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#74183 03/09/2008 11:00
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Wer´s noch nicht kennt und wer ab und zu die ganz leichte Lektüre bevorzugt, der sollte dieses Buch auf jeden Fall im Regal stehen haben:

Molwanien - Land des schadhaften Lächelns

[Linked Image]

Nen kleinen Vorgeschmack gibt´s auf der Homepage von Molwanien:

Molwanien

Gut geeignet als Urlaubslektüre mit Ablachgarantie. Und wer ned genug kriegt davon, der kann noch Phaic Than - Land des krampfhaften Lächelns dazu nehmen.

[Linked Image]

Der überhaupt nicht ernstgemeinte Reiseführer schlechthin. grins

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Ich dachte Du liest nicht cool2

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Ich hab so viel Zeit. cool2

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Der literarische Ranis @ work, gib noch mehr Befehle grins


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Ursprünglich gepostet von spencer
Der literarische Ranis @ work, gib noch mehr Befehle grins


"Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem."

Hab ich in der Reha verschlungen. Äusserst lesenswert und vor allem überraschend aufschlussreich.


Zuletzt bearbeitet von Karl Ranseier; 02/04/2013 11:52.
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Danke Ransi verneigen
Hab Phaic Than erstmal aussen vor gelassen, zuviel aufeinmal ist auch net gut, kann man sich so schwer entscheiden was zuerst gelesen wird wink


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Ursprünglich gepostet von Karl Ranseier
"Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem."


Fand das Buch unheimlich interessant, hatte es im Urlaub nicht geschafft anzufangen, aber dafür nun in den letzten Tagen immer wieder angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Sehr zu empfehlen das Buch.

Und zu Molwanien kann man nicht viel sagen laughing Einfach sehr unterhaltsam grins


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The Tao Is Silent
von Raymond M. Smullyan

zwar auch einige kapitel die nicht so interessant sind
aber auch super interessante
östliche philosophie ( oder besser haltungsweisen/ansichten) werden westlichen gegnübergestellt ,oft in der netten form einer art "streit"gesprächs zweier verfechter von unterschiedlichen standpunkten ,wer auf sowas stehet , sehr empfehlesnwert , englische sprache




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Methoden der Manipulation

von ?? elias@everymail.net ??

kenne dieses ebook jetzt nicht so gut ,hab nur mal drüber geschaut
ist jetzt auch alt bekanntes thema, aber jeder sollte sich so ein kurz umfassendes sammelwerk zur gemüte führen ,denn auch wenn man die themathik kennt, ist es ganz gut sich ihrer noch mal zu vergegenwirklichen
kann auch durchaus sein das einige abschnitte müll sind ,wie gesagt muss mir dass erstmal komplett durchlesen

aber denke ist auf jeden fall lesenswert und kann empfholen werden
man sollte sich mal mit der thematik vetraut machen ,unabhängig ob man allem zustimmt oder nicht
kostet auch nichts ist ein ebook einfach mal
"Methoden der Manipulation" googeln

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Hab das schon mal durchgeblättert im Laden. Das klang sehr interessant.

Muss ich mir auch mal holen, auch wenn ich ned so der große Lese - Fan bin. Hab echt lange keinen guten Roman mehr so gelesen. crazy


.

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Kaufs dir ruhig mal, musst ja nicht die gebunde Ausgabe nehmen. Als Taschenbuch kostet es nur die Hälfte! Und wenn du dabei bist, kauf das hier direkt mit:



daumenhoch

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Oder das grins





Otherland

Williams, Tad


Rezension von Hyndara

X-Zine



Teil 1 - Stadt der goldenen Schatten

Stephen ist ein Rabauke, den Renie kaum bändigen kann. Bis er eines Nachts plötzlich ins Koma fällt. Renie versucht herauszufinden, was ihrem kleinen Bruder zugestoßen ist. Und alle Indizien deuten auf die VR, die Virtuelle Realität, die inzwischen in fast allen Bereichen der realen Welt zu erreichen ist. Mit !Xabbu, einem Studenten, nimmt Renie Nachforschungen auf und stößt auf ein eigenartiges Bild: eine goldene Stadt, so detailgetreu, daß sie beinahe wirklich sein könnte.

Orlando ist ein Junge mit einer schweren Krankheit: Progerie. Diese läßt ihn schon in jungen Jahren vergreisen. Ständig hat er den Tod vor Augen. Nur in der VR kann er sein, was er sich am meisten wünscht: ein normaler Teenager. Dann aber, während eines Online-Fantasy-Rollenspieles namens Mittland, geschieht etwas, was Orlando vollkommen aus der Bahn wirft: In einem Grab, das er eigentlich plündern will, sieht er eine goldene Stadt. Orlando und sein Freund Fredericks nehmen die Suche nach dieser geheimnisvollen Stadt auf.

Paul Jonas ist ein Soldat im ersten Weltkrieg - zumindest denkt er das. Doch dann hat er eine Vision: Wie Jack und die Bohnenstange erklimmt er einen überdimensionierten Baum und findet sich in einem Palast wieder. Dort trifft er eine seltsame, gefiederte Frau.

Nach dieser Vision ist nichts mehr, wie es vorher war. Paul beginnt an sich selbst und der Realität zu zweifeln. Zu recht ... ?

Dies sind nur einige Schicksale, die Tad Williams in seinem Zyklus „Otherland“ beschreibt. Dabei legt er immer wieder die Schwerpunkte auf eben die drei oben genannten Figuren.

Teil 1 - Die Stadt der goldenen Schatten, präsentiert sich lange nicht so langatmig wie Williams Fantasy-Zyklus um die vier Großen Schwerter. Läßt er sich dort jede Menge Zeit mit der Ausarbeitung und Entwicklung seiner Hauptfigur, steigt er in „Otherland 1“ gleich voll ein. Als erstes erwartet den Leser eine wirklich realitätsdichte Kriegsszene, wie man sie sonst doch eher aus gut gemachten Genre-Filmen kennt.

Williams´ Erzählstil ist bildreich, manchmal wünschte ich mir als Leser ein paar weniger Details, doch diese Szenen waren selten und eher am Ende des Bandes angesiedelt. Statt dessen hätte ich mir eher die eine oder andere Erklärung mehr gewünscht, wenn es um die technischen Standards geht. Dennoch bleibt ein guter, befriedigender Gesamteindruck.

Auch die Figuren haben mehr an Tiefe gewonnen, als ich sie aus früheren Büchern von Williams in Erinnerung hatte. Renie hat von Anfang an ihre dunkle Seite, sie kommt nicht erst im Verlauf der Bücher zu Tage. Herrlich einfach und doch einprägsam empfand ich die liebevolle Charakterzeichnung der kleinen Christabel. Hier ist Williams wirklich die überzeugende Darstellung eines netten kleinen Mädchens gelungen, das doch immer wieder in der Klemme steckt.

Orlandos Charakter dagegen empfinde ich als sehr gewagt, und, vor allem gegen Ende des Buches, teilweise beinahe als unglaubhaft. Eine so schwere und so seltene Krankheit wie Progerie durch einen Protagonisten erklären zu wollen ist nur auf Strecken gelungen. So ist es schon ziemlich bald klar, daß Orlando krank ist, daß er selbst denkt, er werde nicht mehr lange leben. Hier hat Williams einen hervorragenden Spannungsbogen aufgebaut, der den Leser mitzieht und immer weiterlesen läßt. Als dann aber schließlich herauskommt, was genau Orlando quält, ließ mich das etwas ratlos zurück, erklärte aber einige Fragen.

Das Buch ist einfach zu facettenreich, um es von der ersten bis zur letzten Seite zu analysieren. Definitiv eine deutliche Steigerung sowohl des Handwerks als auch der Dramaturgie ist deutlich erkennbar. Den Leser bei der Stange zu halten und gleichzeitig im Dunkeln tappen zu lassen, ist eindeutig gelungen. Man ist gespannt, was im zweiten Teil des Zyklusses passieren wird, wohin es die Figuren verschlagen wird.

Eines bleibt auf jeden Fall nach der Lektüre von Buch Nummer 1: Williams hat eine ausgefeilte Phantasie, die gerade hier mit und in Otherland mit seinen vielen Facetten, seinen tausenden von Welten hervorragend rüberkommt.

Teil 2 - Fluß aus blauem Feuer

Renie, !Xabbu, Orlando und Sam Fredericks sind gefangen in den virtuellen Welten Otherlands. Sie können die Simulationen nicht verlassen und sind hilflos dem ausgesetzt, was die Gralsbruderschaft da hat programmieren lassen. Und diese virtuellen Welten sind alles andere als ungefährlich ...

Nahtlos setzt „Fluß aus blauem Feuer“ an den ersten Teil des Otherland-Zyklusses an. An dieser Stelle ein Punkt für den Autor, sich nicht erneut mit Einleitungen und Charaktervorstellungen abzumühen.

Als negativ dagegen empfinde ich, daß Tad Williams zu seiner alten, ausschweifenden Erzählart zurückgefunden hat. Wenn Otherland, wie er immer wieder andeutet und wie es im ersten Buch beschrieben ist, eine so riesige Simulation ist, warum läßt er seine Figuren nicht, wie seinen weiteren Protagonisten Paul Jonas, von einer Welt in die andere stürzen? Orlando und Fredericks hängen fast das ganze Buch über in einer Küchensimulation, Renie und !Xabbu jagen durch eine Scheinwelt frei nach dem „Zauberer von Oz“. Da hätte es schon etwas mehr geben können.

Spannender sind in diesem Band die Nebenhandlungen, die noch anwachsen. Zum einen wieder die Abenteuer des ehemaligen VR-Gefangenen Paul Jonas (auch wenn selbst er nicht soviel erlebt wie im ersten Band, dafür aber große Teile seiner Erinnerung wiederfindet), ebenso das Rätselraten um den „Verräter“ in der gefangenen Gruppe, bzw. ihrer aufgesplitteten Teile. In der realen Welt tauchen neue Figuren auf, die sich auf die Suche nach der Ursache für das Koma-Syndrom machen. Und last but not least gibt es da auch noch das ungelöste Rätsel um Renies Vater, der sich aus dem Militärkomplex stiehlt, um seinen Sohn Stephen im Krankenhaus zu besuchen.

Diesmal sagt mir persönlich Renies Charakter nicht sonderlich zu, die wie ein Hase durch die Simwelt eines verdrehten Oz hastet, scheinbar zu nichts wirklich fähig ist. Wo sie im ersten Band noch Feuer und Elan versprühte, bleibt diesmal nur hohle Leere, was wirklich schade ist. Andererseits gewinnen die anderen Figuren deutlich dazu, vor allem !Xabbu und Orlando, die jeder auf seine Art versuchen, die Rätsel Otherlands zu lösen.

Dennoch verliert „Fluß aus blauem Feuer“ merklich an Elan, was wirklich schade ist. Williams hätte hier die Handlung deutlich straffen sollen. Detailliebe ist erwünscht, dies auch weiterhin, aber es sollte nicht in Sisyphusarbeit ausarten.

Alles im allem ist der zweite Band des Otherland-Zyklusses eher Durchschnitt, hätte hier und da ein bißchen mehr verdient, an anderen Stellen waren es der Details ein wenig zuviel.

Teil 3 - Berg aus schwarzem Glas

Renie und !Xabbu haben die anderen wiedergefunden. Doch sie müssen erkennen, daß in ihrer Gruppe ein Mörder sein Unwesen treibt. Als dieser die junge Frau, die Renie in der Oz-Welt gefunden hat, als Geisel nimmt, bleibt den anderen nichts anderes übrig, als ihm das geheimnisvolle Feuerzeug zu überlassen, das sie von eine virtuelle Welt in die nächste führen kann.

Orlando und Fredericks sitzen ausgerechnet in der Welt fest, in der Jongleur, der Kopf der Gralsbruderschaft, sich am häufigsten aufhält. Zum Glück (oder Unglück) ist Jongleur zur Zeit allerdings nicht anwesend. Orlando und Fredericks geraten in einen Aufstand und treffen in einem Tempel, in dem sie sich verschanzen, auf einige Mitglieder des Kreises, einer Organisation, die der Gralsbruderschaft Spinne Feind ist.

Renie und ihre Gruppe folgen dem Mörder in eine Welt, die nur aus einem einzigen gigantischen Haus besteht. Hier treffen sie auf die Erscheinung einer eigenartigen Frau, die ihnen sagt, sie sollen zu „den Mauern Iliums“ reisen, dort würden sie die anderen (Orlando und Fredericks) wiederfinden.

Paul Jonas dagegen ist plötzlich in der Odysee gelandet, in der Rolle des Odysseus. Auch er will nach Troja, so fährt er denn über das Meer und erlebt die legendären Abenteuer des „klügsten aller Griechen“ falschherum.

Orlando und Fredericks können im letzten Moment aus Ägypten fliehen und finden sich im Lager der Griechen wieder, Orlando als Achilles, Fredericks als dessen Freund und Gefährten Patroklus. Doch Orlando liegt inzwischen im Sterben.

Wird es der Gruppe gelingen, wieder zueinander zu finden? Hat Orlando mit seinem Verdacht recht, was die Gralsbruderschaft angeht? Und was hat es wirklich mit Paul Jonas auf sich?

Tad Williams zieht das Tempo an, und er tut noch mehr. Der dritte Teil von Otherland ist so spannend, daß man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Auf der einen Seite werden endlich Fragen beantwortet, auf deren Erklärung man lange gewartet hat, auf der anderen Seite tun sich neue Abgründe auf. Die Geschichte forciert sich, wird dichter. Während sich im zweiten Teil die Handlung ziemlich dahinschleppte, ich mich zwingen mußte, weiterzulesen, konnte ich es diesmal überhaupt nicht erwarten zu erfahren, wie es weitergeht.

Vor allem Williams Beschreibung von Troja hat es mir in diesem Buch angetan. Irgendwie glaube ich, daß Tad Williams ein bißchen mit seinem Leser spielt, wenn er ausgerechnet Orlando und Fredericks zu dem widersprüchlichsten Pärchen der Ilias macht. Wer Homer auch nur einmal gelesen hat, weiß, was mit Patroklus passiert, und ist desto schockierter, als Fredericks sich schließlich genau wie sein literarisches Vorbild verhält.

Auch Orlandos Charakter hat sich in meinen Augen inzwischen gewandelt. Zunächst stand ich ihm als Protagonisten doch etwas skeptisch gegenüber, inzwischen aber ist er nicht nur ein Standpeiler der Geschichte für mich, ich mag den Jungen ehrlich und wünsche ihm nur alles gute. Sein Schicksal nimmt auch mich inzwischen so mit, daß ich an der einen oder anderen Stelle tatsächlich ein paar Tränchen zerdrücken mußte.

Auch die Handlung außerhalb Otherlands nimmt an Spannung zu. Hierbei wünschte ich mir doch die eine oder andere Blende zu Renies Vater Long Joseph. Doch hier setzt setzt Williams offensichtlich einen anderen Hebel an und läßt sich Zeit, um den Leser erst recht kribbelig zu machen.

Man erfährt im dritten Teil des Zyklusses mehr, doch es werden, wie gesagt, auch neue Fragen aufgeworfen. Das Rätsel um die Gralsbruderschaft wird endlich gelöst, um dann in einem Fiasko zu enden. Die Gruppe findet wieder zusammen, um gleich darauf wieder getrennt zu werden. Die Hetzjagd außerhalb des Netzwerkes geht weiter, hält die Spannung und läßt neue Fragen auftauchen.

Alles in allem ein actionsreiches, empfehlenswertes Buch. Bisher der beste Band des Zyklus.

Teil 4 - Meer des silbernen Lichts

Die Gralsbruderschaft ist zerstört, oder doch so gut wie. Der Gralsprozeß, der die ersten Mitglieder quasi unsterblich hätte machen sollen, ist gescheitert, die meisten „Gralsbrüder“ tot oder geistesgestört, und über das ganze Netzwerk verteilt. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Das System wird von außen angegriffen, und Renie und ihre Gefährten müssen erkennen, daß hinter dem Gralsprojekt noch wesentlich mehr steht als sie bisher angenommen haben ...

Der Tod, die letzte, schreckliche Reise, die wir alle antreten müssen, das Dunkel, das Ende - oder doch der Anfang? Niemand kennt die Antwort auf diese Frage, und sehr wahrscheinlich wird auch niemand sie je kennen. Die heutige Gesellschaft schweigt den Tod im wahrsten Sinne des Wortes tot. Er wird ausgegrenzt, verschwiegen, abgeschoben.

Im vierten und letzten Teil des OTHERLAND-Zyklusses kommt in aller Deutlichkeit zu tage, was Tad Williams mit seinem Werk erreichen wollte. Es geht um den Tod, um Kinder, den Anfang und das Ende des Lebens. Es geht um die finsteren Machenschaften skrupelloser Menschen, die alles tun, um eben nicht das „letzte Hemd“ anziehen zu müssen, sich nicht dem Dunkel zu stellen, das vielleicht nach dem Ende kommt.

Was ist der Tod? Keiner von uns weiß es, die meisten ängstigt allein der Gedanke daran, irgendwann nicht mehr da zu sein. Ob der Tod nun ein namenloser, blinder Fleck ist, der Sensenmann oder eine Karikatur, er ist unabwendbar.

Williams spielt mit verschiedenen Arten des Todes, mit Erlösung und Verdammung, und zeigt auf, daß das Tabu-Thema des einundzwanzigsten Jahrhunderts vielleicht doch nicht ganz so schlimm ist, wie wir alle annehmen. Der Tod kann Erlösung sein, Wiedervereinigung, sogar der Anfang eines neuen Daseins.

Vielleicht sollte man sich als Leser auch vor Augen halten, daß es unterschiedliche Systeme gibt, unterschiedliche Glaubensrichtungen. Und man sollte sich darauf besinnen, daß das Tabu über den Tod noch gar nicht so alt ist, wie man auf den ersten Blick vielleicht meint. Wenn man nur hundert Jahre in die Vergangenheit zurückblickt, war der Umgang mit dem Thema Tod und dem Sterben ein anderes als es heute ist.

Wie ich finde, ist gerade der Tod ein wichtiges Thema, denn er ist etwas, dem wir alle unterworfen sind. Sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen, bedeutet realistisch zu sein. Sich dem Tod „zu stellen“, sich mit ihm zu beschäftigen, sollte etwas alltägliches sein. Ich rede jetzt nicht von Nahtoderfahrungen oder Todessehnsucht. Ich spreche von dem entgültigen Ereignis in unserem Leben, der letzten Reise, die wir je antreten müssen.

Williams bringt mit OTHERLAND dieses Tabuthema wieder zur Diskussion, und er löst es für meine Begriffe auf eine spannende Art, schreckt selbst vor Selbstironie nicht zurück. Der Tod ist kein Tabu, der Tod gehört zum Leben - und er ist vielleicht nicht das Ende ...

Der Klett-Gotta-Schuber mit allen vier Teilen des OTHERLAND-Zyklusses ist ein, im wahrsten Sinne des Wortes, gewaltiges Ding. Mit weit über dreitausend Seiten hat Williams sich wieder einmal selbst übertroffen, und dementsprechend schwer sind die Bücher.

Ein kleines Manko meine ich dennoch entdeckt zu haben:
Zu Anfang jedes Bandes wird noch einmal eine Zusammenfassung der vorangehenden Bücher geliefert. In meinen Augen ist dies überflüssig. Wer sich den Schuber anschafft, wird sicherlich alle vier Bände lesen. Insofern hat dieses Vorgehen „nur“ die Seitenzahl erhöht. Und bei Büchern wie dem vierten Teil, der ohnehin schon mit über eintausend Seiten aufwartet, kommt mir dieses Vorgehen leicht überflüssig vor.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, daß Williams so viele Einzelfiguren einführt, daß man als Leser leicht den Überblick verlieren kann. Dies stimmt zum Teil. Vor allem in den ersten beiden Bänden gibt es sehr viele Figuren. Dennoch bleibt mein Argument: wer sich den Schuber anschafft, wird sicherlich alle vier Bände hintereinander lesen wollen.

Wenn auch verständlich bei dieser hohen Seitenzahl, so gibt es noch einen Punkt: die Schriftgröße. Mit Punkt 11 doch etwas kleiner als das übliche, führt dies, vor allem bei längeren Absätzen, schnell zur Orientierungslosigkeit, hier denke ich an Wenigleser. Natürlich ist es so, daß, wenn man die Schriftgröße erhöht hätte, die Seitenzahl noch mehr ins Bodenlose gewuchert wäre, der Schuber noch teurer wäre, die Bücher noch unhandlicher. Über tausend Seiten in der Hand zu haben, das wird mit der Zeit doch ein wenig schwer.

Das Äußere des Schubers ist in der bekannten OTHERLAND-Weise gestaltet worden, geschmackvoll einfach, mit einem Schriftzug in goldenen Lettern. Nur leider ist der äußere Karton nicht immer so stabil, wie er sein sollte. In meinem Fall riß er an einer Stelle ein, als ich ihn aus der Folie befreite. Hier wieder der Hinweis auf das nicht geringe Gewicht allein der Bücher. Vielleicht hätte ein stärkerer, dickerer Karton mehr erreicht, wer weiß.

Dennoch bleibt der OTHERLAND-Zyklus mir in guter Erinnerung und wird einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal bekommen. Selbst die Schwächen, hier meine ich den teilweise doch ausufernden Stil von Tad Williams, sind liebenswert und lassen mich an ein Gerücht denken, daß seit Jahren durch die Szene geistert: Amerikanische Autoren werden nach Anschlägen bezahlt, so heißt es. In Tad Williams Fall wäre es angebracht, selbst wenn es nicht stimmt. Er ist ein Meister der Phantasie, ein wirklich großer unserer Zeit - wie Tolkien, auf den er in OTHERLAND immer wieder eingeht, es gewesen ist.

Beide in eine Reihe zu stellen, steht mir nicht zu und ich werde es auch nicht tun. Williams schreibt eine andere Fantasy als Tolkien, eine modernere, wenn man mir dieses Wort gestattet. Wenn er sich an den Altmeister anlehnt hier und da, so nimmt seine Geschichte doch eine andere Wendung, befaßt sich mit anderen Themen als das „der Herr der Ringe“. Dennoch ist Williams für mich mit OTHERLAND in die Riege der ganz großen aufgestiegen.


Herstellerinfos:

Teil 1 - Stadt der goldenen Schatten
OTHERLAND - ein virtuelles Universum, in dem Fantasy Wirklichkeit wird. Das gigantische Netzwerk wurde von den reichsten und skrupellosesten Männern der Welt erschaffen, der „Gralsbruderschaft“. Ihr Ziel: als digitalisierte Wesen in ihrer Virtuellen Realität unsterblich zu werden.

Jetzt fordert OTHERLAND die wertvollsten Ressourcen der Erde: ihre Kinder. Nur wenige haben eine Ahnung davon, welche Ausmaße das Netz bereits erreicht hat. Nur wenige erkennen die tödliche Gefahr. Angelockt von der Vision einer strahlenden goldenen Stadt versammeln sie sich in der VR, um sich dem Bösen entgegenzustellen ...

Teil 2 - Fluß aus blauem Feuer
Einer kleinen Gruppe Auserwählter ist es gelungen, tatsächlich in OTHERLAND einzudringen. Da schnappt die Falle zu. Sie sind gefangen - unfähig, wieder in ihre Körper aus Fleisch und Blut zurückzukehren. Ihre einzige Hoffnung ist der Fluß. Der Fluß aus blauem Feuer, der durch alle virtuellen Welten OTHERLANDS fließt ...

Teil 3 - Berg aus schwarzem Glas
„Suche den legendären Berg aus schwarzem Glas, von dem es heißt, er reiche bis zu den Sternen, und dort wirst du die Antwort finden.“
Diese geheimnisvolle Nachricht erhielt Paul Jonas von einer Frau, deren merkwürdige geflügelte Gestalt ihm im Traum erschien. Sie ist seine einzige Hoffnung, in dem labyrinthischen virtuellen Netzwerk von OTHERLAND zu überleben. Die Zeit wird knapp ...

Teil 4 - Meer des silbernen Lichtes
Immer mehr Kinder fallen einer unerklärlichen Krankheit zum Opfer, und die Kämpfer wider die Gralsbruderschaft sind in dem gigantischen Netzwerk von OTHERLAND gefangen. Nur ein Ausweg scheint möglich: Sie müssen bis ins schreckliche Herz des Betriebssystems vordringen ..


tadwlliams.de


Sehr empfehlenswert daumenhoch daumenhoch daumenhoch


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Die Wohlgesinnten

Jonathan Littell



In der Seele eines Täters


Von Wolfgang Schneider

Viel ist von der Provokation dieses Buches die Rede: Ein jüdischer Autor versetzt sich in einen SS-Mörder. Aber es geht gerade nicht darum, eine Bestie zum Reden zu bringen. Sicher, Aue ist überzeugter Nationalsozialist. Der Clou besteht aber darin, dass dieser Schöngeist fast wider Willen an die Einsatzorte des Schreckens gelangt. Was Aue passierte, könnte jedem passieren.

Keine andere Regierung in der deutschen Geschichte konnte sich je auf solche enthusiastische Massenzustimmung verlassen wie das Hitler-Regime. Heute blicken die Nachgeborenen mit größter Befremdung auf die Nazi-Epoche und die mit ihr verbundenen Menschheitsverbrechen. Wie war es nur möglich? Wollen wir unsere Vorfahren nicht allesamt für unzurechnungsfähig erklären, wollen wir sie vielmehr verstehen und ihre Geschichte begreifen, dann müssen wir uns auch auf die Gedankengänge der Überzeugungstäter sowie der zahllosen Mitläufer versuchsweise einlassen. Die Geschichte der Jahre 1933 bis 1945 spielte sich für die Zeitgenossen ja mit der gleichen Plausibilität ab, mit der wir unsere Gegenwart erleben.

Solche "Plausibilität von einst" ist heute vielleicht nur noch mittels Literatur nachzuempfinden. Historische Romane sind Zeitreisen. Wie war das zum Beispiel, als die Wehrmacht 1941 in den ukrainischen Städten einmarschierte, die die Rote Armee kurz zuvor hastig geräumt hatte? Jonathan Littell schildert die Atmosphäre in Lemberg. Eine Stimmung, halb Volksfest, halb Pogrom:

"Auf dem Bahnhof kam der Verkehr nur im Schritttempo voran, dann brachte ein Menschenauflauf ihn vollends zum Erliegen. Ich stieg aus dem Opel, um zu sehen, was los war. Die Leute schrien sich die Lunge aus dem Hals und klatschten; einige hatten aus einem Café Stühle oder Kisten geholt und sich daraufgestellt, um besser zu sehen, andere trugen Kinder auf den Schultern. Mühsam bahnte ich mir einen Weg. Inmitten der Menge stolzierten auf einer großen freien Fläche Männer mit Kostümen, die aus irgendeinem Theaterfundus oder Museum entwendet waren. Ein Mann trug eine Uniform von Budjonnys Roter Reiterarmee, aber mit Zylinder und Pelzkragen, und fuchtelte mit einer Mauser-Pistole herum; alle waren mit Knüppeln oder Gewehren bewaffnet. Zu ihren Füßen knieten mehrere Männer und leckten den Boden ab. Ab und zu versetzte ihnen einer der Kostümierten einen Fußtritt oder einen Schlag mit dem Gewehrkolben, die meisten bluteten stark; die Menge gröhlte noch lauter. Hinter mir stimmte ein Akkordeonspieler eine flotte Melodie an, sofort fielen Dutzende Stimmen ein... Ein Zuschauer zog mich am Ärmel und schrie mir wie rasend zu: 'Jid, Jid kaputt!'"

Unversehens sind wir als zeitreisende Leser hineintransplantiert in die Seele eines Täters. Max Aue heißt er, ein SS-Obersturmbannführer halbfranzösischer Herkunft, nach 1945 in Frankreich untergetaucht. Dort hat er sich dann ein zweites Leben als Unternehmer aufgebaut. Als Fabrikant von Spitzen, "diese entzückenden und geschmackvollen Schöpfungen", wie er schreibt. Ja, dieser Aue war immer ein Ästhet. Die Mordaktionen, an denen er im eroberten Osten teilnahm, verstörten ihn aus geschmacklichen Gründen: spritzende Körperflüssigkeiten, unzumutbare Gerüche. Als er einmal in Auschwitz aufgefordert wurde, einen Blick in die Gaskammern bei laufendem Betrieb zu riskieren, lehnte er mit lakonischem Degout ab: "Nicht nötig." Hier zeigt der Roman eine seltene, aber um so wirkungsvollere Anwandlung von Diskretion, die sonst gar nicht Littells Sache ist.

"Ich atmete durch den Mund - umsonst, der Geruch drang mir in die Nase, süßlich, schwer, ekelhaft. Ich schluckte krampfhaft, um mich nicht übergeben zu müssen. 'Ist es das erste Mal', fragte der Hauptmann leise. Ich nickte. 'Sie werden sich daran gewöhnen', fuhr er fort, 'aber vielleicht nie so ganz.' Die Leichen lagen in einem großen, gepflasterten Hof, ohne jede Ordnung hier und da zu unregelmäßigen Haufen aufgeschichtet. Ein durchdringendes unaufhörliches Summen erfüllte die Luft: Tausende von dicken blauen Fliegen kreisten um die Kadaver, die Blutlachen, die Fäkalien. Meine Stiefel blieben am Pflaster kleben. Die toten Leiber waren schon aufgedunsen. Ich betrachtete ihre gelblich grüne Haut, ihre unförmigen Gesichter. Der Gestank war abscheulich... Kleine Gruppen von Wehrmachtssoldaten mit Gasmasken versuchten, die Haufen zu entwirren und die Leichen nebeneinanderzulegen. Einer von ihnen zog an einem Arm; der löste sich und blieb ihm in der Hand hängen; der Mann warf ihn mit einer Geste des Überdrusses auf einen anderen Haufen. 'Es sind über tausend', sagte der Hauptmann zu mir."

Vor allem auf die Darstellung des Massakers in der Schlucht von Babi Yar verwendet Littell eine monströse Genauigkeit, die aus den nackten Zahlen - über 33.000 Ermordete - ein Lese-Erlebnis von Furcht und Schrecken macht. Auch wenn Max Aue gerne mit dem Zynismus kokettiert; er reagiert empfindlich auf seine Erlebnisse, mit Albträumen und ständigen psychosomatischen Übelkeitsattacken. Nie mehr kann er ein Wäldchen sehen, ohne an Erschießungen und Massengräber zu denken.

Aue ist promoviert, Verfasser einer staatsrechtlichen Dissertation. Zwischen den Einsätzen geht er kulturellen Interessen nach, wandelt etwa in Pjatigorsk auf den Spuren Lermontovs. Littell schildert ein nationalsozialistisches Intellektuellen-Milieu, das von der Geschichtswissenschaft vielleicht erforscht wurde, in der breitenwirksamen Aufarbeitung aber bisher kaum präsent ist. Gemeint sind damit Verwaltungsfachleute mit atemberaubend schnellen Karrieren. Männer nicht der Musen, sondern der Maßnahmen.

Auch bei den grässlichsten Gewalt-Exzessen sind hinter den Kulissen die Administratoren und Bürokraten am Werk. "Auch die Ausrottung erfordert ein Budget", äußerte Littell in einem Interview. Die Schnittstelle von Krieg und Bürokratie interessiert ihn verstärkt. Hier wird die Massenvernichtung eine Frage komplexer Organisation - und zugleich zu einem Feld des Ehrgeizes und der Karrieren.

Geschickt operiert Littell auf einer Grenzlinie. Max Aue gehört einerseits zur SS-Elite, ist uns andererseits aber nahe genug für die Lektüre-Identifikation. Er ist umgeben von SS-Leuten, die bornierte Unsympathen oder Fanatiker sind. Oft kommt es zu Streitigkeiten - und in diesem Zusammenhang schlagen wir uns beim Lesen unweigerlich auf Aues Seite. Einmal, als ihn ein anderer Offizier als Homosexuellen diskreditieren will, äußert er mit schneidendem Hohn: "Ich bin nicht so leicht zu töten wie ein wehrloser Jude" - eine skandalöse Äußerung für die umstehenden SS-Männer. Und wir sind beeindruckt, wenn der Stalingrad-Rekonvaleszent in seinem Berliner Hotel nachts eine lärmende Party von Kriegsgewinnlern auflöst:

"Mühelos fand ich die richtige Tür und klopfte. Ein angetrunkener Mann im Jackett kam an die Tür. 'Ja, Herr Sturmbannführer, was kann ich für sie tun?' Ich machte eine knappe Verbeugung und begann in möglichst neutralem Ton: 'Ich wohne im Zimmer über Ihnen. Ich komme gerade aus Stalingrad zurück, wo ich schwer verwundet wurde und wo fast alle meine Kameraden gefallen sind. Ihre Feier stört mich. Ursprünglich wollte ich herunterkommen und Sie töten, aber ich habe mit einem Freund telefoniert, und er hat mir geraten, zuerst mit Ihnen zu sprechen. Hier bin ich also... Es wäre besser für uns alle, wenn ich nicht noch einmal herunterkommen müsste.' Der Mann war bleich geworden: 'Nein, nein...' Er wandte sich um: 'Gofi, stell die Musik ab! Abstellen!' Er sah mich an: 'Verzeihen Sie uns...' 'Danke.' Als ich einigermaßen zufrieden die Treppe hinaufging, hörte ich ihn schreien: 'Alles raus hier! Das war's! Verzieht euch!' Ich hatte bei ihm einen Nerv getroffen."

Viel ist von der Provokation dieses Buches die Rede: Ein jüdischer Autor versetzt sich in einen SS-Mörder! Aber es geht gerade nicht darum, eine Bestie zum Reden zu bringen. Sicher, Aue ist überzeugter Nationalsozialist. Der Clou besteht aber darin, dass dieser Schöngeist, der als junger Mann lieber Literatur und Philosophie als Jura studiert hätte, fast wider Willen und nur durch die Verkettung diverser Umstände an die Einsatzorte des Schreckens gelangt. Was Aue passierte, könnte jedem passieren.

1934 hat er sich auf Rat eines väterlichen Freundes bei der SS beworben. So blieben ihm die Studiengebühren erspart. Zum Sicherheitsdienst verpflichtet er sich, um einer karriere¬gefährdenden Anschuldigung in Sachen Paragraph 175 zu entgehen.
Später versucht er dann wiederholt, einer Befassung mit den Konzentrationslagern zu entgehen. Alles vergeblich, und so landet er schließlich genau dort, wo er nicht hinwollte: Himmler schickt ihn nach Majdanek und nach Auschwitz, um Berichte über "Verbesserungsmöglichkeiten" in den Lagern zu verfassen. Heute würde man wohl von Qualitätssicherung sprechen.

Während um ihn gemordet und vergast wird, die Luft süßlich stinkt nach den Tausenden, die täglich durch die Schlote der Krematorien gehen, regt Aue sich mächtig auf. Zuständig für den Arbeitseinsatz der Häftlinge, muss er miterleben, wie die Sklaven, die eigentlich fürs Reich schuften sollten, ohne Nutzeffekt vernichtet werden. Gewiss ist das bloß eine betriebsinterne Empörung, aber immerhin. Geklagt wird überhaupt viel in Auschwitz - von den Tätern. Millionen Menschen zu töten ist ein Pensum, das zum Burnout-Syndrom führen kann.

Littell ist völliger Mangel an Humor und Ironie vorgeworfen worden; zu Unrecht. Im Kaukasus stößt Aues Einsatzgruppe auf das Völkchen der sogenannten "Taten" oder Bergjuden. Die Mordmaschine gerät ins Stocken. Abschlachten oder nicht? Handelt es sich, "rassisch" gesehen, um echte Juden, oder müssen sie zu den einwandfreien kaukasischen Bergvölkern gezählt werden? Fachausschüsse zur "Erkennung des Weltanschauungsgegners im Einsatzgebiet" werden tätig und diverse Gutachten geschrieben. Schließlich hält man eine Konferenz zum Thema ab, für die Spezialisten aus dem Reich eingeflogen werden. Über hundert Seiten geht das so - absurde Debatten im terminologischen Detail, dargeboten in einer Prosa, deren Monomanie an Thomas Bernhard erinnert. Und währenddessen zeichnet sich bereits die Einkesselung von Stalingrad und die Kriegswende ab. Eine fulminante Darstellung des Nazi-Wahnwitzes.

In eindringlichen Passagen wird beschrieben, wie sich hinter den Fronten aus improvisierten Mordaktionen die Routine des Tötens entwickelt. Für Littell ist die Judenvernichtung nur im Zusammenhang mit den militärischen Operationen zu verstehen. Damit widerspricht er zum einen jenen Theoretikern des Holocaust, die ihn in quasi-religiöser und damit enthistorisierter Weise deuten. Zum anderen aber auch den Verfechtern der "sauberen" Wehrmacht, die die Verbrechen ganz allein der SS anlasten möchten. "Glücklicherweise erwiesen sich die Beziehungen zur Wehrmacht als ausgezeichnet", schreibt Aue mit höhnender Ironie. Immer wieder kommen Wehrmachtssoldaten zu den Massakern: "Exekutionstourismus".

Dennoch: Die Akteure der Massenvernichtung sind keine abnormen Gestalten und Sadisten aus Veranlagung - das ist eine Grundthese des Romans. Sadismus ist vielmehr, von einigen pathologischen Fällen abgesehen, eine Folgeerscheinung:

"Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der SS-Soldat nicht gewalttätig oder sadistisch wird, weil er den Häftling nicht für ein menschliches Wesen hält; ganz im Gegenteil, seine Wut wächst und wandelt sich in Sadismus, sobald er merkt, dass der Häftling, weit davon entfernt, ein Untermensch zu sein, wie man ihn gelehrt hat, im Grunde genauso ein Mensch ist wie er selbst, und diese Widersetzlichkeit ist es, verstehen Sie, die der Wachsoldat unerträglich findet, dieses stumme Beharren des anderen, deshalb prügelt ihn der Wachsoldat, weil er versucht, ihm die ihnen gemeinsame Menschlichkeit auszutreiben. Wohlgemerkt, das klappt nicht. Je mehr der Wächter prügelt, desto klarer erkennt er, dass der Häftling nicht bereit ist, sich als Nichtmensch zu sehen. Am Ende bleibt ihm keine andere Möglichkeit, als ihn zu töten, was ein Eingeständnis seiner endgültigen Niederlage ist."

Max Aue - das deutsche Wort "Auge" scheint in dem Namen anzuklingen - ist Littells Kameraauge, die Sonde, mit der er die Weltkriegsschrecken in enzyklopädischer Breite erkundet. Zum Roman wird das imponierende historische Panorama aber erst durch die Dramaturgie eines Familienthrillers, der sich an die Orestie anlehnt und etwa ein Viertel des Buches ausmacht. Aue, der Vatersucher und Mutterhasser, der seine Schwester Una liebt, hat während eines Fronturlaubs womöglich seinen Stiefvater und seine Mutter mit der Axt gemordet. Seitdem sind die kafkaesk-comichaften Detektive Clemens und Weser, seine beiden höchstpersönlichen Erinnyen oder Eumeniden, auf seinen Spuren.

Das in angestrengter Verruchtheit inszenierte Inzest-Motiv samt der daran angekoppelten Homosexualität dient nicht nur dazu, der Hauptfigur ein pittoreskes, am Marquis de Sade geschultes Romanleben jenseits der Historie zu verleihen. Es markiert auch Aues innere Distanz zur korrekten national¬sozialistischen Moral. Er hat ständig Entlarvungen zu befürchten; auch das ein Moment, das ihn dem heutigen Leser näherzubringen vermag. Zugleich lässt sich Aues Misogynie, seine immer wieder hervorbrechende Frauenverachtung, als mentalitäts¬geschichtliches Zubehör nationalsozialistischer Männerbündlerei begreifen, wie sie im Klischee vom "schwulen Nazi" Populärkultur geworden ist.

Hardcore-Realismus und Artifizialität gehen in diesem Roman eine ungewöhnliche Mischung ein. Mitten in der Agonie von Stalingrad - Aue wurde aufgrund mangelnder Entschlossenheit in der Judenvernichtung dorthin quasi strafversetzt - werden lange Gespräche geführt wie in einem russischen Roman. Da gibt es einen Dialog zwischen Aue und dem Politkommissar Ilja Semjonowitsch Prawdin. Zwei Todfeinde, die unter anderen Umständen gute Freunde hätten sein können, betreiben Totalitarismustheorie und einen sowjetisch-nationalsozialistischen Systemvergleich. Ein großer Dialog, der an Dostojewski oder Wassili Grossman erinnert; und ganz gewiss nicht "authentisch".

Die Grenzen zwischen Doku-Fiction und Kolportage, zwischen phantasmagorischem Realismus und effektheischendem Splatter sind fließend. Littell versteht es, den Leser zu verunsichern: Befindet er sich gerade noch auf solidem realistischem Boden oder schon in tagtraumhaften Welten? Die Frage stellt sich etwa, wenn Aue mit einem hundertjährigen kaukasischen Juden ins Hochgebirge steigt, um dem Alten dort ein würdiges Grab zu schaufeln. Oder wenn sein Freund und Alter ego, der SS-Dandy Thomas, sich in Stalingrad nach einer Granatexplosion mit einiger Nonchalance selbst verarztet:

"Ich sah, dass Thomas im Schnee liegen blieb, sein langer Mantel war mit Blut und Erde bespritzt; dampfend traten seine Gedärme wie klebrige schlüpfrige Schlangen aus seinem Bauch. Während ich ihn fassungslos ansah, richtete er sich mit ruckartigen, ungeschickten Bewegungen auf, wie ein Kleinkind, das gerade laufen lernt, fasste mit der behandschuhten Hand in seinen Bauch und zog scharfkantige Granatsplitter daraus hervor, die er in den Schnee warf. Diese Splitter waren noch fast weißglühend, so dass er sich trotz der Handschuhe die Finger verbrannte, an denen er nach jedem Stück bekümmert sog... Er schob die Darmschlingen in die Leibeshöhle zurück und zog die Fleischfalten seines Bauches darüber. "Leihst du mir deinen Schal?", fragte er mich; immer noch ganz Dandy, trug er nur einen Rollkragenpullover. Ich war aschfahl geworden und reichte ihm wortlos meinen Schal. Er steckte ihn unter seine Uniformfetzen, wickelt ihn sorgsam um den Bauch und verknotete ihn vorne fest... 'Scheiße', murmelte er, 'tut das weh'. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und federte ein paarmal auf und ab, wagte schließlich zu hüpfen. 'Gut, scheint zu halten.'"

Wie sein Vorbild Stendhal ist Littell ein Schnellschreiber. Es kommt ihm nicht auf geschliffene oder originelle Formulierungen an, sondern auf eine atemlos vorangetriebene Sprache, auf Tempo-Stil. Bisweilen klingt der angestrebte "metallische Klang" seiner Prosa allerdings auch ziemlich blechern.

Vor grellen Effekten - etwa einem Biss in Hitlers Knollennase in der leider unvermeidlichen Führerbunkerszene - schreckt Littell nicht zurück. Von gutem Geschmack zeugt das nicht, auch wenn Max Aue so aus purer Idiosynkrasie beinahe noch zum Widerständler wird. Es gibt - vor allem im letzten Drittel des Buches - dürre Strecken, wo der Autor uninspiriert an den Dokumenten und der historischen Chronologie entlangschreibt. Gelegentlich stößt man auf komplett verunglückte Formulierungen: "In dieser Nacht fiel ich in den Schlaf wie in ein dunkles, dickflüssiges und unruhiges, aber traumloses Wasser." Aber es gibt auch Sätze von komprimierter aphoristischer Kraft:

"Nagel trat zu mir und erklärte nachdrücklich, indem er auf die Juden wies: 'Das ist notwendig, verstehen Sie? Bei alldem darf das menschliche Leid überhaupt keine Rolle spielen.' - 'Sicher, aber trotzdem zählt es irgendwie.' Genau das war es, was mir unbegreiflich blieb: die Kluft, die absolute Unverhältnismäßigkeit zwischen der Leichtigkeit, mit der es sich tötet, und der unendlichen Schwierigkeit, mit der gestorben wird. Für uns war es ein schmutziges Tagwerk unter vielen, für sie das Ende von allem."

Perfekte Meisterwerke sind selten, auch dieser Roman ist keins. Aber er hat große, aufwühlende Szenen, in denen Geschichte mit ungeheurer Intensität vergegenwärtigt wird: Wenn etwa bei einer der ersten Erschießungsaktionen in einer Waldlichtung kein Platz für weitere Gräber ist - überall, wo die zum Tod verurteilten Juden schaufeln, stoßen sie schon auf Leichen; Hinterlassenschaften des NKWD. Oder wenn bei der Schilderung der Todesmärsche nach Auflösung des Lagers Auschwitz das Elend der ausgemergelten, durch den Schnee wankenden Gestalten kontrastiert wird mit einer beinahe satirischen Darstellung der Exkulpations¬strategien. Ringsum Horror - aber jeder, den Aue auf die desorganisierte Situation anspricht, reicht die Verantwortung weiter an einen anderen Offizier, Gruppenführer, Amtsrat oder Bahnvorsteher.

Obsessiv schildert Littell, der Belletrist des Bestialischen, den Krieg als körperliches Geschehen. Solche Beschreibungen haben ihre Berechtigung, weil es nun einmal der Körper ist, der im Krieg leidet: unter völligem Mangel an Hygiene, verschlissener Kleidung, Hunger und Krankheit, extremen Wetterverhältnissen, Hitze oder schneidender Kälte. Und natürlich vor allem unter den vielfältigen Waffen, die nur einen Zweck haben: menschliche Körper möglichst nachhaltig zu zerfetzen. Dass die ersten deutschen Rezensenten des Romans über die Drastik, mit welcher Littell die Zerstörung von Körpern schildert, den Kopf geschüttelt und nach mehr Diskretion gerufen haben, erscheint deshalb merkwürdig.

Littell habe nichts Neues zu sagen, lautete ein anderer Einwand. Alles doch längst bekannt! Aber seit wann müssen Romane neue Thesen entwickeln? Und nicht jeder ist vertraut mit den Standardwerken der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Holocaust-Forschung. Von daher leistet dieses Erzählwerk die Vermittlung einer großen Portion historischen Wissens - seit je eine willkommene Dienstleistung des historischen Romans. Wer als Menschenbruder wissen möchte, wie es gewesen ist und wie es dazu kommen konnte, sollte dieses Buch lesen. Langweilig ist es übrigens nicht, was bei 1400 Seiten etwas heißen will.

dradio.de


Rezensionen bei BOL

Es ist erstaunlich, mit welcher Intensität und Authentizität Jonathan Littel diese Geschichte aus dem Blickwinkel des Hauptprotagonisten Aue, eines SS-Offiziers, niedergeschrieben hat.Schon nach kurzer Zeit versteht der Leser, weshalb Littel seine Hauptperson Aue in der ersten Person erzählen lässt. Der Leser gerät damit unweigerlich in Versuchung, Aue eine gewisse Sympathie zuzugestehen.Subjektiv betrachtet, ist Aue ein Monster, ein Unmensch in Ausübung unsäglicher Gräueltaten.Doch aus objektiver Sicht ist Aue ein unter "normalen" Umständen durchschnittlicher Mitmensch mit Gefühl und Verstand. Durch den immer tieferen Einblick in Aue's geschundene Seele wird man sich bald einmal bewusst, dass dieser im Grunde nichts weiter als eines unter vielen Opfern der Kriegsmaschinerie darstellt. So ist auch Aue in den zahlreichen, detailliert beschriebenen Grauensszenarien nicht mehr sich selbst; seine kranke Psyche hat seinen willenlos agierenden Körper schon längst verlassen!
Das Buch lässt sich schwer mit anderen Genre-Titeln vergleichen. Die zeitgeschichtliche und charakterliche Tiefe sucht seinesgleichen. Sprachlich bewegt sich Littel auf hohem Niveau."Die Wohlgesinnten" gehört ohne Zweifel zu den Büchern, die man auch als Vielleser zeitlebens nie vergessen wird!





Ein sehr gutes Buch. Es ist absolut lesenswert daumenhoch


KAUFEMPFEHLUNG

Es gibt nun auch die Taschenbuchausgabe für 18€ im Handel zu kaufen.
Bei Ebay gehen die Preise in den Bereich wo es sich schon nicht mehr lohnt das Buch gebraucht zu kaufen.
Aber vielleicht hat ja jemand Glück


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edit: da hatte ich den guten smullyan doch glatt schonmal gepostet

Zuletzt bearbeitet von maxpower; 12/02/2010 00:40.
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Simon Beckett "Leichenblässe"


eine Spur zum Täter. Bald findet Hunter heraus, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und er merkGerichtsmediziner David Hunter ist einer der Besten. Doch diesmal begeht er einen folgenschweren Fehler.

David Hunter ist bei seinem letzten Fall knapp dem Tod entronnen. Um sich zu regenerieren, fährt er auf die Body Farm nach Tennessee. Hier hat er studiert und trifft einen alten Freund wieder. Der kann Hunters Hilfe in einem sadistischen Mordfall gut brauchen. Das Opfer wurde gefoltert, Fingerabdrücke am Tatort weisent nicht, dass er sich in große Gefahr begibt.

Der britische Autor Simon Beckett feiert mit seinen Pathologie-Thrillern um den Forensiker David Hunter Megaerfolge. Allein in Deutschland liegt die Gesamtauflage seiner Bücher bei über 3 Millionen Exemplaren. Die Begeisterung seiner Fans geht bislang sogar soweit, dass Simon Beckett mit "David Hunter" angesprochen wird. Übrigens: Simon Beckett schreibt bereits an seinem vierten David Hunter-Roman.



Das Buch ist wirklich der Hammer. Hab es heute morgen fertig gelesen. Auch alle bisherigen Teile der "Dr-Hunter-Serie" sind absolut empfehlenswert

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Original geschrieben von: Karl Ranseier
"Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem."

Hab ich in der Reha verschlungen. Äusserst lesenswert und vor allem überraschend aufschlussreich.



Ich glaub´s ned....ausgerechnet Bill Bryson. verneigen
Bin innem Mexiko-Urlaub an der dortigen Hotelbibliothek vorbeigeschlendert und habe mir mehr aus Langeweile Bill Bryson´s "Streiflichter aus Amerika" eingesackt...
Nunja, danach musste ich mir alle Bücher von dem Typen kaufen. Wenn Einer mit Buchstaben förmlich Bilder malen kann, die einen zu spontanen Lachanfällen zwingen, dann kann ich halt ned anders...


Sir_Iron

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Du wirst lachen - das Buch wurde mir seinerzeit von einem rüstigen 72-jährigen empfohlen, der gerade ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen hatte. grins Und auch wenn der Mann in seinem hohen Alter einen durchaus fortschrittlichen Eindruck gemacht hat, hatte ich zunächst Zweifel ob seine Buchempfehlung auch für mich passend sein würde. Aber ich habe den Kauf nie bereut. Bryson schreibt unglaublich, und das mit den Bildern, die er mit Worten malt, kann ich so bestätigen.

nod

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Originalausgabe erschienen 2007 unter dem Titel „Terror“, deutsche Ausgabe erstmals 2007 , 992 Seiten. ISBN 3-453-02905-4.




Terror

von Dan Simmons




England im Jahr 1845: Unter dem Kommando von Sir John Franklin brechen die modernsten Schiffe ihrer Zeit – die „Terror“ und die „Erebus“ – auf, um die legendäre Nord-West-Passage zu finden: den Weg durch das ewige Eis der Arktis in den Pazifik. 130 Männer nehmen an der Expedition teil. Keiner von ihnen wird je zurückkehren. Dies ist ihre Geschichte.


Der Suche nach einer Nordwestpassage, die eine Seefahrt zwischen Europa und Asien entlang der Nordkante des nordamerikanischen Kontinents ermöglicht, hat Sir John Franklin sein Leben geweiht. Er sieht sich als kühnen Entdecker und Eroberer im Dienst des britischen Königreiches, nachdem er bereits mehrfach die polaren Regionen dieses Planeten erkundet hat. Franklin ist ein typisches Produkt seiner Epoche und seines Standes – ein Mann, der fest davon überzeugt ist, einer „;besseren“ Klasse Mensch anzugehören, dessen Willen sich die Natur zu beugen hat.

Doch die Arktis ist ein unwirtlicher Ort, an dem kein Platz für solchen Dünkel ist. 1845 begibt sich Franklin als Kommandant der Schiffe „Erebus“ und „Terror“ auf eine schlecht vorbereitete und von Pannen begleitete Expedition in den hohen Norden. Die Ratschläge erfahrener Reisender schlägt er in den Wind und bringt die 129köpfige Besatzung beider Schiffe in Lebensgefahr, als er sie wider besseres Wissen ins Ewige Eis lenkt, das sie einschließt und auch im Sommer 1846 nicht mehr freigibt.

An Rettung ist auf Jahre nicht zu denken, aber solange die Brennstoff- und Nahrungsvorräte reichen, bleibt die Stimmung an Bord ausgeglichen. Dann jedoch taucht aus dem Eis der Tuunbaq, ein riesiges Monster, auf. Es ist der unwirtlichen Umwelt bestens angepasst, scheinbar unverwundbar und bricht mordend immer wieder aus Nacht und Nebel. Die „Erebus“ und „Terror“ verwandeln sich in belagerte Festungen, aber als die Schiffe unter der Gewalt des Eises zerbrechen, müssen sie aufgegeben werden. Ein Wettlauf gegen Kälte und Hunger beginnt, denn die Männer müssen mildere Regionen erreichen. Während sie unmenschliche Strapazen auf sich nehmen, folgt ihnen die Kreatur und pickt sich ihre Opfer nach Belieben aus den Reihen der Erschöpften und Verzweifelten. Es gibt kein Entrinnen und bald markiert eine lange Reihe durch Hunger gezeichneter oder zerrissener Leichen den Weg der Flüchtenden in den rettenden, unendlich weit entfernten Süden …

Historie & Horror als gelungene Mischung


Die Geschichte der Franklin-Expedition gehört zu den großen, immer wieder gern aufgerollten Tragödien der Geschichte. 129 Männer brachen 1845 unter gewaltigem Medienrummel auf – und verschwanden scheinbar spurlos. Weil Sir John Franklin zu den A-Prominenten der englischen Gesellschaft gehörte und seine Gattin seine Rettung zu ihrem Lebenszweck erklärte, wurden über viele Jahre immer neue Suchexpeditionen ausgeschickt. Sie fanden Spuren, die von Hunger, Mord und Kannibalismus kündeten, konnten das eigentliche Rätsel aber nicht lösen: Wieso starben ausnahmslos alle Teilnehmer der Franklin-Expedition?

Einen Historienroman mit Horror-Einsprengseln präsentiert der vielseitige Schriftsteller Dan Simmons den Lesern dieses Mal. Die Verknüpfung der beiden Genres gelingt leidlich, obwohl sich bald die Frage stellt, ob der Auftritt des Monsters nicht primär jenem Teil des Publikums geschuldet ist, das Simmons als Verfasser fantastischer Geschichten kennt und schätzt. „Terror“ erzählt eine Geschichte, die objektiv betrachtet kein Monster benötigt. Tatsächlich geht der Tuunbaq beinahe unter in der schier endlosen Abfolge von Faktoren, die Franklins Expedition zum Scheitern bringen. Im Grunde ist sie schon misslungen, bevor sie wirklich begonnen hat. Zwar bieten die Schiffe „Erebus“ und „Terror“ nach zeitgenössischen Standards den bestmöglichen Schutz vor der Gewalt des nordpolaren Eismeers, doch man rüstet sie mit viel zu schwachen Dampfmaschinen aus, spart an der notwendigen Kohle und beauftragt einen betrügerischen Fabrikanten mit der Herstellung von Konserven, die entweder verderben oder tödliche Lebensmittelvergiftungen hervorrufen.

John Franklin ist mit seinen mehr als 60 Jahren viel zu alt für die Strapazen einer solchen Reise. Er klammert sich an die Vorschriften „;seiner“ Marine, ist unflexibel, beratungsresistent und trifft in der Regel die falschen Entscheidungen. Seine Untergebenen sind freilich ebenso fehl am Platze wie er. Wo die einheimischen Inuit oder Eskimos sogar im Polarwinter warm bleiben und satt werden, leiden die Männer der „Erebus“ und „Terror“ unter Erfrierungen, Hunger und Angst. Sie begreifen zu spät, dass sie sich auf die Arktis einlassen müssen, um zu überleben.

Der Mensch ist wie stets des Menschen Wolf

In den anderthalb Jahrhunderten, die seit der Franklin-Expedition verstrichen, konnten viele Fragen gelöst werden. Dennoch bleiben Erkenntnislücken, die große Interpretationsspielräume bieten. Dan Simmons hat die bekannten Fakten gesichtet und in den Lücken seine Fantasie spielen lassen. Lassen wir das Monster an dieser Stelle außen vor, gelingt ihm die grandiose Rekonstruktion einer vor allem an sich selbst scheiternden Mission. So wie hier beschrieben könnte es in der Tat gewesen sein, könnten die wackeren Polarfahrer Nagel um Nagel in ihre eigenen Särge getrieben haben. Die von Simmons beschriebenen Fehler und Versäumnisse sind von anderen Expeditionen belegt. Das eigentliche Drama besteht für den Leser aus dem hilflosen Verfolgen von Ereignissen, die aus heutiger Sicht schierer Wahnsinn sind. Simmons stellt dar, wie sich Fehler zu Fehler addiert, bis das Verhängnis unaufhaltsam seinen Lauf nimmt.

Grundsätzlich bedarf es wie gesagt keines Monsters, um das Grauen anschaulich wirken zu lassen: „;Aber das ganze Leben hier ist doch wie ein einziges großes Ungeheuer“, sagte Edward Couch schließlich. „;Und von Anfang an versucht es uns zu verschlingen.“ (S. 828). Simmons setzt den Tuunbaq vor allem allegorisch ein. „Terror“ heißt eines der Schiffe, mit denen die Expedition in ihren Untergang fährt – ein Name, der von einer Arroganz kündet, die sich gegen die allzu stolzen Entdecker wendet. „Terror“ nennen die Männer auch die Kreatur, die sie erbarmungslos in Stücke reißt. Simmons hat sie nach einem klassischen Polarmonster gestaltet – dem „Ding aus einer anderen Welt“, das John W. Campbell jr., 1938 als in der Arktis gestrandeten Außerirdischen unsterblich machte und dessen Kultstatus durch die gelungenen Verfilmungen von 1951 und 1982 noch unterstrichen wurde. Auch der Tuunbaq ist ein E. T., wobei Simmons ihm freilich eine eigenständige Herkunftsgeschichte entwickelt, die tief in der urzeitlichen Legendenwelt der Inuit wurzelt.

Simmons „;Terror“ ist aber nicht nur die Verkörperung der ansonsten schwer fassbaren Schrecken des Eises und der Kälte, die unpersönlich töten, wer sich ihnen nicht anzupassen vermag. Wie üblich benötigt der Mensch keine Hilfe, um sich selbst das Leben zur Hölle zu machen. Disziplin und Kameradschaft sind menschliche Eigenschaften, die sich unter allzu großem Druck in Nichts auflösen. Wahnsinn, brutaler Egoismus und Mord lauern dichter unter der Oberfläche, als sich der „;zivilisierte“ Zeitgenosse (alb)träumen lassen würde.

Detailreichtum, Spannung und erzählerischer Anspruch

Ein Roman von knapp 1.000 Seiten ist ein Wagnis, denn Quantität ist nicht zwangsläufig identisch mit Qualität. Dank des unerhörten Detailreichtums, mit dem Simmons die Franklin-Expedition aufleben (und untergehen) lässt, wird indes kein Leser diesen Roman bis zum gleichzeitig bitteren und unerwarteten Ende aus der Hand legen. Ausgiebig hat Simmons recherchiert und erzählt seine Geschichte unter sorgfältiger Berücksichtigung der historischen Fakten. Die Arktis weiß er mitreißend sowohl als Ort des Grauens als auch als lebenswürdige Heimat darzustellen. (An dieser Stelle muss die Übersetzung lobend erwähnt werden, die vor einigen Herausforderungen stand, die lesenswert gemeistert wurden.) Das große Rätsel der Franklin-Expedition findet schließlich eine Auflösung, die rational wie fiktional überzeugt.

Simmons lässt seine Geschichte nicht aus der Sicht eines allwissenden Erzählers abrollen. Die Ereignisse werden uns durch diverse Besatzungsmitglieder und Offiziere an Bord der „Erebus“ und „Terror“ berichtet, wobei Überlappungen vorkommen. Auf diese Weise wird die stringente Darstellung aufgebrochen, was die Isolation und Uneinigkeit der Reisenden unterstreicht, die als Eroberer und Entdecker – in dieser Reihenfolge! – kommen und von der Arktis gedemütigt, gebrochen und schließlich getötet werden.
Figuren werden zu Menschen

Das Scheitern der Franklin-Expedition lässt sich wie schon angesprochen nicht durch den Tuunbaq, das mysteriöse Wesen aus der Eiswüste, erklären. Auch ohne dessen Attacken hätte sie ein grausames Ende genommen. Die Arktis ist kein Ort für die Männer, die sie 1845 bereisen. Vor allem Sir John Franklin, der Befehlshaber, begreift nie, dass Anpassung der einzige Schlüssel zum Überleben im Ewigen Eis ist. Dennoch ist er keineswegs der Bösewicht unserer Geschichte – im Gegenteil: Franklin ist in den Augen seiner Zeitgenossen ein oft allzu weichherziger Mensch, der Gehorsam und Disziplin fordert, aber nie über die Leichen seiner Mannschaften gehen würde, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Die mangelnde Flexibilität wird Franklins Verhängnis, das er, ohne es zu wollen, über seine Expedition bringt. Er begann zu lernen, doch bevor er sein Wissen anwenden konnte, kam das Ungeheuer über ihn.

Francis Crozier ist ein erfahrener Seefahrer, der seinen Job von der Pike auf gelernt hat und durch Erfahrung gereift ist. Freilich ist er auch ein verbitterter, trunksüchtiger Mann, der nicht verwinden kann, dass ihm sein niederer gesellschaftlicher Status die Karriere verwehrt, die er verdient. Crozier ist deutlich tüchtiger als Franklin, der seinen Rat in den Wind schlägt und seinen Kapitän immer wieder vor den Kopf stößt, ohne dies zu bemerken. Als Crozier nach Franklins Tod das Oberkommando erhält, ist es zu spät – für ihn und für seine Männer, denn sie sitzen in einer Falle, aus der sie auch Crozier nicht befreien kann. Nur er selbst findet den Ausweg, doch dies nur für den Preis der Aufgabe seiner Identität: Aus Francis Crozier wird Taliriktuq, der niemals in die Zivilisation zurückkehren kann und will.

Wohltuend unaufdringlich integriert Simmons die Inuit in seine Geschichte. Er verkneift sich die politisch korrekte, aber falsche Idealisierung dieser „;ökologischen“ Ureinwohner, die im Einklang mit der Natur leben und vom bösen, weißen Eroberer verdorben wurden. Die Inuit sind Menschen, die sich ihrer Umgebung hervorragend angepasst haben, aber Menschen mit allen positiven wie negativen Eigenschaften geblieben sind. So treten sie hier kitschfrei auf, was ihre Mythologie einschließt. Gerade die religiösen Vorstellungen der Inuit werden als Beispiele für „;Weisheit“ und „;Reinheit“ gern instrumentalisiert. Simmons schildert die Inuit-Mythen als Spiegel ihrer Lebensweise – nicht mehr, nicht weniger. Er fragt nicht nach ihrer Wahrheit, sondern setzt sie behutsam für die Geschichte ein, die er zu erzählen gedenkt.

Als sich der Vorhang nach 1.000 Seiten schließt, ist das Kapitel Franklin-Expedition aus arktischer Sicht abgeschlossen. Die Eiswelt hat die Eindringlinge bezwungen und getilgt. Sie sind und waren nie wichtig in dieser Welt, die ihren eigenen Rhythmus hat. Das hat zumindest Francis Crozier endlich begriffen, und das ist auch die Lehre, mit der Simmons seine Leser aus diesem in jeder Hinsicht fantastischen Roman entlässt.




von Michael Drewniok

www.histo-couch.de







Absolute Empfehlung nod daumenhoch

Das Buch gibt es nun auch schon eine Zeit lang als Taschenbuch


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Ein, wie ich finde, rundum gelungenes Buch über Sportwetten:

Der Wettbörsen-Profi: Strategien und Spieltechniken für Sportwetten-Spekulanten

Daumen hoch! hand017


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Kauf"befehl" ist nicht das richtige Wort, weil es doch ein sensibles und persönliches Thema ist. Nennen wir es Empfehlung wink

Vor einiger Zeit hatte ich in der Uni mal einen Fall (Jurastudent für die, die es nicht wissen) in der es um eine Frau ging, die ihre Kinder getötet hat, weil ihr das von Gott gesagt worden sei. Daraufhin behauptete ein Kommilitone allen Ernstes das dies auch so gewesen sei und sie deswegen straffrei aus der Sache herausgehen sollte (aha! crazy ) Naja, aber das ist auch garnicht das Thema, sondern das war der Auslöser, dass eine sehr belebte und interessante Diskussion über das Thema Gott, Religionen und die (meiner Meinung nach durchweg negativen) Einflüsse derer auf die Gesellschaft losgetreten wurde. Später dann auch bei mir zu Hause und da hab ich mich auch generell wieder mal etwas näher damit beschäftigt.

Für mich ist es schon lange klar, dass Religion keinen Anlaufpunkt für mich darstellt, obwol ich sogar jahrelang an eine evangelische Schule gegangen bin. Die ganze Grundschule durch, in einem der wehrlosesten Zeiträume unseres Leben wurde mir Tag für Tag der Kopf gewaschen. Jeden morgen Beten, mehr Religionsunterricht als Mathe usw.

Später dann mit der Zeit wurde mir dann klar, dass das nicht passen kann und so entwickelte sich das. Wichtige Vertreter der atheistischen Bewegung wie (den mittlerweile leider verstorbenen) Hitchens, Bill Maher wenns auch mal lustig sein soll oder Dawkins oder Schmidt-Salomon aus Deutschland waren mir natürlich bekannt, aber zuletzt bin ich dann auf

Der Gotteswahn von Richard Dawkins im Originaltitel "The God Delusion"

gestoßen. Habs mir günstig geschossen und dann auch recht schnell verschlungen. Für mich als fest überzeugten Atheisten, eher sogar Antitheisten, natürlich nicht alles neu, aber natürlich triffts genau auf meine Meinung. Auf wirklich brillante Art und Weise thematisiert und kritisiert er Religionen. Teilweise zwar etwas hart, aber immer auf einem sehr respektvollen Niveau.

Er betrachtet diverse Punkte aus gesellschaftlicher Sicht sowie als Evolutionsbiologe, was er hauptberuflich ist und stellt damit eins der wichtigsten Werke für diese Bewegung dar.

Selbstverständlich wird kein Gläubiger, sollte er dieses Buch tatsächlich lesen vom Glauben abfallen, aber wenn jemand in einer Findungsphase ist oder Zweifel hat und sich bisher nicht so recht entscheiden konnte oder wollte, dem kann ich das wirklich nur ans Herz legen. Dieser wird recht schnell begreifen was für eine absurde Geschichte uns die religiösen Gemeinschaften vorsetzen und damit unser und anderer Menschen Leben bestimmen und leider auch können.

Ums mal kurz nur klarzustellen, ich habe kein Problem mit religiösen Menschen, ich habe auch welche, die jeden Sonntag nicht ausschlafen wollen, in meinem Freundeskreis, ich respektiere dies. Ich habe auch kein Problem mit ihnen auf sachlicher und respektvoller Ebene zu diskutieren. Nur bitte, diese sollen das für sich behalten und insbesondere nicht unser Leben beeinflussen und bestimmen wollen. Man braucht sich nur mal anzuschauen wie kaputt diese Welt ist, immer und immer wieder ist Religion einer der Hauptgründe dafür. Meine ablehnende Haltung richtet sich definitiv nicht an die Gläubigen sondern an die Religion bzw an die jeweilige Weltanschauung, die eine Art von Gott oder mehrer Götter beinhaltet.


Vielleicht interessierts ja jemanden, ich finde das Werk sehr gelungen, sehr aufschlussreich und wie gesagt, für jemanden der grad auf der Suche ist, der wird schnell erkennen das die Gegenseite für ihren Glauben nicht den Hauch einer Grundlage geschweige denn einen Beweis hat.



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Eventuell eine Empfehlung für Weihnachten





Die Kunst des Feldspiels

Chad Harbach


Chad Harbach hat den Traum von der »Great American Novel« wahr gemacht: ›Die Kunst des Feldspiels‹ ist ein literarisches Wunder, ein magisches Debüt, ein so kluger wie zu Herzen gehender Roman über den Abschied von der Jugend, über Leidenschaft und Liebe, Freundschaft und Familie. Der Gott des Spiels hat Henry Skrimshander ein Geschenk in die Wiege gelegt: Der schmächtige, unscheinbare Junge aus der Provinz ist das größte Baseball-Talent seit Jahrzehnten. Als er in die Mannschaft des Westish College aufgenommen wird, scheint sein Aufstieg in den Olymp vorprogrammiert. Monatelang macht er nicht einen Fehler. Doch dann geht ein Routinewurf auf fatale Weise daneben … und die Schicksale von fünf Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Henry hat einen neuen Gegner: den Selbstzweifel. Sein Mentor Mike Schwartz macht die bittere Erfahrung, dass er Henry zuliebe sich selbst vergessen hat. Henrys schwuler Mitbewohner Owen muss sich von einem herben Schlag erholen. Rektor Affenlight lernt spät im Leben die wahre Liebe kennen und schlittert in eine gefährliche Affäre. Und seine Tochter Pella flieht vor ihrem Mann nach Westish – um auf dem Campus mehr als nur Sex zu finden. Während das dramatische Endspiel unerbittlich näher rückt, sind sie alle gezwungen, sich mit ihren tiefsten Wünschen und Abgründen auseinanderzusetzen. Am Ende wird einer von ihnen gleich zweimal bestattet, und die Leben der anderen werden nie mehr dieselben sein.

›Die Kunst des Feldspiels‹ erzählt von den Dingen, die uns ausmachen – den Fehlern wie den Obsessionen. Wer wissen will, was es bedeutet, hier und heute ein Mensch zu sein, der muss dieses Buch lesen.

»Debütromane von solcher Vollkommenheit und Sogkraft sind sehr, sehr selten.« Jonathan Franzen

»Wunderbar zu lesen, das reinste Vergnügen.« John Irving




PRESSESTIMMEN

Spannend, berührend – großartig!“
ELLE

„Auch wer beim Baseball nur komisch in der Gegend herumlaufende Männer in Pyjamas sieht, wird Chad Harbachs fantastischen Roman ‚Die Kunst des Feldspiels‘ verschlingen und plötzlich verstehen. Ein starkes Stück junge amerikanische Literatur!“
MADAME

„Perfekt für lange, heiße Sommernachmittage: Junges Baseballgenie verliert den Glauben an sich selbst und findet am Ende etwas viel Größeres.“
FAS

„Ein interessanter Roman über den zerstörerischen Aspekt von Begabung (…) hervorragend geschrieben.“
BÜCHER

„Grandioses Romandebüt von Chad Harbach, der bald in einem Atemzug mit Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides zu nennen sein wird. Blitzaufstieg in die Topliga!"
FLAIR

„Ein brillanter Debütroman (...) Mit überschaubarem, absolut glaubhaftem Personal beschwört Chad Harbach eine ganze Welt. (…) Für den Leser kommt der Abpfiff viel zu früh.“
KÖLNISCHE RUNDSCHAU

„Harbach gelingt der perfekte Wurf (…) – man wird in diesem Herbst vielleicht kein Größeres Lesevergnügen finden.“
KÖLNER STADTANZEIGER

„Es gibt einfach zu wenig Sportromane wie diesen (…) Harbachs Debüt passt genau in diesen Sommer der vertanen Chancen und vierten Plätze (…), aber im Grunde geht es nicht um Sport, sondern um: Unschuld, Reinheit. Zufall. Tragik. Edle Einfalt, stille Größe.“
FAS

„Die Kunst des Feldspiels ist nicht nur was für Sportfans. Eine großartig angelegte Schicksalssymphonie über das Erwachsenwerden und den Moby Dick-Autoren Herman Melville. Ein außergewöhnlicher College-Roman […]“
ZDF MORGENMAGAZIN

„Eigentlich geht es hier nicht so sehr um Baseball, sondern mehr um das Erwachsenwerden, um Augenblicke, die das Leben verändern, und um die Liebe. Ein grosser amerikanischer Roman.“
BOLERO

„Dieses Buch ist so toll, dass man es trinken möchte. ‚Die Kunst des Feldspiels‘ ist nicht nur ein Sportroman, das ist vor allem eine Coming-of-Age-Geschichte, eine Art ‚Der Fänger im Roggen‘ für die Gegenwart.“
DÜSSELDORF IM ÜBERBLICK

„Ein amerikanischer Traum zwischen Buchdeckeln.“
NZZ AM SONNTAG

„So wird bei Chad Harbach selbst die Fluglinie eines Baseballs zum packenden Film in Worten und sein Debüt-Roman letztlich zu einem literarischen Homerun.“
CULTURMAG

„Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Sie "Die Kunst des Feldspiels" von Chad Harbach.“
DRUCKFRISCH

„Dieses Debüt verblüfft mit Tiefe, Vielseitigkeit und Klarheit. Ein fulminanter Roman von einem vielversprechenden Autor!“
QUEER.de

„Chad Harbachs Roman entwirft ein großartiges Bild der amerikanischen Gesellschaft heute.“
FOCUS

„Chad Harbachs Erstling »Die Kunst des Feldspiels« ist ein Roman über Baseball – und gleichzeitig eine brillante Studie über Obsession, Leidenschaft und die Untiefen des Schreibens.“
DIE PRESSE

„Hier kommt das Highlight des Bücherherbsts. Ja, es geht um Baseball. Und nein, Sie werden sich dabei NICHT langweilen.“
ANNABELLE

„Chad Harbach ist ein wirklich guter Wurf gelungen. Ein großes Buch.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

„Dass sein Erstling die spielerische Leichtigkeit nicht verloren hat, trotz aller Theorie und neun Jahren Training, macht sein Buch zu einem großen Wurf – und darum geht’s schließlich im Baseball.“
WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG

„Wenn es in einem US-Roman um Baseball geht, geht’s immer um mehr: das Wachsen, das Siegen und Verlieren, die fatalen Folgen eines Fehlwurfs – um das Leben eben. Die Kunst des Feldspiels ist da keine Ausnahme. Ein herzliches College-Sittengemälde mit einer Extraportion Sehnsucht nach Reinheit und jugendlichem Leichtsinn.“
STERN

„Die amerikanische Schicksalssinfonie ist voller Überraschungen, ernst und emotional geschrieben, ohne je sentimental zu werden.“
SCHWERINER VOLSZEITUNG

„Eine prächtige Allegorie über den Totalitarismus des Selbstzweifels.“
FAZ

„Man ist fast ein wenig traurig, nachdem die letzte Seite gelesen ist.“
HEILBRONNER STIMME

„Auch jene Menschen, denen der Sport mit seinen Regeln nicht vertraut ist, werden dieses Buch lesen, so wie man als Kind gelesen hat: Seite um Seite, Kapitel für Kapitel – mit der Taschenlampe unter der Bettdecke.“
OCTOPUS

„Chad Harbach erklärt die Welt – indem er über einen Sport schreibt, für den sich bei uns niemand interessiert. Noch.“
UMAG

„Es geht nur vordergründig um Sport, sondern vielmehr um das Schicksal, das fünf Menschen zusammenschmiedet. Es geht um Liebe und Verlust. Groß!“
EXPRESS

„Es ist ein Collegeroman, es ist ein Bildungsroman, es ist ein Roman über das Erwachsenwerden, darüber, was es heißt, seine Bestimmung zu finden. Es ist ein Roman, der vor allem und auf ganz verschiedenen Ebenen davon handelt, wie fragwürdig es sein kann, sich einer Sache, einer Leidenschaft voll und ganz zu verschreiben.“
HR2

„Sein Roman hat etwas, was vielen anderen Büchern fehlt: Tiefe. Chad Harbach wird in den USA bereits als neuer Literaturstar gefeiert. Mit diesem Debüt kann man sagen: ganz zu recht.“
HANNOVERSCHE ALLGEMEINE

„Hier geht es nicht um Baseball, sondern um Toleranz und Menschlichkeit.“
BZ

„Man muss Baseball nicht mögen, um diesen Roman zu lieben. (…) Die Geschichte handelt von Freundschaften, wie sie der Sport stiften kann und gefährden. Vom Teamgeist und dessen Bedrohungen. (…) Solch eine Geschichte und so viel Weltgehalt in einem deutschen Roman über Fußball – auch das wäre eine Vorstellung von Perfektion.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE, SPORTTEIL

„Dies könnte ein Buch sein, das bleibt – das anhaltend nachklingt – das nicht nur bis zur Lektüre des nächsten oder übernächsten Romans im Gedächtnis haftet; ein Buch, auf das sich die Literaturkritik noch in ferner Zukunft bezieht.“
NDR1 NIEDERSACHSEN

„Ein literarisches Wunder, ein magisches Debüt, ein so kluger wie zu Herzen gehender Roman über den Abschied von der Jugend, über Leidenschaft und Liebe, Freundschaft und Familie.“
BUCH-MAGAZIN

„Ein wirklich großer Roman und zweifellos das vielversprechendste amerikanische Debüt seit Jonathan Franzens ‚Die Korrekturen‘.“
JÜDISCHE ZEITUNG

„Eine Geschichte über Hingabe und Loyalität, über Fehler und Toleranz, die Harbach zu einer Größe der All American Novel machen könnte.“
BASLER ZEITUNG

„Liebe und Freundschaft sprengen alle Konventionen. Gleich nochmals lesen!“
SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

„Der lange Lesegenuss entschädigt für das lange Warten auf den Erstling dieses unglaublich begabten Schriftstellers. Mühelos entfaltet er eine Geschichte, die sich oberflächlich um ein College-Baseballteam dreht, aber dabei all die großen Fragen des Lebens und der Liebe abhandelt. […] Harbachs Sprache ist zurückhaltend und schön, seine Figuren behandelt er mit viel Respekt. […] Mit dem Buch über das Jahrhunderttalent Henry ist Harbach nicht nur ein großer, bis zum letzten Punkt unterhaltsamer Roman geglückt.
SONNTAG

„Man muss kein Baseballfan sein, um diesen großartigen Roman zu mögen.“
FREIZEITWOCHE

„Eine Geschichte über Hingabe und Loyalität, über Fehler und Toleranz, die Harbach zu einer Grösse der All American Novel machen könnte.“
BASLER ZEITUNG

„Ein wunderbar erzählter Roman über universelle Themen wie das Erwachsenwerden, Freundschaft und Wahrheit, aber auch das Scheitern.“
BERLINER MORGENPOST

„Nicht obwohl, sondern weil Baseball eine große Rolle spielt: ein unfassbar guter Roman!“
TV-MOVIE






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hei jungs winke
Hab mal ne frage,hat wer von euch schon mal ein Sportwettenbuch gelesen,bzw kann mir eines empfehlen??
hab mal bei amazon reingeschaut und das hier gefunden


Wer es kennt,bitte um kurzes feedback. thx

PS:Wenn falscher Ordner,sorry,nichts anderes gefunden. ka


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Die Sportwette dient in erster Linie der Unterhaltung und macht das Verfolgen von Sportereignissen spannender.
Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
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