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Lienens 45-Punkte-Rekord geknackt
Hanke im Pech 96 schießt Rostock in die zweite Liga und knackt den alten Rekord – mit nun schon 46 Punkten.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Zwei Fragen konnte Dieter Hecking gestern am späten Abend nicht mehr umdribbeln. Erstens: Was bedeutet ihm nun dieser Punkte-Rekord mit 96? „Das ist nur ein schöner Nebeneffekt, mehr nicht“, versicherte der 96-Trainer. Viel mehr muss ihn ja die Entwicklung der Mannschaft interessieren. Das führte aber auch schon zu Frage zwei: Ist im Saisonendspurt doch noch UI-Cup-Platz sechs drin? Schielt er noch darauf? „Das bringt doch alles nichts“, wehrte Hecking ab, „auch alles Aufrechnen nicht, wo man vielleicht noch Punkte liegenlassen hat.“
Gestern holte 96 immerhin wieder drei, und diese kleine Erfolgsepisode begann mit einem Foul der Rostocker Fans: Mit einer Rauchbombe vernebelten sie sich zum Anpfiff die Sicht. Zündende Ideen hatten aber auch die Hansa-Profis erst mal nicht – Trainer Frank Pagelsdorf hatte ihnen ja mit dem Mut der Verzweiflung eine Offensivtaktik verpasst, die aber nicht griff. Weil sich bei 96 jedoch in der Defensive der Fehlerteufel einschlich, hätte es hinten beinahe geknallt: Enrico Kern nahm einen verunglückten Pass von Christian Schulz dankend auf, trat den Ball aber über Robert Enke hinweg am Tor vorbei.
96 brannte zwar auch nicht gerade vor fußballerischem Feuereifer, bekam die Partie aber über aggressive Zweikampfführung und geschickteres Passspiel in den Griff. Nach einigen Fehlversuchen brachte Hanno Balitsch 96 in Führung: Steven Cherundolo hatte stark mit links geflankt, Torwart Jörg Hahnel lenkte den Ball an die Latte, von wo er zielgenau vor die Stirn von Balitsch prallte (19.). Man hatte nun das Gefühl, dass 96 die von Ängsten um die erstklassige Existenz geplagte Rostocker Formation zerlegen könnte, doch dazu fehlte es noch an der nötigen Präzision – zumal sich in der Abwehr auch noch Lücken auftaten.
Für den Torschützen Balitsch war die Partie in der 41. Minute gelaufen – er wurde wegen einer Verletzung am rechten Fuß gegen Jan Rosenthal ausgewechselt. Zwar lag noch die Pause dazwischen, aber sechs Spielminuten nach seiner Einwechslung sorgte das 96-Talent für die Vorentscheidung: Orestes hatte eine Flanke von Szabolcs Huszti zu kurz abgewehrt, Rosenthal guckte Torwart Hahnel aus und traf flach links zum 2:0 (47.).
Die Hansa-Profis fügten sich nun weitgehend in ihr Schicksal. 96 bekam viel Raum für ansehnliche Kombinationen und brannte nun doch „ein Feuerwerk ab, so wie ich es mir gewünscht habe“, wie Hecking später lobte. Es wurden allerdings noch zu viele Chancen vergeben. Besonders den EM-Wackelkandidaten Mike Hanke wird das geärgert haben: Nach einer Huszti-Flanke schoss er volley mit links, doch Hahnel hielt (62.).
Es war also ein flotter Fußball-Abend in nun ungezwungener Atmosphäre – und schließlich knallte es auch noch mal: Rosenthal traf kurz vor Schluss nach einer Huszti-Ecke mit dem Kopf zum 3:0.
96, das nun den mit Trainer Ewald Lienen verbundenen Punkte-Rekord (45 aus der Saison 2004/05) geknackt hat, kletterte also schon auf Platz sieben, aber Torwart Robert Enke mahnte, man dürfe nun „nicht so darauf gucken“. Über die UI-Cup-Chance „haben wir schon so oft gesprochen. Es ging hin und her. Ich gucke einfach wieder am 34. Spieltag. Mal sehen, wo wir dann stehen.“
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Die Roten spazieren ...
...zum Punkterekord Hannover 96 schlägt Hansa Rostock locker mit 3:0 und darf sich über das beste Saisonergebnis seit dem Wiederaufstieg freuen.
Von Heiko Rehberg Hannover. Schade, dass man sich kommende Saison nicht wiedersehen wird. Hansa Rostock wird die Fußball-Bundesliga Richtung 2. Liga verlassen, Hannover 96 verliert damit einen angenehmen Spielpartner. In der Hinrunde gab es im Ostseestadion einen 3:0-Erfolg, gestern Abend in der AWD-Arena die Ergebniskopie mit einem trotz Durchschnittsleistung hochverdienten 3:0-Sieg. Sechs Punkte, kein Gegentor – 96 wird Rostock vermissen, die Liga wird es verschmerzen.
Für 96 war es ein besonderer Sieg, denn mit nunmehr 46 Punkten ist 2007/2008 bereits jetzt eine Rekordsaison. 45 Zähler waren es 2004/2005, die bis dahin meisten seit dem Wiederaufstieg 2002. Zwei Spieltage vor Schluss ist diese Bestmarke geknackt und Sonnabend in Bremen und die Woche darauf gegen Cottbus noch ausbaufähig.
Ein bisschen mehr hätte man sich von 96 in der 1. Halbzeit schon gewünscht. 1:0 für die „Roten“ – das war zwar bereits zu diesem Zeitpunkt standesgemäß, aber wenn man ehrlich ist, hätte eine bessere Mannschaft als Hansa Rostock zur Pause in Führung gelegen. Leichtfertig servierte 96 den harmlosen Gästen zwei Torchancen, von denen es schwer war, sie auszuschlagen. Nach einem Blackout von Christian Schulz vergab Enrico Kern mutterseelenallein vor Torwart Robert Enke (4. Minute). Kern war es auch, der in der 30. Minute den Ball aus kurzer Distanz über die Latte schoss; Enke war da längst geschlagen, weil er zuvor in großartiger Manier gegen Djordjije Cetkovic geklärt hatte.
Dazwischen lag das hannoversche Führungstor, erzielt in einer schönen Dreierkombination: Flanke Steve Cherundolo, Kopfball Jiri Stajner, den Rostocks Torwart Jörg Hahnel an die Latte lenkte und es Hanno Balitsch dadurch leicht machte, aus abseitsverdächtiger Position ebenfalls per Kopf das 1:0 zu machen (19.). Ansonsten war das 96-Spiel zeitweise so phantasiereich wie Oliver Pochers in der Pause präsentierter EM-Song.
Mit ein bisschen mehr Entschlossenheit hätten die Hannoveraner den teilweise ungeordneten FC Hansa schon viel früher zur Strecke bringen können. Doch was recht gefällig aussah, war lange einfach nicht zwingend genug. Vor allem Mike Hanke (mit Steigerung nach der Pause), der so gerne bei der EM dabei sein würde, ließ fast jeden Ball wie ein Anfänger weit vom Fuß springen.
Nach zwei Minuten in der 2. Halbzeit war die Sache dann allerdings doch zur Zufriedenheit erledigt, und 96 mit dem 2:0 der sichere Sieger. Torschütze war ein junger Mann, dem es alle gegönnt haben dürften: Jan Rosenthal, lange verletzt und zuletzt mit zwei Kurzeinsätzen, traf mit einem 14-Meter-Schuss. Es war der Startschuss zu entspannten 43 Minuten, die die Mannschaft locker abwickelte, ab und zu mal eine Torchance herausspielte (die beste: Hanke mit einem Volleyschuss, 62.), sich besondere Momente aber weitgehend sparte und kurz vor Schluss mit dem 3:0 von Rosenthal (87.) doch noch mal einen Höhepunkt bereithielt. Und Hansa Rostock? Die Gäste nutzten die verbleibende Zeit zur eindrucksvollen Demonstration, wie harmlos ein Erstligist sein kann. 2. Liga – Rostock ist nächste Saison dabei.
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Für Hansa heißt’s jetzt Abschied nehmen...
0:3 für den Tabellenletzten aus Rostock in Hannover. Für Frank Pagelsdorf ist der Abstieg so gut wie besiegelt. Sie kämpften gestern Abend fast schon um ihre letzte Chance – und hatten keine...
19. Minute: Stajner köpft an die Latte, Balitsch staubt per Kopf zum 1:0 ab. Auf der Gegenseite vergibt Cetkovic kläglich allein vor Torwart Enke, dann ballert Hansa-Kapitän Kern aus elf Metern drüber – die Superchancen zum Ausgleich.
Nach der Pause schießt Jan „Rosi“ Rosenthal (47./87.) Rostock raus und Hannover zum Vereinsrekord (46 Punkte). So gut war der Klub seit dem Aufstieg 2002 noch nie.
Rostock-Coach Frank Pagelsdorf sitzt 90 Minuten nahezu regungslos auf der Bank. Er ahnt: Trotz Vertrag bis 2009 geht’s jetzt um seinen Job.
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VfB dankt für "Retterspiel"
Vier Millionen Euro Schulden drücken den VfB Lübeck, den ehemaligen Verein von Trainer Dieter Hecking und Assistent Dirk Bremser. Dem Traditionsverein aus der Hansestadt droht die Insolvenz. Mit dem „Retterspiel“ am 22. Mai 2008 (Anstoß 19.19 Uhr im Stadion Lohmühle) will Hannover 96 dem Regionalligisten VfB Lübeck wirtschaftlich helfen.
Lübecker Spezialitäten und eine "Retterplakette"
96-Klubchef Martin Kind hielt bereits Ende April in Lübeck vor Sponsoren und Wirtschaftsvertretern einen Vortrag. Beim Heimspiel gegen Hansa Rostock bedankte sich eine Delegation des VfB Lübeck bei Martin Kind für das 96-Engagement: Die VfB-Beiratsmitglieder Wilfried Backsch, Eckhard Durst und VfB-Stadionsprecher Carsten Schoppenhauer überreichten eine „Retterplakette“ und von Sponsoren gestiftete Lübecker Spezialitäten: eine Holstentor-Torte, Lübecker Marzipan-Spezialitäten und Lübecker Rotspon-Wein.
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Wir freuen uns drauf
"Bremen ist so gut wie in der Champions League - Hannover ist so gut wie nie!" Treffender als 96-Coach Dieter Hecking auf der wöchentlichen Pressekonferenz hätte man die Ausgangsposition vor dem kommenden Nordderby kaum zusammenfassen können.
Hecking erwartet "offenen Fight"
„Wir haben eine schöne Aufgabe vor der Brust.“ Dieter Hecking und seine Mannschaft freuen sich auf die Partie im Bremer Weserstadion, das mit über 42 000 Zuschauern ausverkauft sein wird – darunter ca. 4000 Schlachtenbummler aus Hannover. „Wenn man die Bremer gegen den HSV gesehen hat, muss man festhalten, dass sie richtig aggressiv und zweikampfstark sind. Sie haben dort verdient gewonnen.“ So lautet Heckings Fazit zum kampfbetonten Nordderby unter Woche. Dennoch steht der 96-Coach dem Spiel gegen die Bremer gelassen gegenüber. „Ich traue meiner Mannschaft auch dort etwas zu. Wir fahren nicht nach Bremen, um nur deren Spiel kaputt zu machen – wir müssen selber aktiv werden. Das 4:3 im Hinspiel war eines der attraktivsten Spiele in der ganzen Hinrunde und auch dieses Mal dürfte das ein offener Fight werden.“
Weiter im 4-4-2
Die Vorzeichen für ein attraktives Spiel könnten kaum besser sein – Werder hat zumindest die Champions League-Qualifikation sicher, Hannover steht punktemäßig da wie noch nie. Nach den letzten guten Auftritten sieht Hecking keinen Grund, an der Startelf und dem zuletzt erfolgreichen taktischen Ausrichtung zu rütteln: „Es geht darum, so wie im Spiel gegen Schalke 04 aufzutreten. Wir werden bei unserem System bleiben und auf Offensive setzen“, so Hecking weiter.
Baltisch fraglich – „Rosi“ steht bereit
Auf Hanno Baltisch wird Hecking am Samstag jedoch verzichten müssen. Der 1:0-Torschütze aus dem Rostockspiel hat nach wie vor Probleme mit dem rechten Fußgelenk und wird voraussichtlich passen müssen. Aber mit dem Zwei-Tore Mann Jan Rosenthal steht ein adäquater Ersatz bereit. „Rosi wird anfangen und wir gucken dann mal, wie lange es geht", legt sich Hecking berits fest. "Warum sollen es keine 90 Minuten sein? Schließlich hat das ja auch in der Oberliga geklappt.“
"Niemandsland mit Perspektive"
Auf die Frage, wie denn Hannovers UI-Cup Chancen stünden, reagierte unser Coach gewohnt cool: „Im Niemandsland der Tabelle haben wir noch eine sehr gute Perspektive. Das ist doch gut. Im Fußball ist alles möglich, das sehen wir doch aktuell. Nach dem 27. Spieltag hat man gesagt, die Saison ist für 96 vorbei. Jetzt können wir frei spielen, um nach dem 34. Spiel unser Resumée zu ziehen. Wir haben es ja nicht selber in der Hand und wollen erst einmal den 8. Platz festigen.“ Ärgern über die Schwächephase zu Beginn der Rückrunde, die höhere Ambitionen verhinderte, möchte sich der 43-Jährige nicht – ganz im Gegenteil. „Das war eine für den Verein und die Mannschaft ganz wichtige Lernphase. Das erkennt man jetzt bereits."
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Roten wollen Nachschlag
Hannover 96 rechnet nach: Das Saisonfinale hat auch Auswirkungen auf die Finanzen
Von Norbert Fettback Hannover. Sie haben sich noch mal Appetit geholt. Wen man von den 96-Spielern nach dem 3:0-Erfolg am Dienstag gegen den FC Hansa Rostock auch fragte: Aus jeder Äußerung war herauszuhören, dass die „Roten“ noch lange nicht satt sind, obwohl sie sich und ihren Fans gerade einen neuen Punkterekord serviert hatten. In den beiden ausstehenden Spielen soll ein Nachschlag her, zumal sogar mit Blick auf die Qualifikation für den UI-Cup nach der gestrigen Leverkusener Niederlage noch etwas möglich wäre. Das Vorhaben, noch kräftig zu punkten, könnte sich auch finanziell auszahlen. Wenn die „Roten“ am Sonnabend zum Nordderby beim SV Werder Bremen antreten, dann will sich die Mannschaft auch dort „teuer verkaufen“, wie 96-Trainer Dieter Hecking sagt. „Momentan ist uns viel zuzutrauen.“ Sicher ist: Nachdem die Grün-Weißen in Hamburg gewonnen haben, können sich die Hannoveraner auf die nächste Überweisung auf ihr Konto freuen, die dem Klub für den Fall der Bremer Qualifikation für die Champions League zugesichert worden ist.
Als Nationalspieler Per Mertesacker 2006 an die Weser wechselte, wurde zwischen 96 und dem SV Werder auch eine Erfolgsbeteiligung vereinbart. Schaffen die Bremer den Sprung in die europäische „Königsklasse“, dann steht Mertesackers altem Verein nach HAZ-Informationen ein Betrag von deutlich mehr als einer halben Million Euro zu. Noch ist das Rennen mit dem FC Schalke 04 um die direkte Qualifikation offen; mit dem Bremer 1:0 gestern beim Hamburger SV steht der Mannschaft von Thomas Schaaf aber auf jeden Fall die Hintertür offen, um in diesen Wettbewerb zu gelangen.
Doch bei 96 denkt niemand daran, den Bremern deshalb übermorgen ein Gastgeschenk zu überreichen. „Wir haben uns entschieden: Wir werden punkten“, sagt Klubchef Martin Kind mit einem Augenzwinkern. Die Erfolgsrate für Mertesacker sei zwar ein „nicht uninteressanter Betrag“, wie er meint. Doch 96 wolle sowohl im Weserstadion als auch die Woche darauf gegen Energie Cottbus ein gutes Spiel abliefern. „Erst dann sehen wir weiter“, sagt Kind. 96 hat den eigenen Erfolg im Sinn, und für die tabellarische Klettertour in dieser Saison, verglichen mit den drei zurückliegenden Spielzeiten, hat der hannoversche Klub schon mal eine Zusatzeinnahme von 740 000 Euro sicher. So viel werden die „Roten“ nach Auskunft von Kind aus der Zentralvermarktung des Fernsehgeldes für die Bundesliga mehr bekommen. Insgesamt kassiert 96 rund 18 Millionen Euro. Mehr würde es aufgrund des Verteilungsprinzips laut Kind auch nicht werden, wenn jetzt noch der Sprung vom 8. auf den 6. Platz gelänge.
Das aber würde sich in anderer Hinsicht auszahlen: Aus der Auslandsvermarktung kassiert der Sechste der Bundesliga (wie auch der Siebte) 750 000 Euro. Und zudem ließe der UI-Cup in dieser Hinsicht auch einiges erwarten …
Ohne Balitsch nach Bremen? Beim 3:0 gegen Rostock zog sich Hanno Balitsch eine Kapselverletzung am rechten Fuß zu. Der Mittelfeldspieler muss gegen Bremen wahrscheinlich pausieren.
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Hecking der Allerbeste ?
Er muss nur noch die 47-Punkte-Marke knacken
So viel steht fest: Dieter Hecking hat schon jetzt die beste Bilanz eines 96-Trainers seit dem Wiederaufstieg. Ralf Rangnick schaffte 2002/2003 43 Punkte. In der Folgesaison hielt Rangnick nur bis März durch. Ewald Lienen übernahm, am Ende hatte 96 37 Punkte. In der Saison 2004/ 2005 stellte Lienen den nun von Hecking gebrochenen 45-Punkte-Rekord auf. Die folgende Spielzeit führte Peter Neururer mit 38 Punkten zu Ende, am Ende der vergangenen Saiosn stand 96 mit Hecking bei 44 Punkten.
Nun sind es also schon 46 – so viel hatte 96 in der Bundesliga noch nie. Die 34:34 Punkte (damals gabs nur zwei Punkte für einen Sieg) von Trainer Horst Buhtz 1966/67 wären aber umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel 47. Und umgerechnet 46 Punkte holten auch Helmut Kronsbein (1965) und Karl-Heinz Mühlhausen (1968). Hecking könnte im Optimalfall sogar auf 52 Punkte kommen.
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Mental-Coach bereitete die Tore vor
Er meldete sich stark zurück – und das gleich doppelt! Jan Rosenthal (22) ballerte die Roten mit zwei Toren fast allein zum 3:0-Sieg gegen Rostock. Die Scorer-Punkte für die Vorlagen hätte eigentlich Holger Fischer verdient. Denn Hankes Handaufleger bereitete die Tore vor...
Fünf Wochen fehlte Rosi wegen einer fiesen Schambein-Entzündung. Das Saison-Aus drohte, die Spezialisten wussten nicht weiter. Dann kam Fischer. Anfang April hatte Rosi die ersten Sitzungen mit dem Mental-Trainer (BILD berichtete). Danach konnte er trainieren, spielte sich über die Amateure und Joker-Einsätze bei den Profis zurück in die Bundesliga-Elf. Fischer bereitete Rosenthals Comeback vor - und damit die Tore...
Rosi: „Wenn man sich keinen Kopf macht, läuft es von allein.“ Das ganze Geheimnis? Fischer sagt: „Ich spüre, wo die Probleme oder Blockaden sind, erreiche so die emotionale Ebene. Die ist für die nachhaltige und schnellere Genesung entscheidend.“
Bei Rosi hat´s prima geklappt. Samstag in Bremen folgt schon sein Startelf-Comeback. Hanno Balitsch (Knöchelkapsel kaputt) fällt fast sicher aus. Trainer Dieter Hecking: „Rosi ist die 1. Alternative.“
Kein Überraschung nach dem Doppelpack
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Hanke muß passen
Das ist ärgerlich! 96-Goalgetter Mike Hanke kann nicht mit seinen Kollegen nach Bremen reisen und fällt für die Samstagspartie beim SV Werder aus.
Hashemian oder Lauth?
Der 24-Jährige laboriert an einem Magen-Darm-Infekt und fehlte bei der Abschlusseinheit am Freitagnachmittag. Mögliche Ersatzkandidaten für die Startelf sind Vahid Hashemian und Benny Lauth. Wer für Hanke in den Kader rückt, ist noch nicht entschieden. 96-Cheftrainer Dieter Hecking möchte erst die Oberligapartie der jungen Roten in Altona abwarten, ehe er sich festlegt.
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Merte im Gespräch
Bremen gegen Hannover - für das 96-Eigengewächs Per Mertesacker bedeutet dieses Nordderby immer noch etwas ganz Besonderes. In einem Telefoninterview mit hannover96.de plaudert der Nationalspieler nicht nur über den besonderen Reiz dieser Partie, ihre Bedeutung für seinen jetzigen Klub Werder und die bevorstehende EM, sondern auch über seine karikativen Aktionen abseits des Profigeschäfts.
Hallo Per, zunächst einmal Glückwunsch zu Eurem Sieg beim Hamburger SV. Dadurch sind Eure Champions League-Chancen ziemlich gestiegen, oder? Per Mertesacker: „Ja danke! Wir haben damit einen wichtigen Schritt gemacht in Richtung Champions League. Zumindest der dritte Platz ist uns jetzt sicher. Aber wir kennen alle das Risiko eines dritten Platzes – das haben wir im letzten Jahr ja erlebt. Die Qualifikation ist immer ein hartes Brot und eine schwere Aufgabe. Wir wollen uns möglichst schnell für die Champions League qualifizieren. Das ist ja logisch.“
Somit ist die Partie am Samstag gegen Deinen Heimatklub extrem wichtig für Euch… Per Mertesacker: „Ja, klar. Wir müssen nun zusehen, dass wir den zweiten Platz halten können. Dass es jetzt ausgerechnet über Hannover geht, ist natürlich umso bitterer für meine persönliche Situation. Aber der sportlich faire Wettkampf steht da im Vordergrund.“
Daraus ist aber deutlich heraus zu hören, dass Deine persönliche Bindung zu den Roten weiterhin groß ist… Per Mertesacker: „Ja sicher. Hannover ist mein Heimatklub, meine Heimatstadt. Das, was einen verbindet, ist die Familie und die Vergangenheit. Ich glaube, mehr muss man zu diesem Thema nicht sagen.“
Du verfolgst hautnah, was sich bei den Roten seit Deinem Weggang getan hat. Wie beurteilst Du die Entwicklung, die Hannover 96 seitdem genommen hat? Per Mertesacker: „Schon sehr gut! 96 war ja ein Verein, der sehr, sehr viele Trainer verschlissen hat in den letzten Jahren. Dieter Hecking steht jetzt für eine Konstante, mit der man unbedingt etwas aufbauen möchte. Der Weg, der jetzt beschritten wird, sagt eigentlich schon alles. Über den sicheren Klassenerhalt hinaus in den letzten Spieltagen noch etwas herauszuholen – das ist das logische Ziel eines Bundesligisten, der seit sechs Jahren in der Bundesliga spielt. Nicht nur an der sehr guten Hinrunde hat man gesehen, dass Hannover wieder einen Schritt nach vorne gekommen ist im Vergleich zum letzten Jahr. Und solange es bergauf geht, ist man zu Recht sehr zufrieden.“
Wird es nach dem Spiel noch das ein oder andere Treffen mit ehemaligen Kollegen geben? Per Mertesacker: „Naja, es gibt ja im ganzen Jahr immer Begegnungen. Es ist nicht so, dass das nur am Spieltag der Fall ist. Am Spieltag selbst möchte ich eigentlich damit nichts zu tun haben. Das ist dann doch schon ein komisches Gefühl, 90 Prozent der gesamten Abteilung zu kennen - sowohl das ganze Funktionsteam als auch die meisten Spieler. Damit muss man die 90 Minuten professionell umgehen. Es wäre ein bisschen viel, die vielen möglichen Begegnungen alle auf den Spieltag zu legen. Besser ist es, das Zwischenmenschliche mit einzelnen Personen ein wenig auf das restliche Jahr zu verteilen.“
Wie sehr hast Du Dich über das 1:1 der Roten auf Schalke gefreut? Per Mertesacker: „Zuallererst war das sicherlich für Hannover ein ganz wichtiger Punkt. Man hat noch einmal gesehen, dass man ganz gut mit den Mannschaften im oberen Tabellendrittel mithalten kann. Darüber habe ich mich gefreut! Dass das zweitrangig auch uns in die Karten gespielt hat und wir jetzt ein Punktepolster auf Schalke haben, ist natürlich umso schöner. Trotzdem müssen wir nun die Ergebnisse liefern, um das auszunutzen. Es bringt uns jetzt nichts, uns darauf auszuruhen!“
Ihr seid zu Saisonbeginn nur schwer in die Gänge gekommen und habt insgesamt – sicherlich auch bedingt durch die offensive Ausrichtung – sehr viele Gegentore kassiert. Wie beurteilst Du Euren Saisonverlauf kurz vor Ende der Spielzeit? Per Mertesacker: „Vom Saisonverlauf her stehen wir schon relativ gut da, obwohl die Chance auch in diesem Jahr wieder sehr, sehr gut war, richtig oben anzugreifen. Wir haben in der ersten Saisonhälfte unheimlich viele Punkte geholt, waren richtig gut dabei und Bayern München direkt auf den Fersen. Da hat das das mit den Gegentoren nicht so eine große Rolle gespielt. Diese Diskussion kam dann auf, als wir Spiele verloren haben, die auf der Kippe standen. Da haben wir sicherlich spielerisch wieder einiges dafür getan, dass es ein schöner Wochenendtag für die Zuschauer war, aber uns selber nie den Gefallen getan, die Sicherheit auszustrahlen, das Spiel hundertprozentig unter Kontrolle zu haben. Es gab immer wieder Situationen, die uns als gesamte Mannschaft betroffen, uns nicht gefallen und über die wir auch sehr oft gesprochen haben – besonders dann, wenn die Ergebnisse nicht gestimmt haben. So haben wir in der Rückrunde zu einer Zeit fünf Niederlagen einstecken müssen, wo wir eigentlich richtig gut dabei waren. Deswegen sind wir auch verdient kein echter Meisterschaftsanwärter geworden. 44 Gegentore sind eindeutig zu viel – da muss man auch dem Tabellenstand Recht geben. In den letzten Spielen gab es einen kleinen Aufwärtstrend. Da gab es mehr Absicherung. Auch ein Spiel wie n Hamburg, wo wir in Unterzahl geraten und nicht nach vorne spielen müssen. Da können wir uns hinten platzieren und gut stehen. Das hat gezeigt, wie stabil wir wirklich sein können, ist aber gleichzeitig natürlich kein Parameter. Ein Spiel reicht nicht, das muss über eine komplette Saison konstant sein. Und das haben wir dieses Jahr nicht geschafft.“
Symptomatisch für das Geschilderte war sicherlich auch das kuriose Hinspiel, oder? Per Mertesacker: „Ja, auf jeden Fall! Es gab fünf, sechs Spiele, wo wir mal vier Gegentore, dann sechs Gegentore gekriegt haben, dann wieder vier. Das sind natürlich Superlative, mit denen man – besonders als Abwehrspieler – ungern umgeht. Ich glaube, wir haben für genügend Gesprächsstoff gesorgt. Es gab gute, erfolgreiche Spiele – aber eben auch schlechte Negativspiele. Da sind wir in diesem Jahr durch ein Wellental gegangen. Dafür stehen wir jetzt am Ende der Saison noch sehr, sehr gut da. Das kann man uns nicht absprechen. Wir haben sicherlich zu einer gewissen Zeit vergessen, Punkte mitzunehmen. Dann wären wir in anderen Tabellenregionen und hätten wahrscheinlich noch um die Meisterschaft mitgespielt. Dass wir trotz der vielen Gegentore noch um die direkte Qualifikation zur Champions League mitspielen, damit hätte wohl auch keiner gerechnet. Aber wir haben immer wieder die Kurve gekriegt. So haben wir in den letzten fünf Spielen richtig viele Punkte gesammelt – und auch teilweise wieder zu Null gespielt. Also: Das Potential ist nicht ganz verflogen!“
Kurzer Themenwechsel: Nach der Saison steht die EM in Österreich und der Schweiz auf dem Programm. Wie schätzt Du die Chancen der deutschen Nationalmannschaft ein? Per Mertesacker: „Die Gespanntheit auf die Nominierung am kommenden Freitag ist zur Zeit am größten. Wir haben uns in den letzten Jahren so viel aufgebaut – mit dem Trainerteam, mit immer neuen Spielern, die dazu gekommen sind. Das Potential ist riesengroß und wir wollen dieses natürlich punktgenau zur EM abliefern.“
Die EM ist nach der WM in Deutschland Dein zweites großes internationales Turnier. Welchen Stellenwert haben diese Turniere für einen Spieler? Per Mertesacker: „Klar ist, dass man sich über die Bundesliga fit machen möchte für solche Großereignisse, die alle zwei Jahre für Aufregung sorgen. Nach der WM in Deutschland nun also in den Nachbarländern, das hat einen anderen Charakter. Das wird wieder eine ganz eigene Geschichte schreiben – und man selbst möchte gern ein Stück von dieser Geschichte mitschreiben und für Furore sorgen. Die Ziele sind zuallererst: die Fans glücklich machen und das Land gut zu vertreten. Und für einen persönlich ist das natürlich auch ein ganz besonderes Highlight – das ist ganz normal.“
Am 12. Juli steht das zweite Benefizspiel zwischen Per Mertesacker & Friends und Oli Pocher & Friends zu Gunsten Deiner Stiftung an. Eelchen Stellenwert haben solche Projekte für Dich neben dem Fußball. Per Mertesacker: „Ein solches Projekt gibt mir die Möglichkeit, besonders Kinder und Jugendliche in dieser Region zu unterstützen. Das Hauptziel ist die Sportförderung und Unterstützung von Kindern, die Not leiden. Das sind die wichtigsten Grundleitsätze. Dafür braucht man viel Geld. Die beste Einnahmemöglichkeit bietet ein solches Spiel, das ja im letzten Jahr schon für viel Aufregung gesorgt hat. Es hat mich riesig gefreut, dass damals 10.000 Leute hingepilgert sind, um ein Spiel zu unterstützen, das ich zusammen mit anderen organisiert habe. Es war einfach total perfekt! Und da möchte man natürlich wieder bei gutem Wetter und einiger Prominenz wieder Aufsehen erregen und so viel Geld wie möglich zusammen bekommen, damit die Stiftung auch weiterhin getragen werden kann.“
Auf wen dürfen sich die Fans denn freuen? Per Mertesacker: „Das ist momentan noch schwierig zu sagen, weil das Spiel dieses Mal nicht auf ein Datum nach der Saison fällt, sondern schon mitten in der Vorbereitung liegt. Die Ansetzung ist durch das EM-Turnier sicherlich etwas unglücklich, aber ich kann das leider nicht anders legen. Es wird sicherlich viele Spontangeschichten geben, trotzdem werden sicherlich wieder einige Hochkaräter zusagen.“
Zum Abschluss bitte noch ein Tipp, wie das Spiel Werder gegen 96 ausgeht? Per Mertesacker: „Ich hoffe einfach auf einen fairen Zweikampf und darauf, dass es den Zuschauern wieder einiges bringt.“
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Fakten Fakten Fakten
Werder ist seit sechs Spielen ungeschlagen, Hannover seit fünf. Bremens letzte Serie ohne Niederlage wurde in der Hinrunde mit dem 3:4 in Hannover beendet und die Fans hoffen natürlich auch dieses Mal auf ein mitreißendes Spiel. Außerdem treffen wieder jede Menge bekannte Gesichter aufeinander. Hier findet Ihr alle Fakten zum Spiel.
Hier die Top 10-Facts zum 96-Spiel beim SV Werder Bremen:
Hannover siegte in der Hinrunde nach einem Dreierpack von Mike Hanke mit 4-3 – dies war der 1. Sieg der 96er über Werder nach zuvor 8 erfolglosen Versuchen.
Die letzten 3 Gastspiele in Bremen verlor Hannover allesamt – mit einer deftigen Tordifferenz von 0-11!
Im DFB-Pokal-Halbfinale 1991/92 siegte der damalige Zweitligist Hannover mit 6-5 im Elfmeterschießen gegen Bremen und gewann danach auch das Finale. In der folgenden Saison trafen dann beide im Pokal der Pokalsieger aufeinander, wo sich Bremen knapp durchsetzte (3-1, 1-2).
Das heimliche Spitzenspiel: Werder ist seit 6 Spielen ungeschlagen (1 Remis),Hannover seit 5 Begegnungen (2 Unentschieden) – nur der FC Bayern länger (8).
Eine längere Serie ohne Pleite hatten die Hanseaten zwischen dem 6. und 15. Spieltag – diese endete mit dem 3-4 in Hannover.
Keine Mannschaft traf häufiger nach Standardsituationen als die Niedersachsen (20- mal) – anteilig waren dies die meisten Tore nach ruhenden Bällen (40.8%).
Gelingt den Niedersachsen die erste einstellige Tabellenplatzierung seit 1971? Nur in ihrer 1. BL-Saison 1964/65 waren sie am Ende besser platziert (5) als aktuell (8).
In seiner BL-Geschichte kassierte Werder nur 1-mal mehr Platzverweise als in der laufenden Saison (7) – das war in der Spielzeit 2002/03 (8).
Arnold Bruggink schoss 7 seiner 10 BL-Tore in den Monaten April und Mai – in einer Hinrunde traf der Niederländer noch nie.
Mit Christian Schulz und Valerien Ismael treffen 2 Hannoveraner auf ihren Ex-Klub.Kurios: Schulz schoss in 103 BL-Spielen für Werder genauso viele Tore (4) wie in 27 für 96 – der Franzose Ismael dagegen erzielte seine 8 BL-Treffer (2003-2005) alle für Bremen.
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33. Spieltag: SV Werder Bremen - Hannover 96
Am Samstag steigt um 15:30 Uhr das heiß ersehnte Nordderby zwischen dem SV Werder Bremen und Hannover 96. Vor ausverkaufter Hütte möchte Werder die direkte Champions League–Qualifikation sichern, doch die Roten werden ihrerseits alles tun, um am Ende vielleicht doch noch als lachender dritter Bewerber in den UI-Cup einzuziehen.
Party-Fußball? Drei kriegen, fünf machen – Fußball in Bremen ist schon eine ganz spezielle Angelegenheit. Vorne treffen die Stürmer wie am Fließband und hinten rappelt es kräftig in der Kiste. Dieses Phänomen an einer schlechten Innenverteidigung festzumachen, wäre zu einfach. Die Abwehrreihe um die Hünen um Naldo und Mertesacker stehen meist sicher da. Es ist einfach Bremens unglaublich offene Spielweise, die für ein momentanes Torverhältnis von 68:44 sorgt. Klar ist jedoch, dass diese Spielweise erfolgreich ist, denn Werder steht nicht umsonst auf dem zweiten Tabellenplatz und damit auf dem Sprung in die europäische Königsklasse. Die Roten blicken dennoch zuversichtlich auf die Partie an der Weser. Offensive lässt sich am besten mit Offensive bekämpfen – deshalb wird sich die Hecking-Elf auf keinen Fall verstecken. Ein interessantes Duell dürfte es im Mittelfeld geben, wenn Kampfzwerg Altin Lala auf den Dribbel-Künstler Diego trifft. Klein und giftig sind beide, dennoch gehören sie zum fairen Kaliber in der Bundesliga. Nicht immer fair ging es unter der Woche bei der Partie zwischen Hamburg und Werder zu. Nach dem Kartenfestival muss Bremen auf Jurica Vranjes (Rot) und Kapitän Frank Baumann (Gelb-Rot) verzichten. Glück hatte Keeper Tim Wiese, der nach einer Kung-Fu Einlage mit Gelb davon kam. Seine Gelbsperre abgesessen hat unterdessen Bremens Mittelfeldstratege Torsten Frings. Kurzfristig auszufallen droht Petri Pasanen (Wadenprellung), für den Owomoyela auflaufen könnte. Unsere Roten hatten einen Tag länger Pause als Werder und das Spiel gegen Hansa Rostock dürfte weniger kräftezehrend gewesen sein als Werders Kampfspiel in Hamburg. Dennoch gibt es personellen Aderlass zu beklagen, denn nach aktuellem Stand wird Hanno Balitsch mit Sprunggelenk-Problemen zugucken müssen. Für ihn wir sehr wahrscheinlich Jan Rosenthal auflaufen, der nach seinen zwei Treffern gegen Rostock ein deutliches „Ich bin wieder da“-Zeichen gesetzt hat. Die Dauerverletzten Brdaric, Yankov und Tarnat bleiben auf der Lazarettliste, Sperren gibt es bis auf die Sergio Pintos keine zu vermelden.
Marschroute: Locker bleiben UI-Cup hin oder her – Dieter Hecking möchte einfach einen guten Auftritt seiner Jungs in Bremen sehen. Der 96 Coach zählt die Werderaner zu den Top-Klubs in Deutschland, die wohl nur mit einer ähnlichen Leistung wie jener auf Schalke zu knacken sind. Im Hinspiel hat 96 bereits gezeigt, wie man mithalten kann. In einem der besten Bundesliga-Spiele dieser Saison rang man Werder mit 4:3 nieder. In der Partie ging es Auf und Ab, die Zuschauer in der AWD-Arena wurden von den Sitzen gerissen. Über etwas Vergleichbares würde man sich auch am Samstag freuen. Die Stimmung bei den Roten ist jedenfalls sehr gut. Man hat eine kleine Serie gestartet und sich damit die Chance bewahrt, die beste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte zu absolvieren. Siegt man in Bremen und patzt die Konkurrenz aus Leverkusen und Wolfsburg, dann könnte es am letzten Spieltag sogar noch ein Fernduell um den UI-Cup geben. Diese überaus positive Entwicklung nach dem schlechten Rückrundenstart soll man nun auch in Bremen zu spüren bekommen. Durch freies Aufspielen und Lockerheit soll auf den Bremer Offensiv-Drang geantwortet und, wenn möglich, Zählbares mitgebracht werden. Die Tatsache, dass gleich drei Ex-Bremer in den Reihen der Hecking-Elf stehen, könnte für den entscheidenden zusätzlichen Motivationsschub sorgen.
11 Freunde und mehr Werder gegen Hannover – da treffen viele bekannte Gesichter aufeinander. Die beiden Trainer Dieter Hecking und Thomas Schaaf sind gut befreundet und auch auf dem Rasen kennt man sich gut. Valérien Ismaël freut sich ganz besonders auf Bremen, denn dort wurde er 2004 Meister und Pokalsieger. Für Christian Schulz wird es der erste Auftritt in der alten Heimat nach dem Wechsel von der Weser an die Leine, Frank Fahrenhorst trug einst ebenfalls das Werder-Trikot. Auf Bremens Seite freut sich Per Mertesacker auf einige alte Kollegen. Doch bei aller Freundschaft: Geschenkt wird sich sicherlich nichts! Für beide geht es um viel. Nicht nur um Punkte und Geld, sondern auch um ein gesundes Stückchen Prestige. ez
So könnten sie spielen:
SV Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Owomoyela (Pasanen) – Frings, Jensen, Borowski, Diego - Rosenberg, Almeida (Klasnic)
Hannover 96: Enke, Cherundolo, Vinicius, Ismaël, C.Schulz - Lala, Rosenthal, Huszti, Bruggink - Stajner, Lauth
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
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Neue Chance auf Europa für Hecking „nichts Überraschendes“
Es geht nochmal um etwas – 96 darf wieder an den UI-Cup denken.
VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Unverhofft kommt oft – sagt man. Nach einem verpatzten Rückrundenstart und einer langen Pannenserie bekommt 96 doch nochmal die Chance aufs internationale Geschäft.
Der 96-Trainer hatte diese Entwicklung offenbar geahnt. „Nichts Überraschendes“ sei die UI-Cup-Chance, sagt Dieter Hecking, „eine Saison dauert 34 Spieltage“.
Zwei Punkte ist der UI-Cup-Platz sechs nur noch weg. „Es sind noch sechs Punkte zu vergeben“, rechnet der 96-Trainer vor. „Ob es reichen wird, um an Leverkusen und Wolfsburg noch vorbeizuziehen“, weiß auch Hecking nicht, „aber wir müssen nochmal alles versuchen.“
Das darf man erwarten, aber es wird schwer. „Sollten wir wider Erwarten in Bremen drei Punkte machen, haben wir alle Möglichkeiten, noch einen oder zwei Plätze gutzumachen.“ Bei einer Niederlage morgen in Bremen wäre aber wohl wieder alles vorbei.
Hauptkonkurrent dürfte Wolfsburg sein. Der VfL hat morgen aber auch eine schwere Aufgabe zu lösen. Zu Hause gegen Stuttgart kann Wolfsburg auf einen UEFA-Cup-Platz klettern. Doch gegen Stuttgart kann man das Finale um einen Platz in Europa auch verlieren. Am letzten Spieltag in Dortmund wirds für Wolfsburg auch nicht leicht.
n Der NP-Tipp: Wolfsburg spielt noch zweimal unentschieden und holt damit noch zwei Punkte. Damit käme der VfL auf 50 Punkte. Leverkusen hat durch die lange Schwächephase das Tor zum UI-Cup erst für 96 geöffnet. Bayer spielt morgen beim Absteiger Rostock und müsste normalerweise gewinnen, weil sich die Hansa-Spieler nach dem 0:3 in Hannover schon aufgegeben haben. Aber in der derzeitigen Verfassung könnte Bayer selbst in Rostock verlieren. Am letzten Spieltag tritt Leverkusen in der Bay-Arena gegen Werder an. Die Bremer brauchen jeden Punkt, um Platz zwei und die direkte Qualifikation für die Champions League zu schaffen.
NP-Tipp: Leverkusen holt nur noch einen Punkt und kommt auf 49 Punkte. Damit müsste 96 mehr als 50 Punkte machen, um Wolfsburg abzuhängen. Der VfL hat das bessere Torverhältnis. Das hieße: 96 braucht noch zwei Siege. Gegen Cottbus in der AWD-Arena, das scheint machbar. Aber in Bremen zu gewinnen?
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So kommt 96 nach Europa
Hannover (wie). Der UI-Cup: Von vielen belächelt, von den „Roten“ erst ersehnt, dann schon abgeschrieben und nun plötzlich doch wieder in Reichweite. Voraussetzung dafür ist der 6. Platz. Weil Bayer Leverkusen schwächelt, Eintracht Frankfurt abstürzt, der VfL Wolfsburg auf der Zielgeraden Spurtstärke zeigt, wird es noch einmal spannend. Wenn 96 in Bremen nicht punktet und gleichzeitig die „Wölfe“ oder Bayer oder beide gewinnen, ist der „rote“ Europa-Traum ausgeträumt. Selbst bei einem Remis der Konkurrenten hat 96 wegen seines deutlich schlechteren Torverhältnisses das Nachsehen. Holt das Team von Dieter Hecking an der Weser aber einen oder gar drei Punkte, gehen die Rechenspiele vor dem Saisonfinale weiter: Theoretisch kann 96 sogar den UEFA-Pokal noch erreichen, allerdings auf dem Weg nach Europa auch noch von Frankfurt oder dem Karlsruher SC abgehängt werden. Trainer Dieter Hecking räumt den Wolfsburgern die besten Chancen ein und erwartet spannende „Endspiele“ zum Saisonfinale. Für 96 könnte es dann um Europa gehen, für Gegner Energie Cottbus um den Abstieg.
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Neue perspektive im Niemandsland
Mach’s noch mal, 96: Gelingt ein weiterer Sieg gegen Werder Bremen, ist der UI-Cup wieder ganz nah
Von Volker Wiedersheim Hannover. Ein bisschen Routine beim Saisonschlussspurt: 96-Trainer Dieter Hecking war am Mittwochabend beim Nordderby der Fußball-Bundesliga (siehe unten), um den nächsten Gegner der „Roten“ zu beobachten: Werder Bremen. „Keine neuen Erkenntnisse in Bezug auf uns“, vermeldete er nach der Partie, die der Gastgeber Hamburger SV verdient verloren habe. „Der HSV hatte nicht die richtigen Mittel, und Bremen ist eine der deutschen Topmannschaften.“ Es ist schon so: Wer die Grün-Weißen schlägt, darf stolz sein. So wie 96. Für Hecking ist das 4:3 der „Roten“ aus der Hinserie nach wie vor ein Höhepunkt der gesamten Bundesliga-Spielzeit. Er hält eine Wiederholung für möglich und findet deshalb, 96 habe im ausverkauften Weserstadion „ein richtig schönes Spiel vor der Brust“.
Wie schön das werden kann, das ergab sich zeitgleich zu Heckings Hamburg-Ausflug gut 400 Kilometer weiter südwestlich. Bayer Leverkusen verlor im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (1:2). „Da kommt auf uns jetzt natürlich wieder die Frage zu: ,UI-Cup – ja oder nein?‘“, bemerkte Hecking. Vielleicht ein Hauch von Triumph, sicher aber die trotzige Genugtuung eines zu Unrecht Gerüffelten, schwangen in Heckings Stimme mit, als er gestern feststellte: „Ich freue mich, dass wir im ,Niemandsland‘ plötzlich doch noch eine Perspektive haben. Am 27. Spieltag hatte es geheißen, 96 kann die Saison beenden. Das kam nicht von uns, sondern von der Gegenseite“, grantelte er mit Blick auf überspitzte Medienberichte.
Das musste wohl einfach mal raus. Und so vermischte sich unversehens die Vorschau auf das Spiel gegen Bremen mit einer verkappten 96-Rückschau. Zwar haben die „Roten“ in einer Schwächephase nach dem Rückrundenstart den leicht erreichbar scheinenden Platz in einem europäischen Wettbewerb verspielt. Doch Hecking ärgert das nicht. „Ich glaube, dass das für die Entwicklung des Vereins und für die Mannschaft eine ganz, ganz wichtige Phase war. Wir haben dabei Dinge gelernt. Für uns als Verein, wie wir die Ruhe bewahrt haben: Das war etwas, was in Hannover vorher so nicht da war“, meinte der Trainer. Das spreche für die Arbeit „auch ganz oben“, aber auch mit der Mannschaft, wo die Phase sehr kritisch analysiert worden sei und dann die richtigen Schlüsse gezogen wurden. Schließlich haben sich die „Roten“ berappelt und sich noch einmal das Recht zu einer kleinen Liebelei mit dem UI-Cup und natürlich dem dafür wohl notwendigen Sieg in Bremen erarbeitet. Hecking will die Chance nutzen und fokussiert sich dabei auf Werders wunden Punkt: „Die haben Schwächen, das kann jeder am Torverhältnis sehen.“ Die sprichwörtliche Spielfreude hat Bremen 68 Tore beschert, doch die Kehrseite der offensiven Ausrichtung sind 44 Gegentreffer – viel mehr als bei den Tabellennachbarn. „Bremen wird zu Hause offensiv antreten. Und wir müssen das eindämmen und selber gut nach vorn spielen.“ Viele schauen dabei auf das direkte Duell des Deluxe-Dribblers Diego gegen den zuweilen als Zerstörer verschrienen 96er Altin Lala. Tatsächlich hängt viel davon ab, wer von den beiden den besseren Tag erwischt. Doch 90 Minuten Paarlauf sind nicht geplant. „Altin gibt den ersten Torschuss ab. Der soll nicht die ganze Zeit Diego hinterherlaufen“, kündigte Hecking schmunzelnd an. Der Trainer glaubt, von allen Konkurrenten den schwersten Gegner zu treffen. „Sollten wir aber wider Erwarten in Bremen drei Punkte machen, haben wir am letzten Spieltag alle Möglichkeiten.“
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Schulz : Wir werden ein neues Werder Von HEIKO NIEDDERER Die Rückkehr des Werder-Bubis ins Weserstadion... 12 lange Jahre spielte Christian Schulz (25) bei Werder Bremen, kämpfte sich von der C-Jugend über die Amateure ins Profi-Team und sogar in die Nationalmannschaft. Letzten Sommer wechselte er zu 96 - und läuft heute erstmals als Gegner im Weserstadion ein. Das BILD-Interview. BILD: Ein Spiel wie jedes andere? Schulz: „Nein, ganz sicher nicht. Das Spiel schwebt mir natürlich schon vorher im Kopf rum. Das erste Mal als Gegner im Weserstadion einzulaufen, in die Gästekabine zu gehen, das ist sicher ein komisches Gefühl.“ BILD: Wird es Pfiffe geben oder Beifall? Schulz: „Ich denke, dass alle meinen Wechsel nachvollziehen konnten. Ich musste den nächsten Schritt wagen. Ich bin ja noch oft in Bremen, aber da habe ich noch nie etwas Negatives gehört. Ich glaube, da wird mich keiner anpöbeln.“ BILD: Immerhin könnten ausgerechnet Sie mit 96 den Bremern Platz 2 und die direkte Champions-League-Quali versauen? Schulz: „Wir haben mit unserem 1:1 auf Schalke letzte Woche erstmal dazu beigetragen, dass Werder den zweiten Platz gefestigt hat.“ BILD: Bei den Champions-League-Spielen in dieser Saison haben Sie auf der Tribüne mitgezittert...Schulz: „Stimmt, ich habe mir alle Spiele angeguckt, das habe ich vorher ausgehandelt. Wenn sich Werder qualifiziert, werde ich auch in der nächsten Saison im Weserstadion sitzen...“ BILD: Schauen Sie manchmal mit Wehmut zurück? Schulz: „Was heißt Wehmut? Ich hatte eine superschöne Zeit in Bremen, habe dem Verein viel zu verdanken. Ich hatte mit Thomas Schaaf einen großen Förderer.“ BILD: Gibt es irgendwann eine Rückkehr? Schulz: „Bremen ist ein super Verein, ich würde das nie ausschließen. Aber jetzt konzentriere ich mich die nächsten drei Jahre nur auf Hannover, dann sehen wir weiter.“ BILD: Sie haben die Entwicklung Werders zu einer Spitzenmannschaft miterlebt. Kann Hannover so was auch schaffen? Schulz: „Ich glaube, dass es möglich ist. Es ist noch viel Luft nach oben. Vieles erinnert mich hier daran, wie es vor ein paar Jahren in Bremen war. Der Weg ist der richtige, es gibt ein Riesenpotential.“ BILD: Also holt Hannover nächstes Jahr aus dem Nichts die Schale wie Werder 2004? Schulz: „Nein, es wäre vermessen, jetzt zu sagen: Wir greifen die Spitze an. Es geht nur Schritt für Schritt. Aber die Richtung geht nach oben.“ BILD: Was kann 96 da von Werder lernen? Schulz: „Klaus Allofs hat natürlich über Jahre richtige Glücksgriffe gemacht. Spieler zu Schnäppchenpreisen geholt, zu Stars gemacht, dann teuer verkauft oder langfristig gebunden. Ich hoffe, dass wir das hier auch hinbekommen. Die bisherigen Verpflichtungen sind vielversprechend.“ BILD: Gibt‘s morgen wieder ein 4:3 wie im Hinspiel? Schulz: „Das würde ich gerne mitnehmen. Bremen spielt sehr offensiv, ich kenne ja die Philosphie. Aber das birgt Risiken, wir müssen versuchen zu kontern.“ BILD: Und nach dem Spiel? Jubeln Sie mit den Werder-Fans wie zuletzt Nürnbergs Jan Koller in Dortmund?Schulz: „Die Welle mache ich sicher nicht. Ich kann Koller ein bißchen verstehen, es war eine unglückliche Situation. Ich würde mich bei den Werder-Fans bedanken. Aber ich weiß auch, zu wem ich gehöre, werde erst zu den 96-Fans gehen.“
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96 zu Gast beim Vorbild-Verein Werder Bremen: Ismaël verspricht keinen Sieg, aber ein tolles Gefühl
Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Hanno Balitsch, der gesperrte Sergio Pinto und Mike Hanke. Im Kader: Dariusz Zuraw, Frank Fahrenhorst, Bastian Schulz, Salvatore Zizzo und Gaétan Krebs. Richard Golz hat sich im Oberliga-Spiel verletzt, Frank Juric oder Morten Jensen könnten nachrücken.
Personalsituation bei Werder Bremen: Nachdem sich Werder fast die gesamte Saison lang mit zahlreichen Verletzungen herumplagen musste und selten in der besten Formation spielen konnte, bereiten den Bremern nun Undiszipliniertheiten Sorgen. Aufgrund der beiden Platzverweise in Hamburg muss Trainer Thomas Schaaf auf Jurica Vranjes und Frank Baumann verzichten. Torsten Frings hingegen hat seine Gelbsperre abgesessen und kann wieder mitmachen.
Der Gegner: Dass sich die Bremer Offensive mit nur einem Treffer zufrieden gibt wie zuletzt in Hamburg, ist eher selten. Kein anderes Team der Liga hat mehr Tore als Werder geschossen. Das große Plus der Grün-Weißen: Mit Markus Rosenberg, Ivan Klasnic, Hugo Almeida, Boubacar Sanogo und Aaron Hunt stehen den Bremern gleich fünf gute Stürmer zur Verfügung – und damit auch immer eine gute Alternative. Im Mittelfeld ist Diego an guten Tagen kaum zu stoppen, Tim Borowski hat seine Krise überwunden und spielte zuletzt stark auf. In der Abwehr bilden Per Mertesacker und Naldo ein gutes und eingespieltes Duo. Solange Tim Wiese sein Tor nicht verlässt, gehört er sicherlich zu den besten Keepern der Liga. Probleme bekommt er immer dann, wenn er mit dem Fuß mitspielen muss. Seine größte Schwäche ist aber die Strafraumbeherrschung, sein schlimmes Foul am Hamburger Ivica Olic war ein perfektes Beispiel dafür. Eine gute Chance, zum Erfolg zu kommen, versprechen Angriffe über die linke Abwehrseite. Dort verteidigt Petri Pasanen selten souverän.
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg).
Anstoß: Heute (15.30 Uhr) im Weserstadion.
Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der ARD-„Sportschau“ und abends im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF (22 Uhr). Am Sonntag berichten das DSF (9.15 Uhr und 13 Uhr) und der NDR (22.45 Uhr).
Statistik: Kein Tor, keine Punkte – die vergangenen drei Spiele in Bremen bescherten Hannover eine trostlose Bilanz. Der bislang letzte 96-Sieg an der Weser gelang vor mehr als fünf Jahren, Fredi Bobic traf damals beim 2:1 für die „Roten“ zweimal.
Kartenservice: Die Partie ist ausverkauft; 4000 Fans der „Roten“ werden ihr Team nach Bremen begleiten.
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Werder-Torwart darf spielen
Bremen (dpa). Die Diskussion um den Kung-Fu-Tritt von Tim Wiese passt Werder Bremen vor dem Heimspiel am heutigen Sonnabend gegen Hannover 96 überhaupt nicht. Während die brutale Attacke des Torwarts im Nordderby gegen den Hamburger SV öffentlich weiter in aller Munde ist, versucht der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga, das Thema ganz schnell zu verdrängen und sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Nachträglich gesperrt werden kann Keeper Wiese ohnehin nicht mehr. „Es handelt sich um eine unumstößliche Tatsachenentscheidung. Das können wir nicht ändern“, sagte Manfred Amerell, Mitglied des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses.
Schiedsrichter Lutz Wagner hatte das Foul gegen HSV-Profi Ivica Olic am Mittwochabend nur mit einer Gelben Karte geahndet. Dass er damit falsch lag, bestätigte auch Amerell. „In diesem Fall war seine Wahrnehmung falsch. Das haben die Fernsehbilder bewiesen. Wagner hatte aus seiner Position nicht die richtige Sicht“, meinte Amerell. Möglicherweise hätte eine Rücksprache mit dem Schiedsrichter-Assistenten eine andere Entscheidung herbeigeführt.
Wiese selbst konnte sich nur zu einer halbherzigen Entschuldigung durchringen. „Es tut mir leid. Es war wirklich keine Absicht“, sagte der Werder-Keeper. In der Begegnung gegen 96, in der es für Bremen im Fernduell mit Schalke 04 um die direkte Champions-League-Qualifikation geht, wird Wiese heute wieder im Werder-Tor stehen.
Ersetzen muss Trainer Thomas Schaaf die gesperrten Jurica Vranjes und Frank Baumann. Dafür hat Nationalspieler Torsten Frings seine Sperre abgesessen und kann Kapitän Baumann im defensiven Mittelfeld ersetzen. „Das ist Job-Sharing“, kommentierte Baumann seinen ersten Bundesliga-Platzverweis im Werder-Trikot. Für Vranjes hingegen, der in Hamburg nach einer Tätlichkeit gegen Thimothee Atouba des Feldes verwiesen worden war, ist die Saison bereits gelaufen. Der Mittelfeldspieler wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes für zwei Spiele gesperrt. Zudem muss der Kroate 5000 Euro Geldstrafe bezahlen.
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Gesucht : Ersatz für Hanke
Hannover (wie). Schlechte Nachricht aus dem „roten“ Lazarett: Mike Hanke fällt wegen einer Magen-Darm-Grippe aus. Statt auf Torejagd zu gehen, muss er nun das Bett hüten – vielleicht der entscheidende Rückschlag für seine EM-Ambitionen?
Auf jeden Fall eine Schwächung der „Roten“, die nun zwei Optionen haben: Hanke ersetzen oder das System umstellen. In der zuletzt erfolgreichen 4–4–2-Aufstellung sind zwei Stürmer als Ersatz denkbar: Vahid Hashemian wurde von Hecking zuletzt häufig gelobt, doch auch der oft kritisch beobachtete Benjamin Lauth könnte erneut eine Bewährungschance erhalten.
Auch eine Systemänderung schloss 96-Trainer Dieter Hecking nicht aus. Da aber auch Hanno Balitsch (Kapselverletzung am Knöchel) fehlt, sind in einer 4–2–3–1-Grundordnung wohl Altin Lala und Christian Schulz das defensive Mittelfeldduo, wobei Letzterer auf der linken Außenverteidigerposition ersetzt werden müsste. Vinicius kommt da in Frage, der dann in der Innenverteidigung Platz für Frank Fahrenhorst machen würde.
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Zurück in die Zukunft
96 zu Gast beim Vorbild-Verein Werder Bremen: Ismaël verspricht keinen Sieg, aber ein tolles Gefühl
Von Volker Wiedersheim
Hannover. Oh, Werder Bremen, du leuchtendes Vorbild!
Es gab beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 in dieser Saison kaum eine Woche, in der nicht irgendein prominenter „Roter“, allen voran Klubchef Martin Kind, das Loblied auf den Nord-Nachbarn sang. Attraktiver Angriffsfußball, zauberhafter Diego, ewig „roter“ Mertesacker, harmonisches Führungsduo Trainer Thomas Schaaf/Manager Klaus Allofs, das passt einfach. Ein bisschen würden die „Roten“ schon gern wie Werder werden.
So fährt der 96-Tross am heutigen Sonnabend (Anpfiff um 15.30 Uhr) nicht nur ins Weserstadion, um die minimale Chance auf den UI-Cup zu wahren. Die Reise zum Vorbild-Verein ist zugleich eine Erkundungstour in die eigene Zukunft – die für drei „Rote“ zugleich die Vergangenheit ist. Valérien Ismaël, Christian Schulz und Frank Fahrenhorst fahren also: zurück in die Zukunft.
„Le Chef“ Ismaël, der von den Bremern zunächst zum Rekordmeister Bayern München und schließlich weiter zu den 96ern wechselte, hat gemischte Gefühle vor der Wiederkehr ins Weserstadion. „Emotional nichts Besonderes“, sagt er.
Doch er erwartet auch, dass er „das Spiel sicher mehr genießen kann als den Besuch mit den Bayern“. Zwei Gastspiele des Rekordmeisters an der Weser verpasste er wegen Verletzungen. In der Saison nach dem Wechsel war er hingegen dabei. Es gab eine 0:3-Niederlage und als Dreingabe die übliche Reaktion der Fans, die einen der Ihren an die geliebt-gehassten Bayern verlieren: Pfiffe. „Dazu ist alles gesagt.“ Jetzt freut sich Ismaël auf die Rückkehr. „Das Weserstadion ist immer noch etwas Besonderes, denn da hat für mich alles angefangen.“ Gemeint ist der Start in der Bundesliga, wo er zuerst mit Werder Bremen und schließlich auch mit den Münchenern das Double von Meisterschaft und Pokalsieg schaffte.
Muss so einer nicht hadern, wenn er nicht mehr um Titel spielt, sondern sich für den UI-Cup krumm machen muss? Kein Spur davon, wenn Ismaël vom „richtigen Weg“ der 96er, von „Geduld als wichtigster Lektion“ und vom Schwung redet, den sich die „Roten“ im Werder-Spiel für die nächste Saison holen sollen. „Wir haben nichts zu verlieren und können doch sehr viel erreichen. Jeder muss begreifen, was für ein tolles Gefühl es ist, zum Saisonende nicht im Niemandsland zu verschwinden.“ Damit das klappt müssten die Bremer allerdings noch einmal so vorbildlich gegen 96 verlieren, wie es ihnen in der Hinserie gelungen ist: 4:3 stand es da am Ende in der AWD-Arena. Und wenigstens für einen kurzen Moment wären viele Bremer gern wie 96 gewesen.
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Hankes EM-Aus
Löws Scout in Bremen sieht von 96 nur Enke. Mike Hanke kann heute nicht stürmen – hat der 96-Star die EM verspielt?
VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Als der 96-Trainer gestern Nachmittag die Laufwege der Offensivspieler üben ließ, spielte Benjamin Lauth neben Jiri Stajner. Mike Hanke, ansonsten gesetzt im 96-Sturm, fehlte – und wird auch heute nicht dabei sein. „Mike ist krank“, erläuterte Dieter Hecking, „er fällt aus.“
Ein schwerer Magen-Darm-Infekt zum falschen Zeitpunkt. Denn die Partie in Bremen war die letzte Chance für Hanke, sich für einen EM-Platz zu empfehlen. Von Pfingstmontag bis Mittwoch trifft sich der DFB-Trainerstab, um über die EM-Tickets zu entscheiden. „Da machen wir die gesamte Auswertung“, sagte Bundestrainer Joachim Löw gestern.
Die Auswahl des fünften Stürmers sieht Löw dabei als „schwierigste Entscheidung“. Vor der dreitägigen Klausur schickt Löw seine Scouts zur letzten Beobachtung der EM-Kandidaten heute in die Stadien. „Ich werde mir von zu Hause nochmals einen Gesamtüberblick verschaffen“, kündigte der Bundestrainer an.
Hanke kann damit keine Punkte mehr machen. Löws Scout wird zwar Torwart Robert Enke sehen, aber der 96-Torwart ist anders als Hanke nicht umstritten. Enke zeigte zuletzt großartige Leistungen, was sich von Hanke nicht behaupten lässt. Dem Stürmer versprangen beim 3:0-Sieg gegen Rostock viele Bälle, gegen den schwachen Abstiegskandidaten gelang ihm kaum etwas.
Hankes Hauptkonkurrenten Oliver Neuville (Gladbach) und Patrick Helmes (Köln) scheinen ohnehin im Vorteil, vielleicht ist auch David Odonkor in der Verlosung. Der Leverkusener Stefan Kießling hat sich durch die rote Karte zuletzt wohl ins EM-Abseits gestellt.
Unter Beobachtung stehen heute auch zwei andere 96-Spieler – die Ex-Bremer Valérien Ismaël und Christian Schulz. „Wir sprechen fast einmal die Woche über unsere Erinnerungen“, sagt Ismaël, „welch besondere Stimmung herrschte. Wir wollen davon etwas nach Hannover bringen.“
Klein-Werder bei 96 mit den Anführern Ismaël und Schulz, aber Hecking warnt sie vor der Rückkehr: „Sie sollen nichts Besonderes machen“ – sondern ganz normal versuchen, mit 96 zu gewinnen.
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Neue Chance für Lauth
HANNOVER. Wenn Training Sinn machen soll, dann wird heute Benjamin Lauth den kranken Mike Hanke ersetzen. 96-Trainer Dieter Hecking ließ Lauth gestern in der Stammelf angreifen.
Hecking sagte danach aber: „Ich habe mich noch nicht entschieden.“ Die Alternative zu Lauth wäre Vahid Hashemian. Der Trainer könnte auch das System wieder umstellen und mit nur einer Spitze spielen, doch das ist unwahrscheinlich. Das 4-4-2-System war zuletzt erfolgreich. Und die wacklige Werder-Defensive – schon 44 Gegentore – muss beschäftigt werden.
Lauth bekommt damit die große Chance, eine für ihn verkorkste Saison zu retten. Der Ex-Nationalspieler hat die 96-Erwartungen nicht erfüllt – das könnte sich ändern, wenn ihm in Bremen Entscheidendes gelänge.
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Das 4:3 im Hinspiel war der geilste Kick der Saison
Von HEIKO OSTENDORP und HEIKO NIEDDERER
Sieben Super-Tore, acht gelbe Karten, eine rote Karte, drei Elfer-Aufreger, 49 000 Fans in der ausverkauften AWD-Arena.
Die nackten Zahlen des Hinspiels 96 – Werder im Dezember.
Ein Wahnsinns-Spiel, das wohl keiner, der dabei war, je vergisst. Es war der geilste Kick der ganzen Saison!
4:3 fertigten die Roten in einem packenden Nord-Derby Bremen ab. Noch heute schwärmen alle davon.
Mike Hanke (24), der im Hinspiel seinen ersten Dreierpack machte: „Ich kann mich an kein besseres Spiel erinnern.“ Sogar Schiri Stark begeistert: „Das war wohl das intensivste Spiel, was ich jemals erlebt habe.“
Und Trainer Dieter Hecking: „Es war das Highlight der ganzen Bundesliga-Saison.“
Macht‘s heute nochmal, Jungs!
Die Vorzeichen für eine Wiederholung des Tor-Festivals stehen gar nicht so schlecht.
Hecking: „Beide Mannschaften sind super drauf. Gut möglich, dass es wieder einen offenen Fight gibt. Wir hoffen auf ein ähnlich tolles Spiel wie damals.“
Nur geht es diesmal um viel mehr.
Werder kämpft um die direkte Champions-League-Quali, die Roten hoffen noch auf den UI-Cup. Hecking kündigt offenes Visier an: „Wir werden selber mutig nach vorne spielen, offensiv rangehen.“
Und dass bei Werder-Spielen immer Treffer fallen, sieht man an der Tor-Differenz: 68:44 – im Schnitt 3,5 Buden pro Spiel!
Auch Altin Lala glaubt: „Werder wird nach vorne spielen müssen. Das liegt uns, das haben wir drauf. Wir müssen die Räume nutzen, dann haben wir auch Chancen in Bremen zu gewinnen.“
Die 4000 mitreisenden Fans der Roten können sich also wieder auf einen richtig geilen Kick freuen. Wenn es „nur“ einen schmutzigen 1:0-Sieg für 96 gibt, wird sich sicher auch keiner beschweren...
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Spielbericht: SV Werder Bremen - H96 6:1 (2:0)
Ohne jede Chance blieb Hannover 96 beim SV Werder aus Bremen. Die Hansestädter demontierten das Team von Dieter Hecking, das einen ganz schlechten Tag erwischt hatte, mit 6:1 (2:0). Hugo Almeida (15.), Naldo (27.), Tim Borowski (73.), Ivan Klasnic (80.), Markus Rosenberg (82.) und Aaron Hunt (87.) trafen für die Gastgeber, ehe Szabolcs Huszti in der Nachspielzeit im Nachsetzen nach verschossenem Strafstoß zumindest noch den Ehrentreffer für die Roten erzielte.
Hanke muss kurzfristig passen
96-Cheftrainer Dieter Hecking war gezwungen, seine Rostock-Erfolgself zu sprengen: Rosenthal rückte für Balitsch (Kapselverletzung) ins Team, dazu erhielt Benjamin Lauth mal wieder eine Chance von Beginn an, da Hanke wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig passen musste. Werder-Coach Thomas Schaaf brachte Frings (nach Gelbsperre) für Baumann, der seinerseits nach Gelb-Rot zuschauen musste.
Naldo: Mann der ersten Halbzeit
Vom Anpfiff an war es der Gastgeber, der gegen abwartende 96er das Heft in die Hand nahm. Die warmen Frühlingstemperaturen schienen das Team Dieter Heckings zu lähmen. Ein erstes ernstes Ausrufezeichen setzte Frings, als er einen Freistoß vom rechten Strafraumeck an das linke Lattenkreuz nagelte (12.). Wenig später war es dann mit Naldo ausgerechnet ein Verteidiger, der die rote Defensivreihe durcheinander wirbelte. Unbehelligt marschierte der Brasilianer durch die indisponierte 96-Abwehr und legte allein vor 96-Schlussmann Enke stehend noch einmal klug quer zu Hugo Almeida, der keine Mühe hatte, ins leere Tor zu schieben (15.). Auch nach der frühen Gastgeberführung blieben diese das klar dominierende Team. Nach Frings (18.) und Fritz (19.) zielte auch Borowski bei seinem 20-Meter-Versuch etwas zu ungenau (20.). Hannover hatte der Offensivpower der Bremer kaum etwas entgegenzusetzen – was blieb, war ein halbherziger Versuch Rosenthals (22.). In der 27. Minute fiel folgerichtig das 2:0: Diego servierte einen Freistoß von rechts an den Fünfer, wo Naldo höher als Vinicius stieg und Enke per Kopf keine Abwehrmöglichkeit ließ. Mit dem Zweitorevorsprung im Rücken schalteten die Gastgeber einen Gang zurück, so dass 96 nun zu ersten ernsthaften Gelegenheiten kam. Pech hatte Lauth mit einem spektakulären Fallrückzieher nach Bruggink-Zuspiel, der hauchdünn am linken Pfosten vorbeistrich (35.), kurz vor der Pause traf Stajner dann nach Huszti-Rechtsflanke, die Bremens Keeper Wiese unterlief, per Kopf nur das linke Außennetz (42.).
Werder macht kurzen Prozess
Nach Wiederanpfiff legten die Gastgeber dann wieder einen Zahn zu und ließen den Roten nicht den Hauch einer Chance. Rosenberg, der überhastet abschloss (50.), und Mertesacker, der alleinstehend vor Enke in diesem seinen Meister fand (53.) hätten schon früh für die Entscheidung sorgen können. Als die erwartete 96-Gegenwehr aber ausblieb, gönnten sich die Bremer zunächst wieder eine Verschnaufpause, ehe das Tempo noch einmal angezogen wurde. Diego (64.) und Frings, der am starken Enke scheiterte (69.) setzten neue Offensivzeichen, ehe Tim Borowski ein Geschenk der 96er zur endgültigen Entscheidung annahm: Im Anschluss an eine Rechtsecke behinderten sich Ismael und der eingewechselte Hashemian bei dem Versuch einer Kopfballabwehr gegenseitig, so dass Borowski das Leder vor die Füße fiel. Gekonnt schloss der Neu-Bayer per Außenrist-Direktschuss in die lange linke Ecke ab (73.). Nun war der letzte 96-Widerstand gebrochen, Bremen machte in seiner typischen Art kurzen Prozess: Nach Lala-Foulspiel an Diego trat der Brasilianer selbst zum fälligen Strafstoß an, scheiterte per lässigem Lupfer aber am herausragend reagierenden Enke. Diego hielt das Leder per Seitfallzieher aber im Spiel, so dass Joker Ivan Klasnic aus vier Metern zum 4:0 einköpfen konnte (80.). Keine zwei Minuten später glänzte der Kroate dann als Assistgeber. Markus Rosenberg brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten (82.). Doch damit nicht genug! Der eingewechselte Özil spielte einen feinen Pass auf den eingewechselten Aaron Hunt, der den bemitleidenswerten Enke per Fußsohle aussteigen ließ und zum 6:0 verwandelte (87.). Dass den Gästen doch noch ein Ehrentreffer gelang, war einem Foulspiel von Frings gegen Stajner im Strafraum zu verdanken. Eigentlich passend zum Spiel scheiterte der sonst so sichere Szabolcs Huszti zunächst vom Punkt an Wiese, konnte den Abpraller aber per Hechtkopfball aber doch noch einnetzen.
Lala und Rosenthal Gelb gesperrt
Während Werder Bremen seine Ambitionen auf die direkte Champions League Qualifikation deutlich unterstrich, ist der leise Traum UI-Cup für die Roten endgültig ausgeträumt. Beim Saisonfinale gegen die bereits geretteten Cottbuser (2:0 gegen den HSV) muss Dieter Hecking sowohl auf Jan Rosenthal als auch auf Altin Lala verzichten. Beide kassierten ihre fünfte Gelbe Karte. Salvatore Zizzo hätte sich sein zwanzigminütiges Bundesligadebüt sicherlich auch anders vorgestellt…
STATISTIK
SV Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen – Frings, Jensen (35. Hunt), Borowski (76. Özil), Diego - Rosenberg, Almeida (70. Klasnic)
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Ismaël, C.Schulz - Lala, Rosenthal, Huszti, Bruggink (57. Hashemian) - Stajner, Lauth (70. Zizzo)
Tore: 1:0 Almeida (15. Naldo), 2:0 Naldo (27. Diego), 3:0 Borowski (73.), 4:0 Klasnic (80., Diego), 5:0 Rosenberg (82., Klasnic), 6:0 Hunt (87., Özil), 6:1 Huszti (90+1)
Gelbe Karten: - / Rosenthal (5., gesperrt), Cherundolo, C. Schulz, Huszti, Lala (5., gesperrt)
Besondere Vorkommnisse: Diego scheitert per FEM an Enke (80.); Huszti scheitert per FEM an Wiese (90+1)
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Zuschauer: 41.000 (ausverkauft)
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Stimmen zum Spiel
"Alles, was ein gutes Spiel ausmacht", hat Werder-Coach Thomas Schaaf beim Nordderby gesehen. Gemünzt ist das aber nur auf die Partie seiner eigenen Mannschaft. 96-Coach Dieter Hecking findet nach der 1:6-Pleite in Bremen klare Worte, blickt aber gleichzeitig auch bereits auf die Zukunft: "Wir werden noch einmal darüber reden müssen und dann geht der Prozess in Hannover weiter.“ Hier findet Ihr weitere Reaktionen zum Spiel:
Werder-Coach Thomas Schaaf: „Die Mannschaft hat allen gezeigt, dass sie ein klares Ziel vor Augen hat. Sie hat alles dafür gegeben und ich hoffe, dass wir dieses Ziel nächste Woche auch erreichen. Heute hat man wohl alles gesehen, was ein gutes Fußballspiel ausmacht.“
96-Trainer Dieter Hecking: „Ich glaube, dass wir einfach von der ersten Sekunde an viel zu viel Respekt hatten. Wenn man die ersten 20 Minuten in Bremen überstehen kann, dann bekommt man normalerweise auch seine Möglichkeiten, aber davon war in keiner Phase etwas zu sehen. Dann liegt man recht schnell mit 2:0 hinten, was ja auch passieren kann. Es steht außer Frage, dass man in Bremen auch mal vier, fünf, sechs Dinger bekommen kann, aber dabei darf man seinen Torwart nicht so im Stich lassen, wie wir es heute gemacht haben. Das geht nicht und damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Das ist etwas, woran wir arbeiten müssen. Es ist überhaupt keine Frage, dass wir nicht mit Bremen auf Augenhöhe sind und da noch Abstand ist. Ich habe meine Mannschaft vor solchen Erwartungen auch immer in Schutz genommen, trotzdem bin ich heute nicht einverstanden. Wir werden noch einmal darüber reden müssen und dann geht der Prozess in Hannover weiter.“
96-Keeper Robert Enke: „Man weiß, wie Bremen spielt und man darf es ihnen nicht so einfach machen, wie wir es getan haben. Mit dem 2:0 war das Spiel schon entschieden. Denn will man in hier einen Rückstand aufholen, dann muss man nach vorne spielen. Und da wir nicht nach vorne gespielt haben, wurde das bestraft. Du kannst hier verlieren, das ist klar – aber nicht so. Wir haben uns gewehrt, aber waren viel zu naiv. Wir haben dumme Fehler gemacht. Teilweise standen da Spieler im Strafraum, wie es nicht einmal im Training passiert – mit vier Metern Platz. Das kann alles nicht sein! Man muss sich so wehren, dass man eben nur 2 oder 3 Tore bekommt – und nicht 5 oder 6. Das hat man heute vermisst und jetzt müssen wir uns die Kritik dafür anhören.“
zum UI-Cup: „Das Thema UI-Cup – so ein Mist! Wer die ganze Saison sieht, der weiß, dass wir noch gar nicht so weit sind. Wir sind nicht so konstant, dass wir auch mal gegen so eine Mannschaft wie Bremen gewinnen können. Höchstens wenn alles passt und man ganz viel Glück hat, kann man mal so ein Spiel wie im Hinspiel machen. Ich beschäftige mich nicht mit dem UI-Cup und dieses Spiel hat das bestätigt.“
Christian „Schulle“ Schulz: „Man kann in Bremen verlieren, aber die Art und Weise geht gar nicht. So etwas darf nicht passieren und es hat uns gezeigt, dass wir noch nicht oben dazu gehören. Wir müssen jetzt unsere Lehren aus dem Spiel ziehen. Nach vier Gegentoren darf man nicht einfach aufhören, sondern muss es weiter versuchen. Sechs Tore sind natürlich ganz bitter – ein starkes Stück. Man hat rein gar nichts von unseren letzten guten Spielen gesehen. Dennoch müssen wir uns jetzt auf Cottbus konzentrieren, um doch noch einen guten Abschluss hinzulegen. Heute tut es mir ganz einfach für Robert leid.“
über Diego: „Ja der spielt schon in einer anderen Liga. Aber da denke ich auch an einen Ribéry. Es ist toll, dass wir solche Leute hier haben. Das wertet die ganze Bundesliga auf.“
Ex-96er Per Mertesacker zum Wiedersehen mit seinen alten Kollegen: „Dieses Mal war der Rummel vor dem Spiel eigentlich gar nicht so groß. Es ist doch klar, dass ich noch viele kenne, aber da muss man die 90 Minuten halt mal völlig abschalten – anders geht es ja gar nicht.“
Werder-Kapitän Torsten Frings: „Wir haben richtig gut gespielt, gut kombiniert und der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Mitleid hatte ich keins, denn wir wollen Zweiter werden. Es war gut, dass wir die Chancen heute genutzt haben.“
Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs: „Wir wollen in jedem Spiel etwas anbieten. Es ist doch klar, dass der Nachmittag bei Sonne, Superstimmung und der tollen Verabschiedung vom Tim Borowski mehr als gelungen war.“
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