in diesen Situationen "eine bessere Bewegung. Außerdem müssen wir es schaffen, den Pass rechtzeitig zu verhindern." Daran, so Wiese "haben wir aber gearbeitet. Wir wissen, dass wir nicht zu offen stehen dürfen. So etwas wie beim 0:3 wird uns nicht wieder passieren."

Und das in jeder Hinsicht, wie auch Aaron Hunt sagt: "Wie das damals gelaufen ist, das war schon heftig. Natürlich haben wir was gutzumachen. Der Trainer hat mit uns bereits darüber gesprochen und uns erklärt, wie wir uns zu verhalten haben. Zumal es im Pokal jetzt noch hitziger zugehen wird."

Vor allem habe Thomas Schaaf seinen Spielern verdeutlicht, dass sie sich diesmal nicht vom Gegner provozieren lassen dürfen. "Wir alle müssen kühlen Kopf bewahren, dürfen uns nicht anstecken lassen und müssen unser Spiel durchziehen", sagt Hunt. Damals ließ sich Werder - zu Recht oder nicht sei mal dahingestellt - von der Dortmunder Härte anstecken. Vor allem Spielmacher Diego hatte vom Dortmunder Tinga derart häufig auf die Knochen bekommen, dass er fast durchdrehte und zur Pause von Schaaf ("Ich musste ihn vor sich selbst schützen") ausgewechselt wurde.

"An die Partie habe ich wirklich keine guten Erinnerungen", räumt Diego ein, "schlimmer als die vielen Fouls waren aber die drei schnellen Gegentore. Das darf uns diesmal nicht wieder passieren."

Der Brasilianer erwartet heute eine ähnlich eingestellte Dortmunder Mannschaft wie damals. "Sie werden auch diesmal hart attackieren, aggressiv und motiviert sein. Für uns bedeutet das, dass wir anders als im letzten Spiel dagegenhalten müssen." Nachlässigkeiten dürfe sich Werder in Dortmund nicht erlauben. "Wir haben die Qualität, wir müssen nur die richtige Einstellung zeigen", fordert Diego.

Der 22-Jährige erwartet ein Spiel, bei "dem die Emotionen hochkochen" werden und er selbst wieder "viel attackiert" wird. Daher richtet der Werder-Star schon mal einen Appell an Referee Herbert Fandel (Kyllburg): "Der Schiedsrichter muss dafür sorgen, dass es sauber zugeht und dass das Spiel nicht aus den Bahnen gerät."

Für Werder geht es heute in Dortmund aber nicht nur um Revanche. Es geht um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale und damit verbunden um weitere Millionen-Einnahmen. Und es geht darum, nach der durchwachsenen Vorbereitung zu beweisen, auf dem richtigen Weg zu sein. "Darum sind wir heiß auf das Spiel. Wir freuen uns, dass es endlich wieder losgeht", sagt Torwart Tim Wiese. Und Aaron Hunt meint: "Jetzt wird’s ernst. Jetzt wird sich zeigen, wie wir gearbeitet haben."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:58
Weser-Kurier 29.01.2008

Ein wirklich hartes Los


Von Oliver Matiszick

BREMEN. Zumindest numerisch ist Fußball ganz einfach. Ein Ball, rundherum 22 Mann, elf gegen elf. Vergangenen September aber probierte Borussia Dortmund gegen Werder mal etwas Anderes. Ihre elf Mann, so schien’s, konzentrierten sich auf diesen einen Bremer namens Diego. Der Plan ging auf wie ein Hefeteig. Angesichts ständiger und harter Attacken verlor Diego erst die Spielfreude, dann die Nerven - und Werder somit sein Herz, Hirn und gleich auch noch die Partie. Heute Abend, im Pokal-Achtelfinale, droht eine Neuauflage.

Weshalb auch sollte BVB-Trainer Thomas Doll seine Mannschaft nun mit einer anderen Maßgabe in das erneute Heimspiel gegen die Bremer (20.30 Uhr/ARD) schicken, als bei jenem klaren 3:0 aus der Bundesliga-Hinrunde? Sie hatten den Schlüssel zum Erfolg gegen die Bremer gefunden - indem sie deren Schlüsselspieler ausschalteten. Zwar oft jenseits der Grenze zur Fairness, aber ungemein wirksam. "Es gab viele Szenen in dem Spiel, auf die wir gerne verzichten können", erinnert sich Werder-Trainer Thomas Schaaf an üble Fouls hüben wie drüben, "das wollen wir nicht wieder sehen."

Doch die Voraussetzungen dafür, dass sein Wunsch in Erfüllung geht, sind allenfalls semioptimal. Weil der DFB-Pokal nunmal der DFB-Pokal ist. 90, maximal 120 Minuten plus Elfmeterschießen, dann muss eine Entscheidung gefallen sein, unwiderruflich und ohne die Chance, eine mögliche Niederlage an einem der nächsten Spieltage auszubügeln. "Das Pokalspiel wird sicher noch etwas hitziger", schwant so auch Stürmer Aaron Hunt. Und den Rest erledigt traditionell die Dortmunder Kulisse. Das Westfalenstadion wird zwar aller Voraussicht nach nicht ausverkauft sein - doch das bedeutet mit Stand von gestern immer noch ein Flutlichtspiel vor wenigstens 62 000 Zuschauern, darunter rund 4500 aus Bremen.

Auch Diego, Dortmunds bevorzugte Zielscheibe von einst, mag nicht allzu sehr darauf hoffen, dass dieses Mal pfleglicher mit seinen Knochen umgegangen wird. "Dass ich hart attackiert werde, ist normal", sagt der Brasilianer, "aber darüber mache ich mir keine Gedanken." Eher schon darüber, ob diese Attacken des Gegners erneut ungestraft bleiben. Im vergangenen September hatte Schiedsrichter Sippel sich gegenüber den Gastgebern recht milde gestimmt gezeigt, von dessen Kollegen Fandel, den der DFB dieses Mal als Unparteiischen bestimmt hat, erwartet er sich etwas mehr Fingerspitzengefühl in Sachen Personenschutz. "Natürlich kochen in so einem Spiel die Emotionen hoch", sagt Diego, "doch der Schiri muss sehen, dass es sauber zugeht, dass alles in geordneten Bahnen verläuft." Doch das sind allenfalls Nebengeräusche. Den eigentlichen Ansatz bei der Wiedergutmachung des 0:3, das wissen die Werderaner, müssen sie bei sich selbst suchen - und nur dort. "Denn das Schlimmste damals waren ja nicht die Fouls, die ich einstecken musste", sagt Diego, "sondern die drei schnellen Gegentore, die wir in der ersten Halbzeit kassiert haben. Solche Nachlässigkeiten dürfen uns nicht wieder erlauben." Dass die Lektion von einst bei der Mannschaft angekommen ist, glaubt auch Schaaf. Also erwartet der Trainer heute ein gutes, ein intensives Spiel. Eines, in dem tatsächlich elf Mann hier gegen elf dort spielen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/01/2008 12:58
Weser-Kurier 29.01.2008

Ein Viertelstündchen für den deutschen Meister


Werder II empfängt morgen im DFB-Pokal den VfB Stuttgart - und macht (fast) nichts anders als sonst

Von Stefan Freye

BREMEN. Ein Achtelfinale im DFB-Pokal ist eine große Sache, erst recht für Werder II. Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch (19 Uhr) hat der Regionalligist deshalb ganz besondere Vorbereitungen getroffen. "Wir treffen uns diesmal 15 Minuten früher", erläutert Thomas Wolter.

Die 15 Minuten sind dem Umstand geschuldet, dass Werder II im ungewohnten Rund des Stadions statt auf Platz 11 antreten muss. Es scheint entspannt zuzugehen beim Drittligisten, und zumindest der Trainer fühlt sich ziemlich wohl in der Rolle des großen Außenseiters. Das hat ja bereits in der ersten und zweiten Pokalrunde gegen die Zweitligisten 1. FC Köln (4:2 nach Verlängerung) und FC St. Pauli (7:6 nach Elfmeterschießen) geklappt. Wenn es diesmal gegen den deutschen Meister nicht hinhauen sollte, dann eben nicht. "Für mich ist der Regionalliga-Auftakt gegen Oberhausen wichtiger", sagt Wolter, "die Jungs sehen das allerdings anders." Stellvertretend für die Jungs bezeichnet Kapitän Sandro Stallbaum die Partie gegen Stuttgart als "Highlight".

Das hätte Wolter allerdings nur zu gern auf dem angestammten Grün ausgetragen: "Wer das Spiel gegen Köln auf Platz 11 gesehen hat, weiß, welch tolle Atmosphäre dort herrscht." Die Platzwahl wurde jedoch bereits vor Wochen getroffen, und weil man damals noch nicht ahnen konnte, welche Witterung herrschen würde, entschied sich Werder für Stadion und Rasenheizung. "Wir wollten ja nicht St. Pauli spielen", sagt Geschäftsführer Klaus Dieter Fischer. Vor rund einem Jahr hatten die Hamburger die Werder-Profis zum Pokalkick auf eine Eisfläche gebeten und prompt für eine Pokalsensation gesorgt. Die ist auch morgen drin. Vor allem wenn Werder zu den rund 5000 Karten aus dem Vorverkauf noch weitere Tickets unters Volk bringt. In dieser Hinsicht hegt der entspannte Herr Wolter noch Hoffnung: "Vielleicht nutzen viele Familien die schulfreien Tage am Donnerstag und Freitag zum Besuch des Spiels am Mittwochabend."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 30/01/2008 08:08
29.01.2008, 22:32 Uhr News

Beste Chancen ausgelassen – Werder nach 1:2 draußen


Endstation Achtelfinale! Trotz einer überzeugenden spielerischen Leistung muss Werder im DFB-Pokal die Segel streichen. Bei Borussia Dortmund unterlag der Bundesliga-Zweite mit 1:2 (0:1). Die Bremer waren über die gesamte Spielzeit das klar überlegene Team, nutzten aber ihre Chancen nicht. Der BVB machte es besser und ging durch Giovanni Federico in Führung (19.). Eine dramatische Zuspitzung erlebte das Spiel erst kurz vor Schluss, als Fernando Klimowicz für die Gastgeber erst das scheinbar entscheidende 2:0 erzielte (80.) und Diego im direkten Gegenzug per Foulelfmeter den prompten Anschluss herstellen konnte (82.). Drei Minuten später wurde der emsige Markus Rosenberg im Strafraum ein zweites Mal gefoult, diesmal jedoch versagten Diego die Nerven, Marc Ziegler konnte seinen Strafstoß parieren. So zieht also sehr glücklich die Borussia ins Viertelfinale ein, Werder zeigte gute Form, tanzt aber nur noch auf zwei Hochzeiten.

Noch zu viel Rückstand: Werder beginnt ohne Diego

Cheftrainer Thomas Schaaf hatte bei allen Personalien den Erwartungen entsprochen, nur bei einer nicht: Diego blieb zu Beginn auf der Bank! Für ihn spielte Aaron Hunt auf der Position hinter den Spitzen. Beim BVB gab Antonio Rukavina sein Pflichtspieldebüt, im Sturm stand nach überstandenen Hüftproblemen überraschend Mladen Petric in der Startelf.
Doch Petric, Rukavina und alle anderen Borussen mussten von Beginn an den Rückwärtsgang einlegen – Werder präsentierte sich sehr munter und riss die Initiative an sich. Schon nach drei Minuten hatte Rosenberg eine erste Kopfballchance. Danach sorgte Florian Kringe für Entlastung, als er erst selbst vom rechten Strafraumeck den Abschluss suchte und verzog (7.) und kurz darauf von gleicher Stelle auf Federico flankte, dessen Volley-Abnahme knapp am rechten Pfosten vorbeistrich.

Nach diesem Aufflackern schnürten die Bremer die Hausherren aber restlos ein. So zwang eine Pasanen-Flanke, die Klasnic am kurzen Pfosten knapp verpasste, Kringe zu einer abenteurlichen Aktion – sein Klärungsversuch trudelte knapp über die Latte des eigenen Kastens (8.). Werders Taktik griff beeindruckend: Die Mittelfeldraute rochierte wild und brachte die Borussen-Defensive immer wieder durcheinander. Hübsche Doppelpässe und aggressives Pressing komplettierten das gelungene Auftreten. Logische Folge: weitere Chancen. Wie Klasnics Schuss aus 12 Metern (drüber, 12.) und eine tolle Kombination über Baumann und Rosenberg, nach der Klasnic allein an der Strafraumgrenze ein weiteres Mal den Ball nicht traf (14.). Dass Dortmund dann plötzlich in Führung ging, passte überhaupt nicht ins Bild. Mladen Petric schockte die Werder-Abwehr mit einem "tödlichen" Pass auf Federico, der im Strafraum genug Zeit hatte, sich den Ball auf den rechten Fuß zu lenken, und ihn dann klug ins lange Eck schob (19.).

Gegentor stoppt Werder-Wirbel

Das beeindruckte die Gäste, danach stockte das Kombinationsspiel, auch wenn die Spielanteile gleich verteilt blieben. Auch begann Werder, eine Menge Flanken ins Zentrum zu schlagen, die allesamt keine Abnehmer fanden. Mit einer Ausnahme, als Tim Borowski die Kugel von rechts hineingab, Rosenberg mit dem Kopf verlängerte und Klasnic auf der Fünfmeter-Linie ein drittes Mal den Ball verfehlte (42.). Es war nicht das Spiel des Geburtstagskindes. Das war die letzte Chance der ersten Halbzeit, außer drei gelben Karten für Werder passierte in einem übrigens weitgehend fairen Spiel bis zur Pause nichts Bemerkenswertes mehr.

Nach dem Seitenwechsel blieb alles beim Alten. Die Borussia zog sich noch weiter zurück, Diego blieb auf der Bank und Werder ohne Durchschlagskraft am Drücker. Gefahr entstand nur durch Konter der Gastgeber: ein Schuss von Kringe aus 20 Metern war noch harmlos (57.), eine Minute später rettete Tim Wiese weit vor seinem Kasten gegen den durch die Abseitsfalle geschlüpften Petric (58.). Der Kroate war Werders größtes Problem, in Minute 64 tauchte er wieder vor dem heraus stürmenden Wiese auf, der den Ball diesmal verfehlte, Petric mit seiner Grätsche aber weit genug abdrängen konnte. In der 77. Minute strich ein Linksschuss Petrics mit Wucht ins Fangnetz.

Nicht Klimowicz entscheidet das Spiel, sondern Ziegler

Werder konnte in dieser Phase nur einen Schuss des eingewechselten Hugo Almeida entgegensetzen. Der Portugiese knallte einen tollen Volley mit seinem rechten Fuß aus 25 Metern an den rechten Pfosten (66.). Die Einwechslung von Diego nach 68. Minuten zeigte nicht die erhoffte Wirkung, sofort bekam er Begleitschutz von Tinga. Zum Ende einer weniger interessanten zweiten Halbzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Eine Kopie des 1:0 schien für die Entscheidung zu sorgen. Den Pass in den Rücken der Viererkette spielte diesmal Sebastian Kehl, Joker Klimowicz umspielte Tim Wiese und schob zum 2:0 ein (80.).

Doch Vorbereiter Kehl sorgte auf der anderen Seite nochmal für Spannung, als er im Strafraum in Markus Rosenberg hineinrauschte und außer dem Ball vor allem schwedische Beine traf. Den fälligen Elfmeter setzte Diego in die linke untere Ecke, Marc Ziegler war noch dran (82.). Es war also doch noch nichts entschieden, erst recht nicht, als Rosenberg nur zwei Minuten später im Sechzehner von Amedick und Ziegler in die Mangel genommen wurde. Wieder gab es Strafstoß, diesmal allerdings blieb Ziegler Sieger. Er stoppte Diegos unplatziert nach rechts unten getretenen Ball und sicherte damit seinem Team das Weiterkommen. Die letzte Aktion des Spiels gehörte Aaron Hunt, der vor dem Strafraum frei zum Schuss kam, einen schönen Dropkick aber übers Tor jagte (90.+1).

So ist der Start in die Rückrunde auf dem Ergebnistableau zwar misslungen, spielerisch ist Werder jedoch bereit für die kommenden großen Aufgaben in den verbleibenden zwei Wettbewerben Bundesliga und UEFA-Cup.

von Enrico Bach



Borussia Dortmund: Ziegler – Dede, Kovac, Amedick, Rukavina – Kehl, Kringe, Tinga, Federico (70. Buckley) – Petric (90.+1 Hummels), Valdez (66. Klimowicz)

Werder Bremen: Wiese – Tošić, Mertesacker, Naldo, Pasanen – Baumann (68. Diego), Borowski, Jensen, Hunt – Rosenberg, Klasnic (63. Hugo Almeida); auf der Bank: Vander, Wome, Vranjes, Owomoyela, Harnik

Tore: 1:0 Federico (19.), 2:0 Klimowicz (80.), 2:1 Diego (Foulelfmeter, 82.)

besonderes Vorkommnis: Ziegler hält Foulelfmeter von Diego (85.)

gelbe Karten: Dede – Baumann, Pasanen, Naldo

Schiedsrichter: Herbert Fandel (Kyllburg)

Signal-Iduna-Park: 64.100 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 30/01/2008 08:10
30.01.2008, 03:53 Uhr News

Diegos Happyend fiel aus:Von der Bank in die Verantwortung


Als Werders Startelf am Dienstagabend im Signal Iduna Park verlesen wurde, standen in den Augen der 4.500 mitgereisten Werder-Fans Fragezeichen: Diego fehlte. Während der kleine Brasilianer auf der Bank Platz nahm, lief für ihn Aaron Hunt auf. Der Überraschungseffekt war groß, die Erklärung dafür jedoch denkbar einfach. "Wir wollten kein Risiko eingehen. Wir wussten, dass er noch nicht wieder 90 Minuten höchstes Tempo gehen kann. Deswegen haben wir uns entschieden, ihn erst später zu bringen. Er hätte sicherlich gern durchgespielt, aber manchmal muss man seine Entscheidungen treffen", erklärte Thomas Schaaf, der auch nach dem Schlusspfiff noch dazu stand.

Geschäftsführer Klaus Allofs hielt die Entscheidung ebenfalls für richtig. "Man hat die Wahl, ob wir ihn am Anfang einsetzen oder erst im zweiten Durchgang. Ich hätte es auch so gemacht", sagte Allofs, der versuchte, die Diego-Euphorie ein wenig zu bremsen. "Bei allen Wünschen, ihn wieder dabei haben zu wollen, dürfen wir nicht vergessen, dass er erst letzte Woche aus Brasilien zurückgekommen ist und bis jetzt nur 45 Minuten gegen Split gespielt hatte. Wir hätten ihm und auch uns keinen Gefallen getan, wenn wir ihn sofort voll rein geschmissen hätten. Bei aller Wichtigkeit des Spiels heute, müssen wir auch daran denken, dass wir ihn im weiteren Verlauf der Saison dringend brauchen."

Die Entscheidung des Trainerstabes stieß beim brasilianischen Nationalspieler auf Verständnis. Schon vor der entscheidenden Mannschaftssitzung hatte Thomas Schaaf mit ihm unter vier Augen gesprochen. "Er hat mir seine Einschätzung gegeben, dass ich erst 45 Minuten gespielt habe und vielleicht noch nicht so weit wäre, und es vernünftiger wäre, mich in der zweiten Halbzeit einzusetzen, zumal es ja auch zu einer Verlängerung hätte kommen können. Ich war bereit und fit, aber vielleicht noch nicht für 90 Minuten. Mir fehlt vor allem noch der Rhythmus, daher war die Entscheidung schon richtig." Diego blickt jedoch schon auf die nächsten Tage und ist sich sicher, dass er seinen Rückstand aufholen kann. "Bis zum Sonntag sind es noch fünf Trainingseinheiten, das könnte reichen. Dann werde ich 90 Minuten zur Verfügung stehen."

Der kleine Brasilianer wird auch schon deshalb auf einen Einsatz drängen, weil er die Zeit auf der Bank unerträglich fand. "Ich habe zwar von der Bank ein sehr gutes Spiel gesehen, in dem wir unsere Chancen nicht nutzen konnten, aber es ist von da draußen ja viel schwieriger als wenn man selbst auf dem Platz steht. Ich konnte eigentlich nur versuchen, meine positive Gedanken auf die Teamkollegen zu übertragen", so Diego.

Ab der 68. Minute musste er sich nicht mehr darauf beschränken. Er kam aufs Feld und übernahm sofort die Regie und in den entscheidenden Situationen die Verantwortung. Bei beiden Elfmetern trat er sofort zum Punkt. Leider scheiterte er im zweiten Anlauf. "Darüber bin ich natürlich sehr traurig. Ich werde wohl in dieser Nacht schlecht schlafen können. Ein zweiter Strafstoß in so kurzer Zeit ist immer schwierig, weil beim Schützen und beim Torhüter das Spekulieren beginnt. Ich dachte, dass er wieder in die gleiche Ecke gehen wird, weil er zuvor schon knapp dran war, aber er hat Recht behalten, als er sich für die andere Seite entschieden hat", sagte der 22-Jährige, der aber auch künftig wieder antreten wird. "Noch trauriger wäre ich gewesen, wenn ich mich in dieser Situation versteckt hätte. Ich würde auch gegen Bochum wieder antreten. Ich würde dann einfach die Ecke nehmen, die sich der Torhüter nicht ausgesucht hat. Wenn ich zwei Mal schießen müsste, dann würde mein Kopf aber wieder rauchen", verriet Diego, der übrigens keinerlei Vorwürfe von den Teamkollegen bekam.

Unmittelbar nach dem verschossenen Strafstoß kamen die meisten Kollegen auf ihn zu und munterten ihn auf. Torhüter Tim Wiese dazu: "Das ist doch kein Thema, das war eine unglückliche Situation. Wir hätten einfach schon viel früher ein Tor machen müssen." Geschäftsführer Klaus Allofs sagte: "Jeder große Spieler hat schon mal einen Elfmeter verschossen. Das ist immer bitter, denn in der Verlängerung wäre es sehr interessant geworden. Aber das muss man auch Diego mal zugestehen. Es ist auch gut zu sehen, dass er die Verantwortung übernimmt."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 30/01/2008 08:11
30.01.2008, 04:20 Uhr News

Pokal-Aus: Stark gespielt, sich selbst geschlagen


Es war der erwartete Pokalfight. Es war die erhoffte Steigerung der Werderaner gegenüber den letzten Spielen. Aber es war auch ein Spielverlauf, der jeden Werderaner zur Verzweiflung trieb. Die Grün-Weißen belohnten sich einfach nicht für ihren engagierten Auftritt mit Toren. "Ich hätte mir einen schöneren Geburtstag gewünscht, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Normalerweise hätten wir schon nach 45 Minuten 5:2 führen müssen", murmelte ein enttäuschter Ivan Klasnic, der am Dienstag seinen 28. Geburtstag feierte. Die ersten Reaktionen seiner Teamkollegen hörten sich genau so an. "Wir waren drei bis vier Klassen besser als die Dortmunder, bekommen es aber nicht gebacken, das Ding zu gewinnen", ärgerte sich Torhüter Tim Wiese.

Aaron Hunt drückte es so aus: "Wir haben uns einfach nicht für unseren Aufwand belohnt. Eigentlich hätten wir drei, vier Tore schießen müssen, wir hatten so viele Chancen", betonte der 22-Jährige, der eine starke Leistung zeigte und bis zum Schluss zu den Säulen im Bremer Spiel gehörte. "Selbst als sich die Dortmunder ganz zum Schluss nur noch hinten rein stellten, konnten wir uns Chancen erarbeiten. Wir müssen uns diese Niederlage selbst ankreiden", sagte Hunt, der von seiner Rolle als offensivster Mittelfeldspieler nicht überrascht war. "Das war kein großes Thema. Ich habe meinen Namen bei der Mannschaftssitzung an der Tafel gelesen und mich dann vorbereitet. Diese Aufgabe habe ich ja auch nicht zum ersten Mal übernommen." Geschäftsführer Klaus Allofs gefiel, was der Offensiv-Allrounder bot. "Normalerweise ist Diego der Mann für den tödlichen Pass, aber daran lag es heute nicht. Wir konnten unsere Stürmer immer wieder gefährlich in Position bringen."

Nationalspieler Per Mertesacker blickte sehr frustriert auf die gerade absolvierten 90 Minuten zurück. "Spielerisch war das heute ein Riesen-Schritt nach vorn, unsere Chancen waren super herausgespielt. Aber der letzte Wille hat gefehlt, die Kugel wirklich ins Tor zu hauen. Wir haben soviel richtig gemacht, es sah von hinten richtig gut aus: Wir waren unheimlich lang in der Dortmunder Hälfte, wir haben bis zum Schluss gekämpft und die beiden Elfer erzwungen. Wir waren jederzeit in der Lage, das Spiel für uns zu entscheiden, aber wir haben es nicht getan. Ich bin sehr enttäuscht, diese Analyse fällt mir sehr schwer", sagte der Abwehrspieler, der für die bevorstehenden Aufgaben trotzdem nicht schwarz sieht. "Für kommenden Sonntag und die gesamte Rückrunde habe ich viele gute Sachen gesehen. Wir haben sehr gut gestanden. Viele Dortmunder Chancen habe ich nicht gezählt. Und die, die sie bekommen, lassen sich nicht vermeiden. Wir sind ja keine Perfektionisten, die auswärts wirklich alles verhindern können. Das wäre utopisch. Allerdings müssten wir uns vielleicht auch mal zurückfallen lassen. Wir wollen immer sehr offensiv verteidigen. Aber gerade in der Phase mit dem Gegentor wurde uns das zum Verhängnis. Wir wollten in der Phase zu viel, weil es gerade gut lief." Merte weiter: "Uns fehlt einfach jetzt mal das Gefühl, in Führung zu gehen. Ich bin sicher, das wäre für die Dortmunder heute ganz schwierig geworden."

Positive Dinge sah auch Geschäftsführer Klaus Allofs, dessen Gesamteindruck mit dem der Spieler übereinstimmte. "Das war ärgerlich. Wir haben heute nach den weniger tollen Testspielen ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Sogar nach dem Tor haben wir unverdrossen nach vorn gespielt und haben immer das Gefühl vermittelt, dass da noch etwas geht. Aber ausschlaggebend war unsere schlechte Chancenverwertung. Die letzte Konsequenz hat uns gefehlt", so der ehemalige Nationalstürmer, der allerdings keine negativen Auswirkungen auf die Meisterschaft befürchtet. "Es war uns allen klar, dass es hier eine schwere Aufgabe wird. Außerdem werden wir, so wie heute Abend die Bundesliga und der UEFA-Cup keine Rolle in den Köpfen gespielt haben, auch den DFB-Pokal jetzt abhaken und uns auf die anderen Aufgaben konzentrieren. Hauptsache am Ende kommt ein Titel dabei heraus."

Cheftrainer Thomas Schaaf, auf dessen Mängelliste auch die Chancenverwertung ganz oben stand, nutzte die Gelegenheit, um die Teamleistung auch lobend hervorzuheben: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie ist sehr gut ins Spiel gekommen und hat 90 Minuten konsequent nach vorn gespielt. Ein großes Kompliment für diesen Auftritt. Schade, dass wir es versäumt haben, uns auch einen zählbaren Vorteil herauszuschießen. Die Dortmunder haben ihre Chancen konsequenter genutzt. Wir haben uns letztlich selbst geschlagen."

Dass die Grün-Weißen sich die Niederlage nicht schön geredet haben, belegte die Stellungnahme des BVB-Coaches. "Wer Werder spielen gesehen hat, kann sich vorstellen, dass es für uns heute ein ganz schweres Stück Arbeit war. Sie schießen sonst in fast jedem Spiel zwei, drei Tore, aber heute hatten wir auch gerade in der Anfangsphase das nötige Glück. Wir hatten viel Unruhe in unseren Aktionen, weil Werder sich sehr gut verschoben hat und uns das Leben schwer machte. Für das erste Spiel nach der Winterpause war es eine tolle Partie von beiden Seiten", sagte Thomas Doll.

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 17:55
31.01.2008, 17:36 Uhr News

Pasanen und Wome weiterhin nicht im Training


Nur 15 Mann blieben am Donnerstagmorgen Cheftrainer Thomas Schaaf zum Mannschaftstraining. Einige der Abwesenden hatten im DFB-Pokal über 90 Minuten gespielt (Patrick Owomoyela, Kevin Schindler, Martin Harnik und Max Kruse) und deswegen lediglich ein Laufprogramm absolviert; andere fehlten verletzungsbedingt: Petri Pasanen hatte bereits vor dem Pokalspiel gegen Borussia Dortmund über Beckenprobleme geklagt, war aber dennoch aufgelaufen. Nun begab sich der finnische Nationalspieler erneut in Behandlung. Mit Blick auf den Bundesligastart gegen den VfL Bochum sagte Cheftrainer Thomas Schaaf: „Wir müssen abwarten, ob er am Sonntag zur Verfügung steht.“ Auch bei Verteidiger Pierre Wome ist noch nicht abzusehen, wie lange er mit dem Training aussetzen muss.

Für Patrick Owomoyela, der am Mittwochabend mit Werders U 23 nach rund sechsmonatiger Pause sein Pflichtspielcomeback gab fand der Coach heute lobende Worte: „Es ist nicht einfach, nach so langer Zeit wieder die Bindung zum Spiel zu finden, aber Patrick ist auf jeden Fall ein Thema für Sonntag. Wir sind froh, dass er wieder teilnehmen kann“, sagte Schaaf über den Außenverteidiger.

Auf dem Platz standen heute folgende Profis: Wiese, Vander, Mertesacker, Naldo, Tosic, Baumann, Jensen, Diego, Borowski, Vranjes, Almeida, Rosenberg, Artmann, Klasnic, Hunt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 17:57
31.01.2008, 17:38 Uhr News

Gast Bochum: Neue Spieler, neues System, neuer Anlauf


Als am 1. Spieltag, am 11. August 2007, in Bochum der Halbzeitpfiff ertönte, schien alles so zu laufen wie immer. Neun der vorangegangenen zehn Spiele gegen den VfL hatte Werder gewonnen, und dabei ein Torverhältnis von 30:4 herausgeschossen. Und jetzt führte die Elf von Cheftrainer Thomas Schaaf nach Toren von Diego und Boubacar Sanogo schon wieder mit 2:0. Mit Wiederanpfiff aber war es vorbei mit dem Bremer Sonnenscheinfußball – die Gastgeber erzielten binnen drei Minuten zwei Tore und trotzten den Grün-Weißen endlich mal wieder einen Punkt ab.

Starker Start – danach aber keine gute Vorrunde

Mit dem Schwung dieses Comebacks kam der VfL mit sechs Punkten gegen Cottbus und Hamburg auch geschmeidig durch die beiden nächsten Spiele und stand am 3. Spieltag auf Rang 3. Welch Kraft so eine Punkteteilung mit Werder doch entwickeln kann… Doch der Effekt hielt nicht ewig, bis zum nächsten Erfolgserlebnis dauerte es acht Spieltage – überhaupt hat das 2:2 gegen Werder den Bochumern nicht viel Glück gebracht. Nach fünf Siegen aus 17 Spielen beendeten sie die Vorrunde auf Platz 13.

Trotzdem wiegt das Erfolgserlebnis gegen Werder aus der Hinrunde schwer. Denn die Bremer sind der klassische Angstgegner für den VfL. Nur neun von 61 Bundesliga-Spielen konnte Bochum gewinnen, 38 Spiele gingen verloren. Vor allem das Weser-Stadion, wo für beide Teams am Sonntag, 03.02.2008, um 17 Uhr die Rückrunde beginnt, sorgt bei den Blau-Weißen schon fast für allergische Reaktionen: Hausherr Werder verzeichnet hier 23 Siege, sieben Unentschieden und keine einzige Niederlage!

Das soll natürlich so bleiben, auch und gerade nach einer erneut turbulenten Vorbereitung inklusive des höchst unglücklichen Ausscheidens im DFB-Pokal in Dortmund. "Wir sind von unseren Qualitäten überzeugt und wissen, dass wir gewinnen können", sagt Werder-Coach Thomas Schaaf selbstbewusst. In der Bundesliga ist Werder ja in einer höchst komfortablen Situation – punktgleich mit Tabellenführer Bayern München auf Platz 2. Zudem gab es zuhause acht Bundesliga-Siege in Folge, unangefochten führen die Grün-Weißen die Heimtabelle an.

Doch diese tolle Heimstatistik im Allgemeinen und die eindeutigen Zahlen gegen Bochum im Besonderen sollten kein Ruhekissen sein. Denn auch wenn der VfL letzte Saison hier mit 0:3 verlor, hat er in jener Spielzeit hinlänglich bewiesen, dass er auswärts überraschen kann. 23 Punkte holte er in fremden Stadien, gewann unter anderem in Leverkusen, Frankfurt und Hamburg und punktete in Dortmund, Berlin und München! Das war die sechstbeste Bilanz aller 18 Teams und sorgte in der Endabrechnung für einen beruhigenden 8. Platz.

Drei Neue für ein neues System

Da möchte die Equipe von Trainer Marcel Koller gern wieder hin. Der Abstand von vier Punkten zur Abstiegszone ist allerdings denkbar klein, also wurde ins Team investiert. Mimoun Azaouagh kam vom FC Schalke und soll der Kontermannschaft Bochum mehr Variabilität und Ideenreichtum verleihen. "Ein entscheidender Transfer, der die Fäden im Mittelfeld ziehen soll", wie Thomas Schaaf einschätzt. Shinji Ono, Asiens Fußballer des Jahres 2002 und ehemaliger Star von Feyenoord Rotterdam, kommt von den Urawa Red Diamonds und verstärkt ebenfalls das Mittelfeld. Auch ein Stürmer wurde verpflichtet: Aleksey Belik ist ein Leihspieler von Schachtjor Donezk.

Die Vorbereitung verlief sonst weitgehend geräuschlos und planmäßig, derzeit fehlen vom Stammkader nur Epalle (Afrika-Cup) und Grote (Adduktorenverletzung). Testsiegen gegen Essen, Hoffenheim (jeweils 2:1) und Koblenz (3:0) stehen ein Unentschieden gegen Basel (2:2) und eine Niederlage gegen Wuppertal (1:2) gegenüber. Die Ergebnisse waren aber sicher zweitrangig gegenüber dem, was Thomas Schaaf beobachtet hat: "Bochum hat in der Vorbereitung sein System verändert. Man hat sie in einigen Testspielen mit der Raute im Mittelfeld beobachten können."

Für das Spiel bei Werder dürfte die Koller-Elf aber auf Altbewährtes zurück greifen. Nochmal Schaaf: "Es könnte sein, dass sie aus einer kompakten Defensive über den bisher starken Sestak schnell nach vorn spielen." Ach ja, dieser Sestak, den gibt es ja auch noch. Acht Tore (darunter drei Doppelpacks) hat er erzielt, sieben Treffer vorbereitet – macht eine Beteiligung an 60% aller VfL-Tore. Das ist wohl die beeindruckendste aller Zahlen vor dem Rückrundenauftakt, für den für Werder-Fans noch 3.000 Karten erhältlich sind.

Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 17:57
Kreiszeitung 31.01.2008

Özil jetzt doch ein heißes Eisen


BREMEN (csa)Jetzt hat Werder Bremen die Fährte doch noch aufgenommen. Der Bundesliga-Zweite will nach Informationen dieser Zeitung noch vor Ablauf der Transferperiode heute um Mitternacht den Schalker Mesut Özil verpflichten. Der 19-Jährige hatte sich mit seinem Club im Zuge von Verhandlungen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung überworfen, nun ist er offenbar trotz eines noch bis 2009 datierten Vertrages zu haben. Hannover 96 und der VfB Stuttgart hatten sich bereits um den Spielmacher bemüht. Der VfB zog zurück, und bei "96" sagte Özil gestern Abend ab. Mit der Begründung, zu einem anderen Club zu wechseln. Und das wird wohl Werder sein. Zuletzt hatte Sportdirektor Klaus Allofs ein Interesse an dem U 21-Nationalspieler mit Hinweis auf die Kosten dementiert. So soll Schalke anfänglich sieben Millionen Euro Ablöse gefordert haben. Özil hatte bei den Königsblauen zudem ein Gehaltsangebot von 1,5 Millionen Euro jährlich abgelehnt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 17:58
Weser-Kurier 31.01.2008

Dolls Entschuldigung


(ODO). Dortmunds Trainer Thomas Doll hat sich für seine Kritik an den Elfmeterentscheidungen von Schiedsrichter Fandel bei Thomas Schaaf entschuldigt. "Ich habe heute Morgen angerufen und mich entschuldigt, weil ich mich nach dem Spiel im Studio nicht ganz so gut geäußert habe", zeigte sich der BVB-Coach gestern einsichtig. "Es waren kurz nach dem Spiel Emotionen da, aber das ist auch normal bei Fußballern."

Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 17:58
31.01.2008, 18:57 Uhr News

Last-Minute-Transfer perfekt: Mesut Özil wird Werderaner


Werder Bremen hat sich kurz vor Abschluss der Transferperiode verstärkt. Der DFB-Junioren-Nationalspieler Mesut Özil wechselt vom Ligakonkurrenten Schalke 04 an die Weser. Die Einigung über den Transfer erzielten die Klubs am Nachmittag. Der 19 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler unterschrieb dann am Abend in der Geschäftsstelle der Grün-Weißen einen Vertrag bis zum 30.06.2011. Zuvor absolvierte der gebürtige Gelsenkirchener den üblichen medizinischen Check.

Geschäftsführer Klaus Allofs sagte zum Abschluss der Gespräche: "Das war eine außergewöhnliche Gelegenheit mit Mesut Özil einen 19-jährigen deutschen U 21 –Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen, der mit seinen technischen Fähigkeiten und seiner Schnelligkeit großes Potenzial für die Zukunft besitzt." Cheftrainer Thomas Schaaf sagte zum Neuzugang: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Wir haben mit ihm die Möglichkeit, uns im Mittelfeld weiter zu verbessern und dort noch variabler zu agieren."

Mesut Özil, der bei Werder Bremer die Rückennummer 11 tragen wird, sagte am Donnerstagabend: "Ich hatte sehr gute Gespräche mit Thomas Schaaf und Klaus Allofs. Werder gehört zu den Topklubs in Deutschland, ist immer oben mit dabei. Viele Spieler, die hierher gekommen sind, haben sich verbessert. Ich sehe für mich bei Werder die beste Möglichkeit, mich weiter zu entwickeln. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung."

Mesut Özil kann trotz seines jungen Alters bereits auf 30 Bundesligaspiele und 4 Champions-League-Einsätze für Schalke 04 verweisen. Der U 21-Nationalspieler begann seine Karriere 1995 bei Westfalia 04 Gelsenkirchen und kam über die Stationen Teutonia Schalke, DJK Falke Gelsenkirchen im Jahr 2000 zu Rot-Weiss Essen. Bis zu seinem Transfer in seine Heimatstadt zu Schalke 04 fünf Jahre später, durchlief er dort alle Jugend-Mannschaften.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 18:00
Kreiszeitung 31.01.2008

Diego: "Ich wollte mich nicht verstecken"


DORTMUND (flü) Es war schon fast Mitternacht, als Diego aus der Kabine kam. Glücklich schaute der Bremer Mittelfeldstar nicht drein. Wen wundert’s, hatte er doch in der 84. Minute einen Elfmeter verschossen, Werder war mit 1:2 in Dortmund aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Auf dem Weg zum Bus sprach Diego noch in den Katakomben des Signal-Iduna-Parks über seine Gefühlswelt in den letzten Minuten der Partie und den Streitpunkt, warum er nicht von Beginn an gespielt hatte.

Waren Sie überrascht, nicht in der Startelf zu stehen?

"Nein, der Trainer hat mir frühzeitig gesagt, dass ich nicht von Anfang an spielen werde."


Aus welchem Grund?

"Ich hatte gegen Split erst einen Test über 45 Minuten absolviert. Der Trainer hat gesagt, dass es eventuell in die Verlängerung gehen könnte. Deshalb sei es vernünftiger, dass ich erst in der zweiten Halbzeit komme."


Im Vorfeld sagten Sie, Sie seien fit. Haben Sie sich selbst überschätzt?

"Ich war bereit und fit. Ich weiß aber nicht, ob es für 90 Minuten oder noch länger gereicht hätte. Mit fehlt ja auch noch ein bisschen die Spielpraxis. Daher war es die richtige Entscheidung."


Wäre es vielleicht besser gewesen, dass Sie zumindest begonnen hätten?

"Es ist müßig und schwierig zu analysieren, was wäre gewesen, wenn. Alle haben ihr Bestes gegeben. Nur das Ergebnis stimmt nicht."


Für Sie eine ungewöhnliche Perspektive, ein Spiel von der Bank aus anzuschauen.

"Das ist richtig. Es hat gewaltig in den Füßen gejuckt. Sich ein Spiel von draußen anzuschauen, ist viel schwieriger. Ich habe versucht, meine positiven Gedanken auf die Mannschaft zu übertragen. Sie hat ein sehr gutes Spiel gemacht und sich Chancen erarbeitet. Leider haben wir die Tore nicht gemacht."


Sie eingeschlossen. Hätten Sie den zweiten Elfmeter verwandelt, wäre wieder alles offen gewesen.

"Ja, aber es ist immer schwer, auch einen zweiten Elfer zu schießen. Ich hatte gedacht, dass sich der Torwart erneut für die selbe Ecke entscheidet. Leider hat er das nicht getan."


Was schoss Ihnen im ersten Moment durch den Kopf?

"Ich war frustriert und sehr traurig. Aber noch trauriger wäre ich gewesen, wenn ich die Verantwortung nicht übernommen, sondern mich versteckt hätte. Aber eines ist mal sicher: Ich kann heute bestimmt nicht gut schlafen."


Am Sonntag geht’s zum Rückrundenauftakt in der Bundesliga gegen Bochum. Wird es bis dahin für 90 Minuten reichen?

"Ich denke schon. Bis dahin haben wir ja noch einige Trainingseinheiten. Am Sonntag bin ich wieder zu 100 Prozent fit und kann über 90 Minuten gehen."


Und wenn’s wieder einen Elfmeter gibt?

"Dann werde ich zum Punkt gehen. Wie gesagt: Es ist ein Scheißgefühl, einen Elfer zu verschießen. Noch schlimmer ist es aber, wenn man sich drückt. Aber ich hoffe, es gibt nur einen Elfmeter - sonst fängt mein Kopf wohl wieder an zu rauchen . . ."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 18:01
Kreiszeitung 31.01.2008

Braga-Rückspiel um 22.30 Uhr


BREMEN Das wird eine Tortur für Werder. Das UEFA-Cup-Rückspiel am Donnerstag, 21. Februar, beim portugiesischen Erstligisten SC Braga wird erst um 22.30 Uhr deutscher Zeit (21.30 Uhr Ortszeit) angepfiffen. Die Partie ist live im DSF zu sehen. Keine 40 Stunden nach dem Abpfiff müssen die Bremer schon wieder ran. In der Bundesliga geht’s am Samstag, 23. Februar, um 15.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt weiter.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 31/01/2008 18:02
Weser-Kurier 31.01.2008

Mit Risiken und Nebenwirkungen


Werder spielt in Dortmund Werder-typisch - bis auf das Toreschießen / Diegos Denkfehler im Elfmeter-Roulette

Von Olaf Dorow

DORTMUND. Diego versteckte sich nicht. Er stellte sich mitten in das Frage-Gewitter der Reporter. Er sei sehr traurig, sagte er. Er werde schlecht schlafen. Aber er wäre noch viel trauriger, wenn er sich versteckt hätte. Hat er aber nicht. "Nein, ich habe Verantwortung übernommen", sagte er. Er schoss zwei Elfmeter in drei Minuten. Da es mit dem zweiten schief ging, flog Werder in Dortmund aus dem Pokal.

Man kann das Aus mit dieser Szene aus der 85. Minute begründen, als Marc Ziegler Diegos Strafstoß entschärfte. Zu greifen bekommt man das Pokalaus damit zwar nicht. Ein Elfmeterdrama sollte man trotzdem ausführlich besprechen. Zumal es in diesem Fall einen ungewöhnlichen Anlauf nahm. Diego saß fast 70 Minuten lang auf der Bremer Bank. Das kam bis Dienstag so oft vor wie Tore von Carlos Alberto vorgekommen waren. "Der Trainer meinte, ich hätte erst eine Halbzeit in Split gespielt dieses Jahr", berichtete Diego, der wegen Leistenbeschwerden den Januar weitgehend in einer südamerikanischen Physiotherapie verbracht hatte.

Weil in Dortmund die Möglichkeit einer Verlängerung bestand, hätte ihn Schaaf erst so spät gebracht. Am Sonntag in der Liga könnte ihn der Trainer dann ruhig von Beginn an bringen, er wäre dann bei hundertprozentiger Fitness angekommen. Hätte er in Dortmund vielleicht besser am Anfang statt am Ende gespielt? "Tja", sagt achselzuckend Sportdirektor Klaus Allofs, "mit dem Wissen, dass es so 1:2 ausgeht, hätte ich dann mal die andere Variante ausprobieren wollen."Als Diego zum zweiten Elfmeter anlief, beging er einen Denkfehler. "Ich dachte, Ziegler würde wieder in die gleiche Ecke springen wie beim ersten Mal. Also hab’ ich die andere Ecke gewählt", antwortete Diego im Frage-Gewitter. Ziegler hätte aber eine bessere Idee gehabt. Man fühlte sich ein wenig an Schnick-Schnack-Schnuck oder Roulette erinnert, und als Diego dann gefragt wurde, ob er auch am Sonntag gegen Bochum im Falle des Falles zum Elfmeterpunkt schreiten würde, verstärkte sich das Gefühl. Ja, sagte Diego. Er hoffe aber, dass es nur einen Elfmeter geben würde. Sonst würde sein Kopf so rauchen.

So endete die Elfmeterdrama-Aufarbeitung in einem befreiend wirkenden Geschmunzel. Das passte zu dem allgemeinen Tenor, den die Werderaner ihrem Pokalaus gegeben hatten. Thomas Schaaf hatte "sehr viel Gutes" gesehen und einen guten Start in die Rückrunde. Spielerisch habe man "einen Riesenschritt nach vorn gemacht", sagte Verteidiger Per Mertesacker. Nach schwachen Testspielen zeigte in Dortmund immerhin eine Mannschaft ohne Frings, Fritz, Sanogo und weitgehend Diego recht ansehnlichen Fußball. Auch wenn es ein wenig übertrieben klang, als Torwart Tim Wiese kommentierte: "Wir waren drei, vier Klassen besser als die."

Werder war besser. So schmerzte die Niederlage einerseits nicht ganz so arg - und andererseits umso mehr. "Wir hätten vier, fünf Tore machen müssen", fand Aaron Hunt. "Ich hätte wenigsten eine Chance nutzen müssen", kritisierte sich Ivan Klasnic selbst. Der Mann mit dem Beinamen "Killer" spielte ganz so, wie es Per Mertesacker bündig zusammenfasste: "Uns fehlte der Killerinstinkt."

Zusätzlich fehlte die Fehlerlosigkeit in der Defensive. Beim ersten Gegentor wäre Torschütze Federico ungehindert durchgelaufen, mäkelte Klaus Allofs. Per Mertesacker dachte in der Mixed-Zone laut und ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen der Werder-Philosophie nach. Vielleicht müsste man sich auch mal zurückziehen, "sich fallen- und die andern kommen lassen". Bei einem Spielstand von 0:1 als letzter Feldspieler permanent an der Mittellinie zu stehen, sei eben gefährlich. "Wir sind keine Perfektionisten. Dass wir alles verhindern können, ist eine Utopie", schloss der Nationalspieler sein Taktik-Referat.

Thomas Schaaf steht seit gefühlten 88 und realen 8,8 Jahren für diesen Stil. In seiner Dortmund-Aufarbeitung lobte er sehr, "wie die Mannschaft immer das Heft in die Hand genommen hat". Sich einzuigeln (so wie Borussia Dortmund), hält er für keine gute Idee. "Wenn’s schief geht, fragt doch dann jeder, wieso wir nicht mehr gemacht hätten", sagt Schaaf.Im Grunde steckte in diesem Pokalabend ganz viel Werder-Typisches drin. Hinten kann, nun ja, immer mal was passieren. Weswegen vorne viele Tore her müssen. Ein verwandelter Elfmeter reicht dann oft nicht. Spiele werden vorn, Titel hinten gewonnen, heißt es. Von drei Chancen auf einen Titel hat Werder jetzt nur noch zwei. "Hauptsache, wir holen einen", sagte Allofs. Leichter ist es seit Dienstagnacht nicht geworden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:15
Kreiszeitung 01.02.2008

Pro Deutschland


BREMEN Heute ist Stichtag für Sebastian Boenisch, denn heute wird er 21 Jahre alt. Für Fußballer, die aufgrund ihrer Herkunft für zwei oder mehr Nationalmannschaften spielen dürften, heißt das, eine Entscheidung zu treffen: Welches Land hätten’s denn gern? Und Boenisch, der im polnischen Gliwice geboren wurde, hat sich festgelegt: Seine Wahl heißt Deutschland. Für den polnischen Verband, der ihn bereits zu Lehrgängen eingeladen hatte, will Boenisch nicht spielen.

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Kreiszeitung 01.02.2008

Eilts beruft Hunt


BREMEN Nach einem Jahr Pause wird Aaron Hunt sein Comeback in der U 21-Nationalmannschaft feiern. DFB-Trainer Dieter Eilts nominierte den Stürmer erstmals seit dem 6. Februar 2007 für das Länderspiel am 5. Februar in Koblenz gegen das Olympia-Team von Belgien wieder in das 18 Spieler umfassende Aufgebot. "Ich freue mich, dass uns Aaron nach Verletzungen im Vorjahr wieder zur Verfügung steht. Er ist für mich eine echte Alternative", erklärte Eilts.

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Weser-Kurier 01.02.2008

Pasanen als Fragezeichen


(ODO). Noch fraglicher als ein Diego-Einsatz erscheint momentan jener von Außenverteidiger Petri Pasanen. Gestern verpasste der Finne das Mannschaftstraining. Trainer Thomas Schaaf verwies auf Schmerzen im Leistenband, die Pasanen als Andenken vom Pokalspiel in Dortmund mitgebracht habe. Ebenfalls wegen Leistenbeschwerden muss seit Mittwoch Pierre Wome pausieren.

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Weser-Kurier 01.02.2008

Noch ein Tick


(ODO). Kann Diego am Sonntag gegen Bochum spielen? "Es wird von Tag zu Tag besser", sagt Trainer Thomas Schaaf, auf den auch der Spieler verweist, wenn es um seinen Einsatz geht. Er fühle sich fit und bereit und absolviere zusätzlich zum Mannschaftstraining Spezialeinheiten, um die rechte Fitness zu erlangen. Ansonsten verwies Diego darauf, dass man intern klären werde, ob es nun für einen 90-minütigen Einsatz reichen würde oder nicht. "Vielleicht fehlt mir noch der letzte Tick", sagte er und zeigte sich verwundert ob des großen Interesses an der Bochum-Frage. Am Dienstag hatte er in Dortmund zur Verwunderung vieler knapp 70 Minuten auf der Bank gesessen.

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Weser-Kurier 01.02.2008

Gute Aussichten


(SFY). Acht Monate hatte Patrick Owomoyela kein Pflichtspiel mehr bestritten. Am Mittwochabend trat er bei der 2:3 (0:3)-Niederlage von Werder II gegen den VfB Stuttgart erstmals wieder an - und zwar 90 Minuten lang. Er war später trotz des unglücklichen Resultats zufrieden mit seiner Rückkehr: "Ich merke, dass ich auf einem guten Weg bin. Die letzte Fitness muss ich mir nun über Einsätze holen." Der nächste könnte bald folgen. "Er muss sich noch steigern, aber natürlich ist er ein Thema für das Spiel gegen Bochum", so Thomas Schaaf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:16
Kreiszeitung 01.02.2008

"Frag mich bloß nicht, wie’s mir jetzt geht . . ."


BREMEN (csa) So ehrlich konnte Patrick Owomoyela nach seinem Comeback sein: "Zwischendurch musste ich ganz schön pusten, habe noch meine Pausen gebraucht", gab der Werder-Profi, der beim Pokal-Aus der Amateure gegen den VfB Stuttgart (2:3) zum ersten Mal seit dem 19. Mai 2007 wieder ein Punktspiel bestritten hatte, zu. Weil es für ihn gleich über 90 Minuten ging, war das Leiden groß. "Owo" nach dem Abpfiff: "Frag’ mich bloß nicht, wie’s mir jetzt geht! Im Moment tut fast alles weh."

Der rechte Oberschenkel, in dem er sich im vergangenen August einen Sehnen-teilabriss zugezogen hatte, aber nicht. "Keine Probleme", meldete Owomoyela aus dem "Krisengebiet". Und das war für ihn die Hauptsache. "Schritt für Schritt" wolle er jetzt vorankommen: "Bis irgendwann mein altes Ich erreicht ist." Was er damit sagen will: Natürlich ist er noch nicht wieder auf dem Stand von vor seiner Verletzungsserie, die ihn fast zwei Jahre lang immer wieder aus dem Rhythmus gebracht hat. "Die letzte Fitness fehlt noch. Aber die kann ich mir sowieso nur über die Spiele holen, da hilft kein Training", sagte Owomoyela.

Gut möglich, dass sich für ihn schon am Sonntag die nächste Chance bietet, seinem "alten Ich" noch ein Stückchen näherzurücken. Aber nicht erneut bei den Amateuren, sondern in der Bundesliga. Zum Rückrunden-Auftakt gegen den Vfl Bochum droht Rechtsverteidiger Petri Pasanen (fehlte gestern wegen Leistenbeschwerden beim Training) auszufallen. Owomoyela wäre der einzige Ersatzmann. Trainer Thomas Schaaf sagt: "Er ist im Rennen." Und "Owo" selbst traut sich den Einsatz zu: "Wenn ich im Pokal 90 Minuten spielen kann, dann kann ich das auch in der Liga. Ich bin bereit."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:16
Kreiszeitung 01.02.2008

Wolters großer Frust, Gomez’ böser Verdacht


Nach dem Pokal-Aus der Amateure beklagt der Trainer: "Da wäre auch ein Sieg möglich gewesen"

BREMEN (csa) Natürlich hätte Thomas Wolter stolz und auch ein bisschen glücklich sein können. War er aber nicht. Nach der 2:3 (0:3)-Pokal-Niederlage der Werder-Amateure gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart kämpfte der Bremer U 23-Trainer vergeblich gegen die negativen Gefühle. "Auch wenn jetzt von allen Seiten die Glückwünsche für eine gute Leistung kommen, überwiegen bei mir doch Frust und Trauer", seufzte Wolter. Sein Team hatte den Favoriten zwar mächtig geärgert, aber eben nicht zu Fall gebracht hat. Und das wurmte den Coach: "Mit ein wenig mehr Konzentration wäre auch ein Sieg drin gewesen."

Zwischen der 29. und 43. Minute waren seine Jungs aber von der Rolle und kassierten prompt drei Gegentreffer - jeweils durch Nationalstürmer Mario Gomez. Die Aufholjagd nach der Pause - Marc Heider (57.) und Dominic Peitz (71.) trafen - war zwar aller Ehren wert, am Ende aber nutzlos. Immerhin nahm Wolter für seine Mannschaft in Anspruch: "Wäre das Spiel noch fünf Minuten länger gegangen, hätten wir den Ausgleich noch geschafft."

Hätte, wenn und aber zählte jedoch nicht. Werder II ist wie Werder I ausgeschieden, kann sich aber immerhin mit einem Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs trösten. Denn die Bremer waren die letzte "zweite Mannschaft", die jemals ein DFB-Pokal-Match bestritten hat. Ab der kommenden Saison sind die Reserve-Teams vom Wettbewerb ausgesperrt.

Das ärgert zwar die Bremer, freut aber den VfB Stuttgart. Mit der Bremer Gastfreundschaft (Warmlaufen auf einem Trainingsplatz, Umziehen in Mini-Kabinen) waren die Schwaben am Mittwochabend nämlich gar nicht zufrieden gewesen. "So geht man nicht mit Gästen um", mäkelte Sportdirektor Horst Heldt. Und Dreifach-Torschütze Gomez fauchte: "Ich glaube, man wollte uns hier verarschen." Doch dem sei nicht so gewesen, beteuerte neben Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer ("Alles war im Vorfeld so mit dem VfB abgesprochen") auch Werder-Sportdirektor Klaus Allofs: "Das sollte keine Schikane sein. Wir wollten nur unseren frisch verlegten Rasen schonen."

Cheftrainer Thomas Schaaf fehlte für die Aufregung ohnehin jedes Verständnis: "Bei dem, was wir selbst manchmal im Pokal für Verhältnisse vorfinden, sollen die Stuttgarter besser froh sein, dass bei uns alles so schön war." Dass er dabei an das Bremer Pokal-Aus beim FC St. Pauli vor zwei Jahren dachte, ist zwar nur ein Verdacht. Aber ein sehr begründeter. Werder musste damals auf Schnee und Eis spielen - und verlor. Schaaf erschien anschließend wutschnaubend zur Pressekonferenz und fand hinterher keinen Weg nach draußen. Der Ausgang war durch Rettungskräfte, die einen kollabierten St. Pauli-Fan versorgten, versperrt. Und als der Werder-Coach durch die Fenster flüchten wollte, ließen die sich nicht öffnen.

Derlei ist VfB-Trainer Armin Veh in Bremen nicht passiert. Konnte auch nicht, weil er aus Protest über die Umstände erst gar nicht zur Pressekonferenz erschienen war. Was für ihn im Übrigen keine Folgen haben wird. In den Durchführungsbestimmungen für den DFB-Pokal findet sich keine Regel zur Anwesenheitspflicht bei Pressekonferenzen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:17
Kreiszeitung 01.02.2008

Reicht die Zeit für Diego?


BREMEN (csa) Am Sonntag geht’s los: Bundesliga-Wiederbeginn für Werder Bremen. Der VfL Bochum kommt an die Weser, und die bange Frage lautet: Reicht die Zeit bis dahin für Diego, um sich die nötige Fitness für einen Einsatz über 90 Minuten zu holen? "Ich mache alles, trainiere sogar mehr als die anderen. Der Rest liegt beim Trainer", sagt der Bremer Spielmacher, der nach seiner Rückkehr aus Brasilien eigentlich der Meinung gewesen war, hundertprozentig fit zu sein. Werder-Coach Thomas Schaaf setzte seinen Regisseur beim Pokal-Aus in Dortmund trotzdem erst auf die Bank. Was zeigt: Zwischen Coach und Spieler gab es unterschiedliche Auffassungen, was 100 Prozent Fitness wirklich sind. Bahnt sich da etwa Ärger an? Diego sagt’s so: "Das klären wir zwischen uns, das ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht." Thema abgehakt? Ja, meint der 22-Jährige: "Ich sehe da kein Problem." Bis Sonntag will er sich in Spezialübungen den "letzten Tick Spritzigkeit" holen: "Und dann entscheidet der Trainer, ob ich gegen Bochum von Anfang an spiele."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:17
Kreiszeitung 01.02.2008

Löw lässt Borowski zu Hause


BREMEN (csa) Das DFB-Aufgebot ist raus, doch Tim Borowski fehlte gestern auf der Liste. Der Bremer Mittelfeldspieler wurde - obwohl gesund - von Bundestrainer Joachim Löw nicht für das Länderspiel am kommenden Mittwoch in Wien gegen Österreich nominiert. Knapp vier Monate vor der EM ist das ein schlechtes Zeichen. Und möglicherweise die Quittung für Borowskis mäßige Leistungen in der Hinrunde? "Nein", meint der 27-Jährige, "zuerst war ich auch verdutzt, als mir Joachim Löw am Telefon mitgeteilt hat, dass ich nicht dabei bin. Aber dann hat er mir erklärt, dass er meine Leistungen schätzt." Vielmehr sei es wohl Löws Absicht, lange verletzten Spielern wie Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger Einsatzminuten zu schenken, mutmaßt Borowski: "Deshalb kann ich die Entscheidung gut akzeptieren." Allerdings bekam auch Nationalmannschafts-Neuling Jermaine Jones (FC Schalke) den Vorzug vor dem Bremer. Dennoch will sich Borowski öffentlich keine Sorgen um sein EM-Ticket machen: "Beim nächsten Mal bin ich wohl wieder dabei."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:18
Kreiszeitung 01.02.2008

Furchtlose Bremer verpflichten Mesut Özil


Vertrag bis 2011, fünf Millionen Euro Ablöse / Der schlechte Ruf interessiert nicht

Von Carsten Sander

BREMEN In Carlos Alberto hat Werder Bremen einen Problem-Profi gerade nach Brasilien verschoben. Gestern schnappte sich der Bundesliga-Zweite Mesut Özil. Das Mittelfeld-Talent wechselt mit sofortiger Wirkung von Schalke 04, wo er schwer in Ungnade gefallen war, an die Weser. Der 19-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011. Doch der Transfer wird rund ums Weserstadion eher kritisch gesehen, denn bejubelt. Die Fans tuscheln, dass sich Werder nun das nächste Problem ins Haus geholt hat.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Bremer Verantwortlichen das ganz anders sehen. So lobpreist Trainer Thomas Schaaf die fußballerischen Qualitäten des deutschen U 21-Nationalspielers ("Technisch stark, kombinationssicher") und wischt alle Bedenken erstmal zur Seite. "Mesut Özil ist ein junger, sehr interessanter Spieler. In den Gesprächen mit ihm haben wir einen Jungen kennen gelernt, der seine Ideen hat und weiß, was er will."

Genau diese Eigenschaft führte auf Schalke zum großen Zerwürfnis. Der Club wollte mit Özil vorzeitig den Vertrag verlängern, bot mit 1,5 Millionen Euro ein stattliches Jahresgehalt. Doch Özil lehnte (nach angeblich zuvor mündlich getätigter Zusage) ab und bekam das wenig ehrenvolle Etikette des geldgierigen Jungprofis angeklebt. S04-Coach Mirko Slomka bezeichnete ihn als von Berater Reza Fazeli und Vater Mustafa "ferngesteuert". Und obwohl sich Özil öffentlich wehrte ("Eine schmutzige Kampagne, eine Frechheit"), hängt ihm diese Geschichte nun nach.

Ob zurecht oder nicht - wer wisse das schon, meint Schaaf und erklärt: "Wir wollen doch, dass Spieler ihre Eigenarten haben. Uns geht’s nicht darum, ob einer schwierig oder pflegeleicht ist im Umgang." Auf die sportlichen Leistungen käme es an. Und die seien bei Özils bisherigen 30 Bundesliga-Auftritten "sehr ansprechend" gewesen, meint Schaaf: "Jeder Fachmann bestätigt sein Talent."

Deshalb hat Werder auch zugeschlagen. Allerdings nicht so kurzentschlossen, wie es den Anschein hat. Das Bremer Bemühen, den gebürtigen Türken zu verpflichten, wurde zwar erst vorgestern bekannt, "aber unser Interesse besteht schon seit längerer Zeit", berichtet Sportdirektor Klaus Allofs. Mit dem Spieler sei man sich schnell einig geworden, die Feilscherei um die Höhe der Ablöse dauerte allerdings bis gestern Nachmittag. Geschätzte fünf Millionen Euro müssen die Bremer nun an Schalke 04 überweisen. Gegen 19.00 Uhr - und damit fünf Stunden vor Ablauf der Transferfrist - unterschrieb Özil seinen Dreijahresvertrag.

Wieviel er nun bei Werder pro Saison verdient, ist nicht bekannt. Für Klaus Allofs ist jeder ausgegebene Cent aber eine "Investition in die Zukunft. So sehen wir den Transfer." Mit der Verletzung von Torsten Frings sowie den Abgängen von Leon Andreasen (FC Fulham) und Party-Granate Carlos Alberto (FC Sao Paulo) habe die Verpflichtung "nicht unmittelbar" zu tun, so Allofs: "Wir glauben, dass Mesut auf Dauer eine sinnvolle Verstärkung für unsere Mannschaft darstellt."

Özil, der bis Mittwoch auch mit Hannover 96 und dem VfB Stuttgart in Verhandlungen gestanden hatte, entschied sich natürlich aus rein sportlichen Gründen für Werder - wie es halt immer so ist. Er freut sich auf die "sportliche Herausforderung" und ist glücklich über die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich in Bremen bieten: "Viele Spieler haben sich hier verbessert. Werder gehört zu den Topclubs in Deutschland, ist immer oben mit dabei. "
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:18
Weser-Kurier 01.02.2008

Auf den letzten Drücker


Werder legt eine falsche Fährte - und angelt sich im letzten Moment das begehrte Schalker Talent Mesut Özil

Von Olaf Dorow

BREMEN. Es ist noch nicht allzu lange her. Man fragte Manager Klaus Allofs, ob Werder am Schalker Talent Mesut Özil interessiert sei. Özil geriet zum Jahreswechsel auf den Markt. Der Klub und die Fraktion aus Spieler, Spielervater, Spielerberater hatten sich hoffnungslos zerstritten. Allofs verneinte ein Interesse. Gestern hat Werder Mesut Özil verpflichtet, und zwar ab sofort.

Özil ist 19 Jahre jung, Mitglied der deutschen U-21-Auswahl und wird in der Branche so hoch gehandelt wie nicht sehr viele 19-jährige Profis. In den letzten Woche wurde das Stuttgarter sowie das Hannoveraner Begehren ruchbar. Mit dem VfB soll sich der talentierte offensive Mittelfeldspieler sogar schon einig gewesen sein. Nur die Vereine konnten sich nicht auf eine Ablösesumme verständigen, so heißt es.Werder konnte es, wenn auch auf den letzten Drücker. Gegen halb zwölf am Mittag, so teilte Allofs eine Stunde später mit, sei der Spieler gestern auf der Transferliste registriert worden. Für einen sofortigen Wechsel musste das bis spätestens zwölf Uhr geschehen. Zwölf Stunden später wurde dann das Transferfenster für ein halbes Jahr geschlossen. Um 18.57 Uhr meldete die Werder-Homepage, dass Mesut Özil in Bremen einen Vertrag bis 2011 erhält.

Telefonisch hatten am Nachmittag Allofs und sein Schalker Kollege Andreas Müller Einigkeit über die Ablösesumme erzielt. Im Raum standen zunächst fünf Millionen Euro plus eine Aufstockung von einer Million, sollte Özil Länderspiele für die A-Auswahl absolvieren. Vermutlich sank der Grundbetrag auf etwas mehr als vier Millionen, die Länderspiel-Prämie könnte jedoch auf rund anderthalb Millionen gestiegen sein.

"Unser Interesse besteht seit längerem", sagte der Klaus Allofs gestern und ließ damit durchblicken, wie nah an der Wirklichkeit so mancherlei Aussagen im Transfergeschäft sind. Man könne "nicht immer alles nach außen kehren", meinte Allofs. Er sei froh gewesen, dass die Öffentlichkeit sich nach Stuttgart und Hannover wandte, aber nicht nach Bremen. So konnten die Werderaner abseits der falschen Fährte mit dem Spieler, mit dessen Vater Mustafa und dessen Berater Reza Fazeli sprechen. Werder angelte sich den begehrten Spieler - und stach dann die konkurrierenden Vereine aus.

Vater Özil und Berater Fazeli hatten eine tragende Rolle in jener kantigen Geschichte gespielt, an deren Ende Schalke sein Talent nicht mehr haben wollte. Der königsblaue Klub, bei dem Özil bis 2009 unter Vertrag stand, bot zur Weihnachtszeit eine Vertragsverlängerung an, gewürzt mit einer fetten Anhebung des Gehalts. Bei Ausschöpfung aller Prämien wären rund 1,5 Millionen per anno zusammen gekommen. Man kann sich das genau ausrechnen, wenn man die entsprechende Ausgabe der Bild-Zeitung liest. Dort landete das vertrauliche Papier mit der Gehaltsofferte. Mustafa Özil und Reza Fazeli witterten Verrat. Schalke wies den Verdacht, das Papier lanciert zu haben, von sich. Seitdem rätselte man, ob wömöglich eine Hakelei zwischen Spielerberatern Schuld an allem sein könnte. Jedenfalls blieb nur ein zerschnittenes Tischtuch übrig und den jungen Kicker begleitete fortan der Ruf, geldgierig zu sein.

Werder hatte in den letzten Jahren viele Leistungsträger gen Schalke ziehen lassen (Rost, Krstajic, Ailton, Ernst). Jedesmal hieß es dabei, Schalke habe die Bremer Leistungsträger mit Geld zugeschüttet. Nun holt Werder jemanden, den sich der Deutsche Meister aus Stuttgart nicht leisten kann. Jemanden, dem mit 19 ein Millionenvertrag auf Schalke angeblich zu wenig ist? "Wenn wir das so beurteilt hätten, dann hätten wir uns nicht damit beschäftigt", sagt Allofs. Von der Özil-Fraktion heißt es, sie habe der sportlichen Perspektive auf Schalke nicht recht getraut.

Zu seinem neuen Verein sagte Mesut Özil gestern: "Ich sehe für mich bei Werder die beste Möglichkeit, mich weiter zu entwickeln." Werders Trainer Thomas Schaaf sagte: "Mit ihm sind wir im Mittelfeld noch variabler." Er freue sich auf die Zusammenarbeit. Es wäre nicht das erste Mal, dass unter Schaaf ein Talent gedeiht, das andernorts ein Problem darstellte. So wie es auch nicht das erste Mal war, dass Werder einen Transfer in aller Stille abwickelte.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/02/2008 15:19
Weser-Kurier 01.02.2008

"Das ist eine Katastrophe für den Fußball"


Nach dem Pokal-Aus von Werder II schimpft Trainer Wolter über die Regel mit dem passiven Abseits

Von Stefan Freye

BREMEN. Gut geschlafen hat Thomas Wolter ja nach dem Pokal-Achtelfinalspiel von Werder II gegen den VfB Stuttgart. Nur die gewünschte Folge der Nachruhe wollte sich einfach nicht einstellen. "Du stehst auf und hast trotzdem verloren", sagte der Trainer gestern Morgen. Es machte sich noch keine richtige Freude über die starke Leistung beim 2:3 (0:3) gegen den deutschen Meister breit.

Weder beim Trainer noch bei den Spielern. Die waren nach dem Spiel vielleicht zufrieden, dass sie über weite Strecken die bessere Mannschaften stellten. Doch am Ende überwog auch bei den Hauptdarstellern des finalen Pokalauftritts der Frust über die verpasste Chance. "Allerdings ist er nach diesem Spielverlauf etwas geringer", fand Max Kruse. Dass man die Niederlage kaum als leistungsgerecht bezeichnen kann, wirft jedoch auch eine Frage auf: Warum hat Werder II eigentlich verloren, wenn man doch deutlich mehr vom Spiel hatte? "Mario Gomez, er hat den Unterschied gemacht", findet Thomas Wolter.

Er hätte den Stürmer gern vor einigen Jahren aus Ulm in die Bremer B-Jugend gelotst und hatte damals sogar einen Freund zur Familie des Talentes geschickt, um für Werder zu werben. Vergeblich, Gomez ging nach Stuttgart und lieferte am Mittwochabend eine "Lehrstunde in Sachen Handlungsschnelligkeit", wie Wolter nach dem Spiel meinte. Aus heiterem Himmel, gerade als Stuttgart es dringend benötigte, war der Nationalstürmer nämlich da und sorgte mit drei Toren zwischen der 29. und 43. Minute für die Vorentscheidung. Auch gestern war allerdings noch nicht endgültig zu ermitteln, ob der dritte Treffer nicht zu Unrecht Anerkennung fand.

Schließlich hatte sich Bastürk aus deutlicher Abseitsposition auf den Weg zum Bremer Tor gemacht, brach nach einigen Metern jedoch ab ohne den Ball zu berühren und ließ dem nachrückenden Gomez den Vortritt. Der Torschütze hatte beim Steilpass von Hitzlsperger nicht Abseits gestanden, und doch waren sich später nahezu alle einig: Bastürk befand sich schon deshalb nicht im passiven Abseits, weil er dem Ball zunächst einige Meter nachgejagt war.

"Da kann man den Schiedsrichtern überhaupt keinen Vorwurf machen, das ist einfach eine Scheiß-Regel und eine Katastrophe für den Fußball", fand Wolter denn auch deutliche Worte für das passive Abseits.Was sonst zu ständigen Diskussionen führt, weil es offenbar keine einheitliche Auslegung zulässt, brach den Bremern am Mittwoch das Genick. "Das dritte Tor war entscheidend", meinte Thomas Wolter, ohne seine Spieler jedoch aus der Pflicht zu entlassen: "Mario Gomez läuft zum Ball und wir bleiben geschlossen stehen." Es lief eben doch nicht alles wie gewünscht am Mittwoch, sonst hätten die Bremer ja auch gewonnen. Für die kommenden Aufgaben, den Alltag in der Regionalliga, nehmen die Spieler aber eine Menge positiver Dinge mit. "Hut ab, wie die Mannschaft zurückgekommen ist", wies etwa Martin Harnik auf das Comeback in der zweiten Hälfte hin.

Vor der Pause war jedem Bremer noch von weitem der Schock anzusehen: Eine halbe Stunde lang hatten sie den deutschen Meister im Griff gehabt, und dann stand es plötzlich 0:3. Doch wie selbstverständlich fand Werder II nach der Halbzeit wieder zu seinem Spiel, erspielte sich ein Übergewicht und auch die ein oder andere Torchance. Dabei reagierten die Youngster nach Überwindung der Schockstarre ausgesprochen selbstbewusst auf den Rückstand. "Wir wollten einfach weiter unseren Fußball spielen", beschrieb Max Kruse die ebenso einfache wie effektive Taktik.

Dass sie am Ende nicht ganz aufging, war eher unglücklich als wirklich verdient. Martin Harnik hatte deshalb noch einen Tipp für seine Mitspieler: "Eigentlich brauchen wir nicht traurig zu sein."

Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 03/02/2008 11:53
01.02.2008, 18:38 Uhr News

Mesut Özil: Selbstbewusster Lehrling mit klaren Zielen


Er ist gekommen, um ganz neu anzufangen. Das machte Mesut Özil am Freitagmittag während seiner offiziellen Vorstellung ganz schnell deutlich. Fragen zu seiner Vergangenheit bei Schalke 04 wollte er nicht beantworten. "Ich möchte einen Schlussstrich darunter ziehen und mir hier ein neues Image aufbauen", so der 19-Jährige der zuletzt nicht glücklich bei seinem ehemaligen Verein war, die Stadt aber nur sehr ungern verließ. "Das ist schon schwer für mich. Ich bin in Gelsenkirchen geboren und habe dort noch meine gesamte Familie und viele Freunde."

Mögliches Heimweh wird er aber schnell überwinden. In Bremen soll ihm dabei die Konzentration auf seine sportliche Weiterentwicklung helfen. "Ich weiß, dass ich hier sehr gut aufgenommen werde. Und ich weiß, dass sich bei Werder viele junge Spieler entwickelt haben. Das möchte ich auch. Ich habe mich vor meinem Wechsel mit Fabian Ernst über Werder unterhalten und nur positives gehört."

Mesut Özil sieht sich als Lehrling, aber als sehr ehrgeiziger Lehrling, der von den neuen Kollegen viel lernen, mit ihnen aber auch schnellstmöglich auf dem Platz stehen will. "Diego ist ein perfekter Spieler, genau so wie Torsten Frings. Da kann ich mir sicher sehr viel abschauen. Ich weiß aber auch, was ich kann und möchte das schnell umsetzen. Ich will hier Stammspieler werden. Ich kann vorn rechts, links oder in der Mitte spielen, da bin ich vielseitig einsetzbar", so der hohe Anspruch des deutschen U 21-Nationalspielers, der schon am Sonntag gegen Bochum sein Debüt geben könnte. Cheftrainer Thomas Schaaf bestätigt, dass er im Kader für die Partie stehen wird. "Wir werden dafür sorgen, dass er gegen Bochum spielberechtigt sein wird. Er hat sich schon mit unserem System beschäftigt und wir trainieren bis dahin noch."

Nur wenige Stunden später stand Özil dann auch schon mit den neuen Kollegen auf dem Platz. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer hinterließ er einen guten ersten Eindruck. "Das Training war sehr gut. Es hat mir viel Spaß gemacht", so das bescheidene erste Statement des Neu-Werderaners. Der erste Schritt in die Zukunft ist für ihn getan.

Einige seiner neuen Kollegen konnte Mesut Özil aber noch nicht kennen lernen. Es fehlten Ivan Klasnic (Fußverletzung), Petri Pasanen (Leistenprobleme), Pierre Wome (Leistenprobleme), Torsten Frings (Knieverletzung). Sebastian Boenisch (Reha nach Knie-Operation), Clemens Fritz (Reha nach Leisten-Operation), Peter Niemeyer (Sprunggelenksverletzung) und Amaury Bischoff (Reha) absolvierten individuelle Traininseinheiten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 03/02/2008 11:54
02.02.2008, 17:20 Uhr News

Pasanen und Özil dabei - Klasnic fällt aus


Beim Abschlusstraining am Samstag kehrte Petri Pasanen zurück zur Mannschaft. Nachdem der finnische Nationalverteidiger mit Leistenproblemen unter der Woche pausiert hatte, berief ihn Cheftrainer Thomas Schaaf in den Kader für das Bundesligaspiel am Sonntag gegen den VfL Bochum.

„Ich bekomme hier die Behandlung, die ich brauche. Ich stehe zur Verfügung“, sagte Pasanen nach der absolvierten Einheit und löst damit bei seinem Coach die Anspannung merklich. „Gott sei Dank ist Petri dabei“, zeigt sich Schaaf erfreut über die Genesung seines Akteurs, der sich, so Schaaf, „in letzter Zeit mit seinen guten Leistungen hervorgetan hat“.

Verzichten muss der Cheftrainer allerdings auf Angreifer Ivan Klasnic. Der Kroate fällt aufgrund eines Kapselrisses voraussichtlich bis zur nächsten Woche aus. Auch Klasnic` Sturmkollege Hugo Almeida steht für die Begegnung im Weser-Stadion nicht zur Verfügung. Der portugiesische Auswahlspieler erhielt in der Auswärtspartie gegen Hannover 96 am 16. Spieltag die rote Karte und wurde bis einschließlich 19. Spieltag gesperrt.

Für den Rückrundenauftakt hat Cheftrainer Thomas Schaaf deshalb folgenden Kader nominiert: Wiese, Vander, Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tosic, Owomoyela, Baumann, Borowski, Diego, Jensen, Özil, Kruse, Vranjes, Schindler, Harnik, Hunt, Rosenberg.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 03/02/2008 11:55
02.02.2008, 18:47 Uhr News

Diegos Traumschuss ist "Tor des Jahres 2007"


Diego, immer wieder Diego. Werders Brasilianer räumt weiter Pokale und Auszeichnungen ab. Am Samstag wurde bekannt, dass der 22-Jährige als erster Werderaner der Klubgeschichte das "Tor des Jahres" erzielt hat. Der Treffer aus 63 Metern zum 3:1 gegen Alemannia Aachen am 20.04.2007, der bereits zum "Tor des Monats April" gewählt wurde, setzte sich mit 19,34 Prozent der abgegebenen Stimmen souverän gegen die anderen Kandidaten durch. Auf Platz zwei landete Christoph Preuß (Eintracht Frankfurt /10,95 Prozent) mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen Bayern München im März. Dritter wurde der Franzose Franck Ribery (FC Bayern München / 10,77 Prozent), der per Hacke den 1:1-Ausgleich in der Partie beim VfL Bochum (2:1) im Oktober markierte.

Diego verwies auch "das Tor des Monats November" auf die weiteren Plätze. Diesen Treffer, ein wundervoller Heber gegen den Karlsruher SC, hatte er auch erzielt.

Die ARD-Sportschau schaltete am Samstagabend direkt ins Mannschaftshotel der Bremer, um den Preisträger zu befragen. Zu Moderator Reinhold Beckmann sagte Diego glücklich: "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie ist wie die anderen etwas ganz besonderes für mich." Hinter den Kulissen fügte der Brasilianer an: "Das war sicher eines der schönsten Tore meiner Karriere. Ich denke gern an diese Szene zurück."

In den 20 Monaten, die Diego bei Werder unter Vertrag stand, erhielt er schon mehrere Auszeichnungen und gewann zahlreiche Umfragen. Neben den beiden "Toren des Monats" wurde er bereits fünf Mal "Fußballer des Monats" (August 2006, Oktober 2006, Dezember 2006, September 2007, Dezember 2007) und in der Winterpause von den Bundesliga-Kollegen zum besten "Spieler der Hinrunde" gekürt. Kein Wunder, führte er doch zur Saison-Halbzeit die Torjäger- und Topscorer-Tabelle der Bundesliga an. Als ob ihm das nicht reicht, holt er sich in regelmäßigem Abstand die Auszeichnung zum "Citibank Man of the Match", die bei Werders Heimspielen von den Journalisten vergeben wird.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/02/2008 08:07
04.02.2008, 18:58 Uhr News

Schlimmer Auftakt: 1:2 gegen Bochum, Naldo sieht Rot


Werder Bremen hat einen Rückrundenstart hingelegt, wie er missglückter nicht hätte sein können. Gegen den VfL Bochum verlor der Tabellenzweite ein über weite Strecken überlegen geführtes Spiel mit 1:2 (1:0). Dazu wurde auch noch Innenverteidiger Naldo nach einer Notbremse mit glatt Rot vom Platz gestellt. Die Grün-Weißen hatten Spiel und Gegner zwar so gut wie immer fest im Griff, fanden aber kaum die Lücken für gute Chancen. Daniel Jensen sorgte kurz vor der Pause dennoch mit einem schönen Rechtsschuss für das verdiente 1:0 (44.). Nach der Pause kam Bochum stärker unter Druck, dann aber durch ein irreguläres Tor durch Auer zum Ausgleich. Vorbereiter Ono hatte meterweit im Abseits gestanden. Kurz darauf flog Naldo vom Platz und Yahia köpfte den VfL in der 84. Minute sogar noch zum glücklichen Sieg.

Bei Werder lief Diego wieder von Beginn an auf, Aaron Hunt ersetzte den verletzten Ivan Klasnic im Sturm, sonst stand die gleiche Elf auf dem Platz wie im Pokal in Dortmund. Der Gast aus Bochum trat mit seinem neuen Rauten-System an, von den Neuzugängen begann nur Mimoun Azaouagh. Auch wenn die neue Taktik auf dem Papier offensiver aussieht als die alte, der VfL suchte sein Heil von Beginn an in der Defensive, vom Start weg war Werder Herr im Hause. Für echte Torgefahr fehlten den Bremern jedoch sehr lange die nötige Inspiration und die Präzision bei den entscheidenden Pässen. Die ersten Vorstöße – Borowski-Eingabe in Minute 4 und zwei Schüsse von Rosenberg (10.) und Diego (16.) – blieben harmlos.

Wiese rettet stark – gegen Naldo!

Die lauernden Bochumer sorgten da für mehr Aufregung. Ihr erster Vorstoß brachte ihnen sogleich eine Ecke ein. Die wurde kurz ausgeführt und von Azaouagh flach in die Mitte geschlagen; der Versuch zu klären missriet Naldo völlig, seinen Querschläger löffelte Tim Wiese reaktionsschnell noch irgendwie übers Tor (17.). Das war nach einem eher schläfrigen Beginn der Auftakt für einige Aufregung. Endlich konnten die Grün-Weißen mal das enge Bochumer Defensivnetz durchdringen, der fleißige Aaron Hunt setzte sich auf der rechten Strafraumseite schön durch, flankte mit links an den Fünfmeterraum und fand dort Diego. Dessen klugen Abschluss gegen seine Laufrichtung konnte Lastuvka im Fallen aber stark parieren (23.). Eine Minute später versuchte sich Petri Pasanen mal aus 25 Metern, Lastuvka wehrte nach vorn ab, Diegos Nachschuss wurde jedoch rechtzeitig geblockt. Auf der Gegenseite konnte Per Mertesacker nach einem Konter Topscorer Sestak nicht halten, der schoss aber aus spitzem Winkel rechts vorbei (26.).

Konter wie dieser bestimmten jetzt das Bild, für planvolles Kombinationsspiel war einfach nicht genug Platz bei 21 Männern in der Bochumer Hälfte. In der 32. Minute hatte "Merte" wieder das Nachsehen gegen die ausschwärmenden Gäste, diesmal verhinderte Wiese einen Sestak-Treffer aus ähnlicher Position. Im Gegenzug spielten Borowski, Rosenberg und Baumann schön Hunt im Strafraum frei, der den Ball aber nicht über den VfL-Keeper gelupft bekam (33.). Wieder auf die andere Seite: Diesmal unterband der heraus gelaufene Wiese rechtzeitig einen Sestak-Vorstoß – der Slowake zog aber durch und trat Werders Schlussmann hart aufs Knie, Wiese konnte weiterspielen (36.). Eine beispielhafte Szene: Es war kein schönes Spiel, bestimmt von vielen Fouls und Fehlpässen. Immerhin, kurz vor der Pause drängte Werder nochmal auf die Führung. Aaron Hunt scheiterte mit seinem Schuss aus 18 Metern noch (rechts vorbei, 41.). Dann aber flankte er nach kurzer Ecke von links in den Strafraum, der Ball trudelte durch die Menge und landete bei Daniel Jensen. Der Däne nahm in halbrechter Position Maß und jagte die Kugel leicht abgefälscht in den entlegenen Winkel – endlich das verdiente 1:0 (44.)!

Nichts Neues nach dem Wechsel, bis . . .

Nach der Pause änderte sich nix: Werder blieb am Drücker. Ein abgefälschter Freistoß von Naldo war der erste Aufreger, Lastuvka hielt (48.). Dann wieder zwei Bremer Möglichkeiten im Doppelpack. Diego spielte einen Freistoß kurz zu Jensen, der Rosenberg perfekt in den Strafraum schickte. Dessen Eingabe verpasste Mertesacker allerdings, frei im Fünfer stehend (57.). Nur Sekunden später eine ähnliche Situation: Diesmal kam der Pass vom sonst unauffälligen Diego, Hunt war links im Strafraum durch, seinen Abschluss konnte Lastuvka mit den Füßen aber noch gegen die Latte lenken. Jetzt gelang es Werder sogar mal, den Gegner über Minuten im Strafraum zu fesseln.

Bochum kam bei einem seltenen Vorstoß durch Azoauaghs Schuss nach Fehler von Pasanen zu seiner ersten Gelegenheit der zweiten Halbzeit, Wiese war im kurzen Eck auf dem Posten (63.). Dann wieder Werder, aber Diegos Versuch nach Doppelpass mit Borowski wurde geblockt (66.), ein Linksschuss des großen Blonden kurz darauf strich rechts am Kasten vorbei (67.). In der gleichen Minute kam VfL-Neuzugang Shinji Ono ins Spiel, der Japaner fügte sich sofort gut ein. In Minute 68 konnte er, völlig frei im Werder-Strafraum stehend, Benjamin Auer anspielen, der ins kurze Eck zum Ausgleich verwandelte. Diesem Gegentor waren aber gleich zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichter-Teams voraus gegangen:
Auer selbst war an der Strafraumgrenze von Imhof angespielt worden und hatte da bereits im Abseits gestanden. Bei Auers Abspiel (im Duell mit Mertesacker) auf Ono hatte der Japaner mindestens einen Meter Abstand zu Werders letztem Abwehrspieler – eine glasklare Situation! Allein, der Pfiff blieb aus.

Noch zwei weitere Schocks für Grün-Weiß

Das völlig unverdiente und irreguläre Tor – ein Schock für die bisher so überlegenen Gastgeber. Und der nächste folgte sogleich. Werders Abwehr geriet unsortiert, dummerweise in dem Moment als die Bochumer Abwehr einen weiten Ball auf Sestak spielte. Naldo konnte nur hinterher laufen, hielt den Slowaken fest und sah richtigerweise die rote Karte (70.). Dennoch wollte die Schaaf-Elf den Dreier und blieb offensiv. Ein Mertesacker-Kopfball nach Jensen-Freistoß strich auch nur knapp links vorbei. Hinten wurde es nun immer brenzliger: weit vor dem Strafraum musste Tim Wiese gegen Dabrowski retten (77.). Die letzte gute Möglichkeit für Werder vergab Rosenberg, der sich (mit Hilfe des Unterarms) gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, allein vor Lastuvka aber die Nerven nicht behielt (81.). Die Quittung für erneut viel zu viele ausgelassene Chancen setzte es prompt: Einen Eckstoß von links auf den Fünfmeterraum konnte Verteidiger Anthar Yahia gegen drei Werderaner ins Tor verlängern, Tim Wiese traf hier keine Schuld (84.).

Auch ein stürmender Per Mertesacker, gegen den sich die Bochumer in den Schlussminuten im Luftkampf immer wieder ungestraft mit beiden Armen Platz verschaffen durften, konnte den misslungenen Start in die Rückrunde nicht mehr verhindern. Der VfL freut sich über drei extrem glückliche Punkte und den ersten Sieg im Weser-Stadion im 31. Anlauf.

von Enrico Bach



Werder Bremen: Wiese – Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tošić – Baumann, Borowski, Jensen, Diego – Rosenberg, Hunt; auf der Bank: Vander, Schindler, Harnik, Owomoyela, Özil, Vranjes, Kruse

VfL Bochum: Lastuvka – Maltritz, Pfertzel, Bönig (88. Drsek), Yahia – Dabrowski, Imhof, Zdebel (76. Schröder), Azaouagh (67. Ono) – Sestak, Auer; auf der Bank: Renno, Meichelbeck, Mieciel, Fuchs

Tore: 1:0 Jensen (44.), 1:1 Auer (68.), 1:2 Yahia (84.)

gelbe Karten: Zdebel, Dabrowski, Imhof – Jensen, Borowski

rote Karte: Naldo (70., Notbremse)

Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)

Weser-Stadion: 37.149 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/02/2008 08:08
04.02.2008, 21:32 Uhr News

Schieri entschuldigt sich, Werder packt sich an eigene Nase


Wie konnten die Grün-Weißen dieses Spiel noch aus der Hand geben? Sie hatten die Partie dominiert. Sie sind in Führung gegangen und haben in der zweiten Hälfte nicht nachgelassen. Die statistischen Werte sprechen Bände: Torschüsse 20:8, Flanken 40:15, Ballbesitz 68%:32%, gewonnene Zweikämpfe 54%:46%.

Und dann kam die Szene in der 67. Minute. Benjamin Auer passt den Ball auf den drei Meter abseits stehenden Shinji Ono, der gibt die Kugel zurück, Auer schiebt ein. Staunen im Stadion, bei den Fernsehkommentatoren, bei den Zuschauern und bei Werders Spielern!

Torhüter Tim Wiese baff: "Es gibt wohl eine neue Regel, dass man auch mit abseits die Tore machen darf. Das kann ich mir nicht erklären, dass dieses Tor gegeben wird. Da brauchten wir uns auch nicht zu beschweren, wir waren alle einfach nur verblüfft." Kollege Daniel Jensen hätte dem Unparteiischen gern ein paar Takte gesagt. "Aber ich hatte schon gelb, da musste ich aufpassen." Der Däne kochte innerlich: "Wir hatten bis zu dieser Szene alles unter Kontrolle, doch dann kam Unruhe rein, die sich nach der roten Karte für Naldo noch vergrößert hat." Nicht einmal über seinen sehenwerten Treffer zum 1:0 konnte er sich freuen: "Das ist bei dem Endstand völlig egal."

Welche Bedeutung diese krasse Fehlentscheidung für den Spielverlauf hatte, machten nach der Partie die Reaktionen von Klaus Allofs und Schiedsrichter Michael Weiner deutlich. Als Werders Geschäftsführer danach befragt wurde, ob er sich um einen Punkt betrogen fühlt, antwortete er: "Wenn man es so ausdrücken möchte, dann hat uns das alle drei Punkte gekostet. Denn alles, was danach passiert ist, sind die Folgen daraus, dass wir 'A': das zweite Tor nicht schießen, und 'B': dieses Tor anerkannt wird. Diese Entscheidung ist lächerlich. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Schiedsrichter werden es sich in der Kabine im Fernsehen anschauen und nach Erklärungen suchen. Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass sie eine Lösung finden, wie sie das erklären können."

Und Klaus Allofs behielt Recht: Schiedsrichter Michael Weiner trat etwa 40 Minuten nach Abpfiff vor die WERDER.TV-Kamera und sagte: "Normalerweise entschuldigt man sich nicht für jede Fehlentscheidung, aber in diesem Fall muss ich mich bei Werder entschuldigen." Couragiert fand Weiner klare Worte für die Szene: "Das war ein klares Abseitstor. Ich übernehme die volle Verantwortung. Der Linienrichter hätte es sehen müssen. Aber ich treffe die Entscheidung. Es gibt daran nichts schönzureden. Ich werde den Abend viel darüber nachdenken. Wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte, wäre es ein normaler Abend gewesen. So ist es kein schöner Abend. Das wirkt nach."

Die alleinige Schuld wollte Werder aber nicht beim Unparteiischen abladen. Klaus Allofs ging zu dem von ihm genannten Punkt "A" seiner Analyse noch genauer ein: "Das kann noch nicht das sein, was wir in der Rückrunde spielen wollen. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir haben uns heute schwer getan, aber mit dem Führungstor hätten wir die Ruhe haben müssen, das zweite Tor nachzulegen." Cheftrainer Thomas Schaaf sieht es genau so: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir haben es verpasst, den Gegner in die Knie zu zwingen. Im Spiel nach vorn hatten wir zu viele Fehler, haben zu oft die Bälle leicht verloren. Das reicht einfach nicht. Damit bin ich nicht zufrieden."

Dass er dennoch bis zur 90. Minute keinen Spieler auswechselte, begründete der Bremer Coach so: "Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, dass das Team, das auf dem Platz Stand, die Dinge noch umbiegen kann. Ich wollte uns nicht noch mehr öffnen, in dem ich das Risiko eingehe, einen Spieler zu bringen, der dann vielleicht ein paar Minuten benötigt, sich zurechtzufinden." Schaafs knappe Zusammenfassung der Partie: "Wir haben hier nicht die drei Punkte geholt, die wir uns erhofft hatten. Bochum hat auf unsere Fehler gewartet und wir haben sie leider gemacht."

Natürlich gab es auch Akteure, die sich von der ganzen Aufregung um den Schiedsrichter und die Bremer Defizite das Feiern des ersten Sieges in Bremen in der Bundesliga-Geschichte nicht verbieten ließen. Sie trugen blaue VfL-Trikots und äußerten sich meist wie ihr Trainer Marcel Koller: "Wir freuen uns sehr über diesen Sieg, weil es für Bochum nicht normal ist, hier etwas zu holen. Es ist ein historischer Sieg, aber vor allem sind es drei ganz wichtige Punkte. Wir sind hier nicht so wie in den vergangenen Jahren aufgetreten; wir haben uns nicht versteckt. Außerdem hatten wir etwas Glück, dass Bremen seine Chancen nicht genutzt hat." Zum Abseitstor zuckten die meisten Bochumer mit den Schultern. Trainer Koller gelassen: "Solche Entscheidungen gibt es, wir hatten in der Hinrunde auch schon reguläre Tore geschossen, die nicht zählten." Stürmer Benjamin Auer fügte grinsend an: "Wissen Sie was? Mir ist das alles völlig egal. Der Ball war hinter der Linie, der Schiedsrichter hat das gegeben. Fertig."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/02/2008 08:09
04.02.2008, 22:44 Uhr News

Nach 1:2-Niederlage rückt München in den Fokus


Das Spiel gegen den VfL Bochum war nicht nur wegen der verpassten Punkte ärgerlich. Mit der Partie endete eine Woche mit zwei Niederlagen, die für Werder-Fans nicht viel Grund für Optimismus vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern bot. Von Fehlstart wollte in Bremen jedoch noch keiner reden. "Es ist nur ein Fehlstart, wenn man darunter verstehen will, dass man mal ein Spiel verliert. Ich sehe das nicht so. Es war die zweite Heimniederlage der Saison und man kann nicht davon ausgehen, dass man alle 17 Spiele hier gewinnt", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf, der direkt nach der Partie noch nichts vom Spitzenspiel in München wissen wollte. "Das Spiel ist erstmal weit weg und mir jetzt völlig wurscht. Wir haben gerade verloren und meine Gedanken sind bei diesem Spiel und den Dingen, die wir besser machen müssen. Dafür haben wir eine Woche Zeit."

Geschäftsführer Klaus Allofs hofft, dass der Mannschaft diese Steigerung gelingt. Er freut sich auf die Herausforderung: "Wir haben jetzt ein tolles Spiel vor der Brust, in dem wir vor allem vermeiden wollen, die dritte Niederlage in Serie zu bekommen. Es ist aber nicht so, dass wir dort ohne Hoffnung hinfahren müssen." Etwas gedämpft wurde die Vorfreude von Klaus Allofs jedoch durch das Bochum-Spiel. "Was wäre das für ein Spiel gewesen, wenn wir dort punktgleich und mit unserer besten Mannschaft hätten hinfahren können. So haben wir jetzt mit Almeida und Naldo zwei rot-gesperrte Spieler. In diesem Punkt müssen wir uns bessern. Diese Sperren tun uns weh und dürfen nicht so oft passieren."

Allofs machte aber auch deutlich, dass es in sieben Tagen keine Partie um Alles oder Nichts wird. "Ich sehe es nicht als kleines Endspiel. Bis wir in so einer Phase sind, wird noch viel passieren. Es gibt noch viele schwierige Aufgaben bis dahin. Man hat ja gesehen, dass die Bayern auch nicht weit davon entfernt waren, zwei Punkte zu verlieren. Außerdem bin ich weiterhin davon überzeugt, dass es nicht bei einem Zweikampf bleiben wird, sondern dass noch einige Kandidaten um den Titel mitkämpfen."

Dass auch die Werderaner weiter mitmischen können, davon sind die Werder-Profis trotz der Rückschläge in dieser Woche überzeugt. Daniel Jensen sagte kurz nach dem Abpfiff am Sonntag: "Wir brauchen keine Angst vor einem Fehlstart zu haben. Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, weiß, dass wir unsere Erfolge noch einfahren werden." Tim Wiese erinnerte an den Saisonbeginn: "Auch in der Hinrunde sind wir schlecht gestartet und dann wieder stark aufgekommen." Aaron Hunt ergänzte: "Ich würde noch nicht von einem Fehlstart reden. Wir haben die Chance, es schon in München wieder gut zu machen."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:02
Kreiszeitung 04.02.2008

Starker Hunt, aber was war mit Mertesacker los?


Tim Wiese: Tolle Reaktionen, hellwach bei langen Bällen und hart im Nehmen, als ihm Sestak aufs Knie stieg (37.). Dabei allerdings auch im Glück, dass Schiedsrichter Weiner das reflexartige Nachtreten nicht als Tätlichkeit bewertete. Bei den Gegentoren machtlos. Note 2,5

Petri Pasanen: Ein typischer Auftritt des Finnen - sicher, solide und leider manchmal zu zaghaft in der Vorwärtsbewegung. Note 3

Per Mertesacker: Irgendetwas stimmte gestern nicht mit dem Innenverteidiger. Wirkte körperlich angeschlagen. So düste ihm der zugegeben pfeilschnelle Sestak gleich mehrfach davon. Note 4,5

Naldo: Als Sestak mal wieder enteilt war, wollte der Brasilianer noch retten. Doch sein Einsteigen war so ungeschickt, dass er Rot sehen musste (70.). Bis dahin war’s eine ordentliche Leistung. Note 4

Dusko Tosic: Der Serbe hat einfach (noch) nicht die Nerven für Bundesliga-Fußball. Leistete sich haarsträubende Abspiel- und Stellungsfehler. Unverständlich, warum er durchspielen durfte. Note 5,5

Frank Baumann: Die Formkurve des Kapitäns zeigt steil nach oben. Stark als Abräumer vor der Abwehr und dazu noch viele gute Pässe in die Spitze. Note 2,5

Daniel Jensen: Großer Einsatz, viel Spielfreude - und ein absoluter Klasse-Treffer (44.). Konnte das hohe Niveau allerdings nicht halten. Note 2,5

Tim Borowski: Konnte mit seinen Mittelfeld-Kollegen nicht mithalten - und dann auch noch ein totaler Blackout beim 1:2 (84.), als er Torschütze Yahia laufen lässt. Einziger Trost für ihn: Die Werder-Fans verzichteten trotz des angekündigten Wechsels im Sommer zu den Bayern auf Pfiffe für Borowski. Note 4,5

Diego: Anders als in Dortmund durfte der Spielmacher diesmal von Beginn an ran. Doch es war deutlich zu sehen: Der Brasilianer ist nach seiner Verletzungspause noch nicht fit. Sehr bemüht, aber wenig effektiv. Zudem nahm er sich viele Pausen. Note 4

Markus Rosenberg: Der Schwede konnte sich zu selten in Szene setzen. Seine Riesenchance zur erneuten Führung - allerdings nach Handspiel - ließ er ungenutzt (81.). Note 4

Aaron Hunt: Seinem Spiel fehlte nur eines - ein Tor. Hunts bester Versuch endete an der Latte (57.). Obwohl diesmal als Stürmer aufgeboten, wirbelte Hunt auch durchs Mittelfeld und die Bochumer ganz schön durcheinander. Note 2
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:02
Kreiszeitung 04.02.2008

Fehlstart nach Fehlentscheidung


1:2 - Abseitstor bringt Werder gegen Bochum auf die Verliererstraße / Schiedsrichter entschuldigt sich

Von Björn Knips

BREMEN Im Weserstadion herrschte gestern Abend Fassungslosigkeit - zumindest bei den Bremern: Denn eine schlimme Fehlentscheidung von Schiedsrichter Michael Weiner hatte Werder ins Tal der Tränen gestürzt. Nach 1:0-Pausenführung verloren die überlegenen Gastgeber völlig überraschend noch mit 1:2 gegen den VfL Bochum und legten nach dem Pokal-Aus in Dortmund auch in der Bundesliga einen klassischen Fehlstart hin.

"Der Schiedsrichter hat ein Tor anerkannt, was sich schon im Bereich des Lächerlichen bewegt", tobte Werder-Sportchef Klaus Allofs: "Dafür gibt es keine Entschuldigung!" Es gab sie doch - und zwar von Weiner höchstpersönlich. Nach Studium der Fernseh-Bilder hatte auch der Unparteiische entdeckt, was schon ohne Kameras deutlich zu erkennen war: Der Bochumer Ausgleich durch Benjamin Auer (68.) hätte nicht gelten dürfen, weil Vorlagengeber Shinij Ono zuvor drei (!) Meter im Abseits gewesen war. "Mein Assistent hätte das sehen müssen - und als Schiedsrichter trage ich für diese Entscheidung die Verantwortung", stammelte Weiner: "Ich werde heute Abend viel nachzudenken haben. Es ist wohl angebracht, sich zu entschuldigen."

Bemerkenswerte Worte des Unparteiischen aus Gießen. Aber eben auch nur ein schwacher Trost für die Bremer. Denn letztlich verloren die Grün-Weißen nach dem irregulären Ausgleich nicht nur das Spiel, sondern auch noch Naldo. Der Innenverteidiger hatte kurz nach dem 1:1 gegen Stanislav Sestak die Notbremse gezogen und dafür Rot gesehen (70.). Diesmal lag Weiner richtig.

So sah es auch Allofs, haderte aber dennoch: "Wir hätten nächste Woche punktgleich zum Duell mit den Bayern fahren können - und nun liegen wir drei Zähler zurück und müssen zudem auf Naldo verzichten." All das wäre eben nicht passiert, wenn Weiner und Co. richtig hingeschaut hätten.

Allofs wusste aber nur zu genau, dass das irgendwie auch nur die halbe Wahrheit war. "Wir hätten das 2:0 machen müssen", monierte der Sportchef. Keeper Tim Wiese drückte es sogar noch etwas drastischer aus: "So einen Gegner wie Bochum muss man aus dem Stadion schießen." Doch nur Daniel Jensen hatte den starken VfL-Keeper Jan Lastuvka kurz vor der Pause überwinden können. Immerhin war die Führung hochverdient gewesen. Werder spielte zwar nicht überragend, kontrollierte jedoch die Partie und besaß gute Chancen.

Noch größer wurde die Überlegenheit nach der Pause. Von Bochum, das vor dem Wechsel noch mit einigen Kontern vor allem durch Sestak aufgetrumpft hatte, war nichts mehr zu sehen. Werder drängte, traf aber nicht. Per Mertesacker (56.), Aaron Hunt (57.), Diego (66.) und Tim Borowski (66.) vergaben beste Einschussmöglichkeiten. So kamen die Bochumer zum ersten Erfolg im Weserstadion nach 30 vergeblichen Anläufen.

Das gefiel Allofs ebenso wenig wie der gesamte Auftritt seines Teams: "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das war noch nicht das, was wir in der Rückrunde spielen wollen." Aber Angst, dass Werder in den ersten Wochen schon alles verspielen könnte, hat der Sportchef nicht: "Wir werden jetzt sicher nicht jedes Spiel verlieren." Schon das gestrige, betonte Allofs erneut, hätte Werder ohne die schlimme Fehlentscheidung gewonnen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:06
Weser-Kurier 04.02.2008

Weiner im Abseits


Ein Schiedsrichterfehler wirft Werder aus der Bahn - Bochum siegt 2:1 / Rot für Naldo

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Als das Spiel beendet war, stand Markus Rosenberg nur so da im Mittelkreis. Er zog sich sein Trikot bis über die Augen hoch. Eine hilfreiche Zweckentfremdung der Arbeitsbekleidung, was ihm Aaron Hunt und Tim Borowski gleich taten. So mussten sich die Werder-Profis nicht mitansehen, was nur ein paar Meter entfernt geschah. Dort feierten die Spieler des VfL Bochum, zu einem Kreis formiert, tanzend ihren 2:1 (0:1)-Sieg im Weserstadion. Den ersten überhaupt - und nicht nur das fiel gestern schwer zu glauben.Denn nur selten in der Vergangenheit hatten sich die Bremer bei einer Heimniederlage vor größere Akzeptanzprobleme gestellt gesehen, als bei diesem Rückrundenauftakt.

Die Auslöser dieses Problems ließen sich zweifelsfrei bestimmen: Schiedsrichter Michael Weiner und sein Assistent Kai Voss, der an der Seitenlinie vor der Nordtribüne Dienst verrichtete.Denn die Auffassung, dass Bochums Vorlagengeber Shinji Ono nicht wenigstens drei Meter im Abseits stand, als er von Benjamin Auer, Augenblicke später dann der unbedrängte Schütze des 1:1-Ausgleichs, zunächst in Richtung Grundlinie geschickt wurde, vertrat das Gespann Weiner und Voss äußerst exklusiv. 37 150 Menschen im Stadion hatten die Szene anders gesehen, selbst Marcel Koller, der VfL-Trainer. Er sprach von "ein bisschen Glück", das seine Elf dabei hatte. Und das, was Werder hatte, war ein dickes Problem.Denn die Entscheidung, den Treffer als regulär anzuerkennen, drehte ein Spiel, das die Bremer hätten gewinnen müssen.

Nur: Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf hatte es, wie schon beim Pokal-Aus in Dortmund am vergangenen Dienstag, bis zu jener 68. Minute abermals versäumt, ihre zahlreichen Torchancen in einen Vorteil umzumünzen, der sie auf der Siegerstraße sicher in der Spur halten würde.Allein Spielmacher Diego hatte drei gute Möglichkeiten (23./24./66.), Tim Borowski schoss so knapp rechts am Tor vorbei (67.) wie auch Hunt (41.), der zudem noch die Querlatte traf (57.). Tatsächlich aber hatte sich Jan Lastuvka im Bochumer Tor nur einmal überwinden lassen müssen: Als Daniel Jensen vom rechten Strafraumeck nach einem Hunt-Querpass Zeit zum Maßnehmen hatte und den Ball hoch zum 1:0 einschoss (44.).

"Und damit hatten wir es eigentlich", urteilte Sportchef Klaus Allofs.Denn mit Ausnahme ihres verflixt schnellen Goalgetters Stanislav Sestak, der die Laufduelle gegen Per Mertesacker deutlich gewann, produzierten die Bochumer nur wenig Gefahr. Und die entschärfte Torwart Tim Wiese so verlässlich wie die beste Bochumer Torgelegenheit - Naldos verunglückten Abwehrversuch nach einer VfL-Ecke. Wieses reflexartige Parade bewahrte Werders Abwehrhünen vor einem schönen Treffer ins eigene Tor (17.).

Doch der Tag sollte für Naldo auch so noch unglücklich genug werden. Die Wirren um den Bochumer Ausgleich waren noch nicht abgeklungen, da flog er vom Platz - Schiedsrichter Weiner zeigte ihm ohne Zögern die Rote Karte, nachdem er als letzter Mann Sestak bei einem Konter kurz vor dem Strafraum am Oberkörper berührt und dessen Fall bewirkt hatte (70.). "Kein grobes Foul, aber ein Platzverweis, den man geben kann", räumte Allofs ein.Doch auch Naldos Missgeschick sah er letztlich nur als Glied in einer folgenschweren Wirkungskette. "Er kam auch zustande, weil wir das 2:0 nicht gemacht haben - und der Schiedsrichter vor allem ein Tor gibt, das einfach nur lächerlich ist", ärgerte sich Allofs.

Weiner, so hatte er im Gespräch mit dem Schiri erfahren, war sich zunächst sicher, dass der Ball auf Ono von Mertesacker statt Auer gekommen und es somit kein Abseits gewesen sei. Erst lange nach Spielende und dem Studium der Fernsehbilder räumte Weiner seinen Fehler ("Es war klar Abseits") ein. "Doch dafür gibt es überhaupt keine Entschuldigung", sagte Allofs.Genauso wenig wie es dann eine Entschuldigung für das Verhalten beim Bochumer Siegtreffer gab: Die verbliebenen zehn Werderaner stellten sich bei einer Standardsituation mehr als ungeschickt an. Nach einer Ecke wiederum durch den eingewechselten Ono überließ es Wiese lieber seinen gut platzierten Vorderleuten Tosic und Borowski, Bochums Antar Yahia in die Zange zu nehmen.

Was gar keine gute Idee war. Denn Tosic blieb stehen und Borowski unternahm keine Anstalten, mit Yahia hochzuspringen - also köpfte der ungestört ein (84.). "Da hat dann alles zusammengepasst. . .", flüchtete sich Wiese in Ironie, "eigentlich müssen wir die vorher aus dem Stadion schießen." Statt dessen ist der Schuss nach hinten losgegangen - und Werders Rückrundenstart kräftig misslungen. Davor lassen sich die Augen nicht mehr verschließen. Auch nicht mit Hilfsmitteln.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:07
Kreiszeitung 05.02.2008

Und der Druck wird noch größer


Tosic avanciert zum Nervenbündel / Schaaf nimmt den Verteidiger in Schutz

BREMEN (kni) Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn die Fans Aktionen eines eigenen Spielers mit einem entnervten Raunen begleiten. Vor allem in Bremen. Denn hier ist die Geduld der Anhänger mit den Profis auf dem Platz weitaus größer als in anderen Stadien. Doch im Fall Dusko Tosic scheint der so dicke Geduldsfaden langsam, aber sicher zu reißen. Denn der 23-Jährige produziert einfach zu viele Fehler, ist ein großer Unsicherheitsfaktor auf der linken Abwehrseite.

Am Sonntag gegen Bochum war’s besonders schlimm (Kreiszeitungs-Note 5,5). Tosic wirkte wie ein Nervenbündel, dass dem Druck in der Bundesliga nicht gewachsen ist. Die Zuschauer machten ihrem Unmut durchaus Luft, wenn auch noch sehr zaghaft.

"Ich glaube nicht, dass Dusko nervös war", sagt Thomas Schaaf. Der Trainer nimmt den Serben in Schutz: "Dusko hat nun einmal eine gewisse Unruhe in seiner Spielanlage." Aber das sei kein Problem, das müsse sich nicht zwangsläufig negativ auf seine Leistung auswirken.

Der objektive Eindruck ist jedoch ein anderer - nicht erst seit der Partie gegen Bochum. Gerät Tosic unter Druck, weil er attackiert wird, reagiert er hektisch, verliert die Übersicht und dann meist auch den Ball. Hinzu kommen immer wieder Probleme bei der Ballannahme. Mal rutscht ihm ein Ball über den Fuß, mal springt er ihm zu weit weg. Stellungsfehler runden das Bild eines in einer Bundesliga-Spitzenmannschaft wie Werder überforderten Spielers ab.

Aber das ist nur die eine Seite des Dusko Tosic: Es gibt phasenweise auch den zweikampfstarken, aktiven, ballsicheren und zielstrebigen Linksverteidiger. Der durchaus auch gut flanken kann, wenn er nicht gerade wieder zu hibbelig ist.

Diese positiven Ansätze lassen hoffen - auch Sportchef Klaus Allofs: "Natürlich macht Dusko im Moment noch zu viele Fehler. Aber in Dortmund gehörte er in der zweiten Halbzeit auch zu unseren Aktivposten. Wir müssen Geduld mit ihm haben."

Die könnte allerdings - zumindest was den Stammplatz betrifft - bald zu Ende sein. Denn Patrick Owomoyela drängt nach seiner Genesung ins Team. Der Ex-Nationalspieler könnte auf der rechten Seiten verteidigen und Pasanen auf die Tosic-Position wechseln. Der Druck für den Serben, der seit gestern bei seiner Nationalmannschaft weilt, wird also noch größer . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:07
Kreiszeitung 05.02.2008

Schiri-Assistent zum Rapport


BREMEN (kni) Das dürfte kein angenehmes Gespräch für Kai Voss gewesen sein: Der Schiedsrichter-Assistent, der in der Partie Werder gegen Bochum (1:2) eine klare Abseitsstellung vor dem Ausgleich der Gäste übersehen hatte, musste gestern DFB-Schiedsrichterlehrwart Eugen Strigel Rede und Antwort stehen. "Das war ein eklatanter Fehler", ärgerte sich Strigel.

Voss, der pikanterweise in Großhansdorf nahe Hamburg lebt, hatte nach der Partie behauptet, dass der entscheidende Pass von einem Bremer gekommen sei. Doch es war eindeutig der spätere Torschütze Benjamin Auer, der den Ball zu Shinji Ono gespielt hatte.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:08
Kreiszeitung 05.02.2008

Schnell die Schuhe geholt, und ab zur "Selecao"


BREMEN (kni) Es war wohl der kürzeste Auftritt von Diego, seit er in Bremen spielt: Gestern Morgen rauschte der Brasilianer in seinem Porsche Cayenne an, stoppte kurz und ließ sich vom bereits wartenden Zeugwart Uwe Behrens zwei Paar Fußballschuhe reichen. Und schon war er wieder weg. Denn der 22-Jährige hatte es eilig, war er doch kurzfristig für die brasilianische Nationalmannschaft nachnominiert worden. Genauso wie auch Teamkollege Naldo. Beide profitierten von den verletzungsbedingten Absagen von Kaka (AC Mailand) bzw. Lucio (FC Bayern München) und stehen nun im Aufgebot für das Testspiel morgen in Irland.

Die Freude bei Werder-Coach Thomas Schaaf hielt sich allerdings in Grenzen. Er hätte vor allem Diego gerne in Bremen behalten, um mit ihm zu trainieren. Denn nach seiner Verletzungspause hat der Spielmacher noch einiges aufzuholen. Ob das bei der "Selecao" genauso gut klappt, darf bezweifelt werden. Denn hartes Training ist vor Länderspielen nicht üblich.

"Aber da können wir nichts machen", meinte Schaaf. Mehr Einfluss hatte er dagegen im Fall Aaron Hunt. Der Werder-Stürmer sollte eigentlich heute Abend mit der U 21 in Koblenz gegen Belgien spielen. Doch in Absprache mit Auswahlcoach Dieter Eilts blieb Hunt in Bremen. "Aufgrund der hohen Belastung nach der gerade erst überstandenen Verletzungspause kam es bei ihm zu muskulären Reaktionen. Deshalb wollen wir ihm in dieser Woche ausreichend Zeit zur Regeneration bieten", berichtete Schaaf. Immerhin konnte der Coach seinem Kollegen Eilts gleich Ersatz bieten: Für Hunt reiste Kevin Schindler zur U 21. Dort weilt auch der Neu-Bremer Mesut Özil.

So herrscht auf dem Trainingsplatz am Weserstadion wieder einmal gähnende Leere. Denn weitere zehn Werder-Profis sind in dieser Woche mit ihren Nationalteams unterwegs.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:09
Kreiszeitung 05.02.2008

"Dass der so schnell ist . . ."


BREMEN (kni) Die Zuschauer rieben sich entsetzt die Augen. Dass konnte doch nicht Per Mertesacker (Bild) sein, der sich da dem Bochumer Stanislav Sestak hinterherquälte. Der Bremer Innenverteidiger wirkte angeschlagen, so deutlich verlor er die Laufduelle mit dem Slowaken. Doch an der körperlichen Verfassung lag es angeblich nicht. "Gesundheitlich ging’s und geht’s mir gut", erklärte Mertesacker gestern im Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt. Der 23-Jährige nannte einen anderen Grund für seine zeitweilige Unterlegenheit: "Dass der Sestak so schnell ist, hat mich auch gewundert. Naldo hatte ja genauso Probleme wie ich."

Der Brasilianer musste in der 70. Minute sogar die Notbremse ziehen und flog nach einem Foul an Sestak vom Platz. Gestern wurde er für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt. "Die Rote Karte geht in Ordnung. Es tut mir leid, dass ich Werder bei den Bayern nicht helfen kann", sagte Naldo der "Bild"-Zeitung.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:09
Kreiszeitung 05.02.2008

Die Torfabrik hat noch Winterpause


Schiri-Ärger kann Werders Hauptproblem nicht verdecken: Die Chancenverwertung ist mangelhaft

Von Björn Knips

BREMEN Natürlich war der Ärger bei Werder gestern noch nicht verflogen. Die folgenschwere Fehlentscheidung von Schiedsrichter Michael Weiner bei der 1:2-Heimpleite gegen den VfL Bochum wurmte alle. Doch wie merkte Per Mertesacker ganz richtig an: "In einer Woche weiß das niemand mehr - und die Punkte sind immer noch weg. Uns fehlt derzeit einfach der finale Schlag."

Oder anders ausgedrückt: Überlegenheit muss sich in Tore ausdrücken, ansonsten können Spiele wie gegen Bochum oder wie schon im Pokal in Dortmund eben auch verloren gehen. In beiden Partien war Werder klar besser, erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus - aber es gab jeweils nur einen Treffer. Die Torfabrik hat noch Winterpause.

In Dortmund traf Diego vom Elfmeterpunkt, gegen Bochum Daniel Jensen mit einem Fernschuss. Mittelfeldspieler als Torschützen - was ist nur mit den Stürmern los? Der Beste ist gar nicht erst da. Boubacar Sanogo geht beim Afrika-Cup für die Elfenbeinküste auf Torejagd, wenn er denn mal ran darf. Meist schmort er nur auf der Bank, so wie beim 5:0-Viertelfinalsieg am Sonntagabend gegen Guinea. Ein bitterer Erfolg aus Bremer Sicht. Denn nun wird Sanogo wohl auch am Sonntag gegen die Bayern fehlen, weil er entweder am Samstag im kleinen Finale oder am Sonntag im Endspiel des Afrika-Cups dabei sein wird.

Hugo Almeida steht den Bremern wegen seiner Rotsperre ebenfalls weiter nicht zur Verfügung. Dafür könnte Ivan Klasnic zurückkehren. Wegen einer Kapselverletzung im Knöchel war er gegen Bochum ausgefallen.

"Das war wirklich ärgerlich für mich. Denn ich wollte das wieder gut machen, was ich gegen Dortmund versemmelt habe", grummelte Klasnic. Auch ihm war am Sonntag Werders Hauptproblem nicht entgangen: "Es hat im Abschluss wieder nicht geklappt." Das galt diesmal vor allem für Aaron Hunt, der drei gute Gelegenheiten ungenutzt ließ. Immerhin spielte er noch stark auf, während Sturmpartner Markus Rosenberg ziemlich blass blieb.

Trotzdem hatte Thomas Schaaf keinen Grund gesehen, personell etwas zu verändern. Zur Überraschung vieler der 37 149 Zuschauer im nicht ausverkauften Weserstadion verzichtete der Trainer gänzlich auf Spielerwechsel. Dabei besaß er in Martin Harnik, Kevin Schindler, Max Kruse und auch in Neuzugang Mesut Özil durchaus gute Alternativen auf der Bank. "Einen Spieler einzuwechseln, birgt auch immer Risiken, weil er sich erst einfinden muss. Außerdem waren wir schon offensiv genug", begründete Schaaf seine Entscheidung.

Andererseits - und das verwunderte schon ein wenig - kritisierte der Coach das Personal, das auf dem Platz stand. "Wir haben lange Zeit gut gespielt, aber lange Zeit reicht nicht", klagte Schaaf, "die volle Zeit zählt." Das dürfte ganz besonders für die nächste Partie gelten. Denn ausgerechnet jetzt geht es zum Spitzenspiel bei den Bayern. "Da müssen wir punkten", fordert Mertesacker mit Blick auf die nun drei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Und er macht sich, seinen Kollegen und den Fans Mut: "Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn’s von den Ergebnissen her nicht danach aussieht."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:10
Weser-Kurier 05.02.2008

Werder schlägt Werder


Auf der Suche nach dem nötigen Rhythmus stehen sich die Bremer selbst im Weg

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Mit Abpfiff des 1:2 gegen den VfL Bochum hatte es Daniel Jensen hinter sich, in vielerlei Hinsicht. Das, was er Schiedsrichter Michael Weiner gerne zu dessen Entscheidung, den Gegner per Abseitstor zurück ins Spiel zu bringen, gesagt hätte? Hatte er lieber heruntergeschluckt, weil er schon gelbverwarnt war. Die Angst, mit Werder schlecht in die Rückrunde zu kommen? Weg. "Denn das haben wir ja jetzt gemacht", sagt der Däne, "also müssen wir auch keine Angst mehr davor haben." Ein Fall von unwiderlegbarer Logik.Was jenseits der Angst bleibt, ist die Sorge in wenigstens mittelschwerer Ausführung. Denn was unter dem Strich der ersten Pflichtspielwoche bleibt: Werders größter Gegner bei den 1:2-Niederlagen in DFB-Pokal und Bundesliga hieß Werder.

Und nicht etwa Pech (wie beim verschossenen Elfmeter in Dortmund) oder Benachteiligung durch den Schiedsrichter (gegen Bochum).Beides kam zwar erschwerend hinzu, war aber nicht Ursache der Auftaktpleiten. Weil die Mannschaft von Thomas Schaaf zu der Zeit, als sie jeweils von den Unwägbarkeiten getroffen wurde, beide Spiele längst hätte selbst entschieden haben können. Oder vielmehr: müssen. "Es war doch genau wie in Dortmund", ärgerte sich Torwart Tim Wiese, "wir müssen den Sack auch mal zumachen." Dass sie es erneut nicht schafften, hatte - bis auf seine eigene Position - mit allen Mannschaftsteilen zu tun.Der Sturm? Zeigte einen geradezu fahrlässigen Umgang mit der Vielzahl von Chancen. Bilanz der beiden Spiele: Von den drei eingesetzten Angreifern war der quirlige Aaron Hunt mit einem Lattentreffer gegen Bochum noch am nächsten an einem Torerfolg dran.

Der inzwischen verletzte Ivan Klasnic enttäuschte im DFB-Pokal ebenso wie am Sonntag dann auch Markus Rosenberg in der Bundesliga.Das Mittelfeld? Abermals wurde deutlich, wie sehr es von Diego abhängig ist. Und der Spielmacher hat nach seinem wochenlangen Reha-Aufenthalt in Brasilien noch längst nicht zu seiner Topform zurückgefunden. "Das kann ja auch noch nicht wieder der Fall sein", sagte Sportdirektor Klaus Allofs, "diese absolute Fitness muss er sich über die nächsten Spiele holen." Daniel Jensen müht sich zwar nach Kräften, dem Spiel die nötigen Impulse zu geben, bräuchte dabei aber Unterstützung - die Tim Borowski zurzeit jedenfalls nicht liefern kann.Die Abwehr?

Schon in der Vorbereitung zeigte sie sich anfällig, woran sich im Ernstfall nun wenig geändert hat. Während von den Außenpositionen kaum einmal verwertbare Beiträge zum Offensivspiel kommen, erweist sich das Herzstück Innenverteidigung bei schnellen Kontern als leicht verwundbar. Und Bochums Stanislav Sestak bohrte am Sonntag unentwegt in dieser Wunde. Erst lief er Per Mertesacker mehrfach leichtfüßig davon, schließlich ließ er sich von Naldo nur per Notbremse stoppen."Das kann noch nicht das sein, was wir spielen wollen", fasste Allofs den aktuellen Stand der Mängelliste zusammen.

Dass die Mannschaft in der ersten Woche nach Ende der Winterpause ihren Rhythmus noch nicht gefunden hat, ist kein neues Phänomen. "Aber bei der Suche danach", sagt Allofs, "muss man Spiele nicht verlieren. Man kann durchaus auch gewinnen."Weil das versäumt wurde, steht Werder bereits am zweiten Spieltag der Rückrunde vor der heiklen Situation, dass ein nachhaltiger Rückstand im Titelrennen droht. Weil der nächste Gegner am Sonntag Bayern München heißt. Und dort sieht man sich durch Werders Patzer gegen Bochum nun in die angenehme Situation versetzt, per Sieg einen nervenschonenden Vorsprung von sechs Punkten auf den Konkurrenten aus dem Norden herausarbeiten zu können.

"Wir hatten eine Super-Ausgangsposition", ärgerte sich Allofs nach der Niederlage am Sonntag, "es wäre toll gewesen, wenn wir vor dem Spiel in München punktgleich gewesen wären - und in Bestbesetzung." Doch von der hat man sich durch Naldos Platzverweis noch ein bisschen weiter entfernt. Schließlich ist er nach Hugo Almeida schon der zweite Spieler, der eine Rotsperre abzusitzen hat. Nicht zu vergessen, dass Boubacar Sanogo, gemeinsam mit Almeida treffsicherster Werder-Stürmer (je sieben Tore) der Hinrunde, noch immer beim Afrika-Cup ist.Was nichts an der neuen Wochenaufgabe ändert. "Wir müssen sehen, dass wir die Punkte, die wir gegen Bochum verloren haben, in München zurückholen", gab Allofs vor. Eigentlich auch nur logisch.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:11
Weser-Kurier 05.02.2008

Nichts riskiert, nichts gewonnen


Schaafs Verzicht auf jeglichen Wechsel

BREMEN (MAO). Die Zuschauer oben auf den Tribünen des Weserstadions warteten. Unten, am Rand des Spielfelds, warteten auch Werders Einwechselspieler. Es lief die zweite Halbzeit des Spiels gegen den VfL Bochum, und es lief nicht gut für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Er war es, auf den gewartet wurde: Dass er das Signal zum Spielerwechsel geben und frische Kräfte im Kampf um die drei Punkte bringen würde. Schaaf gab das Signal bis zum Abpfiff nicht, kein einziges der erlaubten drei Mal. So verließen bei Abpfiff abzüglich Naldo, der aufgrund seines Platzverweises schon 20 Minuten früher gehen musste, exakt die Spieler das Feld, die es auch zum Anstoß betreten hatten. Und der größte Teil der 37 150 Menschen im Stadion fragte sich: Wieso, weshalb, warum?

Schaaf, der Mann mit der Antwort darauf, suchte sie in einer Vorsichtsmaßnahme. "Einen neuen Spieler zu bringen", sagte er, "bedeutet immer ein Risiko, weil er erst noch seine Bindung finden muss." Sein Kollege Marcel Koller hatte sich da deutlich weniger Gedanken gemacht - und zuerst Shinji Ono, als Neuzugang im VfL-Spiel nicht gerade tief verwurzelt, gebracht. Das war in der 67. Minute, als Werder noch 1:0 führte. Eine Minute später hatte Ono - wenn auch regelwidrig - den Ausgleich vorbereitet. Und nach weiteren 16 Minuten den Eckball vor dem Siegtreffer getreten. Trainern wird in solchen Fällen gern ein goldenes Händchen beim Wechseln attestiert.

Dass Schaaf die Chance auf das goldene Händchen verstreichen ließ, erschien zumindest in einigen Fällen und aufgrund der Alternativen fragwürdig. So durfte sich gewundert werden, weshalb Dusko Tosic auch nach der Halbzeit noch seine Ballverlustquote weiter in die Höhe trieb - der genesene Patrick Owomoyela wäre auf einer der Außenpositionen vermutlich das geringere Risiko gewesen. Auch der Sturm hätte spätestens ab Mitte der zweiten Hälfte etwas mehr Wirbel vertragen. Weil Aaron Hunt langsam, aber sichtbar die Kräfte verließen. Die Schwäche des Markus Rosenberg war unterdessen eine notorische im Abschluss. Martin Harnik, österreichischer Nationalstürmer, betrachtete es von der Bank aus.

"Ich hatte die Hoffnung", sagte Schaaf, "dass die Mannschaft, die auf dem Platz ist, es noch biegen kann." Doch Sonntag wurde beides: vergeblich gehofft und gewartet.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:12
Weser-Kurier 05.02.2008

Mertesacker-Berater ratlos


(MAO). Per Mertesacker ist der einzige Werderaner, der gerade mit der A-Elf des DFB in Österreich unterwegs ist - doch nach Informationen von "Welt-Online", möchte er seine Länderspielreisen nur noch begrenzte Zeit von Bremen aus starten. Demnach soll sein Management angekündigt haben, dass der bis 2010 laufende Vertrag mit Werder nicht verlängert werde. Roman Pleetz, der zu den Beratern des Nationalspielers zählt, zeigte sich angesichts dessen ratlos. "Ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Mit mir hat auf jeden Fall keiner darüber gesprochen", sagte er gestern am Telefon. Was Mertesackers sportliche Zukunft ab 2010 angehe, "gibt es zwar eine Stimmungslage - doch dazu werde ich nichts sagen".
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/02/2008 16:12
Weser-Kurier 05.02.2008

Zwei Spiele Sperre


(MAO). Keine 24 Stunden nach dem Platzverweis gegen Naldo hat das DFB-Sportgericht gestern das Urteil gesprochen: Werders Innenverteidiger muss für die Notbremse gegen Bochums Stanislav Sestak eine Sperre von zwei Spielen absitzen. Naldo fehlt damit sowohl am Sonntag in München wie auch im Heimspiel gegen Nürnberg (16. Februar).
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:19
Kreiszeitung 06.02.2008

Doppelte Rückkehr


Fritz und Boenisch wieder im Mannschafstraining

BREMEN (kni) Einen besseren Zeitpunkt für ihre Rückkehr ins Mannschaftstraining hätte es kaum geben können: Clemens Fritz und Sebastian Boenisch stießen just zum Team, als die Einheit schon mangels Masse auszufallen drohte. Denn gestern standen Werder-Coach Thomas Schaaf neben dem genesenen Duo nur noch Kapitän Frank Baumann sowie die Torhüter Tim Wiese und Nico Pellatz zur Verfügung. Der Rest befand sich entweder auf Länderspielreise oder in der Reha. In Behandlung befanden sich gestern etwas überraschend auch Petri Pasanen und Tim Borowski. Pasanen klagte über Leistenbeschwerden, Borowski über Probleme an der Ferse. Beide sollen aber bereits heute wieder ins Training einsteigen. Das gilt auch für Patrick Owomoyela und Christian Vander, die am Morgen mit den Amateuren trainierten, weil sie mit der U 23 am Abend ein Testspiel gegen den TuS Heidkrug absolvierten.

Bei Fritz und Boenisch sind Spieleinsätze vorerst nicht geplant. "Bayern habe ich ganz bestimmt nicht auf dem Sender", schloss Fritz eine Rückkehr in den Kader für das Spitzenspiel am Sonntag in München aus. Nach seiner Leistenoperation Ende des vergangenen Jahres will er sich weiter vorsichtig an höchste Belastungen herantasten. Gleiches gilt für Boenisch nach seiner Knieoperation. "Das war ein guter erster Test. Jetzt hoffe ich, dass das Knie nicht negativ reagiert", erklärte der Abwehrspieler.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:20
Kreiszeitung 06.02.2008

Die Fischer-Kolumne: "Es war unklug, diese Assistenten anzusetzen"


Die Enttäuschung sitzt tief. Wir waren in Dortmund die klar bessere Mannschaft und sind im Pokal ausgeschieden. Wenige Tage später ein ähnliches Bild im Weserstadion. Wieder sind wir das überlegene Team und wieder verlieren wir 1:2. Damit haben wir erneut den Rückrundenstart vermasselt. Statt mit Bayern gleichzuziehen und die Verfolger mit sechs Punkten auf Distanz zu halten, rücken Leverkusen, Hamburg, Schalke und Karlsruhe näher.

Wichtig ist, dass wir die Schuld für diese Niederlagen bei uns suchen. Wer so großzügig Torchancen vergibt, muss sich nicht wundern, am Ende mit leeren Händen dazustehen.

Trotzdem ist mein Optimismus für den weiteren Verlauf der Saison weiterhin vorhanden. Denn es kann von der Personalsituation her nur besser werden. So stehen in Ivan Klasnic, Hugo Almeida und Boubacar Sanogo bald drei weitere Stürmer wieder zur Verfügung. Große Hoffnung habe ich, dass auch der Heilungsprozess bei unseren verletzten Defensivspielern Clemens Fritz, Sebastian Boenisch, Torsten Frings, Pierre Wome und Patrick Owomoyela positiv verläuft. Außerdem bin ich mir sicher, dass wir an Neuzugang Mesut Özil noch viel Freude haben werden. Aber auch unser Restkader verdient aufgrund der tollen Hinrunde unser Vertrauen.

Dagegen habe ich mein Vertrauen in den Spruch, dass sich im Laufe einer Saison alles ausgleicht, in Bezug auf die Schiedsrichterleistungen verloren. Zu loben ist die sportliche Haltung unserer Spieler und die stoische Ruhe, mit der unser Trainer Thomas Schaaf auf Fehlentscheidungen reagiert. Diese Einstellung ist absolut richtig, weil hinterher sowieso nichts mehr zu ändern ist.

Aber eines muss trotzdem erlaubt sein zu sagen: Die schlechten Schiedsrichterleistungen haben sich in dieser Saison ausgeweitet - besonders gegen uns. Im Punktspiel in Dortmund hat der Schiedsrichter das teilweise brutale Spiel der Dortmunder, insbesondere gegen Diego, nicht unterbunden. In Hannover haben uns zwei klare Fehlentscheidungen auf die Verliererstraße gebracht. Und der Schiedsrichter blieb nach der Partie seiner "arroganten Unfehlbarkeit" treu. Dieses kann man Herrn Weiner nicht vorwerfen, der am Sonntag nach dem Spiel gegen Bochum den Fehler seines Assistenten zugab und dafür die Verantwortung übernahm. Ein schwacher Trost für uns, denn der irreguläre Ausgleich brachte uns auf die Verliererstraße.

Die Häufung der Fehlentscheidungen bestärkt all diejenigen, die dafür plädieren, auch die Schiedsrichter der DFL zu unterstellen. Bislang werden die Unparteiischen vom DFB ausgewählt. Gerade von der Ansetzung durch den DFB verspricht man sich eine größere Unabhängigkeit. Aber dann muss der DFB die Ansetzung auch mit größerer Sensibilität vornehmen. So halte ich es für unklug, bei einem Werder-Heimspiel zwei Assistenten aus dem Großraum Hamburg einzusetzen - wie gegen Bochum geschehen. Zweifel an mangelnder Objektivität der Unparteiischen sollten nämlich von Anfang an ausgeschlossen sein.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:20
Kreiszeitung 06.02.2008

"Ruhe und Verbissenheit"


Wie Thomas Schaaf zurück zum Erfolg finden will / "Diesmal wehren wir uns gegen die Bayern anders"

Von Björn Knips

BREMEN Der Start ins neue Fußball-Jahr ging für ihn und sein Team gehörig daneben. Doch Werder-Coach Thomas Schaaf ist deswegen alles andere als missmutig. Im Gegenteil: Geduldig stellt er sich den Fragen nach den Gründen für den verpatzten Auftakt. Der 46-Jährige glaubt fest daran, dass Werder weiter auf einem guten Weg ist und den Bayern sowohl am Sonntag als auch in Zukunft Paroli bieten kann. Dabei vertraut er seinem Erfolgsrezept "Ruhe und Verbissenheit" - sowie Sportchef Klaus Allofs. Von dessen Verbleib in Bremen ist Schaaf fest überzeugt.

Zwei Pflichtspiele, zwei Niederlagen - würden Sie das als Fehlstart bezeichnen?

"Wenn Sie das so interpretieren, ist das Ihr gutes Recht. Aber ich sage: Wir haben die Ergebnisse nicht liefern können. Wir haben gut und intensiv in der Vorbereitung gearbeitet, das konnte man jetzt auch auf dem Platz sehen. Aber letztendlich fehlt uns etwas, um diese Spiele durchzubringen."


Was genau?

"Wir machen in der Defensive zu einfache Fehler - auch individuell. Und in der Offensive verpassen wir es, den Gegner auf Abstand zu halten. Wir müssen dem Gegner den Mut nehmen, und das geht am besten mit Toren."


Aber warum gelingt das nicht?

"Uns fehlen wichtige Spieler. Außerdem sind Akteure wie Diego noch nicht im optimalen körperlichen Zustand. Vielleicht hat man jetzt auch registriert, warum ich Diego in Dortmund nicht von Beginn an gebracht habe. Glauben Sie denn, ich würde mich ohne Grund der Qualität eines solch herausragenden Spielers berauben? Da müsste ich doch krank sein."


Es scheint fast so, als käme das Spitzenspiel gegen die Bayern wieder zu früh. In der Hinrunde gab's bei ähnlichen Voraussetzungen ein heftiges 0:4.

"Diese beiden Situationen kann man nicht miteinander vergleichen. Wir haben zwar jetzt auch Verletzungssorgen, aber damals war es anders. Da konnten wir vorher nichts aufbauen, da musste viel zu viel hin- und hergeworfen werden. Die Spieler, die damals zur Verfügung standen, waren bei weitem noch nicht so weit wie jetzt. Deshalb erwarte ich, dass wir uns diesmal anders wehren werden."


Die Bayern haben in der Winterpause mal eben zwölf Millionen Euro für den Brasilianer Breno locker gemacht. Das ist bei Werder im Moment noch undenkbar. Sind Sie da als Trainer nicht neidisch auf Ihren Kollegen?

"Nein, ich kenne doch die Möglichkeiten von Werder. Es ist sicherlich für uns utopisch, im Winter noch einmal so eine Summe nachzulegen, nachdem man schon im Sommer so groß investiert hat. Da müsste schon ein Großinvestor kommen, obwohl sich Werder in den letzten Jahren auch wirtschaftlich weiter entwickelt hat."


Für die kurzfristige Verpflichtung von Mesut Özil wurden über vier Millionen Euro Ablösesumme hingeblättert. Nicht gerade wenig für einen 19-Jährigen . . .

"Das war realisierbar, weil wir andere Spieler abgegeben haben. Aber schauen Sie doch mal, was andere Vereine auf dem Transfermarkt für diese Summe bekommen haben. Wir haben einen 19-Jährigen geholt, der U 21-Nationalspieler ist, der als eines der größten Talente Deutschlands gilt, der schon 30 Pflichtspiele gemacht hat, der schon Champions League gespielt hat. Dann muss man einfach auch mal sagen: Diesen Schritt machen wir, weil er eine gewisse Phantasie beinhaltet."


Ist der Druck für einen Bayern-Trainer größer als für einen Werder-Coach? Schließlich heißt es immer so schön: In Bremen kann in Ruhe gearbeitet werden.

"Natürlich ist die Erwartungshaltung bei den finanziellen Voraussetzungen der Bayern prinzipiell so, dass man immer der Beste sein muss. Das ist nicht einfach für einen Trainer. Und es zeugt von Qualität, wenn man es schafft, diese hohen Erwartungen zu erfüllen."


Mit Werder befinden Sie sich in der angenehmen Rolle, die Bayern mit weniger Mitteln nur ärgern zu müssen?

"Es geht nicht darum, irgendjemanden zu ärgern, sondern darum, alles zu erzielen, was machbar ist. Dazu braucht man eine gewisse Ruhe, Souveränität und Gelassenheit, aber eben auch Druck, Verbissenheit und Initiative."


Dennoch: Wenn Bayern und Werder ihre Voraussetzungen voll ausschöpfen, ist doch klar, wer am Ende vorne liegt, oder?

"Nein. Beide Mannschaften besitzen hervorragende Spieler und können deshalb auf einem Level spielen, wenn alles gut geht. Aber Bayern kann mit seinem Kader in der Breite besser reagieren als wir. Die schieben bei Ausfällen auch am Ende noch einen Spieler nach, der seine Klasse schon über einen längeren Zeitraum bewiesen hat. Wir sind auch von allen unseren Spielern überzeugt, jeder hat hervorragendes Potenzial. Aber einige im Kader müssen sich noch entwickeln, da kann es sein, dass nicht in jedem Spiel eine Leistung auf konstant hohem Niveau herauskommt."


Woran liegt es, dass bei Werder gerade in dieser Saison so viele Spieler verletzungsbedingt ausgefallen sind?

"Das ist schwer zu erklären, zum Teil war es ganz einfach Unglück. Zum anderen haben wir schon vor drei Jahren angemerkt, dass die Belastung der Spieler durch die verschiedenen Wettbewerbe und die Nationalmannschaft viel zu hoch ist. Irgendwann fallen diese Akteure für einen längeren Zeitraum aus - das gilt für alle Clubs."


Aber warum kommt es bei Werder zu so vielen Rückschlägen bei gerade genesenen Spielern?

"Fakt ist doch, dass man bei einer Verletzung eigentlich nie sagen kann, wie lange es dauert. Und Rückschläge gehören leider auch dazu, obwohl vorher alles beachtet worden ist. Wir sind ganz sicher kein Verein, der einen verletzten Spieler öffentlich unter Druck setzt, dass er schnell wieder auflaufen muss. Wir geben ihm die Zeit zur Gesundung."


Was schlagen Sie vor, um die Belastung der Profis zu verringern?

"Viele sagen ja, die Winterpause muss weg. Aber das ist für einige Spieler die einzige Gelegenheit, Ruhe zu bekommen. Denn im Sommer sind die guten Spieler mittlerweile doch jedes Jahr bei großen Turnieren oder irgendwelchen Qualifikationsspielen im Einsatz. Die spielen praktisch durch. Deshalb ist die Winterpause mehr als sinnvoll, möglicherweise könnte eine Verlängerung helfen. Meinetwegen macht man dann die Sommerpause etwas kürzer."


Anderes Thema: Sportchef Klaus Allofs hat seinen 2009 auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert. Glauben Sie, dass er bleibt?

"Ich hoffe und wünsche es mir. Er ist ein absoluter Fachmann, der die richtige Nase und das notwendige Geschick hat, Dinge anzugehen. Er steht mit seiner Arbeit für eine unglaubliche Qualität. Ich denke, dass er seinen Weg mit Werder weitergeht, denn auch für Klaus passt es hier gut."


Und was würde Klaus Allofs an Werder Bremen verlieren?

"Klaus Allofs ist ein kreativer Mensch und hat hier in Bremen die notwendigen Freiheiten für seine Arbeit, weil das Vertrauen sehr groß ist."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:21
Weser-Kurier 06.02.2008

Ernstfall in der Abwehr


Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. In Belek hat Thomas Schaaf den Ernstfall geprobt mit seiner Viererkette, im Test gegen Schalke auf den Außenpositionen. Freiwillig. In Split im Testspiel hat der Trainer wieder den Ernstfall geprobt mit der Viererkette, diesmal in der Innenverteidigung. Unfreiwillig. Am Sonntag, im Spitzenspiel beim FC Bayern, droht der Ernstfall einzutreten.

Werders Abwehrkette wird in diesen Tagen - sprichwörtlich betrachtet - von einem seidenen Faden gehalten. Denn nach Naldos Notbremsen-Rot gegen Bochum ist gestern auch noch Petri Pasanen wegen seiner neuerlich schmerzenden Blessur im Leistenbereich ausgefallen. Mehr als Lauftraining ging nicht beim Finnen, so dass noch genau vier Spieler aus dem neunköpfigen Reservoir der Viererkettenkandidaten übrig sind.

Die quantitative Mindestausstattung der Defensivreihe lautet daher von links nach rechts: Dusko Tosic, Frank Baumann, Per Mertesacker und Patrick Owomoyela. Was über die qualitative Mindestausstattung grübeln lässt.Linksverteidiger Tosic ist zurzeit jenseits von Gut und Böse, nach seiner miserablen Partie gegen Bochum handelte sich der junge Serbe Kritik von Sportdirektor Allofs ein: "Die Fehlerquote ist zu hoch." Rechtsverteidiger Owomoyela wiederum wird nach siebenmonatiger Pause gerade erst über Einsätze in Werders U 23 wieder herangeführt, wie gestern Abend, als er im Test gegen den TuS Heidkrug auflief.

Die Alternativen heißen Clemens Fritz und Sebastian Boenisch, doch die sind gestern erst ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Ein Einsatz in München? Kommt nicht in Frage. "Das hab’ ich nicht auf dem Sender", schloss Fritz ein Turbo-Comeback nach seiner Leistenoperation aus: "Ich muss langsam wieder reinkommen." Nahezu identisch fiel Boenischs Bilanz der ersten Einheit seit seiner Knie-OP im Oktober aus. Also darf Werder vorsichtshalber dreieinhalb Wochen zurückblicken, auf Schaafs Übungsalarm von Belek. Im Test gegen Schalke hatte der Trainer Martin Harnik und Max Kruse auf die defensiven Außenstellen geschickt, als Erfolgsrezept aber entpuppte sich die Maßnahme nicht. So wurde der gelernte Stürmer Harnik, der noch in der Liga auf Schalke einen passablen Rechtsverteidiger gemimt hatte, von Gerald Asamoah zeitweilig vorgeführt. Schaaf aber hegt Hoffnung bei Pasanen. Schon heute, sagte der Coach, soll der angeschlagene Finne wieder normal trainieren können - was dem möglichen Ernstfall an der Isar Entspannung verschaffen würde.

Bleibt Naldo. Dessen Platzverweis, beschreibt Clemens Fritz angesichts der Sorgen in der Kette, "ist natürlich ein doppelter Punktverlust". Immerhin: Diesen Ernstfall hat Werder schön realitätsnah schon in Split geprobt. Naldo sah nach 25 Minuten Rot. Nach einer Notbremse, wie gegen Bochum.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:21
Weser-Kurier 06.02.2008

Rauchfreie Blöcke im dritten Rang


Weserstadion erhält Nichtraucherzone

Von André Fesser

BREMEN. Bereits seit Monaten schwappt das Thema Nichtraucherschutz durch die Republik. Gestern erreichte die Welle nun das Weserstadion. Nachdem mehrere Fußball-Bundesligisten wie der Hamburger SV, der VfL Wolfsburg oder Hannover 96 erklärt hatten, über rauchfreie Zonen in ihren Stadien zumindest nachzudenken und auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), diese Zonen befürwortet hatte, rückte das Thema auf Werder Bremens Agenda um ein paar Positionen nach oben - wenn auch ungewollt.

Denn eigentlich habe man in der Werder-Spitze ja ganz andere Sorgen, sagte Werder-Chef Jürgen L. Born: "Aber natürlich sprechen wir darüber." Immerhin: In der nahen Zukunft wird sich am aktuellen Stand nichts ändern. Soll heißen: Auf den Freiluftplätzen darf weiter geraucht werden, in den Logen gemäß der seit Jahresbeginn geltenden Gesetze hingegen nicht. Wie Mediendirektor Tino Polster erklärte, werden sich die Besucher des Weserstadions nach der Sommerpause aber auf Änderungen einstellen müssen.

Familienblock ab Sommer ohne QualmSo ist geplant, das Rauchen auf den 500 Plätzen des Familienblocks mit Beginn der kommenden Spielzeit zu untersagen. Sollte dann auch der Umbau wie geplant vonstatten gehen und das Weserstadion einen dritten Rang erhalten, werden Nichtraucher in diesen neu geschaffenen Bereichen ebenfalls Zuflucht finden. In welchem Umfang, das ließ Polster gestern offen: "Wir können aber versichern, dass es dort rauchfreie Blöcke geben wird."

In den übrigen Bereichen wolle man das Thema dagegen mit der nötigen Sensibilität handhaben. Viele Stadionbesucher besäßen seit Jahren eine Dauerkarte und durften bislang immer rauchen. Daher, so Polster, sei es das fairste, den Leuten dort, wo neue Plätze entstehen, eine Wahlmöglichkeit einzuräumen.

Ähnlich wie Werder zeigten sich auch Fanvertreter von der aktuellen Diskussion über rauchfreie Stadien überrascht. Thomas Hafke vom Fan-Projekt Bremen plädierte aber dafür, mögliche Lösungen gemeinsam mit den Fans zu erarbeiten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:21
Weser-Kurier 06.02.2008

Pause für Borowski


(WAT). Eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn kam noch ein Spieler dazu: Tim Borowski. Der Mittelfeldspieler trug zivil und in der Hand einen dieser großformatigen weißen Umschläge, in die Radiologen gemeinhin Röntgenaufnahmen stecken. Es geht zwar auch anderes hinein, zum Beispiel "ein selbstgemaltes Bild", grinste Borowski - in seinem Fall war es allerdings doch das Abbild einer medizinischen Untersuchung. Fersenprobleme hatten sie nötig gemacht, Borowski steht vor einer nicht näher definierten Pause. Sein Einsatz an künftiger Wirkungsstätte - in der Allianz-Arena der Bayern am Sonntag - sei aber "auf keinen Fall" gefährdet.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:37
05.02.2008, 21:51 Uhr News

Özil und Schindler gewinnen mit deutscher U 21-Auswahl


Mesut Özil und Kevin Schindler haben zusammen mit der U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstagabend das Testspiel gegen die Olympia-Auswahl Belgiens in Koblenz 2:1 (2:0) gewonnen. Von den beiden Bremern stand lediglich Mesut Özil in der Startformation. Sein Werder-Teamkollege Kevin Schindler löste den Neu-Werderaner nach siebzig Minuten ab.

Die deutsche Auswahl hatte trotz einiger Absagen das Spiel von Beginn an gut im Griff. Andreas Beck vom Deutschen Meister VfB Stuttgart hatte dabei nach 19 Minuten die erste gute Gelegenheit, doch sein Schuss aus spitzem Winkel ging knapp am langen Pfosten vorbei. Nach der Führung durch Aogo scheiterte Patrick Ebert von Hertha BSC Berlin per Freistoß (26.) ebenso wie Dejagah (28.) aus der Distanz am belgischen Torhüter Kenny Steppe.

Nach rund einer halben Stunde zeigte erstmals Mesut Özil seine Qualitäten als Vorbereiter und setzte den Mönchengladbacher Marko Marin mit einem schönen Zuspiel in Szene. Doch aus elf Metern vergab er die Chance zum 2:0 (33.). Dennoch sollte Özil am zweiten Treffer beteiligt sein. Nachdem er Ebert auf der linken Seite geschickt in Szene gesetzt hatte und der Herthaner in der Mitte Dejagah bedienen wollte, bugsierte Belgiens Abwehrspieler Laurent Ciman im Fallen den Ball über die Linie (42.).

Im zweiten Durchgang knüpfte die deutsche U 21 an die gute Leistung aus der ersten Hälfte an, ließ kaum gegnerische Chancen zu und hatte durch den eingewechselten Baris Özbek von Galatasaray Istanbul (50.) die erste Gelegenheit nach der Pause. In der 63. Minute scheiterte Jan Rosenthal von Hannover 96 aus der Distanz. Auch Kevin Schindler verfehlte kurz nach seiner Einwechslung nach einer Hereingabe von Marin das belgische Tor aus rund fünf Metern nur knapp (75.). Der eingewechselte Jeanvion Yulu-Matondo nutzte die einzige Unaufmerksamkeit in der deutschen Hintermannschaft zum 1:2, konnte den deutschen Sieg aber nicht mehr gefährden (86.).

Deutschland: Kirschbaum – Beck (46. Bieler), Hummels, Höwedes, Aogo (46. Schwaab) - Kruska, Rosenthal, Özil (70. Schindler), Ebert (46. Özbek) - Dejagah, Marin

Quelle: DFB
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:38
06.02.2008, 15:17 Uhr News

Was kommt da auf uns zu? Das ist Sporting Braga!


Es war lange kein tolles Spiel zwischen Estrela Amadora und Sporting Braga am vergangenen Freitag. Aber in der 82. Minute schien sich Werders UEFA-Cup-Gegner dem unbequemen Kontrahenten, der gegen den Abstieg kämpft, doch noch entledigen zu können. Jorginho brachte den jetzigen Tabellenachten mit einem abgefälschten Schuss in Führung und es sah danach aus, als würde nach vier Partien wieder mal ein Punktspiel-Sieg gelingen und als könnte sich Braga für die Niederlage im Pokal an gleicher Stelle zwei Wochen zuvor revanchieren.

Doch in der Nachspielzeit wurde es noch turbulent: Erst sah Bragas Cesar Peixoto nach Ballwegschlagen Gelb-Rot und dann glich Fernando Reges für die Gastgeber auch noch per Elfmeter aus, in der fünften Minute der Nachspielzeit! Es läuft einfach nicht für Sporting Braga, und nun noch die höheren Aufgaben im UEFA-Cup: In einer Woche, am 13.02.2008, kommt Braga zum Hinspiel der ersten K.O.-Runde nach Bremen. Was Werder erwartet und warum das Stadion der heimliche Star des kleinen Clubs Sporting Braga ist, verrät unser Porträt.

Ein stimmungsvoller Ort mit besonderen Fußball-Etwas

Wer nach Braga im Norden Portugals kommt, kann vielerlei suchen. Vor allem Seelenheil, ist die drittgrößte portugiesische Stadt doch ein religiöses Zentrum des Landes, es finden sich Dutzende Kirchen und christliche Bauwerke hier. Auch Zerstreuung und Erholung lassen sich hier prächtig finden: Mit 170.000 Einwohnern ist Braga noch nicht zu groß, es hat eine sehenswerte Altstadt mit dem Stadtpalast Palacio dos Biscainhos und dem Berg Bom Jesus, zu dem man per wasserkraftgetriebener Standseilbahn hinauffahren kann. Nicht zuletzt ist Braga bekannt für stimmungsvolle Festivals und Veranstaltungen das ganze Jahr über.

Wer mit fußballerischem Ansinnen nach Braga kommt, hat es da ein bisschen schwerer. Gegen den heimischen Sporting Clube de Braga anzutreten, heißt auch, sich auf eine besondere Suche zu machen... "Es war sehr schwierig, die Tore zu finden", sagte Morten Olsen, Dänemarks Nationaltrainer bei der EURO 2004 nicht von ungefähr. Denn das für diesen Anlass in den Felsen Monte Castro über der Stadt gehauene Stadion "Municipal de Braga" ist so ganz anders als alles, was man als Fußballprofi im Allgemeinen so bespielt. Man kennt ja, gerade in Deutschland, alle Nuancen moderner Fußballarchitektur: mit Kurven, rechteckig, zwei Ränge, drei Ränge, vollautomatische Dächer, Videowürfel, Heizstrahler undsofort. Das Municipal beschränkt sich auf zwei gegenüberliegende Tribünen, die 30.000 Plätze bieten und deren Überdachungen mit einer abenteuerlichen, über das Feld spannenden Stahlseilkonstruktion stabilisiert werden. Hinter den Toren ist nichts. Schlicht und einfach. Keine Fangnetze, keine Fans, keine Anzeigetafeln. Ein paar Felsen hier, viel Luft und der Blick auf die Landschaft dort.

Bayern schimpfen über die "Felsenhölle"

Das sorgt für eine völlig ungewohnte Atmosphäre und erfordert die Neujustierung des Orientierungssinns, um eben immer zu wissen, wo die Tore stehen. So, wie das letztlich auch die Dänen geschafft haben bei ihrem 2:0 über Bulgarien im Sommer vor dreieinhalb Jahren. Als die Münchner Bayern in der UEFA-Cup-Gruppenphase hier mit Müh und Not ein 1:1 mitgenommen hatten, schimpfte Oliver Kahn: "Wir sind es gewohnt, vor 80.000 Zuschauern in Madrid, Manchester oder Barcelona zu spielen, und jetzt spielst du halt in der Felsenhölle von Braga vor 5.000. Das wirkt nicht sehr motivierend". Das "Flair einer Freilichtbühne" machten die Münchner aus – der Groll über einen unbequemen Gegner, der sie zudem sehr hart bearbeitet hatte, klang in jeder Silbe mit. Das bleibt festzuhalten: Sporting Braga wird keine leichte Aufgabe für Werder. Gerade in ihrem Felsendomizil sind sie schwer zu schlagen – von den zehn europäischen Auftritten der letzten vier Jahre verloren sie nur einen mit 2:3 gegen Tottenham Hotspur. Auch in der Liga sind sie seit sechs Heimspielen unbesiegt.

Sporting Braga kam in den letzten vier Jahren jeweils auf UEFA-Cup-Plätzen der portugiesischen Superliga ins Ziel, allerdings erreichte das Team von Trainer Manuel Machado nur in der vergangenen und der laufenden Saison die Gruppenphase. Im Vorjahr war erst im Achtelfinale gegen Tottenham Schluss. In der ersten Runde dieser Saison schaltete man Hammarby IF aus Schweden aus, um dann in der Bayern-Gruppe auch gegen Bolton, Saloniki (jeweils 1:1) und Roter Stern Belgrad (2:0) ungeschlagen weiter zu kommen. Die Stars des seit einem Auswärtsspiel bei Arsenal London in den 30ern in rot gekleideten Kaders sind João Pinto und Roland Linz. João Pinto war dreimal Fußballer des Jahres in Portugal und Mitglied der "Goldenen Generation" in der Nationalmannschaft. Der Österreicher Linz, der auch schon in Nizza und bei Boavista Porto spielte, ist der Goalgetter im Team. In sechs UEFA-Cup-Spielen dieser Saison hat er bereits fünf Mal getroffen, auch gegen die Bayern. Außer mit den Münchnern beschränkt sich Bragas Erfahrung mit Deutschen im Europapokal übrigens auf ein Duell mit Schalke im Achtelfinale 1997/98, das S04 mit 2:0 und 0:0 für sich entschied.

Respekt, aber auch vorsichtiger Optimismus in Braga

Der Respekt vor Werder ist groß in Nordportugal. Der Manager des SC Braga, Rui Casaca, sagte nach der Auslosung im Dezember: "Werder ist eine der besten Mannschaften des UEFA-Pokals, aber wir hatten eben keine Wahl und werden unser Bestes geben." Bei den Fans sorgt dagegen vor allem das gute Abschneiden gegen die Bayern für vorsichtigen Optimismus. Dabei läuft es im neuen Jahr noch nicht optimal für ihr Team. Das erste Spiel am 4. Januar endete gegen Abstiegskandidat Académia de Coimbra mit 3:3, danach setzte es beim FC Porto ein 0:4 und gegen Belenenses Lissabon gelang zuhause nur ein 1:1. Bis zum Hinspiel in Bremen am Mittwoch, 13. Februar 2008, 20.30 Uhr hat Braga kein Ligaspiel mehr, die Form muss also auf anderen Wegen zurück in die "Felsenhölle" finden.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 06/02/2008 16:39
06.02.2008, 15:02 Uhr News

Boenisch und Pasanen kehren zurück ins Training


Sebastian Boenisch kehrte am Mittwochmorgen ins Mannschaftstraining zurück. Für den Außenverteidiger ist es die erste Einheit nach dreieinhalbmonatigem Reha-Aufenthalt. „Jeder, der weiß, wie gern ich Fußball spiele, kann sich vorstellen, wie groß die Freude bei mir darüber ist“, sagte Boenisch nach absolviertem Training, verwies aber auch darauf, die Rückkehr in den Wettkampf nicht überstürzen zu wollen.

Neben ihm konnte auch Petri Pasanen wieder trainieren. Der finnische Nationalspieler pausierte in den vergangenen Tagen wegen Leistenproblemen. Des Weiteren standen Frank Baumann, Christian Vander, Tim Wiese, Nico Pellatz und Clemens Fritz auf dem Rasen. Kevin Artmann und Patrick Owomoyela beließen es am Vormittag bei einer leichten Laufeinheit. Beide spielten am Dienstagabend gemeinsam mit Torhüter Vander mit Werders U 23 in einem Testspiel und schonten sich deshalb heute.

Ivan Klasnic (Kapselriss im linken Fuß), Tim Borowski (Fersenprobleme), Aaron Hunt (muskuläre Probleme), Torsten Frings (Knieverletzung), Peter Niemeyer (Knochenödem) Pierre Wome (Leistenprobleme) absolvierten jeweils ein individuelles Aufbauprogramm.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/02/2008 12:18
Kreiszeitung 07.02.2008

Özil in bestechender Form


Werders Neuzugang führt U 21 zum 2:1-Sieg gegen Belgien / Auch Schindler dabei

KOBLENZ/BREMEN (kni/dpa) In Bremen konnten sich die Zuschauer am Sonntag noch nicht von der Klasse des Neuzugangs Mesut Özil überzeugen. Werder-Coach Thomas Schaaf ließ den über vier Millionen Euro teuren Wintereinkauf vom FC Schalke 04 gegen den VfL Bochum auf der Bank schmoren. Am Dienstagabend schob sich der 19-Jährige dann selbst ins Rampenlicht - nicht in Bremen, sondern in Koblenz. Dort führte Özil die deutsche U 21-Nationalmannschaft zu einem 2:1-Testspielsieg gegen Belgien.

"Es ist in meinem Alter absolut wichtig, Spielpraxis zu bekommen. Und in einer so guten Mannschaft zu spielen, macht natürlich Spaß", strahlte Özil nach der Partie. Ihm war die Erleichterung darüber, nach dem Wechseltheater endlich auch wieder sportlich auf sich aufmerksam gemacht zu haben, deutlich anzumerken.

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten hatte sich der Spielmacher immer besser in Szene gesetzt. Der Neu-Bremer war es auch, der die Führung einleitete. Nach feinem Pass konnte Stürmer Askhan Dejagah (VfL Wolfsburg) von der belgischen Abwehr im Strafraum nur noch durch ein Foul gebremst werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Aogo (SC Freiburg) sicher. Durch ein Eigentor (42.) gingen die Gastgeber mit 2:0 in Führung. Belgiens Anschlusstreffer kam vier Minuten vor dem Ende zu spät.

Da stand Özil allerdings nicht mehr auf dem Platz. Er wurde in der 70. Minute für seinen Bremer Teamkollegen Kevin Schindler ausgewechselt. Heute steigen beide wieder ins Mannschaftstraining in Bremen ein und gehören am Sonntag ganz gewiss zum Kader für das Bayern-Spiel. Wobei Özil sicher die größeren Einsatzchancen besitzt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/02/2008 12:20
Kreiszeitung 07.02.2008

Owomoyela trifft


BREMEN Nun gut, es ging nur gegen einen Bezirksligisten und Patrick Owomoyela spielte nicht mit den Werder-Profis, sondern den Regionalliga-Amateuren. Dennoch dürfte dem lange verletzten Ex-Nationalspieler sein Treffer beim 12:0-Testspielsieg gegen den TuS Heidkrug Auftrieb geben. Allerdings hatte Owomoyela auch einen unangenehmen Moment zu verkraften: Ein Foul des 28-Jährigen führte zu einem Strafstoß. Für Christian Vander war’s gut, denn der Bundesliga-Ersatztorwart konnte sich anschließend mit einer Parade auszeichnen.

Neben Owomoyela trugen sich am Dienstagabend auch Frank Löning (3), Julian Grundt (2), Kevin Artmann (2), Patrick Bärje, Finn Holsing, Güven Ayik und Robert Lohmeier in die Torschützenliste ein.

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Kreiszeitung 07.02.2008

Entwarnung bei Borowski


BREMEN (kni) Eigentlich sollte Tim Borowski schon gestern wieder auf dem Platz stehen, aber der Mittelfeldspieler glänzte durch Abwesenheit. Sollten die Fersenprobleme etwa doch schlimmer und sein Gastspiel beim künftigen Arbeitgeber Bayern München gefährdet sein? "Nein", beschwichtigte der Werder-Profi am Nachmittag: "Ich gehe fest davon aus, dass ich spielen kann."

Die Verletzung hatte er sich am Sonntag im Spiel gegen Bochum zugezogen. "Ich habe einen Tritt auf die Ferse bekommen. Am Montag bin ich dann etwas unrund gelaufen, deshalb habe ich mich lieber behandeln lassen", erklärte Borowski.

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Kreiszeitung 07.02.2008

Allofs plant fest mit Pasanen


BREMEN (kni) Klaus Allofs bastelt weiter an der Zukunft von Werder Bremen. Nach der Vertragsverlängerung von Daniel Jensen soll bald auch bei Jurica Vranjes und Petri Pasanen (Bild) Vollzug vermeldet werden. Mit Vranjes hatte es schon konkrete Verhandlungen gegeben. Nun bestätigte Sportchef Allofs Vorgespräche mit Pasanen. Endgültige Verhandlungen sollen folgen. "Das werden ganz sicher keine langwierigen Dinge. Denn wir wollen Petri halten, und er will bei uns bleiben. Da sehe ich kein Problem", berichtete Allofs.

Derweil meldete sich Pasanen gestern im Mannschaftstraining zurück. Der Finne hatte am Dienstag wegen Leistenproblemen pausiert.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/02/2008 12:20
Kreiszeitung 07.02.2008

Klasnic: "Es wird knapp"


BREMEN (kni) Ivan Klasnic war gestern Mittag alles andere als begeistert, als er aus der Kabine kam. Denn weiterhin macht ihm seine Kapselverletzung im linken Fuß zu schaffen. "Es ist zwar besser geworden, aber bis zum Bayern-Spiel wird die Zeit knapp", murmelte der Werder-Stürmer. Er wäre so gerne am Sonntag in München dabei, "schließlich habe ich noch nie in der neuen Arena gespielt". Aber dafür muss er bald wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Morgen soll es so weit sein, "wenn mir der Arzt grünes Licht gibt".

Problematisch bei Klasnic: Wegen seiner Nierentransplantation darf er keine Schmerzmittel nehmen. "Das ist ärgerlich, lässt sich aber nun nicht ändern. Also muss es so gehen", gibt sich Klasnic kämpferisch und schiebt noch schmunzelnd hinterher: "Wenn wir in München gewinnen wollen, muss ich spielen." Stimmt: Denn beim letzten Bremer Erfolg in München (3:1 am 8. Mai 2004) brachte Klasnic Werder mit seinem Führungstreffer auf die Siegerstraße.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/02/2008 12:21
Kreiszeitung 07.02.2008

Bei Diego und Co. geht Werder auf Nummer sicher


BREMEN (kni) Für besondere Spieler müssen besondere Maßnahmen getroffen werden. So hat Werder nach einem Bericht der "Sport Bild" für den Fall, dass Spielmacher Diego (Bild) Sportinvalide werden und nicht mehr einsatzfähig sein sollte, eine Versicherung über 6,5 Millionen Euro abgeschlossen. Das entspricht der Ablösesumme, die Werder im Sommer 2006 für den Brasilianer an den FC Porto bezahlt hat. "Wir machen das, weil wir eine Kapitalgesellschaft sind. Dabei geht es um Anlagevermögen. Diego gehört dazu", erklärte Werder-Geschäftsführer Manfred Müller der Zeitschrift.

Diego ist jedoch kein Einzelfall. "Wir haben das auch bei anderen gemacht, allerdings ist das höchstens eine Hand voll", berichtete Müller gestern auf Nachfrage dieser Zeitung. Sinnvoll sei diese Maßnahme allerdings nur bei Profis, deren Ablösesumme höher als vier Millionen Euro liegt. Das hat mehrere Gründe. So ist die Prämie für diese Versicherung sehr hoch. Bei Diego soll sie bei 98 000 Euro jährlich liegen. Versichert ist dabei nicht der aktuelle Wert des Spielers, sondern nur die Summe, mit der der Profi in der Bilanz des Clubs geführt wird. "Uns geht es darum, nicht plötzlich durch die Sportinvalidität eines Spielers eine größere Summe in der Bilanz zu verlieren", erklärte Müller.

Der Betrag eines Spielers in der Bilanz sinkt jährlich. Am Ende der Vertragsdauer ist der Spieler praktisch wertlos, weil er seit dem Bosman-Urteil den Verein ablösefrei verlassen kann. Das ist ein weiterer Grund dafür, warum Fußball-Clubs immer seltener solche Versicherungen abschließen. Außerdem, so Müller, seien die Möglichkeiten der Medizin wesentlich besser geworden: "Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Sportinvalide wird, ist heute doch viel geringer als früher."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/02/2008 12:21
Kreiszeitung 07.02.2008

Hunts Ruhepause soll die Bayern treffen


Werder-Stürmer macht sich fit für den Bundesliga-Hit / "Mir geht’s prima"

Von Björn Knips

BREMEN Triefend nass stapften die Werder-Profis gestern Morgen nach dem Training in die Kabine - sichtlich bedient vom Dauerregen. Kurz darauf kam Aaron Hunt - in kurzen Hosen, trocken und bestens gelaunt. "Mir geht’s prima", strahlte der 21-Jährige. Die Trainer haben ihm eine Ruhepause gegönnt. Ein paar Kraftübungen im warmen Sporthep, ein bisschen Massage im Behandlungsraum - mehr musste Hunt in den letzten Tagen nicht absolvieren. Eine Vorsichtsmaßnahme, um einen Rückschlag zu vermeiden. Denn nach monatelanger Verletzungspause hat sich Hunt erst im Winter zurückgemeldet. Und das so gut, dass er am Sonntag beim Spitzenspiel gegen die Bayern dringend gebraucht wird.

"Kein Problem, in München bin ich dabei", verkündete der Stürmer voller Zuversicht. Bereits heute will er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Der Akku sei wieder voll. "Ich hatte keine Beschwerden, aber ich habe mich schon ein bisschen schlapp gefühlt", erklärte Hunt: "Aber das ist ja auch kein Wunder. Schließlich war das im Januar mein erstes komplettes Trainingslager mit Werder." In den Jahren zuvor hatte ihn immer wieder irgendeine Verletzung gestoppt. Im Sommer waren es gleich mehrere Probleme. Die Knie und Leisten schmerzten so stark, dass nur noch Ruhe half.

"Natürlich habe ich daraus gelernt, gehe jetzt vorsichtiger mit meinem Körper um", berichtete Hunt. Früher hätte er sich nie und nimmer ein Länderspiel entgehen lassen. Diesmal aber sagte er seine Teilnahme an der Partie der U 21 am Dienstag gegen Belgien ab. Auch auf Anraten der Werder-Trainer und in Absprache mit DFB-Coach Dieter Eilts.

Dadurch ist er nun bestens vorbereitet für den Bundesliga-Hit am Sonntag - und zudem richtig heiß. "Das 0:4 im Hinspiel war schon heftig", erinnert sich Hunt, der damals nur auf der Tribüne saß: "Wir haben einiges gutzumachen. Und das werden wir auch tun." Als weitere Motivationsspritze soll eine kurze Fernseh-Einheit dienen. "Natürlich gucken wir uns die vier Tore noch mal an. Das tut zwar weh, aber danach haben wir eine noch bessere Einstellung", glaubt der Linksfuß. Für ihn selbst ist es zugleich Anschauungsunterricht, um seine größte Schwäche zu bekämpfen: das Toreschießen. "Da muss ich mich wirklich verbessern", gibt Hunt zu: "Gegen Bochum hätte ich mindestens ein Tor, eigentlich sogar zwei Treffer machen müssen."

Ansonsten durfte Hunt mit seiner Leistung zufrieden sein, er zählte zu den Besten seines Teams. Vor allem seine Angriffslust und seine Dynamik beeindruckten. Deshalb hat er seinen Platz im Team derzeit sicher. Dabei pendelt er zwischen Mittelfeld (gegen Dortmund) und Sturm (gegen Bochum). Letzteres ist ihm lieber. "Da fühle ich mich einfach wohler", sagt er und ist überzeugt: "Gegen die Bayern werde ich stürmen." Ausgeruht genug dafür ist er jetzt ja . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:07
Presseschau Kreiszeitung 08.02.2008

Kahns "Mitleid" mit dem Widersacher


MÜNCHEN/BREMEN (csa) Oliver Kahn steht seit 14 Jahren im Tor von Bayern München. Er hat alles erlebt, was man erleben kann. Manches sogar mehrfach. Zum Beispiel Bundesliga-Spitzenspiele. Wen wundert’s also, dass er vor dem Aufeinandertreffen mit Werder Bremen ganz routiniert an die Sache herangeht. Er macht, was er schon immer in solchen Situationen gemacht hat: den Gegner zusätzlich unter Druck setzen. Selbiger laste vor dem Match am Sonntag nur auf Werder, sagt Kahn: "Denn sie wissen, wenn sie verlieren, ist es eine Zeit lang schwierig mit Tabellenrang eins."

Da kann nicht mal widersprochen werden. Sechs Punkte würde der Abstand im Falle einer Niederlage betragen. Das wäre eine Menge Holz. Kahn mit Blick auf den Bremer Rückrunden-Fehlstart: "In den ersten drei Spielen kann man alles verlieren. Die Situation für Bremen ist sicher keine einfache."

Dass die Bayern ohne Franck Ribery auskommen müssen, sei dagegen kein Problem. "Wir können auch ohne ihn auf höchstem Niveau spielen", meint Kahn.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:08
Presseschau Kreiszeitung 08.02.2008

Klasnic sorgt für die schlechte Nachricht


BREMEN (csa) Die gute Nachricht zuerst: Nach den diversen Länderspielen am Mittwoch hat Werder Bremen keine weiteren Verluste zu beklagen. Bis gestern Mittag lagen bei Trainer Thomas Schaaf keine neuen Verletztenmeldungen vor. Nun die schlechte: Im Top-Spiel am Sonntag bei Bayern München muss der Bundesliga-Zweite erneut auf Ivan Klasnic (Bild) verzichten. Der Stürmer fehlte am Nachmittag beim Training, und Schaaf teilte mit: "Es sieht so aus, dass er uns am Wochenende nicht zur Verfügung steht." Klasnic laboriert derzeit an einem Kapselriss im Fußgelenk. Tim Borowski und Aaron Hunt meldeten sich dagegen zurück, und auch Petri Pasanen (zuletzt mit Leistenproblemen) gab grünes Licht für die Partie in München.

Die Nationalspieler, die am Mittwochabend für ihre Länder im Einsatz gewesen waren, durften gestern noch durchschnaufen. Statt einer Einheit auf dem Platz stand für Diego, Per Mertesacker, Martin Harnik, Markus Rosenberg, Jurica Vranjes, Daniel Jensen und Hugo Almeida nur Pflege auf dem Programm.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:08
Presseschau Kreiszeitung 08.02.2008

Harnik bewirbt sich: "Highlights liegen mir"


Nach seinem starken Auftritt gegen Deutschland will das Bremer Talent auch in München stürmen

BREMEN (csa) Einen Kollegen wie Martin Harnik wünscht sich wohl jeder. Er weiß, wie man leicht frustrierte Mitstreiter wieder aufmuntert. Vom Länderspiel-Trip nach Wien brachte der österreichische Nationalstürmer gestern jedenfalls ein Stück Sachertorte mit in die Kabine. Extra für Tim Borowski. Weil der ja in Wien nicht dabei sein durfte . . .

Torte als Trostspender - da ist nicht auszuschließen, dass Harnik auch ein bisschen genascht hat. Objektiv betrachtet bot die 0:3-Niederlage gegen Deutschland genügend Anlass, traurig zu sein. Österreich - inklusive Harnik - hatte gut gespielt, aber hoch verloren. "Trotzdem: Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden", bilanziert Harnik: "Wir haben Deutschland lange unter Druck gesetzt. Nur mit dem Toreschießen tun wir uns schwer."

Womit der Bogen zurück nach Bremen geschlagen wäre. Denn auch Werder leidet anno 2008 unter Ladehemmung. Nur zwei Tore in zwei Spielen entsprechen ganz und gar nicht der gewohnten Bremer Trefferquote. Harnik, der für seine Darbietung gegen Deutschland auch Lob von Heimtrainer Thomas Schaaf bekam ("Er hat eine gute Partie geliefert"), ist einer, der grundsätzlich Abhilfe schaffen könnte. Schließlich ist er Stürmer. "Aber getroffen habe ich gegen Deutschland ja auch nicht", schränkt er ein.

Dennoch: Harnik hat durchaus Ambitionen, am Sonntag im Spitzenspiel bei Bayern München einen der beiden Plätze in vorderster Front einzunehmen. Mutig sagt er: "Ich hoffe, dass ich mich im Länderspiel empfohlen habe."

Ob es aber tatsächlich ratsam wäre, im schwersten Auswärtsspiel der Saison einen relativ unerfahrenen 20-Jährigen in die Spitze zu stellen? Warum nicht, stellt Harnik die Gegenfrage: "Gerade die großen Spiele, die Highlights liegen mir", behauptet er. Diese Aussage zu verifizieren, fällt allerdings schwer. Schließlich hat der Deutsch-Österreicher in seiner jungen Karriere noch nicht wirklich viele große Spiele erlebt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:08
Presseschau Kreiszeitung 08.02.2008

"Selecao" macht’s möglich: Diego endlich im Aufwind


BREMEN (csa) Nach einem holprigen Jahresstart war es das ersehnte Positiv-Erlebnis für Diego. Beim Länderspiel der brasilianischen Nationalmannschaft in und gegen Irland hatte der Werder-Spielmacher 78 Minuten lang Regie geführt. Und das so gut, dass er hinterher als der Gewinner unter den südamerikanischen Siegern gefeiert wurde. "Das Spiel", jubelte Diego gestern nach seiner Ankunft am Weserstadion, "war sehr wichtig für mich. Ich habe Spielpraxis gesammelt, hatte viele Ballkontakte. Ich finde immer besser in meinen Rhythmus."

Schön, das zu hören. Denn bislang hatte Diego für Werder noch nicht geglänzt. Wegen Trainingsrückstands saß der 22-Jährige bei der Pokal-Niederlage in Dortmund zunächst nur auf der Bank, bei der Punktspiel-Pleite gegen den VfL Bochum war er mehr Mitläufer als Taktgeber. Anders in Dublin, wo die "Selecao" (überwiegend mit "olympiafähigen" U 23-Akteuren angetreten) gegen Irland mit 1:0 gewann. Torschütze war Real-Madrid-Star Robinho, der Vorlagengeber hieß Diego. Das ehemalige Traumduo des FC Santos hatte zugeschlagen. 2002 waren die Wunderkinder gemeinsam brasilianischer Meister geworden. "Heute haben wir die Sehnsucht nach den alten Zeiten gestillt. Es ist lange her, dass er mich so perfekt in Szene gesetzt hat", meinte Robinho nach dem Sieg auf der grünen Insel. Und Diego strahlte dazu: "Unser Zusammenspiel klappt noch."

Freilich, Diegos Pass auf Robinho war kein Kunstwerk. Gleichwohl aber mit gutem Auge gespielt. Und viel wichtiger: Das Erfolgserlebnis gibt dem Bremer ungeheuren Auftrieb. "In dieser Woche sind sehr viele gute Dinge für mich passiert", sagte er. Erst die Nachnominierung für den verletzten Weltfußballer Kaka, dann die gute Leistung und das Lob, das er dafür erhielt. Fehlt zur Abrundung des Ganzen noch ein Sieg am Sonntag bei Bayern München. Bitte, gerne, meint Diego, der sich endlich wieder bereit fühlt, Großes zu vollbringen: "Meine Verfassung ist jetzt ausgezeichnet. Ich bin sehr optimistisch für München."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:09
Presseschau Weser-Kurier 08.02.2008

Ungeahntes Ungemach


Tim Borowski schafft es zum FC Bayern - aber derzeit nicht in Löws Kader

Von Olaf Dorow

BREMEN. Werder muss effizienter sein, sagt Tim Borowski. So wie die Nationalmannschaft, hätte er noch ergänzen können. Die Nationalmannschaft erwirtschaftete in Wien gerade aus 3:15 Chancen einen 3:0-Sieg. Werder hingegen schürfte sowohl gegen Dortmund als auch gegen Bochum aus ganz viel ganz wenig heraus. Tim Borowski unterließ den auf der Hand liegenden Vergleich. Er war nicht dabei in Wien.

Das sagt nicht alles, aber doch recht viel darüber aus, wie es gerade so um ihn bestellt ist, sportlich gesehen. Er ist 27. Er ist immer noch und für alle Zeit ein Held des Sommermärchens, auch WM genannt. Er ist gerade vom FC Bayern verpflichtet worden. Er ist in diesen Tagen der deutsche Fußballprofi mit den meisten Interviewanfragen, weil am Sonntag um 17 Uhr im Spitzenspiel der FC Bayern gegen Werder Bremen spielt. Deswegen gab es gestern im Weserstadion sogar eine Pressekonferenz außer der Reihe.

Und Tim Borowski musste sich auf dieser Konferenz fragen lassen, ob er nicht überrascht gewesen wäre, dass Bundestrainer Joachim Löw ihn nicht eingeladen hatte nach Wien. Ob er gar um sein EM-Ticket fürchte? Bis zur endgültigen Nominierung versendet Löw nicht mehr so oft Einladungen, nur noch ein einziges Mal, Ende März zu einem Länderspiel in der Schweiz.

Ja, er sei überrascht gewesen, sagt Tim Borowski, und nein, er trage keine Gedanken in sich, die sich um eine EM-Ausbootung drehen würden. Er wisse um seine Stärke. Er wisse ebenfalls, dass er wichtig sei fürs DFB-Team. Er müsse jetzt erstmal mit Werder in die Spur kommen, alles andere ergebe sich automatisch. Löw habe ihm in einem Gespräch alles erklärt. "Das Gespräch war okay. Damit konnte ich leben", sagt er.

Er bietet wenig Angriffsfläche, wenn er über sich spricht und man ertappt sich bei dem Gedanken, dass er in Klinsmanns Mentalseminaren in Kalifornien gesessen haben könnte. Selbstverständlich fürchtet er sich nicht vor dem Sprung ins Münchner Haifischbecken. Andi Herzog geriet einst darin ins Schwimmen, Torsten Frings auch, zuletzt Valerien Ismaël. Nicht mal einen Spießrutenlauf fürs letzte halbe Werder-Jahr erwarte der zukünftige Bayern-Spieler Tim Borowski. Miroslav Klose, sein Ex- und Bald-Kollege hatte ihm genau dies prophezeit.

Nein, nein, sagt Borowski wieder, es sei von den Werder-Fans sehr honoriert worden, wie offen und ehrlich er seinen Transfer betrieb. Und außerdem "ist es ja immer die Frage, wie man sich verabschiedet". Damit war indirekt und unfreiwillig noch mal eine ganze Menge gesagt über jenen umtosten Klose-Wechsel gen Süden.

Tim Borowski hat auf seiner Pressekonferenz gestern mentale Stärke ausgesendet. Die mentale Stärke wird er brauchen, um den sportlichen Motorschaden zu beheben, der sich in heftiger Beharrlichkeit einschlich seit jenen Sommermärchentagen. Auf dem Zenit der Karriere, ein halbes Jahr vor EM und Bayerndress, droht der Karriere ungeahntes Ungemach. Vor der WM 2006 traf er in einer Bundesliga-Saison zehn Mal. Er lieferte dazu elf Torvorlagen. Das war ein Spitzenwert, den er nach der WM nicht annähernd erreichen konnte. Eine Knieverletzung jagte die nächste. Nach der letzten Zwangspause "bin ich schlecht ’reingekommen", sagt er. Einmal wechselte sein Trainer Thomas Schaaf ihn noch vor der Halbzeitpause aus."Zuletzt gab’s aber einen Aufwärtstrend", sagt Tim Borowski über sich selbst. Es wäre nicht das Schlechteste, wenn der Trend sich Sonntag fortsetzt und noch mit Effizienz angereichert wird, für ihn nicht, für Löw nicht - und für Werder auch nicht.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:11
News 07.02.2008, 17:52 Uhr

Am Sonntag im Fokus aller Fans: Tim Borowski


Auf ihn werden sich in der Allianz-Arena am Sonntagabend 69.000 Augenpaare richten. Die Bayern-Fans nehmen ihren zukünftigen Spieler unter Beobachtung. Die Werder-Anhänger hoffen auf eine Gala-Vorstellung des Werderaners mit möglichst vielen Toren. Für Tim Borowski wird es eine ganz besondere Partie. Ungewöhnlich angespannt ist er deswegen nicht. Gelassen merkt er an: "Ich bin es doch gewohnt, dass ich immer ganz besonders unter die Lupe genommen werde. Das ist keine neue Situation für mich. Ich bin professionell genug, bis zum letzten Spiel im Werder-Trikot alles zu geben. Da ist es auch egal, ob wir am Sonntag gegen meinen zukünftigen Arbeitgeber spielen."

Borowski will sich in der letzten Rückrunde für die Grün-Weißen besonders reinhängen. Dabei weiß er auch nach seiner Entscheidung für die Bayern die überwiegende Mehrheit der Werder-Fans hinter sich. "Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich positive Reaktionen bekommen. Natürlich wird auch in meinem Freundeskreis diskutiert, aber die meisten verstehen diesen Schritt. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Fans meine Offenheit zu diesem Thema honorieren. Sie haben die Ehrlichkeit auch verdient."

Große Freude würde den Fans ein Sieg bei den Bayern bereiten. Tim Borowski geht es da nicht anders. "Unsere Spiele gegen die Bayern oder gegen den HSV werden doch immer begleitet von besonderer Rivalität und Sticheleien. Wir fahren aber den ruhigen Weg. Wir werden dort hoch konzentriert auftreten. Für uns ist es fast Pflicht, in München zu punkten."

Für den 27-Jährigen soll die Partie der Auftakt zu einer starken Saisonhälfte sein. Die Vorzeichen dafür stehen nicht schlecht. "Ich bin jetzt schon froh, dass ich wieder so lange am Stück verletzungsfrei bin. Das war ja in der Vergangenheit nicht unbedingt der Normalfall", erklärte Borowski, der weitgehend beschwerdefrei durch die Vorbereitung gekommen ist und zuletzt immer wieder Sonderschichten mit einem eigenen Coach eingeschoben hat. "Ich nutze meist den Tag nach den Spielen, um nach dem Auslaufen in einem angemessenen Rahmen meine Fitness zu verbessern. So fühle ich mich im Wettkampf noch wohler."

Über gute Leistungen in der Bundesliga will er sich auch wieder als feste Größe in der Nationalmannschaft etablieren. Dass er gegen Österreich nicht berufen wurde, hat er inzwischen verdaut. "Ich war schon überrascht, als ich nicht nominiert wurde, denn natürlich ist es mein Anspruch, immer dabei zu sein und auch immer zu spielen. Aber ich hatte auch ein gutes Gespräch mit dem Bundestrainer und kann deshalb mit der Entscheidung leben. Ich denke, dass ich die Situation richtig einschätze", sagte der gebürtige Neubrandenburger und richtet wieder den Fokus auf das Spiel gegen die Bayern. "Über die EM mache ich mir noch keine Gedanken, das ist noch soweit weg. Wenn ich in der Bundesliga meine Leistung bringe, kommt alles andere automatisch."

Sollte es wider erwarten nicht zu einem Punktgewinn für die Bremer reichen, wäre das Rennen um den Titel nach Meinung des Werder-Profis noch nicht gelaufen. "Dann kommen noch so viele Spiele, da kann man schnell viele Punkte sammeln. Das hat man doch auch in der Hinrunde gesehen, als alle schon den Bayern zum Titel gratulierten und wir am Ende punktgleich waren."

von Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:12
News 07.02.2008, 19:12 Uhr

Gipfel in München: Werders Waagschale ist gut gefüllt


Für Thomas Schaaf ist es an der Zeit, Forderungen an seine Mannschaft zu stellen. Zwar reagiert Werders Cheftrainer wie schon auf alle Widrigkeiten dieser verwünschten Saison auch stoisch auf den misslungenen Rückrundenstart. Vor dem Bundesliga-Gipfel am Sonntag, 10.02.2008, ab 17 Uhr beim FC Bayern München gibt er aber auch kämpferische Töne von sich. Zum Beispiel: "Am Sonntag werden wir ein guter Gegner sein. Wir werden uns trotz unserer Personalsorgen ganz anders wehren." Ganz anders bedeutet, besser als am 2. Spieltag, als die Münchner den Bremern im Weser-Stadion eine schmerzhafte 0:4-Abfuhr erteilten. Alle berechtigten Ansprüche an sein Team nimmt Schaaf für jenes Spiel am 2. Spieltag etwas zurück. "Wir waren damals kein richtiger Gegner. Wir konnten den Anforderungen unter den damaligen Bedingungen nicht gerecht werden", sagt er. Dementsprechend sei es abgehakt und in der Vorbereitung auf das Re-Match kein Thema mehr.

Es lassen sich auch so genug Themen finden in dieser verzwickten Werder-Lage, die doch eigentlich der Phantasie noch so viel Platz lässt, andererseits aber eben noch ein Stück besser hätte aussehen können. Wären nicht die zwei Niederlagen in der letzten Woche gewesen, in denen Thomas Schaaf eine Menge Verbesserungswürdiges ausgemacht hat: "Wir müssen Zweikämpfe gewinnen, schnell ins Spiel kommen, unsere Aktionen erfolgreich abschließen", verlangt er. Denn: "Der Wille allein reicht nicht, der war auch bei den letzten beiden Spielen vorhanden und dennoch standen wir mit leeren Händen da." Nun soll in der Allianz-Arena der Trend gestoppt werden und wieder ein Erfolgserlebnis her. In München was zu holen ist aber unter allen Umständen kompliziert. Eine Binsenweisheit, klar – es sei also untersucht, was dagegen spricht, vor allem aber, was dafür.

Starke FCB-Zahlen: 30 Spiele, eine Niederlage, nur 19 Gegentore

Für die Gastgeber spricht vor allem eins: ihre beeindruckende Immunität gegen Niederlagen. 30 Pflichtspiele haben sie in dieser Saison in Ligapokal, Pokal, Europa-Cup und Bundesliga hinter sich gebracht, verloren haben sie nur ein einziges Mal, mit 1:3 beim VfB Stuttgart. Das ist fünf Spieltage her. Die Bayern haben wie Werder ein offensivstarkes Team, haben in 18 Spielen 33 Tore geschossen. Zwar hat Werder schon 43 auf dem Konto, die Torgaranten Hugo Almeida und Boubacar Sanogo fehlen aber am Sonntag gesperrt bzw. in Afrika weilend. Dagegen kann FCB-Coach Ottmar Hitzfeld mit Luca Toni (10 Tore) und Miroslav Klose (9 Tore) seine Topscorer beide aufbieten. Doch die Bayern-Stärke definiert sich weniger daraus, viele Tore zu erzielen, als vielmehr daraus, kaum Treffer zu kassieren. Nur neun Gegentore hat die Defensive vor Oliver Kahn, der sein letztes Karriere-Halbjahr spielt, zugelassen! Zu schlechter Letzt noch dieses Argument für die Roten: Ihre Heimbilanz gegen Werder ist ziemlich eindeutig. 28 Siegen stehen acht Unentschieden und sechs Niederlagen gegenüber.

Doch ist dies auch der perfekte Übergang zu allem, was Werder in seine Waagschale werfen kann. Sechs Heimpleiten haben die Bayern nur noch gegen Köln kassiert, sonst hat niemand dort so oft für Ärger gesorgt. Das gilt gerade für die letzten sieben Jahre, in denen Werder insgesamt zwei Siege und drei Remis aus München mitbrachte. Eines dieser Unentschieden war das 1:1 in der vergangenen Saison, das eher glücklich und dem lustigen ersten Werder-Tor von Markus Rosenberg zu verdanken war. Was spricht noch für Grün-Weiß? Dies hier: Auch der FC Bayern München ist nicht wirklich blendend in Form. Das 2:1 zum Jahresauftakt in Rostock war verdient, allerdings nicht souverän. Und im alten Jahr lief es ganz und gar nicht rund für das im Sommer so teuer aufgemotzte Ensemble. In den letzten sieben Hinrunden-Spielen gelangen nur zwei Siege, vier enttäuschende 0:0 waren zu verbuchen, unter anderem zuhause gegen Frankfurt und Duisburg.

Wer ersetzt Ribéry?

In Sachen Personalsorgen macht Werder zwar keiner was vor (Schaaf: "Uns stehen einige wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Ich denke, der Kader wird sich im Vergleich zur Vorwoche nicht groß verändern"), aber auch in München herrscht in diesen Tagen Aufregung. Franck Ribéry wird mit einem Muskelfaserriss wohl drei Wochen fehlen. "Ein wichtiger Spieler weniger, Nachteil für die Bayern", sagt Thomas Schaaf, "sie sind aber auch ohne ihn ein starker Gegner." Das hofft auch deren Manager Uli Hoeneß: "Natürlich ist es eine Schwächung, aber wenn man die ganze Woche weiß, dass er nicht spielt, können sich Trainer und Mannschaft ganz gut darauf einstellen." Die zuletzt fraglichen Lucio (Achillessehnenreizung) und Lell (Grippe) werden wohl rechtzeitig fit. Es fehlt also neben Ribéry nur noch Marcell Jansen (Kapselverletzung).

Fazit: Werder ist nicht zufällig Zweiter. Hört das Team auf, "sich selbst so viele Probleme zu bereiten", wie Thomas Schaaf fordert und glaubt es trotz des kleinen Durchhängers an seine in der Hinrunde bewiesene Stärke im Allgemeinen und die Stärke in München im Besonderen – dann wird München ein Spitzenspiel auf Augenhöhe erleben und 6.500 (!) Werder-Fans werden live dabei gewesen sein. Einen "Meilenstein", wie Ottmar Hitzfeld es sich erhofft, wird der Kontrahent am 19. Spieltag so oder so kaum setzen. Bis zum Saisonende im Mai werden danach noch 45 Punkte vergeben.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:13
News 08.02.2008, 12:13 Uhr

Klaus Allofs am Sonntag zu Gast im DSF-Doppelpass


Werders Geschäftsführer Klaus Allofs ist am Sonntag, 10.02.2008, um 11 Uhr zu Gast in der DSF-Sendung „Doppelpass“. Gemeinsam mit DSF-Experte Udo Lattek, den Journalisten Waldemar Hartmann und Christoph Sonnenberg sowie dem Moderator Jörg Wontorra diskutiert Allofs die aktuelle Situation der Bundesliga. Im Mittelpunkt steht allerdings das Aufeinandertreffen der beiden Erstplatzierten der deutschen Eliteliga am selben Sonntag um 17 Uhr: Werder gegen Bayern.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 08/02/2008 16:14
News 08.02.2008, 14:50 Uhr

WERDER.DE: Übersichtlicher und emotionaler


Die grün-weiße-Werder-Welt wird ab sofort in einem neuen, dynamischeren Erscheinungsbild im Internet präsentiert. Seit Freitagnachmittag erwartet die User von www.werder.de eine neugestaltete Plattform, die in frisches grün-weiß getaucht, künftig die zahlreichen Neuigkeiten, Interviews und alle Serviceinformationen rund um Ticketkauf und Stadion- und WUSEUM-Besuche noch übersichtlicher aufbereitet.

Erkennungsmerkmale des neuen Outfits sind die deutlich dominanter auftretenden Vereinsfarben. So werden alle Textseiten künftig mit schwarzer Schrift auf weißem Untergrund mit transparenter Werder-Raute wiedergegeben. Außerdem hebt sich der helle informative Mittelteil jeder Seite deutlich von den in grün gehaltenen Kurzinfo-Spalten rechts und links davon ab.

Beim Surfen durch die Werder-Welt werden die User künftig von einer neugestalteten Titelleiste begleitet, die Stadionatmosphäre vermittelt und die Werder-Profis, aufwändig herausgearbeitet, darstellt.
Dass der Relaunch von WERDER.DE kein reines "Facelifting" ist, macht die zusätzlich eingerichtete Multimedia-Infospalte im rechten Teil jeder Seite deutlich. Dort werden den interessierten Fußball-Fans die Angebote von WERDER.TV, Werder-Sportline, dem Medienpartner Hitradio Antenne und andere Projekte näher gebracht.

Auch inhaltlich kann der Werder-Auftritt mit einigen zusätzlichen, nützlichen Angeboten aufwarten. So kann sich der neugierige Werder-Fan künftig alle neuen Schlagzeilen bei WERDER.DE innerhalb von Sekunden auf seinen PC anzeigen lassen. Der "Werder Newsmelder", der nicht nur die RSS-Feeds der Grün-Weißen anzeigen kann, macht es möglich.
Neu ist auch die Navigation auf der Werder-Seite: Künftig ist es möglich, per "Mausfahrt" alle Unterpunkte einer Rubrik einzusehen. Außerdem wird eine verbesserte Suchmaschine das Surfen unterstützen.
Auch ausländische Fans werden künftig besser bedient. So wird der englische Auftritt ab sofort von der Agentur "Sportservice Urban" betreut und glänzt durch noch mehr Aktualität und fanfreundlichere Aufbereitung der Texte.

Mediendirektor Tino Polster: "Wir haben in den vergangenen Monaten unseren Webauftritt auf den Kopf gestellt und 'entrümpelt'. Wir gehen nun mit einem frischen, moderneren Portal an den Start. Der Charakter der Seite mit den auffälligen großflächigen Bildern, die in den letzten Jahren Schule gemacht haben, mit unserer Aktualität und mit dem großen Servicebereich für unsere Fans bleibt bei allen Veränderungen erhalten."
Seit der Premiere des offiziellen Internet-Auftritts der Grün-Weißen im Jahr 1996, damals noch unter der Adresse www.werder-online.de, gehört Werder zu den Vorreitern in diesem Bereich. Die Besucherzahlen schießen seitdem kontinuierlich in die Höhe, Tendenz weiter steigend. Am Donnerstag, 31.01.2008, dem Tag der Neuverpflichtung von Mesut Özil, verbuchte WERDER.DE 148.000 Besucher. Ein neuer Rekord, der nicht lange Bestand haben wird.

Als technischer Dienstleister fungiert der langjährige Partner Westermann GmbH.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/02/2008 12:07
News 08.02.2008, 17:46 Uhr

Borowski wieder im Training / Pasanen setzt aus


Als Petri Pasanen am Freitag beim Mannschaftstraining nicht zu sehen war, stieg bei den Beobachtern kurzzeitig die Anspannung. Würde mit Werders finnischem Nationalspieler ein weiterer Akteur für das Spitzenspiel in München fehlen? Nein. „Dass Petri heute nicht dabei war ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, um ihn zu schonen. Morgen erwarte ich ihn zurück“, erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf Pasanens Pause. Der Verteidiger hält sich zurück und sammelte am Freitag beim Radfahren noch einmal Kräfte für die Partie in München. Einem Einsatz steht derzeit also nichts im Weg. Pasanen hatte in den vergangenen Tagen über Leistenbeschwerden geklagt und deshalb zeitweise ausgesetzt.

Ebenso steht es um Werders Nummer 24, Tim Borowski. Der Mittelfeldspieler laborierte vorübergehend an Fersenproblemen, diese haben sich nun aber rechtzeitig zum Sonntagsspiel verflüchtigt. „Wir gehen davon aus, dass seine Form so gut bleibt, wie heute“, sagte Coach Schaaf über die Genesung des Spielers, der die Einheit am Nachmittag mit vollem Einsatz bewältigte.

Ein anderer Bremer Akteur wird allerdings definitiv ausfallen. Ivan Klasnic legte am Freitag lediglich eine individuelle Laufeinheit ein. „Ich fühle mich besser, aber für Sonntag reicht es nicht“, so der Stürmer. Vom Frust lässt sich der Kroate aber deswegen nicht einholen. Motiviert richtet Klasnic den Blick bereits auf die bevorstehenden Aufgaben mit Werder im internationalen Wettbewerb: „Wenn es so weitergeht, sollte das Spiel gegen Braga kein Problem sein“, sagte Werders Angreifer.

Eine endgültige Liste aller Spieler, die für die Partie in München nominiert sind, gibt es nach dem Abschlusstraining am Samstag.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 09/02/2008 12:07
News 08.02.2008, 18:08 Uhr

Diego dementiert Medienberichte


Diego hat am Freitagnachmittag auf einen in Italien veröffentlichten Artikel reagiert, wonach er der Sportzeitung Gazzetta dello Sport gesagt haben soll, er sei daran interessiert, nach Turin zu wechseln. Werders brasilianischer Nationalspieler dazu: "Dieser Satz ist frei erfunden, da sind mir auch noch andere Sachen in den Mund gelegt worden, die nicht stimmen. Ich verdanke Werder Bremen sehr viel und würde so etwas, wie es in dieser Zeitung steht, allein schon aus Respekt vor dem Verein nicht sagen."

Diego weiter: "Der Journalist hat mich beim Länderspiel in Dublin vor dem Einsteigen in den Mannschaftsbus kurz nach dem angeblichen Interesse von Juventus Turin befragt. Ich habe gesagt, dass ich davon gehört habe und dass es toll ist, wenn ein solcher Klub Interesse hat, aber dass ich mich in Bremen sehr wohl fühle, mich voll auf Werder konzentriere und einen Vertrag bis 2011 habe, den ich erfüllen werde. Alles andere ist die Sache von Klaus Allofs und Werder Bremen."

Der Werder-Geschäftsführer wertet die Aussage von Diego positiv. "Das ist exakt das, was wir von ihm bisher auch gehört haben. Und wir haben uns in Bezug auf Diego ja schon länger klar positioniert. Sein Vertrag wurde erst vor wenigen Monaten verlängert. Wir werden mit ihm auch in Zukunft zusammenarbeiten und mit niemandem über einen Transfer sprechen. Berichte über angebliche Ablöseforderungen sind schon deshalb völlig aus der Luft gegriffen."

In deutschen Medien waren die Inhalte aus dem Artikel der Gazzetta dello Sport im Laufe des Freitags ungeprüft und zum Teil zugespitzt verbreitet worden.

Dass die Nachrichtenlage Unruhe bei der Mannschaft und speziell bei ihm auslösen könnte, empfindet Diego nicht: "Wir sind doch alle Profis und wissen, was in diesem Geschäft los ist. Ich freue mich auf die Partie in München. Das gute Spiel mit der brasilianischen Nationalmannschaft hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich fühle mich zu 100 Prozent fit und bin für Sonntag optimistisch."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 10/02/2008 19:59
News 10.02.2008, 18:56 Uhr

Diego trifft früh, Wiese hält Elfer: Werder punktet in München


In einem harten Spitzenspiel, das nur in der 1. Halbzeit wirklich unterhaltsam war, hat Werder dem FC Bayern München in der Allianz-Arena ein 1:1 (1:1) abgerungen. Diego brachte den Gast schon in der 6. Minute nach einem schönen Konter in Führung. Dann entwickelte sich eine rasante Partie mit verteilten Spielanteilen. Gefährlicher war dabei meist der Tabellenführer, der sich in der 32. Minute mit dem Ausgleich durch Zé Roberto belohnte. Acht Minuten zuvor hatte Tim Wiese mit einem gehaltenen Foulelfmeter gegen Luca Toni ein früheres Gegentor verhindert. Nach der Pause verlor das Spiel enorm an Tempo, Werder beschränkte sich auf das Verteidigen des einen Punktes, was letztlich auch erfolgreich war.

Das Fehlen von Naldo zwang Werders Cheftrainer Thomas Schaaf wieder zu Umstellungen. Er zog Frank Baumann aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung, dafür rückte Daniel Jensen ins defensive Mittelfeld, Tim Borowski und Aaron Hunt spielten auf den Seiten, im Sturm begann Martin Harnik neben Markus Rosenberg. Beim Gegner aus München ersetzte Bastian Schweinsteiger den mit Muskelfaserriss fehlenden Franck Ribéry.

Perfekter Start: Diegos tolles 1:0

Die grün-weißen Gäste kamen prima ins Spiel. Und die erste echte Torchance des Spiels bot in der 6. Minute gleich Grund zum Jubeln. Einen Fehlpass von Miroslav Klose setzte Aaron Hunt sofort in einen langen Pass auf die linke Außenbahn zu Markus Rosenberg um. Der behauptete die Kugel, wartete kurz und passte im perfekten Moment auf den mitgelaufenen Diego. Werders Zehner nahm den Ball schön mit, stieß zwischen Sagnol und Demichelis hindurch und schob ihn meisterhaft an Oliver Kahn vorbei rechts ins Netz. Direkt danach versuchte sich Markus Rosenberg aus 25 Metern, sein Schuss strich knapp links vorbei (7.).

Dann antworteten die Gastgeber. Erst köpfte Demichelis nach einer Ecke gefährlich aufs Werder-Tor, es rettete auf der Linie der nicht nur in dieser Szene unglücklich agierende Bastian Schweinsteiger (10.). Zwei Minuten später drehte sich ein Altintop-Schuss aus 20 Metern links am Kasten vorbei. Die Bayern übernahmen jetzt deutlich das Kommando, Werder lauerte tief und sicher stehend auf Konter. Erst in der 22. Minute kam Miroslav Klose einmal frei am Fünfer zum Kopfball, setzte den aber drüber. Werder hatte in dieser Phase in der Defensive so viel zu tun, dass nach vorn wenig ging. Mögliche Anspielstationen waren gebunden, der bemühte Diego nach seinem Tor gut unter Kontrolle gebracht.

Brisante Phase: Bayern-Chancen, Elfmeter, Gegentor

Zwei Schüsse von Mark van Bommel sorgten für die nächsten Aufreger (24. und 25.), erst hielt Tim Wiese stark, der zweite Versuch wurde abgefälscht. Die Bemühungen der Bremer beschränkten sich auf Versuche von Baumann per Hacke (20.) und von Diego per Aufsetzer aus 25 Metern (27.) – beide blieben harmlos. Dafür hatten die Bayern in Minute 29 die klarste Möglichkeit des Spiels – einen Foulelfmeter, verwirkt von Tim Wiese an Luca Toni, der plötzlich frei am Fünfer stand, nachdem sich der unsichere Tošić verschätzt hatte. Wiese ging mit vollem Risiko auf den Ball, traf aber nur den Italiener. Toni führte in Abwesenheit von Ribéry den Elfmeter selbst aus, Werders Keeper aber holte ihn aus der linken Ecke (29.)!

Der Fluch des Gegentors ereilte die Bremer aber doch, nur drei Minuten später. Van Bommel eroberte im Mittelkreis mit fragwürdigem Einsatz den Ball gegen Jensen, Altintop nahm ihn mit Richtung Werder-Strafraum. Der Türke sah Toni, der direkt auf den mitgesprinteten Zé Roberto weitergab – der Brasilianer tunnelte Wiese: 1:1 nach einer gelungenen Kombination. Bis zur Pause hatte Werder dann noch zweimal Glück mit knappen Abseitsentscheidungen, selbst kam man durch einen Pasanen-Kopfball noch zu einer Möglichkeit, der Ball senkte sich hinters Tor (39.).

Gebremste zweite Halbzeit – Werder sichert den Punkt

So höhepunkt- und temporeich die erste Halbzeit daher kam, so phlegmatisch präsentierte sich das Spiel nach dem Seitenwechsel. Werder schoss durch Borowski kurz vor Schluss in der 2. Halbzeit nur ein einziges Mal aufs Tor und konzentrierte sich sonst darauf, das 1:1 zu verteidigen. Beide Seiten zeigten sich im Spiel nach vorn ideenlos und ungenau, so dass die aufmerksamen Innenverteidiger beider Seiten kaum Gelegenheiten zulassen mussten. Wenn, dann bewegten die Bayern was. Wiese musste gegen Altintops Schuss aus 20 Metern retten (58.), beim Schuss des eingewechselten Kroos brauchte er nicht eingreifen, aus 18 Metern strich die Kugel links vorbei (74.).

Trotzdem produzierte Werder wichtige Notizen: Nach einer Stunde gab Mesut Özil sein Debüt im Bremer Trikot – er zeigte sich sehr passsicher. Kurz darauf ersetzte Patrick Owomoyela Petri Pasanen und kam so zu seinem ersten Pflichtspiel der Saison für das Bundesliga-Team. Zwei Szenen sind noch erwähnenswert. Ein drittes Mal profitierte Werder von einer sehr knappen Abseitsentscheidung, als Toni sogar ins Tor traf, aber zurück gepfiffen wurde (76.). In der 83. Minute bot sich dem Weltmeister noch eine letzte Möglichkeit. Nach hartem Einsatz gegen Baumann hatte er plötzlich enorm viel Platz, schloss aber zu schnell ab und setzte seinen Schuss über den Kasten.

So rettete Werder einen glücklichen Punkt ins Ziel und kehrt mit weiterhin quicklebendigen Titelchancen von einem verbissen geführten Bundesliga-Gipfel (neun gelbe Karten) aus der bayrischen Landeshauptstadt zurück.

von Enrico Bach



Bayern München: Kahn – Sagnol (79. Sosa), Lucio, Demichelis, Lahm – van Bommel, Zé Roberto, Schweinsteiger (67. Kroos), Altintop – Toni, Klose (75. Podolski); auf der Bank: Rensing, Schlaudraff, Ottl, Lell

Werder Bremen: Wiese – Pasanen (66. Owomoyela), Baumann, Mertesacker, Tošić – Jensen, Borowski, Hunt, Diego – Rosenberg, Harnik (60. Özil); auf der Bank: Vander, Kruse, Schindler, Vranjes

Tore: 0:1 Diego (6.), 1:1 Zé Roberto (32.)

gelbe Karten: Zé Roberto, Kahn, van Bommel, Podolski – Jensen, Wiese, Hunt, Baumann, Borowski

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Allianz Arena: 69.000 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 08:20
News 10.02.2008, 19:37 Uhr

Spitzenspiel mit Elfer-Held und coolen Bremer


Es war kein Enthusiasmus, keine überschäumende Partylaune in der Werder-Kabine zu spüren. Keiner tanzte auf den Bänken. Dafür war ein Punkt in München zu wenig. Doch der Zähler reichte für gute Laune und viel Selbstvertrauen. "Zufrieden wären wir mit drei Punkten gewesen, aber der eine Zähler macht uns auf keinen Fall traurig", beschrieb Patrick Owomoyela mit einem Augenzwinkern die Gemütslage im Team. Auch Diego schloss sich dieser Einschätzung an, drückte es nur etwas anders aus. "Wir sind mit dem Ziel zu gewinnen hierher gefahren. Und der Sieg war heute drin. Deswegen bin ich nicht ganz glücklich. Aber auch so nehmen wir sehr viel positive Dinge aus dem Spiel mit."

Vor allem die Erkenntnis, den Punkt verdienterweise gewonnen zu haben, ließ die Grün-Weißen versöhnlich auf die 90 Minuten zurückblicken. Kapitän Frank Baumann fasste zusammen: "In der ersten Halbzeit waren wir sicherlich Spiel bestimmender, in der zweiten Halbzeit hatten die Bayern ein kleines Plus. Der Punktgewinn geht in Ordnung." Ähnlich sah es auch Geschäftsführer Klaus Allofs: "Es war ein gutes Spiel, das Ergebnis ist gerecht", so der ehemalige Nationalstürmer.

Gerade in der Anfangsphase hatten sich die Bremer ihre Ansprüche auf einen verdienten Punkt erarbeitet. "Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben von Anfang an Druck gemacht und ein richtig schönes Tor erzielt. Das war super heraus gespielt und schön anzusehen", hob Cheftrainer Thomas Schaaf hervor, der jedoch nach 20 Minuten die Gastgeber stärker aufkommen sah. "Dann haben die Bayern angefangen, sich zu wehren. Beide Teams haben versucht ihr Spiel durchzudrücken und es entstand bis zur Pause ein Spiel mit gemischten Spielanteilen."

Gemischt war auch die Gefühlslage der Werder-Fans in dieser Phase. Zunächst durften sie einen gehaltenen Elfmeter von Tim Wiese bejubeln. Eine Glanztat, die der Keeper sehr sachlich analysierte: "Bei einem gehaltenen Elfmeter ist immer Glück dabei. Aber ich habe schon darauf geachtet, lange stehen zu bleiben und die Fußhaltung von Toni zu beobachten", verrät Wiese sein Erfolgsrezept.

Dass die grün-weißen Anhänger nur wenige Minuten danach, aus ihren Hochgefühlen gerissen wurden lag am Ausgleichstreffer durch Ze Roberto und dem klaren Foul von Mark van Bommel an Daniel Jensen, das der Szene vorausging. Während der Däne am Boden liegen blieb, schaltete sich dessen Gegenspieler Ze Roberto ins Angriffsspiel ein und erzielte den Treffer. Diskussionsstoff war eigentlich vorprogrammiert, doch Werder blieb auch nach dem Schlusspfiff fair gegenüber dem Unparteiischen. "Die TV-Bilder zeigen das Foul deutlich, aber ganz ehrlich: Auf dem Feld habe ich gedacht, dass van Bommel den Ball gespielt hatte. Das ging sehr schnell und war schwer für den Referee", sagte Petri Pasanen. Cheftrainer Thomas Schaaf verkniff sich kritische Worte und beließ es bei dem Hinweis: "Jeder sieht die TV-Bilder, da kann sich jeder sein Urteil bilden." Und Geschäftsführer Klaus Allofs dazu: "Natürlich war es ein Foul, aber wir werden nicht jede Woche die Leistung des Schiedsrichters hinterfragen. Wir haben sicher in den kommenden Spieltagen auch mal wieder mehr Glück." Kapitän Frank Baumann fügte an: "Es war ein Kampfspiel, das nicht leicht zu leiten war. Im Grunde hatte der Unparteiische alles ganz gut im Griff."

Null Verständnis hatten die Werder-Profis allerdings für die Reaktionen einiger Bayern-Profis. Während Jensen noch auf dem Boden lag, kam ausgerechnet van Bommel nach dem Torerfolg zu ihm und schrie ihn an. Als dann auch Oliver Kahn diesem unsportlichen Beispiel folgte, bis zur Mittellinie rannte und sich einmischte, war das dem Referee eine gelbe Karte wert. "Das zeigt, was van Bommel für ein Typ ist. Ich will das gar nicht kommentieren. So etwas muss jeder vor sich selbst verantworten. Ich weiß nur, dass es ein ganz klares Foul war, van Bommel trifft mich voll am Knöchel", so Daniel Jensen gelassen. Für den Dänen war es aber nicht die entscheidende Szene des Spiels.

In der zweiten Hälfte der Partie sahen sich die Bremer dann höherem Druck der Bayern ausgesetzt. Für Cheftrainer Thomas Schaaf auch etwas selbst gemachtes Leid: "Wir haben zu früh die Bälle verloren und uns dadurch zu weit hinten reindrängen lassen." Doch die Bremer hielten leidenschaftlich dagegen.

Mitgekämpft haben im zweiten Durchgang auch zwei Debütanten. Patrick Owomoyela bestritt sein erstes Bundesligaspiel nach siebenmonatiger Verletzungspause, Mesut Özil gar sein erstes Match im Werder-Trikot. Der Neuzugang von Schalke 04 zeigte einige gute Aktionen, stellt aber im Anschluss hohe Anforderungen an sich selbst: „Das war heute okay, aber ich weiß, dass ich mehr kann.“ Außenverteidiger Patrick Owomoyela sieht ebenfalls noch mehr Potenzial bei der eigenen Leistung. „Es war wichtig, dass ich heute den ersten Schritt gemacht habe. Ein Mal kam ich gegen Kroos zu spät in den Zweikampf. Ich werde das jetzt verarbeiten und mich weiter verbessern“, lautet die motivierte Ansage des 27-Jährigen. Vielleicht erhält er schon nächste Woche gegen Nürnberg seine nächste Chance, sollten Petri Pasanens Hüftprobleme dessen Einsatz nicht zu lassen.

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 08:21
News 10.02.2008, 22:04 Uhr

Durch Punkt in München weiter mitten im Titelkampf


Endlich haben sich die Werderaner für ihren mutigen und leidenschaftlichen Fußball belohnt. Mit dem ersten Punktgewinn in der Rückrunde bleiben sie in der Meisterschaft mitten im Geschäft. Der Punktgewinn beim ärgsten Konkurrenten in München hat den Grün-Weißen eine große Portion Selbstvertrauen mit in die zweite Hälfte des Titelkampfes gegeben. "Man konnte doch heute sehen, zu was wir im Stande sind und dass wir gut mit den Bayern mithalten können. Durch dieses Ergebnis bleibt in der Meisterschaft weiterhin alles offen", frohlockte Tim Borowski nach der Partie.

Mittendrin im Titelkampf sieht auch Geschäftsführer Klaus Allofs die Mannschaft. "Es ist doch klar gewesen, dass nicht alles vorbei ist, nur weil man mal ein Heimspiel gegen Bochum verliert. Man konnte sehen, dass wir das Zeug haben, vorne mitzumischen." Auf die kommenden Wochen bezogen fügte er an. "Unsere personellen Möglichkeiten werden sich weiter verbessern. So kommt zum Beispiel in dieser Woche auch Boubacar Sanogo wieder vom Afrika-Cup zurück. Andere Spieler werden sich weiter steigern. Unser gesamtes Mittelfeld, egal ob Hunt, Diego, Borowski, Jensen kann noch nicht bei 100 Prozent sein. Sie werden immer besser ihren Rhythmus finden."

Als förderlich betrachtet es der ehemalige Werder-Stürmer auch, dass die Grün-Weißen durch die gute Leistung in München weiter in Ruhe arbeiten können. "Wir wären nicht in Panik verfallen, aber es ist doch auch klar, dass nach drei Niederlagen ganz andere Diskussionen geführt worden wären. Das haben wir vermieden und Selbstvertrauen getankt."

Neben dem Selbstvertrauen zeichnet die Grün-Weißen aber auch ein gut ausgeprägter Realitätssinn aus. Sie haben beim Kampf um die Schale nicht nur den FC Bayern im Blick. "Spätestens seit heute ist klar, es wird keinen Durchmarsch geben, es wir auch kein Zweikampf, die anderen Teams sind im Titelrennen voll mit dabei", analysierte Kapitän Frank Baumann die Situation mit Blick auf die Ergebnisse des Hamburger SV, von Bayer Leverkusen und Schalke 04. Auch Petri Pasanen äußerte sich in dieser Hinsicht. "Es ist doch immer so: Am ersten Spieltag nehmen 18 Teams den Kampf um die Meisterschaft auf und jetzt sind davon immerhin noch fünf, sechs Mannschaften übrig geblieben. Es ist alles möglich."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 18:56
News 11.02.2008, 16:10 Uhr

Gesund und motiviert - Sanogo zurück in Bremen


Vier lange Wochen fehlte er den Bremern, nun ist er zurück: Am Montagmorgen landete Boubacar Sanogo in der Hansestadt, nachdem er den Jahresbeginn mit der ivorischen Nationalmannschaft beim Afrika Cup of Nations verbracht hatte. Dort zog seine Mannschaft von Sieg zu Sieg, ehe sie im Halbfinale am späteren Titelgewinner Ägypten mit 1:4 scheiterte. Im Spiel um Platz drei gegen Ghana (Endergebnis 2:4)erzielte Sanogo dann beide Treffer für sein Team – ein versöhnlicher Abschluss des dreiwöchigen Turniers.

Trotzdem erfüllte der Aufenthalt in Ghana nicht die Erwartungen des Werder-Stürmers: „Ich bin traurig, weil ich mit meinem Team schon im Halbfinale ausgeschieden bin“, erzählt der 24-Jährige. „Gleichzeitig konnte ich meiner Mannschaft in Bremen nicht helfen. Ich habe alle Spiele von Werder verfolgt und als ich gesehen habe, was in den ersten beiden passiert ist, war das nicht schön“, fühlte der Angreifer zwei Herzen in seiner Brust. „Zum einen spiele ich sehr gerne für mein Heimatland, zum anderen haben wir mit Werder die große Chance, bei wichtigen Spielen zu punkten“, ahnte Sanogo den Spagat allerdings schon vor der Abreise nach Afrika im Januar. „Jetzt bin ich glücklich, wieder hier zu sein“, so Sanogo.

Umso wichtiger war für ihn deshalb, dass er die Zeit mit der Nationalmannschaft professionell gestalten und sich für die bevorstehenden Aufgaben mit Werder rüsten konnte: „Ich hatte einen persönlichen Fitnesscoach bei mir. So oft habe ich ja nicht gespielt, da habe ich die Zeit genutzt und mit ihm ein Programm absolviert, um mein Level hoch zu halten“, fühlt sich Sanogo in einem guten körperlichen Zustand. Eine Information, die für Cheftrainer Thomas Schaaf nicht neu, aber durchaus wichtig ist. „Wir haben ihm mitgegeben, dass er sich fit hält“, so der Bremer Coach, „trotzdem lautet ja die Frage, wie ein Spieler so ein Turnier verkraftet.“ Am Dienstag erwartet Schaaf ihn zurück zum Mannschaftstraining. Dort will sich Sanogo beweisen, um sein nächstes Ziel zu erreichen: „Ich bin für das Spiel gegen Braga motiviert. Wenn der Trainer sagt, es geht, stehe ich bereit.“

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 18:57
News 11.02.2008, 17:29 Uhr

Klasnic mit gutem Gefühl für Mittwoch - Pasanen wartet ab


Bei strahlendem Sonnenschein übten am Montagmorgen die Werder-Profis mit Cheftrainer Thomas Schaaf im Mannschaftstraining. Nach mehrtägiger Verletzungspause kehrte auch Ivan Klasnic wieder zurück auf den Rasen. Der Kroate beließ es aber vorerst bei einer Aufbaueinheit mit Physiotherapeut Stefan Wolters.

Nach dem Training äußerte sich der Angreifer trotzdem zuversichtlich über seine Einsatzchancen im Mittwochsspiel gegen den portugiesischen SC Braga: „Vom Gefühl her sieht es gut aus. Wir müssen jetzt aber gucken, ob mein Fuß wieder anschwillt“, so Klasnic, der sich am vergangenen Mittwoch einen Kapselriss im linken Fuß zugezogen hatte. Das Wochenende hielt für den Werder-Stürmer dann das nächste Hindernis bereit: Klasnic klagte über Magen-Darm-Probleme. „Wir hatten den Verdacht, dass mich das Noro-Virus erwischt hat“, berichtete er von seinem Arztbesuch, hoffte aber gleichzeitig, „dass es eine einfache Magenverstimmung gewesen sein könnte“. Vorsichtshalber wurden die Proben zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus geschickt. „Morgen weiß ich dann genaueres“, so Klasnic.

Auch im Falle Petri Pasanens gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Der finnische Nationalspieler musste im Spiel gegen Bayern München am Sonntag wegen erneuter Hüftprobleme ausgewechselt werden. „Petri geht nüchtern damit um. Er nimmt sich die Ruhe, die er braucht; kann das für sich gut einschätzen“, so Schaaf, „wir müssen bis morgen abwarten.“
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 18:58
Presseschau Kreiszeitung 11.02.2008

Werder lässt kein Bayern-Solo zu


Bremer feiern das 1:1 im Gipfeltreffen wie einen Sieg: "Wir haben das Zeug, Meister zu werden"

von Björn Knips

MÜNCHEN 6.500 mitgereiste Bremer Fans feierten ihr Team nach dem Spiel wie einen Sieger. Dabei hatte Werder gestern Abend "nur" ein 1:1 (1:1) bei den Bayern geholt. Doch nach dem Fehlstart ins neue Jahr war ein weiterer Flop und das vorzeitige Ende der Titelträume befürchtet worden. Es kam anders: Werder wehrte sich, wurde mit einem Punkt belohnt - und bleibt mit drei Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Bayern im Rennen um die Salatschüssel.

"Das ist ein Fortschritt. Wir haben das Zeug, Meister zu werden", strahlte Werder-Sportchef Klaus Allofs erleichtert. Und Bayern-Manager Uli Hoeneß stellte fest: "Die Bremer bleiben in der Meisterschaft unser schärfster Konkurrent."

Hoeneß weiß, dass die Gäste noch einiges im Köcher haben und in den nächsten Wochen richtig gefährlich werden können. Gestern mussten die Bremer wieder einmal improvisieren, weil zahlreiche Leistungsträger fehlten. Dabei überraschte Thomas Schaaf. Der Coach beorderte Martin Harnik in den Sturm, schob Aaron Hunt ins Mittelfeld und ließ Frank Baumann für den gesperrten Naldo verteidigen.

Diese Umstellungen verarbeiteten die Hanseaten zunächst problemlos. Es ging gleich forsch nach vorn - und das erfolgreich: Markus Rosenberg bediente Diego, der nach nur sechs Minuten eiskalt zum 1:0 einschob. Ein Traumstart!

Bayern brauchte allerdings nicht lange, um sich vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena von diesem Schock zu erholen. Auch ohne den verletzten Superstar Franck Ribery bestimmten die Gastgeber nun die Partie. Nur der Ausgleich wollte nicht gelingen. Selbst nicht vom Elfmeterpunkt. Luca Toni scheiterte mit seinem schwachen Versuch an Tim Wiese (29.), nachdem ihn der Keeper zuvor im Fünfmeterraum gefoult hatte. "Es ist immer ein bisschen Glück, einen Elfmeter zu halten. Aber ich habe auch darauf geachtet, lange stehen zu bleiben und Tonis Fußhaltung zu erkennen", grinste Wiese später.

Im Spiel hatte sich der Schlussmann nur kurz über seine Parade freuen können. Denn lediglich drei Minuten später hatte ihn Ze Roberto - fein bedient von Hamit Altintop - getunnelt und so das 1:1 erzielt. Ein Treffer, der für jede Menge Gesprächsstoff sorgte. Denn Mark van Bommel hatte Daniel Jensen im Mittelfeld zuvor den Ball mit einer harten Attacke stiebitzt. "Das war ein Foul. Er trifft erst meine Wade und dann den Ball", schimpfte Jensen. Auch Sportchef Allofs war mit der Entscheidung von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer gar nicht einverstanden und fühlte sich an das Bochumer Abseitstor in der Vorwoche erinnert: "In diesen Szenen haben wir im Moment mit Schiedsrichtern kein Glück. Ich hoffe, das dreht sich bald wieder."

Lieber Herr Allofs, das ist längst geschehen! Denn Toni stand in der 76. Minute beim vermeintlichen Führungstreffer nicht im Abseits. Zum Glück für Werder hatte es Assistent Detlef Scheppe anders gesehen und die Fahne gehoben. "Nach den Vorfällen im Spiel der Bremer gegen Bochum haben die Schiedsrichter heute im Zweifel immer gegen uns gepfiffen", ereiferte sich Hoeneß und stellte sogar grundsätzlich fest: "Es geht sowieso immer gegen Bayern."

Nun ja, festzuhalten war jedenfalls: Einen Rückstand hätten die Bremer gestern nicht mehr aufgeholt. Denn in Halbzeit zwei waren die Bayern klar überlegen, während bei den Gästen mehr und mehr die Kräfte schwanden. "Da haben wir zu einfach und schnell den Ball verloren", kritisierte Schaaf.

Die Münchner nutzten diese Schwäche allerdings nicht aus, hatten keine pfiffigen Ideen und wohl auch nicht den totalen Siegeswillen. Es schien fast so, als würde auch ihnen ein Punkt in diesem Spitzenspiel reichen. Jedenfalls ließen sie sich nach der Partie genauso von ihren Fans feiern wie einige Meter entfernt die Bremer . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 18:58
Presseschau Weser-Kurier 11.02.2008

Mit besonderen Vorkommnissen


Werders 1:1 in München kommt als aufregendes, intensives, eigenartiges - aber auch als gerechtes 1:1 daher

Von unserem Redakteur
Olaf Dorow

MÜNCHEN. Es hat schon leichtere Missionen gegeben. Im eigenen und quasi auch im nationalen Interesse hat Werder gestern in München ein 1:1 herausgeholt und stellvertretend für die Fußballnation konnte Geschäftsführer Manfred Müller frohlocken: "Wir haben die Liga spannend gehalten." Bayern liegt weiterhin drei statt sechs Punkte vorn.Auch vor einem Jahr hatte es 1:1 geheißen. Erinnerungen an damals kamen aber trotzdem kaum auf. Aus Sicht der Bayern war das 1:1 von 2007 ein Witz. Diesmal sprang genau das Resultat heraus, das zu diesem Spiel gehörte. Auf wundersame Weise glich sich alles irgendwie aus. Zwar spuckte die Statistik das klare Plus von 20:8 Torschüssen für die Bayern aus, und ein verschossener Elfmeter gesellte sich auch noch hinzu. Auf der anderen Seite leitete ein ungesühntes Foul den Münchner Ausgleich ein.

Der Ausgleich fiel in der 32. Minute und schaffte es, hinterher die am häufigsten diskutierte Szene zu sein. Denn bevor Ze Roberto durch die Beine von Tim Wiese hindurch ins Bremer Tor getroffen hatte, foulte Marc van Bommel Daniel Jensen. Van Bommel habe bei seiner, verniedlichend gesagt, forschen Balleroberung, erst Jensens Wade und dann den Ball erwischt, gab der Werderaner zu Protokoll. "Das war ein klares Foul", sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs. Trainer Thomas Schaaf verwies im Fernsehstudio von "Premiere" auf die Zeitlupe. "Wir sehen es alle und damit gut", sagte Schaaf nur. Es war aber noch nicht gut. Schaaf ergänzte noch: "Es ist auffällig, dass wir wieder in so einer Situation sind." Damit war jenes Rekord-Abseits gemeint, aus dem vor Wochenfrist der VfL Bochum ins Werder-Herz getroffen hatte.

Selbst Bayern-Manager Uli Hoeneß, der vor dem Spiel die Gerüchte um seinen Nachfolger befeuert hatte ("Klaus Allofs ist immer ein Thema"), gestand hinterher ein Bommel-Foul ein. Andererseits hätte aber Schiedsrichter Kinhöfer ansonsten, wegen der Vorkommnisse beim Bochumer Abseits, pro Werder gepfiffen.

Hatte die Bommel-Jensen-Szene das Zeug, als Schlüsselszene durchzugehen? Das mochte hinterher kein Spieler so bestätigen, nicht mal Daniel Jensen. "Entscheidend?", fragte er, "Naja entscheidend war ja auch, dass Tim Wiese einen Elfmeter gehalten hat." Das war drei Minuten vor dem Ausgleich. Luca Toni, der Werder im Vergleich zu Miroslav Klose gestern wesentlich auffälliger bedrängte, hatte ihn gegen den schwachen Dusko Tosic und den starken Tim Wiese herausgeholt. Doch dann schoss Toni nicht sonderlich präzise und Wiese sprang zur rechten Zeit zum rechten Ort.

Werder war deutlich besser als Bayern in diese sehr intensiv geführte Partie hineingekommen. Nach sechs Minuten hatte die Mannschaft genau das geschafft, was sie sich vorgenommen hatte: ein Ausrufezeichen zu setzen. Es geschah in Gestalt von Markus Rosenberg und Diego - und ein wenig auch noch von Miroslav Klose. Klose verlor den Ball. Rosenberg ließ auf dem linken Flügel Lucio nur zweiter Sieger sein im Zweikampf. Er passte präzise nach innen. Diego kam angerauscht und ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Sein 1:0 hätte in der 20. Minute Frank Baumann sogar noch ausbauen können, als auch er von Rosenberg bedient worden war. Aber Baumann erwischte den Ball nicht richtig.

Von nun an nahm der Bayern-Druck beständig zu. Er trat dabei eher in Form von engagierter Zweikampfführung und beherzten Einzelaktionen auf statt als überlegene Spielkunst. Ohne Ribéry scheint das ein Problem für Bayern zu sein. Es ergaben sich, wenn auch nicht im Minutentakt, Chancen. Die wohl größte vergab Luca Toni, dessen Schussposition in der 57. Minute eine Art zweiter Elfmeter darstellte. Erneut fand er in Tim Wiese seinen Meister. "In der zweiten Halbzeit haben wir zu schnell und zu leicht den Ball hergegeben", bemängelte Schaaf, der insgesamt aber sein Team für ein gutes Spiel loben durfte.

Um ein Haar wäre es doch noch schief gegangen. Kurz vor Schluss drosch Toni nur knapp übers Tor. Zuvor hatte er in Anlehnung an die Sportart Eishockey Gegenspieler Baumann weggeräumt. Der Schiedsrichter pfiff ihn nicht zurück und sorgte für rätselnde Blicke auf den Tribünen. Hätte Toni getroffen, hätte man wohl von schreiender Ungerechtigkeit berichten müssen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/02/2008 18:59
Presseschau Kreiszeitung 11.02.2008

Die Diego-Garantie


Werder-Sportdirektor Klaus Allofs verspricht: "Er bleibt"

MÜNCHEN (kni) An diesen Worten wird sich Klaus Allofs im Sommer messen lassen müssen. "Diego wird garantiert nächste Saison bei uns spielen", sagte der Werder-Sportchef gestern Mittag in München während der DSF-Sendung "Doppelpass". Allofs schloss kategorisch aus, dass der Bundesligist selbst bei extrem hohen Angeboten von europäischen Spitzenclubs für den brasilianischen Spielmacher schwach werden könnte.

"Außergewöhnliche Summen spielen für uns keine Rolle. Es wird da kein Abwägen geben", behauptete der 51-Jährige. Mit Diego sei das längst besprochen - und zwar bereits bei dessen vorzeitiger Vertragsverlängerung im Herbst. Der neue Kontrakt läuft bis 2011. "Und den hätten wir nicht abgeschlossen, wenn wir Diego im Sommer hätten abgeben wollen", erklärte Allofs.

Diego selbst hatte am Freitag das Interesse von Juventus Turin bestätigt - und schien auch nicht abgeneigt, im Sommer in die Serie A zu wechseln. Doch der 22-Jährige legte sein Schicksal auch in die Hände von Werder und übte keinen Druck auf die Verantwortlichen aus. Sollte der Brasilianer diese Einstellung behalten, wird er wohl tatsächlich noch mindestens eine Saison in Bremen bleiben. Aber wehe, Diego forciert plötzlich einen vorzeitigen Abgang. Dann wird es spannend, ob Allofs bei seinem "Nein" für einen Wechsel bleiben wird.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 18:57
News 12.02.2008, 10:17 Uhr

Schiedsrichter Kasnaferis leitet Partie gegen SC Braga


Schiedsrichter Georgios Kasnaferis wird Werders ersten UEFA-Cup-Auftritt in dieser Saison leiten. In der Runde der letzten 32 Teams trifft Werder am Mittwoch, 13.02.2008, um 20.30 Uhr auf den portugiesischen Erstligisten SC Braga. Für den griechischen Unparteiischen ist es bereits der 13. Einsatz in einem UEFA-Cup-Spiel, allerdings der erste mit Bremer Beteiligung.

Zuvor traf der 41-Jährige aber schon auf verschiedene deutsche Teams wie zum Beispiel den VfL Bochum, Alemannia Aachen oder Bayer 04 Leverksuen. Zuletzt leitete er die Partie des Hamburger SV am 25.10.2007 gegen den SK Brann Bergen aus Norwegen, die der Bundesligist mit 1:0 gewann.

Unterstützt wird Kasnaferis von seinen griechischen Landsmännern Christos Gennaios und Christos Akrivos. Der vierte Offizielle Michael Koukoulakis stammt ebenfalls aus Griechenland.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 18:58
News 12.02.2008, 18:25 Uhr

Punkt gegen Bayern stimmt Braga optimistisch


Die Partie gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München im vergangenen Herbst bekommt für den SC Braga vor dem Duell mit Werder Bremen eine ganz besondere Bedeutung. Die Erinnerung an das 1:1 in der UEF-Cup-Gruppenphase gegen den großen Favoriten ist die Quelle für das Selbstvertrauen und den Optimismus, mit dem sie am Mittwochabend gegen die Grün-Weißen antreten. "Die Bayern sind das beste deutsche Team und gehören zu den Top 5 in Europa und wir haben gegen sie gezeigt, wie gut wir sein können", sagte Bragas österreichischer Stürmer Roland Linz, der klare Vorstellungen davon hat, wie ein gutes Resultat gegen die Bremer aussehen könnte. "Mit einem Unentschieden können wir zufrieden sein, wenn wir dabei ein Tor schießen. Allerdings denke ich auch, dass wir an einem guten Tag hier gewinnen können."

Im Falle eines positiven Resultates an der Weser, glaubt der Österreicher fest an den Einzug ins Achtelfinale. "Wir sind ein heimstarkes Team und hätten dann gute Chancen weiterzukommen. Deswegen stehen wir hier schon unter Druck, ein gutes Ergebnis zu erzielen, weil wir diesen Erfolg einfahren möchten. Auch wenn Bremen natürlich der große Favorit ist."

An dieser Stelle kam der Respekt der Portugiesen für die Bremer durch, die genau wissen, dass die Werderaner auf Augenhöhe mit den Bayern spielen können. Linz wollte sich jedenfalls nicht festlegen, gegen welches der beiden deutschen Teams er lieber spielen würde. "Die Bayern sind von den Einzelspielern her, ein Klasse für sich. Die Bremer sind dagegen ein richtig starkes Kollektiv mit Diego als außergewöhnlichen Mittelfeldspieler. Wie schwer so eine Entscheidung fallen würde, sieht man ja auch an der deutschen Meisterschaft, in der beide um den Titel spielen."

Die Taktik scheint klar, mit der Braga am Mittwochabend zum Ziel kommen will. Trainer Manuel Machado sagte dazu: "Ich werde 24 Stunden vor dem Spiel keine Details nennen, aber wir werden auf die Bremer Offensivkraft die nötige Antwort haben. Defensiv ausgerichtet werden wir unsere Konterstärke einbringen. Außerdem werden wir ganz genau auf Diego achten, der ein sehr dominanter Spieler der Bremer ist."

Machado, der mit seiner Mannschaft in der Meisterschaft seit Wochen auf einen Sieg wartet, hofft auf ein Aufbruch-Signal durch ein gutes Ergebnis in Bremen. "Wir sind sehr ehrgeizig und wollen hier unbedingt ein Tor schießen. Im UEFA-Cup haben wir bisher nur ein Spiel verloren und das soll so bleiben." In der Tat können die Portugiesen Kraft aus dem bisherigen Wettbewerbsverlauf ziehen. Denn ihre Niederlage bezogen sie in der ersten Runde mit 1:2 gegen Hamarby, machten sie aber mit einem deutlichen 4:0 im Rückspiel wieder wett. In der starken Gruppe mit dem FC Bayern, Bolton Wanderers, Roter Stern Belgrad und Aris Saloniki verloren sie kein einziges Match und wurden hinter den Bayern Zweiter.

von Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 18:58
Presseschau Kreiszeitung 12.02.2008

Eine erste Duftmarke


MÜNCHEN (kni) Am liebsten hätte sich Mesut Özil nach der Partie in München klammheimlich in den Werder-Bus verdrückt. Dabei musste er sich für sein Debüt im Werder-Trikot alles andere als schämen. Doch der 19-Jährige ist als Neuling bei Bremen übervorsichtig. Nur kein falsches Wort gegenüber den Medien. Schließlich hat er sich zuletzt auf Schalke böse den Mund verbrannt, galt dort als geldgierig und flüchtete in den Norden - für die stolze Ablösesumme von über vier Millionen Euro. Auch das ist durchaus eine Last für einen jungen Spieler.

Doch auf dem Platz ließ sich Özil das nicht anmerken. Nach einer Stunde kam er für Martin Harnik und deutete im Mittelfeld mit einigen guten Aktionen seine Klasse an. "Das war ganz o.k.", nuschelte er dann doch noch in die Diktiergeräte der Journalisten. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm freilich nicht. "Ich weiß, dass ich noch viel besser spielen kann", stellte er klar: "Aber ich muss noch viel lernen. Denn die Strategie bei Werder ist anders als bei Schalke. Ich habe zum ersten Mal links in einer Raute gespielt."

Daran wird er sich gewöhnen müssen, denn das ist sein Platz und seine große Chance. Stammkraft Tim Borowski steht nach schwachen Leistungen auf der Kippe und ist am Samstag nach seiner fünften Gelben Karte gegen Nürnberg gesperrt.

Trainer Thomas Schaaf lobte zwar den Auftritt des Neulings, warnte aber auch vor zu großen Erwartungen: "Wir müssen ihm die Zeit geben, sich einzufinden. Die Feinheiten unseres Spiels kann er noch nicht kennen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 18:59
Presseschau Kreiszeitung 12.02.2008

Die Fischer-Kolumne: "Fünf Titelanwärter - wer hätte das gedacht?"


Logisch, dass es nach einem ziemlich aufregenden Spitzenspiel erhöhten Diskussionsbedarf zwischen den Bayern und uns gab. Dabei ging es natürlich einmal mehr um die Schiedsrichterleistung und um die Frage, ob dieses 1:1 verdient für uns war. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer gehört für mich zu den besten deutschen Unparteiischen. Er hatte sich entschieden, das Spiel möglichst laufen zu lassen. Das funktionierte zu Beginn auch ganz gut, weil beide Mannschaften noch relativ fair miteinander umgingen. Doch diese Grundeinstellung des Unparteiischen bringt bei Spielern wie Mark van Bommel (Bild) Probleme. Zum einen haben sie eine unheimlich aggressive Spielart, dann wiederum gibt’s sofort lautstarken Protest, falls der Schiri es wagt, ein Foulspiel gegen sie zu pfeifen.

Nachdem Werder durch eine herrliche Kombination mit 1:0 in Führung gegangen war, wurde die Gangart aggressiver. Es war ein klar Gelb-würdiges Foul von van Bommel an Jensen, das der Schiri nicht ahndete und somit das 1:1 für die Bayern ermöglichte. Erneut eine klare Fehlentscheidung gegen Werder!

Die Bayern-Fans werden antworten, dass das Tor von Luca Toni zum 2:1 kein Abseits war. Dagegen stehen wiederum zwei fragwürdige Abseitsentscheidungen gegen uns. So hat jeder seine Argumente.

Ich bin aber überzeugt, dass das 1:1 durchaus verdient ist, obwohl die Bayern die zweite Halbzeit bestimmten und die klareren Torchancen hatten. Aber auch Tim Borowski hätte Fußball-Geschichte schreiben können, wenn er seine Chance kurz vor Schluss genutzt hätte.

Durch die Ergebnisse des Wochenendes ist die Meisterschaft offen geblieben, durch den Sieg der Schalker in Dortmund sogar noch spannender geworden. Fünf Mannschaften haben damit die Möglichkeit, an die Spitze zu gelangen. Wer hätte das bei den Millionen-Einkäufen der Bayern gedacht?

Klar ist auch, dass wir uns nicht mehr viele Punktverluste erlauben können. Aber gut ist, dass wir täglich Rückkehrer in unseren Kader erwarten (Sanogo, Almeida, Boenisch, Frings, Wome, Fritz). Jungs, die wir alle dringend brauchen, zumal morgen die - schöne und gewünschte - Doppelbelastung mit dem UEFA-Cup gegen Braga beginnt.
Weitere Presseartikel
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 18:59
Presseschau Kreiszeitung 12.02.2008

Tim Wiese für Deutschland?


Allofs macht sich für Werder-Keeper stark / "Ich bin jetzt auch Libero"

MÜNCHEN (kni) Der Zeitpunkt war von Klaus Allofs bestens gewählt: Just in dem Moment, in dem Deutschland nach dem schwachen Auftritt von Jens Lehmann gegen Österreich über einen geeigneten Torwart für die EM diskutiert, brachte der Werder-Sportchef seinen Keeper ins Gespräch. "Auf Dauer ist Tim ein Kandidat. Er ist nicht schlechter als die, die sonst immer genannt werden", sagte Allofs nach der Partie in München. Dort hatte Wiese nicht nur einen Elfmeter von Luca Toni pariert, sondern insgesamt eine starke Leistung geboten.

Und es blieb nicht bei nur einem Fürsprecher. Auch Bayern-Keeper Oliver Kahn machte sich überraschend für Wiese stark: "Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt, dass Tim ein Mann ist, der absolut ins Blickfeld der Nationalmannschaft gehört."

Wiese fühlte sich zwar durchaus geschmeichelt, mehr aber auch nicht. "Das Thema ist für mich schon lange gegessen. Ich habe meine Leistung gebracht und wurde nicht eingeladen. Das sagt alles", raunzte der 26-Jährige. Viel lieber erklärte er eine wichtige Veränderung in seinem Spiel: "In der Hinrunde haben wir durch Pässe durch die Schnittstellen der Abwehr zu viele Gegentore bekommen. Deshalb bin ich jetzt auch Libero."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 19:00
Presseschau Kreiszeitung 12.02.2008

Sanogo engagierte Fitness-Coach


BREMEN (kni) Boubacar Sanogo muss geahnt haben, dass er beim Afrika-Cup meist nur Zuschauer sein würde. Jedenfalls hatte er für die Wochen bei der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste einen persönlichen Fitness-Coach engagiert. "So oft habe ich ja nicht gespielt. Da habe ich die Zeit genutzt und mit ihm ein Programm absolviert, um mein Level hoch zu halten", berichtete Sanogo gestern nach seiner Rückkehr in Bremen.

Thomas Schaaf wird’s gerne hören. Vor Sanogos Abreise zum Kontinental-Turnier in Ghana hatte der Coach dem Stürmer gesagt: "Halt dich fit." Denn Werder braucht seinen Torjäger sofort in optimaler Verfassung. Und die verspricht Sanogo sogar schon für die morgige Partie gegen Braga. "Ich bin sehr motiviert. Wenn der Trainer sagt, es geht, stehe ich bereit", verkündete der 25-Jährige.

Den Beweis für eine gute Form hatte er bereits am Samstagabend geliefert. Bei der 2:4-Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Ghana waren ihm zwei Treffer gelungen. Trotzdem behält Sanogo den Afrika-Cup in wenig guter Erinnerung: "Ich bin traurig, weil ich mit meinem Team schon im Halbfinale ausgeschieden bin." Aber das sei nun Vergangenheit, "jetzt bin ich glücklich, wieder hier zu sein". Und die Bremer sind es auch . . .
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 19:01
Presseschau Kreiszeitung 12.02.2008

Durchstarten statt durchschleppen


Werder-Verteidiger Per Mertesacker warnt nach dem 1:1 in München vor den Verfolgern

Von Björn Knips

BREMEN Dieser Punkt bei den Bayern war Balsam auf die Bremer Wunden. Doch leichte Schmerzen sind auch nach dem 1:1 im Bundesliga-Spitzenspiel geblieben. Der Patient Werder ist noch längst nicht geheilt. "Für die Zukunft reicht es nicht, sich nur durchzuschleppen", mahnte Per Mertesacker einen Tag nach dem ersten Punktgewinn in der Rückrunde. Siege, also drei Zähler pro Spiel, müssten jetzt dringend her. Zum einen, um an den drei Punkte entfernten Bayern dranzubleiben, und zum anderen, um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten.

"Die Mannschaften hinter uns haben extrem aufgeholt", hob Mertesacker hervor. Gemeint waren vor allem der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen, die nur noch drei bzw. vier Zähler zurückliegen. Auch der Hamburger SV ist nach zwei Remis zum Auftakt als Tabellenfünfter lediglich vier Punkte hinter den Bremern.

Angst herrscht rund um das Weserstadion deshalb aber nicht. Eher erhöhte Aufmerksamkeit. "Diesen Punkt in München müssen wir als Baustein verstehen", sagte Mertesacker: "Und darauf müssen wir aufbauen." Mit dem Ziel, wieder eine perfekt funktionierende Mannschaft zu werden. Dann ist in dieser Saison vieles möglich. Doch davon ist Werder noch weit entfernt. Denn bei aller Freude über das Unentschieden im Gipfeltreffen in München darf nicht vergessen werden: Top war die Bremer Leistung in der Allianz-Arena nicht. Nur in der ersten Halbzeit bewegten sich Diego und Co. auf einem guten Niveau. Nach dem Wechsel ging nach vorne gar nichts mehr. Immerhin verteidigte Werder ordentlich, ließ die Bayern nur gelegentlich am Siegtreffer schnuppern. "Wir haben uns mit unseren eingeschränkten Möglichkeiten sehr gut verkauft", spielte Sportchef Klaus Allofs auf die zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern an. Außerdem sei ein Diego eben noch nicht bei 100 Prozent, "ihm fehlt noch etwas". In der sechsten Minute hatte der kleine Brasilianer dieses gewisse Etwas noch gehabt und das 1:0 erzielt. Ein Angriff über Markus Rosenberg, der Erinnerungen an beste Werder-Zeiten weckte.

Der Ausgleich war hingegen ein Beleg für das Hauptproblem in diesem Jahr: zu einfache Ballverluste im Mittelfeld. Daniel Jensen hätte sich gar nicht erst auf den Zweikampf mit Mark van Bommel einlassen dürfen. Natürlich war’s ein Foul des Münchners, das zum 1:1 von Ze Roberto (32.) führte, aber eben auch ein vermeidbares.

Daran gilt es ebenso zu arbeiten wie am Angriffsspiel. Der Sturm ist in diesem Jahr immer noch ohne Pflichtspieltor. Zum Glück steht ab sofort wieder Boubacar Sanogo zur Verfügung (siehe Extra-Story). Dessen Tore werden dringend gebraucht, um am besten schon morgen im UEFA-Cup-Hinspiel gegen Braga durchzustarten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/02/2008 19:01
Presseschau Weser-Kurier 12.02.2008

Im Schatten der großen Drei


Sporting Braga entwickelt sich, kommt aber am FC Porto und den Lissaboner Klubs nicht vorbei

Von Sebastian Stiekel

BRAGA. Wer in Portugals Fußballbibel etwas über Sporting Braga sucht, muss lange blättern. "A Bola", die größte von drei täglich erscheinenden Sportzeitungen im Land, widmet sich erst mit viel Hingabe und noch mehr Platz dem FC Porto, Benfica und Sporting Lissabon, ehe ungefähr ab Seite 18 links unten auch mal über andere Vereine berichtet wird. In der "bwin-Liga" sind die Hierarchien so fest zementiert wie in einem früheren Ostblock-Staat: Drei große Klubs stehen über allem, und der Rest muss sehen, was für ihn übrig bleibt. Das gilt neben der Aufmerksamkeit von "A Bola" noch für eine Reihe anderer Dinge: Die großen Drei haben die meisten Fans, das meiste Geld, sind im Fernsehen zu den besten Sendezeiten und in der Tabelle meist auf den ersten drei Plätzen zu sehen.

Sporting Braga kennt es nicht anders, als in diesem Schatten zu stehen. Seit 2004 hat sich der Verein aus dem Nordosten Portugals aber zur legitimen Nummer vier des Landes entwickelt. Er spielt seitdem kontinuierlich im UEFA-Cup mit. Vor einem Jahr stieß man dort bis ins Achtelfinale vor und scheiterte knapp an den Tottenham Hotspurs (2:3, 2:3).

Den drei Großklubs immer näher zu kommen, ist eine Leistung und Gefahr zugleich. 2001 wurde Boavista Porto überraschend Meister, das Imperium schlug daraufhin zurück. Die Schlüsselspieler Petit (Benfica), Ricardo (Sporting), Boswinga und Pedro Emanuel (beide FC Porto) wurden der Reihe nach weggekauft, 2003 war Boavista nur noch Zehnter.

In Braga hat man einen Weg gefunden, auch unter diesen harten Bedingungen zu prosperieren. Seit 2004 spülen die UEFA-Cup-Einnahmen und der betuchte Präsident Antonio Salvador Rodrigues immer mehr Geld aufs Konto. Das sind zwar keine exorbitanten, aber doch beständige Einnahmen. Sie reichen aus, um Leistungsträger auch mal in der Mannschaft zu halten und dazu sogar noch einige Verstärkungen wie den Torjäger Roland Linz aus Österreich oder den Ex-Nationalspieler Joao Pinto (36) zu holen.

Der ehemalige Benfica-Star ist ein gutes Beispiel für die Personalpolitik in Braga: Der Klub kauft gern Spieler von den Ersatzbänken der großen Drei. Die sind ehrgeizig, gut ausgebildet und günstig - zwölf Profis des aktuellen Kaders spielten früher in Porto oder Lissabon. Verteidiger Miguelito kam erst im Januar von Benfica. Spielmacher Jorginho wurde 2007 Meister mit dem FC Porto. Die Wege, über die die meisten Transfers in Portugal führen, werden so weiter beschritten, nur die Richtung hat man in Braga verändert.

Das Team, das dabei entstand, liegt nach schwachem Saisonstart nur noch einen Punkt hinter den UEFA-Cup-Plätzen. Im laufenden Wettbewerb trotzte man sogar Bayern München ein 1:1 ab. "Gegen Bremen sind wir nur Außenseiter", sagt Präsident Rodrigues. Trainer Machado glaubt, im Falle des Weiterkommens sogar "Geschichte zu schreiben". Das mag übertrieben klingen, aber eines dürfte Sporting Braga mit einem Sieg in Bremen sicher sein: in der Donnerstags-Ausgabe der "A Bola" mal weiter vorne zu stehen als auf Seite 18 links unten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 11:13
News 12.02.2008, 19:36 Uhr

Schaaf mit 20 Spielern im Teamhotel: Fritz dabei


Selbst am Abend vor dem Spiel ließ Cheftrainer Thomas Schaaf noch immer offen, wen er für den UEFA-Cup-Auftakt gegen den SC Braga am Mittwoch, 13.02.2008, um 20.30 Uhr in den 18-köpfigen Kader beruft. Zu viele Fragezeichen stehen derzeit noch hinter einigen Werder-Akteuren. Wie hat Boubacar Sanogo, der erst am Montag aus Ghana zurückgekehrt ist, die Reisestrapazen verkraftet? Ist Hugo Almeida einsatzbereit? Der Portugiese wurde aus familiären Gründen freigestellt, war deshalb beim Abschlusstraining nicht vor Ort und trifft erst am Dienstagabend wieder im Mannschaftshotel ein. Und wer ersetzt Petri Pasanen? Den Finnen plagen seit dem Bundesligaspiel gegen Bayern München Probleme im Hüftbereich - er wird definitiv fehlen. Dafür entschloss sich Cheftrainer Thomas Schaaf Nationalspieler Clemens Fritz erstmals nach seiner Leistenoperation im Dezember wieder mit ins Mannschaftshotel zu nehmen.
Ob er im Kader steht, entscheidet sich erst am Mittwochvormittag, da der Bremer Coach insgesamt 20 Profis benannte, von denen er sich am Spieltag für 18 entscheiden muss. „Wir haben morgen früh noch mal die Möglichkeit zu trainieren und werden danach erst entscheiden, wer zum Kader gehört“, erklärte Schaaf. Dann könnte auch Ivan Klasnic dabei sein, der seine Sprunggelenks-, sowie Magenprobleme überstanden hat und am Dienstag beschwerdefrei mittrainierte.

Eines wusste der Bremer Coach aber sicher: Die Elf, die morgen aufläuft, wird den Gegner keinesfalls unterschätzen. Trotz der zuletzt mäßigen Resultate der Portugiesen mahnt Thomas Schaaf zur Vorsicht: „Wir erwarten vom Gegner immer das, was er leisten kann, wenn er am besten ist und werden nicht nach den letzten Ergebnissen urteilen. Es gibt keinen Grund, einen Gegner zu unterschätzen.“ Für Schaaf ist klar, dass der SC Braga eine hohe Qualität im Kader besitzt: „Das ist eine kompakte Mannschaft mit guten Einzelspielern wie Jorginho, Linz oder auch Contreiras, die mit ihrem offensiven Spiel den Abschluss suchen. Sie sind alle bereit, weite Wege zu gehen.“

Auch Frank Baumann sieht sich einer spannenden Aufgabe gegenüber. „Braga ist wie viele portugiesische Mannschaften sehr spielstark. Aber der Trainer hat uns darauf vorbereitet“, so der Werder-Kapitän, dem Patrick Owomoyela zustimmte und ein Rezept gegen Braga parat hielt: „Wir müssen versuchen, sie arbeiten zu lassen, damit sie die Lust am Spiel verlieren.“ Dafür zeigte sich Owomoyela hoch motiviert. „Der Punkt aus München lässt uns keine Luftsprünge machen. Jetzt wollen wir uns endlich ein richtiges Erfolgserlebnis holen“, so Owomoyela.

Cheftrainer Schaaf erbat sich deswegen von seinen Spielern für das Aufeinandertreffen mit dem derzeitigen Tabellenachten Portugals eines im Besonderen: „Volle Konzentration. Die letzten Runden im Europapokal haben gezeigt, dass man absolutes Topniveau anbieten muss, um erfolgreich abzuschneiden.“

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 11:13
Presseschau Kreiszeitung 13.02.2008

Linz lästert: "Bayern besser als Bremen"


Bragas österreichischer Stürmer glaubt zu wissen, wovon er spricht / Harnik: "Er provoziert gerne"

Von Carsten Sander

BREMEN I werd’ narrisch - der Bursche hat echt Mumm. Nur zwei Tage nach dem Bundesliga-Gipfel zwischen Bayern München und Werder Bremen (1:1) traute sich Roland Linz tatsächlich, Partei für die Bayern zu ergreifen. Und das auf Bremer Boden. "Bayern ist die beste Mannschaft in Deutschland und gehört auch in Europa zu den Top 5", sagte Linz, österreichischer Stürmer des UEFA-Cup-Gegners SC Braga, gestern auf der Pressekonferenz der Portugiesen.

Vor einer Woche im Länderspiel zwischen Österreich und Deutschland (0:3) haben alle Fußball-Fans gesehen, dass dieser Roland Linz gefährlich ist. "Giftig" sei er als Stürmer, sagt der Bremer Martin Harnik über seinen Nationalmannschaftkollegen: "Zudem ist er einer, der gerne mal provoziert." Offenbar aber nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits des Feldes. Denn Linz legte gestern noch verbal ein paar Scheite ins Feuer: "Werder hat ein starkes Kollektiv und in Diego einen herausragenden Akteur. Aber trotzdem ist Bayern von den Einzelspielern her über Bremen zu stellen."

Hauptsache, er hat sich damit nicht die Finger verbrannt. Denn Werder wird heute sicherlich zeigen wollen, dass der 26-Jährige im Unrecht ist. Das Duell mit dem SC Braga (einziger Titel: Pokalsieger 1966) kann dabei durchaus als vergleichender Wert hinzugezogen werden. Denn in der Gruppenphase trotzten die Portugiesen dem FC Bayern im eigenen Stadion ein 1:1 ab - Torschütze damals: Roland Linz.

Es war einer von fünf Treffern des Österreichers im laufenden Wettbewerb. Damit ist er Bragas Bester und aufgrund dieser Quote offenbar befugt, mutige Reden zu schwingen. So räumt Linz seinem Club, der in der nationalen Liga nach zuletzt fünf sieglosen Spielen auf Rang acht abgerutscht ist und im portugiesischen Pokal vom FC Porto eine 0:4-Packung bekommen hat, gegen Werder durchaus eine Chance auf das Weiterkommen ein: "Gegen Bayern haben wir doch gezeigt, dass wir gegen das beste deutsche Team mithalten konnten." Wieso also nicht auch gegen Werder, die - laut Tabelle - zweitbeste deutsche Mannschaft? "Bremen ist zwar der Favorit", meinte Linz, "aber wenn wir hier ein gutes Ergebnis erreichen, können wir es schaffen. Zuhause sind wir sehr stark."

Was in den Augen der Gäste ein gutes Ergebnis ist, präzisierte Trainer Manuel Machado: "Wir müssen mindestens ein Tor erzielen - und wir sind sehr, sehr ehrgeizig, das auch zu erreichen." Das Hauptaugenmerk richtet der Coach dennoch auf die Defensive - und auf Diego, den die Portugiesen aus dessen Zeit beim FC Porto noch bestens kennen. "Ihn auszuschalten, hat höchste Priorität. Er ist der bestimmende Mann in einer sehr starken Bremer Offensive, auf die wir mit einer defensiveren Ausrichtung die richtigen Antworten geben werden", meinte Machado, der vor Werder mehr Angst hat als Roland Linz.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 11:14
Presseschau Kreiszeitung 13.02.2008

Sturmlauf gegen die "Fummelbüchsen"


Werder hat im UEFA-Cup Großes vor - und Braga soll kein Stolperstein sein

Von Björn Knips

BREMEN Klar, das Gipfeltreffen am Sonntag in München - das hielt Fußball-Bremen in Atem. Doch wer ist schon der SC Braga? Und was zählt schon der UEFA-Cup, wenn die Champions League seit vier Jahren mit den Besten der Besten im Weserstadion gastiert? Bei den Fans offenbar nicht allzu viel, denn die Arena wird heute nicht ausverkauft sein. Dabei könnte es durchaus ein besonderer Abend werden. Denn Werder plant einen Sturmlauf - erst im Hinspiel der Runde der letzten 32 gegen Braga (20.30 Uhr/live im ZDF) und dann durch Europa.

"Wir haben im vergangenen Jahr im UEFA-Cup interessante Spiele abgeliefert. Das wollen wir wieder tun - und diesmal noch etwas weiterkommen", kündigte Sportchef Klaus Allofs gestern an. Eine Kampfansage! Denn wenn sich ein Vorjahres-Halbfinalist so äußert, dann ist das Ziel eindeutig: das Finale am 14. Mai in Manchester.

Von einem Gegner wie Braga will sich Werder jedenfalls nicht aufhalten lassen. "Bei allem Respekt - aber Braga ist machbar", legte sich Allofs - deutlich wie selten vor solchen Vergleichen - schon mal fest. Ein Grund für das forsche Auftreten ist ganz sicher der Punktgewinn in München. Der hat Werder wieder mutiger gemacht.

"Diesen Weg wollen wir weitergehen", sagte Trainer Thomas Schaaf, legte aber zugleich den Finger in die dann doch noch vorhandene Wunde: "Wir müssen zulegen, was den Abschluss und was das Ergebnis betrifft." Will heißen: Nach nur drei Treffern in drei Pflichtspielen soll die Torfabrik endlich wieder die gewohnte Stückzahl produzieren und damit schließlich auch den ersten Sieg ausspucken.

Die Hoffnung ruht dabei auf dem besten Mitarbeiter der Abteilung Attacke. Boubacar Sanogo hat seinen Afrika-Cup-"Urlaub" endlich beendet und ist einsatzbereit. "Ich habe keine Probleme. Ich will jetzt Fußball spielen und gewinnen", frohlockte der 25-Jährige.

Im Training gehörte Sanogo gestern schon zur vermeintlichen A-Elf und stürmte neben Aaron Hunt. Coach Schaaf ließ sich aber wie immer nicht in die Karten schauen. Weder legte er sich auf die Besetzung im Angriff fest noch die Viererkette betreffend. Dort muss der verletzungsbedingte Ausfall von Petri Pasanen (siehe rechts) kompensiert werden. Die besten Chancen auf den Posten des rechten Verteidigers hat nun Patrick Owomoyela. Der hat zumindest schon einen genauen Plan, wie die spielstarken Portugiesen zu packen sind: "Die haben wie eigentlich alle südländischen Mannschaften viele Fummelbüchsen, die ziemlich schnell die Lust verlieren, wenn sie dem Ball immer hinterherlaufen müssen."

Werder bläst also zur Attacke, um schon vor dem Rückspiel am nächsten Donnerstag alles klar zu machen und gleichzeitig auch im "kleinen" UEFA-Cup für einen großen Abend zu sorgen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 11:14
Presseschau Weser-Kurier 13.02.2008

Bayern verleiht Flügel


Sowohl Werder als auch Braga schöpfen Mut aus einem 1:1 gegen München

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Bayern, immer wieder diese Bayern. Irgendwie sind sie auch dabei, heute Abend im Weserstadion. Dort spielen zwar Werder und der SC Braga gegeneinander, doch es ist der FC Bayern, der in kaum einer Einschätzung vor diesem ersten Akt im Kampf um den Einzug des UEFA-Pokal-Achtelfinales fehlt. Ein 1:1 gegen jene Münchner eint die Kontrahenten aus Bremen und Portugal und hat vor ihrem Vergleich den Optimismus genährt. Wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.

Die Bremer Variante kommt ein wenig trotzig daher. Das noch frische Unentschieden von München hat bei Werder so etwas wie den Befehl zum Einleiten des Wendemanövers markiert. Nach den ernüchternden 1:2-Niederlagen in den ersten beiden Pflichtspielen der Rückrunde war über gute Ansätze hinaus endlich Zählbares herausgekommen. Und jetzt wollen die Werderaner mehr. Weil sie wissen, dass sie mehr können. "Der Punktgewinn gegen die Bayern lässt uns noch keine Luftsprünge machen", verdeutlicht Patrick Owomoyela, "wir wollen endlich das richtige Erfolgserlebnis."

Auf der Gegenseite kommt Bragas Variante des Optimismus eher wie ein Mutmacher daher. Beim 1:1 gegen die Bayern in der Gruppenphase des UEFA-Pokals, sagt Stürmer Roland Linz, "haben wir gezeigt, wie gut wir sein können". Die Erinnerung daran, dem "besten deutschen Team" (Linz) Paroli geboten zu haben, ist schon deshalb hilfreich, weil es seitdem in der heimischen Meisterschaft selten richtig gut lief für die Mannschaft. Thomas Schaaf hat beides registriert, natürlich. Und auch wenn die letzten Wochen für den Gegner "nicht so erfolgreich waren", warnt der Bremer Trainer vor den "sehr guten Einzelspielern" im Kader. "Sie suchen den Weg nach vorne und sind läuferisch bereit, weite Wege zu gehen", sagt er. "Das hat man gegen die Bayern gesehen." Da waren sie wieder.

Die Rollenverteilung heute ist dennoch klar. "Ohne überheblich sein zu wollen: Wir sind schon der Favorit", sagt Werders Kapitän Frank Baumann, "auch wenn wir das auf dem Platz erstmal beweisen müssen." Die feste Annahme, dass seine Mannschaft genau das tun wird, gehört bei Sportdirektor Klaus Allofs ohnehin zum Stellenprofil dazu. "Braga sollte ein schlagbarer Gegner sein", sagt er. Auch wenn die Portugiesen - der Verweis fehlt auch hier nicht - gegen die Bayern "ein gutes Spiel abgeliefert" haben. "Aber wir sind die Mannschaft mit den erfahreneren Spielern", sagt Allofs. Und die haben es schließlich im Vorjahr nach dem Champions-League-Aus bis ins Halbfinale des UEFA-Pokals geschafft. Weshalb Allofs die Messlatte gleich noch ein Stück höher legt. "Wir wollen dieses Mal noch etwas weiter kommen. . .", sagt er.

Bei der Auswahl der Startelf, die heute den ersten Schritt auf dem langen Weg zum Fernziel Finale machen soll, hat Trainer Schaaf so viele Möglichkeiten wie lange nicht mehr. Innenverteidiger Naldo, in der Bundesliga gesperrt, steht für den internationalen Wettbewerb wieder zur Verfügung. Wovon auch das Mittelfeld profitiert, weil Frank Baumann, in München der Naldo-Vertreter, wieder auf seine Position vor der Abwehr zurück kann. Ganz vorne, in der zuletzt schwächelnden Angriffsreihe, bietet sich mit Boubacar Sanogo wieder der Stammstürmer der Hinrunde an: Nach seiner Afrika-Cup-Teilnahme war er im Abschlusstraining wieder dabei und meldete sich einsatzbereit. Einzig links und rechts in der Viererkette geht es personell noch enger zu als zuvor. Nach dem Ausfall von Petri Pasanen hat Schaaf mit Owomoyela, der in München erstmals wieder auf Einsatzzeit bei den Profis kam, sowie dem formschwachen Dusko Tosic an etatmäßigen Außenverteidigern noch exakt die zwei Mann, die es auf den Flügeln braucht.

Was es darüber hinaus gegen die spielstarken Portugiesen braucht, steht dagegen fest. "Eine typisch südeuropäische Mannschaft", hat Owomoyela beobachtet, "sie haben ziemlich viele Fummelbüchsen, die was mit dem Ball können. Aber sie verlieren auch schnell die Lust, wenn sie dem Ball hinterherlaufen müssen. Das muss unser Ziel sein." Und vorne, ergänzt Tim Wiese, "auch mal ein paar Tore schießen". Weil das nun mal ein bewährtes Sieg-Rezept darstellt. "Hauptsache zu null", sagt Werders Torwart noch.Denn so ein 1:1, wie es beide Mannschaften gegen die Bayern geschafft haben, das wäre heute Abend allein für Braga ein gutes Ergebnis.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 11:15
Presseschau Weser-Kurier 13.02.2008

Und noch ein Diego-Gerücht


(MAO). Werders Spielmacher Diego, mittlerweile Stammgast in der Transfer-Gerüchteküche des internationalen Fußballs, darf sich eines weiteren prominenten Klubs erfreuen, der ihn angeblich verpflichten möchte: Zu den ewig gehandelten Interessenten Juventus Turin und Real Madrid kommt nun noch der FC Barcelona hinzu. Das berichtet zumindest das spanische Sportblatt "El Mundo Deportivo", demzufolge Diego beim geplanten Barça-Neuaufbau die Nachfolge von Deco antreten soll.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 13/02/2008 15:35
News 13.02.2008, 12:20 Uhr

Wussten Sie das schon? Wissenswertes zum Braga-Spiel


Am Mittwochabend steht für Werder Bremen der erste UEFA-Cup-Auftritt der Spielzeit an. Um 20.30 Uhr empfangen die Grün-weißen im Weser-Stadion den portugiesischen Erstligisten SC Braga. Gäste-Trainer Manuel Machado gastiert zum ersten Mal als Vereinscoach in Deutschland. Doch es gibt noch weitere wissenswerte Fakten zu diesem UEFA-Cup-Match. WERDER.DE hat einige zusammengetragen. Wussten Sie schon, …

…, dass Hugo Almeida am Abend alte Teamkollegen wieder treffen könnte?
Der Werder-Stürmer spielte in der Saison 2004/05 neben Carlos Fernandes, João Pinto und Zé Manuel für den portugiesischen Erstligisten Boavista FC. Die drei stehen nun im Aufgebot des SC Braga.

…, dass der SC Braga schon das dritte Mal in einem europäischen Wettbewerb gegen ein deutsches Team antreten muss? Bevor die Iberer in der Vorrunde auf Bayern München trafen (Endergebnis 1:1) unterlagen sie bereits im UEFA-Cup-Achtelfinale der Saison 1997/98 gegen Schalke mit 0:4 im Hinspiel und 0:0 im Rückspiel.

…, dass der SC Braga in der laufenden Saison schon einmal den Trainer wechselte? Nach enttäuschenden Ergebnissen in der portugiesischen Liga musste Jorge Costa seinen Hut nehmen. Seit November 2007 sitzt nun Manuel Machado auf der Bank. Zuvor trainierte der 52-Jährige die portugiesischen Klubs Academica de Coimbra, CD Nacional und Vitoria Guimaraes.

…, dass der SC Braga die Gruppenphase des UEFA-Cups mit nur einem Sieg überstand? Lediglich gegen Roter Stern Belgrad erreichte das Team im heimischen Stadio Municipal einen 2:0-Erfolg. Von den anderen drei Gegnern trennte man sich jeweils 1:1-Unentschieden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/02/2008 08:14
News 14.02.2008, 22:32 Uhr

3:0 – perfektes Ergebnis dank Elfmeterkönig Wiese


Dank einer starken spielerischen Leistung und eines erneut überragenden Tim Wiese hat Werder mit einem 3:0 (2:0) gegen Sporting Braga den Grundstein für das Erreichen des UEFA-Cup-Achtelfinales gelegt. Eine intensive erste Halbzeit begann mit dem 1:0 durch einen Freistoßtreffer von Naldo (4.). In der 10. Minute hielt Tim Wiese den ersten Elfmeter, nach einer Schwalbe von Roland Linz, der auch selbst angetreten war. Daniel Jensen erhöhte in Minute 27 auf 2:0, bevor wieder Wieses Künste beim Strafstoß gefordert waren. Ein erneut unberechtigter Elfer wurde erneut von Werders Keeper pariert! Nach der Pause beruhigte sich das Spiel deutlich, Werder war klar überlegen, musste sich aber immer wieder gefährlichen Vorstößen der Gäste erwehren. Als Gipfel der Gerechtigkeit konnte Hugo Almeida in der 4. Minute der Nachspielzeit einen Handelfmeter zum beruhigenden 3:0 verwandeln.

Dank einiger genesener Spieler hatte Thomas Schaaf vor dem Spiel eine größere Auswahl für seine Startelf. Und er machte davon Gebrauch: Überraschend stand Clemens Fritz bei Anpfiff rechts in der Viererkette, Patrick Owomoyela rückte für Tošić aus die linke Seite. Im Mittelfeld begann links Aaron Hunt, Tim Borowski blieb vorerst auf der Bank. Hugo Almeida wurde im Angriff an die Seite von Markus Rosenberg beordert.

Furioser Beginn: Naldo-Tor und erster gehaltener Elfer

Die erste Aufregung im Spiel fabrizierte allerdings einer aus der hinteren Reihe. In der 4. Minute legte sich Naldo bei 30 Metern halblinker Position den Ball zum Freistoß zurecht. Indirekt ausgeführt hieb der Brasilianer die Kugel mit einer fiesen Flugkurve in die Torwartecke! Unhaltbar sah der nicht aus, allen Werderanern war das allerdings herzlich egal, es stand 1:0. Doch schon sechs Minuten später schien dieser grandiose Start zu zerrinnen, als Braga-Stürmer Roland Linz gegen Clemens Fritz im Strafraum eine astreine Schwalbe hin- und den Schiedsrichter reinlegte. Tim Wiese aber stand für Gerechtigkeit ein und verwehrte dem von Linz selbst getretenen Elfmeter mit starker Reaktion im linken Eck den Weiterflug, es blieb bei der Werder-Führung!

Was für ein Start! Und es ging exakt so weiter: 12. Minute – Frank Baumann kann nach einer Ecke und Ablage von Naldo den Ball aus Nahdistanz nicht kontrollieren. 13. Minute – Diego verliert im Mittelfeld den Ball, drei Portugiesen laufen auf zwei Werderaner zu, Mertesacker klärt in höchster Not zur Ecke. 16. Minute – Pfostenkopfball Mertesacker nach Freistoß von der rechten Seite. 17. Minute – Rosenberg schlenkert im Sechzehner um einen Verteidiger und zieht mit links aufs kurze Eck, gehalten. 18. Minute - Hunt versucht sich aus 25 Metern, Paulo Santos im Bragaer Tor pariert. Man erkennt: Es war ein prima Spiel mit gefällig nach vorn kombinierenden Bremern, die leider wieder zu großzügig mit ihren Möglichkeiten umgingen.

Furios ging's weiter: Jensen-Tor und zweiter gehaltener Elfer

Dann aber mal die langsam mutiger werdenden Gäste. Erst mit Matheus, der von der linken Strafraumseite einfach mal mit dem Außenrist draufhielt, Wiese aber nicht überraschen konnte (21.). Dann mit Jorginhos lang und länger werdender Flanke, Wiese wieder aufmerksam (23.). Als Werder sich einmal flink befreien konnte, fiel das 2:0. Über Owomoyela und Jensen war der Ball an die rechte Eckfahne zum fleißigen Hugo Almeida gelangt, der hatte den Ball flach in die Mitte geflankt, Clemens Fritz ihn verlängert und Daniel Jensen schließlich etwas glücklich mit einem nicht ganz sauberen Schuss in die rechte untere Ecke verwandelt (27.). Das sah beruhigend aus, doch wieder gefährdete ein unberechtigter Elfmeterpfiff das schöne Ergebnis.

Angreifer Matheus war allein im Strafraum am stark reagierenden Wiese gescheitert und auf ihn drauf gefallen und beendete seine Krabbeleinlage mit einer Schauspieleinlage. Schiri Kasnaferis zeigte auf den Punkt und Wiese Gelb. Mit aller Wut im Bauch entschied sich Werders Schlussmann erneut richtig, hielt den Ball diesmal rechts unten und entschärfte so den dritten Elfmeter binnen vier Tagen (36.) – sensationell!!!

Durchatmen! Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, bis auf einen Linz-Schuss ans Außennetz kurz vor dem Halbzeitpfiff. Und auch nach dem Seitenwechsel gab es bis auf weiteres nur eine Szene, die aber war richtig gefährlich. Rosenberg flankte gefühlvoll von links auf Hugo Almeida, der völlig freistehend aus sechs Metern am Tor vorbeiköpfte. Sonst aber: allgemeine Beruhigung. Werder hatte das Spiel klar im Griff, die Innenverteidigung agierte aufmerksam und die beiden Außenverteidiger so als wären sie nie weg gewesen. Hugo Almeida sorgte im Sturm mit seiner Präsenz und Kopfballstärke klar für Belebung. Einzig Diego hatte keinen guten Tag erwischt, wurde aber von seinen Nebenleuten prächtig aufgefangen.

Ruhige zweite Halbzeit, immer im Mittelpunkt: der Schiri

Es passierte lange nichts von Bedeutung, die Bremer ließen den Ball laufen, Braga kam zu einigen Vorstößen, bei denen man gut erkennen konnte, warum Patrick Owomoyela sie "Fummelbüchsen" genannt hatte. Wirklich gefährlich wurde sie jedoch nicht. Dann rückte wieder der Referee in den Blickpunkt: zum Glück erkannte er den dritten Betrugsversuch der Gäste endlich (Schwalbe von Cruz gegen Owomoyela im Strafraum), machte dafür aber auf der Gegenseite zwei grobe Fehler. Erst verweigerte er Diego einen Strafstoß nach Foul von Rodriguez (73.), dann gab er Paulo Jorge nach Foul gegen Rosenberg 30 Meter vor dem Tor nur Gelb, Werders schneller Schwede wäre aber allein durch gewesen.

Den fälligen Freistoß jagte Almeida mittig aufs Tor, Paulo Santos ließ prallen und konnte Rosenbergs Nach-Köpfer zur Ecke lenken (79.). Almeida war bis dahin die unglückliche Figur im Bremer Spiel, vergab gute Chancen auch per Kopf (70.) und herrlich von Jensen bedient aus acht Metern (83.). In der 94. Minute gelang ihm aber doch noch der verdiente Treffer gegen die Landsleute. Einen eindeutigen Handelfmeter (Carlos Fernandes) schoss er hart und flach mitten ins Tor.

Mit diesem überzeugenden 3:0 hat Werder endlich den ersten Sieg des Jahres eingefahren und sich für das Rückspiel in einer Woche bestens in Position gebracht.

von Enrico Bach



Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Owomoyela – Baumann, Jensen, Hunt (59. Borowski), Diego (74. Özil) – Rosenberg, Hugo Almeida; auf der Bank: Vander, Vranjes, Tošić, Klasnic, Sanogo

Sporting Braga: Paulo Santos – Joao Pereira, Paulo Jorge, Rodriguez, Carlos Fernandes – Contreras (62. Cruz), Frechaut – Vandinho, Jorginho (78. Jailson), Matheus (68. Wender) - Linz; auf der Bank: Mallo, Brum, Zé Manuel, César Peixoto

gelbe Karten: Fritz, Wiese – Contreras, Cruz, Paulo Jorge, Rodriguez, Carlos Fernandes

Tore: 1:0 Naldo (4.), 2:0 Jensen (27.), 3:0 Hugo Almeida (Handelfmeter, 90.+4)

besondere Vorkommnisse: Wiese hält Foulelfmeter von Linz (10.) und Jorginho (36.)

Schiedsrichter: Georgios Kasnaferis (Griechenland)

Weser-Stadion: 25.690 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 14/02/2008 08:16
News 14.02.2008, 00:33 Uhr

Zwei Elfer gehalten: Wiese trotzt Schwalben-Braga



Er hätte seine Leistung so gern noch mit einem Tor gekrönt, Tim Wiese blickte fast flehend zur Bank. Doch Cheftrainer Thomas Schaaf verweigerte ihm die Freigabe, den Elfmeter in der Nachspielzeit zu schießen. "Ich hätte mir das zugetraut, deswegen habe ich rüber zur Trainerbank geschaut, Klaus Allofs schien unschlüssig und schaute selbst zum Trainer, doch da war es eigentlich auch schon zu spät", berichtete Tim Wiese, war aber weit davon entfernt, traurig zu sein. Dazu hatte er auch keinen Grund, statt die Freigabe zum Schuss, gab es Bestnoten vom Bremer Coach. "Die beiden gehaltenen Elfmeter waren sehr wichtig, Tim war der Rückhalt, den wir brauchten und nicht nur in den beiden Elfmeter-Szenen. Seine Leistungen stimmen einfach", so der Thomas Schaaf, der die flehenden Blicke seines Keepers in der Schlussminute durchaus registriert hatte. "Wenn man ihn gefragt hätte, ob er schießen möchte, wäre er der erste gewesen, der losrennt. Aber wir haben für diese Szenen noch ein paar andere Spieler vor ihm auf der Liste. Das heißt jedoch nicht, dass wir ihm das nicht zutrauen."

Der Abend war jedoch auch ohne den potenziellen Torerfolg ein unvergesslicher für Tim Wiese, der auf drei gehaltene Elfmeter in vier Tagen zurückblicken kann. Wohlgemerkt im normalen Spielverlauf. "Ich habe auch bei Lautern schon mal zwei Dinger gehalten, aber das war im Elfmeterschießen." Befragt nach seinem Erfolgserlebnis, machte sich der bestens gelaunte Keeper einen Spaß daraus, in verschiedenen Interviews unterschiedliche Versionen zu erzählen. "Ich hampele neuerdings ein bisschen auf der Linie rum, das ist alles", grinste er einmal, um nur Sekunden später bei einem anderen Interview zu behaupten: "Ich habe jetzt einen ganz neuen Trick bei Elfmetern, aber es wäre ja Blödsinn, den zu verraten", grinste der 26-Jährige, der aber auch ernsthaft die gute Zusammenarbeit mit seinem Torwarttrainer Michael Kraft hevorhob.

Dass er mit seinen konstanten Leistungen auch ein Thema für die Nationalmannschaft sein könnte, schloss Geschäftsführer Klaus Allofs nicht aus: "Er war heute der Matchwinner. Tim hat sich in den letzten drei Monaten noch einmal richtig entwickelt. Er strahlt hinten viel mehr Sicherheit aus. Tim Wiese muss auch ganz klar ein Thema für die Nationalmannschaft sein", so Allofs, der auch Thomas Schaaf hinter sich weiß. "Wenn man sieht, wie viele Namen da immer wieder gehandelt werden, da muss man seinen sicher auch handeln."

Für den Keeper selbst ist das kein Thema. "Ich bringe schon seit drei Jahren in Bremen Leistung, mehr kann ich nicht tun. Ich glaube nicht daran, dass der Bundestrainer noch anruft. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht mehr sagen", so Tim Wiese, der sehr viel gesprächiger wurde, als er auf die Entscheidungen des Unparteiischen angesprochen wurde. "Zwei solche Elfmeterentscheidungen in einem Spiel habe ich noch nicht erlebt."

Und tatsächlich bestätigen die Bilder den Werder-Keeper. Über den ersten Elfmeter sagte sogar der vermeintlich gefoulte Stürmer Roland Linz, dass er nicht berührt wurde. "Der Schiedsrichter hat gepfiffen und ich kenne keinen Stürmer, der sich dann in so einem Auswärtsspiel darüber beschwert. Leider habe ich den Elfer dann auch verschossen. Das war wohl eine Art ausgleichende Gerechtigkeit", so der Angreifer.

Der zweite Pfiff war für Torhüter Tim Wiese aber noch unverständlicher. "Das war ein Witz. Der Stürmer liegt auf mir und wir versuchen beide aufzustehen. Dann kullert er vor mir runter und macht eine Schwalbe. Wie kann das Elfmeter sein?" Doch Wiese beschwerte sich nicht, pustete kräftig durch und fischte auch diesen Schuss von der Linie. Was für eine Tat, was für ein Keeper!

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:20
Presseschau Kreiszeitung 14.02.2008

Diego taucht ab - Jensen springt in die Bresche


Tim Wiese: Drei gehaltene Elfmeter innerhalb von drei Tagen - Wiese scheint die Gedanken der Schützen zu lesen und bewirbt sich fürs Guinness-Buch der Rekorde. Aber Werders Nummer eins kann nicht nur Elfmeter töten, er war auch ansonsten in jeder Szene hellwach und sicher. Note: 1+

Clemens Fritz: Erstaunliche Leistung nach zweimonatiger Abwesenheit. Fritz war bei seinem Überraschungs-Comeback schon wieder schnell genug, um den schnellen Matheus in Schach zu halten. Auch offensiv auffällig und mit seinem feinen Weiterleiten auf Jensen maßgeblich am 2:0 beteiligt. Note: 2,5

Per Mertesacker: Hinten sicher und vorn zwei, drei Mal auffällig bei den Standards. Pech bei seinem wuchtigen Pfosten-Kopfball nach 16 Minuten. Note: 2,5

Naldo: Endlich, endlich mal wieder ein Freistoß-Tor - darauf hatte der Brasilianer seit Dezember 2006 (!) warten müssen. Dass sein 28-m-Aufsetzer zum 1:0 (4.) durchaus haltbar war, dürfte Naldo ziemlich egal sein. Seine Kernaufgabe, das Verteidigen, erfüllte der Schlaks zuverlässig. Note: 2

Patrick Owomoyela: Defensiv ein paar Problemchen, aber viel mehr gab’s an seiner Leistung nicht auszusetzen. Offensiv das Gegenteil von Nervenbündel Tosic: Ruhig, beidfüßig, ballsicher und auch mal mit einer guten Flanke. Note: 2,5

Frank Baumann: Unaufgeregter "Staubsauger" vor der Abwehr, ein typischer Baumann eben. Note: 3

Daniel Jensen: In der ersten Hälfte war er und nicht Diego Werders Regisseur. Lange, präzise Pässe, Hacken-tricks und das Tor zum 2:0 (27.) - Jensen rief ab, was er im Repertoire hat. Nach dem Wechsel nicht mehr ganz so stark. Note: 2,5

Aaron Hunt (bis 59.): Auf der Borowski-Position im linken Mittelfeld fing Hunt gut an, doch nach seinem Schuss nach 18 Minuten war nicht mehr viel von ihm zu sehen. Ein Spiel, das erhärtete, was Hunt selbst sagt: Als Stürmer ist er besser. Note: 4

Diego (bis 74.): Es ist nicht so, dass sich Werders Superstar auf die faule Haut legte. Diego lief viel, wich auf die Flügel aus - aber die ungewohnte Rolle als Mitläufer wurde er gestern Abend einfach nicht los. Note: 4

Markus Rosenberg: Viel unterwegs, großer Aktionsradius - aber keiner, der im Strafraum Angst und Schrecken verbreitet. Nur ein wirklich gefährlicher Abschluss, als er nach 17 Minuten einen Haken schlug und mit links abzog. Note: 4

Hugo Almeida: Ein Scorer-Punkt für seinen Querpass vor dem 2:0, aber das war auch schon seine beste Szene in der regulären Spielzeit. Der Portugiese hatte drei gute Kopfball-Chancen (40./48./70.) und noch eine glasklare Möglichkeit mit dem Fuß aus acht Metern (83.) - drin war nichts davon. Erst der Elfmeter in der Nachspielzeit verschaffte Almeida das Erfolgserlebnis. Note: 4

Tim Borowski (ab 59.): Vereinzelte Pfiffe, als er Hunt ablöste. Eine echte Bereicherung des Bremer Spiels war er wieder nicht. Note: 4

Mesut Özil (ab 74.): Durfte eine gute Viertelstunde das tun, was er irgendwann mal 90 Minuten machen soll: Das Bremer Spiel lenken.

Note: -
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:21
Presseschau Kreiszeitung 14.02.2008

Wiese - der Elfmeter-Killer


Weil der Keeper zwei Strafstöße pariert, besiegt Werder Bremen biederen SC Braga mit 3:0

Von Carsten Sander und Björn Knips

BREMEN. Endlich der erste Sieg! Mit einem 3:0 (2:0) über den SC Braga hat Werder Bremen die Tür zum UEFA-Pokal-Achtelfinale gestern Abend weit, weit aufgestoßen. Nach zuvor zwei Niederlagen und einem Unentschieden in Liga und Pokal war es der erste Erfolg des Jahres, zu dem Naldo (4.), Daniel Jensen (27.) und Hugo Almeida (90.+4) die Tore beisteuerten. Mann des Abends war aber Torhüter Tim Wiese, der gleich zwei Elfmeter der Portugiesen parierte - eine außergewöhnliche Leistung.

Spektakulär war es auch schon losgegangen: mit der Aufstellung von Werder-Trainer Thomas Schaaf. Gleich vier Überraschungen lieferte die Startelf. Für Dusko Tosic verteidigte auf der linken Seite Patrick Owomoyela, auf der rechten Abwehrseite tauchte stattdessen Clemens Fritz bei seinem ersten Einsatz in diesem Jahr als Pasanen-Ersatz auf. Im Sturm agierte nicht etwa Afrika-Cup-Rückkehrer Boubacar Sanogo, sondern der Portugiese Hugo Almeida. Und im Mittelfeld das: Tim Borowski blieb auf der Bank, Aaron Hunt bekam den Vorzug. Für den künftigen Bayern-Profi eine Degradierung und ein Fingerzeig, wie das letzte halbe Jahr in Bremen für ihn laufen könnte, wenn er nicht bald zu seiner Form findet.

Trotz der zahlreichen personellen Veränderungen legte Werder einen Blitzstart hin. Nach dem ersten Foul der Partie trat Naldo zum Freistoß an. Aus knapp 28 Metern hielt der Brasilianer drauf und überwand Bragas Schlussmann Paulo Santos mit einem keineswegs unhaltbaren Aufsetzer.

Vier Minuten waren zu diesem Zeitpunkt erst gespielt, und alles sah danach aus, als ob Werder im Spaziergang die Grundlage zum Erreichen des Achtelfinales legen könnte. Doch einer machte es den Bremern richtig schwer: Schiedsrichter Georgios Kasnaferis. Denn nachdem sich Naldo und Per Mertesacker einmal nicht einig waren, schnappte sich Roland Linz die Kugel und entschloss sich, gegen Clemens Fritz das Foul zu suchen. Das es aber nicht gab. Linz fiel trotzdem und Kasnaferis drauf rein (10.).

Nun weiß man spätestens seit dem vergangenen Sonntag, als Bayerns Top-Stürmer Luca Toni mit einem Strafstoß an Bremens Schlussmann Tim Wiese gescheitert war, dass der Gefoulte nicht selbst schießen sollte. Linz tat’s trotzdem. Ergebnis: Wiese parierte erneut (10.).

Das war schon herausragend. Aber es kam noch viel, viel besser. In einem zeitweilig sehr tempoarmen Spiel legte Daniel Jensen nach Vorarbeit von Almeida und Fritz das 2:0 (27.) vor. Wenig später war dann wieder Zeit für einen Elfmeter. Wiese soll - nach einer tollen Parade - Matheus gelegt haben. Diese Schwalbe war noch klarer als die erste. Dennoch zeigte der griechische Referee erneut auf den Punkt. Damit ermöglichte er Tim Wiese die nächste Heldentat. Denn auch den Versuch von Jorginho wehrte der 26-Jährige ab, was nur eine Bewertung verdient: Sensationell! Drei Elfmeter innerhalb von vier Tagen zu entschärfen - wem ist das schon gelungen?

Dass Wiese damit zur Hauptfigur des Abends wurde, zeigt aber auch, dass der Bundesliga-Zweite aus Bremen den Tabellenachten aus Portugal keineswegs so gut im Griff hatte wie gewünscht. Dabei präsentierte sich der Sporting Clube de Braga den 25 690 Zuschauern im Weserstadion bei weitem nicht als Mannschaft, die Fußball-Kunst zu versprühen vermag. Leider passte sich Hugo Almeida dem Niveau seiner Landsleute an. Zwei klarste Kopfballchancen boten sich ihm nach der Pause. Doch einmal traf er aus fünf Metern das Tor nicht (48.), einmal aus vier Metern nur die Fäuste von Paulo Santos (70.).

Was er in diesen Szenen verpasst hatte, holte er dann Sekunden vor dem Abpfiff nach. Nach einem Handspiel im Braga-Strafraum gab’s Elfmeter für Werder. Obwohl die Fans Tim Wiese als Schützen forderten (und der gar nicht abgeneigt schien), trat Almeida an und zeigte, wie Elfmeter geschossen werden. Kompromisslos, hart, in die Mitte. So einfach kann das sein.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:21
Presseschau Weser-Kurier 14.02.2008

Wiese hält und hält


Werder besiegt Braga entspannt mit 3:0, weil der Torwart gleich zwei Elfer pariert

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Am Tag vor der Partie war Tim Wiese wenig eingefallen zum SC Braga. Bis auf das, was man eben weiß, wenn man schon mal gesehen hat, wo die Portugiesen spielen. "Geiles Stadion", sagte Werders Torhüter also über die in ein Felsmassiv gehauene Arena zu Braga. Seit gestern Abend weiß Wiese mehr über Braga, viel mehr. Nämlich, dass Werder beste Chancen hat, nach dem 3:0 (2:0)-Hinspielerfolg als Sieger aus dem Duell um den Achtelfinaleinzug hervorzugehen. Und dass er selbst dazu den Grundstein gelegt hat.

Denn Wiese, bis zum vergangenen Wochenende in seiner Werder-Laufbahn nie durch parierte Strafstöße auffällig geworden, machte dort weiter, wo er beim 1:1 in München aufgehört hatte. Dort hatte er gegen Luca Toni gehalten und offenbar Geschmack daran gefunden. So sehr, dass er das Kunststück nun gleich zweimal praktizierte. Gegen Roland Linz, Bragas hoch gelobten Stürmer, und Jorginho. Beide hatten gut geschossen, Linz nach links, Jorginho nach rechts - beide Male wehrte der Bremer Torhüter noch stärker ab. Wiese, der neue Elfmeter-Töter. Was für eine Überraschung.

Eine gute Stunde vorher war es noch an seinem Trainer gewesen, die 25 690 Zuschauer zu überraschen. Thomas Schaaf hatte eine Aufstellung aus dem Hut gezaubert, mit der niemand gerechnet hatte. So stand Clemens Fritz, tags zuvor noch nicht einmal auf der vorläufigen Kaderliste geführt, erstmals nach seiner Leisten-OP wieder auf seiner Position rechts hinten in der Viererkette. Patrick Owomoyela rückte dafür nach links, wo er Aaron Hunt im Mittelfeld vor sich hatte - statt Tim Borowski, der sich nach einer Reihe durchwachsener Spiele zunächst nur auf der Bank wiederfand. Und im Sturm vertraute Schaaf auf die Dienste von Hugo Almeida, der in der Bundesliga zuletzt wegen seiner Rotsperre keine Einsatzzeiten hatte sammeln können.

Doch das erste Ausrufezeichen setzte statt "Euro"-Hugo - in der vergangenen UEFA-Cup-Saison hatte er auf dem Weg bis ins Halbfinale vier Mal getroffen - der zweite Bremer, der am Wochenende in München noch rotgesperrt zusehen musste: Naldo. Die Portugiesen hatten noch nicht mal richtig Bekanntschaft mit dem Weserstadion geschlossen, da hatte Werders Innenverteidiger sie schon in Rückstand geschossen. Mittels seiner Paradedisziplin - dem gepflegten Freistoßkracher aus großer Distanz. Gestern Abend waren es gut und gerne 30 Meter bis zum Tor, von wo aus Naldo anlief und abzog. Einmal sprang der Ball noch vor dem Tor auf, und das war ein Mal zuviel für Paulo Santos - rechts unten schlug es ein, 1:0 (4.).

Und dann kam erst einmal ganz viel Wiese. Gegen Linz bewahrte er seine Mannschaft vor dem schnellen Ausgleich (10.) - zuvor war der Österreicher selbst im Strafraumduell mit Fritz gefallen, der Elfmeterpfiff des griechischen Schiedsrichters Georgios Kasnaferis vertretbar. Anders verhielt es sich 25 Minuten später: Matheus hatte frei auf Wiese zulaufen können, doch in der 1:1-Situation blieb der Bremer Schlussmann Sieger. Dessen Nachfassen nach dem Ball nutzte Matheus jedoch zum Fallen - und Schiri Kasnaferis fand Gefallen an der Einlage. Wiese korrigierte die Fehlentscheidung des insgesamt schwachen Unparteiischen auf seine Weise (35.). Das Stadion ("Wiese für Deutschland!") tobte.

Was zusätzlich dadurch begünstigt wurde, dass Werder zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 in Führung lag. Daniel Jensen hatte ebenfalls eine Art Elfmeter, allerdings aus dem Spiel heraus, zum Einschießen genutzt. Almeida konnte von rechts außen scharf zurück in die Mitte des Strafraums passen - wo Werders dänischer Mittelfeldspieler mutterseelenallein stand und alle Zeit der Welt hatte, sich die Ecke auszusuchen. Wieder rechts unten, 2:0 (27.).

Auch deshalb eine verdiente Führung, weil sich die Portugiesen zwar nicht in der zuvor vermuteten Form versteckt hatten - ansonsten wären sie auch kaum zu den Strafraumszenen vor den Elfmetern gekommen. Doch die klareren Chancen verbuchten die spielbestimmenden Bremer für sich. Per Mertesacker traf per Kopf den Pfosten (16.), einen Distanzschuss von Aaron Hunt (18.) konnte Torwart Santos ebenso abwehren wie Markus Rosenbergs Freistoß-Nachschuss (79.), dazu köpfte Almeida unbedrängt knapp am Tor vorbei (48.). Erst in der Nachspielzeit erzielte der Portugiese dann das erlösende dritte Tor: per Handelfmeter.Und so verspricht das Rückspiel nächste Woche in Braga ein ganz entspannter Besuch in einem "geilen Stadion" zu werden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:22
News 14.02.2008, 15:01 Uhr

UEFA-Cup-Roundup: Nullnummer im Ibrox Parc


Während Werder Bremen am Mittwochabend das Spiel gegen den SC Braga mit 3:0 gewann, trennten sich die möglichen Gegner eines UEFA-Cup-Achtelfinales mit einem torlosen Remis. Die Glasgow Rangers empfingen das Team von Panathinaikos Athen zunächst im heimischen Ibrox Parc, da auch sie, genau wie Werder als Dritter die Champions-League-Gruppenphase abschloss. Das Rückspiel in Griechenland steigt am Donnerstag, 21.02.2008, um 18 Uhr (MEZ). Wenn Werder und Braga am selben Abend um 22.30 Uhr (MEZ) in Portugal gegeneinander antreten, steht der erste Achtelfinalteilnehmer also bereits fest.

Panathinaikos Athen war in der Champions League schon einmal zu Gast im Weser-Stadion: In der Spielzeit 2005/06 besiegte Werder die Griechen mit 5:1 und zog als Zweiter der Vorrunde ins Achtelfinale ein.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:23
News 14.02.2008, 15:49 Uhr

Tim-Wiese-Gala war am Mittwoch der TV-Quoten-Hit


Werders erfolgreiche Europapokalnacht gegen den SC Braga wurde an zahlreichen deutschen Fernsehgeräten verfolgt. Den Auftritt von Elfmeter-Killer Tim Wiese & Co. wollten sich 5,95 Millionen Zuschauer nicht entgehen lassen, was einen Marktanteil von 19 Prozent bedeutete. Damit bescherten die Grün-Weißen dem ZDF den Quotensieg beim Gesamtpublikum. Das Zweite Deutsche Fernsehen konnte sich so gegen das RTL-Magazin "Deutschland sucht den Superstar" durchsetzen, das auf 5,56 Millionen Zuschauer kam.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:24
News 14.02.2008, 18:12 Uhr

Überraschung gelungen: Punktgewinn für Fritz und "Owo"


Die Werder-Profis, die am Vorabend im UEFA-Cup-Spiel gegen den SC Braga von Beginn an aufliefen, erhielten wie gewohnt am Folgetag lediglich Behandlungen. Trotzdem konnte Cheftrainer Thomas Schaaf bei der morgendlichen Einheit auf zahlreiche Akteure setzen. Ein Zeichen für die entspanntere personelle Situation, die sich auch durch die Rückkehr von Clemens Fritz und Patrick Owomoyela bei den Grün-Weißen bemerkbar macht. Beide wirbelten im Spiel gegen Braga erstmals nach langer Pause wieder über 90 Minuten auf den Außenbahnen. „Das was Owo anbietet, wie er sich einbringt, war vollkommen in Ordnung. Er hat bereits in Ansätzen das gezeigt, was wir uns vorstellen, beispielsweise die Bewegungen in die Offensive mitzugehen“, äußerte sich Schaaf einverstanden mit der Leistung des 27-Jährigen. Den Auftritt von Clemens Fritz bewertete Schaaf ähnlich positiv, sah aber ebenso wie bei Fritz` Pendant auf dem linken Flügel noch höheres Potenzial: „Wir haben ihn Stück für Stück aufgebaut. Die Souveränität, die ihn sonst auszeichnet, fehlt ihm aber noch.“ Insgesamt bezeichnete er sein Experiment aber als gelungen, mit der Aufstellung von Fritz und Owomoyela „den Gegner überrascht zu haben“.

Gleiches galt am Mittwochabend sicherlich auch für Werders Mittelfeld. Für Tim Borowski stellte Schaaf Stürmer Aaron Hunt in die Startelf. Ein Schachzug, den Schaaf wie folgt erklärte: „Wir wussten, dass der Gegner sehr kompakt stehen würde. Deshalb habe ich Aaron vorgezogen, da er sich mit seinen kurzen schnellen Bewegungen im Eins gegen Eins Vorteile verschaffen sollte.“ Des Weiteren nannte der Chefcoach Gründe, weshalb er Borowski zunächst draußen ließ: „Wir wissen, dass Boro noch nicht auf Topniveau ist. Er hat eine gute Vorbereitung gespielt, hat gut trainiert und sich bemüht, aber im Spiel konnte er das noch nicht umsetzen. Wir setzen aber darauf, dass das jetzt bald kommt.“ Zu den Pfiffen, die Borowskis Einwechslung am Mittwochabend begleitet hatten, sagte der Trainer: „Er wird wissen, dass so etwas unvermeidbar ist, aber wenn ein Spieler für uns aufläuft, sollte er die Unterstützung bekommen.“ Beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg ist der gebürtige Neubrandenburger aber wegen seiner fünften gelben Karte nicht spielberechtigt.

Auch Petri Pasanen wird voraussichtlich gegen die Gäste aus Süddeutschland nicht im Kader stehen. „Es sieht so aus, dass er noch einige Tage in der Reha braucht“, so Schaaf, der zudem um Außenverteidiger Dusko Tosic bangen muss. „Er hat sich heute Morgen mit Magen-Darm-Problemen krank gemeldet“, berichtete der Trainer.

Von Peter Niemeyer gibt es hingegen gute Neuigkeiten. „Bei ihm sieht es so aus, dass er bald wieder dabei ist“, so Geschäftsführer Klaus Allofs. Deshalb setzten ihn die Verantwortlichen auf die Spielberechtigungsliste für den UEFA-Cup. Für Pierre Wome hingegen ist dieses Ziel aufgrund neuerlicher Leistenprobleme wieder in die Ferne gerückt. Da der Heilungsprozess in seinem Fall mehr Zeit in Anspruch nimmt, erhält der Kameruner keine Spielberechtigung fürs internationale Geschäft. „Da wir nur begrenzt Spieler nominieren dürfen, mussten wir uns zwischen Peter und Pierre entscheiden und da wir Peter früher zurück erwarten, haben wir ihn nominiert“, so Allofs, „Pierre ist deswegen aber keinesfalls in unseren Planungen abgehakt.“

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 15/02/2008 07:25
News 14.02.2008, 19:09 Uhr

Gast Nürnberg: Wie gut und schnell kehrt der neue Besen?


Der Held des Abends gab gleich die Richtung vor. "Sicher, heute kann man das noch ein bisschen genießen, aber ab morgen gilt die Konzentration schon dem nächsten Spiel", diktierte Elfmeter-Killer Tim Wiese schon kurz nach dem tollen UEFA-Cup-Start gegen Braga in die Mikrofone. In Bremen spiele man nun mal immer englische Wochen, da gelte es, schnell umzuschalten. Am Samstag, 16.02.2008, wartet ab 15.30 Uhr bereits die nächste Aufgabe auf den Bundesliga-Zweiten. Der 1. FC Nürnberg kommt direkt von seinem UEFA-Cup-Spiel bei Benfica Lissabon (am Donnerstagabend, Anstoß 21.45 Uhr!) nach Bremen. Das gleiche Schicksal ereilt aber auch Werder kommende Woche, wenn man von Braga direkt nach Frankfurt eilt.

Es läuft nicht und es lief noch nie in dieser Saison

Schon diese Dichte der Termine inklusive Reisestress ist ein hartes Los für den Club. Dummerweise passiert das aber auch noch vor dem Hintergrund einer veritablen sportlichen Krise, die Anfang der Woche in der Entlassung von Kult- und Erfolgstrainer Hans Meyer gipfelte. Nach dem Pokalsieg und der Qualifikation für den Europapokal hätte sich wohl niemand träumen lassen, dass der FCN am 20. Spieltag auf einem Abstiegsplatz steht. Es läuft einfach nicht und es lief auch noch nie für die Franken in dieser Spielzeit. Aus den ersten neun Spielen (inklusive des 0:1 gegen Werder am 3. Spieltag) holte das Meyer-Team nur einen Sieg, doch auch nach dem so befreiend wirkenden 5:1 gegen Eintracht Frankfurt ging es nicht vorwärts.

Es gelangen nur noch zwei weitere volle Erfolge (gegen Dortmund und Berlin), unter dem Strich stand der Club an 13 von 19 Spieltagen unter dem Strich. Nur im UEFA-Cup konnte Nürnberg überraschen und erreichte, daher die Lissabon-Reise, in einer Gruppe mit Everton, St.Petersburg, Alkmaar und Larissa als Zweiter die Zwischenrunde. Als aber in der Liga auch der Rückrundenbeginn daneben ging, 0:2 in Karlsruhe und 1:1 gegen Rostock, zog die Chefetage um Präsident Michael A. Roth die Reißleine. Man trennt sich weitgehend im Guten von dem Sarkasmus-strotzenden Altmeister aus Thüringen, der sich am Mittwoch sogar noch einmal mit einem offenen Brief an die Club-Fans wandte und um Unterstützung für das Team und den neuen Trainer bat.

An welchen Stellen muss der neue Besen kehren?

Dieser Mann heißt Thomas von Heesen. Der hat vor allem bei Arminia Bielefeld viel Erfahrung im Abstiegskampf gesammelt und darüber seine Mannschaften doch auch spielerisch weiterentwickelt. Seit einem Jahr war er ohne Job, konnte nun sofort einspringen und will "von der ersten Sekunde an Vollgas geben". Das wird nötig sein, auch wenn für den Club noch alles möglich ist. Gerade zwei Punkte trennen den Tabellen-Sechzehnten von Bielefeld einen Rang davor, abgeschlagen ist man also keinesfalls. Aber es gibt Fakten, die es rasch zu korrigieren gilt. Die Auswärtsschwäche etwa: Seit dem Sieg in Rostock am 2. Spieltag wurden in neun Spielen nur noch zwei Punkte errungen! Oder die Zurückhaltung der eigenen Angriffsabteilung. Der beste Torschütze der Franken ist Zvjezdan Misimovic mit fünf Toren, ein Mittelfeldspieler, der nun auch noch einige Wochen mit einem Bänderriss im Sprunggelenk ausfällt. Angelos Charisteas und Marek Mintal haben viermal getroffen, der Slowake kann aber wie Landsmann Robert Vittek ebenfalls erstmal nicht spielen. Helfen soll der tschechische Riese Jan Koller, der vom AS Monaco in die Bundesliga zurück kehrte und gegen Rostock auch schon das erste Mal traf.

Das Programm für von Heesen und seine angeschlagene Mannschaft ist hammerhart. Am Donnerstag Lissabon, ein eigentlich schönes, aber im Moment doch irgendwie unpassendes Abenteuer, und dann zu Werder, ohne Mintal, Vittek, Misimovic und den gelbgesperrten Galasek. Im Weser-Stadion gab es in 25 Spielen erst drei FCN-Siege. Trotzdem kann sich Werders Cheftrainer Thomas Schaaf vorstellen, dass der neue Trainer neue Kräfte weckt und sich ein gefährlicher Gegner zum Duell stellen wird: "Ein Trainerwechsel gibt eigentlich immer einen gewissen Schwung in die Mannschaft. Die Plätze werden neu verteilt, es ist eine Aktivierung." Einen Einblick von den Vorstellungen von Heesens und den Änderungen, die er vornimmt, erhofft sich Schaaf vom UEFA-Cup-Spiel am Donnerstagabend.

Für Werder, trotz des 1:2 gegen Bochum immer noch bestes Heimteam der Liga, geht es gegen Nürnberg darum, den Trend von München und Braga zu bestätigen und Tabellenführer Bayern, der in Hannover antritt, vielleicht schon wieder ein wenig auf die Pelle zu rücken.

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/02/2008 12:16
News 15.02.2008, 11:04 Uhr

Schiedsrichter Meyer pfeift Partie gegen den 1. FC Nürnberg


Schiedsrichter Florian Meyer wird am Samstag, 16.02.2008, ab 15.30 Uhr die Bundesligapartie zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Nürnberg pfeifen. Der 39-Jährige leitete bereits das Hinspiel am 25.08.2007 in Nürnberg, das Werder mit 1:0 für sich entschied. Insgesamt ist das morgige Spiel schon die dritte Begegnung der beiden Klubs, bei der Meyer als Schiedsrichter fungiert. Zuvor leitete der Kanzleileiter aus Burgdorf am 15.10.2005 den 6:2-Heimerfolg der Grün-Weißen über die Franken.

Meyer pfeift bereits seit 1996 als DFB-Schiedsrichter. In der höchsten deutschen Spielklasse läuft er seit 1999, international seit 2002 als Unparteiischer auf. Ein Höhepunkt seiner Karriere war das DFB-Pokal-Endspiel im Mai 2005 zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München.

Insgesamt erreicht Werder in Spielen unter der Leitung von Schiedsrichter Meyer eine positive Bilanz. Von zehn Partien haben die Bremer sieben für sich entschieden und zwei Mal Unentschieden gespielt. Nur beim TSV 1860 München mussten sich die Grün-Weißen am 05.02.2002 mit 1:3 geschlagen geben. Interessant: Referee Meyer sprach während seiner zehn Einsätze nicht einen Platzverweis aus.

Unterstützt wird Florian Meyer am Samstag von seinen Assistenten Thomas Frank aus Hannover und Carsten Kadach aus Suderburg. Vierter Offizieller ist Sascha Thielert aus Buchholz.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/02/2008 12:17
News 15.02.2008, 17:56 Uhr

Überraschung: Kehrt Boenisch zurück in den Kader?


Die Woche der Überraschungen geht offensichtlich weiter: Nachdem am Mittwoch im UEFA-Cup mit Clemens Fritz und Patrick Owomoyela zwei Langzeitverletzte zurückkehrten, könnte Sebastian Boenisch für die Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Nürnberg erstmals wieder im Kader der Grün-Weißen stehen. „Das wäre natürlich eine super Sache, einfach mal wieder dabei zu sein“, sagte der Außenverteidiger, der seit dem 5. Bundesligaspieltag wegen einer Knieverletzung im September 2007 kein Spiel mehr für Werder bestritten hatte. Die Entscheidung, ob Cheftrainer Thomas Schaaf ihn tatsächlich mit in den Kader aufnimmt , steht allerdings noch aus. „Wir müssen noch mal mit dem Arzt besprechen, ob es schon Sinn macht“, erklärte der Bremer Coach, „Morgen wissen wir mehr.“

Unwahrscheinlich ist dagegen, dass Patrick Owomoyela und Boubacar Sanogo für die Partie am Samstag zur Verfügung stehen. Beide pausierten am Freitag wegen einer Erkrankung. „Bei Bouba sind es die Mandeln und Patrick hat sich erkältet“, nannte Schaaf die Gründe, wollte einen Einsatz beider aber nicht hundertprozentig ausschließen: "Ich habe sie noch im Kopf, aber die Tendenz ist eher negativ", so Schaafs Einschätzung über die zwei Erkrankten.

Ebenso hat Tim Borowski aus gesundheitlichen Gründen das Training verpasst. Der Nationalspieler klagte über Probleme am Fuß. Das Spiel gegen den Club hätte er aber auch gesund nicht bestreiten dürfen. Wegen seiner fünften gelben Karte ist er für den 20. Spieltag gesperrt.

Erfreulich hingegen ist die Rückkehr von Dusko Tosic ins Training. Der Serbe, der wegen Magen-Darm-Problemen einen Tag ausgesetzt hatte, absolvierte am Freitag die komplette Abschlusseinheit.

Dass auch Kevin Schindler und Kevin Artmann nicht gegen Nürnberg dabei sind hat positive Motive: Beide sind bereits am Freitag mit Werders U 23 zum Regionalligaauftakt nach Oberhausen gereist.

Daraus ergibt sich für das Bundesliga-Spiel am Samstag, 16.02.2008, folgender vorläufiger Kader: Wiese, Vander, Mertesacker, Tosic, Fritz, Baumann, Jensen, Diego, Vranjes, Kruse, Hunt, Harnik, Özil, Klasnic, Rosenberg, Almeida, gegebenenfalls Boenisch.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/02/2008 12:17
Presseschau Kreiszeitung 15.02.2008

Borowski - dem Denkzettel folgen auch noch Pfiffe


BREMEN (csa) Der Denkzettel wurde Tim Borowski quasi in Plakatformat überreicht. Er übersah ihn trotzdem. Seine Bankdrücker-Rolle gegen den SC Braga (Einwechslung erst nach 59 Minuten) erklärte sich Borowski mit seiner Gelbsperre für die Bundesliga-Partie morgen gegen den 1. FC Nürnberg. Motto: Wer in der Bundesliga vertreten werden muss, kann auch im UEFA-Pokal zugucken. "Ich gehe davon aus, dass es so war", sagte Borowski gestern.

Doch damit liegt er falsch. Trainer Thomas Schaaf erklärte, was gegen Braga wirklich den Ausschlag gegen Borowski und für Aaron Hunt gegeben hatte. "Mit Nürnberg hatte das nichts zu tun. Aaron hat mit seinen kurzen, schnellen Bewegungen besser zu unserer Strategie gepasst." Soll heißen: Gegen die dicht gestaffelte, aber ziemlich unbewegliche Defensive der Portugiesen wollte Schaaf einen quirligen Mann stellen. Einen wie Hunt, mit Stärken in 1-gegen-1-Situationen und großer Flexibilität. "Er kann im Mittelfeld und im Sturm spielen", so Schaaf.

Hinter diesen Aussagen stecken natürlich auch die Botschaften, dass Tim Borowski, der im Sommer zum FC Bayern München wechseln wird, die genannten Qualitäten derzeit nicht besitzt. Schaaf sagte es so: ",Boro‘ bemüht sich. Er hatte eine Top-Vorbereitung, kann das im Spiel bisher aber noch nicht umsetzen."

Schon vor der Winterpause hatte der Coach dem WM-Teilnehmer deutliche Signale gegeben, dass er nicht mehr unantastbar ist. Am letzten Hinrundenspieltag gegen Bayer Leverkusen musste Borowski schon nach 31 Minuten vom Platz, weil Schaaf der Offensive mehr Durchschlagskraft verleihen wollte. Nun gab’s den nächsten Warnschuss.

Übrigens auch von einigen Fans, die Tim Borowski bei dessen Einwechslung auspfiffen. Bisher war das dem Bayern in spe erspart geblieben. Doch weil die Leistungen weiter stagnieren, haben die Fans die längste Zeit geschwiegen.

Für Sportchef Klaus Allofs waren die Pfiffe allerdings nur eine überlaut vernehmbare Minderheiten-Meinung. "Wenn von 2 000 Fans nur zehn pfeifen, dann hört man das trotzdem", sagte er und spielte das Thema Borowski herunter: "Ich sehe da kein Problem auf uns zukommen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/02/2008 12:18
Presseschau Kreiszeitung 15.02.2008

Warnung aus der Vergangenheit


Wie sicher ist ein 3:0? / Diego: "Wir müssten uns schon sehr dumm anstellen . . ."

BREMEN (csa) Es ist wie mit dem kleinen Kind und der heißen Herdplatte: Einmal drauf packen muss sein - danach aber nie wieder. Was das mit Fußball zu tun hat? Nun, die Mannschaft von Werder Bremen hat sich auch mal die Finger verbrannt. Im vergangenen Jahr war es, als die Bremer das UEFA-Pokal-Rückspiel bei Ajax Amsterdam etwas zu locker genommen hatten und nach einem 3:0-Hinspielsieg noch um das Weiterkommen zittern mussten. Am Ende reichte mit Ach und Krach eine 1:3-Niederlage. Doch den vergossenen Angstschweiß "haben wir noch nicht vergessen", beteuert Clemens Fritz.

Gut so, denn die Erinnerung kann helfen, das Rückspiel beim SC Braga am kommenden Donnerstag (22.30 Uhr/live im DSF) nicht als lästige Pflichtaufgabe anzusehen. Im Hinspiel haben die Bremer am Mittwochabend wieder ein 3:0 vorgelegt, das vorzeitige Erreichen des UEFA-Cup-Achtelfinales wurde nach den Toren von Naldo (4.), Daniel Jensen (27.) und Hugo Almeida (90.+1/Handelfmeter) aber nicht bejubelt. "Wir haben die gute Ausgangsposition, die wir wollten. Aber wenn wir in Braga nur um zehn Prozent nachlassen, werden wir ins Schwimmen kommen - siehe Ajax", prophezeit Fritz.

Spielmacher Diego pflichtet bei, sagt aber auch: "Wir müssen uns schon sehr dumm anstellen und viele Fehler machen, um noch auszuscheiden."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 16/02/2008 12:19
Presseschau Weser-Kurier 15.02.2008

Willkommen im Klub


(WAT). Werder ist aufgestiegen - und zwar in die frisch veröffentlichte Geldrangliste der bestverdienendsten europäischen Fußballvereine, die alljährlich von der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte erstellt wird. Als 20. tauchen die Bremer erstmals inmitten des kontinentalen Geldadels auf, dank eines Umsatzes von 97,3 Millionen Euro in der Saison 2006/07. Das ist viel, aber längst kein Vergleich zum Krösus der Krösusse: Der heißt Real Madrid aus Spanien - mit 351 Millionen Euro Einnahmen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 08:37
News 16.02.2008, 17:22 Uhr

Nicht schön, aber wertvoll: 2:0-Sieg gegen Nürnberg


2:0 gegen den 1. FC Nürnberg – es war kein schöner und kein besonderer Sieg von Werder Bremen. Aber hochverdient war es allemal, nie wirklich gefährdet sogar. Das lag vor allem an der frühen gelb-roten Karte für Nürnbergs Ivan Saenko, der bereits nach 20 Minuten nach einer harten Entscheidung vom Feld musste. Danach hatte Werder zwar keinesfalls leichtes Spiel, aber immer das Heft in der Hand. Markus Rosenberg (27.) und der eingewechselte Ivan Klasnic (84.) münzten diese Überlegenheit in Tore um.

Wegen Naldos Rotsperre und der Erkrankung Patrick Owomoyelas war Werders Cheftrainer Thomas Schaaf wieder zu Umstellungen in der Abwehr gezwungen. So rückte im Vergleich zum UEFA-Cup-Spiel gegen Braga wieder Dusko Tošiæ auf die linke Verteidiger-Position, Frank Baumann begann wieder in der Innenverteidigung. Da Tim Borowski gelbgesperrt fehlte, bekam Jurica Vranjes im Mittelfeld wieder einmal eine Möglichkeit, sich zu zeigen. Hugo Almeida kehrte nach seiner Rotsperre auch in der Bundesliga in die Startelf zurück.

Werder startet gut, aber Riesenchance für Nürnberg

Es war von Anfang an kein einfaches Spiel für Werder. Die vom Saisonverlauf, von Verletzungen und vom Spielplan gebeutelten Gäste waren auf Sicherung bedacht, ihre Konterpläne waren klar erkennbar. Werder kam durch Aaron Hunts schönen Schuss aus 18 Metern zur ersten Möglichkeit, nur um Zentimeter strich der am rechten Kreuzeck vorbei (4.). Gleich danach schickte Vranjes Rosenberg auf die Reise, Peer Kluge grätschte ihn im letzten Moment ab. Diese halblangen Bälle leicht nach vorn außen versuchte Werder immer wieder, die dichte Club-Abwehr fing sie immer wieder ab. Nach zehn Minuten befreiten sich die Gäste aus Werders Start-Offensive und kamen bald darauf zu ihrer besten Chance im ganzen Spiel. Tošiæ hatte Nicky Adler links viel zu viel Platz gelassen, der konnte den Ball flach in die Mitte legen – der völlig frei vor Tim Wiese stehende Jan Kristiansen traf aber den Ball nicht. Riesenglück für Werder (12.)!

In der 17. Minute sah FCN-Außenstürmer Ivan Saenko die gelbe Karte nach einem harten Foul an Daniel Jensen. Das ist deshalb erwähnenswert, weil er drei Minuten später einen Freistoß von Jensen weit in der Werder-Hälfte blockierte. Dafür zeigte ihm Schiedsrichter Florian Meyer erneut Gelb, ergo war das Spiel für den Russen beendet. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Logisch, dass das die Voraussetzungen für die Franken nicht eben verbesserte. Sie mussten auf 4-4-1 umstellen und beraubten sich so selbst ihrer gefährlichen Konter-Waffe.

Rosenberg profitiert von Wolfs dickem Patzer

In der Folge gewann Werder klar die Oberhand über die Partie. Allerdings: klare Chancen blieben ersehnte Mangelware. Es fehlten Inspiration, Präzision und Durchsetzungskraft. Die Szene, die die Grün-Weißen ironischerweise auf die Siegerstraße brachte, war dafür ein gutes Beispiel. Jensen hatte wieder einen halbhohen Pass auf Rosenberg gespielt, den Andreas Wolf locker hätte abfangen können. Der Club-Innenverteidiger ging jedoch irgendwie komisch, halb mit der Hacke, zum Ball, und verfehlte die Kugel. Plötzlich stand Rosenberg allein vor Blazek und ließ sich die Chance per Tunnel nicht entgehen. Das erlösende 1:0, Werders Offensivblockierung wollte aber auch nach diesem Führungstor nicht verschwinden.

Die Bemühungen blieben umständlich, Gelegenheiten ergaben sich nur aus Schüssen wie von Rosenberg (aus 16 Metern links vorbei, 31.) und Hugo Almeida (aus 25 Metern knapp über den Balken, 43.). Kurz vor der Pause nahmen die Gäste nochmal ihr Herz in beide Hände. Eine Spielverlagerung auf die rechte Seite brachte Werders Abwehr in Nöte, Per Mertesacker musste Dominik Reinhardts Flachpass im Fünfmeterraum in letzter Sekunde zur Ecke klären (44.). Ein Kristiansen-Schuss strich danach rechts am Tor vorbei.

Besserung nach der Pause? Nun ja...

Hälfte zwei schien für Werder besser zu werden, hatten doch Rosenberg (46.) und Almeida (49.) frühe, gute Möglichkeiten. Beide schlossen aber zu kraftlos ab. Danach aber doch das gewohnte Bild: Diego wurde vom Club fast aus dem Spiel genommen, irgendwer stand ihm immer auf den Füßen. Alle anderen zehn hinderten Werder an stilvollem Spiel nach vorn. Von entsprechender Qualität waren die wenigen Möglichkeiten. Diego konnte mal mit links abschließen, nachdem er glücklich an den Ball gekommen war und Glauber ausgetanzt hatte – der Schuss strich aber links oben vorbei (55.). Auch Rosenbergs Schuss nach schönem Durchstecker von Jensen verfehlte das Ziel deutlich (58.). Jensens und Diegos Schüsse von der Strafraumgrenze trudelten abgefälscht ins Toraus. Man sieht: fast ausschließlich Versuche aus mittlerer Distanz mit begrenzter Erfolgsaussicht.

Das Gute daran: Der 1. FC Nürnberg kam überhaupt nicht mehr zu Entlastung, der frierende Tim Wiese lief 30 Meter vor seinem Tor armkreisend hin und her. Es war der eingewechselte Ivan Klasnic, der eine Akklimatisierung an dieses kühle Spiel verweigerte und für die letzten erwärmenden Höhepunkte sorgte. In Minute 80 schloss er aus spitzem Winkel noch zu früh ab und jagte die Kugel übers Tor. Kurz darauf aber guckte er nach einer Halbfeld-Flanke vom starken Jensen Nürnbergs Keeper Blazek aus und lupfte den Ball per Kopf aus acht Metern zur Entscheidung ins Tor (81.)! Bis auf das Comeback von Sebastian Boenisch passierte danach nix mehr in einem Spiel, das bis auf das Ergebnis nicht der Rede wert war.

von Enrico Bach


Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Baumann, Tošić – Vranjes (53. Özil), Hunt (84. Boenisch), Jensen, Diego – Rosenberg, Hugo Almeida (63. Klasnic); auf der Bank: Vander, Pasanen, Harnik, Kruse

1. FC Nürnberg: Blazek – Reinhardt, Glauber, Wolf, Pinola – Mnari, Kluge, Adler (27. Engelhardt) – Kristiansen (75. Vidosic), Koller, Saenko; auf der Bank: Klewer, Abardonado, Schmidt, Beauchamp, Spiranovic

Tore: 1:0 Rosenberg (30.), 2:0 Klasnic (81.)

gelbe Karten: Jensen - Kluge

gelb-rote Karte: Saenko (20.)

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Weser-Stadion: 37.073 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 08:38
News 16.02.2008, 20:09 Uhr

Von Heesens Drei-Punkte-Analyse des Werder-Siegs


Die Analyse des Spiels bestand bei Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen aus drei Punkten. Er sah eine starke Startphase seiner Nürnberger mit „einer 100-prozentigen Chance, die in so einem Auswärtsspiel in Bremen einfach sitzen muss. Ich bin sicher, dass wir mit so einem Tor heute etwas mitgenommen hätten, weil Werder heute nicht in der Verafssung war, wie man sie kennt.“

Dann kam mit der gelb-roten Karte der erste Knackpunkt der Partie. Von Heesen dazu: „Damit war das Spiel für uns ein Muster ohne Wert. 70 Minuten lang in Unterzahl zu spielen ist gegen Bremen sehr schwer.“ Entsprechend hart ging von Heesen auch mit Ivan Saenko ins Gericht, der den Platzverweis innerhalb von drei Minuten kassiert hatte und sich anschließend bei seinen Teamkollegen für seinen Fehler entschuldigte. „Das ist ein guter Ansatz, aber er hilft uns nur weiter, wenn er sich professioneller in solchen Situationen verhält. Wenn ich schon verwarnt bin, dann bleibe ich einfach weg und bin mir meiner Verantwortung für die Mannschaft bewusst. Die gelb-rote Karte war berechtigt. Der Schiedsrichter steht genau daneben und muss sie geben.“

Der dritte entscheidende Punkt der Partie aus Sicht des Gästetrainers war das 0:1. „Da erwarte ich, dass der Ball geklärt wird, dass er auf der Tribüne landet, und nicht mit der Hacke gespielt wird. Aber das weiß Andi Wolf selbst. Nach diesem Tor haben wir zwar noch gut gearbeitet, haben die Bremer nie so richtig ins Spiel kommen lassen. Aber es fehlte uns die Kraft, um nach vorn mehr Chancen heraus zu arbeiten“, so von Heesen, der einräumte: „Insgesamt war der Sieg der Bremer verdient.“

Die Aktiven im Werder-Trikot konnten sich dieser Drei-Punkte-Analyse vollständig anschließen. Nach Platzverweis und Führungstreffer war der Nachmittag für Per Mertesacker entschieden. „Die gelb-rote Karte kam uns entgegen, wir sind vorher nicht so ins Spiel gekommen. Als der Platzverweis verhängt wurde, taten mir die Nürnberger fast leid. Sie hatten erst am Donnerstag gespielt und mussten so lange in Unterzahl spielen. In der Defensive waren wir dann nicht mehr so gefordert. Im Grunde war es dann fast ein langweiliges Spiel“, so Mertesacker, der aber auch auf die eigene Belastung hinwies. „Wir waren auch kaputt und haben nächste Woche die gleiche Aufgabe. Wir müssen in Portugal am Donnerstag extrem spät spielen und danach gleich wieder am Samstag auswärts antreten. Das wird so extrem wie noch nie.“ Doch Mertesacker nimmt die schwierige Ausgangslage offensiv an: „Wir wollen nicht jammern. Wir wollen diesen Rhythmus mit den internationalen Spielen so lange wie möglich beibehalten.“

Unter Berücksichtigung der hohen Belastung, konnten auch die anderen Werderaner ein positives Fazit ziehen. „Man hat gemerkt, dass beide Teams nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Aber genau diese Spiele musst du gewinnen. Wir haben zwar nicht so brilliant nach vorn gespielt, weil Nürnberg die Räume wirklich sehr gut zugestellt hat, aber wir haben auch in der Defensive nichts mehr zugelassen. Nach dem Führungstor sind wir nicht mehr in Gefahr geraten“, zeigte sich Geschäftsführer Klaus Allofs grundsätzlich zufrieden. Cheftrainer Thomas Schaaf konnte ebenfalls Verständnis für den verhaltenen Auftritt seines Teams aufbringen. „Wir haben nicht den ganz großen Glanz versprüht, aber dennoch war der Wille zu sehen, 90 Minuten nach vorn zu spielen. Wir sind vor allem in der zweiten Halbzeit angerannt.“

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 08:39
News 16.02.2008, 20:45 Uhr

Trumpf im Titelkampf: Mehr Personal-Vielfalt


Bisher lief der Spieltag ganz nach dem Geschmack der Werderaner. Selbst die Profis konnten sich beim Blick auf die Resultate in den anderen Stadien ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. „Wir kannten ja das Resultat aus Schalke und wussten, dass wir gewinnen müssen, um ein Zeichen in Richtung Tabellenspitze zu setzen und uns dort oben richtig festsetzen“, sagte Per Mertesacker, der sich am Samstag auch über die Punkteteilung der direkten Konkurrenten aus Karlsruhe und Leverkusen freute. Geschäftsführer Klaus Allofs merkte an: „Wir haben unsere Arbeit getan, während Leverkusen und Schalke gepatzt haben. Morgen schauen wir ganz ruhig nach Hamburg und Hannover.“ Dort stehen am Sonntag die Partien zwischen dem HSV und dem VfL Bochum sowie das Spitzenspiel zwischen Hannover 96 und Bayern München im Fokus.

Trotz der hohen Belastungen in den kommenden Wochen schauen die Bremer ohnehin optimistisch auf den sich langsam zuspitzenden Titelkampf. Die sich stetig verbessernde Personallage könnte dabei ein Trumpf der Grün-Weißen sein. Während Diego in der Hinserie fast ein Abonnement auf den Titel „Citibank Man of the Match“ hatte, spielen sich nun auch immer öfter seine Teamkollegen in den Vordergrund. Vor allem Daniel Jensen hält seine Leistungen nach seiner Vertragsverlängerung weiter auf konstant hohem Niveau. Im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg war er mit 131 Ballkontakten (auch bundesligaweit einer der höchsten Werte dieser Saison) der beste Spieler auf dem Platz. „Gerade jetzt, in einer Phase, in der Diego durch die fehlende Vorbereitung noch nicht so dominant auftreten kann, ist er eine wichtige Stütze unseres Spieles. Er besticht durch seine Zweikampfstärke, seine Vielseitigkeit, Kreativität und Torgefährlichkeit“, lobt Klaus Allofs.

Doch nicht nur im Mittelfeld, wo sich am Samstag auch Jurica Vranjes und Aaron Hunt Fleißpunkte verdienten, Mesut Özil immer mehr Einsatzzeiten bekommt, Clemens Fritz die letzten Minuten des Nürnberg-Spiels agierte, während Frank Baumann als Innenverteidiger aushalf und Tim Borowski gelb-gesperrt fehlte, kann Werder im Gegensatz zur Hinrunde auf große Vielfalt setzen, auch im Sturm ist der Konkurrenzkampf groß.

Obwohl mit Boubacar Sanogo in den letzten Wochen der beste Werder-Angreifer der Hinrunde fehlte, fielen zuletzt wieder reichlich Stürmer-Tore. Sowohl Hugo Almeida, Markus Rosenberg als auch Ivan Klasnic trafen. Letzterer machte nach einem tollen Jensen-Pass mit seinem Kopfballtreffer gegen Nürnberg den Sack zu. Die Freude darüber war groß: „Ich habe Daniel angeschrien und er hat mich mit einem Super-Pass bedient. Ich musste ihn nur noch reinköpfen.“ Danach jubelte Klasnic - die grün-weiße Eckfahne schwenkend - mit dem ganzen Stadion. „Das war eine spontane Idee. Ich habe mich über das Tor sehr gefreut. Es hat gezeigt, dass man nach so einem Spiel wie in Dortmund, als ich vor dem Tor nicht so glücklich agierte, einfach weitermachen muss. Dazu hatte mich zuletzt eine Kapselverletzung zurück geworfen.“

Eine zusätzliche Alternative hat Cheftrainer Thomas Schaaf seit Samstag auch wieder ion der Abwehr. Sebastian Boenisch feierte nach seiner Knie-Operation im Herbst sein Comeback. In der 84. Minute kam er für Aaron Hunt. „Die Freude war schon groß, als der Trainer gestern mit mir darüber sprach, aber jetzt, nachdem ich wirklich einen Einsatz nach so langer Zeit bekommen habe, ist alles noch schöner.“

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 16:08
News 18.02.2008, 10:43 Uhr

Roundup: Heimpleite für Braga gegen direkten Konkurrenten


Sporting Braga entfernt sich in der portugiesischen SuperLiga immer weiter von den UEFA-Cup-Plätzen. Gegen Mitkonkurrent Vitoria Setubal verlor Werders UEFA-Cup-Gegner am Sonntagabend mit 2:3 (1:2). Das Bemerkenswerteste daran: Es war die zweite Niederlage im heimischen Felsenstadion, der Nimbus des so heimstarken Teams ist damit erstmal futsch. In der Heimtabelle rangiert Braga mit 15 Punkten aus neun Spielen nur auf Platz 10 von 16 Teams. Am Donnerstag, 21.02.2008, testet Werder ja im Zwischenrunden-Rückspiel die Heimqualitäten der Portugiesen.

Sporting geriet gegen Setubal schon in der 11. Minute in Rückstand. Einen per Kopf verlängerten Freistoß konnte Torwart Paulo Santos nicht festhalten, Robson staubte für die Gäste ab. Ein fast identisches Tor zum Ausgleich erzielte auf der Gegenseite Roland Linz in der 25. Minute, hier patzte der Keeper aber noch deutlicher. Noch vor der Pause kopierte Ricardo Chavez mit einem Bogen-Kopfball aus 13 Metern das Klasnic-Tor vom Samstag, Vitoria war wieder vorn (41.). Mit dem schönsten Tor des Tages – springenden Ball links am Gegenspieler vorbei legen, rechts vorbei laufen und dann einen Dropkick ins lange Eck zimmern – sorgte Setubals Elias für die Vorentscheidung (77.). Jailson konnte dem Ergebnis in der 93. Minute per Kopf nur noch ein dezentes Make-Up verpassen.

Braga bleibt damit zwar 8. der Tabelle, hat aber drei Punkte Rückstand auf Setubal, das auf den letzten UEFA-Cup-Platz rückte.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 16:08
News 18.02.2008, 15:51 Uhr

WERDER.TV-Exklusiv-Interview: Allofs bleibt Werderaner!


Ein sehr guter Tag für Werder Bremen! Geschäftsführer Klaus Allofs wird in einer Pressekonferenz um 16 Uhr seine Vertragsverlängerung bei den Grün-Weißen verkünden und über Details und Hintergründe der weiteren Zusammenarbeit sprechen.

WERDER.TV hat bereits am Nachmittag exklusiv mit Klaus Allofs ein langes Interview geführt. Gegenüber Mediendirektor Tino Polster verriet der ehemalige Werder-Stürmer: "Es war im Herzen eine ziemlich einfache Entscheidung. Die Gespräche in den letzten Tagen waren nur noch der Feinschliff", so der 51-Jährige, der andeutete, dass die "Gefahr zu Bayern zu wechseln, nicht wirklich groß war."

Das gesamte Interview mit Klaus Allofs wird ab 17.30 Uhr kostenlos (!) bei WERDER.TV zu sehen sein. Klicken Sie rein! Es lohnt sich.

WERDER.DE wird nach der Pressekonferenz ausführlich über die Vertragsverlängerung von Klaus Allofs berichten.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 19:42
News 18.02.2008, 19:15 Uhr

Hoch motiviert: Allofs unterschreibt bis 2012


Um 16.27 Uhr klickte das Blitzlichtgewitter los: Klaus Allofs setzte unter den Augen zahlreicher Medienvertreter die Unterschrift unter den künftigen Vertrag zwischen ihm und Werder Bremen. Wenige Sekunden später folgen die Signaturen von Willi Lemke, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates und dessen Stellvertreter, Dr. Hubertus Hess-Grunewald. Drei Unterschriften, die eine wichtige Weiche für die Zukunft der Grün-Weißen stellen. "Mit Klaus Allofs sind in den letzten Jahren alle unsere Wünsche in Erfüllung gegangen, sportlich und wirtschaftlich! Zusammen mit Cheftrainer Thomas Schaaf bildet er ein Erfolgsduo, das sensationelle Arbeit leistet", frohlockt Lemke, der die Entwicklung der Gespräche so beschreibt: "Wir haben uns zwei mal getroffen. Einmal Mitte Januar nach dem Trainingslager und einmal am vergangenen Donnerstag. Die Gespräche waren nie kompliziert und von großem Respekt und Vertrauen geprägt. Wir haben ein gutes Angebot unterbreitet, aber es war auch klar, dass bei Werder nicht alles möglich ist, was bei anderen europäischen Topklubs geht. Das weiß Klaus auch aus seinen Vertragsverhandlungen mit den Spielern in den vergangenen Jahren." Lemke weiter: "Wir haben uns dann bereits am vergangenen Donnerstag über alles geeinigt, aber es war der ausdrückliche Wunsch von Klaus Allofs, die Bekanntgabe zu verschieben, damit die Vorbereitung auf das Nürnberg-Spiel nicht gestört wird."

Bei Werders Aufsichtsratsvorsitzenden war aber auch ein bisschen Erleichterung dabei, dass diese wichtige Werder-Personalie geklärt ist. "Ich hatte keine Angst, aber zwischendurch ein bisschen Sorge, dass ich eine Enttäuschung erleben könnte. Ich wäre schon sehr traurig gewesen, wenn Klaus uns in Richtung eines Mitbewerbers verlassen hätte", so Lemke, der damit auf das öffentliche Werben des FC Bayern anspielte. Die Bedenken konnte Klaus Allofs mit seiner Unterschrift zerstreuen. Aber er machte auch deutlich, dass die Bindung zu den Grün-Weißen einfach viel zu stark ist, um mit anderen Bewerbern ernsthaft zu flirten. "Mir ist klar, dass ich hier einen Job habe, der so interessant und selten ist, dass ihn auch viele andere gerne hätten. Wir haben zwar in den vergangenen Jahren viel gewonnen, aber ich spüre, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Ich habe nicht das Gefühl, dass es nicht noch schöner werden kann."

Doch Allofs ist schon zu lange im Geschäft, um nicht zu wissen, dass viel Arbeit auf ihn und seine Geschäftsführer-Kollegen zukommt. "Es ist schon eine große Herausforderung, unsere Stellung zu festigen. Dafür müssen wir nicht nur unseren Kader, sondern auch unsere Infrastruktur immer weiter entwickeln. Wir werden weiter versuchen, unsere Einnahmesituation zu verbessern und das Geld in den Fußball zu stecken. Das heißt aber nicht, dass wir in anderen Größenordnungen investieren werden, dass es die teuersten Spieler sein müssen, sondern wir schauen weiter nach den bestmöglichen. Wir wollen aber auch künftig Spieler verpflichten, die unserem Publikum Spaß machen." Mit seinen Ausführungen machte Allofs deutlich, dass er sich auf die Umsetzung dieser hohen Ziele freut: "Ich gehe wie meine anderen Geschäftsführer-Kollegen hoch motiviert an die Arbeit."

Aber auch ganz privat freut sich Allofs über den Verbleib in der Hansestadt. "Ich hatte immer das Glück in tollen Städten arbeiten zu dürfen und Bremen gehört dazu. Ich fühle mich hier sehr wohl und spüre hier eine hohe Lebensqualität", so der Geschäftsführer, der sich am Abend noch ein Glas Champagner auf den Vertragsabschluss genehmigen wollte.

Außer im Hause Allofs werden vielleicht auch woanders die Sektkorken knallen. Die Freude über die weitere Zusammenarbeit war auch bei Thomas Schaaf groß: "Klaus hat mich heute Mittag über seine Entscheidung unterrichtet. Es ist ein guter Tag für ihn und ein guter Tag für Werder Bremen. Er hat hier fantastische Arbeit geleistet. Er ist für mich ein hervorragender Partner."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 18/02/2008 19:43
News 18.02.2008, 17:51 Uhr

Vorsichtsmaßnahme: Diego nicht im Training


Werders Mittelfeldspieler Diego setzte am Montag mit dem Mannschaftstraining aus. Die Pause für den brasilianischen Nationalspieler ist allerdings eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Wir wollen die Belastung bei ihm dosieren und etwas heruntersetzen. Ich hoffe, dass er morgen wieder dabei ist", erklärte Werders Cheftrainer Thomas Schaaf. Einen Einsatz von Diego im UEFA-Cup-Rückspiel gegen den SC Braga am Donnerstag, 21.02.2008, sieht der Bremer Coach derzeit nicht gefährdet.

Tim Borowski kehrte dagegen am Montag bereits wieder zurück. Den Mittelfeldspieler hatte am Wochenende eine leichte Fußblessur geplagt. Patrick Owomoyela, der wegen einer Erkältung das Bundesligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg verpasst hatte, stand ebenfalls wieder im Mannschaftstraining.

Auch Stürmer Boubacar Sanogo geht es derweil wieder besser. Nachdem eine Mandelentzündung den Ivorer am Wochenende niedergestreckt hatte, absolvierte er am Nachmittag schon wieder eine Laufeinheit.

Für Petri Pasanen wäre es damit allerdings noch etwas früh. Der finnische Nationalspieler beließ es bei einer ausgiebigen Fahrradtour, um sich weiterhin fit zu halten. Pasanen klagt seit zwei Wochen über Hüftprobleme.

Torhüter Nico Pellatz hingegen schied am Montag direkt nach Beginn der Einheit aus. Gleich beim ersten Schuss hat er sich laut eigener Aussage "wahrscheinlich eine Zerrung" zugezogen. Eine genauere Untersuchung steht allerdings noch aus.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:16
News 19.02.2008, 18:44 Uhr

Werder fliegt ohne Diego nach Braga


Die Reise zum UEFA-Cup-Rückspiel am Donnerstag, 21.02.2008, in Braga wird Cheftrainer Thomas Schaaf ohne Mittelfeldspieler Diego antreten. Grund dafür ist eine Schambeinentzündung im Anfangsstadium, die den brasilianischen Nationalspieler bereits im Januar 2008 zu einer ausführlichen Behandlungspause zwang. Diese hatte Diego in Abstimmung mit Cheftrainer Thomas Schaaf bei dem Physiotherapeuten der brasilianischen Nationalmannschaft erhalten. Diego erklärte: „Die Zeit war sehr kurz. Ich habe dort hart gearbeitet. Das hat mir geholfen, aber es ist keine einfache Verletzung. Die Probleme kommen und gehen. Je stärker die Belastung, desto größer die Probleme.“

Um die hohe Beanspruchung seines Körpers durch den engen Terminplan mit UEFA-Cup und Bundesliga zu umgehen, bleibt der Werders Nummer zehn nun zur Behandlung in Bremen. „Zwei Spiele mit nur einem Tag Pause wären zu anstrengend für mich. Deshalb haben wir mit dem Trainer abgestimmt, dass es besser ist, nicht mit nach Braga zu fliegen. Am Samstag in Frankfurt stehe ich dann wieder zur Verfügung und werde alles tun, um meinem Team zu helfen“, so Diego. Thomas Schaaf verwies in diesem Zusammenhang auf die besondere Situation seines Spielers: „Bei einer solchen Verletzung muss man genau auf die Balance zwischen Be- und Entlastung achten. Deswegen kann es immer wieder sein, dass er mal trainiert und dann mal wieder außen vor ist. Natürlich hoffen wir, dass durch eine Behandlung schlagartig Verbesserung eintritt, aber es ist eine Verletzung, die man nicht von heute auf morgen beheben kann. Deswegen schauen wir ganz genau, wie wir das Training und die Einsätze dosieren.“

Auch Innenvertediger Naldo fehlte am Dienstag im Training, wird im Gegensatz zu seinem Landsmann aber in Braga auflaufen können. "Ich habe einen Schlag auf mein linkes Knie bekommen und war deshalb heute in Behandlung. Ich fliege aber auf jeden Fall mit", so Naldo.

Ebenso steht Boubacar Sanogo für die Reise nach Portugal bereit. Der Ivorer hatte wegen einer Mandelentzündung und Fieber pausiert, kehrte am Dienstag aber ins Training zurück.

Folgende Spieler werden den Flug nach Portugal antreten: Wiese, Boenisch, Naldo, Baumann, Vranjes, Fritz, Rosenberg, Özil, Tosic, Owomoyela, Klasnic, Sanogo, Jensen, Almeida, Borowski, Schindler, Mertesacker, Vander, Harnik, Kruse.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:17
Presseschau Kreiszeitung 18.02.2008

Mertesacker gewinnt das Duell der Giganten


Tim Wiese: Wie dem Werder-Schlussmann das Spiel gefallen hat? Gutes Ergebnis, "aber ich habe mir den Arsch abgefroren". Die akute Unterbeschäftigung führte bei ihm zu akuter Frostbeulengefahr. Note 3


Clemens Fritz: Das Duell mit seinem Freund Marco Engelhardt - gemeinsam spielten beide bei RW Erfurt und dem Karlsruher SC - endete unentschieden. Fritz war, seine Offensivaktionen betreffend, seltsam zurückhaltend.Note 4


Per Mertesacker: Duell der Giganten mit Jan Koller: 1,98 Meter trafen auf 2,02 Meter - und der Gewinner war der vier Zentimeter kleinere Mertesacker, der Nürnbergs Sturm-Riesen gut im Griff hatte. Rettete kurz vor der Pause in höchster Not.Note 2,5


Frank Baumann: Erneut eine starke Vorstellung als Innenverteidiger. Mit großer Ruhe löste Baumann die gestellten Aufgaben, ergänzte sich bis auf ganz wenige Ausnahmen gut mit Mertesacker. Note 2,5


Dusko Tosic: Die Pause gegen den SC Braga, als Owomoyela ihn auf die Bank verdrängt hatte, hat nichts geholfen. Tosic war auch gegen Nürnberg ein Schwachpunkt in der Viererkette. Besonders sein Stellungsspiel muss der Serbe schleunigst verbessern. Immerhin: Nach der Pause mit ein paar stabilen Minuten.Note 5


Daniel Jensen: Der Spitzenwert von 131 Ballkontakten sagt klar aus, über wen das Bremer Spiel lief: über Daniel Jensen. Der Däne war die auffälligste Figur auf dem Platz. Und das nicht nur, weil er beide Tore vorbereitete.Note 2


Jurica Vranjes (bis 53.): Premiere für den Kroaten: Zum ersten Mal war er in diesem Jahr dabei. Nach gutem Beginn tauchte allerdings auch er ins Mittelmaß des Bremer Spiels ab. Note 4


Aaron Hunt (bis 84.): Bekleidete die linke Mittelfeldseite, belebte das Spiel von dort aber nicht in der Art, wie er es in den vergangenen Partien getan hatte. Oder anders gesagt: Fleißig, aber ohne Impulse.Note 4


Diego: Keine Frage: Er sucht noch nach seiner Form. Wie schon drei Tage zuvor gegen Braga gelang Diego nur wenig. Note 4


Markus Rosenberg: Saisontor Nummer sechs war ein unfreiwilliges Geschenk von FCN-Verteidiger Andreas Wolf, das Rosenberg ohne Zögern annahm. Als Wolf den Ball durchrutschen ließ, war der Schwede zur Stelle. Danach weiterhin der aktivere von zwei Angreifern, aber nicht mehr gefährlich.Note 3


Hugo Almeida (bis 63.): Zweimal feuerte er auf das Nürnberger Tor, ansonsten war er nicht zu sehen. Der Portugiese ging im Getümmel Nürnberger Abwehrspieler verloren.Note 4,5


Mesut Özil (ab 53.): Spielte mit, ohne aufzufallen. Der Eingewöhnungsprozess läuft noch. Note 4


Ivan Klasnic (ab 63.): Klasse, wie er die Jensen-Vorlage per Kopf im Kasten versenkte. Dabei gilt der Kroate nicht gerade als Kopfball-Ungeheuer. Doch Klasnic weiß: "Man kann alles lernen . . ." Note -


Sebastian Boenisch (ab 84.): Der Sechs-Minuten-Einsatz hatte mehr symbolischen Wert: Nach fünf Monaten Pause ist Boenisch wieder zurück, kann nun den Neuanfang wagen. Note -
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:18
Presseschau Kreiszeitung 18.02.2008

Der neue Jensen-Wert, die neuen Diego-Sorgen


Der eine Spielmacher läuft neben der Spur, der andere springt für ihn ein

Von Carsten Sander

BREMEN Thomas von Heesen hatte auf der Suche nach den Gründen für die 0:2 (0:1)-Niederlage bei Werder Bremen gut zu tun. Gleich drei Namen kramte er heraus, um zu erklären, warum der 1. FC Nürnberg auch gegen schwache Bremer chancenlos war. Jan Kristiansen - wegen einer vergebenen Großchance nach zwölf Minuten. Ivan Saenko - wegen einer Gelb-Roten Karte schon nach 20 Minuten. Und Andreas Wolf - wegen eines verhängnisvollen Patzers nach einer halben Stunde. "Das waren die drei Knackpunkte des Spiels", grollte von Heesen.

Aus seiner Sicht mag das eine komplette Analyse sein. Die Bremer Perspektive liefert aber noch einen weiteren Grund, weshalb die tapferen Nürnberger den Platz als Verlierer verließen. Gemeint ist Daniel Jensen, der mit seinen Pässen die Werder-Treffer durch Markus Rosenberg (30.) und Ivan Klasnic (81.) vorbereitet hatte und damit so etwas wie der heimliche Matchwinner war.

"Daniel ist ganz, ganz wichtig für uns geworden", urteilte Sportdirektor Klaus Allofs über den Dänen, der erst vor wenigen Wochen mit einem neuen Vertrag bis 2011 ausgestattet worden war. Von der Richtigkeit dieser Investition ist Allofs seit Samstag mehr denn je überzeugt. Denn Jensen hat bewiesen, dass er ein Spiel entscheiden kann. Und zwar auch dann, wenn’s beim Rest der Mannschaft überhaupt nicht läuft. Oder Spielmacher Diego einfach mal ein bisschen neben sich steht - so wie gegen Nürnberg. "Gerade, wenn Diego nicht so dominant ist, ist es wichtig, dass Daniel zur Stelle ist", meinte Allofs.

Möglich, dass Jensen noch häufiger für Diego in die Bresche springen muss. Denn der Brasilianer kommt seit der Winterpause nicht wirklich in Schwung. Zwar gab es da sein Klasse-Tor gegen Bayern München, aber der Rest seines Schaffens war mäßiger Durchschnitt. Allofs bestätigte: "Er ist noch nicht in der Verfassung der Hinrunde." Die Schambeinentzündung, wegen der sich Diego drei Wochen in Brasilien hatte behandeln lassen, könnte die Ursache dafür sein, vermutete der Sportdirektor: "Ich glaube, dass er die Verletzung noch spürt. Er ist noch nicht wieder ganz hergestellt."

Wenn dem so ist, dann ist es allerdings hochriskant, den Brasilianer weiter einzusetzen. Eine Schambeinentzündung kann schließlich die ganze Karriere kosten. Doch so akut sei es nicht, beschwichtigte Allofs: "Wenn Diego das Gefühl hätte, dass er kürzer treten muss, dann würde er das sagen." Bisher hat der 22-Jährige aber keinen Klagelaut von sich gegeben.

Dennoch: Trainer Thomas Schaaf gibt das aktuelle Leistungsniveau des Spielgestalters zu denken. "Es wird sicherlich noch dauern, bis das Problem wirklich verschwunden ist", erklärte der Coach. Aber Diego deshalb ganz auf Eis zu legen, wäre nicht der richtige Ansatz. "Wenn wir die Belastung jetzt ganz herunterfahren, wissen wir nicht, was passiert, wenn wir sie wieder hochfahren müssen", so Schaaf. Also entscheidet er sich für einen Mittelweg - sprich: dosierte Belastung, dosierte Schonung. Schaaf: "Wir müssen bei Diego auch mal andere Trainingsformen wählen, um die körperlichen Anforderungen zu differenzieren." Spielen wird die Bremer Nummer 10 aber weiterhin - auch im UEFA-Pokal-Rückspiel gegen den SC Braga am Donnerstag.

Dann erwartet Daniel Jensen von sich und seinen Mitspielern eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Gekicke am Samstag. "Da waren zu wenig Bewegung und zu wenig Ideen im Spiel. Das können wir besser", meinte Jensen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:18
Presseschau Weser-Kurier 18.02.2008

Ein Wink mit dem Eckpfahl


Die beste Eigenwerbung - Klasnic trifft

BREMEN (MAO). Ivan Klasnic gab sich zurückhaltend. Dermaßen, dass man sich fragen musste, ob er tatsächlich das Original war - oder womöglich einen Doppelgänger geschickt hatte. Denn dieser Klasnic nach dem Spiel sagte achselzuckend: "Ich habe das getan, wofür ich bezahlt werde." Es ging um sein 2:0 gegen Nürnberg. Und der Klasnic im Spiel hatte es gefeiert, als habe er eine rettungslos verlorene Partie damit endgültig gedreht. So war er zur Eckfahne mit dem Werder-Emblem gelaufen, hatte sie aus der Halterung gezogen und vor den Fans geschwenkt. "Eine spontane Idee", sagte Klasnic. Doch im Anschluss an seinen dritten Saisontreffer - im vierten Liga-Einsatz nach seinem Comeback - durfte der Wink mit dem Eck- durchaus auch wie einer mit dem Zaunpfahl verstanden werden.

Sein Sportdirektor jedenfalls konnte sich nicht ganz frei davon machen. "Tore sind die beste Werbung, die man machen kann", sagte Klaus Allofs, "ich habe schon geflachst: Jetzt können wir verhandeln." Denn eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrages steht nach wie vor aus. "Das wird eine der nächsten Sachen sein, die wir angehen", kündigte Allofs ganz ohne Flachs an, "grundsätzlich besteht großes Interesse, ihn zu halten. Wenn er voll belastbar ist, wissen wir, wie wichtig Ivan ist." Doch genau darüber besteht noch ein Rest Unsicherheit. Klasnic ist zwar nach seiner Nierentransplantation der weltweit erste Profi-Fußballer, der mit Spenderorgan spielt - doch nach so wenigen Partien lasse sich seine körperliche Entwicklung noch nicht abschließend beurteilen, erklärte Allofs.

Zudem gehört nicht allzu viel Phantasie dazu, dass Klasnic sich deutlich verbesserte Konditionen erhofft. Schließlich kam sein aktueller Einjahresvertrag zustande gekommen, als noch völlig unklar war, ob er tatsächlich jemals wieder im Werder-Trikot würde auflaufen können. "Da müssen wir jetzt aber keine Konflikte prophezeien", sagte Allofs, "die gibt es nicht. Und ich hoffe auch nicht, dass sie es geben wird."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:19
Presseschau Kreiszeitung 19.02.2008

Fitness statt Fußball - das ist die Schonung für Diego


BREMEN (csa) So sieht es also aus, wenn Thomas Schaaf für den angeschlagenen Spielmacher Diego das Training dosiert: Der Brasilianer übt nicht mit der Mannschaft. Jedenfalls war das gestern der Fall. Weil Diego weiterhin über Leistenbeschwerden klagt und vermutlich aufgrund der Beschwerden in diesem Jahr noch nicht zu seiner Form gefunden hat, geht Werder-Trainer Schaaf nun ganz behutsam mit dem Brasilianer um. Statt gegen den Ball zu treten, absolvierte Diego nur eine Fitness-Einheit hinter verschlossenen Türen. Schaaf sieht jedoch den Einsatz des 22-Jährigen im UEFA-Pokal-Rückspiel beim SC Braga am Donnerstag nicht gefährdet.

Ob Boubacar Sanogo dann schon wieder dabei sein wird, ist relativ unwahrscheinlich. Gestern wagte sich der Ivorer nach seiner Mandelentzündung überhaupt das erste Mal wieder zum Weserstadion und wurde erstmal auf den Ergometer geschickt. "Damit er wieder ins Training findet", erklärte Schaaf.

Auch Petri Pasanen musste strampeln, nicht kicken. Wenn Not am Mann wäre, stünde er in Braga aber zur Verfügung. Tim Borowski, der zuletzt wegen einer Fußverletzung ausgesetzt hatte, mischte gestern wieder mit und ist fit für den UEFA-Cup.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:20
Presseschau Kreiszeitung 19.02.2008

"Wir haben die Grenzen noch nicht erreicht"


Klaus Allofs im Interview: Seine Motivation, in Bremen zu bleiben, seine Ziele mit Werder

BREMEN (csa) Jetzt hat er sich für die kommenden vier Jahre, vier Monate und elf Tage an Werder Bremen gebunden. Bis zum 30. Juni 2012 läuft der neue Vertrag von Sportdirektor Klaus Allofs. Welche Ziele er in dieser Zeit anstrebt, erklärt der 51-Jährige im Interview.


Ein Sprichwort sagt, man solle gehen, wenn es am schönsten ist. Sie bleiben in Bremen . . .

". . . weil ich nicht das Gefühl habe, dass es nicht mehr schöner werden kann oder dass bereits alles ausgereizt wäre. Wir haben die Grenzen noch nicht erreicht, sondern für die Zukunft Luft nach oben."


Was meinen Sie konkret?

"Wir können uns sportlich verbessern, wir können unsere Einnahmesituation verbessern. Insgesamt sehe ich bei Werder für die kommenden Jahre noch viele Reserven."


Und wie formulieren Sie die Ziele?

"In der Bundesliga wird um uns herum stark aufgerüstet. Da ist es eine große Herausforderung, unsere Stellung als Spitzenmannschaft zu festigen und sogar auszubauen."


Träumen Sie davon, irgendwann als Werder-Manager in der Größenordnung auf Einkaufstour zu gehen, wie es die Bayern im vergangenen Sommer getan haben?

"In dieser Größenordnung werden wir in Bremen nicht investieren können. Hier geht es nicht um zweistellige Millionen-Beträge für einen Spieler."


Diese Möglichkeiten hätten Sie aber anderswo.

"Aber auch andere Nachteile. Das ist doch ganz normal, das muss man immer genau abwägen."


Ist Bremen der ideale Platz für Sie?

"Ich habe hier einen Job, wie ihn viele andere gerne hätten. Er macht mir viel Spaß und bietet - auch in der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen aus der Geschäftsführung - sehr gute Voraussetzungen. Ich gehe mit sehr viel Motivation in die nächsten Jahre."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:20
Presseschau Kreiszeitung 19.02.2008

Schaaf: "Auch für mich wichtig"


Cheftrainer Thomas Schaaf: "Dass Klaus bei uns bleibt, ist auch für mich eine ganz wichtige Entscheidung. Er ist für mich ein wertvoller Partner, der über Jahre phantastische Arbeit geliefert hat. Ich freue mich sehr, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen können."

Mannschaftskapitän Frank Baumann: "Ich habe mit nichts anderem gerechnet, als dass Klaus Allofs bei Werder Bremen bleibt. Ich hätte keinen Grund gesehen, hier wegzugehen. Als Sportdirektor ist er sehr erfolgsorientiert und trotzdem ein sehr netter Mensch."

Hubertus Hess-Grunewald, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates: "Klaus Allofs einen Vertrag bis 2012 zu geben, ist kein Vertrauensvorschuss. Er hat das Vertrauen durch seine Arbeit bereits gerechtfertigt. Er ist und bleibt eine zentrale Figur der Geschäftsführung."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 19/02/2008 19:21
Presseschau Weser-Kurier 19.02.2008

Frings zur Auswärts-Reha


(WAT). Auf dem Spielfeld verteilt Torsten Frings normalerweise Bälle, auf der Tribüne verteilte der Rekonvaleszent am Sonnabend Bratwürstchen: eins für Patrick Owomoyela, eins für Tim Borowski. In dieser Woche allerdings müssen sich die beiden bestens Umsorgten wieder selbst mit der Nahrungsbeschaffung auseinandersetzen - Frings ist in Absprache mit der sportlichen Leitung wieder in Donaustauf. Dort arbeitet der 31-jährige Bremer unter der Obhut von DFB-Physiotherapeut Eder an seinem Comeback.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:05
News 20.02.2008, 14:43 Uhr

Keine Experimente: Offensiv gegen Braga


Der 3:0-Sieg im Hinspiel gegen den SC Braga ist eine ganz sichere Bank. Welcher Werder-Profi so denkt, wird bei Cheftrainer Thomas Schaaf am Donnerstag keine Chance haben. Das unterstrich der Bremer Coach am Mittwochmorgen kurz vor dem Abflug nach Portugal. "Das wäre genau die Denkweise, mit der wir nicht in dieses Spiel gehen dürfen. Es ist erst Halbzeit. Und Braga hat gezeigt, dass sie guten Fußball anbieten können." Schaaf fordert deshalb von seinen Spielern höchste Konzentration und Disziplin. "Wer meint, dass er es locker angehen kann, wird feststellen, dass er umso mehr laufen und kämpfen muss, weil er dem Ball ständig hinterher rennt. Die Partie gegen Ajax Amsterdam im Vorjahr war das beste Beispiel."

Daran erinnert auch Geschäftsführer Klaus Allofs: "Es sind meist einfachere Spiele, wenn man sich selbst viel bewegt und viel Ballbesitz hat, Wenn man das nicht berücksichtigt, dann ist immer eine Gefahr da. Jeder von uns hat es ja schon mal erlebt, dass international ein klares Hinspiel-Ergebnis noch gedreht wurde. Aber ich glaube nicht, dass wir in diese Gefahr kommen. Wir sind eigentlich die bessere Mannschaft und ich wäre schon sehr enttäuscht, wenn es noch mal spannend wird."

Aus diesem Grund kündigte Thomas Schaaf schon jetzt an, keine taktischen Experimente durchzuführen. "Wir bleiben uns treu. Wir spielen weiter nach vorn. Erstens ist es sowieso nicht unser Ding, uns hinten reinzustellen, und zweitens würden wir so auch die Stärke Bragas erst richtig zur Geltung bringen. Denn sie haben eine starke Offensive."

Im eigenen Angriff gehen die Bremer allerdings personell ausgedünnt ins Spiel. Die Offensivkräfte Diego und Aaron Hunt saßen nicht mit im Flugzeug nach Portugal, "Aaron musste mit Leistenproblemen pausieren, wir wissen noch nicht, ob er nach Frankfurt nachkommen kann. Bei Diego gehe ich bislang davon aus. Wir haben auch überlegt, ob wir ihn nach Braga mitnehmen, aber in Bremen haben wir viel bessere Möglichkeiten, ihn zu behandeln", so Schaaf, der für den an einer Schambeinentzüdnung leidenden Diego künftig die richtige Balance aus Be- und Entlastung finden muss.

Ein Kandidat für die Arbeitsstelle hinter den Spitzen könnte Mesut Özil sein, dem Schaaf schon eine gute Integration bescheinigte. "Er ist soweit, dass er für uns spielen kann", sagte der Trainer, warnte aber ausdrücklich vor Vergleichen mit Diego: "Das wäre völliger Blödsinn. Mesut hat eigene Stärken, die er einbringen kann. Seine Art und Weise, sich bei uns ins Spiel einzubringen ist anders. Er ist genau so wenig ein Diego-Nachfolger oder –Ersatz wie Klose ein Ailton-Nachfolger war, oder Diego ein neuer Micoud."

von Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:14
Presseschau Kreiszeitung 20.02.2008

Die Fischer-Kolumne: Baumann - eine unglaublich wichtige Konstante


Eine spannende englische Woche liegt hinter Werder Bremen, und wir können mit dem Erreichten zufrieden sein. Durch das Unentschieden in München haben wir den geringen Rückstand gehalten, das 3:0 gegen Braga gibt uns für das Rückspiel einen komfortablen Vorsprung, der bei der guten Einstellung unserer Mannschaft größte Hoffnung auf die nächste Runde im UEFA-Cup macht. Das 2:0 gegen Nürnberg war ein glanzloser Arbeitssieg, der unsere Aussichten auf einen Champions-League-Platz auch in der nächsten Saison ein wenig vergrößert hat.

Wenn ein Team wie Werder Bremen Woche für Woche einen offensiven Fußball spielt und immer wieder gegen defensiv eingestellte Gegner trifft (Bayern ausgenommen), muss man mit dem Sieg über den "Club" zufrieden sein, zumal wir durch erneute Erkrankungen bzw. Verletzungen immer wieder mit anderen Formationen antreten müssen.

Eine unglaublich wichtige Konstante in unserem Spiel ist dabei Frank Baumann. Der Fußball in der heutigen Zeit ist geprägt durch den ständigen Wechsel der Spieler zu anderen Vereinen. Dieter Burdenski, Horst-Dieter Höttges und aus neuerer Zeit Dieter Eilts und Marco Bode muten an wie eine aussterbende Spezies, weil Vereinstreue ihnen noch etwas bedeutet und in der Abwägung zu höheren Verdienstmöglichkeiten bei anderen Vereinen eine Rolle gespielt hat. In diese Reihe ist für mich auch Frank Baumann zu stellen, der nunmehr seit 1999 bei Werder spielt, seine Verletzungen immer wieder überwunden und in die Mannschaft zurückgefunden hat. Gerade deshalb freue ich mich über seine guten Leistungen.

Aber Frank Baumann bietet auch noch eine andere Facette, die besonders gut zu Werder Bremen passt. Nämlich sein soziales Engagement. Damit meine ich nicht alleine seine Funktion als Mannschaftskapitän. Frank engagiert sich im Martinsclub, einer Institution der Werkstatt Bremen, in der behinderte Menschen beschäftigt werden. Und es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, im Kampf gegen Rassismus und Gewalt zur Haupt- und Realschule Ritterhude zu fahren und der Schule im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums die Plakette "Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage" zu verleihen. Ich bin dankbar, dass es Sportler wie Frank Baumann gibt, denn sie prägen das positive Bild der Bundesliga.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:14
Presseschau Kreiszeitung 20.02.2008

Wie eingespielt bleibt das Team?


Klaus Allofs hat verlängert - jetzt sind Jürgen Born und Manfred Müller am Zug

BREMEN (csa) Auch bei den drei Kollegen aus der Werder-Geschäftsführung war die Erleichterung groß. Dass Sportdirektor Klaus Allofs seinen Vertrag in Bremen bis 2012 verlängert hat, bietet die Möglichkeit, dass das Quartett, das seit 1999 die Geschicke des Clubs leitet, bestehen bleibt. "Wir sind ein eingespieltes Team, alle Bereiche greifen gut ineinander. Es wäre schade gewesen, wenn Klaus Allofs aus dieser Formation ausgeschieden wäre", sagt Klaus-Dieter Fischer.

Die Gefahr war freilich da. Bayern München hatte Allofs Avancen gemacht, und die Kollegen haben das mit sensiblen Antennen registriert. Fischer: "Ich habe aber immer gehofft, dass sich Klaus bei klugem Nachdenken für Werder entscheidet." So ist es gekommen, und Jürgen L. Born, Vorsitzender der Geschäftsführung ist heilfroh, dass Allofs seine Qualitäten weiter für Werder einsetzt. "Seine ganz besondere Stärke ist sein Auge für den Fußball. Wie er den Markt beobachtet und immer die besten Spieler herausfiltert - das ist das A und O seiner Arbeit", meint der 67-Jährige.

Wie der alte Vertrag von Klaus Allofs, enden auch die Vereinbarungen von Born und Manfred Müller, Geschäftsführer Marketing, im kommenden Jahr. Stellt sich die Frage, ob das Quartett tatsächlich über 2009 hinaus Bestand haben wird? Jürgen Born sagt: "Wenn der Aufsichtsrat nach dem Motto "never change a winning team" verfahren möchte, dann werde ich mich dem nicht entziehen." Soll heißen: Er macht weiter, wenn der Aufsichtsrat ihn erneut in die Geschäftsführung berufen sollte.

Und Manfred Müller? Der 63-Jährige hält sich noch völlig bedeckt, will nicht in die Zukunft schauen. "Ich äußere mich im Moment nicht dazu. Das Thema wird zu gegebener Zeit mit dem Aufsichtsrat besprochen", sagt er.

Bei Klaus-Dieter Fischer ist die Situation sowieso klar. Er ist von der Mitgliederversammlung des SV Werder Bremen e.V. in die Geschäftsführung der Werder-Kapitalgesellschaft gewählt worden. Seine Amtszeit läuft noch bis 2011.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:15
Presseschau Kreiszeitung 20.02.2008

Naldo gönnt sich Auszeit, Sanogo meldet sich zurück


BREMEN (csa) Naldo nahm sich gestern eine Auszeit. Weil er tags zuvor im Training einen Schlag auf das linke Knie bekommen hatte, setzte der brasilianische Innenverteidiger mit dem Training aus. Aber keine Angst: Naldo fliegt heute mit nach Braga und sieht seinen Einsatz nicht gefährdet. "Ich bin dabei, kein Problem", sagte er.

Positive Signale sendete auch Boubacar Sanogo. Die Mandelentzündung hat er überstanden, gestern stand er wieder auf dem Trainingsplatz. Und nach seiner optimistischen Rückmeldung ("Mir geht’s gut, ich kann spielen"), berief Schaaf den Stürmer von der Elfenbeinküste am Abend in den Kader.

Nicht dabei ist dagegen Petri Pasanen aus. Der Finne, der seit Wochen über Leistenprobleme klagt, verpasste auch gestern die Übungseinheit und fand sich nur zu Pflegemaßnahmen am Weserstadion ein. Schaaf berücksichtigte ihn folgerichtig nicht für die Partie in Nordportugal.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:15
Presseschau Kreiszeitung 20.02.2008

Ohne Diego nach Braga


Schambeinentzündung: Der Spielmacher braucht eine Pause / "Es ist keine einfache Situation"

Von Carsten Sander

BREMEN Schätzfrage: Wieviele Pflichtspiele hat Diego seit seinem Wechsel nach Bremen im August 2006 für Werder bestritten? 50? 60? 70? Nein, es waren 81. Plus zwölf Länderspiele für Brasilien, die in diesen Zeitraum fielen. Macht unterm Strich 93 Partien in 18 Monaten - ein Mammutprogramm, dem der 22-Jährige nun Tribut zollen muss. Diego leidet an einer Schambeinentzündung und muss mit seinem Körper fortan sehr vorsichtig sein. Erste Maßnahme: Er fliegt heute nicht mit nach Portugal, wo Werder Bremen morgen (22.30 Uhr/live im DSF) das UEFA-Pokal-Rückspiel gegen den SC Braga bestreitet.

Zählt man bei Diego noch die Test- und Vorbereitungsspiele dazu, dann erhöht sich sein Pensum locker auf über 100 Partien in nur eineinhalb Jahren. Fast logisch, dass der Körper dann irgendwann zurückschlägt. Bei dem Bremer Regisseur ging es im Oktober des vergangenen Jahres los. Damals zwickte die Leiste das erste Mal, mittlerweile ist eine Schambeinentzündung daraus geworden. Eine Verletzung, die ihre Ursache fast immer in einer Überbelastung hat.

"Es ist keine einfache Situation", seufzt Diego, "die Schmerzen sind je nach Belastung mal stärker, mal schwächer, aber nie richtig weg." In der Winterpause hatte er in Brasilien eine Spezialtherapie absolviert, die ihm helfen sollte, das Problem in den Griff zu bekommen. Doch die Maßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg. "Die Zeit in Brasilien war einfach zu kurz", glaubt Diego, der in den vergangenen beiden Tagen nicht mit der Mannschaft, sondern individuell trainiert hatte.

Das Spiel in Braga lässt er nun nach Absprache mit Trainer Thomas Schaaf aus. Am Samstag will er aber im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt wieder dabei sein. "Zwei Spiele mit nur einem Tag Pause dazwischen und dazu die Reisen - das wäre eine zu große Belastung gewesen", begründet Diego die Pause.

Er weiß, dass eine Schambeinentzündung eine gefährliche Verletzung ist. So mancher Fußball-Profi hat wegen ihr schon die Karriere früher als geplant beenden müssen. Prominentes Werder-Beispiel: Ümit Davala, der Ende 2005 im Alter von 32 Jahren frustriert die Schuhe in die Ecke legte.

Diego wird in acht Tagen 23 Jahre alt - und er macht sich noch keine großen Sorgen. Die Schambeinentzündung sei erst im Anfangsstadium und deshalb kontrollierbar, glaubt er: "Wir werden alle vernünftigen Maßnahmen ergreifen und schon die richtigen Wege finden." Aber er weiß auch: "Es ist eine langwierige Angelegenheit."

Trainer Thomas Schaaf hatte bereits am Wochenende ausgeführt, wie mit der Verletzung umgegangen werden soll: Pausen für den Spieler, wenn sie nötig sind. Aber auch immer wieder ganz normale Anforderungen. "Wir können leider nicht einfach ,Schnipp‘ machen, und alles ist erledigt. Es ist eine Frage der Be- und Entlastung. Da müssen wir ein glückliches Händchen haben und die richtige Balance finden."

Der Verzicht auf das Match in Braga kommt also in die Waagschale "Entlastung". Nach dem Bremer 3:0-Sieg im Hinspiel scheint Diegos Ausfall sogar verkraftbar, denn den Vorsprung sollte die Mannschaft auch ohne ihn über die Bühne bringen. Doch das sei nicht der Grund, weshalb Diego zu Hause bleibt. "Wir haben schließlich erst eine Halbzeit gespielt, nichts ist entschieden", mahnt Schaaf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 20/02/2008 16:16
Presseschau Weser-Kurier 20.02.2008

Ein Balanceakt mit Diego


Spielmacher leidet seit Oktober an einer Schambeinentzündung / Schmerz steigt mit Belastung / Absage für Braga

Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. Gestern Nachmittag gegen fünf Uhr hatte Diego einen Termin. Es war ein Gespräch mit seinem Trainer, es musste dringend etwas geklärt werden. Das Ergebnis der Unterhaltung bezog sich auf Werders morgiges UEFA-Cup-Spiel in Braga und ist ernüchternd: Diego fehlt. Die Ursache seines Fehlens aber ist mehr als eine Ernüchterung: Diego wird gepeinigt von einer Schambeinentzündung - und das schon seit Oktober.

Schambeinentzündung? Da war doch was? Tatsächlich macht Werder nicht zum ersten Mal Erfahrungen mit dieser Überlastungsreaktion des Schambeins (siehe "Stichwort") - und diese Erinnerungen sind keine guten. Ümit Davala, von Juli 2003 bis Dezember 2005 in Bremer Diensten, hat seine Karriere aufgrund einer solchen Malaise an den Nagel hängen müssen. Auch den Ex-Bremer Andree Wiedener, zum Schluss bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag, zwang eine Schambeinentzündung vorzeitig in die Fußballrente.

An ein solches Horrorszenario mag Diego - verständlicherweise - gar nicht denken. "No, no, no", wirklich große Sorgen mache er sich nicht, "es ist nichts Schwerwiegendes", sondern eine "Schambeinentzündung im Anfangsstadium". Wobei die ersten Probleme, erläutert Diego Minuten später, bereits im Oktober aufgetreten seien. Mittlerweile sind die Schmerzen "latent immer da", mit der Intensität der Belastung steigen aber auch die körperlichen Probleme. Es könne sein, beschreibt Diego, dass ein Spiel beinahe ohne Schwierigkeiten begänne - um dann in einem stetig wachsenden Schmerz zu enden: "Je stärker die Belastung, desto größer der Schmerz." Dass dadurch die Leistungsfähigkeit tangiert wird, liegt nahe.

Harmlos klingt das alles definitiv nicht. Zu Zeiten Ümit Davalas wäre Diego, dessen Formkurve zuletzt nach unten wies, komplett aus dem Verkehr gezogen worden. "Die besten Heilungschancen", hatte Werders Mannschaftsarzt Götz Dimanski damals, im Herbst 2003, dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" gesagt, "bieten Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe." Mittlerweile hat sich die medizinische Aufarbeitung einer Schambeinentzündung weiterentwickelt. Eine rigorose Zwangspause scheint nicht mehr nötig.

Deshalb darf Diego weiterhin spielen, trainieren oder auch, wie im Januar, RehaMaßnahmen in der Heimat durchführen - soweit es die Schmerzen zulassen. "Es ist eine Frage der Be- und der Entlastung", erklärt Thomas Schaaf. Keine einfache Aufgabe für den Trainer: "Man muss immer das Glück haben, das richtige Maß zu finden." Den Spieler einfach mal komplett herauszunehmen, geht auch nicht: "Wenn man zu sehr entlastet, besteht die Gefahr, dass die nächste Belastung zu hoch wird. Man muss die Balance hinbekommen." Sollte das Prinzip der Be- und Entlastung, dieser Balanceakt, allerdings nicht irgendwann Früchte tragen, bleibt - aus medizinischer Warte - nur noch, was schon zu Davalas Zeiten Lehrmeinung war: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.

Nach Braga fliegt Diego heute nicht mit. "Die Reise und nur ein Tag Erholung, das wäre zu anstrengend", hat er seinem Trainer gesagt, "am Sonnabend stehe ich aber wieder zur Verfügung." Und in nur zwei Wochen vor exakt demselben Dilemma: Das morgige Weiterkommen vorausgesetzt, tritt Werder am 6. März zum Achtelfinal-Hinspiel auswärts in Glasgow oder Athen an - und 48 Stunden später in der Bundesliga beim VfB Stuttgart. Es wird vorab wohl wieder ein Gespräch zwischen Spieler und Trainer geben.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:44
Presseschau Kreiszeitung 21.02.2008

Klasnic: "Ein schnelles Tor, dann ist Ruhe"


Werder kann sich heute in Braga im Prinzip nur selbst schlagen / "Belastung darf kein Alibi sein"

BRAGA (flü) Von Rotation will Thomas Schaaf nichts wissen. Ebenso wenig davon, dass nach dem klaren 3:0-Hinspielsieg die nächste UEFA-Cup-Runde bereits erreicht, die Reise nach Portugal nur noch ein Betriebsausflug ist. "Wenn einer meint, er kann es locker angehen lassen, erhält er die Quittung", warnte der Werder-Coach vor dem Rückspiel heute beim SC Braga: "Ajax Amsterdam ist da das beste Beispiel."

Die Erinnerung an das Spiel gegen die Holländer ist noch frisch. Im Vorjahr gewann Werder 3:0 im Weserstadion, unterlag dann in Amsterdam mit 1:3 und kam mit Ach und Krach weiter. "Wir haben schlecht gespielt, mussten dem Ball hinterherlaufen. Das hat Kraft gekostet, tat weh und sollte jedem eine Warnung sein", sagte Sportchef Klaus Allofs. Bei den Spielern ist das angekommen. "Das haben wir alle noch in den Köpfen. Deshalb werden wir Braga jetzt mit Sicherheit nicht unterschätzen", erklärte Torhüter Tim Wiese, der im Hinspiel mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Helden des Abends geworden war: "Wir haben gesehen, dass Braga gefährlich sein kann, das wird mit Sicherheit kein Spaziergang. Die haben nichts mehr zu verlieren."

Eine Einschätzung, die Allofs teilt. "Braga wird von Beginn an losstürmen. Sie werden versuchen, ein schnelles Tor zu machen, um dann vielleicht noch mal in einen Lauf zu kommen. Das müssen wir verhindern", forderte der Werder-Sportdirektor. Er machte aber deutlich, wer sich heute im imposanten Estadio Municipal (das Stadion ist in einen Felsen gebaut) durchsetzen muss: "Wir sind die bessere Mannschaft. Ich wäre schon sehr, sehr enttäuscht, wenn wir noch mal in Gefahr geraten."

Stürmer Ivan Klasnic hat ein einfaches, aber gleichwohl heilendes Mittel gegen entsprechende Befürchtungen: "Wir müssen ein schnelles Tor machen, dann ist Ruhe." Ohnehin wollen sich die Bremer nicht das Spiel des Gegners aufzwingen lassen. "Es ist nicht unser Ding, dass wir uns hinten reinstellen. Damit würden wir nur den Gegner stärken. Wir müssen unser Spiel durchziehen", forderte Schaaf.

Trotz des klaren Hinspielergebnisses von 3:0 und der schweren Auswärtspartie am Samstag in Frankfurt, nur 39 Stunde nach dem Abpfiff in Braga, wird Schaaf heute Abend nicht rotieren. Er will seine beste Mannschaft ins Rennen schicken. "Wir haben genügend Power für zwei Spiele innerhalb von so kurzer Zeit", findet auch Keeper Wiese: "Andere haben auch schon die Belastung gehabt. Hier wird nicht gejammert." Das Problem in der Diskussion sei ohnehin nicht die Doppel-Belastung, wie Allofs findet: "Es geht um Verletzte. Wenn sich gegen Braga ein Spieler verletzt, ist es schwer, ihn bis Samstag wieder fit zu bekommen. Das ist die Problematik. Die Mannschaft hat genügend Erfahrung, um zwei Spiele in Folge zu absolvieren. So etwas darf nicht als Alibi gelten."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:44
Presseschau Kreiszeitung 21.02.2008

Auch Hunt muss passen


BRAGA (flü) Hoffentlich wird das nicht wieder ein Rückfall in alte, schlechte Zeiten: Aaron Hunt (Bild) hat gestern nicht mit Werder Bremen die Reise nach Portugal angetreten. Der 22-jährige Offensivspieler klagt über Leistenprobleme, die einen Einsatz heute im UEFA-Cup-Spiel beim SC Braga unmöglich machen. Ob Hunt bis zum Bundesliga-Spiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt wieder fit ist, ließ Trainer Thomas Schaaf gestern noch offen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Aaron Hunt mit Leistenproblemen ausfällt. Im vergangenen Jahr musste er sogar operiert werden und war mehrere Monate auf Eis gelegt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:44
Presseschau Kreiszeitung 21.02.2008

"Ich muss Santos schützen"


BRAGA (flü) Die Situation ist schier aussichtslos, dennoch hat Bragas Trainer Manuel Machado sich und sein Team noch nicht aufgegeben. Im Gespräch gibt sich der Coach kämpferisch und verrät, warum er Torwart Paulo Santos eine Pause verordnet.

Herr Machado, woher nehmen Sie ihren Optimismus angesichts der 0:3-Hinspielniederlage?

"Der Fußball ist immer voller Überraschungen. Daher glauben wir fest an das Weiterkommen. Das Ergebnis spiegelt ja nicht den Spielverlauf wider. Hätten wir in Bremen die beiden Elfmeter versenkt, würde es ganz anders aussehen."


Haben sie aber nicht. Zudem läuft es in der Liga mies. Es heißt, Sie wären nur noch Trainer, weil Braga eine Abfindung zu teuer ist?

"Ich sage Ihnen eines: Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreichen kann, würde ich noch in diesem Monat meine Koffer packen. Doch das Gefühl habe ich nicht."


15 Gegentore in sechs Spielen - das ist happig. Ihr Torwart Paulo Santos steht heftig in der Kritik.

"Die Abwehrarbeit fängt nicht erst beim Torwart an. Aber es ist richtig: Paulo wird hart attackiert. Es ist der Punkt gekommen, an dem ich ihn schützen muss. Daher werde ich ihn gegen Bremen nicht aufstellen."


Werden Sie gegen Werder offensiver agieren als im Hinspiel - immerhin gilt es ein 0:3 aufzuholen?

"Nein, wir werden nichts umstellen, sondern unser Spielsystem beibehalten. Wir werden auch so unsere Chancen bekommen. Und diesmal haben wir im Training Elfmeterschießen geübt."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:45
Presseschau Kreiszeitung 21.02.2008

Positives Signal von Petri Pasanen


Werder bietet Dreijahresvertrag - und der Finne scheint einverstanden

BRAGA (flü) Jetzt kann alles ganz schnell gehen: Werder Bremen hat Abwehrspieler Petri Pasanen (27) einen neuen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2011 angeboten - und der Finne scheint nicht abgeneigt zu sein, an der Weser zu bleiben. Das bestätigte gestern Werder-Sportchef Klaus Allofs. "Wir hatten erste Gespräche, und Petri hat ein positives Signal gegeben. Ich hoffe, dass wir die Vertragsverlängerung jetzt schnell über die Bühne bekommen. Von uns gibt es da keine Probleme. Wir wollen, dass Petri bleibt", erklärte Allofs. Auch die finanziellen Dinge sollen bereits weitgehend geklärt sein. Noch in diesem Monat, so Allofs, könnte der Vertragsabschluss mit Pasanen unter Dach und Fach gebracht werden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:45
Presseschau Kreiszeitung 21.02.2008

Die große Angst um Diego


Mehrmonatige Pause ist nicht ausgeschlossen / Allofs: "Kein Risiko eingehen"

von Arne Flügge

BRAGA Als das Pressegespräch gestern Morgen am Bremer Flughafen beendet war, blieb Thomas Schaaf noch eine Weile Gedanken versunken in seinem Sessel sitzen. Nicht das UEFA-Cup-Rückspiel heute Abend (22.30 Uhr/live im DSF) beim portugiesischen Erstligisten SC Braga, sondern die Schambeinentzündung von Spielmacher Diego war vor dem Abflug das beherrschende Thema gewesen.

Schaaf macht sich ernsthafte Sorgen um seinen Superstar. Und er konnte auch den schlimmsten aller Fälle, eine mehrmonatige Pause des 22-Jährigen, nicht ausschließend. "Wie lange so etwas dauert, kann niemand vorhersagen", erklärte der Coach.

Das klingt Besorgnis erregend. Und auch Sportchef Klaus Allofs räumte die theoretische Möglichkeit einer langen Verletzungspause für Diego ein. "Wir wissen ja von anderen Fälle, was passieren kann", sagte der 51-Jährige - und brachte Ümit Davala in Erinnerung. Der Ex-Werder-Profi musste seine Karriere 2006 unter anderem wegen einer Schambeinentzündung beenden.

Doch der Fall Davala und der von Diego seien unterschiedlich gelagert, meinte Allofs und warnte vor Panikmache: "Die Verletzung von Diego ist im Anfangsstadium erkannt worden. Es gibt bislang keine Anzeichen, dass es eine langwierige Sache wird." Andererseits will Werder kein Risiko eingehen, wie der Sportchef formuliert: "Von daher müssen wir die richtige Balance finden."

Derzeit ist Entlastung angesagt. Diego wird heute Abend in Braga fehlen, und auch sein Einsatz am Samstag im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt (Schaaf: "Es ist nicht sicher, dass er spielt") ist fraglich. "Die letzten Spiele haben gezeigt, dass Diego noch nicht voll da ist", hat Allofs erkannt: "Ein Diego, der nur zu 50 Prozent fit ist, hilft uns nicht weiter." Bange ist Allofs vor dem Doppelpack innerhalb von nur 39 Stunden mit UEFA-Pokal und Bundesliga dennoch nicht: "Wir haben häufiger bewiesen, dass wir auch ohne Diego gute Spiele abliefern können."

Freilich mag das für eine gewisse Zeit gutgehen. Doch ein langer Ausfall von Diego könnte Werder in diesem Jahr den Titel kosten. Von daher sind alle Seiten bemüht, ganz vorsichtig zu agieren. "Wir wissen, dass wir uns auf einen längeren Prozess einstellen müssen. Wichtig ist zunächst einmal, dass es nicht noch schlimmer wird. Sicherlich braucht Diego auch Belastung. Bevor sich der Zustand aber verschlechtert, müssen wir für die entsprechende Entlastung sorgen", erklärte Schaaf.

Gut möglich also, dass künftig ein Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel auf der Bremer Spielmacher-Position stattfinden wird. Ist Diego fit, spielt er. Geht’s nicht, wird Daniel Jensen - so wie heute Abend - die zentrale Mittelfeldrolle übernehmen. Und der Däne ist "bereit, die 10 zu spielen. Das liegt mir, da kann ich offensiver agieren." Einen besonderen Druck, Diego zu ersetzen, empfindet der 28-Jährige nicht. "Ich spüre keine Last und keine Angst. Wichtig ist, dass ich Freude und Spaß mitbringe." Natürlich, so Jensen, sei es immer besser, "einen Diego in Topform dabei zu haben. Aber er ist nun mal nicht da. Wir müssen das ohne ihn regeln."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:46
Presseschau Weser-Kurier 21.02.2008

Der Gegner im eigenen Kopf


Werder geht mit dem Vorteil und der Last eines 3:0 ins Rückspiel - und der SC Braga lässt Elfmeterschießen üben

Von Oliver Matiszick

BRAGA. Dieses 3:0 am vergangenen Mittwoch, es war ein schönes Ergebnis: schön deutlich. Und, so seltsam es klingen mag, zugleich schön schwierig. Weil es Werder für das heutige UEFA-Pokal-Rückspiel beim SC Braga (22.30 Uhr/live im DSF) aufgibt, ein Spiel zu spielen, von dem alle Welt glaubt, dass es im Prinzip schon gewonnen ist. Einen Spaziergang nennt man so etwas. Aber wenn man sich bei einem Spaziergang verläuft, ist das so richtig peinlich.

Die Werderaner kennen dieses Gefühl. Vergangenes Jahr waren sie schon einmal auf einem vermeintlichen Spaziergang ins UEFA-Pokal-Achtelfinale unterwegs. Auch Ajax Amsterdam war im Weserstadion mit 3:0 geschlagen worden - und das Rückspiel in den Niederlanden wurde ein grausiges Lehrstück darüber, wie man sich noch an den Rand des Abgrunds spielt. Die 1:3-Niederlage reichte zwar zum Weiterkommen, das Ergebnis spiegelte aber nur unzureichend wider, dass Ajax dem Weiterkommen zeitweise wesentlich näher schien als Werder. "Das war doch ein ziemlicher Schrecken damals", blickt Werders Vorstandschef Jürgen L. Born zurück.

Doch die Lektion von Amsterdam 2007 scheint bei den Spielern angekommen zu sein: Die größte Gefahr in Braga geht nicht vom Gegner aus, sondern von der eigenen Einstellung. "Das wird kein Spaziergang", sagt Torwart Tim Wiese, der Elfmetertöter und personifizierte Braga-Besieger des Hinspiels. Bei Stürmer Ivan Klasnic heißt es abgewandelt "keine Spazierfahrt". Kollege Per Mertesacker aus der Innenverteidigung lässt seine Gedanken zwar nicht spazieren, weiß aber, "dass wir uns auf diesem 3:0 nicht ausruhen dürfen".

Also am besten so tun, als wäre vergangene Woche nichts gewesen. Weil ein Fußballspiel zwar 90, in den K.o.-Runden des UEFA-Pokals aber nunmal insgesamt 180 Minuten dauert. Minimum. "Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt", sagt Trainer Thomas Schaaf, "aber das war nur die erste Halbzeit. Wir wissen, dass wir uns noch einmal beweisen müssen." Und zwar so, wie sie sich immer an der Beweisführung versuchen: offensiv, spielbestimmend. "Wenn man dem Ball hinterherlaufen muss - dann tut das weh und kostet Kraft", sagt Sportdirektor Klaus Allofs. Dann doch lieber den Gegner laufen lassen.

Das wird der, wenn auch anders als von Werder beabsichtigt, von ganz alleine tun, schon aus purem Eigennutz. Denn die aktuelle Situation ist alles andere als rosig für den Sporting Club. Dem ernüchternden Ergebnis von Bremen folgte in der portugiesischen Meisterschaft noch eine Heimniederlage - dem Tabellenneunten droht die Mittelmäßigkeit. "Wir sind gerade in einer schwierigen Phase", sagt Bragas schwer in die Kritik geratener Trainer Manuel Machado. Wohl wahr: Den letzten Sieg fuhr seine Mannschaft im Dezember ein.

Doch auch das spielt Werder allenfalls theoretisch in die Karten, vermutet Sportdirektor Allofs. Merke: Wer schon viel verloren hat, hat auch nicht mehr viel zu fürchten. "Gegen uns kann Braga doch ohne große Belastung losspielen", sagt er, "sie werden stürmen und versuchen, dieses eine schnelle Tor zu machen. In der Hoffnung, dass sie dann in einen Lauf reinkommen und ein zweites, drittes nachlegen können."Auf bedingungslose Offensive will Machado dennoch nicht umstellen - er will das Spielsystem mit Roland Linz als einziger echter Spitze beibehalten. Zumal die Probleme seiner Mannschaft momentan in der Defensive liegen: die kassierte 15 Gegentore in den letzten sechs Partien.

Torwart Santos, der im Weserstadion zwischen den Pfosten stand, wird seinen Platz deshalb räumen müssen - um ihn zu schützen, sagt Machado. An seiner Stelle könnte Bragas Nummer drei, der Pole Kieszek, eine Chance erhalten. "Fußball ist eine Sportart voller Überraschungen", sagt Machado, "von daher glaube ich ans Weiterkommen." Also hat er gestern schon mal Elfmeterschießen üben lassen. Könnte ja sein, dass Werder sich auf dem vermeintlichen Spaziergang im Felsenstadion von Braga ein wenig verläuft.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:47
Presseschau Weser-Kurier 21.02.2008

Werders Kreuz mit der Leiste


Auch die mögliche Diego-Alternative Aaron Hunt fällt aus / Daniel Jensen in der Spielmacherrolle

Von Oliver Matiszick

BRAGA. Diego ist heute nicht dabei. Diego, der Unverzichtbare, der sonst eigentlich immer dabei war, der Spielmacher, der in Topform den Unterschied zu beinahe jedem Gegner ausmacht. So dreht sich vor dem Spiel in Braga fast alles um die Frage, wer den Brasilianer, der wegen seiner Schambeinentzündung eine Belastungspause braucht (wir berichteten), ersetzen könnte.

Aaron Hunt hat Erfahrung darin, im DFB-Pokal gegen Dortmund hat er es getan und auch schon beim Höhepunkt der Champions-League-Gruppenphase, im Heimspiel gegen Real Madrid, als Diego gesperrt war und er einen Treffer zum Sieg beisteuerte. Doch die Wiederholung ist ausgeschlossen: Der Flieger nach Porto hob gestern nicht nur ohne Diego, sondern auch ohne Hunt ab.

Der Offensivspieler fehlt - eventuell auch am Sonnabend in Frankfurt - aufgrund von Problemen, die sich wie ein übler, knallroter Faden durch diese Werder-Saison ziehen: Er hat es an der Leiste. So wie schon (in Kombination mit Knieproblemen) während der Hinrunde. Auch der dauerverletzte Pierre Wome kennt sich damit aus, genau wie Petri Pasanen und Diego, dessen Beschwerden sich ebenfalls im Leistenbereich verorten lassen. Clemens Fritz feierte im Hinspiel gegen Braga sein Comeback nach wochenlanger Pause: aufgrund einer Leisten-OP.

Der nun nötige personelle Umbau im Mittelfeld könnte auf eine Lösung mit Daniel Jensen hinauslaufen. Der Däne, zuletzt auf verschiedenen Positionen in der Mittelfeldraute konstant gut, bietet sich aufgrund seiner Erfahrung für die Spitzenposition der Kreativabteilung an - Neuzugang Mesut Özil wäre auch ein Kandidat, hat bisher aber nur als Einwechselspieler Werder-Luft schnuppern können. "Ich bin auf jeden Fall bereit", sagt Jensen, "die Position liegt mir, weil ich da sehr offensiv agieren kann." Bragas Trainer Manuel Machado, der selbst auf seinen verletzten Spielmacher Jorginho verzichten muss, macht sich ohnehin keine Illusionen, dass das Mittelfeld des Gegners Werder entscheidend geschwächt auftreten könnte. "Bremen hat andere Spieler, die das lösen können", sagt er.

Was genauso für Werders Abteilung Angriff gilt. Dort bietet sich Trainer Thomas Schaaf die volle Auswahl mit dem genesenen Boubacar Sanogo, Ivan Klasnic, Markus Rosenberg und Hugo Almeida an. Letzterer dürfte beim Gastspiel in seiner Heimat gesetzt sein. "Es ist immer eine Ehre, in meinem Land zu spielen", sagt der portugiesische Nationalspieler, "aber es zählt allein, dass wir weiterkommen." Auch ohne Diego.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:47
Presseschau Weser-Kurier 21.02.2008

Für das große Ganze


(MAO). Schafft Werder heute Abend den Einzug ins Achtelfinale des UEFA-Pokals, hübscht das nicht nur die Bilanz des Vereins auf, sondern ist auch gut für das große Ganze namens deutscher Fußball. Denn in der UEFA-Länderwertung, die maßgeblich für die Zahl der Startplätze eines nationalen Verbands in den internationalen Wettbewerben ist, "sitzt uns Portugal im Nacken", erklärt Werders Vorstandschef Jürgen L. Born. Und in dieser ersten Spielrunde des Jahres 2008 könnte der DFB richtig punkten - in UEFA-Pokal und Champions League gibt es gleich drei deutsch-portugiesische Vergleiche. Mit besten Aussichten für die Bremer, guten für Schalke (gerade 1:0 gegen FC Porto) und eher schlechten für Nürnberg (0:1 im Hinspiel gegen Benfica). "Wir und Schalke haben es also ein wenig in der Hand", freut sich Born - mit Blick auf das große Ganze.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 21/02/2008 09:47
Presseschau Weser-Kurier 21.02.2008

Rekordverdächtig


(MAO). Wann immer die Partie heute endet, ob nun ohne oder mit Verlängerung und Elfmeterschießen - richtig spät wird es allemal. Anpfiff ist nach deutscher Zeit bekanntlich erst um 22.30 Uhr (live im DSF), womit die reguläre Spielzeit bis 00.15 Uhr dauert und sogar in den Freitag hinein reicht. Bis zum Anpfiff in Frankfurt am Sonnabend um 15.30 Uhr verbleiben also maximal 39:15 Stunden zum Entspannen, erneut Vorbereiten und Reisen.

"Ich glaube, damit stellen wir einen neuen Rekord auf", sagt Sportdirektor Klaus Allofs zu dem äußerst knapp bemessenen Zeitplan, "aber damit müssen wir leben." Weshalb man auch weit davon entfernt ist, in den Chor der Klagenden einzustimmen, in dem sich diese UEFA-Pokal-Saison besonders die Bayern und der HSV nach vergleichbaren Ansetzungen bereits lautstark hervorgetan haben. "Von der Belastung her ist das alles machbar", sagt Allofs, "das einzige Problem bei dem Rhythmus sind verletzte Spieler - die bekommt man in so kurzer Zeit nicht wieder fit."

Skurriler Nebeneffekt der rekordverdächtigen Eile: Zumindest von der Papierform her haben Werders Profis mit dem "zweitägigen" Spiel in Braga plus Bundesliga in Frankfurt dann sowohl am Donnerstag, Freitag und Sonnabend auf dem Platz gestanden. "Stimmt", überlegte Allofs, "aber sagen Sie’s lieber nicht der Gewerkschaft."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 07:42
News 22.02.2008, 00:22 Uhr

Müdes Spiel, famose Effektivität: Werder siegt 1:0 in Braga


Verdient und souverän das Achtelfinale des UEFA-Cups erreicht und dabei noch Kraft für das Spiel am Samstag in Frankfurt gespart - so kann man Werders 1:0(0:0)-Erfolg bei Sporting Braga zusammenfassen. In einem Spiel, das man von seiner Qualität her schnell vergessen kann, haben die Bremer ihren Drei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel relativ mühelos verteidigt. Werder war über die gesamte Spielzeit defensiv orientiert, musste den Gastgebern in der ersten Halbzeit aber dennoch zwei gute Möglichkeiten gestatten. Hugo Almeida antwortete mit einem Lattenknaller aus 27 Metern. Im zweiten Abschnitt ging nicht mehr viel, Werder schonte sich für das Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt und geriet dabei fast nie in Gefahr. In der 78. Minute sorgte Ivan Klasnic mit der einzigen Werder-Chance der zweiten Hälfte sogar für den glücklichen 1:0-Endstand, nach einem prächtigen Zuspiel von Daniel Jensen. Im Achtelfinale trifft Werder nun auf die Glasgow Rangers.

Werder doch mit defensiver Ausrichtung

In Werders Anfangself gab es vier Änderungen im Vergleich zum Bundesliga-Spiel gegen den 1.FC Nürnberg. Patrick Owomoyela nahm für Dusko Tošić die Linksverteidiger-Position ein, Naldo spielte wieder in der Innenverteidigung, dafür rückte Frank Baumann wieder vor die Abwehr und Mesut Özil vertrat den geschonten Diego. Cheftrainer Thomas Schaaf hatte zwar angekündigt, keine Änderungen an der Taktik vorzunehmen, Werder hatte aber eindeutig vor allem die Sicherung des komfortablen Hinspiel-Ergebnisses im Sinn.

Und war zu Beginn gleich gefordert, die Gastgeber schienen doch noch am Resultat drehen zu wollen. Gleich in den ersten beiden Minuten hatte erst Roland Linz eine Chance aus Nahdistanz, verzog aber deutlich. Dann musste Daniel Jensen im Fünfer per Grätsche zur Ecke klären, Verteidiger Paulo Jorge köpfte die dann über das Tor. Die Bremer starteten passiv und machten ihren Kontrahenten damit Mut. In der 13. Minute wäre das fast schief gegangen, als Außenstürmer Wender eine Flanke von Rechtsverteidiger João Pereira an den Außenpfosten grätschte. Braga kam oft über Werders linke Seite, der umtriebige João Pereira schlug in der Folge einige weitere gute Flanken in die Mitte. Und Wender kam noch einmal zu einer Großchance, als er eine Freistoßflanke von rechts per Kopf nur haarscharf neben Tim Wieses Kasten setzte (19.).

Werder fiel nach vorn nicht viel ein, auch wenn Diego-Vertreter Özil sich mühte – insgesamt beschreibt aber der Begriff "ökonomisch" treffend das grün-weiße Spiel. Denn Bragas Anfangs-Elan war erst einmal aufgesogen, Özil sorgte aus 22 Metern für den ersten, allerdings harmlosen, Schuss auf das Tor von Keeper Kieszek (22.). In der 34. Minute dann die beste Chance bis hierhin: Özil steckte kurz auf Hugo Almeida durch, der sonst unauffällige Portugiese nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend an, drehte sich und zog aus 27 Metern einfach mal ab – das Geschoss prallte aber leider von der Lattenunterkante ins Feld zurück.

Kein schönes Spiel in Halbzeit eins, noch weniger in Halbzeit zwei

Auf der Gegenseite verhinderte Wiese im Gegenzug ein Eigentor nach Grätsche von Per Mertesacker, Stélvio Cruz hatte von rechts gefährlich geflankt. Zwei Minuten später war Werders Schlussmann wieder gefordert, parierte aber auch Ricardo Brums Volleyschuss aus 28 Metern souverän. Ein unsanft, aber nicht elfmeterreif gestoppter Vorstoß von Özil beendete dann eine unansehnliche erste Halbzeit (45.).

Doch dieses schwache Niveau wurde nach dem Seitenwechsel sogar noch unterboten. Werder fand mittlerweile vorn überhaupt keine Anspielstationen mehr und Bragas Bemühungen hatte die Elf in gemeinsamer Defensivarbeit gut im Griff. So sorgten nur eine weitere João-Pereira-Flanke, die ein Missverständnis zwischen Mertesacker und Wiese herauf beschwor (50.), und ein weiterer Almeida-Fernschuss, den Kieszek abwehren konnte (56.), für leichte Erregung. Ein letztes Aufbäumen der Portugiesen blieb dank ungenauer Abschlüsse von João Tomás (direkt aus 16 Metern in die Felsen, 62.), noch einmal João Tomás (Kopfball aus guter Position weit vorbei, 69.) und Matheus (nach starkem Dribbling ohne Abnehmer für scharfe Eingabe, 71.) fruchtlos.

Werders Siegtor fiel demnach aus dem Nichts. Daniel Jensen hatte einen butterweichen Pass aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Ivan Klasnic gespielt. Der eingewechselte "Killer" foppte die Abseitsfalle, legte den Ball mit der Brust am heraus stürzenden Keeper Kieszek vorbei und schob ihn dann mit dem rechten Fuß aus 20 Metern ins leere Tor (78.). Ein zwar glücklicher, aber sehr schöner Treffer!

Das war es dann auch fast. Klasnic säbelte noch einmal in prima Position über den Ball (80.), Wiese musste nochmal gegen Linz retten (86.) und Naldo köpfte in der Nachspielzeit über das Tor. Dann war es aber geschafft, Werder hatte das Weiterkommen letztlich souverän über die Bühne gebracht. Erneut ohne Gegentor und bemerkenswert effektiv. Da sollten sogar noch ein paar Kräfte für Eintracht Frankfurt übrig sein.

von Enrico Bach


Sporting Braga: Kieszek – João Pereira, Paulo Jorge, Rodriguez, Carlos Fernandes – Stélvio Cruz (61. Vandinho), Roberto Brum – César Peixoto, Zé Manel (46. João Tomás), Wender (46. Matheus) – Linz; auf der Bank: Dani Mallo, Contreras, Frechaut, Miguelito

Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Owomoyela – Baumann, Jensen, Borowski (79. Boenisch), Özil (57. Vranjes) – Hugo Almeida, Rosenberg (70. Klasnic); auf der Bank: Vander, Tošić, Sanogo, Harnik

Tore: 0:1 Klasnic (78.)

gelbe Karten: Roberto Brum, Stélvio Cruz, Paulo Jorge – Borowski, Fritz, Naldo

Schiedsrichter: Serge Gumienny (Belgien)

Estadio AXA: 8.000 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 07:43
News 22.02.2008, 01:11 Uhr

Pflicht erfüllt: Joker Klasnic macht alles klar


So richtig aus dem Häuschen waren die Grün-Weißen nicht nach dem Schlusspfiff. Das Weiterkommen in die nächste Runde hatten sie von sich selbst erwartet und zudem noch gehofft, die Aufgabe noch etwas leichter lösen zu können. "Doch so ein Spiel mit drei Toren Vorsprung von Beginn an, ist einfach nicht normal. Dann lässt man doch hier und da die Konsequenz vermissen", gab Geschäftsführer Klaus Allofs zu und räumte ein, "dass wir in der ersten Halbzeit zu viele brenzlige Situationen überstehen mussten. Wenn dabei das 1:0 für Braga gefallen wäre, hätte es ungemütlich werden können."

Doch die Schelte an die Mannschaft fiel minimal aus. Denn Allofs hatte durchaus Verständins für die Rahmenbedingungen: "Das war aber auch keine Kulisse für eine heiße Europapokalnacht." Andererseits honorierte er die Steigerung des Teams im zweiten Durchgang. "Da war unser Tor kaum noch in Gefahr". Das Fazit von Cheftrainer Thomas Schaaf fiel genau so aus. "Wir hatten uns erhofft, dass es noch etwas leichter wird. Aber wir hatten zu viele Ballverluste, unser Spiel war zu unruhig, so dass wir doch viel laufen mussten. Erst zum Schluss haben wir dann gesehen, wie es gehen kann. Das hätte ich mir eher gewünscht."

Den letzten Widerstand einer mit großer Leidenschaft kämpfenden portugiesischen Elf brach in der 78. Minute das Tor von Ivan Klasnic. "Damit hat er den Sack zu gemacht. Das ist seine große Stärke", lobte Klaus Allofs, der einen heißen Konkurrenzkampf im Bremer Angriff prophezeit: "Wir haben vier Stürmer, auf gleichem Niveau, von denen jeder seine Einsatzzeiten haben möchte. Auch ein Sanogo möchte mit Sicherheit nicht mehr auf der Bank sitzen. Da ist es für Ivan um so schöner, dass er seine Chance gleich genutzt hat."

Der Torschütze selbst, zog natürlich Selbstvertrauen aus dem Treffer, den er auch nach dem Schlusspfiff noch genau vor Augen hatte. "Wir hatten die gute Möglichkeit zu kontern. Daniel hat mich gesehen und spielt den langen Ball auf mich. Aus den Augenwinkeln hatte ich schon gesehen, dass der Torhüter rausgelaufen kommt. Als ich merkte, dass ich eher zum Ball komme, habe ich ihn mit der Brust an ihm vorbei gelegt und dann ins leere Tor geschossen. Meine Aufgabe ist das Tore schießen und das habe ich auch gemacht", so Ivan Klasnic, der die Anfangsoffensive des SC Braga nicht überbewerten wollte: "Sicher hatten wir ein paar Schwierigkeiten, aber Braga konnte davon nicht profitieren. Ich würde nicht sagen, dass wir hier zittern mussten."

Nicht gezittert, aber vielleicht etwas aufgeregt waren Werders Sebastian Boenisch und Mesut Özil, die beide ihr internationales Debüt für die Grün-Weißen gaben. Zwar konnten auch diese beiden keine herausragenden Akzente setzen, doch die gezeigten Ansätze machten Lust auf mehr. "Bei Mesut kann man sehen, dass er sich noch an viele Dinge gewöhnen und noch körperlich zulegen muss, aber das wird noch werden. Wenn er hart an sich arbeitet, werden wir sehr viel Spaß mit ihm haben", beurteilte Klaus Allofs und schloss gleich ein paar Worte zu Sebastian Boenisch an: "Er war jetzt ein halbes Jahr draußen und wird von uns ganz langsam herangeführt, aber wenn man seine Ansätze sieht, seine Flanken, seine Schusshaltung, seine Dynamik in der einen oder anderen Situation, dann freue ich mich schon darauf, wenn er körperlich voll da sein wird."

Erneut positiv auffällig war am Donnerstagabend Daniel Jensen, den der Gegner oft nur durch Fouls vom Ball trennen konnte. Der Däne machte um seine Rolle kein großes Theater. Kurz fasste er zusammen: "Wir wollten auf alle Fälle vermeiden, wieder eine Partie wie gegen Ajax Amsterdam zu erleben. Das ist uns gelungen. Mit zunehmender Spieldauer haben wir die Partie immer besser in den Griff bekommen und sie am Ende verdient gewonnen. Damit können wir zufrieden sein."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 14:57
Presseschau Kreiszeitung 22.02.2008

Mit Charakter in die dritte Liga


Trainer Wolter lobt seine Werder-Amateure / Spitzenspiel gegen Düsseldorf

BREMEN (kni) Während die Konkurrenz im Winter noch mal kräftig aufrüstete, gaben die Werder-Amateure sogar vier Spieler ab. Der Regionalligist kann es sich offenbar leisten. Und der Saisonstart gibt den Verantwortlichen Recht: Mit 2:1 gewannen die Bremer das Spitzenspiel in Oberhausen und kletterten auf Rang drei. Die Qualifikation für die dritte Liga (dafür reicht Rang zehn) wird immer wahrscheinlicher.

"Wir sind von unserem Kader überzeugt und wollten ihn nicht auffüllen, um unseren starken A-Jugendlichen Einsatzchancen zu bieten", erklärt Thomas Wolter. Dem Coach macht die Arbeit mit seiner jungen Mannschaft mehr Spaß denn je. Besser könnte es nämlich kaum laufen. Auf sein Stammpersonal mit Torhüter Nico Pellatz sowie den Spielern Dominic Peitz, Sandro Stallbaum, Florian Mohr, Finn Holsing, Alparslan Erdem, Marc Heider und Frank Löning ist absolut Verlass. Genauso wie auf die Akteure, die regelmäßig vom Profi-Kader zu den Amateuren stoßen wie Martin Harnik, Kevin Schindler, Max Kruse und Kevin Artmann. "Das sind alles charakterlich einwandfreie Jungs", schwärmt Wolter und bescheinigt seinen Spielern - auch dem zweiten Anzug - eine große Lernfähigkeit: "Als wir Anfang Oktober zu Hause 0:4 gegen Essen verloren hatten, sah es ganz schlecht aus. Doch dann haben alle gemerkt: Wir müssen was tun - und zwar in jedem Spiel. Seitdem haben alle die richtige Einstellung."

Aber der Coach warnt auch. Die dritte Liga sei bei derzeit sechs Punkten Vorsprung auf einen Nicht-Qualifikationsplatz längst noch nicht sicher. "In den nächsten fünf, sechs Spielen könnte eine Vorentscheidung fallen", glaubt Wolter und strebt deshalb morgen im Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf (14 Uhr, Platz 11) drei Punkte an: "Düsseldorf ist ein Topfavorit auf den Zweitliga-Aufstieg. Aber wir fühlen uns so stark, dass wir sagen: Die müssen uns erst einmal schlagen."

Ein bisschen Sorgen bereiten dem Coach dagegen die Planungen für die neue Saison. "Ich rechne mit einem Umbruch", sagt Wolter: "Unsere Spieler sind sehr begehrt. Und wer bei unseren Profis den Durchbruch nicht schafft, liebäugelt verständlicherweise mit einem Wechsel in die zweite Liga." Dabei soll es sich um Peitz, Mohr, Löning und Heider handeln. Doch erst einmal zählt die Aktualität und der Hit gegen Düsseldorf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 14:57
Presseschau Kreiszeitung 22.02.2008

Nur die Bayern sind in Deutschland beliebter


BREMEN Es ist wie in der Bundesliga-Tabelle: In der Gunst der Fußball-Fans in Deutschland rangiert Werder direkt hinter Spitzenreiter Bayern München. Dies geht aus einer gestern in Köln vorgestellten Studie der Sportmarketing-Agentur "Sport+Markt" vom Dezember 2007 in 16 europäischen Ländern hervor. Befragt wurden etwa 9 600 fußballinteressierte Menschen.

Demnach hat der FC Bayern im eigenen Land eine Fanbasis von 10,2 Millionen Anhängern und führt die Tabelle deutlich an. Interessant aus Bremer Sicht: Werder hat die populäre Konkurrenz im Ruhrgebiet abgehängt. So nehmen die Hanseaten mit angeblich 3,7 Millionen Anhängern in Deutschland Rang zwei ein. Dahinter folgt Borussia Dortmund (3,0).

In Europa spielen Werder und der BVB allerdings nur eine Nebenrolle. Der populärste Verein ist nach der Erhebung der FC Barcelona (50,34) - vor Real Madrid (45,90) und Manchester United (32,83). Die Bayern (19.85) schaffen es immerhin auf Rang sechs.

Die meisten Anhänger bei Europapokal-Auswärtsspielen lockt der AC Mailand an, der für eine Stadionauslastung von 94,86 Prozent sorgt. Auf Rang zwei und drei liegen die englischen Spitzenclubs FC Liverpool (92,04) und FC Chelsea (91,39).
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 14:58
Presseschau Kreiszeitung 22.02.2008

Klage blockiert den Ausbau des Weserstadions


BREMEN (csa) Nichts tut sich am Weserstadion. Wo eigentlich die Bauarbeiten zur Erweiterung der Fußball-Spielstätte längst angelaufen sein sollten, herrscht absolute Ruhe. Und nahezu jeder Besucher fragt sich, wann es denn nun endlich los geht. Eine präzise Antwort kann darauf nicht gegeben werden. Verlässlich kann nur gesagt werden: Bis zum 4. März passiert definitiv nichts.

Was es mit dem Datum auf sich hat? An diesem Tag entscheidet das Oberverwaltungsgericht über eine Normenkontrollklage, die eine Gruppe von Osterdeich-Anwohnern eingereicht hat. Zur kurzen Erläuterung: Bei einer Normenkontrollklage lässt der Kläger die Rechtmäßigkeit eines Verwaltungaktes oder eines Gesetzes überprüfen. In diesem konkreten Fall den Vorhaben- und Erschließungsplan (oder auch Bebauungsplan) zur Erweiterung des Weserstadions.

Sollte das Gericht für den Kläger entscheiden, würde Werder Bremen auf dem Weg zu einem größeren, moderneren, schöneren Zuhause weit zurückgeworfen werden. Das gesamte Baugenehmigungsverfahren müsste neu aufgerollt werden. Im besten Fall käme nur eine weitere zeitliche Verzögerung dazu. Im für Werder schlimmsten, für die klagenden Anwohner aber schönsten Fall, würde das ganze Projekt wackeln. Manfred Müller (Bild), für den Stadionausbau zuständiger Geschäftsführer bei Werder, gibt sich allerdings zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass die zuständigen Behörden alles berücksichtigt und abgewogen haben."

Klar ist, dass der Bauherr schon jetzt viel Zeit verloren hat. Ursprünglich sollten die Arbeiten schon Ende des vergangenen Jahres begonnen haben. Nun dauert’s und dauert’s. Denn ohne höchstrichterliches Urteil keine wirksame Baugenehmigung. Und ohne Baugenehmigung keine Auftragsausschreibung und -vergabe. Müller: "Die Klage blockiert alles."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 14:58
Presseschau Kreiszeitung 22.02.2008

Ein schlechtes Omen


BRAGA Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Diese alte Fußball-Weisheit könnte im Fall Werder nicht treffender sein. Denn nur 39 Stunden nach der gestrigen UEFA-Cup-Partie beim SC Braga muss der Bundesligist morgen schon wieder in Frankfurt antreten. Deshalb entschied der Club, gar nicht erst nach Bremen zurückzukehren. Das Abschlusstraining für die Partie am Main findet heute um 11 Uhr in Braga statt. Anschließend geht’s mit dem Flieger nach Frankfurt. Und dort gibt’s ein kurioses Szenario: Mannschaft, Trainer Betreuer und Journalisten steigen aus, die VIP-Gäste reisen weiter nach Bremen.

Die Statistik spricht übrigens klar gegen Werder: Sechsmal mussten Clubs in dieser Saison diesen raschen Doppelpack ertragen, fünfmal gingen sie als Verlierer vom Platz.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 14:59
Presseschau Weser-Kurier 22.02.2008

Nachlässig ins Achtelfinale


Werder macht in Braga wenig richtig - und gewinnt gegen biedere Portugiesen 1:0 / Nun gegen die Glasgow Rangers

Von Thorsten Waterkamp und Oliver Matiszick

BRAGA. Auf den Rängen verloren sich vielleicht 8000 Zuschauer - das Vertrauen der Menschen auf ein Wunder von Braga schien gestern Abend nicht sehr ausgeprägt zu sein. Die, die zu später Stunde zu Hause geblieben sind in der nordportugiesischen Stadt, haben Recht daran getan. Nichts war’s mit einem Wunder im Felsenstadion, das 3:0 aus dem Hinspiel in Kombination mit dem 1:0 (0:0) des Nachtspiels von Braga reichte Werder für den Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale. Ivan Klasnic erzielte den einzigen Treffer in einer bestenfalls mäßigen Partie.Im UEFA-Cup geht’s am 6. März weiter, mit dem Gastspiel bei den Glasgow Rangers. So waren am Ende immerhin zwei Wünsche erfüllt. Werder ist weiter. Und Werder hat mit den Schotten den Achtelfinal-Gegner bekommen, der auch der Bremer Beliebtheitsskala an Position eins rangierte.

Die Alternative Panathinaikos Athen hätte sehr viel weniger geschmeckt - griechische Kost war schon einmal in dieser europäischen Saison zu schwere Kost, als Werder in Olympiakos Piräus seinen Champions-League-Meister fand.Der Achtelfinal-Gegner stand schon zweieinhalb Stunden fest, als der belgische Schiedsrichter Serge Gumienny die Partie im Felsenstadion erst anpfiff. Ob’s die Annahme war, dass jetzt erst recht alles nach Plan verlaufen würde? Oder, wie Werder-Boss Jürgen L. Born später vermutete, die späte Antoßzeit? Werder jedenfalls kam "irgendwie verschlafen" (Born) aus der Kabine und die gesamte erste Halbzeit nicht auf Touren.

Es war jedenfalls - im Gefühl des sicheren 3:0-Hinspielpolsters - genau die Art von Spiel, vor der Klaus Allofs gewarnt hatte. Werder lief hinterher, statt den Gegner unter Druck zu setzen. "Es ist halt schwer, wenn man das Hinspiel 3:0 gewonnen hat", sagte Thomas Schaaf nach dem Abpfiff. "Das Spiel am Sonnabend gegen Frankfurt", mutmaßte der Trainer, "war auch im Hinterkopf."Die Konsequenz aus der nachlässigen Spielweise ließ nicht lange auf sich warten: Die biederen Portugiesen kamen früh ins Spiel, während Werder passiv blieb.

Der Brasilianer Wender an den Außenpfosten (14.) und per Kopf knapp neben das Gehäuse (19.) zum Beispiel, ein Beinahe-Eigentor von Per Mertesacker (34.) oder Roberto Brum mit einem Distanzschuss (36.): "Wir könnten schon mit 0:2 hinten liegen", schimpfte Jürgen L. Born in der Pause. "Leichtsinning ist das. "Zumal es eher zaghaft nach vorne ging: Mesut Özil, den Thomas Schaaf anstelle des verletzten Diego auf die Spielmacherposition beordert hatte, fehlte offensichtlich das Selbstbewusstsein.

Immerhin blitzte bei zwei schönen Steilpässen sein Können auf, als der Ex-Schalker Hugo Almeida in Szene setzte. Almeida wiederum sorgte für zwei der drei herausragenden Bremer Szenen: Ein Knaller aus 27 Metern klatschte an die Unterkante der Latte (34.), einen zweiten Versuch aus der Distanz parierte Bragas dritter Torwart Pawel Kieszek, dem Sporting-Trainer Manuel Machado UEFA-Cup-Luft gegönnt hatte. Die dritte gute Bremer Offensivszene beendete die kaum noch hörbaren Zweifel am Bremer Weiterkommen - der eingewechselte Ivan Klasnic schloss einen Konter nach einem Pass von Daniel Jensen, der nach Özils Auswechslung hinter die Spitzen gerückt war, mit dem 1:0 ab (78.).

So war es schließlich doch der insgeheim vorhergesehene Spaziergang von Braga mit all seinen Begleiterscheinungen. Allerdings blieb der Achte des portugiesischen Campeonato Nacional das, was der Tabellenstand der heimischen Liga besagt: bestenfalls portugiesisches Mittelmaß. Und deshalb wiederholte sich in Braga das Zitterspiel nicht, das Werder vor Jahresfrist nach einem 3:0-Hinspielsieg mit dem 1:3 in Amsterdam hatte erleiden müssen. Positiv betrachtet: Für das Weiterkommen reichte extrem wenig Aufwand - und das ist im Nachhinein, als alles gutgegangen war, eine gute Nachricht vor dem morgigen Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 22/02/2008 16:27
News 22.02.2008, 01:39 Uhr

Frankfurt vor der Brust, Glasgow nur im Hinterkopf



Die bis dato kürzeste Vorbereitungszeit auf ein Bundesligaspiel hat für die Werder-Profis begonnen. Direkt nach dem Schlusspfiff im Stadion von Braga bat der Trainerstab die Kicker zum konzentrierten Auslaufen, anschließend stand noch in der Kabine ein Nudel-Buffet bereit. "Wir lassen die Spieler direkt im Stadion essen, weil es wichtig ist, dass sie ihre Depots sofort wieder auffüllen. Viel mehr können wir nicht machen, als zu hoffen, dass jetzt trotz der Belastung jeder gut in den Schlaf findet. Wir gehen die Zeit bis Samstag nicht hektisch an", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Die Spieler wissen, dass sie den Fokus jetzt auf das Auftanken der Kraftreserven legen müssen. Patrick Owomoyela schmunzelnd dazu: "Mein Programm bis Samstagnachmittag heißt: schlafen, essen, ausruhen und Knochen fit kriegen."

Am Freitagvormittag standen die Profis jedoch schon wieder auf dem Platz. Lockere Übungen standen auf dem Programm, um im Rhythmus zu bleiben, bevor es mittags direkt zum Flughafen nach Porto ging.

Zwar steht die wichtige Partie bei Eintrracht Frankfurt ganz oben auf dem Aufgabenzettel der Werder-Profis, aber es konnte auch keiner der Werder-Profis verbergen, dass im Hinterkopf eine gewisse Vorfreude auf das Duell mit den Glasgow Rangers in zwei Wochen vorhanden ist. Bestes Beispiel dafür war Ivan Klasnic, der bei einer ersten Nachfrage noch korrekt antwortete, "das für mich jetzt nur der Einsatz gegen Frankfurt zählt". Auf eine weitere Nachfrage nach dem attraktiven Gegner im UEFA-Cup ließ er aber druchblicken: "Wenn du als Fußballer ständig durch Europa reist, dann willst du auch noch mal in Glasgow im Ibrox Park oder im Hampden Park spielen."


So geht es wohl auch seinen Teamkollegen. Denn sie äußerten sich ähnlich. "Ich freue mich auf den Ibrox Park, auf die Fußball-Begeisterung der Zuschauer, die im schottischen Fußball herrscht", antwortete Daniel Jensen. Clemens Fritz war vor allem froh, nicht noch einmal nach Athen reisen zu müssen. "Dort hatten wir ja zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht, deswegen bin ich froh, jetzt zu hören, dass es zu den Rangers geht. Vor der Partie hatte ich das gar nicht mitbekommen, dass die andere Partie schon beendet war. Fakt ist, dass wir dort eine ganz andere Kulisse vorfinden werden als hier in Braga und dass wir uns steigern müssen." Patrick Owomoyela ergänzte: "Statt 5.000 werden dort 50.000 Fans sein. Das kann motivierend sein, aber auch beeindruckend wirken. Wir müssen uns aber schon im Hinspiel dort gut verkaufen."

Auch Geschäftsführer Klaus Allofs sieht eine schwere Aufgabe auf die Grün-Weißen zukommen. "Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, den Titel gewinnen zu wollen, also ist es auch so, dass jeder Gegner schlagbar ist. Aber es wird auch nicht leicht. Schon im Hinspiel wird vor allem Übersicht und Abgeklärtheit gefragt sein. Bei dieser Herausforderung kann die Mannschaft wieder viel Erfahrung sammeln und dazulernen."

Allofs sieht dem Duell mit den Schotten optimistisch entgegen. "Wir hatten sie uns eigentlich schon bei der Auslosung der Champions-League-Gruppen gewünscht, weil die Atmosphäre dort eine ganz besondere ist und die Spielweise der Rangers uns entgegen kommt." Der ehemalige Werder-Stürmer setzt aber auch auf ein ausverkauftes Weser-Stadion im entscheidenden Rückspiel: "Für unsere Zuschauer ist das doch ein tolles Los. Sie werden uns super unterstützen und das Stadion füllen."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/02/2008 11:55
News 23.02.2008, 17:44 Uhr

Rot für Diego - zehn Werderaner scheitern an Nikolov


Mit 0:1 unterlag Werder Bremen im Auswärtsspiel am Samstag, 23.02.2008, bei der Frankfurter Eintracht. Vor 51.500 Zuschauern in der Commerzbank-Arena zeigte sich Werder lange Zeit spielbestimmend, zum Ende dieser überlegen geführten ersten Halbzeit erhielt aber Diego von Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer wegen einer Tätlichkeit die rote Karte (40.). Nach der Pause nutzte Ioannis Amanatidis dann eine Unachtsamkeit im Spielaufbau der Grün-Weißen zur Eintracht-Führung (56.), ehe Werder auch in Unterzahl das Spiel wieder an sich nahm. Dabei kamen die Bremer zwar immer wieder zum Torabschluss, doch der Keeper der Gastgeber, Oka Nikolov, parierte mehrmals in höchster Not und rettete damit seiner Mannschaft die drei Punkte.

Der Beginn dieser Partie war allerdings weniger aufregend als die Schlussphase. Die Reisestrapazen nach dem UEFA-Cup-Spiel in Braga am späten Donnerstagabend waren den Bremern in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Auch dass Cheftrainer Thomas Schaaf mit Boubacar Sanogo, Ivan Klasnic und Sebastian Boenisch drei frische Leute brachte, verlieh dem Bremer Spiel zunächst keine Spritzigkeit, da das Mittelfeld zu verhalten agierte. Dort stand der Brasilianer Diego nach seiner Pause im UEFA-Cup wieder zur Verfügung.

Im Gegensatz zu ihren Gästen begannen die Frankfurter einsatzfreudiger. Gleich in der zweiten Minute fiel Eintracht-Kapitän Ioannis Amanatidis die erste Chance auf den Fuß - ein Super-Pass von Inamoto landete beim völlig frei stehenden Griechen, der sofort abzog, doch Tim Wiese parierte mit einem glänzenden Reflex. In der Folge übernahm Werder dann gemächlich Regie. Doch in einer Halbzeit mit häufigen Unterbrechungen durch Nickeligkeiten vor allem auf Eintracht-Seite entstanden kaum Strafraumszenen. Denn sobald sich Diego ins Offensivspiel seines Teams einschaltete, standen ihm die Frankfurter, allen voran der Japaner Inamoto, auf den Füßen.

Aus einem solchen Zweikampf ergab sich dann die erste Möglichkeit für Werder, doch der zugesprochene Freistoß von Naldo aus 30 Metern Torentfernung strich knapp am linken Pfosten vorbei (20.). Die nächste Torchance entwickelte sich eher zufällig. Klasnic war auf der linken Seite durchgebrochen und wollte den im Zentrum lauernden Sanogo einsetzen. Inmitten des Fluges änderte die Flanke allerdings die Richtung und tropfte an den rechten Innenpfosten (26.). Von der Eintracht war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nichts mehr zu sehen. Das lag an einer konzentrierten Leistung der Werder-Hintermannschaft, die die zwei schnellen Stürmer der Hessen – Amanatidis und Martin Fenin - immer wieder ins Abseits laufen ließen.

Um die Werder-Stürmer auf der Gegenseite kümmerte sich derweil Sotirios Kyrgiakos. Immer wieder stieg er gegen Klasnic und Sanogo forsch ein. Auch an der folgenschwersten Szene der ersten Halbzeit war der Grieche beteiligt. Nachdem er zunächst Diego fair vom Ball getrennt hatte, gab er dem kleinen Brasilianer noch einige Worte mit auf den Weg. Dieser revanchierte sich mit einem Bodycheck. Schiedsrichter Fleischer beobachtete den Vorfall und nach Absprache mit seinem Assistenten schickte er Diego mit der roten Karte vom Feld.

Nach der Pause begannen die Gastgeber wie erwartet mit mehr Spielanteilen. Die sich durch die Überzahl bietenden Freiräume nutzte Eintracht allerdings schlecht. Erst ein Lapsus im Spielaufbau Werders brachte Amanatidis in Position. Boenisch, der insgesamt ein gutes Debüt von Beginn an gab, legte den Ball in die Mitte, wo ein Frankfurter dazwischenspritzte und das Leder in den Lauf von Amanatidis schickte. Der hatte keine Probleme, den weit vor seinem Kasten stehenden Wiese zu überwinden und schoss zur Führung ein (58.).

Werder bewies nun aber, dass es auch mit zehn Mann in der Lage ist, sich gefährlich vor das Gästetor zu kombinieren. Nur drei Minuten nach dem Gegentreffer begannen die Grün-Weißen mit einem wahren Sturmlauf, der den Gastgebern kaum noch Entlastung bot. Zunächst griffen mit Klasnic, Borowski und Sanogo nur drei Grün-Weiße offensiv ein, dann aber drängten die Bremer mit Übermacht in den Frankfurter Strafraum. Dort erwartete sie allerdings ein prächtig aufgelegter Schlussmann Oka Nikolov. Egal, welcher der Bremer es probierte – erst Klasnic (61., 63.), dann Boenisch (65.) und Borowski (73.), Nikolov fischte einen Ball nach dem anderen heraus. Schließlich probierte es Naldo (78.): Mit Urgewalt hämmerte er einen Freistoß aus 25 Metern aufs rechte obere Eck. Doch wieder flog Nikolov richtig und entschärfte auch diesen Torschuss, wie auch kurz darauf gegen Martin Harniks tollen Versuch aus 20 Metern. Auf der Gegenseite vergaben Caio (83.) und Köhler (90.) beste Möglichkeiten. So blieb es bei einem letztlich schmeichelhaften Frankfurter Sieg.

von Felix Ilemann


Eintracht Frankfurt – Werder Bremen 1:0

Eintracht Frankfurt: Nikolov - P. Ochs, Kyrgiakos, Galindo, Spycher - Inamoto (46. Caio), M. Fink (71. Russ), Chris, Köhler - Amanatidis (89. Mantzios), Fenin

Werder Bremen: Wiese - Owomoyela (79. Fritz), Mertesacker, Naldo, Boenisch - Baumann, Vranjes (74. Harnik), Borowski, Diego, Sanogo, Klasnic

Tor: 1:0 Amanatidis (56.)

gelbe Karten: Inamoto, Chris, Fenin, P. Ochs - Wiese, Vranjes

rote Karte: Diego (40., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Commerzbank-Arena: 51.500 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/02/2008 11:56
News 23.02.2008, 21:01 Uhr

Schaaf: "Kompliment, aber da musste mehr bei rum kommen"


Manch neutraler Zuschauer musste vermutlich ganz genau hinschauen, in Frankfurt in der 2. Halbzeit. Welches war nochmal das Team, das vor gut eineinhalb Tagen noch im Norden Portugals auf dem Platz gestanden hatte? Ja, richtig, die in den grün-weißen Trikots, gell? Zehn Werderaner steckten in diesen Trikots, die sich kein bisschen um die kurze Erholungspause scherten und alles dafür taten, die Statistik der Terminplan-Geplagten zu verbessern. Am Ende aber war aller Kampf umsonst: Zu Buche stand im siebenten Fall die sechste Niederlage für ein Team, das nach einem Donnerstagabendspiel schon am Samstag wieder ran musste.

Aber dieser harte Rhythmus rückte in Frankfurt in den Hintergrund, weil Werder sich absolut wach präsentierte. Die kurze Schwimmstunde zu Beginn mal ausgenommen. "Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein paar Minuten gebraucht, um in Schwung zu kommen", stellte Geschäftsführer Klaus Allofs fest. Werder überstand den feschen Eintracht-Start und machte laut Allofs "die Sache dann ganz gut, auch wenn wir in der Offensive nicht so zwingend waren". Das galt aber nur für die ersten 45 Minuten, als die Gäste das Spiel zwar ausgeglichen gestalten, aber nur eine ernsthafte Torchance herausspielen konnten.

Nur kurz nutzt Frankfurt die Überzahl effektiv

Kurz vor der Pause schien es ganz dick zu kommen für Werder. Diego sah Rot – mit zehn Mann und schweren Beinen gegen die bisher gleichwertige Eintracht? Oh-oh. Und tatsächlich, nach Wiederanpfiff scharte sich das Team von Friedhelm Funkel um den eingewechselten Gestalter Caio und legte den Vorwärtsgang ein. Um echte Gefahr zu erzeugen, brauchte es aber Bremer Unterstützung. "Folge einer Fehlerkette" – so beschrieb Klaus Allofs die fatalen Sekunden, als Sebastian Boenisch, Jurica Vranjes und Tim Wiese Ioannis Amanatidis das goldene Tor des Nachmittags ermöglichten. Der Geschäftsführer nutzte die Gelegenheit aber gleich, um Startelf-Debütant Boenisch zu loben: "Sebastian hat sonst ein sensationelles Spiel gemacht. Es ist gut, dass jetzt einige Akteure dazu kommen, die uns weiter bringen."

Nach dem 0:1 waren noch 35 Minuten zu spielen – genug Zeit, um trotzdem was mitzunehmen. Darauf besann sich der Tabellenzweite bald und schoss Oka Nikolov im Eintracht-Tor bis zum Schlusspfiff munter die Fäuste wund. Allein, der Riesenaufwand wurde nicht belohnt, beste Chancen blieben ungenutzt. "Wir waren frei vor dem Tor, aber treffen nicht, da musste einfach mehr bei rumkommen", ärgerte sich Cheftrainer Thomas Schaaf, der auch kritisierte, dass seine Elf (oder Zehn) erst so spät die Initiative ergriffen hatte: "Was wir in der 2. Halbzeit geleistet haben, hätten wir uns eher gewünscht." Abgesehen vom Ergebnis zog er dennoch ein positives Fazit aus dem Erlebten: "Was meine Mannschaft in Unterzahl geleistet, wie gut sie nach vorn gespielt hat und das nach so einer kurzen Pause – Riesenkompliment dafür."

Unglückliche Bilanz des Nachmittags, die Gesamtbilanz bleibt aber offen

Der Trainer der Gastgeber, Friedhelm Funkel, sprach zu Recht von "Glück", mit dem sein Team das Ergebnis über die Zeit gerettet hätte. Währenddessen schlug Klaus Allofs nochmal den Bogen zur letztlich entscheidenden Szene. "Es ist sehr ärgerlich, so ein Tor zu bekommen", haderte der Geschäftsführer, "wenn man gleichzeitig die vielen eigenen Chancen nicht nutzen kann." Denn in Anzahl und Qualität waren Werders Einschusschancen doch deutlich besser als die der Frankfurter.

Die fünfte Saisonniederlage kommt zu keinem guten Zeitpunkt. Bayer Leverkusen hat wieder Fahrt aufgenommen, am Sonntag kann der HSV noch dichter aufrücken oder Tabellenführer München auf sechs Punkte enteilen. So schmerzt diese Niederlage, aber man konnte sie auch in ein freundlicheres Kleid stecken. "Aus unserer Sicht ist unwichtig, wie die anderen spielen. Wir müssen unseren Weg gehen", sagte Tim Borowski. "Den haben wir heute vom Ergebnis her zwar nicht ganz gefunden, aber die Einstellung hat gestimmt." Ivan Klasnic erinnerte dann doch noch mal an die vergangenen zwei Tage. "Für mich ist positiv, dass wir nach dem Europapokal-Spiel hier so eine Leistung abgeliefert haben", stellte der Kroate fest. "Wenn man so ein Spiel hinlegt und so eine Moral zeigt, ist das kein Rückschlag." Zumal noch 13 Spieltage bleiben, um den in Frankfurt so unglücklich verlorenen Boden wieder wett zu machen.

von Enrico Bach und Tino Polster
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 24/02/2008 11:58
News 23.02.2008, 23:09 Uhr

"Kein Roboter": Die Geschichte einer korrekten roten Karte


Diego kennt das natürlich. Wie oft schon hat ihn ein gegnerischer Spieler kurz nach dem Anpfiff mit einem herzlichen Foul begrüßt. Einfach so. Ich bin hier, merk dir das. Wie oft schon hat er sich ein, zwei, drei "Staubsaugern" gegenüber gesehen, die ihm hart attackierend und eng an ihm klebend den Spaß an der Arbeit nehmen wollten. In den allermeisten Fällen konnte Werders Zehner auf derlei wenn faire, dann legitime taktische Mittel mit Witz und Geschick reagieren. Er konnte sich schützen, ausweichen, davonstehlen und sich vor allem mit Torvorlagen und eigenen Treffern vortrefflich revanchieren. In Frankfurt gelang ihm das nicht.

"Diego wird wie Freiwild behandelt, er wird festgehalten und getreten", beklagt sein Nebenmann Tim Borowski, "die Schiedsrichter lassen da zu viel laufen." Das sieht auch Geschäftsführer Klaus Allofs so: "Sie schützen ihn nicht so, wie es sein sollte." Zumal es gegen die Eintracht nicht bei körperlich hartem Spiel blieb. "Es war von Anfang an eine aggressive Stimmung im Stadion gegen Diego", empfand Allofs. "Er wurde ausgepfiffen, gefoult und provoziert." Viele in der Commerzbank-Arena unterstellten dem kleinen Brasilianer akutes Fliegengewicht und pfiffen ihn nieder. Dabei war nicht nur auf den TV-Bildern, eindeutig, warum er durch die Luft wirbelte. Foul um Foul ereilte ihn – der es eigentlich so meisterhaft beherrscht, sich auch nach fiesen Grätschen auf den Beinen zu halten.

Der Gipfel der Rüpeleien

Diegos härtester Gegner an diesem Tag hieß Sotirios Kyrgiakos, ein zäher, wuchtiger Innenverteidiger. "Ich bin bis jetzt fast immer fair von den Gegenspielern und den Schiris behandelt worden. Aber hier wurde ich von Anfang an provoziert, vor allem von diesem Spieler", sollte Diego hinterher zu Protokoll geben. Einen gewonnen Zweikampf, bei dem Diego zu Boden gegangen war, nutzte der Grieche für den Gipfel der Rüpeleien. "Er sagte 'Stand up, fuck you' zu mir, obwohl ich nicht reklamiert hatte", berichtete Diego.

All das "kann zum 'Erfolg' führen", weiß Klaus Allofs, "weil irgendwann der Spieler nicht mehr so clever reagiert. Ein Spieler ist kein Roboter, der immer richtig reagiert." Ivan Klasnic fragte: "Warum passiert so etwas? Wenn man sieht, wie oft Diego gefoult wird, kann ich ihn schon verstehen." Verständnis also für das, was Tim Borowski beschrieb: "Irgendwann rastet man dann aus . . ."

Diego (174 cm, 76 Kilo) verlor tatsächlich für einen Moment die Kontrolle und lief in Kyrgiakos (193 cm, 88 Kilo) hinein – der Grieche "hat sich auch noch theatralisch fallen lassen, als ob er sterben würde", beobachtete Diego. Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer hatte den Zweikampf zuvor als "ganz normal" gewertet, die Szene danach aber nicht wahrgenommen. "Mein Assistent hat erkannt, dass Diego mit der Schulter Kyrgiakos umgestoßen hatte", sagte Fleischer. Konsequenz: die rote Karte.

Keine Zweifel an der Berechtigung des Platzverweises

Es war die logische Konsequenz, das bestritt auch bei Werder niemand. "Diego darf sich nicht so verhalten, klar war das ein Fehler", stellte Klaus Allofs klar, "auch wenn er in diesem Spiel zum zehnten Mal gefoult wurde." Cheftrainer Thomas Schaaf stieß ins selbe Horn: "Eigentlich nicht zu entschuldigen." Aber, so der Coach, es gehörten immer zwei dazu. Friedhelm Funkel sah das übrigens völlig anders und hatte gut hingehört. "Diego ist überhaupt nicht provoziert worden", so Thomas Schaafs Frankfurter Kollege, "auch wenn vielleicht etwas gesagt wurde. Aber es fallen oft derbe Worte während der 90 Minuten. Entscheidend ist, dass es eine klare rote Karte war."

"Ja, ich habe die Nerven verloren und bin traurig, dass ich mich dazu hinreißen ließ und der Mannschaft damit schadete", räumte auch ein zerknirschter Diego hinterher ein. "Ich entschuldige mich bei der Mannschaft und beim Trainer. Aber so etwas passiert im Fußball." Er hofft auf eine nicht zu lange Sperre, immerhin "ist es für mich der erste Platzverweis in der Bundesliga."

Thomas Schaaf sprach von "ein, zwei Wochen, in denen er uns fehlen wird. Aber das wird uns nicht durcheinander bringen. Wir haben auch ohne ihn gute Spiele gemacht, als er fehlte und andere das auffangen mussten." Gut spielen, gute Ergebnisse zeigen – das sei der Weg, den man nun weiter gehen wolle, bis Diego wieder da ist.

Diego zu den Spekulationen um seine Verletzung

Dem war übrigens, abseits des Trubels um den Platzverweis, noch eines sehr wichtig: die Spekulationen um seine Verletzung und einen eventuellen monatelangen Ausfall. "Ich bin unglücklich darüber, wie darüber berichtet wurde. Da wurde total übertrieben." Die Schonung in Braga und der Einsatz in Frankfurt, das alles wäre abgesprochen gewesen und vom Trainer auch der Presse so mitgeteilt worden. "Ich habe mich, wenn ich gespielt habe, sehr gut gefühlt und keine Probleme gehabt", unterstrich Diego, "auch heute war das so."

Das ist das einzig Gute an der roten Karte von Frankfurt: Werders Nummer zehn bekommt die Gelegenheit, seinen Körper in Ruhe auf den Endspurt im Titelkampf vorzubereiten.

von Enrico Bach und Tino Polster
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/02/2008 15:06
News 25.02.2008, 01:18 Uhr

Roundup: 4:2 für die Rangers – Geburtstagskind unzufrieden


Der 60. Geburtstag von Team-Manager Walter Smith sollte für Werders UEFA-Cup-Gegner Glasgow Rangers eigentlich ein Fest werden. Das Heimspiel des Spitzenreiters der schottischen Premier League gegen den Tabellenletzten Gretna FC endete mit 4:2 tatsächlich standes-, verlief aber nicht unbedingt erwartungsgemäß. Denn der abgeschlagene Aufsteiger spielte munter mit und kam keck zu guten Chancen. Auch wenn Daniel Cousin schon früh den Torwart austanzte und das 1:0 erzielte (13.) und Steven Naismith bald erhöhte (22.).

"Diese zwei Tore schienen uns schon auf die Siegerstraße gebracht zu haben", sagte Geburtstagskind Smith hinterher, zumal Chris Burke nach einer Stunde sogar auf 3:0 erhöhte. "Aber Kompliment an Gretna, sie haben weiter gekämpft und 90 Minuten lang eine tolle Einstellung gezeigt." Richtig, in der Schlussphase sorgten die Gäste noch mal für Raunen im Ibrox Park und erzielten durch Kenny Deuchar (71. und 89.) zwei Tore. Obwohl Kris Boyd (88.) auch noch ein viertes für die Gastgeber beisteuerte, war Manager Smith unzufrieden: "Wir haben nur das Nötigste gemacht. Es ist zwar schön, gewonnen zu haben, einige Dinge waren dennoch ärgerlich."

Nach 25 Spieltagen haben die Rangers auf Platz eins weiterhin vier Punkte Vorsprung vor Double-Sieger Celtic Glasgow, das zu einem glücklichen 1:0-Sieg beim FC St. Mirren kam.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 25/02/2008 15:06
News 25.02.2008, 15:25 Uhr

Diego für drei Bundesliga-Spiele gesperrt


Werder Bremen hat heute Nachmittag dem Strafantrag des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball Bundes (DFB) zugestimmt, wonach Mittelfeldspieler Diego mit einer Sperre von drei Meisterschaftsspielen belegt wird. Damit ist er für die Partien gegen Borussia Dortmund, beim VfB Stuttgart und gegen den VfL Wolfsburg gesperrt. In den beiden UEFA-Cup-Spielen gegen die Glasgow Rangers wird er dagegen spielberechtigt sein.

Der Kontrollausschuss unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Anton Nachreiner hatte die Aktion von Diego gegen Sotirios Kyrgiakos als Tätlichkeit nach einer zuvor an dem Brasilianer begangenen verbalen Provokation eingestuft. Diego hatte seinen Frankfurter Gegenspieler in der 40. Minute mit der Schulter gerempelt. Der Verteidiger ging danach zu Boden. Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer hatte daraufhin Diego mit der Roten Karte des Feldes verwiesen.

Geschäftsführer Klaus Allofs sagte am Montag dazu: "Wir akzeptieren diese Strafe, die sich im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten bewegt. Gleichwohl hatten wir gehofft, dass der besonderen Situation noch mehr Rechnung getragen und auf einen leichteren Fall von Tätlichkeit und somit auf eine Sperre von zwei Spielen entschieden worden wäre."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 26/02/2008 16:44
News 26.02.2008, 15:51 Uhr

Niemeyer zurück auf dem Platz - "Endlich!"


Fünf Monate tauchte Peter Niemeyer nicht mehr im Werder-Dress auf. In zivil besuchte er zuletzt die Spiele seiner Mannschaft im Weser-Stadion. Die neugieriegen Fragen nach seiner Rückkehr ins Team beantwortete er dabei stets mit einem skeptischen Blick. Er wisse noch nichts Genaues. Er müsse erst einmal abwarten. Nun, am Dienstag trug er neben kurzen Sporthosen das erste Mal wieder Stollenschuhe. Gemeinsam absolvierte er eine Einheit mit Physiotherapeut Stefan Wolters, der den 24-Jährigen zurück ans Team bringen soll. „Ich bin froh, das erste Mal wieder mit den Jungs hier auf dem Platz zu stehen, auch wenn ich noch nicht mit ihnen gemeinsam trainiere“, sagt ein motivierter Niemeyer. „Jetzt hoffe ich, dass es schnell weitergeht, und ich in den nächsten Tagen wieder einstiegen kann.“

Also keine Spur mehr von den verhaltenen Tönen der Vergangenheit? Doch, denn die Erfahrung der langwierigen Verletzung hat ihn geprägt: „Einen festen Zeitplan stelle ich nicht mehr auf. Anfangs war von sechs bis acht Wochen die Rede und am Ende sind es fünf Monate. Das war auf jeden Fall die längste Zeit, in der ich keinen Fußball gespielt habe.“

Ein Pressschlag im Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld hatte den gebürtigen Nordrheinwestfalen am 29.09.2007 außer Gefecht gesetzt. Dabei hatte sich Niemeyer in einer Phase mit vielen Umstellungen in der Mannschaft erstmals einen Platz in der Startelf erkämpft; hatte die Grün-Weißen zuvor mit seinem ersten Werder-Treffer gegen die Westfalen in Führung geschossen. „Man fragt sich dann schon, warum ich? Warum jetzt?“, erinnert sich Niemeyer an den Schock, über Monate auszufallen. „Denn schließlich dachte ich nach der ersten Untersuchung, ich verpasse ein Spiel und bin wieder dabei.“

Stattdessen ereilen ihn immer wieder Rückschläge. Aus Wochen werden Monate. „Es sind immer wieder Dinge passiert, die nicht vorhersehbar waren, die dann schief gelaufen sind“, erzählt Niemeyer, „ein Knochenödem war auch dabei“, nennt der Mittelfeldmann nur eines der Probleme, die ihn zurückwarfen. „Natürlich war ich da sauer und enttäuscht“, spricht er jetzt nüchtern von der kräftezehrenden Zeit. Als Vorwurf an die medizinische Abteilung möchte er seine Worte aber keinesfalls verstanden wissen.

Nachdem ich hier drei Monate gearbeitet hatte, brauchte ich einfach einen Tapetenwechsel.“ Der führte ihn nach Düsseldorf, wo er gemeinsam mit dem Physiotherapeuten der U21-Nationalmannschaft für sein Comeback schwitzte. „Das alles ist von hier aus koordiniert worden. Schon die Operation in München wurde durch die Bremer Ärzte veranlasst. Ich habe vollstes Vertrauen in sie“, will Niemeyer erst gar keine falschen Schlagzeilen aufkommen lassen. Viel wichtiger ist ohnehin nun die Rückkehr – zuerst ins Training, dann zur Bundesliga ins Weser-Stadion. Dieses Mal nicht im Mantel sondern im grün-weißen Trikot.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 26/02/2008 16:48
Presseschau Kreiszeitung 26.02.2008

Gespräche mit Ivan Klasnic


BREMEN (flü) Werder wird in den kommenden Tagen die Gespräche mit Ivan Klasnic über eine vorzeitige Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages aufnehmen. "Wir haben uns bereits mit Ivan unterhalten. Wir werden jetzt loslegen", kündigte Sportchef Klaus Allofs gestern an. Die neuen Verträge mit Petri Pasanen sowie Jurica Vranjes sollen möglichst bald zum Abschluss kommen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 26/02/2008 21:40
Presseschau Kreiszeitung 26.02.2008

Die Jagd auf Diego und andere Skandale


Die Umstände, die zum Platzverweis von Diego geführt haben, machen uns traurig und hilflos. Die Rote Karte kann der Schiri geben, muss er aber nicht. Schon zum zweiten Mal in dieser Saison ist Diego im wahrsten Sinne des Wortes vom Platz getreten worden. Das erste Mal haben die Dortmunder Spieler bei unserem 0:3 Jagd auf Diego gemacht, ohne dass der Schiri entscheidend eingriff. Thomas Schaaf nahm Diego zur Halbzeit vom Platz, um ihn vor sich selbst zu schützen, aber auch vor der Verletzungsgefahr.

In Frankfurt war die Situation scheinbar anders. Auch hier wurde Diego schon in den ersten 20 Minuten mindestens zehn Mal gefoult. Aber Schiri Fleischer pfiff die meisten Fouls und gab Frankfurter Spielern auch die Gelbe Karte. Dabei war bei den Frankfurter Spielern eine Systematik zu erkennen gewesen, nach dem Motto: Jetzt attackierst du Diego, ich habe es schon getan.

Ich behaupte damit, dass die Frankfurter planmäßig das Spiel von Diego im wahrsten Sinne des Wortes zerstören wollten. Hinzu kam, dass ständig Druck von der Bank ausgeübt wurde. Bei jedem Pfiff für Diego sprang die Frankfurter Bank auf und protestierte. Hinzu kam, dass jede Ballberührung von Diego vom Frankfurter Publikum mit einem gellenden Pfeifkonzert begleitet wurde. Diesem Druck hielt Dr. Fleischer nicht stand. Dem Platzverweis ging eine erneute Dreifach-Attacke von Kyrgiakos voraus, die dann anschließend mit der Verbal-Entgleisung "Fuck you" begleitet wurde. Erst dann macht Diego diesen - allerdings für mich auch spielentscheidenden - Fehler.

Ein mutiger und konsequenter Schiedsrichter hätte es bei Würdigung dieser Umstände bei einer Gelben Karte belassen.

Es ist allerdings ein Skandal, wenn ein bisher mir sehr sympathischer Trainer wie Funkel sich anschließend hinstellt und die Äußerungen seines Spielers noch verteidigt, genau wie Stuttgarts Trainer Veh die Bezeichnung "Arschloch" seines Stürmers Gomez für einen Gegenspieler nicht für kritikwürdig befindet.

Diese "Fußballlehrer" sollten sich ihrer Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit bewusst sein.

Auch wenn die Situation an der Tabellenspitze für uns jetzt sehr eng wird, bleibe ich optimistisch. Den Grund dafür liefert die couragierte Haltung unserer Mannschaft, insbesondere mit nur zehn Spielern. Das zeugt von der Moral und dem großen Willen, alle Rückschläge wegzustecken und die Champions League auch in dieser Saison zu erreichen.

Entsetzt muss der Fußballliebhaber auch über das Verhalten der Fans am vergangenen Wochenende gewesen sein. Insbesondere der schwarzgekleidete Mob im Karlsruher Block in Stuttgart und auch die vergiftete Atmosphäre bei den Frankfurter Zuschauern sind böse Beispiele. Dabei spielt ein Teil unserer "angeblichen" Fans auch eine schlechte Rolle. Sie haben nämlich den Frankfurter Fans eine Fahne entwendet, was natürlich die Schändung eines Heiligtums bedeutet.

Damit schließt sich der Kreis zu Diegos Platzverweis. Denn die vergiftete Atmosphäre auf den Rängen spiegelte sich eindeutig auf dem Platz wider.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 27/02/2008 08:59
Presseschau Kreiszeitung 26.02.2008

Diego für drei Bundesliga-Spiele gesperrt


Werder akzeptiert Strafmaß knurrend / "Gehofft, dass der Situation mehr Rechnung getragen wird"

BREMEN (flü) Was im Vorfeld bereits erwartet worden war, wurde gestern Nachmittag nun auch offiziell: Werders Mittelfeld-Star Diego ist für drei Bundesliga-Spiele gesperrt worden. Die Bremer haben - wenn auch mit Bauchschmerzen - damit dem Strafantrag des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball Bundes (DFB) zugestimmt. Somit wird der Bundesliga-Zweite in den Begegnungen gegen Borussia Dortmund, beim VfB Stuttgart und gegen den VfL Wolfsburg ohne seinen brasilianischen Spielmacher auskommen müssen. In den beiden UEFA-Cup-Spielen gegen die Glasgow Rangers ist Diego spielberechtigt.

Sportchef Klaus Allofs hatte zwar angesichts der Umstände auf ein etwas milderes Urteil gehofft, stimmte der Strafe letztendlich aber zu, zumal eine mündliche Verhandlung auch keine großen Aussichten auf Erfolg gehabt hätte. "Wir akzeptieren diese Strafe, die sich im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten bewegt", erklärte der 51-Jährige: "Gleichwohl hatten wir gehofft, dass der besonderen Situation noch mehr Rechnung getragen und auf einen leichteren Fall von Tätlichkeit und somit auf eine Sperre von zwei Spielen entschieden werden würde."

Der DFB-Kontrollausschuss unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Anton Nachreiner hatte die Aktion von Diego gegen Sotirios Kyrgiakos als Tätlichkeit nach einer zuvor an dem Brasilianer begangenen verbalen Provokation eingestuft.

Diego hatte seinem Frankfurter Gegenspieler in der 40. Minute mit der Schulter einen Rammstoß verpasst, nachdem Kyrgiakos den Bremer zuvor gefoult und provoziert ("Stand up and fuck you") hatte.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:00
Presseschau Kreiszeitung 27.02.2008

"Ich will Diego nicht ersetzen"


Özil vermisst den Spielmacher schon

BREMEN (kni) Mesut Özil ahnte gestern Mittag schon, worum es ging. Gesucht wird schließlich ein Diego-Ersatz, denn der Spielmacher wird Werder nach seiner Roten Karte in Frankfurt in den nächsten drei Bundesliga-Partien fehlen. Und da kommt zwangsläufig ein Mesut Özil ins Spiel, dem ähnliche Qualitäten wie dem Brasilianer nachgesagt werden. "Natürlich ist sein Ausfall eine Chance für mich", gab der 19-Jährige nach dem Training auch sofort offen und ehrlich zu. Aber der 19-Jährige weiß genau, dass in solchen Momenten ebenso Zurückhaltung geboten ist: "Ich bin auch traurig, dass Diego nicht dabei sein kann. Denn wir wollen Meister werden - und dafür brauchen wir ihn."

Die Vergleiche mit dem Dribblekünstler vom Zuckerhut ehren Özil zwar, aber er mag sie gar nicht gerne hören: "Ich will Diego nicht ersetzen. Ich bin doch ganz anders als er und will in den nächsten Spielen einfach nur zeigen, was ich kann."

Bei Werder durfte er das nach seinem Wechsel im Winter bislang erst einmal von Anfang an. In Braga stand Özil in der Startelf, zeigte auch ordentliche Ansätze, aber den wegen einer Schambeinentzündung pausierenden Diego vermochte er noch nicht zu ersetzen. War der Druck etwa doch zu groß? "Nein", behauptete Özil, "Druck spüre ich hier nicht. Es macht mir Spaß bei Werder. Ich bin super aufgenommen worden. Und ich muss weiter gut trainieren - dann kommt der Rest von alleine."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:01
Presseschau Kreiszeitung 27.02.2008

Tapetenwechsel beendet: Niemeyer wieder in Bremen


BREMEN (kni) Er ist wieder da! Peter Niemeyer bastelt nicht mehr in Düsseldorf, sondern in Bremen an seinem Comeback. Und das ist gar nicht mehr so weit weg. "Ich hoffe, dass ich schon in den nächsten Tagen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann", verkündete der Mittelfeldspieler gestern Mittag nach einer individuellen Einheit mit Physiotherapeut Stefan Wolters.

Es war Niemeyers erster Arbeitstag in der Hansestadt seit Jahresbeginn. Zuvor hatte er sich nach Düsseldorf auf "Montage" begeben. Dort ließ er sich von Bernd Restle, dem Physiotherapeuten der U 21-Nationalmannschaft, fit machen. "Den kenne ich sehr gut und habe großes Vertrauen zu ihm", erklärte Niemeyer. Als Kritik an Werders medizinischer Abteilung wollte der 24-Jährige das aber nicht verstanden wissen: "Ich brauchte einfach nur einen Tapetenwechsel." Denn in Bremen hatte er während der Reha immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. "Das nervt irgendwann gewaltig", berichtete der Mittelfeldspieler.

Noch immer kann er nicht verstehen, warum seine Zwangspause fast fünf Monate dauerte. "Es war doch nur ein Pressschlag gegen Bielefeld", erinnert sich Niemeyer: "Damals hieß es, dass ich nur zwei, drei Wochen ausfalle. Aber dann wurden immer wieder neue Dinge festgestellt." Es folgte eine Operation in München, aber eben auch keine entscheidende Verbesserung. Hauptproblem war schließlich ein Knochenödem im Sprunggelenk. "Da ist einiges schief gelaufen, aber vieles konnte man auch nicht erahnen. Vielleicht war es einfach mein Schicksal", will Niemeyer niemandem die Schuld für die unangenehme Entwicklung geben.

Der Mittelfeld-Mann blickt lieber nach vorne. "Ich habe eine gute Grundbasis und die große Hoffnung, in der Rückrunde angreifen zu können." Als besondere Motivation dient ihm ausgerechnet die Partie gegen Bielefeld mit den eigentlich so schlimmen Folgen. Denn zuvor hatte er eine starke Leistung geboten und mit seinem Führungstreffer den Weg zum 8:1-Sieg geebnet: "Ich habe gezeigt, dass ich es kann. Daran will ich anknüpfen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:03
Presseschau Kreiszeitung 27.02.2008

Tosic beklagt Geschrei der Kollegen


Werder-Verteidiger nennt Sprachprobleme als Hauptgrund für seinen Stammplatz-Verlust

Von Björn Knips

BREMEN Der Stammplatz ist futsch, Dusko Tosic sitzt nur noch auf der Bank. Selbst große Personalprobleme in der Werder-Abwehr konnten den Serben nicht retten. In Braga verteidigte Patrick Owomoyela auf der linken Tosic-Seite, obwohl er eigentlich rechts in der Viererkette zu Hause ist. In Frankfurt erhielt Sebastian Boenisch den Vorzug, obwohl er sich nach monatelanger Verletzungspause gerade erst zurückgemeldet hatte. Ein Schock für Tosic! Und der 23-Jährige reagierte gestern mit einem merkwürdigen und mit Zündstoff geladenen Erklärungsversuch auf seine unbefriedigende Situation: Tosic kritisierte öffentlich das Verhalten seiner Kollegen.

"Das Problem ist die deutsche Sprache. Die kann ich noch nicht richtig", ließ Tosic gegenüber Journalisten nach dem Vormittagstraining von seinem kroatischen Teamkollegen Ivan Klasnic übersetzen: "Wenn ich auf dem Platz einen Fehler mache, werde ich von einigen Spielern angeschrien. Aber weil ich es nicht verstehe, was sie wollen, werde ich unkonzentriert." Die Folge: Tosic machte noch mehr Fehler, wirkte zeitweise wie ein Nervenbündel - und das in jedem seiner vier Pflichtspiele in diesem Jahr.

Von den Kollegen fühlt er sich im Stich gelassen. "Ich würde das gerne nach dem Spiel bereden, aber das passiert nicht", bemängelte Tosic. Zum einen sei da die Sprachbarriere, zum anderen würde auch niemand auf ihn zukommen. "Die müssen mit mir reden", fordert Tosic.

Aber in der Kabine blieb es bislang still - und der junge Serbe, der im Sommer vom FC Sochaux verpflichtet wurde, traut sich offenbar nicht, auf Größen wie Per Mertesacker oder Naldo zuzugehen. "Ich bin neu hier und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll", beschrieb Tosic sein Dilemma und gestand: "So schwer habe ich mir das hier nicht vorgestellt." Am schlimmsten sei es mit der Sprache. "Ich lerne ja Deutsch, aber das ist so schwierig."

Trotzdem: Mit seiner Erklärung macht es sich Tosic viel zu einfach. Schließlich ist er Profi-Fußballer - und die müssen nun einmal mit Druck klarkommen. Deutliche Worte der Kollegen auf dem Platz gehören ebenfalls dazu. Will sich Tosic in Bremen durchsetzen und in der Mannschaft nicht als Weichei gelten, muss er das lernen. Dazu gehört auch Selbstkritik. Denn die ließ er gestern im Gespräch komplett vermissen. Mehr als ein "da waren einige unglückliche Spiele von mir dabei" gestand er sich nicht ein. Bei der Ursachenforschung entschied er sich lieber für die Opferrolle. Neben den Sprachproblemen sei auch Werders offensive Spielweise ein Grund für seine schwachen Leistungen. "Werder spielt viel nach vorne. Da habe ich auf der linken Seite viel Platz und mache natürlich mit. Aber dadurch kommt es hinten auch zu Fehlern", meinte Tosic.

Vorerst wird er dieses Problem nicht mehr haben. Denn Boenisch scheint auf der linken Abwehrseite die Zukunft zu gehören. Der 21-jährige U 21-Nationalspieler hinterließ in Frankfurt - mal abgesehen von seinem Pass vor dem 0:1 - einen starken Eindruck, wirkte selbstbewusster und nervenstärker als Tosic. Dem bleibt nur das Prinzip Hoffnung. "Wenn ich eine Chance bekomme, dann werde ich sie nutzen", kündigte Tosic an. Aber wohl wissend, dass das jetzt ziemlich lange dauern kann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:03
Presseschau Weser-Kurier 27.02.2008

Die Meister der Schmerzen


Niemeyer sieht Licht am Ende des Tunnels - Hunt sieht keinen neuen Tunnel

Von Olaf Dorow

BREMEN. Andre Mijatovic hat es besser. Der Bielefelder Verteidiger konnte schon wieder spielen, im Gegensatz zum Werderaner Peter Niemeyer. Am 2. Februar kam Mijatovic zum Einsatz. Vier Monate zuvor waren Mijatovic und Niemeyer im Weserstadion zusammengeknallt. Niemeyer ist noch nicht so weit. Er hat jetzt wieder mit Training im Freien begonnen. Er hofft. Dem x-ten Versuch soll nicht der x-te Rückschlag folgen.

Es ist in dieser Werder-Saison voller Verletzungen und Rückschläge vielleicht nicht die größte Geschichte, weil Peter Niemeyer nicht so einen großen Namen hat wie Diego oder Frings. Sie steht aber exemplarisch für jenen Kriegspfad, auf dem sich die Sehnen, Bänder und Gelenke der Bremer Profis befinden. Nach jenem Pressschlag mit Mijatovic am 29. September lautete die erste Prognose, dass man mit einer Pause von zwei bis drei Wochen rechnen müsse. "Zeitpläne stell’ ich nicht mehr auf", sagt Niemeyer mehr als 20 Wochen später, "da ist einiges schiefgelaufen."

Seine Odyssee führte über viele Arztzimmer, wechselnde Prognosen, abgebrochene Comeback-Versuche auf dem Trainingsplatz - und einen OP-Tisch in München.Die Verletzung im Fußgelenk war so kompliziert, dass Peter Niemeyer nicht mal sagen mag, wie sie genau hieß. "Es war eine Summierung von vielen Sachen, unter anderem ein Knochenödem", sagt er nur und verweist an die medizinische Abteilung. Über die möchte er jetzt bloß nichts Falsches sagen, es gab schon viel Ärger in diesem Punkt in dieser Saison. Der Doktor würde nicht in seinen Sport hineinurteilen, er nicht in des Doktors Medizin.

Dass er die Reha in Düsseldorf und nicht in Bremen bestritt, sei eher eine Sache des Kopfes statt des Fußes gewesen. "Ich hatte Ende Dezember das Gefühl, ich muss was machen. Ich brauchte einen Tapetenwechsel." Wurde schon erwähnt, dass die ganze Niemeyer-Misere eine Viertelstunde nach seinem ersten Werder-Tor begann, nach einem strammen Schuss ins Bielefelder Tor? "Warum gerade jetzt, warum gerade ich?" Das habe er sich oft gefragt in dieser Misere.Nun ist er aber, endlich, endlich, guten Mutes. "Ich fühl mich gut", sagte Peter Niemeyer, als er gestern vom Trainingsplatz zurückkehrte. Er hofft, bald wieder "bei den Jungs" im Mannschaftstraining zu stehen. Sieht er Licht am Ende des Tunnels genau in dem Moment, in dem ein anderer Verletzungs-Odysseus wieder in den Tunnel hineinblickt?

Aaron Hunt fehlt seit knapp einer Woche im Training. Seine Leidensgeschichte ließ ihn im vergangenen Jahr sogar eine Sportinvalidität befürchten. Jetzt sind wieder Beschwerden in der Leistengegend aufgetaucht. "Aber diesmal ist es anders", sagte er gestern. Diesmal würde es "nur" in den Adduktoren ziehen, nicht im Bereich des Schambeins, direkt am Knochen. "Damals konnte ich mir vor Schmerzen nicht mal einen Gürtel zubinden".

Er sei vorsichtiger geworden. Die vielen Schmerztabletten, die er nahm, "sind auf Dauer nicht die sinnvollste Lösung". Heute will Hunt einen Test absolvieren. Läuft es gut, will er morgen ins Mannschaftstraining gehen und am Sonnabend gegen Dortmund spielen. Wenn es gut läuft. . . So fing schon häufig ein Satz an in dieser Werder-Saison.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:03
Presseschau Weser-Kurier 27.02.2008

Lost in Translation


(ODO). Dusko Tosic hat ein Problem. Er ist relativ neu in dieser Bremer Mannschaft und auf seiner linken Seite läuft es nicht so, wie es laufen sollte. Er wirkt verunsichert, seine Fehlerquote ist zu hoch, manchmal steht er am falschen Platz. Tosic führt das vor allem auf Verständigungsschwierigkeiten zurück. "Manchmal schreien die Mitspieler etwas zu mir", ließ der Serbe gestern den Kroaten Ivan Klasnic in einer kleinen Presserunde übersetzen, "aber ich verstehe das dann nicht." Er wünsche sich mehr Kommunikation nach den Spielen. Doch das ist nicht so leicht. Er spricht (noch) kein Deutsch. Was die Aufarbeitung der Abstimmungsprobleme nicht eben erleichtert.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 08:05
News 27.02.2008, 18:21 Uhr

Boenisch - ein kleines bisschen Neuzugang


Mit einem dicken Verband um den rechten Oberschenkel humpelt Sebastian Boenisch vom Trainingsplatz. Darunter der daumendicke, zehn Zentimeter lange Striemen eines Stollens. „Ausgerechnet an dem Muskel, wo ich sowieso noch Defizite habe“, stöhnt der 21-Jährige über die Blessur knapp oberhalb des operierten Kniegelenks. Die Trainingseinheit hat er trotzdem zu Ende gebracht. Zu lange musste er in der Vergangenheit aussetzen, als dass er sich von so etwas aufhalten ließe. „Morgen bin ich wieder dabei“, gibt sich Boenisch kampfeslustig. „Muss ja“, sagt er dann und sein Grinsen lässt erahnen, dass er damit zeigen will: Mit mir müsst ihr rechnen.

So ein bisschen Neuzugang ist er noch, zumindest auf dem Platz. Von den sieben Monaten, die Sebastian Boenisch nun schon bei Werder unter Vertrag steht, fehlte er die letzten fünf wegen einer schweren Knieverletzung. Kein einfacher Einstand in ein neues Team. Genützt hat ihm die Zeit dennoch: „Ich habe ja viel Zeit in der Reha verbracht, dort konnte ich viele Kollegen ein bisschen besser kennen lernen“, verweist er auf die unzähligen verletzten Werder-Akteure, die er während seines Aufbauprogramms im Kraftraum getroffen hat. „Was Kameradschaft angeht war ich also schon richtig drin, aber es ist natürlich wichtig, dass man spielt und dazu kam ich jetzt erst“, resümiert Boenisch nach seinem ersten Einsatz im Werder-Dress von Beginn an.

Gegen die Eintracht zeigte er in Frankfurt streckenweise bereits das, was Werder und seine Außenverteidiger auszeichnet: Offensivgeist. Vier Torschüsse und eine perfekte Vorlage auf Tim Borowski stehen in seiner Bilanz von vergangenem Samstag, als er erstmals auf seiner bevorzugten Position auf der linken Abwehrseite ran durfte. Eine Position, auf die er aber nicht besteht. „Ich bin Rechtsfuß, aber mein linker ist genau so stark, deswegen ist es kein Problem für mich, mit welchem Fuß ich schieße oder flanke“, sagt Boenisch und erklärt, warum er so gern auf der Außenbahn aufläuft: „Dort habe ich das gesamte Spielfeld vor mir und kann meine Schnelligkeit am Besten ausspielen.“

Erfolgshungrig blickt er nun bereits auf die bevorstehende Aufgabe gegen Dortmund: „Ich habe jetzt ein Mal gespielt, jetzt will ich gegen den BvB natürlich auch wieder auf dem Platz stehen. Gerade, weil wir gegen die noch zwei Rechnungen offen haben.“

Mit der Rückehr nach langer Verletzungspause hat der Werder-Profi auch die Neugier der Medien geweckt. Während WERDER.TV bereits in der Vorwoche ein ausführliches Porträt sendete, können die Werder-Fans ihn auch am Donnerstagabend, 28.02.2008, um 19.15 Uhr bei Radio Bremen TV sehen. Im "Sportblitz" spricht er mit Moderatorin Pascale Ciesla über die letzten Monate und seine Zukunft bei den Grün-Weißen.

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 20:53
News 28.02.2008, 16:59 Uhr

Vorbericht: Mit Nachdenklichkeit gegen die gute BVB-Laune


Wenn man es ein bisschen übertreiben wollte, könnte man behaupten: Die einzige Konstante in der Saison von Borussia Dortmund sind Siege über Werder Bremen. Klar, das waren eigentlich nur zwei, aber das sagt schon eine Menge aus. Vor dem Spiel im Weser-Stadion am Samstag, 01.03.2008, ab 15.30 Uhr befindet sich der BVB gerade wieder einmal auf einem Bergaufstück des nervenaufreibenden Hoch-und-Runter, das diese Spielzeit prägt. Und das allen Gegnern vermittelt: Bei dieser Mannschaft muss man immer mit allem rechnen.

Werder hat es erlebt. Dummerweise waren die Grün-Weißen gerade zugegen als die Borussia dank sagenhafter Konter-Verwertung früh in der Saison einen Höhepunkt erlebte – 3:0 demoralisierte sie die Bremer. Und Werder war leider auch vor Ort, als die Schwarz-Gelben im Januar ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzogen. Die Gäste aus dem Norden waren spielerisch überlegen und hatten viele schöne Chancen, doch Marc Ziegler erwischte einen großen Tag und hielt kurz vor Schluss entscheidend einen Elfer.

Die Lehren aus den beiden Pleiten

Logisch, dass Bremen nun wieder an diese Tage denkt. Nicht immer allerdings werden Rückblicke so explizit in die Überlegungen zum kommenden Gegner einbezogen wie diesmal. "Wir haben nach zwei Niederlagen die Möglichkeit, es besser zu machen. Dabei ist es wichtig, diese beiden Partien in unsere Vorbereitung auf das Spiel am Samstag einfließen zu lassen", sagt Cheftrainer Thomas Schaaf, der die Lehren wie folgt zusammen fasst: "Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen und müssen es schaffen, dass sich unsere Überlegenheit auch im Ergebnis widerspiegelt."

Doch nicht nur diese Lehr-Meinung scheint in der Mannschaft des Tabellenzweiten umzugehen. "Man merkt, dass sich jeder seine Gedanken gemacht hat, über die Art und Weise, wie wir diese Spiele verloren haben. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft sich nach diesen beiden Niederlagen beweisen will", sagt Schaaf auch. Es scheint also eine nachdenkliche Stimmung zu herrschen im Werder-Lager. Höchste Zeit, dass die schmerzhaften Stachel gezogen werden.

Zumal Werder die drei Punkte nicht nur für sein Seelenheil braucht. "Noch eine Niederlage gegen Dortmund darf nicht passieren, denn es gilt oben dran zu bleiben", fordert Clemens Fritz. Denn: "Wir haben in dieser Rückrunde eigentlich schon wieder zu viele Punkte verschenkt." Auch die Niederlagen gegen Bochum und Frankfurt tragen also zur Nachdenklichkeit bei, obwohl Werder aus den letzten fünf Spielen drei Siege und ein Unentschieden in München mitgebracht hat.

Hält, trotz Personalsorgen, diesmal die Serie des BVB?

Aber da war eben auch Braga dabei, in der Liga hat sich die Lage seit Rückrundenbeginn nicht verbessert. "Wir müssen uns jetzt wieder voll auf die Bundesliga konzentrieren und da gilt es, jedes Heimspiel zu gewinnen", schickt Fritz dementsprechend noch hinterher. Die Dortmunder kennen das mit der nicht verbesserten Lage gut, zu oft schon haben sie in dieser Saison scheinbar endlich eine Serie gestartet, nur um kurz darauf wieder schwer nachvollziehbare Ergebnisse zu liefern. So war das 3:0 gegen Werder am 5. Spieltag der dritte Sieg in Folge, der BVB war Vierter. Prompt folgten drei Pleiten und der Absturz auf Platz 15. So ging es weiter, zuletzt im Winter, als nach einem 2:1 in Stuttgart und einem 6:1 gegen Bielefeld 0:4 in Wolfsburg verloren, ein glücklicher Punkt in Duisburg geholt und Schalke die drei Punkte mitgegeben wurden.

Man ahnt was kommt: Siege zuletzt in Cottbus, gegen Rostock und im Pokal gegen Hoffenheim – der Beginn einer Serie? Zumindest herrscht gute Laune bei den Westfalen, nicht zuletzt weil nun auch noch Sebastian Kehl sein Bleiben bis 2012 verkündet hat. Werder jedenfalls will den Tabellenelften stoppen. Das ist in der Vergangenheit schon oft gelungen, 28 Mal gab es zuhause einen Sieg gegen Dortmund, so oft wie gegen niemanden sonst. Personell ist von BVB-Trainer Thomas Doll Improvisation gefragt. Linksverteidiger Dedé fehlt rotgesperrt (ihn ersetzte zuletzt Delron Buckley!), Weidenfeller, Kringe, Blasczykowski, Degen und Brzenska sind verletzt.

Werder-Schreck Diego Klimowicz (je ein Tor bei beiden Niederlagen) könnte dagegen nach Schulterverletzung wieder dabei sein, sein Sturmkollege Mladen Petric sowieso. Der Kroate hat mit vier Toren in den letzten vier Spielen aufgetrumpft und ist Zweiter der Liga-Torschützenliste. "Er hat sich sehr gut eingebracht und nimmt inzwischen eine sehr wichtige Position ein", sagt Thomas Schaaf respektvoll. Die wichtige Position in seinem Taktikgefüge kann er am Samstag wieder Daniel Jensen übereignen, der Däne ist nach Gelbsperre zurück und soll für Diego das grün-weiße Spiel gestalten. Auf dessen Ausfall wegen seiner Rotsperre angesprochen, verdeutlicht Clemens Fritz, dass die Nachdenklichkeit im Team nicht gleichbedeutend mit fehlender Kampfeslust ist: "Natürlich ist der Ausfall von Diego nicht förderlich, aber wir haben die Qualität im Kader, dass wir das auffangen, wenn wir noch enger zusammenrücken."

von Enrico Bach
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 20:54
News 28.02.2008, 17:05 Uhr

Hunt optimistisch für Spiel gegen Dortmund


Mit Petri Pasanen und Aaron Hunt kehrten gleich zwei Rekonvaleszenten zurück zur Mannschaft. Zumindest einer von ihnen macht bereits Hoffnung auf mehr. „Ich fühle mich wieder gut und denke, dass ich am Samstag spielen könnte“, schätzte Angreifer Hunt seinen Gesundheitszustand positiv ein.

Ob auch Pasanen bereits am Wochenende wieder für einen Einsatz bereit steht, ließ der finnische Nationalspieler zuletzt offen. Auch Cheftrainer Thomas Schaaf blickt abwartend auf die Nominierung für den Dortmund-Kader: „Wir werden Freitag sehen, wer uns zur Verfügung steht und das Puzzle dann zusammensetzen.“

Sowohl Tim Borowski (erkältet), als auch Kevin Schindler (Pferdekuss) waren noch nicht wieder im Training.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 20:55
Presseschau Kreiszeitung 28.02.2008

"Ich war kein Ausnahmetalent"


Sebastian Boenisch humpelt zum Interview - und erklärt, warum er es zu Werder schaffte

Von Björn Knips

BREMEN Schrecksekunde im Training: Sebastian Boenisch bekam gestern von Amateur-Keeper Sebastian Mielitz einen Tritt auf den Oberschenkel und blieb erst mal liegen. Doch nach kurzer Behandlung rappelte sich der 21-Jährige wieder auf und spielte - dick bandagiert - weiter. Es hatte ihn ausgerechnet oberhalb des im vergangenen Herbst operierten Knies getroffen. "Da ist der Muskel ohnehin noch nicht so fit", ärgerte sich Boenisch. Aber er biss auf die Zähne und humpelte sogar noch zum Interview-Termin. Da waren die Schmerzen schnell vergessen. Denn mit viel Herzblut sprach der Außenverteidiger über seinen Aufstieg zum Bundesliga-Profi, seine Ziele und warum er beidfüßig ist.

Wer ist der beste Linksverteidiger auf der Welt?

(lacht) "Ich bin natürlich von mir überzeugt . . . Aber im Ernst: Da fallen mir Spieler wie Roberto Carlos ein. Die haben verdammt viel Erfolg gehabt - und von denen kann man sich sehr viel abgucken."


Also schauen Sie bei Fernseh-Übertragungen gezielt, was die Außenverteidiger machen?

"Natürlich, ich gucke vor allem, wie sich die Spieler in Stress-Situationen verhalten. Und wenn einer die falsche Entscheidung getroffen hat, überlege ich mir: Wie hätte ich mich verhalten? Die werden das bestimmt bei meinem Fehlpass in Frankfurt, der zum Gegentor geführt hat, genauso gemacht haben . . ."


Werder sucht seit Jahren einen guten Linksverteidiger und ist nie wirklich zufrieden gewesen. Sind Sie jetzt der Richtige?

(lacht) "Jetzt werden sie zufrieden sein. Nein, ich muss erst mal trainieren und meine gute Leistung gegen Frankfurt bestätigen."


Was ist so schwierig an dieser Position?

"Man braucht gewisse athletische Voraussetzungen, weil man 90 Minuten rauf- und runtermarschieren muss. Außerdem muss man den richtigen Moment für Vorstöße wählen, damit wir hinten nicht zu offen sind. Das erfordert Fingerspitzengefühl."


Mit welchem Fuß stehen Sie eigentlich morgens zuerst auf?

"Das ist unterschiedlich und kommt darauf an, auf welcher Seite ich geschlafen habe."


Also sind Sie auch da beidfüßig - wie auf dem Platz. Haben Sie das früher speziell trainiert?

"Mein Vater ist mir damit ziemlich auf die Nerven gegangen. Er war in der D-Jugend mein erster Trainer und hat mir die Bälle immer wieder auf den linken Fuß gespielt. Ich wollte viel lieber mit rechts schießen. Heute bin ich ihm dankbar dafür."


Was hat Ihr Vater Ihnen noch beigebracht?

"Jede Menge, schließlich hat er selbst in der zweiten polnischen Liga gespielt. Wichtig war ihm auch, dass ich immer alles gebe - nicht nur auf dem Fußball-Platz. Ich habe nie etwas geschenkt bekommen. Ich war nicht das Ausnahmetalent, sondern ich musste mir alles erarbeiten."


Und was haben Sie von Ihrer Mutter?

(lacht) "Mein Aussehen . . . Spaß beiseite, meine Mutter ist auch eine Kämpferin, sie hat schon mit 17 Jahren in der ersten polnischen Handball-Liga gespielt. Sie hat in ihrer Jugend auch nichts geschenkt bekommen, Polen ist ja schon etwas anderes als Deutschland."


Aber hat man es als Pole nicht leichter, an einer EM teilzunehmen?

"In Polen geht’s

vielleicht schneller"

"Vielleicht würde es dort für mich schneller gehen, Nationalspieler zu werden. Die Polen versuchen immer noch alles, um mich umzustimmen. Aber ich habe mich jetzt für Deutschland entschieden. Wenn mich Dieter Eilts wieder zur U 21 einlädt, dann fahre ich da hin, spiele hoffentlich - und damit hat sich das Thema endgültig erledigt, weil ich dann laut FIFA nicht mehr die Nationalmannschaft wechseln darf."

Warum haben Sie sich für Deutschland entschieden?

"Das war ganz schwierig für mich. Ich bin in Polen geboren, aber in Deutschland aufgewachsen. Deshalb fühle ich mich als Deutscher. Außerdem spiele ich in der Bundesliga, da hätte ich als deutscher Nationalspieler sicher ein anderes Standing. Und ich war verdammt stolz, als ich schon mal in der U 20 und U 21 das deutsche Nationaltrikot tragen durfte."


Hoffen Sie vor der EM noch auf einen Anruf von Bundestrainer Joachim Löw?

"Also erst einmal steht Werder für mich im Vordergrund. Ich muss hier Fuß fassen, dafür gebe ich alles."


Sie haben bei Werder Dusko Tosic als Linksverteidiger abgelöst. War das der erste Schritt zum Stammplatz?

"Mit dem Stammplatz ist das so eine Sache. Ich sehe immer die wöchentliche Arbeit, bei der ich mich gerade als junger Spieler immer neu beweisen muss. Dusko Tosic hat auch viele gute Spiele gemacht, Patrick Owomoyela zuletzt ebenfalls. Der Platz auf der linken Seite ist frei - und den fairen Kampf darum nehme ich gerne an."


Die Erwartungshaltung ist hoch, schließlich hat Werder für Sie im Sommer drei Millionen Euro Ablösesumme an den FC Schalke überwiesen.

"Und ich hatte damals gerade erst neun Bundesliga-Spiele gemacht. Also geht man danach, hat das nicht unbedingt meinem Marktwert entsprochen. Aber natürlich glaube ich, dass ich das Geld wert bin - und Werder wird sich dabei einiges gedacht haben. Klaus Allofs ist schließlich für seine gute Einkaufspolitik bekannt."


Spüren Sie dadurch einen großen Druck?

"Nein, ich empfinde es eher als Wertschätzung. Wenn man in einem Verein die Jugend durchläuft und dann zu den Profis kommt, bleibt man immer der Nachwuchsspieler. Hier wurde ich gleich als Profi empfangen, das hilft."


So ganz verabschiedet haben Sie sich aus Schalke aber noch nicht - zumindest hat Ihr Autokennzeichen immer noch ein GE für Gelsenkirchen.

"Als ich verletzt war, habe ich überhaupt nicht daran gedacht, mein Auto umzumelden. Das war eine schwere Zeit, da hatte ich nur mein Comeback im Kopf. Ich werde das jetzt schnell nachholen, bevor es noch Ärger gibt."


Die schwere Zeit haben Sie gut hinter sich gebracht, Sie wirken sehr zufrieden.

"Ich fühle mich in Bremen sehr wohl. Die Leute lachen viel, obwohl das Wetter hier doch oft schlecht ist. Meine Verletzung ist Vergangenheit. Darüber will ich nicht mehr sprechen. Nur so viel: Für meine Entwicklung war das vielleicht gar nicht so schlecht. Ich fühle mich gestärkt. Denn es war wichtig zu sehen, dass ich nicht den Kopf hängengelassen habe, sondern da mit breiter Brust durch bin."


Dann haut Sie also die gerade im Training erlittene Oberschenkelprellung auch nicht um?

"Auf dem Platz schon - aber nur für zwei Minuten. Ich bin ja gleich wieder aufgestanden und habe weitergemacht - auch wenn’s humpelnd sicher etwas komisch aussah. Aber das wird schon wieder."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 28/02/2008 20:55
Presseschau Kreiszeitung 28.02.2008

Kein Verständnis für Tosic’ Kollegen-Schelte


BREMEN (kni) Sie wussten alle durch ihre morgendliche Zeitungslektüre Bescheid - nur verstehen konnten sie es nicht: Mit Unverständnis reagierten die Werder-Profis gestern auf die öffentliche Kritik von Dusko Tosic. Der Serbe hat tags zuvor gegenüber Journalisten geklagt, dass er von den Kollegen auf dem Platz verbal zu hart angegangen und dadurch unkonzentriert würde (wir berichteten).

"Es ist völlig normal, dass wir uns gegenseitig auf dem Rasen Kommandos geben und dass es dabei auch mal laut wird. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das bei uns ein Problem ist", meinte Frank Baumann. Den Vorwurf von Tosic, in der Kabine würde mit ihm nicht über Fehler im Spiel gesprochen, wies der Kapitän ebenfalls zurück: "Ich sehe da für mich keinen Handlungsbedarf. Wenn er Gesprächsbedarf hat, dann muss er das sagen." Die Sprachbarriere spiele dabei keine Rolle, schließlich gebe es Mitspieler wie Jurica Vranjes und Ivan Klasnic, die für den 23-Jährigen übersetzen könnten. Grundsätzlich sei es aber für Tosic sinnvoll, "so schnell wie möglich die Sprache zu verstehen", nahm Baumann den Linksverteidiger in die Pflicht.

Nachhilfe in Sachen Verhaltenskodex gab’s für Tosic von Per Mertesacker. "Ich kenne es nicht, dass man zuerst zur Presse geht und über so etwas spricht. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist", merkte der Nationalspieler an und wunderte sich über Tosic’ Einschätzung: "Wir sind nun wirklich keine Mannschaft, die einen Sündenbock sucht."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:52
News 29.02.2008, 13:04 Uhr

Exklusiv bei WERDER.TV: Vranjes hat verlängert


Werders Mittelfeldspieler Jurica Vranjes hat seinen Vertrag um weitere drei Jahre bis zum 30.06.2011 verlängert. Am Donnerstagabend einigte sich der kroatische Nationalspieler mit Werders Geschäftsführer Klaus Allofs auf den neuen Kontrakt. Bei WERDER.TV sagte der 28-Jährige glücklich: "Es gibt für mich keinen besseren Klub in ganz Europa. Die Mannschaft hat Perspektive, wir können dauerhaft ganz oben mitspielen und sind hier trotzdem wie eine Familie. Bremen ist wie eine zweite Heimat für mich geworden." Auch sportlich fühlt sich der Kroate pudelwohl in der Hansestadt: "Ich habe vor der Verlängerung mit dem Trainer gesprochen, um die sportlichen Perspektiven auszuloten. Ich bin mir sicher, dass ich auch weiterhin hier meine Einsätze bekommen werde." Vor dem Konkurrenzkampf bei den Grün-Weißen hat er keine Angst: "Wenn wir dauerhaft in allen Wettbewerben spielen wollen, dann brauchen wir 17, 18 gleichwertige Spieler, die um die Plätze streiten", so Vranjes bei WERDER.TV.

Geschäftsführer Klaus Allofs ist froh, dass Jurica Vranjes den Grün-Weißen erhalten bleibt. "Auch wenn er kein Spieler ist, der oft im Fokus steht, so ist Juri doch ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Seine Einstellung zum Beruf ist vorbildlich. Er ist sehr professionell. Auf ihn ist immer Verlass."

Cheftrainer Thomas Schaaf lobte ebenfalls die Zusammenarbeit mit Vranjes: "Juri ist ein Profi mit Herz und Leidenschaft, der in den vergangenen Jahren einen wichtigen Teil dazu beigetragen hat, dass Werder dauerhaft hohe Ziele angreifen konnte. Er gibt immer 100 Prozent."

Jurica Vranjes kam nach den Bundesliga-Stationen Bayer Leverkusen und VfB Stuttgart im Sommer 2005 nach Bremen und entwickelte sich zur verlässlichen Größe. Von seinen 165 Bundesligaspielen bestritt er 71 Partien in den vergangenen zweieinhalb Jahren im Werder-Trikot und erzielte hier fünf Tore. Mit Werder gewann er 2006 den Liga-Pokal.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:53
News 28.02.2008, 20:44 Uhr

UEFA-Cup-Tickets sichern: Viele Rangers-Fans erwartet


Mit den Karten für den Gästebereich bei einem internationalen Auswärtsspiel der Glasgow Rangers ist es ein bisschen so, wie mit den Tickets für ein Robbie-Williams-Konzert: Wer nicht direkt nach Verkaufsstart zuschlägt, steht mit leeren Händen da. Die 2.500 Plätze für den UEFA-Cup-Auftritt des schottischen Rekordmeisters im Weser-Stadion sind bereits vergriffen. „Ich erwarte aber, dass sich trotzdem rund 5.000 Rangers auf den Weg nach Bremen begeben“, berichtet Werner Geilenkirchen von seinen Telefonaten nach Glasgow. Er ist der Ansprechpartner des German Rangers Network, der deutschen Börse für Kontakte nach Schottland.

Dort tauscht sich die Gemeinde aus, verabreden sich die Fans vor den Spielen zum gemeinsamen Einstimmen. In Bremen wollen sie sich auf dem Marktplatz treffen. Bevor sie am Abend ins Weser-Stadion pilgern werden sie die Innenstadt bevölkern. „Das wird sehr laut. Die Schotten sind sehr sangesfreudig und haben sicherlich auch Dudelsäcke dabei“, sagt Rangers-Fan Geilenkirchen und lässt es ein bisschen wie eine Warnung klingen: Achtung, wir kommen.

Aber warum sind die Schotten eigentlich so reiselustig, ja fast reisewütig? An den Titeln, die der schottische Rekordmeister gewann liegt das nicht. „Rangers-Fans sind keine Glory-Hunter“, meint Geilenkirchen. International reichte es bisher lediglich im Jahr 1972 zum Pokal der Pokalsieger, trotzdem feierten beim Champions-League-Gastspiel in Barcelona rund 20.000 Mitgereiste ihr Team und sorgten mit ihren blauen Hemden und Fahnen; mit lauten Gesängen und Fanfaren für schottische Heimspielatmosphäre im Camp Nou. Über 2.100 Kilometer entfernt von zuhause. Entfernungen seien sowieso kein Hindernis für wirkliche Bluenoses, wie sich die Rangers-Fans betiteln. Noch kein Rangers-Spiel habe er ohne Fans erlebt, so Geilenkirchen: „Selbst in Wladiwostok waren 50 Leute auf der Tribüne.“ Man müsse eben wissen, dass Fußball mehr als nur ein Spiel ist, klärt er auf.

Dies wird besonders beim Old Firm, dem Derby der Lokalrivalen Rangers und Celtic Glasgow deutlich. Bei Duellen der zwei Traditionsvereine treffen zwei Weltanschauungen aufeinander. Während die Celtics den irischen Katholiken nahe stehen, sind die Rangers protestantisch und bezeichnen sich als demokratie- und Kronentreu. Diese Rivalität zwischen beiden Lagern erzeugt eine eingeschworene Gemeinschaft untereinander, die nach außen Schutz bietet. „Deshalb stellt man das Wohlergehen des Vereins noch sehr hoch. Die Identifikation mit dem eigenen Klub ist groß – das lassen sich die Fans auch einiges kosten. Schließlich sind Auswärtsfahrten die Krönung. Da kommen nur die richtigen Fans zusammen“, erläutert Geilenkirchen den schottischen Reisegeist und bemerkt nebenbei: „Dass einige Fans dafür ihre Jobs kündigen oder Vorstellungsgespräche verpassen, ist schon normal. Das höre ich immer wieder.“

Für Werder-Fans ist es dagegen etwas leichter an Tickets für das UEFA-Cup-Spitzenspiel zwischen Werder und dem schottischen Tabellenführer zu kommen. Es gibt immer noch Eintrittskarten sowohl im Ticketcenter im Weser-Stadion, als auch über das Call Center (Tel. 0185 937 337) und im Internet. Man sollte jedoch schnell zugreifen, bevor noch mehr Schotten kommen!

von Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:55
Weser-Kurier 29.02.2008

Produktionsausfall in der Torfabrik


Werder ist mit vier Treffern in vier Bundesligaspielen weit entfernt von der Erfolgsbilanz der Hinrunde

Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. In der aktuellen Tabelle steht Werder auf dem 13. Platz, unmittelbar hinter dem MSV Duisburg und hauchdünn vor Hansa Rostock. Es ist die Statistik der Rückrunde, in der gerade vier Spiele gespielt sind - da mag man abwinken und sagen: Was soll's? Doch Zahlen lügen nicht, und so weist die frühe Zwischenbilanz der zweiten Halbserie vor allem auf ein Problem hin: Werders Torfabrik der Hinrunde beklagt nach der Winterpause einen massiven Produktionsausfall. "Man muss die eigenen Chancen auch nutzen, das ist das Entscheidende", hat Thomas Schaaf gestern den Finger in die Wunde gelegt. Vier Tore in vier Spielen - laut des Rückrunden-Zahlenwerks haben nur die Abstiegskandidaten Hansa Rostock, 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld seltener getroffen als die Grün-Weißen - ist nicht die Quote, mit der sich der Trainer des Tabellenzweiten zufriedengeben kann. "Es fehlt", mutmaßt Schaaf, "die Kontinuität im Angriff." Wechselspiele zwangsweise Mit anderen Worten: Werder fehlt eine Stammbesetzung für die beiden Stürmerstellen. Die Fluktuation war tatsächlich eklatant in den vergangenen Wochen. Einzige Konstante der Rückrunden-Startaufstellungen war dreimal in Serie Markus Rosenberg - dreimal allerdings mit einem anderen Nebenmann. Gegen den VfL Bochum (1:2) startete Aaron Hunt an der Seite des Schweden, gegen den FC Bayern München (1:1) war Martin Harnik im Duett mit dem Skandinavier dran, gegen den 1. FC Nürnberg (2:0) bildete Hugo Almeida das Angriffsdoppel mit Rosenberg. Spiel vier gegen Eintracht Frankfurt (0:1) sah dann auch Rosenberg aus der Perspektive der Auswechselbank - stattdessen spielten Boubacar Sanogo und Ivan Klasnic.
"Wir haben immer wieder Ausfälle gehabt", klagt Schaaf, der nicht freiwillig, sondern der Not gehorchend seine Stürmer rotieren ließ. Die Rot-Sperre Almeidas, die wochenlange Afrika-Cup-Abstellung Sanogos, hier eine Kapselverletzung, dort eine Mandelentzündung - damit war das varianten-, aber wenig erfolgreiche Bremer Bäumchen-wechsle-dich-Spiel perfekt. Individuelle Schwächen wie die von Sanogo in Frankfurt - ein Einsatz, den der 25-Jährige zuvor öffentlich gefordert hatte - unterminierten die Erfolgsgeschichte der Hinrunde zusätzlich. "Bouba", gibt sich Schaaf zurückhaltend, "war noch nicht so im Spiel, wie er sich das vorstellt." Von der Quote der Hinrunde, als 42 Bremer Tore in den 17 Partien einsame Bundesliga-Spitze und knapp zweieinhalb Treffer pro Spiel bedeuteten, ist Werder mit aktuell vier Törchen weit entfernt. Einer, der speziell fürs Toreschießen bezahlt wird, ist Ivan Klasnic. Der 28-Jährige hat immerhin zwei der vier Rückrundentreffer erzielt, bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt aber ging auch er trotz einiger Möglichkeiten leer aus. Die Chancen waren zwar vorhanden - aber ganz so einfach sei das ja auch nicht mit dem Toreschießen, "wenn der Torwart einen guten Tag hat. Und der Nikolov hat ja gut gehalten", sagt Klasnic.
Deshalb lässt sich der Kroate auch nicht verrückt machen vom ausgebliebenen Erfolg der Sturm- und Drangperiode in Frankfurt: Gegen Dortmund, verspricht er, "wollen wir so weiterspielen wie zuletzt - aber dann auch Tore schießen".
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:57
Weser-Kurier 29.02.2008

Saisonende für Pellatz


(WAT). Nico Pellatz ist gestern zum Training gekommen, wie der Rest des Kaders auch. Allerdings nicht, um zu trainieren - daraus wird, sagte Werders dritter Torwart, nach seinem Mittelfußbruch im noch dreimonatigen Rest dieser Saison nichts mehr. Zwar könne er eventuell sogar zum Saisonfinale im Mai für ein oder zwei Spiele zurückkehren, doch "das ist mir zu riskant". Stattdessen will der 21-Jährige die Verletzung richtig auskurieren, um zur Vorbereitung im Sommer uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Seine Reha will Pellatz in Absprache mit Werder nicht in Bremen machen - ihn zieht es in die medizinische Obhut seines Ex-Klubs Hertha.

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Weser-Kurier 29.02.2008

Harnik zurück


(WAT). Von Werders Opfern eines grippalen Infekts wagte sich gestern zumindest Martin Harnik zurück aufs Trainingsfeld - vorsichtshalber noch mit Mütze. Selbst mit Kopfbedeckung war dagegen für Tim Borowski und Max Kruse kein Training möglich. Auch Kevin Schindler fehlte noch wegen eines Pferdekusses.

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Kreiszeitung 29.02.2008

Ein Duo kehrt zurück


BREMEN (kni) Bei Aaron Hunt war’s geplant, bei Petri Pasanen kam’s etwas überraschend: Beide kehrten gestern nach überstandenen Problemen an den Adduktoren bzw. der Leiste ins Mannschaftstraining zurück. Während Hunt für einen Einsatz morgen gegen Dortmund bereit ist, will Pasanen erst noch ein wenig abwarten. Fraglich ist auch, ob Tim Borowski zur Verfügung stehen wird. Der Mittelfeldspieler fehlte gestern erneut wegen einer Erkältung.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:58
Kreiszeitung 29.02.2008

"Diesmal kriegen sie einen auf den Sack"


Werder-Keeper Wiese ist es leid, "dass Dortmund immer gegen uns gewinnt"

Von Björn Knips


BREMEN Zweimal gab’s das Duell in dieser Saison schon, zweimal verließ Werder den Platz als Verlierer. Das nervt Tim Wiese gewaltig - und deshalb poltert der Keeper: "Es kann doch nicht sein, dass Dortmund immer gegen uns gewinnt." Immer? Der letzte Sieg gegen die Westfalen liegt nicht einmal ein Jahr zurück, doch präsenter sind eben die beiden letzten Pleiten - erst in der Bundesliga (0:3) und dann im DFB-Pokal (1:2). Gespielt wurde jeweils im Westfalenstadion. Morgen nicht, da geht’s ab 15.30 Uhr im ausverkauften Weserstadion rund - und wie, das kündigt Wiese höchst selbstbewusst an: "Diesmal kriegen sie einen auf den Sack - und gut ist."

Die Werder-Profis wirken dieser Tage heißer als sonst. Auf dem Trainingsplatz geht es ordentlich zur Sache. "Kein Wunder", sagt Sebastian Boenisch, "es kommen doch immer mehr Spieler zurück. Alle wollen ins Team und treten entsprechend auf. Das kann für uns nur von Vorteil sein."

Schaaf fordert mehr Dominanz

Konkurrenzkampf als zusätzliche Motivation - das ist ganz nach dem Geschmack von Thomas Schaaf. Der Trainer stachelte seine Akteure bei den Übungseinheiten immer wieder an, ging dazwischen und forderte noch mehr Einsatz und Konzentration. Die Akteure gehorchten und marschierten. "Unser eigenes Spiel muss noch dominanter werden", lautet die Vorgabe des Trainers. Und der Abteilung Attacke macht er klar: "Wir müssen unsere Chancen nutzen. Wir hatten in diesem Jahr in fast allen Spielen eine optische Überlegenheit und auch mehr Chancen als der Gegner. Aber das hat sich nicht immer im Ergebnis gezeigt."

Das muss morgen dringend anders werden. Denn Werder steht unter Druck. "Wenn man sich die Tabelle anschaut, weiß man: Wir dürfen uns nicht mehr viele Fehler erlauben", stellt Sportchef Klaus Allofs klar. Denn die Bayern (vier Punkte voraus) drohen zu enteilen und die Verfolger Leverkusen und Hamburg (beide zwei Zähler zurück) am Tabellenzweiten vorbeizuziehen.

Ausgerechnet jetzt fehlt Spielmacher Diego (Rotsperre). "Wir haben auch ohne ihn erfolgreich gespielt", verbietet Schaaf jegliches Lamentieren: "Wenn Diego nicht da ist, müssen das eben andere regeln." Dass das gerade gegen Dortmund funktionieren wird, davon ist Schaaf selbstverständlich überzeugt: "Die Mannschaft will sich beweisen und diese zwei Niederlagen gegen Dortmund so nicht stehen lassen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:59
Kreiszeitung 29.02.2008

Auf den Spuren von Uli Hoeneß . . .


Klaus Allofs geht für Werders Hauptsponsor ins Werbefernsehen - wie der Bayern-Manager

Augen zu und durch: Klaus Allofs musste sich im Amphitheater von Aspendos als Schauspieler bewähren und dafür natürlich auch in die "Maske". Und Torsten Frings schaute genau hin, wie sein Chef hübsch gemacht wurde.

BREMEN (kni) Das hat’s bei Werder noch nicht gegeben: Erstmals in der Vereinsgeschichte taucht der Bundesligist für einen Hauptsponsor im Werbefernsehen auf. Im Mittelpunkt dabei: Sportchef Klaus Allofs. Der Ex-Profi ist der Hauptdarsteller der neuen, auf ein Jahr angelegten Marketingkampagne der Citibank. In Nebenrollen fungieren die Spieler Torsten Frings, Clemens Fritz und Diego, die vornehmlich für Anzeigen in Zeitungen, Zeitschriften und im Internet fotografiert wurden.

"Schauspielerei ist sehr schwierig"

"Das ist schon ein angenehmes Gefühl: Werder ist zu so einer guten Marke geworden, dass ein Weltunternehmen wie die Citibank so mit uns auftritt", freute sich gestern Werders für Marketing zuständiger Geschäftsführer Manfred Müller bei der offiziellen Vorstellung des TV-Spots im CinemaxX in Bremen. Einen Vergleich mit dem großen Konkurrenten FC Bayern München lehnte Müller zwar ab, doch es liegt auf der Hand, dass Werder auch in diesem Bereich aufgeholt hat. Denn wer kennt sie nicht, die Werbespots der Telekom mit Bayern-Manager Uli Hoeneß? Ab nächster Woche flimmert nun auch Allofs’ Konterfei über die Bildschirme. Einen Tag lang wurde dafür während des Trainingslagers Anfang Januar in Belek gedreht - an historischer Stätte, dem 2 000 Jahre alten Amphitheater von Aspendos. "Wir spielen in tollen Stadion, aber so etwas haben wir nicht", schwärmte Allofs von dem ungewöhnlichen Arbeitsplatz für einen Tag. Ein Kinderspiel war das für den Medienprofi allerdings nicht. "Da spürt man, wie schwer dieser Beruf ist. Ich glaube nicht, dass die Schauspielerei die dritte Karriere von mir wird", schmunzelte der 51-Jährige.

Im etwas nüchtern wirkenden 30-Sekunden-Spot ist Allofs gemeinsam mit Nationalspieler Torsten Frings zu sehen. Kernbotschaft: "Aus Leistung wird Vertrauen." Die Citibank, die im Sommer als Hauptsponsor bei Werder eingestiegen ist, macht denn auch keinen Hehl daraus, vom guten Image des Bundesligisten profitieren zu wollen. "Werder Bremen gilt als erfolgreich, seriös und dabei immer fair. Damit wollen wir punkten", erklärte Marketing-Direktor Dirk Böhme und fügte mit einem Seitenhieb gen München noch an: "Werder ist nicht so polarisierend wie ein anderer Wettbewerber am Markt. Das war uns sehr wichtig."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 14:59
Kreiszeitung 29.02.2008

Volles Haus bei Geburtstagskind Diego


BREMEN (kni) Ein Blümchen hier, ein Bildchen dort - Diego wurde gestern vor und nach dem Training von einigen Werder-Fans förmlich mit Geschenken überschüttet. Denn der Brasilianer feierte seinen 23. Geburtstag. "Ich fühle mich zwar ein bisschen älter, aber sehr, sehr gut", flachste der Spielmacher.

Trotz seiner Rotsperre in der Bundesliga war Diego bestens aufgelegt. "Ich muss die Strafe akzeptieren, auch wenn’s in einer schwierigen Phase der Saison ist", erklärte der Ballkünstler. Seine gute Laune hatte einen einfachen Grund: Zu seinem Geburtstag war fast die komplette Familie aus Brasilien angereist. "Es fehlt nur ein Schwager und eine Cousine - sonst sind alle da. Das ist natürlich schön", strahlte Diego und kündigte an: "Wir werden meinen Geburtstag schön feiern - mit einem großen Essen bei mir zu Hause."

Vorher stand unter den wachsamen Augen seines Vaters Djair Cunha allerdings noch die tägliche Arbeit an. Denn wer gedacht hätte, Diego würde seine Bundesliga-Pause nutzen, um seinem gereizten Schambein eine Pause zu gönnen, der lag falsch. "Mit der Verletzung ist alles in Ordnung. Ich werde jetzt nicht weniger trainieren, sondern mehr. Denn mir wird ja das Spiel gegen Dortmund fehlen", meinte Diego. Gegen den BVB will er zumindest Glücksbringer spielen: "Ich werde den Jungs die Daumen drücken und sie anfeuern."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 15:00
Kreiszeitung 29.02.2008

Frings: Reha statt Werbung


BREMEN (kni) Eigentlich sollte Torsten Frings gestern bei der Präsentation des Citibank-Werbesports in Bremen dabei sein. Doch nach seiner dritten schweren Knieverletzung in dieser Saison war die Reha in Donaustauf einfach wichtiger. Zumal ohnehin eine baldige Rückkehr bevorsteht. "Es geht voran", verkündete Klaus Allofs. Einen Termin nannte er jedoch nicht: "Wir wollen keinen Druck aufbauen und auch kein Risiko eingehen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/02/2008 15:01
Aktuelles 28.02.2008, 14:52 Uhr

Interessantes Flutlichtspiel wartet auf Werders U 23


Die kommende Partie in der Regionalliga Nord ist für Werders U 23 fast schon ein kleines Dejavue. Wieder müssen die Bremer nach der Übernahme der Tabellenspitze auswärts ran und wieder heißt der Gegner Rot-Weiss Ahlen. Eine Konstellation, an die Werder schlechte Erinnerungen hat. Denn schließlich verloren die Grün-Weißen das letzte Mal die Partie im Wersestadion mit 0:2. An eine Wiederholung der Ereignisse am Freitagabend, 29.02.2008, (Anpfiff: 19.30 Uhr) will Werder-Coach Thomas Wolter keine Gedanken verschwenden: "Ich werde sicherlich nicht aufgrund des letzten Spiels mit einem negativen Gefühl in die Partie gehen, da man die beiden Begegnungen überhaupt nicht miteinander vergleichen kann. Die Situation ist eine völlig andere, beide Teams haben sich seitdem weiterentwickelt."

Beide Teams mit zwei Siegen ins neue Jahr gestartet

Dabei spricht der Bremer Trainer nicht nur die personellen Veränderungen innerhalb der Kader an: "Mannschaften müssen sich immmer weiterentwickeln und lernen, auch mal enge Spiele für sich zu entscheiden. Da sind wir auf einem guten Weg. Die Mannschaft ist viel gefestigter als in der vergangenen Saison. Das hat man auch zuletzt gegen Düsseldorf und Oberhausen gesehen."

Die volle Punktzahl hat Werders U 23 aus den beiden Spielen nach der Winterpause geholt. Eine Bilanz, auf die auch Rot-Weiss Ahlen verweisen kann. Erst besiegte die Mannschaft von Trainer Christian Wück auf eigenem Platz Rot-Weiß Essen mit 2:0 und ermöglichte Werder durch einen anschließenden 4:0-Erfolg gegen Spitzenreiter Wuppertal die Übernahme der Tabellenführung. Eine mehr als beachtliche Leistung, die Ahlen dem Ziel 3. Liga ein Stück näher gebracht hat. Mit nur fünf Punkten Rückstand auf Werder rangieren die Gastgeber aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz. Auch ein Ausdruck für die enge Tabellensituation in der Liga.

Starker Ahlener Angriff trifft auf neuformierte Werder-Abwehr

"Das wird eine interessante Partie", freut sich Thomas Wolter auf das Duell. "Ahlen besticht vor allem durch die geschlossene Mannschaftsleistung. Sie haben ein sehr ausgeglichenes Team, bei dem der eine oder andere Spieler herausragt". Vor allem in der Offensive sieht der Bremer Coach die Ahlener Stärke: "Mit Lars Toborg haben sie einen richtig guten Fußballer, der mit 32 Jahren im besten Fußball-Alter ist", warnt Wolter vor dem Ex-Werderaner und aktuell bestem Angreifer der Liga (13 Tore). "Dazu profitiert er von seinen starken Zulieferen Kevin Großkreutz und Martin Stahlberg."

Und gerade am Freitagabend ist Thomas Wolter gezwungen, seine bislang stark spielende Abwehrreihe zu verändern, da mit Sandro Stallbaum, der bereits beim Hinspiel (0:0) nicht mitwirkte, und Alparslan Erdem gleich zwei etablierte Kräfte aufgrund einer Gelbsperre ausfallen. Dazu werden mit Dominic Peitz (Innenbandanriss) sowie Torwart Nico Pellatz (Mittelfußbruch) zwei weitere Defensivakteure nicht dabei sein und auch hinter den Einsätzen von Max Kruse (Erkältung) und Kevin Schindler (Oberschenkel-Probleme) stehen große Fragezeichen. Alternativen bieten sich im Kader jedoch genügend an. Außerdem werden erneut die U 19-Spieler Stefan Ronneburg, Sebastian Mielitz, Andreas Granskov-Hansen und Dennis Diekmeier das Team unterstützen.

Norman Ibenthal
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/03/2008 10:15
News 29.02.2008, 18:02 Uhr

"Dünner Kader": Baumanns Einsatz ist fraglich


Wer sich daran versuchen möchte, die Aufstellung der Werderaner für das Spiel gegen Borussia Dortmund vorauszusagen, hat es in dieser Woche besonders schwer. Er müsste Hellseher sein, denn auch bei Thomas Schaaf wird die endgültige Entscheidung frühestens in den nächsten Stunden fallen. Zu viele offene Fragen waren bis zum Abschlusstraining vorhanden. "Ein paar Fragezeichen haben sich jetzt aufgelöst. Tim Borowski und Martin Harnik (beide erkältet) werden nicht spielen können und stehen nicht im Kader. Dafür ist ein weiteres sehr großes Fragezeichen dazugekommen: Frank Baumann konnte wegen Magen-Darm-Problemen heute nicht trainieren. Wir nehmen ihn mit ins Mannschaftshotel, werden aber erst morgen früh entscheiden, ob ein Einsatz Sinn macht", so Cheftrainer Thomas Schaaf am Freitagnachmittag. Gelassen fügte er an: "Am Anfang der Woche sah es so aus, als ob wir heute mal aus 22, 23 gesunden Spielern schöpfen können, aber jetzt ist es wieder anders gekommen. So ist es aber schon die ganze Saison, deswegen machen wir da kein großes Thema daraus."

So flexibel wie der Trainer sind inzwischen auch die Werder-Profis, die sich für die Partie gegen den BvB auf alles einstellen. Clemens Fritz dazu: "Ob ich im Mittelfeld oder in der Abwehrkette zum Einsatz komme, ist eigentlich egal. Ich zerbreche mir darüber auch noch gar nicht den Kopf. Der Kader ist wieder einmal sehr dünn besetzt. Ich gehe davon aus, dass ich spiele und dann wird Thomas Schaaf wissen, wo ich der Mannschaft morgen am meisten helfen kann." Auch Aaron Hunt wartet geduldig die Entscheidung des Trainers ab. Der Offensiv-Allrounder, der sich wieder fit meldete, sagte: "Ich hätte nichts dagegen, schon wieder zu spielen. Ich war eigentlich nur eine Woche raus und habe nicht so viel verloren. Mal sehen wie die Startelf aussieht."

Auf folgende 18 Spieler kann Thomas Schaaf am Samstag zurückgreifen: Wiese, Vander, Boenisch, Pasanen, Naldo, Baumann, Vranjes, Fritz, Rosenberg, Özil, Tosic, Hunt, Owomoyela, Klasnic, Sanogo, Jensen, Almeida, Mertesacker.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/03/2008 10:16
News 29.02.2008, 18:04 Uhr

Schiedsrichter Merk pfeift Werder gegen Dortmund


Das Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund am Samstag, 01.03.2008, um 15.30 Uhr wird von FIFA-Schiedsrichter Dr. Markus Merk geleitet. Der Weltschiedsrichter der Jahre 2004 und 2005 aus Kaiserslautern ist seit 1984 DFB-Referee und pfeift seit 1988 in der höchsten deutschen Spielklasse. Seine bedeutendsten Einsätze hatte der 45-Jährige im Finale um den Europapokal der Pokalsieger 1997, im Champions-League-Finale 2003 sowie im Endspiel der Europameisterschaft 2004.

Vor allem an die letzte Partie unter der Leitung des Pfälzers erinnert sich Werder sicherlich gerne zurück. Im September pfiff Dr. Merk Werders 8:1-Kantersieg gegen Arminia Bielefeld. Ohnehin kann sich Werders Statistik in den von ihm geleiteten Partien sehen lassen. 21 Siege, 13 Unentschieden und 16 Niederlagen ergeben 50 Partien. So oft pfiff Merk keinen anderen Verein der Bundesliga.

An den Seitenlinien wird Dr. Merk von den Assistenten Volker Wezel und Markus Wingenbach unterstützt. Stefan Lupp aus Zossen fungiert als vierter Offizieller.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 01/03/2008 13:04
News 01.03.2008, 13:18 Uhr

Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund findet statt


Das Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund findet statt. Nach einer Besprechung mit Vertretern von Werder Bremen, Bremer Weser-Stadion GmbH, von Polizei und Feuerwehr wurde am Vormittag die Austragung der Partie zwischen den Grün-Weißen und Borussia Dortmund bestätigt. Die Partie wird wie gewohnt am Samstagnachmittag, um 15.30 Uhr angepfiffen. Der vorhergesagte Sturm wird die Sicherheit der Besucher nicht beeinträchtigen.

Werder Bremen wünscht allen Fans eine gute An- und Abreise.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 02/03/2008 17:46
News 01.03.2008, 17:24 Uhr

Alter Schwede! Rosenberg-Tore sichern 2:0 gegen den BVB


Zwei tolle Tore von Markus Rosenberg, zwei Vorlagen von Aaron Hunt und eine starke zweite Halbzeit haben Werder einen verdienten 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund beschert. In der ersten Halbzeit hatten beide Teams je zwei gute Möglichkeiten, bevor Rosenberg auf Zuspiel des eingewechselten Hunt per Hacke das 1:0 gelang (45.). Dabei stand er allerdings knapp im Abseits. Nach Wiederbeginn zirkelte erst Mladen Petric einen Freistoß an die Latte, bevor Werder das Spiel an sich riss. Eine tolle Einzelleistung von Markus Rosenberg stellte dann das Endergebnis her, wieder hatte Aaron Hunt die Vorarbeit geleistet.

Erneut waren für Cheftrainer Thomas Schaaf vier Umstellungen nötig, im Mittelfeld ersetzten Clemens Fritz, Mesut Özil und Daniel Jensen Tim Borowski, Frank Baumann und Diego, Markus Rosenberg begann im Sturm statt Boubacar Sanogo. Beide Teams hatten einen etwas fahrigen Start ins Spiel, bis Werder mit dem ersten strukturierten Angriff gleich für enorme Gefahr sorgte. Ivan Klasnic setzte Markus Rosenberg mit einem herrlichen Pass in die Gasse auf der linken Seite ein, der Schwede wollte flach den in der Mitte mitgelaufenen Mesut Özil anspielen, aber Robert Kovac konnte im Verbund mit Keeper Marc Ziegler im letzten Moment zur Ecke klären (7.).

Hin und Her der Möglichkeiten

Das machte Geschmack auf mehr, zuerst bei Özil, der kurz darauf mit einem abgefälschten Schuss aus 20 Metern Ziegler in Schwierigkeiten brachte (8.). Werder versuchte, viel Druck aufzubauen und drückte die Gäste weit in deren Hälfte. Nur einmal konnten sich die Dortmunder mittels Konter befreien – da aber gleich richtig! Naldo und Jurica Vranjes waren zu zweit auf Valdez gegangen, in ihrem Rücken sprintete Blaszczykowski mit dem durchgesteckten Ball auf und davon. Sein Flachpass in die Mitte erreichte Torjäger Petric, doch dessen direkten Abschluss parierte Tim Wiese in großer Manier. Gefühlter Elfer sozusagen.

Das waren tolle Möglichkeiten, ein tolles Spiel war es aber nicht. Dafür verloren die spielbestimmenden Bremer im Vorwärtsgang zu oft leicht den Ball. Auch Rosenbergs Flanke von rechts geriet nur durch Amedicks Klärung gefährlich, der Ball zischte knapp übers Tor (27.). Die nachfolgende Ecke wurde vor den Strafraum abgewehrt, Boenischs Volleyschuss landete Flipper-artig bei Ivan Klasnic, der aber aus fünf Metern wieder an Ziegler scheiterte.

Nach einer halben Stunde lag der Ball plötzlich im Werder-Tor, Tinga hatte ihn dorthin befördert. Vorher war das Spiel aber unterbrochen worden, auf Pass von Valdez hatte Petric am Fünfer im Kampf um den Ball Patrick Owomoyela klar gefoult. Die genannten drei Dortmunder waren übrigens der Grund dafür, dass der BVB das Spiel nun etwas offener gestalten konnte, mit den Möglichkeiten wechselten sich beide Teams jetzt ab.

Rosenbergs gewitzter erster Streich

Erst war wieder Werder dran. Naldo versuchte sich mit einem Freistoß aus über 30 Metern halblinker Position. Das übel flatternde und aufsetzende Ding konnte Ziegler nur mit Glück an die Latte lenken (36.). Dann bekamen die Schwarz-Gelben ihre Chance: Per Mertesacker köpfte einen Ball zu kurz zu Tim Wiese zurück, Petric spritzte dazwischen und löffelte den Ball Richtung Tor, "Merte" konnte seinen Patzer aber kurz vor der Linie reparieren (38.). Zwischenzeitlich war für den neben sich stehenden Owomoyela Aaron Hunt ins Spiel gekommen. Das machte sich schnell bezahlt: Von Vranjes im Strafraum eingesetzt leitete er den Ball im zweiten Versuch zu Markus Rosenberg weiter, der sich fast auf der Linie stehend um seinen Gegenspieler drehte und sehr lässig mit der Hacke verwandelte (45.). Allerdings: Beim Pass von Hunt stand "Rosi" im Abseits, der Treffer zählte trotzdem.

Kurz nach der Pause hatte Mladen Petric die erste gute Chance für seine Farben, sein schöner Freistoß aus 25 Metern landete aber an der Latte. Werder steigerte sich jetzt und wirkte ideenreicher. Naldo sorgte aus gut 30 Metern für das erste Achtungszeichen, Ziegler war wieder zur Stelle (51.). Ein letztes Mal drängte dann noch mal Dortmund aufs Tor, erst musste Boenisch nach Konter in letzter Sekunde retten, dann köpfte Valdez nach Eckball knapp daneben (58.). Fünf Minuten später Werders Antwort, gleichbedeutend mit der Vorentscheidung: Aaron Hunt eroberte an der Mittellinie den Ball und trieb in Richtung Ostkurve, sein Pass erreichte Markus Rosenberg, der links auf der Strafraumgrenze auf engstem Raum erst Amedick, dann Rukavina und Kruska und mit seinem platzierten Rechtsschuss schließlich auch Ziegler alt aussehen ließ – ein Super-Tor zum 2:0 (63.)!

Einwechsler Hunt: ganz starkes Spiel

Das sorgte für das letzte Fünkchen Selbstgewissheit. Werder kontrollierte das Spiel, agil und ballsicher setzten vor allem Fritz, Özil und der ganz starke Hunt die BVB-Abwehr unter Druck. So entstanden weitere Chancen: Mertesacker köpfte nach Jensen-Flanke zwei Meter vorbei (68.), danach setzte Hunt mit feiner Technik Rosenberg ein, der aus 18 Metern mit einem tollen Linksschuss wieder Ziegler prüfte, der Gäste-Torwart bestand den Test (70.).

Nach der anschließenden Ecke landete der Ball auf dem Kopf von Naldo – Klimowicz musste auf der Linie retten. Mesut Özil marschierte dann mit einem Tempodribbling Richtung drittes Tor, wieder war der überzeugende Ziegler auf dem Posten (75.). Boubacar Sanogo für Grün-Weiß (77.) und Federico (79.) sowie Petric (89.) für Schwarz-Gelb vergaben noch kleinere Möglichkeiten, am Sieg war aber kein Rütteln mehr. Das war die richtige Antwort auf das misslungene Frankfurt-Spiel und eine schöne Einstimmung auf das große Duell mit den Glasgow Rangers am kommenden Donnerstag.

von Enrico Bach



Werder Bremen: Wiese – Owomoyela (37. Hunt), Mertesacker, Naldo, Boenisch – Jensen, Fritz, Vranjes (81. Pasanen), Özil – Rosenberg, Klasnic (63. Sanogo); auf der Bank: Vander, Tošić, Hugo Almeida

Borussia Dortmund: Ziegler, Rukavina, Amedick, Kovac, Buckley – Kehl, Tinga, Blaszczykowski (44. Kruska) (66. Klimowicz), Federico – Petric, Valdez (82. Hummels); auf der Bank: Bade, Wörns, Frei, Gordon

gelbe Karten: Jensen, Mertesacker, Vranjes – Kovac, Tinga, Petric

Tore: 1:0 Rosenberg (45.), 2:0 Rosenberg (63.)

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Otterbach)

Weser-Stadion: 42.100 Zuschauer (ausverkauft)
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 02/03/2008 17:47
News 01.03.2008, 19:36 Uhr

Rosi Doppelpack: Ein Tor mit Witz und eins mit Power


Der Dortmunder Sebastian Kehl hatte schon so eine Ahnung: "Ich habe mir gleich gedacht, dass der Rosenberg im Abseits steht, so blank wie der vor dem Tor stand. Ich glaube, er hat das sogar selbst gedacht und deswegen den Ball so cool über die Linie geschoben." Der Borusse hatte nicht ganz ins Schwarze getroffen, aber er war ganz knapp an der Wahrheit. Der Torschütze klärte lachend auf: "Das war ein absolut verrücktes Tor. Ich habe geahnt, dass ich im Abseits stehe und hatte gehofft, dass der Ball allein ins Tor geht. Deshalb habe ich solange gezögert. Als ich merkte, dass der Ball nicht allein reingeht, bin ich rangegangen, doch da habe ich meinen Gegenspieler im Rücken gefühlt und noch einmal kurz gewartet, und ihn dann mit der Hacke über die Linie gedrückt."

Ob Abseits oder nicht, war "Rosi" in diesem Moment egal. Werder konnte mit einem 1:0 in die Halbzeit gehen. "Das war ein ganz wichtiger Treffer für uns, weil wir danach sicherer geworden sind und das Spiel dominiert haben", so Markus Rosenberg, der Werders Offensiv-Rausch im zweiten Durchgang nutzte, um seinen zweiten Treffer nachzulegen. Glücklich und ein bisschen stolz erinnerte sich der Schwede nach der Partie: "Das zweite Tor war auch sehr schön. Ich konnte mich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen und wusste dann genau, dass ich hart und platziert schießen muss, weil der Gegner einen langen, sehr guten Torhüter im Kasten hat. Das ist mir gelungen."

Gerade über den zweiten Treffer freute sich auch Teamkollege Per Mertesacker: "So ein Ding mit der Hacke hat er schon im letzten Jahr mal erzielt, deswegen habe ich mich mehr über das zweite Tor gefreut, weil er da gezeigt hat, was er noch kann. Gerade diese Bewegung sehe ich als seine Stärke. Dieses eins-gegen-eins mit anschließendem Torabschluss beherrscht er perfekt." Mertesacker, der in seiner ungewohnten Rolle als Kapitän befragt wurde, fuhr anerkennend fort: "Trotz seiner starken Rückrunde im vergangenen Jahr hat keiner wirklich mit Markus gerechnet. Zu Saisonbeginn hatte er ein kleines Tief. Aber er arbeitet unermüdlich an sich und wurde jetzt belohnt. Er hat zuletzt bewiesen, dass er ein wichtiger Spieler für uns sein kann."

Den Worten von Per Mertesacker schloss sich Cheftrainer Thomas Schaaf an, auch wenn es ihm natürlich schwer fiel, einen Spieler herauszuheben. "Markus arbeitet unheimlich viel, um seine Position zu stärken. Er will ja am liebsten immer spielen. Er hat sich zuletzt immer gut eingebracht, hat Lücken gerissen, viel gearbeitet, alle seine Aktionen waren gefährlich. Als er aber nicht traf, habe ich ihm gesagt, dass er einfach so weiter machen muss."

Einfach so weiter machen kann Markus Rosenberg auch aus Sicht der Fußball-Experten auf der Bremer Pressetribüne. Die Journalisten wählten den Schweden zum "Citibank Man of the Match". Den damit verbundenen Scheck in Höhe von 500 Euro spendete der Stürmer für den Martinshof Bremen.

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 02/03/2008 17:48
News 01.03.2008, 20:57 Uhr

Sieg ohne Diego: Werders Youngster drehen auf


Während in der Bundesliga Sturm "Emma" in aller Munde war, hatte man in Bremen nur ein müdes Lächeln für das kräftige Lüftchen. Stürmer Markus Rosenberg winkte ab: "Das Wetter war heute in Ordnung, wenn ich am Strand liege, möchte ich gern Sonne haben, beim Fußball brauche ich das nicht." Cheftrainer Thomas Schaaf trocken: "Wir sind Wind in Bremen gewohnt." Per Mertesacker räumte zwar ein, "dass der Wind uns heute ein paar Streiche gespielt hat, aber es war nicht so wild."

Viel mehr im Fokus als Sturm "Emma" war Werders Mittelfeld ohne Diego. Lange hatten alle Experten gerätselt, wie Thomas Schaaf die Raute ohne den rot-gesperrten Brasilianer, den verletzten Tosten Frings und die beiden erkrankten Tim Borowski und Frank Baumann besetzen würde. Er entschied sich für die völlig neue Variante mit Daniel Jensen, Clemens Fritz, Jurica Vranjes und Mesut Özil, später ersetzte Aaron Hunt Fritz in der Raute.

Die Leistung dieses Verbunds konnte sich vor allem in der zweiten Halbzeit sehen lassen. "Das wäre ja tragisch, wenn ohne Diego gar nichts mehr gehen würde. Heute hat man gesehen, dass wir dann Leute wie Mesut, Aaron, und Daniel haben, die ebenfalls kreativ, taktisch diszipliniert und torgefährlich sein können", blickte Geschäftsführer Klaus Allofs zufrieden auf das Spiel zurück und ging ins Detail: "Über Daniel müssen wir nicht sprechen, er ist seit Wochen eine Bank. Mesut hat angedeutet, dass er für uns ein sehr guter Spieler sein kann. Ich habe eine Menge Dinge bei ihm gesehen, die nicht viele Spieler können. Bei Aaron hat sich bemerkbar gemacht, dass er noch einen Tick älter und erfahrener ist, dass er schon ein paar Spiele mehr gemacht hat. Wir haben schon oft gesagt, dass er ein Kandidat für die Nationalmannschaft ist, wenn er über einen längeren Zeitraum gesund bleibt."

Für Mesut Özil kam die Nominierung für die Startelf nicht überraschend: "Das hatte sich schon im Training abgezeichnet, auch da habe ich die Aufgaben hinter den Spitzen übernommen." Zu seiner Leistung sagte der 19-Jährige nur: "Diego war vor dem Spiel bei uns in der Kabine und hat mir gesagt, mach was du kannst und das habe ich getan. Ich bin in der ersten Halbzeit schwer ins Spiel gekommen, konnte aber im zweiten Durchgang zeigen, was ich drauf habe." Ein Tor blieb ihm leider trotz guter Chancen verwehrt, doch die Teamkollegen sahen das nicht so eng. "Ich hätte Mesut das 3:0 gegönnt, denn er hat sehr viel gearbeitet und gezeigt, wie wertvoll er für uns werden kann", so Per Mertesacker. Klaus Allofs legte nach: "Er hatte heute die Chance zum 3:0, aber mir ist lieber er schießt sein erstes Tor irgendwann beim Stand von 0:0 und entscheidet damit das Spiel."

Neben dem Mittelfeld um die Youngster Özil und Hunt, stand aber noch ein weiterer junger Spieler der Grün-Weißen im Blickpunkt. Sebastian Boenisch konnte sich ertsmals vor heimischen Publikum in der Startelf beweisen und überzeugen und erhielt für seine Leistung Anerkennung von Klaus Allofs: "Man sieht jetzt, warum wir uns so um ihn bemüht haben. Er ist schnell und beidfüssig. Er hat viel probiert, sich einiges zugetraut. Wenn man berücksichtigt, wie wenig Bundesligaspiele er erst gemacht hat, dann weiß man auch, dass er sich schnell weiter verbessern wird. Aber wir haben auch nicht den Anspruch an die jungen Spieler, dass sie überhaupt keine Fehler machen dürfen."

Dass jedoch nicht nur vier, fünf Spieler für den Erfolg zuständig sind, betonte Thomas Schaaf. "Ich muss der gesamten Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie mit der Situation umgeht. Wir haben uns das Leben erst schwer gemacht, standen aber in der zweiten Hälfte kollektiv besser und haben kaum Chancen zugelassen." Per Mertesacker schätzt es auch so ein: "Nachdem in der ersten Hälfte auf beiden Seiten viele Tore hätten fallen können, hatten wir die Dortmunder im zweiten Durchgang komplett im Griff und haben verdient das zweite Tor gemacht."

Belohnt wurden die Grün-Weißen mit einer Sicherung des zweiten Tabellenplatzes. "Ein ganz wichtiges Signal nach der Niederlage in Frankfurt", so Torschütze Markus Rosenberg. Geschäftsführer Klaus Allofs frohlockt: "Das war ein wichtiger Sieg in einer ganz wichtigen Phase der Saison. Mit den drei Punkten bleiben wir oben dran und können morgen sehen, was unsere beiden Konkurrenten machen. Auf Schalke haben wir jetzt sogar ein bisschen Luft."

von Michael Rudolph und Felix Ilemann
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 02/03/2008 17:49
News 01.03.2008, 22:38 Uhr

Klasnic erhält "Tapferes Herz 2007"


Nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund konnte Ivan Klasnic in der Mixed Zone noch einmal feiern. Die kroatische Tageszeitung Vecernji list kürte Werders Stürmer zum „Tapferen Herz 2007“. Für Ivan Klasnic eine große Ehre: „Das ist ein toller Preis, über den ich mich sehr freue. Schön, dass meine Landsleute das auch so verfolgt und zu mir gehalten haben.“

In der Begründung für die Auszeichnung hieß es: „Ivan Klasnic machte ein richtiges Lebensdrama durch, um schon im Dezember 2007 fantastische Ergebnisse für Werder Bremen zu erzielen. Damit hat er bewiesen, dass man im Leben erfolgreich sein kann, wenn man einen eisernen Willen hat.“

Das „Tapfere Herz“ wird seit dem Jahr 2006 an kroatische Sportlerinnen und Sportler vergeben, die durch ihre Tapferkeit und Beharrlichkeit bestechen und trotz Verletzungen und Krankheiten herausragende Leistungen erzielen.

Ivan Klasnic hatte sich zu Beginn des Jahres 2007 gleich zweier Nierentransplantationen unterziehen müssen. Nach monatelanger Rehabilitation und Wochen des Aufbautrainings kehrte der Kroate im November 2007 zurück in die Bundesliga. Seither absolvierte er bereits wieder acht Spiele in Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Cup und traf dabei vier Mal für die Grün-Weißen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 03/03/2008 10:35
News 03.03.2008, 01:24 Uhr

Round-up: 2 Siege, 7 Tore - Rangers stimmen sich ein


Mit zwei Siegen bei sieben Toren haben die Glasgow Rangers sich in der Woche vor dem Hinspiel im UEFA-Cup-Achtelfinale auf Werder eingestimmt. Bereits am Mittwochabend entledigte sich der Tabellenführer der schottischen Premier League souverän der Aufgabe beim Achtplatzierten Heart of Midlothian. Jean-Claude Darcheville vor der Pause und Nacho Novo in Halbzeit zwei trafen je doppelt zu einem tollen 4:0-Erfolg. Am Samstagabend folgte dann ein mühsameres 3:1 gegen den FC Aberdeen. Die Gäste begannen stark im Ibrox Park und gingen nach einer knappen halben Stunde durch einen Kopfball von Stevie Lovell in Führung. In der 38. Minute konnte Christian Dailly aber schon wieder ausgleichen, wie Lovell traf auch er nach einem Eckball.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn sorgte dann Charlie Adam für die Führung für die "Light Blues". Die Hausherren beherrschten nun das Geschehen, Nacho Novo traf aus 30 Metern den Pfosten und wurde zehn Minuten vor Schluss im Strafraum gelegt. Derek Soutar konnte den Elfer von Kris Boyd zwar glänzend halten, den Nachschuss knallte der Torjäger aber zum Endstand unter die Latte.

Das war übrigens der 15. Liga-Sieg aus den letzten 16 Spielen für das Team von Manager Walter Smith! Da Rivale Celtic zwar weniger torreich, aber nicht minder souverän seine Aufgaben löste, hat sich in der Tabelle jedoch nichts getan. Sechs Spiele vor Ende der Hauptrunde führt Werders Kontrahent damit die Tabelle weiter mit vier Punkten Vorsprung an.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:23
News 03.03.2008, 18:04 Uhr

Weltrekordhalter Rangers wollen den nächsten Titel


Am bevorstehenden Donnerstag, 06.03.2008, trifft Werder Bremen im UEFA-Cup-Achtelfinale auf die Glasgow Rangers (live auf WERDER.TV). Das Team von Trainer Walter Smith führt derzeit die Tabelle der Premier League mit vier Punkten vor dem Erzrivalen Celtic Glasgow an und das ist für die Fans der Rangers auch das Wichtigste vor allem anderen. Auch vor dem Europa-Cup. Denn nachdem in den vergangenen zwei Jahren die schottische Fußballkrone zu den Celtics gewandert ist, brennen Mannschaft, Fans und Trainer darauf, den nationalen Titel zurück zu gewinnen.

Dafür sorgen soll der Mann, der in den 80ern und 90ern reihenweise den Pott zu den Rangers holte und nun seine zweite Amtszeit bei den Blauen gestartet hat: Trainer-Legende Walter Smith. Während seiner ersten Rangers-Periode stand er als Co-Trainer und Chefcoach von 1989 an neun Mal in Folge mit den Rangers an der Spitze im schottischen Fußball. Damit stockte er die ohnehin beachtliche Ansammlung der „Gers“, wie die Rangers in Kurzform genannt werden, noch einmal auf.

Mit 51 errungenen nationalen Meisterschaften hält der Traditionsverein aus der Industriemetropole im südlichen Westen des Landes den Weltrekord. Außerdem feierte das Team 31 schottische Pokaltriumphe, sowie 24 Titel im Liga-Pokal, dem eine wesentlich höhere Bedeutung zukommt als dessen Version im deutschen Fußball. Auch in dieser Spielzeit stehen die Rangers bereits wieder im Finale des Cups und auch im Pokal sind sie weiterhin vertreten. International hingegen fällt der Erfolg der Blauhemden bis auf einen Sieg im europäischen Wettbewerb der Pokalsieger schmal aus. Und auch dieser Triumph liegt bereits lange zurück. 1972 bezwang das Team von der britischen Insel Dynamo Moskau mit 3:2.

Nun kehrt mit Trainer Smith auch der europäische Erfolg zurück. In der Champions League bezwangen sie den deutschen Meister VfB Stuttgart im heimischen Ibrox Park 2:1; Champions-League-Stammgast Olympique Lyon fertigte das Team aus Schottland auswärts mit 3:0 ab. Diese zwei Siege und ein 0:0-Unentschieden gegen den FC Barcelona reichten letztlich allerdings nur zum dritten Tabellenplatz der Gruppe E. Ausgerechnet Intimfeind Celtic schaffte in ihrer Gruppe aber den Sprung ins Achtelfinale. Das schraubt zumindest bei den Fans die Erwartungen an die eigene Mannschaft hoch, auch international wieder etwas zu reißen.

Werder-Fans aufgepasst: Für das Heimspiel gegen die Glasgow Rangers sind weiterhin Tickets erhältlich. Einfach anrufen unter Tel. 0185 937 337 oder im Ticketcenter im Weser-Stadion vorbeischauen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:24
News 03.03.2008, 18:44 Uhr

Frings absolviert Lauftraining - leichte Zerrung bei Klasnic


Torsten Frings hat am Montag gemeinsam mit Co-Trainer Matthias Hoenerbach und Mannschaftskamerad Peter Niemeyer im Bürgerpark eine Laufeinheit absolviert. „Torsten durchläuft das normale Aufbauprogramm hier in Bremen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass er zur Kontrolle noch mal nach Donaustauf fliegt“, erklärte Cheftrainer Thomas Schaaf.
Frings verpasste aufgrund mehrerer Knieverletzungen den Großteil der Saison, in der er über alle Wettbewerbe erst zu sechs Einsätzen kam.

Für Ivan Klasnic kam es, wie er bereits am Samstag nach seiner Auswechslung vermutet hatte. „Ich habe eine leichte Zerrung im Oberschenkel“, sagte er nach einer Laufeinheit am Montagnachmittag. Das UEFA-Cup-Spiel gegen die Glasgow Rangers am Donnerstag, 06.03.2008, im Ibrox Park (live auf WERDER.TV) wollte der Kroate aber noch nicht abhaken. „Wir werden morgen sehen, wie es vorangeht“, äußerte sich Werders Stürmer abwartend.

Ähnliches gilt für Sturmpartner Hugo Almeida. Der portugiesische Nationalspieler leidet weiterhin an einem grippalen Infekt. „Wir sehen, dass es von Tag zu Tag besser wird“, blickt Cheftrainer Thomas Schaaf hoffnungsvoll auf ein Comeback seines Angreifers.

Tim Borowski ist bereits wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der Mittelfeldmann hatte genau wie Almeida wegen eines Infekts am Wochenende ausgesetzt. „Jetzt müssen wir abwarten, wie es bei ihm vorangeht“, befand Coach Schaaf.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:25
Presseschau Kreiszeitung 03.03.2008

Keine Live-TV-Bilder


BREMEN Die Bremer UEFA-Pokal-Partie bei den Glasgow Rangers ist am Donnerstag definitiv nicht live im deutschen Fernsehen zu sehen. Die einzige Möglichkeit auf Live-Bilder aus Schottland gibt’s im Internet. "Maxdome" und "Werder-TV" übertragen erstmals ein Bremer Spiel. Was zu tun ist, um in den Genuss des Matches zu kommen? Als Kunde registrieren lassen und einmalig 5,99 Euro zahlen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:26
Kreiszeitung 03.03.2008

Naldo eine Bank, Boenisch eine Bereicherung


Tim Wiese: "Diesmal kriegen sie einen auf den Sack", hatte Wiese vor dem Spiel getönt. Sein Beitrag zur Umsetzung des Vorhabens sah dann so aus: Mit einem Super-Reflex gegen Mladen Petric verhinderte der Schlussmann einen Rückstand (18.). Danach brachte ihn nur noch eine verunglückte Mertesacker-Rückgabe (38.) und ein Petric-Freistoß an die Latte (49.) in Not.Note 2,5


Patrick Owomoyela (bis 37.): Begann auf der rechten Abwehrseite ganz schwach mit Fehlpässen und Stockfehlern. Gerade, als sich seine Leistung ein wenig stabilisiert hatte, musste er aus taktischen Gründen vom Platz. Auswechselung gegen Aaron Hunt.Note 4,5


Per Mertesacker: Die zu kurze Kopfballballrückgabe auf Wiese hätte beinahe Schaden angerichtet. Ansonsten agierte Mertesacker in der Innenverteidigung aber stabil.Note 2,5


Naldo: Unglaublich abgeklärt und sicher in den Zweikämpfen. Nur einmal ließ sich Naldo von Nelson Valdez überlaufen, sonst kam kein Gegner an ihm vorbei. Pech hatte er, dass BVB-Schlussmann Marc Ziegler seinen Freistoß-Knaller noch an die Latte lenkte (35.). Note 2


Sebastian Boenisch: Erstes Spiel im Weserstadion von Beginn an - und Boenisch sammelte weiter Pluspunkte. Er spielte mutig, engagiert, wollte viel und machte viel. Anfänglich noch mit Unsicherheiten erwies er sich im Laufe des Spiels als echte Bereicherung.Note 2,5


Daniel Jensen: Weil auch Frank Baumann ausgefallen war, spielte er nicht als "10er" hinter den Spitzen, sondern als "6er" vor der Abwehr. Im Defensivverhalten war der Däne bissig, offensiv aber nicht sonderlich auffällig.Note 3


Clemens Fritz: Er begann im rechten Mittelfeld, wo er sich aber nicht so wohlfühlte. Nach der Hunt-Einwechslung rückte er zurück auf seine angestammte Position in der Viererkette. Fortan mit stärkeren Vorstößen.Note 3,5


Jurica Vranjes (bis 81.): Spielte einen soliden Part - zunächst im linken Mittelfeld, nach den Umstellungen auf der rechten Seite. Er bewies, was Sportdirektor Allofs am Tag zuvor nach Vranjes’ Vertragsverlängerung bis 2011 gesagt hatte: "Auf Juri ist immer Verlass."Note 3


Mesut Özil: Mit der Spielmacherrolle ist er noch etwas überfordert. Über gute Ansätze kam der 19-Jährige nicht hinaus. Erst als Hunt die Fäden in die Hand nahm, kam auch Özil besser in die Partie. Verpasste nach 75 Minuten, als er frei vor dem BVB-Tor auftauchte, sein erstes Bundesliga-Tor.Note 4


Markus Rosenberg: Der Mann des Spiels. Das 1:0 hatte er reingestreichelt, das 2:0 aus 16 Metern reingehämmert. So will man den Schweden sehen. Note 2


Ivan Klasnic (bis 63.): Anfänglich sehr auffällig. Klasnic forderte die Bälle und verteilte sie geschickt weiter. Mit zunehmender Spieldauer baute er jedoch ab. Schied letztlich mit einer leichten Oberschenkelblessur aus.Note 3


Aaron Hunt (ab 37.): Der heimliche Matchwinner. Hunt war der Wegbereiter beider Tore. Einmal mehr bewies er seine Vielfältigkeit. Note 2


Boubacar Sanogo (ab 63.): Der Ivorer wurde noch ein paar Mal in Szene gesetzt, ihm fehlte jedoch der Zug zum Tor. Note -


Petri Pasanen (ab 81.): Auch der Finne wird seinen Teil von der Punktprämie abbekommen. Note -
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:27
Kreiszeitung 03.03.2008

Hunt stärker als Özil


BREMEN (csa) Vor dem Anpfiff war es die große Frage: Wer soll/kann den gesperrten Spielmacher Diego gegen Borussia Dortmund im zentralen Mittelfeld vertreten? Nach dem Abpfiff gab es darauf zwei Antworten: Mesut Özil sollte, Aaron Hunt konnte.

Zunächst hatte Trainer Thomas Schaaf auf Neuzugang Özil gesetzt. Wie schon beim UEFA-Pokal-Spiel beim SC Braga (1:0) bekam er die Rolle hinter den Spitzen zugewiesen. Er habe die Aufgabe ganz ordentlich erfüllt, behaupteten Schaaf ("Mesut hatte viele Ballkontakte") und Sportdirektor Klaus Allofs ("Ich habe ihn Dinge machen sehen, die nicht viele können") später. Doch damit wollten sie den 19-Jährigen wohl nur vor allzu großer Kritik schützen. Denn Fakt war, dass Özil in der ersten Halbzeit kaum auffiel.

Erst, nachdem Schaaf reagiert und bereits in Minute 37 Aaron Hunt von der Bank als zusätzlich belebendes Element ins Mittelfeld beordert hatte, kam wirklich Schwung ins Bremer Spiel. Und es zeigte sich: Es geht auch ohne Diego. "Es wäre ja auch schlimm, wenn’s anders wäre", meinte Allofs.

Die Zufriedenheit stützte sich freilich vor allem auf Aaron Hunt. Der 21-Jährige leistete zu beiden Bremer Toren den Assist und initiierte zwei weitere Großchancen. Kurzum: Seine Einwechselung war ein Glücksgriff. Und das Geschehen gewissermaßen eine Kopie der Partie gegen Bayer Leverkusen am Ende der Hinrunde. Auch damals wurde Hunt früh eingewechselt und machte Dampf. Ergebnis: 5:2 für Werder.

Dass er überhaupt immer wieder in die "Joker"-Rolle zurückfällt, hat nur mit seinem anfälligen Körper zu tun. Das Schambein, die Leisten, zuletzt die Adduktoren - Verletzungen blockieren Hunts Karriere nun schon, seit er Profi ist. Und Klaus Allofs ist sich sicher: "Wenn er nicht immer wieder zurückgeworfen würde, wäre er schon längst ein Kandidat für die Nationalmannschaft."

In dieser Saison wird’s damit wohl nichts mehr. Aber nach der EM rechnet Aaron Hunt fest mit seinem ersten A-Länderspiel: "Einmal stand ich schon kurz vor der Nominierung, habe mich aber wieder verletzt. Schade, dass das bisher immer so war."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:27
Kreiszeitung 03.03.2008

Der eine Markus lacht, weil der andere nichts "merkt"


Abseitstor freut die Bremer, frustriert die Dortmunder und beschämt Schiri Merk

Von Carsten Sander

BREMEN Auch ein Höchstmaß an Beherrschung und Rücksichtnahme auf den gebeutelten Gegner konnte es nicht verhindern: Markus Rosenberg grinste, lachte, feixte. Und zwar über ein Tor,. das die Vertreter von Borussia Dortmund nach der 0:2 (0:1)-Niederlage bei Werder Bremen vor Wut fast zum Platzen brachte, das dem schwedischen Stürmer aber richtig Spaß gemacht hatte - obwohl es irregulär war.

Es läuft die letzte Minute der ersten Halbzeit. Rosenberg lauert am Fünfmeterraum, der Pass kommt von Aaron Hunt. Und "Rosi" merkt: "Ich stehe im Abseits. Deshalb will ich an den Ball eigentlich gar nicht ran, denke, der geht auch so rein." Geht er aber nicht. Weil Gegenspieler Rukavina heranrauscht, wird Rosenberg doch noch aktiv, dreht sich um sich selbst und zieht das Spielgerät mit der Fußsohle über die Linie. "Ein seltsames, ein verrücktes Tor", meint Rosenberg.

Vor allem aber war es eines, das nie und nimmer hätte zählen dürfen. Borussia-Coach Thomas Doll wütend: "Ich bin sauer. Das Abseits sieht jeder. So eine Entscheidung tut weh." Allerdings nicht nur ihm und dem Rest der Schwarz-Gelben, sondern auch Schiedsrichter Dr. Markus Merk, der die klare Abseitsposition übersehen hatte. Der 45-Jährige reagierte mit einem bemerkenswerten Eingeständnis: "Unmittelbar nach der Szene wussten wir, dass wir einen Fehler gemacht haben. Wir haben es auf der Videowand gesehen. Das ist ein bitterer Moment und durch nichts zu beschönigen."

Merk, der zuvor ein Tor von Dortmunds Tinga wegen eines angeblich vorausgegangenen Fouls von Mladen Petric an Patrick Owomoyela nicht anerkannt hatte (30.), ging sogar noch weiter. Er fordert (als einer von ganz wenigen Schiedsrichtern) die Einführung des Video-Beweises. "Mit unseren medialen Möglichkeiten heutzutage kann man in einer Minute solche Dinge klären", sagte er in der "Bild am Sonntag".

Aber solange nur das menschliche Auge maßgeblich ist, muss mit Ungerechtigkeiten umgegangen werden. Thomas Doll hatte damit erkennbare Mühe. Er verwies wutschnaubend auf das eigene, aberkannte Tor und den anerkannten Bremer Treffer: "Wären wir mit 1:0 in Führung gegangen, wäre das Spiel sicher anders gelaufen."

Wohl richtig, denn der BVB war in der ersten Halbzeit mindestens ein gleichwertiger Gegner. Was jedoch nicht mehr für den zweiten Spielabschnitt galt. Den beherrschte Werder, und Markus Rosenberg führte mit seinem zweiten Treffer (63.) die Entscheidung herbei. Diesmal war es eine blitzsaubere Angelegenheit, die keine Diskussionen nach sich zog. Nur die, ob der Schwede - mit acht Toren mittlerweile der erfolgreichste Bremer Stürmer - nun auch vom Status her die Nummer eins in der Offensive ist. Während Sportdirektor Klaus Allofs ein Pro-Argument fand ("Markus ist eine feste Größe"), wehrte Rosenberg ab: "Wir haben vier gleichwertige Stürmer - und ich bin nur einer davon."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:28
Weser-Kurier 03.03.2008

Erfolgreiche Umschulung


Aus dem Stürmer Hunt wird der Gestalter Hunt / Junior-Tandem mit Özil

Von Thorsten Waterkamp

BREMEN. In der 32. Minute wurde Thomas Schaaf unruhig. Wild gestikulierend wies er Aaron Hunt an, sich mit seinen Aufwärmübungen vor der Ostkurve doch bitteschön etwas zu beeilen. Es pressierte, dachte sich Werders Trainer - im zwangsweise runderneuerten Bremer Mittelfeld lief es gar nicht rund. Fünf Minuten später war Hunt im Spiel gegen Dortmund, man könnte auch sagen: Er kam, sah und siegte. Und legte einen weiteren Schritt zurück in einer Umschulungsmaßnahme, die Schaaf ihm nun schon seit geraumer Zeit auferlegt.

Aus dem Stürmer Aaron Hunt ist in dieser Saison ein Ex-Stürmer Aaron Hunt geworden - seinen Wert entfaltet der 21-Jährige immer mehr in einem Bereich hinter den Spitzen, der sich von der linken Seite des Mittelfeldes bis in die Mitte erstreckt. Der Ex-Stürmer Hunt wird dann zum Spielgestalter Hunt, zum Vorbereiter für die Spitzen, zum Ordnungsfaktor im Mittelfeld. Wenn alles klappt.

Gegen Dortmund hat es geklappt, wieder einmal. Schaaf war zunächst unzufrieden gewesen mit dem Spiel der Bremer Raute. Ohne die Stützen Diego, Frank Baumann oder Torsten Frings stand quasi eine Art B-Besetzung mit dem jungen Neuling Mesut Özil und dem etatmäßigen Rechtsverteidiger Clemens Fritz auf dem Platz. "Wir haben anfangs nur vorne oder nur hinten gespielt", sagte Werders Chefcoach, "da hab’ ich ihn losgeschickt: ,Beweg dich mal. Kann sein, dass wir noch vor der Pause was machen.‘" Schaaf machte tatsächlich was vor der Pause - und mit der Einwechslung Hunts genau das Richtige. "Es ist direkt gut gelaufen", freute sich auch der Spieler, der unter anderem die Vorarbeit zu den beiden Rosenberg-Toren leistete. "Er hat seine Möglichkeiten sehr gut ausgenutzt", lobte Schaaf. Nach der Pause dominierte Werder über immer harmlosere Dortmunder, die dem Druck kaum noch etwas entgegenzusetzen hatten - eine der besten Bremer Leistungen der Rückrunde.

Damit war die Frage beantwortet, die vor der Partie im Raum gestanden hatte: Was macht Werder ohne Diego? "Es wäre ja auch tragisch, wenn dann gar nichts mehr ginge", ergänzte Sportdirektor Klaus Allofs, der Alternativen erkannt hatte selbst in der prekären Personalsituation des Sonnabends.

Eine wesentliche ist Aaron Hunt - der andere junge Spieler im Mittelfeld-Viereck ist dagegen noch ein Stück von dieser Rolle entfernt, auch wenn Mesut Özil Diegos Ratschlag vor dem Spiel beherzigt hatte: "Mach, was du kannst", habe der Brasilianer ihm gesagt, erzählte der Ex-Schalker: "Das habe ich dann gemacht." Vielleicht nicht ganz - auf jeden Fall nicht in der ersten Halbzeit. Kritik an dem U-21-Nationalspieler wollten allerdings weder Schaaf noch Allofs aufkommen lassen. "Er hat angedeutet, dass er ein sehr guter Spieler werden kann", stellte sich der Geschäftsführer Sport vor den Neuzugang.

Özil kam erst im zweiten Abschnitt unter der ordnenden Hand von Aaron Hunt in Ansätzen besser zum Zuge. "Wir können uns gut ergänzen und auch mal die Position miteinander wechseln", stellte Hunt fest: "Ich habe dann ein paar Mal mit Mesut getauscht." Das Junior-Tandem mit dem 19-jährigen Özil und dem 21-jährigen Hunt wäre demzufolge ein Gespann mit Zukunft - nicht der schlechteste Umstand für Schaaf, wenn er mit einer solchen Perspektive arbeiten kann.Weitergehende Perspektiven sah Allofs nach dem Dortmund-Spiel für Aaron Hunt. "Wenn er nicht dauernd diese Verletzungen hat, ist er ein Fall für die Nationalmannschaft", warf der Sportdirektor in den Raum. Kaum ausgesprochen, ahnte der Sportdirektor allerdings wohl, dass diese Äußerung etwas zu viel Interpretationsspielraum zuließ - und ergänzte eiligst: "Natürlich nicht jetzt für die EM."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:28
Weser-Kurier 03.03.2008

Auf Pfiff folgt Einsicht


Merk erkennt schnell seinen Fehler

BREMEN (WAT). Der Moment vom Pfiff bis zur Einsicht dauerte nur wenige Sekunden - exakt solange, bis auf den Videowänden im Weserstadion die Wiederholung des 1:0 von Markus Rosenberg lief. Dann war auch Markus Merk klar: Es war Abseits und kein Tor.

Der Schiedsrichter aus der Pfalz stand nach der Partie zu seinem Fehler, der Werder gegen Dortmund auf die Siegerstraße gebracht hatte. "Der schlimmste Moment in meiner 20-jährigen Karriere", sagte der Unparteiische, der mit dem Wissen um den Fehlpfiff ja auch noch eine komplette Halbzeit über die Bühne zu bringen hatte. Allerdings lag die - aus Bremer Sicht verzeihliche - Hauptschuld weniger bei dem Zahnarzt aus Otterbach als bei seinem Assistenten Markus Wingenbach, der seine Fahne trotz bester Sicht auf die Dinge unten ließ.

Was die Unparteiischen nicht sahen, hatte Torschütze Rosenberg schon geahnt, als der Ball noch zu ihm unterwegs war. Und diese Ahnung beförderte dann die Kuriosität des Hackentreffers - denn eigentlich hätte der Schwede ganz unspektakulär einschießen können. Er tat es nicht, weil er, ja, andernfalls einen Abseitspfiff befürchtete: "Ich wollte den Ball eigentlich nur abschirmen." Die Kugel aber wollte partout nicht allein ins Tor kullern, und als sie schon fast vorbeigerollt war am Schweden, "da musste ich nachhelfen". Eben mit der Hacke.

Bitter für die Borussia, bitter für den Videobeweis-Verfechter Merk - aber "kein Grund zur Schadenfreude" für Thomas Schaaf. Schließlich kennt Werders Trainer die BVB-Perspektive noch zu gut: Beim Rückrundenstart gegen Bochum waren die Grün-Weißen ihrerseits durch ein Abseitstor auf die Verliererstraße geraten. Mit dem Unterschied, dass Shinji Ono gleich drei Meter im Abseits stand. Bei Rosenberg waren es keine 50 Zentimeter.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 04/03/2008 07:29
Weser-Kurier 03.03.2008

Erst die Taten - dann die Worte


Markus Rosenberg ist dort, wo er sich im Juli irrtümlich wähnte: an Position eins des Bremer Sturmensembles

BREMEN (WAT). Anfang Juli, als Miroslav Klose gerade nicht mehr und ein möglicher Nachfolger noch nicht in Bremen war, da hat sich Markus Rosenberg zu Wort gemeldet. Man brauche keinen weiteren Angreifer, erklärte der 25-Jährige sinngemäß, es gebe doch ihn als legitimen Klose-Ersatz. Eine sehr vollmundige Selbsteinschätzung, bloß Taten folgten den Worten nicht. Am Sonnabend gab’s gleich beides vom Schweden: erst Taten - und dann Worte.

Seine Taten aus der 44. und 63. Minute bescherten Rosenberg eine ordentliche Portion Anerkennung. "Vor der Saison hat doch niemand mit ihm gerechnet", sagte Per Mertesacker, "und dann hat er noch ein kleines Tief durchlebt." Der Innenverteidiger, der Werder als Kapitän durch die Partie gegen Dortmund geführt hatte, hätte auch von einem ordentlichen Tal sprechen dürfen. Erst im Oktober ging es wieder aufwärts mit Rosenberg - und jetzt ist er, nach Toren (8) und nach Vorlagen (5), Werders Stürmer Nummer eins.

Vielleicht hätte Rosenberg vor acht Monaten sogar noch Wert gelegt auf diese Statistik - mittlerweile aber hat er Bescheidenheit zur Zier erkoren. "Ich habe von allen Stürmern bei uns die meisten Spiele gemacht", relativiert der Doppelschütze des Wochenendes die nackten Erfolgszahlen. 20 sind es insgesamt, die Kollegen Almeida und Sanogo (je sieben Tore) kommen gerade einmal auf 14 Partien. Und Ivan Klasnic hat in sechs Spielen dreimal getroffen. Was den aktuellen Angreifer Nummer eins Rosenberg zu dem betont mannschaftsdienlichen Schluss kommen lässt: "Wir sind alle gute Stürmer."

Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:29
News 04.03.2008, 15:33 Uhr

Wichtige Antworten zur UEFA-Cup-Übertragung


In der WERDER.TV-Redaktion steigt bereits jetzt die Vorfreude auf das UEFA-Cup-Spiel gegen die Glasgow Rangers. Die Vorkehrungen für die Übertragung auf maxdome.de sind getroffen. Doch ab wann sollten sich die Fans eigentlich für die Übertragung anmelden und wann einloggen, was sollten sie dabei beachten und was erwartet sie bei der ersten Werder-Live-Partie im Internet? Gut, dass Werders Mediendirektor Tino Polster nur ein Zimmer weiter sitzt. Im Gespräch hat er noch einmal die wichtigsten Fakten genannt, die die Fans beachten sollten.

WERDER.DE: Hallo Tino, angenommen, ich habe erst am Spieltag erfahren, dass ich die Partie bei WERDER.TV sehen kann. Bringt es dann noch etwas, mich anzumelden?
Tino Polster: Um WERDER.TV sehen zu können, muss man sich auf maxdome.de als Kunde registrieren. Das Ganze ist ein Bezahl-Angebot, hinter dem eine komplexe Abrechnungsstruktur steht, in der alle Daten auf Validität geprüft werden müssen. Die Registrierung ist immer möglich, aber sie kann mehrere Stunden dauern. Eine Garantie, dass die nötige Bestätigungsemail mit dem Aktivierungslink noch rechtzeitig vor Spielbeginn beim User eingeht, übernimmt maxdome nur bei einer Registrierung bis Mittwoch, 05.03.2008, 24 Uhr.

Bei den zahlreichen Werder-Fans in Deutschland ist es gut vorstellbar, dass es eine Vielzahl an Nutzern für das Exklusiv-Angebot gibt. Kann es dadurch eigentlich zu Problemen bei der Übertragung kommen?
Dass solche Events sehr hohe Streamingkapazitäten benötigen ist klar. Unser Partner maxdome hat uns zugesagt, dass sie den Ablauf für 10.000 User garantieren können. Derzeit wird aber auch noch mit heißer Nadel daran gearbeitet, die Möglichkeit für eine Kapazitätserhöhung zu schaffen. Denn schließlich haben wir die Übertragungsrechte ja gekauft, um möglichst viele Fans live dabei zu haben.

Ab wann kann ich mich denn am Donnerstag vor den Bildschirm setzen und wer moderiert das Spiel eigentlich?
Moderieren wird der durch das DSF bekannte Kommentator Uwe Morawe. Die ersten Bilder aus dem Ibrox Park - wir übernehmen sie übrigens von der BBC - soll es ab 20.45 Uhr deutscher Zeit geben. Aber auch schon vorher wird auf dem Stream ein Programm laufen. Beim Einloggen gilt das Prinzip: First come first serve. Es ist also wenig ratsam, punktgenau zum Anpfiff an den PC zu gehen. Wenn sich nämlich sehr viele User zum selben Augenblick in den Stream einloggen, kann es zu Verzögerungen bei der Verfügbarkeit kommen. Das bedeutet Wartezeit und eventuell ein "Timeout". Maxdome verweist in diesem Fall darauf, das Einloggen nach dem Timeout noch einmal zu versuchen.

Wie kann ich mir die Qualität der Übertragung denn vorstellen?
Es ist eben noch kein Fernsehstandard. TV über Internet steckt noch in den Kinderschuhen. Entscheidend für die Qualität der Übertragung ist letztlich die Verbindung zwischen Internetanbieter und dem heimischen PC, sowie die Einstellung am Windows Media Player. Die gilt es rechtzeitig zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Der automatische Lizenzerwerb muss aktiviert sein und der Pufferzeitraum muss erhöht werden. Wie das funktioniert und was für eine Leitung man braucht, ist auf unserer Homepage noch einmal ganz genau erklärt. (Link ist unten angegeben)

Warum ist das Angebot überhaupt kostenpflichtig?
Die Übertragungsrechte für ein solches Spiel kosten Geld, ebenso die technische Umsetzung der Übertragung, und auch das Streaming. Für unsere WERDER.TV-Abonnenten ist die Übertragung kostenlos. Wir wollen damit die Treue unserer Kunden belohnen und zeigen, dass es sich lohnt, bei WERDER.TV dabei zu sein. Grundsätzlich ist WERDER.TV auf maxdome ein kostenpflichtiges VOD-Angebot (Video on Demand), die Live-Übertragung ist nicht werbefinanziert und lebt auch nicht von GEZ-Gebühren. Mit unserem Preis für den Einzelabruf unterbieten wir andere vergleichbare Angebote, bei denen Livespiele bis zu zehn Euro kosten. Wir hoffen, dass alles gut klappt. Wer bei dieser Übertragung dabei ist, darf sich ein bisschen als Fernseh-Pionier der Neuzeit fühlen.


Sollte es während der Übertragung wider Erwarten zu Problemen kommen, können sich Werder-Fans rund um die Uhr an die Telefon-Hotline von maxdome richten. Die Nummer für diese Notfälle lautet 0900 18 70 049 (12-24 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz)
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:29
News 04.03.2008, 19:21 Uhr

Luxemburger Alain Hamer leitet Rangers – Werder


Der Referee von Werders Achtelfinal-Hinspiel im UEFA-Cup bei den Glasgow Rangers heißt Alain Hamer und kommt aus Luxemburg. Der hochgewachsene Kundenberater einer Bank pfeift sein 10. UEFA-Cup-Spiel und hat einige Erfahrung mit deutschen Teams. Seit dem Jahr 2000 leitete er im Europapokal acht Spiele mit deutscher Beteiligung – zwei Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen sprangen dabei für Werders Ligakollegen heraus. Im Sommer 2006 vertrat unter anderem Hamer die deutschen Schiedsrichter, die auf einem Lehrgang weilten, im Ligapokal. Werder hat mit Hamer allerdings noch keine Erfahrung. Anders als die Rangers, die im Champions-League-Achtelfinale 2006 beim FC Sevilla unter seiner Regie die Segel streichen mussten. Nach einem 2:2 im Ibrox Park gelang ihnen in Spanien nur ein 1:1.

Überhaupt ist Hamer ein sehr erfahrener Referee. Seit 1989 ist er in der luxemburgischen Liga aktiv, seit 1993 für die FIFA. Mittlerweile bringt er es neben zahlreichen Europapokal-Partien auch schon auf einige Dutzend Matches in der belgischen und französischen Eliteliga. Weitere Höhepunkte: die Frauen-WM 1995 und ein Einsatz beim Afrika-Cup 2004.

Alain Hamer wird an den Linien unterstützt von seinen Landsleuten Francis Crelo und Christian Holtgen, Vierter Offizieller ist Luc Wilmes, ebenfalls aus Luxemburg.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:30
News 04.03.2008, 17:49 Uhr

Glasgow errichtet Fanzone für Werder-Anhänger


Wenn Werders Fans den Weg nach Glasgow antreten werden sie trotz der grün-weißen Farben, die auch Rangers-Rivale Celtic Glasgow trägt, gastfreundlich von den schottischen Anhängern begrüßt. Gemeinsam mit ihrem Klub heißen die Bluenoses ihre norddeutschen Gäste am Spieltag mit einer Fanzone in der Glasgower Innenstadt, am Merchant’s Square willkommen.

Martin Bain, Chief Executive des Rangers FC sagt: “Wir freuen uns sehr darauf, Werder Bremen nächste Woche in Glasgow als Gast zu haben und wollen die Fans hier in der Stadt Glasgow und im Ibrox Stadion herzlichst willkommen heißen. Wir wünschen den Werder-Fans in der Fanzone viel Spass und hoffen, dass sie das Ibrox Stadion vor dem Spiel besuchen werden.“ Jim Templeton, Präsident der Rangers Supporters Assembly, fügte hinzu: “Werder Bremen hat, genau wie die Rangers, als Klub eine lange und stolze Geschichte und die Fans wissen, dass sie in Glasgow in einer großen Fußballstadt zu Besuch sein werden. Als Fußballanhänger wollen wir alle Werder-Fans, die zu diesem Spiel anreisen, herzlichst willkommen heißen.“

In der Fanzone können sich die Werder-Fans in den Restaurants und Bars etwas zu essen und zu trinken holen, Hallenfussball spielen (3 Mann pro Team), den Cheerleaders beim Tanzen zuschauen, Musik hören und sich auf die Partie am Abend einstimmen. Den Weg zur Fanzone finden die grün-weißen Fans hier.

Aber auch vor Ort erwartet die Bremer Gäste Hilfestellung: Bereits am Glasgower Flughafen Prestwick stehen Hinweisschilder für den Weg in die Stadtmitte. Dort wartet am Donnerstagnachmittag Rangers-Personal, um den Werder-Fans den Weg zur Fanzone zu zeigen und um anderweitig auszuhelfen.

Fans, die für das Spiel nach Glasgow reisen, können am Spieltagsnachmittag eine Tour durch den Ibrox Park unternehmen. Während dieser Tour haben Sie die Möglichkeit unter anderem die historische Rangers Haupttribüne und den Trophäenraum zu besuchen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:31
Weser-Kurier 04.03.2008

Rosenberg-Tor heizt Diskussion um Videobeweis an


Schiedsrichter Markus Merk macht sich für technische Neuerung stark / DFB trotz Bedenken grundsätzlich zu Gesprächen bereit

FRANKFURT/MAIN (DPA). Die Fußball-Bundesliga sorgt sich wegen der jüngsten Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und denkt über die Einführung des Videobeweises nach. "Die Diskussion darüber wird nicht aufhören", bestätigte der für Schiedsrichter zuständige Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Rainer Koch.

In Frankfurt war die Einführung des Videobeweises in aller Munde, seitdem in Markus Merk am Wochenende ein Referee selbst den Einsatz technischer Hilfsmittel gefordert hat. Der 45-Jährige hatte am Sonnabend im Spiel zwischen Werder gegen Borussia Dortmund (2:0) ein klares Abseitstor des Bremers Markus Rosenberg anerkannt und hielt anschließend ein Plädoyer für den Videobeweis: "In der heutigen Zeit mit ihren medialen Möglichkeiten lässt sich jede strittige Szene in einer Minute aufschlüsseln." Merk hatte seinen Fehler bei der Wiederholung auf der Videoleinwand im Weserstadion gesehen und danach über "den schlimmsten Moment" seiner Karriere geklagt (wir berichteten). DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel verteidigte Merk: "So diffizil sind oft die Abseitsentscheidungen. Da hört der Mensch irgendwo auf."

Koch rechnet nach eigenen Angaben damit, dass Merk in absehbarer Zeit ihm und dem Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses, Volker Roth, seinen Vorschlag zu technischen Hilfsmitteln präsentiert. Grundsätzlich gibt es beim DFB dazu Gesprächsbereitschaft. "Wir sind technischen Neuerungen gegenüber immer aufgeschlossen", sagte Koch. Die Verantwortung lehnen Koch und Roth jedoch ab. Roth wollte sich gar nicht auf eine Diskussion einlassen: "Die FIFA erlaubt das nicht."

Bereits vor einem Monat hatten sich auch die besten Schiedsrichter Europas für die Tor-Kamera bei strittigen Szenen ausgesprochen. Dennoch überwiegen auch bei Koch die Bedenken. "Für mich ist die große Frage: Was ist, wenn eine Spielunterbrechung zu Unrecht hervorgerufen wird? Ich bin gespannt, was Markus Merk dazu sagen will." Zuvor hatte schon DFB-Präsident Zwanziger seine Bedenken geäußert: "Der Druck durch Trainer und Zuschauer würde weiter wachsen. Weil sie versuchen würden, die Schiedsrichter bei jeder Kleinigkeit vor den Videoschirm zu holen."

Durch die aktuelle Diskussion ist nach Angaben Kochs die endgültige Einführung eines seit langem geforderten Runden Tischs perfekt. Er soll noch in der Rückrunde in München beim Bayerischen Fußballverband stattfinden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:32
Kreiszeitung 04.03.2008

Frings in der Botanik, "Boro" auf dem Platz


BREMEN (csa) Bürgerpark statt Fitnessbude: Torsten Frings und Peter Niemeyer wurden gestern von Co-Trainer Matthias Hönerbach in die Botanik geschickt. Im Zuge des Aufbautrainings für die beiden Profis joggte das Trio durch den Bürgerpark. Während Niemeyer, der am Sonntag bereits einmal mit der Mannschaft trainiert hatte, unmittelbar vor der Rückkehr in den normalen Trainingsrhythmus steht, muss sich Frings mindestens noch zwei Wochen gedulden, ehe er wieder voll eingreifen kann.

Ob der Nationalspieler in dieser Zeit noch einmal nach Donaustauf, wo er den Großteil seiner Reha absolviert hatte, zurückkehren wird, ließ Werder-Coach Thomas Schaaf gestern offen: "Kann sein, kann auch nicht sein." Aha!

Konkretere Informationen gibt’s da schon über Tim Borowski und Martin Harnik. Beide haben ihre Erkältungen auskuriert und nahmen gestern das Training wieder auf. Auch Frank Baumann traute sich nach seiner Magen-Darm-Grippe wieder vor die Tür. Gemeinsam mit Ivan Klasnic (Oberschenkelzerrung) beließ er es aber bei einer Laufeinheit. "Heute ist der erste Tag, an dem der Kreislauf wieder in Ordnung ist", meinte der Kapitän und gab sich zuversichtlich, morgen mit nach Glasgow zu fliegen: "Wenn nichts dazwischen kommt, bin ich dabei."

Ob das auch für Hugo Almeida gilt, ist unsicher. Der Portugiese ist immer noch verschnupft und trainierte gestern nur im Kraftraum statt auf dem Rasen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:32
Kreiszeitung 05.03.2008

Klasnic und Almeida fliegen mit nach Glasgow


BREMEN (csa) Thomas Schaaf lädt sich heute fast die komplette Belegschaft ins Flugzeug nach Glasgow (Abflug 11.00 Uhr). Zum Hinspiel im UEFA-Pokal-Achtelfinale beim Rangers FC (morgen, 21.00 Uhr) nimmt der Werder-Trainer gleich 21 Spieler mit - drei mehr, als er auf dem Spielberichtsbogen vermerken darf. Das hat freilich seine Gründe: Denn zum einen geht es von Glasgow am Freitag direkt weiter nach Stuttgart, wo am Samstag schon die nächste Bundesliga-Aufgabe wartet. Zum anderen hat Schaaf in Hugo Almeida und Ivan Klasnic noch zwei Wackelkandidaten im Kader. Klasnic vermeldete gestern nach einem Lauftraining zwar eine erneute Besserung im von einer Zerrung geplagten linken Oberschenkel. Ob er aber fit genug für die knifflige Aufgabe Glasgow Rangers wird, ist fraglich. "Noch habe ich nicht voll belastet, aber wir haben auch noch ein bisschen Zeit", meinte Klasnic, der heute im imposanten Ibrox-Park den finalen Härtetest absolvieren wird.

Ebenso Hugo Almeida. Seine Grippe hat er auskuriert, voll bei Kräften war er gestern aber noch nicht. Es reiche jedoch, um hoffnungsvoll mit nach Glasgow zu fliegen, erklärte der Portugiese, der gestern ebenfalls nur leicht gejoggt ist.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:32
Kreiszeitung 05.03.2008

Nur ein Sieg ist ein gutes Ergebnis


BREMEN (csa) Was es heißt, im Ibrox-Park der Glasgow Rangers zu spielen, weiß Diego (Bild) nur zu genau. Am 13. September 2005 verlor der Brasilianer mit dem FC Porto bei den Schotten ein Champions-League-Gruppenspiel mit 2:3. Das war eine unangenehme Erfahrung, die der Brasilianer kein zweites Mal machen möchte. Aber nicht nur deshalb ist er vor dem Hinspiel im UEFA-Pokal-Achtelfinale gegen die Rangers (morgen, 21.00 Uhr) extrem motiviert. Auch, weil er in der Bundesliga derzeit zum Zuschauen verdammt ist, will er morgen richtig aufdrehen.

"Es war kein schönes Gefühl am Samstag, zugucken zu müssen", meint Diego, der beim 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund das erste von drei Spielen Sperre abgebrummt hat. Im UEFA-Pokal ist er dagegen spielberechtigt. "Ich freue mich jetzt unglaublich auf die Partie in Glasgow", sagt der Werder-Spielmacher, der seine Zwangspause in der Liga wider Erwarten nicht dazu nutzt, sein entzündetes Schambein zu schonen. Nein, er bekämpft das Problem vielmehr mit "noch intensiverem und spezifischerem" Training. Dafür bliebe sonst beim normalen Bundesliga-Europapokal-Rhythmus schließlich keine Zeit, erklärt der 23-Jährige, der sich aktuell "richtig gut" fühlt.

Hoffentlich gilt das auch morgen Abend nach dem Abpfiff noch. Denn die Glasgow Rangers sollen sich von ihrem Ex-Spieler Sotirios Kyrgiakos - übrigens auch der Torschütze zum damaligen 3:2 über Porto - Tipps eingeholt haben, wie Diego in den Griff zu kriegen ist. Kyrgiakos - mittlerweile bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag - war vor zwei Wochen jener Provokateur, der Diego "Rot" sehen ließ. Welche Ratschläge er wohl gegeben hat.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:33
Kreiszeitung 05.03.2008

"Mal nicht zu spielen, ist nicht das Ende der Welt"


Jurica Vranjes über seine Vertragsverlängerung und seine Rolle bei Werder

Von Carsten Sander

BREMEN In der vergangenen Woche hat sich Jurica Vranjes bis 2011 an Werder Bremen gebunden. Die Entscheidung, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern, fiel ihm nicht schwer und wurde auch nicht von Bauchschmerzen begleitet. Vielmehr war es Vranjes’ großer Wunsch, in Bremen zu bleiben. Und das, obwohl er nicht unbedingt einen Star-Status genießt, sondern in den Köpfen vieler noch als Ergänzungsspieler geführt wird.

Stört es Sie, dass Ihnen von der Öffentlichkeit nicht mehr Wertschätzung zuteil wird?

"Nein, überhaupt nicht. Hier läuft alles gut für mich. Ehrlich gesagt ist die Zeit in Bremen sogar die beste in meiner Karriere."


Wieso?

"Weil Werder ein Top-Club und jedes Jahr international vertreten ist. Zudem bekomme ich stets meine Einsätze. Ich kann’s nicht anders sagen: Ich bin zufrieden."


Obwohl Sie ein Dauer-Pendler zwischen Ersatzbank und Startelf sind?

"Wenn ich mal nicht spiele, ist das für mich nicht das Ende der Welt. Bei einem so stark besetzten Kader wie dem von Werder ist es völlig normal, auch mal ein paar Spiele auf der Bank zu sitzen. Es können eben nur elf Mann spielen. Wichtig ist, dass du dich im Training immer wieder anbietest. Du musst dich jeden Tag gegen 22 sehr gute Spieler durchsetzen und hoffen, dass deine Chance kommt. Wenn sie dann da ist - egal, ob nach einer Woche, zwei Wochen oder einem Monat - musst du sie nutzen."


Diese Einstellung schätzen Trainer Thomas Schaaf und Sportdirektor Klaus Allofs besonders an Ihnen: Hundertprozentiges Engagement und ein hohes Maß an Verlässlichkeit. Es scheint, sie sind ein Musterknabe.

(lacht): "Nein. Es ist einfach nur so, dass beide Seiten miteinander zufrieden sind."


Es hieß, Ihnen hätten auch Offerten aus Moskau und Monaco vorgelegen . . .

". . . und von guten Clubs aus Österreich und Spanien, ja. Aber was soll ich zum Beispiel in Moskau? Da ist es doch meistens viel zu kalt."


Aber russische Clubs zahlen mittlerweile ziemlich gut.

"Ja, klar. Aber Gott sei Dank bin ich nicht in einer Situation, nur dem Geld folgen zu müssen. Ich habe mich mehr für die sportlichen Perspektiven entschieden."

Jetzt geben Sie’s doch zu: Ein bisschen Musterknabe steckt doch in Ihnen . . .

"Nochmal nein. Ich will in einem großen Verein spielen, und Werder Bremen ist ein großer Verein. Ich habe mit Leverkusen Champions League gespielt, ich habe mit Stuttgart Champions League gespielt. Und mit Werder will ich es auch tun - jedes Jahr."


Und die Meisterschaft holen?

"Das käme dann oben drauf."


Bei Ihnen fällt auf, dass Sie auf dem Platz oft zwischen den Extremen pendeln. Einer guten Aktion folgt nicht selten eine schlechte. Haben Sie eine Erklärung dafür?

"Ich bin ein Spieler, der viel probiert, der auch mal ein Risiko eingeht. Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler."


Dass dann auch mal gepfiffen wird, stört Sie nicht?

"Wenn ich auf dem Platz stehe, bin ich voll konzentriert. Dann höre ich keine Pfiffe, keinen Applaus. Außerdem ist es doch so: Wenn vier von fünf Pässen beim Gegner landen, pfeifen die Zuschauer natürlich. Aber wenn der fünfte zum Tor führt und wir 1:0 gewinnen, sind alle begeistert. So ist der Fußball."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:33
Kreiszeitung 05.03.2008

Ausbau kommt, aber erst viel, viel später


OVG weist Anwohner-Klagen zurück / Trotzdem geht erst mal nichts am Weserstadion

BREMEN (i./kni) Die Erleichterung bei Manfred Müller war deutlich spürbar. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Bremen hat gestern in Sachen Stadionausbau pro Werder entschieden - und das stellte den zuständigen Werder-Geschäftsführer natürlich zufrieden: "Es ist immer übel, wenn so ein Verfahren noch aussteht." Doch so richtig glücklich war Müller dann doch nicht. Denn durch die Normenkontrollklage einiger Anwohner ist der Zeitplan völlig aus den Fugen geraten. Schließlich hätten die Arbeiten bereits Anfang des Jahres beginnen sollen. Die für Jahresende vorgesehene Fertigstellung ist deshalb bereits ad acta gelegt worden. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

"Das müssen wir erst in Ruhe besprechen", meinte Müller und schloss nicht aus, dass das ganze Vorhaben um ein Jahr verschoben werden muss: "Wir haben ja alles angehalten, konnten auch keine Aufträge vergeben. Und die entsprechenden Firmen sind im Moment gut ausgelastet."

Drei Anwohner vom Osterdeich hatten den Bundesligisten in dieses Dilemma gestürzt. Ihr Anwalt Andreas Reich vertrat gestern vor dem OVG den Standpunkt, dass keine Baugenehmigung für das Weserstadion vorliege. Den Antrag, den Bebauungsplan der Bürgerschaft für unwirksam zu erklären, wiesen die Richter jedoch zurück. Eine Revision gegen das Urteil hat das OVG nicht zugelassen.

Die Anlieger hatten gegen die Aufstockung des Stadions um einen dritten Zuschauerrang (Erhöhung der Kapazität von 42 000 auf 50 000 Besucher) geklagt, weil sie die "erdrückende Wirkung" des "monströsen Bauwerks" fürchten. Reich wirft den Behörden zahlreiche Fehler bei der Abwägung der Anwohnerinteressen vor.

Die ausgebaute Spielstätte - deren künftiger Dachrand den heutigen um fast neun Meter überragen soll - sorge nicht nur für mehr Schatten am Osterdeich, sondern auch für mehr Lärm.

Werder bezweifelt das - und hat ein Lärmgutachten vorgelegt, das sogar von einer geringfügigen Minderung der Immissionen ausgeht. Angesichts einer neuen Dachkonstruktion, sagen die Planer, dringe auch weniger Zuschauerlärm nach draußen.

Doch selbst Überschreitungen der geltenden Grenzwerte seien kein Grund, den Ausbau zu stoppen, befand das OVG. Denn zum einen genieße das Weserstadion einen "Altanlagenbonus", zum anderen seien an maximal 18 Tagen im Jahr extreme Überschreitungen zulässig, zumindest vor 22 Uhr. Und für die Nachtstunden danach könne es im Einzelfall eine Ausnahmegenehmigung geben.

Keine Chance hatte das Argument der drei klagenden Anwohner, ihre Anwesen am Osterdeich würden künftig "unzumutbar verschattet". Mit gut 100 Metern Abstand zum Stadion seien die Häuser nach den Maßstäben des Baurechts "sehr, sehr weit entfernt", urteilten die Richter.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 05/03/2008 12:34
Weser-Kurier 05.03.2008

Intelligenz-Test im Ibrox Park


Warum Diego sich so auf das Spiel morgen in Glasgow freut - und welche Strategie er empfiehlt

Von Olaf Dorow

BREMEN. So viele Spiele - aber diese Erinnerung ist noch da. Diegos Team verlor. Der Gegner spielte mit Sotirios Kyrgiakos, dem rustikalen Griechen. Diego ging vorzeitig vom Platz, man wechselte ihn aus. Almeida kam, aber er konnte die Niederlage auch nicht mehr abwenden. Es war kein guter Abend für Diego, dieser Abend des 13. September 2005 im Ibrox Park. Die Glasgow Rangers, mit Kyrgiakos, besiegten den FC Porto, mit Diego und Almeida, in jenem Champions-League-Vorrundenspiel 3:2. Ein 2:3 wäre für Diegos aktuelle Mannschaft nicht der größte anzunehmende Unfall, wenn Werder morgen im Ibrox Park zum Achtelfinale des UEFA-Pokals antritt (21 Uhr deutscher Zeit). Ein 2:3 lässt sich im Rückspiel kippen, Werder hat schon ganz andere Hinspielergebnisse gekippt.

"Ein 2:3 wäre ein schlechtes Ergebnis", sagt Diego. Nur ein Sieg wäre kein schlechtes Ergebnis. Er freue sich "wahnsinnig", sagt er, auf dieses Spiel morgen: a) weil er mitspielen kann, b) weil er eine heiße Atmosphäre in einem mit 50 000 Menschen gefüllten Ibrox Park erwartet. Zu Punkt a) muss man natürlich wissen, dass er am Sonnabend mal ausprobieren konnte, wie es ist, nicht mitzuspielen. In der Bundesliga ist er, anders als im UEFA-Pokal, noch für zwei Spiele gesperrt, seitdem er neulich in Frankfurt wieder mal dem einstigen Ranger Kyrgiakos begegnete.

"Das war kein gutes Gefühl", sagt Diego zu seinem Tribünennachmittag am Sonnabend. Weil Diego nur ganz selten, zum Beispiel in Begegnungen mit Kyrgiakos, unartig ist, fügte er gewohnt artig an, dass ihm ansonsten warm ums Herz wurde beim tatenlosen Zusehen. Seine Kollegen hätten gegen Dortmund "hervorragend gespielt".

Zu Punkt b) sollte man vielleicht noch ergänzen, dass sich Werder ein solches Spiel durchaus verdient hat. Im letzten UEFA-Pokal-Auftritt saßen nicht 50 000 im Stadion sondern eher ein Zehntel davon. Diego prophezeit auch aus einem anderen Grund ein heißes Spiel morgen. Glasgow sei eine in der Abwehr sehr stark besetzte Mannschaft. Glasgow sei insgesamt stärker als im Vorjahr der Achtelfinal-Gegner Celta Vigo. Er könne keinen Favoriten benennen. Die Tagesform werde entscheiden. "Es wird davon abhängen, wie intelligent man spielt", sagt Diego. Intelligent spiele man zum Beispiel, wenn man zur Pause 1:0 oder 2:1 führt, "und dann ein bisschen defensiver agiert, um das Ergebnis nach Hause zu bringen." Werders Ruf besteht allerdings nicht gerade darin, 1:0 in Führung zu gehen, um dann die Schotten dicht zu machen. So betrachtet steht morgen im Ibrox Park eine Art Intelligenz-Test an.

Rein körperlich fühlt sich Diego bestens. Es bestünden derzeit keinerlei Probleme, was seine Schambeinentzündung angeht. Die spielfreie Phase habe er gut nutzen können, um zusätzlich ein spezielles Muskeltraining für Adduktoren und Bauchmuskeln zu betreiben. Die wünschenswerte Regenerationspause nach dem Glasgow-Spiel hatte er sich in Frankfurt unter Zuhilfenahme von Kyrgiakos selbst verschafft. Diego fliegt zwar mit der Mannschaft am Freitag nach Stuttgart, aber von dort weiter nach Bremen. Auch für Stuttgart, wo Werder nur 40 Stunden nach dem Glasgow-Spiel anzutreten hat, ist er gesperrt. Die volle Konzentration geht auf morgen, auf den Ibrox Park.Das 2:3 von damals soll überlagert werden durch eine bessere Erfahrung. Damals lief es einfach nicht. Kyrgiakos hatte fünf Minuten vor Schluss das Siegtor für die Rangers erzielt.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/03/2008 10:51
News 07.03.2008, 02:01 Uhr

Niederlage kann Viertelfinal-Hoffnungen nicht ersticken



Kein Tor geschossen, zwei Treffer kassiert. Die Ausgangslage vor dem Rückspiel gegen die Rangers in einer Woche im Weser-Stadion könnte besser sein. "Man muss die Befürchtung haben, dass dies unsere letztes Spiel sein kann, vor allem wenn man weiß wie stark Glasgow auch auswärts schon aufgetreten ist", stimmte Klaus Allofs einem skeptischen Medienvertreter zu, wollte diese Bemerkung aber nicht ohne den Zusatz stehen lassen: "Aber wenn die Rangers es geschafft haben, zu Hause 2:0 zu gewinnen, warum sollte uns das nicht auch gelingen. Aber es ist auch klar, dass wir nun wieder einen dieser ganz großen Abende fabrizieren müssen, um eine Runde weiter zu kommen."

Ein Funke Hoffnung treibt die Bremer also auf jeden Fall an und vor allem der Wille, es beim nächsten Mal besser zu machen. "Man muss nicht drumherum reden, das 0:2 ist keine gute Ausgangsposition. Das Spiel ist einfach sehr schlecht für uns gelaufen. Aber wir haben auch Erfahrungen sammeln können, wie die Rangers vor ihrem Strafraum agieren und verteidigen. Jetzt müssen wir uns etwas für nächste Woche überlegen, um damit besser klar zu kommen. Denn dann gilt es zu beweisen, ob wir vielleicht doch noch berechtigt sind, eine Runde weiterzukommen."

Dass die Hürde nach dem Spiel im Ibrox Park jedoch höher ist als zuvor, weiß auch Cheftrainer Thomas Schaaf. "Wir müssen schon sehr gut spielen, denn wir haben heute das bestätigt bekommen, was wir schon wussten, dass die Rangers ein sehr starker Gegner sind. Aber wir verfüggen trotz allem über ein gewisses Selbstvertrauen, dass wir auch so ein 0:2 noch umbiegen können."

Vielleicht können die Grün-Weißen ihr Selbstwertgefühl schon am Samstag in Stuttgart wieder etwas aufpolieren. In weniger als 48 Stunden geht es dort schon wieder los. Kurios: Aus dem engen Spielplan schöpften Wiese, Hunt & Co. jetzt sogar positive Gedanken. "Das ist doch sogar gut, dass es gleich weitergeht. Das hilft beim abhaken und verdrängen dieser Leistung heute. Wir bekommen nicht groß Zeit zum Grübeln, sondern dürfen gleich wieder zeigen, dass es auch anders geht, dass wir auch in der Offensive besser spielen können", so Aaron Hunt.

Wie konzentriert und intensiv die Stunden bis zum Anpfiff beim VfB genutzt werden sollen, machte Cheftrainer Thomas Schaaf bereits deutlich. Weil der Trainingsplatz in Glasgow aufgrund der dortigen Regenfälle unter Wasser stand und ein richtiges Training nicht zulassen würde, verlegte der Coach den Rückflug nach Deutschland kurzerhand auf Freitagvormittag. "Statt am Nachmittag zu fliegen geht es jetzt schon nach dem Frühstück zum Flughafen und dann nach Stuttgart. Dort soll kurzfristig ein Platz gefunden werden, auf dem die Werder-Profis am Freitagnachmittag das für Glasgow geplante Training starten.

aus Glasgow berichtet Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/03/2008 10:52
News 07.03.2008, 01:30 Uhr

Wiese-Patzer hinten, Ideenlosigkeit vorn


Das war wieder so ein Abend, den Torhüter am liebsten aus dem Gedächtnis streichen wollen. 45 Minuten lang standen die Grün-Weißen sicher, ließen vor dem eigenen Tor nur ganz wenig zu und dann das: Ein unglaublicher Patzer von Tim Wiese nach einem Schuss von David Cousin. "So ein Mist, das darf natürlich nicht passieren. Der Ball flatterte ganz schön, rutscht mir dann druch die Hände. Ich hatte erst gehofft, dass er von dort noch auf die Latte springt, doch da war er plötzlich drin", nahm Tim Wiese bei der Beschreibung der Szene kein Blatt vor den Mund. Selbstkritisch räumte er auch eine Mitschuld beim zweiten Gegentreffer ein: "Das Ding muss ich festhalten."

Dabei knüpfte der Keeper eigentlich dort an, wo er in den letzten Wochen aufgehört hatte. Bereits in der zweiten Minute entschärfte er einen gefährlichen Schuss mustergültig. "An solchen Tagen, an denen nichts geht, weißt du das eigentlich schon morgens, heute ging es aber auch im Spiel noch ganz gut los", so Wiese ratlos. "Das muss ich jetzt einfach abhaken und weitermachen. "Schön, dass es schon am Samstag weitergeht."

Der Fehler des Keepers spielte den völlig destruktiven, auf Absicherung bedachten Hausherren total in die Karten. "Bis dahin lief es doch ganz gut. Wir hatten zwar vorn auch keine Durchschlagskraft, aber die Rangers hatten fast keine Chance. Bis dahin war es ein typisches 0:0-Spiel. Mit seinem Fehler war Tim heute maßgeblich an der Niederlage beteiligt, von da an änderte sich das Spiel. So ist das für einen Torhüter. Noch vor kurzer Zeit wurde er gefeiert. Erst am Wochenende gegen Dortmund hat er stark gehalten." Aus Sicht von Klaus Allofs wird Tim Wiese diesen Abend aber verarbeiten können. "Er hatte in der Vergangenheit schon solche Situationen erlebt und ist daraus gestärkt hervorgegangen."

Überhaupt blieben Vorwürfe an den Keeper völlig aus. Bei den Kollegen war Zurückhaltung angesagt. "Über diese Szene lässt sich schwer ein richtiges Urteil bilden. Tim weiß am besten, was da genau passiert ist", sagte Diego diplomatisch. Sebastian Boenisch formulierte es so: "Jeder konnte sehen, dass es zwei Torwartfehler waren, aber was sollen wir ihm da sagen. Wir lassen ihn in Ruhe, er wird oft genug an die beiden Situationen zurückdenken." So handhabte es auch Cheftrainer Thomas Schaaf, der den Torhüter erstmal in Ruhe ließ. "Wer den Fußball liebt und schon mal selbst gespielt hat, weiß, wie sich der Spieler jetzt fühlt. Darüber müssen wir heute Abend nicht reden. Jeder weiß, dass er unglücklich ist, das müssen wir nicht betonen. Keiner weiß, warum solche Fehler passieren, aber sie passieren, leider auch in so einem wichtigen Spiel. Aber Tim ist hier nicht allein angetreten. Wir haben hier als Mannschaft verloren."

Auch Klaus Allofs betonte, dass Tim Wiese keineswegs der Alleinschuldige an der Niederlage war. "Insgesamt war ich schon von der Vorstellung enttäuscht. Wenn wir das nächste Mal wieder in der Offensive so spielen, dann werden wir auch dann kein Tor schießen. Hätten wir nur einmal getroffen, sähe die Welt doch schon anders aus, aber es ist uns nichts gelungen." Cheftrainer Thomas Schaaf kritisierte ebenfalls das Spiel nach vorn. "Wir sind nicht zum Abschluss gekommen. Von hinten heraus und im Mittelfeld haben wir teilweise noch ganz ordentlich kombiniert, aber vorn ging nichts. 20 Meter vor dem Tor ist bei uns nichts entscheidendes passiert. Das war schlecht."

Für Werders Diego war dafür die Defensivstärke der Schotten verantwortlich. "Sie haben das Zentrum zugestellt. Wir wollten zwar deswegen über die Außen in die Mitte reinstoßen, doch das ist uns nie gelungen", so der kleine Brasilianer, der auch nicht seinen besten Tag hatte. "So wie ihm ging es aber der gesamten Mannschaft", so Klaus Allofs. Per Mertesacker räumte das ein. "Uns hätte mehr einfallen müssen. Wir haben immer wieder schön die Flanken gewechselt, aber vorn fiel uns dann nichts ein. Das ist schon bitter, dass wir nur einen Torschuss hatten. Zwar hätte uns dann auch ein Remis gereicht, aber wir haben das aus der Hand gegeben. Das ist schon bitter, weil wir erst ganz gut standen, und sogar besser ins Spiel kamen. Die defensive Taktik der Rangers spielte uns sogar zunächst in die Karten. Der Schuss zum 1:0 war doch die pure Verzweiflung der Rangers, weil ihnen auch nichts einfiel."

aus Glasgow berichtet Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/03/2008 10:53
News 06.03.2008, 22:56 Uhr

Tore aus dem Nichts: Trostloses 0:2 in Glasgow


Werder hat ein in der ersten Halbzeit überlegen geführtes UEFA-Cup-Achtelfinalspiel bei den Glasgow Rangers letztlich verdient mit 0:2 verloren. Ein bitterer Doppelschlag vor und nach der Pause nach Fehlern von Keeper Tim Wiese kostete die Grün-Weißen ein Spiel, das sie bis dahin souverän und taktisch clever gestaltet hatten. Erst überwand Daniel Cousin den unaufmerksamen Wiese mit einem Verzweiflungsschuss aus 35 Metern (45.), dann profitierte Steve Davis von einem nicht besonders gefährlichen Cousin-Schuss, den Wiese prallen ließ und staubte ab (47.). Im Anschluss war Werder von der Rolle und konnte das Tor der Rangers nicht mehr gefährden. Ein schöner Linksschuss von Markus Rosenberg aus der 22. Minute blieb Werders einzige gefährliche Torchance im gesamten Spiel.

Cheftrainer Thomas Schaaf hatte sein Team im Vergleich zum Dortmund-Spiel auf fünf Positionen verändert: Petri Pasanen und Clemens Fritz begannen auf den Außenseiten der Viererkette, ins Mittelfeld rückten wieder Diego und Frank Baumann und im Sturm ersetzte Aaron Hunt den mit muskulären Problemen ausgefallenen Ivan Klasnic.

Spektakulärer Schuss als Auftakt für blauen Wirbel?

Das Spiel begann so, wie man es von Insel-Fußball erwartet. Die Hausherren gingen mit Begeisterung und Druck zu Werke, die Gäste aus Bremen versuchten sich zu akklimatisieren. Der spektakuläre Linksschuss von Charlie Adam aus 20 Metern, den Tim Wiese aufmerksam aus der Gefahrenzone boxte, wirkte wie ein Vorgeschmack auf den blauen Wirbel (2.). Aber denkste, nach wenigen Minuten hatte sich Werder rein gefunden und stoppte die drängelnden Rangers mit lässiger Souveränität. Im Mittelfeld übernahm Daniel Jensen das Kommando. Diego wurde stets eng, aber fair markiert und versuchte sich mit Ausweichmanövern auf die Flügel besser einzubringen.

Dem Achtungszeichen zum Auftakt konnten die beeindruckten Rangers nur wenige Torszenen folgen lassen. Stets war es Charlie Adam, der auf den Geschmack gekommen war und es immer wieder aus der Distanz versuchte. In der 12. Minute sogar von der Mittellinie, weil Wiese weit vor dem Kasten stand, der Ball senkte sich aber hinters Tor. Per abgefälschten Freistoß in der 25. Minute testete Adam Wiese erneut, einen weiteren Freistoß aus 25 Metern zentraler Position zog er knapp über den linken Winkel (34.). Das klingt nach Rangers-Dominanz, aber es waren insgesamt wenig aufregende Szenen, zwischen denen viel Werder-Ballbesitz lag. Das Manko: Ein toller, aber zur Ecke parierter Knaller von Markus Rosenberg aus Minute 22 war die einzige Chance der Grün-Weißen in dieser Zeit. Schlimmer noch: Er war Werders einzige echte Möglichkeit während der kompletten 90 Minuten.

Die fatalen Minuten rund um die Pause

Denn ihre taktische Überlegenheit verspielten die Bremer mit zu vielen umständlichen und ungenauen Aktionen oder mit harmlosen langen Bällen, die die robuste Abwehr der "Light Blues" ohne Mühe abfing. Immerhin: Nach einer Ecke kam Jurica Vranjes mal mit dem Kopf an den Ball, im Zurücklaufen konnte er der Kugel jedoch keinen Druck mehr mitgeben (44.). Da auch den Gastgebern Ideen und Durchschlagskraft fehlte, ließ Sturmspitze Daniel Cousin sich immer weiter fallen und probierte es in der 45. Minute einfach mal aus 35 Metern. Die pure Verzweiflung – die Tim Wiese schlimm erwischte. Werders Torwart streckte dem flatternden Ball die Hände entgegen statt der Fäuste und verlängerte ihn so höchst unglücklich über sich selbst hinweg ins Tor...

Ein 0:1 wirkte nach der insgesamt ordentlichen Halbzeit nicht unaufholbar, doch keine zwei Minuten in der 2. Halbzeit waren gespielt, da rannte Grün-Weiß plötzlich zwei blauen Toren hinterher. In der ersten wirklich gefährlichen Strafraumszene hatte Cousin aus spitzem Winkel abgeschlossen. Der Ball kam flach und zentral aufs Tor, doch wieder wirkte Wiese unpässlich und klatschte ihn nur in die Mitte ab, wo Steve Davis schneller reagierte als Per Mertesacker und sein erstes Tor im Rangers-Trikot erzielte (47.).

Gute Chancen zum dritten Tor

Nun war es ein völlig anderes Spiel, Werder wirkte angeknackst und die in der ersten Halbzeit noch angeschlagenen Gastgeber genossen Kontrolle über das Geschehen. Zwei Freistöße von Diego (festgehalten, 49.) und Naldo (aus 30 Metern drüber, 53.) sorgten nur marginal für Gefahr, ein Davis-Kopfball auf der Gegenseite war da schon bedrohlicher (61.). Da Werder auch weiterhin nach vorn nichts einfiel, kamen die Rangers mit schnellen Gegenstößen sogar noch zu richtig guten Möglichkeiten für ein drittes Tor. Ferguson verzog aus 20 Metern knapp (69.), bevor ihn Naldo und Wiese im Verbund erst im Fünfmeterraum stoppen konnten (70.).

Die Bremer, vor allem Fritz und der eingewechselte Boenisch, mühten sich, doch es gelang kaum etwas. Die Flanken kamen nicht an, das meiste blieb zufällig. Ein Jensen-Schuss im Fallen, wieder hatte Allan McGreagor im Rangers-Kasten keine Mühe, war die letzte nennenswerte Offensivszene (76.). Die letzte Chance der Schotten hätte das Unterfangen fürs Rückspiel um ein Haar fast aussichtslos gemacht. Lee McCulloch profitierte von einer zu kurzen Kopfballrückgabe Naldos, er spritzte dazwischen, tunnelte Wiese – und wurde im letzten Moment von Werders Nummer 4 sauber abgegrätscht.

So blieb es zum Glück bei einem dennoch enttäuschenden 2:0, dass sich die Rangers nach viel Glück in der Entstehung zum Ende hin noch verdienten. In einer Woche kommen sie ins Weser-Stadion, um diesen Vorsprung ins Viertelfinale zu retten.

von Enrico Bach




Glasgow Ranger: McGreagor – Breadfoot, Weir, Cuellar, Papac – Ferguson, Dailly – Hemdani, Adam, St. Davis – Cousin (75. McCulloch); auf der Bank: Alexander, Thpomson, Novo, Burke, Witthaker

Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen (64. Boenisch) – Baumann, Jensen, Vranjes (60. Hugo Almeida), Diego – Rosenberg, Hunt; auf der Bank: Vander, Özil, Owomoyela, Harnik, Borowski

Tore: 1:0 Cousin (45.), 2:0 Davis (47.)

gelbe Karten: Hemdani – Naldo, Hugo Almeida

Schiedsrichter: Alain Hamer (Luxemburg)

Ibrox Stadium: 51.082 Zuschauer
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 07/03/2008 11:01
News 06.03.2008, 16:34 Uhr

Rangers-Käpt'n Ferguson holt sich Rekord gegen Werder


Er ist der Star der Glasgow Rangers und in wenigen Stunden werden alle Augen auf ihn gerichtet sein. Wenn Barry Ferguson kurz vor 21 Uhr (Bremer Zeit) seine "Teddybears" aufs Feld führt und der Schiedsrichter kurz danach die Partie anpfeift, wird er zu dem Profi mit den meisten internationalen Einsätzen in Klubwettbewerben und bricht damit den langjährigen schottischen Rekord. Mit seinem 77. Spiel überholt er die Spieler-Legende Dave Narey von Dundee United. "Diese Marke erreicht zu haben, darüber bin ich sehr stolz. Ich hoffe, dass ich nun die 100er-Grenze angreifen kann. Ein paar Jahre habe ich noch vor mir", so der 30 Jahre alte Ferguson, der alle diese Einsätze im Trikot der Rangers absolvierte.

Um dieses Vorhaben zu erfüllen, will der Kapitän der schottischen Nationalmannschaft unbedingt in dieser Saison noch so viele Spiele wie möglich bestreiten. Doch die Bremer Ambitionen stehen dem entgegen. Ferguson macht sich dennoch Hoffnung: "Neben mir haben noch ein paar andere im Team Erfahrung. Wir können die Aufgabe Werder Bremen meistern." Und nicht nur die will er überstehen. Ferguson kann sich auch eine Überraschung vorstellen. "Ich hatte seit zwei Jahren keinen Pokal mehr in den Händen. Diese Zeitspanne ist für einen so großen Klub wie die Glasgow Rangers zu lang. Wir haben jetzt gute Möglichkeiten, da wir noch in allen vier Wettbewerben vertreten sind. Warum sollte es nicht funktionieren."

Dass Barry Ferguson ein Stolperstein auf dem Weg zum Erreichen der eigenen Ziele sein kann, wissen die Bremer Profis längst. Schon am Mittwoch hatte Geschäftsführer Klaus Allofs gewarnt: "Ferguson ist ein echter Kapitän. Er agiert sehr dominant auf dem Platz und reist seine Teamkollegen mit." Bei den Grün-Weißen ist das angekommen. Stürmer Markus Rosenberg gestand zwar vor dem Spiel noch: "Ich weiß gar nicht so viel über die Rangers", über ihren Kapitän wusster er aber Bescheid: "Der Ferguson ist schon ein außergewöhnlicher Spieler. Allerdings dürfen wir uns nicht nur auf ihn konzentrieren, denn auf diesem Niveau kann eine Mannschaft nur bestehen, wenn sie viele dieser Typen hat."

Barry Ferguson begann seine Profikarriere 1996 bei den Rangers und avancierte schnell zu einer Säule des Teams. Parallel zu Werders Mannschaftskapitän Frank Baumann übernahm auch er schon im Jahr 2000 als junger Spieler die Kapitänsbinde. Mit ihm gewannen die Rangers 1997, 1999, 2000 und 2003 die schottische Meisterschaft, sowie 1999, 2000, 2002 und 2003 den schottischen Pokal. Ferguson selbst wurde 2001 und 2003 zu Schottlands Fußballer des Jahres gewählt. Im Sommer 2003 erfolgte dann der Wechsel zu den Blackburn Rovers in die englische Premier League. Doch durch eine schwere Verletzung konnte Ferguson dort sein Potential nicht ausschöpfen und kehrte im Januar 2005 zu den Rangers zurück. Und siehe da, das Team wurde mit ihm sofort wieder Meister und Liga-Pokalsieger.

aus Glasgow berichtet Michael Rudolph
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:09
News 10.03.2008, 14:07 Uhr

Kiefer-Operation für "Werder-Schreck" Cousin


Während Werder Bremen zwischen Hin- und Rückspiel des UEFA-Cup-Achtelfinals in der Bundesliga spielte, musste Europapokalgegner Glasgow Rangers am Sonntag, 09.03.2008, im schottischen Pokal, dem SFA-Cup, gegen den FC Hibernian ran. Die Aufgabe gegen den Tabellenfünften der schottischen Premier League lösten die Blauhemden durch ein 1:0 im heimischen Ibrox Park und ziehen damit ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs ein.Das Tor des Tages lieferte Mittelfeldmann Chris Burke in der 39. Minute der Partie. In der nächsten Runde treffen die Rangers nun auf Partick Thistle.

Den Sieg bezahlte das Team von Trainer Walter Smith jedoch mit einer roten Karte für ihren Angreifer Nacho Novo, der in der 80. Minute mit beiden Beinen voran in den Gegner stieg und des Feldes verwiesen wurde.

Für das Rückspiel im UEFA-Cup gegen Werder ist Nacho Novo trotz der Roten Karte spielberechtigt. Dagegen müssen die Rangers auf Daniel Cousin verzichten. Der Angreifer, der an beiden Schotten-Treffern gegen Werder beteiligt war, fällt wegen einer Kieferoperation für sechs Wochen aus.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:10
News 10.03.2008, 16:58 Uhr

Per Mertesacker für zwei Spiele gesperrt


Werder Bremen muss in den kommenden zwei Bundesliga-Partien auf Verteidiger Per Mertesacker verzichten. Der Nationalspieler wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen eines Fouls an Stürmer Mario Gomez in der Begegnung zwischen den Grün-Weißen und dem VfB Stuttgart gesperrt. Mertesacker fehlt damit im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag, 16.03.2008, und in der Auswärtspartie bei Arminia Bielefeld am Sonntag, 23.03.2008.

Zu dem Urteil sagte Werders Innenverteidiger: "Als Sportler ist es nun mal so, dass man auch Fehler macht. Es kommt dann darauf an, sich damit zu beschäftigen, um sich weiter zu verbessern."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:22
News 10.03.2008, 18:34 Uhr

Training ohne fünf - Baumann setzt aus


Ohne Frank Baumann, Clemens Fritz, Petri Pasanen, Ivan Klasnic und Boubacar Sanogo trainierte am Montagnachmittag die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf. Wie sich der Ausfall dieser Spieler auf das UEFA-Cup-Rückspiel am Donnerstag, 13.03.2008, gegen die Glasgow Rangers auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Der Bremer Coach sagte: „Es ist noch unklar, ob jemand auszufallen droht. Wir werden die kommenden Tage abwarten, was passiert und dann entscheiden.“

Besonders bei den Verteidigern Clemens Fritz und Petri Pasanen näherte Schaaf aber bereits die Hoffnung auf eine schnelle Genesung, absolvierten beide am Montag doch ein Einzeltraining. „Clemens und Petri haben heute ein spezielles Training durchlaufen. Clemens hat im Spiel am Samstag etwas abbekommen“, so Schaaf. Bei Pasanen schmerzen die Rippen, die er sich im Hinspiel gegen die Glasgow Rangers geprellt hatte.

Frank Baumann erhielt die Trainingspause wegen der Folgen seines Infektes, der Werders Kapitän schon vor der Schottlandreise zugesetzt hatte. Baumann äußerte sich noch verhalten, was seine Rückkehr ins Training anbelangt: „Ich habe durch die Tage mit den beiden Spielen einen Rückschlag erlitten. Ich habe zwar mit dem Magen keine Probleme mehr, aber fühle mich einfach ein bisschen schwach. Deshalb haben wir gesagt, es ist besser, nicht zu trainieren. Ich hoffe, dass ich dann in den nächsten Tagen rechtzeitig zum Spiel zurückkomme.

Boubacar Sanogo hingegen zieht derzeit ein weniger fröhliches Gesicht. Der ivorische Stürmer leidet noch immer an den Auswirkungen einer Erkältung, die ihn bereits in der vergangenen Woche niederstreckte. Comebackgedanken ließ der Stürmer deshalb noch nicht aufkeimen: „Ich befinde mich auf dem Weg der Besserung, aber ob ich am Donnerstag dabei sein werde, müssen wir in den nächsten Tagen sehen.“

Gleiches gilt für Sturmpartner Ivan Klasnic, der noch immer an einer Zerrung im Oberschenkel laboriert. Die hatte sich der Kroate im Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund zugezogen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:23
Kreiszeitung 10.03.2008

Mertesacker: Der tiefste Tiefpunkt


BREMEN (csa) Als Schiedsrichter Herbert Fandel die Rote Karte zückte, wollte Per Mertesacker das schon gar nicht mehr sehen. Der Werder-Verteidiger zog sich das Trikot über den Kopf und trottete vom Platz. Ein unrühmliches Spiel hatte für den Nationalspieler ein noch unrühmlicheres Ende gefunden. In der 89. Minute - der VfB Stuttgart führte gegen Werder Bremen schon längst mit 6:3 - packte Mertesacker gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Mario Gomez die Notbremse aus. Wieso, warum? "Merte" wusste es wohl selbst nicht. Er wusste nur, dass der Nachmittag im Gottlieb-Daimler-Stadion für ihn ein Fiasko war. "Ich bin am untersten Tiefpunkt meiner Karriere", stöhnte Mertesacker, der an drei von sechs Gegentoren maßgeblich beteiligt war - sein Eigentor inklusive.

Trost gab's für den 23-Jährigen von allen Seiten - selbst von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der Mertesacker im DSF-Doppelpass verbal den Kopf tätschelte. "Der Per" sei halt nach zwei Spielen in drei Tagen müde gewesen, meinte Hoeneß. Hoffentlich hat dieser Kuschelkurs nicht zu bedeuten, dass Mertesackers angebliche Kontakte zum FC Bayern mehr sind als nur ein Gerücht...
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:23
Kreiszeitung 10.03.2008

Rolle rückwärts beim Stadion-Umbau


Der dritte Rang kommt nicht, die Kapazität bleibt bei 42 000 Plätzen - aber gebaut wird trotzdem

BREMEN (csa) Das rechtliche Getöse um den Ausbau des Weserstadions ist gerade erst verklungen, da heißt es: Alles wieder auf Start. Denn es kommt ganz anders als geplant. Aus finanziellen Gründen hat Werder Bremen jetzt das schon baurechtlich abgesicherte Modell des Ausbaus auf 50000 Plätze mit einem dritten Zuschauerrang gekippt. Stattdessen soll die im Vergleich mit anderen Bundesliga-Spielstätten etwas altertümliche Wettkampfstätte nun in eine reine Fußball-Arena umgewandelt werden. Dann mit 19 neuen, lukrativen Logen, aber weiterhin mit nur 42000 Plätzen.

Grund: Die neueste Kosten-Kalkulation hat eine Summe ausgespuckt, die jenseits der vom Werder-Aufsichtsrat festgelegten 60-Millionen-Euro-Grenze gelegen habe. Genauer: Um acht Millionen darüber. Steigende Stahl-Preise seien die Ursache für die Differenz in der ehemaligen und aktuellen Rechnung.

Acht Millionen Mehrkosten - da zieht Werder die Reißleine. Während Manfred Müller, der für das Stadionprojekt maßgebliche Geschäftsführer, gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, erklärte Sportdirektor Klaus Allofs in Vertretung: "Wir müssen realistisch sein. Wir bekommen keine öffentlichen Gelder, keine Zuschüsse und müssen alles mit eigenen Mitteln bestreiten. Der Punkt war erreicht, dass wir gesagt haben, das Ganze wird zu teuer." Ein Verkauf der Namensrechte am Stadion hätte zwar helfen können, die zusätzlichen Kosten abzudecken. "Den Gesamtpreis verändert das aber nicht", argumentiert Allofs. Zu teuer bleibe eben zu teuer - auch dann, wenn das Geld vorhanden oder beschaffbar sein sollte.

Die genehmigten 60Millionen Euro (und mehr nicht) werden nun investiert, um das Weserstadion enger, atmosphärischer, moderner zu machen. Die Kurven rücken näher ans Spielfeld, das ganze Bauwerk bekommt ein zeitgemäßes Outfit.

Damit würde Allofs zwar sein Wunschstadion bekommen ("Ich war schon immer für diese Lösung"), aber wundern muss man sich schon, welchen Schlingerkurs Werder Bremen in den vergangenen Monaten gefahren ist. Zunächst wurde die ganz große Lösung mit drittem Zuschauerrang plus der Verwandlung in einen Fußball-Tempel angekündigt. Dann war das (die Stahlpreise lassen grüßen) zu teuer, und das Modell wurde abgespeckt. Nur noch der dritte Rang und das Dach sollten kommen. Die Tribünen später. Nun geht's genau anders herum: Erst die Tribünen und in ferner Zukunft der Rest. Da drängt sich der Verdacht auf, dass bei den Vorplanungen gewaltige Fehler gemacht wurden. Doch Allofs entgegnet: "Wir müssen doch das Recht haben, verschiedene Modelle zu durchdenken. Außerdem müssen wir bei allem, was wir machen, darauf achten, dass der Verein keinen Schaden nimmt." Keinen finanziellen zumindest.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:24
Kreiszeitung 10.03.2008

Es ist so weit: Werder benötigt das Fernglas


Sieben Punkte hinter den Bayern: Allofs hakt Titelrennen ab / Naldo schlägt Alarm

Von Carsten Sander

Neue Beiträge für den Briefkopf sind von den Bremern deshalb in dieser Saison nicht mehr zu erwarten. Im DFB-Pokal kam das Aus gegen Borussia Dortmund, im UEFA-Pokal droht das Scheitern gegen die Glasgow Rangers. Und im Titelrennen passierte nun in Stuttgart der wohl entscheidende Stolperer. "Von der Meisterschaft müssen wir jetzt jedenfalls nicht mehr reden", stöhnte Sportdirektor Klaus Allofs, der sogar noch Schlimmeres befürchtet, "wenn wir so weiterspielen. Dann wird auch die Qualifikation für die Champions League ganz schwierig."

Obwohl die 0:2-Pleite bei den Glasgow Rangers erst 40 Stunden zurücklag, drehte Werder in Stuttgart zunächst voll auf. Doch sowohl nach der frühen Führung durch Hugo Almeida (9.) sowie dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch Sebastian Boenisch (60.), gingen die Bremer keineswegs auf Nummer sicher. Sondern rannten geradewegs ins Verderben. Mario Gomez (20./43./65.) sowie Cacau (66./87.) und ein Eigentor von Per Mertesacker stellten eine Partie auf den Kopf, in der die Gäste zwar 27:9 Torschüsse, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 62 Prozent Ballbesitz verbuchten. In der sie aber keinen Gedanken an wirkungsvolle Abwehrarbeit verschwendeten. Fünf von sechs Gegentoren resultierten aus Kontern. Wie kann das bloß passieren?

Klaus Allofs verstand es auch nicht. "Naiv, fahrlässig, undiszipliniert" - das waren die Vokabeln, die er am häufigsten bemühte, um das Verhalten der Mannschaft zu erklären: "Die Bereitschaft für den Rückwärtsgang muss vorhanden sein. Man muss auch mal dazwischenfetzen, kompromisslos in den Zweikämpfen sein."

Nichts davon zeigte Werder beim VfB. Folge: Naldo sah sich mit seinem Nebenmann Mertesacker immer wieder einer Übermacht an gegnerischen Spielern ausgesetzt. "Darüber müssen wir reden", forderte der Brasilianer.

Gemeinsam mit Mertesacker will er das Thema heute bei der Nachbesprechung aufs Trapez bringen. Naldo: "Diese Woche war eine Scheiß-Woche. Ich werde ansprechen, was bei uns falsch läuft."

Bei einer Diskussion über das System werden die beiden Abwehr-Türme aber auf taube Ohren stoßen. Zumindest bei Trainer Thomas Schaaf und Klaus Allofs. Letzterer stellte fest: "Es ist keine Frage des Systems, sondern der Bereitschaft, den Gegner auch zu bekämpfen. Wir haben nur mit Herz, aber nicht mit Verstand gespielt." Schaaf, der im Gegensatz zu seinem Sportdirektor die Meisterschaft trotz der Rückrunden-Zwischenbilanz von drei Niederlagen in sechs Spielen nicht abschreiben will ("Wir ändern jetzt nicht unsere Ziele, wir haben in dieser Saison noch einiges vor"), wollte von einer grundsätzlich falschen Taktik ebenfalls nichts wissen: "Wir haben Fehler gemacht. Aber niemand hat die Maßgabe ausgegeben, ohne Ende auf Risiko zu spielen."

Genau das hatte Werder jedoch gemacht. Sehr zur Freude von Mario Gomez, der übrigens nichts anderes erwartet hatte. "Gegen Werder weiß ich schon vor dem Spiel, dass ich meine Chancen bekommen werde, weil Bremen immer sehr schön und immer sehr offensiv spielt", feixte der Dreifach-Torschütze, der bereits im DFB-Pokal gegen die Bremer Amateure einen Dreierpack geschnürt hatte. Sein Fazit nach dem 6:3: "Also mir hat's Spaß gemacht." Und das gibt Naldo ernsthaft zu denken.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:25
Kreiszeitung 10.03.2008

Almeida trifft - und verballert doch den Sieg


Tim Wiese: Wie schon in Glasgow: Wiese war wieder der Dumme. Diesmal fiel sein Anteil an dem Debakel allerdings geringer aus. Allenfalls beim 1:1, als er wild aus dem Tor stürmte, dann aus Angst vor einer Roten Karte aber zurückzog, war ihm ein Vorwurf zu machen.

Patrick Owomoyela: Er rotierte für Clemens Fritz ins Team, zeigte jedoch eine mutlose Leistung, die er mit Fehlpässen und verlorenen Laufduellen "garnierte". In dieser Verfassung kein Kandidat auf einen Stammplatz. Schaaf rotierte ihn nach 57 Minuten wieder raus.

Per Mertesacker: Wo anfangen, wo aufhören? Das Spiel war für Mertesacker von vorne bis hinten eine Katastrophe. So schlecht hat man ihn im Werder-Trikot noch nie spielen sehen. Tragisch war, dass er beim Eigentor zum 3:5 angeschossen wurde, dumm dagegen, dass er beim Stand von 3:6 zu einer hochriskanten Grätsche ansetzte, die ihm "Rot" einbrachte. Nun erstmal gesperrt.

Naldo: Eigentor und Platzverweis blieben ihm zwar erspart, ansonsten unterschied sich seine Leistung aber kaum von der des Kollegen Mertesacker. Vor dem 1:1 reichte ein Hackentrick von Marica, um ihn zu überspielen. Zudem setzte er bei Gomez' Schuss zu spät zur rettenden Gätsche an.

Sebastian Boenisch: Ein Lichtblick im tiefen Schwarz der Werder-Abwehr. Boenisch begann stark, hatte dann für einige Minuten einen Hänger, startete aber in der zweiten Hälfte nochmal durch. Sein erstes Bundesliga-Tor zum 2:2 war die Belohnung, die ihn aber auch nicht glücklich machte.

Frank Baumann: Als er zu Gunsten einer weiteren Offensivkraft vom Feld musste, lag Werder 1:2 zurück. Wer nun aber glaubt, dass erst ohne Baumann alles zusammenbrach, irrt. Auch der Kapitän hatte zuvor nicht für Ordnung gesorgt.

Daniel Jensen: Der Däne absolvierte - neben Mertesacker, Naldo, Rosenberg - als vierter Feldspieler den kompletten Doppelpack aus Glasgow- und Stuttgart-Spiel. Wie bei Naldo und Mertesacker lief auch bei ihm nicht viel.

Tim Borowski: Als in Glasgow nicht eingesetzter und deshalb ausgeruhter Spieler, hätte man sich gewünscht, dass er das Heft in die Hand nimmt. Aber nix da. Borowski pflegte sein schon zur Gewohnheit gewordenes Phlegma.

Mesut Özil: Lichtblick Nummer zwei nach Boenisch. Özil zeigte in Halbzeit eins seine bisher beste Leistung, seit er bei Werder ist. Ballsicher, schlaue Pässe - das war ordentlich. Nach der Pause ging er aber im allgemeinen Chaos unter.

MArkus Rosenberg: Präzise Vorbereitung der frühen Führung, präziser Abschluss beim kurz Hoffnung machenden 3:4.

Hugo Almeida: Klar, die Defensive hat das Spiel verloren. Doch Almeida hätte die Niederlage auf anderem Weg verhindern können. Der Schütze des ersten Bremer Tores verballerte in der 64. Minute die Riesenchance zur 3:2-Führung, die das Spiel wohl in die andere Richtung gedreht hätte.

Clemens Fritz: Nur unwesentlich besser als Owomoyela. Pech, dass er bei seiner Rettungstat nach dem Magnin-Solo Mertesacker anschoss, und so das 3:5 mitverschuldete.

Aaron Hunt: Wuselig im linken Mittelfeld, flankte zweimal perfekt auf Almeida, bereitete das 3:4 vor. Minuspunkte für eine alberne Schwalbe.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:26
Weser-Kurier 10.03.2008

Frings’ Fortschritte


(MAO). Die Rückkehr von Torsten Frings zur Mannschaft rückt in greifbare Nähe. "ich kann zwar noch keinen Termin nennen - aber es dauert nicht mehr lange", kündigte der am Knie verletzte Mittelfeldspieler gestern an. Diese Woche wird er sich noch einmal zur Behandlung bei DFB-Physiotherapeut Klaus Eder in Donaustauf aufhalten und hofft darauf, alsbald grünes Licht für die Wiederaufnahme des regulären Trainingsbetriebs zu bekommen. Vorsicht genießt dabei allerdings oberste Priorität, betonte Sportdirektor Klaus Allofs: "Das Wichtigste ist, dass Torsten absolut fit wird."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 08:26
Weser-Kurier 10.03.2008

Boenischs erneutes Pech


(MAO). Schon vor zwei Wochen beim 0:1 in Frankfurt durfte sich Sebastian Boenisch als Pechvogel fühlen: Da hatte er ein starkes Startelfdebüt für Werder gegeben, leitete schließlich aber durch einenn Ballverlust den Siegtreffer der Eintracht ein. Und nun Stuttgart - mit dem zwischenzeitlichen 2:2 erzielte er seinen erstes Bundesligator überhaupt, über das er sich angesichts des 3:6-Endergebnisses so gar nicht freuen mochte. "Das zählt heute überhaupt nicht", sagte Boenisch. Zum Trost bekam er abermals Lob aus Werders Chefetage. "Unsere beiden Schalker", sagte Vorstandschef Jürgen L. Born mit Blick auf die Ex-Gelsenkirchener Boenisch und Mesut Özil, "waren eine Bereicherung."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 16:43
News 11.03.2008, 15:39 Uhr

Werder Bremen verpflichtet Schalker Talent


Nach Sebastian Boenisch und Mesut Özil zieht es ein weiteres Schalker Talent zu Werder Bremen. Zur kommenden Saison wird der 17-jährige Pascal Testroet das königsblaue Dress für das grün-weiße Trikot eintauschen. Die Bremer einigten sich mit dem Junioren-Nationalspieler auf eine Zusammenarbeit bis 2010. Für Werders Nachwuchsmanager Uwe Harttgen kein alltäglicher Wechsel: "Einen Junioren-Nationalspieler von einem anderen Bundesligisten ablösefrei zu verpflichten, kommt nicht so häufig vor. Daher freut es umso mehr, dass er sich für Werder entschieden hat."

Auch Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer zeigte sich über den Vertragsabschluss zufrieden: "Dass uns so ein Wechsel gelungen ist, ist auch ein Beweis für die Attraktivität Werder Bremens und unsere gute Nachwuchsarbeit. Seit Jahren ist Werder für seine erfolgreiche Talentförderung bekannt. Die Spieler wissen, dass sie hier optimale Möglichkeiten vorfinden, um einmal den Sprung in den Profi-Kader zu schaffen."

Zunächst soll der 17-Jährige jedoch ab dem Sommer in der U 19 von Werder Bremen Spielpraxis sammeln und an den Herrenbereich herangeführt werden. "Pascal ist ein kompletter Fußballer. Technisch gut, kopfballstark, beidfüssig, torgefährlich und hat auch noch das Gefühl, die Spielsituation richtig einschätzen zu können. Zudem ist er auch charakterlich ein super Junge, der sich sicherlich schnell in die Mannschaft integrieren wird", freut sich Werders U 19-Trainer Mirko Votava auf den Neuzugang.

Neben Werder waren auch weitere nationale und internationale Spitzenvereine an dem talentierten Angreifer interessiert. "Werder hat mich überzeugt. Ich möchte in den nächsten beiden Jahren mein Abitur machen und in Bremen wird mir dafür das perfekte Umfeld geboten. Sowohl die schulische als auch sportliche Perspektive hat gestimmt. Bereits beim ersten Eindruck habe ich die freundliche Atmosphäre bei Werder gespürt und wurde sehr offen empfangen", erklärt Pascal Testroet seine Entscheidung für Werder.

Das Fußballspielen begann Pascal Testroet beim FC Olympia Bocholt. Sein weiterer Weg führte ihn 1997 zum VfL Rhede und von dort im Jahr 2000 zum FC Schalke 04, wo er zum Nationalspieler avancierte. In der laufenden Saison der Junioren-Bundesliga Staffel West erzielte das Stürmertalent in 16 Spielen 14 Toren und kam auch bereits einmal bei der Oberliga-Mannschaft der Schalker zum Einsatz, bei der er ebenfalls gleich traf.

Steckbrief von Pascal Testroet:

Name: Pascal Testroet

Nationalität: deutsch

Position: Angriff

Geburtsdatum: 26.09.1990

Geburtsort: Bocholt

Größe: 1,84 cm

Gewicht: 76 Kg

Vorherige Vereine: bis 1997: FC Olympia Bocholt, 1997 – 2000: VfL Rhede, 2000 – 2008: FC Schalke 04

Länderspiele: DFB U 18: 2 Spiele
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 11/03/2008 16:44
News 11.03.2008, 10:58 Uhr

Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Fußball-Arena


Der Aufsichtsrat der Werder Bremen GmbH & Co KG aA genehmigte am späten Montagabend einstimmig den Umbau des Weser-Stadions in eine echte Fußball-Arena. Bereits am Freitag, den 7. März 2008, hatte der Aufsichtsrat der Bremer Weser-Stadion GmbH (BWS) einen gleich lautenden Beschluss gefasst. Damit ist der ursprüngliche Plan, die Kapazität des Stadions auf 50.000 Plätze zu erweitern, vom Tisch.

Willi Lemke, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Werder Bremen GmbH & Co KG aA, fasste das Ergebnis der intensiven Diskussion zusammen: „Unsere Fans können sich freuen. Bremen bekommt eine sehr attraktive Fußball-Arena, die sich in Deutschland sehen lassen kann. Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Es ist ein Sieg der Vernunft, denn das Risiko wäre bei der anderen Variante zu groß gewesen. Jetzt haben wir die Kosten auf maximal 60 Millionen Euro begrenzt.“

Nachdem vor allem die Stahlpreise in der letzten Zeit „explodiert“ waren, ließ sich das ursprüngliche Bauvorhaben, einen zusätzlichen dritten Rang mitsamt einem vollständig neuen Dach zu errichten, nicht mehr aufrecht erhalten. „Unsere oberste Prämisse ist wirtschaftlich vernünftiges, verantwortungsbewusstes Handeln“, sagte Werder-Geschäftsführer Manfred Müller, „deshalb mussten wir auf die Kostenentwicklung reagieren. Wir werden zwar das Fassungsvermögen des Stadions nicht erweitern können, aber der jetzt beschlossene Umbauplan macht dennoch großen Sinn. Wir wollen auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben und dafür brauchen wir eine moderne Arena mit mehr Komfort und Erlebnischarakter.“

Die Tribünen in der Ost- und Westkurve werden an das Spielfeld herangezogen, dahinter entsteht Platz für gastronomische Angebote, großzügige sanitäre Anlagen und im Westen neue attraktive Logen. Durch die Verlängerung des Daches wird es zudem in allen Bereichen des Stadions mehr überdachte Plätze geben. Der Bereich für die Fans der Gastmannschaft soll in der Größe flexibel gestaltet werden, so dass bei vielen Spielen zusätzliche Tickets für Werderfans in den Verkauf gehen können.

„Das runderneuerte Weser-Stadion wird sich nach dem Umbau auf höchstem technischen Niveau befinden und gleichzeitig seinen speziellen Charme nicht verlieren. So bleiben einerseits – wie von vielen Fans gewünscht - die charakteristischen Flutlichtmasten stehen, andererseits wird das Bild des Stadions von außen durch eine neue Ummantelung mit einer Photovoltaik-Anlage geprägt“, erklärte Manfred Müller. Damit wird Werder Bremen auch einen Beitrag zur umweltfreundlichen Erzeugung erneuerbarer Energien leisten.

Die BWS und damit auch Werder müssen die Finanzierung des Bauvorhabens zu 100 Prozent selbst stemmen. Zuschüsse der öffentlichen Hand gibt es nicht. Aufgrund der kurzfristigen Umplanung ist der Baubeginn noch nicht fest terminiert, soll aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr erfolgen.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:20
News 12.03.2008, 13:05 Uhr

Klasnics Freude: Nominierung für Nationalmannschaft


Ivan Klasnic hat es schon länger gewusst, aber als am Montagnachmittag die offizielle Nominierung für die Nationalmannschaft folgte, war es trotzdem ein besonderer Moment. Erstmals nach seiner Nierentransplantation steht Werders Stürmer wieder im Kader der kroatischen Landesauswahl, wenn das Team zum Testspiel am 26.03.2008 nach Schottland reist.

Am Dienstagvormittag äußerte er sich erstmals ausführlich zu der Einladung: "Das ist natürlich eine tolle Bestätigung für mich. Die Rückkehr in den Fußball, aber auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft war in dieser schweren Phase immer mein Ziel", sagte Klasnic, der bedauerte, dass sein Teamkollege Jurica Vranjes für das Testspiel nicht berücksichtigt wurde.

Mit der Nominierung steigen auch die Chancen für Klasnic, doch noch an der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz teilzunehmen. Dass der bislang gesetzte kroatische Offensivspieler Eduardo von Arsenal London nach einem brutalen Foul in der englischen Premier League das Turnier verpassen wird, trägt auch dazu bei. "Ich weiß nur, dass ein paar neue Spieler eingeladen wurden, dass aber ansonsten die besten kroatischen Spieler dabei sind. Aber eigentlich mache ich mir über meine EM-Chancen noch gar keine Gedanken, das ist noch so weit weg. Ich bin jetzt erstmal für dieses Testspiel eingeladen und konzentriere mich darauf, bis dahin auf jeden Fall wieder fit zu sein. Auch wenn es nicht gerade ein gutes Omen ist, dass mich diese Reise ausgerechnet nach Glasgow führt." Dort saß Klasnic beim UEFA-Cup-Spiel der Grün-Weißen im Ibrox Park verletzungsbedingt nur auf der Tribüne.

Diese Muskelverletzung macht ihm noch immer zu schaffen. "Das Spiel am Donnerstag habe ich jetzt abgehakt, aber die Hoffnung ist dennoch da, dass ich vielleicht am Ende der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Dann könnte es noch mit einem Einsatz gegen Wolfsburg klappen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:21
News 12.03.2008, 10:21 Uhr

Feuerwehrmann Hansson leitet UEFA-Cup-Rückspiel


FIFA-Schiedsrichter Martin Hansson wird Werders Rückspiel im UEFA-Cup-Achtelfinale am Donnerstag, 13.03.2008, um 20.30 Uhr gegen die Glasgow Rangers leiten. Seit 1992 pfeift der schwedische Feuerwehrmann Partien in der ersten Liga seines Heimatlandes; seit 2001 ist er auch für den Fußball-Weltverband tätig. In seiner Karriere traf er unter anderen auch auf deutsche Teams, wobei Hansson seine deutschen Sprachkenntnisse sicher hilfreich waren. Zuletzt pfiff er das Europameisterschafts-Qualifikationsspiel zwischen der irischen und der deutschen Nationalmannschaft (0:0) am 13.10.2007 in Dublin. Kurz zuvor erhielt er einen Einsatz beim Champions-League-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Barcelona, in dem der deutsche Meister 0:2 unterlag.

Im Gegensatz zu ihren schottischen Gegnern hat die Mannschaft von Werder Bremen noch keine Erfahrungswerte mit dem Unparteiischen. Ein Spiel der Rangers leitete Hansson bereits am 14.08.2007 in der Qualifikation zur Champions League gegen Roter Stern Belgrad. Die Glasgower gewannen im heimischen Ibrox Park 1:0.

An den Seitenlinien wird Hansson von seinen Assistenten Fredrik Nilsson und Joakim Flink aus Schweden unterstützt. Der vierte Offizielle Daniel Stalhammar stammt ebenfalls aus Schweden.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:21
News 11.03.2008, 18:15 Uhr

Jensen und Boenisch: "Wir schaffen das noch!"


Der Fokus in der Trainingsarbeit der Werderaner ist voll auf das UEFA-Cup-Rückspiel gegen die Glasgow Rangers gerichtet. Am Dienstagnachmittag bat Cheftrainer Thomas Schaaf die Grün-Weißen wieder auf den Platz schliff an der Spielorganisation der Mannschaft. Zu Recht fand Mittelfeldspieler Daniel Jensen: "Wir müssen auch ganz schnell wieder unseren Stil finden, mit mehr Ordnung und Disziplin. Wir brauchen wieder Erfolge, denn es ist ja klar, dass die Stimmung nach zwei Niederlagen nicht so gut ist." Doch wer glaubt, das Team ließe sich nach den beiden Rückschlägen der Vorwoche hängen, der irrt. "Man merkt, dass sich jeder mit der Situation beschäftigt, dass Unzufriedenheit da ist, weil wir zuletzt viel eingesetzt haben, aber wenige Ertrag ernten konnten. Jeder will es besser machen. Das Team arbeitet konzentriert."

Einige Spieler sind jedoch auch schon längst aus der mentalen Talsohle wieder heraus und gehen mit erhobenem Haupt die nächsten Aufgaben an. So Sebastian Boenisch, der sich am Dienstag selbstbewusst nach dem Training präsentierte. "Es war nicht leicht, die letzten beiden Spiele wieder aus den Köpfen zu bekommen, aber jetzt freue ich mich auf die nächsten Möglichkeiten zu zeigen, dass wir es besser machen können."

Damit meint er natürlich das UEFA-Cup-Rückspiel am Donnerstagabend gegen die Glasgow Rangers. Boenisch zuversichtlich: "Wir werden den Kampf annehmen. Wir haben in dieser Saison schon so viele Hindernisse überwunden und das kam nicht von ungefähr. Unser Kader ist so stark besetzt, dass wir das packen. Die Rangers kommen jetzt zu uns nach Hause und dort lassen wir uns nichts wegnehmen." Mit fairer Aggressivität wollen die Grün-Weißen den Schotten den Schneid abkaufen. "Man merkt im Training schon die körperbetonte Spielweise und das werden wir auch am Donnerstag umsetzen."

Der 21-Jährige würde am liebsten alle nötigen Tore selbst schießen, doch er betont auch. "Wer die Treffer erzielt ist letztendlich egal, Hauptsache, sie fallen. Außerdem weiß ich noch gar nicht, ob ich auflaufe. Fußball ist ein Tagesgeschäft, wir haben die letzten beiden Spiele verloren und der Trainer könnte Änderungen vornehmen. Das wäre verständlich. Hier geht es schließlich nicht um einzelne Spieler, sondern nur um Werder."

Dass die Grün-Weißen doch noch in die nächste UEFA-Cup-Runde einziehen können, glaubt auch Daniel Jensen. Für ihn wäre das nicht einmal ein neues "Wunder von der Weser". "Solche Wendungen nach einem Zwei-Tore-Rückstand gab es doch immer mal wieder im Fußball. Gerade wir haben doch oft genug gezeigt, dass wir zwei Tore schießen können. Daran werden wir immer glauben. Zwei Tore kann man auch noch in den letzten 20 Minuten aufholen."

Welche Spieler bei der Aufholjagd dabei sein werden, konnte am Dienstag noch nicht vorhergesagt werden. Während Clemens Fritz wieder im Teamtraining dabei war, musste das Quartett Boubacar Sanogo, Petri Pasanen, Frank Baumann und Ivan Klasnic noch pausieren.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:27
Kreiszeitung 12.03.2008

Spekulationen um Mertesacker


Doch Schaaf bleibt ganz gelassen

BREMEN (flü) Das angebliche Interesse von Bayern München an Bremens Abwehrspieler Per Mertesacker hat Werder-Trainer Thomas Schaaf gestern im Deutschen Sport Fernsehen (DSF) mit der ihm eigenen Gelassenheit kommentiert. "Nicht nur die Bayern stehen auf Per - wir tun das auch. Und bei uns ist er schon. Den Vorteil haben wir schon mal", schmunzelte der Coach. Schaaf meinte aber auch: "Wenn ein ernsthaftes Interesse von Bayern da sein sollte, dann wird sich Per damit auseinandersetzen. Ich glaube aber auch, dass Per weiß, was er hier an Werder Bremen hat, dass er sich hier hervorragend entwickelt hat - und dass diese Entwicklung noch nicht zu Ende ist."

Schaaf hofft, dass Mertesacker seinen bis zum Sommer 2010 laufenden Vertrag an der Weser erfüllen wird. "Wir haben noch viel mit ihm vor und er, glaube ich, auch mit uns", sagte der Bremer Trainer. Zulezt wurde häufiger über ein Interesse der Bayern an Per Mertesacker spekuliert.
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:28
Kreiszeitung 12.03.2008

"100 Millionen? Nicht machbar!"


Werder-Geschäftsführer Manfred Müller über Kosten-Explosion und Prioritäten beim Stadionumbau

Von Arne Flügge

BREMEN Das Weserstadion wird umgebaut, doch die Aufstockung der Zuschauerkapazität auf 50000 Plätze ist vom Tisch. Warum diese Abspeckung der ursprünglichen Pläne notwendig war, was für die Kostenexplosion verantwortlich ist und warum Werder sich nicht in ein noch größeres Risiko stürzen wollte, verrät Werder-Geschäftsführer Manfred Müller im Interview.

Herr Müller, Ihre Vision eines neuen Fußball-Tempels mit 50000 Zuschauern ist vom Tisch. Sind Sie enttäuscht?

"Es war nicht meine Vision, sondern die von Werder Bremen. Doch wir mussten sehen, was machbar ist. Und die ursprüngliche Version war auf Grund der gewaltigen Kostenexplosion einfach nicht mehr durchführbar."

Empfinden Sie das auch als persönliche Niederlage? Immerhin müssen Sie derzeit einiges an Kritik einstecken.

"Ich versuche immer, das Beste für Werder Bremen herauszuholen. Dabei geht es nicht um persönliche Eitelkeiten, Empfindungen oder darum, persönliche Ziele durchzuboxen. Ich bin der Sache unterstellt."

Es heißt, der Aufsichtsratsvorsitzende Willi Lemke hätte Sie schlussendlich ausgebremst.

"Das ist nicht richtig. Es gab einen einstimmigen Beschluss der Geschäftsführung zum jetzt neuen Modell. Und der wurde dann vom Aufsichtsrat einstimmig abgesegnet. Dass wir gemeinsam Lösungen diskutieren, ist klar, aber das hat nichts mit Ausbremsen zu tun."

In der Außendarstellung hat sich Werder beim Thema Stadionausbau durch den ständigen Schlingerkurs nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das war teilweise schon peinlich.

"Und das bedauern wir auch. Vielleicht lag es auch daran, dass wir manchmal Informationen bekommen haben, die nicht gerade glücklich waren."

Inwiefern?

"Es bringt nichts, zurückzuschauen. Wir blicken lieber nach vorne und freuen uns auf das, was kommt."

Die Freude bei den Fans wird aber nicht ungeteilt sein. Immerhin wurden die zusätzlichen 8000 Plätze gestrichen.

"Natürlich kann ich die Enttäuschung bei denen verstehen, die keine Karten bekommen. Der Großteil wird sich aber über das neue Stadion richtig freuen. Die Fans sitzen viel dichter am Geschehen. Das Stadion bekommt noch mehr Eventcharakter. Und durch die Neugestaltung des Gästebereichs können pro Saison rund 15000 Werder-Fans mehr ins Stadion kommen als bisher. Auch wenn das für viele nur ein schwacher Trost ist."

Es heißt, das acht Millionen Euro gefehlt haben. Hätte Werder diese Summe nicht aufbringen können?

"Wir sind nicht Eigentümer des Stadions, sondern zusammen mit der Stadt nur Gesellschafter. Die Stadt war nicht bereit, ihre Anteile aufzustocken. Und wir waren nicht willens, die Anteile des anderen Gesellschafters zu übernehmen."

Bedeutet das, dass Werder bereit gewesen wäre, noch einmal nachzulegen?

"Wir haben zumindest darüber gesprochen, es dann aber verworfen. Denn die oberste Priorität war immer, eine reine Fußball-Arena zu schaffen, nicht die Aufstockung um 8000 Plätze. Wir haben 60 Millionen Euro für den Umbau veranschlagt. Für Kredite brauchen Banken eine Eigenkapitaldeckung. Die war ausgereizt. Und an den Etat der Bundesliga-Mannschaft gehen wir nicht ran. Das wird strikt getrennt. Ohne Wenn und Aber. Außerdem hätten wir für die 68 Millionen Euro zwar den dritten Rang bekommen, doch damit noch nicht das Heranziehen der Ost- und Westtribüne ans Spielfeld. Das hätte noch einmal rund 35 Millionen Euro gekostet."

Was bedeutet, dass der Stadionausbau - so wie er ursprünglich gedacht war - rund 100 Millionen Euro statt der kalkulierten 60 Millionen verschlungen hätte.

"Wenn man alles zusammen nimmt: Ja. Und das kann Werder nicht aufbringen. Daher haben wir uns entschlossen, auf die Aufstockung zu verzichten. Diese Kröte müssen wir zwar schlucken, ansonsten aber bekommen wir das Stadion so, wie wir es uns vorgestellt haben. Auch für die kalkulierte Summe von 60 Millionen Euro."

Diese gewaltige Kosten-Explosion begründen Sie mit den enorm gestiegenen Stahlpreisen. 40 Millionen Euro nur für Stahl?

"Zum größten Teil ja. Es ist gar nicht lange her, da hat die Tonne Stahl 1500 Euro gekostet. Mittlerweile ist der Preis auf 5500 Euro gestiegen. Allein für den Bau des dritten Ranges hätten wir 6500 Tonnen Stahl benötigt. Das macht knapp 36 Millionen Euro reine Stahlkosten. Das ist ja Wahnsinn."

Müssen Sie sich jetzt nicht den Vorwurf gefallen lassen, sich bei der Kalkulation völlig vergalloppiert zu haben?

"Wir hatten den Mut, dieses große Projekt anzugehen. Jetzt müssen wir auch den Mut haben, zu sagen: Das geht so nicht wie geplant, das geben wir auf. Und diesen Mut haben wir. Denn wir fühlen uns unserem Prinzip des vernünftigen Wirtschaftens verpflichtet."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 12/03/2008 13:29
Weser-Kurier 12.03.2008

"Wir lassen uns hier nichts wegnehmen"


Werder knabbert zwar noch an der Aufarbeitung der Vorwoche - doch der nötige Trotz für das Rangers-Spiel ist da

Von Oliver Matiszick

BREMEN. Die Vorhersage für den deutschen Nordwesten gestern war deutlich. Es soll ungemütlich werden, aber so richtig - weil Tief "Kirsten" kraftvoll über das Flachland kommt. In Bremen wird es stürmisch, sagen die Wetterexperten, und zwar spätestens ab heute Nachmittag. Passenderweise handelt es sich dabei um die Zeit, zu der die Glasgow Rangers, morgen Abend zu Gast bei Werder im Rückspiel des UEFA-Pokal-Achtelfinales, erste Bekanntschaft mit der Stadt machen.

Was Walter Smith, dem Rangers-Trainer, und seinen Spieler die Gelegenheit eröffnet, sich klimatisch ein wenig auf das vorzubereiten, was dann aus Bremer Sicht auch fußballerisch im Weserstadion passieren soll und muss: ein Sturmlauf der Gastgeber. Das ist zwar ohnehin Werders Lieblingsdisziplin, doch angesichts des 0:2-Rückstands aus dem Hinspiel vor einer Woche ist man dieses Mal sogar dazu verdammt. Immerhin das ist mal klar. In welcher psychischen Verfassung Werder diese Aufgabe angeht, bleibt dagegen ein Rätsel. Und zwar nicht nur für die Schotten. Auch im Bremer Lager hat man noch keine rechte Antwort darauf, wie gut die Mannschaft die wenig erbauliche Vorwoche weggesteckt hat.

So ist die Stimmung noch immer, nun ja, deutlich unterhalb der Grenze zur Heiterkeit angesiedelt. "Bei keinem, der zwei Spiele hintereinander verliert, herrscht gute Stimmung", sagt Mittelfeldspieler Daniel Jensen. Thomas Schaaf weiß um diese Gemütsverfassung seiner Elf, die noch immer mit der Aufarbeitung der Geschehnisse beschäftigt ist. "Wir haben viel Aufwand betrieben und wenig Erfolg gehabt", sagt der Bremer Trainer, "aber auf der anderen Seite brennt man auch darauf, dass man es jetzt besser machen kann." Was einer der Jüngsten in der Mannschaft - sowohl was seine 21 Jahre wie auch seinen Erfahrung als Mitglied der Startelf angeht - verinnerlicht hat: Sebastian Boenisch.

"Natürlich hat man sich so seine Gedanken gemacht", sagt der Defensivspieler, "es war ein Scheiß-Spiel in Stuttgart, das ist schwierig zu vergessen. Aber die Rangers kommen jetzt zu uns - und wir lassen uns hier nichts wegnehmen." Die dafür nötige Aggressivität, das hat er im Training der vergangenen Tage festgestellt, ist jedenfalls da. "Es wird ein sehr kampfbetontes Spiel gegen Glasgow", sagt Boenisch, "diesen Kampf werden wir annehmen. Ich bin sicher, dass wir es ins Viertelfinale schaffen."Was ihn da so sicher macht, sind die Erfahrungen der bisherigen Saison. Da hangelte sich Werder im Prinzip von einem Rückschlag zum nächsten, es reihten sich Verletzungen und Sperren aneinander - und dennoch zog man sich, zumindest in der Bundesliga, letztlich äußerst achtbar aus der Affäre. "Das kommt nicht von irgendwoher", ist Boenisch überzeugt, "das Potenzial im Kader ist da." Nur: Gegen die Rangers hilft ihnen das pure Wissen um dieses Potenzial kein Stück weiter.

Es bleiben 90 Minuten, womöglich 120, um es auch wieder auszuschöpfen. Mehr nicht. "Wir müssen so schnell wie möglich wieder in unser Spiel finden", sagt Daniel Jensen also, "und das gilt für alle. Wir brauchen mehr Ordnung auf dem Platz." Und am besten gleich auch noch ein bisschen Glück. Im Hinspiel fand es der Däne ziemlich ungerecht verteilt, als die Rangers "aus dem Nichts heraus" kurz vor der Pause in Führung gingen. "Vielleicht haben wir dieses Mal ja auch etwas Glück", sagt Jensen. "Wir müssen es suchen."
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 17/03/2008 17:59
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Gruß an alle

Lippo bier
Verfasst von: Mainzer105 Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 29/03/2008 18:06
Was meinen denn die Werder-Fans? Kommt da diese Saison noch mal was? Oder lässt man die Wetten auf Werder die nächsten Wochen lieber weg?
Verfasst von: Lippo Re: SV WERDER BREMEN 2007/2008 - Rückrunde - 30/03/2008 17:46
Ursprünglich gepostet von Mainzer
Was meinen denn die Werder-Fans? Kommt da diese Saison noch mal was? Oder lässt man die Wetten auf Werder die nächsten Wochen lieber weg?


Ich weiß es nicht.

Bin momentan völlig abgekommen vom Glauben, dass guter Offensiv-Fussball belohnt wird.

Was mir aber gefallen hat am SA, dass endlich wieder überraschende Spielzüge dabei waren von Frings und Jensen.

Ich denke Schaaf sollte auch mal mit dem System variabler werden.

Ich würde gerne mal den gegnerischen Trainer sehen, wenn Schaaf von Beginn an 3-4-3 spielen läßt (zu Hause).

Ist aber alles ein Kopfsache denke ich.

Ich denke der Knackpunkt war das mehr als deutlich Abseitstor im ersten Spiel der Rückrunde gegen Bochum von Auer kombiniert mit dem unglücklichen Aus im DFB-Pokal 4 Tage davor beim BVB (Diego verschisst Elfer).

Seit diesem Zeitpunkt sind alle Entscheidung (Schiedsrichter, Ball im Tor oder nicht, Zweikampfverhalten, etc.) alle gegen Bremen ausgefallen.
Das Glück haben momentan einfach andere Mannschaften.

Dazu noch die Verletzten-Misere - irgendwann war es zuviel.

Ich behaupte aber mal, dass 2/3 der Mannschaften mit diesem Verletzungspech gegen den Abstieg spielen würden.


Was aber immer noch positiv stimmt, dass es immer noch nur 3 Punkte auf Platz 2 sind und man alle 3 Mannschaften (Schalke H, Hamburg A & Leverkusen A) davor noch spielt.

Ich sehe irgendwo am Ende des Tunnels noch Licht, aber nächste Woche in Berlin muss ein Sieg her, sonst idt das Licht aus....
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