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Verfasst von: Hermann Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:02
Moin Leute,

es geht wieder los !!!

Das ganze mit einem Sieg beim Bayernjäger !!!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:05
Hannover 96 - SV Werder Bremen 4:3 (3:2)


Hanke krönt das Fußballfest


Spielbericht: H96 - SV Werder Bremen 4:3 (3:2)

Hannover 96 gewinnt nach einem Wahnsinnspiel mit 4:3 (3:2) gegen den SV Werder Bremen und feiert damit den ersten Heimsieg gegen den Nordnachbarn nach 35 Jahren. Drei Treffer Mike Hankes (12., 21., 77.) und ein Eigentor Baumanns (20.) lassen Hannover jubilieren. Zweimal Rosenberg (10., 54.) und ein Elfmetertreffer Diegos (41.) reichen den Hanseaten nicht. Zudem erhielt Almeida in der Nachspielzeit die Rote Karte.



Krebs von Beginn an

Verletzungssorgen führten dazu, dass 96-Coach Dieter Hecking seine Startformation gegenüber dem 3:0 von Rostock umstellen musste. Kleine ersetzte Fahrenhorst (Mittelhandbruch) in der Innenverteidigung. Dazu erhielt Krebs erstmals in dieser Spielzeit seine Chance von Beginn an. Rosenthal musste für den Elsässer zunächst auf die Bank. Bei den Gästen von der Weser waren einige Offensivoptionen zurückgekehrt. Thomas Schaaf entschied sich für das Sturmduo Sanogo/Rosenberg. Vranjes erhielt zudem den Vorzug vor Borowski.



Jeder Schuss ein Treffer

In einer fulminanten Anfangsphase war jeder Schuss ein Treffer. Den Anfang machten die Gäste, als Jensen bei einem schnellen Konter Auge bewies und Markus Rosenberg auf die Reise schickte. Der Bremer Angreifer behielt die Nerven und ließ Robert Enke aus zehn Metern keine Abwehrchance (10.). Doch keine zwei Minuten später schlugen die Leinestädter zurück: Im Anschluss an einen Huszti-Freistoß landete das Leder bei Tarnat am linken Pfosten, der klug über Wiese auf die lange Ecke lupfte. Dort stand Mike Hanke, der den vom Innenpfosten abprallenden Ball artistisch in die Maschen beförderte (12.). Weiter machte 96 richtig Dampf und erfreute die Zuschauer in der ausverkauften AWD-Arena. Nach 20 Minuten durften diese erneut jubeln. Hanke schlug eine Flanke vom linken Flügel ins Zentrum, wo Christian Schulz, der den Angriff selbst eingeleitet hatte, lauerte. Doch dessen Bewacher Frank Baumann kam vor seinen ehemaligen Mitspieler ans Leder und beförderte dieses ungewollt ins eigene Netz. Der Jubel über das 2:1 war kaum abgeebbt, da klingelte es schon wieder im Werder-Gehäuse: der bärenstarke Tarnat hatte Mike Hanke per Steilpass auf die Reise geschickt – Bewacher Mertesacker konnte dem 96-Goalgetter nicht folgen. Hanke blieb cool und schob die Kunststoffkugel unter Wiese hindurch zum 3:1 ins Tor (21.). Die Gäste protestierten, wenige Sekunden zuvor hatte es auf der anderen Seite eine strittige Strafraumszene gegeben, bei der Sanogo im Duell mit Kleine zu Boden gegangen war. Der Doppelschlag verpasste der Schaaf-Elf einen Schock - es dauerte eine Weile, bis die Bremer sich wieder fingen und ihrerseits auf den Anschluss drängten. Nach einer halben Stunde sorgte eine Doppelchance durch Naldo und Diego für neue Gefahr. In der 38. Minute war es dann Enke zu verdanken, dass der Anschluss der Werderaner noch auf sich warten ließ. Der 96-Schlussmann reagierte stark gegen Sanogo. Trotzdem schöpften die Gäste noch vor Ende einer hochklassigen ersten Hälfte neue Hoffnung. Rosenberg ging im Strafraum im Duell mit Vinicius zu Boden, der seinen eigenen Fehler ausbügeln wollte. Beim fälligen Strafstoß verlud Diego Enke gleich zweimal - der erste Elfmeter war von Schiedsrichter Stark zurück gepfiffen worden, da Sanogo sich zu schnell in den Sechzehner begeben hatte. Glück für 96, dass Jensen kurz vor Halbzeitpfiff nach sehenswertem Diego-Zuspiel aus aussichtsreicher Position nicht traf (44.). Balitsch grätschte im letzten Moment in den Abschlussversuch.



Hanke erlöst die Roten

Mit Hunt für Mertesacker versuchte SVW-Coach Schaaf neue Offensivakzente zu setzen. Werder kam zu seiner stärksten Phase, drängte gegen nun verunsicherte 96er vehement auf den Ausgleich. Richtig, dass der Unparteiische nicht erneut auf Strafstoß entschied, als Naldo im Duell mit Robert Enke zu Boden ging (51.). Kurz darauf wurden die Offensivbemühungen der Gäste dann aber doch belohnt. Tosic hatte von links geflankt, Markus Rosenberg konnte Enke am kurzen Pfosten per Direktabnahme überwinden (54.). Nun stand es also 3:3! Wichtig, dass die Hecking-Elf die nächsten Minuten schadlos überstehen konnte. Nach einer Stunde hatten sich die Gastgeber wieder gefangen und hielten die Partie offen. In der 75. Minute verhinderte Robert Enke mit einer Glanztat die Bremer Führung: Hunt hatte von der linken Toraußenlinie zurück gepasst, Rosenberg aus 13 Metern abgezogen. Doch Enke bewies einmal mehr seine Reaktionsstärke. Zwei Minuten später leitete der sensationell agierende Michael Tarnat die Entscheidung ein: Sein Zuckerpass fand den eingewechselten Stajner auf der rechten Seite. Der Tscheche leitete direkt ins Zentrum weiter, wo erneut Mike Hanke zur Stelle war und Wiese zum dritten Mal keine Abwehrchance ließ (77.). Nun warfen die Bremer alles nach vorne – die Chancen hatten aber die Roten durch schnelle Kontervorstöße. So strich Pintos Volleyschuss nach erneut glänzender Tarnat-Vorlage nur haarscharf über die Querlatte (83.). In der Nachspielzeit hätte Stajner dann endgültig alles klar machen können, als dieser nach erneutem Tarnat-Pass alleine auf Wiese zulief, den Abschluss aber knapp neben den rechten Pfosten setzte. Die dramatische Schlussphase zehrte an den Nerven der Bremer, die fast minütlich Verwarnungen sammelten und zusätzlich Joker Almeida nach einer Tätlichkeit gegen Huszti durch Rote Karte verloren.



Historischer Sieg zum Trainer-Jubiläum

Nach 35 Jahren gewinnt Hannover 96 erstmals wieder ein Ligaspiel im eigenen Rund gegen Werder Bremen. Die Roten bescheren ihrem Coach Dieter Hecking, der sein 50. Bundesligaspiel feierte, ein tolles Jubiläum. Ein überragender Michael Tarnat und der abgezockte Goalgetter Mike Hanke führten 96 zu diesem historischen Sieg. Dazu lieferte Gaetan Krebs eine gute Leistung bei seinem ersten Spiel von Beginn an ab. Einziger kleiner Wermutstropfen: Hanno Balitsch muss aufgrund seiner fünften Gelben Karte beim Hinrundenabschluss in Cottbus zuschauen.




STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Kleine, Tarnat – Balitsch (72. Rosenthal), Schulz, Krebs (69. Stajner), Pinto (84. Hashemian), Huszti – Hanke

SV Werder Bremen: Wiese – Pasanen, Mertesacker (46. Hunt), Naldo, Tosic – Baumann, Vranjes (78. Vranjes), Jensen, Diego – Sanogo (80. Almeida), Rosenberg

Tore: 0:1 Rosenberg (10., Jensen), 1:1 Hanke (12., Tarnat), 1:2 Eigentor Baumann (20., Hanke), 1:3 Hanke (22., Tarnat), 2:3 Diego (41., FEM nach Foul Vinicius an Rosenberg), 3:3 Rosenberg (54., Tosic), 4:3 Hanke (77., Stajner)

Gelbe Karten: Vinicius, Balitsch / Rosenberg, Pasanen, Jensen, Hunt, Borowski, Naldo

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Almeida nach Tätlichkeit gegen Huszti (90+2)

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 49.000 (ausverkauft)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:08

Nachtrag !!!

Der Wunschspieler für den 96-Angriff hieß lange Mikael Forssell – bis es im Mai Probleme beim Medizincheck gab. Heute früh unterzieht sich Valerien Ismael, 96-Wunschspieler für die Abwehr, der sportärztlichen Untersuchung.
Mögliche Bedenken seien in seinem Fall unbegründet, meint der Abwehrspieler. Trotz einer anderthalbjährigen Verletzungs-Odyssee (Tumor und Haarriss im linken Schienbein, Schien- und Wadenbeinbruch, Knie-OP) hat Ismael „keinerlei Bedenken. Ich bin fit und gesund.“ Der Medizincheck ist für ihn „eine reine Formalie“.

Nach der Untersuchung will sich 96-Sportdirektor Christian Hochstätter „mit dem Spieler und seinem Berater zusammensetzen. Auch mit Bayern München gibts noch Gesprächsbedarf. Danach werden wir entscheiden, was wir tun – oder eben nicht tun.“

Ismael aber drückt aufs Tempo: „Solange die Unterschrift nicht da ist, höre ich mir alles an. Es gibt auch andere Angebote.“ Mit inzwischen 32 Jahren will Ismael eben keine Zeit verlieren: „Meine Ungeduld ist groß. Ich will endlich wieder spielen.“ Und das sollte er auch bald wieder. Beim Rückrundenstart gegen den HSV dürfte Ismael erstmals für 96 auflaufen. Gegen Ex-Klub Bremen ist er logischerweise noch nicht dabei – die Transferperiode beginnt ja offiziell erst am 1. Januar. Bis dahin bleibt er Bayer.

Neben Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter freut sich einer ganz besonders auf Ismael: Christian Schulz. Beide spielten schon zusammen in Bremen, Ismael als Abwehrchef und Schulz als Linksverteidiger. Der Noch-Bayer stünde 96 „gut zu Gesicht“, findet Schulz: „Menschlich und sportlich ist Vale top. Er spricht viel auf dem Platz, hält den Laden richtig gut zusammen. Ich habe von ihm als junger Spieler oft Hilfestellung bekommen, viel von ihm gelernt.“ Und: „Er hat das Sieger-Gen, das dir bei Topklubs eingeflößt wird.“

2004 gewannen Schulz und Ismael mit Bremen das Double – jetzt wollen sie mit 96 in den UEFA-Cup. Ismael kommt „nicht nach Hannover, um um Platz 13 zu spielen. Ich will ins internationale Geschäft.“ On y va – dann mal los!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:10
Kleine : Ich laufe nich vor Ismael weg !

Der Verlierer beim Transfer-Knaller


Valerién Ismaël (32) wechselt von den Bayern zu Hannover 96. Heute kommt der Franzose zum Medizin-Ceck. Wenn er den besteht, geht es nur noch um Vertragsdetails. Schlecht für Thomas Kleine (29). Der Ex-Fürther ist der Verlierer beim Transfer-Knaller. Ist wohl nur noch Innenverteidiger Nr. 4. Aber er kämpft... Ich laufe nicht vor Ismaël weg!

Kleine: „Ich lasse mich nicht verrückt machen. Ich bin erst fünf Monate hier. Werde nicht weglaufen.“ Der Lange (1,91 m) kam im Sommer ablösefrei. Stand in den ersten sechs Spielen in der Startelf - weil Vinicius verletzt war. Als der fit wurde, musste Kleine auf die Bank. Und in der Rückrunde auf die Tribüne? Kleine bleibt gelassen: „Wenn man nicht spielt, ist das immer doof. Ich werde weiter Gas geben. Aber ich mach mir natürlich meine Gedanken...“ Denn auch Kleine hat am Beispiel Darek Zuraw gesehen, wie schnell es aufs Abstellgleis geht. Der Pole hockte fast die gesamte Hinrunde auf der Tribüne, ist jetzt auf der Suche nach einem neuen Klub. Die Freigabe von 96 hat er schon. Wird Kleine der neue Zuraw, wenn Ismaël kommt? Big Boss Martin Kind: „Das wäre im Ergebnis möglicherweise so. Wenn Kleine unzufrieden ist, muss man zu gegebener Zeit reden.“ Noch gibt es für Kleine nichts zu reden. Er gibt seinen Platz im Kader nicht freiwillig her: „Im Profi-Fußball kann es ganz schnell gehen. Da ändern sich die Dinge plötzlich.“ Kriegt Kleine jetzt selbst zu spüren...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:12
Hinrunde für Jankov beendet !

Fahrenhorst und Lala machen Sorgen



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. HSV, Schalke, Leverkusen – gegen alle drei gabs diese Saison Niederlagen in der AWD-Arena. Auch bei Bayern war für 96 nichts zu holen. Am Sonnabend kommt mit Bremen die nächste Spitzenmannschaft – und Trainer Hecking findet, „es ist an der Zeit, dass wir so einen Gegner schlagen“.
Das ist auch ein Muss, wenn 96 wie gewünscht bis zur Winterpause auf 30 Punkte kommen will. „Noch neun Punkte“ hatte sich Dieter Hecking ja vor dem Rostock-Spiel gewünscht. Die ersten drei sind eingefahren. Die nächsten drei sollen Sonnabend folgen, ehe es zum Hinrundenfinale nach Cottbus geht. 96 empfängt die Bremer mit breiter Brust. „Wenn wir den gleichen Siegeswillen an den Tag legen wie in Rostock, können wir auch gegen Werder gewinnen“, sagt Trainer Hecking.

Ausgerechnet hinter dem Ex-Bremer Frank Fahrenhorst steht laut Hecking nach wie vor „ein kleines Fragzeichen, die Schwellung ist noch nicht ganz weg“. Der Innenverteidiger wurde nach seinem Handbruch gestern geschont, soll heute wieder mittrainieren. Auch Hanno Balitsch (Wadenprobleme) fehlte gestern beim Training. Hecking geht aber davon aus, dass es nichts Ernstes ist. Mehr Sorgen bereitet Altin Lala, der die gestrige Einheit wegen Schmerzen im linken Oberschenkel vorzeitig abbrechen musste.

Definitiv gegen Bremen nicht dabei ist Chavdar Yankov – für den Bulgaren ist die Hinrunde wohl beendet. Das Knie bereitet nach wie vor Probleme, eventuell ist sogar der Außenmeniskus betroffen. Möglicherweise soll nächste Woche eine Arthroskopie (Kniespiegelung) Aufschluss geben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 10:13
FC Energie Cottbus - Hannover 96

am 14.12.2007, 20.30 Uhr, im Stadion der Freundschaft



Aktuelle Situation:
Heimsieg gegen Karlsruhe, ein überraschender Auswärtspunkt beim HSV - die Lausitzer haben neue Hoffnung geschöpft, den Klassenerhalt zu erreichen. Der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze ist geschrumpft, nun hofft man vor allem auf weitere gute Leistungen von Dimitar Rangelov, der als Nachfolger von Knipser Radu bislang überzeugen konnte.


Wichtige Abgänge:

Zoltan Szelesi (Racing Straßburg)
Sidney Santos di Brito (Kickers Offenbach)
Daniel Gunkel (1. FSV Mainz 05)
Sergiu Marian Radu (VfL Wolfsburg)
Vlad Munteanu (VfL Wolfsburg)
Kevin McKenna (1. FC Köln)
Lawrence Aidoo (vereinslos)
Lars Jungnickel (Dynamo Dresden)
Benjamin Schöckel (SV Wehen Wwiesbaden)



Wichtige Zugänge:

Christian Bassila (AE Larisa)
Dennis Sörensen(FC Midtjylland )
Stanislav Angelov (Levski Sofia)
Dimitar Rangelov (Erzgebirge Aue)
Ovidiu Burca (National Bukarest)
Efstathios Aloneftis(AE Larisa )
Kristian Ipsa(Varteks Varazdin)
Toni Wachsmuth (FC Carl Zeiss Jena)
Michael Lerchl (Dynamo Dresden)


Verletzte/Gesperrte Spieler:
Mariusz Kukielka (Reha nach Leistenoperation)


Scorerliste:
Dimitar Rangelov 5 (3 Tore, 2 Vorlagen)
Dennis Sörensen 4 (3 Tore, 1 Vorlagen)
Ervin Skela 4 (2 Tore, 2 Vorlagen)


Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (A) 0:0
BL: Karlsruher SC (H) 2:0
BL: SV Werder Bremen (H) 0:2
BL: FC Hansa Rostock (A) 2:3
BL: FC Schalke 04 (H) 1:0


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 1 S - 0 U - 1 N
Auswärtsbilanz: 1 S - 0 U - 1 N
Gesamtbilanz: 4 Spiele - 2 S - 0 U - 2 N


Letzte Spiele:
2006/07: Cottbus - 96 0:1 ; 96 - Cottbus 2:0
DFB-P.: 2004/05: Cottbus - 96 6:7 n.E.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/12/2007 19:30
Thomas Schaaf und Dieter Hecking freuten sich in erster Linie über das spannende Spiel, dass die Zuschauer geboten bekamen.

96-Trainer Hecking durfte sich zudem auch noch über drei Punkte freuen.





Werder-Trainer Thomas Schaaf: „Wir haben heute ein tolles Spiel gesehen. Da war alles drin, viel Tempo und viele Tore. Meine Mannschaft hat leider zu viele Fehler gemacht. Wir haben gut angefangen aber nicht gut genug nachgelegt. Wir hatten viele Möglichkeiten das Spiel zu lenken, die wir nicht genutzt haben. Wir haben uns den Weg verbaut das Spiel für uns zu entscheiden. Wenn man Auswärts drei Tore schießt, darf man nicht verlieren.“

96-Coach Dieter Hecking: „Ich kann Thomas Schaaf nur beipflichten. Das sind Spiele, die die Bundesliga interessant machen. Wir haben viel richtig gemacht und auch ein bisschen Glück gehabt. Meine Mannschaft hat beim Gegner Fehler erzwungen und immer weiter gemacht. Bei den Gegentoren gab es den einen oder anderen Stellungsfehler. Das Ergebnis war etwas glücklich für uns aber da fragt morgen keiner mehr nach. Ich bin sehr zufrieden.“

96-Sportdirektor Christian Hochstätter: „Das war ein tolles Spiel. Sensationell für den neutralen Zuschauer. Wir haben gesehen, wie stark Werder ist aber auch welche Qualität wir haben. Unser Ziel muss sein in Cottbus zu gewinnen. Wir haben in den letzten Tagen gezeigt, was 96 zu bieten hat.“

Gaëtan Krebs: „Heute war eine super Stimmung. Der Trainer hat mich raus genommen, weil ich etwas müde war. Ich kann noch nicht 90 Minuten spielen. Vor dem Spiel war ich nervös, beim Anpfiff war aber alles weg.“

Mike Hanke: „Ob ich zwei oder drei Tore schieße ist egal. Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Es ist nicht wichtig, wer die Tore schießt. Da wir offensiv gespielt haben, ergeben sich auch Chancen für den Gegner. Es ist für einen Stürmer leichter, wenn der Gegner mitspielt. Werder hat aufgemacht und dadurch haben sich Chancen für uns ergeben, die wir genutzt haben.“

Christian Schulz: „Das Spiel war sehr ausgeglichen. Wir haben gut und aggressiv dagegen gehalten. Für unsere Möglichkeiten hatten wir Werder gut im Griff. Das heutige Spiel zeigt, dass unsere Mannschaft an sich glaubt. Es ist schön die Entwicklung zu sehen, dass es ständig aufwärts geht. Die Entwicklung ist sensationell. So weit entfernt von den Großen sind wir nicht mehr. Wir müssen jetzt kontinuierlich weiterarbeiten. Wir fahren mit breiter Brust nach Cottbus, nachdem wir eine Mannschaft wie Werder weggehauen haben.“

Thomas Kleine: „Es war sehr schön von Anfang an zu spielen. Ich hab im Training Gas gegeben. Heute habe ich meine Chance bekommen. Wenn man zwei Monate nicht spielt, muss man erstmal ins Spiel kommen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/12/2007 17:00
Krebs ist Heckings neuer Liebling

HANNOVER. Da hatte sich Dieter Hecking was einfallen lassen. Zwei Stunden vor dem Anpfiff teilte der 96-Trainer Gaetan Krebs („Ich war sehr überrascht“) mit, dass er erstmals von Beginn an spielen würde. Jan Rosenthal musste auf der Bank Platz nehmen. „Ich wollte einen ballsicheren Spieler mehr auf dem Platz haben“, erklärte Hecking. Rosenthal hatte zuletzt „immer ein paar leichte Ballverluste dabei“.

Und Krebs rechtfertigte das Vertrauen. Die Nervosität („mehr als sonst“) war dem kleinen Franzose (21 Jahre, 1,65 Meter) nicht anzumerken. Er war im rechten Mittelfeld in der ersten Halbzeit sehr präsent – und auch erstaunlich abgezockt, holte den Freistoß vor dem 1:1 heraus. Nach der Pause schwanden die Kräfte. Nach 69 Minuten machte Krebs Platz für Jiri Stajner – und wurde vom Publikum mit Applaus verabschiedet.

„Bei so einer Leistung im ersten Bundesliga-Spiel von Anfang an kann man einfach nur den Hut ziehen“, lobte Hecking: „Gaetan hat unser Spiel durch schnelles Passspiel und Kombinationssicherheit bereichert.“ Krebs habe „ein tolles Zeichen“ gegeben, „dass er in der Bundesliga nicht nur mithalten, sondern auch einen Akzent setzen kann.“

Vor drei Wochen hatte sich Krebs in der NP noch über seine Reservistenrolle belagt („Es ist frustrierend“). Jetzt ist er plötzlich Heckings Liebling – und jubelte nach dem 4:3: „Super. Eine tolle Atmosphäre, wir haben gewonnen, ich durfte spielen – alles klasse. Ich bin sehr glücklich.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/12/2007 17:03

Der geilste Kick des Jahres

Für echte Fußball-Fans war dieses Jahr die Bescherung schon am 8. Dezember – wenn sie Samstag in der AWD-Arena waren... Hannover 96 gegen Werder Bremen – das war der geilste Kick des Jahres! Nicht Bayern - Schalke, nicht HSV - Stuttgart und erst recht nicht Leverkusen - Dortmund. Das Spiel der Spiele lief Samstag bei den Roten. Die nackten Zahlen: 7 (Super-) Tore, 8 gelbe Karten, 1 rote Karte, drei Elfer-Aufreger. Mit Mike Hanke triumphierte ein Tor-Held und mit Per Mertesacker (schwach und krank zur Pause raus) war ein Hannover-Held bei seiner Rückkehr der große Verlierer. Der blanke Wahnsinn. 49000 Fans in der restlos ausverkauften Arena in der Gefühls-Achterbahn. Hin und her geschleudert zwischen Gegentor-Frust und Elfer-Bangen auf der einen Seite und grenzenlosem Tor-Jubel nur ein paar Sekunden später auf der anderen Seite.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/12/2007 17:05
Jogi hast du das gesehen ???


Drei Hanke-Tore. Jennys Müsli-Frühstück gibt Kraft. Mike Hanke schießt Werder mit drei Treffern fast allein ab – und empfiehlt sich wieder für die Nationalelf.



VON GUNTHER NEUHAUS UND CHRISTOPH DANNOWSKI
HANNOVER. Der perfekte Tag für Mike Hanke begann mit einem „total gesunden Frühstück“, das ihm seine Jenny am Morgen liebevoll zubereitet hatte. „Mit Körnermüsli und selbstgepresstem Orangensaft“, wie sie später berichtete.
Hanke wurde von seiner Lebensgefährtin anschließend am Sonnabendvormittag zum 96-Treffpunkt gefahren. „Als wir uns getrennt haben“, so erinnerte sich Jenny, „da wusste ich – das wird sein Tag.“

Weibliche Intuition nennt man das wohl, denn Hanke erzielte für 96 bei diesem denkwürdigen 4:3 gegen Bremen drei Treffer und war auch am vierten beteiligt. Vor dem Eigentor von Frank Baumann (zum 2:1) hatte der 96-Stürmer von links vor das Bremer Tor geflankt.

In der D-Jugend hatte Hanke einmal „zehn Tore gemacht“, in der Bundesliga aber war ihm noch kein Dreierpack gelungen. Bis zum 3:0 in Rostock war er ja 977 Minuten torlos geblieben. „Ich wusste, dass ich das Toreschießen nicht verlernt habe“, sagte er nun. „Ein Dreier ist für mich auch schön.“
Beim ersten Treffer hatte er einen trickreichen Heber von Michael Tarnat mit einem Karate-Tritt ins Tor befördert. „Ich hatte Angst, dass der Ball vom Pfosten rausspringt.“ Beim 3:1 enteilte er Per Mertesacker, und beim entscheidenden 4:3 drückte Hanke einen Flugball ins Tor. „Stajner hat den super aufgelegt“, lobte der 96-Torjäger. „Besser kann man den nicht ausspielen.“
Bundestrainer Joachim Löw dürfte den Dreier wohlwollend registriert haben, „daran denke ich aber nicht“, beteuerte Hanke. „Kann sein, dass ich auch in Cottbus drei Tore schieße. Das will ich nicht ausschließen“, warnte er schon mal. So weit dachte Jenny noch nicht, sie war auch so schon „mächtig stolz auf Mike"
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/12/2007 17:10
Heckings großes Jubiläum

75 Punkte in 50 Spielen



Als Spieler hat er den Durchbruch in der Bundesliga nicht gepackt. 36 Einsätze, null Tore in drei Jahren für Gladbach und Leipzig. Als Trainer hat Dieter Hecking (43) sich in der halben Zeit in der Top-Liga etabliert. Sein 50. Spiel – mit dem 4:3 gegen Werder wurde das Jubiläum zum JUBELäum! Beeindruckend die Bilanz: In diesen 50 Spielen holte Hecking 75 Punkte! Stolz? „Nein, stolz bin ich nicht“, sagt er. „Dazu denke ich zu erfolgsorientiert. Und das erwarte ich auch von meiner Mannschaft.“ Und impft es seinen Spieler immer wieder ein – wie in der Halbzeit gegen Werder. Kurz zuvor war das 3:2 gefallen. Und nicht nur die Fans zweifelten da am 96-Sieg. Aber Hecking hämmerte seinen Jungs ein: „Ihr habt eine große Chance! Spielt weiter aktiv Fußball. Werder wird kommen, wir kriegen Räume – das ist unsere Chance.“ Die Profis glaubten dran, gingen raus und schlugen Werder. 50 Spiele, 75 Punkte, macht im Schnitt 1,5 Punkte pro Spiel. Und das mit Aachen (3 Spiele) und 96. Nicht etwa mit Bayern, Schalke, Stuttgart, Werder oder Leverkusen. „Die Ausbeute ist nicht so verkehrt“, schmunzelt Hecking. „Von November 2006 bis heute sind wir voll im Uefacup-Schnitt drin.“ Und nach den Siegen bei Bayern (letzte Saison 1:0) und bei Meister Stuttgart (2:0) jetzt auch ein Heimsieg gegen einen „Großen“. „Was ist ein Großer?“ fragt Hecking. „Für mich sind das ManU, Liverpool, Real und ein paar andere.“ Zu den Bundesliga-Riesen müssen die Roten nicht mehr weit aufschauen. Hecking: „Da sind wir nicht mehr so weit entfernt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/12/2007 19:21
Keine OP für Yankov


Bei der Trainingseinheit am Montagnachmittag musste Trainer Dieter Hecking auf ein paar seiner Spieler verletzungsbedingt verzichten. Die gute Nachricht: Chavdar Yankov muss nicht operiert werden.


Nach dem Spiel gegen den SV Werder Bremen, hat Trainer Dieter Hecking weiterhin einige Verletzte zu vermelden. Chavdar Yankovs Knieproblem stellte sich jetzt als Knochenödem im Kniegelenk heraus. Der Bulgare benötige aber keine Operation, sondern müsse in Ruhe behandelt werden, so der Trainer. Dazu wird der Mittelfeldspieler die Winterpause nutzen und in Barcelona ein Reha-Programm absolvieren. Altin Lala (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Steven Cherundolo (Adduktoren- und Leisten-Probleme) werden auch am Mittwoch noch etwas ruhiger trainieren. Sollte Altin Lala schon am Donnerstag problemfrei mit der kompletten Mannschaft trainieren können, wird ihn Dieter Hecking vermutlich mit auf die Reise nach Cottbus nehmen. Auch Benny Lauth hat weiterhin mit Adduktoren-Problemen zu kämpfen und absolvierte heute lediglich ein Lauftraining mit Konditionstrainer Edward Kowalczuk.

Die letzten drei Trainingseinheiten vor dem Spiel gegen Cottbus wird die Mannschaft in der AWD-Arena absolvieren. So auch Morgen um 14.30 Uhr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/12/2007 16:05
Tanne noch ein Jahr in Hannover

Michael Tarnat hat seinen Vertrag bei Hannover 96 um ein weiteres Jahr verlängert. Diesen Entschluss habe er nach reichlicher Überlegung und Rücksprache mit der Familie gefasst, so der 38-jährige Verteidiger."Mein Hund Rüdiger hat endlich gesprochen", scherzte "Tanne", der in den vergangenen Jahren zunächst von seiner Frau und dann von seinem Sohn zur Fortsetzung seiner aktiven Karriere überredet worden war.



"Fit für die Bundesliga"

„Ich fühle mich noch fit für ein weiteres Jahr Bundesliga“, erklärte „Tanne“ quasi als Bestätigung des hervorragenden Eindrucks, den er nicht nur beim 4:3-Sieg der Roten am vergangenen Samstag gegen Werder Bremen in der AWD-Arena hinterlassen hat.



Hochstätter: "Absolut konkurrenzfähig"

96-Sportdirektor Christian Hochstätter freut sich über die Zusage Tarnats, noch ein Jahr bei Hannover 96 zu bleiben: „Mit seinen Leistungen in den vergangenen Wochen hat Michael bewiesen, dass er trotz seines hohen Fußballalters in der Bundesliga absolut konkurrenzfähig ist. Er hätte hier eine große Lücke hinterlassen – vom Fußballerischen, aber vor allem auch von seiner Persönlichkeit.“ Auch Cheftrainer Dieter Hecking ist froh, bis zum Ende der Saison 2008/2009 mit dem Champions-League-Gewinner von 2001 planen zu können: „Wenn Michael fit bleibt, wird er uns mit seiner Erfahrung und seiner Siegermentalität helfen, in der Bundesliga weiter oben mitzumischen.“



Ältester Feldspieler der Liga

Michael Tarnat war im Juni 2004 von Manchester City zu Hannover 96 gewechselt. „Ich sehe die Entwicklung bei 96 absolut positiv, deshalb fiel mir die Entscheidung leicht, noch ein Jahr in Hannover ranzuhängen.“ Hannovers Nummer 18 hat inzwischen 90 Bundesligaspiele im Trikot der Roten bestritten und 8 Tore erzielt. Am kommenden Freitag bestreitet der älteste Feldspieler der Bundesliga beim Auswärtsspiel von Hannover 96 bei Energie Cottbus sein insgesamt 352. Bundesligaspiel. Nach Beendigung seiner sportlichen Laufbahn wird Michael Tarnat als Scout beim FC Bayern München arbeiten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/12/2007 16:08
Nicht auf Lorbeeren ausruhen

Ein letztes Mal „alles aus sich rausholen“. Dann, ist sich 96-Cheftrainer Dieter Hecking sicher, „steht die 3 vorne“. Mit einem Dreier bei Energie Cottbus und damit erreichten 30 Hinrundenpunkten würde Hannover 96 einen neuen Vereinsrekord aufstellen.



Hecking erwartet "offenen Schlagabtausch"

Die Zahl an sich bedeutet dem 96-Coach allerdings gar nichts. „Die Entwicklung ist entscheidend“, denkt Hecking langfristig. „Aber natürlich wäre es schön, über den Winter Fünfter zu bleiben. Dann macht es noch mehr Spaß, aus dem Urlaub auf das Tabellenbild zu schauen“, hofft der 43-Jährige darauf, die Hinserie vor den Verfolgern Karlsruhe, Schalke und Stuttgart abzuschließen. Ein Selbstgänger wird die Partie beim Schlusslicht aber keinesfalls, da ist sich Hecking sicher. „Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch. Meine Mannschaft möchte jetzt natürlich noch einen drauf setzen – und sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“



Hecking vermisst Würdigung

Viele Lorbeeren ernteten die Roten für ihr fulminantes 4:3 gegen den SV Werder Bremen. Aber nicht überall. Vor allem die überregionalen Medien hätten in ihrer Berichterstattung vorrangig die Leistung des Unparteiischen kritisiert, jene der 96er jedoch viel zu wenig gewürdigt. „Nachdem alle geschrieben haben, dass der Schiedsrichter Schuld war an Bremens Niederlage, können wir hoffentlich am Freitag wieder durch Leistung überzeugen“, erklärte Dieter Hecking auf der mittwöchlichen Pressekonferenz ironisch. Auch die individuelle Beurteilung seiner Schützlinge habe ihn geärgert. „Im Vorfeld wurde die Partie zu einem Topspiel auserkoren. Dann gewinnen wir 4:3 gegen Bremen. Was wir noch bringen müssen, um einen besseren Notenschnitt zu bekommen, weiß ich nicht. Hut ab!“



Personalsorgen

Die personelle Lage bei den Roten hat sich seit dem Nordderby nicht wirklich entspannt. Neben den Langzeitausfällen Brdaric, Zizzo und Yankov bleiben die Einsätze von Altin Lala (Muskelfaserriss), Benjamin Lauth (Adduktorenprobleme) und Frank Fahrenhorst (Mittelhandbruch) fraglich. „Wer von ihnen mit in die Lausitz reisen kann, wird sich kurzfristig am Donnerstag entscheiden“, teilte Hecking mit. Nicht einfacher wird die Situation durch die Gelbsperre für Hanno Balitsch.



Freude über Tarnats Entschluss

Erneut mit dabei sein wird dagegen Linksverteidiger Michael Tarnat, der mit seiner Leistung gegen Bremen ein absolutes Glanzlicht gesetzt hatte. Umso schöner, dass der 38jährige Routinier sich nun entschieden hat, ein weiteres Jahr für die Roten gegen den Ball zu treten. „Über unsere Wertschätzung für Tanne ist so viel geschrieben worden“, so Hecking. „Die Leistung ist ja absolut noch da. Er spielt konstant auf gutem, vielleicht sogar sehr gutem Niveau.“ Die jetzige Vertragsverlängerung sei ein „weiteres positives Zeichen“ für die gute Gesamtentwicklung des Klubs. Den Entschluss, noch ein Jahr ranhängen zu wollen, habe Tarnat Sportdirektor Christian Hochstätter bereits vor einigen Wochen signalisiert. „Michael hat uns jedoch gebeten, das erst kurz vor der Winterpause bekannt zu geben.“ Zuvor hatte Tarnat mit Bayern-Manager Uli Hoeneß gesprochen, bei dem der frühere Nationalspieler im Anschluss an seine nun noch einmal verlängerte aktive Laufbahn als Scout arbeiten wird.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/12/2007 16:10
Er darf umsonst nach Bielefeld

Zuraw - Die Roten misten aus.



Für den neuen Star-Verteidiger Valerién Ismael (kommt im Winter vom FC Bayern) soll Darek Zuraw (35) den Klub verlassen. Er dürfte sogar umsonst gehen. Sportdirekor Christian Hochstätter: „Wenn sich keiner unser anderen Verteidiger verletzt, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen. Darek hat sich immer korrekt verhalten, viel für 96 geleistet.“ Zuraw ist topfit, würde gerne mindestens noch ein Jahr in Deutschland spielen. Sein Berater Marius Kaczarowski: „Es gibt genug Interessenten.“ Wie BILD erfuhr soll Bielefeld ganz heiß sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/12/2007 17:10
Gegner für Turnier im Wintertrainingslager stehen fest

Zwischen dem 7. und dem 14. Januar bereiten sich die Roten auf Teneriffa für die Saisonrückrunde vor. Im Rahmen dieses Wintertrainingslagers wird Hannover 96 an einem Turnier im Estadio Olimpico Villas de los Realejos teilnehmen. Erster Gegner ist am 11. Januar um 16 Uhr der Schweizer Erstligist Grasshopper Zürich. Ebenfalls am 11. Januar treffen Hertha BSC Berlin Rapid Wien aufeinander. Das Finale zwischen den jeweiligen Siegern ist für den 13. Januar um 18 Uhr vorgesehen. Das "kleine Finale" um Platz drei folgt am selben
Tag um 20 Uhr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/12/2007 17:45
Mit 17 Spielern nach Cottbus

Die Roten reisen am Donnerstagmittag mit einem 17er-Kader in die Lausitz, wo am Freitagabend das die Hinrunde abschließende Spiel beim Schlusslicht FC Energie Cottbus stattfindet.



"Fahne" winkt ab

Nach dem abschließenden Donnerstagstraining in Hannover mussten sowohl Offensivkraft Benjamin Lauth als auch Innenverteidiger Frank Fahrenhorst abwinken. "Es geht nicht", erklärte "Fahne" nach dem letzten Belastungstest enttäuscht. Die notwendige Bewegungsfreiheit ist für den 30-Jährigen, der aufgrund seines Mittelhandbruchs eine Manschette tragen muss, nicht gegeben. "Er hat nicht die Sicherheit, die er braucht. So hat Fahne zum Beispiel Schwierigkeiten, vom Boden schnell aufzustehen", bestätigte 96-Coach Dieter Hecking. "Das macht keinen Sinn!".



Balitsch fehlt gesperrt

Auch Benjamin Lauth kann die Reise in die Lausitz aufgrund anhaltender Adduktorenbeschwerden nicht antreten. Der 26-Jährige spüre seine Blessur noch deutlich bei allen Antritten. Altin Lala dagegen steht zumindest als Alternative zur Verfügung. Der kleine Albaner steht im Kader fürs Cottbus-Spiel, über einen Einsatz möchte Trainer Dieter Hecking kurzfristig entscheiden. Defensivkraft Hanno Balitsch fehlt ohnehin aufgrund einer Gelbsperre. Dazu fallen Spieler wie Chavdar Yankov, Ferhat Bikmaz, Thomas Brdaric und Sal Zizzo aufgrund von Verletzungen aus.



Kader Cottbus

Mit folgenden 17 Spielen reist Hannover 96 nach Cottbus, wo am Freitagvormittag noch eine letzte Abschlusseinheit stattfinden wird: Enke, Golz - Cherundolo, Vinicius, Kleine, Zuraw, Tarnat - Lala, Schulz, Bruggink, Krebs, Pinto, Rosenthal, Huszti - Hanke, Stajner, Hashemian
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/12/2007 17:51
Das Jawort kommt von Tarnats Sohn, die Frau „trägts mit“



VON FLORIAN KREBS

Herr Tarnat, Glückwunsch zur Vertragsverlängerung. Erzählen Sie mal, wie es dazu kam.

Nach dem Frankfurt-Spiel (0:0, Ende Oktober) hat mich der Manager angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, noch ein Jahr weiterzuspielen. Ich habe gesagt: „Eigentlich nicht, ich habs ja meiner Familie versprochen.“ Mein Sohn kommt auf die weiterführende Schule. Wir hatten uns gedacht, dass er jetzt in München in die fünfte Klasse kommt, um von Anfang an alles mitzubekommen – der Stoff ist ja in Bayern ein bisschen schwieriger.

Aber?
Es war der Wunsch des Vereins, dass ich nochmal mit meiner Familie rede. Es waren lange Unterhaltungen. Mein Kleiner hat gesagt, er sieht da keine Probleme mit der Schule – und das war das Wichtigste. Als meine Frau zugestimmt hat, war für mich klar, dass ich die Zusage gebe.


Ihr Sohn kommt also in Hannover in die fünfte Klasse?
Genau. Wir haben auch überlegt, ob ich ein Jahr allein in Hannover bleibe und meine Familie schon mal nach München zurückgeht. Das Thema war aber schnell vom Tisch. Wenn wir was machen, dann alle zusammen! Wir bleiben noch ein Jahr in Hannover, kehren dann zusammen nach München zurück.


Definitiv? Oder gibts vielleicht sogar die Idee einer Anschlussbeschäftigung bei 96?
96 hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Aber das ist kein Thema für mich. Meine Frau will unbedingt zurück, und außerdem stehe ich bei Bayern München im Wort.

Sie sollen dort Scout werden. Was sagt denn Uli Hoeneß?
Gleich nachdem ich mit meiner Familie gesprochen hatte, habe ich mit ihm darüber geredet. Er hat zu mir gesagt: „Wenn die das wollen, dann mach das.“

Haben Sie keine Angst, dass Bayern keine Lust mehr auf Sie hat?
Nein, deshalb sind wir ja in Kontakt. Ich kann nicht jedes Jahr einfach so sagen, ich mache noch ein Jahr weiter, wenn ich bei Bayern schon einen Platz habe. Aber Uli Hoeneß hat so reagiert, wie ich es mir erhofft habe. Er freut sich für mich.


Und was sagt Ihr Sohn?
Er ist mächtig stolz, hat mich morgens gefragt: „Papa, darf ich heute in der Schule erzählen, dass du verlängerst?“ Klar durfte er.

Und was sagt Ihre Frau? Gibts als Entschädigung ein besonders großes Weihnachtsgeschenk?
Nee, nee (lacht). Sie trägt die Entscheidung natürlich mit, wir ziehen in der Familie an einem Strang. Klar, am Anfang war es schwierig. Aber sie zählt jetzt nicht die Tage, bis wir nach München gehen. Sie will ja, dass ich glücklich bin. Und bei uns sind jetzt alle glücklich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/12/2007 17:52
Sagt Balitsch auf Teneriffa zu ?



Wenn die Kollegen heute nach Cottbus fahren, bleibt Hanno Balitsch zu Hause. Der Mittelfeldspieler sah beim 4:3 gegen Werder die fünfte gelbe Karte – ärgern mag er sich nicht mehr darüber. Balitsch ist überzeugt, dass die Kollegen es auch ohne ihn richten. Schließlich habe die Mannschaft „einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht, „das Prädikat Konstanz ist gerechtfertigt“. Eine Einschätzung, die Balitsch „miteinbezieht“, wenn er über seine Zukunft nachdenkt.

Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Zwei 96-Versuche zu verlängern sind bereits gescheitert. Im Trainingslager auf Teneriffa (7. bis 14. Januar) gibts die dritte und letzte Verhandlungsrunde. „Ich bin gespannt“, sagt Balitsch, der in der Vergangenheit immer wieder mit einem Wechsel nach England geliebäugelt hatte. Trainer Dieter Hecking würde ihn gern behalten: „Hanno ist mit der Entwicklung der gesamten Mannschaft gereift, wächst mit der Herausforderung. Es sieht aus, als wenn es passen könnte.“ Scheitern die Verhandlungen, könnte der Bremer Leon Andreasen wieder ein Thema werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/12/2007 17:54
Hecking gibt Schröter einen „Schubs“


Natürlich steht Silvio Schröter auch morgen nicht im Kader. Der 28-Jährige hat schon lange keine Chance mehr bei 96. Sein letztes Bundesligaspiel ist mehr als sieben Monate her. Und im neuen Jahr will Trainer Dieter Hecking ihn gar nicht mehr sehen – Schröter darf nicht mehr bei den Profis mittrainieren.

Hecking: „Vielleicht braucht er diesen Schubs, um seine Situation zu überdenken. Er hat Potenzial, aber es reicht nicht für Hannover.“ 96 will Schröter endlich los sein – er darf ablösefrei gehen, bekommt sogar eine Ausgleichszahlung. Bleibt Schröter, droht eine juristische Auseinandersetzung. Schröter: „Man kann mich nicht so einfach zu den Amateuren schicken, ich habe einen Profivertrag.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/12/2007 14:43
Tremmel gefagt


Torwart lobt die Disziplin in Cottbus. Er will endlich weg vom Ende.



Gerhard Tremmel (29) ist die neue Nummer eins im Cottbuser Tor. Der frühere 96-Profi (2002 bis 2004) freut sich auf das Wiedersehen – und glaubt an die Rettung.

VON GUNTHER NEUHAUS

Sie haben zuletzt in Hamburg unentschieden gespielt, davor gegen den KSC gewonnen und Anfang November auch gegen Schalke. Erklären Sie uns doch bitte mal den zarten Aufschwung?

Wir sind sehr diszipliniert und glauben wieder an unsere Chance. Außerdem können wir das neue System, das der Trainer uns beigebracht hat, immer besser umsetzen.

Was läuft in dem 4-4-2 besser als im 4-2-3-1-System zuvor, das ja auch 96 praktiziert?

Wir haben dadurch mehr Möglichkeiten in der Offensive. Es war vorher schwer, mit dem einzigen Stürmer da vorne etwas zu machen. Aber das liegt auch an den Spielertypen.

Sie mussten lange auf Ihre Chance im Tor warten. In Hamburg beim 0:0 haben Sie Ihrer Mannschaft jüngst das Unentschieden gerettet. Wie fühlt sich das an, die neue Nummer eins zu sein?

Gut. Aber ich mag das nicht, wenn alles auf eine Person reduziert wird. Wenn die Mannschaft nicht so diszipliniert gewesen wäre, hätten wir da nichts geholt.

Wenn man auswärts beim Tabellendritten unentschieden spielt, heißt das dann, dass man zu Hause gegen den Fünften gewinnt?
Das heißt es nicht. Aber wir wollen gewinnen, und ich bin da sehr zuversichtlich.

Warum?

Weil alle wissen, dass wir den letzten Tabellenplatz verlassen, wenn wir gegen 96 gewinnen. Die anderen Mannschaften da unten werden nicht alle gewinnen. Das wäre für uns eine Riesensache, den letzten Platz endlich zu verlassen.

Tja, Sie stehen schon sehr lange da unten …

Seit dem ersten Spieltag, wenn ich mich recht entsinne. Viel zu lange also, das wollen wir zum Jahresende noch ändern. Das würde uns ein gutes Gefühl geben.

Ihr Trainer ist Slowene. Wie läuft die Kommunikation?

Er spricht von Woche zu Woche besser Deutsch. Ich verstehe ihn gut und weiß, was er will. Mit einigen Spielern unterhält er sich in seiner Landessprache, so kann er bestimmte Dinge noch besser erklären.

Wie ist das Verhältnis zum Konkurrenten Tomislav Piplica?

Kollegial. So war es von Anfang an. Ich hatte nie etwas gegen ihn.

Wie sehen Sie Ihre Zukunft. Ihr Vertrag läuft aus?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Im Fokus steht für mich nur der Abstiegskampf.

Uns können Sie es ja verraten: Hegen Sie heimlich noch Sympathien für 96?

Ja, klar. Das gilt für alle Mannschaften, bei denen ich gespielt habe, also Hertha, Hannover und Unterhaching. Da gucke ich schon genauer hin.

Und was sehen Sie bei 96? Was ist drin in dieser Saison?

Ein einstelliger Tabellenplatz auf jeden Fall. Ob es für den UEFA-Cup reicht, wird man in der Rückrunde sehen. Die Mannschaften dahinter, wie Schalke, Dortmund, Stuttgart, drängen ja nach. Das ist alles sehr eng.

Als Sie 2002 nach Hannover kamen, sagte Trainer Ralf Rangnick, Sie könnten unter Umständen Nationaltorwart werden …

Darüber mache ich mir keine Gedanken.

War das nicht etwas zu hoch gegriffen?

Das müssen Sie Ralf Rangnick fragen.

Wie sehen Sie den Wettstreit im deutschen Tor – müsste Robert Enke bei der EM im Tor stehen, wenn Lehmann und Hildebrand nicht spielen?

Ich denke, dass Jens Lehmann im Tor stehen sollte.

Weshalb?

Weil er der Mann mit der größten Erfahrung ist, auch international. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/12/2007 19:12
Schiesst euch den Urlaub schön !!!


Bei Sieg überwintern die Roten auf Platz 5


Von HEIKO OSTENDORP

Noch einmal siegen - und ab in den Urlaub fliegen! Die Roten wollen heute in Cottbus den dritten Dreier in Folge einfahren. Dann würde 96 mit 30 Punkten sensationell auf Platz 5 überwintern. Und sich und den Fans den Urlaub richtig schön schießen!

Um 22.15 Uhr ist die Hinrunde für Robert Enke & Co. vorbei. Es könnte die erfolgreichste aller Zeiten werden. Die Bestmarke von 28 Punkten ist zu knacken. Danach gehen Spieler, Trainer und Betreuer in den Urlaub.

Dieter Hecking: „Wenn wir als Fünfter in die Winterpause gehen, können wir jeden Tag auf die Tabelle schauen und uns freuen.“

Sergio Pinto (fliegt mit Freundin Alex nach L.A.): „Noch ein Dreier in Cottbus, dann haben wir eine Hinserie gespielt, auf die wir stolz sein können. Damit hatte keiner gerechnet. Dann können wir alle entspannt in den Urlaub gehen.“

New York, Seychellen, Davos, San Diego - die Roten über die Feiertage verstreut in der ganzen Welt. Christian Hochstätter fliegt Mittwoch mit seiner Familie nach Kapstadt (Südafrika). Der Sportdirektor macht vorher nochmal Druck: „Wir wollen mit 30 Punkten in den Urlaub. Es geht nur darum, in Cottbus zu gewinnen - dann kann sich von mir aus jeder zwei Wochen in die Hängematte legen.“

Vor Strand, Meer und Palmen steht aber noch ein Kampfspiel an. Hecking: „Das sind die Spiele, in denen man bestätigen muss, dass man zurecht da oben steht. In Cottbus müssen wir punkten und nochmal ein Ausrufezeichen setzen.“

Also, Jungs! Schießt euch und den Fans den Urlaub richtig schön. Dann wird es nach dem Trainingsbeginn am 5. Januar eine tolle Rückrunde.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/12/2007 21:44
Tolle Hinrunde - schlimmes Ende

Vorläufiger Spielbericht: FC Energie Cottbus - H96 5:1 (3:0)


Hannover 96 beendet eine insgesamt tolle Hinrunde mit einem schweren Debakel. Beim bisherigen Schlusslicht FC Energie Cottbus setzte es für die Hecking-Elf eine 1:5 (0:3)-Schlappe. Zweimal Rangelov (44., 70.), Bassila (11.), Sörensen (30.) und Ziebig (65.) trafen für wie im Rausch spielende Lausitzer, Thomas Kleine gelang lediglich noch ein Ehrentreffer (68.).
Verfasst von: martin147 Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 00:26
Jo, das heute war nix. Tut mir n bissl Leid und das sag ich nicht nur, weil ich meine Wette verloren habe.
Hannover spielt wirklich n super Fussball. Vor allem das Spiel gegen Bremen letzes Wochenende hat mir sehr gefallen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 12:15
Spielbericht: FC Energie Cottbus - H96 5:1 (3:0)


Hannover 96 beendet eine insgesamt tolle Hinrunde mit einem schweren Debakel. Beim bisherigen Schlusslicht FC Energie Cottbus setzte es für die Hecking-Elf eine 1:5 (0:3)-Schlappe.



Zweimal Rangelov (44., 70.), Bassila (11.), Sörensen (30.) und Ziebig (65.) trafen für wie im Rausch spielende Lausitzer, Thomas Kleine gelang lediglich noch ein Ehrentreffer (68.).

Balitsch mit Gelbsperre
Aufgrund der Gelbsperre von Balitsch war 96-Cheftrainer Dieter Hecking gezwungen, gegenüber dem 4:3-Erfolg gegen Bremen einen weiteren Wechsel vorzunehmen: der nach Muskelfaserriss zurück gekehrte Lala rückte neben Schulz ins defensive Mittelfeld. Gastgebercoach Prasnikar konnte wieder auf den zuletzt mit Ampelkarte ausfallenden Angelov zurückgreifen – Rivic bleib dafür zunächst draußen.

Cottbuser Sturmduo wirbelt
Von Beginn an zeigte Cottbus, dass sie vor der Winterpause den unbedingten Willen hatten, die Abstiegsränge zu verlassen. Nach einem ersten knapp verzogenen Freistoß Rangelovs (4.) führte eine Ecke zur schnellen Gastgeberführung: Skelas Hereingabe von rechts war am ersten Pfosten unglücklich verlängert worden und fand schließlich den Kopf von Christian Bassila. Kleine kam wie auch der Rettungsversuch von Krebs auf der Linie zu spät (11.) – Energie führte. Doch 96 zeigte sich zunächst nicht geschockt und kam schnell zu zwei eigenen Gelegenheiten. Zunächst fasste sich Krebs aus 17 Metern ein Herz, verfehlte per Flachschuss das rechte Aluminium aber knapp (17.). Dann zielte Hanke bei seinem Drehschuss etwas zu hoch (20.). Das war es dann aber auch mit ernstzunehmenden 96-Angriffen. Dem gegenüber blieben die Lausitzer immer brandgefährlich. Zwar konnte Enke zunächst noch mit Riesenreflex gegen Rangelovs 5-Meter-Schuss retten (26.), wenig später jedoch bereitete der überragende Bulgare das 2:0 glänzend vor: An der linken Toraußenlinie düpierte er Vinicius, um dann auf Sturmpartner Dennis Sörensen zu flanken. Der reagierte schneller als Kleine und beförderte die Kunststoffkugel per Flugkopfball unhaltbar für Enke in die lange rechte Ecke (30.). Kurz vor dem Pausentee war das Angriffsduo erneut erfolgreich. Dieses Mal glänzte Sörensen als Vorbereiter – Dimitar Rangelov nahm das Zuspiel auf, überlief Vinicius und vollstreckte aus linken spitzen Winkel cool in die lange Torecke (44.). Der sportliche Energie-Höhenflug wurde allerdings begünstigt durch eine übersehene Tätlichkeit des Brasilianers Vragel da Silva (16.). Der FCE-Verteidiger, als „Wiederholungstäter“ bekannt, hatte sich zu einem Ellbogencheck gegen Krebs hinreißen lassen, der jedoch vom Schiedsrichtergespann übersehen wurde. Eine nachträgliche Sperre ist durchaus möglich



Ehrentreffer durch Kleine
Mit neuen Offensivkräften (Rosenthal, Hashemian) versuchte Dieter Hecking die Wunder-Wende zu initiieren. Und fast hätte Huszti auch ein schnelles Tor erzielt. Doch der Direktschuss des Ungarn nach Cherundolo-Vorarbeit touchierte nur die Latte (48.). Das erhoffte Aufbäumen blieb aber aus. Fast hätte Angelov gar das schnelle 4:0 erzielt, als er Enke bereits umspielt hatte, jedoch über das leere Gehäuse schoss (53.). Der vierte Treffer ließ aber trotzdem nicht lange auf sich warten. Daniel Ziebig marschierte unbedrängt in den Sechzehner, umspielte Stajner und Vinicius und hatte zuletzt auch noch Glück, dass sein Schuss – von Cherundolo unglücklich abgefälscht – den Weg in die Maschen fand (65.). Selbst der 96-Ehrentreffer konnte die „Sturmflut“ der Gastgeber nicht stoppen. Wenige Sekunden, nachdem Kleine den einzigen Fehler von Energie-Schlussmann Tremmel zum 1:4 ausnutzen konnte – der ehemalige 96er hatte eine Huszti-Hereingabe fallen gelassen und Kleine per Kopf aus kurzer Distanz zu seinem ersten Bundesligator vollstreckt – schlug erneut Dimitar Rangelov zu. Der Bulgare überwand Enke mit einem scharfen Flachschuss vom rechten Strafraumeck (70.) zum 5:1-Endstand. Dabei blieb es letztlich, obwohl Kleine in der Nachspielzeit noch einmal Pech hatte, als er einen von Hashemian verlängerten Ball per Kopf an den linken Pfosten bugsierte.

Trotzdem: eine tolle Hinrunde
Dieter Hecking und seine Truppe hätten sich sicherlich einen schöneren Abschluss einer insgesamt jedoch äußerst erfreulichen Hinrunde gewünscht. Die Roten erwischten schlicht einen rabenschwarzen Tag, der nichtsdestotrotz eine Momentaufnahme bleiben sollte. Auf einem internationalen Rang wird man aller Voraussicht nach zwar nicht überwintern können, der Abstand auf die Spitze ist jedoch überschaubar. Thomas Kleine erzielte mit seinem ersten Tor im 96-Trikot gleichzeitig seinen Debüttreffer in Liga eins. Gespannt darf man sein, ob und wenn ja, welche Strafe Vragel da Silva nach seiner wahrscheinlichen Tätlichkeit erwartet.
or

STATISTIK

FC Energie Cottbus: Tremmel – da Silva, Mitreski, Cvitanovic, Ziebig – Bassila, Angelov, Rost, Skela (90.Rivic) – Sörensen, Rangelov (84.Shao)

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Kleine, Tarnat (46. Rosenthal) – Lala (46. Hashemian), Schulz, Krebs (61. Stajner), Pinto, Huszti – Hanke

Tore: 1:0 Bassila (10.), 2:0 Sörensen (30., Rangelov), 3:0 Rangelov (44., Sörensen), 4:0 Ziebig (65., Skela), 4:1 Kleine (68.), 5:1 Rangelov (70., Rost)

Gelbe Karten: Bassila, Mitreski / Lala, Huszti

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Zuschauer: 14.026
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 13:26
Stimmen zum Spiel


Neun Punkte wollte die Mannschaft von Dieter Hecking aus den letzten drei Spielen holen. Doch anstatt mit drei Siegen in Folge, verabschiedet sich die Hecking-Elf nun mit einer herben Niederlage in die Winterpause.




Cottbus-Trainer Bojan Prasnikar: „Das war ein gute Leistung gegen eine gute Mannschaft wie Hannover 96. Ich gratuliere meiner Mannschaft und den Fans. Ich hoffe, es geht im Frühjahr so weiter.“

96-Coach Dieter Hecking: „Ich denke, dass war ein toller Abend in der Lausitz, wenn man für Cottbus war. Kompliment an Cottbus. Was uns an 16 Spieltagen ausgezeichnet hat, hat heute nicht geklappt. Die Tätigkeit von da Silva an Krebs kann ich nicht akzeptieren So was will ich nicht sehen und ich denke, dass die Geschichte von der DFL noch geahndet wird. Aber auch mit zehn gegen elf hätten wir hier verloren, so wie wir hier Rumgelaufen sind.“

Michael Tarnat: „Das war das Gegenteil von dem, was wir gegen Werder gezeigt haben. Wir wollten Cottbus unter Druck setzen. Es ist ärgerlich, dass wir so untergegangen sind, darüber müssen wir uns Gedanken machen. Wir haben alle schlecht gespielt, die ganze Mannschaft hat versagt. Es geht jetzt darum, dass wir uns für die Rückrunde gut vorbereiten. Meine Wade ist dick geworden, deswegen hat der Trainer mich ausgewechselt.“

Vahid Hashemian: „Vielleicht haben wir gedacht, hier zu gewinnen wird leicht.“

Christian Schulz: „Heute ist alles schief gelaufen, was wir gegen Werder richtig gemacht haben. Cottbus hat uns mit einfachen Mitteln einen abgekauft. So was darf nicht passieren.“

Sergio Pinto: „Wir waren eigentlich gut vorbereitet. Der Urlaub wird jetzt nicht mehr so schön.“

Mike Hanke: „Wir haben hier verdient verloren, weil wir nur 50 Prozent gegeben haben. Cottbus hatte mehr Herz.“

Robert Enke: „So was ist immer mal möglich, kann passieren, sollte es aber nicht. Das war völlig unnötig. Heute hat nichts gestimmt, warum auch immer. Wir haben verdient verloren. Es hat alles gefehlt, vor allem im Defensiv-Verhalten.“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 13:31
96-Einzelkritik


Robert Enke
NP-Note: 4 Schnitt: 2,5
Ärgerliches Spiel für Enke – der Torwart war machtlos bei den Gegentoren. Verhinderte gegen Rangelow einen höheren Rückstand.

Vinicius
NP-Note: 6 Schnitt: 4,0
Ganz hinten stehen die ärmsten Männer. Doch diesmal war Vinicius selbst ganz arm – unsicher, nervös, zweikampfschlapp. Persönliches Debakel.

Thomas Kleine
NP-Note: 6 Schnitt: 4,1
Sein letztes Spiel in der 96-Startelf. Böse Stellungsfehler, katastrophal am Mann, hibbelig. Das Tor ändert gar nichts.

Steven Cherundolo
NP-Note: 6 Schnitt: 3,7
Amerikanischer Eskort-Dienst: Begleitete die Cottbuser galant zu ihren Chancen, Körperkontakt verweigerte er aber beharrlich.

Michael Tarnat
NP-Note: 5 Schnitt: 3,5Weit weg von der Werder-Form (Note 1), unter vielen Versagern immerhin erstmal kampfbereit. Offensiv nicht wahrnehmbar. Zur Pause raus.

Altin Lala
NP-Note: 5 Schnitt: 3,3
Grätschte ohne Rücksicht auf den lädierten Muskel. Wehrte sich immerhin einige Male, nach vorne jedoch wirkungslos. Taktisch raus.

Christian Schulz
NP-Note: 5 Schnitt: 2,9So schlecht hat er zuletzt in Werder-Diensten hinten links gespielt. Weitgehend orientierungslos, defensiv ungewohnt schlaff.

Gaetan Krebs
NP-Note: 5 Schnitt: 4,0
Kurzzeitig bemüht. Bekam den Ellbogen von da Silva ins Gesicht. Vergab eine gute Schusschance von der Strafraumgrenze. Tauchte zu früh ab.

Sergio Pinto
NP-Note: 6 Schnitt: 3,8
Zweikampfschwach, manchmal sogar arrogant. Totaler Blackout beim zentralen offensiven Mittelfeldspieler.

Szabolcs Huszti
NP-Note: 5 Schnitt: 3,3
Beste Szene kurz nach der Halbzeit, als Huszti die Latte traf. Hatte vorher wie selbstverständlich vom Sieg geredet, tat jedoch zu wenig dafür.

Mike Hanke
NP-Note: 5 Schnitt: 3,4
Nach seinem mächtigen Auftritt mit drei Toren gegen Bremen diesmal behäbig. Verdaddelte den Ball vor dem 0:3. Vahid

Hashemian
NP-Note: 5 Schnitt: 3,8
Kam zur zweiten Halbzeit und fiel nur durch unbeholfenen Einsatz in den Zweikämpfen auf. Das war nichts.

Jan Rosenthal
NP-Note: 5 Schnitt: 3,9
Zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt, sollte mehr für die Offensive tun als Lala. Ging aber mit den Kollegen unter. Jiri

Stajner
NP-Note: 5 Schnitt: 3,8
Eingewechselt, als schon alles verloren war. Sah beim vierten Gegentor im eigenen Strafraum sehr unglücklich aus.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 13:35
Das hat gesessen 96

Trauriges Ende einer starken Hinrunde 96 hatte beim Hinrunden-Finale einen Blackout und wurde von Cottbus überrannt.



VON GUNTHER NEUHAUS
COTTBUS. Vielleicht sollte Vragel da Silva doch mal in den Kampfring wechseln. Bereits beim 2:0 für 96 im Mai hatte er Hanno Balitsch mit einem fiesen Ellbogen-Check verletzt und wurde für sieben Spiele gesperrt. Gestern rammte er Gaetan Krebs den Ellbogen hinterrücks an den Schädel. Krebs blieb benommen liegen, das Schiedsrichter-Gespann um Peter Sippel hatte nichts gesehen.

96 mag in dieser Szene ungerecht behandelt worden sein, die Pleite lässt sich damit nicht mal ansatzweise erklären. Dass die abstiegsbedrohten Cottbuser hart einsteigen würden, davor waren die 96-Profis ja gewarnt.
„Hier kommt das Licht, hier kommt die Energie, hier ist der Fight Club“, hatte der Stadionsprecher vorher getönt. Hier wurde also erstmal Fußball gekämpft, 96 hielt nicht dagegen.

Das größte 96-Problem aber war die Innenverteidigung. Schon vor der Tätlichkeit gegen Krebs war Cottbus mit 96-Unterstützung in Führung gegangen. Altin Lala hatte einen Eckball von Ervin Skela mit dem Kopf verlängert, und Thomas Kleine schaute zu, als Christian Armel Bassila den Ball mit dem Kopf über die Torlinie wuchtete (11.). Der Rettungsversuch von Krebs kam zu spät.

Vorm 0:2 ließ sich erst Vinicius vom starken Dimitar Rangelow überrumpeln, dessen Flanke verwertete Dennis Sörensen mit einem Flugkopfball (30.), und wieder kam Kleine zu spät.
Beim 0:3 (44.) hängte Rangelow Vinicius ab. „Ich weiß auch nicht, was los ist“, rätselte 96-Chef Martin Kind in der Pause. „Cottbus führt verdient und ist aggressiver.“

Trainer Dieter Hecking griff derweil zu umfangreichen Umbaumaßnahmen. Altin Lala und Michael Tarnat, bis dahin die zweikampfstärksten 96-Profis, mussten angeschlagen raus. Neu hinein kamen Jan Rosenthal und mit Vahid Hashemian auch ein zweiter Stürmer. Nur: Besser wurde es dadurch nicht. Stanislav Angelow vergab eine grandiose Chance, ehe Daniel Ziebig am 96-Spalier mit Stajner und Vinicius vorbeirannte, Cherundolo fälschte zum 4:0 ab (65.).
Kleine köpfelte zwar das 4:1, nachdem Gerhard Tremmel nach einem Huszti-Freistoß den Ball fallen lassen hatte, doch kurz darauf ließ sich auch Christian Schulz umkurven – Rangelow traf zum 5:1 (70.).

Diese Pleite zum Abschluss einer grandiosen Hinrunde tat weh – zumal 96 als Fünfter heute von Karlsruhe, Schalke und Stuttgart überholt werden kann.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/12/2007 13:38
Der 96-BLACKOUT

Was war denn das?



Liebe 96er, hättet ihr doch das Cottbuser Stadionheft „Energie-Echo“ gelesen. Da kündigte euer Gegner, von Heimsiegen gegen Schalke und Karlsruhe beflügelt, nämlich an: „Favoritenstürze machen Spaß.“

Was war gestern Abend bloß los mit euch? Dieser Auftritt war eine Frechheit. Ihr hättet den i-Punkt auf eine erfreuliche Hinrunde setzen können. Stattdessen habt ihr den Fans und eurem Trainer einen grausigen dritten Advent beschert.

Liebe 96er, habt ihr gedacht, dass euch die Euphorie nach dem 4:3 gegen Bremen automatisch zu einem Sieg in Cottbus trägt?

Wir waren mit dem Vorsatz in die Lausitz gefahren, eine Ode auf die Hinrunde zu schreiben. Das fällt nach dieser Blamage verdammt schwer.

Wir tun es ansatzweise trotzdem, denken uns Cottbus einfach weg.
Denn nach den letzten Monaten verdient ihr vor allem Lob. Ihr habt euch kontinuierlich weiterentwickelt, uns das wohlige Gefühl gegeben, dass in Hannover etwas Großes entstehen kann.

Bis heute seid ihr noch Fünfter – diesen Platz werdet ihr aber verlieren. Es wäre wunderschön gewesen, wenn ihr auf einem UEFA-Cup-Platz überwintert hättet.

Aber liebe 96er, gestern ist euch aufgezeigt worden, dass ihr noch nicht so weit seid. Insbesondere die Innenverteidigung genügt keinen höheren Ansprüchen. Das Problem ist ja schon länger erkannt – und hoffentlich gebannt. Ab Januar ist Valerien Ismael dabei. Und dann könnt ihr hoffentlich Anfang Februar da anknüpfen, wo ihr gegen Bremen aufgehört habt.


Frohe Weihnachten!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/12/2007 17:24
Trainieren im Urlaub


HANNOVER. Viel anhören mussten sich die 96-Verlierer nach dem 1:5 in Cottbus nicht mehr. „Wir halten nichts davon, Kritik direkt nach dem Spiel zu üben“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. „Man sollte erst eine Nacht drüber schlafen.“
Mit der Rückkehr aus Cottbus in der Nacht zu Sonnabend begann für die 96-Profis aber der dreiwöchige Weihnachtsurlaub. Erst am 5. Januar starten sie wieder in die Vorbereitung auf die Rückrunde.

Allerdings bekamen die Spieler auch Hausaufgaben und individuell abgestimmte Trainingspläne. Es geht dabei vor allem darum, mit langen Läufen an der Grundlagenausdauer zu arbeiten. „Diese Phase entfällt bei uns ja weitgehend, weil wir schon am 7. Januar ins Trainingslager fliegen“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking.

Auf Teneriffa spielt 96 beim Turnier in Los Realejos am 11. Januar (16 Uhr) zunächst gegen Grasshoppers Zürich, im zweiten Halbfinale trifft Hertha auf Rapid Wien. Am 13. Januar folgen die Finalspiele (18 Uhr und 20 Uhr). Hecking will auch Jugend-Nationalspieler Konstantin Rausch mitnehmen, andere Talente allerdings nicht.

Nach der Rückkehr von der Sonneninsel (14. Januar) wird 96 auf dem neuen Platz mit Rasenheizung trainieren können. Am 19. Januar wird beim Zweitligisten St. Pauli (15.30 Uhr, Millerntor) getestet, am 25. Januar (18 Uhr) gibts in Hoffenheim ein Wiedersehen mit dem früheren 96-Trainer Ralf Rangnick
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/12/2007 17:26
Albtraum in der Hängematte


Der Blackout – zu viel Lob, zu wenig Einsatz nach Bremen-Party. Kind mit Vorrunde „sehr zufrieden“.



96 hat in Cottbus „ohne Not das gute Bild der Vorrunde beschädigt“. Die entscheidende Frage für Chef Martin Kind: Sackt 96 in der Rückrunde wieder ab?

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Nach dem 4:3 gegen Bremen träumte der 96-Chef von Mailand und Madrid – um dann in Cottbus „einen Albtraum“ zu erleben. Das 1:5 beim Abstiegskandidaten war ein Schock für die Beteiligten, für viele Unbeteiligte eine Überraschung. So mancher hat das Ergebnis für einen Druckfehler gehalten. Dass 96 so ein Desaster nicht mehr zugetraut wurde, ist allerdings auch ein Qualitätsmerkmal.

Dabei weckte das Spiel Zweifel am Charakter des Teams. Allzu oft war 96 in den letzten Jahren an Selbstzufriedenheit nach gelegentlichen Erfolgen gescheitert. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter hatte gefordert, die Spieler sollten sich nochmal zusammenreißen, danach könnten sie sich in die Hängematte legen. „Leider haben sich die Spieler schon vorher in die Hängematte gelegt“, meint Kind, „die Hinrunde war vorher schon gedanklich beendet.“
„Vielleicht war das Bremen-Spiel noch in den Köpfen und wir dachten, dass es mit weniger Aufwand geht“, gestand Jan Rosenthal. „Die Mannschaft ist viel gelobt worden“, weiß Hochstätter, „da sieht man, was der Kopf ausmacht.“
Zu viel Lob macht faul, Hochstätter hat sich mit Trainer Dieter Hecking bereits ein Anti-Hängematten-Programm überlegt. „Gewisse Dinge werden in Zukunft nicht mehr passieren, wir werden einiges anders angehen“, kündigt Hochstätter an.

Das betrifft vor allem die Vorbereitung, ein Spannungsabfall soll in der Zukunft in jedem Fall verhindert werden.
Aber jetzt sind erstmal sechseinhalb Wochen Pause. „Die Mannschaft tut mir leid“, sagt Kind, „sie hat ohne Not das gute Bild der Vorrunde beschädigt.“ Und „dieses Bild steht jetzt erstmal, aber das hat sie selbst zu vertreten“. Das hat auch sportliche Gründe – die Innenverteidigung war ein Torso, ein Zehner fehlt. Trotzdem ist Kind mit 27 Punkten und Platz sieben „sehr zufrieden“. Diesen Platz hatte 96 jedoch auch Weihnachten 2004 unter Ewald Lienen erreicht, sackte dann aber ab. „Unser Problem war immer die Rückrunde“, meint Kind, „da wird sich zeigen, ob die Mannschaft das Niveau halten kann.“ Kann sie es, „landen wir bei 50 bis 55 Punkten, so viele hatten wir noch nie“.

Das wäre ein Traum, und damit bliebe der Cottbus-Albtraum eine gespenstische Episode. „Vielleicht war die Niederlage sogar ganz gut, damit die Mannschaft zur Rückrunde gleich voll da ist“, hofft Kind. Los gehts am 2. Februar in Hamburg beim Tabellendritten – da weiß dann auch jeder, dass man sich nicht hängen lassen darf.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/12/2007 17:28
Hecking im Interview


„Nicht so viel falsch gemacht“



Heckings Hinrundenbilanz: Er sieht 96 „mehr als im Soll“ 96-Trainer Dieter Hecking über Cottbus, Hanke und UEFA-Cup – das Interview zum Hinrundenabschluss.

VON FLORIAN KREBS

Dieter Hecking, was kann man aus dem 1:5 lernen?
Ein solcher negativer Ausrutscher darf nicht mehr vorkommen. Man kann in Cottbus verlieren, aber die Art und Weise war sehr bedenklich. Wenn wir in der Rückrunde 17-mal so auftreten, werden wir 17-mal fünf Stück kriegen.

Ihr Hinrundenfazit?
Wir sind Siebter, haben 27 Punkte, zwischen uns und der zweiten Tabellenhälfte ist eine Lücke – damit kann man zufrieden sein. Wir sind mehr als im Soll, alles andere wäre Zugabe gewesen. Wir sollten nicht zu viel auf einmal erwarten. Wichtig ist vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung, und da bin ich absolut einverstanden.

Wo hat sich die Mannschaft verbessert?
Wir können konstant Leistungen abrufen. Die Mannschaft zeigt immer, dass sie gewinnen will. Abgesehen von Cottbus und den 0:3-Niederlagen gegen Bayern und Leverkusen haben wir durch die Bank guten Fußball gespielt. Der Schnitt von 40 000 Zuschauern zeigt, dass wir nicht so viel falsch gemacht haben. Wir haben an Seriösität gewonnen, kommen authentisch rüber. Da sind wir ein großes Stück weiter gekommen.

Was fehlt der Mannschaft am meisten?
Spiele wie Freitag dürfen nicht passieren. Da muss man sich aus dem Sumpf rauskämpfen, den Rhythmus finden. Daran müssen wir arbeiten – aber das geht nicht von heute auf morgen. Wichtig ist Kontinuität. Man darf nicht gleich alles in Frage stellen, wenn man ein Spiel verliert.

96 hat 28 Gegentore kassiert – warum steht die Abwehr, die in der Rückrunde der letzten Saison so sicher agierte, plötzlich so unsicher?
Wir lassen zu viele Torchancen zu. Das geht aber auch einher damit, dass wir mehr Tore geschossen haben als die letzten Jahre. Es wird ja immer gefordert, dass wir offensiv spielen sollen – das geht eben auch zu Lasten der Defensive. Glücklich bin ich damit natürlich nicht.

Wird die Abwehr mit Valerien Ismael stabiler?
Wir dürfen das 1:5 in Cottbus nicht an den Innenverteidigern aufhängen. Sie sind immer das Ende der Kette. Und wenn ich sehe, dass unsere vier Offensiven zusammen keine fünf Zweikämpfe gewonnen haben, ist es mir zu billig zu sagen, die Defensive steht nicht. Valerien Ismael hätte in Cottbus genauso schlecht ausgesehen.

Wer ist für Sie der Gewinner der Vorrunde?
Hannover 96! Der Verein hat noch nie so gut dagestanden wie jetzt. Und da haben alle ihren Anteil dran: die Mannschaft, die guten Fußball spielt; die ganzen Leute im administrativen Bereich, die eine hohe Dynamik entwickelt haben. Nur so gehts. Das Kollektiv ist unsere Stärke.

Keinen Spieler, den Sie herausheben möchten? Mike Hanke zum Beispiel?
Diesen einen herausragenden Spieler hatten wir nicht in der Hinrunde. Klar, acht Tore sind eine gute Ausbeute von Mike Hanke. Aber er darf sich nicht so abkochen lassen wie in Cottbus.

Dürfen die Fans trotz des 1:5 weiter von Europa träumen?
Das machen sie doch sowieso (lacht). Wir wollen guten Fußball spielen, es soll Spaß machen, 96 zu begleiten. In der Vorrunde hatten wir den alle zusammen – diesen Weg sollten wir weitergehen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/12/2007 17:56
Ismael wichtig für die Hierachie


Es gibt es solche Spiele. Cottbus ist griffig ohne Ende – und die 96-Spieler denken: Wenn wir Bremen 4:3 schlagen, können wir das hier bestimmt spielerisch lösen. So wie am Freitag darf 96 nicht auftreten – schon gar nicht, wenn du die Möglichkeit hast, dich dauerhaft oben festzusetzen. Diese Chance hat 96 wieder mal vergeben. Und diesen Eindruck nimmst du mit in die Winterpause. Dennoch fällt meine Hinrundenbilanz positiv aus. Die Mannschaft Gott sei Dank hat 96 sein zweites Gesicht – also die Spiele, in denen man klar unterlegen ist – nur selten gezeigt. Das ist ein Zeichen für eine gewisse Stabilität. Trotzdem ist 96 noch lange keine Spitzenmannschaft. Man kann vorne mitspielen, aber nur dann, wenn alles passt. Mit noch einer 27-Punkte-Halbserie wäre ein Platz im Europacup möglich. Die Neuen
Zu Valerien Ismael muss ich 96 gratulieren. Er ist ein Schnäppchen – und nicht nur vom Sportlichen her eine Verstärkung. Ich kenne ihn ja ein bisschen: Ismael ist ein Winner-Typ. Er weiß, wie man Titel holen kann, und kann mit Druck umgehen. Er ist ein Typ, der sich ohne Probleme eingliedert – und er kann der Führungsspieler werden, der 96 noch gefehlt hat. Damit bekommt die Mannschaft eine vernünftige Hierarchie.
Von den Neuen, die im Sommer gekommen sind, hat Mike Hanke den besten Job gemacht. Er hat viel für die Mannschaft gearbeitet – und acht Tore in einer Halbserie sind für ihn Bestmarke. Die Millionen sind gut angelegt, aber die Ansprüche an Hanke werden weiter steigen.
Wenn man unter das Thema Benny Lauth jetzt einen Schlussstrich ziehen würde, müsste man ihn als Ergänzungsspieler abstempeln. Aber er hatte auch zu wenig Einsätze. Im nächsten halben Jahr muss er sich beweisen, sonst muss man sich trennen. Ein Bankspieler ist Benny nicht. Der Trainer
Der Erfolg gibt Dieter Hecking recht. Auch, wenn 96 zwischendurch solche Spiele wie beim 0:0 in Frankfurt oder jetzt in Cottbus abliefert, wo du denkst: Mensch, da muss man doch mit breiter Brust auftreten und auch mal was riskieren. Aber Hecking glaubt nun mal, dass seine Mannschaft noch nicht reif ist für ein System mit zwei Spitzen. In der Tat befindet sie sich noch in der Entwicklungsphase. Vom Spielerischen her ist sicherlich noch mehr drin – aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Das Umfeld
Was wichtig ist: Bei 96 werden interne Dinge inzwischen intern geklärt. Sportdirektor und Trainer harmonieren – das gibt dem Klub Stabilität. Außerdem hat es Martin Kind geschafft, 96 ähnlich wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen. Das zieht er knallhart durch – ohne Rücksicht auf Verluste. Trotzdem hat der Verein noch viel Luft nach oben.

Fredi Bobic
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/12/2007 20:37
Die Transferbilanz


Endlich ist der 96-Chef mal zufrieden mit der Transferpolitik. „Wir haben insgesamt gute Entscheidungen getroffen“, lobt Martin Kind. Sechs Profis holte 96 im Sommer, dazu US-Talent Salvatore Zizzo, der aber noch nicht in der Bundesliga spielt. Die NP zieht nach der Hinrunde Bilanz – so funktionieren die Neuen.



Mike Hanke: Acht Tore in 17 Spielen – eine gute Quote. Die 4,7-Millionen-Investition scheint sich bezahlt zu machen. Schirmt den Ball clever ab und verteilt ihn weiter. NP-Schnitt 3,4.

Sergio Pinto: Wechselvolle Hinrunde (siehe auch Text links auf dieser Seite). Vielseitig einsetzbar, seit Oktober auf der Zehnerposition. 13 Einsätze, zwei Tore, NP-Schnitt: 3,8.

Thomas Kleine: Als Ergänzungsspieler geholt – mehr ist er auch nicht. Fürchterliche Leistung in Cottbus. In der Rückrunde droht Bank oder Tribüne. Neun Einsätze, NP-Schnitt: 4,1.

Gaetan Krebs: Bundesligakurzdebüt erst in Rostock, gegen Bremen in der Startelf. Frech, technisch stark. An ihm wird 96 noch viel Freude haben. Drei Einsätze, NP-Schnitt 4,0.

Benjamin Lauth: Bisher keine Verstärkung. Gute Ansätze, Fußball spielen kann er. Aber nicht zwingend genug und ohne Selbstbewusstsein. Zwölf (meist kurze) Einsätze, NP-Schnitt: 3,8.

Christian Schulz: 16 Spiele, drei Tore – hat den Bremer Kombinations- und Siegerchip eingebaut. Kam für zwei Millionen Euro – gut angelegtes Geld für den neuen 96-Führungsspieler. NP-Schnitt: 2,9.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/12/2007 16:52
Mit Enke zur EM

Das hat er verdient! Bundestrainer Jogi Löw gab am Dienstag bekannt, dass 96-Torwart Robert Enke für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz fest eingeplant ist.



EURO 2008 mit Enke

Nationalcoach Joachim Löw bestätigte am Dienstag, dass er bei der EM 2008 auf das Torwart-Trio Jens Lehmann (FC Arsenal London), Timo Hildebrand (FC Valencia) und Robert Enke setzt. Die Rangfolge hinter der Nummer eins Jens Lehmann ließ der Bundestrainer allerdings noch offen. Für Robert Enke bedeutet die Nominierung, dass er im Mai nächsten Jahres mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager auf Mallorca und Anfang Juni in das Team-Quartier am Lago Maggiore reisen wird. Auch 96-Stürmer Mike Hanke hat weiter gute Chancen. Der 96-Stürmer steht weiterhin unter Beobachtung von Jogi Löw.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/12/2007 16:55
Ribery klagt : Lala fiesester Gegenspieler


MÜNCHEN. 96-Profi Altin Lala ist Franck Ribery in Erinnerung geblieben. Auf die Frage, welcher Gegenspieler in der Hinrunde der unangenehmste gewesen sei, antwortete der Bayern-Star in einem „Kicker“-Interview: „Das war der Lala, der Albaner von Hannover. Der ging kaum auf den Ball, traktierte nur meine Beine, meinen Körper. Da ist die Grenze überschritten, und da hört auch bei mir der Spaß auf.“

Beim 0:3 in München im August hatte Lala nach Fouls an Ribery und Ze Roberto Gelb-Rot gesehen – „wobei die zweite gelbe übertrieben war“, wie Lala klagt.
Er wehrt sich nun und kann sich „nicht daran erinnern, dass ich nur foulgespielt habe. Kann schon sein, dass ich Ribery auf die Nerven gegangen bin, ich war immer nah dran. Das ist halt meine Stärke“, meint Lala. „So ist das eben in der Bundesliga. Da wird der Körper schon mal eingesetzt, das war aber nichts Unfaires.“

Es sei allerdings „vielleicht nicht schlecht, dass Ribery so denkt“. Zum Rückspiel Mitte Februar wird der Franzose mit einigem Respekt nach Hannover kommen. „Da hat Lala einen psychologischen Vorteil“, glaubt auch der neue 96-Star Valerien Ismael.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/12/2007 16:56
Lala kontert

Das lässt Hannovers Kampfzwerg nicht auf sich sitzen!



Altin Lala wehrt sich gegen die Kritik von Franck Ribéry. Der Zauberfuß des FC Bayern hatte ihn als unangenehmsten Gegenspieler der Liga bezeichnet, sich heftig über Lala beschwert: „Der ging nie auf den Ball, traktierte nur meine Beine. Da hört der Spaß auf“. Jetzt der Konter des 96-Abräumers: „Ich könnte das auch als Kompliment auffassen...“ Aber im Ernst: Die Bundesliga ist für Künstler wie Ribéry natürlich hart – da muss er sich vielleicht erst dran gewöhnen. Aber er soll ja auch keinen Spaß haben – zumindest nicht gegen Hannover!“ Lala gegen Ribéry – da geht‘s im Rückspiel am 16.2. garantiert wieder zur Sache!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/12/2007 16:58
Asamoah zurück in Hannover

Er stellt seine Stiftung vor – und spricht von der Rückkehr zu 96 Gerald Asamoah (29) präsentiert morgen in Hannover seine „Stiftung für herzkranke Kinder“. Er bleibt über die Feiertage hier – und denkt an eine Rückkehr zu 96.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Wenn es Weihnachten wird, das ist seit vielen Jahren so, dann kehrt Gerald Asamoah zu seiner Familie zurück. Diesmal wird er seine Linda und die im Februar geborenen Zwillinge Jade und Jaden mit zu seinen Eltern Beatrice und William nach Hannover bringen, gemeinsam werden sie feiern und in die Kirche gehen.

Morgen aber hat der Schalke-Star noch einen Termin, der ihm auch sehr wichtig ist. Im „Sheraton Pelikan Hotel“ wird er die „Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder“ vorstellen. Asamoah will Forschungsprogramme und Hilfsprojekte fördern. 1998 war bei ihm ja in der MHH eine Herzwand-Verdickung diagnostiziert worden, seine Karriere durfte Asamoah trotzdem fortsetzen, er wechselte von 96 zu Schalke, wurde Nationalspieler. „Ich hab Schwein gehabt“, weiß er. „Nun will ich den Kindern Mut machen und ein glücklicheres Leben ermöglichen.“

Mit Asamoah hat es das Schicksal gut gemeint, seine berufliche Zukunft ist allerdings noch offen. Der Vertrag mit Schalke läuft aus, „wir wollen im neuen Jahr wieder reden“, sagt er. Der „Express“ berichtete am Montag, Schalke plane nicht mehr mit ihm. Das Gefühl hat Asamoah „nicht unbedingt, so wie die ersten Gespräche gelaufen sind“. Trotzdem müsse alles passen. „Wir lassen uns Zeit. Es kann sein, dass das mein letzter Vertrag wird. Da macht man sich viele Gedanken um den richtigen Schritt.“

Schalke holt Albert Streit für seine Position und jagt weitere Angreifer. Gut möglich, dass es eben doch nicht mehr passt, 96 dagegen würde Asamoah gerne zurückholen. „Er steht bei uns auf der Liste“, bestätigte 96-Chef Martin Kind. „Ich komme aus Hannover“, sagt Asamoah, „und wenn man sieht, was bei 96 entsteht, dann kann ich mir sehr gut vorstellen zurückzukehren. Es ist aber noch zu früh, mehr darüber zu sagen.“ Noch.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/12/2007 09:11
Kind zieht Bilanz


Martin Kind ist zufrieden, wie das Jahr 2007 für Hannover 96 gelaufen ist. Der 96-Geschäftsführer zieht im Interview mit Hit Radio Antenne eine insgesamt positive Bilanz und blickt optimistisch in die Zukunft.




Richtige Entscheidungen

„Die Niederlage in Cottbus tut weh“, gesteht der 96-Boss. Dennoch ist Martin Kind mehr als zufrieden mit der Hinrunde der Saison 2007/2008: „Wir haben 27 Punkte und damit eine gute Ausgangsposition. Jetzt kommt es darauf an, auch eine gute Rückrunde hinzulegen.“ Doch unter Dieter Hecking habe genau das ja schon im ersten Halbjahr 2007 funktioniert. Überhaupt ist der Geschäftsführer von Hannover 96 glücklich mit seinen Personalentscheidungen. „Christian Hochstätter und Dieter Hecking leisten zielgerichtete und professionelle Arbeit“, lobt Martin Kind seine leitenden Angestellten. „Es wurden gute Transferentscheidungen getroffen. Die Mannschaft ist stabiler geworden. Das begründet den guten Tabellenplatz.“



Klare Ziele

Aber nicht nur im sportlichen Bereich sieht Martin Kind Fortschritte. „Wir haben insgesamt professionelle Strukturen bei Hannover 96 geschaffen.“ Die öffentliche Wahrnehmung hat sich nach Beobachtung des Klubchefs dadurch bereits verbessert: „Allmählich wird wahrgenommen: bei Hannover 96 entwickelt sich etwas!“ Trotzdem müsse die „Marke 96“ vor allem national und international noch viel mehr an Bedeutung gewinnen. „96 muss sich entwickeln. Stagnation zu verwalten, lehne ich ab!“, äußert sich der Unternehmer eindeutig. „Wir müssen Gewinne erwirtschaften!“ Der 63-Jährige wiederholt daher seine Zielsetzung, in den nächsten drei Jahren den Haushalt von Hannover 96 von 45 Millionen auf 70 Millionen Euro zu steigern. „Das ist eine hohe Hürde, aber ich bin überzeugt, dass wir das erreichen“, zeigt sich Kind selbstbewusst.



Überraschungen

Dem 96-Chef ist dabei bewusst, dass durch solche Aussagen die Erwartungen steigen. Eine derartige Entwicklung könne allerdings nicht kurzfristig, sondern nur mittelfristig vollzogen werden. Dass es unter den 96-Fans auch Skeptiker gibt, ist Martin Kind, der sich öffentlich für die Abschaffung der umstrittenen 50+1 Regelung stark macht, bewusst. „Wir wissen um die Bedeutung der Tradition und der Fans. Ich bin deshalb froh, dass wir eine gute Gesprächsbasis mit unseren Fans gefunden haben“, macht Martin Kind in dem Interview deutlich und dankt den 96-Fans vor allem dafür, „dass sie die Mannschaft im Stadion emotional unterstützen!“ Sein Ausblick für 2008: „Ich erwarte eine tolle Rückrunde. Und vielleicht gibt es die ein oder andere Überraschung.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/12/2007 09:16
FRUST - Bruggink will sofort weg


Von HEIKO OSTENDORP Eine gute Hinrunde haben die Roten hingelegt - 27 Punkte, Platz 7, ein Zuschauerschnitt von 40000 - alles wunderbar. Aber es gibt auch Verlierer...



Silvio Schröter und Darek Zuraw sollen weg, Jiri Stajner will gehen. Und jetzt denkt auch Arnold Bruggink an Abschied von den Roten - sofort! Der Holländer zu BILD: „Ich bin unzufrieden und enttäuscht. Ich mache mir Gedanken über meine Zukunft - schließlich bin ich 30 Jahre alt. Ich habe mit meinem Berater gesprochen, damit er sich umhört!“ Bruggink will schon im Winter weg - nach einer für ihn enttäuschenden Hinrunde. Zwar kam der Spielmacher auf elf Einsätze, wurde aber sechsmal ein- und viermal ausgewechselt. Insgesamt spielte er nur 481 Minuten. Und das, obwohl er in der letzten Rückrunde einen sicheren Stammplatz hatte und mit 6 Toren der beste 96-Knipser war. Brug: „Ich habe gezeigt, dass ich helfen und der Mannschaft etwas geben kann. Natürlich war ich in den ersten Spielen nicht so gut, aber auch andere haben schlechte Spiele gemacht - und trotzdem weiter das Vertrauen bekommen.“

Frust total bei Bruggink! Trainer Dieter Hecking setzte im Spielmacher-Roulette auf Stajner, Pinto und zuletzt sogar auf Gaetan Krebs! Bruggink gehörte zwar noch zum Kader, wurde aber in den letzten drei Spielen vor der Winterpause nicht mal mehr eingewechselt. Der Holländer traurig: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auch Siebter bin. Ich kann die Hinrunde nicht feiern. Ich versuche, im Urlaub den Kopf frei zu kriegen.“ Möglich, dass es ein Abschieds-Urlaub von 96 wird...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/12/2007 09:19
Ballack macht Brdaric Mut


96-Patient gibt sich nicht auf. Er will mit ins Trainingslager. Thomas Brdaric besucht mit seiner Familie zum Jahreswechsel seinen Kumpel Michael Ballack. Er hofft, wie der Chelsea-Star bald wieder Fußball spielen zu können.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Natürlich wollte er gestern schnell „nach Hause“, zu seiner Frau Antje sowie zu den Söhnen Lance (4) und Tim (7) ins heimische Langenfeld (bei Solingen) – plötzlich aber ging nichts mehr auf der A 2 für Thomas Brdaric, der ja gern auch mal Gas gibt. „Ich bin in einer Vollsperrung gelandet“, klagte der 96-Profi, „aber ich bin ja Experte für ausweglose Situationen.“

Das Gefühl, ausgebremst worden zu sein, kennt Brdaric, auch aus dem Profifußball. Dreimal war er seit Oktober 2006 am Knie operiert worden, zuletzt im August in der Hessingpark-Clinic in Augsburg vom Gelenk-Experten Ulrich Boenisch. Seitdem kämpft er in der Reha um seine letzte Chance. „Täglich grüßt das Murmeltier“, sagt der Angreifer, die monotonen, immer wiederkehrenden Übungen erinnern ihn an die Filmkomödie mit Bill Murray. „Aqua-Jogging, Crosstrainer, Fahrradfahren – das ist schon Kopfsache“ für Brdaric, „da ist man schon froh, wenn nach langer Zeit ein neues Element dazukommt.“ In den letzten Tagen durfte er endlich wieder mit dem „Laufen auf Rasen“ beginnen, das tat gut.

Anfang Januar wird „kurzfristig entschieden“, ob Brdaric sogar mit der Mannschaft nach Teneriffa ins Trainingslager fliegen darf. „Dann hätte ich wenigstens das Gefühl, bei der Mannschaft zu sein, auch wenn ich meine eigenen Reha-Übungen mache.“

Nach Weihnachten aber fliegt er mit seiner Familie erstmal bis „über Silvester“ zu seinem Freund Michael Ballack, in dessen Haus die Brdarics auch zeitweise wohnen werden. Der deutsche Superstar hatte während seiner Knöchelverletzung auch Angst vorm Karriereende gehabt. Gestern spielte er im Ligapokal wieder für Chelsea, das macht dem 96-Patienten Mut.
„Ich hab’ mich noch nicht aufgegeben“, sagt Brdaric, „und ich werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um wieder zu spielen.“ Auch 96 gibt ihm dabei Kraft: „Es ist ein sehr schönes Gefühl zu sehen, wie sich die Mannschaft weiterentwickelt. Ich möchte gerne noch daran teilnehmen.“

Noch sei es aber „absolut zu früh“ zu sagen, ob und wann er wieder auf die Beine kommt. „Wenn Gott einen Doktortitel hätte, könnte man ihn fragen“, rätselt Brdaric. Einen Ausweg aus dem Stau hat er gestern immerhin gefunden, „im Zickzack über Bönen“ gings heim.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/12/2007 14:23
Das 96-Personalkarusell

Zuraw will nicht nach Braunschweig. Kind möchte Stajner halten. Zum Jahresanfang kommt das 96-Personalkarussell in Schwung. Verlässt Jiri Stajner dann Hannover?



VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Ein 96-Wechsel ist sicher – Valerien Ismael zieht die Lederhose aus. Vor dem UEFA-Cup-Sieg gegen Aris Saloniki drückten Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß dem Franzosen Blumen in die Hand … und tschüs. Am 5. Januar taucht Ismael zum Trainingsstart in Hannover auf.
Ob dann noch alle 96-Profis aus dem aktuellen Kader dabei sind, ist unklar. „Anfang Januar kommt Bewegung in den Markt“, vermutet 96-Chef Martin Kind. „Wenn es dann Angebote für bestimmte Spieler gibt, werden wir darüber reden.“

Über die Feiertage ist das Personalkarussell abgestellt – die Gesprächspartner fehlen. Sportdirektor Christian Hochstätter hat sich schon nach Südafrika in den Urlaub verabschiedet.
Gehen darf Arnold Bruggink. „Man kann über Anfragen reden“, bestätigt Kind. 96-Trainer Dieter Hecking hat den Holländer ins Schaufenster gestellt. „Arnold hat eine Vita, wo der eine oder andere Verein aufmerksam verfolgt, was mit ihm passiert.“ Übersetzt in Klardeutsch: Her mit den Angeboten!
Bei dem 30-Jährigen ist das angekommen, er will weg. Bei allen Problemen auf der Zehner-Position im offensiven Mittelfeld – der 96-Profi mit der Trikotnummer 10 spielt keine Rolle mehr.

Dariusz Zuraw kann sogar ablösefrei gehen. Der 35-Jährige lehnte Angebote aus Braunschweig (dritte Liga) und Augsburg (zweite Liga) ab.
Der Verteidiger hofft auf ein besseres Zweiltliga-Angebot oder eines aus der ersten Liga. Zuraw will noch eineinhalb Jahre spielen. Seine Familie bleibt bis zum Sommer in Hannover, zieht dann zurück nach Polen. Zuraw will 2009 folgen.

Vahid Hashemian bleibt. „Wir brauchen noch einen Stürmer“, sagt Kind. Da 96 ohnehin kaum Ablöse bekäme, soll der Iraner für den Notfall auf der Bank sitzen. Bei Jiri Stajner wäre 96 „gesprächsbereit“, auch wenn Kind sagt: „Ich bin da zurückhaltender.“ Der 96-Chef will Stajner als Joker behalten.
Silvio Schröter soll in jedem Fall gehen. Bleibt er, droht Ärger, weil 96 ihn ins Oberligateam zurückstufen will. Zurzeit gilt für Schröter wie für die anderen 96-Spieler laut Kind: „Uns liegen keine Anfragen vor.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/12/2007 15:31
Schlaudraff sagt ab

VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Hängende Spitze mit Spielmacherqualitäten – Jan Schlaudraff vereint das, was 96 in der ansonsten so starken Vorrunde fehlte. Und weil Trainer Dieter Hecking den 24-Jährigen bereits in Aachen mit Erfolg trainiert hatte, träumte man bei 96 davon, nach Valerien Ismael auch Schlaudraff aus München nach Hannover holen zu können. Anfang der Woche hatten Hecking und Schlaudraff noch miteinander telefoniert – das Gespräch wird sich nicht nur um Weihnachten und Skifahren gedreht haben.

Trotzdem ist der Transfer erst einmal geplatzt. „Stand heute bleibe ich bei den Bayern, definitiv“, sagte Schlaudraff der NP gestern. Am Donnerstag hatte er sich mit Bayern-Manager Uli Hoeneß getroffen. Schlaudraff wollte wissen, „wie es weitergeht“, nachdem die Hinrunde „alles andere als einfach für mich“ gelaufen war.

Wegen eines Bandscheibenvorfalls verpasste der Neue aus Aachen das erste Vierteljahr. Wieder gesund, kam er gerade mal auf acht (Kurz-)Einsätze, vier in der Bundesliga. Gegen Aris Saloniki schmorte er Dienstag wieder 90 Minuten auf der Bank.

Ohne Spielpraxis ist die EM stark gefährdet. Bundestrainer Joachim Löw findet: „Es ist wichtig, dass Jan sich zeigt.“

Es gibt also viele Gründe, zu 96 zu wechseln – Hoeneß überzeugte Schlaudraff dennoch zu bleiben. Der Offensivallrounder wird nun zum Trainingsstart der Bayern am 7. Januar erscheinen und mit ins Trainingslager nach Marbella (13. bis 19. Januar) fliegen.

Für 96 ist aufgeschoben aber nicht aufgehoben. Sollte Schlaudraff merken, dass er bei Bayern weiter chancenlos ist, könnte es spätestens im Sommer zu 96 gehen. Schlaudraff: „Dieter Hecking und ich haben ein gutes Verhältnis. Ich könnte mir schon vorstellen, nochmal unter ihm zu spielen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/12/2007 15:34
Talent in der Warteschleife

Bis Juni Bundesliga-Verbot für Rausch. Im Trainingslager (7. bis 14. Januar) ist Konstantin Rausch dabei – Bundesliga wird das 96-Supertalent diese Saison trotzdem noch nicht spielen. Warum eigentlich nicht?



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Es war eine kultige Talk-Runde. Fußball-Rentner Mehmet Scholl saß im Münchner „Vereinsheim“, der Kneipe eines Kumpels aus Passau, und unterhielt das Publikum mit Anekdoten aus 15 Jahren FC Bayern („Dann lell’ ich dir eine“). Das Thema kam irgendwann auch auf Jungstar Toni Kroos – und Scholl wurde plötzlich ganz ernst: „Der muss immer spielen. Der ist wesentlich besser als ich.“

Er habe in seiner letzten Saison mal bei der A-Jugend mittrainiert und einen gesehen, erzählte Scholl, „der war unglaublich“ – Toni Kroos. Also rief Scholl bei Manager Uli Hoeneß an und sagte: „Der muss sofort zu den Profis.“ Antwort Hoeneß: „Kümmer’ dich du um deinen Scheiß. Was hast du damit zu tun?“ Eine Woche später trainierte Kroos bei den Profis, hat inzwischen drei UEFA-Cup- und vier Bundesligaspiele bestritten (zwei sogar schon von Beginn an).

Der 17-jährige Münchner, den die Bayern im vergangenen Jahr aus Rostock geholt hatten, ist Deutschlands größtes Talent. Gemeinsam mit 96-Jungstar Konstantin Rausch wurde er im September Dritter bei der U-17-Weltmeisterschaft in Südkorea. Doch während Kroos inzwischen auch in München durchgestartet ist, muss sich Rausch bei 96 gedulden. Das Supertalent, das irgendwann Michael Tarnat als Linksverteidiger beerben soll, hängt in der Warteschleife.

Zwar durfte der Deutschrusse Anfang Oktober beim Test in Burgdorf schon mal bei Profitrainer Dieter Hecking vorspielen – und reist im Januar auch mit ins Trainingslager nach Teneriffa. Bundesliga darf er aber weiter nur mit den A-Junioren spielen. Steht Rausch denn in der Rückrunde zumindest mal im Kader der Profis? „Das würde ich ausschließen“, sagt Hecking: „Wir wollen nichts auf Kommando machen, bloß weil wir jemanden haben, der gut ist.“ Bundesliga-Verbot für Rausch – warum eigentlich?

„Bei Arsenal oder Manchester spielen diese jungen Leute“, sagt Scholl und verweist darauf, dass es in England gang und gäbe ist, Talente wie Kroos oder Rausch ins kalte Wasser zu werfen. Bei 96 ist man vorsichtiger als auf der Insel.

Rausch soll „erstmal Zeit haben“, sich an die Neuerungen zu gewöhnen“, sagt Hecking. Schließlich ist der 17-Jährige erst im Herbst ins Internat an der Clausewitzstraße gezogen und hat eine Lehre beim Sportgeschäft Blade Runner begonnen. Darum dürfe man „nicht zu viel von ihm erwarten“, mahnt Hecking: „Bei jungen Spielern muss man viel Geduld mitbringen.“

Weil Oldie Tarnat letzte Woche um ein weiteres Jahr verlängert hat, ist der ganz große Druck für 96 weg, Rausch übereilt aufbauen zu müssen. Für Tarnat ist klar: „Wenn Konstantin so weitermacht wie bisher, dann wird er ins kalte Wasser geworfen werden.“ Diese Saison allerdings nicht mehr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/12/2007 15:36
Kind hat Angst vorm HSV


27 Punkte, Platz 7 in der Liga, es war ein gutes Jahr für Hannover 96. Und für Big Boss Martin Kind. Zum ersten Mal seit drei Jahren musste er seinen Trainer nicht feuern!



2004 erwischte es Ralf Rangnick, 2005 Ewald Lienen, 2006 Peter Neururer. Dieter Hecking „überlebte“ 2007. Aber ist er auch in 12 Monaten noch bei den Roten?

Kind hat Angst vorm HSV! Seine Befürchtung ist, dass Hamburg bei der Suche nach einem Stevens-Nachfolger (wechselt zur nächste Saison nach Eindhoven) auf Hecking stößt. „Ich habe schon darüber nachgedacht“, gibt Kind auch ganz offen zu. „Wenn ich in Hamburg wäre, würde ich auf Hecking kommen.“

Eigentlich logisch. Denn neben Karlsruhes Ede Becker ist Hecking (Vertrag bis 2010) der Trainer-Aufsteiger des Jahres. Und den Wechsel nach Hannover drückte Hecking vor 18 Monaten trotz Vertrag in Aachen durch. Auch, weil Kind 500000 Euro Ablöse auf den Tisch legte.

Nicht zuletzt deshalb ist Kind bei diesem Thema „immer sensibel“. Sagt: „Wenn es so weit kommt, erwarte ich, dass der Trainer öffentlich deutliche Signale gibt. Sonst wäre ich schon leicht angesäuert.“

Für Hecking ist ein Wechsel derzeit überhaupt kein Thema. Zuletzt von BILD auf Bayern-Gerüchte angesprochen, sagt er: „Ich hatte keine Anfrage. Und wenn, hätte ich auch abgesagt.“ Sagt er auch ab, wenn eine konkrete Anfrage vom HSV kommt?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/12/2007 15:39
Hecking stoppt Bruggink


Wechselverbot für den unzufriedenen Holländer. Morgen ist Dieter Hecking beim Geburtstag seines Vaters, nächste Woche macht er mit der Familie den Abflug in den Urlaub. Einen anderen Abflug hat der 96-Trainer gestern noch schnell verhindert...



Hecking stoppt Bruggink!

„Die Spieler stellen sich das immer so einfach vor“, sagt er. „Aber für uns ist ein Wechsel nicht relevant.“

RUMMS!

Da wird der Frust von Arnold Bruggink wohl noch ein bisschen größer. Der Holländer ist „unzufrieden und enttäuscht“, weil er in der Hinrunde bei 11 Einsätzen nur schlappe 481 Minuten spielen durfte. Bruggink will sofort weg: „Ich habe mit meinem Berater gesprochen, damit er sich umhört.“ Die Bemühungen kann Brug-Berater Franjo Vranjkovic (managt u.a. auch Barcelonas Yaya Touré!) einstellen...

Hecking hat zwar Verständnis für Bruggink: „Für ihn war es besonders hart. Ich kann das alles nachvollziehen. Klar, dass Brug nicht glücklich ist.“ Aber das ändert nichts an seinem Veto zum Vereins-Wechsel.

Der Trainer: „Wir stehen auch deshalb so gut da, weil wir in der Breite besser geworden sind. Wir brauchen zwei gleichwertige Mannschaften. Wenn jetzt vier, fünf Spieler weg wollen, komme ich vielleicht in die Situation, dass ich auf Amateure zurückgreifen muss.“ Und das will Hecking vermeiden.

Den zunehmenden Frust einzelner Spieler nimmt er da notgedrungen in Kauf. „Ich habe mit Brug gesprochen“, sagt Hecking. „Aber eine Garantie, dass er mehr Einsätze kriegt, konnte ich ihm nicht geben.“

Bleiben muss Bruggink (Vertrag bis 2009) trotzdem.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/12/2007 17:22
Kleine wird 30


Herzlichen Glückwunsch, Thomas Kleine! Der 96-Abwehrspieler feiert am heutigen Freitag seinen 30. Geburtstag! Dazu wünschen wir unserer Nummer fünf alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und natürlich weiterhin viel Erfolg mit unseren Roten.



Im Sommer wechselte der gebürtige Wermelskirchener von der Spielvereinigung Greuther Fürth an die Leine. Beim Zweitligisten spielte der 1,90m große Recke vier Jahre, nachdem er zwischen 2001 und 2003 für Bayer Leverkusen zehn Bundesligaspiele bestritt und auch in der Champions League und im DFB-Pokal zum Einsatz kam.

Wir wünschen Thomas Kleine ein fröhliches und erfolgreiches neues Lebensjahr!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/01/2008 10:25
Balitsch wird 27


Der Mitteldfeldspieler von Hannover 96 feiert am heutigen Mittwoch seinen 27. Geburtstag. Dazu wünschen wir ihm alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und selbstverständlich weiterhin viel Erfolg mit unseren Roten!



Seit 2005 spielt Hanno Balitsch im Dress der Roten. Der Mittelfeldspieler entwickelte sich bei Hannover 96 zum absoluten Stammspieler. Zuvor kickte der einmalige Nationalspieler beim FSV Mainz 05 und bei Bayer 04 Leverkusen. Dort konnte der Mittelfeldmotor bereits Champions League-Luft schnuppern und hofft, nun auch mit Hannover 96 in der nächste Saison international zu spielen.

Wir wünschen Hanno Balitsch ein fröhliches und erfolgreiches neues Lebensjahr!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/01/2008 10:27
Kind setzt weiter auf TUI

Die Verhandlungen mit Hanno Balitsch (Vertrag läuft im Sommer aus) gehen im Januar weiter. Und 96-Chef Martin Kind will im Januar noch einen wichtigen Vertrag verlängern.



Bleibt TUI als Hauptsponsor auf der 96-Brust? Zuletzt hatte der Reisekonzern (Hauptsponsor seit 2002) nur noch um ein Jahr verlängert, wirbt auf dem Trikot für die Fuglinie TUIfly. Im Januar soll es eine Entscheidung geben, ob TUI weiter macht. Nach dem letzten kurzfristigen Abschluss gilt das als fraglich.
Kind hofft aber auf TUI: „Ich würde begrüßen, wenn es weiter geht. Ich setzte auf regionale Partner und Langfristigkeit. Was nützt es, wenn ein neuer Sponsor 500000 Euro mehr zahlt und nach einer Saison wieder aussteigt?“ TUI zahlte zuletzt rund 2,5 Millionen Euro, liegt damit im Mittelfeld der Liga-Sponsoren. Kind: „Wenn sich TUI im Grundsatz weiter für uns entscheidet, werden wir uns über den Preis schon einig.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/01/2008 10:31
Der Balitsch-Poker ist eröffnet



96-Profi verhandelt auch mit anderen Klubs. Erste Gespräche auf Teneriffa. Der 96-Vertragspoker mit Hanno Balitsch ist eröffnet – der Mittelfeldspieler verhandelt ab sofort auch mit anderen Klubs.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. In den letzten Tagen des Jahres 2007 wedelte Hanno Balitsch mit seiner Freundin Maren über die Skipisten von Davos (Schweiz) – „bei fantastischen Bedingungen und strahlendem Sonnenschein“, wie er berichtet. „Aber wir haben es ruhig angehen lassen.“ Gestern fuhr Balitsch zurück ins heimische Alsbach-Hähnlein (Hessen), wo er mit Familie und Freunden seinen Geburtstag feiern will.

Der 96-Profi wird heute 27 Jahre alt, und es ist für ihn nun an der Zeit, die berufliche Zukunft zu regeln. Sein 96-Vertrag läuft im Juni aus. Balitsch bat in den letzten Monaten wiederholt um Verständnis dafür, nicht frühzeitig über eine Verlängerung reden zu wollen. Denn „laut FIFA-Recht darf ich mich mit anderen Klubs erst ab dem 1. 1. unterhalten“.

Um „eine vernünftige Entscheidung treffen“ zu können und mögliche Konkurrenz-Offerten zu überprüfen, wollte Balitsch frühestens im Januar reden. Nun ist es so weit – spricht er nun etwa auch mit anderen Vereinen? „Ja“, gibt Balitsch ohne Umschweife zu. „Ich habe mich an das gehalten, was ich vorher gesagt habe.“ Der frühere Nationalspieler wird von der Konkurrenz umworben. „Von wem – dazu möchte ich nichts sagen. Das ist eine Sache, die ich für mich alleine regeln muss.“

Morgen will er aber erstmal nach Hannover zurückkehren, und im Trainingslager auf Teneriffa (ab Montag) würde Balitsch gern mit Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter in einer ersten Verhandlungsrunde „über die sportlichen Aspekte“ sprechen. Nach der Rückkehr (14. Januar) wird dann auch über Geld geredet.

Die „Mannschaft hat sich gut entwickelt, nun kommt noch ein Spieler dazu“ – das alles sieht Balitsch positiv. Abwarten, was die Konkurrenz zu bieten hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/01/2008 10:22
Der Balitsch-Poker



Von LARS BEIKE und HEIKO OSTENDORP Dienstag feierte Hanno Balitsch seinen 27. Geburtstag – einen neuen Vertrag bekam er von 96 allerdings nicht geschenkt... Im Trainingslager auf Teneriffa (ab Montag) geht der Balitsch-Poker in die nächste – und wohl letzte – Runde. Der Vertrag des Mittelfeld-Abräumers bei den Roten läuft im Sommer aus, Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung hat der Spieler gleich mehrfach abgelehnt. Er träumt von England. Aber es gibt wohl noch einen Grund. BILD erfuhr: Neben Eintracht Frankfurt hat jetzt auch der VfB Stuttgart Balitsch auf dem Einkaufs-Zettel stehen! Ausgerechnet der Meister! Für den VfB „schoss“ Balitsch letzte Saison zusammen mit Zuraw das kuriose Trottel-Eigentor. Dadurch siegte Stuttgart 2:1 gegen die Roten, holte drei wichtige Punkte im Titel-Rennen...

Der Balitsch-Poker! Nächste Woche wollen Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking die Gespräche wieder aufnehmen. Hochstätter sagt ganz klar: „Wir haben unsere Vorstellungen.“ Und die zielen vor allem auf ein schnelles Ergebnis. Denn noch länger wollen (und können) sich die Roten nicht von Balitsch und seinen Beratern hinhalten lassen. Hochstätter: „Hanno muss akzeptieren, dass wir uns auch nach Alternativen umschauen.“ Leistungsträger wie Enke und Tarnat haben verlängert, andere Stammspieler wie Hanke oder Schulz besitzen langfristige Verträge. Balitsch will pokern...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/01/2008 12:38
Bruggink wieder frisch,
er will 96 doch nicht verlassen




HANNOVER. Der erste Frust nach der Hinrunde ist im Ski-Urlaub in Davos verflogen. Arnold Bruggink war ja bei 96 zum Bank-Angestellten degradiert worden und hatte vor Weihnachten erwogen, Hannover in der Winterpause zu verlassen. Inzwischen aber ist „der Kopf wieder frisch“, sagt Bruggink. „Die Sache ist für mich fürs Erste erledigt. Wir fangen am Samstag wieder an zu trainieren, dann sehen wir mal weiter.“

Der Holländer will also nun doch nicht mehr weg. „Im Grunde fühle ich mich ja sehr wohl in Hannover“, sagt er. Die Enttäuschung über sein Reservistendasein im zweiten Halbjahr 2007 müsse man verstehen. Es ist allerdings nicht abzusehen, dass sich daran etwas ändert. Bis zum Ende der Transferperiode (31. Januar) könnte daher noch einmal Bewegung in die Personalie kommen. „Vielleicht“, rätselt Bruggink, „aber ich hoffe, nicht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/01/2008 12:40
Schröter vorm Abflug


Er kommt zum Trainingsstart, will aber schnell weg sein Silvio Schröter (28) soll morgen zwar zum 96-Trainingsstart erscheinen, darf aber am Montag nicht mit nach Teneriffa. Er plant nun den Abflug bei 96.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Morgen (14.30 Uhr) startet 96 mit einem Laktattest in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde. Auch Silvio Schröter soll beim Trainingsauftakt noch einmal dabei sein – obwohl er für das neue Jahr bereits zum Oberliga-Team abkommandiert worden ist. Sie wollen ihm bei 96 das Profileben so schwer wie möglich machen, was den Reiz für ihn erhöhen soll, den Klub endlich zu verlassen.

Zum Fitness-Test wurde er „vom Verein noch angefordert“, wie Schröter nach seiner Rückkehr vom zweiwöchigen Neuseeland-Urlaub („traumhaft schön“) berichtet. „Für das Trainingslager ab Montag bin ich aber nicht eingeplant, wurde mir gesagt.“

Allerdings mahnte Schröter auch mit Hilfe seines Beraters Jörg Neubauer, dass er einen rechtlichen Anspruch darauf habe, am Training der Profis teilzunehmen. „Das mag ja sein, dass sie das so sehen“, reagiert 96-Sportdirektor Christian Hochstätter kühl, „aber wir bleiben bei unserer Haltung.“
Schröter jedoch will „nicht für ein halbes Jahr zu den Amateuren gehen, das wird nicht passieren. Ich kann ja hier nicht alles mit mir machen lassen“, warnt er.

Im Grunde hat der ungeliebte 96-Profi aber „gar kein Interesse an einer Auseinandersetzung“ mit dem Klub. „Ich hoffe, dass wir eine vernünftige Lösung finden.“
Die Einfachste wäre, endlich eine neue Herausforderung zu suchen. Schon im Sommer war ihm ja nahegelegt worden, Hannover zu verlassen. „Ich habe mich auch mit dem einen oder anderen Angebot beschäftigt, aber es hat nicht gepasst. Es muss schon auch eine gute Lösung für mich sein, das ist jetzt genauso.“

Die nächstbeste Offerte will Schröter nun auch nicht gleich annehmen, inzwischen gibt es aber einige interessante Anfragen. „Ich muss jetzt nochmal in Ruhe mit meinem Berater sprechen“, meint Schröter. „Kann sein, dass es schnell geht und noch etwas passiert“ vor dem Wiedersehen morgen mit den 96-Profis.

Zwar hat „die erste Liga Priorität“ für Schröter, wahrscheinlich nimmt er nun aber einen Abstieg in Kauf, „wenn alles passt“. Neben abstiegsbedrohten Zweitligaklubs wie Lautern, Jena und Aue hat offenbar auch Top-Klub Köln wieder Interesse.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/01/2008 12:43
Kicker news


Hannover: Bremens Andreasen bleibt Thema Der Ex-Münchner Valerien Ismael steigt zum Trainingsauftakt am Samstag neu bei 96 ein, doch ansonsten dreht sich das Transfer-Karussell in diesem Winter (noch) ohne Hannoveraner Beteiligung. Auch, was mögliche Abgänge betrifft. Drähte zum VfL Osnabrück in Sachen Darek Zuraw und Silvio Schröter glühten nur kurz, Jiri Stajners Kontakte zu Nürnberg und Mainz 05 erwiesen sich ebenfalls als lose Flirts.



"Es tut sich nichts", bestätigt Christian Hochstätter, und so blickt der Sportdirektor bereits auf mögliche neue Verträge. Im Trainingslager auf Teneriffa sollen nächste Woche wie geplant die sportlichen Perspektivgespräche mit Hanno Balitsch geführt werden. Die Ausgangslage ist seit vorigem Jahr, in dem beide Seiten bereits zusammensaßen, unverändert. Damals wollte sich der Leistungsträger noch nicht festlegen. "Wir haben klare Vorstellungen und wollen mit ihm darüber reden", so Hochstätter. "Es wird sich zeigen, ob es passt." Balitsch selbst sieht den Aufschwung in Hannover und darf sich fraglos als einen Teil davon betrachten. Doch mit seinen seit gestern 27 Lebensjahren und inzwischen 180 Bundesligaspielen weiß er auch, dass beim nächsten Vertrag "alles passen muss" - nicht nur finanziell. "Deshalb will ich ohne Druck an die Sache herangehen, die Gespräche in Ruhe führen", so Balitsch. Hannover ist die erste Adresse für den Ex-Nationalspieler (ein Spiel), der allerdings stets auch England als ein Traumziel nennt. Interessenten aus der Premier League gibt es ebenso wie aus Deutschland, wo Balitsch unter anderem in Frankfurt bei Friedhelm Funkel, bei dem er 2002 ein halbes Jahr in Köln trainierte, große Wertschätzung genießt. Wohin zieht es Balitsch? Die Antwort auf diese Kernfrage für Hannover kann noch einige Wochen auf sich warten lassen. Abwarten, ob Hochstätter so viel Geduld hat. Zu den "klaren Vorstellungen", von denen der Sportdirektor sprach, gehört für den Klub auch eine zeitnahe Entscheidung. Klar, denn: Man will wissen, woran man ist, um sich - falls nötig - um Alternativen bemühen zu können. Thema für den Sommer bleibt hier Bremens Leon Andreasen (24), der schon vor einem Jahr auf Leihbasis kommen sollte. Kürzlich erst erkundigte sich 96 erneut nach dem Dänen (Vertrag bei Werder bis 2009), der an der Weser einfach nicht richtig Fuß fassen will.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/01/2008 12:46
Reha bei Chelsea

Brdaric: Er trainierte mit Schewtschenko, Lampard und Terry



Von HEIKO OSTENDORP
Heute sitzt er in der 96-Kabine wieder zwischen Morten Jensen und Jan Rosenthal. Die „Frühstarter“ treffen sich schon einen Tag vorm Trainingsauftakt, machen einen Lauf mit Fitmacher Eddy Kowalczuk. In den letzten Tagen trainierte Thomas Brdaric (32) in London noch mit echten Super-Stars.

Brdaric: Reha bei Chelsea! Über Silvester besuchte der verletzte 96-Torjäger seinen Kumpel Michael Ballack. Brdaric wohnte sogar im Haus unseres Nationalmannschafts-Kapitäns. War bei den Chelsea-Siegen gegen Fulham und Newcastle als „Glücksbringer“ im Stadion. Und zwischendurch hielt sich Thommy im Mega-Nobel-Kraftraum des FC Chelsea fit. Dort ackerte Brdaric mit den verletzten Super-Stars Frank Lampard, Andrej Schewtschenko und John Terry! Thommy begeistert von den Trainingsmöglichkeiten des englischen Meisters: „Ich habe wirklich schon einiges gesehen, aber so etwas noch nicht. Wenn wir solche Geräte bei 96 hätten, wäre ich ja schon lange wieder fit.“ Mehrere Millionen Pfund kostet die Hightech-Kraftkammer an der legendären Stamford Bridge. Alleine das Unterwasser-Laufband ist 300000 Pfund (rd. 402000 Euro) teuer. Brdaric mit Augenzwinkern: „Das ist wirklich der Wahnsinn. Ich werde mal mit unserem Sportdirektor reden, ob wir uns so etwas nicht auch leisten könnten...“ Ab heute ackert Thommy aber nicht mehr mit Lampard, Schewtschenko und Terry für‘s Comeback, sondern vor allem mit Kowalczuk in Hannover. Ob er am Montag mit ins Trainingslager nach Teneriffa fliegt, ist noch nicht klar. Brdaric: „Wir wollen die ersten Trainingstage abwarten und dann entscheiden, ob es sinnvoll ist oder ob ich besser hier arbeiten kann.“ Am allerbesten ginge es bei Chelsea....

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/01/2008 10:41

96-Neuzugang Valérien Ismaël wird die Rückrunde der laufenden Bundesligasaison mit der Rückennummer 4 bestreiten. Darauf einigten sich der Spieler und die sportliche Leitung von Hannover 96, da die von IsmaëI bevorzugte Nummer 25 bereits an Ersatz-Torwart Frank Juric vergeben ist. Der gebürtige Australier wollte „seine 25“ dem Franzosen sogar überlassen. Die Satzung des Ligaverbandes DFL sieht eine solche Lösung jedoch nicht vor. In der Spielordnung heißt es: „Ein Tausch oder Wechsel der Rückennummer ist während der Saison nicht möglich.“

96 + 4 = 100
Valérien IsmaëI freut sich dennoch auf die Rückrunde im Trikot der Roten: "Es ist zwar schade, dass ich erst einmal nicht mit der 25 spielen kann. Aber so sind nun mal die Regeln, und ich akzeptiere die Regeln. Ich bin ganz sicher, dass ich auch mit der 4 auf dem Rücken gute Leistungen zeigen werde. 96 und 4 ergibt immerhin 100 Prozent!“



Auftakttraining in Halle?
Das erste Training wird Valérien Ismaël mit seinen neuen Mannschaftskameraden möglicherweise nicht unter freiem Himmel absolvieren. Auf Grund der vereisten Laufbahn auf der Mehrkampfanlage müssen die Profis für ihren Laktattest eventuell in die Leichtathletikhalle des Sportleistungszentrums ausweichen. Darüber will Cheftrainer Dieter Hecking unmittelbar vor Trainingsbeginn entscheiden, nachdem er sich vor Ort ein Bild von den Verhältnissen gemacht hat. Das Training am Sonntag um 10 Uhr findet dann entweder auf der Mehrkampfanlage oder in der AWD-Arena statt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/01/2008 13:21
Valérien Ismaël im Interview


Vor seinem ersten Training mit der Mannschaft von Hannover 96 traf Valérien Ismaël Mediendirektor Bernd Reiser, der die Ehre hatte, das erste Interview mit dem neuen Abwehrspieler der Roten zu führen. Damit die neue „Nummer 4“ seine neuen Kollegen noch schneller kennen lernt, überreichte Bernd Reiser ihm das aktuelle 96-Jahrbuch mit allen Fakten über Trainer, Spieler und Verein.




Valérien, seit Deinem letzten Besuch zum Gesundheitscheck ist ein Monat vergangen. Wie ist es Dir seit dem ergangen?

Es ist viel passiert. Im Moment ist alles noch etwas durcheinander mit dem Umzug und den Vorbereitungen. Aber insgesamt bin ich froh, dass ich diese schwere Zeit hinter mir habe. Ich schaue jetzt nach vorne und freue mich auf meine Zukunft.



Du hast von Dieter Hecking vor Weihnachten schon einen Trainingsplan bekommen. Waren Überraschungen dabei?

Nein, ich bin schon lange im Profi-Bereich und habe immer mein Programm gemacht Auch dieses habe ich gerne mitgemacht. Damit habe ich kein Problem das gehört nun mal dazu.



Fühlst Du Dich fit?

Ja ich fühle mich fit. Ich freue mich auch auf den Laktattest heute und ab morgen geht es dann richtig los.



Das ist aber auch ungewöhnlich, dass sich ein Fußballer auf einen Laktattest freut…

Ja, aber bei mir ist das etwas anderes, weil ich so lange nicht gespielt habe. Es ist sehr wichtig für mich, diesen ersten Wert zu bekommen, um zu sehen, wie weit ich von meiner Topform entfernt bin.



Heute triffst Du zum ersten Mal auf die komplette Mannschaft. Bist Du nervös?

Nein, ich freue mich einfach. Das ist wie der erste Schultag. Aber mittlerweile bin ich das schon gewöhnt. Es ist ja nicht das erste Mal für mich. Ich weiß, wie ich mich benehmen muss und dann wird das gut laufen.



Kennst Du die einzelnen Spieler von Hannover 96 schon?

Ich habe mit Christian Schulz schon bei Werder Bremen gespielt und auch mit Frank Fahrenhorst. Kurz vor Weihnachten habe ich mit Michael Tarnat auf Mallorca Golf gespielt. Die anderen treffe ich heute aber zum ersten Mal.



Was denkst Du über die Innenverteidigung von Hannover 96?

Ich kenne die Spieler noch nicht so gut, aber jetzt habe ich ja Zeit sie kennen zu lernen. In erster Linie ist es wichtig, dass Hannover 96 auf einen internationalen Tabellenplatz kommt. Das ist das Ziel vom Trainer, vom Verein und das ist auch mein Ziel. Jeder Spieler muss seine Leistung bringen, um dieses Ziel zu erreichen.



Die Innenverteidigung wurde in den Medien zuletzt stark kritisiert. Der Trainer Dieter Hecking hat das etwas differenzierter gesehen. Wie hast Du das beobachtet?

In unserem Beruf werden wir oft kritisiert, gelobt, kritisiert. Das gehört dazu. Wenn man am letzten Spieltag 5:1 verliert, gehen alle sofort auf die Verteidigung los. Ich kenne das von früher, von anderen Vereinen. Aber das muss man dann abhaken, weiter machen und in den nächsten Spielen eine bessere Leistung zeigen. Auch wenn die Kritik manchmal sehr heftig ist.



Kleiner Blick zurück, wie kam es überhaupt zu diesem ersten Kontakt? Wann kam zum ersten Mal der Begriff Hannover 96 bei Dir an und wie hast Du da reagiert?

Das war irgendwann im Oktober. Mein Berater hat mich angerufen und mir gesagt, dass zwei Bundesliga-Vereine an mir interessiert sind. Und einer von den beiden war Hannover 96. Aber da war es noch nicht soweit, dass wir über einen Transfer gesprochen haben.



Was hast Du da gedacht, als Du von dem Interesse seitens Hannover 96 gehört hast?

Ich habe da noch nicht viel drüber nachgedacht und hatte auch noch nicht mit dem Sportdirektor gesprochen. Ich hatte aber einen guten Eindruck von Hannover 96 und zwei, drei Wochen später hatte ich den ersten Kontakt mit Dieter Hecking. Da habe ich gespürt, da passiert was, der Trainer kann was bewegen



Was wird hier anders als in München?

Das wird eine neue Aufgabe, die Mannschaft zu führen, den jungen Spielern zu helfen und die oberen Plätze der Tabelle zu erreichen.



Abgesehen vom sportlichen, was ändert sich in Hannover im Vergleich zu München für Dich privat?

Man kann schon sagen, dass das zwei verschiedene Welten sind. Wenn ich in München zum Flughafen gefahren bin, bin ich jedes Mal 70 Kilometer gefahren und hier ist das alles ein bisschen anders. Aber das ist kein Problem, ich bin da sehr flexibel.



Hast Du Deine Lederhosen mitgebracht?

Die sind noch in meinem Umzugskarton.



Wirst Du die noch mal anziehen?

Ich glaube nicht, dass das die Tradition in Hannover ist. Aber das hat bei Bayern dazu gehört und in Hannover gehört vielleicht etwas anderes dazu.



Die Menschen hier in Hannover freuen sich auf die dich, das spürt man. Woran glaubst du liegt das?

Die Leute erwarten natürlich viel von mir und haben die Hoffnung, dass Hannover 96 aus dem Mittelmaß raus kommt. Von solchen Transfers erwarten die Leute immer viel, das ist ganz normal und das ist auch die neue Richtung von Hannover. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, um dieses Ziel zu erreichen.



Wie kannst Du der Mannschaft helfen?

Mit meiner Spielweise, meiner Art, meiner Leidenschaft und meinen Erfahrungen. Ich werde alles, was ich kann, auf den Platz bringen. Hannover ist auf einem sehr guten Weg und ich will die Mannschaft auf diesem Weg ein Stück weiter bringen.



Was sind Deine persönlichen Ziele für 2008?

Erstmal gesund bleiben und mit Hannover 96 einen internationalen Platz erreichen.



Wann gewinnen Valérien Ismaël und Hannover 96 ihre dritte Deutsche Meisterschaft?

Ich lasse das offen. Ich habe im Fußball schon sehr viel erlebt. Aber von mir aus so schnell wie möglich.



Vielen Dank Valérien und viel Erfolg bei den Roten!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:06
Testspiel gegen Paderborn


Die Bundesligamannschaft von Hannover 96 bestreitet am Dienstag, den 22. Januar, ein Testspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn. Anstoß ist um 14:30 Uhr im Eilenriedestadion in der Clausewitzstraße in Hannover.



Weitere Tests

Drei Tage vorher spielen die Roten bereits gegen den FC St. Pauli (Sa., 19.01.08, 15:30 Uhr, Millerntor Hamburg), drei Tage später gegen TSG 1899 Hoffenheim (Fr., 25.01.08, 18 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion in Sinsheim-Hoffenheim). Zwei weitere Tests sind im Trainingslager auf Teneriffa (07. - 14. Januar) vorgesehen, wo Hannover 96 an einem Turnier in Los Realejos teilnimmt. Am 11. Januar treffen die Roten um 16 Uhr auf die Grashoppers aus Zürich. Am 13. Januar werden dann das große und das kleine Finale ausgetragen. Weitere Teilnehmer des Turniers sind Rapid Wien und Hertha BSC Berlin.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:09
Aufbruch



Um 13 Uhr Ortszeit schlängelte sich der Bus mit dem 96-Tross auf den Vorplatz des über dem Orotavatal gelegenen Spielerhotels „Tierra de Oro“ bei Los Realejos im Norden der kanarischen Insel Teneriffa. Mehr als eine Stunde hatten die Teammitglieder der Roten zuvor Zeit, die herrliche Aussicht über die mit gut 2000 Quadratkilometern große Vulkaninsel zu genießen. Denn vom Flughafen im Süden bis zum Ziel an der Nordspitze waren rund 80 Kilometer zurückzulegen.



Tankstopp in Faro

Zuvor hatten die Frühaufsteher eine Verspätung des TUI-Fliegers in Kauf nehmen müssen. Die Boeing 737 war eine halbe Stunde später als geplant (5.45 Uhr) vom Hannover Airport gestartet – dieses Zeitfenster wurde fleißig genutzt, um das ein oder andere Wort mit den fast zeitgleich nach Albufeira (Portugal) startenden Profis des VfL Wolfsburg zu wechseln. Im Anschluss musste auch noch eine überraschende zehnminütige Tankpause im portugiesischen Faro eingelegt werden. Simpler Grund: die Maschine hatte soviel gewichtiges, und damit Kerosin fressendes, Gepäck geladen, dass der Zwischenstopp notwendig wurde. Die Spieler nahmen es mit Humor. Lediglich einige fragend-mahnende Blicke trafen den Zeugwart Michael Gorgas. Hatte "Mille" etwa mehr Materialkisten eingepackt als üblich?



Training bei Sonnenschein

Am Montagnachmittag hat der Trainerstab zur ersten Trainingseinheit im etwa fünf Kilometer vom Spielerquartier entfernten Trainingsgelände geladen. Angesichts von Außentemperaturen von gut 20 Grad sind tolle Bedingungen zu erwarten. In der kommenden Woche soll sich das Team von Dieter Hecking jener Grundlagenarbeit widmen, die Voraussetzung für die nötige Rückrundenform sein wird. Das sportliche Highlight bildet dabei das Viererturnier, bei dem neben 96 auch Hertha BSC Berlin, Rapid Wien und die Grashoppers aus Zürich antreten – ein echter erster Prüfstein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:12
Schröter sagt Tschüss

Wechsel nach Fürth?



Hannover. Kein Trainingslager, keine Perspektive beim Bundesligisten Hannover 96: Für Silvio Schröter beginnt heute wohl die Woche des Abschieds bei den „Roten“. Das letzte Wort ist noch nicht gesagt, dennoch hat sich der 28-Jährige gestern schon einmal von seinen Mannschaftskollegen verabschiedet. Der Laktattest am Sonnabend und das Training am gestrigen Sonntag waren wohl die letzten Auftritte Schröters im Dress der „Roten“. „Ich hab halt schon mal ,Tschüs‘ gesagt. Aber ich werde mich sicher später noch einmal richtig verabschieden“, meinte Schröter gestern.

Wohin der Sachse wechselt, ist noch nicht entschieden. Zweitligist Greuther Fürth gilt als eine mögliche Adresse, wie 96-Trainer Dieter Hecking gestern bestätigte. Schröter selbst wollte einen Wechsel zu den Franken und auch andere Interessenten nicht kommentieren. „Aber dass ich mich um einen Klub bemühe, ist richtig. Es gab schon Gespräche, und weitere werden noch folgen. Dazu hätte es auch der Aktionen seitens des Klubs nicht bedurft.“

Schröter kam im Juni 2003 von Energie Cottbus zu 96. In 68 Bundesliga-Partien erzielte er drei Treffer. Unvergessen ist vor allem sein „Doppelpack“ beim 3:0 gegen den VfL Wolfsburg im Oktober 2004. Er hat sich einen Ruf als „Flügelflitzer“ erspielt, der mit seinen Spurts viele Bundesliga-Verteidiger in Verlegenheit bringen konnte. Manche trauten ihm in der besten Phase sogar den Sprung in die Nationalmannschaft zu. Doch baute er in der Folgezeit ab und landete in einer Formkrise. Seit dem Sommer 2007 drängt ihn der Klub zum vorzeitigen Wechsel. Schröters Vertrag läuft bis zum Sommer 2008.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:14
Brdaric nicht im Trainingslager


HANNOVER. Das war ein flotter Aufgalopp: 400 Fans sahen am Sonnabend beim Trainingsstart auf der Mehrkampfanlage, wie die 96-Profis in fünf Gruppen mehr oder minder locker den Laktattest, die übliche Fitness-Prüfung, bewältigten.

Alleine Arnold Bruggink gab bei der Laufrunde mit dem schärfsten Tempo eine halbe Runde vorm Ende auf, aber „der Brug ist ja noch nie so der Ausdauerläufer gewesen“, weiß Dieter Hecking.
„Das sah doch schon ordentlich aus“, befand der 96-Trainer – die Spieler hatten ja über die Weihnachtsferien Hausaufgaben bekommen, damit 96 im Trainingslager ab heute auf Teneriffa nicht mehr an der Grundlagenausdauer arbeiten muss.

Chavdar Yankov fehlte beim Start noch wegen anhaltender Knieprobleme, eine Kernspin-Aufnahme soll Aufklärung bringen. „Es ist deutlich besser geworden, aber noch nicht so, dass Chak am Training teilnehmen kann“, weiß Hecking.

Yankov fliegt heute als einer von 28 Spielern wie auch Konstantin Rausch und Ferhat Bikmaz mit nach Teneriffa, der Langzeitverletzte Thomas Brdaric dagegen muss nun doch hierbleiben. „Wir haben das heute Morgen besprochen“, sagte Hecking am Sonnabend. „Es macht doch mehr Sinn, wenn Thomas hier seine Therapie durchzieht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:16
Huszti auf dem Sofa verletzt

Den Laktat-Test beim Trainingsstart schaffte Szabolcs Huszti problemlos. Gestern fehlte der Ungar dann plötzlich. Huszti hat sich zu Hause auf dem Sofa verletzt! Ganz kurios: Beim Aufstehen vom Sofa hat er sich Samstag Abend das Knie verdreht. „Aber er hat kein Meniskus-Problem“, gibt 96-Doc Wego Kregehr Entwarnung.

Schon morgen soll „Szabi“ wieder ins reguläre Training einsteigen. So schnell geht´s mit Chavdar Yankov nicht. Auch nach über fünf Wochen quält er sich noch mit seinem Knie-Ödem (nach Knochenstauchung) herum. Obwohl er auch im Winter-Urlaub in Barcelona und Bulgarien ständig in Behandlung war. Für Kregehr keine Überraschung: „So etwas kann länger dauern.“ Trotzdem versucht es 96 weiter mit Spritzen-Therapie und konservativer Behandlung. Sollten die Schmerzen aber auch im Trainingslager nicht weg gehen, droht Yankov im schlimmsten Fall sogar eine Operation. Sicher ist: Mehr als Lauftraining ist für den Bulgaren auf Teneriffa nicht drin. Huszti auf dem Sofa verletzt !
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/01/2008 17:18
Der alte Golz (fast 40) Da kann sich manch Jung-Profi was abgucken...




Hannovers Nr. 2 Richard Golz - im Juni wird er 40 Jahre alt. Ist damit nach Bayerns Nr. 3 Bernd Dreher (41) der älteste Profi der Liga. Aber der „alte Mann“ ist fit wie nie. Zeigte er beim Laktat-Test der Roten. Da lief Golz stramm vorne weg. Und darf auf einen neuen Vertrag hoffen! Im Trainingslager auf Teneriffa setzt er sich mit Sportdirektor Christian Hochstätter zusammen. Möglich ist ein neuer Vertrag als Torwart - oder als Jugend-Torwarttrainer. Den Job macht Golz jetzt schon - freiwillig und umsonst!

Hochstätter: „Richie kam im Sommer zu mir, weil er gerne in seiner Freizeit so was machen wollte. Erlebt man bei einem Profi auch nicht oft...“ Seitdem trainiert Golz die U 23- und U 19-Keeper der Roten. Sagt: „Das scheint gut anzukommen.“ Und hält zusätzlich fit. Sah man am Samstag. Eigentlich ist Golz bei 1,99 m Länge und 98 kg Gewicht kein Ausdauertyp. Davon sah man beim Laktat-Test nichts. Golz: „Ich hatte in meinen 20 Profi-Jahren schon viele Trainer, die in der Vorbereitung auf spezielles Torwarttraining keinen Wert gelegt haben. Da musste ich das ganze Konditions-Programm mitmachen - und profitiere jetzt noch davon.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/01/2008 17:49
Zuerst gegen Rapid

Hannover 96 wird seine erste Begegnung des Viererturniers in Los Realejos am kommenden Freitag, den 11. Januar, nun doch nicht, wie ursprünglich geplant, gegen die Grashoppers aus Zürich bestreiten, sondern gegen den österreichischen Vertreter Rapid Wien. Am Sonntag folgt dann im Rahmen der Finalrunde eine weitere Partie, entweder gegen die Grashoppers oder aber gegen Hertha BSC Berlin.





Eurosport überträgt live

Diese kurzfristige Änderung hat organisatorische Gründe und hängt mit der Live-Übertragung des Turniers bei eurosport zusammen (erste Übertragung Freitag ab 16 Uhr).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/01/2008 17:52
Gut raus aus den Startlöchern

Zwei- bis dreimal Training täglich wartet auf die Roten in ihrem Winterquartier. Neben den zwei obligatorischen Tageseinheiten (10 Uhr und 16 Uhr) soll von Tag zu Tag entschieden werden, ob den Profis zusätzlich noch eine weitere „Frühschicht“ absolvieren, erklärte 96-Cheftrainer Dieter Hecking nach der ersten gemeinsamen Einheit im „Estadio Olimpico“ von Los Realejos.



Defensive stärken

„Natürlich wird auch die läuferische Komponente eine Rolle spielen“, so Hecking. „Schließlich sind wir ja in unserer ersten Trainingswoche.“ Konditionscoach Edward Kowalczuk dürfte es nicht schwer fallen, eine passende Laufstrecke auf der hügeligen Vulkaninsel ausfindig zu machen. Vormittags soll aber bevorzugt im spieltaktischen Bereich gearbeitet werden. Vor allem im Abwehrverbund sieht Dieter Hecking, dessen Team auf eine insgesamt sehr erfolgreiche Hinrunde zurückblicken kann, noch Luft nach oben. „Es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten“, möchte der 43-Jährige seine Schützlinge weiter motivieren, sich voll reinzuhängen. „Und 28 Gegentore sind mir schon etwas zu viel gewesen. Daneben haben wir sehr viele Torchancen zugelassen“. Diese defensive Anfälligkeit hat Hecking überhaupt nicht gefallen. Durch die Verpflichtung von Valérien Ismael erhofft man sich nun nicht nur eine Stärkung des defensiven Kollektivs, sondern auch gesteigerte individuelle Klasse und Führungsstärke.



Rhythmus finden

Bei den anstehenden Testspielen soll personell nur wenig experimentiert werden. „Wir haben ja nicht so viele Vorbereitungsspiele“, erklärt Hecking. Auch deshalb wurde nach der Rückkehr aus dem Trainingslager eine weitere Partie gegen den SC Paderborn terminiert. Vor allem die ersten Elf sollen sich in den bis zum Rückrundenstart insgesamt geplanten fünf Begegnungen verstärkt einspielen, „sie müssen in den Rhythmus kommen“, fordert der Coach. Dabei ist der interne Konkurrenzdruck erfreulich groß. Allein ein Blick auf die Sechserposition zeigt, mit welchem Luxusproblem der 96-Trainerstab zu „kämpfen“ hat. Um die voraussichtlich zwei zu vergebenen Plätze ringen nicht nur Hanno Balitsch, Christian Schulz und Altin Lala. Auch Jan Rosenthal (für Hecking der einzige Lichtblick beim 1:5 von Cottbus), Steven Cherundolo, Sergio Pinto oder auch Vinicius traut der Trainer diese Rolle zu. In einem Kader gleichmäßig hoher Qualität bleibe es aber natürlich auch nicht aus, dass sich einige Akteure mit ihrer derzeitigen Rolle unzufrieden zeigen. Auch hier kann die gemeinsame Zeit in einem Trainingslager wichtige Dienste tun. So möchte der 96-Coach die kommenden Tage nutzen, um so viele Einzelgespräche wie möglich zu führen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/01/2008 22:09
Aus dem Trainingslager berichtet Oliver Rickhof

„Wetter gut, Platz gut, Training gut“ – so klingt das positive Kurzfazit von 96-Cheftrainer Dieter Hecking nach dem ersten Tag im Trainingsquartier von Los Realejos. Bei der ersten gemeinsamen Spielform am Dienstagmorgen, bei dem die Konzentration auf die Arbeit gegen den Ball gelegt wurde, wurde auffällig viel gesprochen. Immer wieder nutzten Hecking und Assistent Dirk Bremser die Unterbrechungspausen, um zu loben oder aber spieltaktische Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Auch innerhalb der Teams wurde häufig verbal eingegriffen - für Hecking ohnehin ein grundlegendes Erfolgsrezept: „Es ist wichtig, dass die Spieler kommunizieren.“



Wichtige Spielpraxis für Ismaël

Eine Führungsrolle hierbei erhofft sich Hecking auch vom neuen Abwehrchef Valérien Ismaël (Foto). Der französische Neuzugang soll dem zuletzt in der Kritik stehenden Defensivverbund der Roten wieder jene Stabilität verleihen, die 96 noch über weite Phasen der letzten Saison ausgezeichnet hatte. Gerade für den ehemaligen Bayernspieler ist die jetzige Vorbereitungszeit enorm wichtig. „Man sieht schon noch, dass er nach der langen Verletzung Nachholbedarf im Bereich der Spritzigkeit hat“, sagt Hecking. „Gerade deshalb bedeutet jede Einheit Spielpraxis und bringt die nötige Sicherheit.“ Ismaël betritt mit dem Training bei Hannover 96 durchaus ungewohntes Terrain. Beim Rekordmeister herrschte aufgrund der dauernden englischen Wochen mit Spielen am Samstag, Mittwoch und wieder Samstag bzw. dem Wechsel zwischen Profi und Amateurtraining zuletzt ein anderer Rhythmus. „Trotzdem hat Vale schon jetzt eine wichtige Rolle im Defensivverbund“, lobt Hecking die Führungsqualitäten des Elsässers. „Seine Ballsicherheit im Spielaufbau wird uns zweifellos gut tun.“



Gute Chancen für Bruggink

Ausgegebenes Ziel des Trainerstabs ist es, das Spiel zukünftig wieder etwas weiter nach vorne zu verlagern. „Wir wollen dahin kommen, dass Robert Enke auch mal wieder Spiele erlebt, in dem er kaum einen Ball halten muss“, erinnert Hecking an jene Phasen, in denen sich die Gegner an der gemeinschaftlichen Defensivarbeit der Niedersachsen reihenweise die Zähne ausbissen. Durch die Spielverlagerung nach vorne fällt es wesentlich leichter, den Gegner aus der Gefahrenzone herauszuhalten. Sollte es seinem Team gelingen, diese Vorgabe zu verinnerlichen und umzusetzen, könnten auch wieder die Chancen für den zuletzt wenig berücksichtigten Zehner Arnold Bruggink steigen. „Brug hat die gleiche Chance wie jeder andere auch auf dieser Position, auch wenn Tempodribblings nicht seine Stärke sind.“ Vom Spieltaktischen her sei der Holländer ohnehin einer der Besten, doch auch ein anderes Argument für dessen gute Ausgangsposition im Kampf um die Startplätze nennt Hecking: „Man hat das Gefühl, dass die Mannschaft sehr gerne mit ihm spielt. Deshalb wird Brug auch in den Testspielen hier sicherlich seine Chance erhalten.“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/01/2008 22:11
Aus dem Trainingslager



Berühmt: Wer gezwungen ist, auf dem Weg vom Hotel zum Trainingsgelände aufgrund von Absperrungen Umwege in der Altstadt zu nehmen, entdeckt Kurioses: Jetzt wurde scheinbar bereits eine Straße nach einem 96er benannt. Die Ehre trifft den brasilianischen Innenverteidiger Vinicius. Oder wie ist die „Calle Bergantin“ sonst zu erklären?


Beknackt: Das Spielerhotel „Tierra de Oro“ (Erde des Goldes) liegt in idyllischer Lage. Bei der Anfahrt scheint es für den Besucher aber zunächst so, als ob die Idylle durch einen quietschenden Keilriemen gestört wird. Absender des unangenehm kreischenden Geräusches ist aber nicht das durch die Bergauffahrt gequälte Vehikel, sondern ein Vogel. Und zwar einer der beiden Papageien, die die Gäste aus ihrem Käfig begrüßen. Mehrfache Nachfragen ergaben, dass die „Anti-Goldkehlchen“ keinen Namen tragen. Wie wäre es mit „Loros locos“?!?


Belohnt: 96-Cheftrainer Dieter Hecking gab bekannt, in diesem Trainingslager aufgrund der knappen Zeit keine Team-Building-Maßnahmen durchführen zu wollen. Das soll aber möglicherweise nachgeholt werden. Hecking überlegt, seinen Spielern nach dem Testspiel der Roten in Hoffenheim (22.01.) einen Abstecher ins schöne Heidelberg zu gönnen. „Die Entscheidung hängt aber davon ab, wie die Vorbereitung gelaufen ist“, sagt er.


Bedeckt: Wer Teneriffa mit Sonne und Strand verbindet hat Recht – und doch nicht ganz. Bei wolkenlosem Himmel erstrahlt ein schneebedeckter Berggipfel in seinem ganzen Glanz: der Vulkan Pico de Teide ist mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens und das Wahrzeichen der kanarischen Insel.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/01/2008 17:48
Kockas Motto : Weiterentwickeln


Die Trainingsszene war symptomatisch: Voller Einsatzfreude erwischte der erst 17-jährige Konstantin Rausch den routinierten Steven Cherundolo im Kampf um den Ball so unglücklich, dass dieser auf seine Schulter fiel und erst nach einer kurzen Behandlungspause wieder mitmischen konnte. „Kocka“, wie er gerufen wird, versucht sich, den notwendigen Respekt zu verschaffen – natürlich mit sportlich fairen Mitteln.



Hecking: „So stelle ich mir das vor“

Für A-Junior Konstantin Rausch ist ein weiterer Traum in Erfüllung gegangen. Das 17-jährige Ausnahmetalent, vor kurzem noch mit dem dritten Platz der U17-WM dekoriert, begleitet die Profis der Roten ins Trainingslager nach Teneriffa und soll nun mittelfristig als Nachfolger Michael Tarnats auf der Linksverteidigerposition aufgebaut werden. Zurückstecken gilt nicht, verstecken schon gar nicht. „Anders geht`s nicht“, findet auch Dieter Hecking. „Wenn ich noch ein junger Spieler wäre, würde ich auch vorne weg laufen, um mir Respekt zu verschaffen.

Kocka wird nicht geschont und teilt auch mal aus. So stelle ich mir das vor. Er ist gut dabei! “



Frohe Neujahrsüberraschung

Trotz seiner jungen Lenze hat Rausch schon einiges gesehen und erlebt: zum Beispiel eine erfolgreiche U17-WM in Südkorea gespielt. Inzwischen ist der im Alter von fünf Jahren aus Sibirien nach Deutschland Übergesiedelte fester Bestandteil der U18 des DFB und die vielleicht größte Nachwuchshoffnung der Roten. Überrascht sei er trotzdem gewesen, auf der Liste jener Spieler zu stehen, die Dieter Hecking für das Trainingslager auf Teneriffa nominiert hatte. Obwohl „Kocka“ bereits seit einiger Zeit regelmäßig bei den „Großen“ reinschnuppern durfte. „Ich möchte diese Chance nutzen und mich hier weiterentwickeln“, so das deutliche Credo des Youngsters, der bei „Blade Runner“ in Hannover seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolviert.



Auf „Tannes“ Spuren

„Weiterentwickeln“ – dieses Ziel nennt Rausch immer wieder. Vor allem sein Kopfballspiel, seine Schnelligkeit und seinen schwächeren rechten Fuß hat er als Adressaten dieser Weiterentwicklung ausgemacht. Berührungsängste zeigt Konstantin dabei nicht: „Nach jeder Trainingseinheit versuche ich Tipps von den erfahrenen, aber auch jüngeren Profis zu bekommen. Da gehe ich dann auch schon mal selbst hin und frage sie direkt.“ Natürlich ist Vorbild Michael Tarnat dabei erster Ansprechpartner. Die Rückkehr vom zurzeit nach Paderborn ausgeliehenen Sören Halfar fürchtet „Kocka“ nicht. Der Kontrahent auf dem linken Flügel sei ein anderer Spielertyp. „Ich werde einfach mein Bestes geben“, so die selbst gesteckte, einfache Marschroute.



Herrlich ist „schuld“

Die Position des Linksverteidigers ist Rausch keinesfalls angeboren – DFB-Trainer Heiko Herrlich machte aus der Not eine Tugend und probierte den 96er, der bei den jungen Roten eigentlich im Mittelfeld spielte und oft auch noch spielt, auf der schwer zu besetzenden Außenbahn aus, als Alternativen fehlten. Und Rausch überzeugte den U17-Nationalcoach sofort und wurde zum absoluten Leistungsträger – auch während der WM. Dort durfte sich Rausch bereits mit den ganz großen Namen seiner Altersklasse messen, so mit Bojan Krkic, dem Jungstar des FC Barcelona. Stark beeindruckt haben ihn auch seine direkten Gegenspieler aus Ghana auf deren rechten Seite. „Mit denen hatte ich so einige Probleme“, sagt er selbstkritisch. Überragender Mann sei aber ein eigener Mitspieler gewesen: Toni Kroos vom FC Bayern!

Konstantin möchte es sich nicht nehmen lassen, einen expliziten Dank an seine Familie aus Lachendorf bei Celle und Freunde zu senden, die ihn immer unterstützt haben und nun voller Stolz beobachten, wie er immer stärker in die Öffentlichkeit „rauscht“…
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/01/2008 17:50
Positive Signale


96-Sportdirektor Christian Hochstätter hat den Aufenthalt im Trainingslager auf Teneriffa bereits für Sondierungsgespräche mit Spielern genutzt, deren Verträge demnächst auslaufen. Dabei stand vor allem die Personalie Hanno Balitsch im Fokus.

Der 96-Mittelfeldspieler, dessen Kontrakt noch bis zum Ende dieser Spielzeit läuft, hat positive Signale gesendet, in Hannover bleiben zu wollen. Aber auch der Ungar Szabolcs Huszti habe bereits signalisiert, sich vorstellen zu können, auch über 2009 hinaus für die Roten seine Fußballschuhe zu schnüren.



Balitsch: 96 bleibt erster Ansprechpartner

Hochstätter sprach von „positiven Tendenzen“ hinsichtlich einer Vertragsverlängerung Balitschs in Hannover. „Das war ein sehr angenehmes, offenes Gespräch. Generell sieht Hanno hier besondere sportliche Perspektiven und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung“, erklärte Hochstätter. „Es ist erfreulich, dass er noch einmal betont hat, dass wir erster Ansprechpartner sind.“ Allerdings sei es auch selbstverständlich, dass der Verein einen festen Zeitrahmen bis zur endgültigen Entscheidung Balitschs definieren wolle. „Das ist ja klar“, so Hochstätter. „Schließlich müssten bei einem Nein auch noch Alternativen auf dem Markt sein.“ Die Wertschätzung für den 27-Jährigen von Seiten der sportlichen Führung und damit der Wunsch nach einer Einigung ist unbestritten. Allein die Tatsache, dass Balitsch in fast allen Saisonspielen in der Startelf stand, zeige den Stellenwert des Sechsers, betonte der Sportdirektor: „Wir sehen Hanno als einen wichtigen Spieler an, der die Mannschaft führen kann.“



Huszti: Noch Zeit zur Annäherung

Obwohl der Vertrag von Flügelspieler Szabolcs Huszti, der auf eine starke Hinserie zurückblicken kann, erst zum Ende der kommenden Saison ausläuft, führte Hochstätter auch mit dem Ungarn bereits erste Sondierungsgespräche. „Hier gilt dasselbe wie für das Gespräch mit Hanno. Auch hier müssen die Rahmenbedingungen stimmen.“ Zurzeit liege man in den Vorstellungen zwar noch zu weit auseinander. Aber die „Signale stimmen auch da“, wie Hochstätter mitteilte. Bei dieser Personalie habe man allerdings auch noch genügend Zeit, sich entscheidend anzunähern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/01/2008 18:50
Ohne Enke gegen Rapid ?


Am Freitag, dem 11. Januar, bestreitet Hannover 96 sein erstes Testspiel des neuen Jahres. Im Auftaktspiel des Viererturniers in Los Realejos (Teneriffa) gegen den österreichischen Vertreter SK Rapid Wien (ab 16 Uhr MEZ bei eurosport) werden die Roten aber möglicherweise auf die Dienste Robert Enkes verzichten müssen.




Hecking gibt Entwarnung

Ausgerechnet der 96-Schlussmann und Kapitän, der im Jahre 2004 für ein halbes Jahr auf Teneriffa gespielt hatte, bevor er bei 96 zum Nationalspieler aufgestiegen ist, muss sein "Comeback" auf der kanarischen Insel möglicherweise verschieben. Enke war am Mittwochnachmittag beim Training unglücklich umgeknickt und fehlte bei den Donnerstageinheiten. "Es ist nichts Ernstes", konnte 96-Cheftrainer Dieter Hecking allerdings bereits Entwarnung geben. Nichtsdestotrotz soll der 96-Keeper gegen die Rapidler nur zum Einsatz kommen, falls seine Knöchelverletzung bis zum Spiel vollkommen abgeklungen ist.



Pacult, Hofmann, Maierhofer und Co.

Die Partie gegen den vom ehemaligen 1860er Peter Pacult trainierten österreichischen Tabellenvierten, bei denen die deutschen Steffen Hofmann (frisch gebackener "Rapidler des Jahres") und Stefan Maierhofer (frisch von der SpVgg Greuther Fürth verpflichtet) die hierzulande bekanntesten Namen sein dürften, ist Auftakt eines Viererturniers in Los Realejos. Um 20 Uhr MEZ folgt am Freitag die Partie zwischen den Grashoppers aus Zürich und Hertha BSC Berlin. Am Sonntag wird das Turnier mit dem Finale (18 Uhr MEZ) bzw. dem Spiel um Platz drei (20 Uhr MEZ) fortgesetzt.



Debüt für Ismaël

96-Cheftrainer Dieter Hecking wünscht sich vor allem eine solide Defensivleistung seines Teams. In der Viererkette wird Neuzugang Valérien Ismaël sein Debüt im Trikot der Roten geben. Kompaktheit und Aggressivität heißen die Tugenden, die Hecking erwartet. Toreschießen ist natürlich trotzdem nicht verboten...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/01/2008 18:54
Hanke :

Er schätzt die Spaß-Gemeinschaft. Die Familie macht ihn stark.


Schon acht Tore, Sympathieträger – Mike Hanke hat voll eingeschlagen bei 96.

LOS REALEJOS. Natürlich hat Mike Hanke inzwischen gelernt, dass es bei einem Nationalspieler zum guten Ton gehört, nicht vorlaut sein Ego zu pflegen. Wenn man sich etwas länger mit dem 24-Jährigen unterhält, nähert man sich aber dem Geheimnis seines Erfolgs. Hanke über …

… die Mannschaft: Es sei „nicht wichtig“, wie viele Tore er in dieser Saison noch schießen werde. Acht sind es schon – nur eins weniger als die Bayern-Stars Miroslav Klose und Luca Toni. Dem 96-Stürmer ist aber vor allem „wichtig, was mit der Mannschaft passiert. Da sind wir gerade dabei, richtig erfolgreich zu sein. Wenn wir so weiterspielen, kommen die Tore von ganz alleine.“ Hanke braucht seine Mitspieler, um im Sommer mit zur EM fahren zu können. „Wenn wir am Ende Fünfter sind, guckt Jogi Löw eher auf uns, als wenn wir Elfter sind.“ Dass es so gut läuft bei 96, hängt auch mit der Harmonie zusammen: „Wir haben Spaß ohne Ende außerhalb des Trainingsplatzes – und auf dem Platz wird hart gearbeitet. Das ist das, was wir brauchen. In Wolfsburg hatten wir nicht so viel Spaß.“

… die Trainer: Hanke hat bei 96 „vom ersten Tag an Vertrauen und Anerkennung genossen“, das gibt ihm ein gutes Gefühl. Hannover sei „absolut der richtige Schritt zur richtigen Zeit“ gewesen. Er lobt die „Super-Trainer“ Dieter Hecking und Dirk Bremser sowie das innovationsfreundliche Klima bei 96: „Alle wollen sich entwickeln und verbessern. Das Tor ist immer offen für neue Ideen und Gespräche.“ Bei Hecking hat Hanke auch dazugelernt: „Ich habe mein Spiel ein bisschen umgestellt, so dass ich jetzt ein spielender Stürmer bin und für die Mannschaft arbeite.“

… die Familie: Hanke ist seit März stolzer Vater der kleinen Janatha-Fey. Seine Jenny ist inzwischen wieder im achten Monat schwanger, das zweite Kind kommt also Ende Februar, Anfang März. Das junge Familienglück gibt ihm Kraft: „Die Familie steht über allem. Gesundheit, Zufriedenheit auch. Das ist bei mir vorhanden.“ Im August trauerte Hanke allerdings um seinen Hund Cash, den er in der Garteneinfahrt überfahren hatte. „Ich liebe Tiere, gerade Hunde. Ich denke, dass wir auch wieder einen haben werden.“

… den Mental-Trainer: Seit einiger Zeit wird Hanke von Holger Fischer betreut. „Wir arbeiten einmal die Woche zusammen, das ist für mich enorm wichtig und bringt mich enorm weiter.“ Bei dem Mental-Coaching geht es darum, „eine Linie zu finden, die nur geradeaus geht und keinen Schlenker macht. Das hilft mir.“

… die Sonderschichten im Garten: Hanke hat sich daheim in Burgwedel ein Tor mit Originalmaßen aufstellen lassen. „Ich habe zwei Freunde aus Hamm, die sind Torhüter. Die stelle ich ab und zu mal rein, dann wird ein bisschen draufgebolzt, so alle zwei Wochen mal.“
Wenn Hanke weiter so gut zielt, sollte er mit 96 auf einem guten Weg sein – nach Europa.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:21
Trainingsplatz vor Vollendung


Während Trainer Dieter Hecking sein Team im Traininglager auf Teneriffa für den Bundesligastart trimmt, gehen die Arbeiten am neuen Trainingsplatz in Hannover in die Endphase.



Letzte Vorbereitungen

Die Mitarbeiter, der auf den Bau von Rasensportplätzen spezialisierten Firma Heiler, sind aktuell dabei die Bodenheizung für den Rasenplatz anzuschließen.
„Eine Bodenheizung - oder wie der Volksmund sagt eine Rasenheizung - funktioniert ganz ähnlich wie eine Fußbodenheizung in Gebäuden“ erklärt Ralf Schnitzmeier, Geschäftsführer der Arena KG. „Unter dem Rasen und der Rasentragschicht ist ein engmaschiges Netz von robusten und langlebigen Rohren verlegt worden, durch die im Bedarfsfall warmes Wasser geleitet wird. Damit können hart gefrorene Spielplätze ‚auftauen’ und evtl. Schneedecken abschmelzen.“Heute führte der Heiler-Fachmann Nuredin Miri letzte Arbeiten an der witterungsabhängigen Regelungsanlage für die Bodenheizung durch (Foto). Diese steuert das neu installierte System und hält die Oberflächentemperatur des Rasens bei maximal 2° C. Die Anlage wird an diesem Wochenende einem letzten Funktionstest unterzogen.



Einweihung nach dem Trainingslager

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager können die 96-Spieler dann von den umfangreichen Neubaumaßnahmen profitieren. Der neu angelegte Sportplatz mit der Bodenheizung sorgt ab sofort bei jedem Training für einen optimalen Untergrund und beste Bespielbarkeit bei jeder Witterung. „Die neue Anlage ist ein Garant für eine ganzjährige Spiel- und Trainingsmöglichkeit. Das erste Training nach der Rückkehr aus dem Trainingslager wird die Elf von Dieter Hecking auf der neuen Anlage durchführen“, freut sich Ralf Schnitzmeier über den Abschluss der Baumaßnahmen, die ein Investitionsvolumen von € 750.000 umfasste.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:23
LOS REALEJOS. Heute können Sie sich ein Bild von der Frühform der 96-Profis machen – Eurosport überträgt das erste Spiel im neuen Jahr gegen Rapid Wien (Vierter in Österreich) ab 16 Uhr live aus dem Estadio Olimpico. Im zweiten Halbfinale des Turniers auf Teneriffa spielt Hertha gegen Grasshoppers Zürich (20 Uhr). Nur bei einem Sieg ist 96 auch am Sonntag im TV zu sehen – Eurosport überträgt nur das Finale.

96-Trainer Dieter Hecking will bei dem Testspiel „sehen, dass wir weniger Torchancen zulassen, kompakt in Breite und Tiefe stehen und konsequenter unsere Chancen nutzen“. Es gehe in der Bundesliga-Rückrunde „nicht darum, Hurra-Fußball zu zeigen, sondern Ergebnisse zu erzielen“. Robert Enke wird heute möglicherweise noch geschont – er war im Training umgeknickt und hatte sich den Knöchel leicht verletzt. „Die Bänder sind heile geblieben“, gab 96-Arzt Wego Kregehr Entwarnung. Fällt Enke aus, wird Richard Golz heute im Tor stehen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:25
Stajner dankt den Fans zum Abschied. Er will immer noch weg.



LOS REALEJOS. Schmollen gilt nicht. Trotzdem spürt man deutlich den Frust, Jiri Stajner will immer noch weg. „Wenn jemand jetzt im Winter noch kommt und alles passt für den Verein und für mich, dann kann man sprechen.“

Er sieht keine Perspektive mehr bei 96. Dabei würde der sensible Profi so gern etwas beitragen zur 96-Erfolgsgeschichte. „In den ersten Jahren haben wir immer gegen den Abstieg gespielt, dann so um Platz zehn. Jetzt sind wir gut dabei im Kampf um den UEFA-Cup, und die Fans freuen sich auch.“

Stajner und die Fans – sie haben ihn immer gemocht, weil er ein uriger Typ ist, der in kein Schema passt und die verrücktesten Dinge auf dem Platz versucht. „Ich möchte den Fans danken, dass sie mich die ganzen Jahre so unterstützt haben“, der Abschied von 96 wird ihm auch wegen dieser besonderen Beziehung „schwer fallen“.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich seine Frau Lenka mit der kleinen Adela (wird im März zwei) „in Hannover wohlfühlt“. Familie Stajner hat es sich hübsch eingerichtet in dem Haus in Engelbostel. „Lenka hat mich schon gefragt: Wo willst du denn jetzt hin?“

Das fragt er sich auch. Zurück nach Tschechien jedenfalls nicht, „ich will noch zwei Jahre im Ausland bleiben“. Zumal es die Rückkehrer oft schwer haben, wie Stajner beobachtet hat: „Erst wird man gefeiert, doch nach zwei schlechten Spielen wird man beschimpft. Viele hören nach einem halben Jahr auf“, dafür ist Stajner mit 31 Jahren aber noch zu jung. Er will in Deutschland nochmal angreifen – für wen auch immer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:30
Ein Jahr Hochstätter


Gut ein Jahr ist Christian Hochstätter jetzt 96-Sportdirektor, wollen wir mal nicht meckern. Manager, wie Sportdirektoren früher hießen, hatte Hannover ja wahrlich genug, wir verfügen daher über gute Vergleichsmöglichkeiten.

Ganz früher gab es blasse Gesichter wie Bernd Laube, der sein Archiv angeblich im Kofferraum seines Ford Orion herumfuhr. Später gab es burschikose Typen wie Ricardo Moar, der vielen im 96-Umfeld aber zu spanisch vorkam. Und zuletzt gab es den glatten Ilja Kaenzig, der sich blendend verkaufte, 96 sportlich aber torpedierte.

Hochstätter hatte natürlich das Glück, am Beginn einer ungewöhnlich erfolgreichen 96-Phase einzusteigen – er hat allerdings seither wenig getan, was die positive Entwicklung gefährdet hätte. Die großen Transfers etwa mit Mike Hanke und jetzt mit Valérien Ismaël sind geräuschlos über die Bühne gegangen. Einzige personelle Fragwürdigkeit war die Verpflichtung von Benjamin Lauth, die allerdings finanziell überschaubar ist. Der Sportdirektor harmoniert dabei ordentlich mit Trainer Dieter Hecking, der sich trotzdem weiterhin als der etwas einflussreichere Partner in der sportlichen Führung fühlen darf.

Schwieriger als das Einkaufen von Stars sind jedoch die nächsten Aufgaben für Hochstätter – dann wird man sehen, wie der Sportdirektor mit den wachsenden Begehrlichkeiten in der Mannschaft umgeht. Mit Spielern wie Hanno Balitsch und Szabolcs Huszti, die man durchaus behalten will, die aber weitaus mehr verdienen wollen, müssen angemessene Lösungen gefunden werden – mit Fairness, zur Not aber auch mit Härte beim Verhandeln. Zum neuen Markenbewusstsein von 96 muss auch gehören, dass man sich nicht von pokernden Profis und ihren Beratern vorführen lässt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:37
Der Riese hat schon ein Auge auf

Bilanz nach einem Jahr: Sportdirektor Christian Hochstätter sieht Hannover 96 auf dem Weg nach oben !



Herr Hochstätter, haben Sie schon einmal den Ausdruck vom schlafenden Riesen Hannover 96 gehört?

Den Spruch kannte ich schon als Spieler. Als 96 damals aufgestiegen war und ich mit Borussia Mönchengladbach im damaligen Niedersachsen-Stadion gespielt habe, hieß es schon: Eigentlich ist 96 ein schlafender Riese. Unsere Anstrengungen gehen dahin, dass wir diesen Riesen wecken. Und ich denke, er hat schon ein Auge auf.


Dann wird Ihre Bilanz nach einem Jahr als Sportdirektor bei 96 sicherlich positiv ausfallen.

Die Bilanz kann nur gut ausfallen, da man ja in erster Linie an den Ergebnissen gemessen wird. Und wenn ich sehe, was die Mannschaft im Jahr 2007 abgeliefert hat, 24 Punkte in der Rückrunde und jetzt 27 Punkte in der Hinrunde, dann zeigt das, dass die Leistung konstant ist. Das ist in erster Linie der Verdienst von Trainer Dieter Hecking. Hinzu kommt, dass wir bei einigen Transfers im Sommer auch ein glückliches Händchen hatten.


Gab es auch Dinge in diesem Jahr, die Ihnen nicht gefallen haben?

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass 2007 für mich persönlich ein sehr gutes Jahr war. Natürlich gibt es immer auch Probleme, etwa mit den Medien oder auch intern. Das gehört zum Job dazu, und ich werde die Probleme auf meine Art lösen. Ich sehe mich als Teamplayer, weiß aber auch, dass ich als Sportdirektor Entscheidungen treffen muss.
Zum Beispiel bei den Transfers. Neue Spieler wie Mike Hanke und Christian Schulz haben dem Team geholfen, einer wie Gaëtan Krebs entwickelt sich prächtig. Benjamin Lauth hingegen hat eine schwache Hinrunde gehabt und ist noch nicht zum Zug gekommen.


Woran liegt das?

Mir war klar, dass von den sieben Spielern, die wir in dieser Saison geholt haben, nicht alle von Anfang an spielen werden. Dass da Kritik aufkommt, war auch zu erwarten, damit müssen wir leben. Wenn man Benjamin bei den Trainingseinheiten beobachtet und sein Potenzial sieht, dann denkt man, es ist nur eine Frage der Zeit, bis bei ihm der Knoten platzt.


Damit lässt er sich aber viel Zeit …

Wir haben uns für diesen Transfer entschlossen und werden deshalb auch in einer Phase, in der es nicht optimal läuft, zu dem Spieler stehen. Von seinen Voraussetzungen her bringt Benjamin alles mit für einen guten Bundesligaspieler. Er muss es allerdings jetzt langsam auch nachweisen.


Wenn man irgendwo neu anfängt, steckt man sich immer auch Ziele. Welche haben Sie bereits erreicht, woran arbeiten Sie noch?

Natürlich redet man gerne über Ziele. Wenn Sie mich fragen, was ich will, dann lautet meine Antwort: Ich will mit Hannover 96 deutscher Meister werden, den DFB-Pokal gewinnen und in der Champions League spielen. Diese Ziele sollte jeder haben. Wenn ich das Ganze jedoch realistisch einschätze, dann weiß ich, dass das schwer wird. Wir haben gesagt, dass wir 96 mittel- und langfristig zu einer stabilen Mannschaft im oberen Tabellendrittel der Bundesliga entwickeln wollen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Bei insgesamt 51 Punkten im vergangenen Jahr kann man von Konstanz reden. Damit haben wir unser erstes Ziel erreicht. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das auf eine stabile Basis bringen.


Wie beurteilen Sie Ihr Verhältnis zu Trainer Dieter Hecking? Es wirkt immer sehr harmonisch.

Wir haben ein gutes Verhältnis. Unsere Auffassungen von Fußball decken sich, wir wissen, was wir voneinander zu halten haben. Bei den Transfers handhaben wir es so, dass wir nur Spieler holen, wenn wir beide davon überzeugt sind.


Sportdirektor und Trainer, in Hannover war das lange Zeit keine glückliche Verbindung. Gab es für Sie für die Zusammenarbeit mit Hecking Vorgaben von Klubchef Martin Kind?


Es ist schwierig, mir etwas vorzugeben, das entspricht nicht meinem Naturell. Natürlich halte ich mich an Absprachen. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mit Hecking, diesem westfälischem Dickschädel, zusammenarbeiten würde, wenn ich merken würde, dass es nicht geht? Ich hatte zur gleichen Zeit ein Angebot aus Düsseldorf. Da war gleich klar, dass es nicht passt, und ich habe abgesagt.


Und Ihr Verhältnis zum Klubchef?

Das ist für mich eine andere Zusammenarbeit, als ich sie aus Mönchengladbach kenne. Hier in Hannover ist es für mich leichter, weil ich nur einen Ansprechpartner habe und viele Dinge auf dem kleinen Dienstweg besprechen kann. Leichter auch deshalb, weil ich mit dem Trainer zusammen nur einen Mann überzeugen muss. Ich habe das Gefühl, dass Herr Kind Dieter Hecking und mir vertraut.


Hört sich so an, als könnten Sie es noch ein paar Jahre in Hannover aushalten.

Ich bin seit 18 Jahren verheiratet und habe 23 Jahre lang für einen Verein gearbeitet. Ich glaube, das zeigt, dass ich die Konstanz liebe. Deshalb stelle ich mir durchaus vor, hier länger zu arbeiten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:39
Hannover kämpft um WM Quali

Rothmund gibt Bewerbung ab. Lob von Löw und Bierhoff. Gestern vereinbarte der DFB die Termine für seine WM-Qualifikationsspiele. Die Austragungsorte stehen noch nicht fest, Hannover will um ein Länderspiel kämpfen.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. 45 016 Zuschauer in der AWD-Arena, in der City eine Fanmeile – beim EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Zypern im November feierte Hannover ein WM-Revival. Getragen von der sensationellen Atmosphäre, krönte sich Lukas Podolski zum König von Hannover, das DFB-Team gewann mit 4:0.
Hannover ist eben ein gutes Pflaster für die deutschen Fußballer, der Sieg gegen Zypern war der 17. im 24. Länderspiel. Nicht nur darum sind die Hoffnungen groß, während der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika erneut eine attraktive Partie zu bekommen.

Gestern vereinbarte der DFB die Termine, die Austragungsorte werden noch festgelegt. „Wir werden uns massiv bewerben“, sagte NFV-Präsident und DFB-Vize Karl Rothmund der NP. In den nächsten Tagen will er bei DFB-Präsident Theo Zwanziger für Hannover werben, betont: „Der NFV ist Deutschlands zweitgrößter Fußballverband, mit diesem Pfund müssen wir wuchern.“ Außerdem habe sich der DFB hier „immer wohlgefühlt“. Auch nach dem Zypern-Länderspiel hatten sich Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff „sehr lobend geäußert“ über Hannover und das Quartier in Barsinghausen.

Für NFV-Verwaltungsdirektor Bastian Hellberg besitzt Hannover „eine tolle Kulisse und ein tolles Umfeld“. Der 96-Profi schwärmt immer noch vom ersten Länderspiel unter Teamchef Rudi Völler im August 2000 (4:1 gegen Spanien): „Alle haben gedacht, nach der verkorksten EM gibts Pfiffe. Und dann diese tolle Stimmung.“ So stimmungsvoll wars dann auch 2003 trotz des peinlichen 2:1 gegen die Färöer und jüngst gegen Zypern.

Alle Termine der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation: Sonnabend, 6. September 2008: Liechtenstein – Deutschland. Mittwoch, 10. September 2008: Finnland – Deutschland. Sonnabend, 11. Oktober 2008: Deutschland – Russland. Mittwoch, 15. Oktober 2008: Deutschland – Wales. Sonnabend, 28. März 2009: Deutschland – Liechtenstein. Mittwoch, 1. April 2009: Wales – Deutschland. Mittwoch, 19. August 2009: Aserbaidschan – Deutschland. Mittwoch, 9. September 2009: Deutschland – Aserbaidschan. Sonnabend, 10. Oktober 2009: Russland – Deutschland. Mittwoch, 14. Oktober 2009: Deutschland – Finnland.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/01/2008 15:41
Werder baggert an Rosenthal


Der 96-Erfolg weckt Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. „Wenn wir uns weiter verbessern, werden wir damit leben müssen, dass sich andere Klubs um Spieler von uns bemühen“, weiß Sportdirektor Christian Hochstätter. „Das ist auch ein Zeichen von Qualität.“
Von mehreren Vereinen wird inzwischen Jan Rosenthal umworben. Stuttgart meldete schon in der vergangenen Saison Interesse an, mit Bremen kommt nun ein weiterer finanzstarker Konkurrent hinzu. Werder droht der Verlust von Tim Borowski und Daniel Jensen, deren Verträge auslaufen.
Bei Rosenthal (21), der aus Staffhorst (bei Sulingen) stammt, sieht das anders aus. Sein Vertrag läuft bis 2010, 96 hat eine Option für ein weiteres Jahr. Für ihn ist es „normal, dass sich auch andere Klubs für einen U-21-Nationalspieler interessieren“, auch „die Nähe zu Bremen“ sei ja bekannt. Rosenthal will aber „mit 96 etwas aufbauen“. Er hofft darauf, bei 96 seinen „Stellenwert weiter zu steigern und regelmäßig zu spielen“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/01/2008 10:16
2-1 gegen Rapid Wien


Hannover 96 hat sein erstes Spiel beim Viererturnier auf Teneriffa mit 2:1 (2:0) gegen den österreichischen Vertreter SK Rapid Wien gewonnen. Die Tore für die Roten erzielten Hanno Balitsch (4.) und Gaetan Krebs (39.). Nach dem Anschlusstreffer von Stefan Kulovits (76.) wurde es zum Ende aber noch einmal eng.Damit steht 96 im Finale des Turniers, das am Sonntag ausgetragen wird.




Ismaëls Debüt

Ohne den angeschlagenen Robert Enke, dafür aber ansonsten mit einer Elf, die durchaus auch zum Rückrundenstart so auf dem Rasen stehen könnte, traten die Roten zu ihrem ersten Test im Jahre 2008 an. Erstmals mit von der Partie: Valérien Ismaël, der in der Innenverteidigung neben Frank Fahrenhorst begann.



Balitsch mit Blitzstart

Den ersten Durchgang beherrschten die Roten von Beginn an eindeutig gegen den Tabellenvierten der österreichischen Liga. Nachdem Krebs einen ersten Warnschuss abgegeben hatte (2.), nutzte Hanno Balitsch eine Gelegenheit schnell zur Führung. Der defensive Mittelfeldspieler spritzte in eine schöne Hereingabe von rechts druch Rosenthal (4.) und ließ Rapid-Keeper Payer keine Chance. Die Wiener hatten Glück, in der ersten halben Stunde nicht schon hoffnungslos in Rückstand zu geraten, so deutlich war das Chancenplus Hannovers. Die dickste Gelegenheit hatte Mike Hanke nach sechs Minuten als er nach einer Cherundolo-Rechtsflanke aus kurzer Distanz nur den linken Pfosten traf. Erst spät kamen auch die Rapidler zu annähernd gefährlichen Szenen. So verfehlte Bazina nach einer Einzelleistung das von Richard Golz gehütete 96-Gehäuse (30.), Boskovic köpfte knapp neben den Pfosten (32.). Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite: Lala hatte von rechts auf den langen Pfosten geflankt, wo Bruggink per Kopf geschickt auf Gaetan Krebs ablegte, der nur noch den Fuß hinhalten musste (39.). Die 2:0-Führung der Roten zur Pause war absolut verdient.



Rapid kommt auf

Im zweiten Durchgang wurde das Pacult-Team dann stärker. Gleich mehrmals musste Golz all seine Routine und Klasse aufbringen, um einen frühen Anschluss zu verhindern. Zunächst entschärfte er einen Bazina-Schuss aus acht Metern nach Doppelpass mit dem eingewechselten Neuzugang Maierhofer (51.), dann scheiterte dieser allein stehend am erneut guten Reflex des 96-Ersatzkeepers (62.). Bei einem 30-Meter-Flatterball Dobers riss Golz gerade noch die Fäuste hoch. Auf der anderen Seite war es vor allem der inzwischen gekommene Hashemian, der für Gefahr sorgte (60., 67.). Nicht unverdient war daher der 1:2-Anschluss der Österreicher in der 76. Minute: Dabei hatte Ferhat Bikmaz – wenige Sekunden vorher ins Spiel gekommen – Pech. Der 96-Youngster schoss den Rapidler Stefan Kulovits bei einem Pressschlag links im Strafraum so unglücklich an, dass das Leder seinen Weg in die lange Torecke fand. In der Schlussphase hätte Sal Zizzo alles klar für die Roten machen können, der US-Amerikaner scheiterte aber allein stehend an Helge Payer (86.). So musste in den letzten Minuten noch einmal kräftig um den Sieg gezittert werden. Zunächst rutschte Golz eine Rechtsflanke durch die Handschuhe – Hidens Drehschuss verfehlte aber das leere Gehäuse (88.). Dann war es Dober, der zweimal per Freistoß Pech hatte. Der erste Versuch aus 18 Metern wurde von Golz glänzend entschärft (90.), der zweite kurz darauf strich knapp am rechten Giebel vorbei (90+2).



Ordentlicher Auftritt Ismaëls

Hannover 96 erreicht insgesamt verdientermaßen das Finale, das am Sonntag um 18 Uhr MEZ ausgetragen wird. „Vor allem die erste Halbzeit hat mir gut gefallen“, resümierte 96-Coach Dieter Hecking nach der Partie. „Durch die Trainingsbelastung und die vielen Wechsel begründet haben wir später dann auch Chancen zulassen müssen.“ Auch am Debüt Valérien Ismaëls gab es nichts auszusetzen. „Für das erste Spiel war das in Ordnung. Vale hat stabil gestanden und viele Zweikämpfe gewonnen. Man hat aber auch gesehen, dass er noch seinen Rhythmus finden muss.“


Hannover 96: Golz – Cherundolo, Ismaël (68. Kleine), Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Lala (46. Zizzo), Rosenthal (75. Bikmaz), Bruggink (57. Lauth), Krebs (65.Stajner) – Hanke (57. Hashemian)

SK Rapid Wien: Payer - Dober, Tokic (46. Hiden), Patocka (46. Eder), Thonhofer- Hofmann (57. Harding), Heikkinen (57. Kulovits), Boskovic (46. Korkmaz), Kavlak -; Fabiano (46. Maierhofer), Bazina (57. Hoffer)

Tore: 1:0 Balitsch (4., Rosenthal), 2:0 Krebs (39., Bruggink), 2:1 Kulovits (76.)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/01/2008 10:18
Lob vom Trainer, kleiner Franzose macht Druck auf Stammelf.

Auch Balitsch stark gegen Rapid.



96 startete mit einem Sieg ins neue Jahr. Beim 2:1 gegen Rapid Wien gab Valérien Ismaël ein gelungenes Debüt.
Nach dem harten Training der letzten Tage schwächelte 96 in der zweiten Hälfte etwas. „Wegen der Müdigkeit und wegen der vielen Wechsel sind wir nicht mehr so in den Rhythmus gekommen“, zeigte 96-Trainer Dieter Hecking Verständnis. „Daher muss man auch entschuldigen, dass Rapid noch zu einigen Chancen gekommen ist.“ In der ersten Hälfte hatte 96 dagegen frisch und forsch kombiniert – obwohl mit Szabolcs Huszti, Christian Schulz und Sergio Pinto noch Stammkräfte geschont wurden. „Da waren vier, fünf gute Spielzüge dabei, und auch die Tore waren gut herausgespielt“, lobte Hecking. Hanno Balitsch hatte den Ball nach einer Flanke von Steven Cherundolo schon in der 4. Minute zum 1:0 ins Tor gegrätscht. Der kleine Franzose Gaëtan Krebs (1,65 Meter) besorgte das 2:0 (39.) nach Kopfball-Vorlage von Arnold Bruggink. An Krebs findet Hecking zunehmend Gefallen, „er macht richtig Druck auf die Stammelf“. Auch der große 96-Franzose dürfte ihm noch einige Freude bereiten. Ismaël (1,91 Meter) machte gestern als Chef-Organisator in der Abwehr kaum Fehler und spielte sicher von hinten heraus. „Für sein erstes Spiel nach langer Zeit war das sehr ordentlich“, befand Hecking. „Valérien hat stabil gestanden und wichtige Zweikämpfe gewonnen. Aber man sieht auch, dass er erst noch in den Rhythmus finden muss.“ Hecking will Ismaël „behutsam aufbauen“, daher nahm er ihn auch Mitte der zweiten Halbzeit raus.
Ersatzmann Thomas Kleine leistete sich gleich wieder einen Patzer und grätschte ins Leere. Schon stark in Form war dagegen neben Krebs auch Balitsch. Morgen gibt es 96 erneut live im TV – Eurosport zeigt das Finale ab 18 Uhr gegen Grasshoppers Zürich (gestern Abend 1:0 gegen Hertha BSC).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/01/2008 10:23
Tanne und Rausch gefragt :


Als Konstantin Rausch 1990 geboren wurde, war Michael Tarnat mit 21 Jahren schon Bundesliga-Profi beim MSV Duisburg.



Als Michael Tarnat zu den Bayern wechselte, kam Konstantin Rausch gerade in die Schule. Rausch ist bisher die "Entdeckung" des Trainingslagers.


Das Doppelinterview.

BILD: Herr Tarnat, jedes Jahr war ein potenzieller Nachfolger im Trainingslager dabei. Keiner hat es gepackt – warum?

Tarnat: „Einige Jungs sind in ihrer Entwicklung stehen geblieben, waren vielleicht zu früh zufrieden mit dem, was sie erreicht haben. Andere wie Sören Halfar oder Jan-Lucas Brandes hatten auch Riesen-Pech mit Verletzungen.“


BILD: Glauben Sie, dass Rausch es jetzt schaffen kann?

Tarnat: „Auf jeden Fall. Er hat schon in sämtlichen Jugend-Nationalmannschaften gespielt, dort wichtige Erfahrung gesammelt. Er bringt alles mit, ist beidfüssig, taktisch schon gut geschult, schnell. Außerdem kann er links und rechts hinten spielen. Das können nur ganz wenige – vor allem in seinem Alter.“


BILD: Was denkst Du, wenn ein Mann wie Tanne so was sagt, Konstantin?

Rausch: „Das geht natürlich runter wie Öl. Schließlich hat hier keiner so viel Erfahrung wie Tanne. Schon als er bei Bayern gespielt hat, war er mein großes Vorbild. Ich kann sehr viel von ihm lernen – jeden Tag. Sowohl menschlich, als auch sportlich.“


BILD: Was muss „Kocka“ denn noch lernen?

Tarnat: „Erstmal muss er sich an die Belastung bei den Profis gewöhnen, bei uns in der Mannschaft reinschnuppern. Ich weiß selbst noch, wie nervös ich als junger Spieler war, als ich zu den Profis durfte. Aber Kocka hat auch schon einiges erreicht, auf das er stolz sein kann.“

Rausch: „Es liegt an mir selbst, was ich daraus mache. Ich will jetzt Schritt für Schritt nach vorne kommen. Jede Einheit bei den Profis tut mir gut.“

Tarnat: „Er hat jetzt die einmalige Chance bei uns mitzutrainieren und den Sprung zu schaffen, bisher macht er das ganz hervorragend. Er kann schon absolut mithalten bei uns.“


BILD: Wie man schon oft gesehen hat, kann es aber auch ganz schnell wieder vorbei sein....

Tarnat: „Ich glaube nicht, dass Kocka einbrechen wird wie andere. Er weiß, dass er dafür auf vieles verzichten muss, nicht so leben kann wie andere Jungs in seinem Alter. Aber ich bin sicher, dass er das macht und professionell lebt.“


BILD: Wann machst Du Dein erstes Pflichtspiel für 96?

Rausch: „Ich hoffe natürlich, dass es schnell geht und ich vielleicht schon in der Rückrunde den ein oder anderen Einsatz bekommen – das muss mein Ziel sein. Aber ich habe Zeit und setze mich nicht unter Druck.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/01/2008 08:41
Finale gegen Grasshoppers


Am Sonntagabend um 18 Uhr MEZ trifft Hannover 96 im Finale des Viererturniers von Los Realejos auf die Grashoppers aus Zürich (Eurosport überträgt live). Das Team Hans-Peter Latours hatte sich am Freitag mit 1:0 (0:0) gegen Hertha BSC Berlin durchgesetzt.



Dos Santos trifft vom Punkt

Durch einen von Antonio dos Santos verwandelten Handelfmeter (67.) gelang den Schweizern der Einzug ins große Finale. Zuvor hatten die Roten mit 2:1 (2:0) gegen SK Rapid Wien die Oberhand behalten. Das kleine Finale zwischen den unterlegenen Teams wird dann ab 20 Uhr MEZ ausgetragen.



Ismaëls Einsatz gefährdet

Im Spiel gegen Zürich erwartet 96-Cheftrainer Dieter Hecking seine Nummer eins Robert Enke wieder zurück im Team. Der 96-Keeper hatte gegen Wien noch angeschlagen zuschauen müssen. Ob Neuzugang Valérien Ismaël seinen zweiten Einsatz für 96 absolvieren wird können, ist noch unklar. Der französische Innenverteidiger fehlte beim Samstagstraining aufgrund einer leichten Blessur am Knöchel.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/01/2008 20:53
1-2 im Finale


Hannover 96 hat beim Viererturnier von Los Realejos eine 1:2 (1:1)-Finalniederlage gegen die Grashoppers aus Zürich hinnehmen müssen. Die zwischenzeitliche Führung durch einen Treffer Sergio Pintos (21.) wurde von den Schweizern durch Ricardo Cabanas (26.) und David Blumer (62.) gedreht.



Ismaël zum zweiten

96-Coach Dieter Hecking schickte zum Ende des Trainingslagers auf Teneriffa eine zum Halbfinale deutlich veränderte Elf auf den Rasen. So kamen auch die zuletzt angeschlagenen Akteuren Robert Enke, Szabolcs Huszti und Christian Schulz zum Einsatz, Gaetan Krebs dagegen musste mit einer Zerrung passen. Einen 45-minütigen Auftritt erhielt auch Nachwuchshoffnung Konstantin Rausch. Valérien Ismaël hatte seine leichte Knöchelblessur überstanden und durfte zum zweiten Mal ran.



Zerfahrene Partie

Die Roten konnten gegen die Hoppers an die guten Phasen im Spiel gegen Rapid Wien nicht anknüpfen. Wenig Spielfuss war vorhanden, beide Seiten agierten zerfahren, die Schweizer Defensive war zudem kaum zu knacken. So sorgte zunächst nur ein direkter Schuss Ismaëls von der Mittellinie in die Maschen des leeren Tores für Beifall der Fans auf den Rängen (12.). Die Partie war aber längst abgepfiffen. Ein Missverständnis zwischen Cherundolo und Enke brachte die Schweizer fast in Front, Voser konnte das Geschenk aber nicht nutzen (20.). Quasi mit der ersten gefährlichen Aktion sorgte Sergio Pinto für die 96-Führung: nach Tarnat-Vorarbeit kam der Halbportugiese zu einem Direktschuss, der flach ins linke Eck einschlug (21.). Aber nur fünf Minuten später nutzte der ehemalige Kölner Ricardo Cabanas einen Ausrutscher Ismaëls, um von der Strafraumgrenze ebenfalls ins linke untere Toreck zum Ausgleich zu verwandeln (26.). Auch in der Folge blieb die Mannschaft Hanspeter Latours das gefährlichere Team, vor allem Bobadilla (später zum Spieler des Turniers gewählt) stach heraus. In der 28. Minute landete dessen Kopfball, in Minute 37 sein Schrägschuss knapp neben dem rechten Pfosten. Auf 96-Seite kam Huszti zu einer Gelegenheit, als er in den Strafraum eindrang, aber am Gehäuse vorbei spitzelte (33.).



Standard entscheidet

Durchgang zwei begann mit einer Huszti-Chance viel versprechend - der Schuss des Ungarn, der von Pinto bedient alleine auf Zürichs Gehäuse zulief, wurde von deren Schlussmann Jakupovic aber um den linken Pfosten gewehrt (46.) - das Niveau baute dann aber deutlich ab. Höhepunkt blieb somit der Siegtreffer des Grashoppers, entstanden aus einer Standardsituation. David Blumer verlängerte einen dos Santos-Freistoß per Hinterkopf unhaltbar für Enke rechts in die Maschen (62.). Erst in den Schlussminuten kamen die Roten wieder zu Gelegenheiten, sich dem Turniersieg doch noch zu nähern. So knallte Vinicius einen 30-Meter-Freistoß als Aufsetzer auf das gegnerische Tor, Jakupovic klatschte ab und Lala kam einen Schritt zu spät (85.). Auch ein mutiger Distanzschuss Rauschs brachte keinen Erfolg (87.), ebenso wie Stajners Kopfball nach Volleyvorlage Hashemians (90.) und Zuraws Versuch ans rechte Außennetz (90+2).



Hecking unzufrieden

Coach Dieter Hecking hätte sich sicherlich einen besseren Auftritt seines Teams zum Ende des Trainingslagers auf Teneriffa gewünscht, doch so mussten sich die Roten mit Platz zwei begnügen. "Das war kein gutes Spiel von beiden Mannschaften", so sein Fazit. "Wir haben uns gegen eine gut organisierte Abwehr schwer getan. Und dann bei einem Standard nicht aufgepasst." Jene gute Stunde, die dem Trainer beim Spiel gegen Rapid Wien noch gefallen hatte, vermisste er gegen die Schweizer. "In der Bundesliga werden wir besser spielen müssen, um zu punkten." Positiv oder negativ herausheben wollte er keinen Spieler. "Ich habe eigentlich keinen gesehen, der sich in Szene hat setzen können"



Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël (72. Zuraw), Vinicius, Tarnat (46. Rausch) - Balitsch (46. Lala), Schulz (56. Rosenthal), Pinto, Lauth (46. Stajner), Huszti (66. Zizzo) - Hashemian


Grashopper Club Zürich: Jakupovic - Rolf Feltscher (31. Daprela), Vallori, Colina, Voser - Frank Feltscher, Renggli, Salatic, Zarate (46. Dos Santos) - Cabanas (46. Rinaldo) - Bobadilla (46. Blumer).

Tore: Pinto 0:1 (21.), 1:1 Cabanas (26.), 1:2 Blumer (62.)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/01/2008 18:28
Blick ins Knie

Beim 96-Mittelfeldspieler Chavdar Yankov wird möglicherweise eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) im verletzten rechten Knie vorgenommen. In Absprache mit Sportdirektor Christian Hochstätter und Cheftrainer Dieter Hecking wird 96-Mannschaftsarzt Dr. Wego Kregehr die Meinung des Augsburger Mediziners Professor Dr. Ulrich Boenisch einholen. Ein Termin ist bereits für die kommende Woche vorgesehen.



Keine Änderung der Schmerzproblematik

Falls notwendig, soll die Arthroskopie dann sofort durchgeführt werden. “Wir haben uns dazu entschlossen, weil es zuletzt trotz optimaler Betreuung durch unsere Physiotherapeuten keine Änderung der Schmerzproblematik gab”, begründet Dr. Wego Kregehr die Entscheidung. Yankov hat seit Ende der Hinrunde Schmerzen im Kniegelenk und kann seit dem nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.



Muskelfaserriss bei Juric

Eine Pause muss auch Ersatztorwart Frank Juric einlegen. Nach guten Leistungen im Training, verletzte er sich ausgerechnet bei der letzten Aktion der letzten Einheit auf Teneriffa. Laut Wego Kregehr zog sich der gebürtige Australier einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu. Vermutlich nur für das Finalspiel auf Teneriffa fiel Gaétan Krebs aus. Er verletzte sich im Abschlusstraining leicht am rechten Oberschenkel.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/01/2008 18:29
Lauth blickt nach vorn


Die erste Halbserie von Benjamin Lauth im Trikot der Roten aus Hannover lief sicherlich nicht so wie selbst erhofft. In Erinnerung geblieben ist vor allem sein schöner Kopfballtreffer zum 3:0-Testspielerfolg gegen die „Galaktischen“ aus Madrid. Danach folgten zwölf, meist kurze, Einsätze. Kein Pflichtspieltreffer steht bislang zu Buche. Doch Benjamin Lauth blickt nur nach vorne: „Das ist jetzt vorbei. Ich werde alles probieren, dem Team zu helfen“.



Richtungweisende Rückrunde

Hohe Qualitäten werden dem 26-Jährigen bescheinigt, auch von 96-Sportdirektor Christian Hochstätter: „Wenn man das Potential von Benny sieht – auch hier im Trainingslager – denkt man, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis der Knoten platzt.“ Zu Beginn seiner Profikarriere bei 1860 München galt Benny Lauth als Senkrechtstarter und machte schnell den Weg zum Nationalspieler. Danach aber stockte der Erfolgsmotor. Bei den folgenden Stationen Hamburg und Stuttgart konnte sich der Stürmer nicht entscheidend durchsetzen. Der Ruf des Gescheiterten begleitete ihn – und es gibt Stimmen, die sehen Hannover bereits als letzte Chance. „Letzte Chance? Nein, das denke ich nicht“, sagt Benny Lauth. „Ich bin schließlich erst 26. Aber sicher ist das richtungweisend hier.“ Auch seine Zeit in beim HSV und im Schwabenland sieht er nicht so schwarz wie seine Kritiker: „Hamburg war bis auf das letzte halbe Jahr eine schöne Zeit. Und mit Stuttgart bin ich Deutscher Meister geworden, habe fast immer gespielt. Und wir haben kein Spiel verloren, wenn ich von Beginn an gespielt habe.“, erinnert er.



Der Knoten muss platzen

Aufgegeben hat Lauth noch lange nicht. Der sensible Spielertyp weiß, dass ein Erfolgserlebnis reichen kann, um all seine Qualitäten abzurufen. „So etwas geht schnell. Nach einem Tor fühlt man sich gleich befreit. Dann würde es wieder einfacher werden“, ist sich Benny sicher. Im Trainingslager von Teneriffa geht es zunächst aber um die notwendige Vorarbeit. „Ich muss jetzt erstmal sehen, mir einen Platz zu erarbeiten“, sieht Lauth. „Und dann meine Leistung zu bringen.“ Als nicht optimal empfindet der in Hausham (Südbayern) Geborene die Tatsache, dass das derzeitig favorisierte System nur Platz für eine echte Spitze lässt – und die ist besetzt von Mike Hanke. „Die Außenpositionen sind eigentlich nicht das, wo ich spielen möchte. Ich hoffe, einmal weiter vorne meine Chance zu erhalten.“



Großer Wohlfühlfaktor

Sollte es Benjamin Lauth gelingen, seine Ladehemmung hinter sich zu lassen, wäre er endlich richtig angekommen in Hannover. Denn seine Teamkollegen möchte er schon jetzt keinesfalls missen, sie unterstützen ihn auch in kritischen Phasen. „Mein Wohlfühlfaktor ist groß“, erklärt er. „Wer sich in dieser Mannschaft nicht wohl fühlt, müsste sich hinterfragen“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/01/2008 18:35
Lauth im Interview

Herr Lauth, Sie waren am Ende der Hinrunde verletzt, wie geht es Ihnen jetzt?
Ich fühle mich gut. Ich habe in der Pause und im Trainingslager das komplette Programm mitgemacht. Ich bin wie jeder hier ein bisschen müde, aber ich meine, der Anfang war ganz ordentlich.

Wie beurteilen Sie Ihr erstes halbes Jahr in Hannover?
Natürlich ist es für mich nicht so gelaufen wie erhofft. Aber das ist Vergangenheit, ich versuche mich jetzt in der Rückrunde ins Team zu spielen.

Mike Hanke ist als Stürmer gesetzt. Sehen Sie für sich eine realistische Chance auf einen Platz in der Startelf?
Ich spiele lieber ganz vorne als Stürmer, aber das momentane System lässt das zurzeit nicht zu. Das nächste halbe Jahr wird für mich richtungweisend sein. Wenn die Rückrunde genauso läuft wie die Hinrunde, dann wird man im Sommer gucken müssen, wie es weitergeht.

Was ist denn bisher falsch gelaufen für Sie?
Ich muss auch in den Spielen zeigen, was ich kann. Im Training gelingt mir das des Öfteren, auf dem Platz bisher noch nicht. Ich musste meistens auf den Außenpositionen spielen, das hatte ich mir anders vorgestellt. Da kann ich spielen, wenn es sein muss. Aber nicht regelmäßig, so wie es in der Hinrunde der Fall war. Deshalb hoffe ich, dass ich weiter vorne spielen kann, wo meine Stärken besser zur Geltung kommen.

Alle warten darauf, dass der Knoten bei Ihnen endlich platzt …
Manchmal geht das ganz schnell. Dann macht man ein Tor, fühlt sich befreiter und macht ein gutes Spiel. Es würde mir ganz gut tun, wenn vorne mal wieder einer reinfällt.

Bei 96 kommen Sie nicht richtig in Schwung, auch in Hamburg und zuletzt in Stuttgart ist es für Sie nicht allzu gut gelaufen.
Ich war ein halbes Jahr in Stuttgart. Wir sind deutscher Meister geworden, und bis auf zwei Spiele bin ich in jeder Begegnung zum Einsatz gekommen. Ich habe acht Spiele von Anfang an gemacht, die wir alle gewonnen haben. Trotzdem sagen die Leute, ich sei in Stuttgart gescheitert. Das sehe ich ein bisschen anders.

Bei 1860 München gelang der Durchbruch, Sie sind Nationalspieler geworden. Was ist von dem Benjamin Lauth von damals noch übrig geblieben?
Die Qualitäten sind alle noch da, verlernt habe ich es nicht. Ich muss mir jetzt durch Erfolgserlebnisse mehr Sicherheit holen.

Spüren Sie Druck?
Den Druck mache ich mir selbst. Ich bin jetzt ein halbes Jahr bei 96, und das war bislang nichts Besonderes. Jetzt wird es Zeit, dass irgendetwas passiert. Und der Verein will auch etwas sehen.

Wie hoch ist für Sie der Wohlfühlfaktor in der Mannschaft?
Wer sich in dieser Mannschaft nicht wohlfühlt, der muss sich selbst fragen, ob er nicht irgendetwas falsch macht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/01/2008 19:04
Hecking : "Beste Bedingungen"


Nach einer Woche Trainingslager auf Teneriffa fällt die Bilanz von 96-Cheftrainer Dieter Hecking positiv aus. Alle hätten gut gearbeitet – die Mannschaft, das Trainerteam, die medizinische Abteilung und die Betreuer. „Auch die Logistik hat gestimmt.“ Der Dank des gesamten Teams richtet sich dafür an den Hauptsponsor TUIfly, der für die Fußballprofis immerhin 1,5 Tonnen Gepäck kostenlos und sicher auf die Kanareninsel transportiert und so ein optimales Training bei „besten Bedingungen“ erst ermöglicht hatte.



Testspiele nicht überbewerten

Der bekennende Trainingslager-Skeptiker Hecking („Ich trainiere eigentlich lieber zu Hause“) ist auf Grund der guten Rahmenbedingungen (Temperaturen um die 20 Grad, guter Trainingsplatz, ruhiges Hotel) zufrieden mit dem Verlauf der Woche. „Ich weiß, dass die Mannschaft solche Bedingungen schätzt. Dann lasse ich mich auch gerne überzeugen.“ Durchweg positiv sei die Bilanz allerdings nicht. „Das wäre zu gut geredet“, schränkt der 43-jährige vor allem auf Grund des zweiten der beiden Testspiele (2:1 gegen Rapid Wien und 1:2 gegen Grashoppers Zürich) ein. Zwar dürfe man die beiden Partien nicht überbewerten. Gegen die sehr diszipliniert spielenden Züricher hatte sich Dieter Hecking allerdings mehr Akzente von seinen Spielern erhofft.



Keine Überraschungen

Insgesamt 27 Spieler hatte Dieter Hecking mit ins Trainingslager genommen – 24 kamen beim Kurzturnier in Los Realejos zum Einsatz, darunter die beiden Amateure Ferhat Bikmaz und Konstantin Rausch. Sportlich überrascht habe ihn im Trainingslager zwar keiner. Dafür ist es nach Überzeugung Heckings aber auch noch zu früh. In den kommenden Testspielen (19.1. St. Pauli, 22.1. Paderborn, 25.1. Hoffenheim) will Dieter Hecking daher wieder verschiedene Aufstellungen ausprobieren. Dennoch: „Das Grundgerüst der Mannschaft ist unübersehbar.“



Valé macht Schritt nach vorne

Ob auch Neuzugang Valérien Ismaël vom ersten Spieltag der Bundesliga-Rückrunde an dazu gehören wird, wollte Dieter Hecking jedoch noch nicht endgültig beurteilen. Nach 13 Monaten ohne volle Trainingsbelastung sei Vorsicht geboten. Anders als die Presse hat Dieter Hecking den Franzosen im zweiten Spiel auf Teneriffa gegen Graspoppers Zürich jedoch stärker gesehen als im ersten Spiel gegen Rapid Wien. „Insgesamt war die ganze Woche für Valé ein Schritt nach vorne“, bilanziert Hecking, der „Le Chef“ von Tag zu Tag mehr Sicherheit bescheinigt.



Kader steht

Weitere personelle Veränderungen des Kaders hält der Chefcoach von Hannover 96 derzeit übrigens für „fast gänzlich ausgeschlossen“. Neuverpflichtungen seien nach jetzigem Stand nicht geplant. Und auch verkaufen will der Trainer eigentlich niemanden: „Von mir aus braucht keiner zu gehen. Dann können wir die Qualität im Training hoch halten.“ Wenn sich also nicht noch etwas Überraschendes auf dem Transfermarkt tut, steht der Kader der Roten für die Rückrunde.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 18:51
Maßanfertigung

Nach dem Training am Mittwochmorgen mussten die Spieler von Hannover 96 zur Rückenvermessung in der Praxis von Mannschaftsarzt Dr. Wego Kregehr antreten. Der zweite Schritt einer Bewegungsanalyse, die bereits im Trainingslager auf Teneriffa begonnen hatte.



Einlagen nach Maß

In der Praxis von „Doc Wego“ gleich über der 96-Geschäftsstelle warteten Mitarbeiter der Firma IOS-Technik GmbH, die bereits auf Teneriffa die Füße der Spieler computergesteuert vermessen hatte. Diesmal, um von jedem Spieler ein 3D-Bild seines Rückens zu erhalten (Foto: Arnold Bruggink bei der Vermessung). Mit den Ergebnissen der beiden Messungen können den Spielern individuelle Einlagen für die Schuhe angefertigt werden. Die Spezial-Einlagen sollen helfen, Verletzungen vorzubeugen.



Wie funktioniert die 3D-Vermessung?

Der 3D-Scanner erstellt im Lichtschnittverfahren eine 3D-Aufnahme, die zeigt, wo der Rücken „schief“ ist. Oft ist sofort zu erkennen, woher Rücken-, Schulter- oder Hüftschmerzen kommen. Ein Computerprogramm analysiert die Aufnahmen und erarbeitet Korrektur-Maßnahmen. So kann aktiv an der Beseitigung möglicher Probleme gearbeitet bzw. deren Auftreten präventiv verhindert werden.



Spieler entscheiden selbst

Am Nachmittag hatten die Experten alle Daten der 96-Profis zusammen. Diese werden nun ausgewertet und bei Bedarf an eine computergesteuerte Fräse weitergeleitet. Sie fertigt – ganz speziell auf die individuellen Belange abgestimmt - die jeweils richtige Einlage an. Die Spieler entscheiden jedoch selbst, ob sie tatsächlich Einlagen anfertigen lassen.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 18:52
Chavdar Yankov, der seit einigen Wochen unter Knieproblemen litt, wurde am Mittwochmorgen in Augsburg operiert.



OP in Augsburg

96-Mittelfeldspieler Chavdar Yankov wurde am Morgen in Augsburg vom Spezialisten Professor Dr. Ulrich Boenisch operiert. Bei einer Arthroskopie stellte der Mediziner einen Riss im Außenminiskus fest und beseitigte diesen sofort. Außerdem wurde ein kleinerer Knorpelschaden entdeckt und ebenfalls gleich behandelt. Hannover 96 geht davon aus, dass Yankov für drei Monate nicht am Spielbetrieb teilnehmen kann. Die Rehabilitations-Maßnahmen wurden unmittelbar eingeleitet.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 18:56
Neuer Trainingsplatz eingeweiht


Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil und 96-Geschäftsführer Martin Kind weihten heute Vormittag den neuen Trainingsplatz mit Bodenheizung ein. Im Beisein der Mannschaft durchschnitten beide das rote Band und gaben damit den Rasenplatz hinter dem Stadionschwimmbad fürs Training frei.



Optimale Trainingsbedingungen

Ab sofort kann das Team von Dieter Hecking bei jeder Witterung in Hannover auf einem optimalen Rasenuntergrund mit bester Bespielbarkeit trainieren.

„Wir haben 10 Jahre auf diese ganzjährig nutzbare Trainings-Lösung hingearbeitet“, stellte 96-Boss Martin Kind erleichtert fest. „Ein Dank gilt der Stadt Hannover, die uns den Grund und Boden für diesen neuen Trainingsplatz zur Verfügung gestellt hat.“ Das Spielfeld hat mit 105 x 65 Metern die gleichen Maße wie der Platz in der AWD-Arena und auch der Rasen ist der gleiche. Hannover 96 hat für die neue Trainingsanlage mit Bodenheizung fast € 800.000 investiert. Martin Kind: „Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Investition einen weiteren Schritt der Professionalisierung vollzogen haben.“



Traum erfüllt

Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil freute sich, „dass wir nach der Fertigstellung dieses Trainingsplatzes durch 96 jetzt in Hannover die größte zusammenhängende Sportfläche Niedersachsens haben.“ Schon bei seinem Start als Trainer hatte Dieter Hecking gegenüber dem Oberbürgermeister geäußert, dass er sich einen beheizbaren Trainingsplatz wünsche. „Und das kann ich nachvollziehen“, sagte der OB den Journalisten. „Wer auf so hohem Niveau spielt, benötigt auch hervorragende Rahmenbedingungen.“



Imagefaktor 96

„Neben der Messe sorgt 96 für bundesweite Öffentlichkeit für die Stadt. Diese Werbung könnten wir nicht bezahlen,“ betonte das Stadtoberhaupt die Bedeutung von Hannover 96 für das Stadtmarketing. „Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich die Mannschaft bald auch einmal zu einem internationalen Pflichtspiel begleiten könnte.“ Martin Kind äußerte sich diesbezüglich vorsichtiger: „Die neue Anlage ist zwar ein Garant für noch bessere Trainingsbedingungen. Aber unsere Erwartungen sollten realistisch bleiben. Wir hoffen, dass wir in 2 bis 3 Jahren international dabei sein können.“



Ersten Test bestanden

Anschließend eröffneten Stephan Weil und Martin Kind den Trainingsplatz mit einem symbolischen ersten Anstoß und einem Elfmeterschiessen gegen Robert Enke.



Hecking krank

Leider konnte Trainer Dieter Hecking bei der Erfüllung seines Wunsches nicht live dabei sein – ein grippaler Infekt hinderte ihn an der Trainingsarbeit.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 18:58
Trainingsverbot akzeptiert Schröter


HANNOVER. Eigentlich hatte Silvio Schröter trotz seiner Ausmusterung vor, heute zum ersten 96-Training nach der Rückkehr der Noch-Kollegen aus Teneriffa zu erscheinen. Nach einem Telefonat mit Sportdirektor Christian Hochstätter entschied der 28-Jährige aber, es zu lassen: „Es war ein vernünftiges Gespräch. Natürlich hätte ich gern noch ein paar Tage unter vernünftigen Bedingungen mittrainiert, aber das ist nicht gewünscht.“

Schröter wird also heute Vormittag allein laufen gehen, nachmittags bei den Amateuren mittrainieren und die weiteren Einheiten mit Amateurtrainer Andreas Bergmann absprechen. Schröter beteuert, „kein Problem“ damit zu haben, „ich will keinen Stress machen“. Zumal er 96 spätestens in ein paar Tagen verlassen haben will.

Ein Angebot liegt 96 allerdings immer noch nicht vor. Freitag traf sich Berater Jörg Neubauer mit Fürth-Boss Helmut Hack, seitdem befindet sich Schröter „in der Warteschleife“, wie er sagt. Neben Zweitligist Fürth soll auch der MSV Duisburg an Schröter interessiert sein.

Auf ein Angebot wartet auch Dariusz Zuraw. Gespräche mit Bielefeld und Paderborn verliefen ohne Ergebnis.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 19:01
Huszti - Der Millionenpoker
Sogar Kapitän Enke schaltet sich ein


Es wird die wichtigste Personalie der Rückrunde. 96 kämpft um Szabolcs Huszti (24). Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2009. Aber der Flügelflitzer hat Angebote aus England und Spanien, liebäugelt mit einem Wechsel.
Die Roten wollen dagegen unbedingt vorzeitig verlängern.

Es wird ein Millionen-Poker! Bisher verdient die „Gulasch-Kanone“ 34000 Euro Grundgehalt pro Monat, dazu diverse Extra-Prämien.

Sollte die Saison gut weiterlaufen, kann Huszti mit 30 Einsätzen, 54 Punkten und mindestens Platz 8 mit den Roten auf 799000 Euro kommen. Aber nach 10 Toren in 48 Spielen will der Mittelfeld-Zauberer in Zukunft mehr Kohle: „Ich kenne meinen Stellenwert.“ Und den will er auch bezahlt haben! Im Vergleich zu Reservisten wie Stajner, Hashemian oder Lauth ist Huszti bei 96 eher Gering-Verdiener. Weiß auch Big Boss Martin Kind: „Wir sind bereit, sein Gehalt zu erhöhen. Das hat er sich erspielt und erarbeitet.“ Trotzdem mussten die ersten Gespräche abgebrochen werden. Denn es geht nicht um ein paar Kröten, sondern um Millionen! Kind vielsagend: „Husztis Denke ist da sehr weitgehend...“ Sportdirektor Christian Hochstätter muss jetzt versuchen, den Ungarn zu überzeugen. Er sagt: „Aus unserer Sicht haben wir ein gutes Angebot gemacht. Szabi sieht das natürlich anders. Den Mittelweg, wo man zusammen kommt, sehe ich momentan nicht.“ Wie wichtig die Personalie Huszti ist, zeigt auch das: Selbst Robert Enke will sich als Kapitän mit in die Gespräche einschalten: „Gut möglich, dass ich mit einem jungen Spieler wie Szabi mal rede und ihm sage, dass er sich mit einem Wechsel nicht automatisch verbessert.“ Der Millionen-Poker um Huszti - was geht für 96?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/01/2008 19:04
Bangen um Rosenthal

Werder will das Talent als Borowski-Ersatz



Jan Rosenthal soll Borowski-Nachfolger werden. Verliert 96 nach Per Mertesacker das nächste Supertalent an Werder?


HANNOVER. Der Wechsel von Tim Borowski zum FC Bayern hat für Aufregung in Bremen gesorgt. Werder muss einen Nachfolger suchen – und will die Bemühungen um Jan Rosenthal intensivieren.

Die NP erfuhr: Das 96-Supertalent steht auf der Werder-Wunschliste ganz oben.

Rosi ist jung und deutsch und kann wie Borowski im Mittelfeld alle Positionen – offensiv oder defensiv, zentral, außen oder auf der Halbposition – spielen. Zudem suchen die Bremer eine neue Integrationsfigur mit Lokalkolorit. Christian Schulz wechselte im August nach zwölf Jahren an der Weser zu 96. Ausgerechnet der 96er Rosenthal soll der neue Werder-Liebling werden – er stammt ja aus Bremens Einzugsgebiet (Staffhorst bei Sulingen).

Der 21-Jährige beteuerte gestern, „keinen Kontakt“ zu Werder zu haben und betonte, dass seine volle Konzentration 96 gilt: „Natürlich würde mich das Interesse ehren, Werder ist Champions-League-Kandidat. Aber ich beschäftige mich nicht damit.“

Vielmehr will Rosi mit 96 „eine so gute Rückrunde wie letzte Saison spielen“, als er alle 17 Spiele von Anfang an bestritt und vier Treffer erzielte. Diese Saison (15 Spiele, ein Tor) läuft es noch nicht so rund, am Ende der Hinrunde verlor Rosi sogar seinen Stammplatz.

Für 96-Sportdirektor Christian Hochstätter ist ein Rosenthal-Wechsel derzeit kein Thema: „Wir wollen, dass Rosi bei uns bleibt und verschwenden gar keinen Gedanken daran, ihn abzugeben. Wir wollen uns ja nicht verschlechtern.“
Rosenthal besitzt einen Vertrag bis 2010, der Verein hat die Option auf ein weiteres Jahr. Eine Ausstiegsklausel wie bei Per Mertesacker gibts nicht. Merte war nach der WM 2006 für alles in allem rund acht Millionen Euro nach Bremen gewechselt. 2007 hätte er 96 für rund eine Million verlassen dürfen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/01/2008 18:18
Traditionself



Bei den 1. Engelbert Nelle-Hallenclassics messen sich am Sonnabend, den 19. Januar 2008 (Anstoß 15 Uhr) zehn Traditionsmannschaften in der Sparkassen-Arena Hildesheim.



Auf die Fans warten namhafte Profi-Fußballer vergangener Tage. Für die 96-Traditionself hat Teammanager Frank Obermeyer u.a. Martin Giesel, Frank Hartmann, Karsten Surmann, Roman Wojcicki und Hakan Bicici nominiert.
96 trifft in den Gruppenspielen auf Arminia Hannover, das Sparkassen Allstar-Team, den VfL Osnabrück und auf Werder Bremen. Das erste Spiel der 96 Oldies wird um 15:26 angepfiffen.
Folgende bekannte Spieler haben ihr Mitwirken angekündigt: Manfred Kaltz, Harald Spörl (HSV); Martin Kree, Steffen Freund (Borussia Dortmund), Frank Neubarth, Dieter Schlindwein (Werder Bremen). Ein Wiedersehen wird es auch mit den ehemaligen 96ern Siggi Reich, Lothar Sippel, Elard Ostermann, Günther Hermann und Oliver Freund geben, die in Hildesheim ihr Können unter Beweise stellen wollen.

Eintrittskarten sind für € 15 und für Jugendliche bis 16 Jahre für 10€ an der Abendkasse erhältlich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/01/2008 18:20
Kind zu Gast bei der ISPO

Prominente Gäste aus der Bundesliga werden beim ISPO Sportsponsoring-Kongress am 28. und 29. Januar in München als Referenten auftreten. Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist die europaweite Bedeutung der Fußball-Bundesliga.



Diskussion mit Martin Kind

Hannover 96 Geschäftsführer Martin Kind wird am 28. Januar u.a. mit Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund) und Peter Peters (Vizepräsident des Ligaverbandes und GF Schalke 04) über das Thema „50 + 1 Regel: Sollte sich die Fußball-Bundesliga für Investoren öffnen“ diskutieren. Auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Frankfurts Boss Heribert Bruchhagen werden in anderen Diskussionen bei diesem Kongress rund um die größte Sportartikelmesse der Welt zu aktuellen Bundesligathemen Stellung nehmen.

Arena Geschäftsführer Ralf Schnitzmeier wird an einer Diskussionsrunde über die Erfahrungen der Bundesligavereine mit elektronischen Bezahlsystemen teilnehmen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/01/2008 18:21
Nicht alle Fit



96-Kapitän Robert Enke hat die erste Trainingseinheit am Donnerstag abgebrochen. Cheftrainer Dieter Hecking hat immer noch mit einem grippalen Infekt zu kämpfen. Dazu fehlten auch noch einige Spieler.



Enke bricht Training ab

Nach etwa einer Stunde brach der 96-Keeper Robert Enke am Donnerstagmorgen das Training ab. Co-Trainer Dirk Bremser gab aber gleich Entwarnung und erklärte, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handele. Robert Enke hat Schmerzen im Knie, wenn er in die Hocke geht. „Dabei spürt er einen Druck auf der Kniescheibe. Vermutlich ist es aber nur eine Prellung“, sagte Bremser nach dem Training.


Krebs bis Dienstag wieder fit

Christian Schulz plagt sich zurzeit mit einer Reizung am Hüftbeuger. Der Mittelfeldspieler blieb deshalb heute drinnen und arbeitete mit den Physios im Kraftraum, um kein Risiko einzugehen. Voraussichtlich wird er aber Morgen wieder am Training mit der Mannschaft teilnehmen, so Co-Trainer Bremser. Wegen einer Oberschenkelzerrung fehlte auch Gaëtan Krebs beim Mannschaftstraining. Auch er absolvierte heute ein Reha-Programm im Kraftraum. Dirk Bremser geht aber davon aus, dass Krebs am kommenden Dienstag beim Testspiel gegen den SC Paderborn im Eilenriedestadion (14:30 Uhr) wieder dabei sein wird.



Die Grippe geht um

Einen grippalen Infekt haben sich neben Trainer Dieter Hecking jetzt auch Altin Lala und Morten Jensen eingefangen. Während der Nachwuchs-Keeper nur mit leichten Symptomen zu kämpfen hat und zumindest ein leichtes Laufprogramm absolvieren kann, liegt der Albaner zu Hause im Bett.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/01/2008 18:23
Bremser ist Chef


Trainer hat Grippe – bei St. Pauli nicht auf der Bank! Jetzt gibt „Bremse“ Gas...



Seit gestern haben die Roten einen neuen (Übergangs-) Cheftrainer. Dirk Bremser, genannt „Bremse“, ist vom Assistenten aufgestiegen - weil sein Chef Dieter Hecking flach liegt. „Dieter hat es richtig erwischt“, sagt Bremser. „Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.“ Ein schwere Grippe mit allen Begleiterscheinungen.

Hat sich Hecking wohl bereits im Trainingslager auf Teneriffa eingefangen. Bremser: „Schon Montag hatte er so eine Vorahnung.“ Gestern ging dann nichts mehr, auch heute wird Hecking ganz sicher nicht auf dem Platz stehen. Und vielleicht sogar Samstag beim Test bei St. Pauli (15.30 Uhr) noch nicht bankfit sein. „Mal abwarten“, sagt Bremser. Dann muss „Bremse“ seinen Chef auch auf dem Kiez vertreten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/01/2008 18:26
Schock nach OP


HANNOVER. Bittere Nachricht für Chavdar Yankov: Der 96-Mittelfeldspieler fällt bis zum Saisonende aus. Bei einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) gestern Vormittag in der Augsburger Hessingpark-Clinic entdeckte der behandelnde Arzt Ulrich Boenisch einen Riss im Außenmeniskus, den er sofort beseitigte. Außerdem stellte der Gelenk-Spezialist einen kleineren Knorpelschaden fest.
„Das ist ein kleiner Schock, ich hatte gehofft, dass es nicht so schlimm ist“, sagte Yankov gestern Nachmittag zur NP. Der Bulgare klagte seit November über Kniebeschwerden, konnte im Trainingslager auf Teneriffa nur individuell trainieren. Yankov „muss erstmal davon ausgehen, dass die Saison für mich vorbei ist“. Drei bis vier Monate wird er 96 nicht zur Verfügung stehen, „und dann ist die Bundesliga vorbei“. Spätestens am Sonnabend wird der 23-Jährige nach Hannover zurückkehren und sofort sein Reha-Programm beginnen.
Die schwere Knieverletzung ist der negative Höhepunkt in Yankovs Seuchen-Saison. Nach dem langen Transfer-Hickhack – 96 kaufte die bisherige Leihgabe im Sommer und überwies 1,1 Millionen Euro an Slavia Sofia – wollte Yankov endlich Stammspieler werden. Das Ergebnis: Ganze zwei Mal stand er in der Startelf, kam in der Hinrunde nur zu acht Einsätzen. Zu allem Überfluss verpasste er mit der bulgarischen Nationalmannschaft die EM-Qualifikation.
Und jetzt ist auch noch das Knie kaputt. Yankov frustriert: „Die Verletzung hat meine Saison kaputtgemacht.“

Sportdirektor Christian Hochstätter konnte Yankovs Pech gestern kaum fassen: „Das ist ein Hammer. Für den Jungen tut es mir furchtbar leid.“ Ersatz will 96 trotz des langen Ausfalls nicht verpflichten. „Das ist nicht angedacht. Chak war ja zuletzt nicht Stammspieler“, so Hochstätter. Man habe „genug Leute“. Neben Christian Schulz, Hanno Balitsch und Altin Lala können ja auch Steven Cherundolo und Jan Rosenthal auf der Sechser-Position spielen.
Yankov ist der Konkurrenzkampf erstmal egal: „Ich will gesund werden – und dann endlich wieder zeigen, was ich kann.“ Damit die 1,1 Millionen vom Sommer doch noch zu einer guten Investiton werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/01/2008 17:34
3x Sonntag - 1x Freitag



Die nächsten Bundesliga-Spiele der Roten auf einen Blick:

20. Spieltag: Hannover 96 - FC Bayern München (Sonntag 17. Februar, 17 Uhr)
21. Spieltag: VfL Bochum - Hannover 96 (Freitag, 22. Februar, 20.30 Uhr)
22. Spieltag: Hannover 96 - 1. FC Nürnberg (Samstag, 1. März, 15.30 Uhr)
23. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - Hannover 96 (Sonntag, 9. März, 17 Uhr)
24. Spieltag: Hannover 96 - Arminia Bielefeld (Samstag, 15. März, 15.30 Uhr)
25. Spieltag: MSV Duisburg - Hannover 96 (Samstag, 22. März, 15.30 Uhr)
26. Spieltag: Hannover 96 - VfB Stuttgart (Sonntag, 30. März, 17 Uhr)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/01/2008 17:38
Erstes Testspiel nach dem Trainingslager


Nachdem die Mannschaft von Dieter Hecking am Montag aus Teneriffa zurückgekehrt ist, wartet mit dem Kultclub FC St. Pauli der erste von drei Testspielgegnern vor dem Rückrundenstart am 02. Februar auf die Roten.



Personalsituation

Neben den langzeitverletzten Thomas Brdaric und Chavdar Yankov fallen mit Gaétan Krebs (Oberschenkelzerrung), Altin Lala (Grippe) und Christian Schulz drei weitere Spieler für die Partie am Samstag um 15:30 Uhr am Millerntor aus. "Schulle" muss vermutlich sogar auch gegen Paderborn am Dienstag und gegen Hoffenheim am kommenden Freitag passen. Bei einer Kernspintomographie entdeckte Mannschaftsarzt Wego Kregehr eine kleine Einblutung im Oberschenkel. Da gegen St. Pauli mit Schulz, Yankov und Lala gleich drei defensive Mittelfeldspieler ausfallen, könnte laut Co-Trainer Dirk Bremser Jan Rosentahl eine Option für diese Position sein.
Chefcoach Dieter Hecking kann wegen eines grippalen Infekts in Hamburg nicht dabei sein. Deswegen wird Dirk Bremser zu seinem ersten Einsatz als verantwortlicher Trainer auf der 96-Bank kommen.



Für den Tabellenzehnten der 2. Bundesliga lief die Rückrundenvorbereitung alles andere als rund. Sieben Profis konnten während des zehntägigen Trainingslagers in der Heide nicht oder nur teilweise am Trainingsbetrieb teilnehmen.
Ein weiteres großes Loch in den Kader des FC. St Pauli reißt der kurzfristige Abschied von Linksverteidiger Ian Joy. Der 26-jährige US-Amerikaner wechselt überraschend aus persönlichen Gründen zurück in seine Heimat zu Real Salt Lake City in die Major League Soccer.



Bilanz

Zuletzt trafen beide Mannschaften in der 2. Bundesliga aufeinander. Wobei aus 96-Sicht drei Siege, eine Niederlage und zwei Unentschieden zu Buche stehen. Ein ganz besonders Spiel war das 2:2 in der Saison 2000/01 am Millerntor. Die Hannoveraner führten bereits mit 2:0 und hätten St. Pauli somit beinahe den Aufstieg in die 1. Bundesliga vermasselt. Durch einen Kraftakt gelang den Hamburgern doch noch der Ausgleich und das 2:2 reichte letztlich für den vorerst letzten Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse.



Millerntor im Umbau

St. Paulis Kultstadion befindet sich derzeit im Umbau. Kurzfristig wird das Millerntorstadion wohl 2500 zusätzliche Plätze bekommen und hätte dann eine Kapazität von 24.500.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/01/2008 17:41
Engländer und Russen jagen Enke


Vorsicht, 96! Robert Enke wird von englischen und russischen Klubs mit millionenschweren Angeboten umworben.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Dieser Kniefall bereitet 96 nur leichte Sorgen: Robert Enke fasste sich gestern wiederholt ans rechte Bein und ließ sich von Physiotherapeut Björn Pabel behandeln. Nach 50 Minuten brach er das Training ab. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Dirk Bremser, der erneut den grippekranken Cheftrainer Dieter Hecking vertrat. „Robert hat Probleme mit der Kniescheibe. Sie schmerzt, wenn er das Knie beugt.“ Das sei aber „nichts Gravierendes“.
Sie wollen jedes Risiko vermeiden, denn die Nummer eins im Tor ist unersetzlich für 96. Die Qualität des Nationalspielers ist natürlich auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben. Vor der Vertragsverlängerung (bis 2010) mit 96 im Dezember 2006 hatte sich Stuttgart intensiv um Enke bemüht und mehr als 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt geboten. Alles vergebens.


Auch im Ausland verfolgt man Enkes Leistungen mit Interesse. In der Hinrunde saßen wiederholt Spione aus England auf der Tribüne der AWD-Arena, sie wurden vor allem mit Hanno Balitsch in Verbindung gebracht. Das ist aber höchstens die halbe Wahrheit – sie waren auch wegen Enke da.

Inzwischen locken mehrere zahlungskräftige Klubs aus der Premier League den 96-Kapitän mit Millionen-Offerten. Der FC Middlesbrough sucht einen Nachfolger für Mark Schwarzer (35) und bot Enke mehr als zehn Millionen Euro für drei Jahre – bei 96 bekommt er zwei Millionen Euro im Jahr.

Auch in Russland ist zurzeit viel Geld im Spiel. Enke wurden über Mittelsmänner Top-Verträge angeboten – ebenfalls im zweistelligen Millionen-Bereich. „Das ist kein Thema für Robert“, blockt Berater Jörg Neblung aber diese Avancen ab. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter sieht Enkes Zukunft ohnehin in Hannover:

„Robert hat einen Vertrag und ist eine wichtige Größe bei 96. Wir wollen mit ihm hier etwas aufbauen.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/01/2008 18:36
So Hermann mal nen bisschen unterstützung und weil ich das vom Prinzip her gut finde smile Vor 2 Jahren hatte ich in dem Laden mal ne Weihnachtsfeier und in Zukunft werd ich mir sicher da mal nen Auswärtsspiel der Roten ansehen!

Schnitzmeier baut Sportbar am Stadion
Pläne für das „Shogun“

Von Conrad von Meding
Gegenüber der AWD-Arena entsteht eine 96-Sportbar: Stadionchef Ralf Schnitzmeier übernimmt das „Shogun“ von Gastronom Michael Krebs und baut es zur Sport- und Eventgaststätte um. Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange. Schon zum Auswärtsspiel in Hamburg am 2. Februar will Schnitzmeier die Eröffnung feiern – „auf der Baustelle“, wie der 42-Jährige sagt.
160 Sitz- und 80 Stehplätze bietet das einstige „Shogun“ an der Ecke Arthur-Menge-Ufer/Bruchmeisterallee. Wenn es wärmer ist, können draußen zusätzlich bis zu 500 Gäste Fußballspiele auf Großbildleinwand verfolgen – mit zusätzlicher Livebeschallung aus dem Stadion. „Wir werden ein institutionalisiertes Public-viewing veranstalten“, sagt Schnitzmeier. Für den Betrieb hat er die Consultingfirma Sportcon GmbH gegründet, ein Name wird noch gesucht. „Es soll einen Wettbewerb unter den Fans geben“, sagt er. Zum Heimspiel gegen Karlsruhe am 9. Februar soll die Entscheidung fallen.
Die Stadt hat den Ratspolitikern jetzt in vertraulicher Runde mitgeteilt, dass sie keine Bedenken gegen den Übergang des Pachtvertrags von Krebs auf Schnitzmeier hat. Mit der Aufgabe des „Shogun“ allerdings geht die Ära des Gastronomen Krebs endgültig zu Ende. 1981 als japanisches Restaurant „Oni“ eröffnet, musste es zweimal nach Bränden neu aufgebaut werden. Krebs hatte sich bereits 1993 vom „Espada“ in der Theaterstraße getrennt und kürzlich auch das „Oscars“ in der Georgstraße an Barchef Thomas Fischer abgegeben. „Zur Ruhe setze ich mich nicht“, sagt der 61-Jährige: Er will jetzt reisen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/01/2008 13:53

peace

Neue Sorgen um Schulz

HANNOVER. Das wird eng für das Spiel am 2. Februar beim HSV: Christian Schulz fehlt heute im Test bei St. Pauli sowie Dienstag gegen Paderborn und wohl auch kommenden Freitag in Hoffenheim.
96-Arzt Wego Kregehr diagnostizierte nach einer Kernspintomografie eine „kleine Einblutung“ im Oberschenkel. Schulz war mit einer Grippe aus dem Urlaub zurückgekehrt und musste sich im Trainingslager schonen. Nun fehlt er schon seit Sonntag. „Das ist ärgerlich“ für Kotrainer Dirk Bremser. Möglich, dass Schulz seine Verletzung auskuriert, es fehlen ihm aber zwei Wochen der Vorbereitung.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/01/2008 02:15
2-2 bei den Kiezkickern


Hannover 96 beendet sein Testspiel beim Zweitliga-Kultklub FC St. Pauli mit einem 2:2 (0:1)-Unentschieden. Die Treffer für die heute durch Co-Trainer Dirk Bremser gecoachten Roten erzielten Szabolcs Huszti (62.) und Mike Hanke (72.). Für die Hamburger trafen René Schnitzler (9.) und Ömer Sismanoglu (67.).

Bremser als Chefcoach
Erstmals musste Co-Trainer Dirk Bremser den grippal erkrankten Chefcoach Dieter Hecking an der Außenlinie vertreten. Neben Hecking konnten auch zahlreiche Spieler die Reise zum Millerntor nicht mit antreten. So fehlten neben den Langzeitverletzten Brdaric und Yankov auch Schulz (Probleme am Hüftbeuger), Krebs (Oberschenkelzerrung) und Lala (grippaler Infekt). Valérien Ismaël wurde erstmals über die volle Distanz von 90 Minuten eingesetzt.

Zu viele Pauli-Torchancen
Die erste Halbzeit konnte Dirk Bremser nicht zufrieden stellen. Während die Roten kaum ein spielerisches Mittel fanden, die Pauli-Abwehr zu gefährden – wenn es für die Hamburger brenzlig wurde, dann unter tatkräftiger Mithilfe von Keeper Timo Reus (39., 44.) – tauchte der Gastgeber immer wieder gefährlich vor dem 96-Kasten auf. Bereits die erste Torchance wurde von den Kiezkickern genutzt: Im Anschluss an einen Ismaël-Patzer schickte Takyi Angreifer René Schnitzler auf die Reise, der das Leder aus zehn Metern über Enke in die Maschen lupfte (9.). Pintos 21-Meter-Schuss, der den rechten Pfosten knapp verfehlte (16.), sollte lange Zeit die einzige Gelegenheit der Roten bleiben. Die 96-Defensivabteilung hatte dagegen mehr zu tun, als ihr lieb war und agierte nicht fehlerfrei. So hätte Ludwig einen Balitsch-Fehlpass aus 16 Metern fast zum 2:0 genutzt (18.). Weitere Chancen zu erhöhen hatten Morena (21.), Schnitzler (23.), Bourgeault (27.) und vor allem Takyi, der im Anschluss an einen Konter aus rechtem spitzem Winkel nur haarscharf am langen Eck vorbei schob (31.). So monierte Dirk Bremser später auch das Zulassen zu vieler Torchancen in Durchgang eins.



Roten nun mit Oberwasser
Nachdem St. Pauli gleich mit fünf neuen Akteuren die zweite Halbzeit begann – 96 blieb zunächst unverändert – fanden die Niedersachsen besser ins Spiel. Erste Warnschüsse kamen von Bruggink, dessen Lupfer aber nur aufs Tornetz ging (52.), und Huszti, der bei einem 18-Meter-Freistoß knapp zu hoch zielte (57.). Der Ungar war es schließlich auch, der nach 62 Minuten ausgleichen konnte: Nach einem Ballverlust des Gastgebers schaltete Pinto am schnellsten und bediente von links den im Strafraum lauernden Szabolcs Huszti, der dem inzwischen eingewechselten Keeper Borger per Direktschuss aus zehn Metern keine Abwehrchance ließ. Ausgerechnet in die Drangphase der Roten – Rosenthal und Pinto hatten bei besten Gelegenheiten die eigene Führung auf dem Fuß (63., 65.), fiel die erneute Führung für die Paulianer. Diesem kuriosen Treffer ging ein etwas zu kurz gespielter Rückpass Ismaëls voraus, den Enke zunächst zwar noch erreichte, dann jedoch das Leder im notwendig gewordenen Dribbling verlor. Ömer Sismanoglu bedankte sich und hob die Kunststoffkugel aus 25 Metern über Enke hinweg ins leere Gehäuse (67.). Allerdings ließen sich die 6er nicht hängen und hielten sofort wieder dagegen. Belohnung war der postwendende erneute Ausgleich durch Mike Hanke. Bruggink hatte den 96-Goalgetter mit einem Rückpass von der linken Grundlinie perfekt bedient, Hanke bewies seine Torgefährlichkeit mit einem satten Linksschuss aus 15 Metern in den linken Winkel (72.). In der zweiten Halbzeit hatte sich nun ein spannender Schlagabtausch entwickelt, in dem die Roten nun aber deutliches Oberwasser und Chancenplus hatten. Gleich zweimal hintereinander scheiterte Huszti aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Borger (74.), dazu war Brugginks Kopfball nach Huszti-Rechtsflanke knapp zu hoch angesetzt (76.). Aber auch Robert Enke musste noch einmal seine ganze Klasse aufbieten, als plötzlich Prokoph alleine vor ihm auftauchte. Doch der 96-Kapitän behielt die Ruhe, verkürzte geschickt den Winkel und konnte parieren (77.). So blieb es schließlich beim insgesamt leistungsgerechten 2:2.

Bremser: „Noch einiges zu verbessern“
Die Zuschauer am Millerntor sahen eine unterhaltsame Partie. „Zu unterhaltsam“, wie Dirk Bremser fand. „Wir haben vor allem in der ersten Hälfte zu viele Torchancen zugelassen.“ Der zweite Durchgang war dann besser, allerdings habe sein Team die „vielen Hochkaräter“ zu wenig konsequent genutzt. Bremser bezeichnete den Vergleich vor allem deshalb als „guten Test, da wir nun wissen, dass es noch einiges bis zum Rückrundenstart in zwei Wochen zu verbessern gibt“. Vor allem das Defensivverhalten des gesamten Teams hatte ihm phasenweise nicht gefallen. „Wir haben zu einfach Chancen zugelassen. Da müssen wir zulegen!“ Ausdrücklich wollte der Assistent Dieter Heckings die Fehlerquellen aber nicht nur an den Innenverteidigern festmachen. „Valérien Ismaël braucht Spielpraxis, um Sicherheit zu bekommen.“ Trotz auch individueller Fehler des französischen Neuzugangs, der erstmals über 90 Minuten eingesetzt wurde, sei zu sehen, „dass Vale immer mehr in seine Rolle hineinwächst.“ Überbewerten solle man solche Vorbereitungsspiele nicht, das zeigen auch die teils durchwachsenen Ergebnisse anderer Erstligisten in der Winterpause. Bremser erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass man trotz einer hervorragenden Vorbereitung im Sommer das Auftaktspiel in der Liga verloren habe. Noch gibt es spannende Kämpfe um einige Startpositionen. So wurde heute Vinicius im defensiven Mittelfeld mit „ernsthaften Hintergedanken“ getestet, da Christian Schulz und auch Altin Lala aufgrund ihrer Verletzung bzw. Erkrankung wichtige Trainingseinheiten verpassen. Nicht verborgen blieb dem Coach allerdings, dass „Vini“ in Durchgang eins ebenfalls „nicht allzu glücklich“ agiert habe. Erst mit der Einwechslung Jan Rosenthal habe es mehr Aktionen nach vorne gegeben. Auch die Zehnerposition ist noch nicht vergeben. Die Stärken Arnold Brugginks habe man in Durchgang zwei gesehen, so als er den Treffer Mike Hankes klasse aufgelegt hat. Mit Sergio Pinto und auch Gaetan Krebs habe man aber auch hier noch weitere denkbare Optionen in der Hinterhand. Bis zum Rückrundenstart bleiben noch zwei wichtige Testspiele. Am kommenden Dienstag treten die Roten gegen den SC Paderborn an, am Samstag folgt dann das Aufeinandertreffen beim Rangnick-Klub TSG 1899 Hoffenheim.
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FC St. Pauli: Reus (46. Borger) - Rothenbach, Petersen (58. Sall), Morena, Gunesch (46. Kalla) - Schultz, Ludwig (46. Braun), Takyi (46. Prokoph), Bourgeault, Bruns (46. Sismanoglu) - Schnitzler (46. Sako)

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Fahrenhorst, Tarnat - Balitsch, Vinicius (56. Rosenthal), Pinto (72. Lauth), Bruggink (80. Stajner), Huszti - Hanke

Tore: 1:0 Schnitzler (9., Takyi), 1:1 Huszti (62., Pinto), 2:1 Sismanoglu (67.), 2:2 Hanke (72., Bruggink)

Gelbe Karten: - / Bruggink, Balitsch

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (Hamburg)

Zuschauer: 6.430
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/01/2008 19:12
Unterschrift in Duisburg


Das war´s für Silvio Schröter (28) bei 96. Heute unterschreibt der aussortierte Flügelflitzer in Duisburg. Der Vertrag bis 2009 gilt auch für die 2. Liga.



Schröter: „Ich bin froh, dass es geklappt hat. Es wird ein Neuanfang für mich.“ Für die Roten machte er 3 Tore in 78 Bundesligaspielen seit 2003. In dieser Saison sortierte ihn Trainer Hecking aus - trotz Vertrag. Heute fährt Schröter nach Duisburg zu Medizin-Check und Unterschrift. Sein Berater löst in Hannover den 96-Vertrag auf. Ablöse muss Duisburg nicht zahlen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/01/2008 19:14
Wer spielt den 10er ?


HAMBURG. Für die Zuschauer war das 2:2 zwischen St. Pauli und 96 ein sehr unterhaltsames Fußballspiel, für Dirk Bremser allerdings „zu unterhaltsam“. Der 96-Kotrainer, der seinen grippekranken Chef vertrat, schimpfte nach dem Test in Hamburg: „Da muss noch einiges besser werden. Wir haben gesehen, woran wir die nächsten 14 Tage ganz konzentriert arbeiten müssen. Von dem einen oder anderen habe ich mehr erwartet.“

Die Abwehr ist nicht das einzige Problem, das bis zum Rückrundenstart gegen den HSV am 2. Februar beseitigt werden muss. Die weiteren 96-Baustellen:
Defensives Mittelfeld: Nach dem Ausfall von Altin Lala (Grippe), Christian Schulz (Einblutung im Oberschenkel) und Chavdar Yankov (Knie-OP) durfte Vinicius in Hamburg als zweiter Sechser neben Hanno Balitsch ran – „weil er Robustheit und Ausstrahlung mitbringt“, erklärte Bremser. Doch der Brasilianer patzte mehrmals, kam beim Pass vor dem 0:1 zu spät. „Vini sah in einigen Aktionen nicht so glücklich aus. Es war ein Versuch …“ Jan Rosenthal (nach 58 Minuten eingewechselt) machte seine Sache wesentlich besser, „mit ihm kam Tempo ins Spiel, er hatte gute Aktionen“.

Rosi bleibt im defensiven Mittelfeld trotzdem vorerst eine Notlösung – beim Rückrundenstart gegen den HSV wird Trainer Dieter Hecking auf Schulz oder Lala an der Seite von Balitsch setzen. Allerdings fehlen Schulz durch Grippe und Verletzung rund anderthalb Wochen der Vorbereitung, das wird eng (NP berichtete).

Zehnerposition: Arnold Bruggink spielte vergangene Saison eine tolle Rückrunde – kann er das noch einmal? Bei St. Pauli lieferte der Holländer (wie nahezu alle Kollegen) eine fürchterliche erste Halbzeit ab. Er versuchte schnell zu spielen – der Ball war aber lediglich schnell weg. Nach der Pause steigerte sich der 30-Jährige deutlich. „Da hat man Bruggs Stärken gesehen, als Vorarbeiter und im Torabschluss“, lobte Bremser. Wer beim HSV als Spielmacher aufläuft, ist aber „noch nicht entschieden“. Bei den verbleibenden Tests gegen Paderborn und Hoffenheim soll Gaetan Krebs vorspielen, der in Hamburg wegen seiner Zerrung fehlte. Bremser: „Gaetan ist natürlich eine Option für die Zehn und auf einem sehr guten Weg.“ Auch Sergio Pinto (am Sonnabend im rechten Mittelfeld ordentlich) kann die Position ausfüllen. Benjamin Lauth steht nach der schwachen Vorstellung auf Teneriffa erstmal hintenan.

Chancenverwertung: Arnold Bruggink (53.) lupfte den Ball Sonnabend übers Tor statt einfach draufzuknallen. Sergio Pinto (65.) wartete – allein vor St. Paulis Torwart Patrik Borger – so lange, bis Timo Schultz dazwischengrätschte. „Da müssen einfach Tore fallen – auch wenn es nur ein Vorbereitungsspiel ist“, schimpfte Bremser.
Zwei Wochen hat 96 noch Zeit, die Fehler abzustellen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/01/2008 19:42
Enke Sportler des Jahres


Zum 15. Mal lud die Neue Presse am Montag zur Wahl „Hannovers Sportler des Jahres“. Mit großem Vorsprung und zum dritten Mal in Folge gewann 96-Torwart Robert Enke den Titel.

Hannover 96 wurde zudem zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt.



Enke und 96 räumen ab

Am Montag verlieh die Neue Presse im Theater am Aegi zum 15. Mal den Titel „Hannovers Sportler des Jahres“. Über 16.000 NP Leser hatten in den vergangenen Wochen telefonisch ihre Stimmen abgegeben. Zum dritten Mal in Folge wurde 96-Keeper Robert Enke zum „Sportler des Jahres“ gewählt. Mit großem Vorsprung (76,5%) gewann der Torwart und Mannschaftskapitän der Roten vor dem Leichtathleten Eike Onnen (5,6%), der seinen zweiten Platz nur knapp vor dem Triathleten Jan Raphael (5,1%) verteidigen konnte. Zur Mannschaft des Jahres wurde wieder einmal Hannover 96 gekürt. Mit rund 58% der Stimmen ließ das Team von Chef-Trainer Dieter Hecking die UBC-Basketballer hinter sich und gewann den Titel somit zum elften Mal.



Steinhaus vorne

Sportlerin des Jahres wurde zum ersten Mal eine Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus, die seit dieser Saison im Profifußball pfeift, bekam 47,8% aller Stimmen. Zweite wurde die Hockeyspielerin Anke Kühn.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/01/2008 19:48
Die Welt zu Gast in Hannover


Wir bekommen 2009 das Länderspiel gegen Aserbaidschan


Der Kampf war erfolgreich. Hannover bekommt 2009 ein WM-Qualifikationsspiel.

VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Vor anderthalb Wochen vereinbarte der DFB die Termine der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifkation, die Austragungsorte blieben zunächst offen. NFV-Präsident und DFB-Vize Karl Rothmund kündigte daraufhin in der NP an: „Wir werden uns massiv bewerben.“
Den Worten ließ er Taten folgen – Rothmund machte bei DFB-Boss Theo Zwanziger Wahlkampf für Hannover. Mit Erfolg: „Es sieht sehr gut aus, die Vorgespräche sind sehr gut verlaufen“, sagte der 64-Jährige aus Langreder (bei Barsinghausen).

Die NP erfuhr: Es sieht nicht nur sehr gut aus – die Sache ist bereits beschlossen. Am Freitagmittag will der DFB nach seiner Präsidiumssitzung offiziell bekanntgeben, dass Hannover ein Qualifikationsspiel bekommt. Wahrscheinlich wird es die Partie am 9. September 2009 gegen Aserbaidschan sein.

„Das wäre natürlich eine Riesensache“, sagt NFV-Verwaltungsdirektor Bastian Hellberg. Und „eine große Ehre“ für Niedersachsen und den Standort Hannover: „Es ist WM-Quali – da schaut die ganze Welt auf einen.“
Möglicherweise tritt Aserbaidschan dann sogar mit einem deutschen Europameister an. Hans-Peter Briegel gehört zu den Kandidaten als neuer Nationaltrainer im Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer. Schachin Dinijew war nach dem 1:6 in der EM-Quali gegen Serbien zurückgetreten. Der Mazedonier Gjokica Hadzievski hatte Aserbaidschan in den beiden letzten Partien in Finnland (1:2) und gegen Belgien (0:1) übergangsweise vertreten.
Deutschland spielt in der WM-Quali zum ersten Mal gegen Aserbaidschan. Die Welt ist endlich wieder zu Gast in Hannover.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/01/2008 19:50
Duisburgs Sportdirektor stoppt Schröter Transfer


HANNOVER. Das ist bitter für Silvio Schröter: Sein Wechsel nach Duisburg ist offenbar gescheitert. Der Flügelspieler ließ sich am Montag bereits sportärztlich untersuchen, er sollte danach einen Vertrag bis 2009 beim MSV unterschreiben. Plötzlich aber ist alles anders. Duisburg behauptet, es gebe gesundheitliche Probleme. Schröter musste gestern zur Probe noch einmal mittrainieren.

Hintergrund: Duisburg bekam mit Bruno Hübner am Montag einen neuen Sportdirektor. „Silvio würde sicher ins Gehaltsgefüge passen und hat auch Qualitäten, aber nachdem wir uns mit Bruno Hübner ausgetauscht hatten, haben sich noch andere Möglichkeiten aufgetan“, gestand Duisburgs Trainer Rudi Bommer. „Deswegen haben wir im Fall Schröter erstmal alles gestoppt.“ Heute soll der Peruaner Johan Javier Fano Espinoza vorspielen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/01/2008 19:52
Brdaric : Ich habe mein schlimmtes Jahr hinter mir

Heute wird er 33



Von LARS BEIKE
Das einzige, was er sich wirklich wünscht, ist Gesundheit...

Heute hat Thomas Brdaric Geburtstag. Der 96-Stürmer wird 33. Es wird nur eine kleine Feier. Tagsüber mit seiner Familie, abends kommen ein paar Freunde und Mitspieler. „Ich habe niemanden eingeladen. Bin selbst mal gespannt, wer alles auftaucht“, sagt Thommy. Nach drei Operationen, fast 18 Monaten Verletzung (mit kurzen Unterbrechungen) - wird´s ein trauriger Geburtstag? „Nein, im Gegenteil“, sagt Brdaric. „Ich fühle mich gut - und mein schlimmstes Jahr habe ich hinter mir.“ Ein Jahr voller Rückschläge und Enttäuschungen. Das kaputte Knie, die vielen erfolglosen Comeback-Versuche. Sein letztes Spiel machte Thommy vor sieben Monaten (19.5.´07 gegen Nürnberg), sein letzten Tor vor über einem Jahr (16.12.´06 in Nürnberg). Dazwischen endlose Wochen im Krankenhaus und in der Reha. Manchmal zweifelte er selbst, ob alles noch Sinn macht. Die Zweifel sind weggewischt, spätestens seit er vor zwei Wochen ein neues Reha-Training auf Schalke aufnahm. Brdaric: „Ich bin so begeistert. Die Bedingungen da sind weltklasse, noch besser als bei Chelsea.“ Beim Edel-Klub vom Kumpel Ballack trainierte er in der Winterpause. „Ich kriege so viele positive Signale, merke, wie die Behandlung anschlägt. Ich fühle mich perfekt aufgehoben.“ Für seinen Geburtstag hat er die Reha unterbrochen, ist gestern nach Hannover gekommen. Aber schon Freitag fährt er zurück nach Schalke. Der Kampf ums Comeback geht für Thomas Brdaric auch mit 33 weiter. Ob er ihn wirklich gewinnen kann, entscheidet sich in den nächsten Wochen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/01/2008 19:54

HSV Elf steht


Ismaël gegen Paderborn geschont



96 siegte gestern locker gegen Paderborn – und kommt eineinhalb Wochen vorm Rückrundenstart allmählich in Schwung.

VON GUNTHER NEUHAUS

HANNOVER. Fußball ist ja immer auch Psychologie. Die 96-Profis etwa sollen sich gut und stark fühlen. Trainer Dieter Hecking ist es also wichtig, „dass sich die Mannschaft auch durch solche Spiele Erfolgserlebnisse sucht“. Solche Spiele wie gegen den Zweitliga-Letzten Paderborn eben, in denen man die Leichtigkeit des Fußballer-Seins zurückgewinnen kann.

Nach nur einem Sieg aus drei Tests kam 96 gestern allerdings schwer in Gang. Ex-96-Profi Nebojsa Krupnikovic hob den Ball zu Emil Noll, dessen Kopfball-Vorlage Erwin Koen zum 0:1 verwertete (14.). Die Innenverteidigung mit Frank Fahrenhorst und Vinicius, aber ohne Valérien Ismaël, der mit Mike Hanke ein individuelles Trainingsprogramm absolvierte, machte abermals keinen guten Eindruck.

Das von Hecking angeordnete Pressing hakte zunächst. „Wir sind ein bisschen müde. Vielleicht lässt man den letzten Meter weg, was tödlich ist, wenn man Pressing spielt“, bekannte der gestern allerdings stark agierende Steven Cherundolo.

Nach 20 Minuten schüttelten sich die 96-Profis die Müdigkeiten ohnehin aus den Beinen. „Wir haben die Zügel deutlich angezogen und mit viel mehr Bewegung gespielt“, analysierte Hecking nach dem Aufgalopp: „Und plötzlich gabs sieben klare Torchancen.“ Sergio Pinto, der sich als Kreativkraft durchaus empfahl, vergab allerdings drei dieser Chancen.
Den Ausgleich besorgte ein Braunschweiger: Martin Horacek, mit Gastspielerlaubnis dabei, beförderte eine Hereingabe von Szabolcs Huszti ins Tor (20.). Jan Rosenthal gelang mit einem Kopfball nach einer Huszti-Ecke das 2:1 (37.). Nach der Pause hatte 96 Paderborn vollends im Griff. Benjamin Lauth köpfelte hinein zum 3:1 (54.) nach einer Flanke von Huzsti, der mit einem Strafstoß (nach Foul von Koen an Rosenthal) zum 4:1 traf (63.).
Gute Szenen hatte schließlich auch Gaetan Krebs bei seinem 24-Minuten-Einsatz. Ob er am Freitag in Hoffenheim mehr zeigen darf, ist offen. Hecking will „nicht mehr so viel experimentieren“.


Nach den jüngsten Eindrücken müsste die Startelf so aussehen: Enke – Cherundolo, Ismaël, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Schulz (Lala) – Rosenthal, Pinto, Huszti – Hanke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/01/2008 19:55
Huszti in HSV Form

4:1-Test gegen Paderborn – der Ungar an allen vier Toren beteiligt



Von GREGOR RUHMÖLLER Es geht doch... Nach dem schwachen 2:2 beim FC St. Pauli hatte 96 gegen den nächsten Test-Zweitligisten keine großen Probleme. Vor 800 Zuschauern gewannen die Roten auf der Mehrkampfanlage 4:1 gegen den Tabellenletzten Paderborn. Dank Szabolcs Huszti, mit dem die Roten um einen neuen Vertrag pokern (BILD berichtete). Der Linksfuß ist schon in Form für den Start beim HSV (2.2.). Er war an allen Toren beteiligt. 96 ohne Mike Hanke und Valérien Ismaël. Die machten auf dem Nebenplatz eine Extra-Einheit mit Konditions-Trainer Edward Kowalczuk. Dafür durfte die Hinrunden-Innenverteidigung mit Vinicius und Frank Fahrenhorst von Anfang an ran. Auch die wackelte in den ersten Minuten. Beim 0:1 (14., Koen) nach Traumpass von Paderborn-Kapitän und 96-Aufstiegsheld Nebojsa Krupnikovic kamen Vini und Fahne zu spät. Danach wurde es besser. Noch vor der Pause gelang durch ein Eigentor von Horacek (20., wurde von Huszti angeschossen) und einem Kopfball-Treffer des starken Jan Rosenthal nach Ecke von Huszti (37.) die Wende. Benny Lauth erhöhte nach Flanke von Huszti auf 3:1 (54.). Der Ungar selbst stellte per Elfer (Rosi war gefoult worden) den Endstand her (63.). Trainer Dieter Hecking zufrieden: „Ab der 15. Minute haben wir die Zügel angezogen, da kam Bewegung ins Spiel.“ Wird auch Zeit - in zehn Tagen startet die Rückrunde für 96. So spielte 96: Enke (46. Golz) - Cherundolo, Vinicius (65. Kleine), Fahrenhorst (65. Zuraw), Tarnat (65. Rausch) - Lala, Balitsch (46. Stajner) - Rosenthal, Pinto (65. Krebs), Huszti - Hashemian (46. Lauth).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/01/2008 22:37
Schröter doch zum MSV


Der langjährige 96-Mittelfeldspieler Silvio Schröter ist ab sofort ein "Zebra". Der 28-Jährige hat beim Ligakonkurrenten MSV Duisburg einen leistungsbezogenen Vertrag zunächst bis zum Saisonende unterschrieben und soll schon beim Testspiel der "Zebras" am Freitag gegen den Wuppertaler SV mitwirken.



Viel Glück, Sille!
„Wir denken, die optimale Lösung für alle Seiten gefunden zu haben“, erklärte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. „Wir wünschen Silvio alles Gute und viel Erfolg bei seinem neuen Klub."

Silvio Schröter wechselte zur Saison 2003/2004 vom FC Energie Cottbus an die Leine und absolvierte insgesamt 68 Bundesligaspiele für die Roten. Dabei gelangen ihm sechs Treffer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/01/2008 22:39
Gelungene Generalprobe


Die Roten haben ihr letztes Testspiel vor dem Rückrundenstart am kommenden Wochenende mit 2:0 (0:0) beim Zweitligisten TSG 1899 Hoffenheim gewonnen und damit eine gelungene Generalprobe gefeiert. Doppelter Torschütze vor 1.179 Zuschauern war der zur Halbzeit eingewechselte Jiri Stajner (72., 79.).

Ismaël pausiert
Ohne die Langzeitverletzten sowie Christian Schulz (Einblutung in Oberschenkel) und auch Valérien Ismaël (Schleimbeutel-Entzündung Knie) hatte sich die Hecking-Elf auf die Reise zum Rangnick-Klub Hoffenheim gemacht. Bei der Generalprobe vorm Saisonstart in Hamburg begann trotzdem eine Elf, die man sich durchaus auch als Startformation in der Hansestadt vorstellen könnte.

Zwanzig flotte Anfangsminuten
Einen munteren Beginn sahen die knapp 1.200 Zuschauer in Sinsheim, was auch an der TSG selbst lag. Vor allem Ba sorgte wiederholt für brenzlige Szenen im 96-Strafraum. Nach drei Minuten wurde der 1899-Stürmer zu weit nach außen gedrängt, in der neunten Minute musste 96-Verteidiger Frank Fahrenhorst dann zu einem Foul greifen, um den durchgebrochenen Senegalesen regelwidrig zu stoppen. Die Roten kamen nach einer knappen Viertelstunde zu zwei eigenen Hochkarätern. Zunächst scheiterte Rosenthal freistehend vor dem stark reagierenden Gastgeberkeeper Özcan – Hanke hatte per Kopf mustergültig aufgelegt (13.). Und nur wenige Sekunden später musste Özcan erneut seine Klasse zeigen, als er einen Versuch des starken Brugginks nach Balitsch-Vorarbeit gerade noch über die Querstange fausten konnte (14.). In der Folge verlor die Partie deutlich an Attraktivität, Torraumszenen blieben nun Mangelware. Auffälligste Szene war noch ein Hoffenheimer Angriff, bei dem Paljic eine Eduardo-Hereingabe knapp verpasste (34.).



Stajners Doppelpack entscheidet
Im zweiten Durchgang bestimmte der Bundesligist dann immer deutlicher das Geschehen – Hoffenheim hatte im Wissen um das bevorstehende wichtige Pokalspiel gegen Rostock insgesamt elfmal gewechselt – , ohne das auf beiden Seiten lange Zeit weitere Großchancen dabei heraussprangen. Die 96-Defensive stand bei den seltenen Gastgebervorstößen sicher. So dauerte es bis zur 72. Minute, ehe eine Rechtsecke Husztis den zur Pause gekommenen Jiri Stajner (Foto) fand, der keine Mühe hatte, das Leder aus drei Metern per Kopf zum 1:0 über die Linie zu drücken. In der 79. Minute gelang dem Tschechen sogar sein Doppelpack: Nach schnell ausgeführter Rechtsecke schlug Cherundolo das Leder an den langen Pfosten, wo Stajner per Direktschuss in die lange Ecke verwandelte. Kurz zuvor hätte Benny Lauth bereits für die Entscheidung sorgen können, als Tarnat ihn mit langem Pass auf die Reise geschickt hatte. Doch die 96-Offensivkraft scheiterte beim Abschluss nach langem Spurt am aufmerksamen TSG-Keeper Kirschbaum (78.). Am Ende konnten sich die Roten aber aufgrund eines engagierten Auftritts in Hoffenheim wichtiges Selbstvertrauen für das erste Rückrundenspiel beim Hamburger SV sammeln. Auch 96-Cheftrainer Dieter Hecking hatte einen "gelungenen Test" seines Teams gesehen. "Mit den ersten fünf Minuten war ich zwar gar nicht einverstanden. Dann jedoch haben wir das Spiel klar dominiert."


Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Lala (69. Krebs), Rosenthal (46. Stajner), Bruggink, Huszti (76. Lauth) - Hanke (76. Hashemian)


Tore: 0:1 Stajner (72., Huszti), 0:2 Stajner (79., Cherundolo)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/01/2008 22:41
Angst ums Knie, ohne Ismael zum Start


96-Star wird in Augsburg untersucht. Eine Woche Trainingsverbot. Für wie viele Spiele fällt er aus? Neue Sorgen um Valérien Ismaël – der 96-Star leidet unter Kniebeschwerden und fehlt zum Rückrundenstart.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Mit Vinicius und Frank Fahrenhorst besetzte 96-Trainer Dieter Hecking gestern beim Trainingsspiel wie schon beim 4:1 im Test gegen Paderborn die Innenverteidigung der A-Formation. Valérien Ismaël stand gar nicht zur Wahl. Der Franzose war am Morgen nach Augsburg gereist, er ließ sein rechtes Knie in der Hessingparc-Klinik von Professor Ulrich Boenisch untersuchen.

Nach dem individuellen Training „im koordinativen und im Sprintbereich am Dienstag hat Vale Beschwerden gespürt“, berichtete Hecking. Die Schmerzen im Knie hätten nachmittags „nachgelassen, am Abend waren sie punktuell aber wieder zu spüren“. Um nun „kein großes Risiko einzugehen“, sei Ismaël also nach Augsburg geschickt worden. 96 wollte Klarheit, auch damit „Vale vom Kopf her frei ist“, wie Hecking sagte.

Ismaël war im September von Boenisch am rechten Knie operiert worden, offenbar hatte es durch die Fehlbelastung nach dem Schien- und Wadenbeinbruch einen Folgeschaden gegeben. Der Gelenkexperte, der auch Thomas Brdaric operiert hat, „kennt das Knie am besten und kann am ehesten etwas dazu sagen“, weiß Hecking. Die Probleme seien aber „aufgrund der hohen Belastung normal nach der langen Pause“.

Diese Vermutung bestätigte sich bei der Untersuchung. Die Schmerzen werden durch „eine Schleimbeutelentzündung und eine Reizung der Kniescheibensehne“ verursacht, erklärte 96-Arzt Wego Kregehr. Das sei „nicht weiter schlimm“, und eine neue Operation nicht nötig. Trotzdem muss sich Ismaël länger schonen. „Wir nehmen ihn bis Ende nächster Woche aus dem Mannschaftstraining“, sagte Kregehr. Der frühere Bayern-Profi wird von den 96-Physiotherapeuten behandelt, bekommt eine Stoßwellentherapie und wohl auch eine Spritzenkur.

Das bedeutet allerdings, dass Ismaël im ersten Spiel beim HSV in acht Tagen, möglicherweise aber auch länger ausfallen wird. Linderung erhofft man sich von den neuen Hightech-Sohlen der Firma IOS. Ismaël läuft ja nicht ganz rund – das verursacht Gelenkprobleme. Die Sohlen sollen ihm nun auf die Sprünge helfen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/01/2008 16:19
Ultimatum an Balitsch


Entscheidung muss her. Angebot für Vertrag bis 2011. Im Februar muss er sich entscheiden



Von HEIKO OSTENDORP

Geht er - oder geht er nicht..?

Die Entscheidung über die Vertrags-Verlängerung von Hanno Balitsch (27) bei 96 rückt näher. BILD erfuhr: Sportdirektor Christian Hochstätter traf sich letzte Woche mit Balitsch-Berater Christoph Leutrum, legte ihm gleich ein konkretes Angebot über eine Verlängerung bis 2011 vor - zu verbesserten Konditionen. Und stellte dem Mittelfeld-Abräumer ein Ultimatum!

Der Sportdirektor knallhart: „Wir wollen im Februar eine Entscheidung haben - so oder so. Wenn Hanno uns denn verlassen sollte, müssen wir uns schließlich umgucken.“

Der Balitsch-Poker! Erste Gespräche mit Hochstätter und Trainer Dieter Hecking gab‘s im Trainingslager auf Teneriffa. Da ging‘s aber nur um die sportliche Perspektive.

Jetzt hat Balitsch von 96 ein handfestes Angebot bekommen. Hochstätter: „Wir haben das getan, was wir vertreten können. Aber es ist noch nicht endverhandelt. Schließlich will Hanno sich auch noch das ein oder andere anhören.“

Heißt: Balitsch wird jetzt auch mit anderen Klubs (Stuttgart, Frankfurt) verhandeln. Und schauen, was die finanziell zu bieten haben.

Lange Zeit zu überlegen hat er dann allerdings nicht mehr. Hochstätters Ultimatum endet in gut vier Wochen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/01/2008 16:22
Fehlt Ismael auch gegen seine Bayern ?


Keine schnelle Rückkehr. Hochstätter vertraut ihm. So schnell wird Valérien Ismaël nicht für 96 spielen – fehlt der 32-Jährige auch gegen seinen Ex-Klub Bayern?



VON GUNTHER NEUHAUS

SINSHEIM. Valérien Ismaël synchronisiert im neuen Kinofilm „Asterix bei den Olympischen Spielen“ ja Zinedine Zidane in der Rolle des Numerix – bei 96 gibt er zurzeit eher den Patientix. Nix geht für ihn auf dem Fußballplatz eine Woche vor dem Rückrundenstart beim HSV, dabei würde er am kommenden Sonnabend so gern die Hamburger verhauen.

Wegen einer Schleimbeutel-Entzündung und einer Sehnenreizung im rechten Knie muss der Franzose sich vorerst schonen. Gestern ließ er sich vom 96-Physiotherapeuten Markus Witkop behandeln.

Ismaël bekommt eine Stoßwellentherapie, geplant ist auch eine Spritzenkur.

Keiner weiß genau, wann der 32-Jährige für 96 in der Bundesliga spielen kann. Klar ist aber – so schnell wird das nichts mit dem ersten Punktspiel für 96.

Sehr eng wirds auf jeden Fall schon für das zweite Rückrundenspiel gegen Karlsruhe, da wird Ismaël wohl ebenfalls fehlen. Und nur eine Woche später kommen die Bayern nach Hannover – wie soll Ismaël bis dahin fit werden?

Selbst wenn der Franzose bis dahin gesund sein sollte – ihm fehlt ja auch noch Spielpraxis.

Die sollte er in den Tests in der Winterpause bekommen, doch da musste er gegen Paderborn und Hoffenheim passen.

Das wird eine schwierige Aufgabe für den 96-Trainer, seinen neuen Star einzubauen. Dieter Hecking hatte ja bei der Rückkehr aus dem Trainingslager schon befürchtet, dass Ismaël „in ein Loch fallen“ könnte. „Dass das kommen kann, war uns klar“, sagt 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. „Wichtig ist für ihn, dass es nichts Schlimmes ist.“ Die Belastungsreaktion hat offenbar mit der Operation im September 2007 am Knie wenig zu tun.

„Er genießt unser Vertrauen. Es geht darum, dass er uns auf lange Sicht verstärkt“, sagt Hochstätter. Und dass aus dem Patientix der neue Abwehr-Majestix wird.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/01/2008 16:23
Zuraw wieder interessant


Der Innenverteidiger war schon abgeschrieben – nun ist er sogar in Duisburg im Gespräch


Hoffenheim (gru). „Der Dariusz Zuraw wird vielleicht noch einmal ganz wichtig für uns“, hatte Dieter Hecking vor zwei Wochen gesagt. Inzwischen sieht es so aus, als sollte diese Prophezeiung schneller Wirklichkeit werden, als es der Trainer von Hannover 96 gedacht haben dürfte. Neuzugang Valérien Ismaël beklagt Kniebeschwerden (Schleimbeutelentzündung, Überlastungsreaktion) – keiner weiß, wie lange es dauern wird, bis der Innenverteidiger wieder zur Verfügung steht.

Und so kommt Zuraw ins Spiel; auch wenn der 35-Jährige nicht erste Wahl sein dürfte, da zunächst Vinicius und Frank Fahrenhorst gesetzt sind. Doch der Pole kommt gleich dahinter. Ausgerechnet jetzt soll Zuraw ein Angebot vom MSV Duisburg bekommen haben.

Hecking sieht das Ganze gelassen. Er steht auch weiter zu seiner Aussage, dass man dem verdienten Abwehrspieler bei einem Wechsel „keine Steine in den Weg“ legen wolle. „Wir haben ja auch noch Thomas Kleine“, sagt der Coach. Die Sportliche Leitung der „Roten“ hatte in der Winterpause allerdings auch darüber nachgedacht, den ehemaligen Fürther auszuleihen. Einer der beiden sollte gehen. Es habe aber keine Angebote gegeben, sagt Hecking. „Auch für Zuraw gibt es keine offizielle Anfrage, auch nicht vom MSV.“

Die kann allerdings bis zum Transferschluss am 31. Januar noch kommen. Denn die „Zebras“, die gerade den 96er Silvio Schröter verpflichteten, haben akute Sorgen in der Verteidigung. Der brasilianische Abwehrchef Roque Junior hat dem Bundesliga-Schlusslicht überraschend mitgeteilt, dass er künftig nicht mehr in Duisburg spielen wolle. Und Dino Drpic, Wunschkandidat von MSV-Trainer Rudi Bommer, ist zu teuer. Der kroatische Erstligist Dinamo Zagreb soll zwei Millionen Euro für den 26-Jährigen fordern. So sind die Duisburger um den neuen Sportdirektor Bruno Hübner auf Zuraw gekommen. Kein abwegiger Gedanke, schließlich hat er über Jahre bei den „Roten“ bewiesen, wie zuverlässig er ist.

Auch wenn er kein Stammspieler mehr ist: Immer, wenn Zuraw gebraucht wurde, brachte er seine Leistung. Gute Voraussetzungen für eine Verpflichtung.
„Der ,Darek‘ wird nicht gehen“, sagt Hecking. Immerhin soll Zuraw ja bereits dem SV Augsburg, dem SC Paderborn und auch Eintracht Braunschweig abgesagt haben. Aber vielleicht passt ja diesmal das Angebot. Und dann heißt es wohl: Hoffen auf eine schnelle Genesung Ismaëls, der nächsten Sonnabend gegen den Hamburger SV nicht dabei sein wird .

Zizzo im Pech: Salvatore Zizzo hat sich im Trainingslager der 96-Oberligaelf im niederrheinischen Wegberg einen Anriss des Syndesmosebandes zugezogen. Der Amerikaner, der fest zum Profikader zählt, fällt mindestens vier Wochen aus.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/01/2008 14:12
Entwarnung

Die Untersuchung des 96-Innenverteidigers Valérien Ismaël beim Augsburger Kniespezialisten Professor Dr. Ulrich Boenisch ist positiv verlaufen. Boenisch stellte lediglich eine Schleimbeutel-Entzündung und Sehnenreizung im rechten Kniegelenk fest. „Eine normale Reaktion auf die hohen Belastungen der letzten Wochen“, erklärt 96-Mannschaftsarzt Dr. Wego Kregehr.



Jedes Risiko ausschließen
Ismaël war am Donnerstagmorgen nach Augsburg gereist, um sich noch einmal an seinem rechten Kniegelenk untersuchen zu lassen, das Dr. Boenisch im vergangenen Jahr operiert hatte. Nach leichten Schmerzen im Anschluss an seine letzte Trainingseinheit sollte jedes Risiko ausgeschlossen werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:11
Pech für Zizzo


Viel Pech für Salvatore Zizzo! Der US-amerikanische 96-Neuzugang hat sich im Trainingslager des Oberligateams im niederrheinischen Wegberg einen Anriss des Syndesmosebandes zugezogen.



Vier Wochen Pause
Damit dürfte der 20-Jährige, der zum Profikader gehört, zu einer Pause von mindestens vier Wochen gezwungen sein.

Wir wünschen Sal Zizzo alles Gute und eine schnelle Genesung!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:13
Kleine jetzt ein Fohle


Innenverteidiger Thomas Kleine wechselt mit sofortiger Wirkung von Hannover 96 zu Borussia Mönchengladbach. Der 30-Jährige unterschrieb am Sonntag einen Vertrag bis 2010 und wird bereits am Montag beim Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga mittrainieren. Die Parteien haben Stillschweigen über die Ablösesumme vereinbart.



"Ich freue mich auf die neue Aufgabe und hoffe, dazu beitragen zu können, dass Borussia schon bald wieder in der 1. Bundesliga spielt", erklärte Thomas Kleine, der im vergangenen Sommer von der SpVgg Greuther Fürth nach Hannover gewechselt war. Kleine kam seitdem zu neun Bundesligaeinsätzen für die Roten, in denen ihm ein Treffer gelang.


Wir wünschen Thomas Kleine alles Gute und viel Erfolg bei seinem neuen Verein!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:14
Hannover schlägt Kapital


Leiser Abschied: Thomas Kleine wechselt für 700 000 Euro Ablöse zum Zweitliga-Spitzenreiter Gladbach.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Es wäre ein grandioser kaufmännischer Erfolg von 96-Sportdirektor Christian Hochstätter gewesen, wenn wirklich wahr gewesen wäre, was 96-Mediendirektor Bernd Reiser gestern um 16.23 Uhr vermeldete. Thomas Kleine sei „jetzt ein Fohlen“, hieß es in der Pressemitteilung, die auch auf der 96-Homepage veröffentlicht wurde, „die Ablösesumme beträgt drei Millionen Euro“.
Das sorgte in einigen deutschen Medien für Aufsehen, denn die Deutsche Presse-Agentur (dpa) verbreitete den vermeintlichen 96-Coup bundesweit. 20 Minuten später kam eine korrigierte Fassung von 96. Wie üblich sei „Stillschweigen“ vereinbart. Es habe sich um „ein Missverständnis“ mit Reiser gehandelt, sagte Hochstätter. Der Pressesprecher hatte offenbar seinen Humor nicht verstanden. Gleichwohl habe 96 „einen ordentlichen Kurs gekriegt, sonst hätten wir das nicht gemacht“.

96 hatte Kleine im Sommer ablösefrei aus Fürth geholt, kassiert nun aber in zweieinhalb Raten rund 700 000 Euro Ablöse. Kleine war nach der Verpflichtung von Valérien Ismaël nur noch die Nummer vier in der Innenverteidiger-Hierarchie.
Achtmal hatte der 30-Jährige für 96 in der Bundesliga-Hinrunde durchgespielt und ein Tor (in Cottbus) erzielt, einmal wurde er eingewechselt. Seine Leistungen schwankten stark (NP-Notenschnitt 4,1). Kleine sprach im Trainingslager auf Teneriffa mit Hochstätter und Trainer Dieter Hecking über seine missliche Situation. „Mehrere Vereine waren interessiert, aber wir wollten ihn nicht ausleihen“, meinte Hochstätter. Gladbach machte nun jedoch ein Kaufangebot, Kleine bekommt einen Vertrag bis 2010.
„Der Wechsel nach Gladbach ist für mich der richtige Schritt“, glaubt er. „Ich hatte hier positive und negative Zeiten. Bei 96 wäre es schwierig geworden zu spielen.“

In Gladbach soll er ab heute mittrainieren und Freitag gegen Lautern die Abwehr verstärken. Kleine will „helfen, dass es mit dem Aufstieg klappt. Das ist eine interessante Sache für mich, auch weil ich aus der Region komme.“ Seine Eltern wohnen noch im 60 Kilometer von Mönchengladbach entfernten Wermelskirchen.
Kleine also ist weg. Dariusz Zuraw muss nun bleiben, damit 96 weiter vier Innenverteidiger im Kader hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:16
Hecking will Özil


Von WINFRIED LEINWEBER und PETER WENZEL Die Affäre um Mesut Özil (19) – endet sie für das Super-Talent bei Hannover 96...? BILD erfuhr: Trainer Dieter Hecking will den U21-Nationalspieler, den Schalke aus dem Kader gefeuert hat - ab sofort. Ein echter Transfer-Hammer!

96-Boss Martin Kind (63) bestätigt auf Nachfrage: „Ja, wir haben Interesse. Es ist gesprochen worden.“ Da wird über einen dicken Millionen-Deal geredet. Nachdem Özil einen neuen Vertrag bis 2011 mit maximal 1,52 Mio. Euro Jahresgage abgelehnt hatte, forderte Schalke satte 7 Mio. Euro für das Top-Talent. Doch das wird nicht das letzte Wort von Manager Andreas Müller (45) sein. Schalke legt 96 heute einen modifizierten Ablöseplan vor: Mit Sofortzahlung und Bonusnachschläge in den nächsten Jahren. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter: „Mal sehen, wie der Katalog aussieht. Wir müssten dann ja auch mit dem Spieler noch einig werden.“ Bei einem Gesamtpaket von 5,5 Mio Euro Ablöse dürfte der Deal sicher klar gehen. Müller: „Wir sind aber noch sehr weit auseinander.“ Hochstätter: „Wir haben mit Schalke sehr offene Gespräche. Vielleicht gibt es ja eine Variante.“

Es muss schnell gehen. Donnerstag ist Transferschluss - und in Schalke hat der Spielmacher keine Zukunft. Hochstätter: „Für uns ist er aufgrund der Position hochinteressant.“ Keine Angst vor Trouble mit Özil? Für Kind ist er überhaupt kein Problem-Profi: „Er hatte eine unglückliche Entwicklung. Ich weiß nicht, ob das, was auf Schalke gelaufen ist, alles so schlau war.“ Und sportlich wird Dieter Hecking Özil bei seinem Freund Mirko Slomka sicher gründlich abgeklopft haben...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:17
Kann sich 96 Özil leisten ?

Millionen-Poker um Spielmacher



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Sie reden ja gar nicht mehr drum herum. „Mesut Özil ist der beste Mittelfeldspieler seiner Altersklasse in Deutschland“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking. „Wir suchen auf der Position, der Transfer wäre klasse.“
Auch 96-Sportdirektor Christian Hochstätter weiß: „Die Position ist seit dem Weggang von Jan Simak irgendwo vakant bei 96“, es gab nur suboptimale Spielmacher-Lösungen. „Wir trauen ihm zu, die Aufgabe bei uns in der Bundesliga zu bewältigen.“

Jan Rosenthal kennt den 96-Wunschspieler aus der U-21-Nationalelf. „Özil ist mehr Zehner als jeder andere, der bei uns rumläuft. Er hat zwar noch kein Tor in der Bundesliga erzielt, hat aber eine so saubere Technik, dass er seine Tore machen wird. Es würde Spaß machen, mit ihm zusammenzuspielen.“
Bis Donnerstag müsste der Wechsel abgewickelt werden, dann schließt die Transferliste. Bisher verlangt Schalke sieben Millionen Euro Ablöse. „Das ist für uns nicht realistisch“, winkt Hochstätter ab. „Vielleicht stoßen wir hier an Grenzen, die wir nicht überschreiten können“, fürchtet Hecking.
Allerdings scheint die Basis für eine weitere Zusammenarbeit nach dem hässlichen Transferpoker zwischen Özil und Schalke dahin zu sein. Der 19-Jährige, der zurzeit nach eigener Aussage 4000 Euro im Monat verdient, wurde als Abzocker abgestempelt. Das sei „eine schmutzige Kampagne“, klagte Özil im „Kicker“-Interview. „Das gegenseitige Vertrauen fehlt.“ Hecking glaubt, „dass Schalke auch Fehler gemacht hat. Man kann das nicht nur auf den Jungen abwälzen.“

Gut möglich, dass Schalke die Forderung nun noch einmal senkt, bei vier bis fünf Millionen Euro könnte man sich eventuell einigen. „Der Spieler muss selber mal eine Entscheidung treffen, das ist wichtig“, sagte Trainer Mirko Slomka gestern zur NP. Özil will nur „in einem fairen Umfeld Fußball spielen“ – bei 96 bekäme er die Chance.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:20
Beim Fitnesstest ganz vorn

Er gibt wieder Gas!



Valèrien Ismaël (32) holte nach seiner Schleimbeutel-Entzündung gestern den Laktat-Test nach bei 96. Auf der Mehrkampfanlage lief „Le Chef“ gleich wieder vorne weg. Auch mit dabei: Jan Rosenthal (zuletzt schwankende Werte) und Christian Schulz (Rückstand nach Grippe). Ismaël und Schulz kehren heute sogar schon ins Mannschafts-Training zurück. Während Ismaël lief, ballerte die Offensiv-Abteilung um die Wette. Hanke, Bruggink & Co. schossen sich für den Rückrunden-Start Samstag beim HSV ein. Die restlichen Profis trabten um den Maschsee.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 17:21
Rosi wird erwachsen

Nach Problemen in der Hinrunde gehört er Sonnabend beim HSV wieder zur 96-Elf


VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Würde man sich auf die jüngsten Eindrücke vom 2:0 in Hoffenheim beschränken, dann müsste man wohl doch zweifeln an der aktuellen Verfassung von Jan Rosenthal. Der U-21-Nationalspieler verstolperte so einiges, was auch „einer ziemlich harten Trainingseinheit am Spieltag“ geschuldet war, wie er erklärt. „Da fehlte die Lockerheit.“
Natürlich lässt sich Dieter Hecking „von den zwei, drei unglücklichen Aktionen nicht blenden. Rosi hat eine gute Vorbereitung gespielt“, also wird der 96-Trainer den Jungstar (21) auch wieder in die Startelf berufen am Sonnabend in Hamburg.

Das war nicht selbstverständlich, denn gegen Ende der Hinrunde hatte Rosenthal seinen Status als Stammspieler verloren. Die Fehlerquote in seinem Spiel war schlicht zu hoch geworden. Für Hecking ist das „ein normaler Prozess, den Rosi durchläuft, er ist doch ein Kopfmensch“ – und macht sich zu viele Gedanken, sobald es mal nicht läuft. „Rosi war nach seinem Kreuzbandriss voll durchgestartet“, erinnert sich Hecking an die vergangene Saison. „Dass mal eine schwierige Phase kommt, ist doch klar.“

Fußballprofis wachsen ja mit ihren Herausforderungen, Rosenthal aber litt vorübergehend unter Wachstumsstörungen. Das beschäftigte ihn: „Der Welpenschutz war von heute auf morgen weg. Man war nicht mehr der Neue, der im Fokus stand. Man ist einer von vielen und muss sich immer wieder aufs Neue beweisen.“ Auch die Fürsorge des Trainers beschränkte sich nun auf wenige Gespräche, und nach einer Vorbereitung mit Verletzungspausen im Sommer fühlte sich Rosenthal „nicht fit“.

Das ist inzwischen anders. „Rosi macht wieder einen spritzigen Eindruck“, urteilt Hecking. Und Rosenthal, der am Dienstag (17.30 Uhr, live im DSF) mit der U 21 in Kobenz gegen Belgien spielt, ist wieder „frohen Mutes. Ich habe die körperliche Fitness, bin gut drauf und weiß, was wir erreichen können.“
Das Ziel ist ein Platz im Europapokal – und ein ordentlicher Neustart am Sonnabend in Hamburg würde dabei ungemein helfen. „Wenn der HSV alle Spieler fit beieinander hat, ist das eine sehr starke Mannschaft“, weiß Rosenthal. „Aber wir müssen das hinkriegen. Da sind auch mehrere Spieler dabei, die schnell verzweifeln, wenn sie spüren, dass nichts geht.“ Rosenthal fährt mit 96 als Spaßbremse zum HSV – ab Sonnabend wird sich zeigen, ob er dazugelernt hat.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 18:26
Amerikaner im Anflug


Under Armour soll Diadora als Ausrüster der „Roten“ zur neuen Saison ablösen / Einstieg in den deutschen Markt

Von Norbert Fettback
Hannover. Unterschrieben ist noch nichts, doch im Prinzip ist die Sache so gut wie spruchreif. „Wir werden unseren Ausrüster wechseln“, sagt Martin Kind, der Klubchef von Hannover 96. „Und die Firma Under Armour hat gute Chancen.“ Bereits in den nächsten zehn Tagen erwartet der Fußball-Bundesligist, für den sein Vermarkter Sportfive die Gespräche führt, ein verbindliches Verhandlungsresultat, wer im Sommer 2008 der Nachfolger von Diadora wird.
Die Italiener werden sich nach drei Jahren wieder aus Hannover verabschieden, so viel ist seit Kurzem sicher. Man habe sich nicht darauf einigen können, die Zusammenarbeit fortzusetzen, sagt Kind. „Es gab faire Verhandlungen. Aber irgendwann hat Diadora gesagt: Das können und wollen wir so nicht“, erklärt der Klubchef. Der jetzige Ausrüster zahlt den „Roten“ pro Saison 450 000 Euro, hinzu kommen Sachleistungen von rund 350 000 Euro.
Von der amerikanischen Firma Under Armour mit Sitz in Baltimore, die auf die Herstellung von Funktionswäsche spezialisiert ist, verspricht sich 96 nicht nur ein neues sportliches Erscheinungsbild, sondern auch deutlich mehr Geld. Das hat mit der grundsätzlichen Herangehensweise bei auslaufenden Verträgen zu tun; dem Fußballklub geht es dabei um bessere Rahmenbedingungen und bessere Preise. „Wenn wir mittelfristig auf einen Umsatz von 70 Millionen Euro kommen wollen“, sagt Kind, „dann müssen wir diesen Weg gehen.“ Meldungen, wonach die Amerikaner bereit seien, 750 000 Euro pro Spielzeit zu zahlen, nennt der 96-Klubchef allerdings „aus der Luft gegriffen“.
Wie sich in den Verhandlungen abzeichnet, könnte 96 bei Under Armour im Unterschied zu Diadora „zu marktgerechten Preisen einkaufen“, sagt Kind. Der potenzielle neue Ausrüster, der 2006 einen Umsatz von 430,7 Millionen Dollar erzielte, ist auf dem deutschen Markt bislang nicht nennenswert vertreten; eine große Kaufhauskette handelt allerdings seit geraumer Zeit mit Sportunterwäsche dieses Herstellers, die auch bei etlichen 96-Spielern beliebt ist. Ein Engagement der Amerikaner wäre hierzulande ihr Einstieg in den Profifußball – wie seinerzeit auch im Fall von Diadora. Kinds Einschätzung ist, dass Under Armour mehr Interesse daran hat, die Marke deutschlandweit bekannt zu machen und sich nicht so sehr regional beschränkt wie die Italiener. „In Hannover reicht der Markt nicht aus, um das ausgegebene Geld zu refinanzieren“, sagt der 63-Jährige, der Under Armour als kreatives Unternehmen bezeichnet.
Da die Trikotgestaltung der „Roten“ für die Saison 2008/2009 aufgrund des nötigen Vorlaufs nicht auf die lange Bank geschoben werden kann, ist ein Vertragsabschluss in absehbarer Zeit wichtig. Wie die Hemden aussehen sollen, werde nur mit Zustimmung des hannoverschen Klubs entschieden, betont Kind. Die Frage, welcher Trikotsponsor darauf erscheinen wird, kann er allerdings noch nicht beantworten. 96 würde gern „Kontinuität wahren“ und weiter auf den Reiseveranstalter TUIfly setzen, sagt Kind. Dies sei zurzeit jedoch ein „sensibles Thema“.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/01/2008 18:28
Poker um Mesut Özil – 96 sitzt mit am Tisch

Von Volker Wiedersheim
Hannover. Die „Roten“ eine Woche vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga: Doch plötzlich interessiert sich das 96-Publikum nur noch am Rande dafür, wer in Hamburg schwächelt, spielt und gewinnt. Das Spektakel diese Woche heißt: Mesut Özil.
Und es bietet alles, was ein packendes Bundesliga-Drama ausmacht. Es geht ums ganz große Geld, um Lug und Trug und ein trauriges Talent, beim Spitzenklub Schalke 04 kaltgestellt, 19 Jahre alt, mit türkischen Wurzeln, aber vier „U 21“- Länderspielen für Deutschland in der Vita, mit ordentlich Bums im linken Fuß und der Melancholie des Träumers im Blick.
In Nebenrollen: Mesuts einmischungsfreudiger Vater Mustafa Özil, der umtriebige Düsseldorfer Spielerberater Reza Fazeli (auch Agent von Hamit Altintop und Yildiray Bastürk) und allerhand Schattengestalten der Fußball-Szenerie. Dem Schalker Manager Andreas Müller fällt (aus Özils Sicht) die Rolle einer bösen Stiefmutter zu, und Fenerbahce Istanbul, der VfB Stuttgart und auch Hannover 96 konkurrieren wohl um den Part der erlösenden guten Fee, die aber nur mit einem dicken Geldkoffer auf die Bühne darf.
Die Handlung: Im Nebel wechselseitiger Unterstellungen und Beschimpfungen liegt der Ursprung des Dramas, dessen Kern ein Allerwelts-Ärger ist. Özil wollte nach Lincoln Schalker Spielmacher werden. Das hätten ihm Müller und Trainer Mirko Slomka auch versprochen, zusammen mit einer Gehaltserhöhung auf rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Doch dann hatte auf Özils Position Ivan Rakitic einen Lauf. Und das Talent bekam statt des neuen Vertrages den Platz auf der Tribüne – etwa bis zum Vertragsende 2009?
Wohl kaum, wenn man sieht, wie jetzt die Fetzen fliegen. Manager Müller soll gesagt haben, dass „Özil nie mehr für Schalke spielt“. Laut Slomka wird „Özil von seinem Vater und seinem Berater ferngesteuert“. Und der 19-Jährige, erbärmlich schlecht beraten, plapperte in einem gestern veröffentlichten „kicker“-Interview kindlich naiv von „fehlendem Vertrauen“, „Frechheit“ und „einer schmutzigen Kampagne“. Gemeint war damit auch, dass die „Bild“-Zeitung alle Vertragsdetails gesteckt bekam und den Kicker zum Abzocker stempelte. Auf welcher Seite der Informant des Boulevards stand? Selbst das ist unklar in diesem irren, wirren Stück. Berater Reza Fazeli wollte sich zu all dem gestern nicht äußern: „Wir geben bis Donnerstag keinen Kommentar ab“ – was nach bisherigem Verlauf eine Riesenüberraschung wäre.
Nun streckt also Hannover 96 mehr als nur die Fühler nach diesem Spieler aus, der zugleich ein tolles Talent und ein Problem-Profi ist. Was auch immer geschieht, es muss schnell gehen, denn Donnerstag ist Transferschluss. Klubchef Martin Kind hat Sportdirektor Christian Hochstätter beauftragt, mit den Schalker Kollegen zu verhandeln. Beide Seiten signalisierten die Unvereinbarkeit der von Schalke geforderten sieben Millionen Euro Ablöse und der von Hannover 96 höchstens aufzubringenden vier bis fünf Millionen.
Aber das muss nichts heißen. Jetzt wird gefeilscht und gehandelt über Sofortzahlungen und spätere Raten. Und parallel versuchten die „Roten“ gestern, alles mit dem Spieler, Vater und Berater unter einen Hut zu bringen. Den Schalker Vertrag mit maximal 1,5 Millionen Jahresgehalt hatte Özil ausgeschlagen. Böte ihm 96 eine ähnliche Summe, wäre er sofort Spitzenverdiener, irgendwo zwischen Mike Hanke, Thomas Brdaric und Christian Schulz. „Wir kommentieren diese Zahlen nicht“, lautete gestern der Kommentar von Kind. Dass 96 mit der Özil-Verpflichtung in gewaltige Dimensionen vorstoßen würde, dem will der Klubchef allerdings auch nicht widersprechen. Nur mal zur Erinnerung: Im Sommer kamen Hanke für mindestens vier Millionen Euro, Christian Schulz für 1,4 Millionen, Benjamin Lauth für 500 000, und die Übernahme von Chavdar Yankov kostete noch einmal 1,1 Millionen. Noch lässt sich das alles mit „Investitionsfreude“ beschreiben.
Es gibt eine Grenze zum Kaufrausch. Deren Verlauf hängt allerdings vom sportlichen Nutzen ab. 30 Bundesligaspiele, kein Tor. Das sind Özils Fakten. Dass er vom Start weg in Hannover als torgefährlicher Spielmacher leistet, was Jiri Stajner, Arnold Bruggink, Jan Rosenthal, Benjamin Lauth und Sergio Pinto nicht zur Zufriedenheit bewerkstelligten, ist also kaum zu erwarten. Andererseits: Mesut Özil könnte Szabolcs Huszti oder Jan Rosenthal – wenn auch mit anderer Spielweise – ersetzen. Schließt einer der 96-Lieblinge mit dem Abschied aus Hannover das Loch in der 96-Kasse, das Özils Verpflichtung reißen würde? Der Klub könnte versucht sein, so zu rechnen. Auch dafür gibt es eine treffende Vokabel: Risiko.
Donnerstag fällt der Vorhang. Und am Sonnabend geht er für 96 wieder auf. Jede Woche Drama. Auch ohne Özil.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/01/2008 16:50
96 und VfB warten auf Signal von Özil

Hannover (wie). Der Transferpoker um den 19-jährigen Mittelfeldspieler Mesut Özil ist noch nicht entschieden: Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 bemüht sich weiterhin um den „U 21“-Nationalspieler, der allerdings auch vom Meisterklub VfB Stuttgart umworben wird. „Ein Fortschritt ist nicht erkennbar“, stellte gestern ein skeptischer 96-Klubchef Martin Kind fest. „Wir beurteilen das im Moment sehr zurückhaltend. Und wir bräuchten jetzt mal ein eindeutiges Signal von dem Spieler und vom FC Schalke.“
Wie berichtet, war der vom Boulevard zum „Problem-Profi“ abgestempelte Gelsenkirchener mit türkischen Wurzeln bei Manager Andreas Müller und Trainer Mirko Slomka vor allem wegen Verstimmungen zwischen Özils Vater Mustafa und Spielerberater Berater Reza Fazeli einerseits sowie den Schalkern andererseits in Ungnade gefallen. Ein „kicker“-Interview des Spielers mit Vorwürfen gegen den Klub besorgte nun den Rest. „Nach diesem Interview ist die Tür zu“, schimpfte Trainer Mirko Slomka.
Offensichtlich beharrt der FC Schalke inzwischen nicht mehr auf der ursprünglich im Raum stehenden Ablösesumme von sieben Millionen Euro. Doch wie weit Manager Müller in den Verhandlungen davon nachgibt, war gestern noch nicht abzusehen. Dabei ist der VfB Stuttgart wohl in der besseren Ausgangslage – nicht zuletzt, weil der Klub gestern den Abschied des Brasilianers Ewerthon zu Espanyol Barcelona bestätigte – das bietet Spielraum in Kader und Klubkasse. „Wir haben unser Interesse an Özil bekundet. Aber die sieben Millionen Euro Ablöse, die im Raum stehen, sind zu hoch“, meinte VfB-Teammanager Horst Heldt. Auch Stuttgarts Trainer Armin Veh hat ein Auge auf Özil geworfen: „Er ist eines der größten Talente in Deutschland und würde uns weiterbringen.“
Bei Hannover 96 gab sich vor allem Trainer Dieter Hecking als Fan Özils zu erkennen, der die Spielmacherrolle im Mittelfeld ausfüllen könnte. „Diese Position ist bei 96 seit Jan Simak vakant“, ergänzte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter jetzt beim Medien-Neujahrsempfang des Klubchefs. „Aber wir haben eine intakte Mannschaft und wollen nichts ins Wackeln bringen“, meinte Hochstätter mit Blick auf das Umfeld des Spielers. Der hatte sich in Gelsenkirchen nicht auf einen mit bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr dotierten Vertrag eingelassen. Dazu Kind: „Das ist alles etwas unglücklich gelaufen, aber es ist auch nicht unsere Baustelle. Allerdings machen das ganze Umfeld und die öffentliche Diskussion es auch nicht leichter für uns.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/01/2008 16:50
Heckings Daumen zeigt nach oben

Von Norbert Fettback
Hannover. Der Ton wurde gestern zeitweise schärfer bei Hannover 96, und das hatte nichts mit der Bundeswehr zu tun, die in der AWD-Arena mit militärischem Zeremoniell ihren Jahresempfang gab. Zack, zack – so ging es auch auf dem nahe gelegenen Trainingsplatz zu, wo die Bundesliga-Fußballer von Hannover 96 die letzte Etappe auf dem Weg zum Rückrundenstart in Angriff nahmen. Kurze Ballstafetten, kompromisslose Zweikämpfe, knackige Ansagen: Vier Tage vor dem Nordderby beim Hamburger SV macht sich Trainer Dieter Hecking an den Feinschliff. Und dabei wird der 43-Jährige, wenn bestimmte Sachen nicht seinen Vorstellungen entsprechen, gelegentlich auch mal laut wie ein Hauptfeldwebel.
Etwa dann, wenn der Ball schnell und auf möglichst kurzem Weg durch die eigenen Reihen nach vorn wandern soll, ohne der anderen Seite Gelegenheit zu geben, die Aktion zu stören. Wenn es dabei passiert, dass etwa Abwehrspieler Vinicius die Kugel unterm Fuß hindurch ins Aus gehen lässt, dann platzt Hecking schon mal der Kragen. „Mehr Konzentration, ,Vini‘!“, schallte es nach dieser Szene über den Platz. Doch der Trainer verteilte auch Lob nach gelungenen Aktionen wie einer feinen Eingabe von Jiri Stajner, die Benjamin Lauth mit einem blitzsauberen Tor krönte.
Das war es nicht allein, was Heckings Laune gestern sichtlich steigerte. Er nahm erfreut zur Kenntnis, wie sich Christian Schulz und Valérien Ismaël am Vormittag und am Nachmittag präsentierten, die ins Mannschaftstraining zurückgekehrt waren. Zumindest Schulz, der aufgrund einer Einblutung im Oberschenkel länger pausieren musste, könnte für das Spiel in Hamburg unerwartet zur Alternative werden. „Warten wir es mal ab“, sagte Hecking. „Es sind bis dahin ja noch ein paar Tage.“
Schulz und Ismaël hatten am Vortag wie auch Jan Rosenthal einen Laktattest absolviert, und das Ergebnis überraschte offenbar auch Hecking. „Die Werte lagen durchweg in einem erfreulich guten Bereich“, sagte er. Schulz und Ismaël hätten ihre Defizite in kurzer Zeit anscheinend gut aufgearbeitet. Schulz ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich fühle mich fit, die Arbeit der Physiotherapeuten hat etwas gebracht“, sagte der Mittelfeldspieler. „Jetzt möchte so schnell wie möglich ins Team zurückkehren.“
Ismaël, dem eine Schleimbeutelentzündung im Knie zu schaffen machte, ist mittlerweile auch wieder beschwerdefrei. Hecking merkte ausdrücklich an, dass der Ausdauerwert des Franzosen dem der anderen 96-Spieler entspreche. Die spannende Frage lautet: Kann der Innenverteidiger das dazu nutzen, kurzfristig den Anschluss zu schaffen? Hecking hat sich in dieser Hinsicht stets zurückhaltend gegeben; was er gestern sagte, war dazu angetan, mit dem Daumen nach oben zu zeigen. „Ismaël muss seine gute körperliche Verfassung jetzt in gute Leistungen im Training und im Spiel umsetzen.“ Ob das aber bis Sonnabend hinzukriegen ist?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 16:58
Hecking : Noch einiges Gutzumachen

Na endlich! Es darf wieder gejubelt und gezittert werden. Nach quälender Vorbereitung starten die Profiklubs wieder mit der Punktejagd. Und zum Auftakt des Jahres 2008 kommt es gleich zum attraktiven Nordduell zwischen dem HSV aus Hamburg und jenem aus Hannover.


Damals war 96 praktisch chancenlos. Nun hofft Hecking, am Samstag eine solche „deutliche Unterlegenheit“ seines Teams nicht mehr zu sehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für den 96-Coach auf der Hand: „Nur über unsere besondere Qualität der mannschaftlichen Geschlossenheit werden wir bestehen können. Davon lebt meine Mannschaft. Es würde ihr nicht gerecht werden, einzelne Spieler herauszuheben.“ Sollte es gelingen, „100 Prozent von jedem Einzelnen abzurufen“, sei alles möglich. Gelingt dieses nicht, „wird das ganze Gebilde instabil“. Als Negativbeispiel nannte Hecking auf der Pressekonferenz am Donnerstag das 1:5 zum Hinrundenabschluss in Cottbus. Trotz dieser Schlappe verdienten sich die Roten die Stellung als zweitstärkstes Auswärtsteam der Liga. „Ich erwarte, dass wir nach vorne spielen und vor ausverkauftem Haus beweisen, dass wir dieses zu Recht geworden sind“, nimmt der 43-Jährige seine Elf in die Pflicht, von Beginn an konzentriert aufzutreten.

Im Defensivverbund gegen van der Vaart
So würde es auch dem eigenen Selbstverständnis widersprechen, HSV-Star Rafael van der Vaart einen speziellen Sonderbewacher auf die Füße zu stellen. „Ihn müssen wir im gesamten Defensivverbund bekämpfen“, beschreibt Dieter Hecking die einzig Erfolg versprechende Marschroute. „Ganz ausschalten“ könne man einen Spieler seiner Qualität ohnehin nicht. Trotzdem zeigt sich der 96-Cheftrainer sehr zuversichtlich, mit Punkten aus der Hansestadt zurückzukehren. „Wir wissen, was uns erwartet – und sind bestens darauf vorbereitet.“ Nach den Anstrengungen der vielen Trainingseinheiten fiebere man dem Rückrundenstart nun wirklich entgegen.

Rosenthal oder Stajner?
Welche Startelf Hecking am Samstag auf den Rasen der HSH Nordbank-Arena schicken will, wollte dieser noch nicht abschließend verraten. Neben der Zehnerposition scheint auch der Platz am rechten Flügel noch umkämpft zu sein. Das interne Duell zwischen Jan Rosenthal und Jiri Stajner stehe noch „Unentschieden“, so der Trainer. Ob die zuletzt verletzten Valérien Ismaël und Christian Schulz bereits wieder ein Thema für die Startformation sein können, muss ebenfalls noch abgewartet werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 17:00
Özil sagt Hochstätter ab

Gestern 20.49 Uhr



Von G. RUHMÖLLER, P. WENZEL, A. GRASMUCK und CH. SONNENBERG

Plötzlich war alles vorbei! Der Poker um den Problem-Schalker Mesut Özil (19). Für Hannover 96 kam gestern um 20.49 Uhr das Aus. Özil sagt den Roten ab! Der Spieler selbst rief bei Christian Hochstätter an. Der Sportdirektor: „Er hat sich für das Gespräch bedankt und gesagt, dass es Hannover nicht wird.“ Das Ende eines Tages, an dem die Roten noch mal alle Register zogen, um das Talent nach Hannover zu locken. Nach dem Vormittags-Training düsten Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking los - Richtung Westen. Gleichzeitig startete Özil (war vom Training freigestellt) in Gelsenkirchen mit seinem Berater - Richtung Osten. Auf halber Strecke kam es zu einem Geheim-Treffen an der Autobahn 2.

Nach 90 Minuten gingen beide Seiten auseinander. Ohne Ergebnis! Kein Wunder. Meister Stuttgart war zwar am Mittag aus dem Poker ausgestiegen. Die Ablöse von rd. 5 Mio. Euro war den Schwaben zuviel. Aber dafür mischte plötzlich ein anderer Klub mit: Werder Bremen. Nach dem Gespräch mit Hochstätter und Hecking war Özil gleich weitergefahren zum nächsten Treffen - mit Werder-Manager Klaus Allofs. Da ging es ganz schnell. Am späten Abend war der Deal fast perfekt. Hochstätter: „Wir haben alles versucht, der Spieler hat sich anders entschieden. So ist nun mal das Geschäft.“ Aber vielleicht taucht Özil ja doch noch mal bei den Roten auf. Hochstätter will das nicht ausschließen. „Wer weiß, was in einem Jahr ist. Wir werden ihn nicht aus den Augen verlieren.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 17:01
Ismael in Hamburg auf der Bank


HANNOVER. Das geht jetzt doch schneller als erwartet – Valérien Ismaël wird am Sonnabend erstmals im Kader für ein 96-Punktspiel stehen. „Für einen Einsatz von Anfang an wirds zwar noch nicht ganz reichen“, meint Dieter Hecking, aber „ich gehe fest davon aus, dass er mit nach Hamburg fährt“.
Der 96-Trainer freut sich über die Fortschritte, die er beim Franzosen im Training beobachtet. „Es macht Spaß, ihn zu sehen“ sagt Hecking, „er hat jetzt mehr Sicherheit, seine Bewegungen sind deutlich runder.“

Der Laktattest am Montag hat ergeben, dass Ismaël „auf dem Stand der anderen Spieler ist“. Der 32-Jährige hat also keine Fitness-Defizite mehr, jetzt gehts darum, sich mit der Mannschaft einzuspielen.
Möglich, dass Ismaël in Hamburg eingewechselt wird und dann am folgenden Sonnabend beim Heimspiel gegen Karlsruhe schon in der Startelf steht. Für Ismaël ist es jedenfalls ein wichtiges Signal, schon beim Rückrundenauftakt dabei zu sein, wenn auch anfangs nur auf der Bank.
Einen „richtig guten Eindruck“ macht auch Christian Schulz auf den Trainer. Hecking lässt „die Tür auf“ für den Mittelfeldmann – möglich, dass der Stammspieler der Hinrunde doch noch in die Startelf rückt. Dann müsste Altin Lala wohl erstmal auf der Bank Platz nehmen.
Als Leibwächter für HSV-Star Rafael van der Vaart ist Lala jedenfalls nicht vorgesehen. „Wir werden van der Vaart nicht in Manndeckung nehmen“, meinte Hecking.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 17:03
Mike ist HSV Schreck

5 Tore in 9 Spielen



Er will endlich wieder „richtige Tore“ feiern...Im Training ballerte sich Mike Hanke (24) schon mal warm. Aber die Vorbereitung nervt den Nationalstürmer. „Es wird Zeit, dass es endlich wieder los geht. Ich bin heiß auf Spiele und Tore.“ Vor allem gegen den HSV... In neun Spielen gegen Hamburg hat Hanke mit seinen Ex-Klubs Schalke und Wolfsburg fünf Treffer erzielt - so viele wie gegen keinen anderen Verein! HSV-Schreck Hanke. Das Hinspiel war sein 1. Spiel für 96 - dort ging er ausnahmsweise leer aus. Mike: „Daran denke ich nicht mehr. Davor war ich lange verletzt, mein Hund war gestorben. Jetzt habe ich ganz andere Vorraussetzungen.“ Gestern schaute auch noch sein Mentalcoach Holger Fischer vorbei - also alles klar für Hanke-Tore beim HSV.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 17:03
Stajner muß bleiben !

Machtwort von Hecking Das freut die Fans...



Kult-Stürmer Jiri Stajner muss bei 96 bleiben! Frankfurt wollte den Tschechen auf den letzten Drücker noch holen (BILD berichtete exklusiv). Trainer Dieter Hecking sprach gestern mit Stajner, verkündete danach: „Wir gehen mit Jiri in die Rückrunde. Damit ist das Thema vom Tisch.“ Statt mit Frankfurt nach Berlin fährt Stajner mit 96 nach Hamburg. Und hofft beim Derby beim HSV auf einen Platz in der Startelf. Allerdings ist er leicht angeschlagen. Beim 2:0 in Hoffenheim (zwei Stajner-Tore) bekam er einen Tritt auf den Knöchel. Gestern wurde er im Training an derselben Stelle wieder getroffen, musste zweimal behandelt werden. Aber Stajner biss bis zum Ende der Einheit auf die Zähne. Damit er am Samstag von Anfang an dabei ist...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/01/2008 17:04
Hamburger SV - Hannover 96

am 02.02.2007, 15.30 Uhr, in der HSH Nordbank-Arena



Nächster Gegner: Hamburger SV


Aktuelle Situation:


Obwohl der Hamburger SV die Hinrunde erfolgreich als Tabellendritter abgeschlossen und in der Vorbereitung auf die Rückrunde alle vier Testspiele gewonnen hat, kommt er nicht richtig zur Ruhe.

Zwei große Baustellen überschatten derzeit den Trainings- und Spielbetrieb rund um die HSH-Nordbank-Arena: zum einen die ungeklärte Situation von Kapitän und Starspieler Rafael van der Vaart und zum anderen die Suche nach einem Nachfolger für den am Saisonende ausscheidenden HSV-Trainer Huub Stevens.

Zuletzt kursierten Namen wie Fred Rutten (Twente Enschede) und Jürgen Klopp (Mainz 05) als mögliche Nachfolger für Stevens durch die Hamburger Gazetten. Juventus Turins Sportdirektor Alessio Secco war zu ersten Gesprächen über van der Vaarts mögliche Verpflichtung zur kommenden Saison zu Gast in Hamburg.
Ruhiges Arbeiten sieht wohl anders aus.


Wichtige Abgänge:
Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)
Benjamin Lauth (Hannover 96)
Mehdi Madavikia (Eintracht Frankfurt)
Boubacar Sanogo (Werder Bremen)
Stefan Wächter (Hansa Rostock)
Raphael Wicky (FC Sion)


Wichtige Zugänge:
Vadis Odjidja-Ofoe (RSC Anderlecht )
Anton Putsilo (Dinamo Minsk)
(beide in der Winterpause)
Mohamed Zidan (Mainz 05)
Romeo Castelen (Feyenoord Rotterdam)
Jérôme Boateng (Hertha BSC)


Verletzte/Gesperrte/Fehlende Spieler:
Thimothee Atouba (Afrika-Cup)
Mohamed Zidan (Afrika-Cup)
Juan Pablo Sorin (Reha nach Knie-OP)
Romeo Castelen (Knieprellung)


Scorerliste:
Rafael van der Vaart 12 (9 Tore, 3 Vorlagen)
Ivica Olic 9 (7 Tore, 2 Vorlagen)
José Paolo Guerrero 4 (2 Tore, 2 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
DFB-P.: Rot-Weiss Essen (A) 3:0
UEFA: FC Basel (H) 1:1
BL: Karlsruher SC (A) 1:1
BL: Energie Cottbus (H) 0:0
UEFA: Dinamo Zagreb (A) 2:0


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 11 S - 3 U - 5 N
Auswärtsbilanz: 6 S - 7 U - 7 N
Gesamtbilanz: 39 Spiele - 17 S - 10 U - 12 N


Letzte Spiele:
2007/2008: 96 - HSV 0:1
2006/2007: HSV - 96 0:0, 96 - HSV 0:0
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/02/2008 17:22
Golz im Interview

Er ist eine Torwart-Ikone und Bundesliga-Legende. Mit 453 Bundesligaspielen für den Hamburger SV und den SC Freiburg ist der 39-jährige Richard Golz hinter Oliver Kahn immer noch der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Liga. Auf sein Debüt bei den Roten wartet der geborene Berliner aber noch. Der

96-Reservekeeper spricht in einem Interview mit hannover96.de unter anderem über das bevorstehende Nordderby, Hannovers Nummer 1 Robert Enke und seine Zukunftspläne.





Hallo Richie, ein Derby liegt vor Euch. Hast Du noch irgendeine einschneidende Erinnerung an ein Derby der Vergangenheit?


Richard Golz: „Ich überlege gerade, ob ich selber überhaupt schon ein Derby gegen Hannover gespielt habe. Ich glaube, mich erinnern zu können, vor mindestens 15 Jahren mal hier in Hannover gespielt zu haben. Ich glaube, das ging 2:2 aus.“ (Anm. d. Redaktion: Da trügt Richard Golz sein Gedächtnis ein wenig: In der 96-Abstiegssaison 88/89 gewannen die Hamburger mit 3:2 in Hannover, Golz saß hier allerdings nur auf der Bank. Beim Rückspiel in Hamburg, das der Gastgeber 4:1 gewann, stand Golz dann im Kasten. 2:2 endete dagegen das letzte echte Derby mit dem HSV beim FC St. Pauli 1997, bei dem Golz im Kasten stand.).


In der Öffentlichkeit wird Derbys immer wieder eine besondere Rolle zugesprochen. Ist es für Euch Spieler denn auch etwas ganz Besonderes? Wirklichen Derbycharakter hat die Partie zwischen den beiden HSVs ohnehin nicht, oder?


Richard Golz: „Das stimmt. Der Begriff Derby wird aus meiner Sicht manchmal etwas überstrapaziert. Richtige, klassische Derbys sind die Stadtderbys wie zwischen dem HSV und St. Pauli. Da spricht dann die ganze Stadt rüber – und es gibt genau zwei Meinungen. Das letzte „Derby“ mit Hannover in Hamburg, das ja 0:0 ausging, war allerdings schon etwas Besonderes, Schließlich war ich da gerade nach Hannover gekommen. Ich habe mich damals sehr gefreut, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir hätten sogar gewinnen können, aber für uns war das damals ein wichtiger Erfolg. Da ging es uns noch nicht so gut!“ (schmunzelt. Anm. d. Red.: 96 kletterte durch den Punkt von Rang 17 auf Rang 16).

Heißt das, ein Punkt wäre Dir am Samstag zu wenig?


Richard Golz: „Naja, es kommt immer darauf an, wie das Spiel läuft. Sicherlich kann man mit einem Punkt in Hamburg zufrieden sein. Aber wir merken ja auch, dass es in dieser Saison bei uns ganz gut läuft. Dann denkt man natürlich auch mal darüber nach, solch ein Spiel zu gewinnen.“

Zumal Hamburg lange Zeit so etwas wie ein Lieblingsgegner der Roten war…

Richard Golz: „Ja, das habe ich mir auch sagen lassen. Die Statistik ist ganz gut.“ (Anm. d. Red.: von elf Spielen nach Wiederaufstieg gewann 96 fünf, bei zwei Niederlagen, vier Unentschieden)

Du bist schon ewig im Profigeschäft. Was hat sich im Laufe der Jahre am auffälligsten verändert?


Richard Golz: „Der Profifußball hat sich parallel zur Veränderung der Medienlandschaft entwickelt. Es gibt viel mehr Kanäle, viel mehr Berichterstattung. Fußball ist viel trendiger geworden. Der Anteil von Frauen im Stadion hat sich ja dramatisch erhöht. (macht eine Pause und lacht) Dramatisch ist vielleicht nicht das richtige Wort. Er ist auf jeden Fall sehr viel höher als vor zwanzig Jahren. Inzwischen wird auf allen Ebenen über Fußball gesprochen. Da geht es nicht mehr nur ums Sportliche, sondern auch um Society und Klatsch. Fußball hat also einen ganz anderen Stellenwert bekommen, weshalb mehr darüber berichtet wird. Früher gab es keine Kamerateams beim Training. Aber das war ja eine langsame Entwicklung und ging nicht von heute auf morgen – man nimmt das als Spieler und Teil des Ganzen gar nicht so wahr.“

Das kommende Spiel gegen den HSV ist gleichzeitig der Rückrundenstart. Wie wichtig ist es, gerade dort ein Zeichen zu setzen?

Richard Golz: „ Ein guter Start hilft immer. Wenn man jetzt allerdings das erste Spiel der Vorrunde nimmt: da haben wir in der Vorbereitung alles weg gedonnert, haben das erste Spiel verloren – und trotzdem eine tolle Hinrunde gespielt. Trotzdem gibt es natürlich nichts Besseres als mit einem Sieg zu starten. Das ist die Bestätigung für die Arbeit der letzten vier, fünf Wochen. Dann gehen die nächsten Spiele schon einfacher. Gewinnen ist immer gut!“

Ihr seid gut gewappnet?

Richard Golz: „Ja klar. Wir kommen in der Vorbereitung ganz gut in Tritt, auch wenn es nicht so ist wie im Sommer, wo wirklich von Anfang an alles gut lief. Dieses Mal hatten wir ein paar Hänger drin. Aber eigentlich finde ich es so besser, wenn man sich Stück für Stück steigert, als wenn man von Anfang an auf so hohem Niveau spielt – und dann das erste Spiel verliert. Dann wäre alles zu glatt. So wie es ist, sind wir gut im Plan. Der HSV hat sicherlich eine gute Mannschaft… aber die müssen uns erstmal schlagen. Wenn wir einen guten Tag haben, sind wir wirklich verdammt schwer zu schlagen.“

Gibst Du einen Tipp ab?

Richard Golz: „Ich glaube, dass es ein ähnliches Spiel wie im Hinspiel werden könnte. Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl, dass wir das Hinspiel ausgleichen können. Also: 1:0 für uns!“

Gibt es noch persönliche Kontakte zum HSV?


Richard Golz: „Mit Didi Beiersdorfer habe ich ja noch selber zusammengespielt. Dort besteht noch Kontakt. Auch Rodolfo Cardoso, der auch in Freiburg war, aber nicht mit mir zusammen gespielt, den treffe ich noch ab und zu in Hamburg. Wir wohnen beide im Norden der Stadt und wir laufen uns dann und wann über den Weg.“

Du hast viele Torhüter kommen und gehen sehen in Deiner Laufbahn. Wo würdest Du Robert Enke qualitativ einstufen?

Richard Golz: „Nun, ich war ja zumeist die Nummer eins in meinen Vereinen (lacht). Somit waren die Kollegen, mit denen ich zu tun hatte, nicht mit Robert zu vergleichen. Seitdem Robert wieder in Deutschland zurück ist, gibt es keinen, der auf diesem Niveau so konstant gespielt hat. Ganz einfach. So kann man das ausdrücken. Es spricht eigentlich alles für ihn: die Entwicklung der letzten Jahre, sein Alter – das allerbeste Torwartalter. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass er die Europameisterschaft auch wirklich spielt. Wenn Lehmann nicht spielen würde, gibt es für mich überhaupt keinen Grund, über jemanden anders nachzudenken.“

Robert spielt gegen den HSV sein 150. Bundesligaspiel. Bedeutet ein solches Jubiläum etwas für einen Spieler?

Richard Golz: „Ich glaube, bei 150 fängt man noch nicht an zu zählen (lacht). Vielleicht bei 100, das ist das erste Jubiläum – und das nächste Mal dann vielleicht wieder bei 250.“

Sehr ungewöhnlich bei 96 ist die Tatsache, dass es gleich vier Torleute im Kader gibt. Wie stark ist der Konkurrenzkampf hinter Robert Enke um die Nummer zwei im Tor?

Richard Golz: „Das Ziel ist sicherlich, Morten Jensen näher ranzuführen. Er hat regelmäßige Spielpraxis in der Oberligamannschaft. Der nächste persönliche Schritt wäre für ihn sicherlich schon, dann auf der Profibank zu sitzen. Wobei das ihm im Endeffekt auch nicht soviel bringen würde. Wichtig ist doch vor allem, Spielpraxis zu sammeln. Was dann ist, wenn Robert mal nicht spielen kann, das weiß keiner von uns. Im Moment gehe ich aber schon davon aus, dass wenn heute das Spiel wäre, ich es bestreiten würde.“

Frank und Morten hatten ja bereits die Gelegenheit, jeweils einmal spielen zu können, als Robert ausfiel. Du hättest sicherlich auch Lust, noch einmal für 96 auf dem Rasen zu stehen, oder?

Richard Golz: „Ja natürlich! Ich muss ja auch wenigstens irgendwie statistisch in Erscheinung treten. (lacht)

Wenn es diese Saison nicht klappt, gäbe es durchaus auch noch die Option, noch ein Jahr dranzuhängen?


Richard Golz: „Ja, die Möglichkeit besteht schon. Wir haben darüber gesprochen. Und es wird demnächst auch eine Entscheidung geben.“

Beim Surfen auf Deiner Homepage sind uns einige interessante Sachen aufgefallen. So nennst Du als Deinen Lieblingsspieler Jimmy Floyd Hasselbaink – zwar sicherlich kein No-Name-Spieler, trotzdem sicherlich nicht die typische Kanone, die man bei solchen Befragungen erwartet…

Richard Golz: „Ich finde, man unterschätzt ihn aufgrund seines Bewegungsablaufes total. Es gibt Dinge, die kann man nicht so greifen. Und der gefiel mir einfach.“

Hast Du mal irgendwann gegen ihn gespielt?

Richard Golz: „Zum Glück nicht! (lacht)

Du hast die Trainer A-Lizenz gemacht. Eine Zukunftsentscheidung? Oder ist eine Tätigkeit im Marketing, wie bereits bei Freiburg ausprobiert, weiterhin eine Option für Dich?

Richard Golz: „Ich hatte immer irgendeine Kombination aus Trainer und Marketing bzw. Trainer und Bürotätigkeit im Kopf. Aber das geht nicht. Dann müsste ich schon Teammanager in England sein – oder Felix Magath beerben. In den letzten Jahren habe ich nun die B- und A-Lizenz gemacht und habe auch schon angefangen, bei der U19 und U23 das Torwarttraining zu leiten und habe gemerkt, dass es mir mehr Spaß macht, auf dem Platz zu stehen. Deswegen möchte ich auch mehr in die Richtung. Das muss keine Spezialisierung auf den Torwarttrainer sein. Da bin ich offen.“

Du hast eine Bildergalerie auf Deiner Seite. Dort sind viele Fotos von heiligen Orten abgebildet – Kabinen alter Stadien, sogar die Toilette am Millerntor. Ist dieses spontane Knipsen ein Hobby von Dir?

Richard Golz: „Die Toilette gibt es nun ja leider nicht mehr (lacht). Aus welchen Gründen auch immer habe ich das in den letzten Jahren nicht mehr so gemacht. Ich hatte tatsächlich immer eine Digi-Cam dabei und bei den Spielen den einen oder anderen Schnappschuss gemacht. Vielleicht sollte ich es wieder anfangen. Aber die Stadien sind ja fast alle neu jetzt – da gibt es nicht mehr viel Spannendes zu sehen.“

Toll fanden wir auch das Trikot aus der Saison 90/91. Hast Du alle Deine Torwarttrikots gesammelt?

Richard Golz: „Ich hatte sie alle gesammelt, habe sie aber im letzten Jahr beim „Tag der Legenden“ zur Verfügung gestellt. Die wurden dann versteigert oder irgendwie unter die Leute gebracht. Ich hab die Fotos gemacht, die Kiste stand im Keller und ich dachte: die ziehe ich sowieso nicht mehr an.“

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Richie. Und viel Erfolg Euch in Hamburg!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/02/2008 17:24
ohne Vahid Hashemian und Dariusz Zuraw

Nach der Trainingseinheit am Freitagnachmittag machte sich die Mannschaft von Dieter Hecking auf den Weg nach Hamburg. Am Samstag findet in der Hamburger HSH Nordbank Arena (ab 15 Uhr im LIVETICKER) das erste Spiel unserer Roten in der Rückrunde statt — ohne Vahid Hashemian und Dariusz Zuraw.



Überraschungen angekündigt

Nach der dem Nachmittagstraining gab Cheftrainer Dieter Hecking bekannt, dass er am heutigen Freitag ohne Darek Zuraw und Vahid Hashemian nach Hamburg reisen werde. Die Startaufstellung, mit der er in der HSH Nordbank Arena auflaufen wird, wollte Hecking aber noch nicht preisgeben. Nur soviel: „Ich weiß, wie ich morgen spielen werde, das steht schon fest. Es wird einige Überraschungen geben.“



Zizzo wieder fit

Sal Zizzo, der sich im Trainingslager des Oberligateams einen Anriss des Syndesmosebandes zugezogen hatte, hat von seinem Arzt bereits wieder grünes Licht bekommen. „Mich hat das auch gewundert“, sagte Dieter Hecking zu der schnellen Genesung des 20-Jährigen, dem die Ärzte eine Pause von vier Wochen prophezeit hatten. Bei der Partie der U23 am Sonntag in Lurup wird der US-Amerikaner allerdings noch nicht dabei sein.

Folgende 18 Spieler nominierte 96-Cheftrainer Dieter Hecking für die Partie gegen den Hamburger SV:

Enke, Golz – Ismaël, Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Krebs, Schulz, Rosenthal, Pinto, Lala, Huszti, Bruggink – Hanke, Lauth, Stajner
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/02/2008 17:27
Auswärts ein Riese

96 will beim HSV morgen mutig „nach vorne spielen“. 96 fühlt sich stark und beschwört seine Tugenden als disziplinierte Schweißgemeinschaft vor dem Rückrundenstart morgen beim HSV.


VON GUNTHER NEUHAUS

HANNOVER. Es war im 96-Trainingslager auf Teneriffa an der Zeit für große Worte. Man bemühe sich darum, den schlafenden Riesen 96 zu wecken, sagte also Sportdirektor Christian Hochstätter, „und ich denke, er hat schon ein Auge auf“. Beim 4:3 gegen Bremen am 16. Spieltag hatte sich der 96-Riese sogar schon ein wenig aufgerichtet, beim 1:5 in Cottbus schnarchte er aber wieder.

„Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um irgendwann riesig zu sein“, sagte Dieter Hecking in einem Interview, das auf der HSV-Homepage veröffentlicht wurde. Gestern legte er gewissermaßen seine Rübezahl-Agenda vor. Nur gemeinsam sei man stark, „wir müssen den Mannschaftsgedanken leben. Schaffen wir das nicht, wird Hannover 96 keine gute Rückrunde spielen“, warnte der 96-Trainer. „Wenn wir nicht hundertprozentig konzentriert spielen, sind wir eine Mannschaft, die von jedem zu schlagen ist.“

Nach der großartigen Hinrunde schienen sich einige 96-Profis in der winterlichen Vorbereitungsphase aufs Zaubern verlegen zu wollen. Dazu fehlt es aber doch an der individuellen Klasse. 96 ist vor allem dann stark, wenn dem Gegner mit aggressivem Pressing zugesetzt wird, wenn Raum und Zeit insbesondere im Mittelfeld zum knappen Gut werden.

Beim 2:2 gegen St. Pauli vor der Haustür des HSV in Hamburg etwa habe 96 viel zu lasch agiert, „so einen Auftritt darf es nicht geben“, schimpfte Hecking nun, „sonst wird das ganze Gebilde instabil“. Gleichwohl reagierte er selbstbewusst auf die Frage nach den Stärken des HSV: „96 ist eine richtig gut spielende Mannschaft“, der andere HSV sei zu ignorieren – das ist das Signal, das Hecking damit vermitteln will: „Wir werden unsere Stärken einbringen.“

Hecking fährt „sehr optimistisch nach Hamburg“. 96 werde mutig „nach vorne spielen und vor ausverkauftem Haus beweisen, dass wir zu Recht eine der besten Auswärtsmannschaften der Bundesliga geworden sind“ (mit 14 Punkten). Bisher gibt sich 96 vor allem in der Fremde als Riese, das soll morgen auch der seit drei Bundesligaspielen sieglose HSV zu spüren bekommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/02/2008 17:28
Hecking hat 2 starke Probleme

Stajner und Schulz drängen in die Start-Elf


Von GREGOR RUHMÖLLER

Voll und ganz glücklich war er über die Vorbereitung nicht...

96-Trainer Dieter Hecking über die letzten Wochen: „Es war eine ordentliche Vorbereitung, keine Spitzen-Vorbereitung.“

Als Beispiel nannte er die erste Halbzeit im Test bei Zweitligist St. Pauli (2:2): „So was darf es nicht geben.“

Schon gar nicht morgen im Start-Derby beim HSV. Für die Roten spricht: Bis auf den dauerverletzten Thomas Brdaric (Reha nach drei Knie-OP´s) sind alle Spieler fit. Die größten Probleme die Hecking hat, sind zwei unerwartet starke Spieler.

Jiri Stajner und Christian Schulz drängen in die Start-Elf. Die stand nach dem Test-2:0 in Hoffenheim eigentlich so gut wie fest. Änderte sich plötzlich.

Stajner drehte nicht nur in Hoffenheim (2 Tore), sondern auch im Training richtig auf. Macht Druck auf Jan Rosenthal, der auf der rechten Außenbahn eigentlich gesetzt war. „Unentschieden“ steht es laut Hecking im Duell der beiden.

So sieht es auch bei Schulz und Altin Lala aus. Der Ex-Bremer meldete sich nach Einblutungen im Oberschenkel früher als erwartet fit zurück. Und kämpft mit dem Kampfzwerg aus Albanien um einen Platz im defensiven Mittelfeld.

Und noch eine Position ist offen: Wer ist beim HSV der 96-Spielmacher? Vorteile für Arnold Bruggink nach der starken Leistung in Hoffenheim. Aber Konkurrent Sergio Pinto hat noch eine Außenseiter-Chance.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/02/2008 12:11
Noch gibt es drei Fragezeichen in Heckings Aufstellung



Hannover (gru). Das größte Geheimnis vor dem Nord-Derby lüftete Dieter Hecking auch am Freitagnachmittag nicht. „Die Aufstellung steht fest“, sagte der Trainer von Hannover 96, „ich werde sie euch aber nicht verraten.“ Es gab auch beim gestrigen Training keine deutlichen Hinweise darauf, mit welcher Elf die „Roten“ heute beim Hamburger SV (Anpfiff ist um 15.30 Uhr) starten werden.

Acht Positionen dürften feststehen; über die restlichen drei darf munter gerätselt werden. Im defensiven Mittelfeld sollte Altin Lala neben Hanno Balitsch spielen. Denn über Christian Schulz, den eigentlichen Stammspieler, hatte Hecking in jüngerer Zeit des Öfteren gesagt, dass „Schulle“ aufgrund von Oberschenkelverletzung und Grippe etliche wichtige Trainingseinheiten verpasst habe. Im Zweikampf Jiri Stajner/Jan Rosenthal auf der rechten Außenbahn dürfte der Tscheche derzeit ganz leicht die Nase vorn haben – zumal Rosenthal nach der gestrigen Trainingseinheit ziemlich geknickt die Mehrkampfanlage verließ und Stajner der Spaß am Fußballspielen wieder sichtlich anzumerken ist.

Auf die Position hinter den Spitzen hoffen Arnold Bruggink und Sergio Pinto. „Mannschaft und Trainer kennen meine Qualitäten“, sagt Bruggink, „und ich weiß, was ich kann.“ Der Niederländer gibt sich absolut selbstbewusst; und solche Spieler braucht Hannover 96 in Hamburg dringend.

So könnte es kommen, aber vielleicht plant Hecking auch ganz anders …
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/02/2008 12:12
96-Traum

Hecking redet von Platz fünf. Mut beim Angriff auf Europa. Noch nie waren die Erwartungen vor einer Rückrunde so groß – schafft 96 den Sprung nach Europa?



VON ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. 96-Chef Martin Kind hat neulich Mannschaft und Trainer zum Essen eingeladen. Dabei servierte er auch seine Erwartungen an die ersten drei Partien der Rückrunde – sieben Punkte sollen es werden. Einige mussten schlucken, denn alle drei Gegner liegen in der Tabelle vor 96, zwei gehören sogar zu den Branchenführern: Heute gehts in Hamburg los, dann folgen die Heimspiele gegen Karlsruhe und Bayern.

Kinds mutige Ansprache zeigt vor allem, dass die Ansprüche gestiegen sind. In der Winterpause blieb offenbar viel Zeit zum Träumen, auch für die Fans. Noch nie seit dem Aufstieg schien der UEFA-Cup so angreifbar. Mit Trainer Ewald Lienen hatte 96 zwar nach der Hinrunde 2004 noch einen Punkt mehr gesammelt. Doch der unattraktive Konterfußball bremste die Euphorie.

2008 begleiten die Mannschaft ganz andere Bilder nach Hamburg – das sensationelle 4:3 gegen Bremen im vorletzten Hinrundenspiel beflügelt die Fantasien. Dieser Sieg war der größte Schritt weg vom Image der grauen Maus, das jenseits von Hannover dem roten Scheinriesen anhaftet.

„Wir brauchen mehrere solcher Spiele wie gegen Bremen“, wünscht sich jedoch Dieter Hecking. Der Trainer weiß, dass die 96-Aktie dann bundesweit neu bewertet wird.

Der logische, passende Streich wäre heute ein Erfolg in Hamburg. Der große HSV ist Dritter und rechnet sich Chancen auf den Titel aus. „Ein Sieg wäre sensationell, der würde unsere Ambitionen unterstreichen“, meint Kind.

Der 96-Chef hat mit zehn Millionen Euro den Weg nach Europa gepflastert. Nationalspieler wie Mike Hanke und Christian Schulz kamen, zuletzt mit Valérien Ismaël ein weiterer Star. Zur nächsten Saison soll erneut ähnlich viel investiert werden. Die Bemühungen um den schließlich nach Bremen gewechselten Schalker Mesut Özil machten das deutlich. Alle Investitionen haben ein klares Ziel – Europa.

„Ein fünfter Platz wäre für uns wie der Gewinn der Meisterschaft. Um das zu schaffen, müsste es optimal laufen“, sagt Hecking. Da erkennen wir den Trainer bei seiner Lieblingsübung: Realistische Ziele einfordern, ohne die Euphorie zu stoppen. Niemandsland oder Europa, bremsen oder träumen – zwischen diesen Polen wird sich 96 auch in der Rückrunde bewegen. Es sei denn, alles läuft optimal.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/02/2008 12:14
Stajner liebt den HSV


Mit gesenktem Kopf schlich Jan Rosenthal gestern nach dem Abschlusstraining vom Platz – muss er etwa heute auf die Bank? Nach den beiden Test-Treffern in Hoffenheim und starken Trainingsleistungen könnte Jiri Stajner heute statt Rosenthal im rechten Mittelfeld beginnen.

Trainer Dieter Hecking lobte den Tschechen zuletzt besonders. Der HSV gehört ja auch zu Stajners Lieblingsgegnern.

Stajner trifft besonders gern gegen Hamburg: Im August 2003 erzielte er beim 3:0 einen Treffer und gab zwei Vorlagen; beim 2:1 im Mai 2005 erzielte er nach der HSV-Führung den Ausgleich. Beim Hinspiel in der folgenden Saison (1:1) brachte er 96 in Führung, beim Rückspiel (2:1) trat er die Ecke, die Dariusz Zuraw zum 1:0 nutzte.

Spielt er, dürfte das den Hamburgern nicht gefallen. Stajner ist unberechenbar, und so etwas mögen Taktik-Füchse wie HSV-Coach Huub Stevens gar nicht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/02/2008 12:15
Vinicius will nicht Sündenbock spielen

Der Brasilianer fühlt sich wieder gut. Er verteidigt neben Fahrenhorst. Ismaël auf der Bank.Wird aus der 96-Wackelabwehr heute wieder ein Bollwerk? Vor allem der zuletzt kritisierte Vinicius hat sich viel vorgenommen.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Das wollen die 96-Verteidiger nie wieder hören. „Wir wussten, dass 96 hinten Probleme hat, das haben wir ausgenutzt“, lästerte Energie-Stürmer Dennis Sörensen nach dem Cottbuser 5:1 kurz vor Weihnachten. 28 Treffer kassierte 96 in der Hinrunde – nur Dortmund, Wolfsburg (beide 30) und Bielefeld (38) sind in der Abwehr anfälliger.

Einer der Sündenböcke hieß Vinicius. Der sonst so zuverlässige Brasilianer spielte keine gute Hinrunde – auch weil er im Sommer fast die komplette Vorbereitung verpasst hatte. Rückenprobleme, eine langwierige Entzündung an der Fußsohle – erst am sechsten Spieltag (0:3 gegen Leverkusen) kam er erstmals zum Einsatz, lief dem Rückstand die ganze Hinrunde hinterher. „Die letzten drei, vier Spiele war ich ziemlich müde.“ Als 96 Valérien Ismaël verpflichtete, musste dem 27-Jährigen klar sein: Der Stammplatz ist weg.

Trotzdem gab Vinicius in jeder Trainingseinheit Gas: „Ich habe hart gearbeitet, wollte die Vorbereitung unbedingt nutzen, um mich zu verbessern.“ Er hats geschafft.

Weil Ismaël letzte Woche über Knieprobleme (Sehnenreizung und Schleimbeutelentzündung) klagte und die Tests gegen Paderborn und Hoffenheim verpasste, steht Vinicius heute doch wieder in der Startelf. Ismaël ist zwar wieder gesund und fährt mit nach Hamburg – er sitzt aber nur auf der Bank. Ein Einsatz von Beginn an käme noch zu früh für den 32-Jährigen.

Beim 2:0 in Hoffenheim gaben Vinicius und Frank Fahrenhorst eine sichere Innenverteidigung ab. Bollwerk statt Wackelabwehr – so wollen sie sich auch heute präsentieren. Vinicius selbstbewusst: „Ich fühle mich gut und freue mich, dass es endlich wieder losgeht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/02/2008 12:17
Stevens : Sind vor Hannover gewarnt


Im Sommer wechselt HSV-Trainer Huub Stevens (54) nach Eindhoven, um wieder bei seiner kranken Frau zu sein. Der Holländer spricht über Gefühle, van der Vaart und 96.


VON FLORIAN KREBS

Herr Stevens, Sie gehen in Ihre letzten vier Monate als HSV-Trainer und wahrscheinlich auch als Bundesliga-Trainer. Ein komisches Gefühl?

Da mache ich mir momentan gar keine Gedanken drüber. Wichtig ist, was heute und morgen ist.

Keine Zeit für Gefühle?

Die hat man vielleicht mal, wenn man abends im Bett liegt und den Tag hinter sich hat. Aber auch da nur ganz selten. Der HSV erfordert meine ganze Aufmerksamkeit, das wird bis zum letzten Tag so sein.

Was wünschen Sie sich zum Abschluss?

Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir besser als letzte Saison, als wir Siebter waren, abschneiden wollen. Daran hat sich nichts geändert. Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen in der Hinrunde, sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Wir werden versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Wir werden aber nicht über irgendwelche Geschichten reden, die nicht realistisch erscheinen.

Ist denn der erste HSV-Titel seit 21 Jahren realistisch? Ihr Klubchef Bernd Hoffmann meinte auf der Mitgliederversammlung: „Es wird Zeit.“

Waren Sie dabei, als er das gesagt hat? Bernd Hoffmann hat gesagt, der HSV hätte einen Titel verdient. Das ist ein Unterschied. Titel hat noch niemand durch Reden und Interviews in der Zeitung gewonnen, sondern nur durch hartes Arbeiten auf dem Platz.

Sie gehen, Rafael van der Vaart wohl auch. Machen Sie sich Sorgen um den HSV?

Das ist mir alles zu spekulativ. Fakt ist, dass Rafael van der Vaart beim HSV einen Vertrag bis 2010 hat. Und bisher ist für ihn beim HSV keine offizielle Anfrage eingegangen. Rafael van der Vaart hat in der Hinrunde gezeigt, dass er mit voller Konzentration beim HSV ist und was erreichen will. Da mache ich mir keine Sorgen darüber, was im Sommer sein könnte.

Belastet der Wirbel um van der Vaart die Mannschaft?

Nein, das ist überhaupt kein Thema. In Fußball wird generell viel Wirbel gemacht, Hamburg ist eine Medienstadt, Rafael ist eine Symbolfigur der Stadt, die medial sehr präsent ist – das beeinflusst keineswegs die Leistung oder die Abläufe rund um die Mannschaft.

Hart, zart oder beides – wie sollte Ihr Nachfolger sein?

Wir können uns gern über den aktuellen HSV und den Trainer Huub Stevens unterhalten. Über Nachfolgekandidaten oder was der HSV bei seiner Suche berücksichtigen soll, darüber werde ich mich nicht äußern.

Alles klar. Wie lief denn die Vorbereitung?

Es macht keinen Sinn, über Zustände von Vorbereitungen zu philosophieren. Entscheidend ist, was die Mannschaft gegen 96 abruft. Da zählt das Ergebnis, es interessiert keinen Menschen mehr, ob wir in der Vorbereitung phasenweise nicht so gut gearbeitet, aber vier Spiele gewonnen haben.

Dann reden wir übers 96-Spiel ...

Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht, zudem mit einem Heimspiel. Das Nordderby gegen 96 hat immer einen besonderen Reiz. Im Hinspiel war es eng. Wir haben 1:0 gewonnen, haben drei- oder viermal die Latte getroffen, trotzdem wurde es in der Schlussphase nochmal eng. Benny Lauth hatte die große Chance zum Ausgleich, Frank Rost hat da gut gehalten. Hannover hat eine gute Mannschaft! Wir sind gewarnt und werden alles geben müssen, um das Spiel zu gewinnen. Die Fans erwarten viel!

Ist ein Sieg Pflicht?

Von Pflichtsiegen zu sprechen, ist sowieso nicht meine Art. Das ist respektlos dem jeweiligen Gegner gegenüber. Und erinnern Sie sich mal ans Ende der Hinrunde. Da haben alle über uns gesagt: Oh nein, wie können die 0:0 gegen Cottbus spielen! Eine Woche später hat das gleiche Cottbus 5:1 gegen Hannover gewonnen. In der Bundesliga liegt alles nah beieinander. Pflichtaufgaben gibt es nicht.

Was sagen Sie zur Entwicklung in Hannover?

Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich kann darüber sprechen, was sich beim HSV entwickelt. Aber wie weit Hannover entfernt ist von uns? Etwas mehr als 150 Kilometer, glaube ich. Das ist zu weit, um dort entsprechende Einblicke zu haben.

Wer wird Meister?

Ich habe immer gesagt, die Bayern werden Meister. Dabei bleibe ich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/02/2008 00:20
Spielbericht: Hamburger SV - H96 1:1 (0:1)


Die Roten starten mit einem 1:1 (1:0) beim Hamburger SV in die Rückrunde. Szabolcs Huszti hatte eine tolle erste 96-Halbzeit durch seinen verwandelten Foulelfmeter (40.) gekrönt.


Ivica Olic glich für den dann stärker werdenden Gastgeber aus (70.). Kurz vor Abpfiff musste Sergio Pinto nach einem Nachtreten mit Rot vom Platz.

Tarnat muss abwinken
Kurzfristig musste 96-Linksverteidiger Michael Tarnat aufgrund von Adduktorenbeschwerden abwinken. Christian Schulz rückte dafür links in die Viererkette, in der Neuzugang Ismael noch fehlte. Lala übernahm zusammen mit Balitsch die Sechserposition. Im Mittelfeld erhielten Stajner und Bruggink den Vorzug vor Rosenthal und Pinto. Auf Gastgeberseite ließ Huub Stevens die erfolgreiche Pokalelf von Essen (3:0) auflaufen. Choupo-Moting stürmte also zunächst erneut für Guerrero.

Huszti gewohnt nervenstark
Die Roten kamen klasse aus der Winterpause. Von Beginn an machten sie die Räume eng und übernahmen deutlich das Kommando. Hanke zwang HSV-Keeper Rost bereits nach fünf Minuten mit einem gefährlichen Aufsetzer vom linken Strafraumeck zum Nachfassen. Eine Viertelstunde war gespielt, als der agile Stajner im Anschluss an einem gelungenen Doppelpass mit Huszti rechts im Strafraum auch noch Kompany umkurvte, aber freistehend an Rost scheiterte. Hanke war zu überrascht, um die Nachschusschance gewinnbringend unterzubringen (15.). Vom Gastgeber war derweil nichts zu sehen, die 96-Defensive wurde kaum gefordert. So blieb 96 das torgefährlichere Team: Bruggink zwang Rost nach Stajner-Ablage mit einem Distanzschuss erneut zu einer Glanztat (27.). Nach einer halben Stunde hatte sich 96 ein Chancenplus von 11:1 herausgespielt! Und das Bild sollte sich bis zur Pause nicht ändern. Lediglich HSV-Schlussmann Rost verhinderte lange den Rückstand. Auch Stajners Fernschuss landete in dessen Armen (36.). So musste schließlich ein Strafstoß herhalten, um Rost zu bezwingen. Christian Schulz war nach einem mutigen Offensivvorstoß links in den HSV-Strafraum eingedrungen, wo ihn Demel ungeschickt zu Boden schickte (Foto unten). Elfmeterspezialist Szabolcs Huszti zeigte auch diesmal keine Nerven und ließ Rost mit einem beherzten Schuss ins rechte Eck keine Abwehrchance (40.) – die hoch verdiente Halbzeitführung der Leinestädter.

Offener Schlagabtausch – Olic trifft
Stevens reagierte und stellte um: Reinhardt rückte in die Viererkette, Kompany und Olic orientierten sich weiter nach vorne. Die erste Torchance hatten aber erneut die Roten: Bruggink rutschte sein Volleyversuch nach Cherundolo-Flanke aber über den Spann (51.). Nach Hamburgs erster Torchance durch Boateng, der eine Einzelaktion mit einem scharfen Schuss vom linken Strafraumeck, der aber knapp über die Querlatte strich (54.), entwickelte sich plötzlich ein offener Schlagabtausch. Im direkten Gegenzug hatte Huszti enorm viel Pech, als sein Außenristschuss nur den linken Außenpfosten traf (55.). Auch Hanke verpasste die Vorentscheidung bei zwei aufeinander folgenden aussichtsreichen Situationen (56.). Mit dem nun eingewechselten Guerrero erspielten sich die Gastgeber immer mehr ein Übergewicht. Der Peruaner stellte Vinicius verstärkt vor Probleme – gleich zweimal verfehlte ein Schrägschuss aus identischer Position nur hauchdünn den linken Pfosten (61., 66.). Spiel entscheidend sollte dann die 70. Minute werden: Zunächst vergab 96 gleich zweimal die Vorentscheidung – Stajner konnte nach Huszti-Rechtsflanke einen Kopfball am linken Pfosten nicht entscheidend platzieren, Huszti ließ sich von HSV-Schlussmann Rost das Leder vom Fuß nehmen – dann schlugen die Gastgeber zu! Der weite Abstoß Rosts wurde von Vinicius unglücklich mit dem Hinterkopf auf den ansonsten abgemeldeten van der Vaart weitergeleitet. Der Holländer scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Enke, doch Ivica Olic stand goldrichtig und konnte zum Ausgleich abstauben. Nun wollten beide Teams nicht mehr zu viel riskieren, weitere Chancen ergaben sich kaum.Lediglich Huszti versuchte es noch einmal aus der Ferne, doch der 23-Meter-Schuss ging knapp über das Gestänge (82.). Für einen letzten Aufreger sorgte somit die einzige unschöne Szene der Partie: der eingewechselte Sergio Pinto wurde zunächst rüde von de Jong umgesenst, und verlor die Nerven. Im Liegen ließ sich der Halbportugiese zu einem Tritt hinreißen. Schiedsrichter Perl zögerte nicht und gab Pinto Rot wegen einer Tätlichkeit (88.). De Jong wurde nicht bestraft.

96 verpasst K.O.-Schlag
Ein munteres Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten endet somit mit einem insgesamt leistungsgerechten Remis. Nach deutlicher Überlegenheit in Durchgang eins musste sich die Hecking-Elf in Hälfte zwei immer größer werdendem Druck der Gastgeber aussetzen und kassierte folgerichtig den Ausgleich. Mit etwas Glück hätte 96 bei weiteren eigenen Gegenstößen aber durchaus auch den K.O.-Schlag setzen können. Durch den Punktgewinn in Hamburg bleiben die Elbestädter aber weiterhin ein gern gesehener Gegner der Niedersachsen.


Hamburger SV: Rost – Demel, Kompany, Mathijsen, Boateng (77. Benjamin) – Jarolim (46. Reinhardt), de Jong, Choupo-Moting (59. Guerrero), Trochowski, Olic – van der Vaart

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Schulz – Balitsch (69. Rosenthal), Lala, Stajner (75. Pinto), Bruggink, Huszti (87. Lauth) – Hanke

Tore: 0:1 Huszti (40. FEM, Schulz), 1:1 Olic (70., van der Vaart)

Schiedsrichter: Gunter Perl (München)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:12
Huszti für Ungarn


Während Szabolcs Huszti nach längerer Pause wieder für die ungarische Nationalmannschaft nominiert wurde, musste 96-Rechtsverteidiger Steven Cherundolo seinen geplanten Länderspieleinsatz gegen Mexiko am kommenden Mittwoch, 6. Februar, absagen. Der 28-jährige US-Amerikaner laboriert nach dem Hamburgspiel an einer leichten Adduktorenzerrung.


Leichtere Blessuren

Neben Cherundolo und Michael Tarnat (Adduktorenprobleme) fehlte beim Sonntagstraining der Roten zudem Hanno Balitsch, der sich beim 1:1 in der HSH Nordbank-Arena hatte mit Wadenproblemen auswechseln lassen müssen.


Huszti für Ungarn

Während also Steven Cherundolo auf seinen internationalen Einsatz verzichten muss, wird der Ungar Szabolcs Huszti erstmals nach längerer Pause wieder für die Magyaren in Aktion sein. Huszti wurde für das Testspiel Ungarns gegen die Slowakei am Mittwoch, dem 06. Februar, nominiert. Am Donnerstag wird der 96-Flügelflitzer wieder in Hannover zurück erwartet. Bereits am Mittwoch rechnet Dieter Hecking mit U21-Nationalspieler Jan Rosenthal, der einen Tag vorher in Koblenz gegen Belgien spielt.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:14
Enke im Interview

96-Kapitän will nicht klagen und denkt an die Nationalmannschaft.


Robert Enke war nach dem 1:1 in Hamburg sehr zufrieden.
VON FLORIAN KREBS



Wie hat Ihnen das Spiel gefallen?

Ich bin begeistert, das war richtig gut. Ich hatte keinen Ball zu halten in der ersten Halbzeit, wir haben uns mit dem Tor belohnt. Leider konnten wir nicht nachlegen. Machen wir das 2:0, bringen wir das Spiel nach Hause. Die letzte halbe Stunde war Hamburg besser, deswegen ist das 1:1 nicht unverdient.
Sekunden vor dem 1:1 hatte Huszti das 2:0 auf dem Fuß …
Wir hatten ja vorher auch noch den Pfostenschuss und noch zwei andere Situationen. Aber es kann nicht jeder Schuss sitzen.


Wie ist denn der Ausgleich passiert?

Wenn ich Glück habe, prallt der Ball irgendwo anders hin und nicht Olic vor die Füße. Aber der HSV hatte sich dieses Tor aufgrund seiner Chancen irgendwo verdient.
Punkt gewonnen oder zwei verloren?
Ein Punkt in Hamburg ist ja nicht so schlecht. Wir sollten das jetzt nicht so verkaufen, als wenn wir verloren hätten.


Also war es auch für Sie ein gelungener Rückrundenstart …

Ja, absolut gelungen. Wie wir vor allem in der ersten Halbzeit gespielt haben, das war hervorragend. Schade, dass wir nicht mit drei Punkten belohnt wurden. Trotzdem war das sehr gut. Wäre schön, wenn wir jetzt mit drei Punkten gegen Karlsruhe nachlegen könnten.


Sie dürfen nicht zur Nationalmannschaft reisen. Überrascht?

Nee, nee. Ich wusste das vorher, es war ja klar, dass zum ersten Test nur zwei Torhüter mitfahren. Ich denke, ich werde im März (am 26. März spielt Deutschland in Basel gegen die Schweiz) dabei sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:16
Stajner spielt sich rein

Er hofft auf neuen 96-Vertrag. Probleme nur nach Abpfiff.


Nach der guten Leistung hofft Jiri Stajner auf einen neuen 96-Vertrag.
VON ANDREAS WILLEKE

HAMBURG. Am Anfang stand er in der Mannschaft, am Ende war er wieder allein. Das Nachspiel zog sich in Hamburg so lang hin, dass Jiri Stajner nicht im Mannschaftsbus nach Hannover zurückfahren konnte.
Stajner war zur Dopingprobe ausgelost worden. „Normalerweise geht das schnell bei mir“, doch in Hamburg dauerte es über eine Stunde, bis Stajner seinen Becher abgeben konnte. „Sechs bis sieben Wasser“ musste er trinken, nebenbei räumte er mit einem Vorurteil auf. „Es gab kein Bier“, so dass der Tscheche nüchtern Auskunft geben konnte.

Bereits Mitte der letzten Woche ahnte er, „dass ich spiele“. Hamburg ist ja auch ein guter Spielplatz für den 31-Jährigen. „Ich habe hier ein paar Tore geschossen“, auch diesmal war er nah dran. In der 16. Minute spielte sich Stajner perfekt frei, zielte dann aber Torwart Frank Rost aus sieben Metern an die Brust. „Ich wollte ins kurze Eck schießen, Pech.“
In der zweiten Hälfte köpfte Stajner aus spitzem Winkel drüber, „auch eine gute Chance“. Das blieben aber die einzigen unglücklichen Aktionen. Stajner hat seine Chance genutzt und dürfte sich vorerst in die Mannschaft gespielt haben. „Das ist schön“, sagt er kühl, „aber wie lange noch?“
Stajner spricht aus Erfahrung. „Ich wollte im Sommer weg, und jetzt im Winter vielleicht wieder“, berichtet er, „aber ich habe immer meine Spiele gemacht.“ Sie können nicht voneinander lassen – Stajner gehört zu 96 wie Netzer zu Delling.
Nach sechs 96-Jahren endet im Juni sein Vertrag. „Ich möchte irgendwo Fußball spielen“, sagt Stajner, „Hannover wäre gut, auch für meine Familie, dann muss ich nicht umziehen.“
Dazu müsste Stajner seine gute Leistung in den nächsten Wochen bestätigen. Für die Mannschaft sieht er jedenfalls eine gute Perspektive. „Wir können jeden Gegner schlagen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:19
Pinto`s Blitz-Rot


Sergio Pinto (27) sorgte beim 1:1 für den 96-Tiefpunkt. Nach einem Foul von de Jong trat er dem HSV-Holländer in den Unterleib. Schiri Perl (München) stand vier Meter daneben und zeigte Pinto die Rote Karte. In der 75. Minute war er eingewechselt worden. In der 89. Minute musste Pinto wieder runter. Jetzt drohen vier Wochen Sperre. Und dazu gibt´s eine Geldstrafe von 96. Die dürfte bei 5000 Euro liegen. Trainer Dieter Hecking sauer: „So ein Verhalten lassen wir nicht durchgehen. Das darf ihm nicht passieren. Da muss er sich zurückhalten.“ Der Trainer hofft, dass die Attacke von de Jong als Provokation bewertet wird. „Dann kriegt er vielleicht nur 3 Spiele Sperre.“ Anfang der Woche weiß er mehr. Dann kommt das Urteil. Von einem Stammplatz ist Pinto jetzt erstmal weit entfernt. Dabei war er für die Spiele gegen den KSC und den FC Bayern - trotz der guten Leistung von Arnold Bruggink in Hamburg - in der engeren Wahl für die Start-Elf. Hecking: „Gegen solche Gegner kann man einen wuseligen Typ wie Pinte eigentlich gut gebrauchen.“ Daraus wird nix: Pinto muss sich die beiden Knaller-Spiele von der Tribüne aus anschauen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:20

Muß Vini weichen ?


HAMBURG. Natürlich hat er sich geärgert über das 1:1 von Olic, Vinicius hätte das Hamburger Gegentor gerne verhindert. Allerdings war er von Rafael van der Vaart an der Strafraumgrenze behindert worden. „Er geht gar nicht zum Ball und hat mich nur geschubst“, klagte Vinicius. „Normalerweise ist das ein Foul.“
Schiedsrichter Günter Perl aber „hats nicht gepfiffen. Also wars kein Foul“, stellte Dieter Hecking fest. Abgesehen vom Tor und einem Querschläger, der bei Paolo Guerrero landete, stand Vinicius aber sehr stabil neben Frank Fahrenhorst in der Abwehr. Kein Vergleich mit dem Chaos in der 96-Defensive etwa beim 1:5 in Cottbus, wo Thomas Kleine noch neben Vinicius gespielt hatte.


„Ich habe die ganze Vorbereitung mitgemacht und wieder Selbstvertrauen“, sagte Vinicius nun. „In der Hinrunde war ich zwei Monate verletzt, habe dann eine Woche trainiert und sofort gespielt. Es war klar, dass am Ende die Kraft gefehlt hat. Da sind ein paar Fehler passiert, die nicht passieren dürfen.“
Das soll nicht mehr vorkommen, nun aber drängt Valérien Ismaël in die Mannschaft. „Der Trainer hat im Trainingslager auf Teneriffa klar gesagt, dass wir alle die gleiche Chance haben“, erinnert sich Vinicius. Bitter für ihn, wenn er nun für Ismaël Platz machen müsste
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:31
96-Einzelkritik


Robert Enke: Fast 60 Minuten beschäftigungslos. Danach voll auf der Höhe, auch in der Situation vor dem Ausgleich, als er spektakulär gegen Rafael van der Vaart rettete (70. Minute). Note: 2,5

Steve Cherundolo: Aufmerksam in der Defensive, sehr viel gewonnene Laufduelle. Gute Ausflüge nach vorn. Note: 2,5

Vinicius: Spielte eine überragende 1. Halbzeit, in der er keinen Zweikampf verlor; hatte später mit dem eingewechselten Paolo Guerrero einige Probleme. Sah auch vor dem 1:1 nicht gut aus, als ihn van der Vaart – wenn auch unfair – beim Kopfballduell bedrängte. Note 3

Frank Fahrenhorst: Steigerte sich nach leichten Unsicherheiten zu Anfang, spielte dann konstant ordentlich. Lediglich vor dem Ausgleich schlich sich noch einmal ein Flüchtigkeitsfehler ein. Note 3

Christian Schulz: Rutschte aufgrund der Adduktorenbeschwerden von Michael Tarnat in die Anfangself und brauchte nur eine kurze Eingewöhnungszeit, um zur gewohnten Leistung zu finden. Note 3

Altin Lala: Bärenstark. Hatte nicht nur Piotr Trochowski fest im Griff. Der Albaner war laufstark und unterband viele HSV-Aktionen schon im Ansatz. Note: 2

Hanno Balitsch: Stand seinem Nebenmann Lala kaum nach. Bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung wegen Wadenproblemen bildeten Lala und Balitsch ein super Gespann im defensiven Mittelfeld. Note: 2,5

Jiri Stajner: Hat seine Chance genutzt. Der Tscheche hatte viele, viele gute Szenen und verzichtete auf seine üblichen Pirouetten. Entkräftet ausgewechselt. Note 2,5

Arnold Bruggink: Hatte immer ein Auge für den Nebenspieler, beruhigte das Spiel, wenn es darauf ankam. Auch ohne spektakuläre Szenen sehr ordentlich. Note 3

Szabolcs Huszti: Setzte besonders in der Offensive Akzente, aber oft zu eigensinnig. Übersah bei aussichtsreichen Angriffen – auch bei seinem Pfostenschuss (54.) – den besser postierten Mitspieler. Eiskalt wie immer beim Elfmeter. Note: 3

Mike Hanke: Ackerte aufopferungsvoll. Er schoss, er köpfte, er legte ab – und wirkte am Ende völlig platt. Erhielt zu Recht Lob vom Trainer. Note 3

Jan Rosenthal: Löste den angeschlagenen Balitsch ab und fügte sich sehr gut ein. Setzte viele Akzente.

Sergio Pinto: Sollte nach seiner Einwechslung für Stajner auf Rechts für Wirbel sorgen. Fiel aber nur durch seinen gemeinen Tritt gegen Nigel de Jong auf (89.). Sah zu Recht die Rote Karte.

Benjamin Lauth: Gellendes Pfeifkonzert der HSV-Fans, als er für Huszti kam. Danach wurde es schnell wieder ruhig um ihn.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/02/2008 17:35
Hanke kämpft


Mike Hanke kämpft um seine EM-Chance / Hecking ärgert sich über Bundestrainer Löw


Von Heiko Rehberg

Hamburg. Auch gestern blieb das Telefon stumm. Als im Laufe des Tages klar war, dass Oliver Neuville für das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Österreich absagen muss, durfte sich Mike Hanke wieder Hoffnungen machen.

Doch Bundestrainer Joachim Löw rief nicht an, strich den Mönchengladbacher Stürmer aus dem Kader und verzichtete auf Ersatz aus Hannover.

Hanke und die Nationalelf. Das war auch nach dem 1:1 beim Hamburger SV das Thema, ins Rollen brachte es 96-Trainer Dieter Hecking – und in gewisser Weise Hanke selbst mit einer respektablen Leistung. „Wenn ein deutscher Stürmer in der Bundesliga-Hinrunde acht Tore schießt und nicht nominiert wird, kann ich das nicht verstehen“, sagte Hecking ungewöhnlich undiplomatisch, was dafür spricht, dass er tatsächlich verärgert ist über die Nicht-Berücksichtigung seines Ein-Mann-Sturmes: „Wir haben auch keine Rückmeldung erhalten, warum Mike nicht dabei ist.“

Löw hatte sich für Mario Gomez (VfB Stuttgart), Miroslav Klose (Bayern München), Kevin Kuranyi (Schalke 04) und eben für Neuville entschieden, mit Lukas Podolski wird ein fünfter Angreifer offiziell im Mittelfeld geführt. Ob Hanke besser oder schlechter ist als die Konkurrenten, wird als Thema schnell wiederkehren, je näher die Vergabe der Plätze im 23-köpfigen Aufgebot für die Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich rückt.

Hanke muss hoffen, dass Löw sich demnächst wieder an ihn erinnert; Leistungen wie in Hamburg sind die einzige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Auch Tore können nicht schaden, und deshalb ist es verständlich, dass sich der 24-Jährige in Hamburg doppelt ärgerte. Erst über Torwart Frank Rost, der seinen 22-Meter-Schuss mit Mühe parierte („Den habe ich schon drin gesehen“), später über den Kollegen Szabolcs Huszti, der ihn übersah („Wenn er abspielt, stehe ich frei vor dem Tor“).
Hanke fand seine Leistung trotzdem „ordentlich gegen die Bullen da hinten“ – gemeint waren die Hamburger Joris Mathijsen, Vincent Kompany und in der 2. Halbzeit Bastian Reinhardt. „Ich habe die Bälle gehalten und mir Torchancen erspielt.“ Hecking hatte Hanke geraten, dem Bundestrainer die Antwort „auf dem Platz zu geben“. Der Stürmer nahm seinen Trainer beim Wort, erst nach 70 Minuten kroch die Müdigkeit in die Beine, und von Hanke war nicht mehr viel zu sehen.

„Ich werde weiter an mir arbeiten“, sagte Hanke. Das klingt arg brav, ist aber klug, um Löw nicht zu verärgern. Besser, wenn Hecking schimpft.
Verfasst von: H2B2 Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/02/2008 13:01
Vier Spiele Sperre für Pinto
Hannovers Mittelfeldspieler Sergio Pinto kommt sein Ausraster vom Samstag beim 1:1-Unentschieden in Hamburg teuer zu stehen. Das DFB-Sportgericht sperrte den 27-Jährigen für vier Meisterschaftsspiele. Hannover 96 muss bis zum Auswärtsspiel am 9. März bei Bayer Leverkusen am 23. Spieltag auf seinen Mittelfeldspieler Sergio Pinto verzichten. Erst in der 75. Minute beim Stand von 1:0 für die Niedersachsen in Hamburg für Stajner eingewechselt, ließ sich Pinto in der 90. Minute von einem Tritt Nigel de Jongs provozieren und trat gegen den Hamburger Defensivakteur zurück. Schiedsrichter Günter Perl aus München verwies Pinto mit Rot vom Feld.

SpielberichtHSV - Hannover 1:1 (0:1)
Pinto ist am Montag vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) "wegen einer Tätlichkeit gegen den Gegner nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung" für vier Meisterschaftsspiele gesperrt worden. Pinto kam in dieser Saison bisher auf 14 Bundesligaeinsätze, erzielte dabei zwei Treffer selbst und bereitete einen weiteren direkt vor.
Quelle: Kicker.de
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/02/2008 18:00
Fluch der Konkurenz

96: Hecking gefordert


Hannover (gru). Es klingt fast schon paradox: Da hat Hannover 96 ein mitreißendes Spiel beim Hamburger SV geboten, offenbarte kaum Schwachstellen – und trotzdem sind die Probleme für Trainer Dieter Hecking größer geworden. Luxusprobleme zwar, aber Dinge, die dem 43-Jährigen Kopfzerbrechen bereiten werden.

In Hamburg haben elf, rechnet man Einwechselspieler Jan Rosenthal hinzu, zwölf „Rote“ überzeugt. Sie wollen natürlich auch am Sonnabend gegen den Karlsruher SC in der Anfangself stehen. Es gibt kaum Argumente, die dagegensprechen. Doch auch Valérien Ismaël und Michael Tarnat – er fiel beim HSV wegen einer Adduktorenverletzung aus – drängen auf ihren Einsatz. Für Ismaël müsste ein Innenverteidiger weichen; Vinicius und Frank Fahrenhorst gaben jedoch wenig Anlass für einen Wechsel. Der Franzose ist aber eine der spektakulärsten Verpflichtungen der 96-Geschichte. Kann es sich Trainer Hecking erlauben, den 32-Jährigen eine weitere Woche auf der Ersatzbank schmoren zu lassen, wo er am vergangenen Sonnabend aufgrund seines Trainingsrückstands saß? Eine spannende Personalentscheidung, um die der 96-Trainer nicht zu beneiden ist.

Und was wird aus Christian Schulz, der in Hamburg viel mehr als nur ein Tarnat-Ersatz war auf der linken Verteidigerposition? Tarnat kehrt zurück auf seinen Stammplatz, daran dürfte es keinen Zweifel geben. Schulz, der seinen Trainingsrückstand bis zum Sonnabend aufgeholt hat, strebt also wieder ins defensive Mittelfeld, wo er eine bemerkenswerte Hinrunde gespielt hat. Altin Lala und Hanno Balitsch, mit denen er konkurriert, waren jedoch beim HSV bärenstark.

Egal, wie Hecking sich entscheidet, er muss sehr gut argumentieren. Da kann er fast froh sein, dass sich der Kampf um die Spielmacherposition durch die Entgleisung Sergio Pintos vorerst erledigt hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/02/2008 18:03
Ribery fehlt gegen 96


MÜNCHEN. Zauberer Franck Ribéry wird dem FC Bayern voraussichtlich bis Ende des Monats fehlen – er fällt damit auch am 17. Februar beim Gastspiel in Hannover aus.

Die Ärzte der französischen Nationalmannschaft stellten eine langwierige Oberschenkelverletzung fest, er werde „mindestens drei Wochen“ ausfallen. Damit fehlt Ribéry den Bayern vor allem im Hit gegen Werder am kommenden Sonntag. Der Offensivstar reiste noch gestern wieder aus dem Lager des Nationalteams in Claire Fontaine ab, wo sich Frankreich auf das Spiel gegen Spanien in Malaga vorbereitet.

Ribéry hatte sich die Verletzung zum Rückrunden-Auftakt beim 2:1 in Rostock zugezogen. Er habe bei einem Sprint ein Ziehen im Oberschenkel gespürt, erklärte der Profi.

Auch Bayerns Lucio musste sein Länderspiel mit Brasilien in Irland absagen – Achillessehnenreizung. Sein Einsatz gegen Werder soll aber nicht gefährdet sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/02/2008 18:04
Wann verlängert Huzsti?

Mit 57,7 Prozent der Stimmen wurde Szabolcs Huszti von den 96-Fans zum „Spieler des Spiels“ beim HSV gewählt. Morgen feiert er gegen die Slowakei sein Comeback in der ungarischen Nationalmannschaft. Huszti ist ein gefragter Typ – gern würde 96 mit dem Flügelflitzer (Vertrag bis 2009) vorzeitig verlängern. Doch der 24-Jährige hat keine Eile: „Wir haben viel Zeit. Ich konzentriere mich auf den Fußball, mein Berater verhandelt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/02/2008 18:07
Hannover 96 - Karlsruher SC


am 09.02.2008, 15.30 Uhr, in der AWD-Arena


Aktuelle Situation:
Aufsteiger Karlsruher SC ist zweifelsohne das Überraschungsteam der Saison! Die Badener spielten nicht nur eine fantastische Hinrunde, sie konnten auch sofort zum Rückrundenstart andeuten, dass sie keinesfalls gewillt sind, auf der Zielgeraden einzubrechen. Ein glückliches Händchen bewies der KSC in der Winterpause scheinbar mit der Verpflichtung des ehemaligen Nürnbergers Joshua Kennedy. Der Stürmer traf in seinem ersten Einsatz sofort - und das ausgerechnet gegen seinen Exklub.

Wichtige Abgänge:
Sanibal Orahovac (Erzgebirge Aue), Winterpause
Giovanni Federico (Borussia Dortmund)
Jiri Kaufman (Erzgebirge Aue)

Wichtige Zugänge:
Sebastian Langkamp (Hamburger SV), Winterpause
Joshua Kennedy (1. FC Nürnberg), Winterpause
Andreas Görlitz (FC Bayern München, Leihbasis)
Tamas Hajnal (1. FC Kaiserslautern)
Christian Timm (SpVgg Greuther Fürth)
Alexander Iashvili (SC Freiburg)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Christopher Reinhard (Knöchelverletzung)
Massimilian Porcello (Wade)
Bradley Carnell (Achillessehnenprobleme)

Scorerliste:
Tamas Hajnal 11 (5 Tore, 6 Vorlagen)
Sebastian Freis 5 (3 Tore, 2 Vorlagen)
Christian Timm 5 (3 Tore, 2 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: 1. FC Nürnberg (H) : 2:0
BL: Hamburger SV (H) 1:1
BL: VfL Bochum (A) 2:2
BL: Energie Cottbus (A) 0:2
BL: Hertha BSC (H) 2:1

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 5 S - 1 U - 2 N
Auswärtsbilanz: 1 S - 0 U - 6 N
Gesamtbilanz: 15 Spiele - 6 S - 1 U - 8 N

Letzte Spiele:
2007/08: KSC - 96 1:2
2. Liga 2001/02: 96 - KSC 5:0; KSC - 96 1:2
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/02/2008 17:45
Brutaler Konkurenzkampf

Bei 96 tobt ein brutaler Konkurrenzkampf – fällt ihm ausgerechnet Altin Lala zum Opfer?


VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Diese Frage stellt sich nach der bravourösen 96-Leistung in Hamburg: Haben die Spieler der Startelf nun einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen – einen kleinen Bonus also?

„Nein, überhaupt nicht“, sträubt sich 96-Trainer Dieter Hecking gegen diesen Ansatz. „In meinen Überlegungen wird das nicht berücksichtigt. Sie hätten einen Bonus gehabt, wenn sie den Sack zugemacht hätten.“

Anstatt einen zweiten Treffer zu erzielen, kassierte 96 aber den Ausgleich beim HSV, also läuft ein brutaler Konkurrenzkampf in dieser Trainingswoche. „Da gibt es Zweikämpfe ohne Ende“, weiß Hecking, obschon er auch sagt: „Für mich ist alles klar. Wie wir spielen, habe ich schon wieder im Kopf.“ Nur verrät er es nicht. Außerdem könne sich „der eine oder andere auch wieder rausspielen. Aber der Plan steht.“

Und dieser Plan dürfte vorsehen, dass 96 am Sonnabend das in Hamburg ohnehin schon attraktive Offensivspiel weiter forciert. Auch wenn er es vielleicht am wenigsten verdient hätte, droht dem Sicherheitsexperten Altin Lala nun die Rückversetzung auf die Ersatzbank.
Das hängt damit zusammen, dass Michael Tarnat wieder fit ist. „Tanne wird, wenn er verletzungsfrei bleibt, in die Mannschaft drängen wollen“, weiß Hecking. „Dann hast du Schulle wieder fürs zentrale Mittelfeld frei.“
Christian Schulz dürfte wegen seines Vorwärtsdrangs gesetzt sein, und erfahrungsgemäß verzichtet Hecking eher auf Lala als auf Hanno Balitsch. „Wenn ich Trainer wäre, würde ich mich immer aufstellen“, ist Lala aber auch von seinen Qualitäten überzeugt. „Ich will der Mannschaft helfen und Gas geben.“

Wenn es aber anders käme, „dann werde ich jeden Tag heulen“, frotzelt Lala, aber Scherz beiseite. „Ich spiele hier seit zehn Jahren. Ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben, und es wird immer so sein.“ So kennen und schätzen ihn die 96-Fans. Die Qual der Wahl zu haben und auch Spieler verprellen zu müssen, „das sind sicherlich schöne Probleme“ für Hecking, „die mir jetzt nicht die Sorgenfalten auf die Stirn treiben“. Wenn jemand meint, er müsse mehr spielen, „ist das nicht mein Problem“, sagt Hecking kühl. Es gibt keinen Platz für Sentimentalitäten. „Ich versuche, die beste Mannschaft auf den Platz zu bringen.“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/02/2008 17:47
Ismael will runter von der Bank

Vinicius und Fahrenhorst spüren den Druck


Valérien Ismaël hofft auf sein 96-Debüt am Sonnabend gegen Karlsruhe. Möglicherweise vertröstet Dieter Hecking ihn aber auf das Bayern-Spiel in elf Tagen.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Valérien Ismaël 96-Trainer Dieter Hecking größere Sorgen bereitete. Der Innenverteidiger litt unter Kniebeschwerden und wurde vor 13 Tagen nach Augsburg zur Untersuchung bei Professor Ulrich Boenisch geschickt – auch damit „Vale vom Kopf her frei ist“, wie Hecking sagte.

Boenisch diagnostizierte eine Sehnenreizung und eine Schleimbeutelentzündung, die Ismaël aber schon auskuriert hat. „Das Knie ist in Ordnung“, stellt Ismaël fest – und der Kopf scheint auch frei zu sein: „Ich hoffe, dass ich spiele“, sagt der frühere Bayern-Star vor der 96-Partie am Sonnabend gegen Karlsruhe.

Ganz so einfach ist das aber nicht, denn Vinicius und Frank Fahrenhorst standen beim 1:1 in Hamburg stabil in der Innenverteidigung und leisteten sich keine groben Patzer. „Wenn die beiden sich keine Blöße geben, ist es schwer, etwas Gutes ohne Not zu verändern“, weiß Hecking. „Vale ist Profi genug, dass er das auch sieht.“

Trotzdem drängt Ismaël natürlich in die Startelf. „Er zeigt deutlich, dass er weiterkommen und nicht nur auf der Bank sitzen möchte“, erkennt Hecking eine gewisse Ungeduld, Ismaël ist ja für den Posten des Abwehrchefs von den Bayern geholt worden.

„Die Grundlagenausdauer ist da“, lobt Hecking, er beobachtet nun „die Bewegungsabläufe, die Dynamik, die Drehungen. Im Training sieht das schon deutlich besser aus als noch vor vier, fünf Tagen.“ Im Grunde sei es ganz einfach: „Wenn wir beide der Überzeugung sind, er ist bei 100 Prozent, dann wird Vale reingeworfen.“ Denn „mit seiner Erfahrung und seinem Passspiel“ gehöre er in die Mannschaft.
Noch ist es nicht so weit, aber Vinicius und Fahrenhorst „haben Druck, weil da einer mit den Hufen scharrt“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/02/2008 17:49
Brdaric spricht von Karriere-Ende


Von HEIKO OSTENDORP Es wäre ein echter Schock für alle 96-Fans. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Thomas Brdaric (33) im Sommer mit Fußball aufhören muss, wird leider immer größer...



Der Ex-Nationalstürmer spricht offen vom Karriereende!Auf seiner Geburtstagsfeier vor genau zwei Wochen informierte Thommy engste Freunde darüber, dass im Sommer Schluss sein könnte. BILD fragte nach. Brdaric: „Ich bin kein Traumtänzer, kann die Situation ganz gut einschätzen. Ich befasse mich natürlich damit, dass es nicht mehr weitergehen könnte!“ Nach 18 Monaten Verletzungspause (mit kurzen Unterbrechungen) quält sich Brdaric gerade in der Reha auf Schalke – wieder einmal...Nach drei OPs am rechten Knie hat sich Thommy mittlerweile an Krafträume, Laufbänder und Aquajogging gewöhnt. „Es ist ein täglicher Kampf um die Gesundheit“, sagt er. „Aber ich werde alles daran setzen, nochmal zu spielen - egal wann und wo.“ Im Sommer läuft sein Vertrag bei 96 aus, Gespräche hat es bisher nicht gegeben. Brdaric realistisch: „Es gibt drei Szenarien. 1. Ich werde nochmal fit und spiele bei 96. 2. Ich werde fit und spiele woanders. 3. Ich spiele gar nicht mehr. Auf alle drei Möglichkeiten muss ich mich vorbereiten.“ Der Kampf ums Comeback ist für Brdaric mittlerweile Alltag. Er quälte sich in den USA, bei Chelsea, jetzt auf Schalke. Er wechselte die Ärzte - aber geschafft hat er es noch immer nicht. Brdaric: „Ich weiß auch nicht, was mich jeden Tag antreibt, aber ich habe noch nie etwas geschenkt bekommen. Mein Ziel ist es, nochmal bei 96 vorstellig zu werden. Und zwar auf dem Rasen und nicht auf der Geschäftsstelle...“ Ist ihm zu wünschen, dass er es schafft!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/02/2008 16:21
Hecking : "Alle sind heiss"


Vor der „beachtenswerten Kulisse“ von erwarteten über 40.000 Zuschauern sollen die Roten am Samstag in der AWD-Arena ihre „Entwicklung weiter vorantreiben“ – so zumindest wünscht es sich 96-Cheftrainer Dieter Hecking. „Alle sind heiß darauf, aufzulaufen“, weiß der 43-Jährige um die hohe Motivation seiner Schützlinge.



Tolle Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für den erhofften Dreier im ersten Rückrundenheimspiel sind gut: ein volles Stadion im Rücken (O-Ton Hecking: „Wer nicht kommt, ist selber schuld“), eine komfortable Personalsituation und Selbstvertrauen nach dem gelungenen Jahresauftakt in Hamburg. „Dort haben wir Eigenwerbung bewiesen“, weiß der 96-Coach, auch wenn es mehr Konsequenz vor Gegners Kasten erfordert hätte, um den möglichen Dreier zu entführen. Dazu habe seine Mannschaft in dieser Woche „sehr engagiert“ trainiert, „Sie präsentiert sich in einem guten Zustand“, so Hecking entsprechend zuversichtlich.



KSC: Einbruch lässt auf sich warten

Ein „intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen“ sei am Samstag zu erwarten – ähnlich schon wie das Hinspiel in Karlsruhe, das 2:1 gewonnen werden konnte. Der Aufsteiger marschiert durch die Liga, ohne Schwächen zu offenbaren. „Jeder wartet auf den Einbruch, der aber nicht zu kommen scheint“, zollt auch Hecking den Badenern seinen Respekt. „Das spricht absolut für die Mannschaft!“ Die Ausgangslage gegen den Tabellensechsten ist ganz einfach: „Wenn wir an ihnen vorbei wollen, müssen wir gewinnen.“ Dreh- und Angelpunkt in der Elf des KSC ist bekanntlich der Ungar Tamás Hajnal, der eine sensationelle Saison abliefert und schon bald für Dortmund kicken wird. Der Frage eines Pressevertreters auf der Pressekonferenz, ob Hajnal denn nicht auch für 96 interessant gewesen wäre, begegnete Dieter Hecking so: „Wir haben mit Gaétan Krebs denselben Spielertypen, der dazu noch einige Jahre jünger ist.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/02/2008 16:23
Hecking stellt Lala in die Ecke

Trainer mit Unentschieden nicht zufrieden. Er schafft ein Reizklima bei 96.


Reizklima bei 96 – Dieter Hecking tobte gestern beim Training und strafte Altin Lala ab. Er will die Mannschaft wachrütteln.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Der 96-Trainer ist ja nun wirklich kein Märchenonkel. Er erfindet keine Geschichten und spricht Missstände ohne Umschweife an.
„Wir können im Dornröschenschlaf bleiben, wir können aber auch aufwachen“, warnte Dieter Hecking also gestern nach dem Training. „Wenn man nach einem 1:1 in Hamburg meint, man hat alles erreicht, dann ist das zu wenig. Wir wollen ja weiterkommen.“ Hecking fürchtet eine gewisse Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit nach der ordentlichen Leistung beim Rückrundenstart in Hamburg. Der Punkt war ihm dann doch zu wenig, und gestern rüttelte er seine Spieler wach.

Vor allem Altin Lala wurde abgewatscht. Der Mittelfeldspieler zankte auf dem Platz mit einem Mitspieler, nachdem er einen Fehlpass gespielt hatte. „Spiel den Ball einfach sauber und diskutier da nicht rum“, herrschte Hecking ihn laut an.
Offenbar aus Frust grätschte Lala Gegenspieler Vahid Hashemian von hinten um, zur Strafe schickte ihn Hecking für zehn Minuten vom Platz. „Das geht nicht, das ist disziplinlos und im Normalfall schon wieder eine rote Karte“, sagte er später.

Auch das Verhalten von Vahid Hashemian war Hecking zuwider. Der Stürmer war von Jiri Stajner gefoult worden und reklamierte, obwohl seine Mannschaft im Ballbesitz blieb. „Sei ruhig und spiel weiter“, schrie Hecking.
„Der beschwert sich, weil er keinen Freistoß kriegt“, ereiferte sich der 96-Trainer. „Das ist unmöglich, das brauche ich nicht – nicht am Samstag und nicht im Training.“
Hecking fordert höchste Aufmerksamkeit von seinen Spielern vor der schweren Aufgabe am Sonnabend gegen den Tabellensechsten Karlsruhe. „Die sollen sich auf ihre Aufgabe konzentrieren, die ihnen gestellt wird. Wenn sie nicht mitmachen …“, dann gibts Ärger.

„Wir müssen konsequenter in allen Bereichen arbeiten, der ganze Verein“, sprach er auch die Führerschein-Affäre (siehe oben) an. „Wenn das der Fall ist, entwickelt man sich weiter.“ Und das ist ja das Ziel – vom siebten Platz soll es weiter aufwärts gehen. Mit einem Sieg am Sonnabend würde 96 den KSC immerhin schon überholen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/02/2008 16:25
Feinstaubplaketten sind Pflicht



Die AWD-Arena befindet sich innerhalb der in Hannover eingeführten Umweltzone. Daher müssen ab sofort alle Fahrzeuge, die die Arena ansteuern, mit einer Umweltplakette gekennzeichnet sein.



Liebe Fans,

Hannover 96 möchte Euch darauf hinweisen, dass seit dem 1. Januar rund um die AWD-Arena eine Plakettenpflicht für Fahrzeuge aller Art besteht. Bei den Heimspielen gegen den Karlsruher SC (09.02.) und den FC Bayern München (17.02.) werden Informationsflyer zum Thema Umweltzone auf dem Schützenplatz verteilt. Zu den folgenden Heimspielen werden die Flyer mit den Eintrittskarten verschickt. Die Umweltplaketten kosten 5,40 Euro pro Fahrzeug und sind bundesweit bei allen anerkannten Prüfstellen (z. B. TÜV, DEKRA), bei AU-berechtigten Kfz-Betrieben, den Kfz-Zulassungsbehörden und in Hannover auch in den Bürgerämtern erhältlich.

Ausnahmen für Fahrverbote in der Umweltzone gibt es z. B. für Oldtimer oder in Einzelfällen auf Antrag. Näheres erfahrt Ihr hier. Zuwiderhandlungen werden derzeit noch toleriert, ab dem 01.05. allerdings erhebt die Stadt ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro. Außerdem droht ein Punkt im Verkehrszentralregister in Flensburg
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/02/2008 14:11
19. Spieltag: Hannover 96 - Karlsruher SC


Der Karlsruher SC ist der erste Gegner, der im Jahre 2008 in der AWD-Arena zu Gast ist. Das Überraschungsteam der Saison – als Sechster liegen die Badener noch vor dem Gastgeber – soll die Roten in deren Heimbastion aber keinesfalls überraschen.



Aufsteiger überrascht Experten

Nicht nur in der Hinrunde überraschte der Aufsteiger aus Karlsruhe alle Experten – zum Rückrundenauftakt vergangene Woche setzten die Badener ihre Erfolgsgeschichte fort und besiegten den1. FC Nürnberg glatt mit 2:0. Mit nun 31 Punkten belegt die Mannschaft von Trainer Edmund Becker den hervorragenden sechsten Tabellenplatz und liegt somit einen Platz vor Hannover 96 auf UEFA-Cup-Kurs. „Jeder wartet auf den Einbruch, der aber nicht zu kommen scheint“, analysiert auch 96-Trainer Dieter Hecking den außergewöhnlichen Lauf der Gäste. Diesen Lauf möchten die Leinestädter nun, zumindest kurzfristig, stoppen. „Wenn wir am KSC vorbei wollen, müssen wir gewinnen.“ So einfach lässt sich die Ausgangslage in den Worten von 96-Cheftrainer Dieter Hecking zusammenfassen. Für Gästecoach Edmund Becker ist 96 nach dem „ganz starken Auftritt in Hamburg“ ohnehin Favorit.



Abwehrbollwerk knacken

Das Prunkstück des KSC ist mit nur 21 Gegentreffern ganz eindeutig die Defensivabteilung, die in dieser Saison bereits beachtliche acht Mal ohne Gegentreffer bleiben konnte. Der Schlüssel zum Erfolg sollte für die Roten also im Knacken des Karlsruher Abwehrbollwerks um die bärenstarken Innenverteidiger Mario Eggimann und Maik Franz liegen. Ein Blick auf die bisherige Bundesligabilanz mit sechs 96-Siegen bei nur einer Niederlage macht Hoffnung, dass die Hecking-Elf - nach dem 1:1 zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV den ersten Dreier in 2008 einfahren kann – dann könnte man in Hannover bereits vor dem kommenden Topspiel gegen die Bayern von einem gelungenen Start ins Jahr sprechen. Und gleichzeitig am KSC vorbeiziehen. Gleich zwei 96er feiern am Samstag ein kleines Jubiläum: Sowohl Dieter Hecking als auch Szabolcs Huszti feiern ihren 50. Einsatz für die Roten. Der ungarische Flügelflitzer darf sich zudem über das spannende Schlüsselduell gegen seinen Landsmann und Noch-Karlsruher Spielmacher Tamás Hajnal freuen. Es könnte durchaus entscheidenden Charakter haben, welcher des magyarischen Duos einen besseren Tag erwischt.



Qual der Wahl für Hecking

Nachdem Routinier Michael Tarnat in Hamburg aufgrund von Adduktorenproblemen noch pausieren musste, kehrt der 96-Linksverteidiger gegen den KSC wohl in die Mannschaft zurück, in der Dieter Hecking auf den Rot gesperrten Sergio Pinto verzichten muss. Sollte „Tanne“ wie erwartet seinen angestammten Platz links in der Viererkette beziehen, entsteht daraus ein personelles Überangebot im defensiven Mittelfeld: Mit Christian Schulz erwächst den zuletzt überzeugenden Sechsern Hanno Balitsch und Altin Lala ein ernstzunehmender Konkurrent. Somit hat Hecking die Qual der Wahl, wer von dem Trio zunächst auf der Bank Platz nehmen wird müssen. Bank- oder Rasenplatz heißt es auch für Neuzugang Valérien Ismaël: Ob Dieter Hecking den Neuzugang bereits für so fit hält, ihn gegen den KSC zum 96-Debüt zu verhelfen, muss abgewartet werden. Sollte der Franzose den Zuschlag erhalten, müssten Vinicius oder Frank Fahrenhorst ihren Platz in der Innenverteidigung räumen.



Kennedy mit Fragezeichen

Neben dem Ausfall von Abwehrspieler Christopher Reinhard (Knöchelbruch) schmerzt beim Karlsruher SC insbesondere das Fehlen vom erfahrenen Mittelfeldspieler Bradley Carnell. Der 31-jährige südafrikanische Nationalspieler laboriert an einer Achillessehnenverletzung und fällt daher für das Spiel am Samstag aus. Ob der in der Winterpause vom 1. FC Nürnberg verpflichtete Joshua Kennedy mit von der Partie sein kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Der 25-jährige Mittelstürmer knickte am Mittwoch beim 3:0 Sieg seiner australischen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen Katar um und ist derzeit noch angeschlagen. Ein Fehlen des Neu-Karlsruhers wäre aus 96-Sicht vielleicht nicht das Schlechteste. Schließlich zeigt sich der Stürmer zurzeit sehr treffsicher. Vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Katar hatte Kennedy bereits zum 1:0 eingenetzt – ebenso wie am vergangenen Wochenende gegen seinen früheren „Club“…



So könnten sie spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius (Ismaël), Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch (Lala), C. Schulz, Stajner, Bruggink, Huszti – Hanke

Karlsruher SC: Miller – Görlitz, Eggimann, Franz, Eichner – Mutzel, Aduobe, Timm, Hajnal, Iashvili – Kennedy

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/02/2008 14:13
96 spielt verstecken



HANNOVER. Dieter Hecking hat gestern mal wieder ein bisschen Verstecken gespielt, der 96-Trainer zeigte seine Startelf noch nicht. Im Trainingsspiel, das die B-Elf durch ein Tor von Jan Rosenthal gewann, gab Gaétan Krebs den Platzhalter für Szabolcs Huszti.

Der Ungar kehrte erst am Nachmittag vom Länderspiel gegen die Slowakei (1:1) auf Zypern zurück. Er hatte bei dem Test das 1:0 durch Zsoltan Gera vorbereitet.

Krebs half also im offensiven Mittelfeld aus. Hinten links begann Christian Schulz, im defensiven Mittelfeld Altin Lala. Später wechselte Michael Tarnat in die A-Elf, Schulz ging ins Mittelfeld, und Lala war raus. Außerdem ersetzte Valérien Ismaël Innenverteidiger Frank Fahrenhorst.

Der Franzose hatte einige gute Szenen beim Training, und Hecking ist „mit Vales Entwicklung zufrieden“. Trotzdem deutet einiges darauf hin, dass gegen den KSC erneut Vinicius und Fahrenhorst beginnen. Hecking will das Abwehr-Paar, das in Hamburg ordentlich funktioniert hat, nicht „ohne Not“ auseinanderreißen.
Ismaël wird sich also wohl bis zum Spiel gegen seinen Ex-Klub Bayern gedulden müssen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/02/2008 14:14
Machs noch einmal Mike


Hanke will wieder gegen Karlsruhe treffen – und Kumpel Franz ärgern


Mike Hanke schoss im Hinspiel gegen Karlsruhe sein erstes Bundesliga-Tor für 96. Beim Wiedersehen will er nachlegen und seinen Kumpel Maik Franz ärgern.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Die AWD-Arena wird mit 40 000 Zuschauern ordentlich gefüllt sein beim ersten Heimspiel des Jahres – 96 hat sich interessant gemacht.
„Wir haben Eigenwerbung betrieben in Hamburg“, weiß Dieter Hecking. „Wir müssen die spielerische Überlegenheit, die wir dort gezeigt haben, wieder in die Waagschale werfen.“ 96 soll auch gegen Karlsruhe attraktiven, schnellen Angriffsfußball zeigen, man will ja auf die Überholspur. „Wenn wir vor Karlsruhe stehen wollen, müssen wir die aus dem Weg räumen“, weiß Hecking.
Hilfreich wäre dabei auch, wenn Mike Hanke wie im Hinspiel für 96 treffen würde. Beim 2:1 in Karlsruhe hatte er mit seinem ersten Bundesliga-Tor für 96 (Kopfball nach Freistoß von Arnold Bruggink) den Sieg auf den Weg gebracht. Den zweiten Treffer bereitete er mit einem Pass auf Hanno Balitsch vor.
„Das war enorm wichtig für mich und auch für 96, der Verein hatte ja den teuersten Einkauf seiner Geschichte getätigt“, erinnert sich Hanke an den Druck. 96 hatte mehr als vier Millionen Euro Ablöse an Wolfsburg gezahlt. „Das erste Spiel beim HSV war nicht so gut, und ich war vorher lange verletzt. Daher war es für mein Selbstvertrauen wichtig, dass ich in Karlsruhe ein gutes Spiel gemacht habe.“

Allerdings hatte Hanke auch Glück, vor seinem Tor nicht vom Platz geflogen zu sein. Maik Franz, der das 0:1 erzielt hatte, war ihm von hinten in die Parade gefahren. Der 96-Stürmer packte sich den Abwehrriesen (1,90 Meter, 88 Kilo) und rempelte ihn um – dabei sind sie doch Freunde. Das ist natürlich vergessen, die beiden haben sich längst wieder lieb und telefonieren regelmäßig miteinander.
Auch heute will Hanke noch einmal reden mit Franz, von dem 96-Sportdirektor Christian Hochstätter glaubt, er hätte auch das Zeug zum Nationalspieler. Hanke könnte Franz ja zum Wechsel zu 96 überreden, aber „darüber haben wir nicht gesprochen“, beteuert er.

Neben Kumpel Franz hat Hanke morgen auch 150 Kinder zu Gast in der Arena. Weil er Ende November einen Termin zur Einweihung eines DFB-Bolzplatzes in Groß Munzel geschwänzt hatte, kaufte er den Kids nun „gerne“ Karten für das KSC-Spiel.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 08:23
Ohne Lauth

Vor der Bundesligapartie am Samstag, den 9. Februar, gegen den Karlsruher SC ließ sich Cheftrainer Dieter Hecking bezüglich seiner geplanten Aufstellung nicht in die Karten gucken. Zumindest Benjamin Lauths Einsatz ist wegen Wadenproblemen fraglich.



Hashemian wieder im Kader

Nach dem Vormittagstraining am Freitag wollte Trainer Dieter Hecking die geplante Startaufstellung für die morgige Ligapartie gegen den Karlsruher SC noch nicht verraten. Angesichts einiger Langzeitverletzten und der Rotsperre Sergio Pintos stellt sich der Kader jedoch fast von alleine auf. Auf Vahid Hashemian und Michael Tarnat, der am vergangenen Spieltag noch wegen Adukktorenproblemen gefehlt hatte, wird Trainer Dieter Hecking morgen wieder zählen können, der zuletzt nach nominierte Dariusz Zuraw fällt damit aus dem Kader. Unklar ist noch, ob Benjamin Lauth einsatzbereit wird. Die Offensivkraft musste die Freitagseinheit mit Wadenproblemen abbrechen. Sollte Lauth dem Trainer morgen nicht zur Verfügung stehen, könnte der wieder genesende Sal Zizzo, der regelmäßig in der Amateur-Mannschaft zum Einsatz kommt, in den Kader rutschen.

Folgende 19 Spieler nominierte 96-Cheftrainer Dieter Hecking in den vorläufigen Kader für die Partie gegen den Hamburger SV:

Enke, Golz – Ismaël, Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Krebs, Schulz, Rosenthal, Lala, Huszti, Bruggink, Zizzo – Hanke, Lauth, Stajner, Hashemian
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 13:03
Nicht nur Bundesliga ist cool

Montabell – 11 Tore und schöne Irina


Von HEIKO OSTENDORP Bei den Profis führt Mike Hanke (24) mit acht Treffern die interne Torschützenliste an. Aber auch die Bubis haben einen echten Knipser:

Fabian Montabell (22) machte schon 11 Buden für die 96-Amateure in der Oberliga. Und das ist nicht sein einziges Glück. Seit zwei Jahren ist Monti mit der sexy Schülerin Irina (19) zusammen. Sie ist und bleibt sein größter Fan – egal, wohin es den 96-Stürmer in Zukunft zieht... Denn im Sommer läuft Montabells Vertrag bei 96 aus. Bei den Profis hat er den Durchbruch bisher nicht geschafft (6 Spiele zwischen 2003 und 2007). Aber mit Irina ist das Leben auch ohne Bundesliga cool...

Monti studiert nebenbei Sport-Management, sagt über seine Karriere realistisch: „Ich liebe Hannover und würde es gerne hier packen. Aber im Moment trainiere ich nichtmal mit den Profis. Deshalb denke ich darüber nach, ob ich den langen Weg wähle.“ Heißt: Monti will im Sommer in die 2. oder 3. Liga wechseln, über den Umweg den Sprung in die höchste Klasse packen. Montabell: „Ich will es schaffen, egal wo und wie.“ Der Unterstützung von Irina kann er sich dabei jedenfalls sicher sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 13:05
KSC-Franz hat Mordsrespekt

Maik Franz (26) hat mit Mike Hanke (24) in Wolfsburg gespielt. Im NP-Interview sagt der Karlsruher, wie er seinen 96-Freund ärgern will.


VON FLORIAN KREBS

Herr Franz, haben Sie diese Woche mit Mike Hanke telefoniert?

Nee, das mache ich vor einer Partie nicht so gern. Telefonate mit den Gegnern sind für mich tabu. Am Spieltag werden wir uns natürlich im Anschluss ausgiebig unterhalten.



Im Hinspiel sind Sie mit Hanke aneinandergerasselt.

Ja, das passiert. Aber das ist nach dem Schlusspfiff vergessen, und dann geht man nächstes Mal wieder einen trinken. Mike und ich haben in Wolfsburg über ein Jahr zusammengespielt. Ich schätze ihn als Fußballer und als Mensch, aber in den bevorstehenden 90 Minuten ist das zweitrangig. Ich wünsche Mike viele Tore – aber nicht gegen uns.



Sie können als Verteidiger die Bundesliga-Stürmer gut bewerten. Wie schneidet Hanke ab, muss er mit zur EM?

Die Vielseitigkeit zeichnet ihn aus. Mike ist kopfballstark, kann die Bälle sehr gut halten und hat diesen Torriecher. Mike ist wirklich ein unbequemer Gegenspieler. Und wenn man das sagt als Verteidiger, ist das das größte Lob, das man machen kann. Er hat die Zukunft noch vor sich. Ich glaube, dass er gute Chancen hat, zur EM mitzufahren. Wenn Mike eine gute Rückrunde spielt, kommt Joachim Löw in meinen Augen kaum an ihm vorbei.



Im Hinspiel haben Sie das 1:0 erzielt, dann hat Hanke die Wende eingeleitet …

Das war eigentlich ein gutes Spiel von uns, aber wir waren letztlich zu naiv. Wir haben versucht zu marschieren, und Hannover hat das Spiel gedreht. Zehn Spieltage später, mit den Erfahrungen, die wir gesammelt haben – und wir hätten zumindest nicht verloren.



Was heißt das für Sonnabend?

Wir haben unsere Naivität abgelegt, trotzdem wirds sauschwer.



Aber Karlsruhe hat drei Punkte mehr als 96. Also geht der KSC als Favorit ins Spiel?

Halt, nee, auf keinen Fall. Wir haben eine gute Hinrunde gespielt und wissen, dass es schwer ist, uns zu schlagen. Aber wir haben einen Mordsrespekt vor Hannover. Die spielen einen sehr guten Fußball, haben viele erfahrene Spieler im Team. Hannover wird drauf gehen, uns liegt das Konterspiel. Am Ende haben wir hoffentlich ein Tor mehr.



Erklären Sie uns bitte mal das Karlsruher Erfolgsgeheimnis.

Wir haben ein gutes Mannschaftsklima mit guten Charakteren und ein gutes Umfeld. Bei uns nimmt sich keiner wichtiger, als er ist. Jeder läuft für jeden, das ist unser großes Plus. Wir haben keine Quertreiber im Team. Und wir haben keine Spieler drin, die schon alles erreicht haben. Wir sind alle noch nicht satt, jeder will sich beweisen und zeigen, was er draufhat. Das ist unser Geheimnis.



Sie sollen sogar regelmäßig gemeinsame Kochabende veranstalten. Stimmt das?

Ja, das ist richtig. Die meisten bei uns sind im gleichen Alter, Anfang, Mitte 20. Wir unternehmen des Öfteren was gemeinsam. Der große Vorteil bei uns ist auch, dass alle Spieler fließend deutsch sprechen. Das ist in der Bundesliga nicht gerade üblich. Und wenn man nicht miteinander reden kann, kann man nicht wissen, was der andere von einem will.



Und wie lautet Ihr Ziel mit Karlsruhe? UEFA-Cup?

Nein. Unser Saisonziel hieß Klassenerhalt. Da sind wir selbstbewusst genug zu sagen, dass wir das schaffen. Für uns wäre es ein Riesenerfolg, wenn wir am Ende einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Wir können uns da nicht mit Hannover vergleichen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 13:06
Nicht ausbremsen lassen

Vollgas Richtung Tabellenspitze – 96 will sich heute gegen Karlsruhe auf die Überholspur begeben, um in der Bundesliga voranzukommen.


VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Man hat mal wieder wie unter Nachbarn üblich Höflichkeiten ausgetauscht. „Das war ein ganz starker Auftritt von Hannover“, würdigte KSC-Trainer Edmund Becker dieser Tage das 1:1 in Hamburg. „Sie hatten nach der Führung Chancen, den Sieg perfekt zu machen.“ 96 sei also Favorit.
Das gehört wohl zum ABC der Trainer-Psychologie. Man will den Gegner in Sicherheit wiegen und seine Mannschaft sensibilisieren für die kommende Aufgabe. „Der KSC hat eine sehr homogene, kompakte Mannschaft“, lobte also seinerseits 96-Trainer Dieter Hecking. „Jeder wartet auf den Einbruch, aber der scheint nicht zu kommen.“

Als „agil, aggressiv und beweglich“, schätzt auch Christian Hochstätter den heutigen Gegner. „Die haben sich ein bisschen in eine Euphorie gespielt. Wir sind gewarnt.“ Der 96-Sportdirektor hat aber auch eine klare Erwartungshaltung: „Wir wollen das Spiel gewinnen, weil wir Karlsruhe gerne überholen wollen.“

Der KSC parkt zurzeit mit drei Punkten Vorsprung vor 96, ein Sieg würde wegen des dann besseren Torverhältnisses aber reichen, um vorbeizuziehen. Die Gelegenheit ist günstig, auch um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. „Für unsere Entwicklung, für unsere Richtung, in die wir wollen, ist das ein sehr wichtiges Spiel“, weiß Hochstätter. „Mit 31 Punkten und noch 15 Spielen vor der Brust wäre die Ausgangslage für 96 nicht schlecht.“

Nach einem Sieg wäre 96 Sechster, bei einer Pleite würde man dagegen schon sechs Punkte hinter dem KSC herhinken. Dieses Überholmanöver muss also gelingen, Hannover darf sich von Karlsruhe nicht ausbremsen lassen.
Wie die sperrige KSC-Defensive auszumanövrieren ist, paukte Hecking den 96-Profis beim Training ein – mit vielen Seiten- und Tempowechseln sowie vor allem mit vertikalen Pässen, wie Joachim Löw sagen würde, in die Schnittstelle zwischen Außen- und Innenverteidigern.

Die Karlsruher dagegen „werden hier ihre Konter fahren“, glaubt 96-Stürmer Mike Hanke, „da müssen wir dagegenhalten und die gleichen Mittel einsetzen wie im Hinspiel“, das 96 ja 2:1 gewann. Gelingt wieder ein Sieg, dann wird 96 allmählich auch zu einer Heimmacht – es wäre der vierte Sieg aus den letzten sechs Partien in der AWD-Arena.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 13:09
Bestbesetzung gegen den Aufsteiger


Luxusproblem im defensiven Mittelfeld / Ismaël gegen den KSC noch nicht dran

Hannover (wie). Wann bricht der Aufsteiger endlich ein? Das bisherige Abschneiden des Karlsruher SC wird vom weiteren Fußball-Bundesliga-Publikum kaum ernst, sondern eher als kurioser Ausrutscher hingenommen. Früher oder später, so wird allgemein erwartet, müssen die Badener doch nach unten durchgereicht werden. Hannover 96 will diesen Trend einleiten. Die Chancen dafür stehen auch nicht schlecht – aber ein Selbstläufer wird das nicht. „Wir sind gewarnt“, gab etwa 96-Sportdirektor Christian Hochstätter zu Protokoll.
Dieter Hecking freut sich unterdessen, dass die wichtigsten Spieler seines Teams sämtlich zur Verfügung stehen und er bei der Lösung eines Luxusproblems nach Tagesform entscheiden kann: Da Michael Tarnat wieder hinten links auflaufen kann, stehen im defensiven Mittelfeld drei Spieler zur Verfügung, die sich vor einer Woche gegen den Hamburger SV (1:1) empfohlen haben. Christian Schulz, Hanno Balitsch, Altin Lala – aber nur zwei von ihnen können spielen. Einiges spricht dafür, dass die beiden zuerst Genannten in der Anfangsformation stehen und Lala auf der Bank sitzt. Andererseits ist auch die Bewachung von KSC-Regisseur Tamas Hajnal durch das Duo Balitsch/Lala denkbar – so wurde in Hamburg Rafael van der Vaart Spielraum genommen.
Valérien Ismaël, dem Hecking „professionelle Arbeit und eine zufrieden stellende Entwicklung“ attestiert, wird wohl noch nicht von Anfang an spielen – schließlich hatte auch das Innenverteidiger-Paar Vinicius und Frank Fahrenhorst seine Sache in Hamburg gut gemacht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 13:13
Mike im Interview

Von Wolfsburg über Hannover zur EM und in den UEFA-Cup: 96-Stürmer Mike Hanke im Interview.



Herr Hanke, beim Auswärtsspiel in Hamburg sind Sie wieder sehr viel gelaufen, hatten ein, zwei Torschüsse, selbst aber keinen Erfolg: Stimmen aus Ihrer Sicht Aufwand und Ergebnis?

Wir hatten ja trotzdem einige Möglichkeiten zu einem weiteren Tor, um so als Sieger vom Platz zu gehen. Für mich als Stürmer ist es nicht befriedigend, wenn ich nur einmal aufs Tor schieße oder gar nicht treffe. Aber ich sage auch: Wichtig ist, dass wir als Mannschaft gut funktionieren.



Mit acht Toren haben Sie nach 18 Spieltagen so oft getroffen wie in Wolfsburg zuvor in der gesamten Saison. Leiten Sie daraus ein neues persönliches Ziel ab?

Ich werde mich hüten und sagen, ich möchte so und so viele Tore schießen. Was zählt, und da kann ich mich nur wiederholen, ist, dass die Mannschaft nach vorne kommt. Und dafür tue ich alles. Selbst wenn ich in dem Fall sieben oder acht Spiele lang nicht treffe, mache ich mich nicht verrückt.



Als Sie im Sommer aus Wolfsburg nach Hannover gewechselt sind, hatten Sie etliche Erwartungen im Hinterkopf. Was ist davon bislang in Erfüllung gegangen?

Die Erwartungen waren nicht unbedingt hoch. Ich wusste, dass die Mannschaft intakt ist, und wollte mich so schnell wie möglich reinspielen und eine Stütze werden. Und damit hat es aus meiner Sicht relativ rasch geklappt.



Beschreiben Sie doch einmal das Stimmungsbild in der Mannschaft. Wie muss man sich das vorstellen nach dem Training in der Spielerkabine?

Da sitzen wir schon öfter mit zwölf oder 13 Spielern zusammen und lachen uns kaputt über irgendwelche Sachen. Wir verstehen uns eben auch außerhalb des Platzes sehr gut, sind befreundet. Es klappt mit der Integration der Neuen, alle Spieler sprechen sehr gut Deutsch, und in der Kabine wird auch nur Deutsch geredet. Das kannte ich aus Wolfsburg nicht, da gab es verschiedene Gruppen. Hier legt der Trainer viel Wert darauf, dass wir hinterher noch zusammen sind und über die verschiedensten Dinge reden. Es passt einfach.



Das galt auch für den Großteil der bisherigen Spiele. Zu was ist 96 in dieser Saison noch imstande?

Es war wichtig, nach der Winterpause wieder gut reingekommen zu sein. Das zeigt, dass wir weiter nach oben und einen Platz im UEFA-Cup erreichen wollen. Mit der Mannschaft haben wir richtig gute Chancen, etwas Zählbares zu erreichen, wenn wir alles dafür geben. In Hamburg hat man ja wieder gesehen, dass wir mit den Top-Teams der Bundesliga mithalten können.



Mit einem Sieg gegen den Karlsruher SC könnte Ihre Mannschaft einiges für dieses Ziel tun …

Wir können auch ein deutliches Zeichen setzen, dass wir auf jeden Fall oben dabei bleiben wollen.



Und dann kommen die Bayern nach Hannover.

So weit denke ich noch nicht. Die Konzentration gilt erst einmal dem KSC. Wenn wir die drei Punkte eingefahren haben sollten, dann werden wir sehen, was passiert.



Mit Maik Franz sehen Sie an diesem Sonnabend einen Freund aus Wolfsburger Tagen wieder. Haben Sie ihn schon darauf vorbereitet, was ihn in Hannover erwartet?

Ab und an telefonieren wir miteinander. In jüngster Zeit war das nicht der Fall. Ich weiß zumindest, was mich erwartet: Er ist ein emotionaler, aggressiver Typ, der immer alles gibt. Aber so werde ich auch spielen.



Als die Nationalmannschaft unter der Woche gegen Österreich gespielt hat, haben Sie das Spiel am Fernsehgerät verfolgt. Wie reagieren Sie auf Ihre Nicht-Berücksichtigung?

Zunächst war ich etwas irritiert, dass ich selbst keine Absage und keine Informationen darüber bekommen hatte. Ich bin der Meinung, in den letzten Spielen der Hinrunde schon ein paar Zeichen gesetzt zu haben. Groß den Kopf zerbreche ich mir aber nicht darüber, dass ich nicht dabei war. Ich spiele ja nicht nur für die Nationalmannschaft, sondern stehe bei Hannover 96 unter Vertrag. Hier kann ich mir die nächste Einladung zur Nationalmannschaft verdienen. Spätestens zur Europameisterschaft, hoffe ich.



Was streben Sie in Ihrer Karriere noch an?

Irgendwann möchte ich mal bei einem Top-Verein spielen und einen Titel holen.



Könnte dieser Top-Verein auch Hannover 96 heißen, wo Sie noch bis 2011 einen Vertrag haben?

Warum nicht. Aber mich würde zum Beispiel auch der englische Fußball reizen. Zurzeit fühle ich mich aber pudelwohl in Hannover, spiele regelmäßig in einer Mannschaft, die sich Schritt für Schritt weiterentwickeln möchte, und verschwende keinen Gedanken an einen Wechsel. Warum sollten wir in drei Jahren nicht zu einer Nummer für den UEFA-Cup werden können?



Auch der VfL Wolfsburg hatte Jahr für Jahr hochtrabende Pläne. Ihr letzter Trainer dort war Klaus Augenthaler. Worin besteht der Unterschied zu Dieter Hecking?

Ich habe die Zeit in Wolfsburg durchaus als angenehm empfunden. Dieter Hecking ist viel emotionaler und lebt den Fußball förmlich. Er spricht sehr viel mit allen Spielern, auch mit einem, der mal von den Amateuren reinschnuppert. Augenthaler hat sich auf die Führungsspieler konzentriert.



Anfang März werden Sie zum zweiten Mal Vater. Eine Tochter haben Sie, gibt’s diesmal einen kleinen Fußballer?

Ja, es wird ein Junge. Der Termin ist aber auf den 19. Februar vorverlegt worden.



Am 17. Februar spielt 96 gegen Bayern. Das könnte problematisch werden …

Die erste Geburt hat acht Stunden gedauert, bei der zweiten soll es ja schneller gehen. Und ein Spiel dauert ja nur 90 Minuten.


Interview: Norbert Fettback und Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 21:16
Spielbericht: H96 - Karlsruher SC 2:2 (1:0)

Nach einer nervenaufreibenden Schlussphase trennt sich Hannover 96 vom Karlsruher SC mit 2:2 (1:0). Nachdem Hanno Balitsch die Roten kurz vorm Halbzeitpfiff in Front gebracht hatte (44.), drehte der Aufsteiger zunächst per Doppelschlag durch Kennedy (61.) und Hajnal (64.) die Partie. Joker Jan Rosenthal rettete der Hecking-Elf letztlich das Remis (87.), ehe ein weiterer 96-Treffer in der Nachspielzeit wegen angeblichen Foulspiels Mike Hankes nicht anerkannt wurde.



Schulz zunächst auf der Bank

Michael Tarnat übernahm gegenüber dem 1:1 von Hamburg nach überstandenen Adduktorenproblemen wieder die linke 96-Abwehrseite. Dafür musste Schulz zunächst auf der Bank Platz nehmen. Noch nicht in der Startelf stand Neuzugang Valérien Ismaël. Gästetrainer „Ede“ Becker konnte aufatmen: Neuzugang und Nürnberg-Torschütze Kennedy meldete sich fit – somit lief dieselbe Elf auf wie beim 2:0-Erfolg der Vorwoche über den „Club“.



Balitsch erlöst die Roten

Zu Beginn schienen beide Teams zu großen Respekt voreinander zu haben. Es dauerte fast 20 Minuten, bis sich etwas tat in der gut gefüllten AWD-Arena. Bruggink sorgte mit einem geschlenzten Freistoß aus 23 Metern für ein erstes offensives Ausrufezeichen – KSC-Keeper Miller ließ sich jedoch nicht überraschen (18.). Bezeichnend für die Offensivschwierigkeiten war, dass auch die nächste Torchance der Roten aus einem Standard resultierte: Dieses Mal war es Vinicius, der Miller mit seinem 23-Meter-Flachschuss zu einer Glanzparade zwang (32.). Fünf Minuten später hatten die Roten dann ihrerseits Glück, weiter mit elf Spielern auf dem Platz stehen zu dürfen. Bruggink hatte den durchbrechenden Hajnal kurz vorm Sechzehner gefoult – und war schließlich mit dem von Schiedsrichter Knut Kircher gezückten gelben Karton gut bedient. Beim fälligen Freistoß brachte Hajnal 96-Schlussmann Enke, dem das Leder fast durch die Handschuhe rutschte, in Verlegenheit (38.). Vier Minuten zuvor hatte Iashvili per Direktschuss, der aber über die Querstange strich, die erste echte Gästechance markiert. Die letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs gehörten dann 96: Zunächst hatte Hanke viel Pech, dass sein Kracher vom rechten Strafraumeck nur ans linke Lattenkreuz krachte – Stajner hatte klasse abgelegt (41.). Wenig später stand es dann doch 1:0! Ein Freistoß Brugginks segelte von links in den Strafraum, Hanke konnte das Leder per Hinterkopf verlängern. Am rechten Pfosten wartete der aufgerückte Hanno Balitsch, der das Spielgerät aus kurzer Distanz im Netz unterbringen konnte (44.). So durften sich die Roten schließlich über eine Halbzeitführung freuen.



KSC-Doppelschlag – dramatische Schlussphase

Was Hannover 96 dann aber über weite Strecken des zweiten Durchgangs bot, wusste die eigenen Anhänger nicht zu erwärmen. Spielerisch lief kaum etwas zusammen, der Aufsteiger aus Karlsruhe beherrschte nun zusehends das Geschehen. Zunächst hatte die Hecking-Elf noch Glück, als Timms Kopfball knapp neben den rechten Pfosten strich (58.). Doch innerhalb von nur drei Minuten gelang den Badenern kurze Zeit später doch die Wende: Görlitz hatte sich rechts durchgesetzt und maßgenau auf Joshua Kennedy geflankt. Der bis dahin unauffällige Australier ließ Enke per Kopfball keine Abwehrchance (61.). Nur drei Minuten danach musste Robert Enke schon wieder hinter sich greifen. Eichner war auf der linken Außenbahn bis zur Toraußenlinie auf und davon marschiert und hatte mustergültig an den Fünfer zurückgelegt. Tamás Hajnal bedankte sich und verwandelte ins kurze linke Toreck (64.). Nach diesem Schock musste 96 reagieren – Coach Hecking setzte durch drei Wechsel ein entsprechendes Zeichen: Schulz, Rosenthal und Hashemian sollten für neue kreative Akzente sorgen. Doch abgesehen von einem Hashemian-Kopfball mit anschließendem Rosenthal-Distanzschuss (74.) passierte zunächst wenig, gefährlich blieben mit ihren brandgefährlichen Kontern vor allem die Gäste. Schon zwei Minuten nach dem 1:2 konnte Kennedy kein Kapital daraus schlagen, dass Enke beim Herauslaufen etwas zu spät kam (66.). Auch in der Folge verpassten die Badener wiederholt fahrlässig, die Entscheidung herbeizuführen. So schlug erneut Kennedy freistehend über den Ball (72.), auch der eingewechselte Kapllani konnte das Leder später nicht unter Kontrolle bringen (82.). Dann folgte eine hochdramatische Schlussphase, der zunächst doch noch die 96-Joker ihren Stempel aufdrückten: Christian Schulz legte nach einem Solo 19 Meter vor dem Kasten auf Jan Rosenthal quer. Und der Youngster jagte die Kunststoffkugel mit Brachialgewalt zum viel umjubelten und kaum noch erhofften 2:2-Ausgleich in den rechten Winkel (87.). Doch der KSC zeigte sich auch davon nicht geschockt und konnte postwendend erneut fast zurückschlagen: Timm traf in der Nachspielzeit noch einmal den rechten Pfosten! Aber selbst das sollte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die allerletzte 96-Ecke vier Minuten nach Ende der regulären Spielzeit ließ noch einmal alle Emotionen hoch kochen. Nachdem es aufgrund von Gerangeln zunächst minutenlang dauerte, bis der Ball von Huszti hinein getreten werden konnte, kam es zu einem letzten dramatischen Höhepunkt: Der am kurzen Pfosten postierte Mike Hanke köpfte das Leder zunächst an die Unterkante der Latte, von wo es über den Umweg des Rückens von Markus Miller zum vermeintlichen 96-Siegtreffer über die Linie sprang.

Schiedsrichter Kircher hatte allerdings etwas gegen dieses Happy End. Er verweigerte dem Treffer die Anerkennung – Hanke soll sich im Luftduell gegen Gegenspieler Eggimann nicht regelkonform eingesetzt haben. Eine zumindest sehr fragwürdige Entscheidung!



Denkwürdiges Finale

So müssen sich die Roten in einem denkwürdigen Spiel letztendlich mit einem Zähler gegen den starken Aufsteiger Karlsruhe begnügen. Vom Spielverlauf her kann die Hecking-Elf mit dem spät erzielten 2:2 durchaus zufrieden sein, nichtsdestotrotz wäre am Ende sogar noch ein Heimdreier drin gewesen. Den möchte man nun am kommenden Sonntag beim Schlagerspiel gegen Bayern München nachholen.



STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Lala (68. Schulz), Stajner (72. Hashemian), Bruggink (68. Rosenthal), Huszti - Hanke

Karlsruher SC: Miller – Görlitz, Eggimann, Franz, Eichner – Mutzel, Aduobe (80. Buck), Timm, Hajnal, Iashvili – Kennedy (74. Kapllani)

Tore: 1:0 Balitsch (44., Hanke), 1:1 Kennedy (61., Görlitz), 1:2 Hajnal (64. Eichner), 2:2 Rosenthal (87., Schulz)

Gelbe Karten: Huszti, Bruggink, Balitsch / Aduobe, Timm, Mutzel

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 40.112
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/02/2008 21:30
Hannover 96 - FC Bayern München


am 17.02.2008, 17.00 Uhr, in der AWD-Arena



Aktuelle Situation:


Wichtige Abgänge:
Valérien Ismaël (Hannover 96)
Mats Hummels (Borussia Dortmund)
Roque Santa Cruz (Blackburn Rovers)
Roy Makaay (Feyenoord Rotterdam)
Andreas Görlitz (Karlsruher SC)
Owen Hargreaves (Manchester United)
Ali Karimi (Katar SC)
Claudio Pizarro (FC Chelsea)
Hasan Salihamidzic (Juventus Turin)
Mehmet Scholl (Karriere beendet)



Wichtige Zugänge:
Breno (FC Sao Paulo)
Zé Roberto (FC Santos)
Miroslav Klose (Sv Werder Bremen)
Franck Ribéry (Olympique Marseille)
Luca Toni (AC Florenz)
Marcell Jansen (Borussia M'gladbach)
Julio dos Santos (UD Almeria)
José Ernesto Sosa (Estudiantes)
Hamit Altintop (FC Schalke 04)
Jan Schlaudraff (Alemannia Aachen)
Toni Kroos (FC Hansa Rostock)


Verletzte/Gesperrte Spieler:
Franck Ribéry (Oberschenkelprobleme)
Lúcio (Achillessehnenreizung)
Marcell Jansen (Kapselverletzung)
Christian Lell (Grippe)


Scorerliste:
Miroslav Klose 15 (9 Tore, 6 Vorlagen)
Luca Toni 14 (10 Tore, 4 Vorlagen)
Franck Ribéry 8 (5 Tore, 3 Vorlagen)


Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: SV Werder Bremen (H) :
BL: Hansa Rostock (A) 2:1
DFB-P.: Wuppertaler SV Bor. (A) 5:2
UEFA: Aris Saloniki (H) 06:0
BL: Hertha BSC (H) 0:0


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 16 S - 2 U - 1 N
Auswärtsbilanz: 7 S - 6 U - 5 N
Gesamtbilanz: 37 Spiele - 23 S - 8 U - 6 N


Letzte Spiele:
2007/08: FCB - 96 3:0
2006/07: FCB - 96 0:1; 96 - FCB 1:2
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 16:59
Stimmen zum Spiel

Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking bleibt in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen. Trotzdem war der 96-Coach nicht zufrieden mit der gezeigten Leistung seines Teams gegen Karlsruhe. Ärgerlich fand KSC-Coach Edmund Becker die fahrlässig vergebenen Chancen nach der 2:1-Führung.



KSC-Trainer Edmund Becker: „Insgesamt haben wir heute ein gutes Bundesligaspiel mit viel Dramatik in der Schlussphase gesehen. Nach dem Ausgleich haben wir zudem einen sehr guten KSC gesehen. Was ich meiner Mannschaft allerdings vorwerfen muss, ist dass sie die zwei, drei hochkarätigen Chancen nicht genutzt hat. Dann wäre das Spiel wahrscheinlich entschieden gewesen.“

96-Coach Dieter Hecking: „Ich habe kein gutes Bundesligaspiel gesehen. Wir hatten kein Spieltempo drin und viele kleine Fehler. Ich bin sehr unzufrieden mit der 1. Halbzeit, obwohl wir ein Tor gemacht haben. In der zweiten Halbzeit hat sich meine Zufriedenheit nicht gerade gesteigert. Dass wir am Ende noch mal zurückkommen sind, haben wir den Einwechselspielern Schulz und Rosenthal zu verdanken. Schulle bereitet gut vor und Rosi schließt super ab. Einmal hatten wir Glück im Spiel - das war in der 1. Halbzeit eine klare rote Karte gegen Arnold Bruggink. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Pech: Vor dem 3:2 war das kein Foul von Mike Hanke. Das war eine reine Konzessionsentscheidung nach den ganzen Tumulten vor der Ecke. Wir hatten viel zu wenig Spieltempo. Ich hätte mir gewünscht, dass wir da mehr aus dem HSV-Spiel mitgenommen hätten. Wir haben nie den zweiten Ball gewonnen. Das tut natürlich weh und du musst jedes Mal 50, 60 Meter zurücklaufen. Da müssen wir uns an die eigene Nase packen. Der KSC hat einfach die Räume gut eng gemacht. Wenn Du da dann kein Tempo in das Spiel bekommst, hast Du ein Problem.“

Schiedsrichter Knut Kircher: „Ich habe bei dem Foul vom Spieler Arnold Bruggink keine klare Notbremse gesehen. Ein zweiter 96er hätte noch eingreifen können - daher war es für mich keine rote Karte. Bei dem nicht gegebenen Tor kurz vor Schluss habe ich gesehen, dass Mike Hanke seinen Gegner am Arm zieht und sich dadurch einen Vorteil verschafft. Ich habe abgepfiffen, bevor der Ball im Tor war.“

Arnold Bruggink: „Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein. Das war ein schlechtes Spiel von uns. Nach der Führung in der ersten Halbzeit darf das 1:2 nicht mehr passieren. Danach haben wir noch Glück, da muss der KSC eigentlich das 3:1 machen. Dass das 3:2 am Ende nicht zählt ist natürlich ärgerlich. Da ist 2-3 Minuten lang so ein Getümmel im Strafraum, da pfeift der Schiedsrichter eigentlich immer für die Verteidiger. Aber wie gesagt, am Ende müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein.“

Jan Rosenthal: „So tief wie der KSC stand hat man es natürlich schwer. Aber wir führen 1:0 und dürfen das dann nicht mehr hergeben. Man hat ganz klar gesehen, dass in unserem Spiel nicht die Power drin war wie noch im Spiel gegen Hamburg. Nach meiner Einwechslung habe ich das gemacht, was von mir erwartet wurde und Gas gegeben. Wenn man auf der Zehn kommt, dann erwartet man eben, dass man auch mal den goldenen Schuss macht."

Mike Hanke: „Wir haben katastrophal gespielt. Wir haben es selber vermasselt drei Punkte mitzunehmen. Nach dem 1:0 haben wir es verpasst das 2:0 zu machen. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir konnten die entschiedenen Zweikämpfe nicht gewinnen. Wir haben uns zweimal im eigenen Stadion auskontern lassen und wurden dafür bestraft. Warum mein Tor abgepfiffen wurde, wollte der Schiedsrichter mir nicht sagen. Das war ganz normaler Körpereinsatz. Ich habe nichts gemacht.“

Hanno Balitsch: „Nach der ersten Halbzeit gehen wir mit dem Vorsatz raus, das zweite Tor zu schießen. Wir haben dann aber zu viele Großchancen zugelassen. Wir haben es die ganzen 90 Minuten nicht geschafft, so kompakt wie in Hamburg zu spielen. Wir haben zu viele Bälle verloren. Wir haben die Räume aufgemacht, aber wenn der KSC umgeschaltet hat, haben wir es nicht geschafft, die Räume wieder dicht zu machen. So wie das Spiel gelaufen ist, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.“

Frank Fahrenhorst: „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wir sind nicht in die Gänge gekommen und konnten nicht umsetzten, was wir uns vorgenommen haben. Vielleicht haben wir uns zuviel Druck auferlegt. Wenn man zwei Tore kassiert, kann man nicht zufrieden sein. Wenn der KSC sich clever anstellt, machen sie noch mehr Tore.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:02
Alle sauer auf Knut

Hankes Siegtor geklaut Er hat gepfiffen wie ein Eisbär


Von Hannover 96 berichten: HEIKO OSTENDORP und GREGOR RUHMÖLLER

Wir kennen Knut, den Eisbären aus Berlin. Und alle finden Knut gut. Auch in Hannover. Im Zoo soll er sogar ins neue Eisbären-Paradies „Youkon Bay“ einziehen. Seit Samstag findet Knut bei Hannover 96 keiner mehr gut. Jedenfalls nicht diesen Knut, Schiri Knut Kircher (Rottenburg). In der Nachspielzeit klaute er Mike Hanke das Sieg-Tor gegen Karlsruhe. Wäre das 3:2 gewesen...

Alle sauer auf Knut. Weil er wie ein Eisbär gepfiffen hat... Was war passiert? Nach einer Ecke von Szabolcs Huszti stieg Hanke zum Kopfball hoch. Der Ball ging an die Latte, prallte vom Rücken von KSC-Keeper Miller ins Netz. Aber Kircher pfiff bereits, als der Ball noch in der Luft war: Foul! Kein Tor! Der Schiri: „Ich stand sehr günstig, brauchte nicht mal meinen Assistenten. Ich habe sofort gesehen, dass Hanke Eggimann gedrückt hat.“ Es gab ein handfestes Gerangel zwischen 96-Torjäger und KSC-Verteidiger. Aber ein Foul? Hanke: „Ich habe überhaupt nix gemacht. Dann können wir Nonnenhockey spielen oder Tennis. Wenn es eine Rangelei im Strafraum gibt, wird immer für die Abwehr gepfiffen - das ist immer das gleiche.“ Sah Trainer Dieter Hecking auch so. Er studierte nach dem Spiel die Szene mehrfach im Fernsehen. Sagt: „Ich bleibe bei meiner Meinung: So was kommt im Spiel 1000 Mal vor. Dann sollten wir Ecken einfach abschaffen.“ Hannover tobt wegen Knut. Als der Schiri Richtung Spielertunnel marschierte, wurden sicherheitshalber Schirme aufgespannt. Schutz vor Wurfgeschosse von der Osttribüne. Dabei hatten die Roten auch Glück. Nach einer Notbremse von Arnold Bruggink an Hajnal (37.) zeigte Kircher dem 96-Holländer nur Gelb. Falsch! Bruggink hätte von Platz fliegen müssen. Gab sogar Hecking zu: „Das war klar Rot!“ Erst Notbremse nicht erkannt, dann Tor geklaut - der Tag für Eisbär-Schiri Knut war gar nicht gut...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:11
Rosi macht Druck

GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Die 96-Fans schienen schon fast die Hoffnung verloren zu haben, als eine Koproduktion der Einwechselspieler kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich brachte. Christian Schulz stürmte vor den Strafraum, umkurvte drei Karlsruher und legte den Ball quer auf Jan Rosenthal, der ihn wunderbar erwischte und aus 18 Metern rechts oben ins Tor bugsierte (87.).
Die beiden waren in der 68. Minute ins Spiel gekommen – Schulz für Altin Lala und Rosenthal für den schwachen Spielmacher Arnold Bruggink. Es war ein Notfall, Dieter Hecking wollte nach dem 1:2 die 96-Offensive wiederbeleben.
„Das wird von mir erwartet, wenn ich reinkomme auf der Zehn, dass ich ein bisschen Druck mache und den goldenen Schuss habe“, meinte Rosenthal. Es war sein zweites Tor in dieser Saison – beim 3:2 gegen Bochum am vierten Spieltag hatte der junge Mittelfeldspieler (21) zuletzt für 96 getroffen.
„Ich versuche, meine Zeit zu nutzen, wenn ich reinkomme“, sagte Rosenthal brav. Die Rolle des Jokers ist ihm aber natürlich auf Dauer nicht genug: „Keiner kann damit zufrieden sein, wenn er nicht von Anfang an spielt.“
Weil Jiri Stajner diesmal wieder wahnsinnig viele Ballverluste provozierte, könnte Rosenthal beim Bundesligahit gegen Bayern wieder in der Startelf stehen. Allerdings kokettiert er auch mit der Spielmacher-Rolle: „Ich werde es dem Trainer auch auf der Position schwer machen, mich nicht aufzustellen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:13
Alte 96-Probleme

Müde in den Frühling



Was für ein Wochenende! Das Hochdruckgebiet „David“ hat uns blauen Himmel und Sonnenschein, gute Laune und jede Menge Glücksgefühle beschert. Auch die 96-Fans hatten ihren Spaß – zumindest ganz kurz am Ende eines unterhaltsamen, allerdings nicht hochklassigen Sonnabendnachmittags.
Wissenschaftlich betrachtet werden im Frühling mit steigender Lichtintensität vermehrt die Monoamine Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die ein allgemein besseres Befinden und eine leichte Euphorie bewirken.
Leider zeigten sich Szabolcs Huszti und seine 96-Kollegen immun gegen das (erlaubte) Frühlingsdoping, sie litten stattdessen unter akuter Frühjahrsmüdigkeit. Eine Woche nach dem starken 1:1 in Hamburg nervte 96 seine Fans wie ein trister Wintertag. Statt frischer Brise gabs ein statisches Spiel ohne jegliches Tempo, mit vielen verlorenen Zweikämpfen und einer instabilen Defensive.
Ausgerechnet jetzt kommen die Bayern. Dieter Hecking muss dafür sorgen, dass 96 wieder wie in Hamburg auftritt: aggressiv, kompakt, selbstbewusst. Die Klasse, an einem guten Tag auch gegen den FC Bayern mithalten zu können, ist zweifelsohne da. Sonst hätte 96 nicht gegen Bremen gewonnen oder den HSV vor einer Woche 60 Minuten lang vorgeführt. Mit der gleichen Lethargie wie gegen Karlsruhe aber droht gegen Toni und Klose ein Desaster.
Noch immer tut sich 96 gegen die Topteams leichter als gegen die „kleineren“ Gegner wie Karlsruhe, wenn man selbst das Spiel machen muss. Insofern könnte Bayern für 96 das leichteste Spiel des Jahres werden. Die Münchner müssen nach dem 1:1 gegen Bremen unbedingt gewinnen, 96 kann reagieren.
Ein weiterer Vorteil: Nach dem 2:2 gegen Karlsruhe sind die Erwartungen an 96 gesunken, die Mannschaft scheint noch nicht reif für den UEFA-Cup. Gegen Bayern können die Spieler das widerlegen. Und dann dürfen alle ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:15
Aus Jubel wird Enttäuschung

Halbzeitführung reicht nicht: Hannover 96 verspielt gegen den Karlsruher SC eine große Chance



Von Heiko Rehberg
Hannover. Man kennt das von den großen Feuerwerkswettbewerben in den Herrenhäuser Gärten. Es geht gemächlich los, dann gibt es hübsch dosiert und verteilt ein paar Höhepunkte, zum Schluss aber wird noch mal alles an „Krawumm“ und „Knallpeng“, an Farben und Effekten, hineingepackt, was die Feuerwerkskiste hergibt. Im Fußballgarten AWD-Arena sah es in der 86. Minute nach einer schmucklosen 1:2-Niederlage des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 gegen den Karlsruher SC aus. Doch als alles fast vorbei schien, ging es erst richtig los.
87. Minute: Die ersten hannoverschen Fans falten ihr Sitzkisten zusammen, als der eingewechselte 96-Profi Jan Rosenthal den Ball vom eingewechselten Christian Schulz bekommt. Es gibt nicht viele Möglichkeiten und nur noch wenig Zeit, die Niederlage abzuwenden, Rosenthal wählt die einfachste und schnellste: Er schießt aus 18 Metern aufs Tor, Augenblicke später zappelt der Ball im Netz. Traumtor, 2:2, Hannover jubelt.

Erste Minute der Nachspielzeit: Chaos in der 96-Abwehr, nicht das erste Mal, Christian Timm steht plötzlich frei und trifft den Pfosten. Weiter 2:2 statt 2:3, Hannover atmet durch.

Vierte Minute der Nachspielzeit: 96 hat noch einmal Eckball, aber bevor Szabolcs Huszti den Ball zum letzten Mal ins Spiel bringen kann, gibt es im Karlsruher Strafraum Tumulte. Es wird gerangelt, geschubst, diskutiert, 96 ist vor allem mit Michael Tarnat und Hanno Balitsch beteiligt. Gefühlte fünf Minuten später ist der Eckball endlich in der Luft, Mike Hanke trifft per Kopf die Latte, von dort springt die Kugel KSC-Torwart Markus Miller an den Körper und von dort ins Netz. Hannover flippt aus. 3:2. Fans liegen sich in den Armen. Aber irgendetwas stimmt nicht, aus Jubel wird Enttäuschung. Das Tor zählt nicht, Schiedsrichter Knut Kircher hat zuvor ein Foul von Hanke gesehen. Dann ist das Fußball-Feuerwerk beendet.

2:2 also im ersten Heimspiel des Jahres. Das ist weniger, als 40 112 erwartungsfrohe Zuschauer gehofft hatten. Und mehr, als Hannover 96 an diesem Tag gegen die besseren Karlsruher verdient hat. Im Fußball gleicht sich alles irgendwann aus, heißt es immer. Manchmal geht das sogar ganz schnell. Beim 1:1 zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV waren es die „Roten“, die einen Sieg hätten einfahren müssen, weil sie großartig gespielt hatten. Diesmal hätte sich nach einer holprigen und über weite Strecken schwachen Leistung niemand beschweren können, wenn am Ende eine 1:3- oder 1:4-Niederlage gestanden hätte. Einmal Pech, einmal Glück, macht zusammen zweimal ein Unentschieden.

Die Partie gegen den Karlsruher SC bewies, was Hannover 96 nach wie vor fehlt: die Konstanz. Auch im neuen Jahr tut sich die Mannschaft schwer, einer starken Vorstellung zumindest eine gute folgen zu lassen. „Mit der 1. Halbzeit war ich sehr unzufrieden“, sagte Trainer Dieter Hecking, „und in der 2. Halbzeit hat sich meine Zufriedenheite nicht gesteigert.“ Und während er eine Mängelliste erstellte – kein Tempo, zu viele kleine Fehler, zu wenig Spielwitz –, rutschte ihm irgendwann das Wörtchen „Gewürge“ heraus.

Dabei sah es zur Pause so aus, als könnte 96 auch einmal mit einer mäßigen Leistung Erfolg haben. Einer der wenigen hellen Momente hatte gereicht, um mit 1:0 in Führung zu gehen: Nach Arnold Brugginks gut getretenem Freistoß beförderte Hanno Baltisch den Ball im Fallen mit links über die Linie (44. Minute). Ein solch glückliches Tor zum günstigen Zeitpunkt sollte eigentlich Sicherheit geben – tat es aber nicht. Nach 64 Minuten war aus dem 1:0 ein 1:2 geworden. Joshua Kennedy (61.) und Tamas Hajnal (64.) hatten mit ihren Toren die Karlsruher Klasse endlich auch im Ergebnis zum Ausdruck gebracht; beide Treffer fielen nach einem ähnlichen Strickmuster: Einmal ließ sich 96 hinten links (schwach wie lange nicht: Michael Tarnat), einmal hinten rechts überlaufen.
Was blieb, war die Unordnung in der hannoverschen Viererkette, begleitet auch von einem Mittelfeld, in dem vor allem Huszti (blieb vor dem 1:2 einfach stehen) und Jiri Stajner nicht bereit waren, bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Karlsruhe hätte das 3:1 durch Kennedy machen müssen (72.), durch Edmond Kapllani (82.) und Timm gab es weitere Riesenmöglichkeiten.

Am Ende zog 96 dank Rosenthal den Kopf noch aus der Schlinge und schaffte das 2:2. Aber ein Sieg, da waren sich alle einig, wäre nun wirklich ein wenig zu viel des Guten gewesen. Nächste Gelegenheit dazu: kommenden Sonntag gegen die Bayern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:17
Nachgefragt bei Mike Hanke, Stürmer von Hannover 96


Herr Hanke, aus Ihrer Sicht: Was war da los in der Szene mit Ihrem nicht anerkannten Tor?

Ich habe da überhaupt nichts gemacht. Und ich frage mich: Hat der Schiedsrichter bei seinem Pfiff wirklich mich gemeint? Das war ganz normaler Körpereinsatz. Ansonsten muss man die Sportart wechseln und Tennis spielen; da kann man dann kein Foul begehen. Aber so etwas habe ich schön häufig erlebt: Wenn es bei einer Ecke oder einem Freistoß eine Rangelei im Strafraum gibt, dann wird immer für die abwehrende Mannschaft gepfiffen. Das ist unglaublich, und das habe ich auch dem Schiedsrichter gesagt, auch wenn der mir nicht zuhören wollte.



Auch in den 90 Minuten zuvor gab es nicht viel Grund bei Ihnen und Ihrer Mannschaft, sich zu freuen …

Was wir gegen die Karlsruher gespielt haben, das war eine Katastrophe. Wir haben es uns selbst vermasselt, drei Punkte zu machen. Nach der 1:0-Führung haben wir es versäumt, weiter nach vorne zu spielen und ein Tor nachzulegen. Deshalb müssen wir uns an die eigene Nase packen, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben.



Was waren die Gründe?

Schwer zu sagen, mir fehlen irgendwie die Worte. Ausschlaggebend war wohl: Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen und uns im eigenen Stadion zweimal auskontern lassen. Dafür wurden wir bitter bestraft. Wir wussten im Prinzip ja, wie die Karlsruher spielen würden. Das macht die Sache noch ärgerlicher.
Hätte nicht alles besser laufen können, wenn Sie kurz vor der Halbzeitpause ins Tor statt an den Pfosten getroffen hätten?
Ich hatte heute einfach nicht das nötige Glück, wie danach auch beim für mich regulären Tor zum 3:2. Den Ball, der am Pfosten landete, hatte ich ja ganz gut getroffen.



96 hat in der Rückrunde jetzt zweimal unentschieden gespielt. Sind Sie sehr enttäuscht?

Von einem Fehlstart kann man da nicht unbedingt sprechen, das wäre der Fall gewesen bei zwei Niederlagen. In Hamburg haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Aus den Fehlern, die wir gegen Karlsruhe gemacht haben, müssen wir jetzt schnell lernen. Denn so wird das nichts, erst recht nicht am Sonntag gegen die Bayern.



Interview: Norbert Fettback
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:20
Die 96-Einzelkritik


Robert Enke: Der Schlussmann hatte über weite Phasen nichts zu tun, war aber um Ruhe und Ordnung seiner Vorderleute bemüht. Den ersten Freistoß von Tamas Hajnal (38. Minute) hielt er sicher. Bei den beiden Gegentreffern war er ohne Chance. Beim Herauslaufen in der Schlussphase wieder souverän. Note 2,5

Steve Cherundolo: Der Amerikaner war schon in der 1. Spielhälfte – von den Nebenmännern allein gelassen – oft gefordert. Besonders Alexander Iaschwili verlangte ihm viel ab, bei einem wilden Tänzchen (72.) sogar zu viel. Zeigte sich einige Male in der Offensive. Note 4

Vinicius: Auf der Habenseite steht immerhin ein ambitionierter Distanzfreistoß (32.). Beim ersten KSC-Tor konnte er Joshua Kennedy beim Kopfball nicht entscheidend stören. Beim zweiten Treffer musste er einen Fehler von Szabolcs Huszti ausbügeln und gab Torschütze Hajnal freie (Schuss-)Bahn. Note 5

Frank Fahrenhorst: Im Spielaufbau mit vielen Fehlern, einige davon unerklärlich. Doch immerhin in den Defensiv-Zweikämpfen nicht so schwach wie sein Nebenmann. Note 4

Michael Tarnat: Der Routinier blieb glücklos in den Aktionen nach vorn, und er machte auch Fehler in der Defensive. Einer der Schnitzer führte zur Torchance, die Kennedy nutzte. Note 4,5

Altin Lala: Es bleiben mehr Ballverluste als Balleroberungen in Erinnerung. Mit vielen Fouls konnte der Abräumer den Karlsruher Spielfluss stören, die Gästeführung aber nicht verhindern. Note 4

Hanno Balitsch: Am Anfang an wie aufgedreht, dabei teils sogar etwas fahrig. Doch mit andauerndem Spiel kam Übersicht dazu. Das 1:0 machte er da, wo eigentlich ein Torjäger zu stehen hat. Einige Ballverluste trübten das Bild. Note 3

Jiri Stajner: Leider keine Fortsetzung der Leistung aus dem Spiel gegen den Hamburger SV: Der Tscheche war zwar Aktivposten der 1. Halbzeit und spielte auch die schönsten Pässe auf Cherundolo und Mike Hanke. Aber er verlor und verstolperte auch viele Bälle. Note 4

Arnold Bruggink: Klasse „Durchstecker“ steil auf Hanke (15.) – leider nicht verwertet. Dann stoppte er mit dem umstrittenen Foul Hajnal auf dem Weg zum möglichen 0:1. Sein Freistoß führte zum 1:0. Note 3,5

Szabolcs Huszti: So nicht! Schwach in der Offensive, undiszipliniert in der Defensive. Er hätte die Flanke zur KSC-Führung verhindern können – musste aber zögern, da er schon Gelb gesehen hatte. Note 5

Mike Hanke: Überhaupt nicht im Spiel. Positiv eigentlich nur sein Pfostenschuss (41.) und sein nicht anerkanntes Tor in der Nachspielzeit. Ansonsten unbeweglich, und wenn er mal den Ball bekam, versprang der allzu oft. Note 5

Christian Schulz: Kam für Lala (68.); seine beste Aktion war die Torvorlage zum Ausgleich durch Jan Rosenthal.

Jan Rosenthal: Kam für Bruggink (68.) und zeigte, dass er sehr wohl auf dieser Position eine Option werden kann. Seine Ballverluste machte er mit dem wunderschönen Fernschuss zum 2:2 wett.

Vahid Hashemian: Ersetzte Stajner (73.) und wühlte durch den Karlsruher Strafraum – hatte Pech mit einem guten Kopfball nach einer Ecke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:22
Vinicius muß Platz machen

… für Ismaël. Einstand gegen Bayern. Abwehralarm bei 96: Vinicius spielte schwach. Valérien Ismaël wird wohl gegen die Bayern beginnen.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Als 96-Kotrainer Dirk Bremser 20 Minuten vor Schluss Vahid Hashemian als dritten Einwechselspieler herbeiwinkte, platzte Valérien Ismaël vor Wut. Der Franzose warf einen Schwall von Schimpfwörtern in Richtung Bremser und Dieter Hecking – die wenigsten davon dürften in einem normalen französischen Wörterbuch zu finden sein. Kurz darauf knallte es: Ismaël hatte mit der Faust gegen das Dach der Spielerbank gehauen.

Der 32-Jährige musste auch am zweiten Spieltag 90 Minuten zuschauen, langsam verliert er die Geduld. Angesichts der schwachen Vorstellung von Vinicius dürfte Ismaël aber erlöst werden und am kommenden Sonntag ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Bayern sein Bundesliga-Debüt für 96 feiern.
Vinicius, beim 1:1 in Hamburg noch weitgehend souverän, war an beiden Gegentoren beteiligt. Beim Ausgleich verlor er das Kopfballduell gegen Joshua Kennedy. Vor dem 1:2 ließ er sich von Christian Eichner im Strafraum austanzen, konnte den Pass nach innen zu Tamas Hajnal nicht verhindern.
Auch sonst war der Brasilianer ein Unsicherheitsfaktor. Schon nach drei Minuten patzte er zum ersten Mal, seinen schlimmen Fehlpass konnte Nebenmann Frank Fahrenhorst im letzten Moment ausbügeln.

Dieter Hecking nahm seinen Problemverteidiger in Schutz: „Wir müssen uns auf Vinicius jetzt nicht einschießen. Erstmal gehts ja bei den Außen los.“ Michael Tarnat hatte vor dem 1:1 gepatzt. Und Szabolcs Huszti hatte vor der Karlsruher Führung Eichner nicht stoppen können.

Gegen Bayern gibts nun den nächsten 96-Versuch, erstmals in dieser Saison daheim zu null zu spielen. „Das müssen wir einfach mal schaffen“, fordert Torwart Robert Enke. Ismaël will dabei mithelfen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/02/2008 17:31
So ein Gewürge


96-Interview

Hecking ist enttäuscht von der spielerischen Qualität Dieter Hecking war nach dem 2:2 enttäuscht und analysierte die Fehler – das Trainer-Interview.


VON GUNTHER NEUHAUS

Was hat Ihnen missfallen im 96-Spiel?

Wir hatten zu wenig Spieltempo. Ich hätte mir gewünscht, dass wir aus dem Hamburg-Spiel mehr spielerische Elemente mitnehmen. Wir waren nicht so kompakt, haben zu nachlässig nachgeschoben. Zudem haben wir in der ersten Halbzeit fast nie den zweiten Ball gewonnen. Jeder Abpraller war beim KSC, dann läuft man 80 Meter über den Platz zurück. Das tut weh. Dann wird das so ein Gewürge.


Dass es schwer war, lag das auch am Platz?

Es lag auch am KSC, der keine dahergelaufene Mannschaft ist. Sie spielen gut und machen die Räume sehr eng. Wenn du keine Bewegung reinbekommst, wenn du dir immer wieder kleine Abspielfehler erlaubst in der Vorwärtsbewegung, dann kriegst du Probleme. Auf den Platz schiebe ich das nicht.


Man ahnt nach diesem Spiel, dass Valérien Ismaël wichtig für 96 wird …

Das war bei allen vier Spielern der Viererkette vom Spielaufbau her nicht das, was ich mir gewünscht hätte.


Das Defensivverhalten war aber auffallend schlecht...

Wir haben nicht das hinbekommen, was uns in Hamburg ausgezeichnet hat. Dass wir immer zum Doppeln da waren, dass wir immer eine Überzahl gegen den Ball schaffen. Aber vom KSC war das natürlich auch nichts in der ersten Halbzeit. Es war kein gutes Spiel.


Wie beurteilen Sie Ihre Einwechselspieler?

Wir brauchen nicht ins Detail zu gehen. Es war vom Fußballerischen her nicht das, was ich mir erhofft habe. Klar haben wir bei den Standards, wie vorm 1:0 gesehen, mittlerweile Waffen. Wenn wir sieben, acht Kopfballspieler in den Strafraum schicken, wirds für jeden Gegner schwer.


Haben Sie die Szene noch mal gesehen zum vermeintlichen 3:2?

Ja, für mich war das kein Foul. Solche Szenen sehe ich ständig. Ich habs fast befürchtet. Vorher war zwei, drei Minuten Tumult. Dann hat der Schiedsrichter gedacht: Pfeif ich halt mal. Wenn man das jetzt immer abpfeift, brauchen wir keine Ecken mehr zu spielen. Dieser Körperkontakt ist ständig da.


Sind Sie in der Pause laut geworden in der Kabine?

Es bedarf nicht immer einer lauten Ansprache, um den Punkt zu treffen. Aber als wir rausgekommen sind, waren wir auch nicht richtig im Spiel. Es war nur eine Frage der Zeit. Ich habs zum Dirk irgendwann gesagt: Pass auf, gleich fackelts.


Was bedeutet das 2:2 für die Entwicklung von 96?

Man hat solche Spiele auch mal drin. Das ist wieder etwas, womit wir leben müssen. Wo wir einen Reifeprozess durchlaufen müssen. Solche negativen Erlebnisse, wo jeder einen Sieg erwartet und schon auf das Bayern-Spiel hingewiesen wird – das verstehe ich auch nicht. Da ist so eine Erwartungshaltung da, die auch sein muss. Das hat aber leider auch dazu geführt, dass wir die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Die Zuschauer haben sicherlich etwas anderes erwartet als das, was wir heute abgeliefert haben, und können nicht zufrieden sein.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/02/2008 08:28
96 drückt aufs Tempo

Die Mängelliste ist lang: Gegen den FC Bayern München muss sich einiges ändern

Von Norbert Fettback und Jörg Grußendorf
Hannover. Die Ernüchterung war groß. Nach dem schmeichelhaften 2:2 gegen den Karlsruher SC, besonders aber wegen der Art und Weise des Zustandekommens dieses Ergebnisses, sind sich bei Hannover 96 fast alle einig: Für die Partie am Sonntag gegen den FC Bayern München muss sich einiges ändern, um nicht schon entscheidend im Kampf um die Europapokal-Plätze zurückzufallen. Nur 96-Klubchef Martin Kind hat seine eigene Rechnung aufgemacht. „Gegen die Bayern wird alles leichter, da sind wir nicht in der Pflicht, das Spiel machen zu müssen, da haben wir mehr Räume“, sagte er und fügte an: „Und die Motivation ist höher.“
Waren die 96-Profis gegen den KSC etwa nicht motiviert? „Doch, natürlich“, sagte Kind, „man hat doch klar gesehen, dass die Mannschaft wollte, bis zum Schluss.“ Dennoch musste der Klubchef eingestehen, dass der Unterschied zwischen der 96-Leistung gegen den Hamburger SV und der gegen die Karlsruher offensichtlich war. „Vielleicht lag es daran, dass die Spieler übermotiviert waren und dies zu einer Art Blockade geführt hat“, sagte Kind. Der 63-Jährige hat aber auch gegen den KSC etwas Positives entdeckt: „Dieses Spiel hat unsere Entwicklung bestätigt“, sagte er, „früher hätten wir mit Sicherheit verloren, diesmal fast sogar noch gewonnen.“
Natürlich kann man das so sehen wie Kind; allerdings offenbarten die „Roten“ einige – an diesem Tag zu viele – Schwächen. Besonders auffällig: Die Karlsruher wirkten gedanklich fixer und waren auch schneller unterwegs. „Wir hatten zu wenig Spieltempo“, bekannte 96-Trainer Dieter Hecking, „jeder Abpraller landete beim KSC. Und wir haben nicht so kompakt gestanden wie noch gegen den HSV.“ Außerdem gestand Hecking ein, dass sein Team die Karlsruher auf beiden Außenseiten nicht in den Griff bekommen habe. „Es ist uns einfach nicht gelungen, eine Überzahl gegen den Ballführenden zu schaffen“, sagte Hecking.
Viele Schwachstellen – und es sieht so aus, als würde der 96-Coach am Sonntag gegen die Bayern die eine oder andere Umstellung in seinem Team vornehmen. Auch wenn er sich an irgendwelchen Spekulationen nicht beteiligen will. Augenscheinlich ist, dass Valérien Ismaël ebenso in die Mannschaft drängt wie Christian Schulz und Jan Rosenthal. Ismaël, Stareinkauf der Winterpause, meint, den Trainingsrückstand aufgeholt zu haben und setzt alles daran, am Sonntag gegen seinen früheren Klub mitzuwirken. Die mitunter dilettantischen Fehler der 96-Verteidiger gegen den KSC machen die Punktspielpremiere des Franzosen für die „Roten“ ziemlich wahrscheinlich.
Schulz, der seinen Platz in der Stammelf aufgrund einer Verletzung verloren hat, bewies seinen Wert nach der Einwechslung am vergangenen Sonnabend. Er bringt viel Dynamik und Laufbereitschaft ins 96-Spiel. Das Riesentalent Rosenthal machte nicht nur durch sein fulminantes Tor auf sich aufmerksam.
Die Zahl der Alternativen ist groß. Und alle sind heiß auf den FC Bayern. Egal, wer spielt: Allein das verspricht schon ein ganz anderes 96-Team.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/02/2008 18:37
Versöhnung mit Ismael

Hecking verzichtet auf Strafe für den wilden Franzosen. Debüt gegen Bayern.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Der Wutanfall von Valérien Ismaël hat keine Folgen. „Es wird keine Strafe geben“, sagte Dieter Hecking. Weil der 96-Trainer seinen französischen Abwehrstar auch gegen Karlsruhe 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ, hatte Ismaël Hecking beschimpft und gegen das Dach der Spielerbank gehauen.

Auch Christian Schulz reagierte bitter enttäuscht darauf, dass er 68 Minuten zuschauen musste. Der sonst so auskunftsfreudige Ex-Bremer stapfte kommentarlos Richtung Auto – Hecking hatte wie in Hamburg Altin Lala und Hanno Balitsch im defensiven Mittelfeld beginnen lassen. Der neue Konkurrenzkampf schmeckt eben nicht jedem.

Hecking nahm es gelassen zur Kenntnis: „Es wird immer das eine oder andere lange Gesicht geben. Damit muss der Kader lernen umzugehen. Als Trainer muss es mir aber letztlich egal sein, wie die Spieler mit ihrer Enttäuschung umgehen.“ Vorausgesetzt, die Reaktion bleibt im Rahmen. Als Jiri Stajner im August nörgelte und mit Abschied drohte, schmiss ihn Hecking fürs HSV-Spiel aus dem Kader. Ähnliche Knatsch-Gefahr droht jetzt nicht. Schulz darf davon ausgehen, gegen die Bayern wieder in der Startelf zu stehen. „Er hat seinen Rückstand aufgeholt“, so Hecking.

Auch Ismaël wird gegen seinen Ex-Klub FC Bayern auflaufen dürfen, nachdem Vinicius gegen Karlsruhe mehrmals patzte. „Vale macht uns stärker, wenn er hundertprozentig fit ist“, sagte Hecking. Ist er das? „Das Knie ist unauffällig, die Ausdauerwerte sind in Ordnung, bei den Sprints ist er sehr nah dran, was die körperlichen Voraussetzungen angeht.“ Was fehlt, ist die Spielpraxis – die soll er jetzt bekommen. Schon Sonntag fand die große Versöhnung statt. Hecking: „Ich bin auf ihn zugegangen.“ Der Trainer warb um Verständnis für seine Entscheidung, den Franzosen draußen zu lassen: „Nach dem HSV-Spiel gab es keinen Bedarf, was zu ändern. Vale würde ja auch erwarten, dass man an ihm festhält, wenn er gut spielt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/02/2008 18:39
Kommt Tanne wieder in die Spur ?

HANNOVER. Ein ums andere Mal zischte der Karlsruher Timm-Görlitz-Express am Sonnabend an 96-Oldie Michael Tarnat vorbei. „Natürlich war ich auch nicht zufrieden mit mir. Aber es steht auch mir mal zu, einen schlechten Tag zu erwischen.“ Der 38-Jährige erwischte einen kompletten Fehlstart in die Rückrunde, nachdem er gegen den HSV wegen Adduktorenproblemen hatte passen müssen und von Christian Schulz gut vertreten worden war.
Trotzdem bleibt Tarnat (Vertrag bis 2009) für Trainer Dieter Hecking links hinten die Nummer eins. Damit „Tanne“ am Sonntag gegen die Bayern nicht wieder alt aussieht, spionierte er gestern in München. Mit Sohn Niklas schaute er beim Training vorbei – viel zu sehen gabs nicht: „Die sind nur ausgelaufen.“ Mit Kotrainer Michael Henke gabs einen kleinen Plausch. Hauptthema: das bevorstehende Duell.

Sechs Jahre (1997 bis 2003) spielte Tarnat für die Bayern. Der 96-Oldie ist überzeugt, dass die Fans gegen München „wieder eine andere Mannschaft sehen“ werden als gegen Karlsruhe: „Bayern wird sich nicht hinten reinstellen. Da werden wir mehr Räume bekommen
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/02/2008 18:41
Historie : Hannover 96 - FC Bayern

Am Sonntag treffen unsere Roten auf den deutschen Rekordmeister Bayern München. Bisher gab es 18 Bundesliga-Begegnungen der beiden Klubs bei uns in Hannover. In einer kleinen Serie wollen wir die Highlights dieser Spiele beschreiben. Dazu haben wir auch einige ehemaligen Spieler und Trainer nach Ihren Erinnerungen an die Spiele gegen Bayern München in Hannover befragt.



1. Teil: Die Anfänge


Saison 1965/66

Unvergessen ist das erste Bundesliga-Gastspiel der Bayern (Foto) in Hannover.
Am 6. November 1965 gibt es vor 60.000 Zuschauern ein 3:4 (2:1). Vor dieser Partie werden Ölfässer rund um den Platz aufgestellt und entzündet, um den dichten Nebel zu vertreiben und das Spiel überhaupt durchführen zu können. Karl-Heinz Mühlhausen bringt das Team von Helmut Kronsbein in der 14. und 45. Minute in Führung. Udo Nix gelingt per Kopfball in der 59. Minute nur noch der 3:4-Anschlusstreffer. „Ich erinnere mich noch an das Nebelwetter. Schiedsrichter Schmidt hat den Bayern ein reguläres Tor nicht anerkannt, weil er es auf Grund des Nebels nicht erkennen konnte“, beschreibt Hans Siemensmeyer die undurchsichtigen Begleiterscheinungen dieses ersten BL-Spiels der Bayern in Hannover.





Saison 1966/67

Am 28.01.1967 sehen 31.000 Zuschauer ein knüppelhartes Spiel. Fast 50 Freistöße pfeift Schiedsrichter Hoffmann aus Krefeld. Die Roten unter Trainer Horst Buhtz gewinnen mit 2:1 (1:0). Christian Breuer sorgt in der 16. Minute für das 1:0 und Hermann Straschitz schießt in der 85. Minute die 2:0 Führung heraus, bevor Gerd Müller eine Minute vor Ende noch der Anschlusstreffer gelingt.

Saison1967/68

Am 13. Januar 1968 gewinnt das Team von Horst Buhtz erneut mit 2:1 (1:0) gegen die Bayern. In der 6. Minute sorgt Walter Rodekamp auf Vorarbeit von Jupp Heynckes für die Halbzeitführung. Kaj Poulsen gelingt nach Vorlage von Hans Siemensmeyer in der 58. Minute das vorentscheidende Tor, bevor Gerd Müller wiederum eine Minute vor dem Abpfiff Horst Podlasly überwinden kann.

Saison 1968/69

Vor der Saison wechselt Trainer Zlatko „Cik“ Cajkovski von der Isar zu den Roten. Und am 7. Dezember 1968 sehen 40.000 Zuschauer einen sensationellen 1:0 Sieg der 96er. Für das Siegtor sorgt Hans Siemensmeyer in der 50. Minuten nach Vorarbeit von Josip Skoblar. „Eigentlich hätte ich auf Grund einer Oberschenkelverletzung nicht spielen können. Aber Cik stellte mich auf Linksaußen auf und mit Glück gelang mir der Siegtreffer,“ erinnert sich Hans Siemensmeyer. Unvergessen bleibt der Platzverweis von Gerd Müller. Nach einem frühen Foul gegen seinen Bewacher Rainer Stiller sieht er Gelb. In der 53. Minute verliert er nach einem Gerangel mit seinem Nationalmannschafts-Kollegen Jupp Heynckes die Nerven und wird vom Platz gestellt. Und Franz Beckenbauer provoziert die hannoverschen Zuschauer mit dem „Männeken Pis“.

Saison 1969/70

Am 29.11.1969 gibt es im Niedersachsenstadion ein 0:1 für Bayern München, das Rainer Ohlhauser in der 43. Minute erzielt. Das 96-Sturm Trio Zvezdan Cebinac, Jupp Heynckes und Hans Siemensmeyer kann Sepp Maier nicht überwinden. Trainer Branko Zebec verzichtet bei den Bayern auf den Einsatz von Gerd Müller.

Saison 1970/71

In der Saison des Bundesligaskandals gibt es am 20.03.1971 ein bemerkenswertes Spiel. Hannover 96 erreicht vor 57.000 Zuschauern ein 2:2 (0:1). Zwei Minuten vor dem Abpfiff erzielt Rainer Zobel den glücklichen Ausgleich für das Team von Udo Lattek. Er hatte auch zur 0:1 Führung für Bayern getroffen. Die Tore für 96 erzielen Horst Bertl (46.) und Willi Reimann (52.).
Zobel hatte vor der Saison trotz 66 Bundesligaspielen in zwei Jahren von 96-Trainer Helmuth Johannsen gesagt bekommen, dass er noch Lehrjahre machen solle. „Aber Udo Lattek hatte mir ein besseres Angebot gemacht. Und so wechselte ich auch wegen der sportlichen Perspektive von den Roten zu den Bayern. Es war ein tolles Gefühl in diesem Spiel nach Hannover zurückzukehren und dann auch noch die Genugtuung zu bekommen, es dem Trainer mit zwei Toren gezeigt zu haben. Dabei war ich ja eher ein defensiver Spieler,“ beschreibt Rainer Zobel seine Rückkehr ins Niedersachsenstadion.

Saison 1971/72

Am 16.10.1971 verlieren die Roten vor 36.000 Zuschauern gegen das Münchener Starensemble mit 1:3 (1:1). Ferdinand Keller kann auf Zuspiel von Hans-Joachim Weller in der 28. Minute die 0:1 Führung von Gerd Müller per Kopf ausgleichen. Aber in der 2. Halbzeit sorgen Wilhelm Hoffmann (51. Min.) und Gerd Müller in der 78. Minute für den Sieg der Bayern. Alle drei Tore bereitet Ulrich „Uli“ Hoeneß vor.

1972/73

Am 28. April 1973 verliert das Team von Trainer Hannes Baldauf erneut mit 1:3 (1:1) vor 40.800 Zuschauern. Die Bayern-Führung durch Franz „Bulle“ Roth egalisiert in der 36. Minute Roland Stegmayer. Doch Gerd Müller (58.) und der aktuelle Bayern-Manager Uli Hoeneß (65.) erzielen in der 2. Halbzeit die Tore für die überlegenen Bayern.

Saison 1973/74

Nach dem triumphalen 3:1 (3:0) Sieg am 22.09.1973 über Bayern München vor 60.000 Zuschauern sind sich die Fans in Hannover schnell einig: Diese 96er schaffen sicher den Klassenerhalt. Doch am Saisonende steigen die Roten ab.

Willi Reimann erzielt in der 1. Halbzeit einen Hattrick. In der 11. Minute verwandelt er einen Foulelfmeter, bevor er in der 31. und 42. Minute den Erfolg sichert. „ Es war für mich als junger Spieler natürlich ein grandioses Erlebnis, gegen Nationalkeeper Sepp Maier und ‚Katsche’ Schwarzenbeck als direkten Gegenspieler einen Hattrick zu erzielen. Das passiert einem Stürmer nicht zu oft – zumal diese beiden Spieler am Ende der Saison auch Weltmeister wurden,“ erinnert sich Willi Reimann noch heute gern an diesen Erfolg. Franz „Bulle“ Roth erzielt in der 65. Minuten der Ehrentreffer für die Münchener.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 17:40

Historie : Hannover 96 - FC Bayern

Am Sonntag treffen unsere Roten auf den deutschen Rekordmeister Bayern München. Bisher gab es 18 Bundesliga-Begegnungen der beiden Klubs bei uns in Hannover. In einer kleinen Serie wollen wir die Highlights dieser Spiele beschreiben. Dazu haben wir auch einige ehemaligen Spieler und Trainer nach Ihren Erinnerungen an die Spiele gegen Bayern München in Hannover befragt.



2. Teil: Nach dem Wiederaufstieg



Saison 1975/76

Da Hannover 96 in der Winterpause ein Angriffsproblem hat, wird Klaus Wunder zur Rückrunde von Bayern München als Sturmverstärkung geholt. Am 27. März 1976 tritt er vor 48.500 Zuschauern gegen seinen Ex-Club an. Das Spiel endet 2:2 (1:1). Nach der frühen Bayern-Führung durch Jupp Kapellmann (16. Minute) erzielt Wolfgang Lüttges für das Team von Hannes Baldauf in drei Minuten zwei Tore (45. und 47. Minute) (Foto). „Das war schon ein tolles Erlebnis. Ich habe in der Saison als Mittelfeldspieler sieben Tore für 96 geschossen und davon zwei in diesem Spiel gegen diese Ansammlung von Nationalspielern", erinnert sich Wolfgang Lüttges noch heute gern an dieses Spiel, obwohl ihn der Abstieg noch heute schmerzt. Bernd Dürnberger erzielt in der 79. Minute den Ausgleich für Bayern.






Saison 1985/86

Am 01. Februar 1986 gehen die Roten gegen das Team von Trainer Udo Lattek mit 0:5 (0:1) unter. Bis zur Halbzeit kann 96-Trainer Jörg Berger vor 58.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion noch hoffen, denn nur Michael Rummenigge trifft in der 27. Minute gegen Jürgen Rynio. Doch als Schiedsrichter Peter Gabor das Spiel abpfeift, ist die höchste Heimpleite gegen Bayern München perfekt.

Dieter Hoeneß (53. und 84.) sowie Lothar Matthäus (61.) und Roland Wohlfahrt (73.) sorgen für einen klaren Sieg der Münchener.



Saison 1987/88

Am 16. April 1988 siegt Hannover 96 mit 2:1 (0:1) gegen die Bayern vor 60.354 Zuschauern. Hansi Pflügler bringt die Bayern in der 6. Minute zwar in Führung. Doch Peter Hobday in der 58. Minute und Joker Gregor Grillemeier in der 76. Minute sorgen für den Heimsieg. „Ich war emotional sehr aufgeladen. Trainer Wähling hatte mich nicht aufgestellt, obwohl ich eigentlich Stammspieler war und gab mit auch keine Begründung“, erinnert sich der Stürmer noch heute an dieses Spiel. „ Ich habe beim Tor aus 30 Meter Entfernung abgezogen – was für mich eher untypisch war. Aber der Ball war drin. Es ist bis heute der letzte Heimsieg von 96 über die Bayern“, erzählt Grillemeier nicht ohne Stolz. In der Aufstellung: Ralf Raps - Bastian Hellberg, Karlheinz Geils, Peter Hobday, Holger Willmer - Detlev Dammeier, Bernd Dierßen (ab 65 Min. Andreas Müller), Günter Drews, Karsten Surmann - Siegfried Reich, Stefan Kohn (ab 57. Min. Gregor Grillemeier) sorgt das Team von Jürgen Wähling tatsächlich für den letzten Bundesliga-Heimsieg von Hannover 96 gegen Bayern München. „Das Team von Dieter Hecking ist sicher am Sonntag in der AWD-Arena nur Außenseiter. Aber das kann auch von Vorteil sein. Die 96er sollen dagegenhalten – die Bayern sind zu schlagen. Und warum nicht jetzt? Ich drücke die Daumen“, nennt Gregor Grillemeier seine Wünsche für das aktuelle Team.



Saison 1988/89

Am 8. Oktober 1988 – dem 10. Spieltag der Saison - sehen die Fans im Niedersachsenstadion ein torloses Remis. 96-Trainer Hans Siemensmeyer hofft beim 0:0 vergeblich auf das entscheidende Tor von Dieter Schatzschneider in seinem ersten Spiel für Hannover 96. „Vor diesem Spiel standen wir auf dem 18. Tabellenrang und die Mannschaft war gegen die übermächtigen Bayern eigentlich chancenlos,“ erinnert sich Dieter Schatzschneider an dieses Spiel, als sei es erst gestern gewesen. „In der 3. Spielminute zeigte ich in einem Zweikampf kurz hinter der Mittellinie gegen Klaus Augenthaler, dass wir nur mit Kampf erfolgreich sein könnten. Das Publikum war durch unseren kämpferischen Einsatz schnell auf unserer Seite. Es war ein tolles Ergebnis für die damalige 96-Mannschaft“.

Nach dem Spiel verweigert Bayern-Trainer Jupp Heynckes den Besuch der Pressekonferenz.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 17:45
Warten auf das Bayern-Kribbeln

Von übermäßiger Anspannung oder besonders großem Kribbeln vor dem Bundesligaknaller gegen den FC Bayern München am Sonntag in der AWD-Arena war beim Mittwochstraining noch nicht viel zu spüren. Die Mannschaft trainierte vier Tage vor dem Gipfel gelöst. „Kribbeln wird es sicherlich noch“, ist sich 96-Coach Dieter Hecking sicher, „aber das kommt wie bei jedem Spiel erst unmittelbar vor dem Anpfiff.“


Dass die Mannschaft „richtig brennen“ wird am Sonntag, liegt nicht nur an dem Umstand, dass mit den Bayern der deutsche Rekordmeister und Meisterschaftsfavorit in der AWD-Arena zu Gast sein wird. Eine besondere Rolle spielt dabei auch das ernüchternde Ergebnis aus dem Hinspiel. Am dritten Spieltag unterlagen die Roten deutlich mit 0:3 – und waren damit noch gut bedient. „Das war eine richtige Vorführung, die wir da bekommen haben“, erinnert sich 96-Coach Dieter Hecking. „Jetzt wollen wir natürlich zeigen, dass wir das auch anders können. Wir werden mit den uns eigenen Mitteln versuchen, das Spiel zu gewinnen - da gehören natürlich auch Zweikämpfe dazu“. Die Münchner hatten sich nach der Hinrundenbegegnung über das angeblich überharte Einsteigen der Roten beklagt. „Diese ganze Diskussion über das Zweikampfverhalten kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Hecking - auch im Hinblick auf den derzeit stattfindenden verbalen Schlagabtausch zwischen dem Bayernspieler Mark van Bommel und dem Werderaner Daniel Jensen. Man darf also gespannt sein, mit welcher taktischen Marschroute Heckings Mannschaft am Sonntag ab 17 Uhr auflaufen wird, um den Bayernstars um Miro Klose, Mark van Bommel, Bastian Schweinsteiger und Olli Kahn den Zahn zu ziehen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 17:47
Balitsch ekelt sich nicht vor Van Bommel

Knallt es, wenn die „aggressiven Leader“ aufeinandertreffen?



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. In Aberdeen morgen fehlt er noch wegen einer Knieprellung, am Sonntag gegen 96 in der AWD-Arena soll Mark van Bommel aber wieder für Bayern grätschen. „Nach jetzigem Stand besteht keine Gefahr“, erklärte Kotrainer Michael Henke.

Van Bommel, der harte Holländer, gilt auf dem Fußballplatz ja als Ekelpaket. „Mark ist ein guter Typ und ein sehr guter Fußballer – wenn du mit ihm zusammenspielst“, sagt sein Kumpel Arnold Bruggink, die beiden kennen sich seit dem 13. Lebensjahr. Aber „auf dem Platz ist Mark ein ekliger Typ“, der weiter an seinem Rambo-Image arbeitet.

Nach dem 1:1 im Bundesliga-Gipfel am Sonntag verunglimpfte er Bremens Spielmacher Diego als Schwalbenkönig. Van Bommel müsse mal darüber nachdenken, wie er sich vor dem Treffer zum 1:1 durch Ze Roberto verhalten habe, keilte Werder-Trainer Thomas Schaaf zurück, „gegenüber einem Spieler, den er foult, beleidigt und bedroht“. Gemeint war die nicht saubere Attacke auf Daniel Jensen.

Am Sonntag könnte es nun richtig knallen, dann wird van Bommel, den Trainer Ottmar Hitzfeld als seinen „aggressiven Leader“ bezeichnet, im zentralen Mittelfeld auf sein 96-Pendant Hanno Balitsch treffen.
Dem ist gar nicht bange vor der großen Aufgabe. „Ganz ehrlich: Ich habe kein Problem mit ihm. Ich will nicht sagen, dass ich in den 90 Minuten auf dem Platz ein anderer Mensch bin, aber es macht mir Spaß, mich mit solchen Typen auseinanderzusetzen und zu messen“, sagt Balitsch.

Das sei auch in den Duellen mit Bremens Torsten Frings immer so gewesen. „Da gehts 90 Minuten zur Sache, und man wird auch mal lauter und beschimpft sich. Aber hinterher gibt man sich die Hand und gratuliert sich zum guten Spiel.“ Besonders vorbereiten müsse man sich nicht auf diesen Job, findet Balitsch, der durchaus bedauert, dass es nicht zum Wiedersehen mit Franck Ribéry kommt. „Er ist ein überragender Spieler, der Bayern in jeder Situation hilft“, weiß Balitsch. „Aber wenn ein Klub einen solchen Ausfall kompensieren kann, dann ist es ja wohl Bayern. Mit Bastian Schweinsteiger, einem deutschen Nationalspieler, und Toni Kroos, dem größten deutschen Talent überhaupt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 17:48
Vorfreude

96 Trainer Dieter Hecking glaubt an Coup gegen die Münchener / Ismaël unter Beobachtung



Von Christian Purbs
Hannover. Es ist ein Phänomen, das sich einmal pro Saison wiederholt: Die Bayern kommen, und alle freuen sich. Wenn die Münchener in Hannover aufspielen, will jeder dabei sein, da wird der Skiurlaub verlegt und Omas 70. Geburtstag halt nachgefeiert. Es ist das Spiel der Spiele, dem Fans und Mannschaft wochenlang entgegenfiebern. Was erstaunlich ist, zumindest wenn man sich die Bilanz gegen den Rekordmeister der Fußball-Bundesliga seit dem Wiederaufstieg der „Roten“ 2002 anschaut: zwei Niederlagen, drei Unentschieden, kein Sieg. Es ist nicht zu leugnen, dass dem Bayern-Fieber leicht ein kräftiger Schüttelfrost folgt.

Es muss also andere Gründe haben, die zu dieser großen Vorfreude auf die Begegnung mit dem FC Bayern am Sonntag (17 Uhr, AWD-Arena) führen. Es ist das alte David-gegen-Goliath-Spiel, von dem die Fans des Außenseiters nie genug kriegen können. Es den großkopferten Bayern mit ihrem Starensemble mal so richtig zu zeigen, darauf hofft das 96-Publikum – und auch Dieter Hecking. „Man freut sich drauf, sich mit dem vermeintlich besten Team der Liga zu messen. Und wenn man dann auch noch die Chance hat, die Liga spannend zu machen, dann ist die Motivation natürlich groß“, sagt der 96-Trainer und macht den Fans Mut, dass es gegen die Münchener besser laufen wird als zuletzt gegen Karlsruhe: „Was eine Woche alles super war, ist eine Woche später nicht alles wieder schlecht. Warum sollten wir gegen die Bayern nicht einen guten Tag erwischen und sie schlagen?“

Um diese Hoffnung mit Fakten zu stärken, verweist der 43-Jährige auf die Bilanz seines Teams in den vergangenen vier Begegnungen. „Da haben wir mit Bremen, Hamburg und Karlsruhe gegen drei Mannschaften gespielt, die in der Tabelle vor uns stehen, und kein Spiel verloren“, rechnet Hecking vor. Ob mit Valérien Ismaël ein ehemaliger Münchener in der Mannschaft stehen wird, der der Coup gegen die Bayern gelingen soll, wird sich wohl erst am Ende der Woche entscheiden. Die Trainingsleistungen des Franzosen, der ungeduldig auf seinen ersten Ligaeinsatz für die „Roten“ wartet, werde er genauso intensiv beobachten wie die seiner Konkurrenten um einen Platz in der Innenverteidigung, Vinicius und Frank Fahrenhorst, sagte Hecking.
Der Trainer machte auch deutlich, dass die von vielen erwartete Umstellung des Teams auf zwei, drei Positionen nach der enttäuschenden Partie gegen den KSC nicht zwangsläufig kommt. „Die Spieler dürfen nicht das Gefühl haben, dass alles nach einem schlechten Spiel umgeworfen wird. Auch ein Valérien Ismaël würde von mir verlangen, dass ich ihm vertraue, wenn er einmal ein schlechtes Spiel gemacht hat.“ Kann Ismaël also damit rechnen, einen Platz in der Startelf zu bekommen? Vinicius hat zwar schlecht gespielt, allerdings sei er bei den Gegentoren das „Ende einer Fehlerkette gewesen. Da müssen sich auch andere an die Nase fassen“, sagte Hecking – die Ismaël-Frage bleibt also zunächst offen.

Und für all diejenigen, die sich nicht ganz sicher sind, ob sie sich wirklich auf die Begegnung mit den Münchener freuen sollen, hat Hecking noch ein paar gute Gründe zur Vorfreude parat: „Gegen die Bayern ist immer viel drin. Entweder, weil sie einen auseinandernehmen, oder einen schlechten Tag erwischt haben, oder weil ihnen ein Gegner die Zähne zeigt“ – so wie es 96 schon einmal in München tat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 18:01
Ismael wirklich fit für Bayern?

Hecking lässt sich nicht drängen. Die nächsten Trainingstage entscheiden.


Valérien Ismaël drängt auf seinen Einsatz. Ist er aber wirklich schon bereit für die Bayern?

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Wenn man ihm etwas Böses wollte, hätte man gestern sagen können: Valérien Ismaël kennt die Laufwege bei 96 noch nicht. Jedenfalls bog er nach rechts ab, als der Rest der Gruppe nach links lief – aber nur, weil er versehentlich noch etwas weiter rennen wollte.

Ismaël bereitet sich also überaus eifrig auf einen möglichen Einsatz am Sonntag gegen die Bayern vor. Natürlich will er gegen seinen Ex-Klub unbedingt spielen, und es kann auch sein, dass es so kommt – es muss aber nicht.
Zwar ist Ismaël „fit“, wie 96-Trainer Dieter Hecking sagt, die Laktatwerte sind gut. Damit ist aber noch nicht geklärt, ob er den Anforderungen in der Bundesliga schon genügt. „Es geht darum“, warnte Hecking erneut, „dass der Spieler 13 Monate keinen Trainings- und Spielrhythmus hatte“ – was sich auch in den letzten Tagen noch im Übungsbetrieb zeigte. Ismaël wirkte noch etwas unbeweglich und griff in den Zweikämpfen oft zum letzten Mittel, der Grätsche.
Hat sein Einsatz also gegen die starken Bayern-Stürmer Luca Toni und Miroslav Klose schon Sinn? Diese sensible Frage muss Hecking beantworten. Weil Vinicius gegen Karlsruhe eine miserable Leistung ablieferte und der frühere Bayern-Star Ismaël zunehmend unruhiger wird, wie sich auch in seinem Wutanfall zeigte, ist inzwischen ein öffentlicher Druck entstanden: Es wird schlicht erwartet, dass Ismaël endlich spielt.

Hecking hat das Gefühl, „es wird Politik gemacht“, aber „das Spiel mache ich nicht mit“, zeigte er sich unbeeindruckt. Es sei falsch, „nur weil der gesamte Defensivverbund und damit Vini vielleicht bei den Toren gegen den KSC nicht gut aussah, alles in Frage zu stellen“.
Noch hat Hecking vier Tage Zeit, um Ismaëls Leistungsfähigkeit zu bewerten. „Wir werden die Trainingswoche bei ihm genau beobachten“, das gelte aber auch für Vinicius und Fahrenhorst. Hecking hat aber längst begriffen, dass er eine neue Herausforderung bewältigen muss. „Der Konkurrenzkampf auf allen Positionen“ werde „häufiger ein Thema sein in der Zukunft. Mal ist es Ismaël, dann Hanke, Enke, Schulz, Lala, Balitsch, Cherundolo oder Tarnat. Es kann jeden treffen.“ Wichtig ist nur, wie sie bei 96 damit umgehen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/02/2008 18:03
Vini: Ich gehe nicht kampflos

Von GREGOR RUHMÖLLER Gestern startete Hannover 96 in die Vorbereitung für den Super-Knaller Sonntag gegen die Bayern. Einer „brennt“ besonders: Vinicius (27). Der Innenverteidiger stand nach seiner schwachen Leistung gegen Karlsruhe (2:2) im Zentrum der Kritik. Bei beiden Gegentoren sah er nicht gut aus. Jetzt muss er wohl für Neuzugang Valérien Ismaël (32) auf die Bank. „Vale ist fit“, so Trainer Dieter Hecking über den Franzosen, der im Winter vom FC Bayern kam. Aber freiwillig räumt Vini seinen Stammplatz nicht. Der Samba-Verteidiger kündigt an: Ich gehe nicht kampflos auf die Bank. Vini: „Ich werde Gas geben und hart arbeiten.“ Die Partie gegen den KSC hat er abgehakt. „Ich weiß, dass ich schon bessere Spiele gemacht habe. Aber die ganze Mannschaft hat nicht ihr Potenzial abgerufen so wie noch eine Woche vorher beim 1:1 in Hamburg.“ Hecking macht Vini noch etwas Hoffnung: „Klar ist, dass er am Ende nicht gut ausgesehen hat. Aber andere waren gegen Karlsruhe auch nicht gut.“ Der Kampf um den Platz in der Innenverteidigung. Die Kandidaten stehen diese Woche unter besonderer Beobachtung. „Wir werden bei Ismaël genau hingucken, aber auch bei Vinicius und Frank Fahrenhorst“, so Hecking. „Jeder muss sich dem Konkurrenzkampf stellen, jeden kann es treffen.“ Vinicius (seit Januar 2003 bei den Roten) glaubt weiter an seine Chance, gegen die Bayern in der Startelf zu stehen. Sagt: „Ich spüre das Vertrauen, das ich beim Trainer und bei den Mitspielern genieße.“ Ob das reicht für einen Einsatz gegen die Bayern?
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/02/2008 08:18
Rosenthal muss pausieren

Hannover (pur). Gibt es vor dem Spiel gegen Bayern München eine Umbesetzung auf der Spielmacherposition der „Roten“? Im Training des Fußball-Bundesligisten mussten zwei wichtige Akteure wegen Blessuren kürzertreten. Arnold Bruggink, der gegen den Karlsruher SC in der Startelf stand, klagte über eine „Reizung im Fersenbereich“. „Da müssen wir mal schauen, wie es in den nächsten Tagen weitergeht“, lautete der Kommentar von Trainer Dieter Hecking. Weniger Sorgen bereitete ihm Jan Rosenthal: Der war gegen den KSC für Bruggink eingewechselt worden und hatte den Ausgleich erzielt. Gestern im Morgentraining stürzte er allerdings auf die Hüfte, musste die Übung abbrechen und fehlte auch am Nachmittag auf dem Platz. „Eine schmerzhafte Prellung, aber nichts Ernstes“, sagte Hecking.
Der Trainer wird sich aber darüber gefreut haben, dass ausgerechnet der von ihm hoch geschätzte und denkbare Ersatzmann Gaétan Krebs im Trainingsspiel auf sich aufmerksam machte: Eine Ecke von Sergio Pinto an den Rand des Strafraums prügelte er mit links direkt ins rechte obere Ecke – dafür gab’s Szenenapplaus von den Trainingskiebitzen.
P Training: 15 Uhr, Mehrkampfanlage.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/02/2008 18:12
Fakten , Fakten , Fakten

Wenn Statistiken Spiele entscheiden würden, bräuchte Hannover 96 am Sonntag gegen den Rekordmeister FC Bayern München eigentlich gar nicht anzutreten. 20 Jahre ohne Heimerfolg, die meisten Gegentore vor heimischer Kulisse, Niederlagen gegen die Topteams.

Aber: Der goldene Treffer Szabolcs Husztis zum historischen 1:0-Sieg in München im November 2006 zeigt, dass alle Serien einmal fallen.



Hier die Top-Facts zum Spiel der Roten aus Hannover gegen jene aus München:

Fast 20 Jahre liegt der letzte Heimsieg der 96er gegen die Bayern zurück: Im April 1988 drehten Peter Hobday und Gregor Grillemeier die Halbzeitführung der Münchner durch Hansi Pflügler in einen 2-1-Sieg.

Seit dem letzten 96-Heimsieg verloren die Bayern nur 1 der folgenden 13 Partien – im November 2006 in der Allianz Arena gewannen die Niedersachsen als Tabellenletzter mit 1-0, das Goldene Tor schoss Szabolcs Huszti – sein 1. in der Bundesliga.

Hannover kassierte die meisten Gegentore vor heimischer Kulisse (18) und trifft auf den Rekordmeister, der auswärts am zweithäufigsten traf (16-mal). Allerdings schossen die Bayern in den letzten 5 Partien nur 4 Tore – kein Team weniger.

Seit 3 Spielen wartet Hannover auf einen Sieg (2 Unentschieden, 1 Niederlage) – das war den Niedersachsen in dieser Saison noch nicht passiert.

Die Niedersachsen kassierten ihre 3 Heimniederlagen gegen Teams aus den aktuellen Top 5 der Tabelle – 0-1 gegen den HSV, 0-3 gegen Leverkusen und 2-3 gegen Schalke.

In 16 der 19 Spiele mit Beteiligung der Münchener änderte sich die Tendenz des Halbzeitstandes bis zum Spielende nicht mehr – so auch in den letzten 9 Partien.

Die Defensive des Rekordmeisters stand in der BL-Geschichte an den ersten 19 Spieltagen noch nie so gut wie aktuell (10 Gegentore).

Miroslav Klose erzielte nur 1 Tor in seinen letzten 11 BL-Einsätzen. In seinen ersten 6 Spielen der Saison hatte er noch 8-mal getroffen.

Zé Roberto ist der zweikampfstärkste Mittelfeldspieler der Liga – 64% seiner Duelle am Ball entschied der Brasilianer für sich.

Steven Cherundolo ist der BL-Spieler mit den zweitmeisten Fouls, ohne dabei eine Gelbe Karte gesehen zu haben (29 Fouls).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/02/2008 18:16
96 zittert um Kahn

Grippeanfall – aber wir wollen doch Abschied feiern!


Bangen um den letzten Auftritt von Oliver Kahn am Sonntag in Hannover. Es soll ein unvergessliches Erlebnis mit vielen 96-Toren werden. Doch der 38-Jährige fällt mit Grippe fürs heutige UEFA-Cup-Spiel aus – werd gesund, Olli!


VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Neuerdings werden die Fans in den Stadien außerhalb Münchens ganz weich, wenn der Titan kommt. Oliver Kahn, früher mit Bananen beworfen, wird jetzt freundlich empfangen. So wars auch vor dem letzten Spiel in Rostock. Es scheint, die Fans in der Bundesliga wollen noch schnell ihren Frieden schließen mit Kahn – er kommt ja auch nicht wieder.

Nach der Saison beendet Kahn seine Karriere. Das stand fest, bevor Jürgen Klinsmann als neuer Bayern-Trainer verpflichtet wurde.

Sonntag soll der 38-Jährige seine Abschiedsvorstellung in Hannover geben. Aber seit gestern ist fraglich, ob Kahn nochmal in der AWD-Arena antreten kann. Auf dem Flug zum UEFA-Cup-Spiel nach Schottland bekam Kahn einen Grippeanfall mit Schüttelfrost.
Er flog mit der Chartermaschine gleich wieder zurück nach München.

Die Bayern haben damit ein Torwartproblem, denn Ersatzmann Michael Rensing hatte Rückenprobleme und ist noch nicht richtig fit. Weil die Bayern nur noch den 41-jährigen Torwarttrainer Bernd Dreher haben, reiste Amateur Thomas Kraft nach Aberdeen nach.

Bis Sonntag sollte Kahn aber wieder gesund sein. Wir wollen doch einen schönen Abschied von einem der größten Fußballer Deutschlands feiern. Als Höhepunkt könnten wir uns einen Freistoß vorstellen – dazu müsste der 96-Trainer Dieter Hecking allerdings erneut Vinicius aufstellen. Und der müsste dann nur wie am 5. April 2003 den Ball aus 35 Metern ins Tor hämmern. „Bei der Entfernung stelle ich normalerweise keine Mauer“, klärte Kahn damals auf. Tja, das Spiel endete 2:2.

Kahn sollte auch unbedingt nochmal zum Duell mit Robert Enke antreten. Der Münchner hat den 96-Torwart immer wieder kleingeredet, Enke würde ja „immer nur in der Bundesliga spielen“. Werders Tim Wiese dagegen „international permanent Leistung“ bringen.
Kahn lobte nach dem 1:1 gegen Bremen erneut Wiese. Kurios: In einer von „Vanity Fair“ in Auftrag gegebenen Emnid-Umfrage sprachen sich 16 Prozent für den längst aus der Nationalelf zurückgetretenen Kahn aus, aber nur vier Prozent für Enke. Da bleibt einiges geradezurücken.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/02/2008 18:18
Erhöhte ROT-Gefahr

Bayerns Schiri-Gejammer und die Folgen Lala und Hochstätter schlagen Alarm



Von H. OSTENDORP, G. RUHMÖLLER und L. BEIKE

Im Hinspiel krachte es richtig! Erst auf dem Platz, dann im Kabinengang. 25. August 2007: Bayern fegte die Roten mit 3:0 vom Platz. Aber kaum einer redete über die Gala von Ribéry und Toni. Das Thema waren die (angeblich) brutalen Tritte von 96.

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld tobte nach der Gelb-Roten Karte für Lala (Foul an Ribéry und Ze Roberto): „Franck ist mit fairen Mitteln kaum zu stoppen. Ich habe Angst um ihn.“

Auch nach dem Schlager-Spiel am Sonntag gegen Werder (1:1) jammerten die Bayern wieder über die Schiris. Und deshalb schrillen bei 96 jetzt die Alarmglocken: ERHÖHTE ROT-GEFAHR!

Sportdirektor Christian Hochstätter macht sich Sorgen: „Mir gefällt das gar nicht. Klappern gehört zum Handwerk. Und das beherrschen die da im Süden...“ Heißt: Nach dem neuen Schiri-Gejammer von Hoeneß, Rummenigge & Co. befürchten die Roten Sonntag erhöhte Rot-Gefahr. Hochstätter ist sicher: „Damit werden die Schiedsrichter für bestimmte Dinge sensibilisiert.“ Für Fouls gegen Bayern-Spieler... Schon im Hinspiel waren die Bayern-Bosse bei jeder Kleinigkeit von ihrer Bank aufgesprungen, hatten Karten gegen 96-Spieler gefordert. Lala damals: „Wenn Hoeneß und Hitzfeld aufspringen, bekommt der Schiri wohl Angst. Nur deshalb habe ich Rot gesehen.“ Auch jetzt, nach dem neuen Schiri-Gejammer, ahnt Lala nichts Gutes: „Hoeneß macht das clever. Er macht Druck auf die Schiris. Der tut so, als ob immer die Bayern benachteiligt werden. Dreht die Sachen so, dass immer die anderen schuld sind.“ Trainer Dieter Hecking warnt die Bayern jedenfalls schon mal vor: „Wir werden versuchen, dass Spiel mit unseren Mitteln zu gewinnen. Dazu gehören sicherlich auch Zweikämpfe.“ Mal sehen, ob seine Roten mit elf Mann zu Ende spielen dürfen...
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/02/2008 08:47
Ismaël blickt ernst drein und schweigt

Von Norbert Fettback
Hannover. An Valérien Ismaël kommt Hannover 96 eben nicht vorbei, wenn es gegen den FC Bayern München geht. Als Erster ist der Franzose sogar schon nominiert worden; er wird aus diesem Anlass sogar einen Auftritt an der Seite von Dieter Hecking haben. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Rede ist (noch) nicht vom Bundesligaspiel am Sonntag in der AWD-Arena, sondern von der Pressekonferenz, die der hannoversche Klub stets zwei Tage vor einem solchen Ereignis ansetzt. Ob Ismaël gegen seinen früheren Klub tatsächlich spielen wird, dürfte auch danach nicht viel klarer sein, so viel ist bereits sicher.
Trainer Dieter Hecking hat das Thema in den vergangenen zwei Tagen öffentlich links liegen lassen. Gestern hat er auf eine entsprechende Frage nur lapidar geantwortet, die Innenverteidigung werde auch am Sonntag von zwei Spielern gebildet. Ismaël, der nach seinem Wechsel aus München noch kein Pflichtspiel für die „Roten“ absolviert hat, sagte wiederum gar nichts, sondern verwies auf die heutige Pressekonferenz. Angesichts der kniffligen Situation eine deutlich klügere Reaktion als das offene Zurschautragen seiner Unzufriedenheit mit der Reservistenrolle wie beim jüngsten Heimspiel gegen den Karlsruher SC.
Wer Hecking kennt, der dürfte eine Ahnung davon haben, wie sehr ihm die Diskussionen darüber, ob Ismaël nun spielt oder nicht, aufs Gemüt schlägt. Gerade nach dem schlechten Auftritt seiner Mannschaft gegen den KSC und vor dem seit Langem mit Spannung erwarteten Gastspiel des FC Bayern hätte er Wichtigeres zu tun, als sich mit gekränkten Eitelkeiten eines Einzelnen zu beschäftigen. Mit dem Blick aufs große Ganze bei 96 muss sich der Fußballtrainer auch als Diplomat beweisen, ohne Grundsätze über Bord zu werfen.
Ismaël etwa hat er zu verstehen gegeben, dass er in keinen Spieler gleich das Vertrauen verliere nach einem schwächeren Spiel – und dem Franzosen zugleich klargemacht, dass dessen Zeit komme werde. „Ich werde diese Trainingswoche ganz genau beobachten“, sagte Hecking. „Das gilt auch für Vinicius und Frank Fahrenhorst.“ Und damit für die beiden, die sowohl gegen Hamburg als auch gegen Karlsruhe die Innenverteidigung bildeten, während Ismaël zuschauen musste.
Wer gestern Nachmittag genau hinsah, der konnte einen konzentrierten Vinicius erleben, dem nach einer tollen Aktion von Szabolcs Huszti (Hecking: „Das Gleiche gegen Willy Sagnol am Sonntag!“) ein Bilderbuchtor per Kopf gelang. Und wer genau hinschaute, der sah auch einen sehr ernst dreinblickenden Ismaël, der mit dieser und jener Aktion unzufrieden gewesen sein dürfte. Auch wenn die Fitnesswerte des 32-Jährigen inzwischen auf dem allgemeinen 96-Niveau sind: Viele Monate ohne Trainings- und Spielrhythmus sind offenbar nicht ohne Folgen.
Zur Erinnerung: In der Bundesliga hat Ismaël zuletzt am 15. April 2007 gespielt – gegen Bayern Leverkusen, als er in der 89. Minute eingewechselt wurde. Sein letzter Einsatz über die volle Distanz datiert vom 13. Mai 2006 (3:3 gegen Borussia Dortmund). Ob man ihm und vor allem 96 einen Gefallen tut, das Bundesliga-Comeback ausgerechnet gegen den FC Bayern zu geben, dürfte eine der kniffligsten Fragen sein, die Hecking seit seinem Amtsantritt in Hannover zu beantworten hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/02/2008 21:48
Ismael sieht "Riesenchance"

„Das war eine Vorführung, die sich gewaschen hatte.“ 96-Cheftrainer Dieter Hecking erinnert sich nur ungern an die 0:3-Niederlage beim Rekordmeister Bayern München aus der Hinserie. Am Sonntag nun soll das alles anders aussehen. „Das war nicht das Gesicht von Hannover 96. Wir werden deutlich anders auftreten als noch in München“, ist sich Hecking sicher.


Dafür, dass es gegen die Bayern erstmals nach 20 Jahren wieder zu einem Heimdreier reichen soll, müssen die Roten allerdings auch jene Fehlerquellen abstellen, die es dem Aufsteiger KSC zuletzt noch leicht gemacht haben, in der AWD-Arena zu punkten. „Auszeiten in allen Mannschaftsteilen wären gegen die Bayern verheerend“, fordert der 96-Coach volle Konzentration. Ausdrücklich betonte der 43-Jährige noch einmal, den Punktverlust gegen die Badener nicht an einem Mannschaftsteil, und schon gar nicht an einzelnen Spielern festmachen zu wollen. Dass die Roten durchaus eine realistische Chance haben, dem Favoriten ein Bein zu stellen, habe man schließlich beim Heimsieg gegen Werder Bremen gesehen. Somit möchte sich Hecking auch nicht mit einem Zähler zufrieden geben: „Letztendlich ist es nur eins von 34 Spielen. Und das wollen wir vor ausverkauftem Haus gewinnen.“

Ismaël vor 96-Debüt?
Eine ganz besondere Partie könnte das Schlagerspiel für Valérien Ismaël werden – sollte der Franzose und ehemalige Bayernspieler tatsächlich sein Debüt im 96-Trikot geben. „Wenn Du so lange raus warst, dann ist es natürlich etwas Besonderes. Egal, ob gegen Bayern oder eine andere Mannschaft.“ Dass der Innenverteidiger nun möglicherweise ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Premiere als 96er feiert, gibt dieser Personalie zusätzlich eine besondere Würze. Es spricht für Ismaël, dass er es klaglos akzeptieren würde, sollte sich sein Coach dafür entscheiden, dass ein Einsatz des lange verletzten 32-Jährigen noch zu früh kommen würde. „Es geht nicht darum zu spielen, sondern einen Fitnesszustand zu erreichen, der der Mannschaft über das Kurzfristige hinaus hilft“, sagt Ismaël, dessen Vertrag schließlich noch bis 2010 läuft.

Ohne Ribéry - Schlüssel zum Erfolg?
Hannover mit oder ohne Ismaël – Bayern München definitiv ohne ihren Star Franck Ribéry. Für „Vale“ ist der Ausfall seines Landsmannes zweifellos ein großer Vorteil für die Roten aus Hannover. „Es gibt zwei Bayern – mit Ribéry und ohne Ribéry! Und man sieht momentan, dass Bayern ohne Ribéry Probleme hat. Franck ist unberechenbar, bringt Tempo und Kreativität ins Spiel. Es braucht mindestens zwei Leute, um ihn zu stoppen. Solche Spieler findet man selten“, ist Ismaël voll des Lobes für den Vizeweltmeister. Trotzdem bliebe der FCB letztendlich immer der FCB – auch ohne Ribéry eben eine starke Mannschaft. Diese allerdings stehe nach den zuletzt nicht optimalen Ergebnissen (1:1 gegen Werder Bremen, 2:2 in Aberdeen) „unter Druck“, weiß der Insider. Darin sieht Ismael die „Riesenchance, die Liga wieder spannend zu machen. Drei Punkte wären großartig – für das Selbstvertrauen, die Fans und für Hannover…“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/02/2008 21:50

Historie : Hannover 96 - FC Bayern

Am Sonntag treffen unsere Roten auf den deutschen Rekordmeister Bayern München. Bisher gab es 18 Bundesliga-Begegnungen der beiden Klubs bei uns in Hannover. In einer kleinen Serie wollen wir die Highlights dieser Spiele beschreiben. Dazu haben wir auch einige ehemalige Spieler und Trainer nach ihren Erinnerungen an die Spiele gegen Bayern München in Hannover befragt.



Teil 3 Die Duelle im 21. Jahrhundert


Saison 2002/2003
Am 5. April 2003 plätschert das Spiel lange Zeit vor 31.900 Zuschauern in der Baustelle AWD-Arena vor sich hin, bevor ein Freistoß von Nebosja Krupnikovic vom Innenpfosten an den Körper von Oli Kahn prallt und dann von Jiri Stainer abgestaubt wird (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff gibt es jenen legendären Freistoß für 96, von dem heute noch voller Emotionen gesprochen wird: Vinicius schnappt sich den Ball und drischt diesen aus 35 Metern am verdutzten Oliver Kahn vorbei zum 2:0 in die Maschen – Kahn hatte keine Mauer gestellt. „Natürlich erinnere ich mich noch an dieses Freistoßtor. Es war erst mein zehntes Bundesligaspiel und mein erstes Heimtor, nachdem ich in Bochum bereits per Kopf einen Treffer erzielt hatte. Für so einen Torschuss aus etwa 35 Metern benötigt man Intuition und ein positives Gefühl. Ich war optimistisch, dass etwas passieren würde. Und nach dem Pfiff von Schiedsrichter Krug habe ich den Ball dann sehr gut getroffen“, beschreibt der Brasilianer heute seinen Hammerschuss kurz vor dem Halbzeitpfiff. „Die Fans waren danach total begeistert und haben uns phantastisch unterstützt. Auf dieses Tor werde ich auch heute noch angesprochen.“ Fast eine Randnotiz: 96 hatte in der 2. Halbzeit viele Chancen, das Spiel endgültig zu entscheiden – aber die Bayern kamen durch Willi Sagnol (77. Min.) und Claudio Pizarro (85. Min.) mit dem 2:2-Ausgleich schließlich doch noch zu einem schmeichelhaften Punkt.



2003/2004
Das erste Heimspiel der Saison findet am 9. August 2003 ausgerechnet gegen die Bayern statt. Auf Grund des Arena-Umbaus können nur 23.200 Zuschauer dieses unvergessene, da hoch spannenden und torreiche Spiel live erleben. Nach 9 Minuten erzielt Nebosja Krupnikovic mit all seiner Freistoßkunst das 1:0. Nach einer Ecke in der 26. Minute reagiert Jiri Stajner dann am schnellsten und staubt zum 2:0 ab. „Ach, meine Tore gegen Bayern sind schon lange her, das war noch im alten Stadion“, erinnert sich der Tscheche fast wehmütig an die Duelle mit den Bayern. „Es wird mal wieder Zeit...“. Doch auch dieses Mal reicht ein Zweitore-Vorsprung nicht: Einen Verzweiflungsschuss von Michael Ballack lenkt 96-Keeper Gerhard Tremmel in der 39. Minute unglücklich zum 2:1-Anschluss ins eigene Netz. Doch 96 kann zurückschlagen. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Aust nimmt Thomas Christiansen eine verunglückte Abwehr der Bayern dankend an und erzielt den 3:1-Halbzeitstand. Claudio Pizarro gelingt in der 50. Minute wieder der Anschlusstreffer – und obwohl 96 danach die Defensive verstärkt, reicht es am Ende einmal mehr nicht zum Sieg. In der 84. Minute sieht Mohammadou Idrissou für einen Ellenbogencheck gegen Thomas Linke die rote Karte. Owen Hargreaves ist es schließlich, der in der Nachspielzeit durch einen Freistoß den 3:3-Ausgleich erzwingt. „Auch in diesem Spiel hatten die Bayern das Glück, uns wieder kurz vor Schluss den Heimsieg zu verderben“, ärgert sich noch heue Jiri Stajner. „Deshalb müssen wir gegen die Bayern in diesem Jahr bis zur letzten Sekunde hellwach bleiben und vor allem kämpferisch dagegenhalten".

Saison 2004/2005
Früh wird in der Begegnung am 16. April 2005 deutlich, dass Trainer Ewald Lienen vor 49.000 Zuschauern mit einem Unentschieden zufrieden ist. In der Startformation steht mit Jiri Kaufman nur ein Stürmer und das Team konzentriert sich auf die Deckungsarbeit. Fast hätten die Roten aus Hannover diese Zielsetzung auch erreicht, hätte nicht Trainer Felix Magath in der 87. Minute Owen Hargreaves eingewechselt. Der Engländer erzielt in der 90. Minute mit einem Schuss aus 21 Metern ins rechte Toreck das 0:1-Siegtor für die Gäste. Schon wieder dieser Engländer, mögen nicht wenige 96-Fans in sich hinein gerufen haben.

Saison 2005/2006
Am 18. Februar 2006 trennen sich die beiden Teams vor 49.000 Zuschauern in der AWD-Arena 1:1 (0:0)-Unentschieden. Dieses Spiel steht ganz im Zeichen des überragenden Torwarts Robert Enke und einem sensationellen Kopfball von Michael Ballack. Nur den zahlreichen Paraden des 96-Keepers verdankt es das Team von Peter Neururer, dass es zur Halbzeit noch 0:0 steht. Auch Enkes Gegenüber steht noch im Mittelpunkt: 96-Mittelstürmer Thomas Brdaric prallt unglücklich mit Oliver Kahn zusammen, der im Anschluss mit einer Oberschenkelprellung ausgewechselt werden muss. „In unser Duell wurde viel von außen hinein interpretiert. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Oliver Kahn. Und eine Verletzung kann in einem kampfbetonten Spiel schon mal passieren“, erinnert sich der 96-Stürmer an das Spiel. In der 55. Minute erzielt Brdaric nach einer Kopfballverlängerung von Christoph Dabrowski per Kopf und Schulter dann die 1:0 Führung gegen Kahn-Ersatz Michael Rensing. „Tore gegen die Bayern werden in ganz Deutschland beachtet – aber mir wäre es lieber gewesen, wir hätten gewonnen, als das ich ein Tor geschossen habe“, beschreibt der zur Zeit am Knie verletzte Goalgetter seine damalige Stimmungslage. Im Anschluss beginnt eine Aufholjagd der Münchener – aber Robert Enke ist bis zur 89. Minute nicht zu überwinden. Doch nach einer Ecke behauptet sich Michael Ballack in der Luft und köpft unhaltbar zum späten Ausgleich ein. „Leider kann ich verletzungsbedingt beim letzten Spiel von Oliver Kahn in Hannover nicht gegen ihn auf Torjagd gehen. Mein Heilungsprozess ist derzeit wichtiger“, analysiert Thomas Brdaric seine Stimmungslage vor dem Duell gegen die Bayern.

Saison 2006/2007
Am 7. April 2007 treten die Bayern vor 49.000 Zuschauer in der AWD-Arena an. Nach dem Spiel in der Champions League beim AC Mailand lässt Trainer Ottmar Hitzfeld rotieren. Die 96er lassen den deutschen Meister in der ersten Halbzeit nicht zu ihrem Spiel finden. In der 38. Minute erzielt Jan Rosenthal per Kopf ein Tor, das Schiedsrichter Gräfe wegen Abseits nicht anerkennt. Aber eine Minute vor dem Halbzeitpfiff erzielt 96 die verdiente Führung. Ein 20-Meter-Schuss von Arnold Bruggink wird von Daniel van Buyten unhaltbar für Oliver Kahn ins eigene Tor abgefälscht. In der 53. Minuten jagt Martin Demichelis den Ball aus elf Metern zum Ausgleich ins Tor von Robert Enke. In der 65. Minute klärt Bastian Schweinsteiger zunächst einen Kopfball von Dariusz Zuraw für den geschlagenen Oliver Kahn auf der Linie. Sechs Minuten später erzielt er dann die glückliche Führung für die Bayern – es steht 1:2. Als Frank Fahrenhorst zehn Minuten vor Spielende auch noch die Rote Karte sieht, scheint das Spiel bereits entschieden. Doch in der 87. Minute verfehlt Hanno Balitsch mit einem Schuss, der nur Zentimeter am Tor von Oliver Kahn vorbei trudelt, den eigentlich verdienten Ausgleich nur knapp.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/02/2008 21:52
Was hat Köpke mit Enke vor ?

Der Torwarttrainer fliegt auch auf Leverkusens Adler: „Die Tür ist nicht zu“

Was soll das denn? Bei der Nationalelf gibt es Überlegungen, René Adler als dritten Torhüter mit zur EM zu nehmen. Die Nominierung von Robert Enke ist in Gefahr.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Wenn sich die Bayern am Sonntag zum Bundesligahit gegen 96 in der AWD-Arena vorstellen, dann wird auch der BTT ganz genau hinschauen. Nicht, dass Bundestorwarttrainer Andreas Köpke die Abschiedstournee von Oliver Kahn besonders interessieren würde. Aber wie Robert Enke gegen den auch nach internationalen Maßstäben erstklassig besetzten Bayern-Sturm mit Miroslav Klose und Luca Toni besteht, das wird auch Köpke sehen wollen.
Mit einer starken Leistung kann sich Enke noch einmal nachhaltig für die EM empfehlen. Obwohl man nach Aussagen von Cheftrainer Joachim Löw (auch im Interview mit der Neuen Presse) längst davon ausgehen konnte, dass mit Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Enke die drei EM-Torhüter schon feststehen.
Nun aber meldete sich Köpke noch einmal im „Kicker“ zu Wort – und stellte plötzlich alles wieder in Frage. „Bis zur EM kann noch viel passieren. Die Tür ist nicht zu“, sagte er.

96-Torwart Enke nimmt das erstmal gelassen auf, „es sind ja noch 15 Spieltage in der Bundesliga. Es wäre wenig leistungsfördernd, wenn die Trainer jetzt sagen, das sind unsere Kandidaten.“ Für ihn ist es „normal, dass sie jetzt sagen, dass die Tür noch nicht zu ist – sowohl für Torhüter als auch für andere Spieler“.

Insbesondere dem Leverkusener René Adler, der auch beim 0:0 im UEFA-Cup-Hinspiel bei Galatasaray Istanbul am Mittwoch wieder ordentlich hielt, räumte Köpke aber neue Chancen ein. Er habe „von allen Bundesliga-Torhütern die beste Saison gespielt“. Den 22-jährigen Adler mit zur EM zu nehmen, „natürlich ist das auch bei uns eine Überlegung ... Wir müssen zu gegebener Zeit entscheiden: Nehmen wir drei erfahrene Torhüter mit oder doch lieber einen jungen Keeper.“

Das könnte schlimmstenfalls bedeuten, dass Enke (30) und nicht etwa Valencias Timo Hildebrand (28) aus dem Kader gekippt wird. Verdient hätte er das nicht. „Ich kenne meinen Wert, die Trainer auch“, gibt sich Enke selbstbewusst. „Ich bin davon überzeugt, dass ich mitfahre, wenn ich meine Leistung wie in den letzten dreieinhalb Jahren auch bringe.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/02/2008 21:53
Lauth im Sommer zu 1860 ???

HANNOVER. Bereitet da schon einer seinen Abschied von 96 vor? Der „Süddeutschen Zeitung“ verriet Benjamin Lauth jedenfalls, wie er sich seine Zukunft vorstellt: Der Stürmer plant eine Rückkehr nach München zu 1860, er will „irgendwann mal wieder dort spielen“.

Wann es so weit ist, das ließ Lauth offen, sein Vertrag bei 96 läuft ja noch bis Juni 2010. Im NP-Interview hatte er im Januar aber schon angedeutet, dass eine vorzeitige Trennung möglich sei: „Wenn die Rückrunde so läuft wie die Hinrunde, wird man im Sommer wieder nachfragen, die Saison Revue passieren lassen und gucken, was passiert.“

Seinem Heimatklub 1860, für den er zehn Jahre gespielt hat, fühlt sich Lauth immer noch eng verbunden. Er telefoniert regelmäßig mit Spielern, „und auch mit Trainer Marco Kurz habe ich einen guten Draht“, verriet Lauth. „Der Anstoß“ für eine Rückkehr müsse „vom Spieler kommen“, sagte Kurz nun. Wenn das mal nicht schon der Anstoß war.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/02/2008 15:04
Ein Spiel dauert ...

20. Spieltag: Hannover 96 - FC Bayern München

Für viele ist es das Heimspiel des Jahres – der Rekordmeister aus München ist am Sonntag mit seinem Starensemble zu Gast in der AWD-Arena. „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten!“ Dieser Satz vom 1954er-Weltmeistertrainer Sepp Herberger scheint für die Bayern keine Gültigkeit zu haben. Wiederholt haben die Münchner in den letzten Jahren in der Schlussminute oder in der Nachspielzeit einen Treffer erzielt und den Roten so eigentlich schon sicher geglaubte Punkte wieder klauen können.



Drei Punkte schon fast in der Tasche?

Zwar haben es die Roten zuletzt häufiger geschafft, den schier übermächtigen Gegner von der Isar zu ärgern, der letzte große Wurf auf heimischem Rasen liegt allerdings schon rund 20 Jahre zurück. Am 16. April 1988 besiegten die Roten die Münchner Bayern mit 2:1. Die Heimbilanz seit dem Wiederaufstieg ließt sich dennoch mit immerhin vier Unentschieden bei zwei Niederlagen gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, mit was für Topstars die Bayern Jahr für Jahr in der Bundesliga aufwarten. Trotzdem wird es aus Hannoveraner Sicht wieder Zeit, endlich einmal drei Punkte in der ausverkauften AWD-Arena zu behalten. Dass man die Bayern schlagen kann, haben die Roten zuletzt am 08. November 2006 beim 1:0-Auswärtssieg (Torschütze Huszti) in der Allianz-Arena bewiesen. Beruft man sich auf die Statistik, steht der Heimsieg ohnehin schon fest: Ausgehend vom Gesetz der Serie gibt es alle 20 Jahre einen Heimsieg - 1968 und 1988 gelangen Siege. Also liebe Bayern: 2008 gibt’s in der AWD-Arena nichts zu holen!



Kahns letzter Auftritt in Hannover

Einer Ikone des deutschen Fußballs würde man damit allerdings seinen letzten Auftritt in Hannover ordentlich vermiesen. Bayern-Torwart Oliver Kahn beendet in diesem Sommer seine aktive Karriere und befindet sich in dieser Saison auf seiner Abschiedstournee durch die Stadien der Bundesliga. Hinter der Personalie des Ex-Nationaltorhüters steht allerdings noch ein kleines Fragezeichen. Zuletzt wurde Kahn von einer leichten Grippe geplagt – beim 2:2 am Donnerstag in Aberdeen im UEFA-Cup wurde der „Titan“ von Michael Rensing vertreten – vorausichtlich wird er aber wieder zwischen den Pfosten stehen können.



Ismaël vor Comeback gegen seinen Ex-Verein

96-Trainer Dieter Hecking kann, abgesehen von den Langzeitverletzten Brdaric und Yankov sowie dem Rot gesperrten Sergio Pinto, vermutlich aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Oldie Michael Tarnat ist mit leichten Adduktorenproblemen angeschlagen. Hecking hat also die Qual der Wahl und man darf gespannt sein, wer von Beginn an auflaufen wird. Spannend wird es neben der Besetzung des Mittelfelds, wo sich mit Balitsch, Schulz, Lala, Stajner, Rosenthal, Bruggink und Huszti gleich sieben Spieler Hoffungen auf die fünf Plätze in der Startelf machen dürfen, insbesondere in der Abwehr. Dort drängt der in der Winterpause von den Bayern zu den Roten gekommene Innenverteidiger Valérien Ismaël in die Mannschaft. Sein Comeback nach langer Verletzungspause ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein hätte, so Ismaël, „einen ganz besonderen Charme“. Bei den Bayern wiegt insbesondere der Ausfall von Topstar Frank Ribéry schwer. Der Mittelfeldspieler – bei der Hitzfeld-Elf für die Kreativität und Überraschungsmomente zuständig – fällt mit einer Oberschenkelverletzung aus. Ebenfalls nicht mit von der Partie kann Abwehrspieler Martin Demichelis (Muskelfaserriss) sein. Für ihn rückt vermutlich Daniel van Buyten ins Team. Der Belgier fehlte zwar zuletzt wegen einer Knieprellung, Bayerntrainer Ottmar Hitzfeld ist allerdings zuversichtlich, dass der Innenverteidiger gegen in Hannover auflaufen kann.


So könnten sie spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Fahrenhorst, Ismaël (Vinicius), Tarnat (Schulz) – Balitsch, Schulz (Lala), Rosenthal (Stajner), Bruggink, Huszti – Hanke

FC Bayern München: Kahn (Rensing) – Sagnol, Lucio, van Buyten (Lell), Lahm – Altintop, van Bommel, Zé Roberto, Schweinsteiger – Klose, Toni

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Otterbach)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/02/2008 15:05
Tanne fällt aus


Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein FC Bayern München (Sonntag ab 16.45 Uhr im LIVETICKER) muss 96-Routinier Michael Tarnat die Segel streichen. Der Linksverteidiger hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt daher für das Schlagersspiel am Sonntag aus.



Schulz hinten links

Somit dürfte Christian Schulz, wie zuletzt beim 1:1 in Hamburg bereits erfolgreich geschehen, die Rolle links in der Viererkette einnehmen. Neben Tarnat muss 96-Coach Dieter Hecking auch auf die Langzeitverletzten Chavdar Yankov und Thomas Brdaric sowie auf den weiterhin Rot gesperrten Sergio Pinto verzichten.

Folgende 18 Spieler nominierte Dieter Hecking für die Sonntagspartie gegen den FC Bayern München: Enke, Golz – Ismaël, Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst – Balitsch, Krebs, Schulz, Rosenthal, Lala, Huszti, Bruggink, Zizzo – Hanke, Lauth, Stajner, Hashemian
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/02/2008 18:40
Luca Toni weltmeisterlich

Der FC Bayern unterstrich seine Titelambitionen mit einer vor allem in der zweiten Hälfte hervorragenden Vorstellung und einer Demonstration seines italienischen Torjägers Luca Toni, der gegen die insgesamt zu harmlosen Hannoveraner einen lupenreinen Hattrick erzielte.




96-Coach Dieter Hecking änderte sein Team nach dem 2:2 gegen den KSC wie folgt: Ex-Bayer Ismael, Schulz, Rosenthal und Krebs spielten an Stelle von Vinicius, Tarnat (Muskelfaserriss), Stajner und Bruggink.


Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld brachte nach dem 2:2 im UEFA-Cup im schottischen Aberdeen im Tor den genesenen Kahn für Rensing. In der Abwehr kamen Sagnol, van Buyten und Lahm für Lell, Demichelis (Muskelfaserriss) und Jansen. Im Mittelfeld ersetzte van Bommel Ottl.


Hannover begann engagiert und mit Drang nach vorne gegen eher abwartende Münchner, die zudem zunächst mit dem aggressiven Pressing der Niedersachsen ihre Mühe hatten. Erst nach und nach übernahmen die Bayern etwas mehr Initiative. Den ersten Aufreger gab's aber im Strafraum des FCB: Lahm überlupfte Kahn per Kopf. Dies geschah aber nicht zentral vor dem Tor, Hanke kam so nur aus spitzem Winkel an den Ball und konnte diesen nicht verwerten (11.).

Die Partie war zerfahren. Die Münchner tappten immer wieder in die Abseitsfalle, Hannover leistete sich zahlreiche Abspielfehler, viele kleine Fouls verhinderten mehr Spielfluss.

96 spielte schnell nach vorne, was auf Kosten der Genauigkeit ging. Bei den Bayern dagegen fehlte häufig das Tempo, so dass sich die Defensive der Niedersachsen gut einstellen konnte. Wie es hätte besser gehen können, zeigten die Bayern bei einem schnellen Konter: Altintop schlug den Ball cross nach halblinks auf Schweinsteiger, der wieder nach rechts zu Toni flankte. Der Italiener versuchte, Enke mit einem Kopfball zu überlupfen, der Keeper kam mit den Fingerspitzen hin. Kurz darauf hatte 96 nochmal Glück: Altintop verzog freistehend aus zwölf Metern halbrechter Position allein vor Enke nach links. Vorausgegangen war ein Fahrenhorst-Fehler.

Das Niveau, das vorher nicht besonders hoch war, nahm nach einer guten halben Stunde merklich ab. Viele Zuspiele fanden den Adressaten nicht, Pässe landeten im Seitenaus. Wenn es aber mal brenzlig wurde, dann für das Tor von Enke: Altintop legte von der rechten Strafraumseite mit Übersicht zurück zu van Bommel, der aus 14 Metern knapp am rechten Winkel vorbeischoss (40.).


Vinicius ersetzte in der zweiten Hälfte den Ex-Bayern Ismael, der bereits verwarnt war und über Adduktorenprobleme klagte. Das Spiel nahm im Vergleich zu Hälfte eins an Fahrt auf. Zunächst rettete Enke gegen einen von Schweinsteiger noch abgefälschten Toni-Kopfball, im Gegenzug scheiterte Hanke mit sattem 14-Meter-Schuss an Kahn (51.).

Schiedsrichter Dr. Markus Merk verwies in der 55. Minute Hannovers Trainer Dieter Hecking auf die Tribüne. Vorausgegangen waren zwei Zweikämpfe, bei denen Hannoveraner (Huszti, Schulz) zu Fall kamen, aber ein Pfiff ausblieb.

Die Münchner legten eine Schippe drauf. Zunächst konnte Enke noch klasse gegen einen Kopfballaufsetzer von Klose retten, dann war aber auch der Keeper machtlos: Van Bommel setzte nach und brachte Luca Toni per Kopf im Strafraum in Stellung, der Italiener drehte sich blitzschnell und schoss mit rechts aus zehn Metern ins linke Eck ein (58.). Und die Hitzfeld-Elf ließ nicht locker, im Gegenteil, sie erhöhte auf 2:0: Schweinsteiger spielte in die Gasse zu Luca Toni, der allein vor Enke dem Keeper mit einem Linksschuss ins rechte Eck keine Chance ließ (64.).

Danach wurde es sehr schwierig für Hannover. Die Münchner zogen sich geschlossen zurück, errichteten ab der Mittellinie einen Wall und lauerten auf schnelle Gegenstöße. Sie ließen hinten überhaupt nichts anbrennen und spielten nach vorne Zeit bringend über viele Stationen.

Einer der Süddeutschen hatte aber noch nicht genug! Schweinsteiger spielte steil auf Luca Toni, der zunächst an Enke im Eins-gegen-Eins scheiterte, aber den Abpraller per Kopf ins Netz setzte (82). Ein lupenreiner Hattrick des Weltmeisters.


Hannover 96 erwartet am Freitagabend den VfL Bochum. Der FC Bayern trifft am Sonntag auf den Hamburger SV, muss aber vorher am Donnerstag noch im UEFA-Cup gegen den FC Aberdeen ran.

Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:11
Schmucklos, glücklos, Punkte los

Von Heiko Rehberg
Hannover. Die ersten Zuschauer machten sich zehn Minuten vor Schluss auf den Heimweg, und wenn so etwas passiert in einem Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern München, dann ist klar: Es ist nicht gut gelaufen für Hannover 96. Spiele gegen die Bayern genießt man in Hannover eigentlich immer bis zur letzten Sekunde, diesmal aber beim schmucklosen 0:3 war zu früh zu klar, dass die Münchener nach wie vor eine Nummer zu groß sind für die „Roten“.
Als Spiel- und Spaßverderber trat am Sonntag ein Fußball-Weltmeister auf: Luca Toni hatte sich eine Halbzeit diskret zurückgehalten, ein paar Mal war er sogar über seine eigenen Beine gestolpert, nach der Pause aber gab es die große Show des Italieners. 1:0 in der 58. Minute, das 2:0 sechs Minuten später und als Zugabe in der 82. Minute das 3:0: So sah sie aus, Tonis tolle Torgala. „Toni“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld später, „ist ein Phänomen.“
Es musste gestern nicht lange darüber diskutiert werden, ob Hannover 96 diesen Abend hätte erfreulicher gestalten können. „Ich hatte nie das Gefühl, dass uns etwas passieren könnte“, sagte Bayern-Torwart Oliver Kahn. Das traf die 90 Minuten perfekt, in keiner Phase der Partie hatte man den Eindruck, dass 96 die Gäste diesmal in größere Bedrängnis bringen kann.
Eine Halbzeit lang ließ sich noch einiges kaschieren, obwohl die Mannschaft nach einem schwungvollen Beginn relativ schnell der Mut verließ. Doch bis auf eine Chance für Mike Hanke, der in der 11. Minute ein Missverständnis zwischen Kahn und Philipp Lahm nicht nutzen konnte, besaßen die Hannoveraner nicht eine nennenswerte Möglichkeit. Aber 45 Minuten stimmte wenigstens die Defensivarbeit, und weil auch die Bayern nicht besonders zielstrebig auftraten, gab es zumindest keinen ernsthaften Hinweis darauf, dass 96 in der 2. Halbzeit die Partie völlig aus der Hand gleiten würde.
Doch plötzlich ging alles schief: Valérien Ismaël, in der 1. Halbzeit mit einer soliden Leistung, konnte nicht weiterspielen, mit ihm ging die defensive Stabilität verloren. Nach 55 Minuten wurde Trainer Dieter Hecking wegen zu heftigen Reklamierens von Schiedsrichter Markus Merk auf die Tribüne geschickt, was er von seinem ungewohnten Platz zu sehen bekam, verbesserte seine Laune nicht. Hecking hatte sich noch nicht mit seinen neuen Sitznachbarn bekannt gemacht, da schlug Toni das erste Mal zu. „Es war ein schöner Nachmittag auf der Tribüne“, sagte Hecking, und man musste sich keine Mühe geben, den Sarkasmus herauszuhören.
An anderen, besseren Tagen wäre das hannoversche Team vielleicht zu einer Trotzreaktion in der Lage gewesen. In so einer Phase braucht man die Ideen von einem wie Szabolcs Huszti oder überraschende Momente von einem wie Mike Hanke. Aber Huszti tauchte wie oft, wenn es nicht läuft, im Niemandsland unter; Hanke hatte wie gegen Karlsruhe (2:2) Probleme mit dem Ball und zwei Abwehrhünen (Lucio, Daniel van Buyten).
Bevor Hecking mit Auswechslungen versuchen wollte, Korrekturen vorzunehmen, gelang Toni der zweite Treffer. Nach 64 Minuten war selbst den größten Optimisten unter den 49 000 Zuschauern klar: Das war’s.
Hecking gratulierte hinterher dem Kollegen Hitzfeld, man wird sich in der Bundesliga nicht wiedersehen. 96 hatte Hitzfeld vor dem Anpfiff Blumen und Wein als Abschiedsgeschenk überreicht. Rotwein von den „Roten“. „Ich werde ihn erst später genießen“, sagte Hitzfeld. Die Meisterschaft scheint ihm ein würdiger Anlass.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:12
Auffällig unaufgeregt
Von Risiko keine Rede: Valérien Ismaël verschafft sich bei seinem Debüt Respekt beim Gegner und sammelt Pluspunkte beim hannoverschen Publikum

Von Norbert Fettback
Hannover. Sein Debüt im 96-Trikot, das zugleich das Bundesliga-Comeback nach langen zehn Monaten war, hatte sich Valérien Ismaël etwas anders vorgestellt. Mit langem Gesicht marschierte der Innenverteidiger nach Spielschluss in Richtung Spielerkabine.
Nicht nur, dass seine neue Mannschaft gegen seinen alten Klub, den er in der Winterpause verlassen hatte, die Verliererrolle übernehmen musste. Für Ismaël war das Spiel gegen den FC Bayern München schon nach 45 Minuten beendet, obwohl er gerne noch weitergemacht hätte. Eine Adduktorenzerrung, die sich der Franzose bei einem Zweikampf mit Bayerns Nationalstürmer Miroslav Klose zuzog, hatte ihn ausgebremst. „Das war schon bitter. Aber es hat ganz schön gezogen, und ich wollte kein Risiko eingehen“, sagte Ismaël, der sich unmittelbar nach Spielschluss gleich eine Spritze bei 96-Mannschaftsarzt Wego Kregehr abholte.
Zuvor konnte von einem Risiko mit Blick auf den Auftritt des 32-Jährigen in seinem ersten Pflichtspiel für die „Roten“ keine Rede sein. Ismaël spielte auffällig unaufgeregt und ließ seine Klasse aufblitzen, die er einst bei Werder Bremen unter Beweis gestellt hatte, zuletzt in München aber aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zeigen konnte. Mit seiner Zweikampf- und Kopfballstärke verschaffte er sich Respekt beim Gegner und die ersten Pluspunkte beim hannoverschen Publikum.
„Ich habe gezeigt, dass ich bereit bin zu spielen“, sagte Ismaël. Ein Satz, mit dem er wohl auch auf die Geschehnisse der vergangenen Tage anspielte, als er sich über Gebühr ungeduldig gegeben hatte, weil er in den Bundesligaspielen beim Hamburger SV und gegen den starken Aufsteiger Karlsruher SC keine aktive Rolle übernehmen durfte.
Im Unterschied zu gestern Abend: Da setzte er, solange er auf dem Platz war, das um, was Dieter Hecking von ihm gefordert hatte: Zweikämpfe gewinnen und Lufthoheit haben. Der 96-Trainer sprach später von einer „sehr ordentlichen Leistung“ seines namhaften und routinierten Abwehrspielers, schließlich habe Ismaël lange keine Spielpraxis gehabt.
Auch wenn nicht alles so klappte, wie es sich der Abwehrspieler gewünscht hätte, etwa bei seinen Versuchen, den Ball steil in die Spitze zu spielen: Der 32-Jährige könnte sich schon in absehbarer Zeit als Gewinn für 96 erweisen. Denn er bringt etwas mit, was nicht jeder Spieler in Heckings Team zu bieten hat. Der Trainer formulierte das gestern so: „Valérien ist ausgebufft“, sagte er. „Und er hat die Erfahrung, auch für ihn kritische Situationen zu meistern.“ Für den Franzosen sprach letztlich auch der Spielverlauf: Die Bayern schossen ihre Tore erst, als Ismaël nicht mehr auf dem Platz war.
Doch nun droht aufgrund der Verletzung die nächste Pause für das Spiel am kommenden Freitag beim VfL Bochum (Anpfiff ist um 20.30 Uhr). „Das könnte knapp werden für Valérien“, meinte Hecking. Ismaël sieht in der Hinsicht aber noch nicht schwarz. „Ich hoffe, dass es dann wieder geht“, sagte er. Es wäre wichtig für ihn – und für seine neue Mannschaft.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:13
Reaktionen
Dieter Hecking (96-Trainer): „Man hat deutlich gesehen, wie wir uns nach dem 0:1 geschüttelt haben. Die Bayern haben entschlossen nachgesetzt. Da sieht man den Unterschied, mit welcher Robustheit die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen werden. Uns fehlt noch das eine oder andere, um in solchen Spielen zurückzukommen. Vom Engagement her haben wir alles versucht. Wir müssen jetzt in Bochum einen neuen Anfang versuchen.“

Ottmar Hitzfeld (Bayern-Trainer): „Wir haben das Spiel nicht so gut begonnen, die Hannoveraner waren in den ersten 20 Minuten sehr gefährlich und waren auch spielerisch sehr stark. In der 2. Halbzeit hatten wir das Glück, dass wir mit den ersten Chancen Tore erzielten und Luca Toni über sich hinausgewachsen ist.“

Valérien Ismaël (96-Spieler): „Wir haben sehr gut begonnen und waren hellwach. Doch die sehr gute 1. Halbzeit hat auch viel Kraft gekostet, und wir haben nach der Pause auch zu viel Respekt gezeigt.“

Altin Lala (96-Spieler): „Das 0:3 ist bitter, auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen ist. Anfangs haben wir viel Druck gemacht und den Bayern kaum eine Chance gestattet. Vorne fehlte allerdings die Durchschlagskraft.“
Vinicius (96-Spieler): „Bei Kontern sind die Bayern nun mal brandgefährlich, das haben sie clever gemacht.“
Jan Rosenthal (96-Spieler): „Nach dem 0:1 war hinten plötzlich alles offen. Ohne Dieter Hecking an der Seitenlinie wirkten wir irgendwie hilflos.“

Christian Hochstätter (96-Sportdirektor): „Über 90 Minuten ist das eine verdiente Niederlage. Diese Bayern-Mannschaft hat die Qualität, das Spiel zu entscheiden. Wir müssen auf den nächsten Spieltag schauen und am Freitag unbedingt gewinnen.“
Oliver Kahn (Bayern-Torwart): „Das war taktisch ganz nah am Optimum. Ich hatte nie das Gefühl, dass uns etwas passieren könnte.“

Uli Hoeneß (Bayern-Manager): „In der 1. Halbzeit hat Hannover 96 gut mitgehalten. Da ist wirklich eine gute Mannschaft gewachsen. Aber wenn wir erst mal 1:0 führen, dann ist es sehr schwer, gegen uns das Spiel zu drehen.“ fe/hr/wie
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:17
Vinicius wird kalt erwischt
Die 96-Einzelkritik


Robert Enke: Musste vor der Pause nur zweimal sein Können zeigen, war beim Kopfball von Luca Toni (24. Minute) und beim Distanzschuss von Mark van Bommel (30.) auf dem Posten. Nach weiteren Rettungstaten gegen Bastian Schweinsteiger (50.) und Daniel van Buyten (57.) bei den Gegentoren dann ohne Abwehrchance. Note 3

Steve Cherundolo: Bemüht, im Spiel nach vorne Akzente zu setzen. Muss sich aber ankreiden lassen, dass auf seiner Seite Bastian Schweinsteiger zweimal als Torvorbereiter in Erscheinung trat. Note: 4

Valérien Ismaël: Nach zwei Spielen, die der Franzose von der Reservebank aus erlebte, gegen die Bayern von Anfang an dabei – und meist im Bilde gegen seinen früheren Klub. Holte sich gleich in der 1. Minute mit einem gewonnenen Kopfballduell gegen Luca Toni Sicherheit. Solide Leistung mit erkennbarem Verzicht auf unnötiges Risiko. Musste zur Pause raus aufgrund von Adduktorenbeschwerden. Note 3

Frank Fahrenhorst: Unauffälliger Auftritt des Innenverteidigers. Schöne Rettungstat nach Eingabe von Bastian Schweinsteiger (43.). Beim 0:3 sah er ähnlich schlecht aus wie zuvor Vinicius beim zweiten Bayern-Tor. Note 4

Christian Schulz: Als Vertreter des verletzten Michael Tarnat nutzte er seine Freiheiten auf der linken Seite immer wieder zu Vorstößen in die Münchener Hälfte. Hatte Glück, dass Hamit Altintop, den er entwischen ließ, am Tor vorbeischoss (27.). Hob vor dem 0:1 die Abseitsfalle auf. Note 3,5

Hanno Balitsch: Als Zerstörer meist in seinem Element, bemühte sich auch um Angriffsaktionen. Note 3

Altin Lala: Licht und Schatten wechselten sich ab. Zupackend vor allem vor der Pause, danach mit einigen Unsicherheiten. Note 3,5

Gaétan Krebs: In seinem vierten Bundesligaeinsatz spielte der junge Franzose lange Zeit selbstbewusst und ohne Respekt vor den großen Namen auf der Gegenseite auf. Vor der Pause eine Belebung für die Offensive. Ließ dann merklich nach. Note: 3,5

Jan Rosenthal: Diesmal im zentralen offensiven Mittelfeld aufgeboten; zeigte eine sehr einsatzstarke Partie mit vergleichsweise wenig Ballverlusten sowie dem Blick für den Mitspieler und Zug nach vorn. Note 3,5

Szabolcs Huszti: Wechselte sich mit Gaétan Krebs auf den Außenbahnen ab – ohne große Wirkung zu erzielen. Seine Freistöße blieben diesmal völlig ungefährlich. Note 4,5

Mike Hanke: Von dem Patzer in der Bayern-Abwehr, als eine Rückgabe auf Oliver Kahn gründlich misslang (11.), offenbar zu sehr überrascht; da lag ein Tor in der Luft. Bei seiner besten Aktion, einem 16-Meter-Schuss, war Kahn auf dem Posten (50.). Note 4,5

Vinicius: Kam in der 2. Halbzeit für Ismaël und wurde kalt erwischt. Beim 0:1 misslang der Versuch, auf Abseits zu spielen, beim 0:2 kam er zu spät und konnte Toni nicht mehr beim Torschuss stören. Note 4

Arnold Bruggink:
Sollte als Einwechsler beim Stand von 0:2 das Offensivspiel ankurbeln; es blieb beim Versuch.

Vahid Hashemian: Als zweiter Stürmer ins Spiel gebracht; konnte gegen seinen früheren Klub aber auch nichts ausrichten. Norbert Fettback
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:19
Neue Rolle für Rosenthal
96 spielt ohne Spielmacher


Hannover (wie). Sergio Pinto gesperrt, Arnold Bruggink nicht in der Startformation – wer gibt denn dann den 96-Spielmacher? Gar keiner! Das war Dieter Heckings überraschende Strategie gegen das Vierer-Mittelfeld der Bayern.
So kümmerte sich Jan Rosenthal – gegen den Karlsruher SC noch als Joker erfolgreich – bei Bayern-Ballbesitz praktisch auf gleicher Höhe mit Hanno Balitsch um die defensiveren Bayern-Strategen Mark van Bommel und Ze Roberto. Hinter ihnen räumte Altin Lala vor allem gegen Hamit Altintop auf, wenn der sich mal vom rechten Flügel ins Zentrum wagte. Und Nationalspieler Bastian Schweinsteiger war in den ersten 45 Minuten praktisch unsichtbar. Dass die Bayern in Hannover lange so träge wirkten, lag wohl auch an diesem erfolgreichen 96-System, quasi einem 4–1–2–2–1, das zu vielen Ballgewinnen für die „Roten“ führte. „Wir haben gezeigt, dass wir da ganz gut mithalten können“, resümierte Rosenthal später.
Leider folgten auf die Balleroberungen allzu oft keine wirklich gefährlichen Vorstöße in Richtung Bayern-Tor. Das war allerdings wohl weniger ein System-Problem, sondern der schwächeren Form der gesamten Offensive geschuldet. Zwar gelang es Rosenthal – besonders auch im Zusammenspiel mit dem anfangs engagierten Gaétan Krebs und Christian Schulz –, den Ball nach vorn zu treiben. Am Strafraum der Bayern war es mit der Herrlichkeit aber meist vorbei. Auch Rosenthal konnte da keine Akzente setzen. Doch insgesamt bestätigte er das Vertrauen des Trainers. Trotz der am Ende happigen Niederlage: Rosenthals Formkurve zeigt deutlich nach oben.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 09:20
Kleiner Kugelschreiber – große Folge

Hannover (fe). Dieter Hecking war sauer, und zwar stinksauer. Dabei war das Bundesligaspiel gegen die Bayern noch in vollem Gange, es stand 0:0, und die Frage nach dem Sieger war in jener 55. Minute noch unbeantwortet. Trotzdem lief dem Trainer, der seine Mannschaft durch Schiedsrichter Markus Merk bei der Beurteilung von Zweikämpfen wiederholt benachteiligt wähnte, die Galle über. Voller Wut schleuderte Hecking seinen Kugelschreiber weg, und zu spät dachte er in diesem Moment daran, was das für Folgen haben würde. Christian Soltow, der vierte Offizielle an der Außenlinie und in unmittelbarer Nähe des 96-Trainers postiert, informierte Merk – und dieser gab Hecking zu verstehen, dass er sich für die verbleibende Spielzeit einen neuen Platz zu suchen hatte: auf der Tribüne und damit weit weg vom Geschehen.
Nun kann man trefflich darüber diskutieren, ob dieser Vorfall einen Einfluss auf den Spielausgang hatte. Schließlich schossen die Bayern erst danach die drei Tore, durch die sie als Sieger vom Platz gingen. Mittelfeldspieler Jan Rosenthal meinte gar, die Mannschaft habe sich „hilflos“ gefühlt, nachdem der Cheftrainer den angestammten Platz verlassen hatte. Hecking wollte das jedoch nicht gelten lassen, bemerkte vielmehr, Rosenthal habe da wohl seine eigene Sicht der Dinge. „Das hätte genauso gut ein Wachrüttler sein können“, sagte er.
Zu seiner Verfehlung merkte der 43-Jährige an, mit dem Werfen des Kugelschreibers sei wohl der Eindruck entstanden, er habe damit etwas bewirken wollen. „Und deshalb hat mich Herr Merk auf die Tribüne geschickt.“ Dass die Schiedsrichterdiskussion gerade nach einem Bayern-Spiel wieder aufflammt, scheint irgendwie dazuzugehören: Schon im Hinspiel gab es Vorhaltungen – damals von den Bayern. Damals sei Franck Ribery nicht ausreichend geschützt worden. Der Kugelschreiber soll gestern übrigens keinen weiteren Schaden angerichtet haben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 16:36
Was Hecking sauer macht

HANNOVER. Dieter Hecking ist ja nicht als Wüterich bekannt, gestern aber wurde er von Schiedsrichter Markus Merk neun Minuten nach der Pause auf die Tribüne geschickt. Ob er sich erklären könnte, warum er vom Spielfeldrand verbannt worden war, wurde der 96-Trainer später gefragt. „Ich ahne es“, antwortete er vorsichtig, „weil ein Kugelschreiber zu heftig an meine Stuhllehne geprallt ist.“

Der Kugelschreiber kam natürlich nicht von irgendwoher, sondern aus Heckings Hand. Er hatte ihn vor lauter Wut über mehrere strittige Szenen bei einem vielversprechenden 96-Konter geworfen. „Bei fünf Aktionen in 20 Sekunden hätte man zumindest dreimal Foul pfeifen müssen“, ärgerte sich Hecking. Szabolcs Huszti und Christian Schulz waren auf jeden Fall gefoult worden, Merk aber ließ das Spiel laufen.

So kam es zu dem Gefühlsausbruch von Hecking, der sich „dann einen schönen Nachmittag auf der Tribüne gemacht“ hat, wie er spöttelte. So schön wars nun auch wieder nicht – von dem exponierten Platz aus musste er mit ansehen, wie Luca Toni dreimal für Bayern traf.

Rosenthal hatte das Gefühl, als wäre „die Mannschaft hilflos gewesen“ nach Heckings Platzverweis, aber damit machte er es sich dann doch ein bisschen zu einfach. Unumstritten ist aber, dass der 96-Trainer ganz nah bei seiner Mannschaft am besten aufgehoben ist.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/02/2008 16:38
Von Toni vorgeführt. Fehlstart in die Rückrunde perfekt.



Die erste Pleite 2008 – 96 wird nach einem schwungvollen Start beim 0:3 vom FC Toni vorgeführt.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Es gibt ja diese Tage, an denen einem Stürmer fast alles gelingt – am Ende fällt dem Glücklichen sogar der Ball auf den Kopf. So wars beim dritten Treffer von Luca Toni gestern. Dessen Schuss hatte Robert Enke abgewehrt, aber der Ball senkte sich wie von einem Magneten angezogen auf Tonis Stirn, und der Italiener köpfelte hinein zum 0:3 (82.).
Im Dezember hatte er vier Tore gegen Aris Saloniki im UEFA-Cup erzielt. „Toni“, würdigte Trainer Ottmar Hitzfeld seinen Sturmführer, „hat einen ausgeprägten Killerinstinkt.“

Dabei hatte es lebhaft begonnen. „20 Minuten war Hannover sehr gefährlich und hat uns in die Defensive gedrängt“, erinnerte sich Hitzfeld später. Man könnte es aber auch so sehen, dass die Bayern die junge 96-Offensive um Jan Rosenthal und Gaétan Krebs sich erstmal austoben lassen haben. Der angehende Fußball-Rentner Oliver Kahn hatte „nie das Gefühl, dass heute etwas passiert“.

Schon vor der Pause hatten die Bayern die klareren Chancen. „Wir haben vom Engagement und von der läuferischen Leistung her alles versucht“, lobte 96-Trainer Dieter Hecking, das reichte aber wieder nicht für die abgezockten und mit fast berechnender Härte auftretenden Bayern. „Den Unterschied“ macht für Hecking, „wenn man sieht, mit welcher Robustheit die entscheidenden Zweikämpfe geführt und die entscheidenden Bälle gewonnen werden“ von den Bayern.

Allerdings ärgerte sich Hecking wiederholt über die Beurteilung kniffliger Zweikämpfe durch das Schiedsrichter-Gespann um Markus Merk.
In der 54. Minute wurde Hecking von Merk auf die Tribüne geschickt, nachdem er einen Kugelschreiber vor Ärger auf seinen Stuhl geworfen hatte. 96 agierte fortan in der Defensive wie von allen guten Geistern verlassen – der Ex-Bayer Valérien Ismaël war ja schon zur Pause wegen Adduktorenproblemen in der Kabine geblieben. Vier Minuten nach Heckings Verbannung fiel das 0:1 – van Bommel legte mit dem Kopf vor, und Toni traf.

„Nach dem 0:1 haben wir uns geschüttelt“, meinte Hecking, „das haben die Bayern gespürt und nachgelegt“ durch den zweiten Treffer von Toni (64.). 96 hatte zudem Pech, als Philipp Lahm Stürmer Mike Hanke in den Rücken sprang, Merk aber keinen Strafstoß gab (79.). Toni machte also seinen Hattrick – und den 96-Fehlstart ins Jahr 2008 perfekt. „Wir hatten einen schwierigen Start mit schweren Gegner“, weiß Hecking. „Jetzt werden wir Freitag in Bochum einen neuen Anfang machen, um wieder Siege zu feiern.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/02/2008 08:24
Pressestimmen
FC Luca München

Ein verdienter Sieg für die Bayern – und ein Dämpfer für Hannover 96. Und natürlich Lobeshymnen auf Luca Toni. Die Medien waren sich nach dem 3:0-Sieg der Münchener in der AWD-Arena weitgehend einig. Ein Überblick.

Frankfurter Allgemeine: „Eine Halbzeit lang taten sich die Bayern schwer, dann wurde es ein besseres Trainingsspiel. Hanke als einsamer Spitze und den drei Mittelfeldspielern dahinter fehlte der Nachschub von hinten.“

Süddeutsche Zeitung: „Luca, du bist immer da, wo du sein musst – gegen Hannover warst du dreimal an der richtigen Stelle, hast dreimal getroffen und dem FC Bayern damit im Alleingang die Tabellenführung verteidigt. Aus diesem Anlass benennen wir den Verein auch in FC Luca München um.“

Frankfurter Rundschau:
„Die engagierte 96-Elf bot dem Spitzenreiter zwar eine halbe Stunde lang Paroli, doch war der Gastgeber nie in der Lage, das wieder von Kahn gehütete Tor zu gefährden.“

Bild: „0:3 – Toni ballert die Roten weg. Mamma mia, war das ’ne Packung. Robert Riese von Toni zum Zwerg geballert – doppelt bitter. Denn Enke war noch bester 96-Spieler. Und auf der Tribüne schaute Bundestorwart-Trainer Andreas Köpke zu … Wird Zeit, dass die Roten schnell die Kurve kriegen.“

Neue Presse: „96 sieht Bayern mit dem Fernglas. Es fehlte der Glaube, das Selbstverständnis, die Bayern in die Knie zu zwingen. Das 4:3 gegen Bremen hat offensichtlich nicht gereicht, so ein Selbstbewusstsein aufzubauen. In der Tabelle baut 96 ab, Wolfsburg und Frankfurt sind vorbei.“

Kicker: „Sieg und Hattrick bei der Luca-Toni-Show. Ein aufgrund der Chancenverteilung auch in der Höhe verdienter Erfolg. 96 baute nach guter Anfangsphase stark ab.“

Sport-Informations-Dienst: „Hannover taugte den Bayern besonders in der letzten halben Stunde nur als Spielball. Nachdem 96-Trainer Dieter Hecking von Schiedsrichter Markus Merk auf die Tribüne verwiesen worden war, hatten die Niedersachsen den auch ohne den weiterhin verletzten Franck Ribery gut aufgelegten Münchenern nur noch wenig entgegenzusetzen.“

Deutsche Presse-Agentur: „Ismaël war neben Torwart Robert Enke der einzige Spieler, der gegen die Bayern die hohen Ansprüche der Hannoveraner erfüllen konnte. Das Spiel gegen den Rekordmeister machte vielmehr deutlich, wie weit der Weg in die Spitzengruppe noch ist. Die in der Rückrunde noch sieglosen Hannoveraner stehen nun bereits unter Druck, wollen sie ihre ehrgeizigen Pläne verwirklichen.“ r
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/02/2008 08:25
… und wieder Simak
Tscheche zum geheimen Vorstellungsgespräch bei 96

Von Volker Wiedersheim
Gegen die Bayern verloren. 0:3. Eine Nacht drüber geschlafen, immer noch bitterer Nachgeschmack. Ein Königreich für eine gute 96-Nachricht … Wie wär’s mir dieser: Die „Roten“ machen erneut Ernst mit dem Plan, den tschechischen Spielmacher Jan Simak zurückzuholen, der zurzeit mit Carl Zeiss Jena knietief im – fast aussichtslosen – Abstiegskampf der 2. Liga steckt.
Der 28-jährige Simak war am Sonnabend vor dem Spiel gegen Bayern München zum geheimen (Wieder-)Vorstellungstermin in der Firmenzentrale von 96-Klubchef und Hörgeräte-Unternehmer Martin Kind. Der gilt seit dem ersten Engagement Simaks bei den „Roten“ als Bewunderer des Spielers. Bei der Vorstellungsrunde waren aber auch 96-Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking dabei. Die beiden wollten sich von Simak einen eigenen Eindruck verschaffen, schließlich kannten sie ihn bislang nicht persönlich – wohl aber von Spielbeobachtungen. So war Hecking jüngst in Hamburg Zuschauer beim Gastspiel der Jenaer beim Liga-Konkurrenten St. Pauli (Simak traf per Strafstoß). Auch Hochstätter war dem Vernehmen nach schon auf Simak-Erkundungstour. Und nach dem, was die 96er dabei gesehen haben, trauen sie dem Tschechen offenbar zu, in der Bundesliga und bei 96 noch einmal Fuß zu fassen. Damit scheint nicht mehr unmöglich, dass das bisherige Drama „Simak und Hannover“ eine Fortsetzung und eine Wendung zum Guten, gar zum Happy End erfährt.
Die Vorgeschichte: Jan Simak war 96-Fan-Liebling und in der Saison 2001/2002 einer der maßgeblichen Spieler für den 96-Wiederaufstieg in die Bundesliga, wechselte dann zu Bayer Leverkusen, kam bald auf Leihbasis zu 96 zurück, bis er vor Alkoholsucht, Depressionen und dem Druck des Profifußballs Reißaus nahm und in Prag untertauchte. Nach mehreren Entziehungskuren gelang der Wiedereinstieg bei Sparta Prag und im Sommer die Rückkehr in den deutschen Profifußball beim FC Carl Zeiss Jena. Vier Liga-Treffer stehen dort zu Buche und einer im DFB-Pokal – wo der amtierende deutsche Meister VfB Stuttgart nächster Gegner Jenas ist. Und nicht allein der Gastgeber und 96, sondern die Hälfte der Liga schaut auf den Spieler, der jüngst in einem Interview mit dem Sportmagazin „kicker“ gesagt hatte: „Ich will in die Bundesliga, mein Weg ist noch nicht zu Ende.“
Simak soll in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel haben, die den Wechsel im Sommer für eine Million Euro, bei einem Abstieg Jenas sogar für 400 000 Euro, ermöglicht. Kind, der die „Sondierungsgespräche“ bestätigte, erneuerte sein Plädoyer für die Verpflichtung Simaks, „wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind“. Offenbar hat 96 dem Spieler ein konkretes Angebot bis 2011 vorgelegt – doch auch die Konkurrenz ist aktiv.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/02/2008 08:25
Fertig machen zum Neustart
Hannover 96 wartet 2008 noch auf den ersten Bundesligasieg / Freitag in Bochum soll die Wende gelingen


Von Norbert Fettback und Heiko Rehberg
Hannover. Der Mannschaftsbus des FC Bayern parkte noch auf dem Gelände der AWD-Arena, da machten schon die Gedanken an den VfL Bochum die Runde. Der Klub aus dem Ruhrgebiet ist am Freitag der nächste Kontrahent von Hannover 96, und was in diesem Zusammenhang nach dem 0:3 gegen die Münchener zu hören war, machte einen gewissen Ernst der Lage deutlich. Valérien Ismaël, der neue Innenverteidiger der „Roten“, sprach davon, das sei ein „sehr wichtiges Spiel für uns“. Und Dieter Hecking führte das Wort von einem „Neuanfang“ im Munde. Was beide meinten, es so aber nicht formulierten: 96 steht ein Schlüsselspiel bevor, und das in mehrfacher Hinsicht.
Da ist zum einen der Blick auf die Tabelle, der verdeutlicht, um was es für die Hannoveraner nach drei Rückrundenspielen ohne Sieg (zwei Punkte) am Freitag geht. Hält diese Serie an, dann läuft 96 Gefahr, dort zu verschwinden, wo eine Bundesligamannschaft gemeinhin keine sonderliche Beachtung mehr findet: im unattraktiven Mittelfeld. Der erste Sieg im Jahr 2008 würde andererseits das Signal dafür sein, doch noch zum Angriff blasen zu wollen auf einen Platz an der Sonne im bezahlten Fußball.
Neunter ist 96 zurzeit und damit nicht weit davon entfernt, was von den Verantwortlichen als erstrebenswert bezeichnet wird: sich im oberen Drittel der Tabelle zu etablieren. Den Abstand zu den Teams zu verkürzen, „die nach dem 3. Platz kommen“, ist dabei laut Klubchef Martin Kind ein erklärtes Ziel, wie er gestern sagte. Seine Schlussfolgerung für das Spiel gegen Bochum und die beiden folgenden Partien gegen Nürnberg und Bielefeld lautet deshalb: „Das sind Mannschaften, die wir eigentlich schlagen können und schlagen müssen.“ Punkten und damit zugleich etwas fürs Selbstvertrauen auf der langen Zielgeraden dieser Saison tun – so lautet der Auftrag des Chefs.
Reduziert man die Analyse auf einen Blick auf die Tabelle, dann hat 96 ein Abwehrproblem. 34 Gegentore hat die Mannschaft bereits kassiert – genau so viele wie Schlusslicht MSV Duisburg. Und das trotz eines Torhüters wie Robert Enke, der in fast jedem Spiel Sonderklasse ist. Das 0:3 gegen die Bayern zeigte aber, dass das Problem vielschichtiger ist. In Schwierigkeiten kam die Viererkette hinten immer dann, wenn im Mittelfeld riesige Lücken entstanden – Abwehrarbeit fängt eben in der Regel an der Mittellinie an. Gegen eine Mannschaft, die Pässe in die Tiefe beherrscht, kann ein Versäumnis schnell Folgen haben.
Außerdem beraubte sich 96 gegen die Bayern einer großen Stärke. Die Elf hat gute Kopfballspieler wie Mike Hanke, Frank Fahrenhorst, Vinicius oder Ismaël. Aber die Flanken und Ecken, speziell von Szabolcs Huszti, kamen meist in Kniehöhe. „Krupnikovic-Seuche“ nennen das einige Fans angedenk des früheren Spielmachers, dem trotz technischer Klasse Hereingaben häufig zu flach gerieten. In dieser Woche will Hecking die Standards wieder auf höheres Niveau bringen.
Training heute: 15 Uhr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/02/2008 19:05
Huszti im Gespräch

Der 24-jährige Szabolcs Huszti spricht in einem Interview für spox.com über Hannover 96, seine eigene Leistung und seine Zeit als Nationalspieler unter Lothar Matthäus. Auszüge aus dem Interview findet ihr auf dieser Seite. Das gesamte Interview findet ihr hier.



SPOX: Wie lautet ihre Zielsetzung mit Hannover in dieser Saison?

Huszti: Mein Ziel ist es, international zu spielen. Wenn wir in der Bundesliga unter die ersten Fünf kommen, ist das ein super Ergebnis.



SPOX: Sie haben in dieser Saison bereits sieben Treffer erzielt. Warum läuft es für Sie persönlich so gut?

Huszti: Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung. Ich will noch konstanter spielen, mehr Tore machen und mehr Tore vorbereiten. Daran arbeite ich jeden Tag im Training.



SPOX: Sie haben Ihr erstes Länderspiel unter Lothar Matthäus bestritten. Wie haben Sie ihn als Trainer erlebt?

Huszti: Ich bin Lothar Matthäus dankbar, dass er mich in die Nationalmannschaft geholt hat. Er arbeitet sehr professionell und hat viel mit uns gesprochen. Ich bin überrascht, dass er nicht in der Bundesliga Trainer ist.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/02/2008 19:06
Jan Simak "Chance bei 50%"


96-Sportdirektor Christian Hochstätter bestätigte am Dienstag gegenüber den Medien noch einmal, dass Hannover 96 an Jan Simak interessiert ist und ihm bei einem Treffen in Großburgwedel ein konkretes Angebot vorgelegt hat. „Das ist der Stand der Dinge – mehr gibt es zu dem Thema derzeit nicht zu sagen“, erklärte der 44-Jährige.



"Entscheidung liegt bei Jan"

Jan Simak hat bei seinem jetzigen Arbeitgeber, dem FC Carl Zeiss Jena, zwar noch einen Vertrag bis 2009. Darin gibt es aber eine Ausstiegsklausel, die einen Wechsel im Sommer möglich machen würde. „Die Entscheidung liegt jetzt bei Jan “, betont 96-Chefcoach Dieter Hecking, der den 29-Jährigen Mittelfeldspieler schon seit einigen Monaten genau beobachtet. „Ich glaube, dass Jan sich sehr positiv entwickelt hat und inzwischen so gefestigt ist, dass er in der ersten Bundesliga bestehen kann.“ Nach Beobachtung Heckings ist Simak inzwischen ein anderer Spielertyp als zu seiner Zeit bei Hannover 96. „Ich bin sicher, dass es funktioniert und dass Jan für unser Team eine Bereicherung wäre. Mir ist durchaus bewusst, dass Jan Simak polarisiert. Aber wenn er sich für uns entscheidet, dann stehen wir zu einhundert Prozent hinter ihm.“ Die Chance, dass Jan Simak im Sommer tatsächlich an die Leine wechselt, sieht Dieter Hecking bei 50 Prozent.



Als Aufstiegsheld unvergessen

Jan Simak hat von 2000 bis 2002 für Hannover 96 in der 2. Liga gespielt und war maßgeblich am Aufstieg der Roten in die 1. Bundesliga beteiligt. Nach einem Jahr in Leverkusen kehrte der ehemalige tschechische Nationalspieler 2003 nach Hannover zurück. Auf Grund eines Burn-Out-Syndroms musste der Tscheche die Saison nach nur sechs Einsätzen im Trikot der Roten allerdings vorzeitig abbrechen. Anschließend hatte er drei Jahre in seiner Heimat für Sparta Prag gespielt, ehe er mit Beginn der laufenden Saison wieder in Deutschland für Zweitligist Jena die Fußballschuhe schnürte.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/02/2008 17:35
Hanno Balitsch bleibt ein Roter

Hannover 96 kann auch zukünftig mit einem weiteren wichtigen Leistungsträger planen. Defensivkraft Hanno Balitsch verlängerte am Mittwoch seinen Vertrag bis zum Juni 2010. Der 27-Jährige verkündete diese Entscheidung selbst auf einer Pressekonferenz.



„Wichtiger Stellenwert“ unumstritten

96-Geschäftsführer Martin Kind zeigt sich erleichtert über die Entscheidung Balitschs. Schließlich wisse man „um den wichtigen Stellenwert“ des Mittelfeldspielers im Mannschaftsgefüge. Auch Coach Dieter Hecking freut sich, weiter mit dem defensiven Mittelfeldspieler planen zu können: „Unser Angebot hat der Wertschätzung Rechnung getragen, die Hanno sich bei uns und innerhalb der Mannschaft erarbeitet hat."



Unumstrittener Stammspieler

Hanno Balitsch war vor der Spielzeit 05/06 aus Mainz zu den Roten gewechselt und ist seitdem zu einem unumstrittenen Stammspieler geworden. 81 Einsätze und fünf Treffer legen darüber deutliches Zeugnis ab.

Wir freuen uns über die Vertragsverlängerung und wünschen Hanno weiterhin viel Erfolg mit Hannover 96.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/02/2008 17:37
Hanno im Interview

Mit Hanno Balitsch hat ein weiterer 96-Leistungsträger seinen Vertrag bei Hannover 96 verlängert und damit ein wichtiges Zeichen der Anerkennung für die positive Gesamtentwicklung des Vereins gesetzt. Der 27-jährige Mittelfeldspieler erklärt auf hannover96.de, warum er seine Zukunft in den nächsten zwei Jahren in Hannover sieht.



Hanno, was hat Dich letztendlich dazu bewogen, Dich für eine Vertragsverlängerung bei Hannover 96 zu entscheiden?

Hanno Balitsch: „Ich habe mir zusammen mit meiner Freundin und im Kreise der Familie viele Gedanken gemacht. Dabei habe ich das Gefühl gewonnen, dass wir hier in Hannover auf einem guten Weg sind. An dem möchte ich weiter teilnehmen. Ich möchte nun die Früchte ernten, die ich in den letzten Jahren mitgesät haben.“



Auf dem Weg dorthin gab es jedoch einige Gespräche, oder?

Hanno Balitsch: „Ja, es gab intensive Gespräche an allen Fronten. Neben dem Umfeld und der sportlichen Perspektive war natürlich auch das Vertragswerk wichtig – eben eine Mischung aus vielen Faktoren.“



Also spielte auch Hannover als Umfeld eine Rolle?

Hanno Balitsch: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Hannover sehr wohl fühle.“



Du hast nie einen Hehl daraus gemacht, dass es Dein großer Traum ist, in der Premier League zu spielen…

Hanno Balitsch: „Dieser Wunsch besteht auch weiterhin. In zwei Jahren bin ich 29, das wäre ja noch nicht zu spät. Es gibt immer noch das Ziel, schnellstmöglich in England zu spielen – am besten schon nächstes Jahr mit Hannover 96 im UEFA-Cup!“



War diese Perspektive auch ein Grund für die relativ kurze Laufzeit von zwei Jahren?

Hanno Balitsch: „2010 passt auch deshalb, da wichtige Spieler Verträge bis dann haben. Die Risiken für Verein und Spieler, die mit einem solchen Vertrag einhergehen, heben sich ja auf. Wie es dann weitergeht, ist vollkommen offen.“



So lange wie hier in Hannover warst Du bei noch keinem Verein, oder?

Hanno Balitsch: „Nein, meine längste Station bislang war Leverkusen mit 2 ½ Jahren. Diesen Rekord hatte ich schon gebrochen. Auch daran sieht man, wie wohl ich mich hier fühle.“



Gab es konkrete Anfragen aus England?

Hanno Balitsch: „Es gab Anfragen. Die habe ich genauso geprüft wie die deutschen. Aber ich habe immer offen gesagt: England, ja gerne! Aber nicht um jedem Preis! Es müsste eben passen:“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/02/2008 17:39
Linke nach Jena

Da kann er ja gleich den Simak-Transfer zu den Roten abwickeln...


96-Fußballgott Carsten Linke (42) geht wie erwartet nach Jena.
Linke: „Wir sind uns einig.“ Schon heute soll er seinen Vertrag bis 2009 unterschreiben. Freitag beim Auswärtsspiel in Mainz dann sein erstes Spiel als Jena-Sportdirektor.

Die Roten helfen mit, Boss Martin Kind gibt einen Gehalts-Zuschuss. Im Gegenzug wird Linkes 96-Vertrag (bis 2009) aufgelöst. „Darauf haben wir uns in groben Zügen geeinigt“, bestätigt Linke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/02/2008 17:40
Simak hat die Kurve gekriegt

NP besucht ihn in Jena. Trainer lobt 96-Wunschspieler.

Diese Nachricht sorgte für Aufregung – 96 will Jan Simak eine dritte Chance geben.



VON GUNTHER NEUHAUS
JENA. Viele Wege führen nach Jena. Wenn man aus Norden über die A 9 kommt, wird man an der Landesgrenze mit einem Schild freundlich begrüßt: „Sie haben Ihr Ziel erreicht – Thüringen.“

Pardon, aber das kann man auch anders sehen. Jena wird jedenfalls für Jan Simak nicht das Ziel seiner Karriere-Träume sein. Blühende Fußball-Landschaften sehen anders aus – Jena ist Letzter der zweiten Liga, beim Training auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld sahen gestern acht Fans zu.
Früher hat Simak mal von Barcelona geredet, nach seinem Absturz mit Alkoholproblemen stieg er bei Sparta Prag wieder ins Profileben ein, wurde ins B-Team abkommandiert.

Jena bot ihm im Sommer die Chance, sich wieder auf dem deutschen Markt zu präsentieren. „Das war der richtige Schritt für mich“, erkannte Simak. Über den Wechsel zu 96 wollte er gestern nur so viel sagen: „Es stimmt, ich habe mit den Verantwortlichen von Hannover gesprochen. Mehr aber nicht.“ Es werde „erst im Sommer“ geredet über einen Transfer, denn „jetzt ist Abstiegskampf mit Jena“, darauf will er sich konzentrieren.

Diese Sprachregelung war mit Jenas Klubführung abgestimmt worden. Sie will die Wogen der Aufregung nach der beunruhigenden Nachricht aus Hannover glätten. Präsident Rainer Zipfel mochte sich „über ungelegte Eier keine Gedanken machen, denn es hat sich kein anderer Verein bei uns gemeldet“.
Er ist allerdings „sauer, wenn im Ansatz stimmt, dass Hannover mit dem Spieler spricht, obwohl er hier einen Vertrag hat. Es gibt ja Fristen.“ Wenn 96 so weitermacht, gibts von Zipfel eins auf die Mütze.

Marcus Uebel (24), ein Jena-Fan aus Gera, sieht den Fall dagegen erstaunlich locker: „Es ist ärgerlich für den Verein, aber da Simak ein großer Fußballer ist, wäre er auch nicht zu halten.“
Sie haben ihn in den letzten sieben Monaten in ihr Herz geschlossen, weiß Pressesprecher Andreas Trautmann: „Jan wird in Jena geliebt, weil es hier seit Bernd Schneider keinen solchen Fußballer mehr gegeben hat. Aber natürlich will man, dass er hundertprozentig bei der Sache ist.“
Trainer Henning Bürger hat keinen Zweifel daran: „Die Gespräche laufen im Hintergrund, jetzt ist es halt rausgekommen. Es wird seit einigen Wochen gehen, aber gerade in den letzten Wochen ist er ja bei uns positiv in Erscheinung getreten.“

Bürger würdigte Simak als „Dreh- und Angelpunkt unseres kreativen Spiels. Er trainiert zudem sehr, sehr bewusst“, Zweifel an einer professionellen Lebensweise wischen sie in Jena ohnehin weg. Früher habe er auch „das eine oder andere Mal über die Stränge geschlagen“, gestand Simak im Stadionmagazin „Anpfiff“ im September. „Ich ging gern aus, war in Diskos und wollte viel Spaß.“ Alles vorbei. Nun sei er „lieber zu Hause bei meiner Familie, bei meinem Kind, genieße die Ruhe und Geborgenheit“.

Mit seiner Frau und seinem Sohn sowie seinen Eltern wohnt er in einem Reihenhaus in Laasdorf bei Jena. Das tut ihm gut, wie man beim Training sieht: Simak ist immer noch der Zauberfuß früherer Tage – mit ihm ist Magie im Spiel.
Ballmitnahme in hohem Tempo, zielgenaue 30-Meter-Pässe aus dem Stand, wuchtige Schüsse. Alles noch da. Für Bürger ist er „ein überragender Fußballer, aber noch nicht am Limit“. Da könnte Dieter Hecking ihn vielleicht hinbringen.
Simak will noch „mit Jena erfolgreich sein und Tore schießen, und irgendwann vielleicht mal wieder erste Liga spielen“. Viele Wege führen dorthin, seiner aber wird noch einmal über Hannover führen. Das spürt man – auch beim Abschied am Abend. „Was“, fragt er da, „wird aus Jiri Stajner?“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/02/2008 17:43
Ausrüster da ! TUI weg ???


Große Präsentation des neuen Ausrüsters gestern in der AWD-Arena. 96 bestätigte die Zusammenarbeit (bis 2011) mit US-Gigant „Under Armour“ (600 Mio. Dollar Jahresumsatz). Der soll vor allem dafür sorgen, 96 als bundesweite Marke zu etablieren. In 220 Läden gibt es demnächst in ganz Deutschland das neue Trikot zu kaufen.

Ausrüster da, TUI weg? Bis Mitte März wollen die Roten den Trikot-Sponsor für die nächste Saison bekannt geben. Einiges deutet darauf hin, dass die TUI nach sechs Jahren von der 96-Brust verschwindet. Big Boss Martin Kind: „Vielleicht gibt‘s eine Überraschung...“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/02/2008 10:21
Jetzt erst recht!
Für Hannover 96 geht es morgen in Bochum um den Stimmungsumschwung – und um viel Geld


Von Norbert Fettback
Hannover. Wer tiefstapelt, der hat schon so gut wie verloren. Und wer viermal in Folge nicht gewonnen hat, der scheint besonders hungrig zu sein auf ein Erfolgserlebnis. Bei Hannover 96 hat der im Jahr 2008 überfällige „Dreier“ vor dem morgigen Bundesliga-Spiel beim VfL Bochum (Anpfiff: 20.30 Uhr) offenbar für eine „Jetzt erst recht“-Reaktion gesorgt. „Es muss unser Anspruch sein, in Bochum drei Punkte zu holen“, sagt Mittelfeldspieler Hanno Balitsch, der gestern seinen Vertrag mit 96 um zwei Jahre bis Mitte 2010 verlängert hat. „Mit einem Sieg sieht die Welt wieder deutlich freundlicher aus“, meint Klubchef Martin Kind. Und Sportdirektor Christian Hochstätter, der sich über die Art und Weise, wie 96 gegen Bayern München mit 0:3 verlor, „maßlos“ geärgert hat, kennt auch den Weg zu diesem Ziel: „Die Mannschaft muss die Qualitäten einbringen, die sie auswärts in Hamburg gezeigt hat.“
Bochum gegen 96, das ist der Vergleich des Tabellen-13. mit dem Neunten der Bundesliga, was auf den ersten Blick wenig Dramatik verheißt – und auch keine spielerischen Glanzpunkte, wie Balitsch anmerkt. Doch zumindest für die „Roten“ gibt die morgige Partie die Richtung vor, und um den Kontakt zu den Spitzenteams nicht abreißen zu lassen, wäre ein Sieg ausgesprochen wichtig. Nicht nur in sportlicher Hinsicht: Klubchef Kind verwies dieser Tage darauf, dass eine Platzierung auf den Rängen 4 bis 8 sich bei der Verteilung der TV-Einnahmen durch die Deutsche Fußball-Liga deutlich lukrativer auswirke. Da ginge es schon um „etliche Millionen Euro“. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: In Bochum nicht zu gewinnen, das kostet 96 angesichts der Ausgangslage richtig Geld.
Zugleich würden sich die Stimmen mehren, die dem Team von Dieter Hecking einen Fehlstart in die Rückrunde bescheinigen. Da dürfte es dem Trainer nur recht sein, dass er nach Lage der Dinge wieder mit einem routinierten Spieler wie Michael Tarnat planen kann, dessen Muskelprobleme sich quasi über Nacht verflüchtigt haben. Bei Valérien Ismaël (Adduktorenbeschwerden) besteht noch Hoffnung. Der Innenverteidiger sprach gestern von einer „50:50-Chance“; ein Belastungstest beim heutigen Training (11 Uhr) vor der Abfahrt nach Bochum soll für Klarheit sorgen. Sorgen macht hingegen Szabolcs Huszti: Der Mittelfeldspieler legte gestern aufgrund von Beschwerden im linken Oberschenkel und in der rechten Wade eine Pause ein.
l Mike Hanke hat einen Sohn: Da hatte es einer aber besonders eilig. Mitten in der Nacht, um 1.44 Uhr, erblickte Jayron-Cain Hanke in Wolfenbüttel das Licht der Welt. Der Sohn des 96-Stürmers ist 50 Zentimeter groß, wiegt 3520 Gramm und ist wohlauf – wie auch Mutter Jenny. Bei den Hankes, die in der Nähe von Burgdorf wohnen, wird künftig also viel los sein: Töchterchen Janatha-Fey (elf Monate) lernt gerade das Laufen. Bis der Sohnemann auf das im Garten vom Papa aufgestellte Tor schießen kann, wird es aber noch eine Weile dauern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/02/2008 16:27
Keine Zusage von Simak

Hannover 96 wird den Mittelfeldspieler Jan Simak nicht zur kommenden Saison verpflichten. Das teilte Sportdirektor Christian Hochstätter am Morgen nach Ablauf der vereinbarten Frist für eine Einigung mit.



Thema vom Tisch

„Jan hat uns mitgeteilt, dass er sich nicht für uns entschieden hat“, berichtet Hochstätter. „In den Gesprächen mit Jan hatten wir ihm unser uneingeschränktes Vertrauen ausgesprochen. Im Gegenzug haben wir eine schnelle und eindeutige Entscheidung für Hannover 96 erwartet. Für uns war wichtig, dass Hannover 96 für ihn erste Wahl ist“, erläutert Hochstätter. „Jetzt ist das Thema für uns vom Tisch.“ Der 96-Sportdirektor bedauert die Entscheidung des 29-jährigen Tschechen in Diensten des FC Carl Zeiss Jena, ebenso wie Cheftrainer Dieter Hecking und Geschäftsführer Martin Kind, die Jan Simak alles Gute und viel Erfolg für seine weitere Karriere wünschen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/02/2008 16:29
Fakten Fakten Fakten


Schenkt man der Statistik glauben, stehen die Chancen für Hannover 96 am Freitag in Bochum nicht schlecht. Die Mannschaft von Hannover 96, die fast die Hälfte ihrer Treffer nach Standardsituationen erzielt hat, trifft auf einen Bochumer Keeper Lastuvka, der so viele Gegentore für seine Mannschaft verschuldet hat wie kein anderer Torwart in der Liga.



Hier die Top 10-Facts zum Freitagsspiel in Bochum:

Der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den der VfL im Schnitt mehr Punkte holte als gegen Hannover (1.52), ist Bielefeld (1.60). Zudem gewann der VfL die letzten 3 Heimspiele gegen die Niedersachsen.

Das Koller-Team ist seit 4 Heimspielen ungeschlagen (2 Siege und zuletzt 2 Remis). Die einzige Heimniederlage kassierte Bochum Ende Oktober gegen den FC Bayern.

In diesen 4 Heimspielen fielen insgesamt 21 Treffer – über 5 pro Partie (5.25).

Nur 3 Teams holten in den letzten 5 Spielen weniger Punkte als Bochum und Hannover – je 5.

Beide Teams haben die exakt gleiche Torbilanz: 30-34. Identisch ist auch das Abschneiden bei Freitagsspielen: Beide Teams gewannen 2 Spiele bei 1 Unentschieden und 1 Niederlage.

Bochum büßte alle 9 Punkte, die nach Führung verloren gingen, im eigenen Stadion ein – zusammen mit Schalke die meisten auf eigenem Platz. Hannover ist dagegen neben Bayern das einzige Team, das auswärts mehr Punkte holte als zu Hause.

Hannover erzielte fast die Hälfte seiner Treffer (14 von 30, 47%) nach Standardsituationen – ligaweit der höchste Anteil. Nur Schalke und Leverkusen kommen auf ebenfalls 14 Treffer nach Standards.

Kann Philipp Bönig beim Jubiläum endlich jubeln? Nach 99 BL-Spielen wartet Bochums Verteidiger noch auf sein 1. Tor im Oberhaus. Nur Bielefelds Markus Schuler (142 Spiele, kein Tor) wartet von allen Feldspielern noch länger auf sein Tordebüt.

Viel läuft bei Hannover über Steven Cherundolo. Der Rechtsverteidiger war in dieser Saison 1553-mal am Ball – in der Liga nur Rafinha und Diego häufiger.

4 Fehler von Lastuvka führten in dieser Saison schon direkt zu Gegentoren. So viele Treffer verschuldete kein anderer Keeper der Liga.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/02/2008 16:31
Hecking bangt um Huszti

Ismaël sieht seine Chancen „50 zu 50“. Tarnat ist bereit.

Nach Valérien Ismaël muss 96 gegen Bochum auch um Szabolcs Huszti bangen. Der Flügelflitzer fühlt sich müde.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Beim Gammeleck machte Valérien Ismaël (Adduktorenzerrung) gestern schon wieder mit. Das anschließende Trainingsspiel ließ er sausen und sich stattdessen noch einmal ausgiebig behandeln. „Es ist besser geworden, aber bei langen Schritten zieht es immer noch“, sagte der Franzose.
Ismaël sieht seine Einsatzchance morgen gegen Bochum „bei 50 zu 50“: „Es fehlt ein Tag. Wenn wir Sonnabend spielen würden, wäre es kein Problem.“ Heute will Ismaël wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Sind die Adduktorenprobleme immer noch da, fährt er nicht mit nach Bochum. Dann würde Vinicius wie schon in Hamburg und gegen Karlsruhe in die Innenverteidigung rücken.

Ein dickes Fragezeichen steht hinter Szabolcs Huszti. Der Ungar klagte nach dem Bayern-Spiel über große Müdigkeit und muskuläre Probleme (linker Oberschenkel und rechte Wade). Einen grippalen Infekt hat er nicht, auch die Blutwerte sind okay. Trotzdem: „Sein Einsatz ist fraglich“, so Dieter Hecking.
Der 96-Trainer wird seinem Flügelflitzer, der bislang alle Saisonspiele bestritt, wohl eine Auszeit gönnen. Zuletzt fehlte Huszti am 34. Spieltag (0:3 gegen Nürnberg) wegen einer Gelbsperre, da vertrat ihn Jan Rosenthal.
Der 21-Jährige bekam von Hecking gestern eine Einsatzgarantie („Ich gehe davon aus, dass Jan in der Startelf stehen wird“), wird aber wohl wie zuletzt als Zehner gebraucht. Für Huszti könnten Gaétan Krebs auf die linke Seite und Jiri Stajner ins rechte Mittelfeld rücken.

Umbauen muss Hecking auch im Defensivbereich. Michael Tarnat, der gegen die Bayern wegen eines angeblichen Muskelfaserrisses fehlte, trainierte auch gestern voll mit und ist bereit für Bochum. Christian Schulz rückt damit von der linken Abwehrseite wieder ins defensive Mittelfeld vor. Dem zuletzt starken Altin Lala droht plötzlich die Bank.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/02/2008 16:33
Ohne Huszti und Ismael


Bei der Auswärtspartie gegen den VfL Bochum (Freitag ab 20.15 Uhr) wird Trainer Dieter Hecking erstmals in dieser Saison auf Szabolcs Huszti verzichten müssen. Der Ungar klagt über muskuläre Probleme und Müdigkeit. Auch Valérien Ismaël ist noch nicht wieder fit. Für ihn rutscht Dariusz Zuraw in den Kader.



"Es reicht nicht"

Bei der gestrigen Pressekonferenz setzte Dieter Hecking hinter den Einsatz von Szabolcs Huszti bei der Partie am Freitagabend in Bochum noch ein Fragezeichen. Nach der Trainingseinheit am Donnerstagmorgen bestätigten sich seine Befürchtungen: „Szabolcs` Muskulatur macht zu und er fühlt sich schlapp. Es macht keinen Sinn, ihn mitzunehmen“, sagte der Trainer zu „Szabis“ Zustand. Auch Innenverteidiger Valérien Ismaël wird nicht mit der Mannschaft an die Ruhr reisen. Wegen Adduktorenproblemen absolvierte der Franzose zuletzt Individualeinheiten. „Es reicht nicht. Valé sagt selbst, dass er noch nicht bei einhundert Prozent ist – und ich nehme keinen Spieler mit, der nicht bei einhundert Prozent ist“, begründete Dieter Hecking seine Entscheidung.



Folgende 18 Spieler nominierte Dieter Hecking für die Freitagspartie beim VfL Bochum:
Enke, Golz - Taranat, Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Zuraw – Balitsch, Krebs, Schulz, Rosenthal, Lala, Bruggink, Zizzo – Hanke, Lauth, Stajner, Hashemian
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/02/2008 16:17
21. Spieltag: VfL Bochum - Hannover 96


Diese Hoffnung verbindet die beiden Coaches der am Freitagabend aufeinander treffenden Teams. Sowohl die Gastgeber aus Bochum als auch die Roten aus Hannover haben nach tollem Start in die Rückrunde (2:1 in Bremen bzw. 1:1 beim HSV) zuletzt Federn lassen müssen. Nun heißt es: dem Trend entgegensteuern!



Tore garantiert

Wenn Hannover 96 beim VfL Bochum antritt, sind Tore fast programmiert. In allen 23 bisherigen Bundesligapartien gab es Treffer zu bejubeln. Hinzu kommt, dass die Partie 96 gegen den VfL in Sachen Chancenverwertung die absolute Top-Begegnung des 21. Spieltages ist: Auf Platz eins liegt in dieser Wertung mit 34,9% die Heimmannschaft aus Bochum. Die Mannschaft von Dieter Hecking belegt mit 29,1% insgesamt den dritten Platz. Beide Mannschaften haben das Toreschießen auch bitter nötig. Die Ruhrpott-Elf von Trainer Marcel Koller unterlag am vergangenen Spieltag mit 0:3 gegen den Hamburger SV, die Roten ebenfalls mit 0:3 gegen Bayern München. In der Tabelle sind beide Teams seit Beginn der Rückrunde etwas nach unten gerutscht – Bochum belegt derzeit den 13., Hannover den 9. Rang. Jetzt hoffen die Bochumer wie die Hannoveraner, in die Erfolgsspur zurück finden zu können.



Fahne: Rückkehr in die alte Heimat

Für einen Spieler ist die Partie im rewirpowerSTADION eine ganz besondere. Mit 96-Innenverteidiger Frank Fahrenhorst kehrt ein ehemaliger Bochumer in seine alte Heimat zurück: „Ich bin in Bochum groß geworden, habe da in der A-Jugend angefangen, bei den Amateuren gespielt und meine ersten Profierfahrungen gemacht. Insgesamt war ich zehn Jahre im Verein und habe ihm einiges zu verdanken“, blickt der 30-Jährige zurück und macht gleichzeitig deutlich, dass die Bochumer keine Geschenke erwarten können. „Wir fahren dahin und wollen unbedingt gewinnen.“



Personalsorgen bei Hecking

VfL Trainer Marcel Koller muss am Freitag gegen die Roten auf seine Offensivkräfte Tommy Bechmann (Hüftprobleme) und Dennis Grote (Trainingsrückstand) verzichten. Zudem fällt der Ex-96er Christoph Dabrowski aufgrund einer Gelbsperre aus. Winterneuzugang Shinji Ono könnte am Freitag dagegen sein Debüt in der Anfangsformation geben. Der Japaner war in den letzten drei Partien jeweils für rund 30 Minuten eingewechselt worden und konnte durch gute Ansätze auf sich aufmerksam machen. Für ihn muss vermutlich Mimoun Azaouagh weichen. Bei Hannover 96 werden Valérien Ismaël (Adduktorenprobleme) und Szabolcs Huszti (muskuläre Probleme) nicht mit von der Partie sein. Für sie werden voraussichtlich Gaétan Krebs und Vinicius in die Anfangsformation rutschen. Zudem steht Routinier Michael Tarnat wieder im Aufgebot. Christian Schulz könnte somit wieder auf seine angestammte Position ins defensive Mittelfeld aufrücken. Aber auch der zuletzt starke Altin Lala bleibt für Trainer Dieter Hecking immer eine Option – wie natürlich auch Hanno Balitsch, der seinen Vertrag bei den Roten gerade frisch verlängert hat.



So könnten sie spielen:

VfL Bochum: Lastuvka - Pfertzel, Maltritz, Yahia, Bönig - Imhof, Zdebel, Fuchs, Ono (Azaouagh) - Sestak, Auer

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat - Balitsch, Schulz, Rosenthal, Bruggink, Krebs - Hanke

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/02/2008 16:19
Simak


Kein Happy End. Jan Simak und 96, diese „Unvollendete“ Sinfonie des Fußballs, sie bleibt ebenso unvollendet wie das berühmte Orchesterwerk von Franz Schubert. Übrigens in h-Moll – h wie Hannover!


Von Volker Wiedersheim


Gestern stellte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter um 11 Uhr auf der Internetseite des Fußball-Bundesligisten fest: „Jan hat uns mitgeteilt, dass er sich nicht für uns entschieden hat (…) Jetzt ist das Thema für uns vom Tisch.“ Im Klartext: 96 hat ein Ultimatum gestellt, auf das sich Simak nicht eingelassen hat. Und als die Frist am Mittwoch verstrichen war, haben die „Roten“ die Tür zugemacht. Für immer.

Damit ist auch der zweite Anlauf gescheitert, den tschechischen Spielmacher zurückzuholen, der 96 praktisch im Alleingang in die 1. Liga zurückgeschossen hatte und nach seinem Transfer zu Bayer Leverkusen sogar auf Leihbasis zurück in Hannover ein zweites Mal die 96-Fans schwärmen ließ. Noch immer träumt das hannoversche Publikum von den Antritten, Pässen, Dribblings und dem „linken Hammer“ des Tschechen, der nach Entziehungskuren den Wiedereinstieg bei Sparta Prag schaffte und bei seinem derzeitigem Klub Carl Zeiss Jena in der 2. Liga einen Ausstiegsklausel für den Sommer besitzt.
Warum das dritte Engagement Simaks nicht zustande kommt, bleibt allerdings ebenso unerklärlich wie das Fehlen vom 3. Satz in Schuberts Sinfonie. In einschlägigen Internetforen fordern enttäuschte Fans allerdings, dass Köpfe rollen, vor allem der von Simaks Spielerberater Christoph Leutrum. Doch gibt es überhaupt einen Schuldigen? Die übliche Bundesliga-Geheimniskrämerei macht Spurensuche (fast) unmöglich, doch drei Versionen sind plausibel (die Reihenfolge ist kein Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit):

Simak benutzt 96: Klingeln bei 96, um beim VfB Stuttgart oder beim Karlsruher SC (beide Klubs sind interessiert) den Preis zu treiben? So ist nun mal das Geschäft. Aber 96-Trainer Dieter Hecking poltert: „Wir lassen uns nicht benutzen. Simaks Berater Christoph Leutrum kann ja weiter seine Spieler anbieten, aber nicht bei uns.“ In ähnlichem Sinne, aber weniger förmlich soll sich auch Klubchef Martin Kind geäußert haben.

Indiskretion schadet 96: Laut Leutrum hat 96 Simak angesprochen, nicht etwa der Spieler die „Roten“. Simak machte darum auch Vertraulichkeit zur Bedingung, um die Fans in Jena nicht zu provozieren. Genau dies hat jedoch eine Indiskretion nun bewirkt, wodurch sich die 96-Position im Simak-Poker verschlechterte. Der Kreis der Mitwisser war klein, die Quelle der Indiskretion könnte sehr nah an der Klubführung sein.

96 wollte Simak nicht wirklich: Einer der größten Simak-Fans bei den „Roten“ überhaupt ist Klubchef Martin Kind. Viel spricht dafür, dass er die Rückholaktion angeleiert hat und dabei in etwa die Gleichung „1 Simak = 2000 Dauerkarten“ im Sinn hatte. Trainer Hecking hingegen, so darf spekuliert werden, hat seine zunächst ablehnende Haltung nur widerwillig aufgegeben. Gestern machte ihn die ganze Chose zwar fuchsteufelswild, über die Absage an sich aber sei er „nicht enttäuscht“ – und das könnte sogar die sportlich zutreffende Einordnung sein. Angesichts der teils ans Religiöse grenzenden Simak-Begeisterung in Hannover dürfte Hecking heilfroh sein, dass sich das Thema anscheinend ohne sein Zutun erledigt hat. Verlängerung des Ultimatums? Bloß nicht! Aber ist es wirklich glaubhaft, dass der zuletzt so transferfreudige Klub nicht gekonnt hätte, wenn er wirklich gewollt hätte?

Simak selbst wollte sich gestern zu den Vorgängen nicht äußern und überließ Berater Leutrum das Wort: „Er hat drei Jahre an seinem Comeback gearbeitet, und da lässt er sich jetzt nicht von 96 in drei Tagen vom Markt nehmen. Im vergangenen Sommer wäre er zu Fuß von Prag nach Hannover gelaufen. Aber jetzt hatte er von Anfang an Zweifel wegen des Erwartungsdrucks in Hannover.“

Leutrum geht trotz der 96-Absage fest davon aus, dass Simak in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielt. Auftritte in Hannover sind also garantiert, nur eben nicht im Trikot der „Roten“. Und vielleicht gibt es ja sogar Applaus dafür. Schuberts „Unvollendete“ ist ja schließlich beim Klassik-Publikum auch ein Hit geworden. Zwar h-Moll, aber eben auch wunderschön.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/02/2008 16:22
Hecking nagelt gegen Berater


Von LARS BEIKE und HEIKO OSTENDORP Es hatte sich bereits Mittwoch angedeutet. Aber da glimmte bei den Roten noch ein Fünkchen Hoffnung...


Gestern um 11.05 Uhr gab Hannover 96 offiziell bekannt, dass die Verhandlungen mit Jan Simak (29, Jena) gescheitert sind. In der Presse-Mitteilung wird Sportdirektor Christian Hochstätter zitiert: „Jan hat uns mitgeteilt, dass er sich nicht für uns entschieden hat.“ Die Simak-Absage! Was steckt wirklich dahinter – oder wer?

Big Boss Martin Kind deutet es an: „Simak ist wohl noch nicht so weit, dass er sich seine eigene Meinung bildet.“ Hochstätter sagts etwas deutlicher: „Es ist nicht so gekommen, wie es eigentlich besprochen war.“ Trainer Dieter Hecking lässt seinen ganzen Frust raus - und nagelt gegen Simak-Berater Christoph Leutrum: „Wenn er mehr Zeit rausschlagen will, um bei einem anderen Verein vielleicht mehr Geld rauszuholen, dann muss Herr Leutrum seinen Spieler weiter irgendwo anders anbieten – nicht mehr in Hannover.“ Was er meint: 96 wollte sich nicht auf einen Endlos-Poker mit Konkurrenten wie Karlsruhe und Stuttgart einlassen, forderte eine Entscheidung bis Mittwoch. Leutrum verlangte eine Frist bis 1. März. Hecking: „Wir lassen uns nicht benutzen, bleiben bei unserer Linie.“ Folge: Mit jedem Tag begann der Hammer-Transfer mehr zu wackeln. Dabei waren sich beide Seiten bereits Samstag beim 1. Treffen so gut wie einig. Und Jan selbst soll Anfang der Woche sogar telefonisch bei 96 zugesagt haben. Kind bestätigt: „Das kann man so interpretieren.“ Der Simak-Transfer geplatzt! Und damit eine Rückkehr zu 96 für alle Zeiten. Kind: „Definitiv! Er wird nie mehr für Hannover 96 spielen.“ Schade – aber nach den Erfahrungen der letzten Tage verständlich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/02/2008 16:23
Mit Babypower gegen Trotteltorwart


Von HEIKO OSTENDORP Knackspiel für die Roten Freitag (20.30/Premiere live) in Bochum. Vier Spiele ohne Sieg – noch ne Pleite und der Fehlstart 2008 ist perfekt. Aber einer will dafür sorgen, dass das nicht passiert...



Hanke: Mit Baby-Power gegen den Trottel-Torwart!Mike Hanke (24) setzt nach der Geburt von Sohnemann Jayron-Cain (BILD berichtete) auf Extra-Power: „Ich hoffe schon, dass es mir zusätzliche Motivation gibt. Ich habe jetzt eine Sorge weniger und den Kopf frei fürs Spiel.“ Da kommt ihm der Trottel-Torwart gerade recht... Jan Lastuvka heute in der VfL-Kiste. Bochums Trainer Koller legte sich trotz der Pannen-Serie des Tschechen auf ihn als Nr.1 fest. Dabei hat er den VfL in dieser Saison schon 8 Punkte gekostet. Fünf Gegentore in 14 Spielen hat Lastuvka zu verantworten. Zuletzt rutschten ihm beim 0:3 in Hamburg und beim 3:3 gegen Cottbus zwei Bälle durch die Hosenträger. Auch Hanke will nach vier Spielen ohne Treffer dem Trottel-Towart einen einschenken: „Natürlich wünsche ich mir mal wieder ein Tor.“ Mama Jenny, Töchterchen Janatha-Fey und der kleine Jayron-Cain würden sich ganz sicher freuen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 08:11
Spielbericht: VfL Bochum - H96 2:1 (1:0)


Hannover 96 hat sein Auswärtsspiel beim VfL Bochum mit 1:2 (0:1) verloren. Ein Cherundolo-Eigentor (30.) hatte den Gastgeber in Front gebracht, Mike Hanke glich kurz nach Wiederanpfiff aus (47.). Doch der VfL schlug durch Stürmer Benajmin Auer postwendend mit dem entscheidenden Treffer zurück (52.)



Huszti und Ismaël müssen passen

96-Cheftrainer Dieter Hecking stellte gegenüber dem 0:3 in München um, auch verletzungsbedingt. Für den angeschlagenen Ismaël rückte wieder Vinicius in die Viererkette, dazu kehrte Tarnat auf die linke Abwehrseite zurück. Schulz orientierte sich wieder ins defensive Mittelfeld, wo Lala mit Oberschenkelverhärtung ohnehin passen musste. Dazu gab es Umstellungen im Mittelfeld. Der verletzte Huszti wurde durch Bruggink ersetzt – Krebs rückte auf die linke Außenbahn. Beim Gastgeber setzte Trainer Koller auf Ono statt Azaouagh. Fuchs rutschte darüber hinaus für den gesperrten Ex-96er Dabrowski in die erste Elf.



Unglücksrabe Cherundolo

Eine Viertelstunde lang agierten die Gäste aus Hannover mutig und feldüberlegen, ohne Kapital daraus schlagen zu können. Schussversuche von Hanke (5.) und Krebs (6.) waren nicht zwingend genug. Dann übernahmen die Ruhrpöttler mehr und mehr die Initiative. Erstmals gefährlich wurde es nach Pfertzels langem Diagonalpass, den Auer knapp verpasste (13.). Wenig später hatte der VfL-Stürmer seine nächste Gelegenheit: Aus rechtem spitzen Winkel scheiterte er aber am aufmerksamen Enke (18.), nachdem Vinicius gepatzt hatte. Eine halbe Stunde war gespielt, als Bochum die nicht unverdiente Führung gelang. Dieser voraus ging ein toller Pass Zdebels, der Cherundolo überraschte und Sestak auf die Reise schickte. Zwar konnte 96-Kapitän Robert Enke den Schuss des Slowaken noch glänzend parieren, doch der Abpraller landete unglücklich am Oberschenkel des zurückgeeilten Cherundolo, von wo die Kunststoffkugel den Weg ins leere Tor fand. Ausgerechnet ein Eigentor des US-Amerikaners leitete also die 96-Niederlage ein. Bereits vor zwei Jahren war dem Rechtsverteidiger in Bochum ein Eigentor unterlaufen. Bis zur Pause fanden die Roten kein Mittel gegen die nun noch massiertere Bochumer Abwehr. Wenn es doch einmal aussichtsreich wurde, fehlte die letzte Konzentration wie bei Hankes von VfL-Schlussmann Lastuvka abgefangenen finalen Passes auf Rosenthal (32.).



Schneller Ausgleich, dann ausgekontert

Nun setzte Dieter Hecking auf neue Offensivkräfte. Lauth und Hashemian ersetzen Rosenthal und Bruggink. Und die Roten kamen auch wie verwandelt aus der Kabine. Schnell hatte Schulz eine Großchance, als er links vorm Tor aus spitzem Winkel Lstuvkas Knie anschoss (46.). Der nächste Angriffsversuch saß dann aber! Tarnat hatte einen seiner gefürchteten Diagonalpässe gespielt, der aufgerückte Vinicius klasse direkt in den Fünfer weitergeleitet, wo Mike Hanke seinen Torriecher nachwies und aus vier Metern in die Maschen köpfte (47.). Fast hätte der 96-Stürmer kurz darauf sogar zum Doppelschlag ausgeholt, doch sein Kopfball nach Cherundolo-Rechtsflanke verfehlte das VfL-Tor (51.). Gerade als die Niedersachsen also drauf und dran waren, die Partie zu drehen, schlug Bochum eiskalt zurück: Der starke Sestak setzte sich rechts gegen Tarnat und Fahrenhorst durch und flankte scharf und präzise ins Zentrum. Dort kam Benjamin Auer vor Balitsch angerauscht und verwandelte per Flugkopfball zur erneuten Gastgeberführung (52.). In der Folge beharkten sich beide Teams hartnäckig, die Partie lebte von Kampf und Spannung. Nach einer Rechtsecke, die von Hanke per Kopf verlängert worden war, verpassten nacheinander die Innenverteidiger Fahrenhorst und Vinicius den erneuten Ausgleich (59.). Der VfL zog sich weiter zurück, massierte die Deckung und lauerte auf schnelle Konter. 96 fand kein Mittel, die Bochumer Defensive in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen – im Gegenteil: der Gastgeber blieb mit schnellen Gegenvorstößen gefährlicher. So musste Enke einen 20-Meter-Versuch Auers mit beiden Fäusten abwehren (78.) und Sestak verpasste knapp den rechten Pfosten (84.). Letztendlich hatten die Westdeutschen wenig Mühe, die knappe Führung über die Zeit zu retten.



Warten auf den Dreier

Hannover wartet weiterhin auf seinen ersten Dreier im Jahre 2008 und verliert den Anschluss an die internationalen Plätze, während Bochum einen wichtigen Schritt raus aus dem unteren Drittel macht. Am kommenden Samstag müssen die Roten aus Hannover ihr Heimspiel gegen den Club aus Nürnberg nun unbedingt siegreich gestalten, um nicht in eine Ergebniskrise zu rutschen.




STATISTIK

VfL Bochum: Lastuvka - Pfertzel, Yahia, Maltritz, Bönig (67. Meichelbeck) - Imhof, Zdebel, Fuchs (75. Schröder), Ono - Auer, Sestak (86. Epalle)

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat - Balitsch, Schulz, Rosenthal (46. Lauth), Bruggink (46. Hashemian), Krebs (71. Stajner) - Hanke

Tore: 1:0 Eigentor Cherundolo (30., Sestak), 1:1 Hanke (47., Vinicius), 2:1 Auer (52., Sestak)

Gelbe Karten: Sestak (5., gesperrt), Zdebel, Lastuvka / Fahrenhorst, Balitsch, Hanke

Zuschauer: 19.902

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 14:46
Hannover 96 hat "einige Baustellen"


Der VfL Bochum genießt ein sorgenfreies Wochenende, Hannover 96 stehen unruhige Tage bevor. Missmutig und stocksauer auf seine Elf kündigte 96-Trainer Dieter Hecking nach der unnötigen 1:2 (0:1)-Niederlage am Freitagabend in Bochum seinen Profis Ungemach an.


„Es werden ein paar deutliche Worte fallen. Denn es gab Dinge, die mit Bundesliga-Fußball nichts zu tun hatten“, schimpfte Hecking.

Zumindest in Stürmer Mike Hanke, der mit dem zwischenzeitlichen Ausgleichstor in der 47. Minute die trügerische Hoffnung auf den ersten Sieg 2008 geweckt hatte, fand der Coach nach der Partie einen Verbündeten. „Wir müssen die Fehler ganz deutlich ansprechen. So kann es nicht weitergehen“, räumte der Stürmer ein. In den entscheidenden Momenten der Partie habe man „nicht aufgepasst“, erklärte Hanke, und daher „zwei dumme Tore kassiert“.

Beim ersten allerdings war auch Pech im Spiel: Nachdem Robert Enke den Schuss des frei vor ihm auftauchenden VfL-Torjägers Stanislav Sestak (30.) zunächst glänzend pariert hatte, sprang der abprallende Ball unglücklich vom Oberschenkel des nachrückenden Steven Cherundolo ins leere Tor. Beim 1:2 durch Benjamin Auer (52.), dem im vierten Rückrunden-Einsatz von Beginn an schon der dritter Treffer gelang, ließ sich 96 allerdings auskontern wie eine Schülerelf.

Trotz starken Beginns hatte sich Hannover 96 vor 19 902 Fans schnell den Schneid abkaufen lassen, Bochum durch eigene Fehler aufgebaut und die Initiative überlassen. „Eine Viertelstunde waren wir sehr gut, sicher im Spielaufbau, engagiert und ballsicher nach vorn. Aber dann haben wir völlig den Faden verloren“, analysierte Hecking. Mit der zweiten Spielhälfte war er einigermaßen zufrieden, aber insgesamt gestand er: „Wir haben ein paar Baustellen.“

Die Niedersachsen warten nun schon seit dem 4:3 gegen Werder Bremen am 8. Dezember 2007 auf einen Dreier, haben in den zurückliegenden fünf sieglosen Spielen nur zwei Punkte geholt und sind mit dieser mageren Bilanz im Mittelfeld der Liga abgetaucht. Die Bochumer dagegen sind froh, eben dort aufgetaucht zu sein. „Wir haben die Konsequenz und Präsenz gezeigt, die ich letzte Woche vermisst habe“, sagte VfL-Coach Marcel Koller. Schon vor der Partie habe er gemerkt, dass „die Jungs richtig heiß waren“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 19:50
Reaktionen


Dieter Hecking (96-Trainer): „Ich kann meiner Mannschaft in der 2. Halbzeit nichts vorwerfen. Sie hat den Willen gezeigt, das Spiel noch umzubiegen. Letztendlich hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt. In der ersten Viertelstunde hatten wir einen guten Spielaufbau und Präsenz auf dem Platz. Danach haben wir den VfL durch unnötige Fehler ins Spiel gebracht. Wir haben ein paar Baustellen, da wird es deutliche Worte geben. Das sind Sachen, die mit Bundesliga-Fußball nichts zu tun haben.“

Marcel Koller (VfL-Trainer): „Meine Mannschaft hat in einem sehr intensiv geführten Spiel die Konsequenz gezeigt, die wir in Hamburg vermissen lassen haben. Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen, die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben 1:1 umgesetzt.“

Robert Enke (96-Kapitän): „Wir kassieren zu viele Gegentore. Wir müssen endlich wieder dort hinkommen, dass wir hinten kompakt stehen und uns alle fragen, woran es liegt, dass wir hinten so offen sind.“

Mike Hanke (96-Spieler): „Ich kann mir nicht erklären, warum wir das Spiel nach 15 Minuten so aus der Hand gegeben haben. Es wäre fatal zu sagen, es ist schon alles gelaufen in dieser Saison. Natürlich müssen wir aufpassen und auch nach unten schauen. So viele Punkte sind es nicht, Bochum ist auch herangekommen.“

Vinicius (96-Spieler): „Bochum hat seine Konter geschickt gespielt. Wir haben kein Mittel dagegen gefunden.“

Hanno Balitsch (96-Spieler): „Wir haben unseren Rhythmus immer noch nicht gefunden. Wir hatten mehr Spielanteile, haben aber mehr Fehler gemacht. Das ist ärgerlich, weil ich Bochum nicht als bessere Mannschaft gesehen habe.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 19:51
Traumpaar in der Krise

Vinicius und Frank Fahrenhorst schaffen es nicht, der 96-Abwehr Stabilität zu geben / Gegen Nürnberg soll Ismaël für mehr Sicherheit sorgen



Von Norbert Fettback und Jörg Grußendorf

Bochum. Frank Fahrenhorst schritt, sein Täschchen über die Schulter gehängt, entschlossen dem Ausgang entgegen. Die wartenden Journalisten würdigte er keines Blickes, ließ sie einfach stehen – so, wie ihn vorher VfL-Klassestürmer Stanislav Sestak mehrfach stehen gelassen hatte. Fahrenhorst wollte nur schnell heraus aus dem Kabinengang des Bochumer Stadions, wo er sich eigentlich wie zu Hause fühlen muss. Nichts hören, nichts sehen. Und nichts sagen, schon gar nicht über die eigene, klägliche Leistung.

Sein Nebenmann Vinicius hatte auch nicht besser gespielt, mit Sestak ähnliche Probleme gehabt wie Fahrenhorst und hatte bei beiden Toren des VfL nicht gut ausgesehen. Die 96-Innenverteidiger hatten einen rabenschwarzen Freitagabend erwischt. Nun war es nicht so, dass die beiden die Hauptschuldigen an diesem misslungenen Auftritt der „Roten“ waren; fünf, sechs andere 96er spielten auf einem ähnlich schwachen Niveau. Aber die zentralen Abwehrspieler trugen eine gehörige Portion Mitschuld. Fahrig, überhastet, unentschlossen, ohne Souveränität – so lässt sich ihre Leistung am besten umschreiben. Von der Stärke der vergangenen Saison, als dieses Paar für den Aufschwung des Teams stand, sind Fahrenhorst und Vinicius weit entfernt. Schon in der Hinrunde lief vieles nicht mehr so, aber nach der Winterpause …

Und so, wie von Bochums Sestak, wurde das 96-Duo selten von einem Stürmer durcheinander gebracht. Wenn der schnelle Slowake an den beiden vorbeizog, dann wirkten sie behäbig und unbeholfen. „Ich hatte schon schwerere Aufgaben zu erfüllen“, sagte Vinicius zwar, gestand aber ein: „Sestak ist ein Klassemann.“ Der 96-Brasilianer hat eine plausible, aber auch etwas zu einfache Erklärung für den Galaabend des Stürmers. „Nach dem 0:1“, sagte Vinicius, „mussten wir aufmachen. Da hatte der VfL Platz und teilweise unsere ganze Hälfte für sich. Und da wird es gegen einen wie Sestak noch einmal doppelt so schwer.“

Vinicius, den auch seine Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Mike Hanke nicht viel besser dastehen ließ, und Fahrenhorst haben in Bochum in vielen Szenen Lehrgeld zahlen müssen. Einfach zu viel. Auch die Unterstützung durch die Nebenleute war bei Weitem nicht so, wie es hätte sein müssen. Und darum wird am nächsten Sonnabend gegen den 1. FC Nürnberg einer von den beiden seinen Platz im Team räumen müssen. Valérien Ismaël, der gegen Bayern München bei der 0:3-Niederlage 45 Minuten lang ein ordentliches Debüt gefeiert hatte, kehrt in die Mannschaft zurück. Die Frage ist, wen es treffen wird mit einer Versetzung auf die Ersatzbank. Nach dem gestrigen Spiel hätten es beide verdient.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 19:52
Es geht in die falsche Richtung für 96. Sie verlieren Europa aus den Augen. Hinten ganz schlecht. Den Traum von Europa kann 96 abhaken – nach dem 1:2 in Bochum droht eine trübe Rückrunde im Niemandsland der Liga.



VON GUNTHER NEUHAUS BOCHUM. Geschichte, so bitter das für 96 ist, wiederholt sich auch im Fußball bisweilen. Nur ungern erinnern sich 96-Fans an den 9. April 2005: 96 verlor an diesem Frühlingstag 0:1 in Bochum, und das entscheidende Tor für den VfL erzielte? Jawoll, Steven Cherundolo. Gestern also wieder Bochum – und wieder ein Eigentor des 96-Außenverteidigers.

Und das kam so: Thomas Zdebel spielte einen Steilpass zwischen den Innenverteidigern Vinicius und Frank Fahrenhorst hindurch auf Stanislav Sestak. Dessen Schuss wehrte Robert Enke zwar noch großartig ab, der Ball prallte aber vor das linke Knie von Cherundolo und von dort ins Tor (30.).

Dieser Treffer stand beinahe symbolisch für das tölpelige Auftreten von 96 in der ersten Halbzeit. Der Fehlerteufel schlich sich schon im Spielaufbau ein. „Die Mannschaft ist nach dem 0:3 gegen Bayern verunsichert“, diagnostizierte Sportdirektor Christian Hochstätter in der Pause das Wackel-Virus. „Das Kollektiv funktioniert nicht. Wenn der eine oder andere meint, mit 29 Punkten müsste er einen Schritt weniger machen, dann ist das eben zu wenig.“

Auch der 96-Trainer geigte seinen Spielern offenbar in der Kabine seine Meinung – und tauschte Spielverderber Arnold Bruggink sowie den völlig glücklosen Jan Rosenthal gegen die Offensivkräfte Vahid Hashemian und Benjamin Lauth aus. Dieter Hecking stellte außerdem sein System von 4-2-3-1 auf 4-4-2 um, mit den beiden Stürmern Mike Hanke und Hashemian sollte 96 mehr Druck entwickeln.

Zunächst schien der Systemwechsel auch Erfolg zu bringen. Christian Schulz, der allein auf Jan Lastuvka zustürmte, scheiterte 25 Sekunden nach Wiederanpfiff zwar noch am Bochumer Torwart. Zwei Minuten später war es aber so weit – Mike Hanke hatte nach feiner Volley-Vorlage von Vinicius gegen den Innenpfosten geköpft, von dort prallte der Ball ins Tor.

Die Erleichterung währte aber nur kurz, was daran liegt, dass es in dieser Saison so erschreckend einfach ist, gegen 96 Tore zu schießen: Sestak stürmte über die rechte Seite, flankte in die Mitte und Benjamin Auer hielt seine Stirn hin – fertig war das 2:1 (52.). 96, das zeigte sich gestern wieder, hat sowohl auf den Außen als auch im Zentrum ein Abwehrproblem. 36 Gegentore sind schon fast dramatisch. Es hätten auch noch mehr werden können, Auer und Sestak scheiterten aber bei Kontern.

So bitter das für die Fans ist – der Weg nach Europa scheint nun verstellt für 96, das am Wochenende in der Tabelle noch weiter abzustürzen droht. Der Fehlstart 2008 ist perfekt, und er schmerzt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/02/2008 19:55
Hanke beißt wieder zu

Er redet Klartext: Viele sinds nicht gewohnt, oben mitzuspielen. Mike Hanke traf mit Baby-Power – und sprach später das 96-Problem an: „Es sind viele nicht gewohnt, da oben mitzuspielen.“



VON GUNTHER NEUHAUS UND TORSTEN GRÖNEMEYER BOCHUM. Die 96-Fans waren gnädig – es gab kaum Pfiffe, als sich einige Verlierer nach dem Abpfiff noch in die Nähe des Gäste-Fanblocks wagten. Auch Mike Hanke gehörte zu der kleinen 96-Abordnung, er hatte immerhin kurz nach der Pause das 1:1 für 96 erzielt – es war sein neunter Treffer in dieser Saison. Er hatte sich ja inständig ein Tor gewünscht für seinen Sohn Jayron-Cain, der am Mittwoch zur Welt gekommen war.

Glücklich war er trotzdem nicht, „ich kann mich nicht wirklich freuen“, meinte er und warnte: „So gehts nicht weiter.“

Hanke spielte in der Jugend auch in Bochum, ehe er zu Schalke wechselte. Über Wolfsburg kam der ehrgeizige Angreifer zu 96, hier will er Großes erreichen, doch die Mannschaft scheint noch nicht reif dafür zu sein. „Es sind viele nicht gewohnt, da oben mitzuspielen“, beklagte Hanke den nötigen Biss. „Ich habe die gleiche Erfahrung mit Wolfsburg gemacht. Als wir da oben standen, habe ich mich hängen lassen. Doch daraus habe ich meine Schlüsse gezogen, das wird mir nicht wieder passieren.“

96 habe ja „gut angefangen“, meinte Hanke. „Ich verstehe selber nicht, warum wir so nachlassen.“ Abgehakt hat er die Saison aber noch nicht, denn „das wäre fatal, es sind ja noch 13 Spiele“.

Der Abwärtstrend bereitet ihm aber ernste Sorgen: 96 habe seit dem geschlossen starken Auftritt in Hamburg (beim 1:1) „nur noch phasenweise gut gespielt“. Das muss schnell wieder besser werden, denn „wir müssen aufpassen, dass es jetzt nicht nach unten geht“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:28
Nun auch Fahrenhorst ?

Zum kommenden richtungsweisenden Spiel der Roten gegen den 1. FC Nürnberg hoffen die Fans auf die Rückkehr von Neuzugang Valérien Ismaël., der der 96-Defensive wieder Stabilität verleihen soll. Nun droht mit Frank Fahrenhorst ein potentieller Partner in der Innenverteidigung auszufallen.



Innenbandzerrung nach Zweikampf

Die Nachrichten über angeschlagene oder verletzte Spieler bei den Leinestädtern reißt leider nicht ab. Nach einem unglücklichen Zweikampf beim Dienstagstraining fehlte Frank Fahrenhorst bei der Mittwochseinheit. Die medizinische Abteilung hat eine Innenbandzerrung im rechten Knie diagnostiziert, ein Einsatz am Samstag gegen den "Club" sei "mehr als fraglich" befürchtet Cheftrainer Dieter Hecking. Umso wichtiger wäre daher die Rückkehr von "Le Chef" Valérien Ismaël, der nach seinem gelungenen Debüt gegen Bayern München in Bochum noch wegen Adduktorenproblemen hatte passen müssen. "Vale muss jetzt nach der Trainingsunterbrechung erst wieder rein kommen, aber schließlich bleiben noch drei Tage Zeit", gab sich der 96-Trainer diesbezüglich zuversichtlich.



Bruggink zurück im Training

Abgesehen von "Fahne" und den Langzeitverletzten Yankov und Brdaric fehlte bei der Mittwochseinheit auch Christian Schulz. Die Defensivkraft laboriert an Hüftproblemen, soll aber bis zum Heimspiel gegen die Franken wieder zurückkehren. Ebenso wie Jan Rosenthal und Gaétan Krebs, die sich aufgrund von Adduktorenproblemen mit einer Laufeinheit begnügen mussten. Erfreulicherweise ist jedoch mit Arnold Bruggink bereits ein "Sorgenkind" (Fußsohlenentzündung) bereits wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ernste Sorgenfalten bereiten Dieter Hecking die zahlreichen Blessuren nicht: "Wir haben einen breiten Kader. Wir werden schon elf Spieler auf den Platz bringen."



"Club" in Marienfeld

Eine schlagkräftige Truppe möchte natürlich auch Nürnbergs Trainer Thomas von Heesen auf den Rasen schicken – die abstiegsgefährdeten "Cluberer" benötigen unbedingt ein Erfolgserlebnis. Um sich in aller Ruhe und fernab der heimischen Kritik auf die Schlüsselpartie in der AWD-Arena vorzubereiten, hat von Heesen sein Team bereits in ein Kurztrainingslager abgezogen. Seit Mittwoch haben die Nürnberger im westfälischen Marienfeld Quartier bezogen. Dieses dürfte von Heesen noch bestens aus seiner Zeit als verantwortlicher Trainer von Arminia Bielefeld bekannt sein...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:32
96 funktioniert nicht mehr

Zu viele Gegentore, kein Spielmacher. Kind gibt UEFA-Cup-Ziel auf.



Alarm bei 96 – die Mannschaft funktioniert nicht mehr. 96-Chef Kind verabschiedet sich vom UEFA-Cup.

VON ANDRAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Demnach besteht bei 96 noch Hoffnung. 96-Chef, Trainer und Spieler sind sich einig – so kanns nicht weitergehen.
„Die Mannschaft ruft ihr Potenzial nicht ab“, sagt Boss Martin Kind. „Wir sind zu nachlässig, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Rückrunde“, sagt Trainer Dieter Hecking. „Wir spielen nicht mehr so kompakt und so gut Fußball“, sagt Michael Tarnat.

Offensichtlich ist die Abwehrschwäche, 96 hat schon 36 Gegentreffer kassiert, nur Bielefeld hat mehr. Als „generell im Defensivverhalten zu unentschlossen“ analysiert Hecking sein Team, als „nicht mehr zupackend“.
Das betreffe nicht nur die vier Verteidiger, sondern auch die beiden defensiven Mittelfeldspieler Hanno Balitsch und Christian Schulz. „Die beiden Sechser sind zu weit weg von ihren Gegenspielern“, erkannte Sportdirektor Christian Hochstätter in Bochum.

„Christian Schulz hat auffallend viele Fehlpässe gespielt“, kritisierte Hecking zudem, „jeder muss mit sich selbst ausmachen, ob das so in Ordnung war.“
Wars natürlich nicht, schon gar nicht von Arnold Bruggink im offensiven Mittelfeld. 96 fehlt ein Spielgestalter. „Man sieht, wie wechselhaft die Spieler auf der Position spielen“, sagt Hecking, „das Anforderungsprofil ist vielleicht zu hoch.“ Anders formuliert: 96 hat keinen, der für diese Position gut genug ist – nun gibt das der Trainer auch zu.

Von den individuellen Schwächen zu den taktischen. „Wir spielen nicht mehr als Mannschaft, sondern in Teilen. Abwehr, Mittelfeld und Sturm spielen für sich alleine“, meint Tarnat.
In der Hinrunde haben sie gut zusammengespielt – warum jetzt nicht mehr? Hecking vermutet, „das Spiel in Hamburg hat uns Sand in die Augen gestreut“. Weil der HSV unter Normalform spielte, wurde 96 überschätzt.
Mike Hanke sieht das Problem woanders. „Es sind viele nicht gewohnt, da oben mitzuspielen“, beklagte der Torschütze. Er habe diese Erfahrung in Wolfsburg gemacht. „Als wir da oben standen, habe ich mich hängenlassen.“ Hanke wird das „nicht wieder passieren“. Aber er hat zu viele Mitspieler, denen das gerade passiert.

„Einige sind zu schnell zufrieden“, vermutet Kind, „die Mannschaft ist zu lieb. Es fehlt einer, der mal hochdeutsch spricht.“
Das könnte Valérien Ismaël sein, der gegen Nürnberg zurückkehren soll. Die Partie gibt 96 die große Chance, mit einem Sieg den Fehlstart abzuschwächen. „Die Niederlage hat sich in der Tabelle nicht so schlimm ausgewirkt wie zu erwarten“, meint Kind, „die Ergebnisse der anderen haben uns geholfen.“
Der Trend spricht zwar gegen 96, aber bei noch 13 Spielen ist nicht alles verloren. Nur vom UEFA-Cup mag Kind nicht mehr reden. „Nein, das lassen wir mal besser.“ Kinds neues Ziel: „Ein einstelliger Platz sollte es schon sein.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:43
Letzte Hoffnung Ismael

36 Gegentore trotz Enke



Diese grausame Bilanz tut ihm richtig weh! 36 Gegentore musste Robert Enke (30) in dieser Saison schon schlucken. Mehr als Abstiegskandidaten wie Duisburg oder Rostock. Und das, obwohl Robert Riese – wie zuletzt in Bochum – oft bester Roter ist. Robert Riese total sauer: „Das ist frustrierend. Wir müssen uns Gedanken machen, warum wir in der Defensive nicht mehr so kompakt stehen. Es kann nicht sein, dass wir jedes Mal drei, vier Tore schießen müssen, um ein Spiel zu gewinnen – das ist nicht möglich.“ Die letzte Hoffnung ist jetzt Valérien Ismaël (32). Der Franzose nach seiner starken Halbzeit gegen Bayern in Bochum nicht dabei (Leistenprobleme). Auch Samstag lief er nur, will aber Anfang der Woche wieder einsteigen. Trainer Dieter Hecking: „Natürlich hoffen wir, dass er für Nürnberg fit wird.“ Damit endlich mal wieder die Null steht!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:44
HSV Anfrage abgewiesen

96 gibt seinen Trainer nicht her – der HSV wollte Dieter Hecking nach Hamburg holen, bekam aber eine Absage.



VON GUNTHER NEUHAUS UND ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Als Dieter Hecking im September 2006 einen Vertrag mit knapp vierjähriger Laufzeit bekam, wollte 96-Chef Martin Kind das als „Signal der Kontinuität und des Vertrauens“ verstanden wissen. Das haben damals allerdings nicht alle verstanden.

„Gute Sache mit Hecking“, sagte ein Fan in einer NP-Umfrage, „aber mir missfällt die lange Vertragsdauer. Da werden die gleichen Fehler gemacht.“
Nun zeigt sich aber, dass es so falsch nicht war, Hecking über einen längeren Zeitraum zu binden. Denn seine Arbeit genießt auch bei der Bundesliga-Konkurrenz eine hohe Wertschätzung. Dass sich die Bayern vor der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann auch um Dieter Hecking bemüht hätten, war zwar nur ein Gerücht, der HSV aber, das ist inzwischen verbürgt, hat versucht, 96 den Trainer abspenstig zu machen.

HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer meldete sich zunächst bei Hecking. „Als der Anruf kam, habe ich gleich an die Vereinsführung verwiesen“, erinnert sich Hecking. Die Hamburger wollten „herausfinden, wie wir denken“, berichtet 96-Chef Kind von der Anfrage, die offenbar nach dem 1:1 beim HSV Anfang Februar kam. „Es war aber nach einer Minute klar, dass es keine Gespräche mit dem HSV über Hecking geben wird.“ Damit sei der Fall erledigt, denn „wir wollen hier zusammen etwas entwickeln“.

Auch für Hecking macht ein Job-Wechsel „keinen Sinn, ich habe in Hannover noch etwas vor“. Er will 96 in den nächsten Jahren im oberen Tabellendrittel etablieren. Der HSV muss also weiter einen Nachfolger für Huub Stevens suchen. Dessen holländischer Landsmann Fred Rutten (FC Twente Enschede) scheint Top-Kandidat zu sein.
96 wird sich vielleicht daran gewöhnen müssen, dass nicht nur Spieler, sondern auch der Trainer umworben werden. Allerdings hat Hecking keine Ausstiegsklausel, und „Verträge sind einzuhalten“, mahnt Kind.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:45
Hecking - 2 Std Kabinenpredigt

Seine 1. Krise in Hannover


Von HEIKO OSTENDORP
Die Roten nach der Winterpause im freien Fall. Nach der tollen Hinrunde holte 96 in diesem Jahr erst zwei mickrige Pünktchen, stürzte auf Platz 10 ab. Trainer Dieter Hecking (43) erlebt nach fünf Spielen ohne Sieg seine erste Krise in Hannover seit seinem Amtsantritt im September 2006.



Nach dem 1:2 in Bochum gab‘s gestern eine zweistündige Kabinen-Predigt! Von 14 bis 16 Uhr hockten Enke & Co. in der Umkleide, bekamen das Horror-Video vom Freitag nochmal vorgeführt. Hecking: „Wir haben uns intensiv mit Bochum und ein paar anderen Sachen beschäftigt. Die Worte waren deutlich genug. Aber wir werden uns jetzt nicht die Köpfe abreißen. Die Mannschaft ist sehr selbstkritisch gewesen.“ Viele Fans kamen gestern zur Mehrkampfanlage, erwarteten offenbar eine knackige Strafeinheit für die Versager - doch daraus wurde nichts... Um 16.01 Uhr kam Vahid Hashemian als Erster auf den Platz, danach gab‘s eine knappe Stunde Gammeleck - das war‘s! Hecking: „Es ist noch nicht der Punkt gekommen, um drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ich ziehe meine Linie durch, unabhängig von Erwartungen der Öffentlichkeit. Das ist nicht meine Art, eine Mannschaft zu führen. Deshalb bin ich der Trainer - und die Fans sind die Fans. Es ist nichts passiert, um in Panik zu geraten.“ Die Lage nach dem Fehlstart tatsächlich noch kein Drama, aber ernst. Die Chancen auf Europa so gut wie futsch. Mike Hanke sagt sogar: „Wir müssen aufpassen, dass es jetzt nicht ganz nach unten geht. So viele Punkte sind das nicht mehr.“ Auch Hecking weiß, dass ein Sieg Samstag gegen Nürnberg Pflicht ist: „Dass wir anders spielen müssen als zuletzt, wissen wir alle. Das wollen wir natürlich schon Samstag viel besser machen.“ Hecking wurmten in letzter Zeit auch die vielen Baustellen bein 96. Hausdurchsuchung, geplatzter Simak-Transfer, versuchter Trainer-Klau des HSV. Viel Wirbel außerhalb des grünen Rasens... Hecking: „Wir müssen uns alle wieder aufs Wesentliche konzentrieren, jeder mal kritisch über sich selbst nachdenken. Dann bin ich sicher, dass wir wieder in die Spur kommen.“ Wird auch langsam Zeit...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:47
Nachgefragt bei hanno Balitsch

Mittelfeldspieler von Hannover 96



Herr Balitsch, vier Spiele sind in der Rückrunde absolviert, die Bilanz für 96 ohne Sieg und nur zwei Punkten ist mager. Steckt die Mannschaft in einer Krise?
Wenn man im Fußball nicht die möglichen Punkte holt, dann gerät man irgendwann in eine Situation, in der man hinterherläuft. Die Bilanz entspricht jedenfalls nicht den Ansprüchen, die wir formuliert haben.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Dass die Situation nach der Niederlage in Bochum nicht entspannter geworden ist, ist klar. Aber in Panik verfallen wir auch nicht. Dafür ist die Mannschaft zu gefestigt. Außerdem hatten wir in der Vergangenheit schon andere Drucksituationen, die in eine ganz andere Richtung gegangen sind. Es ist nicht schön, dass wir so gestartet sind, es ist aber auch nicht so, dass wir uns jetzt extrem unter Druck setzen.

In den vergangenen Jahren war es oft so, dass die Mannschaft immer dann, wenn es darauf ankam, die richtige Antwort gegeben hat.
Ich hatte mir eigentlich erhofft, dass diese Reaktion schon in Bochum eintritt. Nürnberg ist ein Team, mit dem wir in den vergangenen Jahren immer Probleme hatten. Wir müssen die Drucksituation, die bei den Nürnbergern noch viel extremer ist, im eigenen Stadion nutzen, von Anfang an nach vorne spielen und den „Club“ zu Fehlern zwingen.

Was muss im 96-Spiel unbedingt besser laufen als in Bochum?
Wir müssen über die Präsenz und Aggressivität zum sicheren Passspiel finden. Immer wenn uns das gelingt, wie beim ersten Spiel in Hamburg, erarbeiten wir uns auch Torchancen. Das muss auch das Ziel gegen Nürnberg sein.
Interview: Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:48
Huszti trinkt zu wenig

Probleme mit Profis, die zu viel trinken, hat man auch schon bei Hannover 96 gehabt. Neu ist, dass einer zu wenig trinkt...



Szabolcs Huszti (24) ist seit der Winterpause im Tief, musste gegen Bochum ganz passen. Jetzt entdeckte Trainer Dieter Hecking das Geheimnis der Form-Krise: Huszti trinkt zu wenig! Hecking: „Szabi fühlte sich schlapp. Die Muskulatur verhärtete, besonders in beiden Waden. Wir haben rausgefunden, dass er zu wenig trinkt.“ Ungewöhnlich für einen Profi, der immerhin schon im zweiten Jahr in der Bundesliga spielt. Findet auch Hecking: „Ralf Blume (Physiotherapeut, d. Red.) hat das mit Szabi schon vor fünf Wochen besprochen. Ärgerlich, wenn er vier Wochen später genau wegen dieses Problems eine Woche pausieren muss.“ Für den Trainer ein grundsätzliches Problem. Mangelt es den Spielern an der richtigen Berufsauffassung? Hecking: „Oft sind es Kleinigkeiten, aber manchen Profis muss man solche Dingen immer wieder vor Augen führen. Auch wenn es ihnen aus den Ohren wieder rauskommt.“ Dabei ist die Versorgungslage bei den Roten sehr gut. Vor und nach jeder Einheit stehen den Spielern jede Menge Getränke zur Verfügung. Auf dem Platz steht immer eine Box mit Trinkflaschen. Das Training wird für Trink-Pausen unterbrochen. Aber Huszti hat offensichtlich nicht nur den (kostenlosen) Getränke-Service bei den Roten zu selten genutzt sondern auch zuhause zu wenig getrunken... BILD-Info: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: Jeder Erwachsene benötigt, auch ohne sportlich aktiv zu sein, täglich etwa 1,5 Liter Flüssigkeit. Sportler müssen zudem den Flüssigkeitsverlust durchs Schwitzen ausgleichen. Das sind bis zu 2 Litern pro Stunde. Flüssigkeitsverluste von nur 2 % des Körpergewichtes reduzieren die Leistungsfähigkeit. Die Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen ist eingeschränkt. Es kann zu Schwindelgefühlen, Durchblutungsstörungen, Erbrechen und Muskelkrämpfen kommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/02/2008 16:52
TUI will auf dem Trikot bleiben


HANNOVER. Neues Trikot, alter Sponsor? Mit Under Armour hat 96 einen neuen Ausrüster. Die TUI wirbt seit 2002 auf der Brust, doch im Juni läuft der Vertrag aus. Zurzeit führt 96 „finale Gespräche“, bestätigt Chef Martin Kind. Mit der TUI über die Verlängerung, „aber auch mit anderen Kandidaten“. Es sei „absolut in Ordnung“, dass 96 auch mit anderen Unternehmen spricht“, sagt TUI-Sprecher Robin Zimmermann, „Herr Kind hat die Verantwortung für den Verein“.
Dazu gehört, künftig mehr als die zwei Millionen Euro pro Saison zu erlösen. „Es geht um deutlich andere Beträge“, macht Kind klar. Das schreckt die TUI jedoch nicht. „Wir haben großes Interesse, das Sponsoring weiterzuführen“, sagt Zimmermann. Auch Kind schätzt den lokalen Sponsor besonders. Gut möglich also, dass die TUI auf der Brust bleibt, vielleicht aber nicht mehr mit TUIfly. „Wir haben viele Marken“, meint Zimmermann. Entscheidung in zehn Tagen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/02/2008 18:34
Chance für zweite Reihe

Aus der Not eine Tugend machen – diese optimistische Herangehensweise muss nun auch Dieter Hecking für sich abonnieren. Angesichts eklatanter Personalsorgen – ein halbes Dutzend seiner Akteure drohen für die Heimpartie gegen Nürnberg auszufallen – legt der 96-Cheftrainer seine Hoffnung in die Rückkehrer bzw. Nachrücker: „Das ist eine mögliche Chance für andere Spieler, sich zu zeigen. Ich habe vollstes Vertrauen in meine zweite Reihe!“



Die drei Fragezeichen

Beim eminent wichtigen Spiel am Samstag gegen den „Club“ aus Nürnberg könnte sich beweisen, wie wichtig ein breiter, qualitativ gleichwertiger Kader ist. Neben dem Rot gesperrten Sergio Pinto und den Langzeitverletzten Chavdar Yankov sowie Thomas Brdaric drohen nun auch Frank Fahrenhorst, Jan Rosenthal und Gaétan Krebs auszufallen. Hinter den „Fast-Ausfällen“, wie Hecking das Trio am Donnerstag auf der Pressekonferenz nannte, stünden „große Fragezeichen“. Als Innenverteidiger-Ersatz für Fahrenhorst (Innenbandzerrung Knie) könnte nach Adduktorenproblemen Neuzugang Valérien Ismaël zurückkehren, so die Hoffnung. Sollte auch der Franzose nach Adduktorenbeschwerden noch nicht so weit sein, wird Dariusz Zuraw als Partner von Vinicius in die Bresche springen müssen. Im Offensivbereich steigen gleichzeitig die Chancen für Benjamin Lauth, von Beginn an aufzulaufen. Für den ehemaligen Stuttgarter vielleicht die Gelegenheit, Fans und auch Trainer von seiner Klasse zu überzeugen. „In Ansätzen macht Benny immer wieder auf sich aufmerksam“, beschreibt Hecking seine Eindrücke vom bislang nicht überzeugenden Neuzugang. „Aber mir fehlt bei ihm die Konsequenz, zum Abschluss zu kommen.“ Aber eben jene gelungene „letzte Aktion“ sei es, die Lauth brauche, „um Ansprüche an die Startelf stellen zu können.“



"Negativtrend stoppen"

Die Wichtigkeit eines Erfolgserlebnisses gegen Kellerkind Nürnberg braucht man nicht betonen. „Den Negativtrend stoppen“, ist die durch den Trainer klar formulierte Zielvorgabe. „Dafür ist natürlich ein anderes Auftreten als noch in Bochum notwendig“, weiß Hecking. Mehr Konsequenz im Zweikampfverhalten und eine geringere Fehlerquote fordert der 44-Jährige daher von seinen Schützlingen. Gleichzeitig warnt er davor, sich vom derzeitigen Abstiegsrang des letztjährigen Pokalsiegers in die Irre führen zu lassen. „Nürnberg ist deutlich höher einzuschätzen als seine derzeitigen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf“, so Hecking. Gerade daher sei es absolut notwendig, Geduld zu bewahren und Wachheit zu zeigen, um den ersten Sieg in 2008 feiern zu können.



Auf der Suche nach "guter Balance"

Von der bislang durchwachsenen Heimbilanz der Roten (viertschlechteste Team der Liga) lässt sich Dieter Hecking nicht beeindrucken – schließlich resultieren die vier Heimniederlagen aus Spielen gegen Topteams. „Gegen alle anderen haben wir gepunktet. Das stimmt mich optimistisch.“ Auffällig sei allerdings die Tendenz, immer wieder im Kollektiv zu versagen. „Wenn meine Mannschaft nicht funktioniert, dann funktionieren viele nicht. Genauso ist es aber, wenn wir stark spielen. Dann spielt auch fast jeder stark.“ Ziel müsse es sein, schon bald eine „gute Balance“ innerhalb der Mannschaft zu erreichen, in der auch einmal individuelle Aussetzer durch andere Spieler kompensiert werden können.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/02/2008 18:36
Hecking baut Abwehr um

Personalnot immer größer. Fahrenhorst am Knie verletzt. Bekommt Zuraw eine Chance?



Gegen Nürnberg droht 96 der Ausfall von Frank Fahrenhorst – das Knie. Auch Gaétan Krebs hat sich verletzt.


VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Nicht einmal der Trainer ist gesund. Dieter Heckings Trainingsverletzung vom Montag stellte sich als Rippenbruch heraus. Die Schmerzen lässt sich der 96-Übungsleiter aber nicht anmerken. Die zahlreichen Blessuren seiner Spieler tun ihm viel mehr weh.
Besonders schlimm hat es Frank Fahrenhorst erwischt. Der Innenverteidiger verletzte sich in einem Zweikampf. Die Diagnose: Innenbandzerrung im rechten Knie. „Sein Einsatz ist mehr als fraglich“, sagt Hecking.
Ein großer Verlust wäre Fahrenhorsts Ausfall – legt man seine zuletzt gezeigten Leistungen zugrunde – gegen Nürnberg allerdings nicht. Der Blondschopf ist weit von der starken Form der Rückrunde in der vergangenen Saison entfernt. Auch beim 1:2 in Bochum sah der 30-Jährige alt aus, war an beiden Gegentoren mitschuldig.

Für Fahrenhorst dürfte Valérien Ismaël an der Seite von Vinicius zum Einsatz kommen. Der Franzose hat seine Adduktorenzerrung auskuriert, ist seit zwei Tagen wieder voll im Mannschaftstraining. Hecking will aber „genau hingucken“. Schließlich hatte Ismaël „wieder eine Trainingsunterbrechung, muss erstmal wieder reinkommen“.
Sollte es für Ismaël doch nicht bis Nürnberg reichen, müsste plötzlich einer ran, den niemand mehr auf der Rechnung hatte: Dariusz Zuraw. Der Pole bestritt erst drei Saisonspiele (einmal Pokal, zweimal Bundesliga) – das letzte in Nürnberg, als er in der 88. Minute eingewechselt wurde.
Zuraw und Vinicius – neu wäre diese Innenverteidigung nicht. Das Duo war letzte Saison bei Hecking lange Zeit gesetzt, ehe Fahrenhorst Zuraw nach der Winterpause verdrängte.

Auch im Mittelfeld wird Hecking wohl umbauen müssen. Gaétan Krebs brach das Training gestern mit Adduktorenproblemen ab – Einsatz gegen Nürnberg fraglich. Christian Schulz (Hüfte) und Jan Rosenthal (Leiste) sollen heute wieder einsteigen. Dafür sind Arnold Bruggink (Fußsohlenentzündung) und Szabolcs Huszti (siehe Extratext unten) wieder fit.
Jammern mag Hecking nicht: „Ich mache mir keine Sorgen, wir haben einen breiten Kader.“ Der ist jetzt gefordert. An der Ausgangslage ändert auch die Personalnot nichts: Gegen Nürnberg muss ein Sieg her.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/02/2008 18:37
Rasen zu rutschig ?

HANNOVER. Nanu, schon wieder eine Rasenschelte bei 96. Nach dem 2:2 gegen Karlsruhe hatten einige 96er über den schlechten, weil zu sandigen Untergrund in der AWD-Arena geschimpft. Hanno Balitsch empfand den Platz gar als „absolute Frechheit“. Gestern beschwerte sich Trainer Dieter Hecking über den neuen Trainingsplatz – er ist ihm und seiner Mannschaft zu rutschig.
„Die Spieler laufen mehr oben auf der Rasensode, als dass sie richtig reinkommen“, kritisierte Hecking. Er hat den nagelneuen, erst im Januar feierlich eingeweihten Platz sogar als Ursache für Verletzungen ausgemacht. Die Adduktorenprobleme von Gaétan Krebs, der das Training gestern abbrechen musste, seien eine Folge des zu rutschigen Untergrundes, meint der 96-Trainer.
Stadionchef Ralf Schnitzmeier weiß um die Probleme – und hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Der Rasen werde von den Greenkeepern regelmäßig gelockert und gelöchert, „damit wir das in den Griff kriegen“. Hecking fordert „dranzubleiben, sonst müssen wir wieder die Mehrkampfanlage nutzen“. Und das wäre schade um den neuen Platz, in den 96 immerhin rund 800 000 Euro investiert hat.

„Der nächste Schritt, der die Strukturen bei 96 professionalisiert“, wie 96-Chef Martin Kind bei der Einweihung verkündet hatte, scheint der Platz noch nicht zu sein. Aber diesen Schritt ist ja auch die Mannschaft noch schuldig – schließlich ging es ja nach der Winterpause sieglos runter auf Platz zehn. Der Rasen war daran weniger schuld.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/02/2008 18:39
Bitteres 0-5 im Training

Er ist wieder voll dabei! Valérien Ismaël (32) ist nach seiner Adduktoren-Zerrung fit für‘s Nürnberg-Spiel. Trainer Dieter Hecking: „Ich gehe davon aus, dass er spielen kann.“ Er ist der Hoffnungsträger der Woche, der die Schießbude endlich wieder dicht machen soll.



Gestern im Training gab‘s allerdings eine bittere Pleite. Beim Kleinfeld-Turnier (5 gegen 5) kassierten Ismaël und seine Kollegen erst eine 0:3-Packung, dann eine 0:2-Pleite, wurde mit 0:5 Toren Letzter. Hecking: „Er hatte Trainingsrückstand, muss erst wieder reinkommen. Aber natürlich gucken wir ganz genau hin.“ Montag hatte Ismaël mit Fitmacher Eddy Kowalczuk einen harten Belastungstest gemacht. Der steckte ihm noch in den Knochen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/02/2008 18:40
Wackelkandidat Fahrenhorst

96-Innenverteidiger droht auszufallen – auch Valérien Ismaël ist nicht sorgenfrei.


Von Jörg Grußendorf
Hannover. Das Abwehrverhalten ist derzeit die größte Schwachstelle der „Roten“. Mit 36 Gegentoren stellt Hannover 96 die zweitschlechteste Defensive der Liga. Und gestern meldete sich auch noch der Abwehrchef ab: Frank Fahrenhorst hatte sich bereits am Dienstagnachmittag bei einem Zweikampf im Training eine Innenbandzerrung im rechten Knie zugezogen. „Sein Einsatz am Sonnabend gegen Nürnberg ist mehr als fraglich“, sagte 96-Trainer Dieter Hecking, „es sieht sehr schlecht aus.“

Der erste Eindruck ist: Nach den jüngsten schwachen Auftritten des 30-Jährigen – zuletzt beim 1:2 in Bochum von der HAZ mit der Note 5 bewertet – könnte 96 sein Fehlen problemlos verschmerzen. Doch das ist ebenso oberflächlich gedacht wie, dass Hecking um eine unbequeme Entscheidung herumgekommen sei. Valérien Ismaël drängt in die Mannschaft, und einen seiner beiden bisherigen Stamm-Innenverteidiger, Vinicius oder Fahrenhorst, hätte der Coach im Falle eines Wechsels gegen den „Club“ herausnehmen müssen, um einen Platz für seinen Stareinkauf im Team zu schaffen.

Hintergründig bringt die Verletzung Fahrenhorsts allerdings ein gewisses Problem mit sich. Denn Ismaël ist erst vorgestern wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der 32-jährige Abwehrspieler hatte vor rund zwei Wochen gegen seinen früheren Klub Bayern München gerade einmal 45 Minuten gespielt und musste dann aufgrund einer Adduktorenverletzung ausgewechselt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Ismaël in der gesamten Hinserie in München wegen Verletzungen ohne Einsatz in der Profimannschaft geblieben war. Es muss erst einmal abgewartet werden, wie der Franzose die Trainingsbelastungen wegsteckt. „Am Montag hat er noch ein großes Programm mit ,Eddy‘ (Konditionstrainer Edward Kowalczuk – die Red.) absolviert“, sagte Hecking. Darum bleibt der Trainer vorsichtig bei seinen Planungen für die Partie gegen die kriselnden Nürnberger.

„Mit Ismaëls Verletzung sieht es gut aus“, sagte Hecking ausweichend. Und sonst? „Mal sehen“, meinte der 43-Jährige, „wir haben ja noch drei Tage Zeit bis zum Spiel – und da werde ich ganz genau hinsehen.“ Auf jeden Fall scheint es aufgrund der Verletzung Fahrenhorsts so, als könnte Ismaël nicht die Aufbauzeit bekommen, die er eigentlich noch bräuchte. „Wenn nichts dazwischenkommt, bin ich fit für Nürnberg“, sagte Ismaël.
Sollte es aber die kleinsten Anzeichen eines Risikos geben, und sollte Trainer Hecking seiner Devise treu bleiben, niemals angeschlagene Spieler aufzubieten, dann darf sich sogar Dariusz Zuraw vage Hoffnungen auf seinen zweiten Saisoneinsatz von Beginn an machen. Sollte es so kommen, würde eine Prophezeiung des Trainers wahr werden. „Der ,Darek‘ kann noch einmal ganz wichtig für uns werden“, hatte Hecking über den 35-Jährigen gesagt, der in der Winterpause abgegeben werden sollte, sich aber zu keinem Wechsel durchringen konnte. Die Rolle als Notnagel kennt der Pole bestens. In der Vergangenheit stand Zuraw immer bereit, wenn es darauf ankam. Vielleicht ist es schon am Sonnabend wieder so weit …

Wahrscheinlicher ist jedoch ein Einsatz von Ismaël. Und vielleicht wird mit ihm die anfällige Abwehr endlich sicherer, und vielleicht gibt es mit ihm für 96 endlich das erste Erfolgserlebnis in 2008.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:36
Fakten, Fakten, Fakten

Sollte eine Serie halten, würden die Cluberer am Samstag in der AWD-Arena mit 0:2 verlieren. Dann jedoch wäre kein Raum für einen Treffer von "96-Schreck" Marek Mintal, der in vier von fünf Begegnungen gegen die Roten einnetzen konnte - zumeist in den Schlussminuten. Dieses Mal möchte Mike Hanke eine persönliche Rekordmarke aufstellen, möglicherweise nach einem Standard? Hier findet Ihr einige interessante Statistiken zum Nürnbergspiel.




Hier die Top 10-Facts zum Samstagsspiel gegen Nürnberg:

Tore scheinen beinahe garantiert: Keines der 25 Aufeinandertreffen zwischen diesen Vereinen im Oberhaus endete 0-0. In der Hinrunde führte Hannover nach einem Doppelpack von Mike Hanke bereits mit 2-0, ehe Misimovic und Mintal noch für das 2-2-Endergebnis sorgten.
Christian Schulz sah hierbei in seinem 1. Einsatz von Beginn an für Hannover Gelb-Rot.

96 und der Club sind als 2 von nur 4 Vereinen ohne Sieg nach der Winterpause und nur Bielefeld holte 2008 weniger Punkte als diese beiden Teams (je 2).

Seit der Winterpause haben sich bei den Franken 0-2-Niederlage und 1-1 abgewechselt – nach dem Gesetz der Serie gäbe es jetzt also wieder ein 0-2...

Marek Mintal traf in seinen letzten 3 Ligaspielen gegen 96 jeweils 1-mal. Insgesamt lief der Slowake 5-mal gegen die Niedersachsen auf und traf in 4 dieser Partien.

Mike Hanke stellte mit seinem Treffer in Bochum schon nach 21 Spieltagen eine neue persönliche Bestmarke an Saisontoren auf – 9 Treffer waren ihm zuvor in keiner seiner 6 BL-Spielzeiten gelungen.

Der Club kassierte 85.3% seiner Gegentore aus dem Spiel heraus – nur bei den Bayern, die jedoch nur 11 Gegentore zuließen, ist dieser Wert höher (90.9%).

Hannovers 14 Treffer nach Standardsituationen sind Ligaspitze (zusammen mit Bayer und Schalke).

Nürnberg war in der vergangenen Saison der Verein mit den wenigsten Gegentoren nach Flanken (4). Aktuell haben die Franken schon 12 Treffer nach Hereingaben von außen hinnehmen müssen – nur Bielefeld mehr (15).

Der Pokalsieger schaffte erst 1 Spiel ohne Gegentor (06/07 waren es 11) und mit 34 Gegentoren kassierte er jetzt schon mehr als in der gesamten letzten Spielzeit, als die Franken mit 32 Gegentoren noch die beste Defensive der Liga hatten (mit Schalke).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:38
22. Spieltag: Hannover 96 - 1. FC Nürnberg


Für Hannover und Nürnberg ist die Begegnung am Samstag in der AWD-Arena von enormer Bedeutung. Beide wollen nach schwachem Rückrundenstart unbedingt die Trendwende einleiten – 96 zurück Richtung internationale Plätze, der „Club“ raus aus der Abstiegszone.




Richtungsweisende Begegnung

Auch unter ihrem neuen Trainer Thomas von Heesen haben es die Nürnberger noch nicht geschafft, sich etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Zuletzt gab es gegen zwei direkte Konkurrenten im Tabellenkeller - Cottbus und Rostock - nur magere Heim-Remis. Vergangene Woche schieden die Franken zudem äußerst unglücklich in letzter Minute gegen Benfica Lissabon aus dem UEFA-Cup aus. Bei einer weiteren Niederlage würde der derzeitige Tabellensechzehnte noch tiefer in den Abstiegsstrudel geraten. Um diesem zu entgehen, versuchten die Franken unter der Woche in einem Kurz-Trainingslager im westfälischen Marienfeld, sich den entscheidenden Feinschliff für die Begegnung in der AWD-Arena zu holen. Aber auch die Mannschaft von 96-Trainer Dieter Hecking ist mit ebenfalls nur zwei Punkten aus den bisherigen vier Rückrundenpartien und zuletzt zwei Niederlagen gegen Bayern und Bochum äußerst durchwachsen gestartet. Für beide Mannschaften steht mit der Partie am Samstag in der AWD-Arena somit ein richtungsweisendes Spiel vor der Tür, das den weiteren Saisonverlauf entscheidend beeinflussen könnte. Für Nürnberg geht es darum, einen Schritt aus der Abstiegszone zu machen – für 96 darum, nicht im grauen Mittelfeld zu verschwinden.



Lazarett mit umgekehrten Vorzeichen

Unter umgekehrten Vorzeichen lassen sich die Krankenstationen der beiden Mannschaften betrachten. Während das zuweilen prall gefüllte Nürnberger Lazarett langsam anfängt sich zu leeren, hatte das Team von Dieter Hecking unter der Woche mit etlichen Blessuren zu kämpfen. Ex-Torschützenkönig Marek Mintal und Peer Kluge standen bereits am vergangenen Spieltag gegen Cottbus wieder im Aufgebot des „Clubs“. Mit Robert Vittek und Zvjezdan Misimovic drängen weitere zuletzt Verletzte wieder zurück – der Einsatz in Hannover über volle 90 Minuten kommt aufgrund ihres Trainingsrückstands wahrscheinlich aber noch zu früh. Nach abgesessener gelb-rot Sperre steht dafür Stürmer Ivan Saenko wieder zur Verfügung. Trainer Thomas von Heesen sieht also wieder Licht am Ende des Verletztentunnels. Anders bei den Roten: Nachdem Szabolcs Huszti und Valérien Ismaël in Bochum noch passen mussten, ist das Duo rechtzeitig vor dem Nürnbergspiel wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen und wird wohl gegen die Franken auflaufen können. Dafür plagen sich mit Gaétan Krebs und Jan Rosenthal gleich zwei Youngster mit Adduktorenproblemen herum, die einen Einsatz wenig wahrscheinlich machen. Am schlimmsten hat es aber Frank Fahrenhorst (Innenbandzerrung im Knie) getroffen. Laut Trainer Dieter Hecking ist ein Einsatz des Innenverteidigers „mehr als fraglich“. Dazu fehlt letztmals auch Sergio Pinto mit Rotsperre sowie die Langzeitverletzten Yankov und Brdaric. Keine Spur also mehr von der „Qual der Wahl“ als einstigem Luxusproblem - wie noch zu Beginn der Hinrunde.



FCN hofft auf „späten Knalleffekt“

Dass ausgerechnet Marek Mintal nach vielen Verletzungen langsam wieder in Tritt kommt, könnte in Hannover so manchen beunruhigen. Nicht nur, dass die Roten in der Bundesliga ohnehin fünfmal in Folge gegen den „Club“ nicht gewinnen konnten (zudem flogen sie gegen die Franken aus dem Pokal), mit Mintal haben die „Cluberer“ zudem auch einen wahren 96-Schreck in ihren Reihen. Das so genannte „Phantom“ hatte den Roten wiederholt durch späte Tore sicher geglaubte Punkte „geklaut“. Zuletzt in dieser Hinrunde: Die Roten führten in Nürnberg bereits zur Halbzeit durch zwei Hanke Treffer mit 2:0. Trotz des Anschlusstores durch Misimovic schien der Sieg für 96 sicher, doch dann kam einmal mehr Mintal und glich in der 89. Minute aus. Die Nürnberger hoffen nun auf einen weiteren dieser „späten Knalleffekte“, wie die Club-Homepage diese späten Treffer tituliert. Die Hannoveraner Abwehr um Torwart Robert Enke sollte also bis zu letzten Minute wachsam sein. Nicht, dass sich das „Phantom“ am Samstag gegen 17.17 Uhr in den 96-Strafraum schleicht und wieder für einen „späten Knalleffekt“ sorgt. Vielleicht können die Roten den Spieß dieses Mal aber auch umdrehen. Dies wäre in der jetzigen angespannten Lage wichtig, denn auch die Leinestädter möchten eine Trendwende einleiten. Sollte dieses Vorhaben scheitern, müssten sich die Roten zunächst einmal von allen internationalen Ambitionen verabschieden. Andersherum würde der „Club“ bei einer weiteren Niederlage mit dem Rücken zur Wand stehen. Ergo: ein Unentschieden dürfte unwahrscheinlich sein – keinem Team wäre damit geholfen.



So könnten sie spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Vinicius, Ismaël, Tarnat – Balitsch, Schulz (Lala), Stajner (Lauth), Bruggink, Huszti - Hanke

Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Mnari, Galasek, Kluge (Engelhardt) - Koller, Charisteas, Saenko (Mintal)

Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:39
Sicherheitssystem für 96-Schießbude

Drei Sechser, kein Zehner gegen Nürnberg



Neues Sicherheitssystem – 96 spielt mit drei statt bisher zwei defensiven Mittelfeldspielern, dafür fällt der Zehner weg.

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Nicht, dass 96 wieder gegen Nürnberg alles verspielt. Kurzer Rückblick, letztes Spiel, letzte Saison. 96 hat alle Chancen auf den UI-Cup, vergibt die leichtfertig durch das 0:3 gegen Nürnberg.
Jetzt kommen sie wieder, und 96 steht erneut am Wendepunkt. „Wir wissen, dass wir Druck verspüren“, sagt Dieter Hecking etwas umständlich. 96 ist in diesem Jahr noch sieglos, obwohl morgen schon der März beginnt. Nach dem 4:3 gegen Bremen gabs aus fünf Spielen nur zwei Punkte. „Wir wollen den Negativlauf stoppen“, kündigt der 96-Trainer an – man kann nur hinzufügen: Das wird auch höchste Zeit.

Besonders auffällig sind die vielen Gegentore, 36 in 21 Partien, macht im Schnitt 1,7 pro Begegnung. Um die Schießbude zu schließen, plant Hecking ein neues Sicherheitssystem.
Vor der löchrigen Viererkette (Steven Cherundolo, Valérien Ismaël, Vinicius, Michael Tarnat) sollen alle drei defensiven Mittelfeldspieler spielen. Sonst musste immer einer auf die Bank. Meist war das Altin Lala, der nun einen Libero vor der Abwehr geben soll.
Vor Lala sichern die beiden anderen gelernten Sechser Hanno Balitsch und Christian Schulz die drei verbliebenen Offensivkräfte ab. Das sind Jiri Stajner, Mike Hanke und Szabolcs Huszti.
Hecking opfert also für einen zusätzlichen Defensiven den zentralen offensiven Mittelfeldspieler. Das fällt ihm zwar leicht, weil zurzeit kein 96-Spieler den Anforderungen auf der Zehn genügt. Der Nachteil könnte aber sein, dass die Abteilung Attacke noch weniger auf die Reihe bekommt. Letztlich wird aber alles daran gemessen, ob Heckings Ziel erreicht wird: „Wir wollen mit den Mannschaften um uns herum Schritt halten, und deshalb sollten wir drei Punkte einfahren.“ Vielleicht gelingts ja diesmal.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:41
Stajner - Pendler zwischen den Reihen

Der Tscheche erhält gegen Nürnberg eine neue Chance, weil Hannover 96 die Mittelfeldspieler ausgehen



Von Christian Purbs
Hannover. Dieter Hecking hatte es eilig. „Ich will es schnell machen heute“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 gestern, bevor er die Medienvertreter auf der Pressekonferenz über den Stand der Dinge vor dem morgigen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr) aufklärte. Vielleicht hatte es der 43-Jährige auch ein bisschen eilig, weil er seinen maladen Rücken behandeln lassen musste; am Dienstag hatte er sich im Training bei einem Zusammenstoß mit Ersatztorwart Richard Golz eine schmerzhafte Rippenprellung zugezogen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Hecking die Zeit nutzen wollte, um sich Gedanken über die Aufstellung gegen den Drittletzten der Liga zu machen. Und um nachzuschauen, wer denn morgen überhaupt noch mitmachen kann.

Von dem Luxusproblem zum Beginn der Rückrunde, als Hecking die freie Auswahl unter seinen Profis hatte, ist jedenfalls nur noch der Teil mit dem Problem übrig geblieben. Sorgen bereitet neben der Abwehr, in der Frank Fahrenhorst ausfällt und Valérien Ismaël in die Innenverteidigung aufrückt, nun auch noch das Mittelfeld. Jan Rosenthal und Gaétan Krebs plagen Adduktorenprobleme, beide fallen mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Da Sergio Pinto nach seiner Roten Karte in Hamburg morgen noch den letzten Teil seiner Strafe abbrummen muss, gehen den „Roten“ im Mittelfeld langsam die Spieler aus.

Hecking bleibt jedoch gelassen und sagt, was ein Trainer in so einer Situation sagen muss: „Das ist kein großartiges Problem, wir haben großes Vertrauen in die zweite Reihe. Das ist eine gute Chance, sich zu zeigen.“ Etwa für Jiri Stajner, den personifizierten 96-Pendler zwischen den Reihen. Stand der Tscheche in den ersten beiden Spielen der Rückrunde in Hamburg und gegen Karlsruhe noch in der Startelf, musste er gegen die Bayern und Bochum wieder auf der Reservebank Platz nehmen. Gegen Nürnberg wird Stajner wohl auf der rechten Mittelfeldseite dabei mithelfen dürfen, den „Negativlauf“ (Hecking) mit nur zwei Punkten aus den vergangenen fünf Spielen zu stoppen.
Dass das gegen den angeschlagenen Pokalsieger gelingen wird, davon ist Hecking fest überzeugt. Ruhe ist die erste Trainerpflicht: Der 43-Jährige wirkt gelassen und konzentriert, wohlwissend, dass ein Sieg gegen den „Club“ seine Mannschaft wieder in die richtige Spur bringen könnte. „Wir müssen wachsam sein und die Fehler, die wir in Bochum gemacht haben, in den Griff bekommen. Wenn wir mit den Mannschaften um uns herum Schritt halten wollen, sollten wir die drei Punkte einfahren“, sagte Hecking.

Ein Erfolg wäre für die „Roten“ der erhoffte Neustart, der die Perspektiven wieder wesentlich positiver erscheinen lassen würde. Gegen Nürnberg, Leverkusen, Bielefeld, Duisburg und Stuttgart geht es für 96 im März fünfmal um Punkte. Wenn die Mannschaft auch noch im April von Auftritten in Europa träumen will, dann wird es Zeit, die Talfahrt zu stoppen – und zwar ganz schnell.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:42
Miese Bilanz macht Mut

Dass die Fans von Hannover 96 bei der Suche nach ihrer Mannschaft in der Tabelle Woche für Woche mit dem Finger immer ein Stück weiter nach unten gehen müssen, ist schon schlimm genug. Seit Beginn der Rückrunde haben sich die „Roten“ vom 7. Platz auf Rang 10 verschlechtert, schön ist das nicht. Noch schlechter stehen die „Roten“ allerdings in der Heimtabelle der Fußball-Bundesliga. In zehn Begegnungen gelangen der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking lediglich vier Siege, mit 14 Punkten liegt 96 in dieser Bilanz auf dem 15. Rang.

Auf den ersten Blick ist dieser Tabelle aus Sicht von 96 nichts Positives abzugewinnen, schaut man sich jedoch an, gegen wen die „Roten“ zu Hause gewonnen und gegen wen sie verloren haben, macht diese Statistik sogar Mut für das morgige Spiel gegen Nürnberg. Denn die vier Niederlagen kassierte 96 allesamt gegen Teams, die vor den „Roten“ standen (Hamburg, Leverkusen, Schalke und FC Bayern). Gegen schlechter platzierte Mannschaften hat Hannover im eigenen Stadion noch kein Spiel verloren, im letzten Heimspiel des vergangenen Jahres beim 4:3 gegen Werder Bremen wurde sogar eines der Top-Teams der Liga besiegt.

Da Nürnberg in der Tabelle sechs Plätze hinter 96 steht und in Krisensituationen die Aussagekraft von Statistiken auf keinen Fall angezweifelt werden darf, bleiben die drei Punkte morgen garantiert in Hannover. Und die 21 Gegentore (so viele Treffer hat kein anderes Team zu Hause kassiert)? Ach, Statistiken … pur
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/02/2008 14:44
96 spielt Lauth-los

… obwohl drei Offensivkräfte fehlen. Kritik von Hecking.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Immerhin haben sie gestern doch noch elf gegen elf gespielt. Um zwei vollzählige Mannschaften für das Trainingsspiel zusammenzubekommen, hatte Dieter Hecking einige aus der zweiten Mannschaft eingeladen. Neben Konstantin Rausch, Ferhat Bikmaz und Bastian Schulz durfte sich auch Abwehrtalent Tim Hofmann wieder zeigen.

Die Personalprobleme bei 96 sind allerdings besorgniserregend. Neben Innenverteidiger Frank Fahrenhorst fallen wohl auch die Offensivkräfte Jan Rosenthal (Leistenbeschwerden) und Gaétan Krebs (Adduktorenprobleme) aus. Sergio Pinto ist ja morgen gegen Nürnberg ein letztes Mal gesperrt.
Für Dieter Hecking ist das „kein allzu großes Problem“, Jammern gilt nicht. Der 96-Trainer hat „Vertrauen in die zweite Reihe“, nur Benjamin Lauth traut er immer noch nicht viel zu. Er kritisierte den Ex-Nationalspieler gestern öffentlich. Hecking sieht, „dass Benny im Ansatz immer wieder auf sich aufmerksam macht“. Es fehlt ihm aber „die Konsequenz, das zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“.

Hecking erwartet noch nicht einmal Tore, man will den früheren Nutella-Boy ja nicht gleich überfordern. „Das wäre erst der letzte Schluss.“ Es geht ihm erstmal darum, dass Lauth, „wenn er ins Dribbling geht“, auch mal einen sauberen Pass zum Mitspieler bringt, damit seine Mannschaft torgefährlich werden kann.
Lauth wehrte sich gestern, er habe „schon auch die eine oder andere Aktion im Training. Wenn das aber nicht zu einem Tor führt oder der letzte Pass nicht kommt, verpufft das halt.“ Trotzdem würde er gern mal wieder eine Chance in der Startelf bekommen, „natürlich hofft man darauf. Das letzte Mal ist ja nun schon lange her.“ Drei Monate, um genau zu sein. Beim 3:0 Ende November in Rostock durfte er sich erfolglos als Zehner versuchen – bis zur 69. Minute, die Tore fielen erst später.

14 Spiele hat der 26-Jährige in dieser Saison für 96 bestritten. Dreimal wurde er aus- und elfmal eingewechselt. Zählbares wie Tore oder Assists hat er nicht vorzuweisen.
Allmählich verlieren sie bei 96 die Geduld mit Lauth. „Die letzte Aktion fehlt. Die muss Benny einfach bringen, wenn er Ansprüche anmelden will, in der Startelf zu stehen“, sagte Hecking. „In letzter Zeit habe ich die häufiger vermisst, als dass ich sie gesehen hätte.“ Damit wird klar: Trotz der Ausfälle gehört Lauth weiter zum Bankpersonal, obschon im Training auch eine Variante mit ihm als zweitem Stürmer (im 4-4-2-System) geübt wurde.
Möglich also, dass Hecking Lauth morgen einwechselt. Die Chance sollte er nutzen, denn viele wird er bei 96 wohl nicht mehr bekommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:17
Spiel findet statt

Die Partie des 22. Spieltags zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg findet am Samstag um 15.30 Uhr wie geplant statt. Das entschieden die Verantwortlichen am Samstagvormittag.



Sturmtief "Emma"

Aufgrund der Warrnung vor dem Sturmtief "Emma" trafen sich am Vormittag Vertreter der Polizei, Feuerwehr und des Vereins, um über eine mögliche Absage des Bundesligaspiels der Roten gegen den "Club" aus Nürnberg zu beraten. Es wurde entschieden, die Partie anpfeifen zu lassen.

Bereits am Freitag war die Begegnung zwischen Energie Cottbus und dem VfB Stuttgart wegen "Emma" abgesagt worden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:18
Rausch rutscht in den Kader

Nachwuchstalent Konstantin Rausch darf sich über einen Platz im Profikader der Roten gegen den 1. FC Nürnberg freuen.
96-Coach Dieter Hecking nominierte den 17-Jährigen, da mit Fahrenhorst, Rosenthal und Krebs wichtige Leistungsträger passen müssen.



Ausfälle en masse

Wie befürchtet musste die medizinische Abteilung hinsichtlich eines Einsatzes von Frank Fahrenhorst (Innenbandzerrung), sowie Jan Rosenthal und Gaétan Krebs (beide Adduktorenprobleme) abwinken. Neben dem Trio muss Dieter Hecking auch auf den Rot gesperrten Sergio Pinto und die Langzeitausfälle Thomas Brdaric und Chavdar Yankov verzichten. Der 96-Trainer hat sich nach der Abschlusseinheit am Freitag darauf festgelegt, den Holländer Arnold Bruggink von Beginn an auflaufen zu lassen.



Gemeinsam ins Hotel

Der 18er-Kader wird die Nacht gemeinsam im Hotel verbringen – laut Dieter Hecking aber ausdrücklich keine Maßnahme, die aufgrund der sportlichen Durtsstrecke kurzfristig entschieden wurde. "Eigentlich wollten wir bereits vor dem Bayernspiel ins Hotel, aber da sonntags gespielt wurde, haben wir dann doch darauf verzichtet." Auch in Zukunft möchte der Trainerstab sein Team vor Heimspielen zusammenziehen, um "andere Impulse zu setzen." Durch diese Teambuilding-Maßnahme soll die "Konzentration hoch gehalten" werden.



Sturmwarnung

Obwohl die Samstagspartie zwischen Cottbus und Stuttgart bereits wegen einer Sturmwarnung über Deutschland abgesagt wurde, erwartet Dieter Hecking keinen Spielausfall in Hannover. "Natürlich geht die Sicherheit vor, wenn es morgen losgehen sollte. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir reguläre Bedingungen haben werden. Am Samstagvormittag soll eine Kommission die Entscheidung treffen, ob in der AWD-Arena angepfiffen wird.



Kader

Folgende 18 Akteure nominierte Dieter Hecking für die Partie der Roten gegen den 1. FC Nürnberg: Enke, Golz - Cherundolo, Vinicius, Ismaël, Zuraw, Tarnat, Rausch - Lala, Schulz, Balitsch, Huszti, Zizzo, Bruggink - Lauth, Stajner, Hanke,
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:20
Von Heesen verzichtet auf 96-Schreck

Danke Thommy!



Vor ihm zittern die Roten heute am meisten: Tor-Phantom Marek Mintal (30). Schon drei Mal klaute der Slowake (vier Tore in fünf Spielen gegen 96!) mit einem Last-Minute-Tor den Sieg - zuletzt beim 2:2 im Hinspiel. Mintal: „Gegen Hannover spiele ich besonders gerne, denn da treffe ich fast immer!“

Heute sitzt er aber nur auf der Bank. Im System von Neu-Trainer Thomas von Heesen gibt es die perfekte Mintal-Position (hinter den Spitzen) nicht. Mintal: „Wichtig ist, dass wir punkten – und auch als Einwechselspieler darf man ja treffen...“ Aber nicht heute.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:22
Hecking im Interview

Von LARS BEIKE und HEIKO OSTENDORP

Dieter Hecking (42) ist heute genau 531 Tage 96-Trainer. Aber so turbulent wie zuletzt war es noch nie.

Fünf Spiele ohne Sieg, seine 1. echte Krise mit den Roten.

Der geplatzte Simak-Transfer durch angebliche Verhandlungs-Fehler.

Und dann noch der versuchte Trainer-Klau vom HSV.

Viel Wirbel - BILD sprach mit ihm über alles! Das Hecking-Interview.

BILD: Seit dem tollen 4:3 gegen Werder geht fast nichts mehr. Warum?

Hecking: „Cottbus war ein Sch...-Spiel. Und der Anfang der Rückrunde war schwierig. In Hamburg haben wir ein Klasse-Spiel gemacht, aber nur einen Punkt geholt. Gegen den unbequemen KSC nur unentschieden. Aber das geht in Ordnung. Und dann kamen die Bayern...“

BILD: Eine Enttäuschung – nicht nur das 0:3...

Hecking: „Gegen Bayern kann man verlieren. Aber ich hatte mir mehr erhofft. Nicht nur vom Ergebnis. Sondern, dass wir den Fans deutlich zeigen, wie weit wir schon sind. Aber das haben wir nicht geschafft. Und dann in Bochum haben wir nur eine Viertelstunde Dominanz gehabt.“

BILD: Und der Fehlstart ist perfekt.

Hecking: „Meine Laune ist nicht gut durch die mangelnde Ausbeute. Gegen Nürnberg muss es so sein, dass jeder Fan sieht, dass wir alles geben, um die Punkte einzufahren. Das verlange ich von meiner Mannschaft.“

BILD: Ihre 1. Krise bei den Roten – welchen Lehren ziehen Sie daraus?

Hecking: „Solche Phasen gibt es immer mal. So was erlebt jeder Trainer, das hatte ich in Lübeck und Aachen auch schon. Wichtig ist, dass man seiner Linie treu bleibt. Hektik und Aktionismus bringen nichts. Das zeigt nur, dass man vorher Fehler gemacht hat.“

BILD: Fehler? Die werfen Ihnen einige beim geplatzten Simak-Transfer vor.

Hecking: „Wir würden es genau so wieder machen. Wir hatten uns entschieden: Wir machen das! Beim Gespräch war unser Eindruck, dass er seine Vergangenheit verarbeitet hat. Wir haben über Zahlen gesprochen und dann Druck gemacht. Wir wollten ihn da nicht mehr rauslassen, da wir schon über Konkurrenz-Angebote informiert waren.“

BILD: Aber angeblich wollten Sie ihn gar nicht...

Hecking: „Völliger Quatsch! Ich wollte Jan Simak. Wir alle wollten den Transfer. Wenn ich mich mit ihm hinsetze, will ich ihn auch holen. Das mache ich nicht als Alibi oder PR-Veranstaltung für die Öffentlichkeit.“

BILD: Nicht an die Öffentlichkeit sollte Ihr Flirt mit dem HSV, oder?

Hecking: „Es gab keinen Flirt, sondern einen Anruf vom HSV. Und ich habe gesagt, dass es mich ehrt. Aber auch gleichzeitig an die Vereinsführung von 96 verwiesen. Trotzdem beschäftigt man sich zwei, drei Tage damit, ist doch klar.“

BILD: Herr Kind hat die Anfrage schnell abgebügelt...

Hecking: „Und damit war das Thema durch. Ich bin hier die Zug-Maschine. Wir wollen was Nachhaltiges aufbauen bei 96. Christian Hochstätter und ich haben die Spieler von unserem Konzept überzeugt. Wenn man dann auf halber Strecke auf den nächsten Zug aufspringt, wird man selbst unglaubwürdig.“

BILD: Würde sich der Bundestrainer unglaubwürdig machen, wenn er Robert Enke nicht mit zur EM nimmt, weil der zu viele Gegentore kassiert?

Hecking: „Die jungen Torhüter kriegen ihre Chance – nach der EM. Wie schnell es bei jungen Spielern gehen kann, sieht man bei Neuer. Der war vor drei Monaten noch deutlich vor Adler. Für mich zählt das gesprochene Wort und die Aussage von Löw, dass er sich auf die Drei festgelegt hat - natürlich sofern keine Verletzung vorliegt.“

BILD: Sie haben sich auf einen Stürmer festgelegt – für immer und ewig?

Hecking: „Das ist unser Basis-System, da fühlt sich die Mannschaft am wohlsten.“

BILD: Auch nach fünf Spielen ohne Sieg?

Hecking: „Ich verstehe die Diskussion. Aber dazu müssen mir Spieler wie Stajner oder Lauth mehr zeigen. Ich erwarte, dass sie noch mehr anbieten, um auf zwei Spitzen umzustellen. Und Fragen sie mal Mike Hanke. Er hat – obwohl er alleine spielt –neun Tore gemacht. “
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:23
Nürnbergs Sportdirektor über Hans Meyer und Abstiegsangst



Gestern Abend traf sich Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader mit seinem Freund Björn Jäkel, 96-Vermarktungschef von Sportfive. Mit der NP sprach Bader über die Abstiegsangst.

VON FLORIAN KREBS

Sie waren im Blitz-Trainingslager – wie ist die Stimmung?

Wir wollten einfach mal weg von den Zuschauern und den Medien. Hier wirst du nicht beim Bäcker angequatscht, sondern man ist unter sich. Die Stimmung ist konzentriert.

Torwart Blazek legte sich gegen Cottbus mit den Fans an – liegen die Nerven nicht blank?

Der Abstiegskampf geht an niemandem spurlos vorbei. Aber wir dürfen uns nicht erlauben, die tolle Unterstützung durch die Fans, die immer noch da ist, aufs Spiel zu setzen.

96 kriselt auch.

Aber richtig unzufrieden wird in Hannover keiner sein, oder? Es ist doch für 96 auch schön, mal fernab aller Abstiegssorgen zu sein. Natürlich würde 96 jetzt gern den nächsten Schritt Richtung internationaler Wettbewerb machen. Und wenn sie gegen uns gewinnen, sind sie wieder dabei. Aber das wollen wir verhindern.

Sie mussten Ihren „Glücksgriff“ Hans Meyer entlassen – tuts immer noch weh?

Ja, klar. Aber mir tut auch weh, dass wir seit Monaten auf einem Abstiegsplatz stehen. In der Bundesliga ist leider kein Platz für heile Welt. Bei aller Sympathie und allen Erfolgen in der Vergangenheit – dafür kriege ich heute keine Punkte mehr.

Warum haben Sie Thomas von Heesen verpflichtet?

Er hat nicht dieses Feuerwehrmann-Image, besitzt ein klares Konzept, das hat er in Bielefeld nachgewiesen. Wir dürfen nicht nur Zweimonatsperioden im Auge haben. Für uns hört ja die Welt am 17. Mai nicht auf. Wenn wir absteigen sollten, geht Thomas von Heesen mit in die zweite Liga. Dann würden wir einen Neuaufbau machen und hätten als Ziel den sofortigen Wiederaufstieg. Aber wir sind überzeugt, dass Thomas das Potenzial, das die Mannschaft hat, weckt, um am Ende drei andere Teams hinter uns zu lassen.

Sie wollen den entlassenen Hans Meyer weiter einbinden in die Vereinsarbeit. Das ist ungewöhnlich ...

Aus den Augen, aus dem Sinn – das darf nicht sein. Hans Meyer steht für eine sehr erfolgreiche Zeit des 1. FC Nürnberg, er hat uns anderthalb Jahre lang ein sorgenfreies Leben und viele schöne Stunden beschert. Wenn wir einen Spieler im Auge haben, wäre es doch fahrlässig, nicht bei Hans Meyer nachzufragen. Auch im Nachwuchsbereich könnte er mit seiner Erfahrung helfen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:25
Schluß mit dem Gemurre

Hannover 96 braucht gegen Nürnberg einen Sieg vor allem als Stimmungsaufheller



Von Heiko Rehberg

Hannover. Also auf zum fünften Versuch. Und diesmal soll es klappen mit dem ersten Sieg im Jahr 2008. 1:1 beim Hamburger SV, 2:2 gegen den Karlsruher SC, 0:3 gegen Bayern München und ein 1:2 beim VfL Bochum. Es ist noch nicht das Jahr und noch nicht die Rückrunde von Hannover 96, heute gegen den 1. FC Nürnberg ist aber die Trendwende fest eingeplant.

„Ein Sieg wäre sehr wichtig“, sagt Trainer Dieter Hecking, dem nicht entgangen ist, dass sich im Umfeld eine gewisse Unruhe breit gemacht hat, resultierend aus einer Hinrunde, die wie ein Versprechen war: Die „Roten“ auf dem Weg nach Europa – das schien das Motto für die zweite Saisonhälfte. Noch ist die internationale Möglichkeit nicht verspielt und die Autobahnausfahrt Richtung Europa nicht verpasst. Aber die Partie heute gegen Nürnberg ist so etwas wie ein Abbiegespiel – viele Ausfahrten werden nicht mehr folgen.

Die Rückrundentabelle führt 96 als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz, punktgleich mit dem heutigen Gegner. In der richtigen Tabelle haben sich Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart, der VfL Wolfsburg und gestern Hertha BSC an der Mannschaft vorbeigemogelt, Borussia Dortmund und der VfL Bochum herangeschlichen. Aber noch ist der 6. Platz, der einen UI-Cup-Startplatz bedeuten würde, nur vier Punkte entfernt. Und da alles andere unrealistisch sein dürfte, ist Dieter Hecking gut beraten, „nichts zu dramatisieren. Es gab für uns schon schwierigere Phasen.“

Es herrscht eine merkwürdige Stimmung derzeit in Hannover, dass man glauben mag, die Lage von 96 sei ähnlich bedrohlich wie die der Nürnberger. Tatsächlich hat die Mannschaft eine indiskutable Leistung gezeigt (gegen Bochum), eine zu erwartende Niederlage kassiert (gegen die Bayern) und zwei Unentschieden erzielt gegen Teams, die vor ihr in der Tabelle stehen. Für große Aufregung reicht das eigentlich nicht, und trotzdem ist der Eindruck entstanden, dass es am Sonnabend ziemlich ungemütlich werden würde, wenn es gegen den „Club“ wieder nicht hinhaut mit einem Sieg.

Die Situation ist weit entfernt davon, dass das Wort Krise in die Überschrift gehört, es ist eher ein lauter werdendes Gemurre; viel davon hat mit emotionalen Dingen zu tun, manchmal auch mit Sachen, die immer dann kommen, wenn man sie nicht gebrauchen kann wie das Interesse des Hamburger SV an Trainer Hecking, das eigentlich ein alter Hut und trotzdem für neue Unruhe gut war.

Das System mit einem Stürmer (Mike Hanke) ist ebenfalls emotional besetzt. In dieser Woche haben zwei Dauerkartenbesitzer in der Sportredaktion angerufen und gefordert, dass „ihr doch endlich mal schreiben müsst, dass der Hecking mit zwei Stürmern spielen soll“. „Der Hecking“ mag diese Diskussion nicht, weil er einerseits keinen zweiten Klassestürmer besitzt, solange Thomas Brdaric verletzt ist (was er natürlich nie sagen würde), andererseits ein attraktives Spiel nicht zwangsläufig davon abhängt, ob eine Elf mit einem, gar keinem oder drei Stürmern spielt. 96 hat mit einem Angreifer gegen die Bayern kaum einen Schuss aufs Tor gebracht. Und 96 hat mit dem Solosturm Hanke viermal gegen Werder Bremen getroffen.

Dazu kommt, dass die gescheiterte Rückholaktion von Jan Simak viele Anhänger fast persönlich betroffen zu haben scheint, weil sie den Namen Simak mit Zauberfußball gleichsetzen. Hecking ärgert vor allem der Vorwurf, 96 habe den Tschechen nicht ernsthaft gewollt, gestern hat er noch einmal betont: „Wir haben uns mit ihm unterhalten, Jan hat mich im Gespräch absolut überzeugt, und wir hatten die Ampel auf Grün gestellt.“

Ein Sieg gegen Nürnberg, am besten überzeugend herausgespielt, würde das alles wieder in den Hintergrund drängen. Und 2008 würde anfangen, den „Roten“ endlich Spaß zu machen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:26
Not gegen Elend

Sie holten zuletzt 4 von 30 Punkten – zusammen!



Von HEIKO OSTENDORP und LARS BEIKE

Das letzte Fußball-Fest in der AWD-Arena sahen die Fans am 8. Dezember. Nach der 4:3-Gala gegen Werder Bremen war die Euphorie um die Roten riesig. 96 auf Uefa-Cup-Platz 5! Aber seitdem geht es abwärts - heute der (vorläufige) Tiefpunkt...

Hannover gegen Nürnberg, der Stolper-Gipfel! Da spielt (96-)NOT gegen (Club-)ELEND!

An den letzten fünf Spieltagen erstolperten sie sich vier Pünktchen - zusammen! Mickrige vier von 30 möglichen Punkten! 10 Spiele, aber kein einziger Sieg! Das „schaffte“ außer den Beiden kein anderer Klub! Folge: In der Tabelle ab dem 17. Spieltag stehen sie ganz eng zusammen – ganz unten. 96 Letzter, der Club punktgleich Vorletzter.

NOT gegen ELEND - keine Überraschung, dass das heute nur 33000 Fans sehen wollen. Selbst 96-Sportdirektor Christian Hochstätter glaubt nicht an Fußball-Zauber: „In dieser Situation darf man nicht davon ausgehen, dass fußballerische Höhepunkte im Vordergrund stehen...“

Die Roten in NOT. Ein Dreier gegen den Club Pflicht. Damit sie nicht noch weiter in die Krise und die Grauzone rutschen. Trainer Dieter Hecking: „Natürlich verspüren wir nach diesem Negativ-Lauf Druck. Wir wollen diese Serie endlich beenden.“ Sein Problem der letzten Wochen: „Wenn wir ein schwaches Spiel abliefern, zieht sich das leider durch die ganze Mannschaft. Das ist auffällig.“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 13:36
Allgemeine 96-Verunsicherung

Spieler müssen ins Hotel. Adler macht Druck auf Enke. Ein Sieg muss her heute gegen Nürnberg. 96 braucht die Punkte, die Mannschaft darf Robert Enke beim Kampf um die EM nicht im Stich lassen.



VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS HANNOVER. Allgemeine Verunsicherung bei 96. Zu den schwankenden Leistungen gibts besorgniserregende Meldungen vom DFB – Leverkusens René Adler soll zum nächsten Länderspiel gegen die Schweiz eingeladen werden. Kommt er als dritter Torwart zum gesetzten Jens Lehmann dazu, dann stellt sich die Frage „Wer muss zu Hause bleiben – Timo Hildebrand oder Robert Enke?“. Und die sich anschließende Frage: Gilt das auch gleich für die EM?

Offenbar will Bundestorwarttrainer Köpke den jungen Adler bei der Euro dabei haben. Zudem wird Hildebrand in Valencia gefeiert für seine Leistung beim 1:1 gegen den FC Barcelona. Das alles erhöht den Druck auf Enke, aber auch auf die 96-Mannschaft – sie darf ihren Torwart nicht wie zuletzt im Stich lassen.

Enke weiß: „Ich habe eine gute Vorrunde gespielt und in der Rückrunde mein Zeug gemacht. Aber klar ist es immer besser, wenn man wenig Gegentore bekommt.“ Deshalb „wäre es für mich schon wichtig, mal zu null zu spielen“, aber das gelte für die ganze Mannschaft. Enke macht klar: „Gute Mannschaften zeichnen sich durch eine gute Defensive aus.“

Dann ist 96 zurzeit eine schlechte Mannschaft, bei schon 36 Gegentoren, nur Bielefeld hat mehr Treffer kassiert. Valérien Ismaël dürfte aber der Abwehr heute mehr Halt geben.

Ansonsten ist es ein 96-Phänomen, dass außer Enke kein Spieler beim 1:2 in Bochum Normalform hatte. „Das ist auffällig, dass sich das gleich durch die ganze Mannschaft zieht, wenn es mal nicht so läuft“, hat Dieter Hecking erkannt.

Für die Partie gegen Nürnberg hofft der 96-Trainer, „dass wenigstens acht bis neun Spieler Normalform haben“. Um die Konzentration auf die Partie zu fördern, hat Hecking „die Abläufe verändert“. Sonst durften die Profis zu Hause schlafen, nun mussten sie im Hotel übernachten.

Hecking stört, dass sich die Spieler mit allerlei Nebensächlichem beschäftigen und sich nicht professionell verhalten. Der Fall von Szabolcs Huszti, der zu wenig getrunken hatte, ist nur ein Beispiel. „Es gibt vier, fünf andere Sachen, die mir missfallen“, macht Hecking klar.

Auf dem Platz ärgern den Trainer die vielen Fehlpässe, „wir müssen im Aufbauspiel sicherer werden“. Die allgemeine Verunsicherung stoppen und Enke gut aussehen lassen, das ist die heutige 96-Aufgabe.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/03/2008 21:25
Spielbericht: H96 - 1. FC Nürnberg 2:1 (1:0)


Hannover 96 hat seine Durststrecke von fünf Spielen ohne Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg beendet.



Arnold Bruggink (29.) und Szabolcs Huszti (66.) sorgten für Jubel in der AWD-Arena. Der eingewechselte Zvjezdan Misimovic hatte zwischenzeitlich für den Club ausgeglichen.



Ismaël und Huszti kehren zurück

Nach dem 1:2 in Bochum gab es drei Wechsel im 96-Team: Die wieder genesenen Ismaël und Huszti rückten für die verletzten Fahrenhorst und Krebs in die Startelf, dazu ersetzte Stajner den ebenfalls ausfallenden Rosenthal. Nürnbergs Coach von Heesen konnte nach dem 1:1 gegen Cottbus nach Gelbsperre wieder auf Saenko bauen, außerdem kam Kluge. Mintal und Engelhardt mussten auf die Bank.



Bruggink mit Hallo Wach

Nach abwartendem Beginn bei windigem Wetter, das lange Bälle zu keinem geeigneten Mittel machte, sorgte Hanke nach einer Viertelstunde für die erste Großchance des Spiels. Bruggink hatte von rechts geflankt, der 96-Goalgetter mit dem Hinterkopf verlängert. Das sich hinter FCN-Keeper Blazek senkende Leder klatschte aber nur ans linke Lattenkreuz. Abgesehen von dieser Gelegenheit dominierten Mittelfeldduelle. Mit ihrer zweiten Möglichkeit gingen die Roten dann aber in Führung: Huszti brachte einen Freistoß von rechts ins Zentrum, Blazek faustete das Leder wieder heraus. 19 Meter vor dem Kasten konnte Bruggink Maß nehmen und das Spielgerät mit links genau in den linken Giebel zimmern (29.). Der erste Saisontreffer des Holländers war zugleich ein wunderschönes Tor! Das war`s dann aber auch bereits, was es aus Durchgang eins zu berichten gab. Nürnberg bemühte sich um Offensivakzente, ohne aber an der diesmal sicher agierenden 96-Abwehr vorbeizukommen. Die Niedersachsen verwalteten die knappe Führung.



96 meldet sich nach Ausgleich zurück

Mit den Einwechslungen von Vittek und Misimovic versuchte Club-Coach von Heesen die Wende zum Besseren – und tatsächlich: das neue Duo sorgte für vermehrte Gefahr. Besser aus der Kabine kamen aber zunächst die Gastgeber. Vinicius leitete einen schnellen Konter ein und wurde schließlich durch eine Hanke-Flanke perfekt wieder eingesetzt. Doch der brasilianische Innenverteidiger schoss aus sechs Metern über die Querstange (48.). Dann jedoch traf Joker Zvjezdan Misimovic auf der anderen Seite: Reinhardt hatte von rechts in den Sechzehner geflankt, Koller auf den bosnischen Nationalspieler zurückgelegt. Und Misimovi ließ Enke im 96-Kasten mit einem Schuss aus zehn Metern in die lange linke Ecke keine Abwehrchance (52.). Die Roten zeigten sich nach dem überraschenden Ausgleich kurzzeitig von der Rolle. So hatte man Glück, dass die zweite Einwechslung Vittek aus aussichtsreicher Lage deutlich über das Tor zielte (55.). Umso wichtiger, dass sich der Gastgeber nach zehnminütiger Auszeit eindrucksvoll zurückmeldete. Balitschs Versuch von der Strafraumgrenze wurde genau vor die Füße des gerade eingewechselten Lauth abgeblockt. Dieser überlupfte den herausstürzenden Blazek geschickt, so dass Szabolcs Huszti keine Mühe hatte, ins leere Tor zu einzuschieben (65.). Der Schock bei den Franken saß tief, 96 war nun einem weiteren eigenen Treffer näher als der Gast dem Ausgleich. Hanke wurde im letzten Moment am Abschluss gehindert (72.), Balitsch zielte etwas zu hoch (79.) und Schulz traf mit seinem Kopfball nach Huszti-Freistoß genau in die Arme von Blazek (79.). So musste die Hecking-Elf am Ende doch noch einmal ein wenig zittern, da der Gast zur Schlussoffensive blies und in dieser auch noch den „96-Schreck“ Mintal brachte, der die Roten in den letzten Minuten schon oft Punkte gekostet hatte. Und tatsächlich, fast hätte der Slowake in der 89. Minute wieder getroffen. Dieses Mal zielte er allerdings etwas zu hoch. Als auch sein Landsmann Vittek in der Nachspielzeit frei vor dem Kasten gerade noch von Cherundolo am Einschuss gehindert wurde, war der erste Sieg im Jahre 2008 perfekt.



Anschluss gehalten

Hannover 96 hält durch diesen wichtigen Dreier den Anschluss ans obere Tabellendrittel, beim Pokalsieger Nürnberg dagegen muss weiter um den Klassenerhalt gezittert werden. Für die Hecking-Elf steht am kommenden Sonntag die schwierige Aufgabe bei den starken Leverkusenern an.



STATISTIK

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Ismaël, Tarnat - Balitsch, Schulz, Stajner (65. Lauth), Bruggink (70. Lala), Huszti - Hanke (78. Hashemian)

1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Mnari (46. Misimovic), Galasek, Kluge (86. Mintal) - Saenko, Charisteas (46. Vittek), Koller

Tore: 1:0 Bruggink (29.), 1:1 Misimovic (52., Koller), 2:1 Huszti (65., Lauth)

Gelbe Karten: Cherundolo, Stajner, Vinicius, Tarnat, Lauth / Pinola, Misimovic

Zuschauer: 32.282

Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/03/2008 09:33
Dreckig über die Ziellinie
Hannover 96 knackt mit dem nicht besonders schönen, aber wichtigen 2:1 gegen Nürnberg die 30-Punkte-Marke.


Von Heiko Rehberg
Hannover. Endlich machte der Blick auf die Tabelle wieder Spaß. Dieter Hecking schaute auf das Blatt, auf dem alle Zahlen und Fakten des 22. Fußball-Bundesligaspieltages fein säuberlich aufgelistet waren, und fuhr dann mit dem Finger ganz nach rechts, dort, wo die Punkte stehen. „Endlich haben wir die 30-Punkte-Grenze übersprungen“, sagte der Trainer von Hannover 96 nach dem hart erkämpften 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Hecking erinnerte dabei an einen Hochspringer, der die angestrebte Höhe endlich gepackt hatte.
Wenn man in diesem Bild bleiben will, dann hatte Hannover 96 bereits im vergangenen Jahr die 1,97 Meter locker gemeistert und Anfang des neuen Jahres die 1,98 und 1,99 Meter übersprungen, nur über zwei Meter wollte es einfach nicht gehen.
27 Punkte hatten die „Roten“ nach dem 16. Spieltag, dann gab es die Pleite in Cottbus (1:5), 2008 kamen erst die Zähler 28 (1:1 in Hamburg) und 29 (2:2 gegen Karlsruhe) hinzu, aber die 30 schien wie eine unüberwindbare Mauer. Gegen die Bayern (0:3) und in Bochum (1:2) ging es nicht rüber, und auch gegen Nürnberg konnte man bis zum Abpfiff nie ganz sicher sein, dass es diesmal gelingt. Umso größer war am Ende die Erleichterung: 32 Punkte hat Hannover 96 nun, „wir haben das nächste Zwischenziel erreicht“, sagte Hecking. Endlich.
Dem 96-Trainer, der Siege wie Niederlagen normalerweise ruhig und mit wohlfeilen Worten analysiert, rutschte bei der Nachbetrachtung des 2:1 gegen Nürnberg das Wort „Drecksspiel“ heraus. Oder um es genau zu zitieren: „Diese Drecksspiele musst du gewinnen.“ Man muss das vielleicht erklären.
Drecksspiele sind natürlich nicht schmutziger als andere Spiele; gemeint sind jene unangenehmen Begegnungen, in denen es nichts zu glänzen gibt und am Ende nur wichtig ist, dass ein Sieg dabei herauskommt, egal wie.
Trotz einer „nicht besonders prickelnden 1. Halbzeit“ (Hecking) hatte 96 durch den Fernschuss von Arnold Bruggink mit 1:0 geführt (29. Minute) und hätte direkt nach der Pause durch Vinicius alles klar machen müssen (48.). Stattdessen kassierte die Mannschaft den Nürnberger Ausgleich durch Zvjezdan Misimovic (52.), auch über ein zweites Gegentor durch Robert Vittek hätte sich niemand beschweren können (55.).
96 wackelte in dieser Phase bedenklich, und so nervös und verunsichert wie die „Roten“ teilweise spielten, hätte sie ein zweiter Nürnberger Treffer umgepustet wie das Orkantief „Emma“ den einen oder anderen Baum. Doch dann kam „Club“-Torwart Jaromir Blazek ein zweites Mal zu Hilfe und ermöglichte durch seine Unentschlossenheit das 2:1 von Szabolcs Huszti (66.).
Was danach in der AWD-Arena passierte, war eine kleine Überraschung: Hecking brachte mit Altin Lala einen dritten defensiven Mittelfeldspieler und nahm in der Schlussphase noch seinen treffsichersten Stürmer – den an diesem Tag aber erneut blassen Mike Hanke – heraus. Ergebnissicherung nennt man so etwas. Das Publikum, das lieber Spektakel mit einem dritten, vierten und fünften Treffer sehen will, reagiert auf so etwas in der Regel mit Pfiffen. Doch die rund 30 000 Hannoveraner unterstützten ihre Mannschaft lautstark, auch weil sie sahen, dass Heckings Maßnahmen goldrichtig waren. Rustikal verteidigte 96 mit weit und hoch weggeschlagenen Bällen den knappen Vorsprung, in „Drecksspielen“ ist das nicht verboten, sondern passend.
„Großen Dank ans Publikum“, sagte Hecking später, „es hat uns über einen schweren Punkt hinweggeholfen.“ Nur vier Zähler beträgt der Abstand bis zu einem UEFA-Cup-Platz, drei Punkte sind es bis zu einem UI-Cup-Rang, von den nächsten drei Aufgaben gegen Leverkusen, Bielefeld und Duisburg müssten zwei lösbar und die schwerste – Sonntag bei Bayer 04 – nicht unmöglich sein. „Alles schön eng zusammen“, sagte Hecking beim Blick auf die Tabelle: „Und wir sind dabei.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/03/2008 09:34
Auch diesmal ist 96 hinten nicht ganz dicht
Premiere für ein neues Pärchen: Vinicius und Ismaël spielen nicht fehlerfrei, machen ihre Sache aber ordentlich


Von Heiko Rehberg
Hannover. Nach 52 Minuten stand fest, dass es wieder nichts wird mit einem 96-Spiel ohne Gegentor. Nürnbergs Zvjezdan Misimovic hatte zu diesem Zeitpunkt das 1:1 erzielt, es war das Gegentor Nummer 37 in dieser Saison, mehr haben nur Arminia Bielefeld (45) und Borussia Dortmund (38) kassiert. Von den acht Topteams der Bundesliga sind die „Roten“ die einzige Mannschaft mit einem negativen Torkonto.
„Ich hätte schon mal wieder gerne zu null gespielt“, sagte Torwart Robert Enke nach dem 2:1 gegen Nürnberg, ordnete die eigene Befindlichkeit dann aber – ganz Kapitän – der Mannschaft unter: „Wichtiger ist der Sieg.“
Hinten dicht war 96 das letzte Mal am 30. November 2007 beim 3:0-Sieg in Rostock, auch mit einer neuen Innenverteidiger-Kombination gab es gegen eher harmlose Franken einen Gegentreffer. In der Hinrunde waren Vinicius und Frank Fahrenhorst gesetzt, gegen Bayern München (0:3) gab es 45 Minuten lang erstmals die Kombination Fahrenhorst/Valérien Ismaël – und nun 90 Minuten gegen Nürnberg das Doppel Ismaël/Vinicius. Fasst man die Leistung des neuen Pärchens kurz zusammen, dann lautet das Urteil: nicht fehlerfrei, aber halbwegs solide.
Beide hatten eine schwache Szene, einmal mit, einmal ohne Folgen: Vinicius sah vor dem 1:1 nicht gut aus. Ismaël hatte Glück, dass Schiedsrichter Michael Kempter in der 35. Minute nach seinem Zweikampf mit Angelos Charisteas nicht auf Elfmeter entschied; vertretbar wäre es gewesen. „Ein klarer Elfmeter, ich habe einen Schlag in den Bauch bekommen“, sagte der Nürnberger.
Ansonsten funktionierte die Abstimmung zwischen beiden im Großen und Ganzen, dass Ismaël und Vinicius in der Spielstatistik später mit den meisten Ballkontakten geführt wurden, hatte auch damit zu tun, dass sie sich besonders in der 1. Halbzeit den Ball immer wieder quer zupassten.
Vinicius war sich nicht zu schade, in Bedrängnis die Variante „Ball auf die Tribüne“ zu wählen. Meistens hatte er es mit Jan Koller zu tun, was nie besonders angenehm ist, diesmal aber durch Schwierigkeiten des Tschechen mit der Abseitsregel erleichtert wurde. Einen Rüffel vom Trainer gab es kurioserweise für eine Offensivaktion. Nach einer Flanke von Mike Hanke schoss der Brasilianer in der 48. Minute aus drei Metern drüber. „Der ,Vini‘“, sagte Dieter Hecking, „muss das Tor machen, dann sind wir früh durch.“
Ismaël überschritt die Mittellinie nur selten, spielte meistens lange Bälle und setzte auf die Devise „Sicherheit zuerst“. „Er hat zur Stabilität beigetragen“, sagte Hecking, „aber er hat noch Steigerungsmöglichkeiten. Jedes Spiel bringt ihn weiter nach vorn.“ Und Enke seinem Ziel näher: endlich mal wieder zu null.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/03/2008 09:35
Ruhe bewahrt, Stärke gezeigt
Beim 2:1-Arbeitssieg gegen Nürnberg gab es auch Aspekte, die Mut für die nächsten Spiele machen

Von Christian Purbs
Hannover. Die Erleichterung war jedem 96-Spieler anzusehen. Der eine riss nach dem Schlusspfiff die Arme hoch, ein anderer atmete erst einmal ganz tief durch. Der erste Sieg der Rückrunde war nach dem 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg endlich perfekt, nur das zählte, das Wie interessierte in diesem Moment niemanden.
Auf die Idee, den Erfolg schönzureden, kam auch eine Stunde nach der Begegnung keiner. Unisono erklärten Spieler und Trainer das 2:1 zu einem hart erkämpften Arbeitssieg, auf den man nicht besonders stolz, aber mit dem man sehr zufrieden sein kann. Auch wenn vieles immer noch nicht so gut klappt wie über weite Phasen der Hinrunde, so gibt es auch positive Aspekte, die dem Neustart der „Roten“ im weiteren Verlauf der Rückrunde viel Schwung geben können.
l Keine Hektik: Spieler und Trainer haben in einer Drucksituation die Ruhe bewahrt. Nach lediglich zwei Punkten aus fünf Spielen wurde das Gemurre im Umfeld immer größer, bei einer Niederlage wäre mit Sicherheit von einer Krise die Rede gewesen. So aber wird Trainer Dieter Hecking erst einmal ein wenig Ruhe haben.
l Reaktion gezeigt: Eigentlich habe er schon in Bochum eine Reaktion auf die bis dahin mäßigen Spiele der „Roten“ erwartet, sagte Hanno Balitsch Mitte vergangener Woche. Als es nun gegen Nürnberg darum ging, Versäumtes nachzuholen, ging der Mittelfeldspieler mit gutem Beispiel voran. Auch wenn immer noch zu viele Pässe beim Gegner landeten, am Einsatz gab es nichts auszusetzen, der absolute Willen, sich diesen Sieg nicht mehr nehmen zu lassen, war besonders in der Schlussphase der Schlüssel zum Erfolg.
l Schwung gebracht: Schon beim 2:2 gegen den Karlsruher SC bewies Hecking mit der Einwechslung von Jan Rosenthal, dem der Ausgleich zum 2:2 gelang, eine glückliche Hand. Auch gegen Nürnberg machte der Trainer alles richtig. Benjamin Lauth bereitete den Siegtreffer vor, Altin Lala sorgte in einer kritischen Phase mit seiner Zweikampfstärke für wichtigen Ballbesitz. Es ist gut zu wissen, dass Hecking trotz personeller Probleme immer noch Alternativen auf der Bank hat, die für frischen Wind sorgen und ein Spiel drehen können.
l Diszipliniert gespielt: Statt auf Hurra-Fußball setzte 96 gegen Nürnberg auf die Sicherheitsvariante. Gut verteidigen, was bis auf zwei, drei Situationen auch gelang, und in der Offensive darauf hoffen, dass die höhere spielerische Qualität zum Erfolg führt: Diese taktische Vorgabe ging auf, weil sich alle Spieler diszipliniert daran hielten.
l Stärke gezeigt: Es bleibt dabei: Wenn die „Roten“ im heimischen Stadion gegen einen Gegner spielen, der in der Tabelle hinter ihnen steht, verlieren sie nicht. Und wenn die 96-Fans ihre Mannschaft auch in Zukunft so grandios unterstützen wie gegen Nürnberg, wird das auch so bleiben.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/03/2008 09:35
Lala hat alles im Griff
Die 96-Einzelkritik


Robert Enke: Ein Schuss, ein (unhaltbarer) Treffer – ein blödes Spiel für einen Torwart. Bis auf zwei verunglückte Abschläge souverän und ohne Fehler: Note: 2,5

Steve Cherundolo: Eine solide und unauffällige Vorstellung. Note: 3,5

Vinicius: Der Brasilianer wäre fast zur tragischen Figur des Spiels geworden, als er erst aus fünf Metern freistehend über das Tor schoss (48. Minute) und sich beim Ausgleich den Ball von Jan Koller wegspitzeln ließ (52.). Insgesamt aber aufmerksamer als zuletzt. Note: 3,5

Valérien Ismaël: In seiner ersten Partie über 90 Minuten zeigte der Franzose eine ordentliche Leistung. Hatte Glück, dass Schiedsrichter Michael Kempter in der 1. Halbzeit sein Foul im Strafraum an Angelos Charisteas übersah. Note: 3

Michael Tarnat: Der Routinier wirkte nicht hundertprozentig fit und ließ sich zu oft ausspielen und überlaufen. Note: 4

Hanno Balitsch: War an beiden 96-Toren beteiligt. Beim 1:0 holte er den Freistoß heraus, dem 2:1 (65.) war ein abgefälschter Schuss des Mittelfeldspielers vorausgegangen. Bester 96-Feldspieler. Note: 3

Christian Schulz: In der Offensive oftmals zu unentschlossen, da wäre in einigen Situationen mehr drin gewesen. Der Mittelfeldspieler hatte mit dem nach der Pause eingewechselten Zvjezdan Misimovic einige Probleme. Note: 3,5

Szabolcs Huszti: War bei seinem achten Saisontreffer im richtigen Moment zur Stelle. Bis dahin gelang dem Ungarn jedoch kaum etwas. Hatte viele Ballverluste und Unsicherheiten in seinem Spiel, Akzente in der Offensive setzte der Mittelfeldspieler kaum. Erst nach seinem Tor kam er besser in Schwung. Note: 3,5

Jiri Stajner: Gehörte zu Beginn zu den auffälligsten 96-Spielern, weil er viel unterwegs war und ab und an auch Gefahr vor das Nürnberger Tor brachte. Wurde jedoch im Verlauf der Begegnung immer schwächer. Nach 65 Minuten gegen Benjamin Lauth ausgewechselt. Note: 4

Arnold Bruggink: Ob haltbar oder nicht – sein erstes Saisontor zum 1:0 war klasse. Viel mehr war vom Niederländer aber nicht zu sehen, auch weil es 96 zu oft mit langen Bällen versuchte. Note: 3,5

Mike Hanke: Wieder ein undankbares Spiel für den Stürmer. Bei seinem schönen Kopfball an die Latte hatte er Pech (15.), bei seiner besten Chance (72.) zögerte er zu lange. Mit zunehmender Spieldauer verließen den Alleinunterhalter im Sturm jedoch Kraft und Esprit. Note: 4

Benjamin Lauth: Hatte einen perfekten Einstand, als er mit seinem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung mit energischem Einsatz das Siegtor vorbereitete. Eine gute halbe Stunde, die Hoffnung auf mehr macht.

Altin Lala: Kam 20 Minuten vor dem Abpfiff und hatte sofort alles im Griff. Räumte im Mittelfeld auf und schaltete sich auch gut ins Offensivspiel ein. Ein ganz starker Auftritt des Albaners.
Vahid Hashemian: Löste Hanke ab und verteidigte gut mit. Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 17:55
Torhüter "je älter desto besser"

Seit fast 20 Jahren spielt Richard Golz auf Top-Niveau. Daher war der mit 39 Jahren älteste Bundesliga-Torwart für Redakteurin Jana Schäfer von Deutsche Welle TV der ideale Experte, um über die Veränderungen im Torwartspiel zu sprechen. Durch die Fernseh-Sendung „Bundesliga Kick Off“ werden Fans weltweit über den deutschen Fußball informiert.






Torwartspiel hat sich verändert
„Es hat in den letzten 20 Jahren erhebliche Veränderung für den Torwart gegeben. Nicht nur durch die Einführung der Rückpassregel müssen Torhüter heute mehr mitspielen“ , erklärt Richard Golz, der seit 2006 zweiter Torwart bei Hannover 96 ist. Auch die Spiel- und Trainingsinhalte haben sich nach seiner Beobachtung deutlich verändert. „Zu Beginn meiner Karriere war ich schon froh, wenn ich in der Saisonvorbereitung mal einen Ball gesehen habe. Heute sorgt bei uns Jörg Sievers als Torwart-Trainer für gezieltes Spezial-Training. Aber eines ist trotz vieler Änderungen gleich geblieben: Der wichtigste Job für den Keeper ist immer noch, die Bälle zu halten“, weiß der gebürtige Berliner.

Die Könige der Athleten
Für den 453-fachen Bundesligaspieler ist die Torwartposition immer noch sehr reizvoll. „Man ist schnell ein Held, aber genauso schnell kann man der Depp sein. Man ist manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes für die Drecksarbeit zuständig“, urteilt Richard Golz über den Job zwischen den Aluminium-Pfosten. „Für mich sind Torhüter vergleichbar mit den Zehnkämpfern in der Leichtathletik - die Könige der Athleten“, erläutert der 1,99m-Hüne schmunzelnd.

Keine Überraschungen zur EM
„Als Torwart benötigt man Erfahrung und kann nur durch Leistungen die Akzeptanz der Mitspieler und Zuschauer gewinnen. Allerdings haben wir in der Bundesliga viele gute Torhüter, die in vielen anderen Ländern die Nummer Eins in den jeweiligen Nationalteams wären“, so das Urteil von Richard Golz über das große Reservoir an Top-Torhütern in Deutschland. Für die Europameisterschaft 2008 erwartet er bei der Nominierung der drei Torhüter keine Überraschungen.
Etwas melancholisch beendete „Richie“ das TV-Interview. „Mit dem Alter wird man als Torwart immer besser. Aber ich weiß, dass meine Karriere leider bald zu Ende geht…“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 17:56
Hecking dankt den Fans

Haben Mannschaft im „Drecksspiel“ geholfen



VON ANDREAS WILLEKE
Herr Hecking, die Fans spürten, wie wichtig dieser Sieg war.
Ich muss dem Publikum danken. Die Fans haben gemerkt, dass wir wackeln, und von außen der Mannschaft das Gefühl gegeben, wir sind da, wir unterstützen euch. Das war klasse. Sie haben erkannt, dass der Mannschaft über einen schweren Punkt hinweggeholfen werden musste.

Sind Sie denn mit der spielerischen Leistung zufrieden?
Das ganz große spielerische Niveau, das wir schon mal gegen Bremen hatten, wars sicher nicht. Aber gerade diese Drecksspiele, die musst du gewinnen, das sind die wichtigen Punkte, die man nicht liegen lassen darf.

Es gab weniger Fehlpässe als in zuletzt in Bochum.
Wir haben den Spielern auch gesagt, sie sollen erstmal in Ruhe von Mann zu Mann spielen, das haben sie gut gemacht. Natürlich kommt da nicht so der Druck auf, den wir alle sehen wollen. Aber darum gings heute auch nicht. Es ging darum, die 30 Punkte zu überspringen.

Diese 30-Punkte-Grenze hätte 96 schon in Cottbus vor Weihnachten knacken können …
Das sind Etappenziele, die man sich steckt. Jetzt sind wir vier Punkte weg vom UEFA-Pokal, ohne dass wir das als Ziel haben, aber es ist nach wie vor hochinteressant. Schalke ist mit den Möglichkeiten, die sie haben, nur drei Punkte von uns weg. Das sollte man auch mal wahrnehmen. Die Mannschaften vor uns werden alle noch Punkte liegen lassen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 17:57
Ismael glück 90 min Comeback

Valérien Ismaël überzeugte bei seinem ersten Bundesligaspiel über 90 Minuten seit 658 Tagen



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Er hatte 22 Monate warten müssen. Am Sonnabend absolvierte Valérien Ismaël sein erstes Bundesligaspiel über 90 Minuten seit dem 13. Mai 2006 (3:3 mit Bayern gegen Dortmund). „Meine erste Prüfung ist geschafft“, freute sich Ismaël nach dem 2:1 gegen Nürnberg. „Jetzt ist es mein Ziel, in den Rhythmus zu kommen und konstant meine Leistung abzurufen.“
Vor zwei Wochen gegen Bayern hatte der 32-Jährige sein Debüt im 96-Trikot gegeben – mit Adduktorenproblemen musste er aber schon zur Pause raus und fehlte auch in Bochum. Jetzt scheint er endlich gesund zu sein. Gegen Nürnberg habe „alles gepasst“, sagte Ismaël gestern: „Von der Ausdauer her hatte ich keine Probleme. Am Ende war ich müde und hatte schwere Beine. Aber das ist normal. Ich bin froh, dass es vorwärts geht. Der Kopf wird langsam frei. Ich fühle mich gut.“

Ismaël zeigte ein ordentliches 90-Minuten-Comeback. „Er hat zur Stabilität beigetragen“, lobte Trainer Dieter Hecking. Der Neu-96er ordnete die zuletzt so unsichere Defensive mit Übersicht und klaren Kommandos, gefiel mit einfachem, aber klarem Aufbauspiel – und aggressivem Auftreten: „Man darf keine Angst haben. Ich will Autorität zeigen, der Gegner muss Respekt vor mir und 96 haben.“

Zweimal jedoch patzte er – Angelos Charisteas konnte zum Glück kein Kapital daraus schlagen. Erst unterlief Ismaël ein schlimmer Fehlpass in die Füße des alten Kumpels aus Bremer Zeiten, Steven Cherundolo rettete auf Kosten einer gelben Karte. Und nach einem Zweikampf mit Charisteas hatte Ismaël Glück, dass Schiedsrichter Kempter nicht auf Elfmeter entschied. „Cleverness“ nannte Hecking Ismaëls Rückwärtsfaller in die Beine des Nürnbergers.

An Ismaëls Seite zeigte sich auch Vinicius gegenüber den Vorwochen leicht verbessert, spielte nicht so zittrig. Dass sein Wunsch, „endlich mal wieder zu null zu spielen“, nicht in Erfüllung ging, war allerdings seine Schuld. Beim Nürnberger Ausgleich spielte der Brasilianer Nürnbergs Misimovic den Ball genau vor die Füße. Kurz zuvor hätte er nach einem Angriff in „Lucio-Manier“ das 2:0 machen müssen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 17:59
Hanke unglücklich, neue Männer braucht der Sturm


HANNOVER. Pfffft! Eigentlich braucht man nur auf das Bild gleich links zu schauen, und man weiß, was mit Mike Hanke los war gegen Nürnberg – nicht viel.
Kotrainer Dirk Bremser tröstet den Stürmer bei der Auswechslung. „Mike hatte viele unglückliche Szenen“, begründet Dieter Hecking seine Entscheidung.
Der Trainer „wollte mit Vahid da vorne einen reinbekommen, der Wolf und Glauber das Leben ein bisschen schwerer macht“. Die Nürnberger Innenverteidiger hatten zuvor kaum Probleme mit Hanke gehabt.
Hanke wirkte unkonzentriert. Er hielt die Bälle nicht wie gewohnt und brachte sie auch nicht zum Mitspieler.

In der 78. Minute gab Hecking Vahid Hashemian eine neue Chance. „Vahid hat in den letzten Trainingswochen einen guten Eindruck gemacht“, lobt der 96-Trainer, „er wirkt sehr spritzig und läuferisch stark.“
Davon war dann allerdings bei dem Kurzeinsatz wieder nicht viel zu sehen. Doch andere Möglichkeiten hat Hecking ja auch nicht.
Der Angriff bleibt die größte 96-Baustelle vor der nächsten Saison, hier dürfte es auch die größten Veränderungen geben.

Die Verträge von Hashemian und dem Dauerverletzten Thomas Brdaric wird man sicher nicht verlängern, auch Jiri Stajner steht vor dem Abschied. Drei teure Stürmer, wenig Ertrag – das ist die traurige 96-Bilanz.
Für die nächste Saison liegt darin aber auch eine Chance – es wird viel Geld frei für neue Angreifer. Geschätzte drei Millionen Euro kassieren die drei Stürmer zusammen. Für Brdaric wird zurzeit weniger als vertraglich vereinbart fällig, für den Kniepatienten zahlt die Berufsgenossenschaft.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 18:00
Macht Kind 10 mio locker ?

Er orientiert sich an Hoffenheim



Klubchef Martin Kind will im Sommer erneut kräftig in die Mannschaft investieren, um 96 dauerhaft an der Bundesliga-Spitze zu etablieren.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Erfolg ist in der Boombranche Profifußball schwieriger zu planen als in anderen Wirtschaftszweigen. Es gibt genug warnende Beispiele von Klubs, die trotz Millionen-Investitionen in den sportlichen und so auch in den wirtschaftlichen Ruin steuerten.

Wenn das Gesamtkonzept aber stimmt, „gibt es doch eine relativ deutliche Planungssicherheit“, glaubt 96-Boss Martin Kind. „Das zeigt das Beispiel Hoffenheim recht eindrucksvoll.“ Wenn man den reichen Dorfklub so durch die zweite Liga stürmen sieht, drängt sich der Eindruck auf, dass Geld eben doch Tore schießt.

Kind will 96 „mittelfristig“ (in den nächsten ein bis drei Jahren) „im oberen Tabellendrittel, also näher an Platz fünf als an Platz zehn, etablieren. Darauf muss unsere Einkaufspolitik ausgelegt sein.“ Einen dauerhaften Aufschwung gibt es aber in der Bundesliga nicht zum Nulltarif.
Kind ist inzwischen „vom Grundsatz her der Auffassung, dass wir immer mehr auf Qualität achten müssen“. Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking genießen dabei „das volle Vertrauen“ von Kind. Bei den jüngsten Einkäufen fällt ihm „kein völliger Fehlgriff ein. Selbst Benny Lauth kommt vielleicht noch.“

Weil aber „deutlicher Gesprächsbedarf in allen drei Mannschaftsteilen besteht“, wird 96 im Sommer wieder fünf bis zehn Millionen Euro investieren. Wunschspieler ist weiter Jan Schlaudraff, dessen Vertrag in München noch bis 2010 läuft. „Wir haben Bayern signalisiert, dass wir an dem Spieler interessiert sind“, sagt Kind.

Der Offensiv-Allrounder würde mindestens drei Millionen Euro Ablöse kosten. 96 streckt sich trotzdem nach Schlaudraff. Um einen „Topspieler wie Lukas Podolski“ zu werben, wäre dagegen „vermessen und noch zu früh“ für Kind. Das zeigt die Dimensionen, in denen 96 denkt. Neben einem Zehner sollen noch ein Stürmer sowie zwei Außenverteidiger kommen. Kandidaten sind Andreas Görlitz (KSC), an dem auch Bayern die Transferrechte hält, sowie Sascha Dum (Leverkusen) und Christian Eichner (ebenfalls KSC).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 18:01
Verdrängt Pinto etwa Bruggink?

Der Sünder meldet sich zurück. Er will Hecking was beweisen.



Sergio Pinto meldet sich nach seiner Sperre im Konkurrenzkampf um die Position zehn bei 96 zurück.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Wenn Sergio Pinto sich heute zum Training (ab 15 Uhr) mit den anderen 96-Profis trifft, dann hat er nach vier tristen Wochen zum ersten Mal wieder die Möglichkeit, sich für die Startelf am folgenden Wochenende zu empfehlen.

Beim 1:1 am 2. Februar beim HSV hatte er Nigel de Jong mit beiden Beinen in den Bauch getreten. Das geschah im Affekt, da der Hamburger ihn zuvor rüde gefoult hatte – Pinto wurde vom DFB trotzdem angemessen für vier Spiele gesperrt.
„Sieben, acht Tage“ hat Pinto nach der Sanktion „durchgehangen“, stellte Dieter Hecking fest. Danach aber habe der vielseitige Mittelfeldspieler „sehr ordentlich trainiert. Er will beweisen“, so vermutet der 96-Trainer, „dass das ein einmaliger Ausrutscher war.“

Nachdem Pinto die Strafe abgesessen hat, greift er nun wieder an. In der Hinrunde war er ja als Zehner längere Zeit erste Wahl gewesen. Nach der Winterpause jedoch versuchte es Hecking viermal mit Arnold Bruggink (beim HSV, gegen Karlsruhe, in Bochum und gegen Nürnberg) sowie einmal mit Jan Rosenthal.
Und obwohl Bruggink am Sonnabend beim 2:1 gegen Nürnberg mit links zum 1:0 traf, scheint Hecking die Idealbesetzung im zentralen offensiven Mittelfeld weiter nicht gefunden zu haben. Möglich also, dass sich der im Vergleich zu Bruggink agilere und zweikampfstärkere Pinto am Sonntag in Leverkusen mal wieder dort versuchen darf. Hecking will natürlich die Eindrücke „dieser Woche im Training abwarten“.

Auch Gaétan Krebs will sich ab morgen wieder um einen Platz in der 96-Elf bewerben. Seine Leistenbeschwerden sind abgeklungen.
Jan Rosenthal dagegen wird wegen anhaltender Adduktorenbeschwerden wahrscheinlich auch in Leverkusen ausfallen. Das ist bitter für ihn. Im Februar letzten Jahres hatte Rosenthal mit seinem Treffer noch das 1:0 in Leverkusen perfekt gemacht. Er war in einer Topform und wurde als Supertalent gefeiert. Nun aber muss Rosenthal auf seinen nächsten Einsatz warten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 18:02
Verdacht auf Schambein-Entzündung

Rosenthal Das wäre bitter! Gegen Nürnberg fehlte Jan Rosenthal wegen Leisten-Schmerzen. Gestern die genaue Untersuchung. Rosi: „Ich habe eine Kernspin gemacht. Wir müssen das Ergebnis abwarten.“



Schlimmer Verdacht: Rosi hat eine Schambein-Entzündung! Eine ganz fiese Verletzung - und sehr langwierig. Altin Lala fiel damit mal 10 Monate aus! Bereits im Winter-Trainingslager hatte Rosi Beschwerden. Doch es wurde immer schlechter statt besser. Heute soll Spezialist Dr. Krüger (Berlin) Rosi untersuchen. Trainer Dieter Hecking: „Wir wollen ihn da checken lassen.“ Krüger operierte damals schon Lala. Auch bei Rosi ist eine Operation nicht ausgeschlossen!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/03/2008 18:04
Brdaric läuft auf Schalke unter Wasser

Sein Kampf ums Comeback Es ist ein Kampf, der schwerer ist, als jedes Bundesliga-Spiel. Ein Kampf, den Thomas Brdaric (33) eigentlich nicht mehr gewinnen kann. Aber den er trotzdem austrägt...



Sein verzweifelter Kampf um die Karriere: Brdaric rennt auf Schalke - unter Wasser! BILD besuchte den verletzten Torjäger im „medicos“ auf Schalke. In einem der modernsten Reha-Zentren Europas quält sich Thommy jeden Tag zwischen sechs und acht Stunden. Das Highlight: Auf dem Unterwasser-Laufband (Kosten rd. 500 000 Euro) joggt Brdaric gegen einen Wasser-Strom an. Danach gibt‘s Wasserball-Spiele mit verletzten Schalker-Spielern und die tägliche Tortur im Mega-Kraftraum. Alles für den Traum, nach drei Knie-OP‘s doch noch einmal Bundesliga zu spielen. „Solange es eine Chance gibt, werde ich nicht aufgeben. Das habe ich nie getan“, sagt Brdaric. Dennoch hat er sich auch schon mit einem möglichen Karriere-Ende beschäftigt. Aber erst, wenn auch die Reha „Auf Schalke“ nichts bringt...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/03/2008 12:02
Rosenthal droht Saisonaus

Schambeinentzündung. Lala fehlte acht Monate.

Jan Rosenthal droht eine lange Pause. Der U-21-Nationalspieler leidet unter einer Schambeinentzündung.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Diese Berlin-Reise hat Jan Rosenthal gestern wenig Freude bereitet. Er ließ sich in der Praxis von Jens Krüger an der Potsdamer Straße untersuchen. Der Leisten-Spezialist hatte im Januar 2004 bereits Altin Lala wegen einer Schambeinentzündung operiert, dieselbe Diagnose wurde gestern auch bei Rosenthal gestellt.

Lala wurde nach dem Eingriff vergleichsweise schnell wieder fit. Er kehrte nach zwei Monaten in den Spielbetrieb zurück, hatte sich vorher allerdings mehr als ein halbes Jahr lang mit den Beschwerden herumgeplagt.
„So lange würden wir bei Jan nicht warten“, sagt 96-Arzt Wego Kregehr. Zunächst will er aber versuchen, das Problem mit alternativen Behandlungsmethoden in den Griff zu bekommen. Heute treffen sich Rosenthal und Kregehr mit den Physiotherapeuten und Trainer Dieter Hecking, um das Vorgehen abzustimmen.

96-Physiotherapeut Markus Witkop soll den Mittelfeldspieler osteopathisch behandeln, Rosenthal soll eine Spritzenkur und Magnetresonanz-Therapie bekommen. Außerdem soll er sich beim Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt vorstellen.
96 schöpft alle Möglichkeiten aus, um eine Operation noch abzuwenden. Dem U-21-Nationalspieler droht trotzdem eine lange Pause. Bei dem schwierigen Befund kann Kregehr „keine genau Prognose abgeben“. Zwei bis drei Wochen wird sich Rosenthal mindestens schonen müssen, bei einer Operation wäre die Saison für ihn gelaufen.
„Die wichtigste Maßnahme ist Ruhe“, warnt Krüger in einem medizinischen Fachblatt. „Die Patienten müssen über viele Wochen oder Monate pausieren … Wenn sie zu früh mit dem Sport wieder anfangen, kommen die Beschwerden immer wieder.“
Rosenthal hofft allerdings, „dass ich von den acht Monaten Pause wie bei Altin wegkomme“. Er war in Berlin auch auf „eine weiche Leiste untersucht“ worden, „normal ist das in dem Bereich auch nicht“. Der 21-Jährige sieht „ein komplexes Problem“.
Die Zwangspause ist bitter für Rosenthal. Er wollte sich bei 96 in der Rückrunde wieder „als Stammspieler“ etablieren. Nun ist er zum Zuschauen verdammt – und muss auch für das EM-Qualifikationsspiel mit der U 21 gegen Luxemburg (25. März) absagen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/03/2008 12:02
Sorgen auch um die 96 Abwehr


HANNOVER. Jan Rosenthal ist nicht der einzige 96-Patient, der Trainer Dieter Hecking Sorgen bereitet. Gestern mussten sich auch die Abwehrspieler Frank Fahrenhorst und Valérien Ismaël schonen.

Der Einsatz von Fahrenhorst am Sonntag in Leverkusen ist weiter gefährdet. Er fehlte ja schon beim 2:1 gegen Nürnberg und leidet weiter unter den Folgen einer Innenband-Zerrung. Hecking hofft aber noch, dass sein Innenverteidiger in den nächsten vier Tagen wieder fit wird.
Fahrenhorst würde wohl den Brasilianer Vinicius wieder aus der Mannschaft verdrängen – falls die Beschwerden von Ismaël nicht noch schlimmer werden. Dem Franzosen macht eine Reizung der Patella-Sehne zu schaffen, er ließ sich gestern von 96-Arzt Wego Kregehr mit Stoßwellen behandeln und trimmte sich mit Edward Kowalczuk. Hecking rechnet aber damit, dass Ismaël heute schon wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Er baut auf den früheren Bayern-Star als Stabilisator der Abwehr.

Als Ideengeber für die Offensive will sich Sergio Pinto empfehlen. Gestern imponierte er im Training zunächst als Vollstrecker – erst traf Pinto mit einem knackigen Schuss mit links unten links, dann knallte er den Ball mit rechts oben rechts in den Winkel. Pinto hat in den letzten Wochen offenbar viel Kraft gesammelt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/03/2008 12:04
Pinto macht Tempo

Nach vier Spielen Sperre Der ist richtig heiß...



Vier Spiele war Sergio Pinto (27) gesperrt. Beim Rückrunden-Start beim HSV (1:1) hatte er nach einer Tätlichkeit gegen de Jong Rot gesehen. Sonntag gegen Leverkusen darf er endlich wieder ran - und Pinto macht Tempo. Drehte im Training richtig auf. Höhepunkt: ein 22-m-Knaller in den Winkel. Trainer Dieter Hecking: „Nicht schlecht, dass wir ein paar Möglichkeiten mehr haben.“ Vielleicht nutzt Pinto ja die Chance - und steht in Leverkusen in der Start-Elf...
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 09:16
Rückschlag für Rosenthal
Schambeinreizung bremst 96-Mittelfeldtalent aus / Ismaël lässt Training aus


Von Volker Wiedersheim
Hannover. „Den Kader in der Breite verstärken“ – diese Strategie des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 erweist sich jetzt als wertvoll. Denn im offensiven Mittelfeld müssen die „Roten“ nicht nur das Fehlen eines Spielmachers sowie die Formschwächen mehrerer Spieler kompensieren. Nun droht auch ausgerechnet das große Talent Jan Rosenthal länger auszufallen. Der „U 21“-Nationalspieler war gestern zur Untersuchung bei Spezialist Prof. Jens Krüger in Berlin. Seine Diagnose: eine Entzündungsreizung des Schambeins.
Schon seit längerem plagt sich Rosenthal mit Beschwerden am Ansatz der Adduktoren am Schambein, wie 96-Mannschaftsarzt Wego Kregehr erläuterte. „Das ist nun allerdings ein neues Problem.“ Rosenthals Mannschaftskollege Altin Lala ist vor drei Jahren wegen einer chronischen Entzündung des Schambeins zehn Monate ausgefallen. Der Albaner ließ sich schließlich von Krüger operieren und dabei sogar einen Nerv durchtrennen. „Bei Rosenthal ist das bislang keine chronische Entzündung, und deshalb soll auch zunächst einmal nicht operiert werden“, erläuterte 96-Trainer Dieter Hecking. Stattdessen wird über eine Magnetwellentherapie nachgedacht. Außerdem gilt zunächst ein Belastungsverbot, damit keine chronische Entzündung entsteht.
96-Trainer Dieter Hecking muss nach dem Ausfall Rosenthals bei der Zusammenstellung der offensiven Mittelfeldreihe nun einen neuen Ansatz suchen. Allein Szabolcs Huszti ist als Flügelspieler auf der linken Seite weiter gesetzt. Wer am Sonntag bei Bayer Leverkusen allerdings auf der rechten Seite und im Zentrum spielt, ist nicht ausgemacht. Jiri Stajner ließ jüngst gegen den 1. FC Nürnberg allzu viel vermissen und ist eher kein Kandidat für die Startelf. Benjamin Lauth hat sich trotz seiner Siegtorvorlage für Huszti ebenfalls nicht nachhaltig empfohlen. Auch die Option Salvatore Zizzo fällt weg: Der aufstrebende Amerikaner ist für drei Wochen zur „U 23“-Auswahl seines Landes abgestellt. Kein gutes Spiel, aber ein Tor gegen Nürnberg gemacht – das spricht für Arnold Bruggink. Andererseits hat auch Sergio Pinto seine Rot-Sperre von vier Spielen nun abgesessen; jetzt drängt er mit Frische und viel Tatendrang zurück ins Team. Seine Spielweise passt zu dem Spiel gegen Leverkusen, in dem eine gewisse Zweikampffreudigkeit von Vorteil sein dürfte. Allerdings muss sich Pinto dafür dem Konkurrenzkampf mit Gaétan Krebs stellen, der nach Adduktorenproblemen wieder dabei sein wird.
l Ismaël geschont: Der französische Innenverteidiger Valérien Ismaël fehlte gestern wegen einer Sehnenreizung im Knie. Heute soll er wieder mit der Mannschaft trainieren. Frank Fahrenhorst hingegen fällt mit einer Bänderdehnung weiter aus – Einsatz in Leverkusen ungewiss.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 09:19
„Eine schnelle Rückkehr ist möglich“

Herr Rosenthal, bei Ihnen wurde eine Schambeinentzündung festgestellt. Das hört sich gar nicht gut an.

Mit dem Schlagwort Schambeinentzündung verbindet man ja immer einen Schock und eine lange Pause. Das ist einerseits verständlich, da so eine Entzündung sehr langwierig sein kann. Das hängt aber auch immer davon ab, wie lange man die Entzündung schon hat. Bei mir kann jedoch eine chronische Entzündung aufgrund einer in einem anderen Zusammenhang vor kurzem durchgeführten Untersuchung ausgeschlossen werden. Deshalb kann man das auch nicht mit Altin Lala vergleichen, der mit dieser Verletzung acht Monate ausgefallen ist. Ich bin relativ optimistisch, dass wir die Entzündung schnell in den Griff bekommen werden.

Was tut denn da genau weh, wenn man mit so einer Verletzung versucht, Fußball zu spielen?

Wenn sich die Adduktorenmuskeln ruckartig anspannen, wie etwa beim Abstoppen aus dem Lauf und allen Bewegungen des Beines nach innen, schmerzt es. Wenn ich geradeaus laufe, bin ich schmerzfrei. Bei verschleppten Schambeinentzündungen wird es manchmal so schlimm, dass man sich nicht mehr ohne Schmerzen im Bett umdrehen kann. Aber davon bin ich weit entfernt.

Mit den Adduktoren hatten Sie in den vergangenen Wochen auch immer mal wieder Probleme …

Aber nicht an dieser Stelle.

Also gibt es da keinen Zusammenhang?

Ich hatte da mal ein Wehwehchen und da mal ein Wehwehchen. Das sind alles Kleinigkeiten, die jetzt vielleicht zusammengekommen sind.

Es ist auffällig, dass sich seit der Einweihung des neuen Trainingsplatzes, der sehr rutschig ist, die muskulären und Adduktorenprobleme bei den Spielern häufen.

Dazu kann ich nichts zu sagen, bei der Platzdiskussion bin ich der falsche Ansprechpartner.

Wie sieht Ihre Therapie aus, um möglichst schnell wieder fit zu werden?

Der Körper muss wissen, was er zu reparieren hat, um wieder einen schmerzfreien und gesunden Zustand herzustellen. Fahrradfahren, Stabilitätsübungen, das liegt jetzt erst einmal an. Und dann schauen wir von Tag zu Tag.

Ist eine Operation wie bei Lala ein Thema?

Nein, auf keinen Fall. Wir machen eine konservative Behandlung durch die Physiotherapeuten und Mannschaftsarzt Wego Kregehr .

Sie waren nach einer durchwachsenen Hinrunde zuletzt wieder gut in Form. Wie groß ist da die Enttäuschung, wenn man durch so eine Verletzung wieder zurückgeworfen wird?

Es ist schon ärgerlich, weil ich das Gefühl hatte, wieder auf einem aufsteigenden Ast zu sein. Ich hatte längere Zeit keine schlimmeren Verletzungen, und vielleicht ist es einfach auch so, dass die vielen Kleinigkeiten endlich einmal auskuriert werden müssen. Das Einzige, was ich tun kann, ist zu versuchen, möglichst schnell wieder fit zu werden und zurückzukommen.

Am vergangenen Sonnabend beim 2:1 gegen Nürnberg mussten Sie von der Tribüne aus zuschauen. Schmerzt das mehr als die Entzündung?

Es ist einfach schade. Man will immer gerne dabei sein und zeigen, was man kann. Der Sieg war sehr wichtig, ich habe mich sehr gefreut für die Mannschaft.

Denken Sie manchmal auch daran, dass Sie in dieser Saison vielleicht gar nicht mehr für 96 auflaufen?


Solche Gedanken habe ich weit weggeschoben. Es gibt auch keinen Grund, sich damit zu beschäftigen. Die Verletzung ist analysiert worden, und das Ergebnis zeigt, dass es keinen Grund gibt, davon auszugehen, dass die gesamte Rückrunde gelaufen ist. Alles ist möglich, auch eine schnelle Rückkehr. Es kann sein, dass ich in zwei oder drei Wochen wieder spielen kann. Und wieso sollte ich vom negativsten Fall ausgehen?

Interview: Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:05
Trio kehrt zurück

Aus der medizinischen Abteilung der Roten gab es beim Donnerstagtraining Positives zu berichten. Die unter der Woche angeschlagenen Spieler Hanno Balitsch, Valérien Ismaël und Szabolcs Huszti sind wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen.



Lauth drängt sich auf

Innenverteidiger Vinicius fehlte allerdings noch mit Rückenproblemen, möglicherweise kann er aber rechzeitig vor dem Leverkusenspiel wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren. „Ansonsten spielt Darek, das ist kein Problem“, sagt Trainer Dieter Hecking, der sich von den Wehwehchen seiner Spieler nicht beeindrucken lässt. „Andere Mannschaften haben auch Verletzte - jetzt eben auch mal wir. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir in der Breite genug Qualität haben, um mögliche Ausfälle zu kompensieren. Momentan ist es noch nicht so eng“, ergänzt der 96-Coach. Definitiv fehlen werden am Sonntag in Leverkusen Abwehrspieler Frank Fahrenhorst (Innenbandzerrung) und Youngster Jan Rosenthal (Schambeinentzündung). Diese Negativmeldung kann gleichzeitig eine Chance für die bisherigen Reservisten sein. Besonders Benjamin Lauth hat im Training durch gute Aktionen wiederholt auf sich aufmerksam gemacht. „Wenn seine Vorlage gegen Nürnberg die Initialzündung war, wäre es klasse. Er scheint einige Dinge verinnerlicht zu haben und ist deutlich zielstrebiger geworden“, lobt Hecking den 96-Angreifer. Lauth könnte somit in Leverkusen eine gute Option für das Offensivspiel der Roten sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:07
Interview Tranquillo Barnetta


Vor dem Auswärtsspiel der Roten am Sonntag in Leverkusen beantwortet der ehemalige 96er und jetzige Leverkusener Tranquillo Barnetta hannover96.de einige Fragen über die bisherige Saison und die kommende EM in seinem Heimatland.


Tranquillo Barnetta war in der Saison 2004/05 von Leverkusen an Hannover 96 ausgeliehen. Aufgrund eines Kreuzbandrisses konnte der heute 22-jährige Schweizer nur sieben Spiele für die Roten bestreiten, in denen er zwei Treffer erzielte.





Leverkusen spielt derzeit eine sehr erfolgreiche Saison – was ist ausschlaggebend für Euren Erfolg?

Tranquillo Barnetta: „Wir haben derzeit eine sehr gute Stimmung im Team. Bei uns passt die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern.“



Was sind Eure Ziele und was könnt Ihr diese Saison noch erreichen?

Tranquillo Barnetta: „Unser Ziel bleibt stets unverändert: Wir wollen in der nächsten Saison wieder international spielen - also mindestens Platz fünf.“



In der Saison 2004/05 warst Du von Leverkusen nach Hannover ausgeliehen. Wie sind Deine Erinnerungen an Deine Zeit bei Hannover 96?

Tranquillo Barnetta: „Für mich war mein erstes Bundesligajahr eine sehr schöne Zeit - trotz der sechsmonatigen Verletzungspause nach einem Kreuzbandriss.“



Nach deiner Rückkehr von Hannover nach Leverkusen bist du direkt Stammspieler geworden. Inwieweit hat dich die Zeit in Hannover auch aufgrund deiner schweren Verletzung geprägt?

Tranquillo Barnetta: „Ich konnte mich in Hannover gut in die Bundesliga eingewöhnen und viele Erfahrungen sammeln. Das hat mir sicherlich in Leverkusen geholfen.“



Hast du noch Kontakt zu Spielern von Hannover 96?

Tranquillo Barnetta: „Es spielen nicht mehr allzu viele Spieler bei Hannover 96, mit denen ich noch zusammengespielt habe. Man spricht vor dem Spiel über alte Zeiten, mehr nicht.“



Im Hinspiel habt Ihr Hannover deutlich mit 3:0 geschlagen. Wie sieht Deine Prognose für das Rückspiel in Leverkusen aus?

Tranquillo Barnetta: „Ich gehe davon aus, dass es ein sehr schweres Spiel für uns wird. Ich hoffe aber, dass wir die drei Punkte einfahren können.“



In diesem Jahr ist die EM in der Schweiz und Österreich. Welche Bedeutung hat die EM aus Deiner Sicht für Dein Heimatland?

Tranquillo Barnetta: „Das wird ein Riesen-Ereignis. Die Schweiz kann sich in Europa von ihrer besten Seite präsentieren.“



Wie sehen Deine Chancen aus, bei der Heim-EM dabei zu sein?

Tranquillo Barnetta: „Ich habe 2007 alle Länderspiele für die Schweiz bestritten. Wenn ich mich nicht verletze, bin ich mit Sicherheit dabei.“



Wie ist dein Tipp? Wie weit kommen die Schweiz und Deutschland bei der EM?

Tranquillo Barnetta: „Deutschland gehört sicherlich zu den Top-Favoriten. Aufgrund des Heimvorteils kann die Schweiz bestimmt für die ein oder andere Überraschung sorgen.“

Quillo, vielen Dank für das Interview!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:09
Die 96-Humpelabwehr

Einer fehlt immer. Ohne Fahrenhorst bei Bayer.



Irgendwer fehlt immer in der 96-Humpel-Abwehr. Frank Fahrenhorst fällt in Leverkusen aus, gestern konnte auch Vinicius nicht trainieren.

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Valérien Ismaël ist entschuldigt. Ganz langsam will der 96-Trainer den Franzosen an den Spielbetrieb heranführen. Dieter Hecking denkt langfristig mit dem 32-Jährigen. „Wenn alles gut läuft, haben wir mit ihm den ersten Neuzugang der nächsten Saison.“

Gestern trainierte Ismaël wieder mit, am Vortag hatte er wegen einer Sehnenreizung im Knie gefehlt. Und wie das so ist – in der 96-Abwehr herrscht seit der Winterpause ein reges Kommen und Gehen. Gestern musste Vinicius aussetzen. „Er hat Rückenprobleme“, begründete Hecking den Verzicht. Auch heute droht Vinicius auszufallen, Hecking setzt zumindest „ein Fragezeichen“ hinter die Teilnahme an der Übungsstunde.

Wird Vinicius bis Sonntag nicht fit, müsste Hecking eine neue Abwehrvariante aufbieten. Ismaël würde mit Dariusz Zuraw spielen, dem letzten gesunden Innenverteidiger. Denn seit gestern steht auch fest: Frank Fahrenhorst fehlt beim nächsten Spiel. „Das wird nichts für Leverkusen“, legte sich Hecking fest.
Fahrenhorst musste schon gegen Nürnberg passen. „Es wird besser, aber für Leverkusen reicht es wohl noch nicht“, bestätigte der Ex-Bremer die Einschätzung seines Trainers.

Bei dem Verletzungspech kann sich die Abwehr nicht einspielen. Die ersten beiden Rückrunden-Partien in Hamburg und gegen Karlsruhe machte das Innenverteidiger-Duo Fahrenhorst und Vinicius. Dann spielte Ismaël eine Halbzeit gegen die Bayern mit Fahrenhorst, zur zweiten Hälfte kam Vinicius für den verletzten Ismaël.

In Bochum traten Fahrenhorst und Vinicius an, gegen Nürnberg hielt Ismaël erstmals über 90 Minuten durch, sein Partner war Vinicius. Und in Leverkusen? Hecking kann nur hoffen, dass jetzt nicht auch noch Ismaël einen Rückschlag erleidet.

Zum Hin- und Her in der Viererkette gehört auch, dass Michael Tarnat in Hamburg und gegen die Bayern nicht dabei war. Die einzige Konstante der Viererabwehr bleibt Steven Cherundolo. Für den Amerikaner ist das spannend – er kann immer wieder rätseln, wer denn neben ihm aufgestellt wird.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:10
Kind : Neue Regelung für Investoren kommt


HANNOVER. So schnell wie erhofft wird das Spiel um Macht und Geld nicht vorbei sein – 96 wird zur nächsten Saison noch keine Investoren aufnehmen dürfen. „Das dauert noch ein bisschen“, sagt der 96-Chef. In der von Martin Kind angestoßenen Debatte gehts trotzdem im 96-Sinn voran. Bei einer „reinen Informationsveranstaltung“ wurden Kind und die Vertreter der anderen 35 Profiklubs gestern in Frankfurt „auf den gleichen Wissensstand gebracht“.
Vier Referenten erklärten den Erst- und Zweitligavereinen mögliche Konsequenzen der von Kind geforderten Abschaffung der 50+1-Regel. Die besagt, dass der Verein in einer Aktien- oder Kapitalgesellschaft immer 50 Prozent plus eine Stimme halten muss, um Herr im eigenen Klub zu bleiben.
Kind will aber lokale Investoren bei 96 gewinnen, die dann auch bestimmen sollen dürfen, was mit ihrem Geld geschieht.

Auf der von der DFL organisierten Veranstaltung ging es um Hedge-Fonds, den englischen Markt, es gab eine Rechtsberatung und dann den wichtigen Vortrag des Rechtsanwalts Andres Schollmeier. Der erklärte, dass die 50+1-Regel vor dem europäischem Gerichtshof keinen Bestand haben werde. Schollmeier stützte damit Kinds Position. Der 96-Chef hatte eine Klage „als letzte Möglichkeit“ angedroht, falls sich die Liga nicht für Investoren öffne.
Nun ist die Klage kein Thema mehr. Kind erwartet, „dass eine neue Regelung geschaffen wird“. Bis zum Jahresende soll es so weit sein, Kind glaubt an „einen Kompromiss, in dem die Kernfragen gelöst werden“. Das könnte so aussehen: „Jeder Verein bekommt die Möglichkeit der freien Entscheidung.“ Zur Änderung der Regelung ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig, doch Kind sagt: „Es ist der Wunsch aller Beteiligten, eine Neuregelung einvernehmlich zu treffen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:17
Scouting ist wie Partnersuche

Chef-Scout Peter Braundt Er ist Heckings „Auge“. Sieht 5000 Spieler im Jahr. Wie findet er da die Richtigen?



Von HEIKO OSTENDORP
Ihn sieht man eigentlich nie. Trotzdem ist er einer der wichtigsten Leute für Trainer Dieter Hecking. 96-Chef-Scout Peter Braund (41). Das BILD-Interview mit „Heckings Auge“.



BILD: Wie viele Spiele sehen Sie im Jahr?

Braund: „So um die 200.“



BILD: Also gut 5000 Spieler?

Braund: „Dazu natürlich unzählige DVDs, die wir zweimal pro Woche von einer Firma bekommen mit Spielern aus aller Welt.“



BILD: Und dann werden Spieler per DVD verpflichtet?

Braund: „Nein, aber wenn wir einen interessanten Spieler angeboten bekommen, können wir auf ein Archiv von über 2000 DVDs zugreifen. Und daraus können wir in Zukunft der sportlichen Leitung entsprechende DVDs zusammenstellen.“



BILD: Nach welchen Kriterien beobachten Sie einen Spieler?

Braund: „Jeder, der für uns ein Spiel anschaut, muss einen Bericht abgeben. Dabei achten wir nur auf den Spieler, der auch für uns interessant ist. Über einen 38jährigen brauche ich keine zwei Sätze zu lesen.“



BILD: Worauf achten Sie als erstes?

Braund: „Ich bin der Meinung, dass ein Spieler, der uns weiterbringen soll, eine „Waffe“ braucht. Etwas spezielles, was kein anderer Spieler hat. Egal, was es ist.“



BILD: 200 Spiele und 5000 Spieler im Jahr - wie findet man da den Richtigen?

Braund: „Eine Granate erkennt jeder sofort. Bei einem Spieler mit Potential kann das 10 Minuten, 10 Spiele oder 10 Jahre dauern. Das ist wie mit der Liebe auf den ersten Blick.“



BILD: Wie bitte...

Braund: „Scouting ist wie Partnersuche. Es kommt immer darauf an, auf was man steht. Das ist keine Wissenschaft.“



BILD: Wo steht 96 im Bereich Scouting?

Braund: „Wir sind da, wo beispielsweise der HSV vor vielen Jahren war. Als ich kam, haben wir nicht viel vorgefunden, mussten erstmal viel Basisarbeit leisten. Jetzt sind wir soweit, dass wir in Deutschland und den Nachbarländern die Spieler kennen, die uns weiterbringen. Das heißt aber nicht, dass wir sie auch bekommen.“



BILD: Und in anderen Ländern?

Braund: „Kontinente wie Südamerika oder Afrika haben wir noch nicht abgedeckt. Weil wir bisher eine konservative Transferpolitik betreiben.“



BILD: Das heißt?

Braund: „Für einen Klub wie ManU ist die ganze Welt interessant, aber soweit sind wir noch nicht. Hannover 96 setzt vorrangig auf den deutschen Markt. Das wird wohl auch erstmal so bleiben.“



BILD: Wo sind für 96 noch interessante Märkte?

Braund: „Vor 10 Jahren konnte man noch in Osteuropa schauen und ein Talent wie Simak auf dem Dorf finden. Das können Sie heute vergessen.“



BILD: Warum?

Braund: „Die großen Klubs werden immer größer, deren Kader auch. Wenn einer den Ball halbwegs geradeausschießen kann, ist sofort ein Berater dabei. Und die großen Klubs, die vernünftig scouten, kennen jeden. Da wird es für die Übrigen umso schwerer.“



BILD: Wie kann man trotzdem einen Überraschungs-Coup landen?

Braund: „Das ist eine Frage des richtigen Timings, des Preises, den man bereit ist zu zahlen. Und der Überzeugungskraft.“



BILD: Welchen Einfluss haben Sie darauf, ob ein Spieler verpflichtet wird?

Braund: „Wir arbeiten der sportlichen Leitung zu, sprechen Empfehlungen aus. Dann gibt es regelmäßig Sitzungen, in denen oft heftig diskutiert wird. Da nehme ich kein Blatt vor den Mund, das habe ich auch nicht bei Alex Ferguson in Manchester gemacht. Wenn ich irgendwo wirklich gegen einen Spieler bin, werde ich das auch sagen.“



BILD: Bisher wurden in Ihrer Zeit kaum „Überraschungen“ verpflichtet...

Braund: „Ich denke, dass unsere Arbeit in Zukunft noch besser zur Geltung kommen wird. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir nicht nur scouten. Auch Gegner-Beobachtung, Datenbank-Pflege oder Spielanalyse sind wichtiger Teil unserer Arbeit.“



BILD: Können Sie ein Fußball-Spiel auch ohne Scouting-Blick schauen?

Braund: „Nein! Sobald mir ein Spieler auffällt, würde ich immer den Zettel rausholen. Aber ganz ehrlich: Zu Hause bin ich auch mal froh, wenn ich kein Fußball schauen muss.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/03/2008 17:18
Bayer 04 Leverkusen - Hannover 96
am 09.03.2008, 17 Uhr, in der BayArena



Aktuelle Situation:

Der Tabellenvierte aus Leverkusen hat nach zuletzt zwei starken Spielen (1:0 gegen Schalke, 5:1 gegen Istanbul) mit der 2:0-Niederlage gegen Bochum einen Dämpfer erhalten. Auf Grund der Pleite beim Ruhrpottclub musste die Werkself den Hamburger SV in der Bundesligatabelle an sich vorbeiziehen lassen. Ausgerechnet den HSV – eben jenen Klub, gegen den das Team von Trainer Michael Skibbe - vor dem Spiel am Sonntag gegen Hannover 96 - am Donnerstag im UEFA-Cup antreten muss.

Abgesehen von Dmitry Bulykin und Sergej Barbarez (Gelbsperre) hat Trainer Michael Skibbe derzeit keine Verletzten im Kader zu beklagen. Der Kräfteverschleiß durch das zusätzliche Europa-Cup Spiel in der Woche sollte sich also in Grenzen halten. Und mit Spielern wie Theofanis Gekas, Stefan Kießling, Simon Rolfes, Arturo Vidal, Manuel Friedrich und Tranquillo Barnetta können die Leverkusener einiges an Qualität vorweisen.



Wichtige Abgänge:
Ricardo Faty (FC Nantes)
Michal Papadopulos (FC Energie Cottbus)
Assimiou Touré (VfL Osnabrück)
Jörg Butt (Benfica Lissabon)
Athirson Mazolli e Oliveira (Botafogo Rio de Janeiro)
Andrey Voronin(FC Liverpool)
Jose Vitor Roque Junior (MSV Duisburg)
Juan Silveira dos Santos (AS Rom)
Alexander Meyer (MSV Duisburg)

Wichtige Zugänge:
Dimitriy Bulykin (Dynamo Moskau)
Manuel Friedrich (1. FSV Mainz 05)
Vratislav Gresko (1. FC Nürnberg)
Arturo Vidal (Colo Colo Santiago)
Hans Sarpei (VfL Wolfsburg)
Lukas Sinkiewicz (1. FC Köln)
Theofanis Gekas (VfL Bochum)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Dmitri Bulykin (Bänderriss im Sprunggelenk)
Sergej Barbarez (Gelbsperre)

Scorerliste:
Theofanis Gekas 10 (8 Tore, 2 Vorlagen)
Stefan Kießling 10 (6 Tore, 4 Vorlagen)
Sergej Barbarez 9 (4 Tore, 5 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: VfL Bochum (A) 0:2
BL: FC Schalke 04 (H) 1:0
UEFA: Galatasaray Istanbul (H) 5:1
BL: Karlsruher SC (A) 2:2
UEFA: Galatasaray Istanbul (a) 0:0


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 5 S - 1 U - 2 N
Auswärtsbilanz: 3 S - 5 U - 1 N
Gesamtbilanz: 17 Spiele - 8 S - 6 U - 3 N


Letzte Spiele:
2007/08: 96 - Bayer 0:3
2006/07: 96 - Bayer 1:1; Bayer - 96 0:1
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/03/2008 21:06
Fakten, Fakten, Fakten



Der letzte Heimsieg gegen Hannover 96 gelang Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2004/05. Das sollte das Team von Dieter Hecking eigentlich zuversichtlich stimmen, wäre da nicht die Tatsache, dass 96 nur gegen Energie Cottbus weniger Spiele gewonnen hat als gegen Leverkusen…



Hier die Top-Facts zu der Begegnung bei Bayer 04 Leverkusen:

96 gewann das letzte Spiel in Leverkusen mit 1-0 durch ein Tor von Rosenthal (Februar 2007).

Energie Cottbus ist der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den Hannover weniger Spiele gewann (2) als gegen Leverkusen (3).

In der 2. Halbzeit kassierten die Niedersachsen 23 Gegentore – nur Bielefeld (28) und Cottbus (27) mehr.

Der 2-1-Sieg gegen Nürnberg beendete die längste Serie der 96er ohne Sieg in der laufenden Saison (5 Spiele).

Hannover kassierte 5 Gegentore nach langen Pässen – Ligahöchstwert. Bayer traf 5-mal nach langen Pässen – nur Bremen häufiger (7-mal).

In der Rückrunde kassierte Leverkusen 7 Gegentreffer – 4 davon mussten sie nach einer Flanke aus dem Spiel heraus hinnehmen.

Die Elf von Michael Skibbe schoss die meisten Tore direkt nach der Halbzeit: 10-mal traf sie zwischen der 46. und 60. Minute.

Hannover traf 6-mal nach einem Freistoß – nur Schalke häufiger (9-mal).

Leverkusen ist neben den Bayern als einziger Verein ohne Gegentor nach einer Ecke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/03/2008 21:08
Jammern hilft nicht

Einige Verletzungssorgen – und einen schweren Gegner vor der Brust. Diese Ausgangslage hindert 96-Cheftrainer Dieter Hecking nicht, vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen Zuversicht auszustrahlen. Schließlich hat die Skibbe-Elf durch die Doppelbelastung beim 1:0-UEFA-Pokal-Sieg gegen den HSV nicht den frischesten Eindruck gemacht.



„Eine der spielstärksten Mannschaften“

Dieter Hecking hatte die Pokalpartie am Donnerstag live in der BayArena verfolgt und zeigte sich insgesamt beeindruckt von „einer der zuhause spielstärksten Mannschaften“. So analysierte er: „In der ersten Hälfte sah man zwei Mannschaften auf sehr hohem taktischem Niveau. Es war beeindruckend, wie man sich gegenseitig neutralisiert hat.“ In Durchgang zwei kam es dann zum „offenen Schlagabtausch“, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Überrascht zeigte sich der 96-Trainer gleichzeitig aber von der Tatsache, dass die Rheinländer „nicht den frischesten Eindruck“ gemacht hätten. „Das ist vielleicht unsere Chance! Wir müssen Bayer beschäftigen und den Gegner in Zweikämpfe verwickeln.“ Ein gutes Omen könnte es zudem sein, dass eine ähnliche Konstellation herrscht wie vor dem 1:0-Sieg der Roten in der vergangenen Saison. Auch damals steckte Bayer Leverkusen mitten in dem Wechsel zwischen internationalem Flair und tristem Ligaalltag.



Nun auch Lala

Die personellen Voraussetzungen vor der Sonntagspartie sind allerdings nicht die besten: Nun hat sich auch noch Mittelfeldkämpfer Altin Lala auf die Krankenliste setzen lassen. Der Albaner liegt mit einem grippalen Infekt flach und droht ebenso auszufallen wie Frank Fahrenhorst (Innenbandreizung), Vinicius (Rückenprobleme) und Vorjahrestorschütze Jan Rosenthal (Schambeinentzündung). Für den angeschlagenen Richard Golz wird zudem Nachwuchskeeper Morten Jensen auf der Bank Platz nehmen. Komplettiert wird die Ausfallliste durch die Langzeitverletzten Brdaric und Yankov sowie den bei der U23-Nationalelf weilende US-Amerikaner Sal Zizzo. „Nun wird sich zeigen, wie ausgeglichen unser Kader ist“, sagt Hecking. Wie bereits beim 2:1 gegen Nürnberg bietet die Partie bei Bayer Chancen für die zweite Garnitur. So sieht es stark danach aus, dass Dariusz Zuraw neben Valérien Ismael in die Abwehrzentrale rückt – eine Option, die „überhaupt keine Bedenken“ bei Hecking auslöst. „Darek hat natürlich nicht die Matchpraxis, um auf Topniveau spielen zu können. Aber er ist die Zuverlässigkeit in Person. Auch im gestrigen Training hat er fehlerfrei gespielt und ist kompromisslos zur Sache gegangen.“ Den voraussichtlichen Ausfall Altin Lalas findet der 96-Coach besonders „schade“. Schließlich habe der Kampfzwerg dem Team nach seiner Einwechslung gegen Nürnberg sehr geholfen. „Aber Jammern hilft nix“, bringt es Hecking auf den Punkt. „Unser Ziel bleibt es trotzdem, den Dreier gegen Nürnberg durch einen Sieg in Leverkusen zu vergolden.“



Lauth von Beginn an?

Gute Chancen, von Beginn an zu spielen, hat Benjamin Lauth. „Es hat mich sehr gefreut, dass er die Kritiker mit seinem Kurzeinsatz gegen Nürnberg verstummen hat lassen“, erklärt Hecking. „Und Benny hat in dieser Trainingswoche dort weitergemacht. Es ist eine ernsthafte Überlegung, ihn spielen zu lassen.“ Ein neuer Kontrahent für Lauth steht mit Sergio Pinto bereit, der nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurückkehrt
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/03/2008 21:09
TUI bleibt Hauptsponsor

HANNOVER. 96-Chef Martin Kind behält seinen Wunschsponsor – die TUI verlängert den im Juni auslaufenden Vertrag. Das bestätigte Björn Jäkel vom 96-Vermarkter Sportfive. Heute Mittag stellen die alten und neuen Partner ihre Pläne vor.
Seit dem Aufstieg 2002 läuft 96 mit der TUI auf der Brust durch die Bundesliga. Für die laufende Saison hatte der Reiseveranstalter die vertraglich zugesicherte Option zur Verlängerung gezogen – allerdings zu vorher festgelegten Bedingungen. Das war schlecht für 96, denn die Preise im Boom-Markt Fußball steigen stetig.
Für die kommende Saison musste der Vertrag neu verhandelt werden. „Es geht um deutlich andere Beträge“, so Kind. Die TUI zahlte zuletzt nur gut zwei Millionen Euro. Damit lag 96 im unteren Mittelfeld der Liga. Kind wurde kritisiert, den Sponsorvertrag zu billig abgegeben zu haben – um ein lokales Unternehmen einzubinden. Nun führte der Vermarkter Sportfive die Gespräche – und man darf davon ausgehen, dass jetzt ligaübliche Preise gezahlt werden. Eine Verdoppelung dürfte drin sein – vier Millionen Euro pro Saison scheinen für einen ambitionierten Klub wie 96 angemessen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/03/2008 21:12
Zuraw gibt Comeback

… wenn Vinicius heute wieder nicht trainieren kann. Rücken ist „bretthart“. Dariusz Zuraw steht in Leverkusen vor dem 96-Comeback. Nach Frank Fahrenhorst droht nun auch Vinicius auszufallen.



VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Dieter Hecking sah sich gestern Abend in Leverkusen den nächsten Gegner an, der 96-Trainer beobachtete auf der Tribüne die UEFA-Cup-Partie gegen den HSV. Vormittags hatte Hecking schon für das Spiel am Sonntag geprobt. In der A-Elf kickte einer, der schon fast vergessen schien – Dariusz Zuraw steht vor seinem Bundesliga-Comeback.

In dem Übungsspiel hat Zuraw seinem Trainer „gezeigt, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen“. Dabei gibt die Personalnot in der Innenverteidigung durchaus Anlass zur Sorge, und der Rückgriff auf Zuraw bleibt eine Notlösung.
Frank Fahrenhorst fällt sicher in Leverkusen aus, und auch Vinicius konnte gestern zum zweiten Mal in Folge nicht trainieren. „Es ist nicht besser geworden“, sagt Hecking. Vinicius war am Dienstag „auf den Rücken gefallen“, berichtet Hecking. „Der Rücken ist bretthart und beeinträchtigt ihn bei jeder Art von Bewegung.“

Hört sich nicht gut an, und dann gibts für den Italo-Brasilianer noch ein Ultimatum: Vinicius muss heute auf dem Trainingsplatz stehen, um in Leverkusen dabei zu sein. Danach sah es gestern aber nicht aus.
Dann also Zuraw. Wer sich an seinen letzten Bundesligaeinsatz erinnern kann, wird auch jedes Memory-Spiel gewinnen. Zuraw spielte in dieser Saison nur zweimal für 96. Einmal über 90 Minuten am ersten Spieltag in der AWD-Arena gegen den HSV (0:1). Und einmal für drei Minuten am fünften Spieltag in Nürnberg. Der Pole wurde beim 2:2 in der 88. Minute für Mike Hanke eingewechselt.
Zuraws Saisonbilanz – 93 Minuten gespielt, damit noch einige weniger als Valérien Ismaël, der auch nur auf 135 Minuten kommt. Wenn nun beide in Leverkusen das Innenverteidiger-Doppel bilden, dann ist das ein richtiges Ausnahme-Duo. Verletzt sich einer, will der Trainer Hanno Balitsch oder Christian Schulz aus dem Mittelfeld versetzen. „Die haben das beide schon gespielt.“

In der Winterpause hat sich der 35-jährige Zuraw nach einem neuen Verein umgesehen, aber keinen angemessenen gefunden. Jetzt bekommt er beim alten Klub nochmal eine Chance – es sei denn, Vinicius wird noch weich, zumindest was seinen Rücken betrifft.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/03/2008 21:13
Drei sechser sichern Lauth ab

HANNOVER. Jetzt erhält Benjamin Lauth seine Chance. Nach den Trainingseindrücken kommt Dieter Hecking nicht mehr an dem Ex-Nationalspieler vorbei – Lauth wird in Leverkusen in der Startelf stehen. Der 26-Jährige überzeugte den Coach an den letzten beiden Tagen. „Er hat gezeigt, was wir gefordert haben“, sagt Hecking, „Benny wird zielstrebiger.“
Gegen Nürnberg hatte Lauth kurz nach seiner Einwechslung das Siegtor von Szabolcs Huszti zum 2:1 vorbereitet. „Es wäre klasse, wenn das die Initialzündung wäre“, hofft Hecking.
Bleibt es bei der Formation, die der Coach gestern als A-Team ausprobierte, werden drei sogenannte Sechser Lauth absichern. Altin Lala, Christian Schulz und Hanno Balitsch dürften in die Startelf rücken. Balitsch besetzt dabei die rechte Mittelfeldposition, auf der sich zuletzt Jiri Stajner versuchte.
Schon in der vergangenen Woche hatte Hecking das System mit den drei Sechsern eingeübt, gegen Nürnberg aber dann doch mit dem Zehner Arnold Bruggink begonnen. „Mit drei Sechsern im Heimspiel gegen Nürnberg zu beginnen, wäre das falsche Signal gewesen“, erklärte Hecking später.
Nach einer Stunde spielte 96 dann aber doch so, als Lala für Bruggink eingewechselt wurde und gemeinsam mit Lauth neuen Schwung brachte. Zur Belohnung gibts für beide einen Startplatz in Leverkusen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:25
23. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - Hannover 96


Das vergangene Wochenende war der Wendepunkt in der Rückrunde – sowohl für die Roten aus Hannover als auch für die Werkself von Bayer 04 Leverkusen. Während die Skibbe-Elf ihren Positivlauf des Jahres 2008 durch ein 0:2 in Bochum beenden musste, feierte Dieter Heckings Team durch den 2:1-Erfolg über Nürnberg seinen ersten Jahresdreier – und konnte kollektiv durchatmen.



Bayer Selbstvertrauen durch UEFA-Cup

Der Ausrutscher Bayers im Revier zeitigte offensichtlich aber keine Negativfolgen für deren Selbstbewusstsein. Am Donnerstag zeigten sich die Rheinländer bereits wieder gefestigt und gewannen im deutsch-deutschen UEFA-Cup-Duell gegen den Hamburger SV mit 1:0 und schafften sich somit eine gute Ausgangsposition für ein Weiterkommen. Ihre spielerische Ausnahmestellung in der Liga hatte 96 bereits im Hinspiel zu spüren bekommen. In der AWD-Arena ging die Hecking-Elf mit 0:3 baden und war chancenlos. Das, was Bayer bislang von einem echten Titelanwärter getrennt hatte, war die fehlende Konstanz. Dieses Problem scheint Michael Skibbe aber immer besser in den Griff zu bekommen. Gerade zu Hause ist Bayer eine Macht geworden – ein 0:1 gegen den Rekordmeister Bayern markiert die bisher einzige Heimniederlage.



96: Ausfälle zu verkraften

Wie man in der BayArena bestehen kann, zeigte 96 allerdings vor einem Jahr. In der letzten Spielzeit gelang ein 1:0-Erfolg bei Bayer – Schütze des „Goldenen Tores“ war mit Jan Rosenthal ausgerechnet ein jetziges „Sorgenkind“ Dieter Heckings. Der Youngster laboriert an einer Schambeinentzündung und wird damit diesmal in Leverkusen passen müssen. Doch „Rosi“ ist nicht der einzige Ausfall, den der 96-Trainerstab kompensieren muss. Vor allem die Innenverteidiger sind zurzeit dünn gesät: Nach Frank Fahrenhorst (Innenbandzerrung Knie) droht nun auch erneut Vinicius auszufallen. Der Brasilianer klagt über Rückenprobleme, nachdem er im Training hart auf den Oberkörper gefallen ist. Somit könnte Dariusz Zuraw unerwartet eine Chance erhalten. Der 35-jährige Pole würde bei einem Doppelausfall neben dem neuen Abwehrchef Valerién Ismael auflaufen. Weitere Ausfälle für Dieter Hecking: die Langzeitverletzten Brdaric und Yankov sowie Altin Lala (grippaler Infekt) und Ersatzkeeper Richard Golz, dessen Platz auf der Bank Morten Jensen einnehmen wird Dagegen stehen Dieter Hecking mit Sergio Pinto nach vier Spielen Sperre und Gaétan Krebs nach überstandenen Aduktorenproblemen wieder mehr Alternativen für das Mittelfeld zur Verfügung.



Lauth im Aufwind

Auf Seiten der Gastgeber fehlt neben den Verletzten Bulykin und Gresko auch Routinier Sergej Barbarez. Der Bosnier handelte sich die fünfte Gelbe Karte ein und muss nun einmal aussetzen. So dürfte der letztjährige Torschützenkönig Fanis Gekas – damals noch für Bochum am Ball – seine Chance von Beginn an erhalten. Mit Tranquillo Barnetta steht ein ehemaliger 96er in den Reihen der Gastgeber, der eine steile Entwicklung genommen hat. Auf eine positive Steilkurve hofft man auf Seiten der Roten bei Benjamin Lauth. Der Neuzugang, als ewiges Talent verschrien und bislang insgesamt unter seinen Ansprüchen geblieben, kassierte unter der Woche viel Lob aus dem Trainerstab und in den Medien. Nach seinem ersten Assist zum entscheidenden 2:1 gegen Bochum, möglicherweise die erhoffte „Initialzündung“, blühte der 26-Jährige in den folgenden Trainingeinheiten auf und meldet Ansprüche an, in der BayArena von Beginn an aufzulaufen.



So könnten beide Teams spielen:

Bayer 04 Leverkusen: Adler – Castro, M.Friedrich, Haggui, Sarpei – Schwegler, Rolfes, Schneider, Kießling, Barnetta – Gekas

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Zuraw (Vinicius), Tarnat – Balitsch, Schulz, Krebs (Pinto), Lauth (Bruggink), Huszti – Hanke

Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Sigmertshausen)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:26
Der treue Flugbegleiter

Kein Schriftzug mehr, TUI nur mit Lächeln auf der Brust. Vier Millionen Euro zahlt die TUI als 96-Hauptsponsor. Spielt 96 international, gibts Prämien.



VON ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. 96 will abheben und im internationalen Geschäft landen – und die TUI bleibt der treue Flugbegleiter. Allerdings ab der nächsten Saison nicht mehr mit dem TUIfly-Schriftzug, sondern nur noch mit dem Lächeln auf der Brust.
Der Konzern stieg als Hauptsponsor ein, als der Verein 2002 in die Bundesliga geklettert war. Nun bleibt man 96 für weitere drei Jahre treu. Zusätzlich hat die TUI die Option für ein zusätzliches Jahr – das wäre dann bis Juni 2012.

Verdammt lange Zeiträume im schnelllebigen Fußballgeschäft. Die TUI ist nun schon sechs Jahre dabei – so lange war noch kein Trikotsponsor 96 treu. Am nächsten dran waren Hanomag, Feldschlösschen und Nashua, die jeweils nach vier Jahren wieder ausstiegen.

Es muss also passen, und so bewertet der TUI-Marketing-Chef auch die Zusammenarbeit. Für Michael Lambertz ist die Vertragsverlängerung aber „auch ein Bekenntnis zum Standort Hannover“.

Lambertz imponiert zudem die neue „internationale Orientierung“ von 96. Da trifft man sich, die TUI zielt ebenfalls über den deutschen Markt hinaus. Man will dabei über Trikots und Banden in die Köpfe der Menschen. Diese Präsenz habe „Einfluss auf das Buchungsverhalten“, erklärte Lambertz. Zudem biete 96 „eine Plattform für Hospitality“, also für die Bewirtung wichtiger Kunden.

Das alles lässt sich die TUI etwa vier Millionen Euro pro Jahr kosten. Lambertz nannte keine Zahlen, sagte aber, die vereinbarte Summe werde dem „neuen Stellenwert gerecht“. Sollte 96 den UEFA-Cup oder die Champions League erreichen, „sind Prämien verhandelt worden“, erklärte Lambertz. Geschätzt gibts 500 000 Euro für den UEFA-Cup extra.

Das reicht aber nicht, um gehobene Ansprüche anzumelden, warnte der 96-Chef. Martin Kind bremste die Erwartungen. „Betriebswirtschaftlich befinden wir uns in einer Phase der Stagnation“, sagte Kind. 96 macht „in dieser Saison 47 Millionen Euro Umsatz“, die „Mannschaft kostet 25 Millionen Euro“. Die Bayern stecken 85 Millionen Euro ins Personal. Erfolg sei käuflich, die Geldtabelle entspricht bis auf Ausnahmen wie Karlsruhe der sportlichen Rangliste.

Über das Lieblingsprojekt des 96-Chefs – die Zulassung von Investoren – soll das notwendige Geld für europäische 96-Rundflüge hereinkommen. Ob die treue TUI 96 auch als Investor begleiten könnte, darüber habe man sich noch keine Gedanken gemacht, sagte Lambertz. Man habe sich ja gerade erst dazu durchgerungen, bei 96 zu verlängern. Das klang, als ob es bei den Verhandlungen schon auch Turbulenzen gab.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:28
Nicht flattern in Adlrs Revier

96-Torhüter Enke gegen den Herausforderer. Köpke schaut zu. Robert Enke gegen René Adler – das morgige Duell könnte auch das um die Nummer eins im deutschen Tor nach der EM werden.



VON ANDREAS WILLEKE UND TORSTEN GRÖNEMEYER

HANNOVER. Das war die richtige Vorbereitung für Robert Enke – beim Torschusstraining am Nachmittag steigerte sich der 96-Torwart in einen Rausch. Enke fischte jeden Ball, vor allem in seinem lustigen Privatduell mit Mike Hanke.
Enke zog Hanke auf, weil der Nationalstürmer eine Zeitlang keinen Ball an ihm vorbeibrachte. Eine starke Torwartleistung würde 96 auch in Leverkusen helfen, und Enke könnte damit auch im Kampf um die EM punkten.

Sein Gegenüber René Adler wird als kommender Nationaltorwart gehandelt. Zum nächsten Länderspiel in der Schweiz soll Adler eingeladen werden, das könnte zu Lasten von Enke geschehen.

Nicht auszuschließen nach den jüngsten Äußerungen des Bundestorwarttrainers, dass Adler dem 96-Torhüter noch die EM-Fahrkarte wegnimmt. „Wir beobachten die Torhüter, die für uns in Frage kommen, sehr intensiv“, sagte Andreas Köpke. Er gilt als Förderer Adlers und wird morgen genau hinschauen beim direkten Duell von zwei der besten deutschen Torhüter. Dieter Hecking erwartet jedenfalls: „Beide werden am Sonntag auf sehr hohem Niveau halten.“

Aber sein Kapitän soll am Ende besser dastehen. „Ich denke, dass Adler einen mehr reinkriegt als der Robert.“

Für Hecking scheint längst klar – Enke ist bei der Euro dabei: „Bis zur EM wird sich am Ranking nichts mehr ändern.“

Sogar der Leverkusener Trainer bremst seinen Torwart. „Wir haben eine hohe Anzahl von sehr guten Torhütern“, sagt Michael Skibbe. „Die Zeit von René Adler und auch von Schalkes Manuel Neuer wird wohl in der Nationalmannschaft erst nach der EM anbrechen.“

Doch Enke darf sich zu Recht auch Chancen auf die Nachfolge von Jens Lehmann im Nationaltor nach der EM ausrechnen. Dennoch lobt der 30-Jährige seinen 23-jährigen Herausforderer: „Er hat es verdient, im Mittelpunkt zu stehen.“ Adler habe schließlich „einen großen Anteil“ am Erfolg der Leverkusener. Enke aber auch am zwischenzeitlichen 96-Hoch.

Beim Training gestern lachte am Ende doch Hanke. Der Stürmer köpfte Enke zur Belustigung der Kollegen einen Ball durch die Beine. Hecking hatte kurz vorher noch gewarnt, der Torwart sei „übermütig, gleich passiert was“. So gewarnt, kann morgen nichts mehr passieren.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:29
Nachgefragt … bei Martin Kind, 96-Klubchef



Herr Kind, wie viel zahlt die TUI für drei Jahre als 96-Trikot-Sponsor?

Spekulieren Sie doch! Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Das war auch in der Vergangenheit so. Wir wussten aber auch, dass wir uns weiterentwickeln wollten. Und nun sind wir noch mehr zufrieden.

96 will mit der TUI ins internationale Geschäft. Wie schnell geht das?

Wir haben jetzt sportlich und wirtschaftlich ein Fundament geschaffen. Ich bin bereit, noch drei bis fünf Jahre zwischen Platz 10 und Platz 5 hinzunehmen. Aber danach müssen wir im ersten Tabellendrittel sein. Da will ich hin, sonst würde ich das alles hier gar nicht machen.

Ist die Entwicklung so einfach planbar?

Schauen Sie sich doch mal 1899 Hoffenheim in der 2. Liga an. Ich glaube, dass die aufsteigen. Da wird aber auch noch viel mehr Geld in die Hand genommen.

Von Hoffenheim lernen heißt siegen lernen?

96 hat sich toll entwickelt. Wir werden in dieser Saison etwa 47 Millionen Euro Umsatz machen. Nicht schlecht, aber unteres Bundesliga-Drittel. Und dabei können wir noch keine Erträge erwirtschaften. Deshalb ist 96 jetzt in der Phase der Stagnation. Aber ich will 96 nicht verwalten, sondern weiterentwickeln. Es sind deshalb noch dieses Jahr wichtige unternehmerische Entscheidungen nötig.

Sie wollen Bundesliga-Klubs für Investoren öffnen. Stehen solche bereit, wenn die sogenannte 50+1-Regel kippt?

Zunächst mal: Ich will das nicht, wie teils berichtet, auf dem Rechtsweg erreichen. Aber ich denke, dass die Regel noch in diesem Jahr im Konsens modifiziert wird. Und wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, dann wird das erfüllt sein. Es gibt ein paar Leute, die sind so verrückt. Man darf das wohl so sagen, denn Fußball bedeutet ja Risikokapital. Alles andere ist eine Illusion des Lebens.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:29
TUI bleibt Trikot-Sponsor



Hannover (wie). Die TUI bleibt Trikotsponsor des Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Gestern bestätigten Klubchef Martin Kind und TUI-Marketingleiter Michael Lambertz die Fortsetzung der Partnerschaft für mindestens drei Jahre bis 2011 – die TUI hat die Option, den Vertrag dann noch um ein Jahr zu verlängern.

Der derzeitige Werbeaufdruck „TUIfly“ verschwindet allerdings nach einer Saison wieder von der Brust der Spieler. Statt dessen kommt das früher verwendete und bei den Fans besonders beliebte „Smiley“ – die Buchstaben TUI bilden einen lächelnden Mund (Bild) – zurück. „96 hat uns sehr geholfen, dieses wunderbare Zeichen in ganz Deutschland bekannt zu machen“, lobte Lambertz. Die Summe des TUI-Engagements wollten Kind und Lambertz auf Nachfrage nicht benennen. Nach Informationen dieser Zeitung dürfte sie bei rund vier Millionen Euro pro Jahr liegen. Lambertz bestätigte allerdings, dass der Kontrakt erfolgsabhängig ist: „Der Vertrag ist variabel. Sollte 96 mindestens den 6. Platz belegen, UI- oder UEFA-Cup erreichen, machen erhebliche Prämien den Vertrag noch lukrativer
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/03/2008 12:30
Beifall für Le Chef

Von Volker Wiedersheim

Hannover. Seit zwei Monaten ist Valérien Ismaël jetzt Hannoveraner. Es ist an der Zeit, den Neuen beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 einem ersten heimatkundlichen Härtetest zu unterziehen, dachte sich der 96-Fanklub „Rote Reihe“, den der Franzose am Abend in einer Altstadtkneipe gut gelaunt besuchte.

Erste Frage: Was ist eine Lüttje Lage? „Le Chef“ antwortet: „Eine was?“
Wie heißt der Oberbürgermeister von Hannover? Ismaël: „Weiß ich nicht.“
Wo treffen sich Hannoveraner unterm Schwanz? „Wie bitte?“
Wie heißen die drei bunten Kunst-Damen am Leibnizufer? „Ähm …“
Wie heißt die französische Künstlerin, die sie geschaffen hat? „…“
Die schönste Stadt der Welt? „Hm …“

Nennen wir es beim Namen: Als Hannoveraner ist Ismaël noch ein Totalausfall. Aber Fußball tickt anders. Da geht Hoffnungsträger vor Heimatkundler. Die 96-Sehnsucht nach Hoffnungsträgern vom Kaliber Ismaël ist sehr groß. Das zeigt sich daran, dass die Fans dem Franzosen schon applaudieren, wenn er sich nur verlegen räuspert. Der Mann hat mit Bremen und den Bayern das Double geschafft. Er ist bei Hannover 96 in den bisher gespielten drei Halbzeiten ungeschlagen. Und selbst nach dem etwas relativierenden Rückrundenstart der „Roten“ sagt er noch solche Sätze: „Am Ende der Saison stehen wir auf einem internationalen Platz. Die Mannschaft hat toll gespielt, auch wenn es ab und zu kleine Rückschläge gibt.“

Stimmt schon, was der zweite „Rote Reihe“-Gast des Abends, 96-Sportdirektor Christian Hochstätter, im Fan-Talk gesagt hat. Ismaël habe „Siegermentalität“. Sogar das wissenschaftlich etwas kauderwelsche Wort vom „Europa-Gen“ macht unwidersprochen die Runde. Kein anderer verkörpert wie der Franzose höchste Ansprüche. Und kein anderer bei den „Roten“ vertritt sie mit so markigen Worten. „Für Spieler, die immer gegen den Abstieg gekämpft haben, ist es gar nicht so einfach, plötzlich um Platz 6 zu kämpfen. Man darf nie genug haben. Muss immer mehr wollen – dafür bin ich hergekommen“, sagt der Elsässer mit dem Golf-Handicap 25 in den dankbaren Beifall seines Publikums hinein. „Der Weg nach oben ist nicht so einfach. Hannover muss dafür gute neue Spieler holen, die eine Siegermentalität mitbringen.“ Zwischen einem Zittersieg gegen Nürnberg und einer Herkules-Aufgabe in Leverkusen ist so etwas purer Balsam für die 96-Seele.

Vielleicht speist sich die ermutigende Wirkung sogar aus nonchalanter Selbstüberschätzung: Denn während der Kicker von Europa redet, geht es Trainer Dieter Hecking darum, dass „er erst mal seinen Trainings- und Spielrhythmus findet“.

Immerhin, Ismaël beweist Lernfähigkeit: Die Bildungslücke Lüttje Lage wird bei der „Roten Reihe“ noch an Ort und Stelle im kleckerfreien Selbstversuch geschlossen. Und mit dem Oberbürgermeister hat der Franzose sich auch angefreundet. Stephan Weil ist nämlich nicht nur bei der „Roten Reihe“, sondern seit Donnerstagabend auch offiziell bei Hannover 96 Vereinsmitglied – ebenso wie Prominentenanwalt Matthias Waldraff und Sparkassenvorstand Hans-Ulrich Nielsen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/03/2008 22:05
Spielbericht: Bayer 04 Leverkusen - H96 2:0 (2:0)

Ohne wirkliche Chance blieben die Roten beim Spitzenteam Bayer 04 Leverkusen. Theofanis Gekas (30.) und der ehemalige 96er Tranquillo Barnetta (39.) sorgten bereits vor dem Halbzeitpfiff für klare Verhältnisse in der BayArena.



Youngster Ferhat Bikmaz schnupperte erste Bundesligaluft, da er für den verletzten Michael Tarnat eingewechselt werden musste.



Erstmals mit zwei Spitzen

Leverkusen mit zwei Wechseln gegenüber dem UEFA-Pokal-Erfolg (1:0) gegen den HSV. Gresko rückte nach Bauchmuskelzerrung für Sarpei auf die linke Abwehrseite, Vidal ersetzte den Gelb gesperrten Barbarez. Dieter Hecking installierte erstmals in dieser Spielzeit mit Lauth einen nominellen zweiten Stürmer. Stajner blieb dafür ebenso draußen wie Bruggink, der dem nach Rotsperre zurück kehrenden Pinto Platz machen musste. Vinicius konnte nach Rückenproblemen unter der Woche in der Innenverteidigung auflaufen.



Führungstreffer pusht den Gastgeber

Für einen ersten Aufreger sorgte ein vermeintliches Handspiel Cherundolos im 96-Strafraum. Gekas hatte dem US-Amerikaner an den Arm angeschossen, Dr. Fleischer ließ weiterspielen (3.). Dann dauerte es jedoch bis zum Ablauf der ersten Viertelstunde, bis beide Kontrahenten ihren Respekt abgelegt hatten. Rolfes zielte mit einem Kopfball neben das Tor (13.) und Kießling nach einem Solo mit scharfem Schuss am linken Pfosten vorbei (15.) – so Bayers Bilanz. Pinto mit von Gresko vor der Linie geklärtem Abschluss (16.) und Schulz, der knapp über den rechten Giebel zielte, machten für 96 auf sich aufmerksam. Erst nach dem Führungstreffer des Gastgebers in der 30. Minute sollte sich die Skibbe-Elf ein deutliches Übergewicht erspielen: Kießling hatte am Strafraum zu Theofanis Gekas durchgesteckt und der Grieche 96-keeper Robert Enke mit einem schlitzohrigen Lupfer aus 16 Metern überwunden. Nun begann Bayer zeitweise zu zaubern. Ein zweiter Treffer von Gekas wurde zunächst richtigerweise wegen Abseitsstellung nicht anerkannt (33.), wenig später konnte der Gastgeber aber trotzdem auf 2:0 erhöhen. Dieses Mal glänzte Gekas als Vorbereiter, sein Zuspiel verwertete der ehemalige 96er Tranquillo Barnetta aus sieben Metern rechts im Strafraum halbhoch ins rechte Eck. Ismael kam zu spät. Rolfes hätte sogar noch vor der Pause erhöhen können, doch dieses Mal ließ sich Enke von dessen 16-Meter-Schuss nicht überwinden (43.).



Keine Mühe für Bayer

Zwar bemühten sich die Roten nach Wiederanpfiff um ein frühes Tor – wirkliche Chancen sprangen aber nicht heraus. Hanke köpfte Adler nach 50. Minuten in die Arme, ansonsten blieb der Bayer-Schlussmann unbeschäftigt. Anders Leverkusen: immer wieder sorgten die schnellen Gekas und Kießling für Kontergefahr. So jagte Rolfes das Leder nach Barnetta Rückpass nur knapp über die Querlatte (53.), Kießling schoss nach Gresko-Hereingabe knapp rechts vorbei (58.). Auch Castro nutzte seine Gelegenheit zur endgültigen Entscheidung nicht (60.). Die Einwechslung von neuen 96-Kräften (Bruggink und Krebs) blieb ebenfalls wirkungslos. Lediglich ein schwerer Vidal-Fehler schaffte den Roten eine Topchance: Bruggink spitzelte das Spielgerät aber nicht nur an Adler, sondern auch am linken Pfosten vorbei (68.). Bis zum Schlusspfiff hatten die Rheinländer so keine Schwierigkeiten, die Zweitoreführung über die Zeit zu bringen. Schneider (71.) und Rolfes (90.) hätten das Ergebnis sogar noch höher ausfallen lassen können.



Tarnat verletzt – Bikmaz feiert Debüt

Mit dem 0:2 waren die Roten somit in Leverkusen noch gut bedient. Der UEFA-Cup-Teilnehmer zeigte der Hecking-Elf deutlich auf, dass es noch einige Defizite aufzuarbeiten gibt, möchte man sich mittelfristig am oberen Tabellendrittel orientieren. Zusätzlicher Wermutstropfen: Routinier Michael Tarnat musste in der Schlussphase mit einer Muskelverletzung vom Platz – dadurch kam Nachwuchskraft Ferhat Bikmaz zu seinem ersten Bundesliga-Kurzeinsatz. Nun müssen die nächsten Punkte unbedingt gegen Kellerkind Bielefeld eingefahren werden.



STATISTIK

Bayer 04 Leverkusen: Adler - Castro, M. Friedrich, Haggui, Gresko - Vidal (86. Sinkiewicz), Rolfes, Schneider (73. Schwegler), Barnetta (79. Freier) - Kießling, Gekas

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Ismael, Tarnat (76. Bikmaz) - Balitsch, Pinto (67. Krebs), Schulz, Huszti (67. Bruggink) - Lauth, Hanke

Gelbe Karten: - / Pinto

Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Sigmertshausen)

Zuschauer: 22.500 (ausverkauft)
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 08:22
Eggimann wird ein „Roter“
96 sticht im Transferpoker Borussia Dortmund aus: Innenverteidiger des Karlsruher SC kommt im Sommer


Von Jörg Grußendorf und Christian Purbs
Hannover. In der Abwehr, das war auch gestern in Leverkusen wieder zu sehen, stimmt es bei den „Roten“ derzeit überhaupt nicht. Egal, auf welches Paar 96-Trainer Dieter Hecking derzeit setzt, es fehlt die Sicherheit. Was liegt da näher, als sich nach neuem Personal für die nächste Saison umzusehen? Und der Bundesligist ist bereits fündig geworden, hat einen sogenannten Hochkaräter an der Angel. Der Schweizer Nationalspieler Mario Eggimann vom Überraschungsaufsteiger Karlsruher SC soll kommen. „Wir sind in den Verhandlungen schon sehr weit“, sagte 96-Klubchef Martin Kind, „jetzt kann alles sehr, sehr schnell gehen.“
Selbst eine Einigung schon heute schloss der 63-jährige Unternehmer nicht aus. Der Abwehrspieler, der am Wochenende Borussia Dortmund abgesagt hat, habe 96 „im Prinzip sein Jawort“ zu einem Wechsel gegeben, sagte Kind. „Allerdings gibt es im Fußball immer Unwägbarkeiten …“ Die sollte es in diesem Falle kaum geben. Auch wenn Hecking sich zu dieser Personalie gar nicht äußern wollte. „Ich kommentiere keine Namen“, sagte der 43-jährige Coach.
Der Wechsel dürfte bereits in trockenen Tüchern sein; aus dem Umfeld es KSC war gestern zu hören, dass Eggimann seine Entscheidung bereits dem Karlsruher Trainer Eduard Becker mitgeteilt habe. Nach Spielmacher Tomas Hajnal (zu Borussia Dortmund) wäre der 27-Jährige bereits der zweite Topspieler, den die auf UEFA-Cup-Kurs steuernden Badener nach der Saison verlieren. Dazu kommt, dass Verteidiger Andreas Görlitz zum FC Bayern München zurückkehren will.
Eggimann könnte ein echter Glücksgriff für die „Roten“ werden. Denn er hat einen erheblichen Anteil an dem Aufschwung in Karlsruhe. Gemeinsam mit Maik Franz bildet er eines der besten Innenverteidigergespanne der 1. Liga – und ist extrem torgefährlich dazu. Der Schweizer, Kapitän des KSC, erzielte in diesem Spieljahr bereits vier Treffer. Ein weiteres Plus ist seine enorme Zuverlässigkeit; von den bisherigen 23 Saisonspielen seines Klubs verpasste Eggimann nur ein einziges: Am vergangenen Wochenende fehlte er bei der Partie gegen den FC Bayern München wegen einer Gelbsperre; in den anderen Spielen stand der Abwehrchef der Badener stets die gesamten 90 Minuten auf dem Platz.
Einen Manndecker mit derartigen Eigenschaften können die „Roten“ auf ihrem Weg nach oben bestens gebrauchen.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 08:22
Mario Eggimann …
… absolvierte seine erste Saison für den damaligen Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC in der Spielzeit 2002/03. Seitdem ist der Schweizer eine feste Größe im Team der Badener. Er gilt als Führungsspieler, ist besonders zweikampfstark und hat mit seinen Leistungen auch in der Bundesliga einen großen Anteil am Erfolg des Aufsteigers. Zuvor spielte der 27-Jährige für den FC Küttingen und den FC Aarau. Seinen ersten Einsatz in der Schweizer Nationalmannschaft hatte Eggimann am 7. September beim 2:1-Erfolg der Eidgenossen im Testspiel gegen Chile, als er zu Beginn der 2. Halbzeit eingewechselt wurde. Bislang brachte es Eggimann auf vier Länderspiele und kann sich berechtigte Hoffnungen machen, zum Schweizer Kader für die Europameisterschaft zu gehören. In dieser Saison gelangen dem 1,90 Meter langen Verteidiger, der in der Schweizer Stadt Brugg geboren wurde, bereits vier Treffer. Eggimann lebt mit seiner Freundin Iris in Karlsruhe, vor einem Monat kam seine Tochter Lilou auf die Welt.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 08:23
[b]Experiment ohne Wert für 96
Weitgehend harmlose „Rote“ verlieren bei Bayer Leverkusen mit 0:2.
[/b]
Von Volker Wiedersheim
Leverkusen. Man könnte fast denken, es sei alles nur ein Experiment der Bayer-Abteilung Forschung und Entwicklung gewesen. Die Leverkusener Fußballmannschaft von Cheflaborant Michael Skibbe empfängt den Bundesligisten Hannover 96 als Proband. Einige Zeit lang testen die Experimentatoren, ob 96 wirklich so harmlos stürmt wie in den jüngsten Partien beobachtet. Sie lassen Verteidiger Vinicius nach einer Ecke mal köpfen (9. Minute), aber es wird nicht richtig kritisch. Sergio Pinto darf dann mal vom Strafraum halbrechts abziehen, Christian Schulz darf mal von links sein Schussglück versuchen … Aber der Schreck-O-Meter der Leverkusener Defensiv-Doktoren um Manuel Friedrich zeigt einfach gar keinen Ausschlag. Das Experiment bestätigt die Harmlos-Hypothese der gesamten 96-Abteilung Attacke in ihrer gegenwärtigen Verfassung.
In der 30. Minute beginnt Leverkusen die zweite Phase des Tests und prüft, ob die Sollbruchstellen der 96-Abwehr bei Belastung tatsächlich nachgeben. Ergebnis positiv: Einmal entschlossen draufgehen, schon hat Leverkusen auf der linken Seite den Ball erobert, und dann zeigt Junglaborant Tranquillo Barnetta seine Präzision beim Versuchsaufbau: Ehe die 96er recht begriffen haben, was gespielt wird, geht der Ball über Stefan Kießling zu Theofanis Gekas, und der Grieche lupft den Ball frech über den weit, wohl zu weit vor dem Tor stehenden 96-Torhüter Robert Enke.
Wissenschaftler glauben Testergebnisse immer erst dann, wenn sie sich wiederholen lassen. Also noch mal – und wieder reißt die 96-Viererkette (39.): Gekas bekommt den Ball vor dem 96-Strafraum, schiebt unbedrängt steil auf Barnetta, und der Schweizer überwindet Enke mit einem halbhohen Schuss ins kurze Eck. Torwartecke, muss Enke haben! Könnte man sagen. Aber indem Enke die Lücke geschlossen hätte, wäre der Passweg auf den griechischen Fußballforscher Gekas am langen Pfosten frei gewesen. So oder so – 2:0.
Die Leverkusener wiederholten das Experiment noch weitere Male, aber mit etwas weniger Präzision im Versuchsaufbau, so konnten erst Valérien Ismaël und in der Schlussminute noch einmal Steve Cherundolo für den bereits geschlagenen Enke Bälle von der Torlinie „kratzen“.
Es ging bei der für das Leverkusener Publikum höchst unterhaltsamen Wissenschaftsshow fast ein bisschen unter, dass die 96er nicht nur Probanden waren, sondern selbst ein Experiment unternahmen: Viele Fans fordern es seit Wochen, und gestern ließ 96-Trainer Dieter Hecking endlich mal praktisch vom Anfang an mit zwei Sturmspitzen spielen. Wenigstens bei eigenem Ballbesitz agierte Benjamin Lauth als gleichberechtigter Stürmer neben Mike Hanke. Der bisher erfolgreichste Torjäger (neun Saisontreffer) bemühte sich wie eh und je redlich um die Bälle, blieb aber mit Ausnahme zweier ungefährlicher Kopfbälle fast wirkungslos. Lauth kam nur ein einziges Mal in Schussposition und verzog weit. Zwar wurde das 96-Angriffsspiel insgesamt in der 2. Halbzeit etwas dynamischer, so etwa mit der Chance für den eingewechselten Arnold Bruggink (68.). Aber weil praktisch alle Spieler der „Roten“ (und ganz besonders Sergio Pinto) zu den Gegenspielern vornehme Distanz wahrten, Zweikämpfe überwiegend verweigerten und die seltenen beim Gegner eroberten Bälle meist schnell wieder wegschenkten, brachte der Test der 96-Doppelspitze keine verwertbaren Ergebnisse – ein Experiment ohne Wert für Hannover 96. Und ohne Unterhaltungswert für das 96-Publikum.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 08:23
Erfahrung weicht der Frische

Von Anika Falke
Karlsruhe. Im Kader stand er schon ein paar Mal, beim Spiel in Leverkusen wurde er in der 76. Minute für den am Oberschenkel verletzten Michael Tarnat eingewechselt: Ferhat Bikmaz kam gestern zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga. Normalerweise spricht man in so einem Fall gern davon, dass ein Spieler sein Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse feiert. Aber zu feiern gab es gestern nicht viel. Als Bikmaz kam, war das Spiel bereits gelaufen, daran konnte der 20-Jährige trotz einer unaufgeregt-soliden Leistung bei seinem Kurzeinsatz nichts ändern. Zum Feiern war Bikmaz nach der Premiere allerdings nicht zumute – und irgendwie gelang es ihm, sich an den wartenden Journalisten und deren Fragen vorbeizumogeln.
Als Tarnat in der Schlussviertelstunde mit Muskelproblemen im linken Oberschenkel vom Feld musste, habe er die Optionen erwogen, sagte 96-Trainer Dieter Hecking. Eine Möglichkeit wäre auch gewesen, Christian Schulz nach hinten links zu ziehen und Dariusz Zuraw ins Spiel zu bringen. Schließlich habe er sich aber doch für Bikmaz entschieden: „Ich habe mir gedacht, ich werfe ihn einfach mal rein. Er zeigt zwar im Training noch ab und zu mal Schwächen, aber letztlich war die Zeit reif für ihn. Allerdings hätte ich ihm die Chance schon lieber bei einem 2:0 für uns gegeben“, erklärte Hecking.
Tarnat, den Bikmaz ablöste, hatte bis zu seiner Auswechslung eine weitgehend solide Vorstellung geboten. Lange präzise Pässe und ein oft ausgebufftes Zweikampfverhalten, in Sachen Routine ist der erfahrene Abwehrmann immer wieder auf Ballhöhe. Sein Manko ist die Schnelligkeit, im Spiel gestern war es mangelnde Entschlossenheit gegen Stefan Kießling, die schließlich zum ersten Gegentreffer führte.
Die Einwechslung von Bikmaz war also ein bisschen ein Tausch von Erfahrung gegen Frische – und ein Zukunftsmodell? Wenn Tarnat seine Karriere bei den „Roten“ beendet, könnte Bikmaz eine Lösung sein. Dauerhaft oder nur übergangsweise? Für den Posten des linken Außenverteidigers gibt es bei Hannover 96 auch den ambitionierten Junioren-Auswahlspieler Konstantin Rausch, der schon mit im Wintertrainingslager auf Teneriffa war und von Hecking bereits für Testspieleinsätze gelobt wurde. In der Bundesliga wartet der 17-Jährige allerdings weiter auf sein Debüt, bisher gab es nur den Platz auf der Ersatzbank.
Noch ist eigentlich Christian Schulz erste Wahl, wenn Tarnat ausfällt. Zwar kam Schulz als defensiver Mittelfeldmann nach Hannover, doch er kann auch „hinten links“, die Position, die er bei seinem ehemaligen Verein Werder Bremen über Jahre ausgefüllt hat. Aber es bleibt dabei: Mehr als eine Übergangslösung ist Schulz für die Abwehrkette nicht, er soll vor allem im Mittelfeld agieren.
Und dann ist da noch Sören Halfar, der zu Beginn der Saison nach Paderborn ausgeliehen wurde und dort zunächst in der 2. Bundesliga spielte. Inzwischen kickt Halfar mit der Paderborner Reserve in der 5. Liga. Keine guten Aussichten für ein Comeback in Hannover.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 08:24
Lauth zu umständlich
Die Einzelkritik: So waren die „Roten“ in Form


Robert Enke: Eine durchwachsene Leistung. Verhinderte zunächst die frühe Führung der Leverkusener. Beim ersten Gegentreffer stand er zu weit vor dem Tor, beim zweiten Treffer sah er unglücklich aus, war aber machtlos. Note: 3,5

Michael Tarnat: Versuchte oft, mit langen Pässen das Mittelfeld zu überbrücken. Setzte sich in der Anfangsphase im „Altherrenduell“ gegen Bernd Schneider durch. War aber vor dem 1:0 nicht entschlossen genug gegen den schnellen Stefan Kießling. Note: 4

Vinicius: Aufmerksam und mit viel Einsatz, über weite Strecken der bessere von zwei mäßigen Innenverteidigern. Schaltete sich außerdem hin und wieder in die Offensive ein. Note: 4

Valérien Ismaël: Mit Höhen, aber auch mit sehr vielen Tiefen in seinem Spiel. Sicher bei Kopfballduellen, dafür langsam in Laufduellen. Machte beim 2:0 im Duell mit Tranquillo Barnetta eine unglückliche Figur. Note: 4,5

Steve Cherundolo: Die erste halbe Stunde hatte er auf seiner Seite alles im Griff, seine erste Unachtsamkeit führte aber zum ersten Gegentreffer. Danach bot der Amerikaner eine schwache Vorstellung. Rettete kurz vor Schluss in höchster Not gegen Theofanis Gekas. Note: 4,5

Christian Schulz: Das Bemühen war erkennbar, allzu viel wollte ihm jedoch nicht gelingen. Leistete sich viele Ballverluste und war in der Offensive kaum zu sehen. Note: 4,5

Hanno Balitsch: Ließ Simon Rolfes immer wieder entwischen. Leistete sich außerdem viele ungenaue Zuspiele und Fehlpässe, allerdings kämpferisch durchaus passabel. Note: 4,5

Szabolcs Huszti: In der 1. Halbzeit kaum präsent, nach der Pause kam der Ungar etwas besser ins Spiel. In der 67. Minute ausgewechselt. Note: 5

Benjamin Lauth: Ein Torschuss, der das Ziel weit verfehlte. Oft viel zu umständliche Spielerei mit dem Ball, der dann fast immer beim Gegner landete. Note: 5

Sergio Pinto: Hatte in der 1. Hälfte eine gute Chance: Ein strammer Schuss nach einem 96-Freistoß, den die Leverkusener Abwehr in letzter Sekunde abfing. Hatte nach der Pause Glück, als er sich über eine Abseitsentscheidung aufregte und Schneider entwischen ließ. Sah für sein hartes Foul gegen Arturo Vidal zu Recht die Gelbe Karte. Note: 5,5

Mike Hanke: Sehr bemüht, aber in vielen Szenen kam der Stürmer wieder einmal einen Tick zu spät. Das Problem bleibt das alte: Bekommt im Angriff zu wenige Bälle, um sich in Szene zu setzen. Note: 5

Arnold Bruggink: Der Niederländer kam in der 67. Minute für Pinto und hatte kurz darauf den Anschlusstreffer auf dem Fuß, als er schneller am Ball war als Rene Adler. Sein Schuss ging jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Danach war von ihm kaum jedoch noch etwas zu sehen.

Gaétan Krebs: Ebenfalls in der 67. Minute eingewechselt – für Huszti –, konnte aber nichts mehr an der Niederlage ändern.

Ferhat Bikmaz: Kam in der 76. Minute für Michael Tarnat zu seinem Bundesligadebüt.

Anika Falke
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:15
Enke in der Schiessbude

Schon 39 Gegentore – EM in Gefahr


Von GREGOR RUHMÖLLER und VIM VOMLAND

Das Ergebnis war noch schmeichelhaft. 0:2 vergurkte Hannover 96 bei Bayer Leverkusen - nur 0:2! Die chancenlosen Roten wurden in der BayArena gnadenlos vorgeführt, aber eben nicht abgeschossen. Hatte weniger mit der eigenen „Leistung“ zu tun. Viel mehr mit der Lässigkeit von Leverkusen.

Trotzdem (oder gerade deshalb...) war es ein ganz bitterer Tag für 96 - und vor allem für Robert Enke (30). Der Star-Torwart steht hilflos in der roten Schießbude. Jetzt schon 39 Gegentore in 23 Spielen, nur Bielefeld (47) kassierte noch mehr. Bei Enke rappelt´s im Schnitt fast 1,7 Mal pro Spiel. Macht hochgerechnet auf die ganze Saison ziemlich genau 58 Gegentore! Für die Bayer-Fans die Vorlage für Hohn-Gesänge. Sie grölten: „Schießbude Enke! Wir singen Schießbude Enke!“ Und sie hatten Recht... Bitter! Und für Enke ist plötzlich die bisher so sichere EM-Teilnahme in höchster Gefahr! In DFB-Kreisen kursieren schon Gerüchte, dass Leverkusens René Adler neben Lehmann und Hildebrand zum Länderspiel in der Schweiz (26. März) eingeladen wird. Es ist das letzte Länderspiel vor der EM-Nominierung... Enke in der roten Schießbude. In Leverkusen hielten Ismaël & Co. eine halbe Stunde dicht. Dann war (wieder mal...) Chaos total. Wie beim 0:1 (30.). Cherundolo vertändelt den Ball. Wie in der G-Jugend (4 bis 6 Jahre) stürzen sich dann der US-Boy, Vinicius und Tarnat auf Kießling. Der schiebt weiter zum völlig freien Gekas. Der lupft die Kugel klasse über Ismaël, Balitsch und Enke in die Kiste. Nicht mal 10 Minuten später steht die Schießbude wieder sperrangelweit offen. Vidal hebelt die Abwehr mit Doppelpass aus, Gekas direkt zu Barnetta. Ismaël zu spät, Enke macht die kurze Ecke auf - drin das Ding zum 0:2 (39.). Dabei bleibt´s, weil Leverkusen ober-lässig die dicksten Dinger verballert. Allein zwischen der 50. und 60. Minute können Schneider (50.), Rolfes (55.), Kießling (58.) und Barnetta (60.) auf 3:0, 4:0, 5:0 oder 6:0 erhöhen. Und die Roten? Heckings Zwei-Stürmer-Taktik mit Lauth neben Hanke ging voll daneben, weil Lauth ein Ausfall war. Die beste Chance vergab der eingewechselte Bruggink - auf Vorlage von Leverkusens Vidal (68.)... Im Dezember träumten die 96-Fans von Europa. Nach nur 5 Punkten (und 7:16 Toren) aus den letzten 7 Spielen versinken die Roten in der Grauzone der Liga. Und Enke zittert um die EM...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:17
Lehrstunde in Leverkusen - da ist Strafarbeit fällig

… bei dieter Hecking, Trainer von Hannover 96 „Jeder taumelt ein bisschen“



Von DIETER SCHATZSCHNEIDER

Nach diesem Spiel hätte ich eine Aspirin gebraucht. Das 0:2 in Leverkusen eine ganz bittere Pille. Was mich am meisten ärgert: Lauf- und Einsatzbereitschaft eines Profi-Teams haben gefehlt. Die Roten leblos. Es sah so aus, als ob 96 das Uefa-Cup-Spiel vom Donnerstag in den Beinen hat und nicht Bayer. Richtig, dass Hecking nach der enttäuschenden Rückrunde nicht in Aktionismus verfallen ist. Aber nach dieser Lehrstunde wäre eine Strafarbeit im Training fällig. Mir geht das (auch mannschaftsintern) alles ein bisschen zu lieb zu. Motto: Wir haben zwar keinen Erfolg, aber auch keine Probleme... Ich zähl‘ Euch mal ein paar auf: Tarnat, Balitsch, Schulz - von Führungsspieler-Qualität nichts zu sehen. Auch nicht bei Ismaël, weil er noch mit Fitness-Problemen kämpft Pinto hat nach seiner Rot-Sperre gleich wieder das Vertrauen gekriegt, aber das war alles andere als Wiedergutmachung. Lauth verspielte seine Startelf-Chance. Heckings Experiment mit Schulz im zentralen Mittelfeld ist missglückt. Nach seinem Tor gegen Nürnberg hätte ich da lieber Bruggink gesehen. Stajner zeigt wenigstens Einsatz. Und was Kampfzwerg Lala wert ist, haben gestern wohl alle gesehen beim roten Schlaftabletten-Fußball in Leverkusen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:19
Was läuft schief Herr Hecking ?

Weitgehend harmlose „Rote“ verlieren bei Bayer Leverkusen mit 0:2.


Schwer angefressen war 96-Trainer Dieter Hecking nach der 0:2-Pleite in Leverkusen.

BILD fragte: Was läuft schief, Herr Hecking?

„Es ist schwer bei den letzten Auswärtsspielen etwas Positives zu finden“, gesteht der Trainer. „Elementare Dinge funktionieren nicht. Wenn wir so weiter machen, wird es eine schwere Rückrunde. Das müssen sich die Herren klar machen.“ Und weiter: „Wir haben es heute fast mit zwei Spitzen versucht. Ob eine Spitze oder zwei, das ist egal, wenn die Fehler-Quote so hoch ist und man nicht in Zweikämpfe geht. Von Zweikämpfen gewinnen rede ich gar nicht.“


BILD: Von Lauth haben Sie sich eine Initialzündung erhofft...

Hecking: „Er hat nicht maßlos enttäuscht. Dafür hat die Mannschaft als Ganzes nicht funktioniert.“


BILD: Liegt es am Willen?

Hecking: „Daran liegt es nicht! Jeder will ein gutes Spiel machen, aber gebündelt als Mannschaft kriegen wir das nicht hin. 96 ist dann stark, wenn alle eins wollen.“


BILD: Wie gehts weiter?

Hecking: „Die Mannschaft wird deutlich zu spüren bekommen, dass ich nicht zufrieden bin. Ich bin nicht einverstanden mit der Leistung. Wir müssen sehen, was wir gegen Bielefeld anders machen können.“


BILD: Welches Ziel bleibt 96 in dieser Saison?

Hecking: „Das sind Profis, die spielen um Prämien. Das sollte zumindest für die Spieler Ziel genug sein.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:20
96-Analyse

Das Personal
96 muss weiter auf Rosenthal (Schambeinentzündung) und Fahrenhorst (Innenbanddehnung im Knie) sowie den grippekranken Lala verzichten. Bei Leverkusen fehlt nur der gelbgesperrte Barbarez.

Die Taktik
Leverkusen beginnt wie zuletzt im 4-4-2-System mit zwei Sechsern und ohne echten Spielmacher. 96 setzt überraschend ebenfalls auf ein 4-4-2 mit Lauth als zweiter Spitze neben Hanke. Trainer Dieter Hecking weicht also vom gewohnten 4-2-3-1 ab – zu dem er in der zweiten Halbzeit zurückkehrt. Pinto (später Bruggink) agiert jetzt als Spielmacher, Lauth rückt auf die Außenbahn.

Der Spielverlauf
Leverkusen beginnt sehr stürmisch, hat durch Gekas (3., Cherundolo rettet mit dem Arm im letzten Moment), Rolfes (9.) und Kießling (15.) gute Chancen. Nach Pintos Großchance (17., Vidal rettet auf der Linie) befreit sich 96 etwas. Schulz (21.) schießt knapp vorbei. Dann doch das 1:0 für Leverkusen durch einen schönen Lupfer von Gekas (30.). 96 jetzt völlig von der Rolle, Barnetta (39.) erhöht auf 2:0. Nach der Pause landet ein Hanke-Kopfbällchen in den Armen von Adler (50.), im Gegenzug trifft Schneider fast zum 3:0. Rolfes (53.) und Kießling (58.) schießen knapp vorbei. Enke rettet mit dem Fuß gegen Castro (60.). Bruggink (68.) vergibt nach Vidal-Fehler die Riesenchance zum Anschlusstreffer, der Ball rollt knapp neben den Pfosten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:21
Grau ist die neue 96-Farbe

Bayer führt 96 vor. Europa kann Hannover vergessen.



Diese Leistung war einfach nur schlecht. 96 verlor in Leverkusen völlig verdient mit 0:2.

VON FLORIAN KREBS
LEVERKUSEN. Jetzt ist 96 endgültig da angekommen, wo sie nicht mehr sein wollten: im grauen Mittelmaß – 32 Punkte, Platz zehn. Das internationale Geschäft ist zwar „nur“ sechs Punkte entfernt, gefühlt sind es aber Lichtjahre – Leverkusen zeigte das 96 gestern deutlich auf. Zu allem Überfluss verletzte sich Michael Tarnat am linken Oberschenkel, Ferhat Bikmaz kam zum Bundesliga-Debüt.

In der BayArena war 96 von der ersten Minute an unterlegen. Leverkusen spielte zielstrebig, selbstbewusst, mitreißend. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte nach dem 1:1 gegen den HSV vor zwei Wochen geschrieben: „Besäße die Leverkusener Rasenbühne einen Vorhang, man hätte ihn 43-mal aufziehen müssen, damit sich die beiden Ensembles vor den applaudierenden Besuchern verneigen.“ Auch gestern verdiente sich Leverkusen Bewunderung. Im Gegensatz zu 96: Wäre vor der Rasenbühne ein Vorhang gewesen, das Team von Dieter Hecking hätte sich gewünscht, dass er ganz schnell zugezogen wird und nicht mehr aufgeht.

Dabei war 96 doch nach dem 2:1 gegen Nürnberg so selbstbewusst nach Leverkusen gefahren. Auf dem Platz war das leider nur ein paar Minuten lang zu sehen, nachdem Arturo Vidal einen Schuss von Sergio Pinto von der Linie gekratzt hatte (17.). Da schien sich 96 vom Druck zu befreien, die Bayer-Elf ließ sich zurückdrängen, auf den Rängen wurde es ruhig.
Aber nicht lange. Ausgerechnet in dieser Phase leistete sich Steven Cherundolo im Mittelfeld einen bösen Ballverlust. Der Ex-96er Tranquillo Barnetta zog auf und davon, sah Stefan Kießling, der weiterpasste auf Theofanis Gekas. Der Grieche lupfte den Ball über Robert Enke, der weit vor dem Tor stand – 1:0 (30.).

96 reagierte geschockt, die Defensive war fortan ein Spielball der Leverkusener Angriffe. Gekas’ zweiter Treffer (32.) wurde noch wegen Abseits aberkannt. In der 39. Minute spazierte der Torschützenkönig der vergangenen Saison durch die 96-Abwehr, bediente Barnetta – 2:0. Der Schuss kam aus spitzem Winkel, Enke sah wieder unglücklich aus. Bitter für den 96-Torwart, der das EM-Duell mit dem unterbeschäftigten René Adler verlor.
Nach der Pause hatte Leverkusen etliche Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Bewundernswert, dass die 700 mitgereisten 96-Fans trotzdem sangen und feierten, als würde ihre Mannschaft 2:0 führen. Zumindest diese Hannoveraner hatten gestern Klasse.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:22
Das simulierte Experiment

Zwei Spitzen, Lauth darf starten. Argumente sammelt er nicht.



Erstmals mit zwei Stürmern, erstmals seit Monaten mit Benjamin Lauth in der Startelf – Trainer Dieter Hecking zeigte sich nachsichtig mit dem Ex-Nationalspieler.

VON ANDREAS WILLEKE
LEVERKUSEN. Am Ende steht das Wort des Trainers. „Das war zu wenig“, fasste Dieter Hecking zusammen. Das gilt für alle Spieler, aber auch – und gerade – für Benjamin Lauth. Erst zum vierten Mal in dieser Saison erlebte Lauth den Anpfiff auf dem Platz und nicht auf der Bank. Am zweiten und dritten Spieltag, dann nochmal am 15. in Rostock, durfte der Ex-Nationalspieler beginnen. Jetzt wieder am 23. Spieltag, dabei feierte 96 sogar eine Saison-Premiere: Erstmals stellte Hecking zwei Stürmer von Anfang an auf.

Lauth spielte nicht wie zuletzt Arnold Bruggink im zentralen Mittelfeld hinter Mike Hanke, sondern neben ihm. „Das war kein Experiment, wir hatten uns ja was davon versprochen“, erklärte Hecking nachher.
Aber an der Umsetzung mangelte es doch gewaltig. Der Mut wurde nicht belohnt, was jedoch nicht nur an Lauth lag, aber auch an ihm. „Ich bin nicht maßlos enttäuscht von Benny“, zeigte sich Hecking großzügig. „Die Mannschaft hat als Ganzes nicht funktioniert, da lohnt es sich nicht, einzelne Spieler zu kritisieren.“

„Das Spiel ist für uns und für mich enttäuschend verlaufen“, gab Lauth jedoch zu. „Man durfte nicht erwarten, dass wir uns viele Torchancen erspielen.“ Aber ein bisschen mehr hätte es schon sein können.
Dabei zeigte sich an Lauth auch das 96-Problem – der 26-Jährige gewann kaum einen Zweikampf. Und als er dann auch noch einen 20-Meter-Pass auf die rechte Seite ins Seitenaus geschaufelt hatte, war das ohnehin geringe Selbstvertrauen schon aufgebraucht. Mitreißende Szenen sind von ihm nicht in Erinnerung geblieben.

Als Gaétan Krebs und Bruggink an der Seitenlinie zum Wechsel bereitstanden, hatte Lauth in 67 Minuten nur wenig Argumente gegen seine Auswechslung gesammelt. Aber er durfte bleiben, Sergio Pinto und Szabolcs Huszti mussten gehen.
Ein Indiz, dass Hecking Lauth im nun folgenden Heimspiel gegen Bielefeld eine weitere Chance geben will. Der sollte sie nutzen, allzu viele wird er danach nicht mehr bekommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:23
Fahrenhorsts Knie macht 96 Hoffnung

HANNOVER. Frank Fahrenhorst könnte am Sonnabend gegen Bielefeld wieder dabei sein. Bevor der 96-Fitnessguru gestern Mittag nach Leverkusen fuhr, hatte Edward Kowalczuk in Hannover noch mit Fahrenhorst und Chavdar Yankov trainiert.

Die Innenbanddehnung in Fahrenhorsts Knie wird langsam besser. Bei Yankov wirds noch länger dauern, der Bulgare macht seine ersten 96-Schritte nach der Knie-OP. Jan Rosenthal trat im Kraftraum in die Pedalen. Das an einer Schambeinentzündung leidende Talent soll sich schonen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/03/2008 10:24

Hannover 96 - Arminia Bielefeld

am 15.03.2008, 15:30 Uhr, in der AWD-Arena



Nächster Gegner: Arminia Bielefeld


Aktuelle Situation:


Wichtige Abgänge:
Heiko Westermann (FC Schalke 04)
Fatmir Vata (TuS Koblenz)
Marcel Biyouha Ndjeng (Borussia Mönchengladbach)
Marcio Borges (Karriereende)
Abdelaziz Ahanfouf (SV Wehen Wiesbaden)

Wichtige Zugänge:
Stefan Aigner (SV Wacker Burghausen)
Leonidas (AEK Athen)
Rowen Fernandez (Kaizer Chiefs Johannesburg)
Matthias Langkamp (VfL Wolfsburg)
Siyabonga Solace Nkosi (Kaizer Chiefs Johannesburg)
Daniel Halfar (1.FC Kaiserslautern)
Andre Mijatovic (SpVgg Greuther Fürth)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Matthias Langkamp (Innenbandriss im Knie)

Scorerliste:
Artur Wichniarek 9 (8 Tore, 1 Vorlage)
Christian Eigler 6 (4 Tore, 2 Vorlagen)
Jonas Kamper 6 (2 Tore, 4 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: FC Schalke 04 (H) : 0:2
BL: Hansa Rostock (A) 1:1
BL: MSV Duisburg (H) 0:2
BL: Hertha BSC Berlin(A) 0:1
BL: Eintracht Frankfurt (A) 1:2


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 4 S - 0 U - 3 N
Auswärtsbilanz: 2 S - 2 U - 2 N
Gesamtbilanz: 13 Spiele - 6 S - 2 U - 5 N


Letzte Spiele:
2007/08: Arminia - 96 0:2
2006/07: 96 - Arminia 1:1; Arminia - 96 3:1
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 08:19
Eggimann kommt gut an
Konzept ist Trumpf: Der Schweizer setzt auf die 96-Zukunft und gibt Etablierten einen Korb


Von Volker Wiedersheim
Hannover. Wichtige Weichenstellung für den Weg in die Zukunft: Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat gestern Verteidiger Mario Eggimann vom Karlsruher SC als ersten Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt. Der 27 Jahre alte Schweizer Nationalspieler, der in dieser Saison auf seiner Position zu den Besten der Bundesliga zählt, unterschrieb einen Vertrag mit der außergewöhnlich langen Laufzeit von fünf Jahren bis 2013. „Wir wollen hier Kontinuität haben und etwas aufbauen. Und der Mario war bereit, da mitzugehen“, erklärte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter.
Gemeinsam mit Trainer Dieter Hecking und Klubchef Martin Kind sowie Eggimanns Berater Lars-Wilhelm Baumgarten (er vertritt auch Mike Hanke) war es gelungen, den Transfer in aller Heimlichkeit vorzubereiten. „Vergangene Woche haben wir uns zum Gespräch getroffen, am Wochenende kam dann die Zusage“, lobte Hochstätter. Erst am Rande des 96-Spiels bei Bayer Leverkusen waren, wie gestern berichtet, Details des Wechsels bestätigt worden. Eggimann kann seinen bis 2010 gültigen Kontrakt beim derzeitigen Tabellensechsten KSC aufgrund einer Ausstiegsklausel auflösen. Die „Roten“ zahlen dafür eine Ablöse – nach unbestätigten Spekulationen eine Million Euro. „Das ist mit Karlsruhe alles sauber gelaufen, so, wie es laufen muss“, betonte Hochstätter.
Hecking erreicht mit der Verpflichtung Eggimanns ein lang verfolgtes Ziel: „Was den Mario angeht, liege ich schon länger auf der Lauer.“ Schon als Coach in Lübeck habe er sich für Eggimann interessiert und vor zwei Jahren vergeblich versucht, ihn zu seiner damaligen Mannschaft Alemannia Aachen zu holen. Doch jetzt überzeugte Heckings Fahrplan in die Zukunft den Schweizer Schlaks. „Eggimann ist aufgrund seiner Entwicklung als Spieler und Persönlichkeit nicht umsonst Karlsruher Kapitän und Schweizer Nationalspieler, der zur EM fährt. Da war es leicht, Hochstätter und Kind zu überzeugen, dass er ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft sein kann“, meinte Hecking. „Dass er sich für uns entschieden hat, bestätigt unser Konzept.“
Auch die Bundesligisten Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin sowie die Bolton Wanderers aus der englischen Premier League waren an dem Abwehrspieler interessiert, der nun nach der EM Ende Juli zu den „Roten“ stößt und die Trikotnummer 5 erhalten soll.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 08:21
Nachgefragt …
… bei Mario Eggimann, 96-Neuzugang vom Karlsruher SC
„Mir war klar: Das passt“


Herr Eggimann, der Karlsruher SC steht zurzeit in der Tabelle über 96. Warum wollen Sie da überhaupt wechseln?

Ich habe mich für den Wechsel entschieden, weil ich für mich mal etwas anderes haben will nach sechs Jahren Karlsruhe.

Viele Klubs haben Sie gejagt. Was gab den Ausschlag für 96?

Ja, da war die Frage: Wohin geht’s? Und da hat mich das Gespräch mit Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking sehr überzeugt vom Konzept bei Hannover 96.

Was hat Hannover, das Konkurrenten nicht bieten konnten?

Es würde zu weit führen, jetzt die Punkte auszuführen. Wichtig war für mich das lange Gespräch mit dem Trainer. Man spürt dabei, ob das passen kann oder nicht. Und mir war klar: Das passt.

Was verbinden Sie mit Hannover 96?

Noch nicht sehr viel. Aber man verfolgt das in der Bundesliga natürlich. Momentan hat 96 eine sehr, sehr gute Mannschaft, die ihr Potenzial noch gar nicht ganz abruft. Und genau da will man einen Schritt weiterkommen.

Gehen Sie davon aus, dass Sie in der nächsten Saison mit Valérien Ismaël die 96-Innenverteidigung bilden?

Für die Aufstellung der Innenverteidigung ist der Trainer zuständig und nicht ich. Aber Ismaël ist ein Mann von Weltklasseformat, es wäre eine Bereicherung, wenn ich neben ihm spielen könnte.

Sie sind Schweizer Nationalspieler. Haben Sie schon die EM-Zusage?

Zusagen gibt es da noch nicht. Aber wenn man sieht, wie das jetzt gelaufen ist, dass ich zweimal von Anfang an gespielt habe, da glaube ich schon, dass die Chancen sehr gut stehen.
Fällt Ihnen beim KSC der Abschied schwer?

Mich verbinden mit Karlsruhe sehr viele Emotionen. Ich habe alle Höhen und Tiefen miterlebt. Aber es muss auch für mich weitergehen. Der KSC ist so gefestigt, dass ich um ihn keine Angst habe.

Wären Sie nicht traurig, wenn Sie den KSC noch in den UEFA-Cup bringen und dann nach Hannover wechseln?

Ich würde mich für den KSC riesig freuen, wenn das klappt. Aber ich stehe zu meinem Entscheid für Hannover. Hundertprozentig. Sonst hätte ich das nicht gemacht.

Interview: Volker Wiedersheim
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 08:21
Hecking zieht die Zügel an
Intervallläufe statt Regeneration: Der Trainer streicht den freien Tag und will, dass sich die „Roten“ selber helfen


Von Volker Wiedersheim
Hannover. Der Ärger sitzt tief nach dem enttäuschenden Auftritt der „Roten“ bei Bayer Leverkusen. „Wenn die uns schon eine Vorführung geben, dann soll es ihnen wenigstens weh tun“, so knarzte 96-Trainer Dieter Hecking gestern über das chancen- und ideenlose 0:2 am Sonntag. Aber nicht einmal das: Die Darbietung der 96er war so erschütternd, dass jetzt noch kleine Nachbeben den aktuellen Wochendienstplan der Kicker durchrütteln. Statt des sonst üblichen Regenerationstrainings am Tag nach dem Spiel befahl Hecking gestern auf der Mehrkampfanlage ein „intensiveres Auslaufen“, wie er es schelmisch nannte. „Straftraining“ wäre auch eine Übertreibung gewesen. Allerdings nur eine kleine. Eine Stunde mussten die Verlierer von Leverkusen (neben den bisherigen Ausfällen fehlten dabei angeschlagen: Gaétan Krebs, Valérien Ismaël, Michael Tarnat und Vinicius) mit Tempointervallen um den Platz laufen. Und der ursprünglich für heute geplante freie Tag – gestrichen!
Es gibt viel Arbeit bei 96. Nur wo und wie genau anfangen? „Was uns lange stark gemacht hat, fehlt jetzt“, analysierte der Trainer. Damit meint er die mannschaftliche Geschlossenheit, das kollektive Bewusstsein für Spielsituationen, instinktives Verständnis der Ideen des jeweiligen Nebenmannes und letztlich auch mitreißendes Auftreten von Führungsspielern, die sich zurzeit kaum zeigen. „Wenn es nicht läuft, will keiner führen. Das ist normal.“ Doch nun ändert Hecking gegenüber den Spielern die Tonlage. „Immer nur gut zureden, das ist es nicht. Jetzt müssen die sich mal selber helfen.“
Mögen viele 96-Fans die Hoffnung auf bessere Ergebnisse an die Verpflichtung eines Spielmachers knüpfen, so erklärte Hecking gestern am Beispiel des zweiten Gegentors (Tranquillo Barnetta auf Zuspiel von Theofanis Gekas) eine ganz andere Qualität zur 96-Leitkultur. „Direkt am Strafraum konnten die sich den Ball unbehelligt zuschieben, und unsere stärksten Defensivspieler schauen nur zu. Mit Altin Lala hätte es da wenigstens einen Freistoß gegeben,“ sagte Hecking. „Von dem Kleinen müssen sich Christian Schulz und Hanno Balitsch abgucken, wie man dreckig spielt.“
Forsche Töne, strenges Training, aber keine Panikmache: Hecking ist auf der Suche nach der richtigen Mischung. „Das Glas ist bei uns zurzeit halb leer“, findet er, aber trotzdem sei nicht alles schlecht. „Wir haben uns vom Abstiegskandidaten zu einem sicheren Team im Mittelfeld entwickelt. Und schon diesen Sprung haben uns viele nicht zugetraut. Vergleichen wir uns doch mal mit anderen Klubs. Hertha BSC und der VfL Wolfsburg geben viel mehr für ihre Mannschaften aus und spielen trotzdem keinen besseren Fußball.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:28
Stimmen zum Spiel

Unzufriedenheit bei allen 96-Protagonisten! Mit der Partie beim Werksklub aus Leverkusen zeigte sich 96-Coach Dieter Hecking "nicht einverstanden". Keeper Robert Enke war noch froh, nur zwei Treffer kassiert zu haben.



Michael Tarnat ärgert sich

Dieter Hecking: „Wir wollen guten und erfolgreichen Fußball spielen – aber was wir in den letzten zwei Auswärtsspielen angeboten haben, ist zu wenig. Ich bin nicht einverstanden mit der Leistung. Wir müssen die elementaren Dinge wie Zweikampfverhalten, Aggressivität, Bälle behaupten und Nachrücken wieder verbessern. Man muss die Spieler fragen, was das soll und sehen, was sie zum Bielefeldspiel daraus lernen können.“

Michael Skibbe: „Das Spiel hätte auch kippen können, als Vidal auf der Linie rettet. Das Spiel war der Maßstab für unsere Mannschaft und zeigt, wie attraktiv und offensiv wir spielen. Damit spielen wir uns eben viele Chancen heraus. Das Tor von Gekas war dann natürlich ein phantastisch schönes Tor.“

Michael Tarnat: „Zu dem Zeitpunkt, als das Tor fällt, haben wir das Spiel unter Kontrolle. Leverkusen macht dann ein Tor aus dem Nichts und dann sind wir hinterhergelaufen und bekommen ein dummes zweites Tor – danach wird es natürlich schwer. Vor dem 1:0 hatten die Leverkusener eigentlich keine gute Torchance, nach den Gegentreffern haben wir keine Mittel mehr gefunden, dagegenzuhalten. Aber warum sollten wir jetzt den Spielbetrieb einstellen? Wir sind nur vier Punkte hinter dem Sechsten. Warum sollen wir das nicht noch schaffen können?“

Benjamin Lauth: „Das war ein schweres Spiel. Wir haben auswärts gespielt und können nicht erwarten, uns viele Torchancen zu erspielen. Am Ende war das 0:2 hoch verdient. Man kann in Leverkusen verlieren, wir hatten uns aber ein engeres Spiel erhofft. So ist das natürlich enttäuschend.“

Robert Enke: „Wir müssen froh sein, dass wir nur zwei Gegentore bekommen haben. Wenn Leverkusen konsequenter spielt, bekommen wir fünf oder sechs Tore. Wir können deutlich mehr, das haben wir auch schon gezeigt. Wir geben einfach zu viele Räume und Torchancen her und kassieren dadurch zu viele Gegentore.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:29
Niederlage tut doppelt weh

Die Niederlage am Sonntag in Leverkusen schmerzt gleich doppelt: Die Roten kehrten nicht nur ohne Punkte von dem Auswärtsspiel bei der Werkself zurück, zusätzlich haben etliche Spieler mit Wehwehchen zu kämpfen und konnten nicht am Montagstraining teilnehmen.



Übersichtliche Trainingsbeteiligung

Nach dem 0:2 in Leverkusen am späten Sonntagnachmittag bat 96-Trainer Dieter Hecking seine Mannschaft bereits am Montag um 10 Uhr wieder auf die Mehrkampfanlage. Bei dieser Laufeinheit mussten allerdings einige Spieler auf Grund von Blessuren aus dem Leverkusenspiel passen. Michael Tarnat (muskuläre Probleme) und Vinicius (Rückenprobleme) ließen sich in München bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen, Gaétan Krebs musste mit einer Knieprellung passen und Valérien Ismaël absolvierte eine Einheit auf dem Fahrrad.

Neben den Spielern, die angeschlagen aus Leverkusen nach Hannover zurückgekehrt sind, fehlten mit Frank Fahrenhorst, Jan Rosenthal und Altin Lala drei weitere Profis beim Teamtraining.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:32
Rekordvertrag für Eggimann

Er unterschrieb bis 2013

Von HEIKO OSTENDORP und GREGOR RUHMÖLLER


Es ging alles ganz schnell!



Mario Eggimann (27) – der erste Neuzugang für die nächste Saison. Letzte Woche trafen sich Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter das erste Mal mit dem Schweizer, handelten gleich alles aus. Schon gestern wurde er offiziell vorgestellt. Er unterschrieb für fünf Jahre: Rekord-Vertrag für Eggimann! Gestern unterzeichnete der Verteidiger den längsten Kontrakt der Vereinsgeschichte - bis 2013. Hochstätter erklärt: „Wir wollen Kontinuität in der Abwehr, brauchen eine Achse und eine Innenverteidigung mit Konstanz.“ Auch andere Stars wie Enke oder Hanke sind langfristig gebunden (bis 2010). Bei den Roten soll der KSC-Kapitän ab Sommer eine Führungsrolle übernehmen. Eggimann kostet rund 1,5 Mio Ablöse. 96 stach mit seinem Angebot die Konkurrenten Dortmund, Frankfurt, Berlin und auch englische Klubs aus. Eggimann: „Wichtig für mich war das lange Gespräch mit dem Trainer. Ich habe von der ersten Sekunde gespürt, dass es passt. Er hat mich überzeugt.“ Eggimann bekommt die Rückennummer 5 (zuletzt Kleine), soll mit Valérien Ismaël die neue Abwehr bilden. Der Schweizer Nationalspieler: „Ich kenne zwar keinen 96-Spieler persönlich, aber Ismaël ist einer mit Weltklasse-Format. Er ist auch für mich eine Bereicherung.“ Hecking hofft, mit Eggimann die löchrige Käse-Abwehr (schon 39 Saison-Gegentore) endlich dichtmachen zu können: „Er ist nicht umsonst Kapitän beim KSC geworden und aktueller Schweizer Nationalspieler, sondern auch aufgrund seiner Persönlichkeit. Er kann ein wichtiger Baustein für die Zukunft sein. Ich verfolge seine Entwicklung schon länger, wollte ihn schon nach Aachen holen.“ Im Sommer zieht Eggimann mit Freundin Iris und Töchterchen Lilou (1 Monat alt) nach Hannover. Er soll rund 800000 Euro pro Jahr (plus Prämien) verdienen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:33
EM-Chancen „stehen gut“



VON ANDREAS WILLEKE
Herr Eggimann, wie kams zum Wechsel?
Erstmal musste ich entscheiden, ob ich beim KSC bleiben oder den Verein wechseln will. Nach sechs Jahren in Karlsruhe war mir klar, dass ich für mich noch was anderes haben will.

Der KSC könnte den UEFA-Cup erreichen, mit 96 werden Sie nächste Saison nicht international spielen. Ist Wechsel da nicht ein Rückschritt?
Nein. Ich will mit dem KSC den krönenden Abschluss schaffen. Für mich muss es aber weitergehen, Hannover hat andere Möglichkeiten als der KSC. 96 hat eine gute Mannschaft, mit der ich den nächsten Schritt machen will.

Warum nicht Dortmund, Frankfurt oder Hertha, die Sie auch wollten?
Das 96-Konzept hat mich sehr überzeugt.

Sie werden mit Valérien Ismaël die Stamm-Innenverteidigung bilden. Passt das auch?
Ismaël ist ein Weltklassespieler. Es wäre eine Bereicherung, wenn ich neben ihm spielen könnte.

Hat der Schweizer Nationaltrainer Köbi Kuhn Ihnen schon einen Platz im EM-Kader zugesagt?
Ich habe zuletzt zweimal von Anfang an und durchgespielt. Ich glaube, die Chancen stehen sehr gut, dass ich dabei bin.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:34
Neues Gesicht auf der 96-Achse

Hecking bekommt seinen Wunschspieler. Vertrag bis 2013 für den Innenverteidiger.



Mario Eggimann besetzt bei 96 einen Platz auf der geplanten Chef-Achse. Trainer Dieter Hecking bekommt mit dem Schweizer seinen Wunschspieler.

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Demnächst spielen sie in einer Mannschaft, aber neulich haben sie miteinander gerangelt. Schiedsrichter Knut Kircher entschied dabei zu Gunsten des Karlsruhers Mario Eggimann und gegen Mike Hanke. Der nicht für jeden verständliche Pfiff in letzter Sekunde kostete 96 den Sieg gegen den Aufsteiger. Statt 3:2 endete das Spiel 2:2.

Das war am 9. Februar. Elf Tage später wurden beide kurioserweise in einer Nacht Vater. Hankes Sohn Jayron-Cain kam um 1.44 Uhr nachts zur Welt, Eggimanns Tochter Lilou-Tiara ein Spiel später. Und noch eine Gemeinsamkeit – beide haben denselben Berater.
Sportdirektor Christian Hochstätter dankte dann auch gestern erstmal Lars-Wilhelm Baumgarten für die Abwicklung des Transfers.
Eggimann bekommt einen Fünfjahresvertrag bis 2013. 96 zahlt die festgeschriebene Ablöse von 1,5 Millionen Euro. In ähnlicher Höhe bewegt sich das Jahresgehalt. „Auch mit Karlsruhe ist alles geklärt“, sagte Hochstätter.
Damit hat das Werben von Dieter Hecking endlich zum Transfer geführt. „Seit ich in Lübeck war, habe ich den Spieler vor Augen gehabt“, gestand Hecking. Von 2001 bis 2004 arbeitete Hecking beim VfB, im Juni 2008 fängt der Innenverteidiger in Hannover an.
„Wichtig war das lange Gespräch mit dem Trainer“, begründete der 27-Jährige den Wechsel, „ich hatte von der ersten Sekunde an das Gefühl, dass es passt.“
Für den 96-Coach soll der Nationalspieler „ein sehr wichtiger Baustein für die Zukunft“ werden: „Mario ist nicht umsonst Kapitän in Karlsruhe, nicht umsonst Nationalspieler.“ 96 will „eine Achse der Leistungsträger“ bilden, erklärte Hochstätter. Drei der vier Plätze darauf sind besetzt: Torwart Robert Enke, Eggimann und Hanke. Nur fürs Mittelfeld wird noch ein Chef gesucht.
Eggimann hat nicht nur Schnittstellen mit Hanke, mit dem 96-Chef verbindet ihn die Liebe zur Schweiz – Martin Kind hat einen Wohnsitz in Klosters. „Das gab schon mal ein Jahr zusätzlich“, lacht Kind. Dabei zeigt der lange Vertrag über fünf Jahre doch nur, wie wichtig Eggimann für 96 werden soll.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:35
Was machen Fahrenhorst und Vinicius?

Vier Innenverteidiger braucht 96 auch in der kommenden Saison. Thomas Kleine wechselte bereits in der Winterpause nach Gladbach, Dariusz Zuraw geht im Juni. Bleiben mit Mario Eggimann, Valérien Ismaël, Frank Fahrenhorst und Vinicius vier Spieler – das passt also. Dennoch muss man abwarten, ob Fahrenhorst und Vinicius sich mit der Rolle als Ersatzspieler begnügen werden. Besonders bei Fahrenhorst scheint das sehr fraglich. „Natürlich schauen sich die Spieler genau an, wer kommt“, weiß der Trainer.
Sollte ein Profi auf Dieter Hecking zukommen und wechseln wollen, „muss man sich darüber unterhalten“. Gerade bei Fahrenhorst würde sich 96 kaum sperren. Der 30-Jährige spielt eine schlechte Saison. Kommt ein passendes Angebot, geht er 96 von der Fahne
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:36
Wer kommt für die Offensive?

Für jeden Mannschaftsteil sucht 96 Verstärkung, „für einen Teil haben wir das jetzt entschieden“, sagt 96-Chef Martin Kind. Mit Mario Eggimann ist die Abwehr vorerst komplett. Umdenken muss man nur, wenn Frank Fahrenhorst oder Vinicius den Verein verlassen wollen. Jetzt kümmert sich der Sportdirektor um die Offensivabteilung. „Da suchen wir jetzt verstärkt“, bestätigt Christian Hochstätter. Ein Stürmer und ein offensiver, torgefährlicher Mittelfeldspieler – das sind die beiden freien 96-Jobs.

Interesse hat 96 am Bremer Ivan Klasnic, aber der scheint nicht finanzierbar zu sein. Auf den Markt kommt Sergiu Radu, den 96 vor Saisonbeginn haben wollte. Der Rumäne ging nach Wolfsburg, wurde im Winter nach Stuttgart ausgeliehen und sitzt auf der Bank. Radu könnte ein 96-Kandidat werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/03/2008 09:37
Hecking wählt die harte Tour

Straftraining, freier Tag weg. Lala gilt jetzt als Vorbild.



Harte Welle bei 96. Gestern Straftraining, heute der freie Tag gestrichen. Lob gabs vom 96-Trainer nur für den in Leverkusen fehlenden Altin Lala.

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Enttäuscht von der Mannschaft? „Das ist der falsche Ausdruck“, sagt Dieter Hecking, „man konnte ja nicht erwarten, dass wir im Hurra-Stil nach Europa gehen.“ Aber mehr als beim 0:2 in Leverkusen konnte man schon erwarten.

„Das waren zwei Fußball-Welten“, meint 96-Chef Martin Kind. Leverkusen zeigte die schöne, 96 die dunkle Seite.
Heckings Team spielt schlechter als in der Hinrunde, und die Frage für Kind ist: „Warum ruft die Mannschaft ihr Potenzial nicht ab?“
Eine Antwort hat der Chef nicht, der Trainer kann zumindest reagieren. Die 96-Profis trabten gestern nicht wie sonst 30 Minuten um den Maschsee, sondern mussten mehr als eine Stunde lang auf der Mehrkampfanlage Hütchen umrunden – immer mit Sprints zwischendurch.

Das war „intensives Auslaufen“, sagt Hecking. Ein Straftraining, und für heute strich er den freien Tag. „Nur mit gutem Zureden kommen wir ja nicht weiter“, sagt der Trainer, „wir müssen ein paar Sachen ändern.“
Zu Heckings harter Welle gehört auch die namentliche Kritik an den Spielern. „Es wird immer nur über Lauth geredet, aber warum nicht über Huszti, Hanke und Schulz?“ Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen. Viele haben Probleme, und zusammen funktionieren sie auch nicht. „Wir haben elf Einzelkämpfer“, diagnostiziert Hecking. Keine Mannschaft – wie kann der Trainer da helfen? „Die müssen sich selber helfen“, keilt der Ex-Profi zurück.

Hecking ist angefressen und zeigt seinen Spieler die Zähne. Er kritisiert, lobt aber auch einen, der das 0:2 im Bett verfolgt hat. Den kranken Altin Lala nennt Hecking als 96-Vorbild. „Altin hätte sich wenigstens gewehrt“, auch mit „dreckigen“ Mitteln, „alles im erlaubten Rahmen wohlgemerkt“.
96 zu brav, „sie sind nicht aggressiv rangegangen“. Kein Spieler habe aufgemuckt und den Kampf angenommen: „Wenn die uns schon eine Vorführung geben, dann solls wenigstens wehtun.“

Es schmerzt auch der Verlust der guten Ausgangsposition nach der Hinrunde. Dennoch bleibt die kleine Krise ein „Luxusproblem“ für Kind. 96 wird trotz Schwächephase nicht mehr wie früher in Abstiegsgefahr geraten. „Wir sind auf einer höheren Entwicklungsstufe“, meint der 96-Chef. Das neue Basislager liegt auf Platz zehn – ohne Absturzgefahr, aber die Aussicht ist auch nicht schön.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/03/2008 07:15
Tarnat ist nur noch Zuschauer
Saison nach Sehnenanriss im Oberschenkel beendet


Von Norbert Fettback
Hannover. Mit dieser Nachricht hatte auch Michael Tarnat nicht gerechnet, und sie scheint ins Bild zu passen: Wenn es bei Hannover 96 sportlich schon nicht läuft, wie jüngst beim 0:2 in Leverkusen gut zu beobachten war, dann geschieht auch noch so etwas. Der Linksverteidiger muss diese Bundesligasaison abhaken – seine Verletzung im linken Oberschenkel, die er sich am Sonntag eine Viertelstunde vor Spielschluss bei der Auswärtsniederlage gegen Bayer zugezogen hatte, wurde gestern als Sehnenteilanriss diagnostiziert. „Mit acht Wochen Pause muss man da rechnen“, sagte Tarnat nach der Abschlussuntersuchung durch den Münchener Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Acht Wochen, dann haben wir Mitte Mai, die Spielzeit 2007/2008 ist Geschichte, und dem Senior der „Roten“ bleibt bis dahin nur die Zuschauerrolle.
In Leverkusen hatte er bei einem Sprint den plötzlichen Schmerz gespürt und sich gleich von Mannschaftsarzt Wego Kregehr und Physiotherapeut Ralf Blume behandeln lassen. „Ich habe zunächst gedacht, es sei ein Muskelfaserriss“, sagte Tarnat. Einen Sehnenanriss hatte der 38-Jährige in seiner langen Profilaufbahn zuvor noch nie erlitten – sein unerwarteter Ausfall mehrt die Sorgen von Dieter Hecking. Der 96-Trainer muss sich nicht nur Gedanken darüber machen, wie er Tarnats Position in den elf noch ausstehenden Punktspielen besetzt – er hat den Kopf vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am Sonnabend ohnehin voll aufgrund weiterer Verletzungen beziehungsweise von Erkrankungen wichtiger Spieler.
Außer Tarnat als gravierendstem Fall können derzeit auch Jan Rosenthal (Schambeinverletzung, wird deshalb heute von Müller-Wohlfahrt untersucht), Vinicius (Kniescheibenprellung), Frank Fahrenhorst (Innenbanddehnung), Steve Cherundolo, Gaétan Krebs (beide Knieprellung) sowie Altin Lala (Grippe) nicht trainieren; hinzu kommen mit Thomas Brdaric und Chavdar Yankov noch zwei Langzeitverletzte. Hecking versuchte noch gute Miene zum bösen Spiel zu machen, als er sagte: „Es gibt immer eine Phase in der Saison, dass es einen so richtig trifft.“ Der verbleibende Kader sei „auch in der Lage, guten Fußball zu spielen“.
Mit Blick auf die Zwangspause von Tarnat dürfte sich die Verpflichtung von Christian Schulz erneut als wohl überlegter Schritt erweisen. Der vielseitige 24-Jährige kann auch hinten links verteidigen, was er bei 96 bereits unter Beweis gestellt hat. Mit Ferhat Bikmaz (gab auf Tarnats Position nach dessen Ausscheiden in Leverkusen sein Bundesligadebüt) und dem erst 17 Jahre alten Konstantin Rausch stünden zwei weitere potenzielle Nachrücker bereit, doch beiden fehlt es noch an der nötigen Erfahrung für die höchste Spielklasse.
Schulz’ Wechsel in die Abwehr würde Hecking zudem die Entscheidung erleichtern, wen er im defensiven Mittelfeld aufstellt. Hanno Balitsch und Altin Lala, der am Donnerstag wieder trainieren kann, wären dann nahezu konkurrenzlos und damit gesetzt. Bislang musste sich meist einer aus diesem Trio mit der Reservistenrolle abfinden, was keinem behagte.
Lange Gesichter gab es gestern auch bei mehr als 100 Trainingsgästen: Sie warteten am Nachmittag vergeblich auf die 96-Profis. Hecking nahm sich diese in einer Aussprache erst zur Brust, dann verordnete er ihnen Kraftübungen ohne Zuschauer. Der Ball soll heute erst wieder rollen.
Training heute: 10 und 15 Uhr, Mehrkampfanlage.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/03/2008 07:15
Abschied aus der Abwehr
Für Dariusz Zuraw ist bei Hannover 96 kein Platz mehr


Hannover (pur). Als sich Dieter Hecking zu Beginn des Jahres zu der Rolle von Dariusz Zuraw äußerte, hatte der Trainer von Hannover 96 eine Vermutung, die sich in den vergangenen Wochen bestätigte. „Vielleicht sind wir irgendwann einmal froh, dass wir ihn noch haben“, hatte Hecking im Januar gesagt. Durch die vielen Verletzungen der anderen Innenverteidiger in den vergangenen Wochen rückte Zuraw von der Tribüne auf die Bank vor und gab dem Coach die Gewissheit, jederzeit auf ihn zählen zu können. „Ich hätte keine Bedenken, ,Darek‘ zu bringen, wenn es nötig ist“, sagte Hecking vor dem Bundesligaspiel am vergangenen Sonntag gegen Bayer Leverkusen.
Beim 0:2 wurde der Pole, der 2001 zu den „Roten“ kam, dann doch nicht gebraucht, weil Vinicius spielen konnte. Und selbst wenn er in den verbleibenden elf Begegnungen noch einmal für 96 auflaufen wird, mit dem Saisonende kommt auch der Abpfiff für den 35-Jährigen in Hannover. 96 hat ehrgeizige Ziele, der Blick geht immer weiter nach vorn – und da ist kein Platz mehr für Zuraw, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Denn mit der Verpflichtung von Mario Eggimann haben die „Roten“ ihre vier Innenverteidiger für die kommende Spielzeit zusammen. „Zuraw wird uns nach Saisonende mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen“, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter.
Übrig bleiben dann neben dem Schweizer Nationalspieler der Franzose Valérien Ismaël, Vinicius und Frank Fahrenhorst. Vorgesehen als Stammkräfte für die Innenverteidigung sind Ismaël und Eggimann, für Vinicius oder Fahrenhorst bliebe dann nur ein Platz auf der Bank oder der Tribüne.
Richtig eng könnte es in der neuen Saison auch im Mittelfeld der „Roten“ werden. Dort ist 96 weiterhin auf der Suche nach einem offensiven, torgefährlichen Spieler. Also für die Position, auf der sich bislang schon mehrere Spieler versucht haben. Der Vertrag von Arnold Bruggink läuft noch bis 2009, Sergio Pinto und Gaétan Krebs haben bis 2010 bei 96 unterschrieben, Jan Rosenthal ist bis 2011 an den Verein gebunden. Die Ansprüche bei 96 steigen weiter. Bleibt abzuwarten, ob alle Spieler da mithalten können.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/03/2008 16:11
Aus für Tanne

Die Negativmeldungen aus der medizinischen Abteilung von Hannover 96 reißen nicht ab. 96-Oldie Michael Tarnat hat sich im Spiel gegen Bayer Leverkusen schwerer verletzt und fällt voraussichtlich bis zum Ende der Saison aus.



Sehnenteilanriss beendet Tarnats Saison

Der 38-jährige Linksverteidiger erlitt am Sonntag ohne Fremdeinwirkung einen Sehnenteilanriss des Hüftbeugemuskels im linken Oberschenkel - Youngster Ferhat Bikmaz musste Tarnat nach 76 Minuten ersetzen. Am Dienstag gab Trainer Dieter Hecking nun die bittere Diagnose bekannt, die einen Einsatz des Linksverteidigers noch in dieser Saison unwahrscheinlich macht.

Dicht gefülltes Lazarett
Mit Vinicius (Kniescheibenprellung), Frank Fahrenhorst (Innenbanddehnung im Knie), Steven Cherundolo, Gaétan Krebs (beide Knieprellung), Altin Lala (Grippe) und Jan Rosenthal (Schambeinentzündung) sind etliche weitere Spieler angeschlagen. Hinzu kommen noch die ohnehin langzeitverletzten Thomas Brdaric und Chavdar Yankov. „Es ist nicht gut, aber Du hast immer mal so eine Phase während einer Saison“, kommentiert 96-Trainer Dieter Hecking und fügt trotz der Verletztenmisere kämpferisch hinzu: „Wir haben immer noch einen Kader beisammen, der in der Lage ist, gut Fußball zu spielen.“ Fahrenhorst, Krebs und Lala werden voraussichtlich am Donnerstag wieder zur Mannschaft stoßen können. Die Personalsituation könnte sich somit vor dem Heimspiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld in der AWD-Arena wieder etwas entspannen
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/03/2008 16:12
Auch Vini fällt aus

96 in Abwehrnot. Fahrenhorst will kämpfen.



Michael Tarnats Verletzung war nicht die einzige schlechte 96-Nachricht gestern. Vinicius fällt gegen Bielefeld aus, Frank Fahrenhorst vielleicht auch.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Schon vor dem Leverkusen-Spiel durfte sich Dariusz Zuraw Hoffnung auf seinen ersten Einsatz seit dem fünften Spieltag machen. Am Sonnabend gegen Bielefeld könnte es wirklich so weit sein. Denn 96 gehen die Abwehrspieler aus.
Vinicius kehrte frustriert von Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach Hannover zurück, sagte der NP: „Dem Rücken gehts besser, aber dem Knie nicht. Ich habe rechts ein Knochenödem. Das wird nichts fürs Wochenende. Eine Katastrophe.“

Ein großes Fragezeichen steht nach wie vor hinter Frank Fahrenhorst (Innenbanddehnung im Knie). Der 30-Jährige hat immer noch „Probleme, sobald ich Bewegung im Knie habe und Druck aufs Innenband ausgeübt wird“. Mehr als stabilisierende Maßnahmen und Laufeinheiten mit Reha- und Konditionstrainer Edward Kowalczuk waren in den letzten Tagen nicht möglich.
Heute will Fahrenhorst erstmals wieder – mit Kowalczuk – am Ball trainieren. Und hofft, anschließend ins Mannschaftstraining zurückkehren zu können. „Schwer zu sagen“ sei es, ob er rechtzeitig bis Bielefeld fit wird: „Ich muss den Mittwoch abwarten.“ Klappts nicht, spielen gegen Bielefeld Valérien Ismaël – und eben Zuraw.

Erst formschwach, jetzt verletzt – es läuft derzeit nicht rund für Fahrenhorst, der trotzdem „froh“ ist, „dass nichts gerissen ist, ich bin glimpflich davongekommen“. Mehr hat ihn die Verpflichtung von Mario Eggimann getroffen – nach Ismaël der nächste Konkurrent in der Innenverteidigung. Da droht die Bank. „So ist das Geschäft eben“, sagt Fahrenhorst (Vertrag bis 2009). Es sei „klar, dass der Verein sich weiterentwickeln will“. Freiwillig räumen will er seinen Platz aber vorerst nicht, verspricht: „Ich werde jeden Tag kämpfen. Ich will meinen Vertrag erfüllen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/03/2008 16:14
Verrückte Liebeserklärung eines 96-Fans

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Das also kommt dabei raus, wenn man als Hochzeitsgast zu viel Sex on the Beach und Bier durcheinander gesoffen hat. Man schreibt ein Buch über 96. Danyel Reiche, 35-jähriger Politikwissenschaftler, seit den End-70ern 96-Sympathisant und seit 1984 Ich-verpasse-kein-Heimspiel-Fan, träumte in jener Nacht von 96 und der Idee, all seine Erlebnisse niederzuschreiben.
Nun sind Träume ja meistens Schäume. Welch ein Glück für uns Leser, dass Reiche seiner Freundin Fabiola davon erzählte. Die Bolivianerin („Sie hat mir den wohl weltweit längsten schwarz-weiß-grünen Fan-Schal gestrickt“) überzeugte ihren Danyel: „Mach es doch.“ Er machte es, schrieb sich „alles von der Seele“.
„Verrückt nach den Roten“ heißt das erste autobiografische Buch eines 96-Fans. Reiche stellte es gestern gemeinsam mit 96-Chef Martin Kind, Stürmerlegende Dieter Schatzschneider und Hannovers Ex-OB Herbert Schmalstieg (schrieb ebenso wie Ralf Rangnick und Utz Claassen ein Vorwort) in der AWD-Arena vor.
Die 208 Seiten sind ein Vergnügen. Reiche hat eine Liebeserklärung an 96 verfasst – gewürzt mit Anekdoten, die ihn zum 96-Fan des Jahres machen. Wer kann schon behaupten, als Schüler 500 Unterschriften gesammelt zu haben, um den Verkauf seines 96-Idols Nabil Maaloul zu verhindern?
„Verrückt nach den Roten“ (Auflage: 6000 Stück) ist im Verlag „Die Werkstatt“ erschienen und ab sofort im 96-Fan-Shop sowie im Buchhandel erhältlich. Preis: 9,96 Euro.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 08:10
… da waren’s nur noch vier
Viele Ausfälle: 96-Rumpfelf gegen Bielefeld


Von Volker Wiedersheim
Hannover. „Mal andere Gesichter sehen“ – mit diesem Slogan hat Hannovers Zoo mit einigem Erfolg Besucher angelockt. Jetzt passt der Satz auch zum Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Denn bei den „Roten“ stehen mehr Namen ausfallender Spieler auf der Lazarettliste als je zuvor in dieser Spielzeit. Nach dem Stand von gestern kämen am Sonnabend gegen Arminia Bielefeld nur vier Spieler auf ihren angestammten Positionen zum Einsatz (siehe: „Was wäre, wenn“-Elf). Als fünfter Stammspieler wäre zwar Hanno Balitsch dabei, aber als Ersatzmann für die Innenverteidigung. Auf allen anderen Positionen könnten Ersatzleute, zuvor Aussortierte oder gar Nachrücker aus den Nachwuchsteams zum Zuge kommen – neue Gesichter eben.
„Das Wartezimmer ist voll wie lange nicht“, bestätigte gestern 96-Mannschaftsarzt Wego Kregehr. „Alles Zweikampfverletzungen, doofe Serie. So einen negativen Lauf hatten wir noch nicht“, meinte der Mediziner. Auch Trainer Dieter Hecking konnte gestern „nichts Erfreuliches berichten, was die Personallage angeht“. Aber das kann ja noch kommen. Einige Spieler haben gute Aussichten, bis zum Heimspiel gegen das abstiegsbedrohte Bielefelder Team des früheren 96-Kotrainers Michael Frontzeck wieder fit zu werden. Eine Übersicht der offenen Personalfragen:
l Innenverteidigung: Valérien Ismaël hat gestern beim „Gammeleck“ einen Schlag in den Nacken bekommen und musste das Nachmittagstraining abbrechen, um sich den Halswirbel einrenken zu lassen. Frank Fahrenhorst plagt eine Innenbanddehnung, Vinicius eine Kapselverletzung im linken Knie, beide konnten gestern nicht voll trainieren – es wird knapp bis Sonnabend. Dariusz Zuraw steht als Ersatz bereit, zudem könnte Hanno Balitsch aus dem defensiven Mittelfeld zurückgezogen werden.
l Außenverteidigung: Michael Tarnat fällt nach einem Sehnenanriss wohl bis zum Saisonende aus. Oberliga-Spieler Ferhat Bikmaz vertrat ihn schon in Leverkusen zum Schluss auf der linken Seite. Steve Cherundolo hat ebenfalls eine Knieprellung aus Leverkusen mitgebracht, wollte beim Straftraining am Montag nicht kneifen, musste gestern aber passen. Der Amerikaner könnte bis Sonnabend fit werden – andernfalls rückt Sergio Pinto aus dem Mittelfeld auf den rechten Außenposten in der Abwehr.
l Defensives Mittelfeld: Rückt Balitsch zurück, muss Christian Schulz die Stellung halten. Altin Lala meldet sich heute nach seiner Grippe zurück, aber „der war sieben Tage richtig krank, sieht noch blass aus und hat ein paar Kilo abgenommen“, sagte Hecking. Kregehr behandelt den Albaner mit homöopathischen Mitteln – ob’s reicht? Ersatz könnte Arnold Bruggink sein, aber denkbar ist auch der Einsatz von Pinto sowie der 96-Nachwuchsspieler Konstantin Rausch oder Bastian Schulz, der gestern bereits die dezimierte Trainingstruppe auffüllte.
l Offensives Mittelfeld: Gestern fehlte Gaétan Krebs wegen einer Kapselverletzung im rechten Knie. Sein Comeback ist denkbar – ansonsten heißt die Offensivreihe wohl Jiri Stajner, Benjamin Lauth und Szabolcs Huszti.
l Sturm: Mike Hanke ist ohne Alternative – und seit gestern Vormittag zunächst auch ohne Ersatz: Vahid Hashemian erlitt eine Mittelfußprellung, „sein Fuß passt zurzeit in keinen Fußballschuh“, sagte Hecking.
Das einzig Positive an diesem medizinischen Bulletin: Schlimmer geht’s (fast) nimmer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:45
Interview mit Michael Frontzeck

Vor dem Heimspiel der Roten am Samstag gegen Arminia Bielefeld beantwortet der Trainer der Arminia, Michael Frontzeck, hannover96.de einige Fragen über die bisherige Saison und seine Zeit bei Hannover 96.

Michael Frontzeck war von März 2004 bis November 2005 an der Seite Ewald Lienens Co-Trainer bei Hannover 96. Im Januar 2008 übernahm der 48-jährige, nachdem er zwischenzeitlich als Trainer bei Alemannia Aachen tätig gewesen ist, bei Arminia Bielefeld den Trainerposten.





Wie beurteilen Sie die derzeitige Entwicklung von Hannover 96?

Michael Frontzeck: Die Entwicklung in Hannover kann man nur als positiv bezeichnen. Man sieht es ja schon alleine daran, dass mittlerweile Transfers wie Ismaël und Eggimann möglich sind. Und mit Dieter Hecking und Christian Hochstätter, mit dem ich ja noch zusammen gespielt habe, hat Hannover ein sehr gutes Gespann.



Haben Sie noch Kontakt zu Ewald Lienen?

Michael Frontzeck: Klar, wir haben immer noch regen Kontakt. Mit Ewald verbindet mich schon lange eine Freundschaft, nicht nur weil ich als sein Assistent über Jahre mit ihm gearbeitet habe.


Haben Sie noch Kontakte zu 96? Spüren Sie eine besondere Vorfreude auf das Spiel an Ihrer alten Wirkungsstätte?

Michael Frontzeck: Ich freue mich auf Hannover. Ich hatte hier mit Ewald Lienen eine gute Zeit und das Arbeiten mit der Mannschaft hat eine Menge Spaß gemacht.


Seit Ihrem Amtsantritt herrscht weiter Abstiegskampf bei Arminia. Die Kritik aus Fankreisen und in Teilen der Medien steigt. Wie gehen Sie damit um?

Michael Frontzeck: Ich versuche einfach, mit meinen Co-Trainern und dem gesamten Team einen guten Job zu machen. Wenn das gelingt, und davon sind wir überzeugt, verstummt die Kritik von alleine.


Hatten Sie beim Amtsantritt diese Probleme erwartet? Woran hapert es zurzeit?

Michael Frontzeck: Natürlich ist es schwierig, von einem Tag auf den anderen alles zu ändern. Priorität hatte erst einmal, die Abwehr zu stabilisieren. Das haben wir im Vergleich zur Rückrunde geschafft und die Mannschaft hat wieder eine gewisse Sicherheit. Das gleiche müssen wir jetzt aber auch nach vorne entwickeln. Gegen Schalke und Rostock gab es schon Ansätze.


Präsident Hans-Hermann Schwick hat jetzt den medialen Spekulationen um die Sicherheit Ihres Jobs beendet. Hilft das in Ihrer täglichen Arbeit mit der Mannschaft?

Michael Frontzeck: Nein, an meiner täglichen Arbeit ändert sich dadurch nichts. Aber es ist natürlich ein gutes Zeichen an die Mannschaft Geschlossenheit zu demonstrieren und im entscheidenden Moment nicht die Nerven zu verlieren.


Ihr Team ist derzeit im Angriff nicht torgefährlich genug. Sehen Sie Möglichkeiten, dieses Manko kurzfristig abzustellen? Müssen die 96-Fans daher eher eine defensiv eingestellte Arminia erwarten?

Michael Frontzeck: Natürlich müssen wir kompakt stehen, das ist ja klar. Das muss aber nicht automatisch heißen, dass wir stur defensiv ausgerichtet sind.


Stichwort Klassenerhalt – was macht Sie zuversichtlich, dass es die Arminia schafft?

Michael Frontzeck: Unser Kader hat schlicht und ergreifend die Qualität, um nicht abzusteigen!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:46
Hecking siegessicher

Trotz der Personalsorgen mit vielen verletzten und angeschlagenen Spielern bleibt 96-Trainer Dieter Hecking zuversichtlich und rechnet fest mit drei Punkten am Samstag gegen Arminia Bielefeld. Unverständnis zeigt der Chefcoach allerdings für die negative Grundstimmung, die er derzeit bei einigen Personen im Umfeld von Hannover 96 wahrnehme.



Deutliche Kritik am Umfeld

„Gefühlt befinden wir uns auf Platz 17“, mit diesen Worten eröffnete 96-Coach Dieter Hecking die Pressekonferenz vor der Bundesligapartie am Samstag gegen Arminia Bielefeld in der AWD-Arena. „Viele haben den realistischen Sinn fürs Leben verloren“, fügt der 43-jährige hinzu und kritisiert hierbei die negative Stimmung, die teilweise aus dem Umfeld des Vereins an seine Mannschaft herangetragen werde. Namen wollte Hecking zwar nicht nennen, stellte aber ausdrücklich klar, dass sich seine Kritik nicht nur auf die Medien beziehe. „Klar haben wir nicht gut gespielt, das ist unbestritten, dieser Kritik stellen wir uns auch“, machte Hecking deutlich. „Die generelle Einstellung war in den letzten Spielen nicht so, wie sie sein sollte. Gegen Arminia Bielefeld erwarte ich von meiner Mannschaft einen ganz anderen Auftritt als beim 0:2 in Leverkusen.“ Generalkritik an der gesamten Arbeit, die von der sportlichen Leitung in den vergangenen eineinhalb Jahren bei 96 geleistet wurden, sei allerdings unangebracht. „Alles, was vor acht Wochen super war, kann ja nicht auf einmal schlecht sein. Wir haben auch in guten Zeiten immer klar gesagt, dass es auch wieder Rückschläge geben wird.“



Volles Vertrauen in die Mannschaft

Trotz der großen Personalsorgen – Michael Tarnat, Frank Fahrenhorst, Jan Rosenthal, Vinicius sowie die Langzeitverletzten Thomas Brdaric und Chavdar Yankov fallen definitiv aus, Vahid Hashemian, Valérien Ismaël und Steven Cherundolo sind angeschlagen – ist sich der Trainer sicher, dass die Roten am Samstag in der AWD-Arena einen Sieg einfahren werden. „Nach hinten raus wird es auf der Bank vielleicht etwas dünner, aber mit den Spielern, die Samstag zum Einsatz kommen, werden wir eine gute Mannschaft auf dem Platz haben“, sagt der Coach selbstbewusst. „Ich habe volles Vertrauen in meine Mannschaft. Wir werden Arminia Bielefeld am Samstag schlagen.“ Ein einfaches Spiel wird die Partie gegen die Ostwestfahlen mit Sicherheit nicht, denn Bielefeld, so glaubt Hecking, stehe gehörig unter Druck und hoffe sicher auf eine Trendwende. „Meine Mannschaft will sich aber auch für das Spiel in Leverkusen rehabilitieren.“ Ein Gutes habe die angespannte Personalsituation nach Auffassung des Cheftrainers immerhin: „So eine Situation schweißt die Mannschaft noch fester zusammen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:47

Schmerzgrenze erreicht. Auch Ismaël angeschlagen.




96 an der Schmerzgrenze – die halbe Mannschaft ist angeschlagen. In der Defensive gehen die Spieler aus.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Es liegt nicht am Wetter, dass Dieter Hecking in diesen Tagen mit einem mürrischen Gesicht durch die Gegend läuft. Die Personalsorgen drücken kräftig aufs Gemüt. Kein Tag vergeht ohne neue Krankenmeldungen, so auch gestern.

Vahid Hashemian erlitt beim Vormittagstraining eine Fußprellung, passt in keine Fußballschuhe mehr. Am Nachmittag verletzte sich Valérien Ismaël – Halswirbel ausgerenkt. Das klingt zwar nicht schlimm, schon heute soll der Franzose schließlich wieder normal mittrainieren. Es zeigt aber, wie anfällig Ismaël immer noch ist. Und gerade ihm darf heute und morgen nichts mehr passieren – ein Ausfall des Abwehrchefs gegen Bielefeld wäre eine Katastrophe.

Denn gerade in der Defensive gehen Trainer Dieter Hecking langsam die Spieler aus. 96 ist an der Schmerzgrenze angekommen. Neben Ismaël muss Dariusz Zuraw (letzter Einsatz am fünften Spieltag) ran, weil Vinicius (Knochenödem im Knie) und Frank Fahrenhorst (Innenbanddehnung) ausfallen. Fahrenhorst spürte auch gestern beim Einzeltraining mit Edward Kowalczuk, „dass das Knie nicht die richtige Kraft rüberbringt“: „So hat es keinen Zweck, da tue ich mir und der Mannschaft keinen Gefallen.“

Große Sorgen auch auf den Außenpositionen der Viererkette: Rechts bangt 96 um Steven Cherundolo (Kapselverletzung im linken Knie). Hecking hofft, dass er trotzdem schon heute wieder ins Mannschaftstraining zurückkehrt. Links ersetzt Christian Schulz Michael Tarnat (Sehnenteilanriss im linken Oberschenkel), für den die Saison beendet ist (NP berichtete).

Damit fehlt Schulz im defensiven Mittelfeld, wo Altin Lala trotz einwöchiger Grippe mangels Alternativen von Beginn an ran muss. Allerdings geht Hecking nur „von einem Teileinsatz aus, ich kann mir nicht vorstellen, dass es für 90 Minuten reicht“. Lala steigt heute wieder ins Mannschaftstraining ein. Mehr als 60 Minuten wird er gegen Bielefeld nicht durchhalten.

Weil auch Jan Rosenthal weiter ausfällt und Gaétan Krebs (Knieprellung) angeschlagen ist, werden Sonnabend Ferhat Bikmaz und wohl auch Amateur Bastian Schulz den Kader auffüllen. Möglich, dass die Ersatzbank trotzdem nicht voll wird. 18 gesunde Spieler hat Hecking derzeit nicht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:48
Wie dringend braucht 96 Rausch ?

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Für viele Fans ist nach der schweren Verletzung von Michael Tarnat (Sehnenteilanriss im linken Oberschenkel) klar: 96-Supertalent Konstantin Rausch (17) muss seine Chance bekommen. „Auf einen Versuch käme es doch einfach mal an“, schrieb „Rule_Britannia“ gestern im Internet-Fanforum. Beim 2:1 gegen Nürnberg stand Rausch, der nicht nur Linksverteidiger, sondern auch im defensiven Mittelfeld spielen kann, erstmals im Bundesliga-Kader: „Ein überragendes Gefühl.“ Feiert er Sonnabend ausgerechnet an seinem 18. Geburtstag gegen Bielefeld sein Debüt?

Dieter Hecking überlegte ernsthaft, Rausch angesichts der 96-Verletztenmisere vorzeitig von der U-18-Nationalmannschaft zurückzuholen, und telefonierte deswegen sogar schon mit U-18-Trainer Heiko Herrlich. Rausch hatte am Dienstagabend beim 1:0 gegen Frankreich „ein überragendes Spiel gemacht“, lobte der 96-Trainer. Hecking sagte gestern Vormittag: „Entspannt sich unsere Personallage nicht, kann es sein, dass Kocka schon Donnerstag zurückkehrt.“
Nach dem Nachmittagstraining verkündete Hecking aber: „Kocka bleibt bei der U 18, die Personallage entspannt sich doch.“ Statt sich in Hannover mit 96 auf die Bielefeld-Partie vorzubereiten, spielt Rausch also heute mit der U 18 in Reutlingen erneut gegen Frankreich – allerdings nur 45 Minuten. Falls er Sonnabend doch noch für 96 ran soll.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:49
Zu dünn für 90 min ?

Auch gestern keine Entwarnung auf der 96-Krankenstation. Weil bis Samstag die Verletztensituation ein Dauerthema bleiben wird, führt BILD die Rubrik „Das rote Lazarett“ ein.



Heute soll Altin Lala nach seiner schweren Grippe wieder auf dem Traininsplatz stehen. Für 90 Minuten gegen Bielefeld ist er aber zu dünn... Trainer Dieter Hecking: „Er sieht etwas blass aus, hat richtig abgenommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für 90 Minuten reicht.“ Bei Frank Fahrenhorst (Innenband-Dehnung) reicht es maximal für die Bank. Hecking: „Wir wollen kein Risiko eingehen.“ Heißt: Darek Zuraw und Valérien Ismaël werden verteidigen. Der Franzose renkte sich gestern Nachmittag zu allem Überfluss auch noch den Halswirbel aus. Zwar schmerzhaft, aber wohl kein größeres Problem. Dafür sind Hashemian (Fußprellung), Cherundolo und Krebs (beide Knieprellung) weiterhin fraglich. Fallen alle drei aus, wird wohl Amateur Bastian Schulz erstmals in dieser Saison im Profi-Kader stehen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/03/2008 16:50
Hochstätter fordert 6 Siege

Nach dem Absturz macht der Sportdirektor Druck



Von HEIKO OSTENDORP

Die Roten in der Bundesliga im freien Fall. Aus den letzten sieben Spielen holte 96 mickrige fünf Punkte, nur einen Zittersieg gegen Nürnberg (2:1). Abstiegskampf braucht 96 zwar nicht mehr zu fürchten. Aber um die Saison zu retten, müssen endlich Punkte her. Und deshalb macht jetzt auch Christian Hochstätter (43) Druck: Er fordert noch 6 Siege! Der Sportdirektor macht nicht auf Panik, nimmt aber Profis und Trainer in die Pflicht: „Wir haben selbst eine Erwartungshaltung geschaffen, an der wir uns messen lassen müssen. Wir wollten weg vom 40-Punkte-Denken, dazu sind wir auf einem guten Weg. Damit es eine gute Saison wird, müssen wir aber mindestens 50 Punkte machen.“ Momentan haben die Roten 32. Heißt: Aus den letzten 11 Spielen will Hochstätter mindestens 6 Siege! Der Sportdirektor: „Die Spieler versuchen es, aber sie können den Bock momentan nicht umstoßen. Deshalb haben wir einige Dinge geändert, damit sie sich wieder auf‘s Wesentliche konzentrieren.“ Hecking strich nach Absprache mit Hochstätter den freien Trainingstag, macht Zusatzschichten. Vorm Bielefeld-Spiel geht die Mannschaft wieder ins Hotel. Dort will auch Hochstätter Gespräche führen: „Natürlich bin ich in so einer Phase öfter bei den Jungs, um zu hören, woran es liegt. Und ich weise auch Dieter auf das ein oder andere hin, wenn mir was auffällt.“ Hecking und Hochstätter geben Gas - jetzt sind die Profis gefordert!
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 09:15
Lust auf Wiedergutmachung
96-Trainer Hecking: Ausfälle sind ein Problem, schweißen aber zusammen

Hannover (wie). Immerhin: Dieter Hecking, Trainer des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, hat einen Tag vor dem Spiel gegen Arminia Bielefeld einige Sorgen weniger. Von den Spielern auf der Lazarett-Liste seines unter der Woche dramatisch reduzierten Kaders haben sich drei zurückgemeldet.
Altin Lala, der sieben Tage mit Fiebergrippe das Bett hütete, konnte gestern wieder trainieren und hat „genug Luft für den Einsatz“ im defensiven Mittelfeld, wie der Albaner sagte. Auch Steve Cherundolo übte trotz erlittener Kapselverletzung im Knie gestern mit dem Team: „Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Er hat noch Beschwerden, könnte aber wohl auflaufen“, sagte Hecking. Die gute Nachricht zu Valérien Ismaël, der am Mittwoch einen Schlag in den Nacken bekommen hatte: Die Halswirbel sind okay, nur die Halsmuskulatur streikt. „Wir versuchen, das in den Griff zu bekommen. Sollte es aber nicht so sein, haben wir ein Problem, auf das ich im Augenblick noch keine Antwort habe“, sagte Hecking. Fest stehen für ihn nämlich die Ausfälle der Innenverteidiger Vinicius und Frank Fahrenhorst. Dariusz Zuraw steht somit als einzig verbliebener Manndecker bereit.
So ist nach dem gestrigen Stand eine Aufstellung mit Robert Enke im Tor, Cherundolo, Hanno Balitsch, Zuraw und Christian Schulz in der Abwehrkette, Lala und Sergio Pinto im defensiven, Benjamin Lauth, Arnold Bruggink und Szabolcs Huszti im offensiven Mittelfeld sowie Mike Hanke als alleiniger Sturmspitze denkbar.
Auch diesem Team traut der Trainer aber ohne Abstriche zu, die Bielefelder morgen (Anpfiff: 15.30 Uhr in der AWD-Arena) zu schlagen. „Bielefeld steht unter Druck. Die hoffen auf die Trendwende und dass sie in Hannover eingeleitet wird. Das wird aber, wie ich meine Mannschaft kenne, nicht passieren. Sie will sich rehabilitieren für die 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen“, sagte Hecking. „Wenn so eine Personalsituation auftritt, ist nicht auszuschließen, dass das noch mehr zusammenschweißt.“
P Training heute: 15.30 Uhr, Mehrkampfanlage.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 09:15
Knüppel bei 96: Hecking schlägt zurück

Irritationen intern klären – das ist eigentlich das Credo von 96-Trainer Dieter Hecking. Aber nicht gestern: Da überraschte er bei der Pressekonferenz zum Spiel gegen Arminia Bielefeld mit einer so noch nicht erlebten Tirade gegen „vereinzelte Leute im Umfeld“ die „uns Knüppel zwischen die Beine werfen“.
Namen nannte Hecking bei seiner Demonstration des kontrollierten Kragenplatzens nicht. Aber neben anderen darf sich Dieter Schatzschneider angesprochen fühlen. Der frühere 96-Stürmer, inzwischen Vertrauter von Klubchef Martin Kind und Kolumnist mehrerer Medien, wäre wohl gern so eine Art hannoverscher Beckenbauer, doch gibt er nicht den Kaiser, sondern allenfalls eine provinzielle Prinzenrolle. Im Magazin „11 Freunde“ warf er diese Woche den „Roten“ unprofessionelles Verhalten vor und ätzte: „Mit Fußball hat das gar nichts mehr zu tun (…) Von fußballerischem Niveau mag ich bei Hannover 96 gerade gar nicht sprechen.“ Wohlgemerkt: Jedem Fan steht so eine Meinung zu. Doch wenn Quasi-Würdenträger Stammtischniveau erreichen, schlägt das 96-Imperium zurück.
„Gefühlt stehen wir auf Platz 17 in Hannover“, meinte Hecking. „Das zeigt, dass viele den realistischen Sinn fürs Wesentliche verloren haben. Das ist nichts Neues hier, und deshalb wird der Verein auch Probleme haben, irgendwann ganz nach oben zu kommen, wenn sich die Denkweise nicht ändert.“ Es gehe ihm nicht um ein Kritik-Verbot und „Medienschelte“, stellte Hecking klar. „Trotzdem muss man sich wundern, was hier der eine oder andere von sich gibt. Wenn man uns Knüppel zwischen die Beine werfen will (…), dann ist das okay. Aber dann weiß ich, wie ich mit diesen Leuten umzugehen habe.“ Volker Wiedersheim
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 20:13
24. Spieltag: Hannover 96 - DSC Arminia Bielefeld


Eine richtungweisende Partie steht am Samstag für Hannover 96 und Arminia Bielefeld in der AWD-Arena auf dem Programm. Die vom ehemaligen 96-Assistenztrainer Michael Frontzeck trainierten Ostwestfalen stecken mitten im Abstiegskampf. Die Roten von Chefcoach Dieter Hecking drohen im grauen Mittelmaß zu versinken – und aufgrund einer immer länger werdenden Ausfallliste ist nun die „zweite Garnitur“ gefragt, die Kohlen aus dem Feuer zu holen.



Personeller Super-Gau bei 96

Vor dem Spiel am Samstag in der AWD-Arena gegen Arminia Bielefeld stellt sich für 96-Cheftrainer Dieter Hecking weniger die Frage, wen er aufstellen soll, sondern eher, wen er überhaupt aufstellen kann. Die Roten plagen die größten Verletzungssorgen seit langer Zeit: Vinicius, Frank Fahrenhorst, Michael Tarnat, Jan Rosenthal, Thomas Brdaric und Chavdar Yankov fallen am Wochenende definitiv aus. Mit Vahid Hashemian (Mittelfußprellung), Steven Cherundolo (Knieprellung) und Valérien Ismaël (muskuläre Probleme in der Halswirbelsäule) steht hinter dem möglichem Einsatz von drei weiteren Spielern ein großes Fragezeichen. Erschwerend kommt hinzu, dass Altin Lala (grippaler Infekt) und Gaétan Krebs (Knieprellung) erst unter der Woche wieder in die Einheiten eingestiegen sind und daher noch unter Trainingsrückstand leiden. Am stärksten vom Verletzungspech gebeutelt ist die Defensivabteilung der Roten. Sollte mit Valérien Ismaël auch ein dritter Innenverteidiger am Samstag tatsächlich ausfallen, wäre Dieter Hecking mit seinem Latein endgültig am Ende: „Wenn Vale nicht spielen kann, weiß ich auch nicht, wie wir das lösen würden“, so der Trainer ein wenig ratlos auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Da geht es Arminen-Coach Michael Frontzeck schon deutlich besser. Zwar brach sich Bielefelds Torhüter Matthias Hain unter der Woche eine Rippe an und fällt für einige Zeit aus, mit den Verletzungssorgen von Dieter Hecking ist dieses Malheur jedoch nicht zu vergleichen.



Trendwende muss her

Sportlich geht es für beide Mannschaften darum, ihren Negativtrend der letzten Wochen zu stoppen und in die Erfolgsspur zurückzukehren. In den letzten sechs Bundesligapartien konnte die Arminia lediglich einen Punkt ergattern und steckt mitten im Abstiegskampf. Die Roten zeigten zuletzt beim 0:2 in Leverkusen eine ganz schwache Leistung und haben mit nur fünf Punkten in der Rückrunde den Anschluss an die internationalen Plätze vorerst verloren. Für beide Mannschaften steht also eine richtungsweisende Partie vor der Tür, die den jeweiligen weiteren Saisonverlauf bedeutend beeinflussen könnte. Sowohl Bielefeld als auch Hannover benötigen unbedingt einen Dreier, um ihre Saisonziele nicht aus dem Auge zu verlieren. Trotz der großen Verletzungssorgen und der zuletzt eher enttäuschenden Leistungen seiner Mannschaft ist Dieter Hecking siegesgewiss. „Wir werden gegen Bielefeld gewinnen und mit einem Dreier wieder dahin kommen, wo wir alle wieder zufrieden sind“, so der 96-Coach.



Negative Bilanz vor dem Jubiläumsspiel

Schenkt man der Statistik Glauben, steht die Begegnung am Samstag in der AWD-Arena unter keinem guten Stern für 96 und die Zuschauer. Seit dem Wiederaufstieg der Roten haben diese keines ihrer vier Heimspiele gegen die Bielefelder gewinnen können. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden stehen zu Buche und auch die Torausbeute ist mehr als mager. Keine Mannschaft hat es bisher geschafft, in einem Spiel zwei Treffer zu erzielen, den Hannoveranern gelang sogar insgesamt nur ein einziger Treffer in den vier Begegnungen. Hoffnung auf Besserung macht allerdings das Hinspiel in Bielefeld, das die Roten durch Tore von Szabolcs Huszti und Sergio Pinto mit 2:0 gewannen, sowie die Tatsache, dass jede Serie einmal ein Ende findet. Ein besonders Spiel wird die Begegnung am Samstag für die Statistiker ohnehin: Die Arminia feiert mit ihrem 500. Bundesligaspiel ein großes Jubiläum, Hannover 96 bestreitet seine 666 Partie im Fußballoberhaus. Also liebe Offensivabteilungen: Wenn das kein Grund für ein großes Fußballfest mit vielen Toren ist, was dann?



So könnten beide Teams spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Zuraw, Schulz – Balitsch, Lala, Pinto (Bruggink), Huszti – Hanke, Lauth

DSC Arminia Bielefeld: Fernandez – Korzynietz, Mijatovic, Kucera, Rau – Kauf, Kirch, Marx – Eigler, Wichniarek, Halfar

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 20:15
Fakten

Allein die Tatsache, dass die Arminen 2008 erst einen Punkt ergattern konnten und als einziges Team noch kein Tor nach einer Ecke erzielten, sollte das Team von Dieter Hecking für Samstag optimistisch stimmen. Hinzu kommt, dass Hannover 96 46% aller Tore nach Standardsituationen erzielte – Ligahöchstwert. Weitere interessante Statistiken zum Bielefeldspiel findet Ihr hier.



Der letzte BL-Heimsieg von Hannover gegen Bielefeld liegt fast genau 36 Jahre zurück (18.03.1972). Seitdem trafen sich beide Teams in der Eliteklasse allerdings nur 4-mal an der Leine (2 Bielefelder Siege, 2 Remis).

Seit Hannovers Wiederaufstieg 2002 fielen bei diesem Duell in Hannover in 4 Partien nur 4 Treffer.

Die torreichste Begegnung zwischen beiden Klubs spielte sich in der 2. Liga ab.

Im Dezember 2001 gab's ein 4-4 in Hannover, zu dem Artur Wichniarek einen Doppelpack für die Arminen beisteuerte.

Hannover spielte in den letzten 8 Partien nicht zu Null – aktuell am längsten von allen Teams.

Die Arminen sind das schwächste Team 2008 (1 Punkt) und erzielten in diesem Zeitraum die wenigsten Tore (2).

96 kassierte 8 seiner 11 Rückrunden-Gegentore in der 2. Halbzeit – nicht aber die letzten beiden, die in der 30. und 39. Minute fielen.

Bielefeld traf als einziges Team noch nicht nach einer Ecke.
Hannover kassierte 5 Gegentreffer nach einem langen Pass - Ligahöchstwert.

Die Arminia ist als einziger Verein ohne Tor in den ersten 30 Minuten.

Die Niedersachsen erzielten 15 ihrer 33 Tore nach Standardsituationen (kein Team mehr), das sind knapp 46% - Ligahöchstwert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 20:18
Nachgefragt bei Schulz

Er fordert mehr Miteinander und lobt Tarnat



Christian Schulz redet Klartext. Er sagt, wie 96 aus der Krise kommt – und dass er hinten links nur eine Übergangslösung ist.

VON FLORIAN KREBS

Was ist mit 96 los?

Wir haben eine gute Hinrunde mit teilweise richtig gutem Fußball gespielt, das ist uns abhandengekommen. Ich hoffe, dass Leverkusen der Tiefpunkt war, da hatten wir nicht den Hauch einer Chance. Spätestens da konnte jeder sehen, dass wir so nicht weitermachen können. Es muss was passieren.



Was?

Wir hatten jetzt eine Woche Zeit, um die Köpfe frei zu kriegen. Jeder weiß, er muss eine Schippe drauflegen.



Das Miteinander fehlt, hat der Trainer kritisiert. Ist der Teamgeist plötzlich weg?

Nein, der ist da. Aber durch die Misserfolge kommen die Zweifel. Und das sehen auch die Zuschauer. Das Selbstvertrauen muss zurück, und das schaffen wir nur durch Leistung.



Der Trainer mahnt öffentlich, nicht in Hektik zu verfallen. Wie begegnet er der Mannschaft?

Die Strafrunden am Montag – so was habe ich noch nicht erlebt. Wir müssen die Negativerlebnisse ausschalten und auf dem Platz zeigen, dass der eine für den anderen da ist. Dann sind wir wieder ganz schwer zu schlagen. Die nächsten beiden Spiele können die Initialzündung sein, die wir brauchen. Wir sind besser besetzt als Bielefeld und Duisburg – und das muss man auf dem Platz deutlich sehen. Jeder muss wissen, dass der Sieger nur Hannover 96 heißen kann.



Hat die Mannschaft in der Hinrunde über ihre Verhältnisse gespielt?

Nee, wir spielen jetzt weit unter unseren Möglichkeiten. Wir müssen wieder dahinkommen, dass wir volle 90 Minuten kompakt und mannschaftlich geschlossen auftreten. Und dann, da bin ich sicher, können wir mit diesem Kader noch Großes erreichen.



Nach Michael Tarnats Verletzung müssen Sie wieder hinten links ran.

Jeder weiß, ein Aspekt für mich, nach Hannover zu wechseln, war die Möglichkeit, im Mittelfeld zu spielen. Wir haben aber damals schon über dieses Szenario gesprochen, dass ich aushelfe, wenn Tanne was passsiert. Überglücklich bin ich natürlich nicht, aber letztlich steht der Verein im Vordergrund.



Haben Sie keine Angst, zukünftig nur noch als Linksverteidiger ran zu müssen?

Nein. Ich kann im defensiven Mittelfeld dem Team noch mehr helfen
als links hinten. Das weiß auch der Trainer, deshalb wurde ich geholt. Okay, elf Spiele sind keine kurze Zeit. Natürlich würde ich lieber im Mittelfeld spielen, aber links hinten ist eben meine 1b-Position.



Und Sie sind Backup für Tarnat. Muss Ersatz her?

Das ist nicht meine Aufgabe, mir darüber Gedanken zu machen. Backup ist für mich jemand, der einspringt, wenn etwas passiert, was nicht vorauszusehen war. So wie jetzt bei Tanne. Dass er so lange ausfällt, ist der Super-GAU. Mit 39 ist man vielleicht verletzungsanfälliger. Der Verein muss sich Gedanken machen, wen man nächste Saison als Backup holen will. Und das werden die Verantwortlichen auch tun.



Soll Tarnat weitermachen?

Ich halte sehr viel von Michael Tarnat. Er ist ein Phänomen, mit bald 39 immer noch die Klasse zu haben, sich in der Bundesliga zu beweisen. Es wäre komplett unfair, ihn in die Pfanne zu hauen. Das ganze Team war schlecht in den letzten Wochen. Wir müssen uns alle an die eigene Nase packen und nicht einzelne Kollegen im Regen stehen lassen. Ich fand, Tanne gehörte noch zu den Besseren.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 20:19
Ausfälle dürfen kein Alibi sein

Hecking gibt sich siegessicher. Ismaël setzt mit Nackenproblemen aus.



Trotz der langen Ausfallliste – Dieter Hecking ist überzeugt, dass 96 morgen Bielefeld schlägt.

VON FLORIAN KREBS UND TORSTEN GRÖNEMEYER
HANNOVER. Für einen Moment überlegte Dieter Hecking zu Beginn der gestrigen Pressekonferenz, die gesunden Spieler aufzuzählen. Dann lächelte der 96-Trainer gequält, sagte: „Nein, doch die Verletzten. Das sind weniger.“ Die aktuelle Situation ist für die sportliche Leitung nur noch mit Galgenhumor zu ertragen. Mit Vinicius (Knie), Michael Tarnat (Saison-Aus), Frank Fahrenhorst (Knie), Jan Rosenthal (Schambein) sowie den Langzeitverletzten Thomas Brdaric und Chavdar Yankov fällt ein Sextett sicher aus. Hinter Vahid Hashemian (Fußprellung) steht laut Hecking ein „großes Fragezeichen“, hinter Steven Cherundolo (Knie) und auch Valérien Ismaël ein „Fragezeichen“.

Ismaël, der sich am Mittwochnachmittag den Halswirbel ausgerenkt hatte, pausierte gestern mit muskulären Problemen im Nackenbereich. Er bekam Massagen und Fango, damit es morgen für den 96-Tango reicht. „Sieht gut aus“, machte 96-Doc Wego Kregehr Hoffnung. Erfreulich: Altin Lala (Grippe) und Gaétan Krebs (Knieprellung) sind wieder fit.

Das sei „keine einfache Situation“, sagt Christian Schulz, der nach Tarnats Sehnenanriss auf die linke Abwehrseite rückt. Allerdings dürfen die vielen Ausfälle „kein Alibi sein“. Auch sein Trainer erwartet trotz der angespannten Personallage morgen gegen Bielefeld (15.30 Uhr) „einen anderen Auftritt“ als beim 0:2 in Leverkusen, ist überzeugt: „So eine Situation schweißt die Mannschaft noch fester zusammen. Wir werden Arminia Bielefeld schlagen.“
Damit die Verletztenliste nicht noch länger wird, strich Hecking das für gestern Nachmittag angesetzte Training.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/03/2008 20:21
Bundesliga boomt, 96 auch ein bisschen

FRANKFURT. Martin Kind war zufrieden. Der 96-Boss sprach von einem „außergewöhnlich guten Ergebnis“ im abgelaufenen Geschäftsjahr. 96 fuhr in der Saison 2006/ 2007 einen satten Gewinn ein – den Löwenanteil, rund acht Millionen Euro, spülte allerdings die WM in die Kassen.

Der deutsche Profifußball boomt. Die 36 Vereine der ersten und zweiten Liga verzeichneten 2006/2007 einen Rekordumsatz von 1,75 Milliarden Euro und reduzierten die Gesamtsumme der Verbindlichkeiten um mehr als zehn Prozent auf unter 600 Millionen Euro. Dies geht aus dem Bundesligareport 2008 hervor, den die DFL gestern in Frankfurt vorstellte. Alle 18 Bundesligisten erwirtschafteten ein positives Ergebnis nach Steuern.

Für Martin Kind gibt es trotzdem „noch viel zu tun“. Der 96-Etat soll von 47 auf 70 Millionen Euro erhöht werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Darum fordert der 96-Boss ja auch die Abschaffung der 50+1-Regel. Die besagt, dass der Verein in einer Aktien- oder Kapitalgesellschaft immer 50 Prozent plus eine Stimme halten muss. Die durchschnittliche Bundesliga-Eigenkapitalquote liegt derzeit bei 36,2 Prozent.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/03/2008 23:26
Spielbericht: H96 - DSC Arminia Bielefeld 2:2 (1:2)


Auch in der Saison 07/08 kann Hannover 96 zuhause nicht gegen "Angstgegner" Bielefeld gewinnen.



Nach schwacher erster Halbzeit, in der der Gast durch Tore von Mijatovic (15.) und Eigler (38.) bei einem Gegentreffer Arnold Brugginks (16.) führte, steigerten sich die Roten deutlich und kamen durch Joker Jii Stajner zum 2:2-Ausgleich (56.). Ein dritter Treffer blieb der Hecking-Elf jedoch trotz guter Chancen verwehrt.



Improvisation nötig

Viele Verletzte – deswegen musste 96-Cheftrainer Dieter Hecking stark improvisieren. Für Michael Tarnat (Sehnenanriss Oberschenkel) rückte Schulz auf die linke Verteidigerposition. Lala übernahm dessen Mittelfeldpart. Vinicius (Knie) wurde von Dariusz Zuraw ersetzt, dazu erhielt Bruggink den Vorzug vor Lauth. Auch Heckings Gegenüber Michael Frontzeck nahm drei Wechsel vor: Fernandez stand für Hain (angebrochene Rippe) zwischen den Pfosten. Kirch und Halfar kamen für Tesche und Zuma.



Bielefeld nutzt Freiräume über links

Die erste Halbzeit konnte die 96-Anhänger in der AWD-Arena nicht zufriedenstellen. Eine hohe Fehlerquote und Stockfehler verhinderten einen gelungenen Spielaufbau bei den Roten. So war es auch ein Bielefelder, der für erste Gefahr im Arminen-Strafraum sorgte. Rau verlängerte einen Freistoß unglücklich per Hinterkopf auf die Querlatte (6.). Bei dieser Aktion verletzte sich Keeper Fernandez am Ellbogen und musste wenig später für Stand-By-Profi Dirk Heinen den Platz räumen. In der 14. Minute dann die Gästeführung: DSC-Innenverteidiger Andre Mijatovic war nach einer Rau-Linksecke mit aufgerückt und drückte die Hereingabe aus kurzer Distanz in die Maschen. (15.). Doch die Antwort der Gastgeber kam postwendend: Über Hanke gelangte das Leder zu Pinto, der von rechts in die Mitte flankte. Arnold Bruggink nahm das Spielgerät mit dem Rücken zum Tor an und traf per Drehschuss flach ins rechte Eck (16.). Fast hätte Balitsch die Partie vollkommen gedreht, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz wurde von Fernandez entschärft (20.). In der Folge offenbarten die Niedersachsen große Probleme auf ihrer rechten Abwehrseite. Immer wieder konnten die Ostwestfalen fast unbedrängt über diese Flanke Offensivaktionen ankurbeln. Bereits nach 14 Minuten hatte Eigler von hier nur das Außennetz getroffen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit wirkten die Roten dann vollkommen indisponiert. In der 35. Minute kam Eigler erneut über links zum Abschluss, scheiterte mit seinem Schlenzer aber an Enke. Nur eine Minute danach war es Wichniarek, der zum Schrägschuss ansetzen konnte – Enke parierte erneut glänzend. Wiederum nur wenige Sekunden später war Wichniarek erneut links durchgebrochen und flankte ins Zentrum. Der von Cherundolo noch abgefälschte Ball fand Christian Eigler am langen Pfosten, der ohne Mühe zur erneuten Arminen-Führung einköpfen konnte (37.). Und 96 hatte Glück, vor der Pause nicht noch den Knockout zu kassieren. Zunächst war es wieder Wichniarek, der den freien Raum auf der rechten 96-Abwehrseite nutzte, jedoch aus 16 Metern knapp über die Querlatte zielte (42.). In Minute 44 verhinderte dann Robert Enke mit einer sensationellen Parade Schlimmeres: Rau hatte eine Linksecke auf Marx gebracht, dessen Direktschuss mit Innenrist der 96-Schlussmann aus dem rechten Winkel fischte. Glück, dass auch der Nachschuss Wichniareks nicht den Weg in die Maschen fand. Fast unverhofft somit die dicke 96-Ausgleichschance praktisch mit dem Pausenpfiff: Nach guter Cherundolo-Rechtsflanke fand Balitsch bei seinem Kopfball aus fünf Metern im phantastisch reagierenden Heinen seinen Meister.



Heinen überragend

In der Pause musste Dieter Hecking reagieren: Von Jiri Stajner und dem Debütanten Bastian Schulz erhoffte sich der 96-Trainer neue Impulse. Und tatsächlich, 96 wirkte wie ausgewechselt, schnürte die Ostwestfalen zeitweise ein und hatte in Stajner einen immer aktiven Wirbelwind. Und der Tscheche brauchte nur wenige Minuten, um sein wichtiges Jokertor zu erzielen. Husztis Rechtsecke wurde von Ismael auf den langen Pfosten verlängert, wo Stajner per Kopf zum erneuten Ausgleich eindrücken konnte (56.). Und nun wollten die Gastgeber den Dreier! Nach einer Stunde war es einmal mehr Dirk Heinen, der die 96er zum Verzweifeln brachte. Eine Linksflanke von Schulz fand Bruggink alleine vor dem Tor, doch der Kopfball des Holländers wurde vom Oldie-Schlussmann der Arminia entschärft. Auch Stajner hatte mit seinem Kopfball nach Schulz-Flanke keinen Erfolg, er ging knapp über das Tor (72.). Der Gast aus Bielefeld kam selbst kaum noch vor das 96-Gehäuse, einmal allerdings brandgefährlich: Wichniareks Geschoss von der rechten Strafraumkante wurde von Enke bravourös pariert (78.). Auch in der Schlussphase gelang es den Roten nicht mehr, Dirk Heinen zu überwinden. Zuraws Kopfball ging knapp über den Kasten (82.), Stajners rechts am Tor vorbei (85.). Als in der Nachspielzeit auch die letzte 96-Großchance durch Stajner vergeben war – Heinen drehte den Drehschuss des Tschechen gerade noch um den linken Pfosten – war klar, dass sich 96 mit einem Zähler begnügen musste.



Zwei verschiedene Halbzeiten

Aufgrund zweier vollkommen verschiedener Halbzeiten ist die Punkteteilung am Ende leistungsgerecht. Mit etwas mehr Abschlussglück wäre nach zweimaliger Egalisierung eines Rückstands jedoch auch durchaus noch der erste Heimerfolg der Roten gegen Bielefeld seit 1972 möglich gewesen. Doch ein phantastisch aufgelegter Dirk Heinen verhinderte dieses. Ein gutes Bundesligadebüt feierte Amateurspieler Bastian Schulz in Durchgang zwei. Beim kommenden Spiel in Duisburg müssen die Roten auf Arnold Bruggink verzichten, der sich die fünfte Gelbe Karte abholte.



STATISTIK

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismael, Zuraw, C.Schulz - Balitsch (87. Krebs), Lala (46. B. Schulz), Pinto (46. Stajner), Bruggink, Huszti - Hanke

DSC Arminia Bielefeld: Fernandez (22. Heinen)- Korzynietz (68. Bollmann), Mijatovic, Kucera, Rau - Kauf, Kirch, Marx - Halfar, Eigler (77. Zuma), Wichniarek

Tore: 0:1 Mijatovic (15., Rau), 1:1 Bruggink (16., Pinto), 1:2 Eigler (38., Wichniarek), 2:2 Stajner (56., Ismael)

Gelbe Karten: Bruggink (5., gesperrt) / Rau, Halfar, Bollmann

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 35.104
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:46
Stimmen zum Spiel


Immer wieder Dirk Heinen. Der eigentlich schon nicht mehr aktive Keeper rettete sein Team nach seiner Einwechslung und holte sich viel Lob ab. Ein "Kompliment" gab es aber nicht nur von DSC-Coach Michael Frontzeck, sondern auch vom Kollegen Robert Enke. Der 96-Kapitän bescheinigte Heinen eine "Weltklasseleistung".



Michael Frontzeck:
„Viel besser als in der ersten Halbzeit können wir nicht spielen. Wir hatten nur ein kleines Manko: dass wir unsere Chancen nicht konsequenter genutzt haben. Hannover hat in der zweiten Halbzeit viel riskiert, am Ende ist das Unentschieden gerecht. Gegen Ende der Partie haben wir bravourös das Unentschieden gehalten. Wir sind auf einem guten Weg, der irgendwann auch mit drei Punkten belohnt wird. Dirk Heinen hat gestern nur das Abschlusstraining mitgemacht. Er kommt kalt aus Irland, aber wie man gesehen hat, hat es gereicht. Mein Kompliment! Er hat Bälle gehalten, die man nicht halten muss.“

Dieter Hecking:
„In der ersten Hälfte hatte Bielefeld viele Chancen - mit unseren Kopfballchancen hätten wir aber auch führen können. Insgesamt haben wir aber in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Nach der Pause haben wir mit neuen Kräften versucht, das Spiel neu zu ordnen. So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, werden wir auch wieder Spiele gewinnen. Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Spiel sogar hinten raus noch. Dirk Heinen hat da ein paar Mal toll gehalten.“

Robert Enke:
„Wir haben den Bielefeldern in der ersten Hälfte zu viele Räume gegeben. Hätte die Arminia ihre Chancen besser genutzt, hätten wir auch mit 1:3 oder 1:4 höher hinten liegen können. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und haben nach dem Rückstand einiges riskiert, aber man schießt Bielefeld nicht einfach so aus dem Stadion. Wir sind zweimal zurückgekommen und das ist auch gut. Die Mannschaft hat alles versucht und wir haben am Ende noch zwei bis drei gute Chancen. Kurz vor Schluss hält Dirk Heinen super gegen Stajni - wenn es nicht sein soll, dann soll es halt nicht sein. Nach dem Spiel habe ich Dirk zu seiner Leistung gratuliert. Man hat gesehen, dass er nicht geschludert hat. Er hat heute Weltklasse gehalten.“

Arnold Bruggink:
„Es kann zur Halbzeit auch 1:3 stehen - in der ersten Hälfte haben wir viel zu viele Fehler gemacht. Nach der zweiten Hälfte hätten wir es verdient gehabt zu gewinnen. Unsere Fehlerquote war viel zu hoch, das darf uns nicht passieren. Nach dem 2:2 hätten wir das dritte Tor noch machen können. In der letzten Minute hält Heinen überragend gegen Stajni, sonst hätten wir das Spiel noch gewonnen.“

Mike Hanke:
"Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Da haben wir noch mal richtig Gas gegeben. In der ersten Halbzeit haben wir zwei riesige Chancen gehabt. Es ist ärgerlich, dass wir den Sieg nicht nach Hause geholt haben. Jetzt sind wir wieder im Niemandsland."

Bastian Schulz:
"In der Bundesliga zu spielen ist schon was Großes. Man nimmt das gar nicht richtig wahr, sondern spielt einfach. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich denke, fürs erste Mal war es ganz okay. Das war ein super Gefühl vor dieser Kulisse spielen zu dürfen."
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:47

Der macht keinen Spass


Es gibt Tage, an denen ist man als Stürmer die ärmste Sau auf dem Platz, so heißt das in der Fußballersprache. Mike Hanke hat sich gegen Bielefeld so gefühlt. Der 24-Jährige hatte in 90 Minuten keine einzige Chance – einmal war er zumindest nah dran, als er unter einer Flanke von Szabolcs Huszti durchsprang.

„Das ist ärgerlich und natürlich auch ein bisschen frustrierend“, sagte Hanke. Schließlich wolle man als Stürmer „immer Chancen haben und Tore machen“. Doch die Kollegen ließen den 96-Torjäger (neun Saisontreffer) im Stich. Und wenn mal was gegangen wäre, stand Hanke neben sich. Es war ein Tag zum Vergessen – der Blondschopf, der noch um seine EM-Chance kämpft, muss weiter auf sein erstes Heimtor 2008 warten. Zuletzt traf er in der AWD-Arena – und zwar gleich dreimal – vor drei Monaten bei der 4:3-Gala gegen Bremen.
Von dieser Form ist Hanke derzeit weit entfernt. Vor allem in der ersten Halbzeit lief das Spiel völlig an ihm vorbei. „Es war so eng, wir hatten keine Lösung“, klagte Hanke und rechtfertigte: „Da konnte ich nur steil gehen. Und die zwei, drei Bälle, die gespielt wurden, kamen auch nicht an.“ Zu allem Überfluss patzte er in der Defensive: beim Bielefelder 1:0 durch Andre Mijatovic nach einer Ecke war er dem Arminen-Abwehrmann als Gegenspieler zugeteilt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:48

Der macht Spass



Es gibt Tage, an denen kann überhaupt nichts schiefgehen. Bastian Schulz hat sich gegen Bielefeld so gefühlt. Der 22-Jährige feierte ein überragendes Bundesligadebüt, hatte maßgeblichen Anteil daran, dass 96 nach der Pause noch einen Punkt holte.

In der 46. Minute wurde Schulz für den schwächelnden Altin Lala (hatte mit Grippe eine Woche im Bett gelegen) eingewechselt – und der Kapitän der Oberliga-Amateure spielte wie ein alter Hase: ruhig, klar und einfach. Mehrmals gabs Szenenapplaus. Schulz will das gar nicht mitbekommen haben, „man muss ja vollkonzentriert sein“. Aber natürlich empfand er es als „Super-Gefühl, vor dieser Kulisse spielen zu dürfen“.

Die Kollegen lobten ihn überschwänglich. Mike Hanke sprach von einem „Riesendebüt, er hat uns gut getan“. Robert Enke imponierte, dass Schulz „überhaupt keine Anlaufzeit“ brauchte: „Man hat schon im Training gesehen, dass er unwahrscheinlich wach ist.“ Aufgeweckt reagierte Schulz auch nach dem Schlusspfiff. Dariusz Zuraw hatte den Youngster beauftragt, die Telefonnummer von Artur Wichniarek zu organisieren. Schulz ließ sie sich vom Bielefelder Stürmer noch im Kabinengang notieren.
Schon gestern wurde Schulz aus dem siebten Fußballhimmel geholt. Mit den Amateuren verlor er in Heeslingen 1:3.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:50
Traumtor von Brüggink, in Duisburg fehlt er

HANNOVER. 96 sucht ja einen neuen Spielmacher, weil die vorhandenen Kandidaten nicht gut genug sind. Auch Arnold Bruggink enttäuschte oft – gegen Bielefeld war er aber bester 96-Feldspieler aus der Startelf. Mit überragender Technik erzielte er das 1:1 – eine Pinto-Flanke nahm er mit dem rechten Fuß perfekt runter, schoss den Ball mit links ins Tor. „So hatte ich das im Kopf. Schön, dass es so gut geklappt hat.“ Weniger gut machte er es beim Kopfball in der 60. Minute, als er an Bielefelds Torwart Dirk Heinen scheiterte: „Den hätte ich reinmachen müssen.“ Bitter für ihn: Bruggink sah wegen Meckerns seine fünfte gelbe Karte, muss in Duisburg aussetzen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:51
Hecking sieht Leidenschaft
… und sucht weiter die Leichtigkeit der Vorrunde



VON UWE VON HOLT
Herr Hecking, konnten Sie die Fans zur Pause verstehen? Es gab Pfiffe, und man hörte überall unfreundliche Kommentare.
In der ersten Halbzeit haben wir ja wirklich nicht gut gespielt. Wir hatten die ganze Woche über unsere Probleme, es gab viele Umstellungen. Wir haben im Moment einen schwierige Phase, es fehlt die Leichtigkeit der Vorrunde.
Trotzdem muss man sich gegen einen Abstiegskandidaten nicht so hilflos anstellen.
Wir hatten Zuordnungsprobleme. Der Stevie ringt und kämpft seit Wochen um seine Form, auch Schulle hatte erst seine Probleme hinten links. Und Zuraw hat ein Dreivierteljahr nicht gespielt, da ist doch klar, dass die Sicherheit fehlt. Aber wir hätten trotzdem 3:2 führen können zur Pause, die Chancen waren da.
Gerechter wäre aber ein 1:4 zur Halbzeit gewesen.
Auch das wäre möglich gewesen. Für unser Spiel ist die Aggressivität unabdingbar, ohne die können wir nichts ausrichten.
Wie haben Sie Ihre Mannschaft in der Pause denn wieder auf Spur bekommen, laut oder leise?
Wenn du immer nur draufhaust, dann ist das nicht gut für eine Mannschaft.
Die sanfte Tour scheint gewirkt zu haben, es ging dann besser.
Das ist eine Qualität unserer Mannschaft, dass sie nach Nackenschlägen immer wieder zurückkommt. Wir haben Leidenschaft gezeigt, darauf kann man aufbauen.
Schön ist für einen Trainer auch, wenn er erfolgreich einwechselt.
Ja, der Stajni, Hut ab. Kompliment aber vor allem für Basti Schulz, der hat eine Persönlichkeit auf den Platz gebracht. Das ist ein Junge, der Spaß macht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:52
Schönreden ?

Man kann ein 2:2 gegen Bielefeld auch schönreden. Wir tun es nicht – denn 96 steckt weiter in der Krise.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. „96, olé“ – die Fans in der Nordkurve sangen und feierten, als gäbe es den zweiten Sieg in diesem Jahr zu feiern. Diesen Eindruck erweckten auch die Spieler und ihr Trainer. „Viel Leidenschaft“ hatte Trainer Dieter Hecking gesehen, die Mannschaft habe „genau die richtige Antwort“ auf die katastrophalen ersten 45 Minuten gegeben. Mike Hanke empfand die zweite Halbzeit als „aufbauend“ für die nächste Aufgabe am Sonnabend in Duisburg. Kapitän Robert Enke verteilte sogar ein „großes Kompliment“. Lob statt Kritik – schließlich sei 96 „zweimal zurückgekommen, das könnt ihr doch auch mal sehen“.

Nur noch mal zum Klarstellen: 96 hat gegen Abstiegskandidat Bielefeld nicht gewonnen, sondern nur 2:2 gespielt und damit einen weiteren Rückschlag einstecken müssen. Auch wenn es Hecking und Co. so verkaufen wollten – der erste Schritt aus der Krise war das nicht.

Dabei sollte gegen Bielefeld, mit 47 Gegentreffern die Schießbude der Liga, der „Turnaround“ (96-Boss Martin Kind) gelingen. Doch statt der Wende erreichte das Hecking-Team sechs Tage nach dem 0:2 in Leverkusen in der ersten Halbzeit einen neuen Tiefpunkt. Defensiv ein Torso, im Mittelfeld bis auf Arnold Bruggink völlig überfordert, vorn harmlos, dazu Fehlpässe am Fließband – 96 mutete den gut 35 000 Zuschauern einiges zu und spielte wie ein Absteiger. Selten hat sich eine Mannschaft das Pfeifkonzert zur Pause so verdient wie diese 96-Elf.

„Wir hatten Glück, dass wir zu Pause nicht schon 1:3 oder 1:4 hinten gelegen haben“, sagte Enke, der trotz guter Leistung auch im zwölften Heimspiel nicht ohne Gegentor blieb. Ex-Nationalspieler und 96-Legende Hans Siemensmeyer fühlt mit dem 96-Kapitän: „Der Enke tut mir leid.“
Mit Jiri Stajner (für den ganz schwachen Sergio Pinto) und Debütant Bastian Schulz (für den entkräfteten Altin Lala) rappelte sich 96 nach der Pause auf und steigerte sich deutlich. „Wir sind wieder aufgestanden und haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind“, sagte Hanke. Und fast hätte es sogar noch zum Sieg gereicht.

Doch Bielefelds Stand-by-Torwart Dirk Heinen drehte einen Stajner-Schuss in der Nachspielzeit um den Pfosten. „Weltklasse“, lobte Enke seinen Kollegen, den Bielefeld nach der Verletzung von Mathias Hain (Rippenanbruch) erst am Donnerstag aus Irland zurückgeholt hatte. Der 37-Jährige hatte seine Karriere eigentlich schon beendet. Nach der Verletzung von Hain-Vertreter Rowen Fernandez kam er unverhofft zu seinem 158. Bundesligaspiel.
Die 96-Profis haben heute frei, trainiert wird wieder am Dienstagnachmittag (15 Uhr). Hans Siemensmeyer kann darüber nur den Kopf schütteln: „Diese Mannschaft hat derzeit keinen freien Tag verdient.“ Dabei hat sie doch 2:2 gewonnen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:53

Hecking lässt Lauth fallen

Nicht mal eingewechselt. Neuer Vertrag für Stajner?



Benjamin Lauth saß 90 Minuten auf der Bank, hat wohl keine Zukunft mehr bei 96. Jiri Stajner dagegen darf weiter auf einen neuen Vertrag hoffen.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Monatelang hat Dieter Hecking Benjamin Lauth den Rücken gestärkt, seinen Wunschspieler auch nach schwachen Trainingsleistungen eingesetzt. Weil der 26-Jährige mehrmals öffentlich beklagte, er werde nicht auf seiner Lieblingsposition im Sturm eingesetzt, baute der 96-Trainer in Leverkusen sogar um: Lauth durfte neben Mike Hanke als zweite Spitze ran – und enttäuschte.

Sonnabend gegen Bielefeld schmorte Lauth 90 Minuten auf der Bank – dabei wollte er sich gegen die Schießbude der Liga Selbstvertrauen holen. Doch Hecking kehrte zum 4-2-3-1-System zurück und gab Sergio Pinto im rechten Mittelfeld den Vorzug. Eine Fehlentscheidung: Der Deutsch-Portugiese, der sich den Einsatz mit guten Trainingsleistungen verdient hatte, spielte entsetzlich schwach und musste zur Pause raus.

Mehr Glück hatte Hecking mit der nächsten Entscheidung: statt Lauth wechselte er Jiri Stajner ein. Der Tscheche, der in Leverkusen nicht zum Einsatz gekommen war, wirbelte die Bielefelder Abwehr durcheinander, riss seine Kollegen mit – und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Die 96-Kultfigur köpfte das 2:2 und hatte in der Nachspielzeit die große Chance zum Siegtreffer.

In solch starker Form darf sich Stajner Hoffnung auf einen neuen Vertrag machen. Zumal die Tage von Lauth wohl gezählt sind. Auch Hecking hat inzwischen die Nase voll. „Benny hat ja öffentlich geäußert, dass er sich auf dieser Position nicht wohl fühlt“, begründete der Trainer gestern, warum er Stajner statt Lauth eingewechselt hatte. Der Ex-Nationalspieler war „überrascht“ und „nicht glücklich“ über seine Bankdrückerrolle gegen Bielefeld, das Gespräch mit Hecking will er aber nicht suchen. Lauth zur NP: „Gesprochen wurde in letzter Zeit genug.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:55
Die 96-Einzelkritik



Robert Enke: Wieder nicht zu null, und wieder einmal traf den 96-Torwart daran keine Schuld. Mit drei grandiosen Paraden gegen Thorben Marx (44. Minute) und zweimal gegen Artur Wichniarek (36. und 78.) rettete der Kapitän das Unentschieden. Note: 2

Steve Cherundolo: Kümmerte sich in der 1. Halbzeit um alles, nur nicht um die rechte Abwehrseite. Der Amerikaner konnte froh sein, dass nur die Bielefelder Führung auf seine Kappe ging. Nach der Pause nicht mehr ganz so konfus, aber dennoch in einem Formtief. Note: 4,5

Valérien Ismaël: Von einer Chefrolle bei den „Roten“ war der Franzose auch gegen die Arminen weit entfernt. Vom Innenverteidiger gingen keine Impulse aus, sein Abwehrverhalten war oftmals fehlerhaft und in vielen Situationen nicht souverän. Hatte Glück, dass Schiedsrichter Felix Brych nicht auf Elfmeter entschied, als er Andre Mijatovic Mitte der 2. Halbzeit im Strafraum zu Fall brachte. Immerhin: Verlängerte vor dem 2:2 per Kopf auf Jiri Stajner. Note: 4

Dariusz Zuraw: Zu Beginn des Spiels musste man bei den Pässen des Polen ein paar Mal die Luft anhalten. Etwa beim Rückpass auf Enke, den der Keeper erst kurz vor der Torlinie stoppen konnte (13.). Der Ersatz-Ersatz-Innenverteidiger steigerte sich jedoch und war noch der Beste in der 96-Abwehr. Note: 3,5

Christian Schulz: Ungewohnte Position, ungewohnt viele Fehler: Musste für Michael Tarnat hinten links verteidigen und kam damit überhaupt nicht zurecht. Besser nach der Pause, aber da hatten die Bielefelder ihre Angriffsbemühungen auch weitgehend eingestellt. Note: 4,5

Altin Lala: Nach überstandener Grippe spielte der Albaner kraftlos und steckte mit seinen vielen Unsicherheiten auch seine Mitspieler an. Blieb in der Pause in der Kabine. Note: 4,5

Hanno Balitsch: So etwas kann Albträume bereiten: Der Mittelfeldspieler scheiterte freistehend aus fünf Metern mit einem Kopfball an Bielefelds Torwart Rowen Fernandez (20). Auch am eingewechselten Ersatz-Keeper Dirk Heinen brachte er den Ball erneut per Kopf nicht vorbei (45.). Fleißig und engagiert, nach sechs Fehlpässen in Folge in der 87. Minute jedoch entkräftet ausgewechselt. Note: 4
Sergio Pinto: Bereitete den Ausgleich mit viel Einsatz vor. Das war’s. Selbst für 45 Minuten ist das viel zu wenig. Note: 5

Szabolcs Huszti: Der Ungar spielte bis zum Seitenwechsel enttäuschend, weil fast alle Offensivaktionen nichts einbrachten. Danach etwas zielstrebiger. Impulse konnte er dem Spiel aber auch dann nicht geben. Note: 4,5

Arnold Bruggink: Sein Tor zum 1:1 (16.) war weltklasse, sein Kopfball (60.) leider nicht. Nach längeren Pausen immer wieder auch mit einer Kreativphase. Nach seiner fünften Gelben Karte ist der Niederländer in Duisburg gesperrt. Note: 3

Mike Hanke: Zwei gute Vorlagen, aber kein einziger Torschuss: Das ist keine gute Bilanz für einen Stürmer. Note: 4,5

Bastian Schulz: Ein 22-jähriger Oberligaspieler sorgte nach der Pause für Ruhe und Ordnung in der Defensive der „Roten“: Respekt. Note: 2,5

Jiri Stajner: Belebte das Spiel nicht nur durch seinen Kopfball-Treffer zum 2:2. Mit ihm kam Schwung und endlich auch Risikofreude in die Aktionen. Einen perfekten Auftritt verhinderte Torwart Heinen, der Stajners Schuss in der Nachspielzeit glänzend abwehrte. Note: 2,5

Gaétan Krebs: Kam für Balitsch in der 87. Minute und hatte die letzte große 96-Chance. Sein Schuss aus 13 Metern landete jedoch nur am Bein des Bielefelders Marx.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:56
Kleiner Schulz, großes Lob

Bastian Schulz vom Oberliga-Team springt für Altin Lala ein und zeigt ein gutes Bundesliga-Debüt



Von Volker Wiedersheim
Hannover. Wie praktisch, wenn die Fans neues Personal mit alten Riten grüßen können. Stadionsprecher: „Neu in der Partie mit der Rückennummer 35, das ist Bastian …“ – „Schuuuuulz“, antwortete die Fankurve. So empfangen sie sonst den prominenteren Christian Schulz. Aber auch Namensvetter Bastian erwies sich bei seinem Bundesliga-Debüt des gefühlt fünffachen U als würdig. Nach der Partie analysierte der Vertreter des grippegeschwächten Altin Lala: „Ich denke, für’s erste Mal war das ganz gut.“ Eine Untertreibung, er war besser als viele Profis.

Und das, obwohl Schulz von seinem Debüt in der 46. Spielminute in der 45. noch nichts wusste und deshalb „ganz schön nervös“ war. Das bewies schon der Umstand, dass er nach dem Aufwärmen seinen Trainingsanzug vor dem Bielefelder Tor liegen ließ. Torschütze Andre Mijatovic trug ihm die Klamotten hinterher.

Mit dem Anpfiff der 2. Halbzeit war die Aufregung aber wie weggeblasen: Zwar gab es zwei Patzer, doch ansonsten zeigte Schulz solides Stellungsspiel, Übersicht und Ballsicherheit. Nach kaum fünf Bundesliga-Minuten forderte er vom zweifachen Double-Gewinner Valérien Ismaël mit klarer Körpersprache: Los, gib mir die Pille! Kotrainer Dirk Bremser hatte Schulz in der Pause im Einzelgespräch vorbereitet: „Bei Standards Wichniarek bewachen. Ansonsten so spielen wie bei den Amateuren. Einfach drauflos.“ Ach, würden sich doch die Spieler so immer präzise an die Trainervorgaben halten.

Ein Neuling bei 96 ist der Debütant nicht. Schon im Sommer 2005 nahm der damalige Trainer Ewald Lienen Bastian Schulz wegen großer Personalnot mit ins Sommertrainingslager und in der Bundesliga mit auf die Bank. Doch spielen durfte Schulz nur bei der Reserve in der Oberliga (auch am gestrigen Sonntag), während er nebenbei kurz vor dem Abschluss als Kaufmann für Bürokommunikation bei einem Unternehmen für Personaldienstleistungen steht – „mit Spitzennoten“, wie Chef und 96-Anhänger Oliver Rudat sagt. „Nach der Prüfung im Sommer will ich sehen, ob die Profi-Karriere für mich drin ist“, erklärte der Bundesliga-Neuling.

Sein Vertrag bei 96 läuft aus. Dem Bewerbungsschreiben für einen neuen (oder den alten Klub) sollte er unbedingt die Empfehlungen der prominenten Fürsprecher beilegen, die er seit dem Spiel gegen Bielefeld hat. Mike Hanke: „Ein Riesendebüt, da kann ich nur den Hut ziehen. Er hat unserem Spiel gutgetan.“ Robert Enke: „Er hat schon im Training gezeigt, dass er wach ist und den Ball schnell spielen kann. Er hat überhaupt keine Anlaufzeit gebraucht.“ Trainer Dieter Hecking: „Ein Junge, der richtig Spaß macht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:58
Nachgefragt …

… bei Dariusz Zuraw, Innenverteidiger von Hannover 96



Herr Zuraw, Sie waren zum ersten Mal seit Langem in der Startelf. Zufrieden?
Erst mal freue ich mich, dass ich wieder spielen durfte und über 90 Minuten keine körperlichen Probleme hatte.

Waren Sie nervös?
Die ganze Mannschaft hat in der 1. Halbzeit schlecht gespielt. Von Kompaktheit war nichts zu sehen. Zum Glück haben wir uns dann gesteigert.

Leiden Sie darunter, dass Sie so lange nicht gespielt haben?
Ja, natürlich. Wenn ich im Sommer gewusst hätte, dass die Saison so für mich läuft, dann wäre ich weg gewesen. Aber es ist, wie es ist, ich kann es nicht ändern. Und das Spiel hat mir gezeigt, dass ich noch gut mithalten kann.

Sie haben nie öffentlich über Ihre Situation geklagt. Ist das für Sie eine Charakterfrage?
Das bringt nichts. So bin ich, und so war ich immer. Ich würde nie Trainer oder Mitspieler beleidigen, weil ich nicht spiele. Wir haben sehr viel Qualität im Kader.

Der Spaß am Fußball ist Ihnen aber in der Leidenszeit nicht verloren gegangen?
Nein. Es war ein geiles Gefühl, wieder von Anfang an zu spielen, obwohl wir letztlich zwei Punkte verschenkt haben.

Ihr Vertrag läuft aus – wie geht es weiter?
Das weiß ich noch nicht. Ich hatte im Winter gute Gespräche, aber weil die Kinder in der Schule sind, ist ein Wechsel im Winter nicht so einfach zu machen.

Ist es denkbar, dass Sie im Sommer bei 96 noch mal drauflegen?
Als Spieler von Hannover 96? Nein, das schließe ich aus.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 17:59
Von der Weide auf den Platz

Hannover (wie). 22. Minute: Gäste-Torwart Rowen Fernandez hat sich bei einer Parade am Ellbogen verletzt und muss raus. Und so kommt bei der Arminia Dirk Heinen, Ersatzmann für den Ersatzmann des verletzten Stammkeepers Mathias Hain, ins Tor. Eine (fast) unglaubliche Geschichte! Der 39-Jährige hatte vor Weihnachten nach 157 Bundesliga-Spielen (letzter Einsatz am 1. April 2006) seine Karriere beendet und sich mit der Familie auf einem Bauernhof mit Schafen in Irland zur Ruhe gesetzt. Na, nicht ganz zur Ruhe, denn im Garten steht ein Tor. „Und da habe ich mit meinem Sohn immer Torwarttraining gemacht. Ich bin fit.“ Die Arminia hat Heinen nach „vier Anrufen auf der Mailbox, weil das Handy halt aus war“, erst am Donnerstag erreicht und sofort eingeflogen. Der Schaf- und Torhüter ließ Hanno Balitsch, Arnold Bruggink und Jiri Stajner mit tollen Paraden verzweifeln. „Das war ein tolles Erlebnis“, fand Heinen hernach, und Kollege Robert Enke gratulierte: „Das war Weltklasse.“ Mal abwarten, wenn einer so hält, hat zuletzt die ganze Liga immer gleich gerufen: „Jogi, hast du das gesehen?“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 18:01
Stajner besiegt seine Kritiker

Von Norbert Fettback
Hannover. Es dauerte, bis Jiri Stajner zur Sache kam, doch das war diesmal – zum Glück für Hannover 96 – erst nach Spielschluss der Fall. Eine geschlagene Stunde benötigte der Tscheche, um die Prozedur für die Dopingkontrolle hinter sich zu bringen, für die er neben Dariusz Zuraw ausgelost worden war. Auf dem Platz hatte Stajner keine lange Anlaufzeit gebraucht; bereits zehn Minuten nach seiner Einwechslung erzielte der 31-Jährige per Kopf den Ausgleich zum 2:2 und sorgte mit seinem zweiten Saisontor allenthalben für Erleichterung.

Stajner spielte wie aufgedreht – fast könnte man meinen, ihm habe jemand etwas in den Tee getan. Gleich seine erste Aktion, eine feine Hereingabe vor das Bielefelder Tor (47. Minute), wurde von den 96-Fans mit viel Beifall quittiert. Er galt nach einer aus hannoverscher Sicht miesen 1. Halbzeit dem stillen Hoffnungsträger, der zuletzt mit seiner riskanten Spielweise seinen Kritikern wieder manche Steilvorlage geliefert hatte.

Diesmal jedoch war nicht nur Stajner mit sich zufrieden, wie ihm auf dem Weg in die Spielerkabine deutlich anzusehen war. Auch sein Trainer, den bei diesem Spielerwechsel durchaus Bedenken plagten („Das hätte heute auch wieder schiefgehen können“), sparte nicht mit Lob. „,Stajni‘ hat frischen Wind reingebracht und für Belebung gesorgt“, sagte Dieter Hecking. „Ich würde mir wünschen, dass er das konstant zeigt.“

Das aber ist das große Problem. Von einem Stammplatz bei 96 kann Stajner in dieser Saison nur träumen. Sechsmal stand er in der Startelf, zehnmal wurde er eingewechselt (628 Spielminuten). Zu wenig für den Tschechen, der schon zweimal Wechselgedanken hegte. Und dafür, sich bis zum Sommer nachdrücklich für einen neuen Vertrag bei den „Roten“ zu empfehlen, wird die Zeit so langsam knapp.

Immerhin sind Stajners Chancen, am Sonnabend beim Auswärtsspiel in Duisburg zu spielen, deutlich gestiegen. Das hat nicht nur mit seiner Leistung gegen Bielefeld zu tun, sondern auch mit der Sperre, die sich Arnold Bruggink einhandelte. Gelb wegen Meckerns – darüber ärgerte sich der Holländer genauso wie über seine vergebene Kopfballchance zum 3:2 (60.).
Freuen durfte er sich hingegen über ein sensationelles Tor. Wie er sich vor dem 1:1 den Ball vom rechten auf den linken Fuß legte, um dann eiskalt zu vollenden, das hatte etwas! Folgt man Brugginks Worten, dann war diese Aktion alles andere als Zufall. „Ich hatte das so im Kopf“, sagte er. Eine gute Empfehlung des 30-Jährigen, dem noch viele solcher Geistesblitze zu wünschen sind.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/03/2008 18:02
Erst viele Pfiffe , dann ein Punkt

Nur 2:2 gegen Arminia Bielefeld: Die „Roten“ kriegen von ihren Fans einen Anpfiff.



Von Norbert Fettback
Hannover. Die hannoverschen Fans sagten ihre Meinung geradeheraus und auf die Weise, die den Adressaten in den roten Trikots am meisten wehtun muss. Als Schiedsrichter Felix Brych die 1. Halbzeit des Bundesligaspiels zwischen Hannover 96 und Arminia Bielefeld beendete, setzte in der AWD-Arena ein solches Pfeifkonzert ein, dass bleibende Hörschäden zu befürchten waren. Mit 1:2 lag das Team von Dieter Hecking zurück – bei etwas mehr Cleverness des Abstiegskandidaten hätte das Zwischenresultat auch deutlicher ausfallen können, und somit drohte 96 die nahtlose Fortsetzung der Leverkusener Leidensgeschichte. Dass die Sache doch noch ein versöhnlicheres Ende nahm und sich 96 mit dem 2:2 zumindest an einem Punkt erfreuen konnte, glättete die Wogen ein wenig. An der Erkenntnis, dass die „Roten“ ihrer Form und ihren Ansprüchen aus der Hinrunde hinterlaufen, hat sich allerdings nichts geändert.
Sechs Punkte aus sieben Spielen, weiter auf dem 10. Tabellenplatz: Das vermittelt ebenso wie das Spielgeschehen in der 1. Halbzeit den Eindruck von Stillstand. Trainer Hecking räumte später ein, seine Mannschaft erlebe „eine schwierige Phase“. Es fehle die Leichtigkeit des Jahres 2007. Da 96 gegen seinen Angstgegner in den ersten 45 Minuten auch noch Leidenschaft und Aggressivität vermissen ließ, drohte neues Ungemach. Zweimal war die Arminia, die seit 2002 von fünf Spielen in Hannover keines verloren hat, durch Andre Mijatovic (15. Minute) und Christian Eigler (38.) in Führung gegangen, nur einmal hatte 96 durch Arnold Bruggink (16.), dessen Tor der einzige Glanzpunkt aus 96-Sicht vor der Pause war, antworten können. Kein Wunder, dass es – auch bei der hohen Fehlpassquote und gravierenden Zuordnungsproblemen in der Defensive – vielen Fans die Sprache verschlug.

Heckings Entschluss, mit dem Debütanten Bastian Schulz (für den noch merklich an den Folgen einer Grippe leidenden Altin Lala) und Jiri Stajner (für den erneut blassen Sergio Pinto) zur Pause neues Personal aufzubieten, hatte einen spürbaren Wiederbelebungseffekt für die kränkelnde 96-Notelf. Mit den verletzten Michael Tarnat, Vinicius und Jan Rosenthal fehlten wichtige Stammkräfte; andere wie Steve Cherundolo und Valérien Ismaël waren angeschlagen ins Spiel gegangen. Das entschuldigte einiges, aber längst nicht alles. Die Ausfälle hätten keine entscheidende Rolle gespielt, sagte Mike Hanke. Dass es nicht zum Sieg gereicht habe, sei „sicherlich Kopfsache gewesen“.
Auch wenn es der 96-Stürmer so nicht gemeint hatte: Kopfsache – das traf am Sonnabend vor allem auf Hanno Balitsch und Arnold Bruggink zu. Balitsch boten sich gleich zwei erstklassige Möglichkeiten, den Ball ins Tor zu köpfen (20., 45.), er scheiterte aber wie später auf die gleiche Weise auch Bruggink (60.) am Bielefelder Schlussmann. Zum Glück hatte 96 an diesem Tag noch Jiri Stajner, der endlich mal wieder über seinen Schatten sprang und dafür mit dem 2:2 (56.) belohnt wurde.

Ein Tor per Kopfball – in der Tat reine Kopfsache. Und vielleicht ein Zeichen für neue Aufbruchstimmung in Hannover, denn in der 2. Halbzeit hatte 96 den Kopf endlich wieder oben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/03/2008 19:23
96 zum "Retterspiel" nach Lübeck

Die Roten von Hannover 96 treten kurz nach Saisonende, am 22. Mai, zu einem "Retterspiel" beim Regionalligisten VfB Lübeck an.



Anpfiff um 19.19 Uhr
Hannover 96 wird das Testspiel kostenlos bestreiten. Die Lübecker, zwischen 2001 und 2004 vom jetzigen 96-Cheftrainer Dieter Hecking trainiert, sollen so einen Teil ihrer hohen Verbindlichkeiten abtragen können. Als Anpfiffszeitpunkt der Partie am 22. Mai wurde symbolisch 19.19 Uhr festgelegt – der VfB wurde 1919 gegründet. Neben den Roten aus Hannover hat auch Zweitligist FC St. Pauli ein "Retterspiel" zugesagt, und zwar am 25. Mai.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/03/2008 19:25
Löw gibt Enke Rätsel auf

Hannover (r). Muss da Robert Enke, der Nationaltorwart von Hannover 96, auf einmal um seinen Platz im deutschen Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft bangen? Eine Äußerung von Bundestrainer Joachim Löw, die er gestern in einem Interview mit dem Sport-Informationsdienst fast beiläufig tätigte, sorgte zumindest für Stirnrunzeln in Hannover. „Bei den Torhütern habe ich definitiv nie festgelegt“, sagte Löw und revidierte damit offenbar seine Einschätzung vom Dezember 2007, als es aus seinem Munde hieß: „Jens Lehmann, Timo Hildebrand, Robert Enke – „mit diesen drei Torleuten gehen wir in das Turnier.“
Doch gemach. Wer Leverkusens Rene Adler oder Schalkes Manuel Neuer, die zuletzt stark spielten, schon im EM-Kader sieht, sollte bedenken, dass Löw gestern auch betonte: „Wir warten erst einmal das Schweiz-Spiel ab.“ Und für diese Partie am 26. März sind Lehmann und Enke nominiert – nicht Neuer und Adler.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/03/2008 19:26
Steht Löw nicht zu seinem Wort ???

Rückzieher bei Torhütern. Enke muss bangen. Kippt der Bundestrainer etwa um? Kurz vor Weihnachten legte sich Joachim Löw darauf fest, mit Jens Lehmann, Timo Hildebrand und 96-Torwart Robert Enke zur EM zu fahren. Nun will er davon aber nichts mehr wissen.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Torhütern ein Gefühl der Sicherheit zu geben und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, entspricht ja einer gewissen Logik. Wem hilft schon ein um seine Position bangender, zittriger Fänger zwischen den Pfosten?

Daher legte sich Joachim Löw schon vor drei Monaten (im NP-Interview) darauf fest, die Torhüter Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke mit zur EM zu nehmen. Als Torwarttrainer Andreas Köpke aber Mitte Februar schon mit jüngeren Kandidaten kokettierte, ahnte man, dass da noch mehr hinterherkommen könnte.

„Wir müssen zu gegebener Zeit entscheiden: Nehmen wir drei erfahrene Torhüter mit oder doch lieber einen jungen Keeper“, sagte Köpke, der insbesondere Leverkusens René Adler (23) im Blick hatte.
Adler hielt stark in der Bundesliga und konnte sich auch im UEFA-Pokal in Szene setzen. Löw ließ sich offenbar auch von den grandiosen Paraden des Schalkers Manuel Neuer in der Champions League gegen Porto beeindrucken. „Bei den Torhütern habe ich mich nie definitiv festgelegt“, behauptete er gestern plötzlich.

96-Liebling Enke muss nun also doch wieder um die EM bangen. „Uns war bisher nur die erste Aussage bekannt“, zeigte sich 96-Trainer Dieter Hecking gestern überrascht. Ihm scheint, dass Löw „die Tür wieder aufmacht“. Hecking kann allerdings „nicht verstehen, wenn Löw tatsächlich einen Rückzieher machen sollte – vor allem, wenn das Robert betrifft“.
Enke müsse nun „seine Kämpfermentalität auspacken“, sagt Hecking. „Gegen Bielefeld hat er ja erneut sehr gut gehalten.“

Allerdings hat es Enke in der 96-Schießbude schwer – nur Bielefeld (49) kassierte mehr Gegentore als 96 (41). Außerdem wird ihm immer wieder vorgehalten, dass er sich nicht im Europapokal bewähren kann. Das nervt, und es könnte Enke schlimmstenfalls die EM kosten.
Fair wäre das nicht. Fair wäre, wenn Löw weiter zu seinem Wort und zu Enke stehen würde.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/03/2008 19:28
Chancen steigen wenn Nürnbeg absteigt

Die Roten planen die neue Saison. Auf der Einkaufs-Liste: Nürnbergs Tor-Phantom Marek Mintal (30/ ). Der Slowake sitzt beim Club nur noch auf der Bank, will im Sommer weg. Die 96-Verantwortlichen hoffen, dass sich bei einem möglichen Nürnberg-Abstieg neue Perspektiven ergeben. Denn sein Vertrag läuft noch bis 2010. Mintal will sich aufgrund der derzeitigen Situation nicht zu einem möglichen Wechsel äußern. Das Tor-Phantom zu BILD: „Für mich zählen jetzt nur die 10 Spiele mit Nürnberg gegen den Abstieg.“ Danach wird er garantiert von 96 hören...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/03/2008 19:29
Ein Grieche für den Cherundolo-Job ?

HANNOVER. Was ist bloß mit Steven Cherundolo los? Eigentor in Bochum (NP-Note 5), dicker Patzer vor dem 0:1 in Leverkusen (NP-Note 6) – und auch gegen Bielefeld war der nach Altin Lala dienstälteste 96er (seit 1999 in Hannover) zumindest 45 Minuten lang ein ständiges Sicherheitsrisiko (NP-Note 5). Von Bielefelds Stürmern Christian Eigler und Artur Wichniarek sah er in der ersten Halbzeit nur die Hacken, kam auch vor der Flanke zum 1:2 viel zu spät.
„Der Stevie ringt und kämpft seit Wochen um seine Form“, sagt Trainer Dieter Hecking – und wünscht seiner Nummer sechs sehnlichst ein Erfolgserlebnis, damit die sich aus der persönlichen Krise befreien kann. Cherundolos Schwäche ist einer der Gründe für die 96-Krise. Denn rechts hinten gibts keine Alternative. Der US-Boy kann spielen, wie er will – er spielt immer. Gegen Bielefeld musste er sogar angeschlagen ins Spiel gehen.
Darum sucht 96 einen Rechtsverteidiger, der auch links spielen kann. Im Visier: Loukas Vyntra (27) von Panathinaikos Athen, 15-maliger griechischer Nationalspieler.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/03/2008 20:37
Hanno Balitsch im Interview

über Fehler, Enttäuschungen und schöneren Fußball



Herr Balitsch, gegen Arminia Bielefeld gab es beim Pausenstand von 1:2 Pfiffe. Hat die Mannschaft da Verständnis, und empfindet sie die gleiche Enttäuschung?
Natürlich, keine Frage. Aber es ist so, dass Pfiffe das individuelle Päckchen nicht kleiner machen, das jeder zu tragen hat. In so einer Phase, in der alles negativ gesehen wird, zieht einen das noch zusätzlich runter. Deshalb wäre es eigentlich viel wichtiger, das Positive herauszustellen.

Was überwiegt denn derzeit: Fehler oder Positives?
Momentan macht jeder Fehler. Deshalb müssen sich jetzt alle hinterfragen. Die Spieler, aber auch wirklich alle Spieler, die medizinische Abteilung, der Trainerstab, der Sportdirektor, der Zeugwart und die Platzwarte und der Teammanager. In einer Phase, in der es nicht läuft, macht halt jeder Fehler.

Welches Päckchen tragen Sie denn?
Mein Problem ist im Moment meine körperliche Verfassung. Ich hatte etwa im Spiel gegen Bielefeld von der 60. Minute an muskuläre Probleme. Es wird andere Spieler in der Mannschaft geben, denen zum Beispiel das Selbstvertrauen fehlt oder die wie Steven Cherundolo wirklich alles tun und um ihre Form kämpfen. Und die Konsequenz daraus?Jeder ist mit seinen Sorgen beschäftigt und versucht, sich wieder nach vorn zu kämpfen. Aber darunter leidet natürlich die Gesamtheit. Wer auf sich guckt, um seine Probleme zu lösen, der ist nicht in der Lage, dem Nebenmann zu helfen. Und das ist zurzeit so in der Mannschaft?Ja. Aber niemandem ist der Vorwurf zu machen, dass er sich hängen lässt oder dass es an Willen fehlt. Natürlich haben wir uns auch vorgestellt, anders in die Rückrunde zu starten. Fahren die „Roten“ am Wochenende mit etwas Bammel nach Duisburg?Nein. Wer Bammel haben muss, ist Nürnberg im Moment. Diese Angst kenne ich aus den Situationen, wo es um die Existenz geht. Unsere Situation würde ich negativ geprägte Anspannung nennen.96 war unter negativem Druck bisher immer besser. Etwa mit dem Rücken zur Wand im Abstiegskampf. Ist so ein Druck jetzt da?Die negative Serie ist ja die gleiche. Aber der Unterschied ist, und das spricht für die Mannschaft, dass wir jetzt auf dem 10. und nicht auf dem 14. oder 15. Platz stehen. Wenn wir früher mit dem Rücken zur Wand standen, haben wir uns oft befreien können. Etwas Ähnliches hatte ich nun in Bochum erhofft. Aber es ist nicht gelungen, und gegen Bayer Leverkusen schon gar nicht, da waren wir hoffnungslos unterlegen. Aber jetzt warten wir praktisch von Spiel zu Spiel drauf. Man spürt das, und es ist ein Charaktermerkmal der Mannschaft, dass sie sich befreien will. 96 hat viele neue und prominente Spieler, trotzdem scheint es, dass der Fußball schon mal besser war. Trifft das zu, oder spielt einem da das Gedächtnis einen Streich?Natürlich haben wir in den guten Phasen unter Ewald Lienen und Peter Neururer schöner gespielt als jetzt. Aber auch unter diesen Trainern hatten wir negative Phasen wie im Moment. Und dann war der Fußball genauso unattraktiv wie jetzt. Wie sind Sie denn mit sich zufrieden?Ich merke auch, das ich nicht den Fußball spiele, wie ich ihn mir vorstelle. Und damit meine ich nicht nur die zwei vergebenen Kopfballchancen gegen Bielefeld, sondern es geht mir darum, wie ich der Mannschaft noch besser helfen kann. Interview: Volker Wiedersheim
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/03/2008 20:38
Hecking belohnt Stajner

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Gestern feierte auch der neue 96-Platz endlich sein erstes Erfolgserlebnis. Dank Rasenheizung und fleißiger Helfer, die die dünne Schneedecke beseitigten, war die 800 000-Euro-Investition gut bespielbar. Und nicht mehr so hart wie noch vor zwei Wochen – da hatte Dieter Hecking über den im Januar feierlich eingeweihten Platz geschimpft („viel zu rutschig“) und ihn sogar als Ursache für die zunehmenden Adduktoren-Verletzungen ausgemacht. Gestern gabs Lob vom 96-Trainer: „Der Platz ist weicher geworden. Die Spieler sagen, es ist deutlich besser.“ Da steht einer guten Vorbereitung aufs Auswärtsspiel am Sonnabend in Duisburg ja nichts mehr im Wege.

Hecking betonte, dass er nichts schönreden wolle. Trotzdem sei die zweite Halbzeit gegen Bielefeld „deutlich besser“ gewesen als die ersten 45 Minuten und die Spiele zuvor: „Wenn die Mannschaft darauf aufbauen kann, wird sie wieder Ergebnisse erzielen.“ Mit „läuferischer Bereitschaft und Mut zum Risiko“ werde man in Duisburg erfolgreich sein, „das muss es allerdings sein“. Am besten zur Abwechslung mal über 90 Minuten.
Eine wichtige Rolle, endlich den zweiten Sieg in diesem Jahr einzufahren, wird Jiri Stajner zukommen. Nach seiner Einwechslung zur Pause glänzte der Tscheche gegen Bielefeld im rechten Mittelfeld mit einer starken Leistung und dem Ausgleichstor zum 2:2. Gestern bekam er von Hecking eine Einsatzgarantie. Wenn er solche Leistungen zeige, „wäre ich ja blöd, wenn ich ihn nicht bringen würde“.
Um den Spielmacherjob anstelle des gesperrten Arnold Bruggink (fünfte gelbe Karte) kämpfen Sergio Pinto, Benjamin Lauth und Gaétan Krebs.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/03/2008 20:39
Schulz II bedankt sich bei den Amateuren

So schnell kann‘s gehen! Samstag gab Bastian Schulz (22) sein Profi-Debüt, hatte einen stärkeren Auftritt als Christian Schulz (24). Als Belohnung darf Bastian auch diese Woche mit Enke & Co. trainieren. Und der Mittelfeld-Abräumer weiß, wer daran einen großen Anteil hat... Schulz II: „Ich habe es den Jungs von den Amateuren zu verdanken, dass ich jetzt bei den Profis dabei sein darf. Ohne sie hätte ich es nie geschafft.“ Basti in diesen Tagen voll im Stress. Neben dem Training macht er seine Ausbildung zum Kaufmann für Bürotechnik, am 7. Mai hat er Abschluss-Prüfung. Schulz: „Mal sehen, wie es dann weitergeht. Mit der Ausbildung habe ich auf jeden Fall ein zweites Standbein.“ Sein Vertrag bei 96 läuft im Sommer aus, den Umweg über die 2. Liga will Schulz II nach Möglichkeit nicht gehen: „Ich werde alles versuchen, damit ich hier einen Profi-Vertrag packe.“ Gestern im Training stand er sogar in der A-Elf, auch Samstag in Duisburg? Basti bescheiden: „Klar will ich mich anbieten, aber wir wollen mal nicht übertreiben...“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:02
Enke ist dabei

Erfreuliche Nachrichten für 96-Kapitän Robert Enke! Der Keeper der Roten wurde von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader für das Testspiel der DFB-Auswahl beim EM-Gastgeber Schweiz am 26. März (20.45 Uhr, live im ZDF) berufen. 96-Stürmer Mike Hanke fehlt dagegen im Aufgebot.



Huth wieder dabei

Die beiden anderen nominierten Torhüter neben Robert Enke für den Test in Basel heißen erwartungsgemäß Jens Lehmann (Arsenal London) und Timo Hildebrand (FC Valencia). Seit der WM 2006 erstmals wieder im Kader steht Verteidiger Robert Huth, der inzwischen für den FC Middlesbrough die Fußballschuhe schnürt.



Berufungen für Lala, Huszti und Cherundolo

Auch andere 96-Spieler wurden von Ihren Nationaltrainern für internationale Freundschaftsspiele am Mittwoch, dem 26. März, nominiert. So reist Altin Lala zur albanischen Nationalelf, die in Moldawien antritt. Szabolcs Huszti empfängt mit Ungarn die slowenische Auswahl und Rechtsverteidiger Steven Cherundolo spielt mit dem US-Team in Polen. Der zweite US-Amerikaner im 96-Team, Salvatore Zizzo, steht für diese Partie auf Abruf bereit. In der Nacht zum Freitag hat Zizzo zusätzlich die große Chance, sich mit der U23 der USA für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Die Juniorenauswahl steht im entscheidenden Turnier im Halbfinale und trifft nun auf Kanada. Sollte die USA dort siegreich sein, heißt es: Zizzo ist Olympiateilnehmer!



Latowski im Trainingslager

Mit Sebastian Latowski ist ein weiteres 96-Talent auf internationalen Reisen. Der A-Junior wurde vom 22. bis zum 25. April ins Trainingscamp der polnischen U18 eingeladen.

Wir gratulieren allen Nationalspielern!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:04
Gefahrenherd Abstiegskampf

„Wir sind mal wieder dran mit einem positiven Ergebnis“, nennt 96-Cheftrainer Dieter Hecking nach zwei sieglosen Bundesligapartien die Zielvorgabe für das Samstagsspiel beim MSV Duisburg und mahnt gleichzeitig, dass die Aufgabe bei den abstiegsbedrohten Zebras angesichts deren Überlebenskampfes alles andere als einfach wird: „Duisburgs Situation ist der Gefahrenherd!“



„Wir werden nichts geschenkt bekommen“

„Der letzte negative Lauf schmeckt uns selber nicht“, merkte Hecking auf der wöchentlichen Pressekonferenz an. „Wir müssen nun die Kurve kriegen, um wieder erfolgreich Fußball zu spielen.“ Der 43-Jährige meint damit die Kurve der Kollektivität. „Wir haben nicht die individuelle Qualität, um uns auf einen Spieler zu verlassen – wir können nur über das Kollektiv gehen!“ Gerade gegen einen Abstiegskandidaten wie den MSV Duisburg sei gemeinschaftliches aggressives Auftreten und gutes Zweikampfverhalten Grundvoraussetzung, um sich durchsetzen zu können. „Die werden alles in die Waagschale werfen“, ist sich Hecking sicher. „Mannschaften im Abstiegskampf kratzen und beißen. Wir werden nichts geschenkt bekommen. Wenn wir nur einen Schritt zurückgehen und nicht voll dagegen halten, wird es sehr schwer“, fordert der Coach das Einbringen aller kämpferischen Tugenden gegen ein Team, das mit dem Rücken zur Wand steht. Die besondere Qualität der Meidericher macht Hecking daher auch besonders an deren Tabellenplatz 18 fest: „Die derzeitige Situation ist der Gefahrenherd!“



Krebs muss passen

Wie bereits im vergangenen Spiel gegen Bielefeld wird der 96-Trainerstab weiterhin auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Zwar kehrt Innenverteidiger Vinicius wieder in den Kader zurück, ein Einsatz des Brasilianers von Beginn an sei aber eher unwahrscheinlich. Zu den bekannten verletzungsbedingten Ausfällen Brdaric, Yankov, Tarnat, Fahrenhorst und Rosenthal gesellt sich nun auch Gaétan Krebs. Der Elsässer muss aufgrund leichter Knieprobleme passen. Damit ist wieder Platz für einige Nachwuchskräfte: der bei seinem Debüt gegen Bielefeld überzeugende Bastian Schulz wird ebenso mit nach Duisburg fahren wie Ferhat Bikmaz und der junge Konstantin Rausch. Es gebe jedoch keine Überlegungen, den 17jährigen Linksverteidiger von Beginn an auflaufen zu lassen. Hecking sieht „keinen Raum für Experimente“ – zudem sei Rausch noch bis zum Dienstag angeschlagen gewesen. Den Platz hinten links in der Viererkette wird somit wieder Christian Schulz einnehmen. Als erste Alternative für die Zehnerposition, auf der Arnold Bruggink seinen Platz aufgrund einer Gelbsperre räumen muss, nannte Hecking Sergio Pinto.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:06
Fakten Fakten Fakten

22 Jahre ist es her, dass Duisburg gegen Hannover 96 gewinnen konnte. Doch Vorsicht: Gerade in der Anfangs-Viertelstunde sind die Zebras brandgefährlich. Spannend dürfte es bei ruhenden Bällen werden. Schließlich treffen mit dem MSV und 96 zwei Meister der Standards aufeinander.



Duisburg konnte die Hannoveraner zuletzt im Februar 1976 besiegen – mit 2-0 im damaligen Niedersachsen-Stadion.

Das wohl spektakulärste Spiel zwischen beiden Mannschaften ereignete sich im August 1975: Im torreichsten Spiel gewannen die Zebras nach 1-3-Rückstand noch mit 4-3 im heimischen Stadion.

Hannover konnte nur 1 der letzten 8 Spiele gewinnen (3 Unentschieden, 4 Niederlagen) und rutschte in diesem Zeitraum von Platz 5 auf 10 ab.

Keine Mannschaft traf häufiger nach Standards als Hannover 96 (16-mal).

Die Zebras schossen 25% ihrer Treffer in den ersten 15 Minuten eines Spiels – der höchste Anteil.

Der Tabellenletzte erzielte die meisten Treffer nach direkten Freistößen (4) – Grlic (2-mal), Schlicke und Niculescu waren erfolgreich.

Wieder nur Mittelmaß? Die Niedersachsen weisen wie in der letzten Saison je 9 Siege und Niederlagen bei 6 Remis auf. Damals belegten sie am Ende Platz 11 – einstellig konnten sie sich nach dem Wiederaufstieg 2002 noch nie platzieren.

Mike Hanke traf in seinen letzten 8 Einsätzen nur 1-mal – beim Duisburger Revier-Nachbarn in Bochum.

Silvio Schröter wechselte in der Winterpause von den Niedersachsen nach Duisburg. Für 96 hatte er 68 BL-Spiele bestritten und 3 Tore erzielt.

Robert Enke hielt nur 65.3% der gegnerischen Schüsse – nur 2 aktuelle Stammtorhüter waren schwächer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:07
Interview Bastian Schulz

Für Bastian Schulz ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der 22-Jährige durfte beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld ein 45-minütiges Bundesligadebüt feien. Auch dank seiner tollen Leistung erkämpften sich die Roten immerhin noch einen Zähler gegen die Ostwestfalen. Nun stand "Basti" Schulz hannover96.de für ein Interview zur Verfügung.





Hallo Bastian! Gratulation zur tollen Leistung in Deinem ersten Bundesligaspiel! Wie war es für Dich, das erste Mal bei den Profis auf dem Platz gewesen zu sein?
Bastian Schulz: „Es war ein super Gefühl, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen. Schade, dass wir nur 2:2 gespielt haben und nicht noch zum Ende des Spiels 3:2 gewonnen haben – aber es war schon ein super Erlebnis.“

Nach Deiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit hast Du einen sehr unaufgeregten und abgeklärten Eindruck gemacht. Warst Du gar nicht nervös?
Bastian Schulz: „Klar ist man ein wenig nervös, wenn man vor so einer großen Kulisse spielen darf. Mit dem ersten Ballkontakt konzentriert man sich aber voll auf die Sache – und dann ist es eben Fußball wie bei den Amateuren auch.“

Wie hat die Mannschaft und der Trainerstab Dich auf Deinen Einsatz vorbereitet?
Bastian Schulz: „Es kam dann doch sehr überraschend für mich, dass ich schon zur Halbzeit rein gekommen bin. Aber Dirk Bremser hat mir kurz gesagt, wo ich bei Standards zu stehen habe und Dieter Hecking hat dann kurz erwähnt, dass ich einfach wie bei den Amateuren spielen soll - sicheres Passspiel und einfach drauflos.“

Wie waren die Reaktionen der Mannschaftskameraden, Deiner Freunde und Deiner Familie nach dem Spiel?
Bastian Schulz: „Direkt nach dem Spiel hat der Trainer eigentlich nichts zu mir gesagt, beim nächsten Training dann schon. Da meinte er, dass ich meine Sache ordentlich gemacht habe. Er hat aber auch ganz klar geäußert, dass ich das jetzt alles erstmal verarbeiten muss und weiter an mir arbeiten soll. Gratulationen gab es sonst schon. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man in der Bundesliga spielen darf. Jetzt geht es aber weiter, ich muss hart an mir arbeiten. Es war ein erster Schritt, aber ich muss noch viele weitere Schritte machen.“

Was für eine Bedeutung hat das Spiel für Dich persönlich?
Bastian Schulz: „Für mich persönlich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, in der Bundesliga spielen zu dürfen. Ich muss jetzt weiter an mir arbeiten, dass vielleicht noch mehrere in der Zukunft dazu kommen.“

Du standest schon mehrmals kurz vor dem Sprung ins Profiteam, warst beim Training dabei, aber zu einem Einsatz hat es bisher nie gereicht. Woran hat es gelegen? Was hat vielleicht zu diesem letzten Schritt gefehlt?
Bastian Schulz: „Keine Ahnung, es war eben so, dass ich jetzt spielen durfte. Und vorher? Weiß ich auch nicht. Klar braucht man etwas Glück, dass mal einer ausfällt – wenn man dann die Chance bekommt, muss man sie einfach nutzen. Wenn man nicht an sein Glück glaubt, kann man eigentlich auch gleich aufhören. Deshalb habe ich immer hart an mir gearbeitet und immer nach vorne geschaut. Auch, wenn ich mal einen Schritt zurückgegangen bin. Die Amateurmannschaft ist eine super Mannschaft! Da habe ich versucht mich zu präsentieren, immer hundert Prozent zu geben und jetzt habe ich eben die Chance bekommen.“

Was hat Dich dazu bewogen, dennoch bei den jungen Roten zu bleiben?
Bastian Schulz: „Hier habe ich mein persönliches Umfeld, meine Familie wohnt hier, ich bin hier zu Hause. Zudem habe ich hier vor zwei Jahren eine Ausbildung angefangen, um mir auch ein zweites Standbein aufzubauen und um nicht hundert Prozent auf den Fußball zu setzen. Man muss eben auch überlegen, was passiert, wenn man sich einmal verletzt oder andere Umstände eintreten. Da muss man auch andere Dinge in der Hinterhand haben. Daher habe ich vor zwei Jahren die Ausbildung angefangen, die ich jetzt im Sommer hoffentlich erfolgreich abschließen werde. Dieses zweite Standbein war auch ein Hauptgrund, warum ich hier in Hannover geblieben bin.“

Im Sommer schließt Du Deine kaufmännische Ausbildung ab. Wie sieht für Dich die weitere Saison und Deine allgemeine Karriereplanung als Fußballer aus?
Bastian Schulz: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Meine Ausbildung läuft noch, die Saison ist noch nicht vorbei und ich versuche mich jetzt von Training zu Training zu zeigen und mich zu verbessern. Die Chance, die ich jetzt bei den Profis habe, versuche ich natürlich zu nutzen. Dadurch, dass ich bei den Profis mittrainieren darf, habe ich die Chance mich weiter zu verbessern. Nach meiner Ausbildung habe ich diesen Abschluss in der Hinterhand – und ich möchte mich dann noch einmal voll auf Fußball konzentrieren und alles daran setzen, es zu schaffen, Profi zu werden.“

Vielen Dank für das Gespräch, Bastian!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:08
25. Spieltag: MSV Duisburg - Hannover 96


Am Samstag sind die Roten in der MSV-Arena in Duisburg zu Gast. Für beide Mannschaften läuft es derzeit alles andere als rund. Hannover 96 ist nach mäßigem Rückrundenstart auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht, die Zebras halten als Achtzehnter die „Rote Laterne“ in der Hand.



Auf der Suche nach einem „Erfolgserlebnis“

Über den Duisburgern schwebt bedrohlich das Abstiegsgespenst. Die Zeit drängt für die Mannschaft von Trainer Rudi Bommer, im Abstiegskampf Boden auf die Konkurrenz gut zu machen. Zwar konnte man in den letzten vier Spielen immerhin vier Punkte einfahren, für einen Sprung aus dem Tabellenkeller hat es dennoch nicht gereicht. In dieser Situation sind Heimspiele gegen eine Mannschaft wie Hannover 96, „die in der Tabelle nicht oben stehen, eminent wichtig“, schätzt 96-Coach Dieter Hecking die Duisburger Ausgangsposition ein. Ins gleiche Horn bläst MSV-Coach Rudi Bommer, der auch eine klare Marschroute ausgibt: „Wir müssen endlich zu Hause gewinnen, um unsere Chance auf den Klassenerhalt aufrecht zu erhalten.“ Hoffnung macht den Zebras die Tatsache, dass das rettende Ufer – Cottbus auf Tabellenplatz 15 – nur zwei Punkte vom Schlusslicht entfernt liegt. Bommers Gegenüber Dieter Hecking erwartet daher alles andere als ein leichtes Spiel: „Da müssen wir von der ersten Sekunde an hellwach sein und die Zweikämpfe und den Kampf annehmen.“ Der 96-Trainer macht gleichzeitig deutlich, dass er trotz der Formkrise der vergangenen Wochen den Blick auf die obere Tabellenhälfte noch nicht aufgegeben. hat: „Für uns geht es darum, uns ein Erfolgserlebnis zu holen. Wir wollen mit einem positiven Ergebnis zurückkommen, das würde einiges erleichtern.“



Verletzungssorgen bei beiden Mannschaften

Sorgen bereitet beiden Trainern die angespannte Personalsituation. Die Teams aus Duisburg und Hannover haben derzeit mit erheblichem Verletzungspech zu kämpfen. Bei beiden Kontrahenten fallen insgesamt sieben Leistungsträger aus (Duisburg siehe hier). Am schwersten wiegt bei der Elf von Rudi Bommer der Ausfall von Top-Stürmer Manasseh Ishiaku, der sich in der laufenden Saison bereits sieben Mal als Torschütze auszeichnen konnte. Ebenfalls nicht mit von der Partie kann der in der Winterpause von Hannover 96 nach Duisburg gewechselte Silvio Schröter sein. Der Mittelfeldspieler, der in drei Einsätzen für seinen neuen Club bereits ein Tor erzielen konnte, laboriert an einem Knochenödem und wird gegen seine alten Mannschaftskollegen zur zuschauen können. Bei den Roten fallen Jan Rosenthal, Frank Fahrenhorst, Michael Tarnat, Chavdar Yankov, Thomas Brdaric und Gaétan Krebs sowie der Gelb gesperrte Arnold Bruggink definitiv aus. Angeschlagen ist weiterhin Vinicius Bergantin, der jedoch zumindest im Kader stehen wird.


So könnten beide Teams spielen:

MSV Duisburg: Starke – Willi, Avalos, Filipescu, Caceres – Grlic, Tararache, Maicon, Georgiev – Vrucina, Niculescu

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Zuraw (Vinicius), C. Schulz – Balitsch, Lala, Stajner, Pinto, Huszti – Hanke

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:10
Hanke: Ohne EM geht die Welt nicht unter



Von HEIKO OSTENDORP Heute schaut Mike Hanke (24) wohl wieder mal vergeblich auf sein Handy. Keine SMS von Bundestrainer Jogi Löw, keine Nachricht vom DFB auf der Mailbox. Im Aufgebot für das Länderspiel nächsten Mittwoch (20.45 Uhr) in Basel gegen die Schweiz wird sein Name fehlen. Und damit im letzten Länderspiel vor der EM-Nominierung am 16. Mai. Es sieht nicht gut aus, für den Euro-Traum des 96-Knipsers. Hanke: Ohne EM geht die Welt nicht unter!
m 24er-EM-Kader von Löw werden maximal fünf Stürmer stehen. Mit Klose, Podolski, Gomez und Kuranyi sind vier gesetzt. Nach BILD-Informationen hat dazu Gladbachs Neuville die besten Karten auf die EM. Weil er einen anderen Spielertyp verkörpert, keine Ansprüche stellt. Das weiß auch Hanke. Der 96-Torjäger zu BILD: „Die EM ist nach wie vor mein Traum und mein absolutes Ziel. Aber wenn ich nicht dabei sein sollte, geht die Welt auch nicht unter.“ Hat Hanke die EM schon abgeschrieben? Mit 9 Treffern ist er nach Stuttgarts Gomez (14) und Bayerns Klose (10) immerhin bester deutscher Torjäger. Hanke: „Ich hoffe, dass ich noch Chancen habe. Aber ich konzentriere mich im Moment nur auf 96. Wenn ich hier weiter meine Tore mache, habe ich gute Argumente.“ Die fehlen momentan Robert Enke (30). Auch der 96-Torwart muss nach 41 Gegentoren um die EM zittern. Löw zog seine Aussage, sich auf Lehmann, Hildebrand und Enke festgelegt zu haben, schon letzte Woche in BILD zurück. Der Bundestrainer zu einer mögliche EM-Teilnahme von Neuer (Schalke) oder Adler (Leverkusen): „Ich will nichts ausschließen. Die Tür ist nicht zu. Gegen die Schweiz wird Jens Lehmann spielen. Alles andere wird man danach sehen.“ Es droht eine EM ohne die Roten. Nur Neuzugang Mario Eggimann hat seinen Platz im Kader der Schweiz so gut wie sicher.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:11
Stajner will doch nicht weg

Er hofft auf einen neuen Zweijahresvertrag: „Mein Herz hängt an 96“

Jiri Stajner (Vertrag läuft aus) will im Sommer nicht gehen, sagt: „Mein Herz hängt an 96.“ Jetzt ist der Verein am Zug.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. „Wenn die mit Stajner nicht verlängern, werde ich militant gegen die Vereinsverantwortlichen vorgehen müssen.“ 96-Fan „Mustermann“ hat sich im Fanforum etwas im Vokabular vergriffen, inhaltlich aber spricht er vielen 96ern aus dem Herzen: Stajner darf nicht gehen.

Die Chancen sind seit Sonnabend gestiegen, dass der Tscheche (seit 2002 bei 96, 2004 ein halbes Jahr an Sparta Prag ausgeliehen) seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern darf. Nach seiner Gala-Vorstellung gegen Bielefeld gehörte 96-Boss Martin Kind zu den ersten Gratulanten.
Stajner-Fan Kind will Sportdirektor Christian Hochstätter und Dieter Hecking in den nächsten Tagen „meine Empfehlung“ aussprechen: „Ich würde mir wünschen, dass er bleibt.“ Der 31-Jährige ist für seinen Klubchef „Kultfigur und unglaublicher Fußballer“ in einem. „Und immer noch ein Spieler, der uns Siege beschert oder zumindest Niederlagen verhindert.“ Wie gegen Bielefeld, als er in der zweiten Halbzeit das Publikum wieder hinter 96 brachte und das 2:2 erzielte.

Kind ist überzeugt, „man wird sich mit ihm verständigen können“. Und das sollte auch gar nicht so schwer sein. Stajner hegt keinen Gedanken mehr an einen Abschied am Saisonende, hofft auf einen neuen Zweijahresvertrag – der wie bei der letzten Verlängerung 2006 stark leistungsbezogen aussehen dürfte. Gestern sagte Stajner der NP: „Mein Herz hängt an 96. Die Fans mögen mich – es wäre ein Fehler wegzugehen. Ich würde gern bleiben.“
Ehefrau Lenka und Töchterchen Adela (gerade zwei geworden) fühlen sich wohl im schönen Zuhause in Engelbostel, „die Familie ist natürlich auch ein Grund, bleiben zu wollen“.

Dafür stellt Stajner sogar seine Beziehungsprobleme mit Dieter Hecking hintenan: „Ich hätte gern mehr Vertrauen vom Trainer – aber wenn ich Leistung bringe, bekomme ich auch mehr Vertrauen.“ In Duisburg kann er seinen Status weiter verbessern. Hecking gab ihm schon Dienstag eine Einsatzgarantie
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/03/2008 20:12
So will Heckong 96 wieder hochbringen

Sieg in Duisburg ist Pflicht. Fahrenhorst fällt weiter aus.



Findet 96 endlich den Weg aus der Krise? Dieter Hecking ist überzeugt davon – und, hoppla, denkt sogar schon wieder ein bisschen an Europa.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Nur ein Sieg in den letzten acht Spielen, Platz 14 in der Rückrundentabelle – es macht in diesen Tagen keinen Spaß mit 96. Das soll sich Sonnabend ändern. „Für uns gehts darum, endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern“, fordert Dieter Hecking: „Wir haben eine schwierige Phase, aber die man darf man sich nicht einreden.“

Stattdessen redet der 96-Trainer die Probleme einfach weg – und die Chancen an den restlichen Spieltagen her. „Wir spielen noch gegen fast alle unmittelbaren Konkurrenten, mit Siegen können wir da schnell wieder nach oben kommen.“ Huch! Hecking schielt plötzlich wieder Richtung UI- oder sogar UEFA-Cup.

Trotz Krise nicht total abwegig. Stuttgart, Hertha und Frankfurt kommen noch nach Hannover. Gegen Schalke und Wolfsburg spielt 96 auswärts. „Es kann alles sehr schnell gehen“, sagt der 96-Trainer – warnt aber: „Wir dürfen nicht auf die anderen gucken.“ Erstmal selbst punkten.

Ein Sieg in Duisburg ist Pflicht, wenn 96 (acht Punkte Rückstand auf den Fünften Schalke) wirklich nochmal hochkommen will. Aber auch die Duisburger müssen gewinnen, sonst rückt der Abstieg immer näher. Kapitän Ivica Grlic: „Wir haben die verdammte Pflicht.“

96 kann sich also auf ein intensives Kampfspiel gefasst machen. Das weiß auch Hecking: „Wenn ein Klub aus dem Mittelfeld gegen einen Abstiegskandidaten spielt, musst du von der ersten Minute an hellwach sein. Fußballerisch wird Duisburg uns nicht überraschen können. Aber auf Kampf und Bereitschaft müssen wir uns schon einstellen.“
Frank Fahrenhorst (Innenbanddehnung im Knie) fällt aus. „Es wird besser, aber an Mannschaftstraining ist nicht zu denken“, sagt Hecking. Dagegen dürfte Vinicius (Knochenödem im Knie) wieder für Dariusz Zuraw in die Innenverteidigung rücken. Der Brasilianer steigt heute wieder voll ins Mannschaftstraining ein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:29
Schulz: Appell gegen die Krise

„Wir müssen uns heute endlich alle den Arsch aufreissen“



Von HEIKO OSTENDORP und VANGELIS PARASIDIS

Beim 2:2 gegen Bielefeld war Schulz II der bessere Schulz: Amateur Bastian Schulz (22) sitzt nach starkem Debüt heute bei den Profis in Duisburg aber nur auf der Bank.

Sein Namensvetter war der Matchwinner im Hinspiel. Christian Schulz (24) erledigte den MSV im September mit einem Tor-Doppelpack beim 2:1 fast im Alleingang. Vor dem Rückspiel schlägt Schulz I Alarm. Sein Appell gegen die Krise: „Wir müssen uns heute endlich alle den Arsch aufreißen.“

Nur 1 Sieg aus den letzten 8 Spielen, Absturz auf Platz 10. Sind die Roten einfach nicht besser? Sieht Schulz I anders: „In der Hinrunde haben wir gezeigt, zu was wir in der Lage sind - das war normal. Jetzt spielen wir weit unter unseren Möglichkeiten.“ Auch „Schulle“ selbst. Sein letztes Tor machte er im November, die Formkurve zeigt steil nach unten.

Der Ex-Bremer: „Ich habe nicht die Form der Hinrunde. Aber da sind bei uns viele dabei, die sich diesen Hut aufziehen müssen. Im Moment sieht jeder, dass er weit unter seinen Möglichkeiten spielt.“

Soll sich heute ändern: Vinicius (für Zuraw) darf neben Ismaël in der Innenverteidigung ran. Für den gesperrten Bruggink beginnt Pinto im Mittelfeld. Stajner nach seinem starken Joker-Einsatz gegen Bielefeld auf der rechten Außenbahn.

Trainer Dieter Hecking: „Ich denke, wir haben mehr Qualität auf dem Platz als der MSV. Aber die stehen mit dem Rücken zur Wand, werden kratzen und beißen. Wir müssen aggressiv dagegenhalten.“ So wie es Schulz I von sich und den Mitspielern fordert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:31
Lala fehlt in Albanien

Profi reagiert auf Ausschluss



Hannover (fe). In den Mannschaftsbus, mit dem die Spieler von Hannover 96 am Freitag nach Duisburg gefahren sind, ist Altin Lala eingestiegen. Seinen Platz im Flugzeug, das ihn demnächst nach Tirana bringen sollte, wird er hingegen nicht einnehmen: Der albanische Nationalspieler hat die jüngste Einladung seines Verbandes ausgeschlagen. „Ich fahre da nicht hin“, sagte der 32-Jährige, „das macht keinen Sinn.“ Für die Länderspielwoche hat Auswahltrainer Arie Haan ein Trainingslager angesetzt, nachdem sowohl Weltverband FIFA als auch der europäische Verband UEFA Albanien vorerst vom internationalen Spielbetrieb ausgeschlossen haben. Hintergrund dieser Entscheidung ist der anhaltende Konflikt zwischen der Regierung und dem albanischen Fußballverband, gegen den von offizieller Seite in Tirana Manipulations- und Korruptionsvorwürfen erhoben werden.

Nach Aussagen eines UEFA-Sprechers hoffen die internationalen Verbände, den Streit in den nächsten zwei Monaten beilegen zu können. Solange ist Albaniens Nationalelf, die am kommenden Mittwoch zu einem Testspiel gegen Moldawien antreten sollte, zum Zuschauen verdonnert. Die albanische Regierung war von der FIFA schon vor geraumer Zeit aufgefordert worden, ihre Anschuldigungen zu belegen und vom Versuch der Einflussnahme auf den Landesverband abzulassen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:31
Nachgefragt…

bei Silvio Schröter, früherer 96-Profi in Diensten des MSV Duisburg



Herr Schröter, was ist das für ein Gefühl, wenn Ihre alten Kollegen erscheinen, um gegen Ihre neue Mannschaft anzutreten?

Ich freue mich, den einen oder anderen wiederzusehen. Leider kann ich nicht aktiv mitwirken. Gegen Michael Tarnat hätte ich zu gern gespielt, aber nun sind wir beide nicht dabei.

Hat Sie der Trainer nicht berücksichtigt?

Ich hatte mir schon vor dem Spiel gegen Bielefeld (am 23. Februar – d. Red.) eine Verletzung am rechten Sprunggelenk zugezogen. Anfangs war das gar nicht so schmerzhaft, ich habe auch zwei Spiele gemacht, danach ist es aber schlimmer geworden. In dieser Woche wollte ich wieder mittrainieren, aber die Ärzte meinten, das Risiko sei noch zu groß. Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder dabei sein kann.

Das Pech scheint Ihnen, wie schon in Hannover, offenbar treu zu bleiben.

Ich bin hier ganz gut reingekommen, nachdem ich den Rückstand durch die verpasste Vorbereitung aufgeholt hatte. Mit meinem Tor beim 2:0 in Bielefeld konnte ich auch ein klein wenig auf mich aufmerksam machen. Dass ich wieder raus bin durch die Verletzung, kann ich nicht ändern.

Spüren Sie, dass Ihnen Trainer Rudi Bommer Vertrauen schenkt?

Sonst hätte er mich ja nicht spielen lassen. Er hat immer gesagt, dass er mich gern verpflichten würde, und wir haben den Vereinswechsel trotz einiger Irritationen dann ja auch auf die Reihe bekommen. Es liegt an mir, meine Leistung zu bringen.

Ihr Vertrag gilt nur bis Ende dieser Saison. Ist das nicht eine zusätzliche Belastung?

Im Moment noch gar nicht. Es war mein Wunsch, nur für ein halbes Jahr zu unterschreiben. Damit kann ich gut leben.

Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, dass der MSV den Klassenerhalt schafft?

Die vier, fünf Teams, die unten stehen, liegen ziemlich gleichauf. Mit ein, zwei Siegen sähe das Ganze gleich viel freundlicher aus. Wenn wir drinbleiben wollen, dann müssen wir gegen 96 drei Punkte holen. Man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass die anderen auch verlieren.

Machen Sie Halt in Hannover, wenn Sie in Ihre Heimat nach Dresden fahren?

In Hannover bin ich alle zwei Wochen, hier habe ich noch eine Wohnung. Ich treffe mich auch noch mit ehemaligen Mitspielern und will den Kontakt nicht abreißen lassen. 96 drücke ich nach dem Spiel in Duisburg auch wieder die Daumen. Bei allem, was war: Ich blicke nicht zurück im Zorn.
Interview: Norbert Fettback
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:32
Kratzen und beissen

Mit einem Sieg beim MSV Duisburg wollen die „Roten“ endlich einen Befreiungsschlag landen



Von Christian Purbs

Hannover. Dass es um das Selbstvertrauen von Hannover 96 derzeit nicht allzu gut bestellt ist, überrascht nach den vielen schwachen Leistungen in der Rückrunde nicht. Es gibt für die „Roten“ auch wirklich keinen Grund, eine dicke Lippe zu riskieren, selbst dann nicht, wenn der Gegner am heutigen Sonnabend der MSV Duisburg (15.30 Uhr in der MSV-Arena) und damit das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga ist. Um den zweiten Sieg in diesem Jahr zu schaffen, ist 96 fast jedes Mittel recht. Und sei’s die Taktik, sich selbst ein bisschen klein zu reden, um dann einen großen Sieg zu landen. Ist zwar nicht gerade neu, aber wenn’s hilft schon in Ordnung. Damit dieser Trick jedoch funktioniert, müssen die Aussagen über die Stärke des Gegners und die eigenen Schwächen glaubhaft sein. Und da könnte Dieter Hecking den Bogen etwas überspannt haben.

Es war zumindest ungewöhnlich, was der 96-Trainer zwei Tage vor dem Gastspiel beim Aufsteiger sagte. „Die Qualität der Duisburger ist ihre Situation. Der MSV wird sich fragen: Wenn wir nicht zu Hause gegen 96 gewinnen, gegen wen dann sonst?“ So weit ist es also schon gekommen, 96 als letzte Chance für Abstiegskandidaten. Nicht gegen Cottbus oder Nürnberg, nein gegen Hannover hofft der Letzte auf das rettende Licht am Ende der Liga. Wüsste man nicht genau, dass das alles nur ein Ablenkungsmanöver ist, es könnte einem Angst und Bange um 96 werden.

Zwar hat sich die ehemals gute Auswärtsbilanz der „Roten“ durch die Rückschläge in der Rückrunde relativiert, doch Hecking hofft, dass „wir jetzt auch auswärts die Kurve kriegen“. Seine Mannschaft wolle endlich „den Lauf beenden, der uns selber nicht schmeckt. Wir sind dran mit einem positiven Ergebnis“, sagt der 43-Jährige. Dass er dabei wieder einmal auf zahlreiche Stammspieler verzichten muss, ist für Hecking in diesem Jahr keine neue Situation. Neben Jan Rosenthal, Michael Tarnat und Frank Fahrenhorst werden in Duisburg auch Gaétan Krebs (Knieprobleme) und Arnold Bruggink fehlen.

Besonders der Ausfall des Niederländers, der im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld seine fünfte Gelbe Karte kassierte und deshalb in Duisburg gesperrt ist, könnte der Mannschaft schaden. Denn Bruggink kam zuletzt immer besser in Schwung und bewies mit zwei Treffern auch seine Torgefährlichkeit. Für ihn wird Sergio Pinto, der in der Rückrunde nur durch seinen Platzverweis in Hamburg aufgefallen ist, im offensiven Mittelfeld spielen.

Trotz der Personalprobleme verfügt 96 im Vergleich zum MSV immer noch über die besseren Einzelspieler. Das allein wird jedoch nicht für das zweite Erfolgserlebnis in diesem Jahr ausreichen. Gegen eine Mannschaft wie Duisburg, die um ihre Bundesliga-Existenz spielt und „kratzen und beißen“ (Hecking) wird, sind eigene Aggressivität und Zweikampfstärke die Voraussetzung, um sich durchsetzen zu können. Und wenn die „Roten“ nicht so fahrlässig mit ihren Torchancen umgehen würden wie gegen Bielefeld, würde das auch helfen.

Im heutigen Spiel in Duisburg wird sich zeigen, ob sich Hannover mit einem Sieg noch einmal aus dem Mittelmaß der Liga befreien kann. Um nicht in der Bedeutungslosigkeit zwischen Energie und Eintracht zu verschwinden, sollte den „Roten“ jedes Mittel recht sein. Und jeder Trick.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:33
MSV - 96

Personalsituation bei 96: Bei 96 fehlen Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Frank Fahrenhorst, Gaétan Krebs, Jan Rosenthal und der gelbgesperrte Arnold Bruggink. Den Kader komplettieren Torwart Richard Golz, Ferhat Bikmaz, Dariusz Zuraw, Bastian Schulz, Vahid Hashemian, Benjamin Lauth und Konstantin Rausch.

Personalsituation beim MSV Duisburg: Mit Björn Schlicke (Muskelfaserriss), Klemen Lavric (Achillessehnenprobleme) und vor allem dem besten Torschützen, Manasseh Ishiaku (Muskelfaserriss), fehlen dem Schlusslicht wichtige Kräfte, auch der frühere 96er Silvio Schröter wird nicht spielen können. Möglicherweise bringt Trainer Rudi Bommer mit Bojan Vrunica einen zweiten Stürmer.

Der Gegner:
Der MSV steht zu Recht ganz unten, aus einer mausgrauen Mannschaft ragt Ivica Grilic (stark bei Standards) heraus. Der frühere Freiburger Tobias Willi hat sich nach einer langen Durststrecke in Duisburg wieder gefangen und macht Druck über die rechte Seite.

Ohne Ishiaku (bislang sieben Treffer) herrscht in der Duisburger Offensive Flaute, kein anderer Spieler hat mehr als drei Treffer erzielt. Tom Starke ist einer der schwächsten Torhüter der Liga. Weil dem MSV in seiner misslichen Tabellensituation nur ein Sieg hilft, wird er die Initiative ergreifen müssen – genau das kann die Mannschaft aber nicht.

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim).

Anstoß: Am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr in der MSV-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr in der ARD in der „Sportschau“ und im ZDF im „Aktuellen Sportstudio“ (22 Uhr) sowie am Sonntag um 9.30 Uhr im DSF mit den „Roten“ und um 22.45 Uhr im NDR.

Statistik: 96 hat von den vergangenen acht Bundesligaspielen nur eines gewonnen. Der MSV gewann in der 1. Liga zuletzt 1975 ein Heimspiel gegen 96 (4:3). Vorsicht ist in der Anfangsviertelstunde angebracht, in der die Duisburger bislang 25 Prozent ihrer Treffer erzielt haben.

Kartenservice: 31 500 Zuschauer fasst die MSV-Arena, viel mehr als 20 000 werden es am Sonnabend aber nicht werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:34
Frohe Kunde für Robert Enke

96-Torwart ist gegen die Schweiz dabei und hat sein EM-Ticket damit fast sicher / Huth überraschend nominiert / Hanke spielt keine Rolle mehr



Von Heiko Rehberg

Hannover. Eine kleine Unsicherheit bleibt noch, doch wenn nicht alles gegen ihn läuft, dann kann Robert Enke für die Fußball-Europameisterschaft planen. Der Torwart von Hannover 96 wurde wie Jens Lehmann und Timo Hildebrand für das Länderspiel am kommenden Mittwoch in Basel gegen die Schweiz nominiert (20.45 Uhr, live im ZDF) – genau wie es die HAZ am 29. Februar bereits vermeldet hatte.

Das Festhalten an den drei Stammtorhütern ist als deutliches Zeichen zu werten, dass Bundestrainer Joachim Löw auch bei dem Turnier mit diesem Trio plant – vor der offiziellen Nominierung des deutschen EM-Kaders am 16. Mai gibt es nach dem Schweiz-Spiel nämlich weder eine Übungseinheit noch eine Testpartie.

„Wir möchten mit allen drei Torhütern sprechen und in Ruhe mit ihnen nochmals die aktuelle Situation kurz vor der Europameisterschaft erörtern“, sagte Löw. Dass der Leverkusener Rene Adler – derzeit zweifellos der beste Torwart der Liga – und der Schalker Manuel Neuer ein EM-Ticket bekommen, ohne zuvor einmal Nationalelf-Luft geschnuppert zu haben, ist damit fast ausgeschlossen.

Offiziell benutzte Löw zwar die Sprachregelung, dass „ich mich bei den Torhütern nie definitiv festgelegt habe“. Außerdem kündigte er „bis Mitte Mai hochintensive Beobachtungen“ an und versprach, dass „die Tür bis zum Tag der Nominierung nicht ganz zu ist, wenn jemand absolute Topleistungen bringt“. Diese Äußerung dürfte aber mehr auf die Feldspieler gemünzt sein als auf die sensible Torhüterfrage.

Nicht nur bei Enke, sondern auch bei seinem Vereinstrainer Dieter Hecking war die Freude groß. „Aus meiner Sicht hat Enke keinen Anlass gegeben, an seinen Qualitäten zu zweifeln. Wir haben zwar viele Gegentore erhalten, aber am Torwart hat es nicht gelegen“, sagte der 96-Coach. Dass sein Klub gestern auf der Internetseite eine Statistik veröffentlichte, der zufolge Enke in der Bundesliga nur 65,3 Prozent der gegnerischen Schüsse abgewehrt hat und mit einem für Enke schmerzhaften Hinweis („Nur zwei aktuelle Stammtorhüter waren schwächer“) garnierte, wird dem Keeper die gute Laune nicht mehr verdorben haben.

Für die einzige Überraschung im Aufgebot sorgte ein anderer Profi mit Vornamen Robert, nämlich Robert Huth. Der England-Legionär, früherer Liebling von Jürgen Klinsmann, steht erstmals unter Löw im Kader. Mike Hanke von Hannover 96 dürfte dagegen nun Gewissheit haben – er spielt in den EM-Planungen keine Rolle mehr.

Das Aufgebot

Tor: Jens Lehmann (FC Arsenal), Timo Hildebrand (Valencia), Robert Enke (96).

Abwehr: Arne Friedrich (Hertha BSC), Robert Huth (FC Middlesbrough), Marcell Jansen, Philipp Lahm (beide Bayern München), Per Mertesacker (Werder Bremen), Heiko Westermann (Schalke 04).

Mittelfeld: Michael Ballack (FC Chelsea), Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart), Bernd Schneider (Bayer Leverkusen), Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger (beide FC Bayern), Simon Rolfes (Leverkusen), Clemens Fritz (Bremen), Piotr Trochowski (Hamburger SV).

Angriff: Mario Gomez (VfB Stuttgart), Miroslav Klose (Bayern), Stefan Kießling (Leverkusen), Kevin Kuranyi (Schalke).

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:35
Enke fährt in die Schweiz

… aber was will Löw da mit ihm besprechen? Na bitte – Bundestrainer Joachim Löw nimmt Robert Enke mit zum Länderspiel in die Schweiz.



VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS HANNOVER. Erstmal ist alles beim Alten geblieben. Kurz vor Weihnachten hatte Joachim Löw ja versprochen, die Torhüter Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke zur Alpen-EM im Sommer mitnehmen zu wollen. Am Donnerstag nominierte der Bundestrainer eben diese drei auch für die Reise zum Länderspiel in der Schweiz am kommenden Mittwoch.

„Wir möchten mit allen drei Torhütern sprechen und in Ruhe mit ihnen nochmals die aktuelle Situation kurz vor der Europameisterschaft erörtern“, sagte Löw. „Gemeinsam mit Andreas Köpke habe ich mich für diese Vorgehensweise entschieden.“ Man fragt sich natürlich, was es denn da zu erörtern gibt. Wäre die Torhüter-Hierarchie gefestigt, gäbe es nun auch keinen Gesprächsbedarf.
96-Liebling Enke geht die Schweiz-Reise aber gelassen an. „Ich werde das auf mich zukommen lassen und kann dem Gespräch schlecht vorweggreifen“, meint er. „Es ist ja noch keine Entscheidung gefallen. Der Bundestrainer wird seinen Standpunkt erläutern – nicht nur bei den Torhütern, sondern bei allen Spielern.“


Torwarttrainer Köpke aber scheint sich intern für Leverkusens René Adler stark zu machen, auch Manuel Neuer (Schalke) bleibt ein Kandidat für die Nationalelf. Löw will „bis Mitte Mai hochintensive Beobachtungen vornehmen“, auch bei den Torhütern sei „die Tür bis zum Tag der Nominierung nicht ganz zu“.

Dieter Hecking war „verwundert über die Aussage“. Der 96-Trainer weiß, dass „Robert trotz der vielen Gegentore bei uns keinen Anlass dazu gegeben hat, an seiner Qualität für die EM zu zweifeln“. Weiter stark zu halten, sei „das beste Argument“.

Das sieht Enke genauso: „Wenn ich meine Leistung konstant bringe, wüsste ich nicht, warum ich nicht mitfahren sollte. Bisher habe ich meine Leistung gebracht. Aber es sind noch zwei Monate Zeit. Ich werde weiter Gas geben.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 22/03/2008 11:36
96 muß Ellenbogen zeigen

Heute beim Letzten in Duisburg. Neue Chance für Pinto als Zehner. 96 hat sich in den letzten Wochen zu oft von den Gegnern rumschubsen lassen – ab heute beim Spiel in Duisburg sollen die schwächelnden 96-Profis wieder Ellbogen zeigen.



VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS HANNOVER. Sie haben es sich bei 96 ja selbst zuzuschreiben, dass sie in der Bundesliga nicht mehr für voll genommen werden. Mit nur einem Sieg (2:1 gegen Nürnberg) aus den vergangenen acht Spielen ließ man sich auf Platz zehn abdrängen.

„Die Duisburger werden auch denken: Wenn nicht gegen Hannover – gegen wen sollen sie denn sonst gewinnen?“, vermutet Dieter Hecking. So weit ist es schon gekommen. „Der negative Lauf schmeckt uns selber nicht“, das ist ja klar, „wir müssen jetzt auswärts versuchen, die Kurve zu kriegen, um wieder erfolgreich Fußball zu spielen.“

Weil dem 96-Trainer ein Künstler wie Diego oder Franck Ribéry fehlt und damit „die individuelle Qualität, um uns auf einen Spieler zu verlassen“, soll ab heute beim Spiel im Ruhrpott wieder gemeinsam Fußball malocht werden: „Wir können nur über das Kollektiv kommen.“

Das werden die individuell sicher schlechter bestückten Duisburger nicht anders halten. „Mannschaften im Abstiegskampf kratzen und beißen“, weiß Hecking, seine Spieler sollen sich nun aber wehren. „Wir werden nichts geschenkt bekommen. Wenn wir nur einen Schritt zurückgehen und nicht voll dagegenhalten, wird es sehr schwer.“

Innenverteidiger Vinicius, von einer Knieverletzung genesen, will jedenfalls „den Kampf annehmen“. Und 96-Vorarbeiter Altin Lala fordert „mehr Aggressivität als zuletzt“. Er wird mit Hanno Balitsch das defensive Mittelfeld beackern.

Davor soll Sergio Pinto, flankiert von Jiri Stajner und Szabolcs Huszti, eine neue Chance bekommen. Er will „mal wieder über die volle Distanz spielen“, was eine forsche Forderung ist nach seinem miserablen Auftritt gegen Bielefeld. Mangels Alternativen – Arnold Bruggink ist gesperrt, Gaétan Krebs verletzt – muss Hecking aber erneut auf Pinto setzen.

Der 96-Zehner will wieder robuster auftreten und „ein gutes Spiel zeigen“. Auch in den Partien gegen Stuttgart (in acht Tagen), in Wolfsburg (5. April) und gegen Frankfurt (12. April) wird Aggressivität gefragt sein – damit sich 96 in der Ellbogen-Gesellschaft Bundesliga wieder behauptet.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/03/2008 10:05
Spielbericht: MSV Duisburg - H96 1:1 (0:1)


Fast 90 Minuten in Unterzahl gespielt, einen Zähler erkämpft! Nachdem Stürmer Mike Hanke bereits früh wegen Tätlichkeit vom Platz flog (5.), hatte Jiri Stajner die Roten trotzdem noch vor der Pause beim Schlusslicht Duisburg in Führung geköpft (42.). Lange Zeit konnte 96 dann dem MSV-Dauerdruck der zweiten Halbzeit standhalten – doch der eingewechselte Michael Lamey sicherte den Zebras schließlich mit einem Sonntagsschuss noch das 1:1-Unentschieden.



Bruggink Gelb geperrt

Beide Teams weiterhin mit großen Personalsorgen: Zwar konnte 96-Cheftrainer Dieter Hecking wieder auf Innenverteidiger Vinicius zurückgreifen, für den Zuraw wieder auf die Bank weichen musste. Doch zu den übrigen verletzungsbedingten Ausfällen gesellte sich der Gelb gesperrte Bruggink. Stajner rückte in die Startelf. Pinto übernahm die Zehnerposition. MSV-Trainer Bommer ließ erstmals Neuzugang Vrucina von Beginn an stürmen, für den gesperrten Fernando rückte Caceres nach hinten.



Hanke verliert die Nerven – Stajner köpft ein

Die Begegnung beim Tabellenletzten begann mit einem negativen Paukenschlag: Mike Hanke ließ sich durch Gegenspieler Filipescu provozieren, der ihm absichtlich auf den Fuß stieg. Der 96-Stürmer revanchierte sich in einer Reflexbewegung mit einem Nackenschlag und kassierte von Schiedsrichter Wagner die Rote Karte (5.). Filipescu sah lediglich den gelben Karton. Zunächst konnten die Zebras aus der frühen numerischen Überlegenheit aber kein Kapital schlagen – sie wirkten eher verunsichert. Lediglich ein Abseitstreffer Vrucinas (21.) sorgte für ein wenig Aufregung. Die Roten spürten, dass der MSV gehemmt agierte und suchten in Unterzahl nun ihrerseits ihre Chance. Doch ein Kopfball von Vinicius (23.) und ein abgerutschter Pinto-Versuch (31.) waren nicht wirklich zwingend. Trotzdem war die 96-Führung nach 42 Minuten angesichts des mutlosen Auftritts des Gastgebers keineswegs unverdient: Huszti konnte vom rechten Strafraumeck unbedrängt flanken und fand Jiri Stajner am langen Pfosten. Der Tscheche ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und köpfte aus vier Metern zum 0:1 und damit seinem dritten Saisontreffer ein (Foto). So mussten sich die Meidericher mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine begleiten lassen.



MSV-Sturmlauf wird belohnt

Nach einer vermutlich lauten Kabinenpredigt durch Rudi Bommer kam der MSV wie verwandelt aus den Katakomben und startete einen wahren Sturmlauf. Viel Glück hatten die Roten, dass Georgiev nach Grlic-Rechtsflanke und gewonnenem Kopfballduell gegen Cherundolo nur das rechte Aluminium traf und auch den Abpraller über die Querlatte lenkte (49.). Die einzige 96-Chance bis zur Schlussphase sollte ein folgender Huszti-Freistoß bleiben, den MSV-Schlusmann Starke jedoch parieren konnte (50.). Wenig später zielte der eingewechselte Mölders per Kopf nach Willi-Hereingabe zu hoch (53.) – die Drangphase des Gastgebers schien aber nicht enden zu wollen. Nachdem Grlics 22-Meter-Versuch knapp am Tor vorbeistrich (57.), folgte ein großer Aufreger: Gleich zweimal konnte 96-Kapitän Robert Enke die Roten mit phantastischen Reaktionen vorm inzwischen verdienten Ausgleich bewahren. Zunächst wehrte er einen Grlic-Versuch reaktionsschnell ab, beim Nachschuss Maicons musste der 96-Keeper dann Kopf und Kragen riskieren, um Schlimmeres zu verhindern (58.). Folge dieser Szene war eine Behandlungspause für Enke, der sich bei dieser Rettungstat eine Platzwunde an der Stirn zugezogen hatte, die später mit fünf Stichen genäht werden musste. Enke konnte aber – wie einst Dieter Hoeneß – mit einem Kopfverband weitermachen. Doch auch in der Folge durfte sich der Nationalkeeper keinesfalls ausruhen. Duisburg blieb am Drücker und drängte in Überzahl vehement auf den Ausgleich. Glück für die Hecking-Elf, dass Mölders alleinstehend vor Enke überhastet über das Gehäuse schoss (64.). Fünf Minuten später versuchte es Grlic erneut mit einem Schlenzer aus der Distanz, der den rechten Giebel aber haarscharf verfehlte. Letztendlich wurde der Sturmlauf des Tabellenschlusslichts aber doch noch belohnt: Tararache hatte per Gewaltschuss Vinicius getroffen, von dem das Spielgerät den Weg zum eingewechselten Michael Lamey fand, der dieses am rechten Strafraumeck stehend elegant mit der Brust annahm und voller Risiko volley abzog. Wie ein Strich sauste das Geschoss unhaltbar in den äußersten linken Torwinkel – es stand 1:1 (77.)! Fast wäre wenige Sekunden später dem gerade gekommenen Joker Daun sogar noch die totale Wende gelungen, aber der Duisburger Angreifer spitzelte das Leder nicht nur an Enke, sondern auch am rechten Pfosten vorbei (78.). Überraschenderweise hatten die Zebras nun aber ihr Pulver verschossen und überließen die Schlussphase wieder den Niedersachsen. Nach 83 Minuten gab es berechtigte Proteste der 96er, als im Anschluss an einen Standard sowohl Hashemian als auch Vinicius im Strafraum von ihren Gegenspielern zu Boden gerissen wurden – die Pfeife des ansonsten aber soliden Unparteiischen Wagner blieb stumm. Fast hätte 96-Joker Hashemian sogar noch für den Auswärtsdreier gesorgt, doch der Schuss des Iraners in der Nachspielzeit strich knapp über die Querlatte.



Hanke entschuldigt sich

90 Minuten lang musste die Hecking-Elf mit dem Handicap der Unterzahl leben – und kann angesichts des Duisburger Sturmlaufs in Durchgang zwei mit einem Zähler in Duisburg durchaus zufrieden sein. Für die Wedauer ist dieser eine Punkt allerdings fast zu wenig im Abstiegskampf. Tragische Figur der Partie ist natürlich „Rotsünder“ Mike Hanke, der sich bereits in der Halbzeit bei seinen Kollegen für seine unbedachte Überreaktion entschuldigte. Nun muss abgewartet werden, wie lange Hannover auf seinen Goalgetter wird verzichten müssen. 96-Schlussmann Robert Enke kann trotz seiner genähten Platzwunde am Sonntag zur Nationalelf fahren, die am kommenden Mittwoch in Basel gegen die Schweiz antritt.



STATISTIK

MSV Duisburg: Starke – Willi (68. Lamey), Filipescu, Avalos, Caceres – Grlic, Tararache, Maicon, Georgiev (78. Daun) – Vrucina (46. Mölders), Niculescu

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz – Balitsch, Lala, Stajner, Pinto (68. B. Schulz), Huszti (75. Hashemian) – Hanke

Tore: 0:1 Stajner (42., Huszti), 1:1 Lamey (77., Tararache)

Gelbe Karten: Filipescu, Daun / Lala, Stajner

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Hanke nach Tätlichkeit (5.)

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)

Zuschauer: 20.747
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/03/2008 15:04

Stimmen zum Spiel

Was seine Duisburger in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, bezeichnete MSV-Trainer Rudi Bommer als „Angsthasenfußball“. Gleichzeitig beklagte er die nicht genutzten Torchancen in der zweiten Halbzeit.



MSV-Trainer Rudi Bommer: „Die erste Halbzeit hat mit überhaupt nicht gepasst. Das war Angsthasenfußball. Hannover 96 hat die Räume eng gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Platz und haben unsere Torchancen gekriegt. Die müssen wir dann aber auch machen. Es war mehr drin für uns. Wenn man in der zweiten Hälfte so auftritt, muss man gewinnen. Wir werden weiter kämpfen.“

96-Coach Dieter Hecking: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns nach 90 Minuten mit nur zehn Mann unsere Belohnung abgeholt hätten. In der ersten Halbzeit hat man nicht gesehen, dass wir in Unterzahl waren. Wir sind dann auch verdient in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit hat Duisburg uns dann attackiert. Sie hatten mehr Räume und haben die Außen gut genutzt. So müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wir sollten auf den gezeigten Teamgeist und die Geschlossenheit aufbauen. Die Rote Karte war eine harte, aber vertretbare Entscheidung..“

96-Sportdirektor Christian Hochstätter: „In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, obwohl wir nur zu zehnt waren. Wir haben kompakt gespielt und die Räume eng gemacht. Dass in der zweiten Hälfte von Duisburg mehr kommen würde, war klar.“

96-Abwehrchef Valérien Ismaël: „Das war ein hartes Stück Arbeit nach dem Platzverweis. Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Das Tor haben wir uns dann aber verdient. Wir haben zu zehnt ein gutes Spiel abgeliefert. Es war wichtig, dass wir kompakt gespielt und unsere Grundordnung gefunden haben. Das war ein guter Schritt nach vorne.“

96-Kapitän Robert Enke: „Wir haben das in der ersten Halbzeit ganz gut hinbekommen. In der zweiten hat Duisburg es dann besser gemacht. Irgendwann gehen dann auch die Kräfte aus. Wir waren fast 90 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Platz, da muss man mit einem Punkt zufrieden sein.
zu seiner Kopfverletzung: "Ich habe den perfekten Haarschnitt für eine solche Verletzung. Maicon trifft erst den Ball, zieht dann durch und trifft mich am Kopf. Man kann ihm aber keinen Vorwurf machen. Es wurde ein bisschen genäht und jetzt sieht es schon wieder ganz gut aus.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:50
Der rote Hanke gibt EM nicht auf

Er fliegt früh in Duisburg. Und entschuldigt sich bei der Mannschaft. Es tut ihm leid – Mike Hanke entschuldigt sich für seinen Platzverweis bei 96.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Während Robert Enke am Sonntag zum Treffpunkt der Nationalelf nach Basel reiste, hatte Mike Hanke am Osterwochenende reichlich Zeit, um über seine Sünde vom Sonnabend nachzudenken. Schon in der 5. Minute hatte er 96 mit seiner Tätlichkeit gegen Iulian Filipescu in Duisburg geschwächt – Schiedsrichter Lutz Wagner zeigte sofort Rot.„Es tut mir am meisten für die Mannschaft leid“, entschuldigte sich Hanke also bei seinen Mitspielern. „Filipescu ist mir auf den Fuß getreten. Da kam es bei mir zu einem Reflex.“ Es war der alte, schäbige Verteidiger-Kniff – Filipescu wollte mit dem schmerzhaften Tritt provozieren. Bitter nur, dass er damit auch noch Erfolg hatte: Hanke schlug Filipescu in den Nacken, nicht allzu kräftig – schlau war das nicht, aber der 96-Profi hatte ja auch nicht lange darüber nachgedacht. Die Tätlichkeit geschah im Affekt – und so dürfte auch das DFB-Sportgericht den Fall milde beurteilen. Sergio Pinto war im Februar für vier Spiele gesperrt worden, nachdem er HSV-Profi Nigel de Jong in den Bauch getreten hatte. Im Fall Hanke dürften es nur zwei Spiele Sperre werden.Dieter Hecking wertete Hankes Platzverweis als „hart, aber vertretbar“. Der 96-Trainer hatte Pinto mit einer Geldstrafe belegt. Sportdirektor Christian Hochstätter deutete nun an, dass auch Hanke eine vereinsinterne Sanktion droht, denn „er hat der Mannschaft fast 90 Minuten geschadet“. Das dürfe so „nicht stehen bleiben“. Hanke hätte sich besser im Griff haben müssen. „Das darf mir nicht passieren“, gab er zerknirscht zu. Auch Bundestrainer Joachim Löw wird den Sündenfall registriert haben. Als er noch Klinsmanns Assi war, hatte Hanke ja 2005 beim Confed-Cup schon einmal Rot gesehen. In der Bundesliga ist er nicht vorbelastet. Hankes EM-Chance scheint aber ohnehin gering. In die Schweiz nahm Löw den Konkurrenten Stefan Kießling neben Miroslav Klose, Mario Gomez und Kevin Kuranyi mit. Hannovers zuletzt erfolgloser Torjäger hakt die EM aber noch nicht ab. „Ich bin ein Kämpfer“, sagt Hanke. „Ich bin schon bei der WM in letzter Sekunde aufgesprungen. Ich gebe auch jetzt nicht auf.“ Allerdings müsste Hanke eine grandiose Torserie gelingen, um sich noch für die Alpen-EM zu empfehlen.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:51
Nachgefragt …

… bei Valérien Ismaël, Verteidiger von Hannover 96



Herr Ismaël, Sie wollten gewinnen, mussten aber in Unterzahl schließlich mit einem Remis zufrieden sein. Mit welchen Gedanken kommt man da vom Platz?Das war ein hartes Stück Arbeit. Denn durch den Platzverweis nach fünf Minuten war alles nutzlos, was wir uns vorgestellt haben.Am Anfang konnten Sie trotz Unterzahl das Spiel phasenweise den Gegner unter Druck setzen.Ja, im Endeffekt hat die Mannschaft super gespielt in der 1. Halbzeit. Wir haben hoch verdient das Tor gemacht. In der 2. Halbzeit konnten Sie das Spiel nicht mehr bestimmen. Haben elf Mann am Ende dann doch einfach mehr Luft?In der 2. Halbzeit war es klar, dass Duisburg mehr Druck nach vorn macht. Wir haben dagegengehalten, so gut wir konnten.Wie lange haben Sie einen Sieg für möglich gehalten?Ich hatte lange das Gefühl, wir spielen zu null, weil der Kopfball von Blagoy Georgiev an den Pfosten ging. Wenn so ein Ball nicht reingeht, dann verliert man normalerweise. Und sonst hatten wir ja immer einen Fuß dazwischen, das sah ganz gut aus. Michael Lamey hat mit einem „Sonntagsschuss“ getroffen. Hat man da keine Abwehrchance?Nein, leider. Wir haben ein Supertor kassiert, das muss man schon deutlich sagen. Trotzdem haben wir mit zehn Mann noch ein gutes Spiel gemacht. Sogar besser als zuletzt zu elft. Warum ist so ein Kampfeswillen nur zu zehnt möglich?Das ist Mannschaftspsychologie. Mit einem Mann weniger weiß man: Du musst laufen und laufen und kämpfen. Das ist die einzige Chance.Bringt das Unentschieden 96 voran?Man hat gesehen, dass das ein positiver Schritt nach vorn war. Es könnte natürlich besser sein. Aber man muss auch ehrlich zugeben, dass das in Unterzahl nicht einfach ist. Und ich glaube, wir sind nach dem Spiel echt alle kaputt.Duisburg war vor allem in der 1. Halbzeit kaum auf Bundesliganiveau. Ist das Ergebnis trotzdem ein Erfolg?Für mich ist egal, was Duisburg macht. Mir geht es um 96. Und ich habe eine Mannschaft gesehen, die kompakt steht, eine Mannschaft, die etwas erreichen und einen Punkt holen will. Und ich glaube, das hat sich gelohnt. Haben Sie den Punkt auch für Mike Hanke geholt, dessen Platzverweis umstritten war?Das ist ein Punkt für 96. Wichtig ist die Mannschaft. Haben Sie die Szene selbst gesehen?Nein, leider nicht.Interview: Christian Purbs und Volker Wiedersheim

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:52
„Zwischen Platz sieben und Platz elf ist alles drin“



Dieter Hecking sprach nach dem 1:1 in Duisburg von einem Sieg für die Moral – das Trainer-Interview.


VON GUNTHER NEUHAUS

Wie werten Sie dieses Unentschieden?
Ich kann die Mannschaft jetzt nicht so sehr kritisieren für die Leistung. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir Duisburg auch in der zweiten Halbzeit besser von unserem Tor weghalten. Aber der fehlende elfte Mann hat sich dann doch bemerkbar gemacht. Es wäre nur schade gewesen, wenn man durch so eine Situation noch verliert.
Duisburger Fans haben Gegenstände auf Schiedsrichter und Spieler geworfen, als Robert Enke wegen seiner Platzwunde behandelt wurde. Hat Sie das schockiert?
Ein paar Idioten gibt es überall. Man sollte die Leute aber am besten ausfindig machen und aus den Stadien verweisen – mit der Meinung bin ich nicht alleine.
Einige Spieler haben sich geärgert, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Sie hatten Ihnen nur im Erfolgsfall zwei freie Tage über Ostern versprochen …
Man sollte das 1:1 schon wie einen Sieg bewerten. Für die Moral war es jedenfalls ein gefühlter Sieg, auch wenn uns das in der Tabelle nicht den Dreier gebracht hat, den wir uns gewünscht hätten.
Wohin schauen Sie nun in der Tabelle?
Ich gucke immer auf Platz eins, das liegt so im Naturell bei Dieter Hecking. Nein, im Ernst: Stuttgart hat wieder gewonnen und damit 41 Punkte. Die haben wir nächsten Sonntag zu Hause. Also müssten wir gewinnen, wenn wir den Abstand verkürzen wollen. Realistisch gesehen ist zwischen Platz sieben und Platz elf alles drin.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:53
Ein Spiel , zwei Wahrheiten

1:1 beim MSV Duisburg – viel zu wenig. 90 Minuten in Unterzahl und einen Punkt geholt – stark. Diese Partie rechtfertigt ein dickes Lob und harte Kritik.



Mit Turban und Moral Von Christian Purbs und Volker Wiedersheim
Duisburg. Auch mit einem fetten Pflaster auf dem Kopf hatte Robert Enke seinen Humor nicht verloren. „Ich habe den perfekten Haarschnitt für so etwas. Meine Frau hat mir am Freitag den Schädel rasiert – und das war auch gut so. Das macht alles ein bisschen einfacher“, sagte der Torwart von Hannover 96 nach dem 1:1 beim MSV Duisburg. Es lief die 58. Minute in der MSV-Arena, als sich Enke dem einschussbereiten Maicon entgegenwarf und dessen Stollen beim Zusammenprall eine etwa acht Zentimeter lange Platzwunde auf dem Kopf des 96-Kapitäns hinterließ. „Die Wunde ist gleich geklebt und jetzt genäht worden, ich habe keine großen Schmerzen“, sagte der Keeper.
Mit einem bizarren Turban auf dem Kopf hielt Enke bis zum Abpfiff durch – und steht damit für die Moral des ganzen Teams. Was hatten sich die „Roten“ nicht alles vorgenommen für das Spiel beim Schlusslicht der Liga. Drei Punkte sollten her, eine Reaktion wollten sie zeigen und endlich mal wieder guten Fußball spielen. Das war der Plan. Mike Hanke machte ihn durch seine Tätlichkeit an Iulian Filipescu zunichte. Es folgten 90 Minuten für 96 in Unterzahl. Doch es waren keine schlechten 90 Minuten, weil Hannover 96 in der Not wieder ein bisschen zu sich selbst fand.
Die Mannschaft, das war auf dem Platz und auch nach dem Abpfiff deutlich zu sehen, rückte im Ruhrpott, in der Heimat der Kumpels, ein Stück zusammen. Die Spieler kämpften miteinander und rannten füreinander, sie machten die Räume eng und standen kompakt. Sie wollten mehr, aber was sie am Ende bekamen, war auch okay. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein sehr wichtiges Spiel für die Mannschaft war“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. Mit ein bisschen Glück hätte das Tor von Jiri Stajner in der 42. Minute zum Sieg gereicht, doch gegen den „Sonntagsschuss“ von Michael Lamey (77.) zum 1:1 waren die „Roten“ machtlos.
Aber ist wieder nur ein Punkt bei einem wahrscheinlichen Absteiger dennoch nicht zu wenig? „Darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Es war vor dem Spiel zu wenig, und es ist immer noch zu wenig“, sagte Enke. „Aber ich sehe als Kapitän hauptsächlich das Positive. Gegen Bielefeld und jetzt gegen Duisburg hat sich die Mannschaft gewehrt. Man kann ihr keinen Vorwurf machen.“
Vielleicht war das 1:1 in Duisburg viel mehr wert als den einen Zähler auf dem Punktekonto. „90 Minuten in Unterzahl – das ist für die Moral ein gefühlter Sieg“, sagte Trainer Dieter Hecking. Gut möglich, dass die „Roten“ so ein Spiel gebraucht haben, um wieder zu erkennen, mit welchen Mitteln sie in der Bundesliga Erfolg haben können. So ein Spiel wie in Duisburg, wo sich alle mit aller Kraft gegen eine Pleite gewehrt haben, bleibt in der Erinnerung der Spieler haften. Und vielleicht geht der Plan am Sonntag gegen den Meister Stuttgart ja auf.


Spiele auf Sparflamme Von Volker Wiedersheim und Christian Purbs
Duisburg. Mike Hankes EM-Chance ist dahin. In der Bundesliga seit dem Rückrundenstart überwiegend Leerlauf. Und jetzt das: In Duisburg fällt der 96-Stürmer auf eine billige Provokation herein. Der Duisburger Verteidiger Iulian Filipescu latscht mit dem Stollenschuh auf den Fuß von Hanke, und der schiebt den Gegner mit einem Griff in den Nacken weg. Tätlichkeit. Rot! „Hart, aber vertretbar“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking zu der Entscheidung. Heute ist bei den „Roten“ eine interne Geldstrafe das Thema. Außerdem wird der DFB über die Dauer der Sperre beraten. Drei Spiele sollten es wohl werden. Hanke, der allen Nachfragen auswich, würde gegen den VfB Stuttgart, den VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt fehlen. Geht’s noch schlimmer? Aber immer!
Ohne Hanke spielte 96 in Duisburg plötzlich besser als in den Spielen zuvor mit ihm. Hoffentlich stürzt ihn die Beobachtung nicht in Selbstzweifel.
Denn in Wirklichkeit geht’s hier nicht um ihn, nicht um einen Einzelnen. Sondern um die Elf. Ein Lehrstück über Gruppendynamik und Bundesliga-Psychologie. Mal alle wohlfeilen Formeln über Kracher, qualitätsverbreiterte Kader, Siegertypen, Europagene und Führungsspielerqualitäten beiseite, dann bleibt eine ernüchternde Zehn-Millionen-Euro-Erkenntnis: Ungefähr so viel billiger war die 96-Mannschaft, die vor zwei Jahren in Duisburg ebenfalls einen Punkt geholt hat (0:0 im März 2006). Damals Tabellenrang 9, jetzt 10. Reden wir mal nicht über Potenziale, sondern über „auf’m Platz“: Wo ist denn da die Entwicklung? Man stelle sich vor, dass heute irgendwo in der Schweiz ein gewisser Ilja Kaenzig, seinerzeit Chefeinkäufer bei den „Roten“, mit dem Zeigefinger hörbar auf den Stammtisch tippt und triumphierend „Siehste!“ sagt. Man weiß ja, dass er kein Recht zur Besserwisserei hätte, doch wo sind die Argumente, ihn zu widerlegen?
Schlechte Plätze, schwache Schiedsrichter, verletzte 96er, unglückliche Eigentore, ein glücklicher Luca Toni – es gibt immer Erklärungen für den gegenwärtigen Sparflammen-Fußball der „Roten“, manche sind sogar plausibel. Nun hat Duisburg aber gezeigt: Die 96er brauchen nicht nur einen Millionen-Spielmacher, sie brauchen auch Schlüsselreize, die sie auf dem Platz wenigstens für 90 Minuten zur Schicksalsgemeinschaft vereinen. Mike Hanke hat mit seiner Torheit – natürlich unfreiwillig – den Impuls für für einen zuletzt seltenen kämpferischen Schulterschluss bei den „Roten“ gegeben. Es darf jedoch bezweifelt werden, dass sie ihn im Mannschaftsbus dafür mit einem dreifachen „Danke, Hanke“ hochleben ließen. Sieben Punkte aus acht Rückrundenspielen, und der Meister ist nächster Gegner – das ist die schwierige 96-Situation: Vielleicht gibt es weitere Schlüsselreize, sonst bleibt nur die Hoffnung, dass der VfB Stuttgart sich selbst ein Bein stellt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:54
Ein erfolgreiches UE

Großer Kampf in Unterzahl. Sie sprechen vom „Aufwärtstrend“. Es war ein großer Kampf in Unterzahl – 96 wertet das Unentschieden in Duisburg als Erfolg, kommt in der Bundesliga aber nicht voran.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER/DUISBURG. Bürsten wir diese Geschichte doch einfach mal gegen den Strich: Mike Hanke, zu diesem Schluss konnte man ja auch kommen, hat 96 in Duisburg einen Gefallen getan.
Denn offenbar musste diese Mannschaft erst in Unterzahl geraten, um sich wieder auf die ureigenen Qualitäten ihres Spiels zu besinnen – mit hohem läuferischem und kämpferischen Aufwand ein Defensiv-Netzwerk zu spinnen, in dem sich Gegner und Ball verfangen, und daraus mutig bis kultiviert nach vorne zu spielen.
„So ein Spiel“ habe 96 mal wieder gebraucht, stellte Sportdirektor Christian Hochstätter fest. Vor allem in der ersten Halbzeit habe „die Mannschaft sehr kompakt gestanden. Die Spieler haben miteinander gesprochen und die Räume eng gemacht.“
Nüchtern betrachtet war ein Punkt beim Letzten, der sich mit einer armseligen fußballerischen Vorstellung in der ersten Hälfte schon nachhaltig für die zweite Liga empfahl, natürlich zu wenig. Denn 96 tritt als Bundesliga-Zehnter in der Tabelle auf der Stelle.
Trotzdem wähnt man sich einen Schritt weiter nach der krisenhaften Entwicklung mit nur einem Sieg 2008. Trainer Dieter Hecking wertete das 1:1 in Duisburg als „Sieg für die Moral“.
Robert Enke formulierte ein „riesiges Kompliment an die Jungs, wie sie sich reingehauen und gekämpft haben“. Der Turban-Torwart, nach einem Tritt von Maicon zwischenzeitlich am Kopf verletzt und medizinisch versorgt, fand es nur „schade, dass so ein Sonntagsschuss reingeht“. Denn beim 1:1 durch Michael Lamey war er machtlos (77.) gewesen. 96 war es zuvor nicht mehr gelungen, die Duisburger vorm Straraum abzublocken – da ging so manchem die Puste aus.
Sergio Pinto war bereits in der 68. Minute ausgewechselt worden. Er war wie Schiedsrichter Lutz Wagner während der Behandlung von Enke von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden, wurde aber nicht verletzt. „Wir haben trotz Unterzahl versucht, hier Fußball zu spielen“, meinte Pinto, der nach Hankes Platzverweis vom Mittelfeld-Zentrum rechts rausgerückt war. „Wir haben einen Aufwärtstrend, darauf bauen wir auf.“ Vielleicht gelingt es 96 ja sogar, auch zu elft mal wieder ansehnlich Fußball zu spielen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:55
Der Torban Enke hällt

Platzwunde. Mit Verband im Tor. Mini-OP mit fünf Stichen. Hart, härter, Enke – trotz Platzwunde hielt der 96-Torwart bis zum Schluss durch. Und reiste Ostersonntag zur Nationalmannschaft, die morgen auf die Schweiz trifft.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Gut, dass der 96-Kapitän das Haar seit einigen Monaten raspelkurz tägt. „Ich habe ja den perfekten Haarschnitt für so eine Verletzung“, witzelte Robert Enke, dessen Ehefrau Teresa ihm am Donnerstag den Schädel frisch rasiert hatte. Das hätte sonst wohl 96-Doc Wego Kregehr übernehmen müssen, nachdem der Duisburger Maicon Enke in der 58. Minute mit dem Stollen am Kopf erwischt hatte.
Nach der Rettungstat blutete Enke stark und musste minutenlang behandelt werden. Auf dem Platz wurde die zehn Zentimeter lange Platzwunde geklebt und später in der Kabine mit fünf Stichen genäht. Enke beendete die Partie mit einem Turban – wie Bayern-Stürmer Dieter Hoeneß 1982 im Pokalfinale gegen Nürnberg. Als Behinderung empfand der 96-Torwart den „Kopfschmuck“ („Ich finde, ich kann das tragen“) nicht: „Das merkt man im Spiel nicht.“ Er hielt fehlerlos und rettete 96 das Unentschieden. Stark, wie er in der Nachspielzeit einen Freistoß von Claudiu Niculescu aus dem Eck holte.
Seit Ostersonntag ist der 30-Jährige bei der Nationalmannschaft, die morgen in Basel auf die Schweiz trifft. Und Enke weiß: Ausgerechnet in Duisburg, wo er vor einem Jahr gegen Dänemark sein bislang einziges Länderspiel bestreiten durfte, hat er einen großen Schritt zur EM gemacht.
Für heute hat Bundestrainer Joachim Löw ein Gespräch mit Enke, Jens Lehmann und Timo Hildebrand angekündigt, um die aktuelle Situation bei den Torhütern zu erörtern. „Wir wollen ihnen noch einmal klar machen, was wir von ihnen erwarten.“ Enkes Duisburg-Spiel wäre da ein gutes Beispiel.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/03/2008 19:57
Stajner , auch Enke ist sein Fan

Er war wieder der beste Rote auf dem Platz. Letzte Woche machte Jiri Stajner (30) beim 2:2 gegen Bielefeld als Joker den Ausgleich. In Duisburg durfte er in der Startelf ran - und dankte es 96-Trainer Dieter Hecking mit seinem 2. Tor im 2. Spiel. Sogar Robert Enke outete sich danach als Stajners Anhänger: „Ich bin absoluter Stajni-Fan. Er treibt einen in den Wahnsinn, aber rennt und ackert ohne Ende. Ich würde mich sehr freuen, wenn er bleibt.“ Stajners Vertrag läuft im Sommer aus. Bisher wurden noch keine Gespräche über eine mögliche Verlängerung geführt. Sportdirektor Christian Hochstätter: „Stajni hat ein wichtiges Tor gemacht, richtig ordentlich gespielt. Wir wissen, was er kann und was er nicht kann. Wir werden das von seinen Leistungen abhängig machen und uns nicht von der Öffentlichkeit unter Druck setzen lassen.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 07:03
Mit Turban und Moral

Von Christian Purbs und Volker Wiedersheim
Duisburg. Auch mit einem fetten Pflaster auf dem Kopf hatte Robert Enke seinen Humor nicht verloren. „Ich habe den perfekten Haarschnitt für so etwas. Meine Frau hat mir am Freitag den Schädel rasiert – und das war auch gut so. Das macht alles ein bisschen einfacher“, sagte der Torwart von Hannover 96 nach dem 1:1 beim MSV Duisburg. Es lief die 58. Minute in der MSV-Arena, als sich Enke dem einschussbereiten Maicon entgegenwarf und dessen Stollen beim Zusammenprall eine etwa acht Zentimeter lange Platzwunde auf dem Kopf des 96-Kapitäns hinterließ. „Die Wunde ist gleich geklebt und jetzt genäht worden, ich habe keine großen Schmerzen“, sagte der Keeper.
Mit einem bizarren Turban auf dem Kopf hielt Enke bis zum Abpfiff durch – und steht damit für die Moral des ganzen Teams. Was hatten sich die „Roten“ nicht alles vorgenommen für das Spiel beim Schlusslicht der Liga. Drei Punkte sollten her, eine Reaktion wollten sie zeigen und endlich mal wieder guten Fußball spielen. Das war der Plan. Mike Hanke machte ihn durch seine Tätlichkeit an Iulian Filipescu zunichte. Es folgten 90 Minuten für 96 in Unterzahl. Doch es waren keine schlechten 90 Minuten, weil Hannover 96 in der Not wieder ein bisschen zu sich selbst fand.
Die Mannschaft, das war auf dem Platz und auch nach dem Abpfiff deutlich zu sehen, rückte im Ruhrpott, in der Heimat der Kumpels, ein Stück zusammen. Die Spieler kämpften miteinander und rannten füreinander, sie machten die Räume eng und standen kompakt. Sie wollten mehr, aber was sie am Ende bekamen, war auch okay. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein sehr wichtiges Spiel für die Mannschaft war“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. Mit ein bisschen Glück hätte das Tor von Jiri Stajner in der 42. Minute zum Sieg gereicht, doch gegen den „Sonntagsschuss“ von Michael Lamey (77.) zum 1:1 waren die „Roten“ machtlos.
Aber ist wieder nur ein Punkt bei einem wahrscheinlichen Absteiger dennoch nicht zu wenig? „Darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Es war vor dem Spiel zu wenig, und es ist immer noch zu wenig“, sagte Enke. „Aber ich sehe als Kapitän hauptsächlich das Positive. Gegen Bielefeld und jetzt gegen Duisburg hat sich die Mannschaft gewehrt. Man kann ihr keinen Vorwurf machen.“
Vielleicht war das 1:1 in Duisburg viel mehr wert als den einen Zähler auf dem Punktekonto. „90 Minuten in Unterzahl – das ist für die Moral ein gefühlter Sieg“, sagte Trainer Dieter Hecking. Gut möglich, dass die „Roten“ so ein Spiel gebraucht haben, um wieder zu erkennen, mit welchen Mitteln sie in der Bundesliga Erfolg haben können. So ein Spiel wie in Duisburg, wo sich alle mit aller Kraft gegen eine Pleite gewehrt haben, bleibt in der Erinnerung der Spieler haften. Und vielleicht geht der Plan am Sonntag gegen den Meister Stuttgart ja auf.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 07:03
Spiele auf Sparflamme

Von Volker Wiedersheim und Christian Purbs
Duisburg. Mike Hankes EM-Chance ist dahin. In der Bundesliga seit dem Rückrundenstart überwiegend Leerlauf. Und jetzt das: In Duisburg fällt der 96-Stürmer auf eine billige Provokation herein. Der Duisburger Verteidiger Iulian Filipescu latscht mit dem Stollenschuh auf den Fuß von Hanke, und der schiebt den Gegner mit einem Griff in den Nacken weg. Tätlichkeit. Rot! „Hart, aber vertretbar“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking zu der Entscheidung. Heute ist bei den „Roten“ eine interne Geldstrafe das Thema. Außerdem wird der DFB über die Dauer der Sperre beraten. Drei Spiele sollten es wohl werden. Hanke, der allen Nachfragen auswich, würde gegen den VfB Stuttgart, den VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt fehlen. Geht’s noch schlimmer? Aber immer!
Ohne Hanke spielte 96 in Duisburg plötzlich besser als in den Spielen zuvor mit ihm. Hoffentlich stürzt ihn die Beobachtung nicht in Selbstzweifel.
Denn in Wirklichkeit geht’s hier nicht um ihn, nicht um einen Einzelnen. Sondern um die Elf. Ein Lehrstück über Gruppendynamik und Bundesliga-Psychologie. Mal alle wohlfeilen Formeln über Kracher, qualitätsverbreiterte Kader, Siegertypen, Europagene und Führungsspielerqualitäten beiseite, dann bleibt eine ernüchternde Zehn-Millionen-Euro-Erkenntnis: Ungefähr so viel billiger war die 96-Mannschaft, die vor zwei Jahren in Duisburg ebenfalls einen Punkt geholt hat (0:0 im März 2006). Damals Tabellenrang 9, jetzt 10. Reden wir mal nicht über Potenziale, sondern über „auf’m Platz“: Wo ist denn da die Entwicklung? Man stelle sich vor, dass heute irgendwo in der Schweiz ein gewisser Ilja Kaenzig, seinerzeit Chefeinkäufer bei den „Roten“, mit dem Zeigefinger hörbar auf den Stammtisch tippt und triumphierend „Siehste!“ sagt. Man weiß ja, dass er kein Recht zur Besserwisserei hätte, doch wo sind die Argumente, ihn zu widerlegen?
Schlechte Plätze, schwache Schiedsrichter, verletzte 96er, unglückliche Eigentore, ein glücklicher Luca Toni – es gibt immer Erklärungen für den gegenwärtigen Sparflammen-Fußball der „Roten“, manche sind sogar plausibel. Nun hat Duisburg aber gezeigt: Die 96er brauchen nicht nur einen Millionen-Spielmacher, sie brauchen auch Schlüsselreize, die sie auf dem Platz wenigstens für 90 Minuten zur Schicksalsgemeinschaft vereinen. Mike Hanke hat mit seiner Torheit – natürlich unfreiwillig – den Impuls für für einen zuletzt seltenen kämpferischen Schulterschluss bei den „Roten“ gegeben. Es darf jedoch bezweifelt werden, dass sie ihn im Mannschaftsbus dafür mit einem dreifachen „Danke, Hanke“ hochleben ließen. Sieben Punkte aus acht Rückrundenspielen, und der Meister ist nächster Gegner – das ist die schwierige 96-Situation: Vielleicht gibt es weitere Schlüsselreize, sonst bleibt nur die Hoffnung, dass der VfB Stuttgart sich selbst ein Bein stellt.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 07:04
Nachgefragt …
… bei Valérien Ismaël,
Verteidiger von Hannover 96
„Du musst laufen und laufen und kämpfen“


Herr Ismaël, Sie wollten gewinnen, mussten aber in Unterzahl schließlich mit einem Remis zufrieden sein. Mit welchen Gedanken kommt man da vom Platz?
Das war ein hartes Stück Arbeit. Denn durch den Platzverweis nach fünf Minuten war alles nutzlos, was wir uns vorgestellt haben.
Am Anfang konnten Sie trotz Unterzahl das Spiel phasenweise den Gegner unter Druck setzen.
Ja, im Endeffekt hat die Mannschaft super gespielt in der 1. Halbzeit. Wir haben hoch verdient das Tor gemacht.
In der 2. Halbzeit konnten Sie das Spiel nicht mehr bestimmen. Haben elf Mann am Ende dann doch einfach mehr Luft?
In der 2. Halbzeit war es klar, dass Duisburg mehr Druck nach vorn macht. Wir haben dagegengehalten, so gut wir konnten.
Wie lange haben Sie einen Sieg für möglich gehalten?
Ich hatte lange das Gefühl, wir spielen zu null, weil der Kopfball von Blagoy Georgiev an den Pfosten ging. Wenn so ein Ball nicht reingeht, dann verliert man normalerweise. Und sonst hatten wir ja immer einen Fuß dazwischen, das sah ganz gut aus.
Michael Lamey hat mit einem „Sonntagsschuss“ getroffen. Hat man da keine Abwehrchance?
Nein, leider. Wir haben ein Supertor kassiert, das muss man schon deutlich sagen. Trotzdem haben wir mit zehn Mann noch ein gutes Spiel gemacht.
Sogar besser als zuletzt zu elft. Warum ist so ein Kampfeswillen nur zu zehnt möglich?
Das ist Mannschaftspsychologie. Mit einem Mann weniger weiß man: Du musst laufen und laufen und kämpfen. Das ist die einzige Chance.
Bringt das Unentschieden 96 voran?
Man hat gesehen, dass das ein positiver Schritt nach vorn war. Es könnte natürlich besser sein. Aber man muss auch ehrlich zugeben, dass das in Unterzahl nicht einfach ist. Und ich glaube, wir sind nach dem Spiel echt alle kaputt.
Duisburg war vor allem in der 1. Halbzeit kaum auf Bundesliganiveau. Ist das Ergebnis trotzdem ein Erfolg?
Für mich ist egal, was Duisburg macht. Mir geht es um 96. Und ich habe eine Mannschaft gesehen, die kompakt steht, eine Mannschaft, die etwas erreichen und einen Punkt holen will. Und ich glaube, das hat sich gelohnt.
Haben Sie den Punkt auch für Mike Hanke geholt, dessen Platzverweis umstritten war?
Das ist ein Punkt für 96. Wichtig ist die Mannschaft.
Haben Sie die Szene selbst gesehen?
Nein, leider nicht.
Interview: Christian Purbs und Volker Wiedersheim
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 07:04
Stajners Argumente

Duisburg (pur). Das größte Lob für Jiri Stajner kam vom dem Mann mit dem Turban. „Ich bin Stajner-Fan“, sagte 96-Torwart Robert Enke. „Manchmal treibt er auch mich in den Wahnsinn. Aber er läuft wie ein Wahnsinniger, kämpft und macht und tut.“ Und er trifft. Gegen Duisburg wieder per Kopf, und wie schon gegen Bielefeld bewahrte er Hannover durch seinen Treffer vor einer Niederlage. Zwei Spiele, zwei Tore: Auf so eine positive Bilanz konnte in dieser Saison nur selten ein 96-Offensivspieler verweisen.
Es war am Sonnabend in der MSV-Arena ein bisschen wie in alten Zeiten. Auch in der vergangenen Saison gab Stajner in vielen Partien den Alleinunterhalter im 96-Angriff. Für seinen Einsatz gab es auch damals viel Lob, nur mit dem Toreschießen tat sich der Tscheche schwer. Das klappt zurzeit umso besser – und kommt Stajner auch ganz gelegen. Sein Vertrag bei 96 läuft zum Saisonende aus, da ist jedes Tor und jede gute Leistung ein prima Argument für eine Verlängerung.
„Stajner hat richtig ordentlich gespielt. Er hat viel gearbeitet und ein wichtiges Tor für die Mannschaft erzielt“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. Ob der 31-Jährige auch in der nächsten Saison für 96 spielen wird, ließ er jedoch offen. „Das werden wir von der Leistung abhängig machen.“ Zumindest bei Enke hat Stajner einen Stein im Brett: „Ich würde mich freuen, wenn er bei uns bleibt.“
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 07:05
Soll Stajner Stuttgart stürmen?

Von Volker Wiedersheim
Hannover. Der Trainer hat sich festgelegt: „Jiri Stajner hat in Duisburg ein gutes Spiel gemacht. Und er spielt auch gegen Stuttgart“, sagte Dieter Hecking, Chefcoach beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96, gestern. Also alles klar? Von wegen. Stajner hat zwar eine Einsatzgarantie, aber er weiß noch nicht, für welche Position. Betrachten die vielen Stajner-Fans unter den „Roten“ die Situation aus spitzem Winkel, könnten sie zu dem kuriosen Schluss kommen: Sergio Pinto trifft die Entscheidung, ob ihr Liebling auf dem rechten Flügel aufläuft, an Stelle des gesperrten Mike Hanke in die Spitze geht oder hängend dahinter agiert.
Warum Sergio Pinto? Die Formkurve des 27-Jährigen zeigt zwar ganz leicht nach oben, doch spielte er beim 1:1 gegen den MSV Duisburg allenfalls passabel, davor gegen Arminia Bielefeld (2:2) hingegen glattweg enttäuschend. Um auch gegen Stuttgart erneut in der Startelf zu stehen, muss er sich in dieser Trainingswoche wohl an Vahid Hashemian oder Arnold Bruggink vorbeiarbeiten. Pinto könnte den Iraner verdrängen, damit Stajner zur Sturmspitze machen und selbst im Mittelfeld den Platz neben Arnold Bruggink besetzen, der nach seiner Zwangspause (fünfte gelbe Karte) wieder dabei ist. Präsentiert sich Pinto hingegen deutlich stärker als der Niederländer, könnte er mit Stajner im Mittelfeld auflaufen – hinter Sturmspitze Vahid Hashemian. Diese Variante ist allerdings weniger wahrscheinlich. Nicht zuletzt, weil Bruggink und Stajner vier der fünf letzten 96-Tore erzielten.
Und Benjamin Lauth? Der Offensivspieler ist bei 96 ganz schön in die Defensive gedrängt worden. Gestern zeigte er im Training wieder Fußball-Finesse, die sich eigentlich hinter keinem Schneegestöber verstecken muss. Aber was ist das wert? Bei dem insgesamt schwachen Auftreten der „Roten“ bei Bayer Leverkusen ragte Lauth noch negativ heraus. Und das auch noch auf der von ihm wenig charmant geforderten Position als zweite Sturmspitze. Die Quittung: keine Einwechselung gegen Bielefeld und natürlich nach Hankes Platzverweis auch nicht in Duisburg. Beim 96-Heimspiel am Sonntag ist nun der VfB Stuttgart der Gegner, der mit Lauth den Meistertitel der vergangenen Saison holte und ihn dann aber mit dem Stempel „hilft uns nicht weiter“ versah und abschob. Bietet Hecking Lauth nun die Gelegenheit zu beweisen, dass der VfB ihn unterschätzt hat. Das wäre noch überraschender als die Tricks, mit denen Stajner auf dem Platz Gegner und zuweilen auch Mitspieler erstaunt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 19:47
2 Spiele sperre für Hanke

Am Mittwoch entschied das DFB-Sportgericht, dass Mike Hanke für seine Tätlichkeit gegen Iulian Filipescu am vergangenen Spieltag in Duisburg für zwei Spiele gesperrt wird. Das bedeutet für den Stürmer, dass er gegen den VfB Stuttgart und seinen Ex-Klub VfL Wolfsburg nicht dabei ist.



Gegen Frankfurt wieder dabei

96-Stürmer Mike Hanke ist für die nächsten zwei Spiele in der Fußball-Bundesliga gesperrt. Das Urteil des Sportgerichts des DFB lag damit unter dem Strafantrag des Kontrollausschusses, der eine Sperre für drei Spiele gefordert hatte. Der Richter wertete den Stoß Hankes gegen den Nacken des Duisburgers Iulian Filipescu in der 5. Minute als Affekthandlung nach einem schmerzhaften Tritt auf den Fuß. Er kann frühestens zum Heimspiel von Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt am Samstag, den 12. April, wieder eingesetzt werden.
“Ich halte das für eine gerechte Strafe“, so Mike Hanke zu dem Urteil. „Ich bin froh, dass es nur zwei und nicht drei Spiele sind. Ich werde die Zeit nun nutzen, um an meinen Defiziten zu arbeiten und der Mannschaft dann nach Ablauf der Sperre noch besser helfen zu können.“



Opfer werden zu Tätern

Für Dieter Hecking war die Rote Karte „hart aber vertretbar“. Der 96-Trainer beklagt gleichzeitig jedoch die zunehmende Zahl an Provokationen in der laufenden Spielzeit. „Es scheint in der Bundesliga so Sitte geworden zu sein, dass Spieler provozieren, um sich einen Vorteil zu verschaffen. In solchen Fällen wird das Opfer schnell zum Täter. Aber trotzdem: Mike muss sich da unter Kontrolle haben. Solche Aktionen, ob provoziert oder nicht, haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/03/2008 19:48
Auch Enke unter der Lupe

Bundestrainer macht den Torwart-Kandidaten Druck Die Torwartfrage: Kann Lehmann heute punkten? Und was wird aus Enke?



VON JÜRGEN ZELUSTEK UND MARC SCHMIDT
BASEL. Torwart Jens Lehmann kämpft heute gegen die Schweiz wie kein anderer um seine Reputation. „Wir haben eine schwierige Situation, die kann man nicht wegdiskutieren. Jens genießt weiter das Vertrauen des Bundestrainers. Das muss er am Mittwoch aber rechtfertigen, das weiß er auch“, erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, der sich der Brisanz in der Torwartfrage bewusst ist: „Es wird schwer, dass bei diesem Thema Ruhe einkehrt. Wenn Wiese zwei Elfmeter hält, wird er ins Gespräch gebracht. Wenn Adler oder Neuer super halten, fordert man öffentlich diese Torhüter für die Nationalelf.“
Den Freibrief, den Löw dem früheren Schalker und Dortmunder Torwart Lehmann noch vor Weihnachten ausgestellt hatte, würde er 53 Tage vor der Nominierung seines EM-Kaders nicht mehr unterschreiben. Allerdings sind Lehmann sowie dessen aktuelle Stellvertreter Timo Hildebrand (Valencia) und Robert Enke (Hannover 96) derzeit noch für die EM gesetzt.
„Wir nehmen uns bis Mai alle Zeit der Welt, um alle Kandidaten genau unter die Lupe zu nehmen. Und dann werden wir nach bestem Gewissen entscheiden, welche drei Torhüter wir mitnehmen“, erklärte Löw und machte seinen Keepern noch einmal mächtig Druck.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 08:18
Auf einem schwierigen Weg

Von Christian Purbs
Hannover. Es ist ruhig geworden um Frank Fahrenhorst in den vergangenen Wochen. Vor gut einem Monat stand der Innenverteidiger zuletzt für Hannover 96 auf dem Platz. An die Begegnung beim VfL Bochum wird er nicht nur wegen der 1:2-Niederlage schlechte Erinnerungen haben, denn der 30-Jährige bot in seiner Heimat eine schwache Vorstellung. Danach stoppte ihn eine Innenbanddehnung am Knie, erst zu Beginn dieser Woche stieg er wieder ins Mannschaftstraining ein.
Während Fahrenhorst aus dem Fokus der täglichen 96-Wasserstandsmeldungen um Aufstellung und Aussichten verschwunden war, sorgten andere für Aufsehen – Fahrenhorst wird es aufmerksam beobachtet haben. Mit Mario Eggimann vom Liga-Konkurrenten Karlsruher SC verpflichteten die „Roten“ einen neuen Innenverteidiger für die kommende Saison, Valérien Ismaël gewinnt von Spiel zu Spiel mehr Sicherheit, Vinicius punktete mit seiner Verlässlichkeit. Die Konkurrenz um einen Platz in der Abwehrzentrale bei 96 ist groß. Wer da mitmischen will, der muss Taten sprechen lassen und darf sich nicht hängen lassen.
Genau das könnte das Problem das langen Blonden sein, der sich bei starkem Gegenwind bislang lieber in den Schmollwinkel zurückzog, als selbstbewusst nach vorne zu marschieren. So wie zu Beginn seiner Zeit in Hannover, als der Verteidiger von Werder Bremen zu 96 wechselte und zunächst überhaupt nicht in Schwung kam. Eine „Katastrophe“ hat Fahrenhorst diese Phase einmal selbst genannt. Erst gegen Ende der Hinrunde, als er die Rückendeckung durch Trainer Dieter Hecking spürte, taute er auf, überzeugte mit guten Leistungen in der Defensive und war auch bei Standards vor dem gegnerischen Tor stets gefährlich. Zwei Treffer und wichtige Torvorlagen: Das half der Mannschaft – und damit auch Fahrenhorst.
Viele Gelegenheiten, der bislang für ihn unglücklich verlaufenen Saison mit guten Leistungen noch ein wenig Glanz zu verleihen, wird es für den 30-Jährigen nicht mehr geben. Neun Spieltage sind es noch bis zum Saisonende, doch zunächst muss er erst einmal seinen Platz in der Startelf zurückerobern. Das dürfte am Sonntag gegen den VfB Stuttgart schwer werden, denn Ismaël und Vinicius boten am vergangenen Sonnabend in Duisburg eine gute Leistung und dürften auch für die Begegnung gegen den Meister gesetzt sein.
In welcher Besetzung auch immer die „Roten“ gegen den VfB Stuttgart auflaufen werden, ein bisschen mehr Glanz und ganz besonders ein Sieg würden den „Roten“ bei ihrem Weg aus dem Niemandsland der Liga helfen. Endlich wieder einmal auf sich aufmerksam machen: Das gilt nicht nur für Frank Fahrenhorst.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:21
Cherundolo 3:0 - Huszti unterliegt


Zwar kam beim überzeugenden 4:0-Erfolg der DFB-Auswahl in Basel kein aktueller 96-Spieler zum Einsatz – 96-Keeper Robert Enke freute sich über seinen Kaderplatz – doch mit dem Schweizer Mario Eggimann spielte zumindest ein zukünftiger Roter über die volle Distanz. Am Länderspielmittwoch wurde zudem 96-Verteidiger Steven Cherundolo beim 3:0-Sieg der USA in Polen für 72 Minuten eingesetzt. Szabolcs Huszti spielte über 90 Minuten für Ungarn. Trotz seiner guten Leistung gab es aber eine 0:1-Heimniederlage gegen Slowenien. Das US-amerikanische U23-Team mit Sal Zizzo qualifizierte sich bereits am Oster-Wochenende für Olympia 2008.



"Dolo" über 72 Minuten

USA-Nationalcoach Bob Bradley zeigte sich vom überzeugend herausgespielten 3:0-Sieg seines Teams in Polen sehr angetan, denn auch im dritten Länderspiel des Jahres 2008 blieben die US-Amerikaner damit ungeschlagen. “Es war eine tolle Mannschaftsleistung und wir haben die nötige Mentalität und Disziplin gezeigt, um gegen starke Gegner erfolgreich zu sein”, berichtete er den Medien nach dem Erfolg im Wisla-Stadion von Krakau. Die US-Abwehr mit 96-Verteidiger Steven Cherundolo, der in der 72. Minute beim Stand von 2:0 ausgewechselt wurde, ließ kaum Chancen der polnischen Angreifer zu. Das 3:0 bedeutete den höchsten Sieg der USA gegen einen Gegner aus Europa seit zehn Jahren.



WM Qualifikationsgegner ermittelt

Nach dem Abpfiff erfuhren Steven und seine Mannschaftskollegen den Namen des nächsten Gegners in der Qualifikation zur WM 2010: Am 15. und 20. Juni 2008 trifft das US-Team auf Barbados, das sich knapp gegen Domenica durchgesetzt hatte. Davor stehen für Steven Cherundolo und die US-Boys aber noch zwei interessante Testspiele in Europa auf dem Programm: Am 28. Mai trifft die USA in Wembley auf England und am 4. Juni in Santander auf Spanien.



Huszti auffälligster Spieler

Die ungarische Nationalelf unterlag im Testspiel in der ZTE-Arena in Zalaegerzeg gegen Slowenien mit 0:1 (0:0). 96-Profi Szabolcs Huszti war auffälligster Spieler im Team von Nationaltrainer Péter Várhidi. Der Mittelfeldspieler bereitete drei Torchancen vor und vergab in der 74. Minute nur knapp den Ausgleichstreffer.



Zizzos Team für Olympia 2008 qualifiziert

Die US-amerikanische U23-Nationalmannschaft hat sich mit Hilfe von Salvatore Zizzo beim CONCACAF-Olympia Qualifikationsturnier bereits durch den Einzug ins Finale, das die US-Boys gegen Honduras in der Verlängerung mit 0:1 verloren, zum 13. Mal für das Olympische Fußballturnier qualifiziert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:22
Hecking sieht Chance für Hanke

Steven Cherundolo ist nach seiner Länderspielreise wieder wohlbehalten in Hannover angekommen. Szabolcz Huszti und Robert Enke, die ebenfalls mit ihren Nationalteams unterwegs waren, werden am Donnerstagnachmittag zurückerwartet.



"Mike muss parat stehen"

Für seinen Stürmer Mike Hanke sieht Dieter Hecking durchaus noch eine Chance, in den Kader der deutschen Nationalmannschaft reinzurutschen, auch wenn er für das Spiel am Mittwochabend gegen die Schweiz nicht nominiert worden war. „Es können immer noch Verletzungen kommen, deshalb muss Mike in Form bleiben und parat sein. Im Moment sieht es zwar nicht so aus, als ob er dabei sein wird, da schon vier Stürmer gesetzt sind. Aber wenn wirklich einer ausfällt oder sie doch noch einen anderen Spieltertypen mitnehmen wollen, muss er sich so stellen, dass sie an ihm nicht vorbei kommen.“ Für Dieter Hecking ist der Stuttgarter Mario Gomez zurzeit einer der besten Stürmer in Deutschland. „Gut, dass der deutsche Fußball solche Spieler hat. Er ist einer der komplettesten Stürmer, die wir zurzeit haben. Mario hat die nötige Präsenz und macht die Tore. Wie er auftritt, ist schon imponierend. Er ist momentan der Stürmer, der am besten in Form ist.“ Die Frage, ob der zuletzt verletzte 96-Verteidiger Frank Fahrenhorst für die Begegnung am Sonntag in der AWD-Arena gegen diesen Ausnahmestürmer wieder einsatzfähig sein wird, beantwortete Hecking deutlich: "Es spielen Vinicius und Ismaël!"
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:24
Torwartgipfel mit Enke


Hierarchie ungeklärt. Bierhoff fürchtet, dass keine Ruhe einkehrt. Torwart-Gipfel in Basel – die DFB-Trainer sprachen vor dem Länderspiel gegen die Schweiz mit Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke.



HANNOVER. Es war die letzte Zusammenkunft vor dem Start in die EM-Vorbereitung am 19. Mai. Zeit zu reden also für Jens Lehmann, Timo Hildebrand, Robert Enke und ihre Trainer, da sich keiner der Torhüter seiner Sache sicher sein kann. „Es wird schwer, dass in das Thema Ruhe einkehrt“, fürchtet DFB-Teammanager Oliver Bierhoff.
Bundestrainer Joachim Löw war daran gelegen, „einfach die Situation zu erläutern, wie wir sie sehen, über Stärken und Schwächen zu sprechen und darüber, was wir erwarten“. Die Hierarchie im Tor ist ja noch nicht geklärt, offenbar wurden in der sportlichen Führung verschiedene Konstellationen für die Europameisterschaft erörtert, wie DFB-Teammanager Oliver Bierhoff andeutete: „Wir haben das auch intern diskutiert.“
Bisher wurde das Dreiergespann Lehmann/Hildebrand/Enke favorisiert. Zumindest Torwarttrainer Andreas Köpke scheint aber ein Fürsprecher von René Adler (Leverkusen) zu sein, auch Schalkes Manuel Neuer spielt in den Überlegungen beim DFB weiter eine Rolle.
„Bild“-Kolumnist Franz Beckenbauer würde sich „freuen, zumindest einen von beiden im EM-Kader zu sehen“. Denn „nach der EM werden sie ohnehin in die Nationalelf drängen“.
Löw müsste dann aber Hildebrand oder 96-Liebling Enke aus dem Kader werfen. „Sich sicher zu fühlen, ist schlecht. Aber im Moment bin ich ganz guter Dinge“, gibt sich Enke gelassen.
Löw jedenfalls nimmt sich „die Zeit, bis Mitte Mai alles unter die Lupe zu nehmen“. Bis dahin sollte sich Enke in der Bundesliga noch das eine oder andere Mal in Szene setzen können.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:25
Bruggink bekommt Einsatzgarantie


HANNOVER. Sergio Pinto durfte sich am Sonnabend in Duisburg nur bis zur 5. Minute auf der Zehner-Position versuchen – nach dem Platzverweis für Mike Hanke musste er nach rechts ausweichen.
Am Sonntag gegen Stuttgart „wird Arnold Bruggink spielen“, im zentralen offensiven Mittelfeld, darauf legte sich 96-Trainer Dieter Hecking gestern fest.
Bruggink (30) musste in Duisburg ja wegen seiner fünften gelben Karte pausieren. „Bis dahin hat er in der Rückrunde gut gespielt“, lobte Hecking den Holländer. „Ich sehe keine Veranlassung, ihn rauszulassen.“
Fünfmal hatte Bruggink seit der Winterpause in der 96-Startelf gestanden, dreimal wurde er ausgewechselt und in den beiden anderen Spielen eingewechselt. Das zeugt zumindest von einem gewissen Vertrauen Heckings in Bruggink, der gegen Nürnberg (2:1) und Bielefeld (2:2) grandiose Tore erzielte. Nun soll er also auch Meister Stuttgart ärgern.
Da auch Jiri Stajner in der 96-Startelf am Sonntag gesetzt ist, wird es für Pinto eng. Für ihn wäre wohl nur in dem Fall Platz, dass Stajner als Mittelstürmer agiert. Es sei denn, Hecking würde darüber nachdenken, Außenverteidiger Steven Cherundolo mal eine Pause zu verschaffen und Pinto (wie früher in Aachen) nach rechts hinten zu beordern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:27
Ottos Liebling in die Wackelabwehr???


Von LARS BEIKE Um 13.45 Uhr hielt Sportdirektor Christian Hochstätter gestern mit seinem Dienst-Audi in Bad Nenndorf vorm Haus von Dieter Hecking. Der 96-Trainer stieg zu und weiter ging´s - nach Düsseldorf.



Hecking und Hochstätter bei den Griechen - um Otto Rehhagels Liebling Loukas Vyntra (27) für die rote Wackel-Abwehr zu holen? Am Abend testete Griechenland gegen Portugal in der Düsseldorfer Arena (2:1 für Griechenland). Vyntra kam zur 2. Halbzeit rein. Auf der Tribüne: Hecking und Hochstätter. „Gucken kostet nichts“, mauert Hochstätter. „Und dümmer wird man auch nicht.“ Auch Hecking blockt ab: „Eine Informations-Reise. Es ist ein interessantes Spiel und der griechische Fußball genießt bei uns hohe Wertschätzung.“ Vyntra auch. Bereits in der Liga beobachteten die Roten den Allround-Verteidiger (kann rechts, links und zentral spielen!) mehrfach bei Panathinaikos Athen. Da hat er noch Vertrag bis 2009, kostet rd. 1,5 Millionen Ablöse. Zuletzt war auch Hertha an Vyntra dran. Die 96-Chancen stehen nicht schlecht. Vyntra wurde unter Otto Rehhagel 2005 zum Nationalspieler. Und zu Otto pflegen die Roten gute Kontakte, schließlich arbeitet Rehhagel-Sohn Jens im 96-Talentschuppen... Nach Eggimann der nächste Nationalspieler für die Abwehr? Dabei brauchen sie doch Stürmer und einen Spielmacher. Macht trotzdem Sinn. Denn Vyntra könnte sowohl dem schwächelnden Cherundolo auf rechts Druck machen. Aber auch links den zuletzt oft angeschlagenen Tarnat ersetzen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/03/2008 16:28
Hanke nur 2 Spiele gesperrt

HANNOVER. Mike Hanke kommt nun nach seiner Tätlichkeit gegen Duisburgs Iulian Filipescu doch mit zwei Spielen Sperre davon. Das DFB-Sportgericht urteilte damit milder als zunächst befürchtet. Chefankläger Anton Nachreiner hatte am Montag eine Zwangspause von drei Spielen beantragt.
Der DFB wertete Hankes Nackenschlag als „Tätlichkeit gegen den Gegner in einem leichteren Fall nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung“. Filipescu war Hanke ja zuvor auf den Fuß getreten.
Der 96-Stürmer fehlt also am Sonntag gegen Stuttgart sowie am 5. April in Wolfsburg, er darf aber schon am 12. April gegen Frankfurt wieder spielen. „Damit kann man einverstanden sein“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. „Wir haben uns mit unserem Anwalt kurzgeschlossen und haben die Strafe akzeptiert.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:18
Gue im Gespräch

Der 9. Juni 1985 ist für viele Fans ein wichtiges Datum – die junge Elf von Trainer Werner Biskup stieg in die Bundesliga auf. Michael Gue gelang in der Aufstiegssaison auf dem Bieberer Berg in Offenbach bei einem Solo in aller letzter Sekunde, bei dem er die gesamte Abwehr um Torwart Oliver Reck umspielte, ein denkwürdiges Tor zum 3:3 Ausgleich. Gue wurde im Anschluss in der ARD zum Torschützen des Monats gewählt – und das als Zweitligaspieler. Der geborene Hildesheimer erinnert sich noch heute gern an diesen Erfolg von Hannover 96 zurück. Der ehemalige 96-Stürmer ist heute als Standesbeamter bei der Stadt Hildesheim tätig und sorgt mit seiner Arbeit für das Eheglück von ca. 500 Paaren pro Jahr. Im aktuellen „Stammplatz“, dem Stadionmagazin von Hannover 96, spricht der 45-Jährige über seine Zeit bei Hannover 96.



Bei Arminia Hannover spielten Sie mit Ihren späteren 96-Mannschaftskollegen Martin Giesel und Bastian Hellberg zusammen. Hatten die beiden, die vor Ihnen zu den Roten wechselten, etwas mit Ihrem Transfer zu Hannover 96 zu tun?
Michael Gue: "Eigentlich sollten Bastian Hellberg, Martin Giesel und ich 1983 im „Paket“ zu Hannover 96 wechseln. Es kam dann aber doch anders. Ich blieb eine weitere, für mich sehr erfolgreiche Saison bei Arminia, trainierte dort sehr hart und entwickelte mich enorm weiter. Im Sommer 1984 kam es dann zum Wechsel zu Hannover 96."

Mit dem Tor am 15.03.1985, das wenig später in der ARD zum „Tor des Monats“ gewählt wurde, wurden Sie bundesweit bekannt. Veränderte sich durch dieses Tor, wenn auch nur vorübergehend, etwas in Ihrem Leben?
Michael Gue: "Dieses Tor hatte im ersten Moment keine größeren Auswirkungen. Es war mir auch erst gar nicht so bewusst, dass dieses Tor etwas Besonderes war, denn im Training gelangen mir manchmal ähnliche Tore. Richtig realisiert habe ich das alles erst viel später. Heute werde ich allerdings noch des Öfteren auf dieses Tor angesprochen."

Im Sommer 1985 gelang mit Hannover 96 der Aufstieg in die Bundesliga. Kaum ein Jahr später folgt der Abstieg. War diese Mannschaft bundesligatauglich?
Michael Gue: "Ich denke schon, dass wir bundesligatauglich waren und den Abstieg hätten vermeiden können, obwohl der Weggang von Frank Hartmann zu Bayern München nicht leicht zu verkraften war. Hinzu kamen dann die unglücklichen Ereignisse um Trainer Biskup und viele kleinere Dinge, die sich in der Gesamtheit negativ auf die Mannschaft auswirkten.


Gehen Sie noch gelegentlich zu Hannover 96 und was außer Fußball betreiben Sie noch als Hobby?
Michael Gue: "Zu Hannover 96 gehe ich sehr selten. Ich verfolge natürlich die Spiele am Fernseher. Seit 1998 bin ich ein leidenschaftlicher Skatspieler und das sogar mit dem Verein „Hildesheimer Rose“ in der Bundesliga."

Ihr Tipp für das Spiel gegen den VfB Stuttgart.
Michael Gue: "Das gibt ein Unentschieden. Ich sage 1:1."
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:20
Fakten , Fakten , Fakten

Kein Team in der Bundesliga erzielte mehr Tore per Kopf als Hannover 96. Die Chancen, diese Anzahl zu erhöhen, stehen am Sonntag zwischen der 46. und 60. Minute besonders gut. Denn keine andere Mannschaft musste in dieser Viertelstunde mehr Gegentore hinnehmen als die Stuttgarter. Mehr Statistiken zu dem Sonntagspiel Hannover 96 – VfB Stuttgart findet Ihr hier.


Seit dem Wiederaufstieg 2002 gewann Hannover nur 1 von 11 Partien gegen den VfB – in der Hinrunde siegten sie nach einem Doppelpack von Huszti mit 2-0.

Erst 1 der 37 BL-Begegnungen beider Mannschaften fand im März statt – diese wurde in Stuttgart ausgetragen (3-1 für den VfB am 22.03.1988).

Gegen keine Mannschaft siegte der VfB in der Bundesliga höher als gegen Hannover in der Saison 1985/86: Mit 7-0 fertigten die Schwaben nach 3 Elfmetertoren von Michael Nushöhr die Niedersachsen ab. Nushöhr war der einzige BL-Spieler, dem jemals 3 Elfmetertreffer in einem Spiel gelangen.

Hannover konnte nur 1 der letzten 9 Spiele gewinnen (4 Unentschieden, 4 Niederlagen).

Der VfB ist seit 6 Spielen ungeschlagen (5 Siege, 1 Unentschieden) – das gelang den Schwaben letztmals im Endspurt der letzten Saison (8 Siege in Serie).

In der Rückrunde schoss Stuttgart mit Abstand die meisten Tore (20) – in der gesamten Vorrunde hatten sie nur 24-mal getroffen.

Zuletzt in der Saison 1966/67 hatte Hannover nach 25 Spieltagen (umgerechnet auf die 3-Punkte-Regel) mehr Punkte geholt (39) als aktuell (34). Am Saisonende standen sie auf Platz 9 – 1 von 3 einstelligen Endplatzierungen in der Vereinsgeschichte.
Schläfrig nach dem (Wieder)anpfiff: Die Schwaben kassierten die meisten Gegentreffer in der Anfangsviertelstunde (8) und keine Mannschaft musste mehrGegentore zwischen der 46. und 60. Minute hinnehmen als der VfB (11).

Bei Hannover trafen schon 8 Spieler per Kopf – bei keinem anderen Klub mehr als 5. Insgesamt traf kein Team öfter mit dem Kopf als die 96er (13-mal).

Mario Gomez erzielte in 25 Pflichtspielen in dieser Saison 21 Tore – eine überragende Quote. Gegen Hannover traf der Nationalstürmer jedoch noch nie.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:22
Einsatzgarantien

für Stajner, Bruggink und Vinicius – Chancen für Pinto und Hashemian



Von Volker Wiedersheim
Hannover. Druck erzeugen, die Spannung hoch halten, bloß nicht früh auf eine Mannschaftsaufstellung festlegen – das war beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 in dieser Saison meistens die Devise. Doch diese Woche ist alles anders. Die Rot-Sperre von Mike Hanke und die Ausfälle etwa von Verteidiger Frank Fahrenhorst und Gaétan Krebs im Mittelfeld sind Gründe, wohl aber nicht allein Anlass für das Abweichen von der gewohnten Routine: Hecking hat sich im Prinzip auf eine Startaufstellung gegen den VfB Stuttgart festgelegt und sie auch schon verkündet.

Robert Enke im Tor ist eine Selbstverständlichkeit. Die Innenverteidigung mit Ismaël und Vinicius ist ohne Alternative, weil Fahrenhorst noch nicht richtig fit ist. Links in der Kette ist Christian Schulz die einzig plausible Option. Für die Position rechts darf darauf gehofft werden, dass der zuletzt eher enttäuschende Steve Cherundolo den Schwung von seiner guten Leistung im Länderspiel mit dem Team der USA gegen Polen mitbringt (3:0, ausgewechselt in der 72. Minute).

Im defensiven Mittelfeld sind Altin Lala und Hanno Balitsch bis auf weiteres die Standard-Besetzung. In der Dreierreihe davor hat der Doppeltorschütze des Hinspiels in Stuttgart, Szabolcs Huszti, seinen Platz sicher. Auch er glänzte im Klub zuletzt nicht, doch im ungarischen Nationalteam hat er trotz der 0:1-Niederlage gegen Slowenien überzeugt. Auch auf Arnold Bruggink, in Duisburg wegen der 5. Gelben Karte gesperrt, für die zentrale Position hat sich Hecking bereits am Mittwoch festgelegt: Die 96-Fan-Chöre singen zwar lauter als sonst das Spielmacher-Klagelied. Doch Hecking sagt über Bruggink: „Bis dahin (Duisburg, d. Red.) hat er gut gespielt. Ich habe keinen Anlass, ihn herauszunehmen.“

Bleibt die Position rechts auf dem Flügel – die letzte offene Frage, von deren Antwort auch die Besetzung der Sturmspitze abhängt. Jiri Stajner soll auf jeden Fall spielen. Und zwar als alleinige Sturmspitze, wenn sich Sergio Pinto für die Flügelposition empfehlen kann. Schwächelt der frühere Aachener hingegen, nimmt Stajner diesen Platz ein – und Vahid Hashemian stürmt.
So oder so – die „Roten“ gehen als Außenseiter in die Partie. Im Publikum erwartet nur eine Minderheit etwas anderes als einen Sieg der Stuttgarter, die in den letzten sechs Spielen 18-mal trafen. Vielleicht liegt aber gerade in der Außenseiterrolle am Sonntag ein Vorteil für die „Roten“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:23
Stolper-Abwehr trifft auf Super-Mario

Von LARS BEIKE Müssen die Fans Mitleid mit ihren Roten haben? Nach dem Sturzflug der letzten Wochen (nur 1 Sieg aus 9 Spielen) kommt Sonntag Stuttgart. Ausgerechnet jetzt! Der VfB gerade wieder in Meister-Form - 5 Siege aus den letzten 6 Spielen, 16 von 18 möglichen Punkten. Beängstigend..!

Denn die Schwaben stellen ihre Torfabrik in der AWD-Arena auf: Mario Gomez (schon 16 Pflichtspiel-Tore in 2008)! Selbst 96-Trainer Dieter Hecking schwärmt vom Super-Stürmer: „Es ist doch erfreulich, dass der deutsche Fußball solche Spieler hat. Er ist als Stürmer komplett. Seine Präsenz, seine Tore - imponierend. Gomez ist der Stürmer, der momentan am besten in Form ist.“ Allerdings! Zuletzt schoss Gomez die Schweizer Käse-Abwehr löchrig. Inklusive Mario Eggimann, dem neuen Star-Verteidiger der Roten (1,5 Mio. Ablöse, Vertrag bis 2013!). Na dann schönen Sonntag, Herr Hecking! Die rote Stolper-Abwehr gegen Super-Mario. Das kann ja ein schönes Scheibenschießen werden... Der 96-Trainer legte sich bereits gestern auf seine Vierer-Abwehrkette mit Cherundolo-Ismaël-Vinicius-Schulz fest. Aber ob die ausgerechnet gegen den „VfB Gomez“ das erste Heim-zu-Null der Saison hinkriegen? Da muss Robert Enke wohl einen Titanen-Tag erwischen... In 12 Heimspielen schlug es in der roten Schießbude 24 Mal ein - schlechtester Wert aller 18 Klubs. Und Sonntag kommt Gomez!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:25
Vinicius und Ismael gegen Deutschlands besten Stürmer

Zwei Tore gegen die Schweiz, auch in der Bundesliga in Topform – Stuttgarts Mario Gomez ist zurzeit der beste deutsche Stürmer. Wie will 96 den am Sonntag bloß stoppen?



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Dieter Hecking hatte bis gestern noch keine Gelegenheit, sich das erquickende 4:0 der deutschen Nationalelf in der Schweiz anzusehen. Am Mittwochabend hatte der 96-Trainer ja die Griechen beim 2:1 gegen Portugal in der LTU-Arena in Düsseldorf beobachtet. „Ich habe aber gehört, der Gomez soll gut gespielt haben“, scherzte Hecking.
Gut trifft es ja nicht ganz – überragend wäre angemessen. Gomez bereitete das 1:0 durch Miroslav Klose mit einer scharfen Hereingabe vor und erzielte in Basel die beiden folgenden Treffer zum 2:0 und 3:0.
Hecking findet es „erfreulich, dass der deutsche Fußball wieder einen Stürmer hat, der so komplett ist“, der also am Ball alles kann. Gomez sei der beste deutsche Angreifer zurzeit. „Wie er in den letzten drei, vier Wochen auftritt, ist schon imponierend“ für Hecking. „Er hat die nötige Präsenz und macht die Tore.“ Und „wie er sie gemacht hat – das war schon sehr kaltschnäuzig und überlegt“, lobte Bundestrainer Joachim Löw.
Auch in der Bundesliga ist Gomez kaum zu bremsen. In den letzten sechs Spielen acht Tore – macht eine sensationelle Quote von 1,33 Treffern pro Einsatz. Schön, dass Hecking Gefallen an den Talenten des 22-Jährigen findet. Am Sonntag aber dürfte Gomez zum 96-Problem werden. Denn dann trifft der beste deutsche Angreifer auf die zweitschlechteste Defensive (42 Gegentore) der Bundesliga.
Wie soll die 96-Abwehr den bloß in den Griff bekommen? Eine „Sonderbewachung“ werde es jedenfalls nicht geben, legte sich Hecking schon fest.
Die Besetzung der Innenverteidigung steht. Frank Fahrenhorst muss sich noch gedulden, er hatte sich am Dienstag (nach Innenbanddehnung) im Training zurückgemeldet. „Es spielen Vinicius und Ismaël“, meldete Hecking gestern. Sie sollen Gomez in Gemeinschaftsarbeit mit den anderen Defensivexperten bei 96 stoppen.
Das wird eine große Aufgabe – zumal Stuttgart ja nicht als VfB Gomez daherkommt. Auch die anderen Profis vom Meister haben so ihre Qualitäten. In der Rückrunde sammelte Stuttgart so schon 16 Punkte und stürmte auf Platz sechs. 96 dagegen stürzte mit nur sieben Zählern auf Platz zehn. Den Trend will man nun wenden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/03/2008 17:27
26. Spieltag: Hannover 96 - VfB Stuttgart


Was Hannover die Hinrunde, ist Stuttgart die Rückserie! Acht Spiele, nur ein Dreier – so die unbefriedigende Bilanz der Roten nach der Winterpause. Die beeindruckenden Zahlen des Stuttgarter Höhenflugs dagegen: 16 von 18 möglichen Zählern in den letzten sechs Begegnungen. Das Team von 96-Coach Dieter Hecking möchte sich „von dem guten Lauf des VfB aber nicht abschrecken lassen“ und hofft auf den Wendepunkt. „Erfolgserlebnisse müssen her, um die gute Arbeit zu untermauern“, hofft der 43-Jährige darauf, dass seine Elf endlich mal wieder für ihren großen Aufwand belohnt wird…



Lieblingsgegner VfB Stuttgart

So wie im Hinspiel, das die Roten beim allerdings noch formschwachen Deutschen Meister in sensationeller Manier mit 2:0 für sich entschieden (zweifacher Torschütze Huszti). Überhaupt, die Bundesligabilanz sollte Mut machen: Gegen keinen Klub haben die Niedersachsen so oft gewinnen können wie gegen die Schwaben. Allein zehn Mal vor eigenem Publikum, das letzte Mal ist allerdings fast 20 Jahre her: 1989 gelang im Niedersachsenstadion unter Hans Siemensmeyer ein 2:0-Erfolg. Damalige Torschützen: Dieter Schatzschneider und Siggi Reich.



Wer ersetzt Hanke?

Als einer der wichtigsten Gründe für den in den letzten Monaten stockenden 96-Motor ist fraglos die angespannte Personallage auszumachen. Nahezu die gesamte Viererkette fiel zeitweise aus, dazu fehlen die langzeitverletzten Kreativspieler Chavdar Yankov und Jan Rosenthal. Eine längere Rotsperre der Alternative Sergio Pinto machte die Situation für den 96-Trainerstab keinesfalls einfacher. Nun, da Pinto und auch der zuletzt Gelb gesperrte Arnold Bruggink wieder ins Team zurückkehren, muss Dieter Hecking auf seinen erfolgreichsten Stürmer Mike Hanke verzichten. Der erhielt eine Zweispiele-Sperre nach einem Affekt-Schlag gegen den provozierenden Dusiburger Filipescu. Die Frage, wer Hanke gegen Stuttgart als Sturmspitze ersetzen wird, wollte Hecking bei der wöchentlichen Pressekonferenz noch nicht abschließend beantworten. „Die Entscheidung ist im Kopf bereits gefallen. Doch ich werde die Spannung hoch halten.“ Wahrscheinlichste Option dürfte der formstarke Jiri Stajner sein, der zuletzt zweimal in Folge als Torschütze überzeugen konnte. Alternativen sind Vahid Hashemian oder Benjamin Lauth. Festgelegt hat sich der 96-Trainer dagegen auf die Besetzung der Viererkette. Christian Schulz wird trotz leichterer Probleme mit der Hüftmuskulatur erneut den verletzten Michael Tarnat auf der linken Außenbahn vertreten, Ismael und Vinicius das Innenverteidigerduo geben. Frank Fahrenhorst drängt nach Knieproblemen zumindest wieder in den Kader. Gaétan Krebs dagegen muss weiterhin kürzer treten.



„Gute Herausforderung“ für 96-Defensive

Einen ruhigen Sonntagnachmittag hat die 96-Defensive gegen den Deutschen Meister sicherlich nicht zu erwarten – der VfB lebt schließlich zuallererst von seiner beeindruckenden Offensivpower. „Eine gute Herausforderung“ sieht Dieter Hecking daher auf seine Abwehr zukommen. Besonderes Augenmerk werden die Verteidiger dabei auf Nationalstürmer Mario Gomez legen müssen, der mit 15 Treffern in 19 Einsätzen eine fast schon beängstigende Torquote für sich beansprucht. Gegen Hannover hat dieses allerdings noch nie geklappt: „Dabei soll es auch bleiben“, so die Hoffnung Dieter Heckings, wichtiger als eine individuelle Betrachtungsweise sei aber ohnehin die Frage, „wie Hannover 96 als Mannschaft Fußball spielt.“ Um pragmatisch hinterher zu schieben: „Sollte Mario treffen, müssen wir eben zwei mehr schießen.“ Wer neben Gomez stürmen wird, ist noch nicht geklärt. Gästecoach Armin Veh muss um Gomez-Stammpartner Cacau (Schlag) bangen, der zuletzt mit dem Training aussetzen musste. Auch Spielmacher Yildiray Bastürk droht mit Wadenproblemen auszufallen. Beim VfB definitiv nicht dabei sein können zudem Tasci (Knie) und Magnin (Bänderriss).



Volles Haus – viel Applaus?

Dieter Hecking strahlt Zuversicht aus, dass sein Team den treuen Zuschauern in der voraussichtlich prall gefüllten AWD-Arena – über 45.000 werden erwartet – schon gegen Stuttgart wieder ein tolles Fußballfest bieten kann. „Diese Zahl ist erfreulich und zeigt, dass wir trotz fehlender Ergebnisse für unsere Fans nach wie vor sehr interessant sind.“ Nun müsse man auf die gute Leistung der ersten 45 Minuten aus Duisburg aufbauen. „Bei Unterzahl wurde offensichtlich, dass die Grundeinstellung gestimmt hat. Da haben wir wieder angefangen, Kombinationsfußball zu spielen“, so Hecking, der die nun angestrebte Zielsetzung fast philosophisch umschreibt: „Dieses kleine Pflänzchen wollen wir nun wieder gießen, damit die Spielkultur erneut zu sprießen beginnen kann…“



So könnten beide Teams auflaufen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius, Schulz – Balitsch, Lala, Pinto (Stajner), Bruggink, Huszti – Stajner (Hashemian)

VfB Stutgart: Ulreich – Osorio, Meira, Delpierre, Boka – Pardo, Hilbert, Hitzlsperger, Bastürk (Khedira) – Gomez, Cacau (Marica)

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:04
Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Gaétan Krebs und Jan Rosenthal sowie der gesperrte Mike Hanke. Ob Frank Fahrenhorst zumindest auf der Bank sitzen wird, entscheidet sich heute. Arnold Bruggink kehrt nach Gelbsperre in die Startelf zurück. Den Kader, den Trainer Dieter Hecking erst heute nominieren wird, komplettieren wahrscheinlich Torwart Richard Golz, Ferhat Bikmaz, Dariusz Zuraw, Bastian Schulz, Vahid Hashemian, Benjamin Lauth und eventuell Konstantin Rausch.

Personalsituation beim VfB Stuttgart: Arthur Boka ersetzt in der Viererkette den verletzten Ludovic Magnin, ansonsten baut Trainer Armin Veh auf das Team, das in den vergangenen Wochen eine Aufholjagd gestartet und sogar einen Champions-League-Platz wieder im Blick hat.

Der Gegner:
Mario Gomez befindet sich in einer bestechenden Form, an seiner Seite ist auch der Brasilianer Cacau zuletzt wieder aufgeblüht. Nationalspieler Thomas Hitzlsperger spielt eine gute Saison, sein Spitzname „The Hammer“ macht deutlich, auf was 96 achten muss: Hitzlsperger hat einen harten, platzierten Schuss. Pavel Pardo ist im Mittelfeld ein umsichtiger Lenker.
Ein Blick auf das Torverhältnis genügt, um zu sehen, wo das Stuttgarter Problem liegt: 40 Gegentore sind für eine Spitzenmannschaft indiskutabel. Torwart Sven Ulreich, der den früheren 96er Raphael Schäfer abgelöst hat, ist jung und unerfahren und war bislang in allen Partien ein großer Unsicherheitsfaktor. Auch Abwehrchef Fernando Meira hat sich wiederholt Nachlässigkeiten geleistet, hinten links ist Boka in der Defensive nicht immer sattelfest.

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen).

Anstoß: Am Sonntag um 17 Uhr in der AWD-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonntag von 21.45 Uhr an im DSF und um 22.45 Uhr im NDR.

Statistik: Das Hinspiel gewannen die „Roten“ dank zweier Tore von Szabolcs Huszti mit 2:0. Das Heimspiel der vergangenen Saison ging mit 1:2 verloren und lag damit im Trend: In den vergangenen fünf Spielen in Hannover sprangen gegen die Schwaben nur zwei Punkte heraus, den letzten Erstligasieg für 96 gab es 1988/1989 (2:0).

Kartenservice: Es gibt noch Tickets, die AWD-Arena wird mit rund 45 000 Zuschauern aber gut gefüllt sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:05
Keine Chance und die will 96 nutzen

Von Norbert Fettback

Hannover. Fast alle reden von Mario Gomez, wenn es um das Bundesligaspiel von Hannover 96 am Sonntag gegen den VfB Stuttgart geht. Das hat gewiss seine Berechtigung: Kein Stürmer in Deutschland spielt derzeit so stark auf wie der 22-Jährige. Bei den „Roten“ will man sich davon offenbar aber nicht noch zusätzlich verrückt machen lassen. Wie anders ist es sonst zu erklären, dass Trainer Dieter Hecking am Freitag ein taktisches Ablenkungsmanöver startete und von sich aus Gomez’ Mannschaftskollegen ins Spiel brachte, die sich in erster Linie nicht mit dem Toreschießen, sondern mit dem Toreverhindern zu beschäftigen haben?

96 richte den Blick nicht nur auf die Stuttgarter Angriffsreihe, sagte Hecking. Seine Mannschaft wolle die Defensive des VfB schon ein bisschen beschäftigen. „Da gibt es das eine oder andere, wo wir erfolgreich sein können“, sagte der Trainer. Die Absicht, die damit verfolgt wird, hört sich aufgrund der Leistungen beider Teams in den zurückliegenden Wochen aberwitzig an, und sie ist auch nicht gerade mehrheitsfähig – dennoch hat Hecking sie klar formuliert: Es müssten Siege her, um die gute Arbeit, die bei 96 geleistet werde, zu untermauern. „Es bietet sich an, gegen Stuttgart damit zu beginnen“, sagte er.

Es sind mutige Töne, da – nimmt man die Bundesligarückrunde zum Maßstab – fast alles für den VfB spricht, der aus den vergangenen sechs Spielen 16 Punkte holte, und fast alles gegen 96 (erst ein Sieg nach der Winterpause). Wer genau hinschaut, der entdeckt aber auch das: Die Mannschaft von Armin Veh hat bislang nicht nur 44 Tore geschossen, sondern auch schon 40 Gegentreffer kassiert. Damit gehört sie, wie ihr morgiger Kontrahent, in dieser Kategorie zum letzten Drittel in der Bundesliga. Selbst in der besten Saisonphase der Stuttgarter, den zurückliegenden sechs Partien, rappelte es achtmal in der Kiste von Keeper Sven Ulreich. So etwas ist zwar gut für die Attraktivität eines Fußballspiels, aber für einen aktuellen Titelträger wie den VfB nicht unbedingt meisterlich.

Da trifft es sich aus 96-Sicht möglicherweise gut, dass Jiri Stajner dabei ist, an fast schon vergessene Sturm- und-Drang-Zeiten anzuknüpfen. Zwei Tore in den jüngsten beiden Spielen – das hat aus 96-Sicht beinahe Gomez-Dimensionen. So unbekümmert, wie der kahlköpfige Stürmer gegen Bielefeld (2:2) und Duisburg (1:1) den Ball ins Netz beförderte, wirken auch seine Worte. „Wir haben jetzt dreimal nicht gewonnen“, sagte er. „Das wollen wir gegen Stuttgart ändern.“

Hecking hat Stajner, entgegen früheren Gepflogenheiten und unterschwelligen Vorbehalten, für den Sonntag bereits einen Platz in der Anfangself garantiert. Kein Täuschungs- oder Ablenkungsmanöver also: Der schlitzohrige Tscheche ist Hoffnungsträger und kann zugleich etwas dafür tun, dass seine Zeit in Hannover nach sechs Jahren nicht zu Ende geht.

Drei Tore in drei aufeinanderfolgenden Spielen, das ist ihm in seiner Karriere noch nicht gelungen. Der Gedanke daran entlockt Jiri Stajner schon mal ein Schmunzeln: „Sehen wir mal“, sagte der 31-Jährige.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:06
Abwehrchef Valérien Ismaël

will morgen Mario Gomez bremsen – das NP-Interview vor der Meister-Prüfung.

VON GUNTHER NEUHAUS

Stuttgart hat fünf der letzten sechs Spiele gewonnen – sehen Sie für 96 überhaupt eine Chance gegen den Meister?

Natürlich haben wir eine Chance. Wir werden in unserem Spiel da weitermachen, wo wir aufgehört haben. In Duisburg waren Laufbereitschaft und Zweikampfhärte da. Wir müssen zurück zur Basis unseres Spiels und weiterarbeiten.

Das 1:1 in Duisburg hat Ihnen also Mut gemacht?

Ja, aber auch die zweite Hälfte gegen Bielefeld war absolut in Ordnung. Es geht darum, dass wir in unserer Entwicklung weitermachen.

Mit Mario Gomez kommt der derzeit beste deutsche Stürmer nach Hannover. Wie wollen Sie ihn stoppen?

Er ist gut drauf – wie damals Luca Toni, als er mit Bayern hierhergekommen ist. Wir müssen einfach unser Spiel machen, konzentriert sein, wach im Zweikampf und bereit, die Laufwege zu machen. Dann können wir die Kompaktheit wieder hinbekommen.

96 steht im Niemandsland der Tabelle – die ersten sechs oben sind wohl weg, nach unten kann auch nicht mehr viel passieren. Ist das auch von der Motivation her schwierig für Sie?

Nein. Das war klar, dass die Rückrunde sehr schwierig wird. Die ersten sechs sind ja auch die ersten Favoriten auf den Titel. In der Rückrunde agiert jede Mannschaft mit höherer Konzentration. Da muss man einfach mehr machen. Ich bin nicht überrascht. Wir müssen jetzt einfach Spiel für Spiel unsere Punkte holen und versuchen, noch in der Tabelle zu klettern. Wir dürfen uns keinen Stress machen und Druck empfinden, wir müssen uns einfach auf dieses Spiel gegen Stuttgart freuen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:07
Schluß mit der schwarzen 96 - Serie

… in der AWD-Arena gegen Stuttgart. Trifft Huszti wieder? Stuttgart ist seit dem Aufstieg 2002 zum Angstgegner in der AWD-Arena geworden – morgen will 96 die verfluchte Serie ohne Siege beenden.



VON GUNTHER NEUHAUS

HANNOVER. Zugegeben, hohen Unterhaltungswert hatte das letzte Stuttgarter Gastspiel im November 2006 ja. „Das war zumindest in der ersten Halbzeit eins der besten Heimspiele in der vergangenen Saison“, weiß Dieter Hecking.

96 drückte aufs Tempo – und Stuttgart hinten rein. „Hannover hat erstklassigen Fußball gezeigt“, lobte Stuttgarts Trainer Armin Veh, trotzdem entführte der VfB wieder drei Punkte aus der AWD-Arena.

Nur zwei von 15 möglichen Heim-Zählern holte 96 seit dem Aufstieg 2002 gegen Stuttgart – eine frustrierende Bilanz. Nach den jüngsten 96-Ergebnissen (mit einem Sieg aus neun Spielen) fragt man sich, wie das morgen besser werden soll. 96 quälte sich bisher durch die Rückrunde, in Duisburg ertrotzte sich die zehnköpfige Schweißgemeinschaft immerhin einen Punkt.

„Im konditionellen, läuferischen Bereich“ habe es beim 1:1 gestimmt, erkannte Hecking. Außerdem habe seine Mannschaft „wieder angefangen, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen“. Es gebe also durchaus Hoffnung, dass die Fans „wieder mehr Spielkultur von uns sehen als in den letzten Spielen“. Das sei „ein zartes Pflänzchen“, das man nun pflegen müsse. Das Publikum soll wieder das Gefühl haben, dass hier etwas zusammenwächst und „dass wir etwas entwickeln wollen“, sagt Hecking, er weiß aber auch: „Um die gute Arbeit zu untermauern, braucht man Erfolgserlebnisse.“

So wie im Hinspiel, als 96 durch zwei Treffer von Szabolcs Huszti gewann. „Es war wichtig, dass wir da drei Punkte geholt haben. Ich hoffe, wir holen nun wieder drei“, sagt der Ungar, mit acht Treffern zweitbester 96-Schütze. Natürlich wolle er „als Offensivspieler effektiv sein, Tore schießen und Vorlagen geben“.

Auch, um der grandiosen Stuttgarter Offensive um Stürmer Mario Gomez etwas entgegenzusetzen. Es ist ja viel darüber diskutiert worden, wie 96 sie stoppen kann. Aber „wenn wir nur defensiv denken, werden wir kein Tor schießen“, warnt Hecking. Er will „nicht nur auf die Offensive des VfB gucken, sondern auch auf die Defensive“.

Und, hoppla, was sehen wir da? Stuttgart hat auch schon 40 Gegentore in dieser Saison kassiert. Diese Partie also verspricht wieder hohen Unterhaltungswert, es könnte ein flottes Wettschießen geben – vor der beachtlichen Kulisse von 45 000 Zuschauern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:09
Letzte große Party der Saison ???

Mit Super-Mario und 45 000 Fans. Morgen, 17 Uhr

Von LARS BEIKE

Morgen wird´s voll in der AWD-Arena - und danach voll langweilig..?



Die Roten gegen Meister Stuttgart. Über 45000 werden dabei sein. „Erfreulich“, jubelt Trainer Dieter Hecking. „Das zeigt, dass wir nach wie vor interessant sind.“ Fragt sich nur, wie lange noch.

Denn es könnte gut sein, dass morgen Hannovers letzte große Fußball-Party der Saison steigt. Denn zu den restlichen vier Heimspielen kommen Frankfurt, Hertha, Rostock und Cottbus. Grauzonen-Duelle nach den roten Rumpel-Wochen mit nur einem 96-Sieg in den letzten 9 Spielen.

Dafür sehen die Fans Deutschlands z.Zt. überragenden Stürmer - Super-Mario Gomez! Der ist in Baller-Form, machte dieses Jahr schon 16 Tore in 11 Pflichtspielen. Zum Vergleich: Die Roten schossen 2008 nur 9 Tore in 8 Spielen.

Trotzdem warnt Robert Enke: „Wir dürfen nicht nur auf Mario Gomez gucken. Stuttgart hat auch andere Spieler.“ Und Trainer Dieter Hecking will von Mauer-Taktik nichts wissen: „Ich habe keinen Bock, nur auf Defensive zu setzen. Denn dann schießen wir kein Tor. Stuttgart hat auch schon 40 Gegentore gekriegt.“

Gestern im Training ließ er seine Jungs auf die Kiste ballern. Sah teilweise ganz gut aus, auch wenn Balitsch und Bruggink ihre Bälle aufs Dach vom benachbarten Sport-Leistungs-Zentrum traten...

Bruggink hofft: „Von uns erwartet keiner was. Vielleicht liegt uns das.“ So wie Anfang Dezember letzten Jahres gegen Werder. Beim 4:3 feierten die Roten eine rauschende Tor-Gala.

Wenn sie das morgen wieder hinkriegen, gibt es vielleicht doch noch weitere Fußball-Partys in dieser Saison...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:10
Stajner kämpft ums Tortriple

Heute stürmt er für Hanke. Der gesperrte Mike Hanke macht morgen die nächste Extra-Schicht mit Fitmacher Eddy Kowalczuk. Seinen Torjäger-Job im 96-Sturm soll gegen Stuttgart Jiri Stajner übernehmen - und der hat was vor...



Der Kult-Stürmer kämpft ums Tor-Triple! Wäre eine Premiere für „Stajni“. Denn drei Tore in drei Spielen in Folge hat er noch nie geschafft.

Gegen Bielefeld (zum 2:2) und in Duisburg (zum 1:0) legte Stajner mit zwei Kopfbällen vor - und macht morgen das Tor-Triple voll? „Ich versuche es“, sagt er. „Wäre doch gut, oder?“ Unbestritten!

Fast noch mehr würden sich die Fans freuen, wenn sich eine Vertrags-Verlängerung ihres Lieblings wenigstens andeuten würde. Aber da tut sich nichts. Stajner: „Ich hab von 96 nichts gehört und auch keine anderen Angebote. Trotzdem bin ich sicher: Nächste Saison spiele ich in der Bundesliga!“

Ob Christian Schulz morgen spielt, ist fraglich. Der Tarnat-Vertreter hat Probleme am Hüft-Muskel. Trainer Dieter Hecking: „Wir hoffen, dass es klappt.“ Es muss! Sonst hat Hecking links hinten nur Notlösungen: Innenverteidiger Vinicius und Talent Bikmaz.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:12
Huszti weiß nicht ob er nächste Saison für 96 kickt

Trotz Vertrag bis 2009



Von LARS BEIKE

Im Hinspiel in Stuttgart machte er zwei Tore, schoss den Meister fast alleine ab. Vor dem Rückspiel morgen in der AWD-Arena traf BILD Szabolcs Huszti (24) zum Interview. Der 96-Ungar sprach über seine Nationalmannschaft, sein Elfmeter-Geheimnis - und seine Zukunft.

BILD: Machen Sie morgen wieder zwei Tore gegen Stuttgart?

Huszti: „Natürlich will ich als Offensiv-Spieler effektiv sein. Tore schießen und Vorlagen geben. Das Hinspiel war schön. Zwei Tore, drei Punkte - hoffentlich geht das auch morgen.“

BILD: Kein Problem, wenn es wieder einen Elfer gibt. Sie haben diese Saison schon fünf verwandelt...

Huszti: „Viele sagen, der hat acht Tore, aber davon waren fünf Elfmeter. Aber zwei davon habe ich auch selbst rausgeholt. Und: Es ist schwieriger, als ein Tor aus zwei oder drei Metern zu schießen.“

BILD: Haben Sie ein Erfolgs-Geheimnis bei Elfmeter?

Huszti: „Das wichtigste ist die Konzentration. Ich kann alles ausschalten: Die Fans, den Lärm, alles. Ich sehe nur das Tor, den Torwart und den Ball. Ich bin dann einfach sehr kalt.“

BILD: Das schafft selbst ein Ribéry nicht so gut.

Huszti: „Jeder Profi kann Elfer reinmachen - im Training. Es liegt allein am Schützen. Wenn der gut schießt, hat der Torwart keine Chance. Aber Fehler passieren. Bei mir hoffentlich erst in fünf oder sechs Jahren.“

BILD: Das ist ferne Zukunft. Aktuell stellt sich die Frage: Wo spielen Sie nächste Saison?

Huszti: „Gute Frage. Ich habe keine Ahnung, ob ich nächste Saison noch in Hannover spiele!“

BILD: Aber Sie haben bei 96 noch Vertrag bis 2009.

Huszti: „Klar. Aber im Fußball kann man das nie sagen. Der Fathi hat bei Hertha verlängert und war eine Woche später in Moskau.“

BILD: Die Roten wollen mit Ihnen verlängern, aber die Gespräche stocken.

Huszti: „Es war ein gutes Zeichen für mich, dass der Verein verlängern will. Aber wir waren weit auseinander. Jetzt sprechen wir nicht und das ist gut vom Verein. So kann ich mich auf Fußball konzentrieren.“

BILD: Und andere Angebote studieren?

Huszti: „Mit so was beschäftige ich mich, wenn es konkret ist. Ich arbeite auf dem Platz, mein Berater daneben.“

BILD: Es heißt, England oder Spanien würde Sie reizen.

Huszti: „Fast alle haben Ambitionen, da mal zu spielen. England und Spanien sind die besten Ligen. Aber ich muss da nicht hin. Die Bundesliga ist auch super. Vielleicht bin ich noch in 10 Jahren in Hannover - und auch sehr zufrieden mit meiner Karriere.“

BILD: Mit Ihrer Nationalmannschaft können Sie nicht zufrieden sein, oder?

Huszti: „Wir haben gerade gegen Slowenien 0:1 verloren und sehr schlecht gespielt. Aber Hajnal und ein paar andere gute Spieler haben uns gefehlt.“

BILD: Erleben Sie mal eine WM oder EM?

Huszti: „Es wird schwer. Ich spiele für Ungarn, nicht für Brasilien. Unser Fußball ist da, wo England oder Deutschland vor 30 Jahren waren. Aber einmal bei einer EM oder WM dabei zu sein - das ist mein Traum.“
Verfasst von: Jancker Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/03/2008 18:18
Würde zu dem Spieltag passen das Hannover gewinnt, sind eh stärker als z.Z. goodluck
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/03/2008 20:46
Spielbericht: H96 - VfB Stuttgart 0:0


Gut gespielt - nicht voll belohnt! In einem torlosen Remis der besseren Sorte verpassten es die Roten, aus Feldüberlegenheit und Chancenplus entscheidend Kapital zu schlagen. Mit Konstantin Rausch, der zur Halbzeit verletzt raus musste, feierte ein weiteres 96-Nachwuchstalent sein Bundesligadebüt.



Überraschungsdebüt für Rausch

Einige notgedrungene Umstellungen bei den Roten: Für den Rot gesperrten Mike Hanke rückte Jiri Stajner in die Sturmspitze. Bruggink übernahm nach Gelbsperre wieder den Zehnerpart. Zudem kam überraschenderweise Youngster Konstantin Rausch als Linksverteidiger zu seinem Bundesligadebüt, da Tarnat-Vertreter Christian Schulz mit Hüftbeugermuskel-Problemen passen musste. Beim Deutschen Meister VfB Stuttgart fehlte neben dem Magnin (Bänderriss) auch Bastürk (Wadenprobleme) in der Startelf. Boka und Hilbert ersetzten das Duo. Osorio musste zudem für Beck weichen. Der bis zuletzt wacklige Cacau meldete sich rechtzeitig gesund.



Stajner, Pinto und Gomez verpassen knapp

Dass 96 seinem Publikum bei herrlichem Frühlingswetter und über 45.000 Zuschauern das entsprechende Fest bieten wollte, war sofort spürbar. Drei Minuten waren gerade gespielt, als Balitsch von links flanken konnte und Stajner per Flugkopfball aus sechs Metern nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeizielte. Stuttgart tappte unzählige Male in die starke Abseitsfalle der Roten, lediglich zweimal im ersten Durchgang wurden die Schwaben gefährlich – beide Male durch Gomez. Nach einer Viertelstunde traf der Nationalstürmer von Khedira angespielt aus spitzem Winkel nur das rechte Außennetz, kurz vor der Pause setzte Gomez seinen Kopfball aus drei Metern am linken Pfosten vorbei. Hilbert hatte die einzige Unaufmerksamkeit des ansonsten starken Rausch genutzt und von rechts auf den langen Pfosten geflankt (43.). Bei 96 war es vor allem Pinto, der mit Fernschüssen für Gefahr sorgte. So in der 23. Minute, als er sich ein Herz fasste und viel Pech hatte, dass sein Aufsetzer aus 23 Metern nur haarscharf am rechten Aluminium vorbeistrich. Trotz optischer Überlegenheit und viel Spielfreude, vor allem vom bärenstarken Jiri Stajner vorgetragen, ging es aufgrund der Chancenverteilung durchaus leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause.



Überlegenheit und Chancen – aber kein Treffer

Leider musste „Kocka“ Rausch sein ansprechendes Debüt nach 45 Minuten mit einer Zerrung abbrechen – der wieder genesene Fahrenhorst rückte in die Innenverteidigung, Vinicius dafür nach links in die Viererkette. An der optischen Überlegenheit der Roten änderte sich dagegen wenig, im Gegenteil: die Schwaben brachten die gut stehende 96-Defensive jetzt noch weniger in Gefahr. Lediglich Cacau versuchte es mal mit einer Einzelleistung, sein Schuss vom linken Strafraumeck geriet aber zu hoch (58.). Hannover dagegen mit weiteren guten Chancen: Pintos leicht abgefälschter Freistoß direkt nach Wiederanpfiff wurde von VfB-Keeper Ulreich im Nachfassen entschärft (56.), der durchgebrochene Stajner entschied sich wenig später fälschlicherweise für ein Zuspiel zum im Abseits weilenden Bruggink, anstatt selbst abzuschließen (61.). In der Schlussphase versuchte die Hecking-Elf dann noch einmal alles, sich den jetzt durchaus verdienten Dreier zu sichern: Nach 72 Minuten verfehlte Pinto per mutigem Direktschuss vom rechten Strafraumeck den linken Giebel nur knapp. Dann hatten die Roten Pech, dass der eingewechselte Lauth im Anschluss an eine tolle Kombination eine scharfe Hereingabe Stajners am rechten Pfosten nur hauchdünn verpasste (84.). Die dickste Gelegenheit hatte schließlich der aufgerückte Vinicius auf dem Kopf: Im Anschluss an einen Bruggink-Eckball von links setzte der brasilianische Verteidiger seinen Kopfstoß aus fünf Metern freistehend knapp neben das linke Aluminium (87.).



Mal wieder „zu Null“

So konnte der Deutsche Meister einen durchaus glücklichen Punkt aus der AWD-Arena mitnehmen. Gleichzeitig verpassten die Schwaben angesichts der Samstagsergebnisse der Liga einen „Big Point“. Die Roten verbleiben mit dem dritten Remis in Folge im Niemandsland der Tabelle. Erfreulich aber, dass die Defensive hervorragend stand und dass der Ausfall Hankes zumindest spielerisch nicht auffiel. Stajner sorgte als Alternative für einigen Wirbel. Ein bemerkenswertes Debüt feierte Konstantin Rausch, der aber leider aufgrund einer Zerrung in der Kabine bleiben musste.



STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius, Rausch (46. Fahrenhorst) – Balitsch, Lala, Pinto (78. Lauth), Bruggink, Huszti (78. Hashemian) – Stajner

VfB Stuttgart: Ulreich - Beck (58. Bastürk), Meira, Delpierre, Boka – Pardo, Khedira, Hitzlsperger (90. Da Silva), Hilbert – Cacau (73. Marica), Gomez

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Pinto / -

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Zuschauer: 45.176
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:29
Auf der Suche nach dem Gleichgewicht
In der Defensive von Hannover 96 stimmt es beim 0:0 gegen Meister Stuttgart / Im Angriff fehlen den „Roten“ jedoch Glück und Mut


Von Heiko Rehberg
Hannover. So ist das manchmal beim Fußball. Es gibt Situationen, da fehlen ein paar Zentimeter, und das nicht nur im übertragenen Sinne. So nah wie in der 84. Minute kam Hannover 96 dem Sieg im Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart nicht vorher und nicht mehr danach: Jiri Stajner, der beste 96er, hatte sich am linken Flügel durchgesetzt und für eine Mischung aus Schuss und Flanke entschieden, der Ball bewegte sich mit Tempo Richtung rechter Pfosten – und aus dem Hintergrund rutschte der eingewechselte Benjamin Lauth heran. Kurzes Luftanhalten auf der Tribüne und die bange Frage: Schafft er es, oder schafft er es nicht? Danach kollektives Stöhnen der 45 000 hannoverschen Fans – Ball im Aus, Lauth im Aus. Um die geschätzte Länge von einer Schuhgröße verpasste er die Kugel und 96 damit den Sieg.
0:0 statt 1:0. Das war verdient, weil die „Roten“ zumindest in der 2. Halbzeit deutlich mehr investierten. Und das war im Grunde zu wenig, weil die Mannschaft mit einem Punkt in der Tabelle auf der Stelle tritt. Und ärgerlich, weil die teilweise pomadigen Stuttgarter sich den mäßigen Vorstellungen der anderen Spitzenteams am 26. Spieltag anpassten.
„Wir sind wieder im Kommen“, meinte 96-Trainer Dieter Hecking später, „auch wenn die Mannschaft ihre Durststrecke nicht mit einem möglichen Dreier beendet hat.“ Tatsächlich macht das Team Fortschritte, wenn auch noch kleine. Am auffälligsten waren diese in der Defensive: Gegen einen Gegner, der zuvor 44 Treffer erzielt hatte und einen Klassemann wie Mario Gomez (gestern wirkte er freilich müde) besitzt, ist ein Spiel ohne Gegentor immer ein Erfolg. „Das Defensivpaket stimmt wieder“, sagte Hecking. Von wenigen Ausnahmen abgesehen gerieten die 96er hinten nicht in Gefahr; Valérien Ismaël organisiert seine Mitspieler mit jeder Partie umsichtiger. Und Torwart Robert Enke verlebte einen sonnigen Nachmittag in der AWD-Arena. Ein einziges Mal – bei einer Flanke – musste er energisch eingreifen, bei zwei Gomez-Aktionen in der 1. Halbzeit (einmal per Fuß und einmal per Kopf, 15. und 43. Minute) war der Stuttgarter nicht so kaltschnäuzig wie zuletzt in der Nationalmannschaft.
Defensiv agierte 96 also deutlich verbessert und hatte in der Offensive wenige, dann aber gute Chancen. Außer der Aktion von Lauth zeigten die „Roten“ ganz früh und ganz spät Köpfchen, Stajner (3.) und Vinicius (87.) verfehlten das Tor aber knapp. „In solchen Szenen haben wir derzeit kein Glück“, sagte Hecking.
Dass das Offensivspiel noch nicht zufriedenstellend ist, weiß der 96-Trainer. Auch gegen Stuttgart nahm die Mannschaft zu oft das Tempo heraus, wenn sie gerade für ein paar Minuten Druck aufgebaut hatte, und verfiel in den alten Rück- und Querpassmodus. Kreative Spieler wir Arnold Bruggink oder Szabolcs Huszti könnten in solchen Phasen helfen, an beiden lief die Partie aber weitgehend vorbei.
Wo es mit 96 im Rest der Saison noch hingeht, wird davon abhängen, ob Defensive und Offensive mehr ins Gleichgewicht geraten und die Stabilität hinten wieder mehr Mut vorne verleiht. Nächste Gelegenheit dazu ist kommenden Sonnabend in Wolfsburg. „Wir müssen uns jetzt mal wieder belohnen“, meinte Hecking. Er dachte da konkret an drei Punkte.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:29
Blitz-Einigung: Stajner bleibt

Von Volker Wiedersheim
Hannover. Die gute 96-Nachricht für den Wochenstart: Jiri Stajner, tschechischer Stürmer und Liebling vieler Fans, bleibt ein „Roter“. Heute wollen Spieler und Klub den im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern. Wie die HAZ erfuhr, soll der neue Kontrakt für mindestens ein Jahr gelten. Darüber hinaus gibt es eine Option, im Sommer 2009 noch ein Jahr nachzulegen.
Die bemerkenswerte Leistungs- explosion Stajners in den jüngsten 96-Spielen ist wohl der Schlüssel zu dieser Entscheidung, die in den Tagen zuvor schon fast ausgeschlossen schien. Stajner war lange Zeit nur Reserve. Seine Stunde schlug beim 2:2 gegen Arminia Bielefeld, als er den Ausgleich und beinahe noch das Siegtor erzielte. Auch nach dem Platzverweis von Mike Hanke in Duisburg glänzte der Kahlkopf: In Unterzahl erzielte er die Führung, und wieder punkteten die „Roten“. Trotzdem gab der Tscheche immer wieder Signale für einen Wechsel. Wohl auch auf Initiative von Klubchef Martin Kind machte 96 – wie zuvor bei Jan Simak – Stajner ein Angebot mit Verfallsdatum. Der Tscheche ließ das Ultimatum jedoch verstreichen, was auf eine Einigung mit einem 96-Konkurrenten hindeutete. Doch gestern unmittelbar am Rande der Partie gegen den VfB Stuttgart verbesserte 96 die Konditionen noch einmal: Das Gehaltsniveau soll in etwa bleiben – Stajner willigte ein und will heute unterschreiben.
Stajners Spielerberater Christoph Leutrum, nach dem gescheiterten Simak-Wechsel bei 96 in Ungnade gefallen, war zwar gestern im Stadion, doch mit den 96-Offiziellen gab es keinen Kontakt. Stajner soll sich direkt mit Sportdirektor Christian Hochstätter geeinigt haben. Den Fans dürften diese Details egal sein. Ein Stajner ist besser als keiner.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:30
Der Nachrücker prescht vor
Der 18-jährige Konstantin Rausch gibt als Linksverteidiger ein ordentliches Bundesligadebüt

Von Jörg Grußendorf
Hannover. Er strahlte über das ganze Gesicht. Dabei hatte er bei allem Glück doch auch eine gehörige Portion Pech gehabt. Konstantin Rausch, der noch im jüngeren A-Junioren-Jahrgang spielen dürfte, legte gegen den VfB Stuttgart zwar ein beachtliches Bundesligadebüt hin, musste aber schon nach 45 Minuten seinen Platz als Linksverteidiger wieder räumen. Nicht etwa aus Leistungsgründen: Der 18-Jährige zog sich bei einem Abwehrversuch unmittelbar vor der Pause eine Adduktorenverletzung zu, sodass ein Weitermachen unmöglich für ihn war.
„Bei einem Flankenball musste ich eine ruckartige Bewegung machen, danach schmerzte jeder Schritt“, sagte der deutsche „U 18“-Nationalspieler. Unmittelbar nach dieser Szene machte Rausch auch seinen einzigen nennenswerten Fehler während seines gelungenen 45-minütigen Einstands: Er musste Stuttgarts Roberto Hilbert aufgrund seiner Blessur flanken lassen – und hatte Glück, dass der freistehende Mario Gomez danach das 96-Tor nicht traf (43. Minute).
Dem guten Gesamturteil über das Debüt und auch seiner Laune konnte dieser kleine Fauxpas keinen Abbruch tun. Konstantin Rausch, der junge Mann mit der Rückennummer 34, war rundum zufrieden. „Ja, das hat gepasst heute“, sagte er.
Dass er gegen die Schwaben überhaupt mitmischen durfte, hatte der gebürtige Russe, der in Sibirien aufgewachsen ist, erst am Sonnabendabend erfahren. Aufgrund einer Hüftverletzung von Christian Schulz, dem Stellvertreter des länger ausfallenden Michael Tarnat, war die Linksvertreidigerposition der „Roten“ vakant geworden. Rausch stand als Nachrücker parat, und Trainer Dieter Hecking hatte nach eigener Aussage kein mulmiges Gefühl bei seiner mutigen Entscheidung, einen Frischling gegen die treffsicheren Schwaben in die Abwehrkette einzubauen – auch wenn er für seine Begründung einige Lacher erntete. „Er steht mit beiden Beinen auf den Füßen“, sagte der 43-Jährige. Gemeint war natürlich im Leben, und dazu passte auch der nächste Satz des Trainers: „Der ,Kocka‘ ist klar im Kopf.“
Der junge Verteidiger, der in der vergangenen Woche wegen einer hartnäckigen Erkältung vier Tage lang das Bett hüten musste, enttäuschte seinen Chef nicht. Er spielte wohl etwas verhalten, insgesamt aber sehr unaufgeregt und hellwach. „,Kocka‘ ist sehr unbekümmert ins Spiel gegangen“, sagte Hecking, „er hat uns gezeigt, dass da jemand in den eigenen Reihe ist, den man auf der Rechnung haben muss, den es zu fördern gilt. Wir werden noch viel Spaß an ihm haben.“
Derzeit mag Rausch noch als Lückenbüßer für den Altinternationalen Tarnat gelten, als Ersatz für Schulz, der ohnehin viel lieber im Mittelfeld spielt. Doch die Zeit arbeitet ganz klar für den 18-Jährigen. Die Zukunft gehört Rausch. Zumindest, wenn er weiter an sich arbeitet und nicht abhebt wie so viele junge Spieler vor ihm. Aber die Gefahr scheint bei ihm ja nicht zu bestehen: Der Junioren-Nationalspieler steht ja mit beiden Beinen auf den Füßen.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:30
Mit Gomez alles im Griff
Die viel gescholtene 96-Defensive zeigt sich ausgerechnet gegen den VfB Stuttgart sattelfest


Von Heiko Rehberg
Hannover. Hannover 0:0 gegen Mario Gomez? Ganz so war es natürlich nicht, auch wenn der derzeit beste Stürmer der Fußball-Bundesliga zwei gute Torchancen hatte und damit schon mal auffälliger war als die meisten seiner Stuttgarter Kollegen. Ansonsten zeigte Gomez an diesem Sonntag in der AWD-Arena, dass auch ein außergewöhnlicher Spieler mal einen ganz gewöhnlichen Tag haben kann.
Der Beobachter von Real Madrid, der Gomez gestern auf der Haupttribüne unter die Lupe nahm, wird den Spaniern keine neuen Erkenntnisse übermitteln können – außer vielleicht, dass Hannover 96 mal wieder ein Spiel ohne Gegentor hinbekommen hat. Aber das kennen sie ja in Madrid noch aus dem Juli vergangenen Jahres, als es in Hannover für sie eine 0:3-Pleite in Freundschaft gab.
Gomez im Griff, dessen Stuttgarter Sturmkollegen Cacau ebenfalls: Die 96-Abwehr, die sich zuletzt sogar als „Schießbude“ hatte verspotten lassen müssen, präsentierte sich endlich mal wieder unfallfrei. Das ist bemerkenswert, weil 96-Trainer Dieter Hecking links in der Viererkette erneut etwas Neues probieren musste – nach Michael Tarnat und Christian Schulz debütierte Konstantin Rausch – und in der 2. Halbzeit auf dieser Position noch einmal umstellen musste. Vinicius rückte von innen nach außen, was Frank Fahrenhorst nach langer Verletzungspause zu einem Comeback verhalf. Fahrenhorst fühlte sich eigentlich noch nicht fit genug für einen Einsatz, hatte Hecking vor dem Spiel aber gesagt: „Trainer, ich stelle mich zur Verfügung, wenn Sie mich brauchen.“
Die neue Stabilität in der Defensive ist vor allem an einem festzumachen, der genau dafür verpflichtet wurde: Valérien Ismaëls Leistung sah Hecking als „weiteren Schritt nach vorn“. Der Franzose habe „drei, vier spektakuläre Defensivszenen gehabt“, sagte der 96-Trainer. Auch Ismaël war mit seinem sechsten Einsatz „sehr zufrieden“. Es spricht für ihn, dass er zugab, „weiter viel an mir arbeiten zu müssen“. Noch löst der Franzose im Spielaufbau zu viele Situationen mit einem unpräzisen langen Pass nach vorne.
Hinten aber ist der Neuzugang von Bayern München aufmerksam und konsequent. Als er in der 1. Halbzeit nach einem Laufduell Mario Gomez mit einer sauberen Grätsche stoppte, gab es Sonderapplaus von den Fans. An den Duellen mit dem Stuttgarter Star hatte Ismaël seinen Spaß. „Es waren gute, faire Zweikämpfe“, sagte er. Bei Gomez dagegen hielt sich der Spaß in Grenzen. Wie immer in Hannover. Er schießt hier einfach keine Tore.
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:31
Pinto mutig, Bruggink ohne Mumm
Die 96-Einzelkritik


Robert Enke: Hatte gegen die sonst so treffsicheren VfB-Stürmer überraschend wenig zu tun. Wenn doch, dann war er zur Stelle. Strahlte insgesamt große Ruhe und Souveränität aus. Note 2

Steve Cherundolo: Der Amerikaner bekam bei allem Bemühen wenig auf die Reihe. Ein Zeichen für seine Verunsicherung war eine Szene in der 1. Halbzeit, als er völlig unbedrängt eine Kerze vor dem eigenen Strafraum schlug. Nach dem Wechsel spielte der Verteidiger etwas mutiger. Note: 4,5

Valérien Ismaël: Hatte in der Defensive sehr gute Szenen, ließ keinen Stuttgarter an sich vorbeikommen. Allerdings fanden seine unzähligen langen Pässe zu selten den richtigen Adressaten. Note: 2,5

Vinicius: Der Brasilianer hatte kaum Fehler in der Abwehrarbeit, aber etliche im Aufbauspiel. Wirkte mitunter etwas hölzern in seinen Aktionen, besonders in der 2. Hälfte, als er Linksverteidiger spielen musste. Note: 3,5

Konstantin Rausch: Der 18-jährige Debütant erledigte seine Sache auf der linken Abwehrseite sehr ordentlich und ohne große Nervosität. Musste zur Pause aufgrund einer Adduktorenverletzung ausgewechselt werden. Note: 3

Hanno Balitsch: Leitete bereits in der 3. Minute die erste gute 96-Chance mit einer schönen Flanke ein. Danach war er in der Defensivarbeit auffälliger. Vergab in der 67. Minute eine riesige Chance, weil er den Ball nicht richtig unter Kontrolle brachte. Note: 3,5

Altin Lala: Bissig und immer da, wenn er gebraucht wurde. Eroberte viele Bälle. Schwächen im Aufbauspiel. Note: 3,5

Sergio Pinto: Hatte – gefühlt – in der 20. Minute seinen ersten Ballkontakt, doch der war stark: Er hatte Pech mit einem 20-Meter-Schuss. Bewies auch später Mut bei Weitschüssen. Müsste sich mehr ins Spiel einbringen. Note: 3,5

Arnold Bruggink: Hatte überhaupt keinen Mumm in seinen Aktionen. Fast immer einen Schritt zu langsam, auch seine Pässe kamen oft nicht an. Trat als Spielmacher nicht in Erscheinung. Note: 5

Szabolcs Huszti: Einige, aber zu wenige gute Pässe. Seine größten Stärken hatte er im Reklamieren. Würde er diese Energie endlich wieder in sein Spiel umsetzen, würde er auch an die guten Leistungen anknüpfen können, zu denen er fähig ist. Zu Recht ausgewechselt. Note: 4,5

Jiri Stajner: Klasse. Der Tscheche machte als einziger Stürmer Spaß und hatte Spaß. Immer anspielbereit. Immer auf der Suche nach einem Weg zum Tor. Seinen Mut hätte man sich von einigen anderen Spielern mehr gewünscht. Hatte Pech mit einem Kopfball in der 3. Minute. Note: 2

Frank Fahrenhorst: Ersetzte zur Pause den verletzten Rausch. Rückte in die Innenverteidigung und brauchte nur eine kurze Anlaufzeit. Note: 3,5

Benjamin Lauth: Löste Pinto ab und hatte nur eine auffällige Szene, als er bei einem Stajner-Pass vor dem VfB-Tor knapp am Ball vorbeirutschte.

Vahid Hashemian: Kam für Huszti. War sichtlich bemüht, konnte aber keine entscheidenden Akzente setzen.

Jörg Grußendorf
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:32
Reaktionen

Dieter Hecking (96-Trainer): „Ich bin nicht ganz zufrieden, weil sich die Mannschaft für ihren Aufwand und ihre taktische Disziplin nicht belohnt hat. Wir haben momentan einfach nicht die Fortune. Ansonsten ist die Mannschaft in einer schwierigen Phase mit vielen Verletzten zusammengerückt – dafür verdient sie ein Riesenkompliment.“

Armin Veh (Trainer VfB Stuttgart): „Nach dem Spiel bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, weil 96 zum Schluss ein paar Chancen hatte, die Partie zu gewinnen. Ich fand es unfair, dass die Hannoveraner in der Pause den Rasen gewässert haben – und zwar nur auf unserer Abwehrseite. Wir hatten in der Woche insgesamt zehn Spieler, die mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz waren. Das hat man heute an der fehlenden Frische gemerkt. 96 hat sehr aggressiv gespielt.“

Robert Enke (96-Kapitän): „Wir müssen endlich mal wieder belohnt werden mit einem Sieg.“

Jiri Stajner (96-Profi): „Wir hatten Pech und waren die bessere Mannschaft, nur das Tor hat uns gefehlt. Bei der Kopfballchance am Anfang hätte ich ein bisschen größer sein müssen.“

Altin Lala (96-Profi): „Wir hatten genug Chancen, dabei aber kein Glück. Mit der Leistung können wir zufrieden sein, gerade deshalb ist ein Punkt aber letztlich zu wenig.“

Konstantin Rausch (96-Profi): „Ich bin mit meinem Debüt zufrieden. Schade, dass ich zur Pause verletzt raus musste.“

Valérien Isamël (96-Profi): „Die Entwicklung von uns ist positiv. Wir stehen wieder kompakt.“

Thomas Hitzlsperger (Stuttgarter Profi): „Wir haben uns über weite Phasen des Spiels dem Niveau von Hannover angepasst, und das ist derzeit sicherlich nicht so gut. Wir haben zu viele Fehler gemacht und hatten nur wenige Chancen – deshalb müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein.“
amm/gru/hr
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:33
„Ich möchte etwas zurückgeben“
Mehr als nur der Vater von Per: Stefan Mertesacker (56) ist Jugend- und Amateurleiter bei 96 und jetzt auch im Vorstand.


Herr Mertesacker, Sie wurden in den 96-Vereinsvorstand berufen. Welche Aufgaben bringt so ein Amt mit sich?
Wir fällen abteilungsübergreifende Entscheidungen, die den ganzen Verein betreffen. Ein aktuelles Thema: die anstehende Umgestaltung des Eilenriedestadions. Unsere Tischtennisfrauen wollen in die 1. Bundesliga aufsteigen, wie können sie gefördert werden? Auch eine der Fragen, die wir klären.

Wie kamen Sie überhaupt zu 96?
1994 habe ich einmal als Trainer in der 2. Liga ausgeholfen. Und als mein Sohn Per 1995 vom TSV Pattensen zu 96 wechselte, bin ich endgültig mitgegangen. Ein Jahr später wurde ich Leiter der Jugendabteilung, später auch der Amateurabteilung, in der ich mich auch um Senioren und Frauen kümmere.

Wie ist es überhaupt um den Frauenfußball bei 96 bestellt?
Die 1. Frauen spielen in der Bezirksoberliga. Bei den Mädchen haben wir einen regen Zuwachs, bis zu 40 treten jährlich ein. Das wollen wir forcieren.

Nimmt die Fußballleidenschaft da nicht schon zu viel Platz ein?
Nein, das macht mir alles sehr viel Spaß. Ich habe durch den Fußball viele Leute kennengelernt, tolle Reisen gemacht, da möchte ich etwas zurückgeben.

Und am Wochenende, wenn der Beruf ruht, geht es vermutlich nur um Fußball?
Wie an diesem Wochenende: Erst war ich mit meiner Frau Bärbel in Bremen beim Spiel von meinem Sohn Per. Sonntagfrüh ging es zum Auswärtsspiel der Pattenser A-Jugend, die mein Sohn Timo trainiert. Und dann zu 96.

Viele 96-Fans diskutieren über die zuweilen wackelige Abwehr. Wünschen Sie sich Per Mertesacker zurück in Hannover?
Nein, da besteht kein Handlungsbedarf, die Abwehrspieler hier sind gut. Die Diskussion ist sowieso überflüssig.

Wie kommt denn Per mit der momentanen Krise der Bremer zurecht?
Per weiß, dass es immer Höhen und Tiefen gibt, damit kann er umgehen. Das hat er auch bei 96 erlebt.

Klubchef Martin Kind wird oft als harter Geschäftsmann beschrieben. Wie ist die Zusammenarbeit mit ihm?
Die ist klasse. Er hat immer ein offenes Ohr, er ist sehr sozial, da kann ich mich überhaupt nicht beschweren.

Könnte man sagen, dass Sie auf dem Weg sind, eine Art gute Seele von 96 werden?
Ja (lacht). Das könnte schon so sein.

Interview: Anika Falke
Verfasst von: spencer Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 07:34
Nachgefragt …
… bei Robert Enke,
Mannschaftskapitän von Hannover 96
„Haben vom Publikum profitiert“


Herr Enke, ein Unentschieden einer stärkeren 96-Mannschaft gegen eine überraschend schwache Stuttgarter Elf – ist das zufriedenstellend?
Ich denke, ein knapper Sieg für uns wäre heute gerecht gewesen. Wir hatten mehr Chancen als die Stuttgarter. Unsere Leistung war insgesamt ordentlich. Da wir momentan keine großen Sprünge machen können, machen wir viele kleine.
Was hat 96 heute besser gemacht als noch vor einer Woche beim 1:1 in Duisburg?
Der Punkt, den wir mit zehn Mann in Duisburg geholt haben, war sehr wichtig für unser Selbstvertrauen. Für eine Mannschaft, die in der 1. Bundesliga bestehen will, ist es essenziell, dass sie in der Abwehr stabil ist, und das gelingt uns immer besser.
Waren die Erwartungen an die Stuttgarter Mannschaft von vornherein zu hoch – auch an einen Mario Gomez, der diesmal wenig von seinem Potenzial gezeigt hat?
Man darf nicht vergessen, dass wir gegen den amtierenden deutschen Meister gespielt haben – da meine ich, können wir mit einem Punkt durchaus zufrieden sein. Gomez hat seine zwei Chancen nicht nutzen können, aber er hat gute Bewegungen drauf, die ihn immer wieder gefährlich machen.
Heute bester Mann auf dem Platz: Jiri Stajner. Oder?
Jiri bringt unglaublich viel Bewegung ins Vorwärtsspiel und schafft Räume. Ich muss allen vorderen Spielern ein Kompliment machen, die sich nicht scheuen, die Wege nach hinten mit zu laufen.
Wie wichtig ist ein Zu-null-Spiel vor heimischer Kulisse an diesem Punkt in der Saison?
Das ist sehr wichtig – für mich und für die Mannschaft, auch wegen der Tordifferenz am Ende der Saison. Wir haben heute besonders von der tollen Unterstützung durch das Publikum profitiert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 14:53
Stimmen zum Spiel II

Gästecoach Armin Veh zeigte sich angesichts der "fehlenden Frische" seines Teams "zufrieden" mit dem Punkt in Hannover. Im Gegensatz zu Gegenüber Dieter Hecking, der die Belohnung für seine Mannschaft vermisste.


VfB-Coach Armin Veh: „Nach dem Spiel bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir hatten ein paar Möglichkeiten, haben aber die letzte Konsequenz vermissen lassen. Hannover 96 hatte zum Schluss noch ein paar Chancen zu gewinnen, daher bin ich zufrieden. Wir hatten in der Woche zehn Spieler im Einsatz bei ihren Nationalmannschaften, das hat man heute an der fehlenden Frische gemerkt. Hannover 96 hat sehr aggressiv gespielt.“

96-Cheftrainer Dieter Hecking: „Ich bin heute nicht ganz zufrieden, weil sich die Mannschaft nicht selbst für ihren Aufwand und ihre Leistung belohnt hat. Leider hatten wir nicht das Fortune, das 1:0 zu machen. Das Spiel hat gezeigt, dass die Mannschaft wieder am Kommen ist. Schade, dass dies nicht mit drei Punkten belohnt wurde. Die Mannschaft ist in einer schwierigen Phase mit vielen Verletzten zusammengerückt – dafür verdient sie ein Riesenkompliment.“

Debütant Konstantin Rausch: „Ich habe am Samstag erfahren, dass ich spielen werde. Ein bisschen nervös war ich vor dem Spiel natürlich schon – das erste Bundesligaspiel ist ja etwas ganz Besonderes. Mit meiner Leistung kann ich zufrieden sein – ich denke, es war ganz ordentlich. Drei, vier Minuten vor der Halbzeit musste ich bei einem Flankenball eine ruckartige Bewegung machen, danach schmerzte leider jeder Schritt und ich musste zur Pause raus.“

Abwehrchef Valérien Ismaël: „Die ganze Mannschaft hat heute gut gespielt. Der VfB hat in der zweiten Halbzeit das Spiel ein bisschen weiter geöffnet. Durch den neuen Raum haben wir uns auch noch einige Chancen erspielen können. Das Spiel war positiv für uns, ein weiterer Schritt nach vorne. Wir stehen hinten wieder stabiler und kompakter. Das Unentschieden ist für die Tabelle leider zu wenig, wir wollten drei Punkte holen. Persönlich finde ich wieder in meinen Rhythmus.“

Sturmspitze Jiri Stajner: „Wir waren die klar bessere Mannschaft – wir waren gut drin im Spiel. Mit der Leistung können wir zufrieden sein, aber ein Punkt ist zu wenig.“

"Kampfzwerg" Altin Lala: „Es war wichtig, wieder zu Null zu spielen. Wir hatten gute Chancen, aber leider hat uns etwas das Glück gefehlt. Am Ende haben wir zwei Punkte verloren.“

96-Kapitän Robert Enke: „Ein knapper Sieg wäre verdient gewesen. Wir hatten zwei, drei Chancen mehr als der VfB. Stajni hat vorne unheimlich viel gemacht. Mann muss aber allen vorne ein Kompliment machen, alle haben viele Wege mit nach hinten gemacht. So muss man im modernen Fußball spielen. Momentan können wir keine großen Schritte machen, aber kleine Schritte. Und das ist uns gelungen. Es geht darum, durch diese kleinen Schritte wieder Stabilität zu gewinnen. Jetzt müssen wir endlich mal wieder belohnt werden mit einem Sieg.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 14:56
Enke lobt Fans - Veh wittert Sabotage


Auch wenn mehr drin war – diese 96-Nullnummer gegen Stuttgart war keine Enttäuschung.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Ein warmer Applaus durchflutete an diesem milden Frühlingsabend die AWD-Arena, als die 96-Profis zum Abschied an den Tribünen vorbeiflanierten. „Die Unterstützung durch die Zuschauer war ganz groß heute“, lobte Robert Enke. „Die brauchen wir im Moment auch, damit wir Sicherheit bekommen.“

Die erste allgemeine Verunsicherung durch die Misserfolge scheint sich gelegt zu haben. 96 spielte gestern zum ersten Mal in der AWD-Arena in dieser Saison zu null – im November war dies zuletzt in Rostock (beim 3:0) gelungen. „Es wird langsam schwer, gegen uns ein Tor zu schießen“, befand Abwehrchef Valérien Ismaël, der auch nach eigenem Empfinden seine „bisher beste Leistung für 96“ abgeliefert hatte.

Mit ihm und auch mit dem Debütanten Konstantin Rausch (18) links stand die Defensive endlich wieder stabil. „Hannover hat sehr aggressiv gespielt“, sah sich auch VfB-Trainer Armin Veh zum Lob genötigt. Stuttgart, mit 20 Treffern angriffsstärkste Mannschaft der Rückrunde, hatte kaum klare Chancen herausgespielt.

Veh, dessen Mannschaft also mitmachte beim Schneckenrennen um die Europapokal-Plätze an diesem Wochenende, vermisste auch die „mentale Frische“ bei seinen Nationalspielern. „Auch von der Physis her“ hätten sie es schwer gehabt.

Der als „Super-Mario“ gefeierte Torjäger Gomez, der in der Schweiz noch zwei Treffer für Deutschland erzielt hatte, konnte sich kaum durchsetzen und köpfelte bei seiner besten Gelegenheit vorbei (43.).
96 macht es ja eigentlich gut und gern mit Köpfchen – mit acht Treffern stellte man bisher die bei Kopfbällen torgefährlichste Mannschaft der Liga. Gestern aber fehlte es an der nötigen Präzision. „Das ging schon bei der Chance von Jiri Stajner los“, klagte Dieter Hecking, „und es endete mit dem Kopfball von Vinicius“, der knapp links vorbeigezielt hatte (87.). Der 96-Trainer war daher „nicht ganz zufrieden, weil wir uns nicht belohnt haben“.
So kommt 96 nach dem 1:1 in Duisburg und nun dem 0:0 in der Tabelle nicht voran. „Im Moment“, erkannte Enke, „machen wir keine großen Schritte, dafür aber kleine.“

Veh witterte dabei allerdings Sabotage durch 96. Es sei „nicht fair“ gewesen, dass in der Pause „nur in der Hälfte vor unserem Tor der Rasen gewässert worden ist“. Hecking beschwichtigte ihn allerdings, es habe Probleme mit der Wasserversorgung gegeben: „Das war keine Absicht, Armin.“ Dass es nicht geflutscht hatte im VfB-Spiel – daran war trotzdem 96 schuld.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 14:57
Hecking lobt 18-Jährigen:

Hat gespielt wie ein alter Hase



96-Talent Konstantin Rausch feierte ein ordentliches Debüt – das aber nach nur 45 Minuten beendet war.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Kurz vor dem Anpfiff kam Hanno Balitsch auf Konstantin Rausch zu. Der „Oldie“, 27 Jahre alt, redete auf den Youngster, 18 Jahre jung, ein, machte ihm Mut für dessen Bundesliga-Premiere. „Hanno hat mir gesagt, dass er sein Debüt auch gegen Stuttgart gefeiert hat“, berichtete Rausch später: „Und er hat damals auch zu null gespielt.“

Am Sonnabendabend hatte Rausch erfahren, dass er ran darf – und das, obwohl er unter der Woche vier Tage mit Grippe im Bett gelegen hatte. Christian Schulz musste mit Oberschenkelproblemen, die in die Hüfte ziehen, passen. Für Michael Tarnat (Sehnenteilabriss) ist die Saison ja schon seit dem Leverkusen-Spiel beendet.

„Ein bisschen nervös“ sei Rausch gewesen – zu merken war das nicht. „Kocka“ brauchte keine Anlaufzeit, er war sofort im Spiel. Der U-18-Nationalspieler gefiel mit Übersicht, bewegte sich gut im Raum. Und er war an der Entstehung der beiden Chancen von Jiri Stajner (3.) und Sergio Pinto (23.) beteiligt. Kleinere Ungeschicktheiten im Zweikampf fielen nicht ins Gewicht.
„Man hat nicht gesehen, dass er A-Jugend im jüngeren Jahrgang ist, er hat gespielt wie ein alter Hase“, lobte Trainer Dieter Hecking. Rausch, der vor zwei Wochen 18 geworden ist, habe gezeigt, „dass es gilt ihn zu fördern. 96 wird noch viel Spaß an ihm haben.“

Zur Halbzeit war der Spaß gestern vorbei. Kurz vorher hatte sich Rausch „bei einer ruckartigen Bewegung“ nach einem Kopfball die Adduktoren im rechten Oberschenkel gezerrt, er spürte „ein leichtes Ziehen“. Als Roberto Hilbert die Flanke auf Mario Gomez (43.) schlagen konnte, war der 18-Jährige schon nicht mehr handlungsfähig.

Natürlich sei es „schade“, dass sein Bundesligadebüt nach 45 Minuten vorbei war. Trotzdem empfand Rausch sein erstes Mal „als was Besonderes, ich freue mich, dass es ganz gut gelaufen ist“. Die Reifeprüfung hat er bestanden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 14:59
Zu Null spielen ist immer gut

… aber Hecking will noch nicht von einer Wende sprechen



96-Trainer Dieter Hecking im NP-Interview.
VON CHRISTOPH ZIMMER

0:0 gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart. Ein Punktgewinn?
Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir für den Kraftaufwand und die taktische Disziplin belohnt worden wären. Ich nehme für uns die klareren Chancen in Anspruch. Am Ende hat nur die Fortune gefehlt.

Wie wichtig war es, in dieser Saison erstmals zu Hause ohne Gegentor geblieben zu sein?
Zu null zu spielen ist immer gut. Mit einem 2:1 hätte ich natürlich auch leben können. Mit wenigen Ausnahmen hat die Defensive eine gute Leistung geboten, und das hat ihr Sicherheit gegeben.

War das die Wende?
Ich will nicht von einer Wende sprechen. Wie man an unserem Personal sieht, ist es für uns keine einfache Phase. Der Spielrhythmus, wie wir ihn uns wünschen, fehlt noch. Die Mannschaft muss sich selbst wieder belohnen und drei Punkte holen.

Welchen Anteil hatte Valérien Ismaël an der Stabilität in der Defensive?
Er hatte drei oder vier spektakuläre Defensivszenen und gut antizipiert. Ich habe immer gesagt, dass Valérien Ismaël erst zum 1. Juli ein richtiger Neuzugang für uns sein wird. Mich freut es natürlich, dass er weiter Schritte in die richtige Richtung macht.

Offensiv hat der guten Leistung von Jiri Stajner nur ein Tor gefehlt.
Seit Bielefeld merkt er, dass er mit Leistung sich Vertrauen verdienen kann. Wenn das so bleibt, wird er immer ein Kandidat für die erste Elf sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 15:00
Enke froh gegen Super-Mario

Von Hannover 96 berichten: LARS BEIKE und HEIKO OSTENDORP

Die Roten fühlten sich alle ein bisschen wie Sieger. Auch wenn es für die Null-Nummer gegen (Noch-) Meister Stuttgart nur einen Punkt gab. Im 13. Heimspiel der Saison schaffte Hannover 96 die Premiere: Zum ersten Mal stand hinten die Null! Die größte Schießbude der Liga (24 Heim-Gegentore) endlich dicht! Da strahlte vor allem Star-Torwart Robert Enke: „Das tut gut. Und ist wichtig für mich - und die ganze Mannschaft.“ Enke froh gegen Super-Mario!
Mittwoch waren Hannovers Nr. 1 und Mario Gomez, Deutschlands Torjäger Nr. 1, noch gemeinsam für Deutschland unterwegs. Gomez ballerte die Schweizer Käse-Abwehr beim 4:0 mit zwei Toren löchrig, Enke jubelte auf der Bank mit. Gestern ballte Enke nach 43 Minuten die Fäuste gegen Gomez - als der Super-Torjäger (16 Treffer in 12 Pflichtspielen 2008) frei an seinem Tor vorbei köpfte. Auch bei der ersten dicken Chance vom Gomez konnte Enke die Hände weg lassen. Der Stuttgarter (beobachtet von einem Scout von Real Madrid) ballerte nur ans Außennetz (15.). Viel mehr kam nicht vom schwachen Meister. Denn den Rest der biederen VfB-Bemühungen räumten Enkes Vorderleute weg. Der überragende Aberwehr-Chef Ismaël, der starke Abräumer Lala und die ganze Truppe, die leidenschaftlich die Null verteidigten. Lala: „Ein Punkt ist heute eigentlich zu wenig. Aber das wichtigste war, dass wir zu Null gespielt haben.“ Das zweitwichtigste haben die Roten verpasst: Selbst ein Tor zu schießen. Chancen dazu hatten sie genug. Stajners Kopfball (3.), die Schüsse von Pinto (23.) und Cherundolo (62.) rauschten ebenso vorbei, wie der Kopfball von Vinicius (87.). Und die besten Dinger nach zwei Stajner-Pässen: Erst verstolperte Balitsch (66.), dann rauschte der eingewechselte Lauth vorbei (84.). Alles nur Pech..? Trainer Dieter Hecking: „Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Mannschaft für den Aufwand mit einem Dreier belohnt. Deshalb bin ich nicht ganz zufrieden.“
Kann er auch nicht sein. Denn unterm Strich steht jetzt nur ein Sieg aus den letzten 10 Spielen, Platz 10, Grauzone.
Enke sieht´s realistisch: „Wenn man ehrlich ist: Wir können nach oben nicht mehr viel reißen. Im Moment sind keine großen Schritte drin, nur kleine. Aber die sind auch wichtig.“ Darum fühlten sich die Roten nach der Nullnummer ein bisschen wie Sieger...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 15:01
Der jüngste rote Bundesliga-Spieler aller Zeiten

Samstag Abend erfuhr er es vom Trainer persönlich: Dieter Hecking informierte Konstantin Rausch, dass er gegen Stuttgart für den verletzten Christian Schulz in der Startelf stehen wird.



Debüt für den jüngsten 96-Bundesligaspieler aller Zeiten - mit 18 Jahren und 15 Tagen. Er kann auch nächste Saison noch bei den Junioren spielen. Leider dauerte sein erster Auftritt nur 45 Minuten. Nach 22 Sekunden hatte „Kocka“ seinen ersten Ballkontakt. In der Anfangsphase war der Linksverteidiger etwas nervös, spielte einige Fehlpässe. Aber danach steigerte er sich, wirkte souverän. Fand auch Hecking: „Er hat nicht gespielt wie ein A-Jugendlicher, sondern wie ein alter Hase. An dem Jungen werden wir noch viel Spaß haben.“ Kurz vor der Pause zwickte bei Rausch plötzlich der Oberschenkel - Adduktoren-Zerrung! Kocka: „Ich konnte nicht mehr weitermachen.“ Fahrenhorst kam (46.). Die Zerrung wohl auch eine Nachwirkung der Grippe, die Rausch diese Woche flachgelegt hatte. Das Super-Talent trotz Verletzung zufrieden: „Ich glaube, es ist ganz gut gelaufen.“ Bei der U17-WM war Rausch mit Bayerns Super-Talent Toni Kroos und dem deutschen Team Dritter geworden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 15:02
Gomez versiebt Sieg

Von HEIKO OSTENDORP, JENS NAGLER UND LARS BEIKE Wollen die da oben nicht gewinnen? Der VfB Stuttgart holt in Hannover nur ein 0:0, verpasst die Gelegenheit, näher an die Champions League Plätze ranzurücken.



Hannover bleibt zum ersten Mal in dieser Saison zuhause ohne Gegentor. 45176 Zuschauer in der AWD Arena, darunter ein Scout von Real Madrid. Der beobachtet VfB-Stürmer Gomez. Der Nationalspieler ist auch der auffälligste Akteur – weil er die zwei besten Chancen des Spiels versiebt. Völlig blank vor Hannover-Torwart Enke zimmert er ans Außennetz (15.). Einen Kopfball setzt er aus drei Metern frei neben die Bude (43.). Auch Hannover hat Möglichkeiten – Stajner köpft vorbei (3.), Pinto hämmert vorbei (23.). Glück für Stuttgart (84. Minute): Der eingewechselte Lauth verfehlt eine Stajner-Flanke ganz knapp. Mario Gomez: „Wir haben eine große Chance liegen gelassen. Ich hätte zwei Dinger machen müssen.“ VfB-Manager Heldt nach Abpfiff: „Wir müssen mit dem Punkt hier zufrieden sein.“ Vielleicht ganz gut, dass die Real-Späher nicht zuviel Gomez gesehen haben...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/03/2008 15:03
Jiri Stajner verlängert

96-Offensivkraft Jiri Stajner wird auch in der kommenden Saison für Hannover 96 spielen. Der Tscheche unterschrieb am Montag einen Einjahresvertrag plus Option für ein weiteres Jahr.



Hochstätter: "Publikumsliebling und wichtiger Spieler"
„Ich freue mich, dass mein Vertrag verlängert wurde und dass ich weiterhin meinen Teil zur positiven Entwicklung von Hannover 96 beitragen kann“, so der 31-Jährige unmittelbar nach Vertragsunterzeichnung. Sportdirektor Christian Hochstätter zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Jiri Stajner hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er für 96 ein wichtiger Spieler ist. Und natürlich freuen wir uns auch, dass wir mit ihm einen Publikumsliebling in Hannover halten können.“ Jiri Stajner steht seit Juli 2002 bei Hannover 96 unter Vertrag und schoss in 164 Bundesligapartien 25 Tore für die Roten. Der "Zauberfuß" gilt als Kultfigur der Roten und zeigt sich in den vergangenen Wochen in Topform.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 14:56
Rausch unterschreibt Profivertrag

Jugend-Nationalspieler Konstantin Rausch gehört ab der kommenden Saison zum Profikader von Hannover 96. Der 18-jährige Verteidiger unterschrieb am Dienstag einen Vertrag bei Hannover 96 bis 2010.



Beleg guter Nachwuchsarbeit

„Ich bin sehr stolz, dass ich bei 96 meinen ersten Profivertrag bekommen habe“, so Rausch nach Vertragsunterzeichnung. „Ich werde hart arbeiten, um den Erwartungen des Klubs und der Fans gerecht zu werden.“ Sportdirektor Christian Hochstätter wertet den Vertragsabschluss mit Rausch als einen Beleg für die gute Nachwuchsarbeit bei Hannover 96: „Konstantin ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit Talent und professioneller Arbeit den Sprung in die Bundesliga schaffen kann. Sein Vertrag ist für 96 eine Investition in die Zukunft.“



International erfahren

Der in Russland geborene Konstantin Rausch ist seit 2005 bei Hannover 96. Er spielte bisher 31 Mal in den verschiedenen Jugend-Nationalmannschaften des DFB, davon 23 Mal für die U17-Auswahl, mit der er 2007 bei der FIFA U17 WM in Südorea die Bronzemedaille gewann. Am vergangenen Sonntag kam "Kocka" Rausch als jüngster 96-Profi aller Zeiten zu seinem Bundesligadebüt gegen Stuttgart und überzeugte sofort als Linksverteidiger. Leider musste der Youngster mit einer Zerrung zur Halbzeit ausgewechselt werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 14:58

Vertrag bis 2010

Er hofft trotz Zerrung auf Einsatz in Wolfsburg. Schulz hat weiter Beschwerden.



HANNOVER. Welch ein Kontrast: Statt im prall gefüllten Stadion die Laufwege des Gegners zu studieren, musste Konstantin Rausch (18) gestern Vormittag schon wieder in der BBS 12 für seine Ausbildung büffeln. Am Nachmittag verkaufte er in einem Sportgeschäft Laufschuhe – und war noch ganz überwältigt von den Eindrücken beim Bundesliga-Debüt. „Das war für mich unbeschreiblich. Erstes Spiel vor 45 000 Zuschauern, und dann ist es auch noch ordentlich gelaufen“, erinnerte er sich.

Wenn da nur nicht dieses Verletzungspech gewesen wäre. Rausch erlitt in der ersten Halbzeit eine Oberschenkel-Zerrung, wie eine Ultraschall-Untersuchung gestern bestätigte. 96-Arzt Wego Kregehr weiß nicht, „ob wir das bis zum Spiel am Sonnabend in Wolfsburg hinkriegen“. Falls nicht, müsste gegebenenfalls Innenverteidiger Vinicius erneut links hinten aushelfen, denn Christian Schulz leidet weiter unter hartnäckigen Beschwerden in Oberschenkel und Hüfte. Er soll sich in dieser Woche noch beim Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt vorstellen.

Rausch hat allerdings durchaus Hoffnung: „Die Physios leisten gute Arbeit. Es kann sein, dass ich bis zum Wochenende wieder fit bin.“ Für „diese Situationen in der Bundesliga“ will Dieter Hecking den 18-Jährigen „weiter aufbauen. Man merkt, dass er schon auf höherem Niveau gespielt hat“, lobte er den Junioren-Nationalspieler.

96 wird noch „viel Spaß an ihm haben“, glaubt Hecking, daher soll Rausch nun einen Profivertrag bis 2010 unterschreiben. 96 hätte sich eine längere Laufzeit gewünscht. Aber Rausch, vom Klose-Agenten Alex Schütt beraten, will sich nicht so lange binden
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 14:58
Jiri Stajner bleibt mindestens bis 2009 ein „Roter“



Von Norbert Fettback
Hannover. Zur Feier des Tages hat Jiri Stajner kein Fass aufgemacht. Nachdem gestern sein neuer Vertrag mit Hannover 96 besiegelt und das Training zu Ende war, stieg er in sein Auto und fuhr schnurstracks nach Engelbostel, wo schon seine Frau Lenka und die zweijährige Adela auf ihn warteten. Spielen mit der kleinen Tochter, das war Stajners liebste Beschäftigung am freien Nachmittag – kein Gedanke daran, diesen Montag allzu beschwingt ausklingen zu lassen. „Ich bin sehr froh, dass wir uns geeinigt haben. Ich wollte ja immer in Hannover bleiben“, sagte der 31-Jährige. „Auch meine Frau freut sich, dass es geklappt hat.“ Zumindest bis zum Sommer 2009 kann Familie Stajner jetzt konkret planen, und danach gibt es aufgrund einer Option die Chance auf ein weiteres Jahr in Hannover: Das verheißen die Eckdaten der gestern perfekt gemachten Vertragsverlängerung, über die die HAZ vorab berichtete und die bei vielen im 96-Umfeld auf große Zustimmung stieß.Seit 2002 ist Stajner, mit einer halbjährigen Unterbrechung aufgrund einer Ausleihe an Sparta Prag, nun schon ein „Roter“. Er hat die Fans seitdem häufig verzückt wie mit seinem Tor am 18. Mai 2003 zum 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach, das für 96 den Klassenerhalt bedeutete. Er hat mit seinen oft unberechenbaren Aktionen aber auch so manchen zur Weißglut getrieben. Trotzdem vertritt Martin Kind, der Oberste der „Roten“, durchaus eine mehrheitsfähige Auffassung, wenn er sagt: „Jiri Stajner ist ein unheimlich kreativer Fußballspieler, ein Sympathieträger, er ist hier längst zur Institution geworden.“ Stajner, der in 164 Bundesligaspielen 25 Tore für 96 geschossen hat, ist in den Jahren auch menschlich gereift. Dass es Zeiten gab, in denen er über die Stränge geschlagen und die Nacht zum Tag gemacht hat: fast vergessen. Eingeprägt hat sich das Bild von einem Fußballprofi, dem – wie am Sonntag gegen den VfB Stuttgart – kein Weg zu weit ist und der immer eine Überraschung, egal welcher Art, in petto hat. Klubchef Kind meint sogar, der Tscheche werde in Hannover auch sein Karriereende erleben. Im Hier und Heute ist der trickreiche Angreifer für Trainer Dieter Hecking ein „Mosaiksteinchen“ für die weitere Entwicklung des Bundesligisten. Die Entscheidung für eine Vertragsverlängerung sei unabhängig von Stajners Leistungen in den vergangenen drei Spielen gefallen. „Es geht um die generelle Ausrichtung von Hannover 96“, sagte Hecking. „Da haben Christian Hochstätter und ich klare Vorstellungen.“Der 96-Sportdirektor brachte die Vertragsverlängerung binnen einer Woche zustande – nach direkten Verhandlungen mit Stajner, der sich diszipliniert an die Spielregeln hielt und eisern schwieg. Noch am vergangenen Freitag hatte er gesagt, es gebe keine Gespräche mit 96 – wenig später war alles geregelt. Dass er dabei nicht von seinem Berater Christoph Leutrum vertreten wurde, der bei 96 in Ungnade gefallen ist, war laut Stajner kein Problem: „Ich bin doch schon 31 und kenne mich aus in solchen Dingen.“Stajner bleibt also – kommt damit auch das Thema Jan Simak neu auf den Tisch? „Im Grundsatz ist die Sache vom Tisch“, sagt Klubchef Kind. „Aber in manchen Fällen ist es erforderlich, immer konstruktiv zu sein.“ Wie im Fall von Stajner.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 14:59
Darum geht alles so schnell

HANNOVER. Und dann ging alles ganz schnell: Gestern Mittag verlängerte 96 den Vertrag mit Jiri Stajner bis 2009 – plus Option für ein weiteres Jahr. „Stajner hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er für 96 ein wichtiger Spieler ist“, erkannte Sportdirektor Christian Hochstätter die guten Leistungen des Tschechen an.

96 hatte nach dem Ärger um den geplatzten Transfer von Jan Simak Berater Christoph Leutrum in den Gesprächen mit Jiri Stajner ausmanövriert. Die Gespräche liefen seit letzter Woche.
„Stajner hat in unseren Überlegungen bei der Zusammenstellung des Kaders immer eine Rolle gespielt“, versicherte Dieter Hecking. „Die letzten Auftritte waren hilfreich, um eine schnelle Entscheidung herbeizuführen.“
Der sensible Profi spürt wieder das nötige Vertrauen des Trainers – die Fans haben ihn ja schon lange in ihr Herz geschlossen. „Es ist gut, dass Stajner hier Kultstatus besitzt, aber das darf bei einer Vertragsverlängerung nicht die entscheidende Rolle spielen“, mahnt Hecking allerdings.

„Stajner hat ja zwischendurch mal geklagt, dass er zu wenig Einsatzzeiten bekommt“, erinnert er sich – es schien schon alles auf eine Trennung hinauszulaufen. „Hoffnung? Ich weiß nicht, ob ich noch Hoffnung habe, wieder zu spielen“, hatte Stajner im Oktober fast schon resigniert. „Ich muss einfach noch zwei Monate durchhalten, dann kann ich vielleicht weg.“ Doch er blieb – und stürmte zum neuen Vertrag, was auch Robert Enke freut, der sich als „Fan von Stajni“ outete: „Er läuft immer wie ein Wahnsinniger, macht und tut.“
„Es geht zuvorderst um die Leistung“, mahnt Hecking nun. „Seine Art, Fußball zu spielen, führt ja dazu, dass die Leute himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt sind. Es muss aber sein Anspruch sein, weiter konstant gut zu spielen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 15:00
Stajner im Interview

Fanliebling Jiri Stajner unterschrieb gestern einen neuen Vertrag bis 2009 bei 96. Im NP-Interview spricht er über seinen Entschluss zu bleiben.



VON GUNTHER NEUHAUS

Sie haben in dieser Saison mehrmals erklärt, dass Sie 96 verlassen wollen. Wie kam es in den letzten Wochen zum Sinneswandel?
Erstmal freue ich mich sehr, dass es mit dem Vertrag geklappt hat. Ich habe ja die letzten drei Spiele hintereinander gemacht, das war gut für mich. Eigentlich wollte ich auch immer bleiben, das habe ich in den letzten Wochen schon gesagt. Meine Familie fühlt sich wohl hier.

Besprechen Sie berufliche Entscheidungen wie diese auch mit Ihrer Frau Lenka?
Nur ein bisschen. Sie kennt sich ja gut aus hier, das ist auch wichtig.

Welche Rolle spielt für Sie die Zuneigung der 96-Fans?
Das war natürlich auch ein wichtiger Grund für mich zu bleiben. Dieses Verhältnis zu den Fans fühlt sich für mich einfach gut an.

Sie schienen lange keine Perspektive mehr bei 96 zu haben und sprachen noch im Januar im Trainingslager auf Teneriffa vom Abschied. Spüren Sie nun das nötige Vertrauen?
Ich wollte im letzten Sommer weg, im Winter nicht mehr unbedingt. Mein Vertrag wäre ja im Sommer ausgelaufen. Da habe ich mir gedacht: Okay, bleibe ich noch das halbe Jahr und gehe dann – wenn es dabei bleibt, dass ich nicht zum Einsatz komme. Jetzt spiele ich aber – und wenn ich so weitermache, spiele ich auch in der nächsten Saison.

Haben Sie keine Angst, in der neuen Saison wieder auf der Ersatzbank zu sitzen, wenn 96 im Sommer neue Offensivspieler holt?
Ja, das kann passieren. Aber es liegt auch an mir. Wenn ich gut spiele, bleibe ich auch in der Mannschaft.

Hoffen Sie nach den letzten guten Leistungen noch auf ein Comeback in der Nationalmannschaft? Im Sommer verabschiedet sich ja Trainer Karel Brückner in den Ruhestand.
Ich habe gar nichts mehr gehört von ihm. Die Medien bei uns in Tschechien zählen mich nicht mal mehr zum erweiterten Kreis. Vielleicht gibt es noch eine kleine Chance, 32 ist ja noch kein Alter. Aber bei uns gibt es einen Generationswechsel. Ich rechne eigentlich nicht mehr damit.

Was kann 96 in dieser Saison noch erreichen?
Wir sollten noch ein paar Siege einfahren, und dann sehen wir mal, was noch geht. Wir haben zurzeit eine gute Form.

Haben Sie es bedauert, dass aus der Rückkehr von Jan Simak nichts geworden ist?
Ja, das ist natürlich schade. Jan ist ein sehr guter Fußballer. Aber es ist seine Entscheidung. Andererseits: Das dauert jetzt schon sehr lange mit Stuttgart. Vielleicht passiert da ja noch was.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 01/04/2008 15:01
Neue Sorgen um Rosi

Auch gestern fehlte er wieder auf der Mehrkampfanlage. Statt Gammeleck (5 gegen 2) war für Jan Rosenthal (21) laufen angesagt.



Dabei hätte Trainer Dieter Hecking das Super-Talent gerne wieder dabei. Aber nach seiner Schambeinentzündung ist für Rosi an Mannschaftstraining immer noch nicht zu denken. Doch Operation? Neue Sorgen um Rosi! Vier Wochen ist die Verletzung jetzt her, drei Ärzte untersuchten Rosenthal bereits – von Besserung keine Spur. Stattdessen Donnerstag der nächste Termin bei Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt. Kein gutes Zeichen. Obwohl bisher alle von einer OP abrieten, gibt es Bedenken. Auch Altin Lala musste sich Monate nach seiner Schambeinentzündung noch unters Messer legen, fiel 8 Monate aus. Hoffentlich droht Rosi nicht das gleiche Schicksal.

Christian Schulz (Hüfte) fuhr gestern Rad, soll wie Gaetan Krebs (Knie) morgen wieder einsteigen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/04/2008 18:35
96 verpflichtet Fromlowitz

U21-Nationalspieler Florian Fromlowitz wechselt zur kommenden Saison vom 1. FC Kaiserslautern zu Hannover 96. Der 21-jährige Torwart erhält einen Vertrag bis zum Sommer 2011.



Hochstätter: "Transfer passt ins Konzept"

„Ich freue mich auf die Aufgabe“, erklärte Fromlowitz nach Vertragsabschluss. „96 hat sich sehr um mich bemüht und das war auch der Grund für mich, hier zu unterschreiben. Es ist für mich eine Chance, mich weiterzuentwickeln.“ Für Sportdirektor Christian Hochstätter ist die Verpflichtung des jungen Torhüters ein weiterer Baustein in der positiven Entwicklung von Hannover 96. „Dieser Transfer passt genau in das Konzept, das Dieter Hecking und ich bei Hannover 96 umsetzen wollen“, so Hochstätter. „Mit Florian kommt ein weiterer junger Spieler mit sehr guten Perspektiven zu Hannover 96.



34 Jugend- und Juniorenländerspiele

Florian Fromlowitz spielte in allen Schüler- und Jugendmannschaften des 1. FC Kaiserslautern und absolvierte 34 Länderspiele für die verschiedenen Jugend- und Junioren-Nationalmannschaften des DFB, davon acht für die U21. In der ersten Bundesliga kam Fromlowitz bislang zwölf Mal für die "Roten Teufel" zum Einsatz. Im Oktober letzten Jahres zog sich der Keeper einen Kreuzbandriss zu und muss somit noch bis zum Saisonende pausieren. Der bereits absolvierte Medizin-Check bei 96-Mannschaftsarzt Dr. Wego Kregehr verlief positiv.



Kurzsteckbrief Florian Fromlowitz
Position: Torwart
abgebender Verein: 1. FC Kaiserslautern
geboren am: 02.07.1986
Nationalität: deutsch
Größe: 1,87 Meter
Gewicht: 77 kg
Bundesligaspiele: 12
Spiele 2. Bundesliga: 10
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/04/2008 18:38
Dieter Schatzschneider hat für 96 Stuttgarts Offensivkraft Alexander Farnerud beobachtet. Der Schwede wäre im Sommer zu haben.



VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Die 96-Scouting-Abteilung ist mit den Vollzeitkräften Peter Braund und Karsten Beschorner noch etwas schwach besetzt.

Da freut man sich doch über jede Unterstützung, wie sie jetzt auch von Dieter Schatzschneider kam. Der frühere 96-Torjäger beobachtete Alexander Farnerud am Montag beim Stuttgarter Testspiel gegen Zweitligist Hoffenheim (3:2). „Ich habe mir den Spieler angeguckt und ein paar Zettelchen mit meiner Beurteilung mit Stärken und Schwächen bei 96 abgegeben“, verrät Schatzschneider. „Aber die können andere Vereine auch haben. Ich war da auf eigene Faust“ – für eine Spielerberater-Firma.

Farnerud war 96 von Stuttgarts Manager Horst Heldt angeboten worden, der VfB muss Platz im Kader für die neuen Offensivkräfte Jan Simak und Martin Lanig (siehe Meldung rechts oben) schaffen. „Mit Ball am Fuß ist der Junge unheimlich schnell“, lobte Schatzschneider den schwedischen Nationalspieler. „Aber er passt eher zu anderen Mannschaften, bei denen ganz schnell umgeschaltet werden muss, wie zu Karlsruhe. 96 spielt was ganz anderes.“

Als neuer 96-Spielmacher taugt Farnerud also kaum, allenfalls vielleicht als Huszti-Ersatz auf dem linken Flügel. „Vordergründig“ betrachtet sei der Stuttgarter Streichkandidat zurzeit also „kein Thema“ bei 96, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter.

Trotzdem wird Farnerud weiter beobachtet, denn „er ist erst 23 und hat zweifellos Potenzial – natürlich ist er interessant für uns“. Auffällig scheint die Diskrepanz zwischen starken Trainingsleistungen und schwachen Auftritten in der Liga. Trainer Armin Veh hat Farnerud inzwischen abgeschrieben, und auch 96 sollte nach den Erfahrungen mit Benny Lauth in diesem ähnlich gelagerten Fall vorsichtig sein.

Bei dem Test gegen Hoffenheim empfahl sich allerdings Sergiu Radu (30), ein weiterer Stuttgarter Reservist, mit zwei Treffern. 96 wollte ihn ja schon vor der laufenden Saison holen, nun denken sie wieder darüber nach. Außerdem will Stuttgart Antonio da Silva (29) abgeben, aber der Brasilianer ist zu langsam für gehobene Bundesliga-Ansprüche.

Von mehreren Bundesligaklubs umworben wird dagegen Michael Bradley (20), zentraler Mittelfeldspieler vom SC Heerenveen (Niederlande). Auch 96 hat großes Interesse an dem Sohn des US-Nationaltrainers Bob Bradley, er kickt zusammen mit Steven Cherundolo im US-Team. Bradley junior hat in dieser Saison schon 15 Tore für Heerenveen in der Ehrendivision sowie zwei Treffer im UEFA-Cup erzielt. „Ein guter Spieler, keine Frage“, sagt Hochstätter, der nur fürchtet, dass 96 beim Poker um Bradley nicht mithalten kann.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 16:55
Reich zum Niedersachsenderby

Siegfried „Siggi“ Reich, in Wolfsburg geborener Stürmer, spielte von 1985 bis 1990 erfolgreich für Hannover 96. In 90 Bundesligaspielen erzielte er dabei 33 Tore. Damit ist er in der ewigen Tabelle der sechstbeste Angreifer der Roten. In 48 Zweitligaspielen für die Roten gelangen ihm gar 35 Treffer. Die Endphase seiner Karriere absolvierte Reich von 1992 bis 1996 bei seinem Heimatverein VfL Wolfsburg in der 2.Liga. Heute führt es sein eigenes Sport-Fachgeschäft in Wolfsburg. Was läge da näher, als den beliebten 178fachen Bundesligaspieler zum kommenden Niedersachsenderby zu befragen.









Zwei Ihrer ehemaligen Vereine treffen am Samstag aufeinander. Wie lautet Ihr aktuelles Urteil über das Leistungsvermögen beider Mannschaften?
Siggi Reich: „Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking hat in der Hinrunde der Saison 2007/2008 einen ganz großen Sprung nach vorne gemacht und auch auswärts sehr gute Leistungen gezeigt. In der Rückrunde ist die Mannschaft etwas schwerer in Tritt gekommen. Die Entwicklung von 96 beurteile ich trotzdem sehr positiv. Es wird sicher in der Tabelle noch weiter nach vorn gehen – und der Verein kann sich im oberen Drittel festsetzen.
Der VfL Wolfsburg hat unter Felix Magath ebenfalls eine positive Entwicklung genommen. Derzeit hat Felix ein grobes Gerüst zusammengestellt, bei dem noch probiert wird, welcher Spieler auf welcher Position am besten spielen kann. Die Wölfe haben einige Talente im Kader, die sich noch weiter entwickeln können. Auch junge Spieler erhalten ihre Chance, um sich zu zeigen. Es wird sicher noch Rückschläge geben, aber der Weg des VfL wir peu a peu nach oben führen.“

Die etatmäßigen Torjäger auf beiden Seiten sind nicht dabei. Wie beurteilen Sie insbesondere die Leistung von Mike Hanke nach seinem Wechsel aus Wolfsburg zu 96?
Siggi Reich: „Mike Hanke hat bereits in Wolfsburg gute Spiele gemacht. Er hat bei Hannover 96 sehr, sehr stark in der Hinserie angefangen. Ich glaube, es ist positiv, dass er sich weiterentwickelt und ein neues Umfeld hat. Es wird ihn sicher besonders ärgern, dass er beim Derby nicht spielen kann. Beim VfL fehlt mit Grafite leider auch der beste Torschütze.“

Wer ist die Führungspersönlichkeit in der Mannschaft des VfL und auf wenn muss das Team von Dieter Hecking besonders aufpassen?
Siggi Reich: „Das ist schwer zu sagen. Es sind ja in den letzten zwei bis drei Jahren unheimlich viele neue Spieler nach Wolfsburg gekommen und viele Profis haben den Verein verlassen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich heraus stellen wird, wer die Führungspersönlichkeit ist. Derzeit ist Marcelinho der Kopf, aber auch Ricardo Costa als Abwehrmann übernimmt immer mehr Verantwortung. Der VfL ist vor allem aus der zweiten Reihe gefährlich - das Mittelfeld erzielte viele Tore. Edin Dzeko wird wohl als Vertreter von Grafite spielen. Er ist als junger Spieler auf einem positiven Weg, ist immer torgefährlich, setzt sich immer voll ein und ist dicht am Gegner dran.“

Werden Sie das Derby vor Ort verfolgen?
Siggi Reich: „Ja, ich bin live dabei. Mein Herz schlägt aber für beide Clubs. Ich verfolge beide Vereine noch intensiv. In den fünf Jahren bei Hannover 96 habe ich mich sehr wohl gefühlt und tolle Jahre erlebt. Wer weiter in der Tabelle nach oben will, muss in Wolfsburg gewinnen. Ich hoffe, dass die Zuschauer ein spannendes Derby mit vielen Torraumszenen erleben werden und der Bessere soll am Ende gewinnen.“

Felix Magath, der Mächtige, hat beim VfL alle Fäden in der Hand. Kann dieses Modell zukunftsträchtig?
Siggi Reich: „In Wolfsburg wird das englische Modell umgesetzt. Ein mächtiger Trainer, der sich auch noch um andere Dinge kümmert. Weitere Trainer leiten das Trainingsgeschehen mit und sollen das Spiel der Mannschaft weiter verfeinern. Felix Magath hat ein ähnliches Konzept in Stuttgart beim VfB schon mit relativ großem Erfolg umgesetzt. Daher wird dieser Weg immer positiv weitergehen. Es ist wichtig, dass die Aufgaben klar verteilt sind – dies ist ja auch bei Hannover 96 derzeit so.“


Sie haben eine hohe Trefferquote in der Bundesliga erreicht. 33 Toren in 90 Erstligaspielen – das schaffen heute nur noch wenige Stürmer. Woran liegt das?
Siggi Reich: „Es liegt nicht an den Stürmern selbst, sondern am Wandel des Spielsystems. Früher spielte man mit zwei oder drei Stürmern. Heute müssen Stürmer mehr und disziplinierter nach hinten arbeiten als zu meiner aktiven Zeit. Das Spiel ist außerdem athletischer und schneller geworden. Es wird wohl kaum noch einmal einen Torjäger geben, der 30 Treffer in einer Saison schießt, so wie die großen Torjäger früher.

Siggi, vielen Dank für das Gespräch!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 16:55
Jiri im Interview

Jiri Stajner ist der Mann der Stunde bei den Roten. Der tschechische "Zauberfuß", der die 96-Fans mit seinen technischen Kabinettstückchen oft zum Verzücken, manchmal auch zum Verzweifeln bringt, wurde zuletzt dreimal in Folge von den Anhängern zum "Man of the Match" gewählt. Seine gute Rückrundenform bescherte dem 31-Jährigen kürzlich eine Vertragsverlängerung. Gegenüber hannover96.de äußerte sich Stajner zu diesem, aber auch anderen Themen.



Hallo Jiri, nach längerem Hin- und Her ist es nun doch zu einer Vertragsverlängerung mit Hannover 96 gekommen. Was hat am Ende den Ausschlag für Deine Unterschrift gegeben?
Jiri Stajner: „Ganz einfach: weil der Verein mir einen Vertrag angeboten hat. 96 wollte mich haben und ich wollte gerne bleiben.“



Bei Dir persönlich lief es in den letzten Wochen wieder richtig rund. Hast du eine Erklärung für deine Leistungssteigerung?
Jiri Stajner: „Das kam einfach so. Ich denke, die zweite Halbzeit gegen Bielefeld war gut, in Duisburg habe ich dann vorne gespielt. Wir haben dort mit nur zehn Mann gespielt – das war auch kein normales Spiel.“


Du bist nun schon seit 2002 bei Hannover 96 und somit einer der Dienstältesten hier. Was ist das besondere an Hannover? Bist du schon richtig heimisch geworden und fühlst du Dich als Hannoveraner?
Jiri Stajner: „Ja, natürlich. Deswegen wollte ich auch nicht weg aus Hannover. Ich fühle mich hier wohl, meine Familie auch. Das war auch ein wichtiger Grund, hier zu bleiben.“


Bei den Fans bist Du unheimlich beliebt und giltst als Kultfigur. Wie macht sich diese Beliebtheit außerhalb des Platzes bemerkbar? Und siehst du Gründe, warum Du zu einer Kultfigur geworden bist?
Jiri Stajner: „Außerhalb des Platzes ist es wie bei den anderen Spielern auch. Ich bin keiner, der gerne ausgeht oder so. Ich suche auch den Kontakt zu den Fans nicht so aktiv, ich bin gerne zu Hause. Warum ich eine Kultfigur bin, weiß ich nicht. Diese Frage beantworte ich jetzt das 51. Mal und sage immer das gleiche.“


Sportlich ist es für die Mannschaft in der Rückrunde bisher nicht so gut gelaufen. Worin siehst Du die Gründe für die bisher eher durchwachsene Rückrunde?
Jiri Stajner: „Nein, nur diese drei Ergebnisse waren nicht so, wie sie sein sollten. Wir haben jetzt dreimal Unentschieden gespielt und in der Hinrunde haben wir dreimal gewonnen – das ist der Unterschied. Sonst ist nichts Schlimmes passiert. Okay, nach den Ergebnissen ist es schon etwas enttäuschend. Aber das kommt noch! Wir haben aus den letzten fünf Spielen nur einmal verloren.“


Im Moment steht Hannover 96 wieder im grauen Mittelfeld. Wohin kann es für 96 dieses Saison noch gehen?
Jiri Stajner: „Ich denke, nach unten müssen wir gar nicht gucken. Und ach oben? Wenn wir jetzt in Wolfsburg und zu Hause gegen Frankfurt gewinnen, sind wir wieder da.“


Du bist nun schon fast sechs Jahre hier bei 96. Was hat sich in all den Jahren bei Hannover 96 verändert.
Jiri Stajner: „Ich denke, sehr viel. Die Mannschaft sieht jetzt ganz anders aus als vor sechs Jahren. Auch das Stadion ist neu und die Trainingsplätze sind besser als damals.“

In diesem Sommer steht die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz an. Zuletzt wurdest Du nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen. Machst du Dir nach Deinen starken Leistungen in den letzten Wochen wieder Hoffnungen, zukünftig in der Nationalmannschaft zu spielen.
Jiri Stajner: „Nein. Bei uns ist das ganz anders als zum Beispiel in Deutschland. In Deutschland hat man 35 Leute, die zur Verfügung stehen. Von diesen 35 kann jeder dabei sein. Bei uns ist das anders. Bei uns stehen jetzt bereits 18 Leute fest, dazu gibt es noch 5 in Reserve. Das ist schon ein bisschen anders.

Am Samstag geht es für Euch zum Niedersachsenderby nach Wolfsburg. Die Wölfe sind bisher das Team der Rückrunde. Wie schätzt Du die Mannschaft von Felix Magath ein?
Jiri Stajner: „Ja, das ist eine spielstarke Mannschaft. Gut, Grafite ist noch gesperrt. Marcelinho ist aber noch da. Da kann alles passieren, ein ganz normales Spiel wie immer eben. Gegen Wolfsburg haben wir aber immer gut gespielt, das werden wir dieses Mal auch machen.“

Dein Tipp für das Spiel?
Jiri Stajner: „Wir verlieren nicht. Ich tippe mindestens auf ein Unentschieden - oder wir gewinnen!“

Vielen Dank für das Gespräch, Jiri! Viel Erfolg am Samstag!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 16:58
Mit offenem Visier

Dieter Hecking freut sich auf die kommende Partie beim niedersächsischen Nachbarn aus Wolfsburg. „Ich hoffe, dass meine persönliche Serie hält“, sagte der 96-Coach, der noch nie gegen die „Wölfe“ verloren hat, auf der wöchentlichen Pressekonferenz. Zudem bedeutet der Kurztrip in die Volkswagen-Arena für den 43-Jährigen gleichzeitig eine Reise in die eigene Vergangenheit. Im September 2006 startete Dieter Hecking seine Erfolgsstory bei den Roten mit einem 2:1-Erfolg in Wolfsburg.



Hecking erwartet "attraktives, offenes Spiel"

Auch die folgenden beiden 2:2-Unentschieden gegen die Wölfe waren „von der Attraktivität geprägte offene Spiele“, wie sich Hecking erinnert. Eine solche Partie „mit offenem Visier“ beider Kontrahenten dürfte die Fans in der Volkswagen-Arena auch an diesem Samstag erwarten. Der VfL schielt als „Mannschaft der Rückrunde“ nach Europa. „Und auch wir können uns mit einem eigenen Sieg wieder etwas stärker hinein schieben“, verspricht sich Hecking so einiges bei den Wölfen, nachdem die Roten zuletzt doch einigen Boden auf das obere Tabellendrittel verloren hatten. Schließlich habe man beim 0:0 gegen Stuttgart „über 90 Minuten hervorragend gespielt“, auch wenn am Ende der verdiente Lohn gefehlt hatte. In dieser mangelnden Konsequenz vor Gegners Kasten hat der 96-Cheftrainer auch den entscheidenden Unterschied zur Hinrunde festgemacht: „Wir entscheiden knappe Spiele momentan einfach nicht für uns.“ Das soll sich beim kleinen Niedersachsen – „Derby“ (O-Ton Hecking: „Ich stimme den Fans absolut zu: Es gibt nur ein wirkliches Traditionsderby – das gegen Braunschweig“) ändern.



Vertrauen in Vinicius

Von personeller Entspannung auf Seiten Hannovers ist allerdings nichts festzustellen. Zwar soll Christian Schulz am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können – Gaétan Krebs ist bereits wieder dabei – dafür steht nun ein „dickes Fragezeichen“ hinter Neuprofi Konstantin Rausch (Adduktorenprobleme). Sollte es auch noch nicht für Christian Schulz reichen, dürfte – wie bereits in Durchgang zwei gegen die Schwaben – Vinicius als Linksverteidiger auflaufen. „Das ist nicht seine Lieblingsposition“, weiß auch Hecking. „Aber wenn Vinni sie so ordentlich interpretiert wie gegen den VfB, bekommt er unser Vertrauen.“



Konzept der Kontinuität

Auch wenn die bisherige Rückrunde nicht die gewünschten Resultate gebracht hat, fällt der Rückblick auf die Gesamtentwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre, die Hecking nun bereits das Trainerzepter bei den Roten schwingt, durchaus positiv aus. Zwar werde verschiedentlich in negativer Form vom „Niemandsland“ als derzeitiger Aufenthaltsort geschrieben, doch Hecking erinnerte daran, dass das Erreichen der Abstiegsangst befreiten Zone durchaus auch als „kleiner Schritt in die richtige Richtung“ wahrgenommen werden könne. „Wir wollen die gute Arbeit unserer Vorgänger weiter konsequent fortsetzen“, setzt das Team um das Duo Hecking/Hochstätter auf Kontinuität. „Viele Menschen in der Region sehen uns heute viel, viel positiver als noch vor zwei Jahren“, so der Eindruck des Bad Nenndorfers. Zwar sei in dieser Spielzeit „sportlich noch nicht der ganz große Schritt“ gelungen, aber andererseits könne man doch auch durchaus zufrieden sein, bereits zum jetzigen Zeitpunkt entspannt die nächste Erstligasaison planen zu können.



Keine Anfrage für Enke

Die Frage, ob 96-Kapitän Robert Enke auch im nächsten Jahr noch für 96 zwischen den Pfosten stehen wird, beantworteten Dieter Hecking und Christian Hochstätter unisono: „Es gibt keine Anfrage. Das ist der Fakt“, reagierten Coach und Sportdirektor auf die Meldung einer Münchner Zeitung, der FC Bayern München wäre an der Verpflichtung Enkes interessiert – und weiter: „Gerüchte sind dafür da, gestreut zu werden“. Brisanz hatte die Meldung durch die frische 96-Verpflichtung des Kaiserslauterer Torwarts Florian Fromlowitz erhalten. Christian Hochstätter machte noch einmal explizit deutlich: „Es ist nichts passiert. Wir haben einen Torhüter verpflichtet, weil wir besser werden wollen - auch in der Trainingsarbeit. Florian Fromlowitz weiß, dass er sich hinter Robert Enke einreihen muss.“

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 16:59
Hannover 96 verpflichtet Florian Fromlowitz
21-Jähriger aus Kaiserslautern gilt als Torwart mit Zukunft



Von Norbert Fettback

Hannover. Die „Roten“ legen bei ihren Personalplanungen derzeit ein ziemliches Tempo an den Tag – binnen drei Wochen ist nach dem Transfer von Mario Eggimann, der Verlängerung mit Jiri Stajner und dem Profivertrag für das Talent Konstantin Rausch seit gestern der nächste Spielerwechsel klar.

Hannover 96 einigte sich mit Florian Fromlowitz auf eine längerfristige Zusammenarbeit; der Torwart, der bis Juni noch an den 1. FC Kaiserslautern gebunden ist, unterschrieb einen bis 2011 gültigen Vertrag und ist ablösefrei.
Anschließend war bei den Beteiligten viel vom Wort Perspektive zu hören. Fromlowitz sei ein entwicklungsfähiger, sehr guter Torwart mit Ehrgeiz und Selbstbewusstsein, sagte 96-Trainer Dieter Hecking. Der 21-Jährige, der achtmal für die deutsche „U 21“ gespielt hat, schaut ebenfalls guter Dinge nach vorn: Er sehe hier die Chance, weiter voranzukommen. Für Jan Rosenthal, der den Keeper aus der „U 21“ kennt, ist er „ein super Torwart und ein Riesentalent“.

Hannover – das bedeutet für Fromlowitz wieder Bundesliga-Atmosphäre statt Zweitligatristesse. Zwölf Einsätze in der höchsten Spielklasse hatte der junge Mann in der Spielzeit 2005/2006, an deren Ende der Abstieg des inzwischen Richtung 3. Liga taumelnden FCK stand. Für Fromlowitz war dies nicht der einzige Rückschlag: Er zog sich Ende 2007 einen Kreuzbandriss im linken Knie zu und hat seitdem nicht mehr spielen können.

Der Neuanfang soll in Hannover gelingen, wo ein Robert Enke (30) im Tor steht – und Fromlowitz ist sich im Klaren, worauf er sich eingelassen hat. Dazu gehört, es zu akzeptieren, dass er auf absehbare Zeit über den Platz auf der Reservebank nicht hinauskommen wird. „Er weiß, dass er unter normalen Umständen der zweite Torhüter sein wird“, sagt Klubchef Martin Kind. Das wiederum sei „keine einfache Situation“, meint Hecking. Darauf, dass Enke seinen Platz vor dem eigentlichem Vertragsende im Jahr 2010 räumt, darf Fromlowitz auch nicht hoffen. 96 wolle keine wichtigen Spieler verkaufen, „wir wollen die Mannschaft weiter voranbringen“, sagt der Klubchef.

Und was wird aus den derzeitigen Reserve-Torhütern der „Roten“? Richard Golz (39) soll eine neue Aufgabe im Klub übernehmen, Frank Juric (34, Vertrag läuft aus) dürfte sich wohl verabschieden, und über die Zukunft von Morten Jensen (20) im Klub ist laut Kind das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:01

Golz beendet Kariere und wird Trainer



HANNOVER. Die bisherige 96-Nummer zwei hinter Robert Enke macht Schluss. Richard Golz sagte gestern Abend zur NP: „Meine Entscheidung steht fest, ich beende im Sommer meine Karriere.“ Mit der Verpflichtung von Florian Fromlowitz hat der Entschluss allerdings nichts zu tun.

96 hatte dem 40-Jährigen einen neuen Vertrag als Stand-by-Profi und Trainer des Torhüternachwuchses angeboten. Doch der Torwart-Oldie (seit 21 Jahren Profi, 453 Bundesligaspiele für HSV und Freiburg) lehnte ab: „Ich will Trainer sein, in absehbarer Zeit meinen Fußballlehrerschein machen. Da reicht es nicht, Nachwuchs-Torwarttrainer zu sein.“ Trotzdem „kann es sein“, dass er bei 96 bleibt. Der Verein will ihn unbedingt halten, denkbar ist ein Kotrainerjob bei den Amateuren.

Vor dem Abschied steht Morten Jensen (Vertrag bis 2010), der den Sprung zur Nummer zwei nicht geschafft hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:01
U-21-Nationaltorwart will von Enke lernen

Vertrag bis 2011.



96 hat Florian Fromlowitz (21) verpflichtet. Der U-21-Nationaltorwart will von Robert Enke lernen.

VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. 96 verstärkt die zweite Reihe. „Wir sind froh, einen jungen und ehrgeizigen Torwart dazubekommen zu haben“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking. Florian Fromlowitz hat sich gestern in Hannover vorgestellt und einen Vertrag bis 2011 unterschrieben.

„Es bietet mir die Chance, mich weiterzuentwickeln“, sagte Fromlowitz. Der U-21-Nationaltorhüter kommt ablösefrei. Er hat zwölf Bundesliga- und zehn Zweitligaspiele für die Lauterer gemacht.
Im Oktober 2007 riss er sich das Kreuzband im Knie. Zurzeit bereitet sich Fromlowitz in der Reha auf sein Comeback vor. „Zum Saisonstart ist er fit“, hofft 96-Sportdirektor Christian Hochstätter.

„Wir haben ihm eine Perspektive aufgezeigt“, erklärt Hecking. Ist das aber nicht eher eine ziemlich düstere Aussicht für einen aufstrebenden Torwart, hinter Robert Enke auf der 96-Bank zu sitzen? Oder plant der Verein etwa den Verkauf des Nationaltorwarts?
„Auf gar keinen Fall, absolut ausgeschlossen“, legt sich 96-Chef Martin Kind fest. „Wir wollen uns ja weiterentwickeln, jede Anfrage wird sofort abgebügelt.“

Enkes Berater Jörg Neblung bestätigt: „Wir haben nicht um die Freigabe gebeten, Fakt ist, dass Robert Vertrag bis 2010 hat.“ Und den will er auch erfüllen. Ansonsten will Neblung „die Verpflichtung nicht kommentieren“.
„Florian will von Robert lernen“, klärt Hochstätter auf. „Er weiß, dass er die Nummer zwei ist.“ Darüber „haben wir sehr offen mit Fromlowitz gesprochen“, sagt Kind.

Doch der Torwart gilt als selbstbewusst und ambitioniert. „Er rechnet sich aus, dass er einen Rhythmus bekommt“, erklärt Hecking: „Er nimmt den Kampf auf, ist ein entwicklungsfähiger Torwart, der vor seiner Verletzung gezeigt hat, dass er das Zeug hat, auf Dauer eine gute Nummer spielen zu können bei uns. Er muss so gut sein, dass er, wenn Robert was passiert, gut hält.“ Hochstätter ergänzt: „Wir wissen ja nicht, ob Robert nächste Saison alle Spiele machen kann.“

Dabei war Enke so gut wie nie verletzt – in fast vier 96-Jahren hat die Sicherheitskraft nur in zwei von 128 Bundesligapartien gefehlt.
Hat nun Fromlowitz die offensichtlich notwendige Geduld? „Torhüter sind nie geduldig“, weiß Hecking, „er braucht auch nicht geduldig zu sein, er soll Gas geben“, fordert der Trainer: „Er ist der gleiche Jahrgang wie Neuer und Adler – er sagt, dass er da, wo die beiden sind, auch hin will.“

Schalkes René Adler und Leverkusens Manuel Neuer gelten als kommende Nationaltorhüter. Ein sehr ehrgeiziges Ziel von Fromlowitz, zumal Enke im selben Verein dasselbe Ziel haben muss – als die Nummer eins, die sich über viele Jahre auf Top-Niveau bewährt hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:03
Bruggink spürt Vertrauen

und will um seinen Stammplatz kämpfen



96 sucht einen neuen Spielmacher – Arnold Bruggink will kämpfen.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Es läuft nicht bei 96 – in der miserablen Rückrunde gibt es aber nicht nur Verlierer. Für Arnold Bruggink geht es seit der Winterpause bergauf. Der Holländer, in der Hinrunde meist nur Bankdrücker, stand in diesem Jahr sechsmal in der Startelf, fehlte nur beim 1:1 in Duisburg (fünfte gelbe Karte) und erzielte zwei schöne Tore.

Auch am Sonnabend in Wolfsburg wird der feine Techniker gebraucht. „Ich habe es gut hier, fühle mich als Stammspieler“, sagt Bruggink. Das klang im Winter noch ganz anders.

Kurz vor Weihnachten dachte der 30-jährige Familienvater intensiv an Abschied, war „unzufrieden und enttäuscht“ über sein Reservistendasein mit nur 481 Spielminuten in elf Einsätzen. Doch wie im Vorjahr (sechs Saisontore) kämpfte sich Bruggink in der Rückrundenvorbereitung in die Mannschaft. Und blieb drin.
Trainer Dieter Hecking weiß, „wo meine Qualitäten liegen“, sagt Bruggink. Aber eben auch, wo sie nicht liegen. Der zweimalige niederländische Nationalspieler ist oftmals zu langsam für die Bundesliga. Darum sucht 96 einen neuen Spielmacher mit Tempo.

Bruggink (Vertrag bis 2009) hat „kein Problem damit, das gehört im Profigeschäft dazu“. Einen vorzeitigen Wechsel schließt er anders als im Winter aus: „Ich denke nicht an Abschied.“ Stattdessen gibt er sich kämpferisch: „Wenn ich gut spiele und meine Tore mache, dann habe ich auch das Vertrauen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:04
Ich komme nicht um die Bank zu wärmen

Direkt nach seiner Unterschrift gab Hannovers zweiter Neuzugang (nach Mario Eggimann) BILD-Reporter Heiko Ostendorp das 1. Interview - noch vor der 96-Geschäftsstelle.



BILD: Willkommen in Hannover. Wie kam‘s zur Unterschrift? Fromlowitz: „Ich hatte schon länger Kontakt mit Dieter Hecking und Christian Hochstätter. Wie sich der Verein um mich bemüht hat, war schon klasse.“ BILD: Auch andere Vereine wie Wolfsburg haben sich bemüht, oder?

Fromlowitz: „Ich hatte auch andere Angebote, aber 96 hat mich wirklich total überzeugt. Das Konzept passt, der Verein will nach vorne kommen und ich auch.“

BILD: Wurden Sie als Nr. 2 geholt?

Fromlowitz: „Mit Robert Enke hat 96 einen der besten Torhüter in Deutschland. Ich glaube, dass ich von ihm richtig profitieren kann. Aber ich bin nicht hierher gekommen, um die Bank zu wärmen.“

BILD: Wissen Sie schon mehr?

Fromlowitz: „Roman Weidenfeller ist auch von Lautern zum BVB und hat sich erstmal hinter Lehmann auf die Bank gesetzt. Dann wurde er irgendwann die Nr. 1 - das ist für mich ein gutes Beispiel.“

BILD: Sie wollen die Nr. 1 werden?

Fromlowitz: „Ich bin jung, habe bis 2011 unterschrieben und ich werde hier Gas geben. Alles andere wird man sehen und wird der Trainer entscheiden.“

BILD: Was kennen Sie von Hannover?

Fromlowitz: „Wir haben uns hier schonmal getroffen, mir wurde das Stadion und das Trainingsgelände gezeigt. Eine Stadt mit viel Flair und einem begeisterungsfähigen Publikum. Ähnlich wie in Kaiserslautern. Ein tolles Stadion und Trainingsgelände. Im Sommer will ich sofort hierher ziehen.“

BILD: Kommen Sie alleine?

Fromlowitz: „Nein! Ich bringe Begeisterung mit und Ehrgeiz...“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:05
Was läuft da mit Enke ???

Hannover 96 hat gestern Torwart-Talent Florian Fromlowitz (21/12 Bundesligaspiele) aus Lautern verpflichtet. Ablösefrei, Vertrag bis 2011 - als Nr. 2 hinter National-Torwart Robert Enke (30). Wirklich nur als Nr. 2?



Von H. OSTENDORP, L. BEIKE und K. HOFMANN Denn plötzlich machen ganz heiße Gerüchte die Runde. Im Mittelpunkt: Enke und der FC Bayern!

Holt der neue Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann Deutschlands Nr. 3. Die Bayern verweisen beim Torwart-Thema immer wieder auf das Versprechen an Michael Rensing (23), dass der Kahn-Nachfolger wird. Im Wort stehen Hoeneß und Rummenigge - aber nicht Klinsi...Enke zu Bayern? Einiges spricht dafür.

Gestern stellte Klinsi in München neben seinem zweiten Assistenten Nick Theslof (30, USA) auch seinen neuen Torwart-Trainer vor: Walter Junghaus (49). Junghans war von 1999 - 2001 Torwart-Trainer unter Jupp Heynckes bei Benifca Lissabon. Die Nr. 1 (und Kapitän) war damals bei den Portugiesen Robert Enke!

Dazu wurde Bayerns Chef-Berater Paul Breitner vor zwei Wochen im Bahnhof von Hannover gesehen. Einen offiziellen Termin hatte er in der Stadt nicht.

Und: Enke will nach der EM die Nr. 1 bei Jogi Löw werden. In Hannovers Schießbude (schon 42 Gegentore) wird das nichts. Unter Klinsi bei Bayern hätte er beste Aussichten.

Auch die Aussagen von Enke-Berater Jörg Neblung lassen vieles offen. Neblung zu BILD: „In diesem Geschäft kann ich gar nichts ausschließen.“ Enkes Vertrag bis 2010 dürfte für die Bayern kein Hindernis darstellen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/04/2008 17:06
VfL Wolfsburg - Hannover 96

am 05.04.2008, 15:30 Uhr, in der Volkswagen-Arena



Nächster Gegner: VfL Wolfsburg


Aktuelle Situation:
Die Wölfe im Höhenflug! Seit der Winterpause scheint das Konzept von Alleinherrscher Felix Magath immer mehr aufzugehen. Der letzte Last-Minute-Sieg der Niedersachsen hat gezeigt, wohin die Richtung des VfL zeigt: stark nach oben. Der internationale Wettbewerb ist nun nicht mehr so weit entfernt...

Wichtige Abgänge:
Christopher Lamprecht (1. FC Kaiserslautern)
Vlad Munteanu (AJ Auxerre)
Isaac Boakye (1. FSV Mainz 05)
Sergiu Radu (VfB Stuttgart)
Uwe Möhrle (FC Augsburg)
Juan Carlos Menseguez (CA San Lorenzo)
Mike Hanke (Hannover 96)
Diego Klimowicz (Borussia Dortmund)
Hans Sarpei (Bayer Leverkusen)



Wichtige Zugänge:
Diego Bengalio (Nacional Funchal)
Danijel Ljuboja (VfB Stuttgart)
Makoto Hasebe (Urawa Red Diamonds)
Grafite (Le Mans UC 72)
Josué (FC Sao Paulo)
Jan Simunek (Sparta Prag)
Marcel Schäfer (1860 München)
Alexander Laas (Hamburger SV)
Christian Gentner (VfB Stuttgart)
Ricardo costa (FC Porto)
Edin Dzeko (FK Teplice)
Sacha Riether (SC Freiburg)
Daniel Baier (1860 München)



Verletzte/Gesperrte Spieler:
Grafite (Rotsperre)

Scorerliste:
Marcelinho 12 (4 Tore, 8 Vorlage)
Grafite11 (9 Tore, 2 Vorlagen)
Dzeko10 (5 Tore, 5 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: FC Hansa Rostock (A) : 1:0
DFB-P.: Hamburger SV (H) 1:1
BL: FC Bayern München (A) 0:2
BL: SV Werder Bremen (A) 1:0
BL: FC Energie Cottbus (H) 3:0

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 16 S - 1 U - 5 N
Auswärtsbilanz: 4 S - 5 U - 11 N
Gesamtbilanz: 42 Spiele - 20 S - 6 U - 16 N

Letzte Spiele:
2007/08:96 - Wolfsburg 2:2
2006/07: Wolfsburg - 96 1:2; 96 - Wolfsburg 2:2
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 14:58
Derby ohne Topscorer

27. Spieltag: VfL Wolfsburg Hannover 96

„Niedersachsenderby“ unter umgekehrten Vorzeichen – dies könnte das Motto des Nachbarschaftsduells am Samstag zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96 sein. Die Roten, stark in die Saison gestartet, schwächelten zuletzt. Die Wölfe starteten schwach und sind als punktbestes Team der Rückrunde derzeit die Mannschaft der Stunde.



Wölfe jagen „Nordmeisterschaft“

Wenn am Samstag in der Volkswagen-Arena das Niedersachsenderby zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96 ausgetragen wird, könnte man denken, dass es hierbei zu einem Duell zweier Mannschaften aus dem grauen Mittelfeld kommt. Ein einfacher Blick auf die Tabelle – die Wölfe sind Achter, 96 Zehnter – scheint dieses zu bestätigen. Doch so dicht, wie es der bloße Tabellenrang auf den ersten Blick Glauben macht, liegen die beiden Mannschaften derzeit nicht zusammen. Betrachtet man nur die neun Bundesligaspiele des Jahres 2008, so scheinen derzeit Welten zwischen den beiden niedersächsischen Clubs zu liegen. Die Wölfe belegen in der Rückrunde mit 20 Punkten den ersten, die Roten mit 8 Punkten dagegen nur den 15. Tabellenplatz. Sportlich verläuft die Saison bei beiden Teams also stark gegenläufig. Mit einem Heimerfolg könnten die VW-Städter sich sogar bereits frühzeitig den inoffiziellen Titel des „Nordmeister“ sichern, der lediglich die direkten Duelle der fünf Nordklubs einrechnet.



Magath „Allmächtig“ auf Shopping-Tour

Vor der aktuellen Spielzeit wurde in Wolfsburg mit Felix Magath ein neuer Trainer und Manager in Personalunion installiert. „Felix Allmächtig“ durfte - mit freundlicher Unterstützung des VW-Konzerns - ordentlich shoppen gehen. Für Spieler wie Grafite, Josué, Riether, Costa, Simunek und Benaglio wurden rund 30 Millionen Euro ausgegeben. Insgesamt kamen sage und schreibe 17 neue Spieler nach Wolfsburg, so dass Magath im Laufe der Saison fast den kompletten Kader von Grund auf erneuert hat. Zu Beginn der Spielzeit fehlte diesem neustrukturierten Kader verständlicherweise noch etwas die Abstimmung, nun aber nähren sich die VW-Städter mit Siebenmeilenstiefeln den internationalen Plätzen – die Systemumstellung auf nur noch einen Sechser (Josué) und die damit einhergehende Stärkung der Außenpositionen scheint genauso zu greifen wie die Neubesetzung der Torwartposition. Die Abwehr der Wölfe um Ricardo da Costa avancierte zuletzt vom Sorgenkind zum Prunkstück des Teams.



Stuttgart als Mutmacher

Entgegengesetztes Bild bei Hannover 96: Nach einer guten Hinrunde, die man auf dem siebten Tabellenplatz abschloss, findet die Hecking-Elf in der Rückrunde immer noch nicht richtig in Schwung und hat erheblich an Boden verloren. Die zuletzt starke Leistung beim 0:0 in der AWD-Arena gegen Meister Stuttgart lässt allerdings hoffen, dass die Roten die Trendwende wieder einleiten können. Im 58. Spiel Dieter Heckings als 96-Chefcoach – damit überholt der 43-Jährige Ralf Rangnick und Ewald Lienen und setzt sich an die dritte Position in der Rangliste der dienstältesten 96-Trainer – möchte dieser nun unbedingt an seine persönliche erfolgreiche Serie gegen den VfL anknüpfen. Inklusive seines Antrittspiels bei den Roten (2:1 in der VW-Arena) hat Hecking noch keine Partie gegen den Nachbarn verloren.



Topstürmer gesperrt

Personell entspannt sich die Lage bei den Roten allerdings nur langsam. Durch die Verletzungen von Michael Tarnat (Saisonende), Christian Schulz (Hüftmuskelprobleme) und nun auch Konstantin Rausch (Adduktorenprobleme) klafft insbesondere auf der linken Abwehrseite eine große Lücke. Zwar ist ein Einsatz von Schulz noch nicht gänzlich ausgeschlossen, wahrscheinlicher ist indes ein erneuter Aufritt von Vinicius links in der Abwehrkette. Neben den Genannten fehlen Dieter Hecking auch weiterhin wichtige Leistungsträger wie Chavdar Yankov, Jan Rosenthal und den ehemaligen VfL-Stürmer Thomas Brdaric zu ersetzen. Kurioserweise fehlt mit Mike Hanke zudem ein weiterer ehemaliger Angriffs-Wolf. Der 96-Goalgetter brummt letztmalig seine Rotsperre ab und wird erneut, hoffentlich ähnlich erfolgreich wie zuletzt, von Jiri Stajner ersetzt. Aber auch der Felix Magaths Goalgetter fällt aufgrund einer Sperre aus. Der Brasilianer Grafite (bislang 9 Treffer) muss nach seinem üblen Tritt gegen den Hamburger Mathijsen insgesamt sogar fünf Spiele pausieren. Mit Danijel Ljuboja fehlt beim Gastgeber ein weiterer Stürmer mit Oberschenkelproblemen definitiv aus. Hinter den Mittelfeldspielern Hasebe, Santana und auch Marcelinho stehen zudem Fragezeichen. Dafür kehren mit Costa und Madlung beide Stamm-Innenverteidiger nach Gelbsperre zurück



So könnten beide Teams auflaufen:

VfL Wolfsburg: Benaglio – Riether, Ricardo Costa, Madlung, Schäfer – Gentner, Josué, Hasebe (Krzynowek), Marcelinho (Laas) – Dejagah, Dzeko

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Fahrenhorst, Vinicius – Balitsch, Lala, Pinto, Bruggink, Huszti – Stajner

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Otterbach)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:00
Fakten Fakten Fakten

Mindestens einen Treffer sollten die Roten schon in der Volkswagen-Arena erzielen, um etwas Zählbares mit nach Hause nehmen zu können. Denn Wolfsburg ist das Team der Liga, dass eigentlich immer trifft. Dreimal in Folge gelangen den Roten sogar zwei Tore im kleinen "Niedersachsenderby". Diese und andere interessante Statistiken zum Nachbarschaftsduell findet Ihr hier:



In den letzten 3 Spielen gegen den VfL gelangen 96 jeweils genau 2 Treffer. Keine dieser Partien gewannen die Wölfe (1 Niederlage, zuletzt 2 Remis).

Beim letzten Gastspiel von Hannover in Wolfsburg feierte Dieter Hecking einen erfolgreichen Einstand als 96-Coach – am 15.09.06 sah er einen 2-1-Sieg seines Teams.

5-mal fand diese BL-Partie in Wolfsburg statt – 4-mal siegte der VfL, 1-mal 96 (jeweils mit nur 1 Tor Differenz).

Der VfL ist seit 6 Heimspielen ungeschlagen (3 Siege, 3 Remis).
Hannover gewann keines seiner letzten 5 Auswärtsspiele (3 Niederlagen, 2 Unentschieden).

Heckings Elf gewann nur 1 ihrer letzten 10 BL-Spiele (4 Niederlagen). Zuletzt teilten die Roten 3-mal in Folge die Punkte.

Anteilig erzielte 96 die meisten Tore nach ruhenden Bällen (44.4%).

Wolfsburg blieb nur 1-mal in dieser Spielzeit ohne eigenen Treffer – und damit ligaweit am seltensten.

Neben Schalke traf Hannover am häufigsten per Kopf (13-mal).
Kein Spieler bereitete 2008 ligaweit mehr Tore vor als Christian Gentner (4 Assists).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:02
Eine Schule die Spaß macht

Hannover (fe). Eine Fußballschule gibt es bei Hannover 96 schon seit Langem; seit dieser Woche hat sie erstmals einen hauptamtlichen Lehrer, mit dessen Hilfe diesem Projekt noch mehr Schwung und Ausstrahlung verliehen werden soll.

Jürgen Holletzek (52) aus Boffzen hat diese Aufgabe am 1. April übernommen; er ist damit Nachfolger von Thomas Joedecke, der ehrenamtlich tätig war und für seine Arbeit von Sportdirektor Christian Hochstätter ein dickes Lob bekam.

Für Holletzek, der viele Jahre als Stützpunkttrainer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tätig war, stehen die Vermittlung sozialer Werte wie Fair Play oder Respekt vor dem sportlichen Kontrahenten und die Identifikation mit 96 im Vordergrund. Angeboten werden unter anderem Kurse in Vereinen und zusätzliches Training für solche Talente, die nicht über den DFB gefördert werden. Dabei sollen auch frühere Spieler der „Roten“ wie Roman Wojcicki oder Jörg Kretzschmar sowie Trainer des 96-Nachwuchsleistungszentrums mithelfen.
Generell stehe im Vordergrund, „dass die Kinder Spaß haben“, sagte Hochstätter. „Bei uns kann jeder mitmachen, ob Junge oder Mädchen, und zwar unabhängig vom aktuellen Leistungsvermögen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:03
Blubbern im Gerüchte-Kochtopf

Enke und die Bayern: Warum das derzeit Quatsch ist und für 96 trotzdem ein Thema werden kann



Von Heiko Rehberg und Norbert Fettback

Hannover. „Enke für Deutschland, Kahn für Afghanistan.“ So stand es auf einem Plakat, das hannoversche Fußballfans gemalt hatten, als Oliver Kahn noch Deutschlands Nummer 1 und vor wenigen Jahren mit der Nationalmannschaft in der AWD-Arena zu Gast war. Kommt es jetzt ganz anders, nämlich: Robert Enke für Kahn? Und zwar nicht im deutschen Nationaltor, sondern beim Bundesliga-Rekordmeister Bayern München?

„Schock-Gerüchte um den Star-Torwart“ titelte gestern die „Bild“-Zeitung und spekulierte damit über einen möglichen Wechsel Enkes von Hannover 96 zu den Bayern zur neuen Saison. Taufrisch sind diese Gerüchte freilich nicht, weshalb sich die Schockstarre der hannoverschen Fans in Grenzen hält. Denn erstens ist es das Normalste der Bundesligawelt, dass der FC Bayern für sich beansprucht, die besten Spieler nach München zu locken. Das war schon immer so, und Enke ist nun einmal gemeinsam mit Leverkusens Rene Adler derzeit der beste Torwart in Deutschland.

Zweitens gehört es genauso zum Bundesligageschäft, dass Verträge – in diesem Fall der von Enke in Hannover, gültig bis 2010 – nicht viel mehr sind als Absichtserklärungen. Solange Enke mit 96 nicht international spielt, wird es Wechselgerüchte unabhängig von irgendwelchen Versprechen, Dementis oder Zusagen geben, denn selbstverständlich hat ein Mann seiner Klasse das Ziel, sein Können auch einmal auf der europäischen Bühne beweisen zu wollen. Erst recht, wenn er wie der 30-Jährige nach der Europameisterschaft im Sommer die Nummer 1 im deutschen Nationaltor werden möchte.

In Internetforen und im Stadion ist das „Enke-zu-den-Bayern-Gerücht“ seit der Ankündigung von Oliver Kahn, seine Karriere im Mai zu beenden, ein viel und gern diskutiertes Stammtischthema. Dass es gerade jetzt hochkocht, ist eher zufällig und hat mit zwei Personalien zu tun, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Am Mittwoch präsentierten in Hannover die „Roten“ mit Florian Fromlowitz einen neuen Torwart für die kommende Saison. Und in München stellte der FC Bayern mit Walter Junghans einen neuen Torwarttrainer vor. Rührt man ein paar Hintergründe mit einigen Fragen zusammen, kommt da durchaus eine schöne Schlagzeile zusammen.

Junghans war von 1999 bis 2001 Torwarttrainer bei Benfica Lissabon; der Torhüter der Portugiesen hieß zu dieser Zeit Robert Enke. Und die Fromlowitz-Personalie lässt aufmerken, weil ein „U 21“-Nationalspieler, der nach einer schweren Verletzung (Kreuzbandriss) Spielpraxis sucht, ausgerechnet zu einem Verein geht, bei dem er unter normalen Umständen bis Juni 2010 kein Spiel machen wird, weil die Nummer 1 Enke über alle Zweifel erhaben ist. Wenn aber Enke vorzeitig … Doch da ist man wieder bei reinen Spekulationen.
Die Faktenlage sieht so aus: „Ich habe von dem angeblichen Interesse aus München aus der Zeitung erfahren“, sagt Enke: „Es gibt keine Anfrage.“ Dieter Hecking, der 96-Trainer, sagt: „Gerüchte sind dafür da, dass sie gestreut werden. Fakt eins ist: Es gibt kein Angebot. Fakt zwei ist: Robert Enke hat Vertrag. Und er ist nicht ablösefrei.“ 96-Sportdirektor Christian Hochstätter sagt: „Es ist nichts passiert. Es gibt von keinem Klub eine Anfrage.“ Martin Kind, der 96-Klubchef, sagt: „Es gibt keine Anfrage. Wir würden das Thema auch nicht annehmen.“ Enke-Berater Jörg Neblung sagt, was ein Berater sagen muss: „In diesem Geschäft kann ich gar nichts ausschließen.“ Und die Bayern? Die dementieren. Aber was hat das schon zu sagen?

In München hat Manager Uli Hoeneß Michael Rensing, dem derzeitigen Kahn-Stellvertreter, das Versprechen gegeben, in der neuen Saison die Nummer 1 zu sein. Hoeneß gilt als verlässlicher Vertragspartner und jemand, der seine Versprechen hält. Aber interessiert die Zusage von Hoeneß auch Jürgen Klinsmann, den künftigen Bayern-Trainer, der sich laut Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zwar auch zu Rensing bekannt haben soll, von dem aber gerade die Bayern wissen, dass er eigenen Kopf hat? Und dass der eine oder andere im Klub Zweifel an der Qualität des 23-jährigen Rensing hat, ist bekannt. Spannend wird es erst, wenn sich Klinsmann in den Kopf gesetzt haben sollte, dass Robert Enke der neue Bayern-Torwart werden soll. Dann lautet die Frage nicht nur, was Enke will, sondern: Bei welcher Summe wird 96 schwach? Oder gibt es vielleicht zu einer hohen Ablösesumme gleich noch Rensing dazu, sodass 96 dann mit ihm und Fromlowitz gleich zwei junge Torwarttalente hätte?

„Ich beschäftige mich mit der ganzen Sache nicht“, sagt Trainer Hecking. „Wir wollen unsere besten Spieler nicht verkaufen, sondern die Mannschaft gezielt weiterentwickeln“, sagt Kind. Dass Enke unabhängig von diesen Aussagen begehrt bleibt, wissen beide. Und wie sich Gerüchte manchmal verselbstständigen, sahen die 96-Verantwortlichen gestern, als „stern.de“ plötzlich „Klinsmann will Enke“ vermeldete, obwohl es von Klinsmann nicht einen Satz dazu gibt. Möglicherweise droht Gefahr aber ohnehin gar nicht aus dem Süden, sondern aus dem Norden. Dort ahnt Werder Bremen mittlerweile, dass Torwart Tim Wiese in den entscheidenden Spielen ein Sicherheitsrisiko ist. Und dass man in Hannover hochkarätige Verstärkung für die Abwehr findet, wissen sie bei Werder seit der Verpflichtung von Per Mertesacker. Enke zu Werder – das wäre für einige 96-Fans nun wirklich ein Schock-Gerücht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:04
Nachgefragt …

… bei Dieter Hecking, Trainer von Hannover 96



Herr Hecking, am Sonnabend tritt Hannover 96 beim VfL Wolfsburg an? Eigentlich müssen Sie bei dieser Ansetzung sehr gute Erinnerungen haben.

Das Ganze liegt schon eineinhalb Jahre zurück. Aber es war natürlich eine schöne Sache, beim Einstieg als 96-Trainer dort mit 2:1 zu gewinnen.

Was steht seitdem zu Buche?

In jüngster Zeit war davon zu hören und zu lesen, 96 sei im Niemandsland der Bundesliga angekommen. Auch wenn wir nicht den großen Schritt gemacht haben, den wir nach der guten Hinrunde erhofft hatten: In den Jahren zuvor wäre man häufig froh gewesen, so früh in diesem Tabellenbereich zu stehen und beizeiten die nächste Saison planen zu können. Wir haben sehr viele richtige Entscheidungen im Sinne von 96 getroffen, auch wenn nicht alle glücklich waren. Hört man sich außerhalb von Hannover wegen des Erscheinungsbildes des Klubs um, dann ist die Wahrnehmung deutlich positiver als vor zwei, drei Jahren.

96 trifft in Wolfsburg auf die beste Rückrundenmannschaft, die Investitionen von rund 30 Millionen Euro in neue Spieler scheinen sich doch noch auszuzahlen. Kann man sportlichen Erfolg kaufen?

Jeder Verein hat seinen Weg, um nach oben zu kommen. Beim VfL hat das Ganze durch VW noch mal richtig Auftrieb bekommen, und es gibt hohe Ansprüche. Dass es dort gut läuft, zeigt auch, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wurde. Wir haben VW nicht und gehen unseren Weg.

Ist es Ausdruck Wolfsburger Stärke oder Folge der Schwäche anderer Klubs, dass der VfL die Rückrundentabelle anführt?

Wir haben für die Vorrunde in Anspruch für 96 genommen, dass wir nicht von ungefähr so gut dastanden. Das lässt sich übertragen: Für mich ist der VfL zu Recht bestes Rückrundenteam.

Wolfsburg gegen Hannover: Ist das für Sie das Niedersachsen-Derby?

Es gibt nur ein richtiges Derby. Und das ist das gegen Eintracht Braunschweig. Doch es ist schön, dass wir eine kurze Anfahrt haben, und ich hoffe, dass meine Serie hält, mit 96 nicht gegen den VfL zu verlieren.

Interview: Norbert Fettback
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:06
Enke und Bayern ?

BILD fragte bei Deutschlands Nr. 3 nach: Spielen Sie nächstes Jahr noch in Hannover?



Von HEIKO OSTENDORP und FELIX SEIDEL

Enke, der noch Vertrag bis 2010 hat: „Ich verspreche ungern etwas zu 100 Prozent. Ich habe in Barcelona für 3 Jahre unterschrieben und war ein Jahr später ausgemustert. Dann in Istanbul und war ein paar Wochen später weg."

Und dann sagt der 96-Torwart, den Satz, der aufhorchen lässt: „Natürlich will ich mit Blick auf die Nationalmannschaft international spielen. Das ist ein Thema, was ich mit dem Bundestrainer besprechen muss. Ich hoffe, das kann ich während der EM.“

Enke will Jogi Löw um Rat fragen. Nach der EM macht er sich Hoffnungen auf die Nr. 1 – und die Chancen auf den deutschen Kasten wären bei Bayern viel größer als in Hannover.

Enke: „Natürlich wäre das ein Vorteil, aber ich bin ja auch jetzt bei der Nationalmannschaft dabei.“

Enke zu Bayern?
Zwar haben Hoeneß und Rummenigge letzte Woche Rensing nochmals in einem internen Gespräch das Vertrauen ausgesprochen. Doch von Klinsi hat der Torhüter noch gar nichts gehört. Dabei könnte der künftige Bayern-Trainer alle Spekulationen mit einer SMS an Rensing beenden. Tut er nicht.

Enke zu Bayern?
Enke gestern zu BILD: „Ich kann garantieren, dass es noch keinen Kontakt zu Bayern gab.“ Nach den Fifa-Statuten müsste Bayern auch vorher bei 96 um Genehmigung bitten. Kann ja noch passieren...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:07
Treue war gestern !

Natürlich hätte man gestern versuchen können, Robert Enke einen ewigen Treueschwur zu entlocken, es wäre allerdings vergebliche Liebesmühe gewesen – und ein bisschen unfair dem 96-Torwart gegenüber obendrein. Enke, der unfreiwillig in ein fantasievolles Wechselspiel mit den Bayern geraten ist, hat zwar in Hannover einen mit zwei Millionen Euro pro Jahr dotierten Arbeitsvertrag, in Ketten liegt er deshalb nicht. Enke hat kürzlich bis 2010 verlängert, ausschließen in seiner Karriere-Planung mochte er mit seiner Unterschrift jedoch ausdrücklich nichts.

Die Zeit der Treueschwüre ist im boomenden Profifußball längst vorbei. Uwe Seeler beim Hamburger SV, Gerd Müller bei den Bayern und Hans Siemensmeyer bei 96 galten als treue Seelen, sie waren Identifikationsfiguren für die Fans und mit ihren Vereinen fest verwachsen.

Heutzutage gewinnt das Herz nur noch in Ausnahmefällen gegen das Geld. Fußballprofis sind vor allem Geschäftsleute, die sich als Ego-Firma so gewinnbringend wie möglich vermarkten wollen. Auch die Vereine wissen das, es wird unaufgeregt akzeptiert, dass Verträge nicht mehr erfüllt werden. Dafür gibt es Ablösemillionen.

Und so ist es zwar nicht wahrscheinlich, aber denkbar, dass sogar ein erklärter 96-Liebling wie Enke plötzlich in München anheuert. Zu Recht denken die Bayern über die Qualität des potenziellen Kahn-Nachfolgers Michael Rensing nach – und was der neue Trainer Jürgen Klinsmann sich zwischen den Münchner Pfosten vorstellt, könnte durchaus Robert heißen und eine frische Narbe auf dem Schädel tragen.

Ginge Enke zu den Bayern, dürfte man ihm also nicht böse sein, zumal es in diesem Fall sogar um mehr als Geld gehen würde. Über dem ewigen 96-Niemandsland gibt es eben noch einen europäischen Fußballhimmel. Dort zu fliegen, muss eben auch Enkes sportlicher Traum sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:08
Ob Bayern ihn nun will oder nicht – bei 96 hat er ein Problem



Wird das Gerücht um Robert Enkes Wechsel zu den Bayern zum Fakt, dürfte 96 den Torwart nicht halten können.

VON ANDREAS WILLEKE, GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. Oliver

„Enke – Abflug zu Bayern?“ Damit erschreckte „Bild“ gestern 96-Fans, und wahrscheinlich auch Michael Rensing.

Dem Torhütertalent hatte Uli Hoeneß die Kahn-Nachfolge zugesagt. Allerdings vor der Klinsiwerdung der Bayern. Laut Karl-Heinz Rummenigge hat zwar auch Jürgen Klinsmann festgelegt, „dass Michael Rensing die Nummer eins ist“. Im DSF sagte der Bayern-Boss gestern Abend aber auch: „Wir werden erstmal die Saison zu Ende spielen und werden dann sehen, ob oder wo es Veränderungen geben soll.“ Kurz darauf ruderte er auf „Premiere“ zurück, betonte: „Wir werden keinen Torhüter verpflichten, der in Konkurrenz zu Michael Rensing treten soll.“
Es sei denn, Klinsmann – ein erklärter Enke-Fan, wie man hört – überlegt es sich doch noch anders. Der neue Bayern-Trainer war zwei Tage in München, reden mochte er nicht – und das gibt den Spekulationen natürlich weiter Nahrung. Wie auch die Tatsache, dass Bayerns neuer Chef-Torwart-Trainer Walter Junghans einst mit Enke bei Benfica Lissabon zusammenarbeitete.
Die Enke-Geschichte – sie könnte noch eine werden. Den Ball unabsichtlich ins Rollen hat 96 gebracht – mit der Verpflichtung von Florian Fromlowitz. Dessen Ambitionen wollen nicht so recht zur offiziellen Jobbeschreibung „zweiter Mann hinter Enke“ passen. Der U-21-Torwart will mit Manuel Neuer und Rene Adler ums Nationaltor kämpfen und rechnet sich aus, bei 96 auch zu spielen. Da fragt man sich doch: Spinnt Fromlowitz – oder gibts einen 96-Geheimplan ohne Enke?

Den gibts nicht, sagt Martin Kind. Der 96-Chef will „Anfragen sofort abbügeln“. Es liegt auch keine vor. „Wenn der Fakt kommt und Bayern würde irgendwann mal darüber nachdenken, Robert zu holen, haben wir einen Fakt“, sagt Dieter Hecking. „Und Fakt ist, Robert hat einen Vertrag bis 2010 bei uns und ist nicht ablösefrei.“ Ah, ja.

Fakt ist aber auch: Wenn Klinsmann Enke will, bekommt er ihn. So wie Bayern Miroslav Klose trotz tapferer Gegenwehr der Bremer bekam. Enke hat zwar keine Ausstiegsklausel, machte gestern aber klar: „Ich habe bei der Vertragsunterschrift gesagt, dass ich nichts ausschließen kann.“ Das ist alles andere als ein Treueschwur.

Wie auch, Enke kommt mit 96 nicht so recht voran. Der Sprung ins internationale Geschäft wird erneut verpasst – bei Bayern hätte er größere Chancen, sich fürs Nationaltor zu empfehlen. „Das gilt für alle Vereine, die Champions League spielen“, sagte Ex-Bayern-Trainer Felix Magath (jetzt Wolfsburg) gestern der NP. „Ein Spieler, der wie der Schalker Manuel Neuer in Porto außergewöhnliche Leistungen bringt, steht mehr im Fokus als ein Spieler, der nur in der Bundesliga hält.“

Diese fehlende internationale Praxis wird Enke immer wieder vorgehalten. Stets hört Enke, er muss raus aus der 96-Schießbude, wenn er was werden will. Kann sein, dass er das irgendwann auch glaubt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:10
Fans mit dem Schiff nach Wolfsburg

Der 96-Fanclub „HSV-Jungs“ hat sich fürs Derby etwas ganz besonderes ausgedacht: 110 Anhänger schippern auf dem Mittellandkanal nach Wolfsburg! Magath ahoi...



Von HEIKO OSTENDORP

Eine Seefahrt die ist lustig.. Samstag früh um 7 Uhr geht‘s los. Mit 12 km/h tuckern die Fans auf der „Wappen von Hannover“ in die VW-Stadt, Fahrzeit ca. 7 Stunden! Party und gute Stimmung sind auf dem Schiff garantiert. Vorher aber Ärger - denn eigentlich wollten sogar 220 Fans mit. Vom Kapitän des Schiffes „Leineschloss“ gab es bereits eine Zusage, die Bootstour war komplett organisiert. Sogar eine Liveband bestellt. Doch vor ein paar Tagen plötzlich die Absage.

„Unter dem Vorwand von fadenscheinigen Argumenten wurde uns abgesagt“, berichtet Lars Fischer (36), Präsident der „HSV-Jungs“.

Seine Vermutung: „Der Betreiber hat Vorurteile gegenüber Fans, befürchtet Randale.“ Dabei sind alleine 16 Polizeibeamte Fanclub-Mitglieder...

BILD fragte bei Udo Gerhardt vom „Leineschloss“ nach. Der Betreiber: „Die Absage hat nichts mit den Fans zu tun, sondern hat organisatorische Gründe. Für Samstag ist schlechtes Wetter angesagt, um die 0 Grad. Es müssten 100 Leute draußen sitzen.“

Merkwürdig: Wetter.de prognostiziert für morgen 7 - 9 Grad. Und Hannovers Fan-Beauftragter Frank Watermann sagt: „Es wäre für uns kein Problem gewesen, draußen zu sein. Wir stehen schließlich auch bei Wind und Wetter im Stadion.“

Ärgerlich für die Organisatoren der Bootstour: Auf dem Ersatzschiff „Wappen von Hannover“ finden nur 110 Leute Platz. Fischer: „Wir standen bei 220 Leuten im Wort. Wir haben Riesen-Ärger deswegen.“

110 Fans und der Band mussten die „HSV-Jungs“ absagen und das Geld zurückerstatten. Schade, dass jetzt nur die Hälfte der Fans die lustige Seefahrt erleben können...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:11
96 gewinnt enge Spiele nicht

… und rutscht daher ab. Wolfsburg dagegen schielt nach Europa.



HANNOVER. Wolfsburg ist „die Mannschaft der Stunde“ in der Bundesliga, weiß Dieter Hecking, denn der VW-gesponserte niedersächsische Nachbar ist mit 20 Punkten aus neun Spielen beste Rückrunden-Mannschaft. „Die Wolfsburger schielen nach Europa“, 96 sammelte dagegen mühsam erst acht Zähler seit der Winterpause und kann die Euro-Tabellenregion nur noch mit dem Fernglas sehen.

„Es macht den Unterschied zur Vorrunde“, beklagt Hecking, „dass wir die knappen Spiele nicht für uns entscheiden.“ 96 spielte schon fünfmal unentschieden in der Rückrunde, das bringt einen nicht weiter.
Hecking sieht aber die Chance, „mit guten Leistungen wieder weiter nach oben zu schieben. Die letzten Spiele lassen uns optimistisch nach Wolfsburg fahren.“ In seinem ersten Spiel mit 96 hatte er im September 2006 überraschend 2:1 gewonnen in der VW-Arena und danach zweimal 2:2 gespielt. Das seien immer „Spiele mit offenem Visier“ gewesen, und auch für morgen könnte man nun auf einen offenen Schlagabtausch hoffen.

Innenverteidiger Vinicius wird in Wolfsburg wohl wieder links hinten aushelfen müssen, das 96-Talent Konstantin Rausch wird nach seiner Zerrung bestenfalls auf der Ersatzbank Platz nehmen. Christian Schulz soll nach seinem Besuch gestern bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (wegen der Hüftprobleme) heute wieder ins Training einsteigen. Sollte er beschwerdefrei mitkicken können, wird auch Schulz noch zur Option für das Wolfsburg-Spiel.
„Ich stehe zur Verfügung“, sagt Vinicius, der gegen Stuttgart in der zweiten Hälfte außen besser als innen agiert hatte. „Das hat gut geklappt mit Hanno und Szabi, wir haben gut die Gegner gedoppelt“, erinnert sich der Brasilianer. „Das wird auch gegen Wolfsburg wichtig sein.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 04/04/2008 15:13
Derby ist nur Braunschweig

Gegen Wolfsburg begann Dieter Heckings Trainer-Karriere bei 96 – mit einem 2:1 Sieg in Wolfsburg. Auch in den beiden Duellen danach (jeweils 2:2) blieb er ungeschlagen. Doch so richtig mag er den VW-Klub trotzdem nicht...



Hecking lästert über Wolfsburg! Nach dem „Derby“ gefragt antwortet er schroff: „Es gibt nur ein richtiges Derby – und das ist gegen Eintracht Braunschweig.“ Patsch!

Und der 96-Trainer stichelt noch ein bisschen weiter gegen Wolfsburg und die 30 Millionen-Investitionen in dieser Saison: „Jeder Verein hat seinen Weg, wie er nach oben kommt. Die haben VW dahinter. Und Herr Winterkorn ist ein ehrgeiziger Mensch. Der will den VfL oben sehen – am besten gleich hinter Bayern. Wir haben VW nicht.“

Hecking heizt das „Derby“ an! Nach dem Motto: Rote Tradition gegen Werks-Klub mit VW-Millionen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:38
Fertig fürs Duell um die Nr 1

Raus aus der Krise, rein ins Duell mit dem Nachbarn aus Niedersachsen. Nach dem Remis gegen Meister Stuttgart am vergangenen Sonntag will Hannover 96 am heutigen Sonnabend im Spiel beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, Volkswagen-Arena) den nächsten Schritt auf dem Weg zurück zu alter Stärke machen. Doch wie stehen die Chancen für die „Roten“, ausgerechnet bei der besten Rückrundenmannschaft der Fußball-Bundesliga zu punkten und endlich mal wieder einen Auswärtssieg zu landen? Entscheidend für den Ausgang des großen Duells um die Nummer 1 in Niedersachsen sind die kleinen Duelle auf dem Platz. Vier Vergleiche, die ausschlaggebend sein können, haben wir unter die Lupe genommen – es sieht gut aus für 96.

Zumindest auf dieser Position sind beide Klubs bereits Bundesligaspitze. Sowohl Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio als auch sein Gegenüber Robert Enke beweisen Woche für Woche, warum sie im Kader ihrer jeweiligen Nationalmannschaft stehen. Der Schweizer ist sogar noch näher dran, sein Land bei der Europameisterschaft als Nummer 1 zu vertreten. Das liegt einzig daran, dass die Konkurrenz bei den Eidgenossen nicht so groß ist. Denn obwohl Reaktion, Stellungsspiel und Strafraumbeherrschung des 24-Jährigen wirklich beachtlich sind – Enke ist in allem noch etwas besser. Zudem spielt der Hannoveraner nun schon mehrere Jahre auf diesem hohen Niveau.

Dejagah – Ismael

Auf dieses Duell darf man gespannt sein: Ashkan Dejagah gegen Valérien Ismaël – man könnte auch sagen: jugendliche Unbekümmertheit gegen altgediente Erfahrung. Immerhin elf Lebensjahre liegen zwischen dem Wolfsburger Angreifer (21) und dem hannoverschen Innenverteidiger (32), und auch nach Bundesligaeinsätzen (50 und 101) trennt beide einiges. Doch Ismaël muss auf der Hut sein: Der dribbelstarke Dejagah, der zu Saisonbeginn von Hertha BSC kam und mit fünf Toren neben Edin Dzeko zweitbester Torschütze des VfL ist, nimmt eine auffällige Entwicklung. Er agiert nicht mehr so ballverliebt wie früher und stellt seine Stärken mehr in den Dienst der Mannschaft. Auch bei Ismaël zeigt die Formkurve peu à peu nach oben: „Le Chef“ ist dabei, seinem Ruf gerecht zu werden.

Marcelinho – Lala

Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: beim VfL die schillernde Figur Marcelinho mit seinen ständig wechselnden Frisuren und Haarfarben, mit seinem linken Zauberfuß, mit seinen genialen Momenten als Spielgestalter und mit seinen Ausfällen abseits des Platzes. Bei 96 der zuverlässige Altin Lala, der ohne Eskapaden durchs Leben geht. Sein Job auf dem Rasen ist es, das Spiel des Gegners zu zerstören. Der Albaner ist ein Wühler, der den Zweikampf sucht – ein Spielertyp, den Marcelinho gar nicht mag. Hat der Brasilianer einen seiner Zuckertage, kommt er mit Lalas Art zurecht. Doch diese Tage sind nicht so häufig. Der 96er hat gute Chancen, Marcelinho aus dem Spiel zu nehmen – das wäre ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum angestrebten Erfolg.

Madlung – Stajner

Das könnte ein Duell ganz nach dem Geschmack von Jiri Stajner werden. Gegen den immer etwas hüftsteif daherkommenden Alexander Madlung hat der 96-Stürmer aufgrund seiner hervorragenden Technik alle Vorteile auf seiner Seite. Für den Tschechen spricht zudem, dass er zurzeit gut in Form ist. Die beiden letzten Tore für die „Roten“ gegen Bielefeld und Duisburg erzielte Stajner, beide mit dem Kopf. Genau da könnte das Problem liegen, denn in der Luft wird der 96-Angreifer gegen den 1,94 Meter großen Verteidiger des VfL Wolfsburg keine Chance haben. Wenn Stajner nach seiner Vertragsverlängerung so zielstrebig und engagiert zur Sache geht wie in den vergangenen Spielen, dann wird nicht nur Madlung mit ihm seine liebe Mühe haben.

Typisch Hannover

Als 96-Trainer Dieter Hecking in dieser Woche in Bezug auf den VfL Wolfsburg danach gefragt wurde, ob Geld Tore schieße, da antwortete er nicht mit einem klaren Ja. Jeder Bundesligist beschreite seinen Weg, um Erfolg zu haben, sagte er – und der des niedersächsischen Kontrahenten, der den VW-Konzern im Rücken weiß, sei nun mal „mit viel Geld“ versehen. Angesichts der 45 Millionen Euro, mit denen 96 wirtschaftet, kann man da schon ein bisschen neidisch werden auf den reichen VfL. Auch deshalb ist es nicht alltäglich, welche Transfers in Hannover bewerkstelligt wurden, darunter der des früheren Wolfsburgers Mike Hanke.

Unabhängig vom Tabellenstand und der unterschiedlichen Rückrundenbilanz (96 holte erst acht Punkte): Nimmt man die Zahl der Fans als Gradmesser, dann sind die „Roten“ klar die Nummer 1 in Niedersachsen. In Hannover wurde für das heutige Duell das volle Kartenkontingent von 3000 verkauft, wahrscheinlich werden 5000 Fans das 96-Team anfeuern. Dass VfL-Geschäftsführer Klaus Fuchs den „fehlenden Funken aus Hannover“ beklagt, verstehe wer will. Beim Hinspiel fanden gerade einmal 1500 Wolfsburger den Weg in die Landeshauptstadt.

Typisch Wolfsburg

Einen Titel kann dem VfL Wolfsburg in dieser Saison niemand mehr nehmen: den des deutschen Meisters im Einkaufen. 18 neue Spieler hat Felix Magath verpflichtet und dafür – nach offiziell nicht bestätigten Angaben – nahezu 33 Millionen Euro ausgegeben. Aufgrund des wohl als einmalig zu bezeichnenden personellen Umbruchs (zugleich trennte sich der Verein von 18 Profis) lief es in der Hinrunde beim VfL äußerst holprig; vor dem Hinspiel in Hannover (2:2) ging es Magath noch darum, Abstand zu den Abstiegsplätzen zu halten. Chancen auf den Europacup sprach er seiner Mannschaft damals rigoros ab und hob 96 in diesem Zusammenhang auf den Favoritenschild.

Inzwischen haben sich die Wolfsburger bis auf Sichtweite an die Tabellenregion herangepirscht, die in der Saison 2008/2009 internationalen Fußball verheißt. Mit 20 Punkten ist der VfL gar die Mannschaft der Rückrunde. Der Etat des Klubs wird mit 70 Millionen Euro angegeben, dürfte aber um einiges höher sein. Für die neue Saison plant Magath statt massenweiser Transfers nur noch die Verpflichtung von Top-Spielern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:39
Fahne spielt mit Schmerzmitteln

Letzten Sonntag gegen Stuttgart schafften die Roten das erste Heim-zu-Null der Saison. Auch auswärts könnte die Null mal wieder stehen...



Damit´s heute in Wolfsburg erstmals seit dem 3:0 in Rostock (30. 11., letzter Auswärtssieg) klappt, muss der Doc ran. Denn: Frank Fahrenhorst kann nur mit Schmerzmittel spielen.

Der Innenverteidiger hat die Kapsel vom rechten großen Zeh kaputt. Eine Spritze lehnt Fahne ab: „So was mache ich nicht.“ Damit es trotzdem geht, kriegt er Schmerztabletten und einen dicken Tape-Verband.

Das alles reicht bei Christian Schulz nach Muskel-Verletzung (Hüfte und Oberschenkel) nicht. Schulle konnte zwar gestern trainieren, sitzt aber heute nur auf der Bank. Vinicius verteidigt hinten links.

Krebs und Bikmaz sind nicht im Kader, spielen Sonntag bei den Amateuren gegen Henstedt-Rhen. Wie Zizzo und Bastian Schulz. „Wenn sie bei uns nicht lange eingesetzt werden“, sagt Trainer Hecking.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:40
Magath redet 96 stark

Er will mit Wolfsburg noch nicht international spielen. Nach dem 1:0 in Rostock jubelte Felix Magath: „Nun können wir den Klassenerhalt feiern.“ Flachs oder Ernst? Der Wolfsburger Trainer schätzt 96 immer noch stärker ein als seinen VfL.



VON FLORIAN KREBS

Herr Magath, herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt.

Vielen Dank, die Arbeit hat sich gelohnt. Ich habe im Winter nicht daran geglaubt, dass wir unser Saisonziel so früh erreichen. Es ist bisher in der Rückrunde so hervorragend gelaufen, wie ich es nicht zu hoffen gewagt hätte. Wir wollen weiter gute Leistungen zeigen und nach dem letzten Spiel am 17. Mai richtig feiern.

Vielleicht sogar den Einzug ins internationale Geschäft …

Nein, das ist nicht mein Ziel. Das würde die Mannschaft überfordern. Wir haben noch nicht die Qualität, die beispielsweise Stuttgart, Bremen oder Leverkusen haben. Wir sind auf dem Weg, die Lücke zu schließen, aber wir sind noch lange nicht so weit, um mit diesen Vereinen mithalten zu können.

Wolfsburg ist beste Rückrundenmannschaft. Was ist denn das Erfolgsgeheimnis? Das neue 4-4-2-System, der neue Torwart?

Das gehört alles dazu, es gibt nicht den einen ausschließlichen Grund. Wir haben uns auch deshalb so positiv entwickelt, weil wir mit dem Pokalsieg gegen Schalke einen tollen Einstand in dieses Jahr hatten. Dieser Erfolg hat uns beflügelt und getragen.

Und Torwart Diego Benaglio?

Er hat bisher Topleistungen gezeigt und als sicherer Rückhalt der Mannschaft Stabilität verliehen. Diego hat einen großen Anteil daran, dass wir so gut dastehen.

Was sagt denn der Disziplinfanatiker Felix Magath zu der angeblichen Schlägerei von Marcelinho?

Sie schätzen mich verkehrt ein. Ich weiß, dass wir es wir mit Menschen zu tun haben. Disziplin ist mir vor allem bei der Arbeit wichtig, weil sie die Voraussetzung ist, um erfolgreich zu sein. Wenn jemand sich ab und zu nicht richtig verhält, das gehört zum Leben dazu. Das wird wie bei Marcelinho mit einer Geldstrafe geahndet (angeblich 10 000 Euro, d. Red.), und damit ist dann auch alles gut.

Vor dem Hinspiel sagten Sie im NP-Interview: „96 wird im Gegensatz zu uns um die internationalen Plätze mitspielen.“ Jetzt ist es andersrum – überrascht Sie der 96-Einbruch?

Ich hätte nicht geglaubt, dass 96 zu diesem Zeitpunkt hinter uns stehen würde. Aber sie haben keinen so günstigen Start in die Rückrunde erwischt wie wir und haben bisher unter ihren Möglichkeiten gespielt. Wir müssen Sonnabend auf der Hut sein.

Im Hinspiel gabs ein gutklassiges 2:2. Was erwarten Sie diesmal?

Die 96er werden mit hohem Einsatz auftreten. Dass wir überraschend vor ihnen stehen, ist ja immer Ansporn für die Spieler, sich besonders ins Zeug zu legen. Ich denke, es wird ein hochintensives Spiel.

Erwarten Sie trotzdem einen Sieg?

Natürlich hoffen wir, dass wir gewinnen. Aber Hannover ist nicht schlechter als wir, vielleicht sogar ein bisschen besser.

Wie meinen Sie denn das?

Jede Mannschaft hat mal Phasen, in denen es besser oder schlechter läuft. Für uns lief es zuletzt gut, für 96 eher schlecht. Aber Phasen ändern sich. Ich war ja im Herbst nicht der Einzige, der Hannover in den UEFA-Cup-Plätzen gesehen hat. 96 hat eine eingespielte Mannschaft und war in der Hinrunde von der Entwicklung her weiter als wir.

Haben Sie das Tiefstapeln in Wolfsburg gelernt?

Nein. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, realistisch mit der Leistung einer Mannschaft umzugehen und sie nicht zu überfordern, nur weil eine allgemeine Stimmung dahin geht.

Trainer, Manager, Geschäftsführer – wie lange wollen oder können Sie diese Mehrfachbelastung noch leisten?

Wir wollen alles auf eine breitere Basis stellen, eine der Funktionen wird also in absehbarer Zukunft von einer zusätzlichen Person übernommen. Nächste Saison werde ich nach derzeitigem Stand aber Trainer, Manager und Geschäftsführer bleiben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:42
Die Roten holten 2008 nur acht Punkte, Wolfsburg schon 20



Von LARS BEIKE und HEIKO NIEDDERER

Tuck-tuck! Tuck-tuck!

Wie mit einem altersschwachen Diesel-Trecker tuckert Hannover 96 durch die Rückrunde. 9 Spiele, nur 1 Sieg und lahme 8 Punkte.

Brummm! Brummm!


Wolfsburg hat über Weihnachten den Turbo eingebaut, holte dieses Jahr als beste Rückrunden-Elf schon genau so viele Punkte (20) wie in der gesamten Hinrunde.

Heute das Derby(-Rennen). Bremst Tucker-Dieter Hecking da ausgerechnet Turbo-Felix Magath aus?

96-Trainer Dieter Hecking (43) hat nach drei Unentscheiden in Serie die Hoffnung, dass seine Tucker-Roten endlich mal richtig Gas geben: „Es waren gegen Wolfsburg immer enge Spiele. Damit rechne ich auch diesmal. Und mit einem Sieg haben wir die Chance, wieder ran zu kommen.“

Und gleichzeitig den (ungeliebten) Nachbarn auszubremsen...


Weiß auch Wolfsburg-Trainer Felix Magath (54) und warnt seine Turbo-Wölfe: „Das ist für Hannover eine gute Gelegenheit, uns zu ärgern.“

Bitter, dass die Roten Wolfsburg „nur“ noch ärgern können. In der Vorrunde sahen Enke & Co. den VfL nur im Rückspiegel – mit satten 7 Punkten Vorsprung. Dann setzte Magath den Blinker...

...und Wolfsburg rauschte im Turbo-Tempo vorbei. Seit Weihnachten machten Marcelinho & Co. allein 12 Punkte auf 96 gut - und sind jetzt schon 5 Punkte weg.

Die Enttäuschung bei 96 sitzt tief. Hecking gesteht: „Nach der guten Vorrunde haben wir nicht den ganz großen Schritt gemacht. Da haben wir uns selbst auch mehr erhofft.“

Darum wäre ein Derby-Sieg heute ein kleiner Trost. Damit nicht ausgerechnet der Nachbar nächste Saison auf Europa-Tour geht, während die Roten über die Dörfer tingeln.

Wird ein spannendes Rennen heute zwischen Tucker-Dieter und Turbo-Felix...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:43
Wer ist der gefährlichere Serientäter ?

Star gegen Trainer. Gesperrter Hanke erwartet „das beste Derby“. Alles läuft heute auf ein Unentschieden hinaus. Wolfsburgs Marcelinho hat noch nie gegen 96 verloren, 96-Trainer Dieter Hecking noch nicht gegen Wolfsburg.



VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS

HANNOVER. Durch seinen Schubser in Duisburg hat sich Mike Hanke um den Auftritt bei seinem Ex-Klub gebracht. Der 96-Stürmer ist heute in Wolfsburg nochmal gesperrt. Mit seinem Fehlen hat es aber nichts zu tun, wenn Hanke glaubt, „es kann das beste Derby der vergangenen Jahre werden“. Es hat eher damit zu tun, dass Wolfsburg die beste Rückrundenmannschaft ist. Seit sechs Spielen ist der VfL unbesiegt, 96 hingegen hat seit fünf Auswärtspartien nicht mehr gewonnen. Diese Serien könnten mit einem Unentschieden ebenso halten wie zwei andere: Marcelinho hat noch nie gegen 96 verloren, weder mit Hertha BSC noch mit Wolfsburg. Und Dieter Hecking hat auch noch nicht gegen Wolfsburg verloren.

Marcelinho traf häufig gegen 96, zuletzt beim 2:2 im Hinspiel. „Ich bin glücklich, wenn ich gegen 96 spiele, weil ich fast immer treffe“, freute sich der Brasilianer damals.

Wolfsburgs Trainer Felix Magath „wusste gar nichts von der Serie. Aber natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn er gegen 96 so weitertrifft. Ich hoffe, er macht mindestens sein sechstes Tor.“ Das hofft Kollege Hecking natürlich nicht. „Das waren attraktive Spiele mit Wolfsburg“, erinnert sich der 96-Trainer jedoch.

Nicht vergessen wird er das erste – es war sein allererstes als 96-Trainer. Seit dem 2:1-Sieg am 15. September 2006 hat sich vieles zum Guten entwickelt. „Wir haben sehr viele richtige Entscheidungen getroffen, auch wenn einige nicht ganz so glücklich waren“, zieht Hecking Bilanz. „Außerhalb Hannovers ist die Wahrnehmung des Klubs deutlich positiver als vor zwei Jahren.“

Aber wirklich vorangekommen ist 96 in der Tabelle nicht. Insgesamt verläuft die Rückrunde sehr enttäuschend. Es hat sich aber eine große Selbstzufriedenheit auf niedrigem Niveau breit gemacht. „Wir sind wieder im Kommen“, glaubt 96-Chef Martin Kind nach dem 0:0 gegen Stuttgart.

Man wird heute sehen, ob das eine richtige Einschätzung war. 96 spielt dabei gegen eine weitere Serie – Magath hat mit Wolfsburg noch kein Nordduell verloren. „Unsere Leistung war in diesem Jahr top“, sagt der VfL-Trainer. „Bloß gut, dass Grafite gesperrt ist“, meint Hanke, „er wird Wolfsburg fehlen.“ Der beste Wolfsburger Stürmer fehlt wie der erfolgreichste 96-Stürmer – vielleicht sollte man noch schnell fünf Euro auf ein 0:0 wetten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:44
Rätselraten um Schulz

Er steht heute im Kader, ist aber nicht fit. Droht sogar eine OP? Christian Schulz sitzt heute zumindest auf der Bank. Richtig gesund wird er diese Saison allerdings nicht mehr.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Auf der Tribüne drückt heute Jurandir Bergantin die Daumen, er ist mal wieder zu Besuch bei seinem Sohn Vinicius. Der 96-Brasilianer muss heute wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Stuttgart links hinten ran. Konstantin Rausch (Zerrung) fällt aus, Christian Schulz ist angeschlagen, sitzt aber immerhin als Notnagel auf der Bank.

„Gewisse Probleme“ am Hüftbeuger habe er, sagte Schulz gestern. Und deutete an, dass die auch nicht so schnell verschwinden werden wie erhofft.

Rästelraten um Schulz – ist seine Verletzung schlimmer als bislang angenommen? Ja! „Wir gehen davon aus, dass er bis zum Saisonende immer wieder mal Probleme haben wird“, verriet 96-Arzt Wego Kregehr. Spielen könne Schulz zwar, doch die Muskelverletzung am linken Oberschenkel aus dem Januar „bricht immer mal wieder auf und verursacht Beschwerden“. Es zieht in die Leiste.

Einmal pro Woche bekommt Schulz darum eine Stoßwellentherapie. Eine OP ist laut Kregehr „erstmal nicht angedacht“. Sie droht allerdings, wenn es nicht besser werden sollte.

Die Gefahr einer OP – sie ist auch bei Jan Rosenthal (Schambeinentzündung) noch immer nicht gebannt. Die medizinische Abteilung hat den Mittelfeldspieler völlig aus der Belastung rausgenommen und versucht, die Verletzung mit alternativen Behandlungsmethoden (Spritzenkur, Magnetresonanz-Therapie) in den Griff zu bekommen. Aber: „Wir wissen noch nicht, ob wir damit erreichen, dass er belastbar wird“, sagt Kregehr.

Schon seit viereinhalb Wochen muss der U-21-Nationalspieler pausieren. Den Rückstand holt er nicht mehr auf, die Saison ist damit gelaufen – auch wenn Rosi tapfer sagt: „Ich habe die Saison noch nicht abgehakt, ich kriege das hin.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:45
Wob - 96

Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Konstantin Rausch und Jan Rosenthal sowie der noch für dieses Spiel gesperrte Mike Hanke. Den Kader komplettieren Torwart Richard Golz, Christian Schulz, Dariusz Zuraw, Bastian Schulz, Vahid Hashemian, Salvatore Zizzo und Benjamin Lauth. Ferhat Bikmaz und Gaétan Krebs spielen in der Oberliga-Mannschaft.

Personalsituation beim VfL Wolfsburg: Der brasilianische Torjäger Grafite sitzt noch seine fünf Spieltage dauernde Sperre ab; Danijel Ljuboja plagt sich mit Oberschenkelproblemen. Makoto Hasebe und Jonathan Santana sind angeschlagen. Ansonsten hat Trainer Felix Magath freie Wahl in seinem 35 Profis zählenden Kader.

Der Gegner:
Das Team macht einen topfitten Eindruck. Die Hintermannschaft steht derzeit sehr gut, sie ist ein Garant für den Aufschwung der „Wölfe“. Mit der Verpflichtung des Schweizer Nationaltorwarts Diego Benaglio hat sie deutlich an Sicherheit gewonnen. In der Innenverteidigung wird der Portugiese Ricardo Costa immer besser. Neben ihm leistet sich Alexander Madlung längst nicht mehr so viele Böcke wie früher. Im Mittelfeld kann Marcelinho ein begnadeter Regisseur mit Torgefahr sein.

Die beiden Außenverteidiger Sascha Riether und Marcel Schäfer haben sich zwar gut entwickelt, aber ihnen fehlt noch einiges zu wirklichen Klasseleuten. Marcelinho ist der Taktgeber, kann aber an einem schlechten Tag auch viel in den eigenen Reihen durcheinanderbringen. Mit Grafite fehlt der beste Torschütze wegen einer Sperre; die anderen Stürmer bestechen nicht gerade durch Abschlussstärke.

Schiedsrichter: Markus Merk (Otterbach).

Anstoß: Am Sonnabend um 15.30 Uhr in der Volkswagen-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der „Sportschau“ der ARD und gegen 23 Uhr im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Das DSF beschäftigt sich am Sonntag von 9.30 Uhr in „Bundesliga pur“ mit den „Roten“ und der NDR abends von 22.45 Uhr an im „Sportclub live“.

Statistik: Die Bilanz in Wolfsburg liest sich aus hannoverscher Sicht eher bescheiden; vier VfL-Siegen steht nur ein Erfolg der „Roten“ gegenüber. Aber: Mit Trainer Dieter Hecking ist 96 ungeschlagen gegen die Grün-Weißen bei einem Sieg (in Wolfsburg) und zwei Unentschieden (in Hannover).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:48
Hier spricht der Fan-Boss

Wolfsburg von der Tradition kein Derby +++ Fans haben andere Ansprüche als Kunden +++ 50 Stadionverbote ausgesprochen



Von HEIKO OSTENDORP

Seit Saisonbeginn ist Frank Watermann (43) der Chef der 96-Anhänger. Vorm Derby in Wolfsburg spricht der bei 96 angestellte Fan-Beauftragte im BILD-Interview über seinen Job, die Fan-Szene und die Stimmung in der AWD-Arena.

BILD: Wolfsburg für Sie ein besonders heißes Spiel?

Watermann: „Nein, nicht wirklich. Wir fahren zwar mit über 4000 Fans rüber, aber es ist nicht heißer als sonst. Für mich ist es auch eher geografisch ein Derby, nicht von der Tradition.“

BILD: Was hat sich seit Ihrem Dienstantritt geändert?

Watermann: „Durch mich ist der Kreis geschlossen. Es ist einer da, den die Fans immer ansprechen können, der sich um ihre Probleme kümmert und sie lösen kann.“

BILD: Was noch?

Watermann: „Die Fanrunde findet vierteljährlich statt. Wir fahren zu allen Auswärtsspielen der Nationalelf. Und das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans ist viel entspannter geworden.“

BILD: Zuletzt lief die Kampagne ‚Fans statt Kunde‘ als Reaktion auf eine Aussage von Martin Kind.

Watermann: „Jeder ist irgendwo Kunde. Aber als Fans haben wir andere Ansprüche, als ‚normale Kunden‘. Damit sollte man uns nicht vergleichen.“

BILD: Die Aussage von Trainer Dieter Hecking, demnächst hinter verschlossenen Türen zu trainieren, sorgte bei vielen für Unverständnis.

Watermann: „Ich kann es verstehen, wenn der Trainer hin und wieder mal ohne Zuschauer trainieren will. Ich habe bei meiner Arbeit auch keine Gäste, die mir über die Schulter gucken. Aber es sollte nicht generell so kommen.“

BILD: Wie beurteilen Sie die Fan-Szene allgemein?

Watermann: „Der Trend ist absolut positiv. Es gibt ein paar Randgruppen, die auf Gewalt aus sind – nicht nur in Hannover. Aber meiner Meinung nach muss man auf diese Leute zugehen und mit Repressionen vorgehen.“

BILD: Auch bei 96 sind Stadionverbote immer wieder ein Thema.

Watermann: „Wir haben derzeit rund 50 Stadionverbote, das ist unterm Durchschnitt. Aber man kann immer noch was verbessern.“

BILD: Zum Beispiel die Stimmung im Stadion?

Watermann: „Man kann keinen zwingen mitzusingen, das kommt auch immer aufs Spiel an. Aber ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch mehr Stimmung von den Fans erwarten können.“

BILD: Was halten Sie von Stimmung über den Lautsprecher, wie es bei 96 schon mal getestet wurde?

Watermann: „Ich glaube, 96 hat es nicht nötig, über Lautsprecher künstlich Stimmung zu erzeugen.“

BILD: Ihre Meinung zu bengalischen Feuern?

Watermann: „Was Pyros oder Bengalos angeht, spreche ich mich ganz klar dagegen aus, da es die Gesundheit gefährden kann. Aber grundsätzlich kann man die Stimmung auch kaputt reglementieren.“

BILD: Wie mit dem drohenden Verbot der 96-Hymne „Alte Liebe“?

Watermann: „Es wäre schade, wenn ‚Alte Liebe‘ nicht mehr gespielt wird, es würde was fehlen. Es gehört einfach zu 96 dazu, allerdings auch nicht um jeden Preis.“

BILD: Mit „Shalala“ von Fury in the Slaughterhouse gibt es schon einen Ersatz...

Watermann: „Das ist nicht so mein Fall. Wenn man einen Ersatz finden will, sollte das in enger Absprache mit den Fans passieren.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 09:49
Schlußlicht fordert 96 II

Hannover (kös). Der Auftrag für Hannover 96 II ist klar umrissen: Nach zwei Niederlagen zählt nur ein Sieg. Am Sonntag um 15 Uhr empfangen die „Roten“ den SV Henstedt-Rhen im Eilenriedestadion. Doch in dieser Partie der Fußball-Oberliga Nord sollte man sich nicht von Tabellenstand täuschen lassen. Auch wenn die Gäste als Schlusslicht anreisen, stellen sie ein kampfstarkes Ensemble, das weit unter seinen Möglichkeiten agiert. Ein Grund dafür könnte sein, dass ihnen frühzeitig das Saisonziel genommen wurde, weil ihr Klub erklärte, die Auflagen für die neue Regionalliga Nord nicht erfüllen zu können. Es wird also nicht einfach werden.

„Wir müssen das in die Waagschale werfen, was uns stark macht“, weiß Andreas Bergmann. Der Trainer nennt als Beispiele Laufstärke, Aggressivität und fordert, die Hanseaten zu beschäftigen, sich Torchancen zu erarbeiten und diese vor allem auch zu nutzen. Ob Stürmer Fabian Montabell dabei helfen kann, dahinter steht wegen Rückenbeschwerden ein dickes Fragezeichen. Aus dem Erstligakader kommen die Mittelfeldakteure Gaétan Krebs sowie Salvatore Zizzo als Verstärkung.

BTSV kommt zum Derby

Juniorenfußball: In Niedersachsen gibt es nur ein Derby, und das ist gegen Braunschweig – dies stellte 96-Cheftrainer Dieter Hecking vor zwei Tagen klar. Während man bei den Männern darauf noch länger warten muss, wird am heutigen Sonnabend (11 Uhr) in der A-Junioren-Bundesliga das Duell der „Roten“ gegen Eintracht Braunschweig im Eilenriedestadion angepfiffen.

96-Trainer Hartmut Herold denkt nur ungern an das Hinspiel zurück. Das verlor seine Elf trotz Führung noch mit 1:4. Dies will 96 korrigieren und mit einem Sieg den BTSV in der Tabelle überholen. Angreifer Sebastian Latowski ist gesperrt (5. Gelbe Karte).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 19:51
Die A-Junioren der Roten trennte sich am Samstag vom Erzrivalen Eintracht Braunschweig mit 1:1 (1:1). Die 96-Führung durch Aycicek (31.) wurde schnell von Aydemir egalisiert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/04/2008 19:52
Spielbericht: VfL Wolfsburg - H96 3:2 (2:1)



Es hat nicht sollen sein! Trotz deutlichem Chancenplus in Durchgang eins verliert Hannover 96 das Niedersachsenduell beim VfL Wolfsburg unglücklich mit 2:3. Ein überragender Ashkan Dejagah avancierte in einer Wasserschlacht mit zwei Treffern (20., 71.) und einem Assist zum Marcelinho-Tor (29.) zum Matchwinner der Wölfe. Arnold Bruggink (20.) und Jiri Stajner (79.) trafen für die Hecking-Elf.



Fahrenhorst kehrt zurück

Während Dieter Hecking nur einen personellen Wechsel gegenüber dem torlosen Remis gegen Stuttgart vornahm – Fahrenhorst rückte für Youngster Rausch ins Team und nahm den Platz in der Innenverteidigung ein, während Vinicius als Linksverteidiger fungierte – stellte Wölfe-Trainer Felix Magath zweimal um: Nach Gelbsperren kamen die Innenverteidiger Madlung und Ricardo Costa wieder ins Team, Simunek und Hasebe blieben dafür draußen.



Drei Treffer in neun Minuten

Von Beginn an war die Begegnung angesichts des durchgehend prasselnden Regens eine echte Rutschpartie. Unglücklich für die stark aufspielenden Roten, dass das Schiedsrichtergespann um Dr. Markus Merk wiederholt vermeintliche Abseitssituationen falsch bewerteten. So wäre Pinto nach Bruggink-Zuspiel bereits nach zwei Minuten alleine auf VfL-Keeper Benaglio zugelaufen, wäre er nicht unverständlicherweise zurückgepfiffen worden. Ähnlich umstritten der Pfiff bei Pintos geschicktem 30-Meter-Heber in die Maschen über den weit vorm Kasten postierten Benaglio (8.). Die erste „reguläre“ Gelegenheit hatte dann Vinicius, dessen Kopfball den rechten Pfosten jedoch knapp verfehlte (10., Foto unten). In der Anfangsphase war von den Gastgebern nichts zu sehen, nur 96 blieb gefährlich. Aber auch Pintos Drehschuss von der Strafraumgrenze strich knapp vorbei (17.). Umso überraschender dann die plötzliche Gastgeberführung. Der VfL nutzte seine allererste Gelegenheit: Ein langer Gentner-Ball wurde von Dzeko im Strafraum per Kopf zurückgelegt und der überragende Ashkan Dejagah zog mit vollem Risiko aus 17 Metern volley ab. Das Geschoss schlug unhaltbar für 96-Schlussmann Robert Enke unten links ein (20.). Doch die Hecking-Elf fing sich schnell und kam zum hoch verdienten Ausgleich: Huszti hatte von rechts auf den Elfmeterpunkt geflankt, wo Arnold Bruggink mit dem Rücken zum Tor zu einem perfekten Kopfstoß ansetzte, der unten links einschlug (27.). Doch keine zwei Minuten später führte wieder der Gastgeber: Nach einem weiten Benaglio-Abschlag rutschte Cherundolo unglücklich weg, so dass Dejagah den nun links im Strafraum mutterseelenallein stehenden Marcelinho bedienen konnte. Der Brasilianer ließ sich das Geschenk in abermals abseitsverdächtiger Position nicht nehmen und verwandelte flach in die kurze Ecke (29.). In Minute 35 hätte Santana dann den Spielverlauf sogar komplett auf den Kopf stellen können, doch der VfLer setzte den unbedrängten Kopfball über den Kasten. Die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte dann erneut nur noch Hannover, doch auch jetzt wurden allerbeste Gelegenheiten ausgelassen. So lief Pintos Versuch parallel zur Torlinie, ohne dass jemand Kapital daraus schlagen konnte (37.). Und kurze Zeit später wuchs Benaglio über sich hinaus, als er zunächst im Eins-gegen-Eins Sieger gegen Bruggink blieb und wenige Sekunden später einen Vier-Meter-Schuss Balitschs sensationell entschärfen konnte (42.). Tatsächlich lagen die Roten zur Pause somit trotz tollem Auftritts in der Volkswagen-Arena zurück.



Dejagah entscheidet

Nach Wiederanpfiff war der große 86-Schwung zunächst einmal verflogen – die Wölfe kamen dagegen stürmisch aus der Kabine. Nun war Robert Enke gefordert: der 96-Kapitän entschärfte in den Anfangsminuten sowohl einen Flugkopfball Dzekos (47.) als auch einen Marcelinho-Rückraumschuss (48.) in grandioser Manier. Vom Blitzstart des Gastgebers irritiert, vernachlässigte die Hecking-Elf in dieser Phase eigene Offensivaktionen. Im Gegenteil hatten die Roten Glück, dass Gentner nach schöner Dejagah-Vorarbeit das Leder vom Fünfer nur an den rechten Giebel lenkte (66.). Als die Roten gerade wieder auf sich aufmerksam machen konnten – Balitschs Direktabnahme nach Stajner-Kopfballablage ging links vorbei (70.) – schlug die Magath-Elf zu: Im Anschluss an einen Huszti-Ballverlust ging es blitzschnell, Dzeko flankte präzise von rechts auf den mitgelaufenen Ashkan Dejagah, der keine Mühe hatte, aus fünf Metern zum 3:1 einzuköpfen (71.). Noch einmal musste Enke bei einem Dzeko-Drehschuss Schlimmeres verhindern (77.), dann zeigten die Roten, dass sie sich keinesfalls bereits aufgegeben hatten. Zwar versagte Dr. Merk der Hecking-Elf nach einem Foulspiel gegen den eingewechselten Lauth zunächst einen klaren Strafstoß, doch Jiri Stajner ließ sich nicht beirren, tanzte gleich mehrere Wolfsburger aus, um über Benaglio hinweg Richtung linkes Toreck zu lupfen. Schäfer und der Pfosten verhinderten zunächst gemeinsam das 2:3, doch Stajner traf im Nachsetzen (79.). Nun warfen die Roten noch einmal alles nach vorne, doch abgesehen von einem 20-Meter-Schuss Lauths, den Benalio abwehren konnte (81.), passierte nichts mehr.



VfL-Lauf hält an – Bruggink und Cherundolo verletzt

Somit verpassten die Roten einen aufgrund der ersten 45 Minuten eigentlich verdienten Punktgewinn im „Niedersachsenderby“. Der VfL Wolfsburg ist Beispiel dafür, dass das entscheidende Quäntchen Glück auf Seiten derer ist, die einen so genannten Lauf haben. Umgekehrt fehlt Hannover 96 dieses Glück zurzeit. Neben seiner ersten Niederlage in Wolfsburg musste Dieter Hecking auch noch hinnehmen, dass Arnold Bruggink (Innenbanddehnung Knie) und Steven Cherundolo (Kniescheibenreizung) verletzt ausgewechselt werden mussten.



STATISTIK

VfL Wolfsburg: Benaglio – Riether (46. Hasebe), Ricardo Costa, Madlung (21. Simunek), Schäfer – Josué, Gentner, Santana, Marcelinho (90. Laas) – Dejagah, Dzeko

Hannover 96: Enke – Cherundolo (51. C. Schulz), Ismael, Fahrenhorst, Vinicius – Lala, Balitsch (79. Hashemian), Pinto, Bruggink (57. Lauth), Huszti – Stajner

Tore: 1:0 Dejagah (20., Dzeko), 1:1 Bruggink (27., Huszti), 2:1 Marcelinho (29., Dejagah), 3:1 Dejagah (71., Dzeko), 3:2 Stajner (79.)

Gelbe Karte: Hasebe, Laas / -

Zuschauer: 29.322

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Otterbach)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:18
Trio verletzt

Nach dem 2:3 in Wolfsburg muss 96-Cheftrainer Dieter Hecking mit Arnold Bruggink, Steven Cherundolo und Benjamin Lauth einige verletzte Spieler beklagen.


Brugg, Dolo und Benny hat`s erwischt
Torschütze Arnold Bruggink musste bereits zu Beginn des zweiten Durchgangs mit einer Innenbanddehnung ausgewechselt werden, ebenso wie wenig später Rechtsverteidiger Steven Cherundolo, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat – die abschließende Diagnose steht noch aus. Dritter im Lazarett ist Joker Benjamin Lauth, der eine Mittelfußprellung erlitten hat.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:19
Stimmen zum Spiel

"Ein hochklassiges Spiel zweier fast gleichwertiger Teams", bei dem die Zuschauer trotz des tiefen, durch Dauerregen aufgeweichten Spiefeldes auf ihre Kosten gekommen sind – so lautet die einstimmige Analyse beider Cheftrainer der niedersächsischen Nachbarn Wolfsburg und Hannover, Felix Magath und Dieter Hecking.


VfL-Trainer Felix Magath: "Es war ein sehr gutes und hochklassiges Spiel. 96 war in der 1. Halbzeit das bessere Team, meine Mannschaft war in der 2. Halbzeit stärker – deshalb haben wir auch gewonnen. Ashkan Dejagah war mit seinen beiden Toren unser Matchwinner"

96-Trainer Dieter Hecking: "Wenn man die äußeren Bedingungen berücksichtigt, war es ein sehr gutes Spiel. Es haben sich zwei fast gleichstarke Teams in einem intensiven Spiel mit vielen Torchancen gegenübergestanden. In der 1. Halbzeit war der VfL Wolfsburg mit zwei Torschüssen und zwei Toren einfach effektiver. In der 2. Halbzeit sind sie dann aggressiver gestartet. Aber nach dem 3:1 ist mein Team noch einmal zurückgekommen und hat den Anschlusstreffer erzielt. Meine Mannschaft hat viel investiert und eine gute Leistung geboten. Leider haben wir unsere klaren Torchancen nicht
genutzt. "

96-Abwehrchef Valérien Ismaël: "Es war ein sehr ordentliches Spiel von uns, aber leider sind wir nicht belohnt worden. Wir haben in der ersten Halbzeit super Fußball gespielt und dabei toll kombiniert. Aber der VfL hat aus zwei Torchancen zwei Tore gemacht. In der 2. Halbzeit haben wir mit hohem Risiko gespielt und sind nach dem 3:1-Rückstand noch einmal zurückgekommen. Die Mannschaft hat sich weiter entwickelt. Wir haben jetzt auch die Qualität, auch auswärts das Spiel zu machen. Das Team will etwas erreichen und ich hoffe, dass wir nun am Samstag gegen Frankfurt 3 Punkte holen."

96-Stürmer Jiri Stajner: "Es war ein schwieriges Spiel auf diesem rutschigen Rasen. Wir haben gut gespielt, aber leider keine Punkte gewonnen. Vor meinem Tor dachte ich, dass der Schiedsrichter nach dem Foul an Benjamin Lauth Elfmeter pfeifen würde. Aber dann kam der Ball zweimal zu mir und ich konnte den Anschlusstreffer erzielen. Wir haben eine sehr kämpferisches Spiel abgeliefert."

96-Keeper Robert Enke: "Das Ergebnis ist ärgerlich. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Leider haben wir unsere guten Torchancen nicht genutzt. Wir haben in der 1. Hälfte leider zweimal nicht aufgepasst und der VfL hat dies in einem typischen Derby ausgenutzt. Aber wir sind wiedergekommen und hätten einen Punkt mitnehmen können. Ich hoffe dass wir gegen Frankfurt an die gute Leistung von heute anknüpfen können."

zu den Gerüchten eines möglichen Wechsels zu den Bayern: " Es gibt keinen Kontakt zu München. Da ist nichts dran. Und die Münchner haben ja auch schon öffentlich dementiert. Solch ein Gerücht um einen Torwartwechsel kommt auf, wenn ein Verein einen neuen Torwart sucht. Aber Bayern hat ja öffentlich mitgeteilt, dass man dort mit Michael Rensing plant. Es gibt keinerlei Anfragen."

96-Einwechselspieler Christian Schulz: "Die erste Halbzeit von uns war gut, wir haben viele Kombinationen und gutes Direktspiel gezeigt. Leider haben wir dann wieder blöde Gegentore gekriegt – das wirft uns momentan immer wieder ein Stückchen zurück. Vom Spielerischen waren wir aus meiner Sicht einen Tick im Vorteil, aber letztendlich zählen nur die Tore, die dabei rauskommen – und das waren ein paar zu viel hinten. Es war sicherlich ein bisschen unglücklich - aber da hatten wir jetzt einige Spiele dabei. Wir müssen sehen, dass wir nicht so dämliche Gegentore kriegen. Dass man ein Gegentor kriegen kann, ist ja okay - aber wir rücken zu schnell auf und geben dem Gegner dann Platz um reinzustoßen - das kann man vermeiden!"

zu seiner Verletzung: "Die Schmerzen sind zwar da, aber es kann nicht großartig viel kaputt gehen. Es wird sicherlich noch ein bisschen dauern, vielleicht bis zum Ende der Saison – dann müssen wir mal gucken, was man da machen kann."

96-Kampfzwerg Altin Lala: " Wir haben so viele gute Situationen gehabt – zwei Mal wurde Abseits gepfiffen, als wir alleine aufs Tor zugehen. Ich denke, das war beide Male kein Abseits. Dennoch hatten wir allein in der ersten Halbzeit sechs bis sieben Situationen, von der man eine oder zwei machen muss. Wir müssen weiter so spielen, dran bleiben und noch mehr an uns arbeiten – dann werden wir gegen Frankfurt gewinnen. So ist es halt im Fußball - es geht hoch und runter wie an der Börse. Hoffentlich stehen die Aktien am nächsten Wochenende besser. Man hat eben mal eine Pechsträhne. Irgendwann muss der Knoten platzen und dann machen wir die Dinger auch wieder rein. Wir sind natürlich nicht mit der Rückrunde zufrieden. Wir haben ganz einfach zu wenig Punkte gemacht."

Kultmasseur Hermann Rieger: "96 hat heute genau wie gegen den VfB Stuttgart wieder stark gespielt und hätte in diesem sehr spannenden Spiel genauso gut wie der VfL Wolfsburg gewinnen können. Leider war die Chancenauswertung nicht so gut."
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:20
Altin Lala stoppt Wolfsburger Regisseur Marcelinho



Von Christian Purbs
Wolfsburg. Es lief die 90. Minute im Spiel von Hannover 96 beim VfL Wolfsburg, als sich Altin Lala ein letztes Mal an diesem Nachmittag mit Marcelinho anlegte. Um beim Stand von 3:2 für Wolfsburg ein bisschen an der Uhr zu drehen, wurde der VfL-Kapitän gegen Alexander Laas ausgewechselt. Die Show, die der Brasilianer dabei veranstaltete – er hatte ernsthaft vor, seine Kapitänsbinde Torwart Diego Benaglio zu bringen – , brachte Lala auf die Palme. Sehr bestimmt und engagiert, wie schon während der gesamten Begegnung, machte der 96-Mittelfeldspieler Marcelinho klar, dass er sich doch bitteschön etwas schneller vom Acker machen soll. Immerhin trabte der Wolfsburger daraufhin an, und somit ging auch das letzte Duell dieses Spiels an Lala.

Nur einmal war der Albaner nicht zur Stelle, als Marcelinho die 2:1-Führung (29. Minute) erzielte. Einen Vorwurf kann man ihm jedoch nicht machen. Lala hatte an Steve Cherundolo übergeben, und der Verteidiger schien auch alles im Griff zu haben. Doch dann rutschte Cherundolo aus, Ashkan Dejagah passte auf den nun freien Marcelinho – und der vollendete eiskalt.

Ansonsten war vom Wolfsburger Regisseur nicht viel zu sehen. Wann immer der Brasilianer Anlauf aufs 96-Tor nahm, war Lala zur Stelle und stoppte den Spielmacher. Dass er das jederzeit mit fairen Mitteln schaffte, macht seine Leistung noch bemerkenswerter. Doch nicht nur als Zerstörer glänzte der defensive Mittelfeldspieler der „Roten“. Am Ball strahlte er enorme Ruhe aus und leitete besonders in der 1. Halbzeit mit seinen gewonnenen Zweikämpfen viele 96-Angriffe ein. Wäre er nicht ab und an gezwungen gewesen, einen Pass über 30 Meter zu schlagen, was nicht zu seinen Stärken zählt, seine Vorstellung wäre makellos gewesen.

Umso bitterer für ihn, dass seine prima Leistung nicht mit einem Sieg oder mindestens mit einem Remis belohnt wurde. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Wir haben besonders in der 1. Halbzeit gut gespielt und hatten viele Chancen. Die schießen zweimal aufs Tor und treffen. Das ist unglaublich“, sagte der 32-Jährige.

Kaum zu glauben ist auch, wie der kleine Kämpfer immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Lala ist bei den „Roten“ im defensiven Mittelfeld zwar nicht mehr erste Wahl, aber wenn Not am Mann ist und die Mannschaft wieder einmal aufgrund von Verletzungen umgestellt werden muss, kann sich Trainer Dieter Hecking auf Lala verlassen. Seinen Job erledigt der Mann fürs Grobe eigentlich immer. Und manchmal – wie am Sonnabend in Wolfsburg – kommt dabei sogar noch viel mehr heraus.

Am besten auch im Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt. „Irgendwann muss der Knoten platzen. Wenn wir wir weiter so spielen wie heute, gewinnen wir gegen Frankfurt“, sagte der Mittelfeldspieler: „Beim Fußball geht es rauf und runter wie an der Börse. Hoffentlich stehen unsere Aktien gegen die Eintracht besser.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:21
So waren die „Roten“ in Form



Robert Enke: Bei allen drei Gegentoren machtlos. Aber klasse gegen Edin Dzeko (47. Minute), Marcelinho (60.) und wiederum Dzeko (77.), durch die tollen Paraden hielt er sein Team im Spiel. Note 2

Steve Cherundolo: Klar formverbessert. Traute sich etwas zu. Hatte erst Pech, dass er vor dem zweiten VfL-Treffer ausrutschte und dann, dass er sich eine Knieverletzung zuzog. Note 3

Valérien Ismaël: Gewann viele Zweikämpfe; der Abwehrchef stand meistens sicher. Zweimal allerdings nicht: Beim ersten Gegentor ließ er Dzeko ungehindert auf den Torschützen Ashkan Dejagah ablegen, beim dritten war er nicht nah genug dran an Dejagah. Note 3

Frank Fahrenhorst: Ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder 100-prozentig fit. Spielte eine ordentliche 1. Halbzeit, baute aber immer mehr ab, kam nicht mehr richtig in die Zweikämpfe besonders gegen den überragenden Dejagah. Bei dessen erstem Tor kam er zu spät, bei dessen zweitem gelang es ihm nicht, Dzeko vorher am Flanken zu hindern. Note 4,5

Vinicius: Der Flexible. Begann als linker Verteidiger, wechselte später nach rechts und in der Schlussphase ins Sturmzentrum. Alles drei sind jedoch nicht seine Positionen; am besten aufgehoben ist er in der Innenverteidigung. Im Spiel nach vorn machte er viel zu viele Fehler. Note 4

Altin Lala: Kam mit dem rutschigen Untergrund sehr gut klar, war bester Feldspieler der „Roten“. Gestattete VfL-Spielmacher Marcelinho lange sehr wenig, spielte mitunter – speziell in der 1. Halbzeit – brasilianischer als der Wolfsburger. Eine klasse Partie. Note 2

Hanno Balitsch: Bestach lange durch eine seine Dynamik; in Erinnerung blieb speziell sein 60-Meter-Spurt mit Ball (13.), als er sich von keinem Wolfsburger stoppen ließ. Spielte einen genialen Pass auf Bruggink (41.) und hatte auch sonst gute Szenen im Offensivspiel. Note 2,5

Sergio Pinto: Begann sehr selbstbewusst, versuchte sich mehrfach mit Weitschüssen, schlug gute Flanken. Tauchte aber nach der Pause 25 Minuten völlig ab, wurde erst in der Schlussphase als Rechtsverteidiger wieder etwas auffälliger. Note 3,5

Arnold Bruggink: Für seine Verhältnisse sehr spritzig. Die meisten Angriffe liefen über den Spielmacher, der sich viel bewegte und die Bälle geschickt verteilte. Traf mit einem schönen Kopfballtor zum 1:1 (27.), vergab später nach Balitsch-Pass eine Großchance (41.). Musste mit einer Innenbandverletzung raus. Note 3

Szabolcs Huszti: Deutlich besser als zuletzt. Lief und versuchte viel, muss aber im Zweikampfverhalten robuster werden. Bereitete das 1:1 per Flanke vor. Ballverlust vor den 1:3. Note 3,5

Jiri Stajner: Immer unterwegs, immer anspielbereit. Kam als einziger Stürmer aber zu selten in Tornähe. Übernahm nach Brugginks Auswechslung dessen Position. Bei seinem Tor ließ er sich auch nicht davon beeindrucken, dass er von sechs Wolfsburgern umgeben war. Note 3

Christian Schulz: Löste Cherundolo ab, war sofort mitten im Geschehen. Stand aber hinten nicht immer sicher. Note 3,5

Benjamin Lauth: Kam für Bruggink und als Sturmspitze nicht über gute Ansätze hinaus. Pech bei einem Weitschuss Note 4

Vahid Hashemian: Ohne nennenswerte gelungene Aktion.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:22
Jux-Spiel sorgt für Ärger

Hannover (fe). Der Frust über die Niederlage in Wolfsburg war noch frisch, da gab es für die Sportliche Leitung von Hannover 96 schon den nächsten Grund, sich zu ärgern. Am Sonnabend rollte nicht nur in der Volkswagen-Arena, sondern wenig später auch in der AWD-Arena der Ball – mit dem feinen Unterschied, dass sich in Hannover zwei Hobbymannschaften gegenüberstanden. Und das auf einem vom Regen duchweichten Platz, auf dem demnächst die 96-Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt angepfiffen werden wird und dessen Beschaffenheit schon des Öfteren zu Klagen Anlass gegeben hat.

„Ein Unding“, sagte Sportdirektor Christian Hochstätter, der erst am Sonnabendabend davon Kenntnis erhielt, nachdem das Jux-Spiel bereits zu Ende war. „Der Hauptplatz eines Fußballvereins ist sozusagen ein Heiligtum. Da darf nicht jeder rauf.“ Auch für Klubchef Martin Kind hört in diesem Punkt der Spaß auf, und Stadion-Chef Ralf Schnitzmeier, der laut Kind die Genehmigung erteilt hatte, wird sich heute einiges anhören müssen. Die Sache sei „nicht zu Ende gedacht“ und die Sensibilität des Themas nicht erkannt, sagte Kind: „Ich werde das noch einmal thematisieren, damit alle lernen, wie Verantwortung zu definieren ist.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:23
Interview mit Valérien Ismaël

96-Abwehrchef gewinnt dem 2:3 auch positive Seiten ab



Herr Ismaël, 96 hat gut gespielt, aber drei Gegentore kassiert. Das muss den Abwehrchef wurmen.

Das ist ein komisches Gefühl und echt bitter. Schade. Wolfsburg hat das zwar sehr clever gemacht. Aber wir haben gezeigt, dass man auch bei den widrigen Platzverhältnissen guten Fußball spielen kann.

Unter dem Strich steht aber wieder einmal eine Niederlage. 96 hat in den vergangenen elf Spielen nur einmal gewonnen …

Leider. Aber wenn wir so weitermachen wie zuletzt, dann wird es schnell besser. Dann werden wir irgendwann auch wieder belohnt für unseren Aufwand. Wir sind auf einem guten Weg. Wir hätten eben die Chancen speziell in der 1. Halbzeit nutzen müssen.

Stattdessen kam der VfL auf. Kompakt wirkte 96 in dieser Phase nicht.

Stimmt. Die Wolfsburger haben nach der Pause mächtig Druck gemacht und wollten mit Macht das dritte Tor erzielen. Sie haben uns etwas überrascht, und wir haben vorübergehend die Kontrolle über das Spiel verloren.

Am Ende hat 96 die Partie wieder dominiert, allerdings ohne die große Torgefahr. Fehlt Ihrem Team der sogenannte Killerinstinkt?

So würde ich das nicht sagen. Für dieses Mal gilt: Wir haben gemerkt, dass die Qualität da ist, das Spiel zu machen. An diese Leistung müssen wir anknüpfen, dann werden wir auch wieder punkten.

In der Tabelle geht es weder groß nach oben noch nach unten. Welche Ziele streben Sie für den Rest der Saison an?

Wir werden kämpfen. Seit der 2. Halbzeit gegen Bielefeld geht es aufwärts. Wir müssen aus unseren Leistungen trotz der wenig zufriedenstellenden Ergebnisse das Positive herausziehen. Die Mannschaft will, sie hat Selbstvertrauen. Ich sage noch einmal: Wir sind auf einem guten Weg.
Interview: Jörg Grußendorf
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:24
Enke bis 2010 ? Keine Garantie

Hannover (hr/fe/pur). Die Frage war journalistische Pflicht und die Aussicht auf eine überraschende Antwort gering, als der Reporter des Bezahlfernsehsenders Premiere Robert Enke nach dem 2:3 in Wolfsburg fragte, ob er bis 2010 – wie es in seinem Vertrag steht – bei Hannover 96 bleibt. Doch die Antwort des Kapitäns der „Roten“ lautete anders als erwartet: „Ich habe immer gesagt, dass ich das nicht garantieren kann“, sagte Enke. Nicht nur die Fans, sondern auch die Verantwortlichen von 96 werden nach diesem Satz zusammengezuckt sein, auch wenn Sportdirektor Christian Hochstätter betonte: „Für mich ist das alles nicht relevant.“

Da Enke jemand ist, der seine Sätze mit Bedacht wählt, darf gerätselt werden, warum der Torwart diese Spekulationen förmlich herausfordernde Formulierung gewählt hat und sie in aller Öffentlichkeit sogar bekräftigte. Einem wachsweichen „Ich glaube schon, dass ich in Hannover bleibe“ ließ der 30-Jährige noch diese Bemerkung zu einem vorzeitigen Wechsel folgen: „Ich habe immer nur gesagt, ich kann das nie ganz ausschließen, weil das unfair gegenüber den Fans wäre, wenn man sagt: Man bleibt zu 100 Prozent.“ Genau davon waren die Anhänger von 96 aber ausgegangen, als Enke vor einem Jahr bis 2010 verlängerte.

Eine Anfrage von Bayern München – wie zuletzt spekuliert – gibt es laut Enke nicht, auch nicht von einem anderen Klub. Genau das könnte sich nun aber ändern, wenn vor allem die international spielende Konkurrenz aus Enkes Sätzen den durchaus naheliegenden Schluss zieht, dass man bei ihm und 96 trotz Vertrages mal vorfühlen sollte.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:25
Der lauf ins Leere

Von Christian Purbs
Wolfsburg. Was seinen Spielern nicht gelungen war, das schaffte Dieter Hecking: Er punktete. Als der Trainer von Hannover 96 nach der 2:3-Niederlage im Niedersachsen-Duell der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg auf der Pressekonferenz die Begegnung analysierte, von „einem sehr guten Fußballspiel“ sprach, in dem „beide Mannschaften gleichwertig waren“, und schließlich die höhere Effizienz als Grund für den Wolfsburger Sieg ausmachte, gab sich Felix Magath geschlagen. „Das sehe ich genau so“, sagte der Trainer des VfL Wolfsburg. Ein Pyrrhussieg für die „Roten“, mehr gab es beim Nachbarn aus Niedersachsen nicht zu holen.

Dabei wäre am Sonnabend in der Volkswagen-Arena für 96 mehr möglich gewesen. Denn in der 1. Halbzeit spielte Hannover so gut wie schon lange nicht mehr. Die „Roten“ zeigten kluges Kombinationsspiel, Zweikampfstärke und Zug zum gegnerischen Tor, nicht einmal die zahlreichen Pfützen auf dem an vielen Stellen unter Wasser stehenden Platz konnten sie aufhalten. Dass die Wolfsburger zur Pause durch Tore von Ashkan Dejagah (20. Minute) und Marcelinho (29.) mit 2:1 führten und 96 nur den Kopfballtreffer von Arnold Bruggink in der 27. Minute auf der Habenseite hatte, kam vielen wie ein schlechter Witz vor. Zumal Bruggink allein vor VfL-Torwart Diego Benaglio (41.) und Hanno Balitsch, der aus fünf Metern ebenfalls am Wolfsburger Torwart scheiterte, beste Chancen zum Ausgleich hatten.

Es liegt jedoch nicht nur an der mangelhaften Chancenverwertung, dass die „Roten“ zurzeit nicht von der Stelle kommen. Die Passivität der 96er zu Beginn der 2. Halbzeit, als es darum ging, einen Rückstand aufzuholen, war erschreckend. Aus ihr erwachte das Team erst, als Jiri Stajner die 3:1-Führung der Gastgeber durch Dejagah (71.) nach einem grandiosen Soloauftritt durch den Wolfsburger Strafraum verkürzte (79.). Doch da war es schon zu spät.
Was folgte waren Parolen, wie man sie in den vergangenen Wochen immer wieder von den „Roten“ gehört hat. „Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Kapitän Robert Enke. Die Mannschaft müsse „noch mehr daran ziehen, so enge Spiele für sich zu entscheiden und sich endlich auch einmal belohnen“, meinte Hecking. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Valérien Ismaël. Dass die anderen Bundesligateams applaudierend am Wegesrand stehen und sich über 96 schlapp lachen, weil die Jungs aus Hannover auch nach einer Niederlage mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen weiterziehen, scheint bei 96 niemanden zu stören. Fakt ist: Ein Sieg aus den vergangenen elf Spielen ist für eine Mannschaft mit so einem großen Potenzial zu wenig.
Die Gründe für den Aufenthalt der „Roten“ im Niemandsland der Liga sind zahlreich. Immer noch muss 96 viel zu viel investieren, um sich gute Chancen herauszuspielen. Ob mit Mike Hanke oder Stajner, es fehlt an ständiger Präsenz im gegnerischen Strafraum, gute Kombinationen laufen deshalb oft ins Leere. Und es ist immer noch zu leicht, gegen 96 Tore zu schießen. Auch wenn in Wolfsburg beim Ausrutscher von Steve Cherundolo vor dem 2:1 für die „Wölfe“ Pech hinzu kam: Hätte Enke in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel nicht dreimal großartig pariert, 96 wäre untergegangen.

Fakt ist auch, dass die Saison für Hannover sieben Spieltage vor Saisonende gelaufen ist – nach unten wie nach oben. Aus dieser Situation etwas Positives zu machen, ist eine schwierige Aufgabe. Punkte statt Parolen wären eine gute Lösung.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:26
Kommentar



Am Ende zählen nur die Ergebnisse, leider. 96-Auftritte mögen in der jüngeren Vergangenheit mitunter von geringem Unterhaltungswert gewesen sein – am Sonnabend war das ganz anders. Die „Roten“ und auch der VfL boten den Zuschauern ein intensives, ein mitreißendes und zeitweise gar hochklassiges Spiel. Mit einem deprimierenden Ende für die Hannoveraner. Fußball wird eben am Resultat gemessen, und das stimmte wieder einmal überhaupt nicht.

Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit und im Ausnutzen von guten Torchancen, etwas Pech und die 20-minütige Passivitätsphase nach der Halbzeit sorgten im Endeffekt dafür, dass 96 trotz einer spielerischen Glanzleistung – zumindest vor dem Wechsel –, trotz unbändigen Einsatzwillens nicht belohnt wurde.

In der Volkswagen-Arena wurde bei allen positiven Erkenntnissen allerdings deutlich: Andere Mannschaften sind im gegnerischen Strafraum präsenter als 96. Genügend Torchancen waren da, aber für Jiri Stajner, diesmal wieder die einzige Spitze, war der Weg zum VfL-Tor unwahrscheinlich kraftaufwendig und oft viel zu weit. Für nachrückende Spieler galt das Gleiche.

So bleibt nur das Fazit: Der spielerische Fortschritt der „Roten“ war groß. Aber sie haben ihre lange Durststrecke mit nur einem Sieg aus den letzten elf Spielen fortgesetzt. Und am Ende zählt nur das. Leider. Jörg Grußendorf
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:27
Enke sendet Signale

„Ich arbeite daran, dass mich die Leute haben wollen“ Robert Enke beendete nach dem 2:3 in Wolfsburg vorerst die Spekulationen um einen Transfer zu den Bayern. Der 96-Torwart signalisierte trotzdem Wechselbereitschaft.



VON GUNTHER NEUHAUS
WOLFSBURG. Die Torflut beim Wasserball in der VW-Arena ging mal wieder auf Kosten von Robert Enke. Er kassierte die Gegentore Nummer 43 bis 45 in dieser Saison.

„Ich kanns nicht ändern“, klagte der 96-Liebling, er hatte noch Schlimmeres verhindert. Etwa als Enke kurz nach der Pause zunächst den Kopfball von Edin Dzeko und den Schuss von Marcelinho parierte. Natürlich ärgerte ihn die Pleite. „Wenn man zwei, drei Tore bekommt, ist es schwer, die Spiele zu gewinnen“, mahnte Enke, „das habe ich immer gesagt.“

Trotzdem taugte dieser Dreierpack nicht zur Generalabrechnung mit der 96-Defensive. „Das Spiel würde ich rausnehmen, das war von beiden Seiten vogelwild. Es war das Derby, dazu kam der Platz“, sagte er. „Klar muss man aufpassen, dass man die Tore verhindert. Aber der Gegner spielt mit, hat eine hohe Qualität, da kann man nicht alles verhindern.“

96 hat nun die Euro-Region in der Tabelle aus den Augen verloren, Enke aber hatte wegen seiner Ambitionen in der Nationalmannschaft erklärt, „international spielen“ zu wollen. „Man kann nicht immer alles haben“, sagte er nun etwas flapsig.

Mit dem Gerücht, Bayern wolle ihn verpflichten, räumte Enke jedoch vorerst auf. „Die Bayern haben es ja nun klargestellt: Sie werden es mit Michael Rensing probieren im nächsten Jahr, und deswegen ist da nichts dran. Es gibt auch keinerlei andere Anfragen“, sagte er.

„Solche Gerüchte kommen halt im März, April, Mai auf“, weiß Enke. Das Thema dürfte auch weiter vor sich hinköcheln in den nächsten Wochen, und der hoch geschätzte 96-Fänger befeuerte die Spekulationen eher noch. Er könne ja nichts dafür, „wenn in anderen Vereinen was auf der Torhüter-Position passiert und mein Name genannt wird“. Aber, „ja gut, daran arbeite ich auch“, sagte Enke, „dass mich die Leute haben wollen“.

Mit Verlaub, das klang wie ein klares Signal in den Markt: Aufgepasst, ich bin zu haben! Mit Stuttgart gibt es offenbar auch einen ernstzunehmenden Interessenten. Das behauptet zumindest die „Stuttgarter Zeitung“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:28
Der starke Bruggink

… fällt verletzt aus. Sorgen auch um Cherundolo. Der starke Arnold Bruggink wird 96 im nächsten Spiel vermutlich fehlen.



VON ANDREAS WILLEKE
WOLFSBURG. Eigentlich klar, dass Arnold Bruggink ein gutes Spiel machen musste. Auf dem überschwemmten VW-Polder konnte man erwarten, dass der Holländer sich besonders gut zurechtfinden würde. Von Wasser umgeben, so wächst der Niederländer auf. Und so war Bruggink dann auch bester 96-Wasserballspieler – schade nur, dass er schon vor dem Abpfiff abtauchte. „Schon ärgerlich, dass wir ihn rausnehmen mussten“, sagte 96-Trainer Dieter Hecking, „Brug hat ordentlich gespielt.“

Bruggink erlitt eine Innenbanddehnung am Knie. In der 57. Minute kam Benjamin Lauth für den starken Holländer. Den 1:1-Ausgleich köpfte Bruggink, zuvor hatte er schon einen Klassepass auf Szabolcs Huszti gespielt. Der Ungar war frei vor Torwart Diego Benaglio – aber der Assistent winkte fälschlicherweise. Nicht die einzig merkwürdige Entscheidung, die letztlich Schiedsrichter Markus Merk verantworten muss.

Dennoch hätte Bruggink ein zweites Tor machen können, besser müssen. Der 30-Jährige zögerte jedoch zu lange, als er frei vor Benaglio auftauchte. Der Schweizer Nationaltorwart wehrte ab. Bruggink wird nun gegen Frankfurt fehlen. „Wir haben bei Frank Fahrenhorst gesehen, wie lange das dauert“, weiß Hecking. Fünf Wochen fiel der Verteidiger mit einer Innenbanddehnung aus.
Für die Frankfurt-Partie bietet sich diese Umstellung an – Mike Hanke kommt für Bruggink ins Team. Hankes Sperre ist abgelaufen. Er könnte wieder in der Spitze spielen, Jiri Stajner übernimmt den Posten des Holländers.

Sorgen gibts auch um Steven Cherundolo, er leidet an einer Sehnenreizung im Knie – Einsatz am Sonnabend ebenfalls gefährdet.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:29
Schulz mit Schmerzen zurück

WOLFSBURG. Michael Tarnat verletzt, Christian Schulz verletzt, Konstantin Rausch verletzt – blieb links hinten nur Vinicius. In der 51. Minute kam Schulz dann doch ins Spiel – eine Wunderheilung? Eher Schmerzmittel.

Schulz hat Probleme an der Hüfte, er schluckte vor dem Einsatz Tabletten. „Es geht einigermaßen“, erklärte er nachher, „die Schmerzen sind zwar da, aber es kann nicht großartig viel kaputtgehen.“

Sportlich kann ohne Schulz einiges kaputtgehen bei 96, deshalb ist die folgende Aussage eine gute Nachricht für den 96-Trainer: „Beim nächsten Spiel gegen Frankfurt kann ich von Anfang an spielen.“

Auch in Wolfsburg wäre das zwar zur Not möglich gewesen, „aber ich habe die ganze letzte Woche nicht trainiert, von daher kann ich die Entscheidung schon verstehen“.

Die offenbar komplizierte Verletzung kann nicht ausheilen. „Das wird sich noch hinziehen und kann bis zum Ende der Saison dauern, dann müssen wir mal gucken, was man dann macht“, sagt der Ex-Bremer. Eine Operation droht, aber „wir versuchen es erstmal anders zu regeln“. Eine schwierige Situation für Schulz, der nicht in der Topform der Hinrunde spielt und sich jetzt unter Schmerzen über die Runden quält.

Vielleicht kann er dennoch helfen, seine Forderung zu erfüllen: „Wir müssen zusehen, dass wir nicht so dämliche Gegentore kriegen. Wir rücken zu schnell auf, geben dem Gegner zu viel Platz, in die Lücken zu stoßen“, analysierte Schulz die 96-Pannen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:30
Es flutscht im Spassbad

96 spielt lange Spaß-Fußball beim Pfützen-Festival in Wolfsburg – nach dem 2:3 ist die Stimmung jedoch gedrückt.



VON GUNTHER NEUHAUS
WOLFSBURG. Als Trainer, das weiß auch Dieter Hecking, wird man an Resultaten gemessen. Nur einen Sieg hat er in den letzten elf Spielen mit 96 geholt – das wäre isoliert betrachtet die Bilanz eines Absteigers.

Diese zumindest statistisch belegte kritische Entwicklung ist aber nur ein Teil der 96-Wahrheit. Der andere besteht aus dem gefühlten spielerischen Aufschwung, den Hecking wie auch die 96-Profis trotz der Pleite in Wolfsburg ausmachten. „Seit der zweiten Halbzeit gegen Bielefeld kann man mit dem Spiel von uns zufrieden sein“, urteilte etwa Robert Enke. „Heute hätten wir zumindest einen Punkt mitnehmen können.“

Es flutschte vor allem in der ersten Halbzeit sehr ordentlich auf dem regengetränkten Rasen der VW-Arena, nur kam die Abwehr in den entscheidenden Situationen auch wieder ins Schwimmen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nichts zugelassen. Außer zwei Gegentoren“, stellte Hecking ernüchtert fest. Auch für Wolfsburgs Trainer Felix Magath war „96 in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Wir waren nur effizienter.“ Denn der überragende Ashkan Dejagah hatte Wolfsburg mit einem feinen Volleyschuss von der Strafraumgrenze in Führung (20.) gebracht. Kurz nachdem Arnold Bruggink mit Köpfchen der Ausgleich gelungen war (27.), traf Marcelinho auch schon wieder zum 2:1 (29.). „Es hat mir wieder viel Spaß gemacht, gegen 96 zu spielen“, stellte der Brasilianer amüsiert fest. Es war schon sein sechster Treffer gegen 96, er profitierte dabei von einer Rutschpartie Steven Cherundolos auf der Wasserbahn vorm Strafraum. Pitsch, patsch – diese Gegentore trafen 96 wie nasse Waschlappen im Gesicht.

Bitter, dass man danach erstklassige Chancen liegen ließ – Bruggink lief allein auf Torwart Diego Benaglio zu und schoss den Schweizer genauso an wie wenig später Hanno Balitsch aus drei Metern (41. Minute). Noch wichtiger war für Hecking aber die Phase nach dem Seitenwechsel. Denn „da haben die Wolfsburger den Grundstein gelegt zum Sieg, weil sie aggressiver waren und versucht haben, das Spiel zu entscheiden“. Dejagah erhöhte mit seinem Kopfball auf 3:1 (71.).

Hecking machte es immerhin Mut, dass 96 „noch einmal zurückgekommen ist“ durch das 3:2 von Jiri Stajner. „Die ganz klaren Chancen“ sah er aber nicht mehr, es fehlte die Substanz, die Partie zu drehen. Die Pleite „wurmt besonders“, klagte er, aber „die Mannschaft arbeitet eng zusammen und versucht, den negativen Trend zum Ende zu bringen“.
Nur schön zu spielen, reicht ja nicht, sonst spült es 96 in dieser Saison noch weiter nach unten – in den Abstiegssog kann man zum Glück nicht mehr geraten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:32
Trotz Krise - Kind stützt Hecking

Nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen, mickrige acht Punkte in der Rückrunde – trotzdem steht Trainer Dieter Hecking (43) bei Hannover nicht zur Debatte.



96-Boss Kind: „Unsere Denke ist nicht auf ein Jahr konzentriert. Sondern wir haben drei Jahre Zeit, unser Ziel zu erreichen.“ Das heißt oberes Tabellendrittel.

Hecking hatte Trainer Neururer im September 2006 abgelöst, in Hannover gleich einen Vertrag bis 2010 erhalten. Nach dem elften Platz in der vergangenen Saison liegt Hannover nun nur auf Rang zehn.

Hecking zur Krise: „In der Hinrunde haben wir die engen Spiele gewonnen, jetzt verlieren wir sie. Nach unserer guten Leistung in Wolfsburg wurmt mich das besonders.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/04/2008 16:32
Die Seefahrt, die war lustig...



Samstag, 7 Uhr: Pünktlich legt Kapitän Heiko Ebkes (54) mit seiner „Wappen von Hannover“ von der Anderter Schleuse ab. Ziel: die Arena in Wolfsburg. An Bord 110 Mitglieder vom 96-Fan-Klub „HSV-Jungs“.

Und die gaben während der Fahrt auf dem Mittellandkanal richtig Gas. Mit Bier vom Fass, Bockwürsten und lauter Musik wurde das Ausflugs-Schiff zum Party-Boot.

Die Stimmung schon früh um 7 bei Beginn der Fahrt ausgelassen. Lars Fischer (36), Präsident der „HSV-Jungs“: „Wir hatten viel Stress letzte Woche mit der Planung, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Die Stimmung ist super.“

Nach sechs feucht-fröhlichen Stunden und 70 Kilometern erreichte das Schiff den Anleger direkt am Gästeblock der Wolfsburger Arena. Schade nur, dass die Roten hier baden gingen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:02
Neues Gesicht auf der MKA

Beim Training am Dienstagnachmittag konnte man ein neues Gesicht auf dem Rasen der Mehrkampfanlage beobachten. Nikita Rukavytsya ist der schwierig anmutende Name des Unbekannten, der zur Zeit einige Tage zur Probe bei den Roten aus Hannover vorspielt.



Ukrainische Wurzeln

Der 20-jährige Stürmer aus Australien, dessen Wurzeln in der Ukraine liegen, fiel in der australischen A-League auf, wo er zuletzt sechs Tore in 20 Spielen für den Perth Glory FC schoss. Der 1,83 Meter große Linksfuß, der bislang ein Länderspiel für die U23 aus Down Under aufweisen kann, ist laut 96-Trainer Hecking „zügig auf den Beinen und hat eine ordentliche Taktik“. Im Vorfeld wurde bereits geklärt, dass er nach einigen Einheiten mit unseren Amateuren bis zum Ende der Woche im Profikader mittrainiert.



Amateure vor wichtigem Nachholspiel

Nicht auf dem Platz standen unter anderem Ferhat Bikmaz, Basti Schulz, Sal Zizzo, Gaétan Krebs und Morten Jensen, die morgen der U23 dabei helfen sollen, drei Punkte aus Nordhorn mit nach Hause zu bringen. Eine kurze Schrecksekunde gab es, als Keeper Juric und Valérien Ismaël im Kampf um den Ball zusammenprallten. Ismaël musste sich kurze Zeit behandeln lassen, doch nach dem Training gab Hecking die sofortige Entwarnung: Beide sollen bereits am Mittwoch wieder dabei sein - ebenso wie die leicht angeschlagenen Lauth und Stajner.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:03
Gefangen wie ein Schiff im Packeis

Hannover 96 steckt im Mittelmaß fest und ahnt, wie schwer es wird, daran in Zukunft etwas zu ändern



Von Heiko Rehberg
Hannover. Mittelmaß. Das Wort sollte bei Hannover 96 in dieser Saison eigentlich zum Tabuwort werden, gestrichen aus dem Wortschatz der Spieler und Verantwortlichen, verbannt aus den Berichten in der Zeitung. Doch Anfang April, auf der Schlussgeraden der Fußball-Bundesligasaison, ist das Wort zu einer aktuellen Zustandsbeschreibung geworden: 10. Platz, neun Siege, acht Unentschieden, zehn Niederlagen. So beschreibt man Mittelmaß.
Die „Roten“ stecken nach 27 Spieltagen in der Mitte der Tabelle fest wie ein Schiff im Packeis, das sich erst wieder befreien kann, wenn es wärmer wird. Auf den Fußball übertragen heißt das: in der neuen Saison.

Sieben Runden vor dem Ende der laufenden Spielzeit hat sich Hannover 96 so positioniert, dass es nicht richtig vor- und zum Glück nicht mehr dramatisch zurückgehen kann. Neun Punkte ist der 6. Platz entfernt, über den es in den UI-Cup-Wettbewerb ginge. Dass 96 das noch schafft, glauben nicht einmal die verwegensten Optimisten. Elf Punkte liegen als Puffer zu einem Abstiegsplatz – selbst wenn die Mannschaft nur noch zwei oder drei Punkte machen würde, käme sie angesichts der schwachen Konkurrenz vermutlich nicht mehr in Schwierigkeiten. Jenseits von Gut und Böse nennt man so eine Situation. Das Problem daran ist: Wie will man die Menschen in der Region motivieren, auch die verbleibenden Spiele ins Stadion zu gehen, das nächste Mal am kommenden Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt? Was lässt sich als sinnvolles Ziel ausgeben, wie lässt sich die Spannung halbwegs halten bis zum Saisonschluss am 17. Mai? Ein einstelliger Tabellenplatz? Möglichst schönen Fußball spielen? „Diese Saison können wir …“, sagt Klubchef Martin Kind, bringt den Satz aber nicht mit dem naheliegenden Wörtchen zu Ende, sondern meint: „Sie ist so wie sie ist.“ Man wolle und müsse noch ein „paar attraktive Spiele zeigen, damit ein positiver Gesamteindruck entsteht“.

Die Lage im Niemandsland wäre kein großes Thema, wenn die Mannschaft nicht andere Erwartungen geweckt hätte in der Hinrunde. Es ist ja nicht so, dass nur die Zeitungsreporter oder einige Fans von „Europa und den internationalen Plätzen“ geträumt haben. Die Mannschaft hatte es sich mit ihren Leistungen verdient, dass ihr der Sprung nach Europa zugetraut wurde. In der Hinrunde hat sie mehrere Male taktisch diszipliniert wie ein UEFA-Cup-Anwärter gespielt, und einmal, ja einmal da war sie sogar Champions-League-reif, als im Dezember 2007 Werder Bremen im besten Spiel der vergangenen Jahre mit 4:3 bezwungen wurde. Und dann das: Ein Sieg aus den vergangenen elf Spielen. Mindestens eine Ergebniskrise. Die „Bild“-Zeitung setzte Trainer Dieter Hecking vor dem Spiel in Wolfsburg in einer Fotomontage auf einen Rasenmäher und nannte ihn „Tucker-Dieter“, weil 96 derzeit nur im Schneckentempo vorankommt. Am Tag nach dem 2:3 in Wolfsburg schrieb ein Fan auf der Homepage des Vereins im Internet: „31. 7. 2007: 3:0 gegen Real – um mal wieder an gute Zeiten zu erinnern.“

Schlechte Zeiten also. Das ist die Wahrnehmung der Fans, doch sie deckt sich nicht mit der Sichtweise der Profis, die sich „auf dem richtigen Weg wähnen“. Das ist momentan der Standardsatz, den fast alle im Repertoire haben. Wo aber führt dieser Weg hin? Wie schafft es 96, Lust und Laune auf die neue Saison zu machen, wenn sich bei vielen Fans der Eindruck verfestigt, dass für die „Roten“ ein Platz zwischen 8 und 12 im Grunde festgeschrieben ist, egal was man anstellt?

„Letztendlich stehen wir da, wo wir hingehören“, sagt Klubchef Kind und spricht von einer „Phase der Stagnation, trotz der zwölf Millionen Euro, die wir investiert haben“. Kind hat sich die Tabelle angeschaut und festgestellt, dass „immer die gleichen Vereine oben stehen“. Klubs mit mehr Geld, mit größerem Haushalt. „Wir müssen sehr viel tun, um voranzukommen: Das macht mich schon ein wenig unruhig“, sagt Kind. Es ist eine Unruhe, die dazu führt, dass Kind Fragen stellt – aber nicht alles in Frage. Der Klubchef lässt sich keine Trainer-Diskussion aufschwatzen, weil er weiß, dass es an Heckings Arbeit nicht viel auszusetzen gibt und der Coach seine eigene und die Entwicklung des Teams kritisch überprüft.

Für die Situation, die Kind ein „Dilemma“ nennt, können ohnehin weder Hecking noch Sportdirektor Christian Hochstätter. Dieses Dilemma sieht so aus: Um einen Europapokalwettbewerb erreichen zu können, braucht 96 Spieler, die diese internationale Klasse besitzen. Diese aber bekommt ein Klub in der Regel nur, wenn er in Europa präsent ist. Ein Teufelskreis, der sich nur durchbrechen lässt mit Glücksgriffen bei Transfers oder einer Elf, die fehlende individuelle Klasse dauerhaft ausgleichen kann; 96 schafft das nach wie vor nur für einen überschaubaren Zeitraum.

Es spricht für Kind, dass er von seinen ehrgeizigen Plänen nicht ablässt. „Immer Platz 8 bis 12 – das ist nicht mein Ding und würde mich auf Dauer verrückt machen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:04
Hochstätter setzt Spieler unter Druck

HANNOVER. Der Sportdirektor Christian Hochstätter versteht sich bei 96 ja vor allem als Fußball-Manager und Personalentwickler. Bei der Kommentierung der sportlichen Entwicklung hielt er sich in der Vergangenheit meist vornehm hinter Trainer Dieter Hecking zurück.

Nach dem 2:3 in Wolfsburg aber ergreift Hochstätter nun das Wort. „Nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen“, bilanziert er, „natürlich sind auch wir nicht zufrieden damit.“ Ihn stört, dass „wir uns selbst um die Früchte unserer Arbeit bringen“. Es könne ja „nicht angehen, wenn der erste Schuss von Wolfsburg gleich ein Tor ist“, kritisiert er das Defensivverhalten und vermisst generell die nötige „Konzentration und Entschlossenheit“.

Dass das besser werden müsse, „das weiß der Trainer“, sagt Hochstätter und verlangt, „dass die Spieler konsequent auch in den Trainingseinheiten die Konzentration aufbringen, den entscheidenden Zweikampf gewinnen zu wollen. Und dass man als Stürmer versucht, auch die Chancen zu nutzen.“
96 habe ja in Wolfsburg „45 Minuten den taktisch besseren Fußball gespielt“ und „die klareren Chancen gehabt“. Gegen Frankfurt am Sonnabend soll 96 sie endlich nutzen. „Erst kommt der Fußball zurück, dann der Erfolg“, hofft Hochstätter. „Es fehlt ja nicht viel dazu.“

Sechs der acht Punkte 2008 holte 96 immerhin in der AWD-Arena. „In der Hinrunde waren wir auswärts gut“, weiß Robert Enke. „Vielleicht dreht sich das jetzt etwas und wir werden zu Hause stärker.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:05
Läuft da was mit Owomoyela ?

HANNOVER. 96 ist auf den Außenpositionen in der Verteidigung vorsichtig formuliert nicht eben optimal besetzt. Das Dilemma zeigte sich auch beim 2:3 in Wolfsburg, als Innenverteidiger Vinicius erst links und dann rechts hinten aushelfen muste.

Der „Kicker“ brachte nun Bremens Patrick Owomoyela (28) als 96-Kandidaten ins Spiel. „Davon weiß ich nichts“, dementierte gestern aber 96-Boss Martin Kind, und der müsste es ja wissen. Auch Owomoyela meinte, bei ihm sei von dem angeblichen 96-Interesse „noch nichts angekommen. Ich hege keine Wechselgedanken.“ Jedenfalls vorerst nicht, allerdings hält er seine sportliche Situation als Reservist für „nicht befriedigend“.

Daher könnte noch Dynamik in das Thema kommen – zumal der Berater von Owomoyela mit dem Hannoveraner Uwe Kathmann auch Dieter Hecking beratend zur Seite steht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:05
Wann gibt es endlich wieder einen Sieg?



BILD: Nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen. Wann sehen die Fans endlich wieder einen Dreier?

96-Trainer Dieter Hecking (43): „Ich hoffe natürlich schon Samstag gegen Frankfurt. Wenn wir an die guten Leistungen der letzten Spiele anknüpfen, werden wir uns auch wieder selbst belohnen.“

BILD: Trotzdem ist die Bilanz gruselig. Woran liegt‘s?

Hecking: „Die Bilanz schmeckt uns auch nicht, die Ergebnisse fehlen – ganz klar. Aber der Trend ist positiv. Besser als in der 1. Halbzeit in Wolfsburg können wir kaum spielen.“

BILD: Sie stehen trotz der Krise außerhalb jeder Kritik – eigentlich ungewöhnlich, oder?

Hecking: „Nein, denn es kommt auf die Art und Weise an. Die Fans merken, dass der Einsatz absolut stimmt. Man erkennt, dass wir alles versuchen, um aus unseren Möglichkeiten das Beste rauszuholen.“

BILD: Was Herrn Kind sicher zu wenig ist. Hat er Sie schon zum Rapport bestellt?

Hecking: „Nein, ich denke auch nicht, dass das nötig ist. Wir wissen, was wir intern ausgemacht haben. Wir tauschen uns ohnehin regelmäßig aus. Und auch Herr Kind sieht die Leistungen in den letzten Spielen.“

BILD: Trotzdem zählen vor allem die Punkte...

Hecking: „Und da haben wir nach der Vorrunde eine Erwartungshaltung geschaffen, der wir momentan nicht gerecht werden. Da haben wir bei 100 Prozent gespielt, jetzt liegen wir deutlich darunter.“

BILD: Stellen Sie sich selbst in Frage?

Hecking: „Klar hinterfragen wir uns selbst kritisch. Und wir alle sind abhängig von Siegen. Aber Gedanken
hätte ich mir nur gemacht, wenn wir nach dem Leverkusen-Spiel nicht die Kurve bekommen hätten. Aber die Mannschaft tut alles, um aus dem Tal herauszukommen. Und das werden wir auch schaffen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:07
Rosi: Macht ihn Hankes ...

...Handaufleger gesund? Fünf Wochen Pause, jetzt trainiert er nach zwei Tagen Behandlung wieder



Von LARS BEIKE Gestern in der AWD-Arena. Ein schlaksiger Blondschopf dreht seine Runden, macht 20 Minuten Lauftraining. Das Besondere: Eigentlich sollte er gar nicht da sein...

Denn der junge Bursche ist Jan Rosenthal, der seit fünf Wochen mit einer fiesen Schambein-Entzündung ausfällt. Erst letzten Freitag hatte 96 angekündigt, dass Rosi „erstmal rausgenommen wird“. Also null Training. Und viele im Klub glauben, dass er am Ende doch operiert werden muss. Gestern dann plötzlich das überraschende Lauftraining - wie ist das möglich?

Rosenthal (wurde gestern 22) liefert die Erklärung: „Ich habe übers Wochenende zwei Tage mit Holger Fischer gearbeitet.“

Fischer? Das ist der kahlköpfige „Handaufleger“ von Torjäger Mike Hanke. Der ehemalige Tennislehrer aus Remscheid sagt über sich und seine Berufsbezeichnung: „Es gibt keinen Begriff. Mental-Coach für Karriere-Planung, Lebensberater und Energetiker trifft es am ehesten.“

Macht Hankes „Handaufleger“ Rosi wieder gesund?

Hannovers Super-Talent ist nach dem Lauftraining gestern davon überzeugt, sagt: „Es gibt einen deutlichen Fortschritt. Und ich gehe davon aus, dass es nicht wiederschlechter wird.“ Im Gegenteil! „Ich werde demnächst ins Mannschafts-Training einsteigen“, kündigt Rosi an.

Dank Fischers „Behandlung“. Er arbeitet mit Handauflegen, sagt: „Ich spüre, wo die Probleme und Blockaden sind, erreiche so die emotionale Ebene. Die ist für die nachhaltige und schnellere Genesung entscheidend.“

Wirkt bei Rosi offenbar. Wochenlang dokterten Deutschlands größte Spezialisten wie Bayern-Arzt Dr. Müller-Wohlfahrt oder der Berliner Leisten-Experte Dr. Jens Becker an ihm herum - ohne Erfolg.

Jetzt der Durchbruch dank Fischer? Hoffentlich! Es wäre Rosi zu seinem Geburtstag zu wünschen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:08
Stadionchef vorm Aus ?

Schnitzmeiers Fan-Kneipe der Trennungsgrund 96-Stadionchef Ralf Schnitzmeier steht vor dem Aus. Trennungsgrund: seine neue Fankneipe gegenüber der Arena. Die Verhandlungen über die Vertragsauflösung laufen.



VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Die Konstruktion ist gewagt. Wenn der festangestellte 96-Stadionchef gegenüber der AWD-Arena eine private Kneipe führt, ist das kurios. Ralf Schnitzmeier glaubte trotzdem, damit durchzukommen.
Er übernahm das ehemalige Shogun und baute es zum Fan-Treffpunkt „Nordkurve“ aus. „Es ist ein Problem, dass die Fans keine Anlaufstelle haben“, erklärt Schnitzmeier. „An 90 bis 95 Tagen haben wir Sport-Events, aber wir wollen darüber hinaus auch Fanklub-Abende und Stammtische etablieren.“ Anfang Mai soll die „Nordkurve“ fertig sein.

Einige Veranstaltungen gabs trotzdem schon, wie zuletzt beim entscheidenden Play-off-Spiel der Indians in Freiburg. Einen Widerspruch zu seiner Arbeit als Stadion-Chef sieht Schnitzmeier nicht: „Ich bin belastbar und werde meinem Job genauso weiter nachkommen.“

Das bezweifelt jedoch der 96-Chef. „Wenn er so ein Ding übernimmt, dann muss er sich auch hundertprozentig darum kümmern“, sagte Martin Kind schon vor zwei Wochen. Gestern wollte sich der 96-Boss nicht mehr zu dem Fall äußern.

Offenbar, um die Trennungsgespräche nicht zu gefährden. Nach NP-Informationen laufen die Verhandlungen schon – Schnitzmeier soll nur noch für die „Nordkurve“ geradestehen. Der 43-Jährige behauptete zwar gestern Abend: „Ich bin in Amt und Würden“. Die Frage ist aber – wie lange noch?
Schnitzmeier hat einen unbefristeten 96-Vertrag. Die Scheidung soll geräuschlos abgewickelt werden. Letztlich bleibt Schnitzmeier mit seiner Fan-Kneipe auf 96-Unterstützung angewiesen – eine außergerichtliche Einigung bringt ihm wie auch 96 Vorteile. So ringen nach NP-Informationen Anwälte um Abfindung und mögliche Kooperationen.

Für neuen Unmut sorgte das Hobby-Spiel am Sonnabend. Als der aus Wolfsburg kommende 96-Mannschaftsbus in die Arena einfuhr, kickten da Hobby-Teams. „Ein Unding“, schimpfte Sportdirektor Christian Hochtätter.

Die Hobby-Kicker sind unschuldig, sie hatten für drei Geburtstagsfeiern mit 300 Leuten die Arena und den VIP-Bereich gemietet, dafür gezahlt und darüber einen Vertrag abgeschlossen. Wer bei 96 zuständig war, bleibt offen. Schnitzmeier sagt: „irgendwo hört der Verantwortungsbereich auch auf.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/04/2008 16:09
Hannover 96 - Eintracht Frankfurt


am 12.04.2008, 15:30 Uhr, in der AWD-Arena



Nächster Gegner: Eintracht Frankfurt


Aktuelle Situation:


Wichtige Abgänge:
Albert Streit (FC Schalke 04)
Michael Thurk (FC Augsburg)
Naohiro Takahara (Urawa Red Diamonds)
Jermaine Jones (FC Schalke 04)
Christopher Reinhard (Karlsruher SC)
Marko Rehmer (Karriereende)
Daniyel Cimen (Kickers Offenbach)
Benjamin Huggel (FC Basel)

Wichtige Zugänge:
Martin Fenin (FK Teplice)
Caio (Grêmio Recreativo Barueri)
Evangelos Mantzios (Panathinaikos Athen)
Aaron Galindo (Grasshopper-Club Zürich)
Mehdi Mahdavikia (Hamburger SV)
Junichi Inamoto (Galatasaray Istanbul)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Aarón Garlino (Muskelfaserriss)
Sotirios Kyrqiakos (Nasenbeinbruch)
Mounir Chaftar (Zehnbruch)
Christoph Preuß (Miniskusschaden)
Alexander Meier (Knieprobleme)
Chris (Zehenverletzung)

Scorerliste:
Ioanis Amanatidis 13 (8 Tore, 5 Vorlage)
Martin Fenin 5 (4 Tore, 1 Vorlagen)
Alexander Meier 5 (4 Tore, 1 Vorlagen)


Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: 1.FC Nürnberg (H) : 1:3
BL: Bayer Leverkusen (A) 0:2
BL: Cottbus (A) 2:1
BL: Karlsruher SC (A) 1:0
BL: VFL Bochum (H) 1:1


Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 7 S - 8 U - 3 N
Auswärtsbilanz: 3 S - 5 U - 9 N
Gesamtbilanz: 35 Spiele - 10 S - 13 U - 12 N


Letzte Spiele:
2007/08:96 - Frankfurt 0:0
2006/07: 96 - Frankfurt 1:1; Frankfurt - 96 2:0

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:04
Interview mit Tanne

Michael Tarnat ist mit 38 Jahren ein absolutes Urgestein und dienstältester Feldspieler der Liga. Ausgerechnet kurz nachdem er die 96-Fans mit der Nachricht erfreute, doch noch ein weiteres Profijahr an seine lange Karriere anzuhängen, zog sich "Tanne" einen Sehnenabriss im linken Oberschenkel zu - die schwerste Verletzung seiner gesamten Karriere. Ans Aufgeben hat der 96-Linksverteidiger aber niemals gedacht, wie er gegenüber hannover96.de verriet.



Hallo Tanne, wie geht es Dir? Wie schwer fällt es dem dienstältesten Feldspieler der Liga, sich nach eine solch langwierigen Verletzung noch einmal zu motivieren, fit zu werden und weiter mit dem Leistungsport zu machen?
Michael Tarnat: „Gerade deswegen, weil ich verlängert habe und ich meine Karriere so nicht beenden möchte, habe ich die Motivation, so schnell wie möglich zurückzukommen. Ich hoffe sogar, dass ich vielleicht noch ein, zwei Spiele in dieser Saison machen kann – das ist einfach meine Motivation, so schnell wie möglich fit zu werden.“



Es gab also nie die leisesten Gedanken in die Richtung: Mensch, mich jetzt noch mal quälen müssen. Darauf habe ich eigentlich keine Lust mehr…
Michael Tarnat: „Nein, eigentlich nie. Gerade deswegen habe ich auch sofort gesagt: So möchte ich nicht aufhören – nicht auf der Pritsche statt auf dem Rasen.“

Wie entwickelt sich der Heilungsprozess?
Michael Tarnat: „Ich denke, normal. Ich bin am Montag noch einmal bei Dr. Müller-Wohlfahrt. Dann schauen wir nach, wie es sich entwickelt hat. Ich hoffe, dass ich grünes Licht bekomme und anfangen kann zu laufen. Ich hatte bislang noch nie eine so schwere Verletzung, abgesehen von einem Meniskuseinriss. Jetzt ist es aber erstmals so, dass ich über mehrere Wochen ausfalle.“

Erzähl uns doch mal, wie der Tagesablauf eines Rekonvaleszenten wie Dir aussieht…
Michael Tarnat: „Ich bin um halb zehn hier wie alle anderen auch. Dann gehe ich zu den Physiotherapeuten und werde da behandelt. Es wird Strombehandlung und Ultraschall gemacht, dazu kommen leichtere Massagen. Das Ganze passiert zweimal am Tag, pro Behandlung etwa zwei Stunden. Es ist allerdings nervig zu sehen, wie die anderen rausgehen mit den Fußballschuhen und Du stehst da mit den Badelatschen und wartest darauf, mit der Behandlung ran zu kommen.“

Wie haben Dir Deine verschiedenen Vertreter hinten links, Schulle, Vini und Kocka Rausch so gefallen? Achtet man darauf besonders von der Tribüne aus?
Michael Tarnat: „Ja, sicherlich beäugt man das und guckt, wie die Jungs sich verhalten. Aber ich muss sagen, dass alle drei sehr gut gespielt haben – gerade auch Kocka Rausch gegen Stuttgart mit seinen jungen Jahren. Er hat sehr gut und abgeklärt agiert. Da muss man dem Konstantin ein sehr großes Lob aussprechen, dass er auf der Position schon wie ein alter Hund gespielt hat. Da haben wir wieder ein Talent, auf das wir uns freuen können.“

Hast Du nach seinem Debüt explizit mit ihm gesprochen – über taktische Dinge zum Beispiel?
Michael Tarnat: „Nein, ich habe ihm nur zu seiner Leistung gratuliert und ihm gesagt, dass er ein tolles Spiel gemacht hat. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt jeden Tag hin gehe und mit ihm spreche in der Art: Pass mal auf, das und das hättest Du jetzt besser machen müssen. Wenn mir etwas Gravierendes auffällt, dann spreche ich sicherlich mit ihm, aber ich glaube auch, dass ein junger Spieler seine eigenen Erfahrungen machen muss, um auch aus Fehlern zu lernen. Bei Kocka sieht man allerdings, dass er schon sehr abgeklärt ist, jede Ländermannschaft durchlaufen hat und taktisch bereits sehr gut geschult ist. Er hat sich ja leider gegen Stuttgart verletzt, sonst hätte er wohl auch gegen Wolfsburg gespielt.“



Apropos Vertreterrolle: In der Saison 99/00 übernahmst Du im Bayern-Trikot gegen den kommenden 96-Gegner Eintracht Frankfurt nach dem Ausfall beider Keeper das Torwarttrikot. Kurz vor Schluss rettete Deine Parade dann den Sieg. Wirst Du noch häufig darauf angesprochen?
Michael Tarnat: „Nun, am Anfang war es sicherlich einfach eine lustige Episode. Aber nach den vielen Jahren nervt es eigentlich, immer wieder darauf angesprochen zu werden und jedes Mal die gleiche Geschichte zu erzählen, wie es passiert ist. Immer wenn ein Frankfurt vor der Tür steht, muss man wieder dazu Stellung nehmen. Dabei ist es fast zehn Jahre her!“

Gut, dann vergessen wir die Frage lieber ganz schnell und leiten über zu aktuelleren Themen: Noch einmal gegen die Eintracht im Kasten zu stehen – das bleibt Dir also zumindest in dieser Spielzeit verwehrt. Dabei wäre doch, um es überspitzt zu sagen, Platz für Experimente. Ihr seid Zehnter und es scheint weder nach unten noch nach oben etwas zu gehen. Bietet eine solche Situation die besondere Chance, auch Dinge zu testen? So könnte z.B. Konstantin Rausch weitere Spielpraxis sammeln…
Michael Tarnat: „Ja ich glaube schon, dass der Trainer nun ein wenig experimentiert. Wenn es richtig darauf angekommen wäre, hätte der Kocka vielleicht gar nicht gespielt – oder beispielsweise der Bastian Schulz. Bei einer anderen Situation wäre möglicherweise eher die sichere Karte gespielt worden, z.B. mit Vinicius auf der Position. So hat der Trainer schon mal etwas probiert – und dadurch, dass beide Jungen gut gespielt haben, gibt ihm der Erfolg ja auch Recht. So konnte man schon Aufschluss darüber gewinnen, ob man auf die beiden im nächsten Jahr zurückgreifen kann.“

Fällt es einem Team in solch einer Niemandsland-Lage schwerer als sonst, die optimale Einstellung zu finden?
Michael Tarnat: „Nein. Man muss mal von dem Denken wegkommen, jeder Spieler müsse sich extra motivieren. Jeder Spieler, der Samstag für Samstag auf dem Platz steht, will das Spiel gewinnen. Es ist ja nicht so, dass man sich sagt: Oh, jetzt ist die Saison gelaufen – jetzt schauen wir mal, wie das läuft. Jeder ist damit beschäftigt, gut zu spielen, ein attraktives Spiel zu machen und dieses, wenn möglich, auch zu gewinnen. Das ist das primäre Ziel von jedem Spieler, der auf dem Platz steht. Man kann sich nicht erlauben, das Ganze in so einer Situation wie unserer einfach dahin plätschern zu lassen. Dann bringt man nicht de Leistung, dann sind die Leute unzufrieden, die Fans sind unzufrieden, der Trainer ist unzufrieden – und dann spielt man beim nächsten Spiel nicht. Als Motivation dafür, Woche für Woche seine Leistung zu bringen, reicht bereits, in der nächsten Woche wieder spielen zu wollen. Also: Jeder ist noch bei 100% und versucht, sein Bestmögliches zu bringen, um ein gutes Spiel zu machen.“

Die Zuschauer dürfen gegen den kommenden Gegner Frankfurt also ein attraktives Spiel erwarten…
Michael Tarnat: „Sicherlich ist es in unserer jetzigen Situation wichtig, dass man die Heimspiele so attraktiv gestaltet wie gegen Stuttgart. Dass man auch nach einem 0:0 sagt: Das war ein tolles Spiel und schön anzuschauen. Auch in Wolfsburg hat man gesehen: Die Mannschaft will und versucht alles, um zu gewinnen. Somit kann man auch für die nächste Saison schon einen positiven Trend schaffen, so dass die Leute sagen: Mensch, wir freuen uns wieder auf die neue Saison und wir wollen Hannover 96 unterstützen, Dauerkarten kaufen und Spaß daran haben, den Jungs da unten auf dem Rasen zuzuschauen. Das muss jetzt das Ziel sein.“

Zwar war zuletzt spielerisch ein deutlicher Aufwärtstrend zu spüren, doch irgendwie fehlte das letzte Quäntchen Glück…
Michael Tarnat: „Ja. In der Hinrunde lief alles. Da hast Du gewonnen und wusstest nach dem Spiel manchmal gar nicht, wie. Da haben wir nicht immer gut gespielt, aber eben Glück gehabt. Da hatten wir dann eine Chance und haben die rein gehauen. Und jetzt ist es eben so, dass Du gut spielst wie gegen Stuttgart oder Wolfsburg, die Gegner eigentlich im Griff hast, aber eben nicht das entscheidende Tor schießt. Dann fängst Du an, Dich zu hinterfragen und daran zu zweifeln, ob das alles so richtig ist. Das ist halt das Problem, dass man momentan ein bisschen zu viel nachdenkt. Man sollte wieder auf die Tugenden des letzten Jahres zurückkommen, ins Spiel reingehen und zunächst auf sich schauen, um seine Leistung abzurufen und dem Nebenmann zu helfen, wenn der gerade nicht so gut drauf ist. Es fehlt zurzeit ein wenig die Überzeugung, auch solche engen Spiele gewinnen zu können. Auch wenn Du gut im Spiel bist, hast Du vielleicht den Hintergedanken: Vielleicht verlieren wir das Spiel noch. Das ist genau das Falsche, was man machen kann. Man sollte immer positiv denken und sagen: Ja, wir gehen heute ins Spiel und gewinnen es!“

Euer kommender Gegner Frankfurt hat noch Tuchfühlung nach oben, zuletzt aber zuhause gegen Nürnberg verloren. Wie schätzt Du die Elf von Friedhelm Funkel ein?
Michael Tarnat: „Rein tabellarisch sind sie besser als wir. Aber ich glaube, dass es eine Mannschaft ist, die auf Augenhöhe mit uns ist. Eigentlich ist es überraschend, dass Frankfurt so gut dasteht. Die haben schwere Gegner gehabt und haben trotzdem ihre Punkte geholt. Aber wenn man Friedhelm Funkel kennt, weiß man, dass er sehr stark auf Disziplin achtet, sehr auf die Taktik achtet. Sicherlich wird es ein schweres Spiel für uns, aber ich glaube, man hat in den letzten Wochen gesehen, dass der Trend klar nach oben geht bei uns. Deswegen glaube ich auch, dass wir das Spiel gewinnen werden.“

Vielen Dank, Tanne, für das Gespräch. Werde schnell wieder fit!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:05
Balitsch ausser Gefecht

96-Trainer Dieter Hecking muss einen weiteren personellen Ausfall für das kommende Spiel gegen Eintracht Frankfurt befürchten. Mittelfeldakteur Hanno Balitsch konnte an der mittwöchlichen Trainingseinheit auf Grund von Magen- und Darmproblemen nicht teilnehmen. “Hanno wird vom Arzt untersucht, denn er hatte heute Nacht leichtes Fieber“ erklärte 96-Co-Trainer Dirk Bremser das Fehlen des 27-Jährigen. Damit könnte es für einen Einsatz Balitschs zum 112. Vereinsjubiläum der Roten am Samstag gegen die Hessen eng werden.



Angespannte Personalsituation

Die angespannte Personalsituation im Team von Dieter Hecking wird durch den möglichen Ausfall Balitschs weiter verschärft. Umso erfreulicher daher die Rückkehr von Valérien Ismael und Jiri Stajner, die beim gestrigen Training noch angeschlagen passen musste, sowie Steven Cherundolo. Auch Linksverteidiger Konstantin Rausch hat die Folgen seiner Adduktorenverletzung überwunden und wieder das Mannschaftstraining aufgenommen. Etwas Hoffnung gibt es derzeit bei Arnold Bruggink. Nachdem der an einer Innenbanddehnung im Knie laborierende Holländer in den letzten Tagen mit Edward Kowalczuk ein spezielles Rehatraining durchgeführt hat, könnte er vielleicht schon am Donnerstag wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen. “Damit würde die Hoffnung steigen, das Brugg gegen Frankfurt eventuell im Kader dabei sein könnte” beurteilte Dirk Bremser die positive Entwicklung beim 30-jährigen Holländer. Bei Benjamin Lauth verläuft der Heilungsprozess dagegen nicht so schnell wie erhofft. Ein schmerzhafter Bluterguss auf dem Fuß verhindert derzeit noch, dass die Offensivkraft wieder die Fußballschuhe schnüren kann.



Auf dem Weg der Besserung

Jan Rosenthal setzte sein Aufbauprogramm unter Leitung von 96-Konditionstrainer Edward Kowalczuk abseits der Mannschaft fort. In den nächsten Tagen soll die Trainingsbelastung des Mittelfeldakteurs weiter gesteigert werden. Nach seinem Reha-Programm kehrte erstmals seit vielen Wochen Chavdar Yankov in den Kreis der Mannschaft zurück. Sein Einstieg ins Lauftraining wurde von den Teamkollegen gebührend gefeiert. Yankov war im Januar am Außenmeniskus operiert worden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:06
Ein neuer aus Down Under

Hannover (pur). Es war überschaubar gestern Nachmittag auf der Mehrkampfanlage. Gerade einmal zwölf Spieler standen sich am Nachmittag beim Trainingsspiel von Hannover 96 gegenüber. Als dann auch noch Valérien Ismaël mit Ersatztorwart Frank Juric zusammenprallte und kurz darauf Hanno Balitsch den Ball aus kurzer Distanz mitten ins Gesicht von Torwart Robert Enke schoss, hatte Trainer Dieter Hecking genug und schickte seine Profis zum Auslaufen.

Da die „Roten“ zurzeit viele angeschlagene und verletzte Spieler haben und es in den Übungseinheiten gerade noch auf Mannschaftsstärke bringen, fällt es auf, wenn sich da ein Neuer unter das Stammpersonal mischt. Gestern und in den nächsten Tagen darf Nikita Rukavytsya beim Bundesligisten vorspielen. Der 20-jährige Stürmer vom australischen Erstligisten Perth Glory FC (sechs Tore in 20 Spielen) trainierte in den vergangenen Tagen bei den 96-Amateuren und soll nun bis Freitag bei den Profis zeigen, was er kann.

Da Trainingsgäste bei 96 eher die Ausnahme sind, ist die Einladung von Rukavytsya ein weiteres Zeichen dafür, dass die „Roten“ ihre Suche nach Verstärkungen für die neue Saison intensivieren. Laut Gerüchten im 96-Internetforum sollen sich die „Roten“ derzeit auch in der polnischen Liga nach einen Stürmer umsehen und zudem an einer Verpflichtung von Patrick Owomoyela von Werder Bremen für die Abwehr interessiert sein. Dringend gesucht wird auch ein Spielmacher. Am Rande des Spiels in Wolfsburg tauchte in diesem Zusammenhang erstmals der Name Andres D’Alessandro auf. Der frühere VfL-Regisseur ist beim spanischen Erstligisten Real Saragossa rausgeflogen und spielt seit Februar in seiner Heimat beim argentinischen Klub San Lorenzo.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:07
Ismael erschreckt die Fans

Knieprellung nach Kollision mit Juric. 96 testet australischen Stürmer.



HANNOVER. Da hat Valérien Ismaël den Zaungästen gestern beim Training aber einen gehörigen Schrecken eingejagt – der Abwehrchef knallte mit Torwart-Schwergewicht Frank Juric (95 Kilo auf 1,96 Meter verteilt) zusammen und stöhnte vor Schmerz auf.

Der Innenverteidiger wurde schon auf dem Platz von Physiotherapeut Ralf Blume behandelt und musste das Training abbrechen. Ganz so schlimm war es dann aber doch nicht. „Vale wird morgen wieder trainieren“, prognostizierte 96-Trainer Dieter Hecking.

Ismaël hatte eine Prellung am linken Knie erlitten, sein Einsatz am Sonnabend gegen Frankfurt scheint vorerst nicht gefährdet zu sein.

Auch Steven Cherundolo (Kniesehnenreizung) wird dann wieder zur Verfügung stehen, er soll wie Jiri Stajner (Fersenprellung) heute wieder ins Training einsteigen. Bei Arnold Bruggink (Innenbanddehnung) muss Hecking „abwarten“. Konstantin Rausch soll nach seiner beim 0:0 gegen Stuttgart erlittenen Zerrung (spätestens morgen) wieder ins Training einsteigen.

Dort wird er auch dem in der Ukraine geborenen Australier Nikita Rukavytsya (20) begegnen, der seit gestern bei den 96-Profis getestet wird. Der Stürmer trainierte zuvor schon seit Donnerstag beim 96-Oberliga-Team mit und soll bis Ende der Woche in Hannover bleiben. „Er ist zügig auf den Beinen und hat eine ordentliche Technik“, würdigte Hecking den Kandidaten. In der A-League schoss Rukavytsya sechs Treffer in 20 Spielen – nun will er sich für die Bundesliga empfehlen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:08
Junioren-Nationalspieler Ben-Hatira ein Kandidat fürs offensive Mittelfeld



Schnappt sich 96 Hamburgs Supertalent Änis Ben-Hatira? Im Winter wurde bereits mit dem offensiven Mittelfeldspieler verhandelt.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Alexander Farnerud, Michael Bradley – die 96-Suche nach einem neuen Zehner läuft auf Hochtouren. Auch auf der Liste: HSV-Supertalent Änis Ben-Hatira (19). Schnell, technisch stark, torgefährlich – bereits im Winter wollte Dieter Hecking den Mini-van-der-Vaart unbedingt nach Hannover holen. Doch der HSV blockte ab. Klappts im zweiten Versuch?

Gerade mal 32 Bundesligaminuten hat Ben-Hatira in dieser Saison gespielt – am dritten Spieltag. Drei Mini-Einsätze gabs außerdem in Pokal und UEFA-Cup. Im Schatten von Rafael van der Vaart und Piotr Trochowski ist für den 19-Jährigen, der bis vorletzten Montag seinen Wehrdienst absolvierte, derzeit kein Platz. Und darum will er im Sommer weg vom HSV – „wenn es so weitergeht wie bisher“, sagte der U-20-Nationalspieler der NP: „Mir blutet das Herz, wenn ich auf der Bank sitze. Ich will Bundesliga spielen.“

Änderung ist in Hamburg nicht in Sicht. Vor knapp drei Wochen wurde Ben-Hatira (Vertrag bis 2011, Marktwert rund 700 000 Euro Ablöse) von Trainer Huub Stevens suspendiert – er wollte sich beim Reserveteam nicht auf die Bank setzen. Es gab einen großen Krisengipfel mit Stevens, Sportchef Dietmar Beiersdorfer, Berater Willi Kausch, Ben-Hatira sowie dessen Papa und Bruder. Ergebnis: Über die Amateure soll sich der Deutsch-Tunesier wieder für die Profis anbieten.

Das tut er – aber wohl nur bis zum Sommer. Dann könnte es nach Hannover gehen. 96 sei „auf alle Fälle eine interessante Sache“, sagt Ben-Hatira, an dem auch Leverkusen großes Interesse hat: „Super-Stadion, tolle Atmosphäre, 96 hat sich sehr gut entwickelt, Spieler wie Hanke und Ismaël geholt. Eine gute Adresse.“

Fußballerisch ist Ben-Hatira ein Riese – aber ist er auch ein Riesentyp? Er wuchs in einem sozialen Brennpunkt auf, in Berlin-Wedding wurde er täglich mit Drogen und Gewalt konfrontiert. Die Suspendierung beim HSV ist nicht seine erste. 2003 musste der Jugendkumpel der Boateng-Brüder Kevin (Tottenham) und Jerome (auch HSV) nach Unstimmigkeiten das Fußball-Internat von Hertha BSC verlassen.

Als schwierig will Ben-Hatira aber nicht gelten, behauptet: „Ich bin ein ganz ehrlicher Typ, sage, was ich denke. Und ich hasse Lügen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:09
Rossmann und Lala
...nach Albanien. Drogerieunternehmer und 96-Spieler gründen Firma



Von Lars Ruzic
Burgwedel. Hannoversche Allianz der besonderen Art: Drogerieunternehmer Dirk Rossmann und Hannover-96-Star Altin Lala wollen gemeinsam den albanischen Markt erobern. Derzeit befindet sich das Gemeinschaftsunternehmen „Rossmann und Lala“ in Gründung, an dem der Unternehmer 75 Prozent und der albanische Nationalspieler 25 Prozent halten. Im Herbst soll die erste Filiale der neuen Drogeriekette eröffnen, die ebenfalls die Nachnamen beider Partner tragen wird.

„Gemeinsam werden wir es auf dem neuen Markt ein Stück leichter haben“, sagte Dirk Rossmann der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Lala sei in seinem Heimatland nicht nur eine Fußballikone, sondern verfüge auch über zahlreiche Verbindungen zu Maklern und potenziellen Vermietern. „Er ist für uns vom ersten Tag an als Türöffner wichtig“, sagte der Firmenchef. „Den Namen Rossmann müssen wir erst aufbauen, Lala ist schon jetzt bei allen beliebt.“
Es war die Idee des 32-jährigen Mittelfeldspielers, Rossmann eine Partnerschaft vorzuschlagen. Den Kontakt hatte 96-Präsident und Rossmann-Freund Martin Kind hergestellt. „Die Branche ist bei uns praktisch noch nicht vorhanden“, sagte Lala. „Ich sehe die Chance, nach meiner aktiven Zeit als Fußballer in meinem Heimatland als Unternehmer erfolgreich sein und Arbeitsplätze schaffen zu können.“ Gerade Drogerie-Markenartikel seien in Albanien sehr teuer und würden oft gefälscht. Da könne Rossmann mit seinen niedrigen Preisen schnell Boden gutmachen.

Das Land mit seinen rund 3,2 Millionen Einwohnern befindet sich noch am Anfang eines wirtschaftlichen Aufholprozesses. „Wohlstand wird sich erst in den nächsten Jahren entwickeln“, berichtete Rossmann. Das allerdings sei für den Markteintritt der ideale Zeitpunkt, zumal bislang noch keiner der Konkurrenten auf dem albanischen Markt aktiv sei.

Rossmann hat sich im Gegensatz zu Schlecker oder dm mit Auslandsengagements bislang zurückgehalten. Die Nummer drei in Deutschland ist nur in Polen, Ungarn und Tschechien aktiv, während die Konkurrenten bereits fast ganz Europa erschlossen haben. Die Rossmann-Auslandstöchter trugen 710 Millionen Euro zum Konzernumsatz von 3,2 Milliarden Euro bei. Als Rossmann vor 15 Jahren in Polen begann, habe man auch vor dem Nichts gestanden, berichtete Rossmann-Finanzchef Roland Frobel. Heute sei der Burgwedeler Konzern im Nachbarland Marktführer mit 278 Filialen und 4300 Mitarbeitern.

An ähnliche Zahlen wollen die Beteiligten in Albanien noch nicht denken. Zunächst werde man mit wenigen Läden beginnen, die über ein kleineres Sortiment als die deutschen Filialen verfügen werden, berichtete Rossmann. Alles Weitere werde sich zeigen. Frobel ergänzte, dass Rossmann allein in Berlin, das etwa so viele Einwohner wie Albanien hat, inzwischen auf 120 Filialen kommt.

Lala will sich langfristig nicht nur als Türöffner und Sympathieträger in die Allianz einbringen. Nach seiner aktiven Fußballzeit könne er sich auch mehr vorstellen, sagte er. „Aber erst einmal muss ich von Dirk Rossmann wie von einem Trainer lernen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:11
Rukavytsya: Hecking macht

...ihn zum Nachfolger. Vahid Hashemian (31) macht in sechs Wochen den Abflug, Trainer Dieter Hecking testete gestern schon mal einen möglichen Nachfolger.



Im Probetraining stellte sich Känguru-Kicker Nikita Rukavytsya (20/Foto) vor. Der Australier mit ukrainischen Wurzeln hat bei Erstligist Perth Glory FC noch Vertrag bis 2009.

Er ist U23-Nationalspieler (1 Einsatz), 1,83 m groß, hat einen starken linken Fuß - und kam extra zum Test-Training nach Hannover gejettet. Heckings erster Eindruck: „Er ist zügig auf den Beinen, hat eine ordentliche Technik.“ Bis Ende der Woche bleibt der Aussi-Stürmer bei den Roten.

Oder länger? Denn die Sache scheint heißer, als die Roten zugeben wollen.

Fakt ist: Unter Hecking, seit 19 Monaten im Amt, gab es zuvor noch nie ein Probetraining. Und: Chefscout Peter Braund beobachtete gestern das Training - zusammen mit Rukavytsya-Berater John Grimaud. Der sagt: „Hannover wäre ein guter Platz für Nikita.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/04/2008 18:12
Hubschrauber Hashemian

...macht den Abflug. Vor drei Jahren war sein Transfer ein absoluter Knaller: Vahid Hashemian (31) landete direkt von den großen Bayern bei Hannover 96.



Von LARS BEIKE

Jetzt ist es endgültig: Im Sommer macht der „Hubschrauber“ (in Bochum so genannt wegen seiner Kopfballtore) den Abflug. Nach drei Jahren Taumel-Flug bei den Roten. Sein Berater Lars-Wilhelm Baumgarten (Agentur „Stars and Friends“) gestern zu BILD: „Vahid wird Hannover verlassen!“

Angedeutet hatte sich die Trennung seit Wochen. Und spätestens als Jiri Stajner Ende März seinen Vertrag verlängerte, war es auch intern beschlossen. Hashemian (Vertrag läuft aus) selbst sagte bereits direkt danach: „Das war´s für mich."

Trotzdem kündigte Sport-direktor Christian Hochstätter für diese Woche ein (Abschieds-) Gespräch mit dem Iraner an. Kann er sich jetzt sparen...

Hashemian bei den Roten - das war kein Knaller. Bisher 74 Einsätze, magere 9 Tore. Trotzdem sagt er: „Es war eine tolle Zeit in Hannover.“ Und verspricht: „Ich werde in den letzten Wochen alles für 96 geben.“

Wohl als Joker. In dieser Saison wurde er von Trainer Dieter Hecking bisher nur 14 Mal eingewechselt. Und darüber beschwert er sich auch: „Alle haben eine Chance gekriegt, 90 Minuten von Anfang an zu spielen - ich nicht. Aber ich will spielen.“

Und wo landet der Hubschrauber? „Priorität hat sicher Deutschland und die Bundesliga“, sagt Baumgarten. „Da gibt es Anfragen.“ Wie auch aus Österreich, Frankreich, Asien (Japan, Südkorea) und aus der Wüste (Dubai). Baumgarten kündigt an: „Eine Entscheidung fällt in den nächsten vier bis sechs Wochen.“

Dann macht Hubschrauber Hashemian endgültig den Abflug...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:53
Hecking : Müssen konsequent sein

Am Samstag empfangen die Roten zum 112. Vereinsgeburtstag die Eintracht aus Frankfurt in der heimischen AWD-Arena. Geburtstagsgeschenke werden die Frankfurter sicherlich nicht verteilen, also muss sich 96 selber beschenken. Trainer Dieter Hecking hofft, dass sein Team gegen die Hessen endlich wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt. „Wir wollen unseren Negativ-Lauf beenden. Nicht vom Spielerischen – da sind wir gut dabei - sondern von der Punktausbeute“, so Hecking auf der wöchentlichen Pressekonferenz.



Die Einheit aus Frankfurt

Dieter Hecking beschreibt die Eintracht als eine „sehr kompakte Einheit, gegen die man vorsichtig sein muss“. Besonders aus der Abwehr hinaus seien die Mannen von Friedhelm Funkel sehr gefährlich und verstünden es, den Gegner ausgezeichnet auszukontern. Hier müsse 96 vorsichtig sein und clever agieren. „Frankfurt hat in der Winterpause personell gut nachgelegt und sie spielen eine gute Saison“, so Hecking weiter, der ein „interessantes Spiel“ erwartet.



Personeller Engpasss

Die Personalnot bei den Roten reißt in diesen Tagen nicht ab. Hanno Balitsch und Arnold Bruggink fallen definitiv aus – Sal Zizzo, Basti Schulz und Ferhat Bikmaz werden den Amateuren dabei helfen, die Niederlage gegen Nordhorn in Cloppenburg auszubügeln. Hinter Youngster Konstantin Rausch steht noch ein Fragezeichen, denn es ist noch unklar, ob er bei den Profis oder bei den Amateuren mit von der Partie sein wird. Ob der Kader aus den üblichen 18 Mann besteht, ist somit noch nicht sicher.



Hanke wieder da, Entwarnung bei Krebs

Stürmer Mike Hanke hat seine Rot-Sperre abgesessen und wird gegen Frankfurt wieder auf Torejagd gehen. Nach zwei Spielen Zwangspause dürfte Mike besonders heiß auf das Spiel sein. „Wenn er brennt, soll er brennen. Wenn er dann noch sein Tor macht, wäre das natürlich gut. Wenn es dann noch das Siegtor ist, wäre es noch besser. Was man halt von einem Stürmer erwartet“, so Hecking trocken.

Entwarnung gab es unterdessen bei Gaétan Krebs. Der Elsässer wurde unter der Woche im U23-Spiel gegen Nordhorn verletzt ausgewechselt, steht aber am Samstag wieder im Kader der Profis. Hecking: „Er hat sich eine Knieprellung zugezogen. Das ist aber nicht schlimm.“ Steven Cherundolo ist ebenfalls wieder genesen, auch bei Benni Lauth erwartet der Trainer „grünes Licht“.



U23 – Hecking zuversichtlich

Unter der Woche mussten die U23-Kicker der Roten im Aufstiegskampf der Oberliga einen herben Dämpfer einstecken. „Das ist ähnlich wie bei uns. Da kommt einiges zusammen – vor allem Pech. Aber die Jungs haben noch einige Nachholspiele und ich bin da guter Dinge.“Hecking ergänzte weiter: „Es war klar, dass das nicht einfach wird. Erfolgserlebnisse müssen her. Wenn jeder mit 100% dabei ist, wird das auch so kommen. Ich traue ihnen das zu.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:54
Fakten Fakten Fakten

Fast exakt vor sechs Jahren, am 13.4.2002, gewannen die Frankfurter ihren einzigen Zweitliga-Auftritt an der Leine mit 2:1. Kein seltenes Ergebnis, denn die Eintracht fuhr bereits vier Mal mit diesem Resultat im Gepäck zurück in die Main-Metropole. Mehr Statistiken zum Spiel findet Ihr hier:



• Im Oberhaus gelang der Eintracht seit über 20 Jahren kein Sieg mehr bei den Niedersachsen - sie traten in diesem Zeitraum allerdings nur vier Mal in Hannover an (2 Niederlagen, 2 Remis).

• Ihren einzigen Zweitligaauftritt an der Leine gewannen die Hessen fast auf den Tag genau am 13.4.2002 mit 2:1.

• Zuletzt blieb die SGE drei Mal in Folge ungeschlagen (1 Sieg), nachdem die Eintracht zuvor drei Mal in Serie torlos gegen die Niedersachsen verloren hatte.

• Frankfurt hat vier Punktspiele in Hannover gewonnen - jedes Mal mit 2:1.

• Sechs der letzten sieben Tore wurden von Stajner und Bruggink (je 3) erziehlt.

• Frankfurt kassierte am letzten Spieltag mehr Gegentore (3) als in den vier Partien zuvor zusammen (2).

• Die Eintracht traf in den letzten sieben Partien wenigstens ein Mal ins Netz - kein Bundesligist hat eine längere Torserie.

• Hannover traf zusammen mit Schalke am häufigsten per Kopf (14 Mal).

• Funkels Elf kassierte zusammen mit Energie Cottbus die meisten Gegentore in der Schlussviertelstunden (je 12).

• Die Niedersachsen schossen anteilig (41%) die meisten Tore nach Standartsituationen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:55
Stadionchef beendet Tätigkeit

Nach Abschluss der laufenden Bundesligaspielzeit beendet Ralf Schnitzmeier seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Hannover 96 Arena GmbH & Co. KG. Die Auflösung des Vertrages erfolgt einvernehmlich. „Wir danken Herrn Schnitzmeier für fünf Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit“, so 96-Geschäftsführer Martin Kind. „Herr Schnitzmeier hat wesentlich dazu beigetragen, professionelle Strukturen bei Hannover 96 und in der AWD-Arena zu schaffen. Für zukünftige Aufgaben und Projekte wünschen wir Ihm alles Gute.“






Erfolgreiche Projekte
Ralf Schnitzmeier begann seine Tätigkeit im Juli 2003, als der Umbau der AWD-Arena gerade begonnen hatte. Zunächst arbeitet er für die Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG als Geschäftsführer. Es folgte die Umbauphase mit der Entwicklung der AWD-Arena, bis hin zur Fertigstellung und Eröffnung im Januar 2005. In die Amtszeit von Ralf Schnitzmeier fielen zudem die Highlights FIFA Confederations Cup 2005, FIFA WM 2006, vier Großkonzerte und das Spiel der deutschen A-Nationalmannschaft gegen Zypern im November 2007. Danach wurde die AWD-Arena von der UEFA in den Kreis der Elite-Stadien aufgenommen.

Neue Aufgabe "Nordkurve"
Zukünftig wird sich Ralf Schnitzmeier neuen Aufgaben und Projekten zuwenden, darunter mit seiner Frau Ines dem gastronomischen Betrieb „Nordkurve“ direkt an der AWD-Arena. „Ich habe eine sehr spannende Zeit bei Hannover 96 erleben dürfen. Ich wünsche 96 viel Erfolg und bedanke mich insbesondere bei meinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit in der Vergangenheit. Ich freue mich auf viele weitere Begegnungen mit ehemaligen Kollegen und den Fans und Freunden von Hannover 96“, so Ralf Schnitzmeier.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:56
96 Notizen

Enkes Ellbogen schmerzt
Als ob die „Roten“ nicht schon genügend Verletzungssorgen hätten: Bereits nach einer halben Stunde musste gestern Vormittag Robert Enke das Training abbrechen. Der Torwart hatte Schmerzen im linken Ellbogen, der ihm schon mehrmals in dieser Saison zu schaffen gemacht hat. Der Einsatz des Kapitäns am Sonnabend im Spiel gegen Frankfurt sei aber nicht in Gefahr: „Dass Robert abgebrochen hat, war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Kotrainer Dirk Bremser.

Huszti und Yankov schreiben
Szabolcs Huszti und Chavdar Yankov schreiben heute im Fanshop an der AWD-Arena Autogramme. Los geht es um 17 Uhr.

Cherundolo wieder dabei
Mit Jiri Stajner und Steve Cherundolo kehrten gestern zwei angeschlagene Spieler ins Mannschaftstraining zurück. Davon sind Jan Rosenthal (Schambeinentzündung), der gestern mit Fitnesstrainer Edward Kowalczuk Übungen absolvierte, und Mittelfeldspieler Chavdar Yankov, der nach seiner Knieoperation wieder ins Lauftraining eingestiegen ist, noch weit entfernt.

Wasser von oben und unten
Ein bisschen nasser, als es ohnehin zurzeit schon ist, wurde es gestern während des Trainings auf dem neuen Platz, als plötzlich die Rasensprenger angingen. Eine kleine Panne, die großen Probleme – die 96-Spieler hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Schwierigkeiten mit dem rutschigen Untergrund – scheinen hingegen behoben. „Der Platz wird immer besser, in ein paar Wochen haben wir hier einen Teppich“, sagte Kotrainer Bremser.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:57
Stajner macht Platz für Hanke

Stürmer kehrt zurück / Hashemian verlässt 96



Von Christian Purbs
Hannover. An ihm hat es nun wirklich nicht gelegen. In den vergangenen Wochen, als die Mannschaft von Hannover 96 in der Fußball-Bundesliga nur wenig Erfreuliches zu bieten hatte, war Jiri Stajner einer der wenigen Lichtblicke im Team der „Roten“. Der Tscheche überzeugte mit viel Einsatz und Lauffreude, im Gegensatz zu früheren Auftritten spielte Stajner sehr konzentriert – und erfolgreich. In den vergangenen vier Spielen erzielte der 96-Stürmer drei Tore, sein Solo durch die Wolfsburger Abwehr inklusive Treffer zum 2:3 am vergangenen Wochenende hatte sogar das Zeug zum „Tor des Monats“. Es machte Freude, dem nimmermüder Alleinunterhalter im Angriff bei seiner Arbeit zuzusehen.

Diese Rolle, die auch Stajner sichtbar Spaß macht, hatte er in Duisburg von Mike Hanke übernommen, der dort bereits in der 5. Minute vom Platz geflogen war. Seine Sperre von zwei Begegnungen hat Hanke mittlerweile abgesessen, am Sonnabend im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt könnte der 24-Jährige wieder in der Startelf stehen. Und das wird er auch.

„Hanke wird sicherlich gegen Frankfurt spielen – und Stajner auch. Wir werden eine Lösung finden, die beiden gerecht wird“, gab 96-Trainer Dieter Hecking den beiden Angreifern gestern eine Einsatzgarantie. Da eine Anfangself mit zwei Stürmern jedoch wenig wahrscheinlich ist, wird Stajner seinen Platz als alleinige Spitze für Hanke räumen müssen und ins rechte Mittelfeld ausweichen. Dort spielte zuletzt Sergio Pinto, der gegen Frankfurt wohl ins zentrale Mittelfeld rückt, weil der Einsatz von Arnold Bruggink (Bänderdehnung im Knie) sehr unwahrscheinlich ist. „Eine kleine Hoffnung haben wir noch“, sagte Kotrainer Dirk Bremser gestern, „aber es wird eng.“

Fraglich ist zudem der Einsatz von Hanno Balitsch. Der defensive Mittelfeldspieler liegt mit einer Magen-Darm-Grippe flach. Ob er rechtzeitig zum Spiel gegen die Eintracht wieder auf die Beine kommt, ist ungewiss. Bei einem Ausfall von Balitsch könnte Christian Schulz ins Mittelfeld rücken und die ohnehin ungeliebte Position auf der linken Abwehrseite Konstantin Rausch überlassen. Nach seiner Oberschenkelzerrung trainierte der 18-Jährige gestern wieder voll mit, sodass am Sonnabend sein zweiter Bundesligaeinsatz für die „Roten“ möglich wäre.

Auf insgesamt 74 Ligaspiele und neun Tore für Hannover 96 hat es bislang Vahid Hashemian gebracht, viele werden nicht mehr hinzukommen. Nach drei Jahren verlässt der Iraner im Sommer die „Roten“, sein Vertrag läuft dann aus. „Wenn man immer nur eingewechselt wird, kann man nicht zufrieden sein“, sagte Hashemian: „Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten: neuer Verein, neue Chance.“

Dass auch ohne den Abgang von Hashemian im Angriff Handlungsbedarf besteht, darüber sind sie sich bei 96 einig. Welche Spieler infrage kommen und wie tief die „Roten“ für weitere Neuverpflichtungen in die Tasche greifen wollen, das war auch Gegenstand des gestrigen Gespräches zwischen Hecking, Sportdirektor Christian Hochstätter und Klubchef Martin Kind. „Wir wollen auch in Zukunft investieren und den nächsten Schritt machen, weil wir sonst nicht weiterkommen“, sagte Kind.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:58
Schmerz TÜV bei Rosi

Comeback oder OP: Diese Woche Entscheidung Jan Rosenthal ist wieder da, trainierte gestern sogar mit dem Ball. Dieter Hecking plant noch diese Saison mit seinem Comeback



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Fünf Wochen musste Jan Rosenthal wegen einer Schambeinentzündung pausieren, gestern kehrte er überraschend auf den Platz zurück. Eine knappe Dreiviertelstunde übte das 96-Talent gestern auf der Mehrkampfanlage mit Konditions- und Rehatrainer Edward Kowalczuk – sogar am Ball.

Dabei hatte Rosi am Freitag noch fürchten müssen, die nächste Zeit tatenlos auf dem Sofa zu verbringen. Nach seinem Besuch bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am vergangenen Donnerstag hatte 96 ihn völlig aus der Belastung rausgenommen. Gestern verkündete Kotrainer Dirk Bremser plötzlich: „Rosi wird das Programm diese Woche je nach Schmerzempfinden steigern.“
Rosi im Schmerz-TÜV! Verschwinden die Probleme, steigt der 22-Jährige schon nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining ein. Dieter Hecking hat seine Rückkehr noch in dieser Saison sogar fest eingeplant, geht „davon aus, dass er uns irgendwann in den nächsten Wochen nochmal zur Verfügung stehen wird“.
Am Wochenende hat Rosi sich in die Hände von Holger Fischer, dem Mentalcoach von Mike Hanke, begeben – anscheinend mit Erfolg. Seitdem fühlt er sich jedenfalls viel besser: „Es gibt einen deutlichen Fortschritt. Und ich gehe davon aus, dass es nicht wieder schlechter wird.“

Können Schmerzen durch Handauflegen wirklich gelindert werden? „Es helfen halt manchmal Dinge, die medizinisch nicht erklärbar sind“, sagt 96-Arzt Wego Kregehr.

Für Rosenthal konnte das neue Lebensjahr nicht schöner beginnen – er feierte ja am Montag seinen 22. Geburtstag. Bleibt zu hoffen, dass er keinen neuerlichen Rückschlag erleidet. Denn besteht er den Schmerz-TÜV diese Woche nicht, muss er wohl doch operiert werden – und würde sehr lange ausfallen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 16:59
Sorgen um Balitsch und Enke



HANNOVER. Hoffentlich bekommt 96 gegen Frankfurt elf gesunde Spieler zusammen – jetzt droht auch noch der Ausfall von Hanno Balitsch. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich eine Magen- und Darmgrippe eingefangen. „Könnte eng werden für Sonnabend“, befürchtet Kotrainer Dirk Bremser.

Sorgen bereitet auch Robert Enke. Der 96-Torwart musste gestern Vormittag das Training abbrechen – er hatte sich schon am Dienstag bei einer Schussabwehr den linken Ellenbogen überstreckt. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme, nix Schlimmes“, beruhigte Enke. Heute soll er wieder ins Training einsteigen. Gegen Frankfurt falle er „auf keinen Fall“ aus.
Mit den Ellenbogen-Problemen hatte Enke in der Vergangenheit schon mehrmals zu tun, zuletzt im September. Seitdem trug er in den Trainingseinheiten und Spielen einen Tape-Verband, der den Arm stabilisieren soll. Zuletzt hatte er aber darauf verzichtet, ab heute dürfte er wieder auf die Arm-Bandage zurückgreifen.

Ein dickes Fragezeichen steht hinter Benjamin Lauth, der sich in Wolfsburg eine Mittelfußprellung zuzog. „Er passt zurzeit in keinen Schuh“, sagte Trainer Dieter Hecking. Für Arnold Bruggink (Innenbanddehnung) kommt Frankfurt zu früh, er könnte aber Mittwoch in Dortmund wieder dabei sein
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 17:00
Applaus für Yankow

...er lacht endlich wieder



HANNOVER. Jan Rosenthal war nicht der einzige 96er, der gestern sein Comeback feierte. Auch Chavdar Yankov kehrte auf den Platz zurück, lief gestern seine ersten Runden nach vier Monaten Pause.

Die Teamkollegen empfingen den Bulgaren mit Applaus. Yankov war im Januar am Außenmeniskus operiert worden, kann erst seit Mitte März ohne Krücken gehen. In vier Wochen will er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, träumt von einem Einsatz am letzten Spieltag.

Für den 24-Jährigen geht es also endlich wieder aufwärts. Nach dem langen Transfer-Hickhack – 96 kaufte die bisherige Leihgabe im Sommer und überwies 1,1 Millionen Euro an Slavia Sofia – kam Yankov nur zu acht Einsätzen, stand ganze zweimal in der Startelf. Zu allem Überfluss verpasste er mit der bulgarischen Nationalmannschaft die EM-Qualifikation. Jetzt kann er endlich wieder lachen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/04/2008 17:01
Jetzt werden sie schon im Training nass gemacht An Pleiten mussten sich die Roten in den letzten Wochen (und Monaten) gewöhnen. Nur ein mickriger Sieg in den letzten 11 Spielen. Zuletzt in Wolfsburg gut gespielt, trotzdem 2:3 verklatscht - wie begossene Pudel schlichen Enke & Co. nach der Regenschlacht vom Platz.



Von LARS BEIKE
Gestern schon wieder. Die 96-Profis standen im (künstlichen) Regen: Jetzt werden sie schon im Training nass gemacht..!

Mitten beim Flanken- und Torschuss-Training sprang plötzlich eine Sprinkler-Anlage an. Die Profis erschraken, flüchteten dann vor der Fontäne. Als es auch nach einer Minute noch „regnete“, brüllte Co-Trainer Dirk Bremser: „Hey, wir müssen auch bei Regen spielen. Auf geht´s!“

Aus geht´s! Wie von Geisterhand hörte die künstliche Bewässerung auf - und ging an anderer Stelle des Platzes gleich wieder los. Hektisch begann eine Ordnerin zu telefonieren, zuckte hilflos mit den Schultern: „Ich weiß auch nicht, wie das aus geht.“ Wusste offenbar keiner. Denn das Schauspiel wiederholte sich knapp 15 Minuten lang. Dann waren die Roten nass gemacht...

Trainer Dieter Hecking war sichtlich genervt von der „Regen-Panne“, nahm‘s hinterher aber locker: „Irgendwann spielt die Technik mal verrückt.“

Verrückt spielten seine Roten in den letzten Wochen. Aber wenn sie jetzt schon im Training nass gemacht wurden, gibt es wenigstens die Hoffnung, dass es Samstag gegen Frankfurt was wird mit dem zweiten Sieg 2008. Am besten ganz trocken 2:0...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:23
28. Spieltag: Hannover 96 - Eintracht Frankfurt

Mit dem Tabellenachten Eintracht Frankfurt ist am Samstag um 15:30 Uhr eine Mannschaft zu Gast in der AWD-Arena, die nur zwei Plätze vor Hannover 96 steht. Allerdings haben die Frankfurter mit 42 Punkten noch Anschluss an die internationalen Plätze, wobei der Zug für die Roten mit bisher 35 gesammelten Zählern bereits abgefahren sein dürfte. Trotzdem wäre ein Heimdreier genau das richtige Geschenk zum 112. Geburtstag von Hannover 96.





Freie Plätze auf der Bank?
Die Roten finden sich derzeit also im Niemandsland der Tabelle wieder. Als Konsequenz, dass in dieser Saison weder nach oben noch nach unten noch viel zu gehen schein, stellt 96-Coach Dieter Hecking am 28. Spieltag seine Nachwuchskräfte für die U23 ab. Dafür nimmt er in Kauf, dass wegen der anhaltenden Verletzungssorgen gegen die Frankfurter einige Plätze auf der Reservebank frei bleiben könnten. Denn für die jungen Roten steht zeitgleich ein richtungsweisendes Spiel um den wichtigen Verbleib in der Regionalliga auf dem Programm. Aus diesem Grund verzichtet Dieter Hecking auf eine Nominierung der Youngster Salvatore Zizzo, Bastian Schulz und Ferhat Bikmaz für die erste Mannschaft. Ob Konstantin Rausch gegen Eintracht Frankfurt oder aber für die jungen Roten zum Einsatz kommen wird, entscheidet sich kurzfristig. Zusätzlich - zu den zum Nachwuchs abgestellten Akteuren - fehlen Dieter Hecking mit Hanno Balitsch (Magen-Darm-Grippe), Arnold Bruggink (Innenbanddehnung), Jan Rosenthal (Schambeinentzündung), Michael Tarnat (Sehenabriss), Chavdar Yankov und Thomas Brdaric (beide Reha) sechs weitere Feldspieler verletzungsbedingt.

Pröll drängt zurück ins Team
Auch Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel muss auf einige Spieler verzichten. Zu den ohnehin verletzten Christoph Preuß, Alexander Meier, Chris sowie Abwehrchef Sotirios Kyrgiakos gesellten sich am Donnerstag auch noch Aleksandar Vasoski und Markus Weissenberger. Einen Wechsel in der Anfangsformation der Hessen wird es aller Voraussicht nach im Tor geben. Der nach langer Verletzungspause wieder genesene Markus Pröll drängte zuletzt wieder ins Team, zumal Oka Nikolov in den letzten Spielen nicht überzeugen konnte und sich unter der Woche eine Muskelverletzung zugezogen hat. „Wenn Markus hundertprozentig fit ist, spielt er wieder“, so Eintracht-Coach Funkel. Mit einem Comeback Prölls gegen die Roten ist also fest zu rechnen.



Heimsieg zum 112. Geburtstag?
Trotz der angespannten Personalsituation geht es am Samstag für beide Mannschaften darum, die unnötigen Niederlagen vom vergangenen Wochenende wett zu machen. Frankfurt unterlag mit 1:3 gegen den Tabellenletzten 1. FC Nürnberg und die Roten mit 2:3 im Niedersachsenderby beim VfL Wolfsburg. Die Formkurve beider Mannschaft zeigt trotz der jeweiligen Niederlagen am letzen Spieltag nach oben. Die Eintracht hatte sich zuvor mit drei Siegen in Folge in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt, die Roten konnten von den letzten elf Spielen zwar nur eins gewinnen, in den letzten Begegnungen war allerdings ein deutlicher spielerischer Aufwärtstrend zu verbuchen. Ein Blick in die Statistik lässt hoffen, dass die Mannschaft von 96-Coach Dieter Hecking am Samstagabend nicht mit leeren Händen dastehen wird. Der letzte Sieg in Hannover gelang der Eintracht vor beinahe 21 Jahren am 14. November 1987 (2:1). Allerdings konnten die Roten ihrerseits auch nur zwei ihrer letzten sechs Heimspiele gegen die Hessen gewinnen. Bleibt also zu hoffen, dass die Mannschaft um den nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurückgekehrten Sturmtank Mike Hanke ihre Treffsicherheit zurückgewinnt und Hannover 96 am Tage des 112 Vereinsjubiläums mit drei Punkten ein schönes Geburtstagsgeschenk machen kann.



So könnten beide Teams spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Fahrenhorst, Vinicius (Rausch) – C. Schulz, Lala, Stajner, Pinto, Huszti – Hanke

Eintracht Frankfurt: Pröll – P. Ochs, Russ, Galindo, Spycher – Inamoto, M. Fink, Köhler, Mahdavikia – Fenin, Amanatidis

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:24
Kurt Ritter erinnert sich

Nur wenige Spieler sind von Hannover 96 zu Eintracht Frankfurt gewechselt. Dazu gehört der aus der 96-Talentschmiede stammende Kurt Ritter, der 1971/72 nach Frankfurt in das Team um Jürgen Grabowski wechselte, dort aber kein Bundesligaspiel bestritt. Der 13-fache Bundesligaspieler ist heute noch als Dauerkartenbesitzer bei den Heimspielen mit seinen Kindern und Enkeln in der AWD-Arena live dabei. Im aktuellen Stammplatz, dem Stadionmagazin von Hannover 96, spricht der 59-jährige über seine Zeit bei Hannover 96 und der Eintracht.









Mitte der 60er-Jahre kamen Sie als Jugendlicher zu Hannover 96. Über die Amateurmannschaft der 96er mussten Sie sich für die Bundesliga empfehlen. Ein schweres Unterfangen?
Kurt Ritter: "Es war nicht leicht sich durchzusetzen, da Hannover 96 mit Rühmkorb, Obermeyer, Ahnefeld, Loof und Sinram starke Leute hatte, die alle in das Bundesligateam drängten. Aber leider zählte die eigene Jugend damals wenig. 96 holte lieber Spieler von anderen Vereinen. Es gehörte deshalb viel Glück dazu, eine Chance in der Bundesligamannschaft zu bekommen."

Sie gaben am Ende der Saison 1968/69 ihr Bundesligadebüt. Nach der 1:2- Niederlage bei Bayern München, gekrönt von ihrem einzigen Bundesligator, lobten die Medien Sie in höchsten Tönen. Ein passabler Anfang in der Bundesliga?
Kurt Ritter: "Das ist absolut richtig. Die Sache hatte nur einen Haken, es war das letzte Spiel der Saison und ein paar Wochen später wurden die Karten neu gemischt. Ich hätte noch ein paar Spiele von dieser Güte in der laufenden Saison gebraucht. Aber so kam dann leider die Sommerpause. Ich habe danach keine Chance mehr bekommen, mich in der Bundesliga zu beweisen. Es spielten die eingekauften Spieler. Die waren teuer und mussten spielen."

Im Sommer 1971 wechselten Sie dann zum kommenden Gegner Eintracht Frankfurt. Warum?
Kurt Ritter: "Ich hatte zu dem Zeitpunkt mehrere Angebote, u.a. wollte mich auch der 1. FC Kaiserslautern haben. Aber Erich Ribbeck, der damals Trainer in Frankfurt war, lud mich zum Probetraining ein. Ich verbrachte dann 3-4 Tage dort im Training und muss wohl überzeugt haben, denn sonst hätte man mich bei der Eintracht nicht genommen."

Haben Sie noch Kontakte an den Main?
Kurt Ritter: Ich habe vor einigen Jahren mal Jürgen Grabowski getroffen. Eine seiner ersten Fragen war, ob ich noch meinen Triumph GT 6 fahre. Das war es also, woran er sich bei mir sofort erinnerte: an mein Auto! Leider waren ihm meine fußballerischen Qualitäten wohl nicht so in Erinnerung geblieben.

Von Hannover 96 können Sie nicht lassen. Sie sind heute noch aktiv…
Kurt Ritter: Ich spiele seit 47 Jahren, bis auf kurze Unterbrechungen, bei Hannover 96. Ich habe in der B-Jugend angefangen und war 1967 Norddeutscher Meister der A-Junioren zusammen mit den späteren Bundesligaspielern Ahnefeld, Dittel, Brune und Rühmkorb. Über die Amateurmannschaft kam ich in die Bundesliga. Später spielte ich in der Ü30, der Ü40 und heute spiele ich u. a. mit Klaus Bohnsack in der Ü50, obwohl ich ein Knie nicht mehr richtig belasten kann .

Ihr Tipp für das Spiel?
Kurt Ritter: Die Bilanz gegen die Eintracht war immer ganz gut. Ich gehe davon aus, dass Hannover 96 heute mit 3:2 gewinnt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:26
Die verflixte Frage

96-Coach Hecking ist vom Thema Systemumstellung genervt / Markige Worte in Richtung Oberliga-Elf



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Da war sie wieder, diese verflixte Frage. Und da war er auch gleich wieder, dieser düstere Gesichtsausdruck bei Dieter Hecking, den er schon vor Trainingsbeginn beim Betreten der Mehrkampfanlage aufgesetzt hatte. Ob er sich denn vorstellen könnte, es morgen im Spiel gegen Eintracht Frankfurt (Anpfiff in der AWD-Arena ist um 15.30 Uhr) mal mit zwei Stürmern zu probieren, wurde der Trainer von Hannover 96 gefragt. Schnell wurde klar, dass dieses Thema den 43-Jährigen mindestens genauso nervt wie die lange Misserfolgsserie seiner Elf. Und die nervt ihn angesichts nur einen Sieges aus elf Spielen gewaltig.

Dementsprechend gereizt fiel Heckings Reaktion aus. „Wir probieren nichts aus“, sagte er kurz angebunden, „wenn wir es machen, sind wir auch überzeugt davon.“ Und fauchte anschließend: „Das habe ich euch jetzt 28-mal erklärt, und ihr habt es 28-mal verstanden, und ihr werdet es auch diesmal verstehen.“ Rumms, das saß. Der Chefcoach der „Roten“ ist nämlich ein bekennender Anhänger die Taktik mit nur einem Stürmer. Einer Taktik, die in der Hinrunde wunderbar funktionierte, in der Rückrunde aber kaum einen Gegner in Angst und Schrecken versetzt hat.

Angesichts der Tor-Ungefährlichkeit seiner Mannschaft scheint auch Hecking – auch wenn er dies von sich wies – nicht nur mit dem Gedanken zu spielen, seine Lieblingsspielweise etwas abzuändern. Er ist schon weiter. Darauf lassen auch einige Trainingsinhalte schließen, in denen Jiri Stajner neben Mike Hanke, der nach seiner Sperre gegen Frankfurt ins Team zurückkehrt, als zweite Spitze stürmte. Zu einer endgültigen Stellungnahme zu dieser Problematik war Hecking natürlich nicht bereit; und Nachfragen gab es ob seiner Miene ohnehin nicht.

Und die, man mag es kaum glauben, verfinsterte sich bei einem anderen Thema noch mehr. Als es um die Oberliga-Mannschaft des Klubs ging, wollte der 43-Jährige erst gar nichts sagen – teilte dann aber mächtig aus. Die 96-Reserve ist nämlich drauf und dran, in die Fünftklassigkeit abzudriften. Fünf Punkte liegt das Team von Trainer Andreas Bergmann derzeit hinter dem 5. Tabellenplatz zurück, der mit Sicherheit als Qualifikation für die neue Regionalliga reichen würde, drei Punkte sind es zum Relegationsplatz 6. Morgen geht es zum Fünften, dem BV Cloppenburg. Ein Sieg ist Pflicht, doch die Formkurve der Reserve stimmt wenig optimistisch. „Bei einigen Spielern sind die Interessen vielleicht schon woanders, sie scheinen sich zu sehr mit ihrer Zukunftsplanung zu beschäftigen“, schimpfte Hecking, „sie verdienen aber bei uns ein paar Euro und müssen sich daher zu 100 Prozent reinhängen.“ Er glaube dennoch felsenfest an den Klassenerhalt.

Um in Cloppenburg nichts dem Zufall zu überlassen, will Hecking einige Spieler aus dem Profikader abstellen. Salvatore Zizzo, Ferhat Bikmaz und Bastian Schulz werden definitiv in der Reserve spielen, sollte Konstantin Rausch (Oberschenkelzerrung) fit werden, wird auch er in Cloppenburg auflaufen. „Wir müssen dem Ganzen Rechnung tragen und werden gegen Frankfurt nicht den üblichen 18-Mann-Kader zur Verfügung haben“, sagte er. Schließlich würden ja auch Arnold Bruggink und Hanno Balitsch fehlen.

Hecking wird es verschmerzen können, denn für sein Team geht in der Tabelle weder nach oben noch nach unten wirklich etwas. Die spannendste Frage für morgen lautet deshalb: Spielt 96 mit einer oder mit zwei Spitzen?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:27
Heckings neues Saisonziel

...Platz 5 für die Amateure. Dieses Saisonziel hätten sich die 96-Fans für ihre Profis gewünscht...



Trainer Dieter Hecking setzte gestern ein Zeichen: Ab sofort sind seine Bundesliga-Profis nicht mehr die wichtigste Mannschaft im Klub! Der Chef-Trainer der Roten: „Wir wollen schon, dass die Amateure 5. oder 6. werden. Deshalb werden wir uns gegen Frankfurt mit einem kleineren Kader bestücken.“ Die Profis mit Mini-Kader (nur 16 statt der erlaubten 18 Spieler), damit die Amateure gegen Cloppenburg gewinnen. Hecking verzichtet auf die Top-Talente Bastian Schulz, Sal Zizzo, Ferhat Bikmaz und wahrscheinlich auch Konstantin Rausch, lässt zwei Plätze auf der Profi-Bank leer. Die kleinen Roten sollen unbedingt noch Platz 5 und damit die Qualifikation für die neue Regionalliga schaffen. Nach der 0:1-Pleite in Nordhorn ist die Bergmann-Truppe auf Platz 9 abgerutscht, schon 5 Punkte hinterm Saisonziel.Genial oder Gaga?Für die Profis geht es morgen gegen Frankfurt vor knapp 40000 zahlenden Fans nicht nur um drei Punkte und den zweiten Sieg 2008. Sondern auch darum, den weiteren Absturz in der Liga zu stoppen.Wichtig: Denn das TV-Geld orientiert sich am Tabellenplatz. Je besser, desto mehr Kohle gibt´s. Trotzdem setzen die Roten jetzt voll auf die Amateure.Sportdirektor Christian Hochstätter: „Wenn es möglich ist, schicken wir unsere Jungs runter. Die Qualifikation ist ein wichtiges Ziel. Sonst wird es schwer, Argumente zu finden, um in Zukunft junge Leute zu holen.“Hecking schangelt mit seinen Talenten - wenn das mal gut geht. Und nicht am Ende beide Mannschaften verlieren...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:29
96-Talente unter Druck

Hecking hilft den Amateuren. Nur 16 Spieler im Profi-Kader.



Auf der 96-Bank bleiben gegen Frankfurt Plätze frei. Dieter Hecking verstärkt die Amateure – damit diese nicht die Regionalliga verpassen.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. 96 steckt in der Krise. Die Profis gewinnen nicht mehr, die Verletztenliste wird immer länger – und jetzt macht auch der Nachwuchs große Sorgen. Die A-Junioren kämpfen gegen den Bundesliga-Abstieg. Und die Amateure müssen um die Qualifikation für die neue Regionalliga (siehe rechts) bangen.

Dabei kamen beim 0:1 in Nordhorn sechs 96er mit Bundesliga-Erfahrung zum Einsatz. „Das ist enttäuschend, wir hatten uns mehr erhofft“, sagt 96-Chef Martin Kind. Mit Andreas Bergmann (Amateur-Trainer und Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums) sowie Hartmut Herold (Trainer A-Junioren) hatte 96 im Sommer schließlich zwei namhafte Fußballlehrer verpflichtet.
Das Verpassen der neuen vierten Liga „wäre nicht gut“, sorgt sich Kind, schließlich „wollen wir die Attraktivität des Unterbaus deutlich erhöhen“.
Und darum gibts jetzt Hilfe von den Profis. Trainer Dieter Hecking kündigte gestern an, trotz der eigenen Personalnot (siehe „96 kompakt“) Salvatore Zizzo, Ferhat Bikmaz, Bastian Schulz und wohl auch Konstantin Rausch an die Amateure (morgen ab 16 Uhr in Cloppenburg) abzugeben. Die Profis gehen nur mit einem 16er-Kader ins Frankfurt-Spiel, auf der Bank bleiben zwei Plätze frei – ungewöhnlich in der Bundesliga.

Hecking will mithelfen, „dass die Amateure Fünfter oder Sechster werden“. Allerdings sei es „nicht einfach für diese Mannschaft, weil einige mit ihren Gedanken vielleicht schon woanders sind“. Die Verträge von Fabian Montabell und Bastian Schulz (trotz guten Profidebüts auf der gut besetzten Sechser-Position bei 96 ohne Zukunft) laufen aus. Auch Torwart Morten Jensen soll sich einen neuen Verein suchen.

Zuletzt präsentierte sich die Mannschaft völlig von der Rolle. Selbst beim Viertletzten Nordhorn gelang 96 nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Vor dem Cloppenburg-Spiel macht Hecking den Talenten Druck: „Sie verdienen hier ihr Geld, kriegen ja auch schon ein paar Euro – da kann man erwarten, dass sie sich bis zum letzten Spieltag hundertprozentig einsetzen.“ Wer qualifiziert sich für die neue Regionalliga

Die ersten fünf Mannschaften qualifizieren sich für die neue Regionalliga – sie ist nach der Fußballreform 2008/2009 und der Gründung der neuen dritten Profiliga die vierthöchste deutsche Spielklasse. Die Oberliga Nord wird zum Saisonende aufgelöst. Eine Chance auf die Regionalliga hat auch noch der Sechste – er nimmt an der Qualifikationsrunde mit den beiden Staffelsiegern der Niedersachsenliga sowie den drei Meistern der Verbandsligen Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein teil.
In der neuen Regionalliga könnte es zum Wiedersehen mit Eintracht Braunschweig kommen – wenn der Erzrivale in der Regionalliga Nord nicht unter die ersten zehn kommt. Beenden die 96er die Saison schlechter als Platz sechs, müssen sie in die Niedersachsenliga absteigen. Statt Braunschweig wartet dann echte Fußballprovinz, zum Beispiel Bezirksoberliga-Titelanwärter Egestorf/Langreder.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:30
Kein Tarnat - keine Siege

Was ist bloß mit 96 los? Nach der tollen Hinrunde (27 Punkte) holten Enke & Co. nur einen Sieg, mickrige acht Zähler. Woran liegt es, fragt sich nicht nur Trainer Dieter Hecking. BILD kennt das Geheimnis der Krise: Kein Tarnat, keine Siege!



Von HEIKO OSTENDORP
Ohne Oldie Michael Tarnat (38) geht nämlich so gut wie nichts bei den Roten. Seit er verletzt ist, gab‘s nicht einen Dreier. Am 23. Spieltag musste Tanne beim 0:2 in Leverkusen verletzt raus - Sehnenabriss im Oberschenkel. Seitdem wartet 96 auf einen Sieg. Auch bis zum 20. Spieltag fehlte Tarnat in 5 Spielen - die Roten holten nur 6 Punkte.

Sportdirektor Christian Hochstätter: „Er ist mit seiner Führungsqualität, seiner Erfahrung und seinen sportlichen Fähigkeiten enorm wichtig für die gesamte Mannschaft.“ Merkt man vor allem, wenn er nicht da ist...

Auch letzte Saison fehlte Tanne in 5 Spielen. Die Abstiegs-Bilanz: 5 Punkte! Tarnat will sich nicht selbst loben, kennt aber auch seinen Stellenwert: „Ich habe an mich selbst den Anspruch, dass ich die Jungs führen will. Schließlich spiele ich schon ein paar Jahre Bundesliga.“

Ohne Tanne sehen plötzlich auch Cherundolo, Balitsch & Co. alt aus. Deshalb fordert der Oldie: „Jetzt müssen halt andere in den Vordergrund treten.“

Zumindest noch für ein paar Wochen. Denn Tarnat sagt: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich in dieser Saison noch 2, 3 Spiele mache.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:31
Ganz stark mit 45 PS

Von allen 96-Talenten hat Bastian Schulz (22) in den letzten Wochen den größten Sprung gemacht.



Zwei Bundesliga-Einwechslungen, Schulz II ganz stark gegen Bielefeld (2:2) und in Duisburg (1:1). Der Junge gibt ordentlich Gas. Aber nur auf dem Platz - mit seinem klapprigen 45 PS-Polo geht das auf der Straße auch gar nicht!

Der Profi-Parkplatz der Roten an der AWD-Arena: Aufgereiht stehen da die auf Hochglanz polierten Luxus-Schlitten wie bei einer Auto-Show. Nur vom Feinsten, Edelsten und Teuersten: Porsche, Mercedes, BWM, Audi, VW-Touareg.

Und mittendrin die verbeulte „Klapperkiste“ von Schulz. Ein alter VW-Polo, türkis, Baujahr 1992. Ohne Radkappen, aber mit 145000 km auf dem Buckel. Eine Alu-Felge von Hashemians 6er BMW ist mehr wert als diese Kiste, selbst vollgetankt...

Bastian: „Ich bin nicht der Typ, der sich nach seinem ersten Bundesliga-Spiel ein dickes Auto kauft. Mein Polo fährt, er bringt mich von A nach B - das reicht mir.“

Der Junge ist auf dem Boden geblieben - und das soll sich nicht ändern. Bastian: „Ich werde den Polo auch weiterfahren, wenn ich einen Profi-Vertrag bekomme.“

Dafür gibt er Gas - zumindest auf dem Platz...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 11/04/2008 13:32
Nach Bochum ?

Hashemian sprach schon mit Koller

Bei 96 ist am Saisonende Schluss. Aber der VfL Bochum will Vahid Hashemian zurück.

Es ist schon so konkret, dass Hashemian selbst mit Bochums Trainer Koller gesprochen hat. „Ja, das stimmt,“ bestätigt sein Berater Lars-Wilhelm Baumgarten (Stars&friends). „Aber es gibt weitere Angebote. Eine Entscheidung fällt in den nächsten zwei bis vier Wochen.“ Hashemian klingt begeistert: „Bochum ist meine Heimat, meine Liebe.“

Auch Frank Fahrenhorsts Rückkehr soll bei Koller auf dem Zettel stehen. Der 96-Abwehrspieler: „Ich weiß davon nichts.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:41
112 Jahre Hannover 96

Alles begann am 12. April 1896 mit der Gründung des Hannoverschen Fußball-Club von 1896 durch ehemaligen Bürgerschüler. Sie hatten sich für 16 Uhr zu einem Spiel auf dem Spielplatz neben dem Schützenhaus mit anschließender Vereinsgründung getroffen. Dieser traditionsreiche Ort liegt an der heutigen Bella Vista, nicht weit entfernt von der AWD-Arena.


Als Gründer sind die Namen von H. Beplate, W. Bielefeld, August Bormann, L. Eggers, Arnold Fokke, Fritz Hoffmann, Georg Kindermann, Fritz Köllermeyer, Franz und Wilhelm Namendorff, August Riehn, F. Vogeler, und Ernst Witte überliefert – leider konnten bisher nicht alle Gründungsmitglieder und ihre Namen ermittelt werden. Unterstützt wurden die Vereinsgründer durch den bekannten „Vater der hannoverschen Ballspiele“, Ferdinand-Wilhelm Fricke.

Bereits am 19. April 1896 wurde auf der ersten Generalversammlung, an der 24 Mitglieder teilnahmen, mit F. Vogeler der 1. Vorsitzende des Vereins gegründet.

In den Anfangsjahren betrieb man das Spiel mit dem ovalen Ball - das sogenannte Rugby-Fußball oder Fußball mit Aufnehmmen des Balles.

Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!!! Auf die nächsten 112 Jahre!!!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:41
Hannover - Frankfurt

Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten beziehungsweise erkrankten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Jan Rosenthal, Hanno Balitsch und Arnold Bruggink. Den Kader komplettieren Torwart Richard Golz, Dariusz Zuraw, Vahid Hashemian, Gaétan Krebs, Konstantin Rausch und Benjamin Lauth. Ferhat Bikmaz, Bastian Schulz und Salvatore Zizzo spielen in der Oberliga-Mannschaft.

Personalsituation bei Eintracht Frankfurt: Die Liste der Verletzten ist ähnlich lang wie bei 96; es fehlen Christoph Preuß, Alexander Meier, Sotirios Kyrgiakos, Jan Zimmermann, Chris und Mounir Chaftar.

Der Gegner:
Die Eintracht lebt von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und steht ungemein kompakt. Gute Einzelspieler wie Torjäger Ioannis Amanatidis oder Martin Fenin ordnen sich unter. Bei ihren schnellen und geschickten Kontern sind die Frankfurter sehr gefährlich.

Im Tor hatte Oka Nikolov in den jüngsten Spielen einige Aussetzer, verschuldete damit das eine oder andere Gegentor. Er wird höchstwahrscheinlich durch Stammtorwart Markus Pröll ersetzt, der aber aufgrund einer Syndesmoseverletzung monatelang gefehlt hat. Das Fehlen von Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos schmerzt, weil der Grieche nicht nur hinten aufräumt, sondern auch sehr torgefährlich ist. Im Mittelfeld ist niemand, der das Spiel lenken kann.

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne).

Anstoß: Am Sonnabend um 15.30 Uhr in der AWD-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der „Sportschau“ der ARD und um 22 Uhr im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Das DSF beschäftigt sich am Sonntag von 9.30 Uhr in „Bundesliga pur“ mit den „Roten“ und der NDR abends von 22.45 Uhr an im „Sportclub live“.

Statistik: Das Hinspiel endete 0:0; 96 gewann nur zwei der jüngsten sechs Heimspiele. Der letzte Frankfurter Sieg in Hannover liegt schon mehr als 20 Jahre zurück, im November 1987 siegte die Eintracht mit 2:1.

Kartenservice: Etwa 38 000 Tickets sind bisher verkauft worden; es gibt also noch genügend Karten an den Tageskassen.

Parkplatzsituation: Die Parkplatzplätze rund um die AWD-Arena sind knapp, weil der Schützenplatz durch das Frühlingsfest nicht zur Verfügung steht. Der Verein bittet die Zuschauer daher, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen – die Eintrittskarten gelten als Fahrscheine.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:42
Rollentausch im Niemandsland

96 muss aufschauen zur Eintracht: Frankfurter Überholmanöver schmeckt den „Roten“ gar nicht.



Von Norbert Fettback

Hannover. Nicht immer hat es etwas Gutes, ein sportliches Ziel mit einer fixen Zahl zu verbinden. Statt Ansporn zu sein, verkehrt sich die Wirkung mitunter ins Gegenteil, und Paradebeispiele dafür liefern Hannover 96 und Eintracht Frankfurt, die sich am heutigen Sonnabend in der Fußball-Bundesliga um drei Punkte streiten. Bei den „Roten“ hieß es zu Saisonbeginn, man wolle weg vom 40-Punkte-Denken – und impliziert war der Aufbruch Richtung oberes Tabellendrittel. In der Rückrunde läuft 96 jedoch dem eigenen Anspruch hinterher und wirkt in dieser Hinsicht mitunter wie gelähmt. Im Unterschied zur Eintracht, die im Februar mit Blick auf das Saisonziel forsch nachlegte und 45 Punkte als erstrebenswert ausgab. Auch wenn sich die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel jüngst gegen den 1. FC Nürnberg einen unverhofften Ausrutscher erlaubte: Die Fortschritte sind so augenscheinlich, dass selbst die Verantwortlichen darüber staunen.

Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen sprach dieser Tage mit berechtigtem Stolz davon, dass so ein Sprung nach vorne keinem anderen Bundesligisten gelungen sei. Dazu muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Frankfurter in den vergangenen beiden Spielzeiten am Ende jeweils 14. waren. 2008 starteten sie mit 23 Zählern – vier weniger als ihr heutiger Kontrahent – in die Rückrunde. Jetzt, da noch sieben Runden zu spielen sind, hat die Eintracht als Achter bereits 42 Punkte auf dem Konto und damit noch alle Chancen auf die Teilnahme am UEFA-Cup – ganz im Unterschied zu 96. Sollte Frankfurt heute gewinnen, dann muss auch offiziell über dieses Thema gesprochen werden, das bei den Hessen ansonsten, wie weiland in Hannover, weiter auf dem Index steht.

96-Trainer Dieter Hecking bescheinigt den Frankfurtern, bei denen nach Jahren der Unberechenbarkeit Kontinuität Einzug gehalten hat, ohne Umschweife, „eine ordentliche Saison zu spielen“. Die Mannschaft sei gut verstärkt worden. Für insgesamt rund 7,5 Millionen Euro wurden in der Winterpause Martin Fenin, der Brasilianer Caio und Evangelos Mantzios verpflichtet – Transfers, die Bruchhagen auch in seiner Meinung bestärken, in der Breite sei die Eintracht „sehr leistungsstark“. Das half in Phasen, in denen wichtige Spieler nicht zur Verfügung standen.

96 fällt es vergleichsweise schwerer zu improvisieren, wenn Stammpersonal ausfällt. Auch das ist ein Grund für das erfolgreiche Überholmanöver, das die Eintracht in den vergangenen Wochen gestartet hat. Dabei galt Hannover in jüngerer Zeit stets als leuchtendes Vorbild dafür, wohin es die Eintracht einmal bringen wollte. Derzeit müssen aber die „Roten“ zum Klub vom Main aufschauen – eine Rolle, die den 96ern nicht gefallen kann.

Funkel meint, der Mannschaft seines Kollegen Hecking fehle die Konstanz der Hinrunde und der richtige Rhythmus. Was er nicht sagt: Zuletzt sind auch zu viele Punkte auf der Strecke geblieben; was Hecking mit dem Wort „Negativlauf“ umschreibt. Den möchte er heute stoppen – ausgerechnet gegen Frankfurt. „Spielerisch“, sagt er, „haben wir den Negativlauf schon lange gestoppt.“

Ein Sieg hätte immerhin den Effekt, dass die 40-Punkte-Marke in Sichtweite geriete, über die 96 so gerne hinauskommen möchte. Ob die Saison für 96 dann noch spannend wird, bliebe abzuwarten. Nur das scheint sicher: Die „Roten“ könnten von Frankfurt in dem Fall zumindest Gesellschaft bekommen – im Niemandsland der Liga.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:43
Rausch rutscht in den Kader

Hannover (fe). Der Kotrainer war am Freitagnachmittag unverzichtbar. Um beim letzten Üben vor der Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt zumindest „neun gegen neun“ spielen zu können, musste Dirk Bremser ein gelbes Leibchen überziehen. Verletzungsnöte und Abstellungen für die Oberligamannschaft, für die es um die Qualifikation zur Regionalliga geht, hatten die Reihen gelichtet.

Nur 17 Spieler wird deshalb der heutige Kader von Chefcoach Dieter Hecking umfassen. Dazu gehört nun auch Konstantin Rausch, der nach einer Oberschenkelzerung wieder mittrainierte. Ob der 18-Jährige auch spielen wird, ließ Hecking offen. „Das sehen wird am Sonnabend“, sagte er.

Zu den erfreulichen Eindrücken des Nachmittags gehörte, dass sich der zuletzt gesperrte Stürmer Mike Hanke recht treffsicher präsentierte. Auch Jiri Stajner zeigte sich tatendurstig: Das bekam speziell Sergio Pinto zu spüren, den er in einer Szene mit dem Ball am Fuß nach allen Regeln der Fußballkunst düpierte.

Klar dürfte auch die Rollenverteilung bei 96 sein. Hecking verwies darauf, seine Mannschaft habe sich in Wolfsburg in der 2. Halbzeit mit zwei Spitzen (Stajner und Benjamin Lauth) nur eine Torchance herausgespielt. Das dürfte ihm die Begründung dafür liefern, Hanke gegen Frankfurt wie gewohnt in die vorderste Linie zu beordern und Stajner im offensiven Mittelfeld aufzustellen.

l Es reicht nicht: Testspieler Nikita Rukavytsya ist wieder abgereist, und der 20-jährige Australier, dessen Wurzeln in der Ukraine liegen, braucht sich keine Hoffnungen auf eine Rückkehr zu machen. „Für unseren Profikader kommt er nicht infrage“, sagte Trainer Dieter Hecking.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:46
Schärferer Ton bei 96-Reserve

Hannover (kös). Der Ton bei Hannover 96 II ist rauer geworden. Nach der 0:1-Niederlage bei Eintracht Nordhorn am vergangenen Mittwoch hat Dieter Hecking, Cheftrainer der „Roten“, mit seiner Kritik am Erstliganachwuchs für eine schärfere Gangart gesorgt. „Einige meiner Spieler haben hohe Ansprüche, denen müssen sie auch gerecht werden“, sagte Reservetrainer Andreas Bergmann. Gelegenheit dazu haben seine Akteure am heutigen Sonnabend (16 Uhr) beim BV Cloppenburg.

Ein Sieg beim Fünften der Liga würde die Stimmung im 96-Lager gleich um einiges verbessern, zumal die „Roten“ die Qualifikation zur neuen Regionalliga Nord noch aus eigener Kraft schaffen können. Auch wenn 96 derzeit in der Oberliga Nord auf dem enttäuschenden 9. Rang steht, so ist die aktuelle Tabelle durch die zahlreichen Spielausfälle noch stark verzerrt.

„Wir wollen eine ordentliche Leistung abrufen“, sagt Bergmann und glaubt an eine deutliche Steigerung seines Teams gegenüber den vergangenen Begegnungen. Aus dem Erstligakader kommt Mittelfeldakteur Salvatore Zizzo zur Verstärkung. Verteidiger Patrick Herrmann und Stürmer Tilman Zychlinski fallen aus, weil sie vor einer anderen schweren Prüfung stehen: Sie schreiben Abitur-Klausuren.
Herold mit Zuversicht Juniorenfußball: Zuversichtlich sieht Hartmut Herold, Trainer der 96-A-Junioren, dem Bundesliga-Nachholspiel beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 12 Uhr) entgegen. „Wir wollen die Partie lange offenhalten, dann sehe ich eine Chance für uns“, sagte er. Zudem hofft der Trainer, dass seine Talente nicht wieder „Lehrgeld zahlen müssen für dumme Fehler“ wie etwa gegen die Spitzenteams Werder Bremen oder Hansa Rostock. Wieder dabei ist Sebastian Latowski nach einer Gelbsperre.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:48
Ein Mann , ein Sturm

Hanke nach Sperre wieder da. Stajner rückt ins Mittelfeld. Nach zwei Wochen Rotsperre kehrt Mike Hanke heute zurück – wieder als einziger Stürmer.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Wenn man nett mit Dieter Hecking plaudern will, stellt man die Frage nach dem System lieber nicht. Einer oder zwei Angreifer? Der 96-Trainer ist die Diskussion leid. Es hatte ihm auch nicht gefallen, als Ex-96-Torjäger Fredi Bobic nach dem 2:3 in Wolfsburg in seiner NP-Kolumne schrieb: „Gegen Frankfurt wäre es mein Wunsch, dass 96 mit zwei Stürmern spielt.“

Bobics Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. Hecking hat sich entschieden, auch gegen wahrscheinlich dicht gestaffelte Frankfurter im 4-2-3-1-System zu beginnen. „Wir hatten in Wolfsburg eine Torchance in der zweiten Hälfte – mit Stajner und Lauth“, sagte Hecking gestern.

Und auch das Leverkusen-Spiel (0:2) hat er stets im Hinterkopf, als er mit Mike Hanke und Benjamin Lauth zum bislang einzigen Mal in dieser Saison auf zwei Angreifer in der Startelf setzte. Das Duo ging unter – wie allerdings die komplette Mannschaft.

Lauth ist aktuell trotz der Personalnot (siehe 96-Analyse) kein Thema für die Anfangsformation. Dafür darf Mike Hanke nach zwei Wochen Rotsperre wieder ran – kehrt zurück in den Ein-Mann-Sturm. Jiri Stajner, zuletzt Hanke-Vertreter und mit drei Toren in den letzten vier Spielen in Topform, rückt ins Mittelfeld.

Hanke, der beim Offensivtraining am Donnerstag gut mit Stajner harmonierte („Das sah sehr gut aus, Stajni ist ein intelligenter Spieler“), mochte sich nicht an der Systemdebatte beteiligen: „Das System spielt erst mal keine Rolle. Ich bin einfach froh, dass ich wieder spiele.“

Hanke fiebert seinem Comeback entgegen wie ein kleiner Junge seinem ersten Fußballtraining: „Ich bin heiß, endlich darf ich wieder ran.“ In Wolfsburg war er auf der Tribüne beinahe verrückt geworden: „Es war sehr bitter, zugucken zu müssen. Wie viele Chancen wir da vergeben haben … Vielleicht hätte ich ein Tor gemacht.“ Heute kann er es nachholen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 08:52
Funkel überrascht von 96

… in der Rückrunde. Frankfurts Trainer schwärmt von Balitsch und Hanke.



96-Gegner Frankfurt ist Achter mit 42 Punkten – die NP sprach mit dem beneidenswerten Trainer Friedhelm Funkel (54).

VON FLORIAN KREBS

Herr Funkel, sind Sie selbst überrascht, wie gut es läuft?

Nein, wir haben das erwartet, weil wir eine gute Mannschaft haben und uns kontinuierlich weiterentwickelt haben.

Sie durften im Winter für acht Millionen Euro einkaufen, der Etat wird auf 65 Millionen erhöht. Ist die Eintracht ein erwachender Riese?

Nein. Wir können uns genau einschätzen. Die ersten sechs Plätze sind auf Jahre hinaus vergeben, da werden wir auch nicht angreifen können. Wir wollen uns zwischen Platz sieben und zwölf etablieren.

Ist der UEFA-Cup denn nicht jetzt schon möglich?

Uns fehlen die Erfahrung und eine noch stärkere Mannschaft. Aber wir sind trotzdem sehr zufrieden. Wir haben vor der Saison 45 Punkte als Ziel ausgegeben. Wenn wir die erreicht haben, dann geben wir neue Ziele aus.

Wo sehen Sie Frankfurt im Vergleich mit 96?

Auf Augenhöhe. Wobei 96 den Vorteil hat, länger in der Bundesliga zu sein, dadurch sind sie uns finanziell ein Stück weit voraus. Beide Vereine haben Vorstände, die sehr realistisch denken, und ihren Trainern viel Vertrauen entgegenbringen. Auch das Umfeld ist ähnlich. Wenn ein bisschen Erfolg da ist, ist die Euphorie riesengroß.

Überrascht Sie der Einbruch von 96 in der Rückrunde?

Ja, schon ein wenig. Ich habe geglaubt, dass diese Mannschaft sehr gefestigt ist und um Platz sechs mit Blickrichtung Platz fünf spielt.

96 muss auf Hanno Balitsch verzichten, den Sie gern nach Frankfurt geholt hätten.

Ich hatte Hanno schon als Spieler in Köln. Er hat eine sehr professionelle Einstellung, will immer Erfolg. Er ist sehr selbstbewusst, ein Führungsspieler, der charakterlich in Ordnung ist. Ich hätte ihn gerne gehabt.

Mike Hanke ist wieder dabei. Hätten Sie lieber gegen 96 ohne Hanke gespielt?

Uneingeschränkt ja. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er noch eine Woche gefehlt hätte. Er ist ein sehr guter Stürmer.

… der noch um seine EM-Chance kämpft.

Ich glaube, dass die Tür zur EM noch nicht zu ist für ihn, wenn er gute Leistungen bringt. Nach dem Spiel gegen uns gönne ich ihm das auch wieder. Und wenn wir zwei Tore erzielen, darf er auch ruhig eins machen (lacht).

Letzte Woche gabs in Ihrem Stadion Fan-Krawalle im Nürnberger Block. Hatten Sie Angst um Ihre Spieler?

Weniger um meine Spieler als um die unmittelbar daneben stehenden Menschen – Kinder, Frauen, echte Fans. Es ist nicht gut, dass diese Idioten so viel Aufmerksamkeit bekommen.

Droht jetzt neues Unheil? Die Fans von 96 und Frankfurt mögen sich nicht.

Ja, ich weiß. Ich hoffe, dass der Vorfall letzte Woche nochmal alle aufgeweckt hat. Unsere Fans haben gesehen, wie negativ solche Vorfälle sind. Sie sollen sich in Hannover vernünftig benehmen. Ins Stadion geht man des Fußballs wegen!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 09:01
96 muß viel grüner werden

HANNOVER. Nach oben geht nichts mehr, absteigen kann 96 auch nicht mehr. Trotzdem ist das Frankfurt-Spiel nicht völlig unwichtig. Bei einer Niederlage droht der Absturz auf den letzten Platz der Rückrundentabelle.

Das 2:1 gegen Nürnberg, den einzigen Dreier in der Rückrunde, haben wir in unserer Übersicht grün markiert. 96 muss viel grüner werden! Zuletzt gabs schon wieder fünf sieglose Spiele. „Diese Serie nervt“, sagt Dieter Hecking. Der Trainer (Saisonziel: „Weg vom 40-Punkte-Denken“) weiß: Gibts auch heute kein Erfolgserlebnis, werden die Spötter anfangen vorzurechnen, dass es sogar mit den 40 Punkten schwierig werden könnte.

Ewald Lienen gelang mit 96 die bislang beste Saison seit dem Wiederaufstieg – 45 Punkte. Zumindest diese Marke will Hecking knacken. Doch selbst 96-Chef Martin Kind geht nicht automatisch davon aus, dass es klappt, sagt: „44 Punkte und ein einstelliger Tabellenplatz – das wäre ein versöhnlicher Abschluss.“

Bislang wähnte sich 96 mit Frankfurt auf Augenhöhe – ähnliche Saisonziele (Frankfurt 45 Punkte, 96 siehe oben), vergleichbare Finanzen, Kontinuität in der sportlichen Leitung. Sportlich liefs für 96 sogar besser – bis Weihnachten (27 Punkte für 96, Frankfurt 23). Inzwischen ist Frankfurt das bessere Hannover und darf nach 19 Punkten in zehn Rückrundenspielen vom UEFA-Cup träumen. Da wollte eigentlich 96 hin.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 09:05
Fanz: Meine Verteidiger

...sind besser als die von 96“. Vor zehn Jahren stieg er mit den Roten auf, jetzt trainiert er Kuba



Von LARS BEIKE und WINFRIED LEINWEBER

Vor zehn Jahren führte er Hannover 96 zurück in die 2. Liga. Formte Talente wie Ernst, Asamoah und Addo. Seit Januar trainiert er die Nationalmannschaft von Kuba. Soll Castros Kicker zur WM 2010 nach Südafrika bringen.

Reinhold Fanz (54) besuchte BILD in der Redaktion. Das Interview:

BILD: Gut sehen Sie aus, so braun gebrannt...

Fanz: „Ich bin letzte Woche zurück gekommen, war vier Wochen auf Kuba.“

BILD: Sind Sie Samstag bei 96 in der AWD-Arena?

Fanz: „Gegen wen?“

BILD: Wie? Gegen ihren Ex-Klub Frankfurt!

Fanz: „Nee, ich glaube, ich gehe nicht hin.“

BILD: Wie sehen sie die Entwicklung bei den Roten?

Fanz: „Nach der guten Vorrunde hatte ich schon mehr erwartet. Gedacht, dass sie weiter sind. Da muss man mal zum Felix nach Wolfsburg gucken. Es ist schon bedenklich, wenn Hannover so viele Punkte auf Wolfsburg verliert.“

BILD: Mit Ihrer Rückkehr zu 96 hat es nie geklappt. Sie hatten doch einen guten Draht zu Dieter Hecking?

Fanz: „Den Dieter habe ich drei Mal geholt – immer wenn es ihm dreckig ging. Einmal in die Hessen-Auswahl, dann nach Hannover und schließlich nach Braunschweig, als er hier bei Franz Gerber nicht mehr gespielt hat. Aber gegen meine Rückkehr gab es Widerstände im Umfeld...“

BILD: Jetzt sind Sie in Kuba, gönnen sich jeden Abend eine dicke Zigarre, oder?


Fanz: „Nein, um Gottes Willen. Früher nach dem Pokalsieg mit Düsseldorf habe ich mal eine geraucht. Da hatte ich Kopfweh – und am nächsten Morgen die ganzen Fusseln im Mund.“


BILD: Wie kommt Reinhold Fanz aus Ramlingen nach Kuba?

Fanz: „Erst mit dem Zug nach Hannover... Im Ernst: Das lief über den Präsidenten vom Bonner SC, den ich kenne.“

BILD: Nationaltrainer auf Kuba – wie ist das?

Fanz: „Aufregend! Wir haben z. B. einen Trainingsplatz mit so amerikanischem Rasen. Der wuchert in alle Richtungen. Da würde hier nicht mal die Kreisliga drauf spielen.“

BILD: Und das Niveau – auch Kreisliga?

Fanz: „Nein! Die Jungs sind sehr willig und talentiert. Konditionell sind sie so stark wie europäische Profis. Nur bei Taktik und Torabschluss fehlt es noch.“

BILD: Reicht das für die Bundesliga?

Fanz: „Meine Innenverteidiger sind gute Jungs, besser als die von 96. Mit einem Jahr gezieltem Training könnten sechs oder sieben Mann in der Bundesliga spielen. Die sind noch nicht versaut vom Geld, aber man muss sie an die Leine nehmen. Sonst werden sie dick und faul – und wollen nicht mehr trainieren.“

BILD: Die Spieler sind Profis oder Amateure?

Fanz: „Ein Zwischending, teilweise Soldaten oder Studenten.“

BILD: Und was verdienen die?

Fanz: „Meine Stars verdienen 250 Peso, das sind umgerechnet 10 Euro im Monat.“

BILD: Dafür würde hier keiner in der Kreisliga kicken...

Fanz: „Es ist Kuba. Wir waren vier Wochen in der Sportschule in Havanna. Da gibt es keine Einzelzimmer. Acht oder zehn Mann in einem Zimmer – mit Etagenbetten. Wie hier früher in der Jugendherberge.“

BILD: Kuba ist eines der letzten sozialistischen Regimes. Merkt man das?

Fanz: „Es geht schon vorwärts, das Land öffnet sich. Seit 1. April sind Handys erlaubt, auch Internet. Wie war es früher in der DDR? Genau so ist es dort.“

BILD: Ein Beispiel, bitte.

Fanz: „Auf dem Markt gibt es eine Woche nur grüne Paprika. Und die nächste Woche dann an allen Ständen nur Bananen – aber keine Paprika mehr.“

BILD: Aber die Nationalmannschaft kriegt alles, oder?

Fanz: „Wir wollten am Strand trainieren, hatten aber keinen Bus. Ein paar Tage später war der Bus da. Aber kein Benzin. Am Ende hat es dann aber doch irgendwie geklappt. Manchmal ist alles ein bisschen abenteuerlich.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 09:06
Hanke wieder Einzelkämpfer

Er ist wieder da! 96-Torjäger Mike Hanke (24) nach seiner Rot-Sperre heute wieder dabei. Der Nationalstürmer muss gegen Frankfurt als Einzelkämpfer in der Spitze ran.



Jiri Stajner (machte zuletzt 3 Tore in 4 Spielen) rutscht zurück auf die Spielmacherposition, vertritt dort Arnold Bruggink, der mit Innenbanddehnung im Knie ausfällt.

Also keine 2. Spitze gegen die Eintracht. Trainer Dieter Hecking begründet: „Wir haben in Wolfsburg in der 2. Halbzeit mit zwei Spitzen gespielt und nur eine Torchance gehabt – so viel dazu.“

Die Suche nach einem zweiten Knipser für die nächste Saison läuft bei den Roten auf Hochtouren. Einem Kandidaten sagte 96 gestern ab: Australien-Stürmer Nikita Rukavytsya. Hecking: „Wir suchen jemanden, der uns sofort Tore in der Bundesliga garantiert. Das war bei dem Jungen nicht der Fall.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 09:09
Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg

Zum 112.... Heute dürfen die Fans endlich wieder feiern...



Happy Birthday, 96!

Gegen Frankfurt kann die Nordkurve ein Geburtstags-Ständchen anstimmen. Die Roten haben heute Geburtstag, werden 112 Jahre alt. Am 12. April 1896 wurde der Klub gegründet.

Aber wirds auch ein schöner Geburtstag? Die Truppe von Trainer Dieter Hecking holte in den letzten 11 Spielen nur einen einzigen Dreier...

Darum der Geburtstags-Wunsch: Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg!

Den letzten gab‘s am 1. März gegen Nürnberg (2:1). Und davor am 8. Dezember gegen Bremen (4:3)! Dazwischen liegt eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen.

Altin Lala: „Zum Geburtstag gehört immer ein Geschenk. Und ein schöneres Geschenk als drei Punkte und ein gutes Spiel können wir den Fans nicht machen.“

38000 Fans wollen heute auf den roten Geburtstag die Korken knallen lassen – wenn es Hanke & Co. in der Eintracht-Kiste knallen lassen.

Geburtstags-Party, auch wenn die Saison gelaufen ist. Der verletzte Oldie Michael Tarnat: „Unser Ziel für die letzten Spiele muss jetzt sein, dass die Leute sagen: Mensch, wir freuen uns wieder auf die neue Saison und wir unterstützen 96, kaufen Dauerkarten und haben Spaß daran, den Jungs zuzuschauen.“

Schenkt den Fans endlich wieder einen Sieg! Dann kann die Geburtstags-Party richtig losgehen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/04/2008 18:20
Vorläufiger Spielbericht: H96 - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)


Endlich! Die Roten beschenken sich selbst zum 112. Geburtstag von Hannover 96 und bezwingen in Unterzahl Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:1). Sergio Pinto, Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich (35.) hatte wegen Nachtretens Rot gesehen (61.). Mit toller Moral stemmte sich Hecking-Elf gegen eine drohende Niederlage und holte sich durch den späten Treffer von Christian Schulz (89.) auf Zuspiel des bärenstarken Jokers Hashemian endlich den zweiten Heimdreier nach der Winterpause. Marco Russ hatte die Hessen in Minute 27 in Front gebracht.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/04/2008 08:33
Spielbericht: H96 - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)


Endlich! Die Roten beschenken sich selbst zum 112. Geburtstag von Hannover 96 und bezwingen in Unterzahl Eintracht Frankfurt mit 2:1 (1:1). Sergio Pinto, Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich (35.) hatte wegen Nachtretens Rot gesehen (61.). Mit toller Moral stemmte sich Hecking-Elf gegen eine drohende Niederlage und holte sich durch den späten Treffer von Christian Schulz (89.) auf Zuspiel des bärenstarken Jokers Hashemian endlich den zweiten Heimdreier nach der Winterpause. Marco Russ hatte die Hessen in Minute 27 in Front gebracht.



Pröll kehrt zurück
Personalsorgen auf beiden Seiten: Die neuesten Ausfälle Bruggink (Innenbanddehnung) und Balitsch (Magen-Darm-Grippe) kompensierte 96-Coach Dieter Hecking mit dem nach Rotsperre wiederkehrenden Mike Hanke, für den Stajner aus der Angriffsspitze auf die Zehnerposition zurückging sowie Christian Schulz, für den Vinicius hinten links verteidigte. Der hessische Gast wartete mit Stammkeeper Pröll auf, der nach langer Verletzung für Nikolov (Oberschenkelverhärtung) zwischen die Pfosten zurückkehrte. Dazu ersetzte Toski Weissenberger (Muskelverhärtung), Galindo und Inamoto begannen für Vasoski und Caio.

Pinto mit Sonntagsschuss
Aktiveres und kombinationssichereres Team in den Anfangsminuten waren die Gäste, die 96 keinen Raum zur Entfaltung ließen. Gejubelt wurde allerdings auf der anderen Seite – wenn auch nur kurzzeitig: Ismael hatte einen Huszti-Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus kurzer Distanz eingenetzt (15.), war jedoch knapp zu früh gestartet. Daher richtig, den vermeintlichen Treffer zu annullieren. Auch nach dieser Szene blieb die SGE die bessere und gefährlichere Mannschaft. So konnte Amanatidis einen Cherundolo-Aussetzer fast nutzen (23.), kurz darauf zielte Fink aus dem Rückraum nur knapp daneben (24.). So war der Führungstreffer der Eintracht in der 27. Minute auch verdient: Im Anschluss an eine Toski-Ecke köpfte Ismael das Spielgerät unglücklich genau in den Lauf von Marco Russ, der 96-Schlussmann Enke aus 15 Metern per Dropkick keine Abwehrchance ließ. Und die Eintracht war nah daran, den Vorsprung auszubauen. Amanatidis köpfte nach Toski-Linksflanke nur knapp neben den rechten Pfosten (29.), fünf Minuten später bewahrte Enke die Roten mit zwei starken Paraden gegen Fink und anschließend Köhler vor dem 0:2. Wie aus dem Nichts plötzlich aber doch der überraschende 96-Ausgleich: Sergio Pinto fand 25 Meter vor Gegners Kasten keine Anspielstation, drehte sich einmal um die eigene Achse und zog einfach ab (Foto unten). Das Geschoss fand seinen Weg als Aufsetzer in die äüßerste linke Torecke (35.). Doch Frankfurt reagierte keinesfalls geschockt. So dauerte es nur zwei Minuten, bis Amanatidis Cherundolo am linken Flügel austanzte und Enke aus 15 Metern zu einer erneuten Glanztat zwang (37.). So durfte sich 96 bei seinem Keeper bedanken, mit einem zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:1 in die Pause gehen zu dürfen.



Hashemian wirbelt
Zum zweiten Durchgang hatte Dieter Hecking mit Vahid Hashemian dann eine zweite Sturmspitze auf den Rasen geschickt. Fahrenhorst blieb für den Iraner draußen, Vinicius rückte nach innen, Schulz nach hinten links. Und Hashemian brachte sofort frischen Wind ins Spiel der Roten. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff verfehlte sein Linksschuss aus 14 Metern nur knapp den linken Giebel. In der 48. Minute grätschte der Iraner am linken Pfosten stehend in ein schönes Hanke-Anspiel, schoss aber erneut über die Querlatte. Dann tauschten beide 96-Angreifer die Rollen – Hashemian legte klug auf Hanke zurück, der jedoch aus 14 Metern in die Wolken abschloss (50.). Frankfurt hatte der neuen 96-Offensive nun nicht mehr viel entgegenzusetzen, abgesehen von einer Großchance durch Amanatidis, der nach Toski-Zuspiel aus sieben Metern am einmal mehr klasse reagierenden Enke scheiterte (56.). Ein Aufreger mit anschließender Rotemn Karte für Sergio Pinto sorgte schließlich für einen Bruch im Spiel, zum Erstaunen aller in dem der Gäste. Toski hatte Pinto An der Mittellinie umgesenst, der 96er seine Nerven anschließend nicht im Zaum. Pinto trat nach, so dass Schiedsrichter Kinhöfer nichts übrig blieb, als den Halbportugiesen unverzüglich des Platzes zu verweisen (61.) – bereits die zweite glatte Rote für Pinto im Saisonverlauf. In der Folge beherrschten nicht die Hessen, sondern die Niedersachsen die Partie und hätten durch Huszti sogar bald die eigene Führung markieren können. Doch der Ungar scheiterte nach Hashemian-Anspiel hart bedrängt von Ochs an Pröll (75.). Schon zuvor hätte es Handelfmeter für die Gastgeber geben müssen, doch Kinhöfer übersah das glasklare Handspiel des SGE-Verteidigers (66.). Doch 96 gab nicht auf und kam so in der Schlussphase doch noch zum inzwischen durchaus verdienten, und viel umjubelten Siegtreffer: Den besten 96-Angriff des Spiels krönte der überragende Hashemian mit einem mustergültigen Zuspiel genau in den Lauf des mitlaufenden Christian Schulz, der Pröll aus sieben Metern keine Abwehrchance ließ (89.).

Passendes Geburtstagsgeschenk
So bescherte der ehemalige Bremer mit seinem vierten Saisontreffer den Roten nicht nur den ersten Sieg nach langer Durststrecke, sondern gleichzeitig auch ein passendes Geschenk zum 112. Geburtstag. Zum eigentlichen Matchwinner avancierte allerdings Vahid Hashemian, von dem praktisch alle gefährlichen 96-Aktionen des zweiten Durchgangs ausgingen. Die Gäste aus Hessen verpassten es, ihre Überzahl zu nutzen und mussten einen Rückschlag im Kampf um die UEFA-Cup-Plätze hinnehmen. Für Sergio Pinto wird die Partie sicherlich eine längere Sperre nach sich ziehen, Dieter Hecking wird auf seinen Schützling zunächst einmal verzichten müssen.
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STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Fahrenhorst (46. Hashemian), Vinicius – C. Schulz, Lala, Pinto, Stajner, Huszti (90. Krebs) – Hanke (68. Rausch)

Eintracht Frankfurt: Pröll – Ochs, Russ, Galindo, Spycher – Inamoto (78. Mahdavikia), Fink, Köhler, Fenin, Toski (68. Mantzios) – Amanatidis

Tore: 0:1 Russ (27.), 1:1 Pinto (35.), 2:1 C. Schulz (89., Hashemian)

Gelbe Karten: - / Amanatidis, Toski, Mantzios

Besondere Vorkommnisse: Pinto sieht Rot wegen Nachtretens (61.)

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 38.104
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:29
Sergio Pinto für fünf Spiele gesperrt

DFB legt Strafmaß nach Platzverweis im Spiel gegen Frankfurt fest.



96-Mittelfeldspieler Sergio Pinto ist für die nächsten fünf Spiele in der Fußball-Bundesliga gesperrt. Das Sportgericht des DFB folgte damit dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses.

Sergio Pinto war am vergangenen Samstag im Spiel gegen Eintracht Frankfurt des Feldes verwiesen worden.

Er kann somit frühestens zum letzten Saisonspiel am Samstag, den 17. Mai, in der AWD-Arena gegen Energie Cottbus eingesetzt werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:31
Pinto entschuldigt sich

96-Mittelfeldspieler Sergio Pinto hat sich am Sonntag zu seinem Platzverweis im Spiel gegen Eintracht Frankfurt geäußert. „Ich kann das nicht erklären, ich kann mich nur entschuldigen - bei der Mannschaft, den Trainern, den Fans und natürlich bei Toski“, sagte Sergio Pinto einen Tag nach seiner Tätlichkeit gegen Faton Toski. „Da gibt es gar nichts schön zu reden, ich hatte einen Blackout.“



Hecking kündigt Konsequenzen an

Bereits sein zweiter in dieser Rückrunde. Denn schon am 18. Spieltag gegen den HSV hatte sich Sergio Pinto durch eine ähnliche Aktion eine Rote Karte und eine Sperre für vier Spiele eingehandelt. Diesmal muss er als Wiederholungstäter voraussichtlich mit einer noch längeren Sperre rechnen. Die Saison dürfte für Pinto damit gelaufen sein. Nicht nur das ärgert 96-Cheftrainer Dieter Hecking maßlos. „Ich habe in anderen Fällen ganz klar Stellung bezogen, was ich von solchen Aktionen halte“, so Hecking. „Dann kann ich so etwas natürlich nicht einfach so akzeptieren. Das wird Konsequenzen haben.“ Welche genau – darüber will Dieter Hecking in aller Ruhe mit Sportdirektor Christian Hochstätter und 96-Geschäftsführer Martin Kind beraten. Vermutlich also erst nach dem Auswärtsspiel gegen Dortmund am kommenden Mittwoch. Trotz der dritten Roten Karte für Hannover 96 in der Rückrunde stellt sich der Trainer vor sein Team. „Mich ärgern solche Undiszipliniertheiten einzelner Spieler. Denn grundsätzlich hat die Mannschaft einen guten Charakter“, machte Dieter Hecking deutlich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:32
Happyend in Unterzahl

Hannover 96 kommt beim 2:1 gegen Frankfurt erst in Schwung, als die Mannschaft nach Pintos Roter Karte nur noch zu zehnt ist



Von Heiko Rehberg
Hannover. Manchmal ist es hilfreich, nicht auf seinen Vorgesetzten zu hören. Man sollte das jetzt nicht unbedingt verallgemeinern und heute gleich im Büro ausprobieren, aber das Beispiel von Christian Schulz beweist, dass man sich ruhig mal taub stellen muss. Der 25-Jährige hatte Hannover 96 in der Fußball-Bundesliga mit seinem Tor in vorletzter Minute einen 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt beschert, aber wenn es nach Dieter Hecking, seinem Trainer, gegangen wäre, dann hätte Schulz niemals dort stehen dürfen, wo der geniale Pass des Kollegen Vahid Hashemian hinkam. „Ich wollte Schulz schon tadeln, weil er als defensiver Mittelfeldspieler ständig als Mittelstürmer aufgetaucht ist“, sagte Hecking.

Man muss das vielleicht erklären: 96 war nach der Roten Karte für Sergio Pinto in der 61. Minute in Unterzahl, Schulz ist nach einer Verletzung noch nicht ganz fit; in solchen Situationen ist es ratsam, erst einmal hinten dicht zu machen und das 1:1 über die Runden zu bringen. Aber Schulz hatte wohl am Donnerstagabend Fernsehen geschaut und sich gedacht: Wenn der kleine FC Getafe gegen die großen Bayern 115 Minuten mit zehn Mann spielen und drei Tore schießen kann, dann schaffen wir ja wohl gegen Frankfurt in einer halben Stunde einen Treffer. Schulz, der verteidigende Mittelstürmer, erledigte die Sache selbst, sodass selbst sein Chef nicht mehr böse sein konnte.
Hannover 96 – das ist die Erkenntnis des 28. Spieltages – scheint gewillt, aus der Rolle im Tabellen-Niemandsland etwas zu machen. Beim 2:3 gegen den VfL Wolfsburg hatte die Mannschaft ihren Anteil an einem turbulenten Nachmittag. Gegen Frankfurt hatte sie nicht nur ein spätes Happy End im Angebot; was sich immer gut macht, weil den Menschen auf dem Weg nach Hause der Schlussjubel präsenter ist als der Ärger über viele Minuten davor. Diesmal hatten die „Roten“ auch einen überraschenden Beitrag zu der in Hannover leidenschaftlich geführten Taktikdebatte dabei, und der geht so: Mit zehn Mann läuft es viel besser als mit elf.

Bis zur Roten Karte für Pinto, dessen Tätlichkeit an Faton Toski an Dummheit schwer zu überbieten ist, hatte 96 eine schwache Leistung gezeigt. Die 1. Halbzeit war sogar miserabel und das 1:1 nach Toren von Frankfurts Marco Russ (27. Minute) und ausgerechnet Pinto schmeichelhaft. Ohne den famosen Torwart Robert Enke, der sich in die Eintracht-Schüsse warf, „wäre das Spiel schon zur Pause gegessen gewesen“, wie 96-Trainer Hecking hinterher meinte.
Die Mängelliste war lang, enttäuschend aber war neben der Unzahl von Fehlpässen vor allem, dass mit Ausnahme von Altin Lala – und mit Abstrichen Valérien Ismaël – niemand die Ärmel hochkrempelte. Steve Cherundolo wirkte hinten rechts wie geistesabwesend, Vinicius und Frank Fahrenhorst hätten sich auch als Slalomstange gut gemacht. Im Mittelfeld hatte Pinto eine gute Aktion (sein Tor), Jiri Stajner schien nach seiner Vertragsverlängerung so beflügelt, dass er immer nur das Schwierige wollte; Szabolcs Huszti setzte den schon etwas länger dauernden Versuch fort, sein großes Potenzial minimal einzusetzen. Und Stürmer Mike Hanke spielte im ersten Einsatz nach seiner Sperre unglücklich und hölzern wie vor seiner Sperre.

Dann flog Pinto raus, und plötzlich entdeckte nicht nur Hecking, „dass wir grätschen, festhalten, kämpfen“. Der eingewechselte Hashemian wühlte sich durch die Eintracht-Abwehr und zum Liebling des Tages, hinten links trat der 18-jährige Konstantin Rausch auf wie ein 28-Jähriger. Und dann war da ja noch Christian Schulz, der einfach nicht auf seinen Trainer hören wollte. „Die Mannschaft rückt noch enger zusammen, wenn es ihr dreckig geht“, sagte Hecking. Es war für ihn die wichtigste Erkenntnis des 2:1-Sieges gegen Frankfurt.

In diesem Sinne ist 96 für das Spiel am Mittwoch in Dortmund zu wünschen: ein schnelles 0:1, ein Platzverweis, vielleicht noch eine kleine verletzungsbedingte Auswechslung. Dann steht dem Auswärtssieg beim Pokalfinalisten nichts mehr im Weg.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:33
Rückkehr in Dortmund ?

Fußball: Schon am Mittwoch steht Hannover 96 die nächste Aufgabe in der Bundesliga bevor – und mit dem Auswärtsspiel in Dortmund wartet ein dicker Brocken.

Im personell zuletzt arg gebeutelten Spielerkader zeichnen sich Lichtblicke ab. Arnold Bruggink (Innenbanddehnung) trainierte gestern wieder und soll sich heute einem Belastungstest unterziehen. Auch Hanno Balitsch, der gegen Frankfurt aufgrund einer Magen-Darm-Grippe fehlte, war dabei und dürfte übermorgen wieder zum Aufgebot zählen.

Deutliche Fortschritte macht Jan Rosenthal (Schambeinentzündung); Trainer Dieter Hecking hofft, dass der 22-Jährige für das Heimspiel gegen Hertha BSC am 26. April wieder ein Thema ist. Heute wird um 15 Uhr trainiert, morgen um 14 Uhr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:33
96-Stürmer trumpft auf und sticht Hanke aus



Von Norbert Fettback
Hannover. Es war die Szene des Spiels. Nicht nur, weil Hannover 96 damit drei Punkte im Sack und das nicht mehr für möglich Geglaubte geschafft hatte, sondern weil diese Aktion zu den raren fußballerischen Glanzlichtern dieses Nachmittags gehörte. Die Beteiligten: Szabolcs Huszti (als Einfädler), Vahid Hashemian (als Passgeber) und Christian Schulz (als Vollstrecker). Die Unbeteiligten: drei sichtlich konsternierte Frankfurter Abwehrspieler und Eintracht-Torwart Markus Pröll, dem in der 89. Spielminute allein die Aufgabe zufiel, den Ball aus dem Netz zu holen.


2:1 lautete danach aus 96-Sicht die frohe Botschaft auf der Anzeigetafel der AWD-Arena; auf dem Platz und auf den Rängen machten sich wenig später, als das Resultat endgültig Bestand hatte, Ausgelassenheit und Glückseligkeit breit. Einer hatte besonderen Grund zur Freude: Vahid Hashemian, für viele der eigentliche Matchwinner, obwohl er gar nicht ins Tor getroffen hatte.
Aber er hatte diese geniale Eingebung, die das Spiel entschied und die es Christian Schulz so kinderleicht machte, den Siegtreffer zu erzielen. „In so einer Situation einen solchen Pass zu spielen, das verdient ein Riesenlob“, sagte Trainer Dieter Hecking, der mit der Einwechslung des Iraners zur 2. Halbzeit diesmal alles richtig gemacht hatte.


Hashemian tat das persönliche und zugleich kollektive Erfolgserlebnis sichtlich gut. Seinen strahlenden Gesichtsausdruck von der Ehrenrunde im Stadion trug er noch eine halbe Stunde später zur Schau, als im kleinen Kreis die Fragen auf ihn einprasselten und es dabei vor allem um die eine Szene ging: die vor dem Siegtreffer.

„Ich habe den Kopf kurz hochgenommen“, sagte der 31-Jährige. „Eigentlich wollte ich ja schießen, aber Christian Schulz hatte eine gute Position. Da habe ich mich entschieden, zu ihm zu passen.“ Wie an der Schnur gezogen nahm der Ball seinen Weg durch den Frankfurter Strafraum zu Schulz, der mühelos vollenden konnte.

Edelreservist Hashemian, zum 15. Mal in dieser Saison eingewechselt, überraschte am Sonnabend endlich einmal positiv. In den Spielen zuvor hatte er all denen fleißig Vorlagen geliefert, die ihn wegen seiner Spielweise und vor allem wegen der fehlenden Tore kritisiert hatten. Und die Fakten geben den Kritikern Recht: Seit seinem Wechsel vom FC Bayern München zu den „Roten“ vor drei Jahren hat es Hashemian in 75 Bundesliga-Einsätzen auf lediglich neun Treffer gebracht – zu wenig für einen, der mit der Erwartung verpflichtet wurde, ein Torjäger zu sein. Dass seine Zeit in Hannover mit dem im Sommer auslaufenden Vertrag zu Ende geht, dürfte dem Iraner spätestens klar gewesen sein, als der Klub Mike Hanke unter Vertrag nahm.

Auch wenn es sich Hashemian nicht anmerken ließ: Gegen Frankfurt durfte er frohlocken, denn er war klar der bessere 96-Stürmer. Und er will auch in den noch ausstehenden sechs Spielen alles geben, „auch wenn ich weiß, dass ich nächste Saison nicht mehr in Hannover bin“. Vorlagen und Tore: Das ist das beste Bewerbungsschreiben für neue Arbeitgeber.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:34
Gegen Randale

BILD beobachtete den Einsatz rund um die AWD-Arena Böller-Anschläge auf die Fan-Kurve, Bengalische Feuer auf dem Rasen. Letzte Woche musste das Spiel Frankfurt - Nürnberg 20 Minuten unterbrochen werden, stand kurz vorm Abbruch. Der wöchentliche Wahnsinn in der Bundesliga.



Beim Spiel gegen Frankfurt schaute BILD hinter die Kulissen, beobachtete den Polizei-Einsatz rund um die AWD-Arena.

Und entdeckte Ungewöhnliches: In Hannover gibt die Polizei den Fans sogar Kneipen-Tipps!

12 Uhr, Einsatz-Zentrale der Polizei auf der West-Tribüne. Hier ist Michael Schütte (48) der Boss. Seit fünf Jahren ist der Polizei-Oberrat Einsatz-Leiter bei 96-Spielen. Schütte gießt sich einen Kaffee ein, erzählt: „Wir haben viel aufgebaut. Mit Unterstützung vom Verein und den Fans. Denn ohne das Mitwirken der Fans geht Sicherheit nicht.“

Und ohne Technik auch nicht. In und um die AWD-Arena wird jeder Winkel videoüberwacht. 23 schwenkbare Kameras liefern Live-Bilder für die Monitoren in der Einsatz-Zentrale. Zwei Beamte sitzen ständig vor den Flimmerkisten. 96-Fans sehen sie fast nie. Schütte: „Wir haben kaum Probleme mit den Heim-Fans.“ Aber mit Gäste-Fans. Die kriegen eine „Spezial-Behandlung“...

Eine Maßnahme: Gäste-Fans werden schon am Bahnhof empfangen - aber nicht mit Helm und Schlagstock. Seit dem Bremen-Spiel im Dezember sind vier „Konflikt-Manager“ der Polizei im Einsatz, extra gekennzeichnet durch rote Westen. Deren Boss Eckhard Gremmler (60): „Sie sollen auf Fans zugehen, sie betreuen.“

Und geben sogar Kneipen-Tipps, wo Gäste-Fans die Wartezeit bis zum Spiel beim Bierchen überbrücken können - ohne mögliche Störungen oder Provokationen von 96-Fans. Schütte: „Wir haben da bestimmte Gaststätten, stellen die Leute nicht irgendwo nur ab.“ Die Taktik kommt an. Ein Fan: „Die Konflikt-Manager sind super. Mehr Fans als Polizisten.“

Im Stadion geht es nett weiter: Der Gästeblock der AWD-Arena ist werbefrei, damit die Fans ihre Banner aufhängen können.

Aber nur „Schmuse-Kurs“ hilft auch nicht. Beim Frankfurt-Spiel waren fünf Undercover-Beamte zwischen den 4000 Eintracht-Fans im Einsatz, lieferten wichtige Hinweise. Wie diesen: Einige Chaoten versteckten Pyro-Pulver in den Schuhen. Kurze Funk-Durchsage zur Einlass-Kontrolle - und alle musste die Schuhe ausziehen.

Abends nach dem Spiel bilanziert Schütte: „Unser Konzept funktioniert, keine großen Störungen.“ Bis auf ein paar fliegende Bierbecher blieb alles ruhig.

Wäre schön, wenn jedes Bundesliga-Spiel so friedlich ablaufen würde...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:35
Hecking zieht schon eine Saisonbilanz



VON JONAS FREIER
Dieter Hecking, was war in der ersten Halbzeit los?
So kannst du nicht spielen. Wenn die Eintracht nach dem ersten Tor den Sack zumacht, dann sitzen wir in der Kabine – und das Spiel ist gegessen.

War es aber nicht.
Irgendwie kriegen wir das schon hin – so sah es in der ersten Halbzeit aus. Ich weiß, dass die Jungs nicht so denken, das sieht man dann in der zweiten Halbzeit mit zehn Mann: Da wurde gegrätscht, da wurde gehalten, da war man eng dran. Das sind Sachen, die sollten eigentlich durchgängig so sein.

Wie zufrieden sind Sie?
Andere wären froh, wenn sie 38 Punkte hätten. Unsere Heimbilanz wird langsam auch immer besser. Wir haben noch drei Heimspiele, die kann man alle gewinnen. Wenn man sogar über 30 Punkte (zurzeit sind es 22, d. Red.) zu Hause erspielt – das hat Hannover auch noch nicht geschafft.

Wie gehts weiter?
Wenn wir die nächsten sechs Spiele normal punkten, werden wir rückblickend auf die Saison sagen: Da war eine richtig klasse Phase drin, da war eine Phase drin, wo wir von den Punkten her nicht gut waren – und nach hinten raus war alles normal. Vielleicht habe ich damit schon das Fazit der Saison gezogen. Jetzt fahren wir nach Dortmund, da hast du alle Möglichkeiten. Aber da darfst du nicht nur Spalier stehen und die aufbauen für das Pokalendspiel – nein, denen musst du auf die Füße treten.

Was planen Sie nächste Saison?
Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich schwieriger. Gladbach und Köln haben jetzt schon einen höheren Etat als wir, Hoffenheim sowieso. Trotzdem werden wir versuchen, die Mannschaft kontinuierlich zu verbessern. Aber das versuchen andere auch. Und wenn andere bessere finanzielle Möglichkeiten haben, dann äußert sich das in der Qualität der Spieler. Und trotzdem haben wir gegen Frankfurt gezeigt, dass hier was gar nicht so Schlechtes zusammenwächst
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:36
96 will ihn trotzdem nicht mehr

Hashemian ganz stark. In Dortmund in der Startelf?



Joker Vahid Hashemian belebte das 96-Spiel, bereitete das 2:1 vor. Mit einem UI-Cup-Platz will er sich von 96 verabschieden.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Warum hat er nicht öfter so bärenstark gespielt? Seit längerer Zeit steht fest, dass Vahid Hashemian den Verein im Sommer verlassen muss. Am Sonnabend glänzte er bei seinem 15. Saisonauftritt als gefährlicher und beweglicher Stürmer mit guter Übersicht – den 2:1-Siegtreffer von Christian Schulz bereitete er mit einem Klassepass vor. Erst nach Hashemians Einwechslung zur Pause kam 96 ins Spiel.

Von Trainer Dieter Hecking gabs ein „Riesenlob“, Hashemian sei „überhaupt belebend“ für das 96-Spiel gewesen. Robert Enke fand Hashemian „überragend“. Valérien Ismaël lobte: „Vahid hat gezeigt, was für eine Qualität er hat. Er kann den Ball halten, sehr hoch köpfen. Er hat einen tollen Pass gespielt. Ich freue mich einfach für ihn.“

Wie schon bei seinem bislang einzigen Saisontor am vierten Spieltag gegen Bochum (3:2) und beim 3:0 in Rostock Ende November trug Hashemian als Joker maßgeblich zum zweiten 96-Sieg in diesem Jahr bei. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Iraner freudestrahlend: „Jetzt können wir lockerer werden und nach oben gucken.“ Man spiele ja noch dreimal zu Hause, „wenn wir alles gewinnen, können wir vielleicht noch den UI-Cup schaffen“.

Hashemian, nicht gerade bekannt für markige Worte, will sich unbedingt mit einem Erfolg aus Hannover verabschieden. Sein auslaufender Vertrag wird ja nicht verlängert – in seinen letzten Wochen im 96-Trikot will er noch einmal zeigen, was er kann: „Ich bin nächste Saison nicht mehr hier, aber ich gebe bis zum Ende alles für Hannover. Das sind alles nette Kollegen, wir hatten viel Spaß zusammen.“

Nach seiner starken Vorstellung darf Hashemian plötzlich sogar auf einen Platz in der Startelf gegen Dortmund hoffen. In der ersten Halbzeit hing Mike Hanke als einzige Spitze in der Luft, nach der Umstellung auf den Zweiersturm Hashemian-Hanke lief es besser. Hashemian fand die Doppelspitze „sehr gut, Wir hatten viele gute Chancen.“ Vor allem, weil Hashemian so stark war.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:37
Woher das kommt kann ich nicht erklären

Das verdient Respekt – am Tag nach seinem Ausraster stellte sich Sergio Pinto den unbequemen Fragen der NP.



VON FLORIAN KREBS
Wie gehts?
Scheiße. Ich habe dafür keine Erklärung. Ich möchte mich bei der Mannschaft, dem Verein und natürlich den Fans entschuldigen für dieses Fehlverhalten. Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie das Spiel mit zehn Mann trotzdem gewonnen hat.

Warum sind Sie schon wieder ausgerastet?
Das kann ich mir nicht erklären.

Sie haben ein Tor erzielt, es gab doch eigentlich keinen Grund.
So siehts aus.

Tragen Sie Probleme oder Frust mit sich rum? Gehts Ihnen denn gut?
Keine Ahnung, wie das passieren konnte.

Hat Toski Sie vorher beleidigt? Gabs eine Vorgeschichte?
Nein. Er hat mich fies getreten, und dann weiß ich nicht. Ein Blackout! So brutal fand ich es nicht, dass man mich jetzt sechs Wochen sperren muss. Es gibt Schlimmeres in der Bundesliga.

Vragel da Silva …
Das ist überhaupt kein Vergleich. Das Schlimme ist, dass ich vorbestraft bin. Ich lasse mich überraschen. Vielleicht guckt der liebe Gott ein bisschen mit.

Lassen Sie sich was einfallen für die Kollegen?
Das muss erstmal sacken, ich will nicht so viel Drumrum. Mittwoch ist ja schon wieder ein wichtiges Spiel. Danach werde ich mir sicherlich was einfallen lassen für die Mannschaft.

Werden Sie künftig die Hilfe eines Psychologen oder eines Mentaltrainers suchen?
Ich arbeite schon seit Jahren mit jemandem zusammen. Aber es hat nichts damit zu tun, ob ich mit jemandem arbeite oder nicht. Das war ein Fehlverhalten – fertig, aus. Woher das kommt, kann ich nicht erklären. Ich weiß es nicht.

Haben Sie Angst, dass Ihre Zeit in Hannover abgelaufen sein könnte?
Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Trainer, Sportdirektor und Herr Kind werden irgendwas entscheiden, dann werden wir darüber sprechen. Schaun wir mal, was dabei rauskommt.

Sie hoffen also, dass Sie bleiben dürfen …
Klar, sonst wäre ich ja nicht nach Hannover gewechselt. Wenn das wegen so einer Sache … ach, was soll ich machen.

Wie verbringen Sie den Rest des missglückten Wochenendes – zu Hause einigeln oder rausgehen?
Ich werde mir gemeinsam mit meiner Freundin was Gutes einfallen lassen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 14/04/2008 15:38
Angebot für Gladbachs Polanski

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter will seinen Ziehsohn zu 96 holen. Wie die NP erfuhr, hat Mönchengladbachs Eugen Polanski ein 96-Angebot vorliegen. Allerdings will auch Getafe den 22-Jährigen verpflichten.
Der spanische Klub, gegen die Bayern am vergangenen Donnerstag unglücklich im UEFA-Cup-Viertelfinale ausgeschieden, bietet 250 000 Euro netto mehr.
Hochstätter hatte den in Polen geborenen Polanski 2004 nach Gladbach gelotst. Der Mittelfeldspieler hätte auch für Polen spielen können, entschied sich jedoch für Deutschland. 2006/ 2007 kam er in Gladbach nur sporadisch zum Einsatz, in der aktuellen Saison spielt er bei der Borussia keine Rolle mehr, er machte nur noch acht Spiele.

Zum Saisonende läuft sein Vertrag beim wahrscheinlichen Aufsteiger in die Bundesliga auf. Polanski ist damit ablösefrei – das macht ihn für 96 interessant. Allerdings braucht Hannover eigentlich keinen defensiven Mittelfeldspieler, sondern offensive.

Hochstätter will zugreifen, da das Talent auf dem Markt ist. Nach der WM 2006 hatte Bundestrainer Joachim Löw den U-21-Nationalspieler als kommenden Nationalspieler gelobt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:05
29. Spieltag: Borussia Dortmund - Hannover 96


Die Roten wollen in Dortmund nach dem 2:1-Sieg gegen Frankfurt einen weiteren Schritt in Richtung oberes Tabellendrittel machen. Der BVB strebt dagegen danach, sich für das am vergangenen Sonntag bei Bayern München erlittene 0:5-Debakel zu rehabilitieren und wieder Selbstvertrauen vor dem Pokalfinale am kommenden Samstag gegen denselben Gegner zu sammeln.





Die Roten vor Augen, den Pott im Sinn?
Sind die Augen der Borussia vor dem Spiel gegen Hannover 96 voll konzentriert auf den aktuellen Gegner gerichtet? Oder lugt die Doll-Elf vielleicht bereits auf das bevorstehende brisante Pokalfinalduell gegen die Bayern aus München – zufällig derselbe Gegner, der die Schwarz-Gelben in der Generalprobe vor wenigen Tagen schlicht auseinander genommen hat? Die Bundesligapartie gegen die Roten bildet somit sozusagen die Sandwichfüllung zwischen zwei denkwürdigen Partien gegen den Rekordmeister. Mit einem Erfolg im Berliner Olympiastadion könnten die Westfalen eine bis dato enttäuschend verlaufene Saison doch noch mit einem Titel krönen. Auch wenn das Hauptaugenmerk bei den Borussen deshalb verständlicherweise auf dem Pokalendspiel liegen wird, kann die Partie gegen die Roten allerdings auch im Hinblick auf die Begegnung am Samstag eine Schlüsselrolle einnehmen. 96-Cheftrainer Dieter Hecking rechnet angesichts der Dortmunder Pflicht zur Wiedergutmachung fest mit einem besonders aggressiv auftretenden Gegner. „Da hat es sicherlich deutliche Worte von Thomas Doll gegeben“, sagt Hecking. „Jeder seiner Spieler will sich durch eine gute Leistung am Mittwoch für das DFB-Pokalendspiel empfehlen.“ Insbesondere im Defensivverhalten offenbarten die Westfalen zuletzt teilweise eklatante Mängel. Für Thomas Doll muss es also darum gehen, seiner Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuhauchen und die Kommunikation zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen zu verbessern. Verzichten muss Doll bei diesem Unterfangen auf seinen Mittelfeldstaubsauger Tinga, der auf Grund seiner fünften gelben Karte gesperrt zuschauen muss. Auch ein Comeback von Torwart Robert Weidenfeller wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Der 28-Jährige sollte eigentlich bereits vergangenen Sonntag bei den Bayern wieder zwischen den Pfosten stehen - 113 Tage nach seiner Schulter-Operation und einer "perfekt verlaufenen Reha" (Weidenfeller). Allerdings hatte sich Weidenfeller am Samstag im Abschlusstraining einen Innenbandteilriss im rechten Knie zugezogen und fällt nun bis zum Saisonende aus.



Bruggink und Balitsch vor Comeback
Die Roten möchten im Signal Iduna-Park an ihre gute Leistung in der zweiten Halbzeit gegen Eintracht Frankfurt anknüpfen und in der Tabelle wieder etwas nach oben klettern. „Wir werden versuchen einen Dreier zu landen“, stellt 96-Coach Dieter Hecking vor der Partie klar. „Es ist aber schwierig in Dortmund. Die kommen immer gut aus der Kabine – und das vor 75.000 euphorisierten Zuschauern.“ In Anbetracht der zuletzt anfälligen BVB-Defensive hat Hecking bereits angekündigt, von seinem gewohnten 4-2-3-1-System abzurücken und zwei nominelle Sturmspitzen vor einer Raute zu installieren: „Es gibt Ansätze beim BVB, die wir für unser Spiel denken ausnutzen zu können. Ein Zweiersturm könnte hier das richtige Mittel sein.“ Somit ist der Weg frei für das Angriffsduo Mike Hanke/Jiri Stajner. Der zuletzt klasse aufspielende Vahid Hashemian wird somit erneut in die Jokerrolle schlüpfen müssen. Wieder zurück auf den Rasen rücken die beiden zuletzt angeschlagenen Mittelfeldspieler Arnold Bruggink (nach Innenbanddehnung) und Hanno Balitsch (nach Magen-Darm-Grippe). „Bruggs Innenband scheint zu halten – Hanno hat drei Kilo verloren, wird aber alles probieren“, so 96-Trainer Dieter Hecking. Ob es für Balitsch, der erstmals rechts in der Raute agieren wird, allerdings bereits für einen Einsatz über die volle Distanz reicht, muss abgewartet werden. Während Jan Rosenthal (Lauftraining nach Schambeinentzündung) und Sergio Pinto (Rotsperre) nicht als Alternative zur Verfügung stehen, bleiben Gaétan Krebs oder Benjamin Lauth weitere Optionen. Wichtigerer Erfolgsfaktor als die Namen des aktiven Personals sei aber ohnehin die Einstellung seiner Spieler, betont Dieter Hecking. „Wir müssen in den Zweikämpfen präsent sein und dürfen nicht nur nebenher laufen wie in der ersten Halbzeit gegen Frankfurt.“

So könnten beide Teams spielen:

Borussia Dortmund: M. Ziegler – Rukavina, Hummels, Wörns, Dédé – Kehl, Kringe, Buckley, Federico – Frei, Petric

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C.Schulz – Lala, Balitsch, Bruggink, Huszti - Stajner, Hanke

Schiedsrichter: Günter Perl (München)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:06
96 drückt bei Schlaudraff aufs Tempo

FC Bayern gibt den Nationalspieler frei / Sportdirektor Hochstätter verhandelt mit Hoeneß



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Die „Roten“ hätten ihn am liebsten schon vor einem Jahr geholt, vor der Winterpause gab es eine erneute Liaison. Doch so weit wie jetzt war Hannover 96 im Kampf um Nationalspieler Jan Schlaudraff noch nie. Gestern war Sportdirektor Christian Hochstätter bereits in München, um mit Uli Hoeneß, dem Manager des FC Bayern, über einen Wechsel des 25-jährigen Profis und Wunschspielers von Hochstätter und Trainer Dieter Hecking zu verhandeln.

Schlaudraff hatte sich am Sonntag erst mit den Bayern-Verantwortlichen darauf geeinigt, dass er trotz eines bis 2010 laufenden Vertrages den Klub verlassen kann; Hochstätter hat diese Chance sofort genutzt und ist gestern Vormittag nach München geflogen. „Ich wollte mich schlau machen, in welcher Größenordnung sich dieser Transfer bewegt“, sagte der 44-Jährige, „das weiß ich jetzt. Und jetzt beginnt die Arbeit.“ Das Ganze werde mit Trainer Dieter Hecking und mit Klubchef Martin Kind besprochen, sagte Hochstätter. Dann werde er Kontakt mit dem Spieler und dessen Berater aufnehmen. „Erst dann wissen wir, wie teuer das Gesamtpaket ist und ob es für uns überhaupt möglich ist“, sagt der 96-Sportdirektor. „Bisher kennen wir ja erst die Höhe der Ablösesumme.“ Die wollte er nicht nennen – laut Spekulationen liegt sie bei zwei Millionen Euro.

Sicherlich nicht zu viel für einen Spieler mit den Qualitäten Schlaudraffs. Dass der schnelle, torgefährliche Offensivspieler in München nicht zurechtkam und nur 48 Minuten in der Bundesliga und 97 im UEFA-Cup-Wettbewerb spielen durfte, hat mehrere Gründe. Sein Dilemma begann bereits damit, dass er nach seinem Wechsel aus Aachen erst Ende September vergangenen Jahres richtig fit wurde. Grund war eine Bandscheibenoperation. Seine Lieblingsposition hinter den Spitzen gibt es im System des FC Bayern gar nicht, und die Konkurrenz im Sturm ist zu groß. So bat der 25-Jährige um seine Freigabe. „Im Nachhinein war der Wechsel zu Bayern nicht förderlich für meine Entwicklung“, sagte Schlaudraff. „Die Situation ist schon frustrierend.“

Aufbauend dürfte für ihn sein, dass die Interessenten für ihn Schlange zu stehen scheinen. „Ich habe einige Anfragen und ein konkretes Angebot aus der Bundesliga“, sagte er. Der morgige 96-Gegner Borussia Dortmund (Anpfiff ist um 20 Uhr), Hertha BSC, der VfB Stuttgart und eben die „Roten“ sollen auf der Liste stehen.

Das konkrete Angebot dürfte von 96 sein – so überzeugt wie die Sportliche Leitung von Schlaudraff ist. „Jan kann uns mit seiner Spielart und -weise weiterhelfen“, sagt Hecking, der den Profi aus gemeinsamen Tagen in Aachen kennt und mit ihm vor ein paar Tagen ausführlich telefoniert hat. „Nur weil der Trainer Hecking heißt, kommt er aber nicht nach Hannover. Wir müssen schon mehr bieten.“ Dabei denkt der 96-Coach nicht ans Geld. Denn er weiß: „Wenn es dem Jan einzig ums Geld geht, dann haben wir gegen unsere Mitbieter keine Chance.“ Er will ihn von 96 überzeugen und meint, dafür viele gute Argumente zu haben. Hoffentlich hört Schlaudraff gut zu.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:08
96 eist Schlaudraff bei Bayern los !

Hochstätter verhandelt in München mit Hoeneß. Der Wunschspieler muss noch Ja sagen.



96 kämpft um Jan Schlaudraff. Gestern verhandelte Sportdirektor Christian Hochstätter mit Bayern-Manager Uli Hoeneß.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. Der Arbeitsnachweis in der Bundesliga ist überschaubar. Auf 48 Spielminuten, verteilt auf fünf Kurzeinsätze, hat es Jan Schlaudraff in dieser Saison gebracht. Als Teilzeitkraft fühlt sich der vielseitige Offensivspieler natürlich unterfordert, er war ja als Nationalspieler aus Aachen zu den Bayern gewechselt und will nach dieser frustrierenden Saison flüchten.
„Jan hat uns gebeten, den Verein verlassen zu dürfen“, zitierte die Münchner „tz“ Bayern-Manager Uli Hoeneß. „Wir haben seinem Wunsch zugestimmt.“ Schlaudraff habe „einige Anfragen und ein konkretes Angebot aus der Bundesliga“ – und zwar von 96. Christian Hochstätter flog gestern nach München, um die Modalitäten des Transfers abzuklopfen. „Wir haben uns bei Uli Hoeneß getroffen“, bestätigt Hochstätter, es sei ein „angenehmes Gespräch“ gewesen. Er drückt beim Wettrennen um Schlaudraff aufs Tempo: „Wir müssen schnell sein“, denn die Konkurrenz wird sich auch bewegen.

„Ich gehe davon aus, dass wir zu einer Entscheidung kommen können, wenn der Spieler wirklich zu uns will und die Rahmenbedingungen so stimmen“, sagte 96-Chef Martin Kind. Soll heißen: Mit den Bayern werden wir uns schon einig, falls Schlaudraff will.
Bayern hatte im vergangenen Jahr die festgeschriebene Ablöse von 1,2 Millionen Euro an Aachen gezahlt und wird nun etwa drei Millionen verlangen. Allerdings muss 96 noch „Gespräche mit dem Spieler und dem Berater führen“, weiß Kind. Das soll „relativ zügig“ geschehen, denn er hält „nichts davon, wenn diese Themen lange gekocht werden“. Hochstätter und Dieter Hecking sind ja ohnehin heiß auf Schlaudraff. Sie werden nun versuchen, ihn vom Charme eines Engagements bei 96 zu überzeugen.

Dass der 96-Trainer seit der gemeinsamen Zeit in Aachen ein beinahe väterlich-freundschaftliches Verhältnis zu dem 24-Jährigen pflegt, verschafft 96 „vielleicht einen kleinen Vorteil“, glaubt Hecking, aber „das ist nicht ausschlaggebend. Wir müssen deutlich andere Argumente bringen“, das funktioniere nur „über die sportliche Komponente“.

Schlaudraff wird darauf hoffen, bei der WM 2010 dabei zu sein. 96 bietet ihm die Perspektive, sich als Stammkraft in der Bundesliga zu präsentieren. Hecking aber weiß: „Wenn er sich fürs Geld entscheiden würde, hätten wir gegen die Mitbieter keine Chance.“

Dortmund und Hertha jagen Schlaudraff bereits, weitere Konkurrenten bringen sich in Stellung. Mit Geld allein wird 96 ihn nicht überzeugen, trotzdem wird 96 ihm zwei Millionen Euro Jahresgehalt bieten müssen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:09
5 Spiele sperre, aber Pinto fliegt nicht

HANNOVER. Theoretisch könnte Sergio Pinto in dieser Saison doch noch einmal für 96 spielen – am letzten Spieltag gegen Cottbus. Das DFB-Sportgericht verurteilte den Mittelfeldspieler gestern zu fünf Spielen Sperre.
Pinto hatte dem Frankfurter Faton Toski am Sonnabend in den Unterleib getreten und wie schon nach seiner Tätlichkeit gegen den Hamburger Nigel de Jong Rot gesehen. 96 akzeptierte die Strafe für den Wiederholungstäter – man hatte wohl Schlimmeres befürchtet.

Gestern konnte sich Pinto immerhin beherrschen. Dieter Hecking hatte ihn beim Gammeleck abgegrätscht, doch der Gefoulte trat diesmal nicht nach. Absichtlich ist das angeblich nicht passiert. „Da bin ich nur weggerutscht“, erklärte der 96-Trainer. Vielleicht war es aber auch ein Charaktertest. Pinto hatte sich vor dem Training „in der Kabine kurz entschuldigt – bei der Mannschaft, den Verantwortlichen. Er wird sich noch was einfallen lassen“, kündigte Hecking an. „Damit ist das Thema bis nach dem Dortmund-Spiel kein Thema mehr.“
Die Konzentration gilt der Partie morgen, danach wird Pinto aber der Straf-Hammer treffen. Denn „Bundesliga-Spieler sind Vorbilder für die Jugend, das müssen sie begreifen“, sagt Hecking.

Pinto wird wohl eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe zahlen müssen. Rauswerfen werden sie ihn aber nicht bei 96 – denn das wäre ja Kapitalvernichtung, Pinto stellt als Bundesligaprofi einen Wert dar. Man will den impulsiven Portugiesen intensiver betreuen, um ihn vor weiteren Vergehen zu schützen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:09
Hochstätter gestern bei Hoeness



Von HEIKO OSTENDORP und KAI TRAEMANN

Die aktuelle Saison ist für Hannover 96 gelaufen. Die Planungen für die neue Spielzeit laufen auf Hochtouren. Mit Mario Eggimann (vom KSC) und Torwart Florian Fromlowitz (aus Lautern) stehen zwei Neuzugänge fest. Und ein dritter ist schon im Anflug...

Jetzt wird es ernst mit Bayern-Nationalspieler Jan Schlaudraff (24).

BILD.de berichtete gestern exklusiv: Morgens war Sportdirektor Christian Hochstätter auf der Bayern-Geschäftsstelle an der Säbener Straße, sprach mit Manager Uli Hoeneß - wegen Schlaudraff!

Hoeneß sagt ganz offen: „Jan hat uns gebeten, den Verein verlassen zu dürfen. Wir haben seinem Wunsch zugestimmt.“

Das erfuhren am Wochenende auch die Roten - und gaben sofort Gas. Gut so, denn auch Dortmund, Stuttgart und Hertha sind am Nationalspieler (3 Länderspiele) dran.

Beim Bayern-Manager erfuhr Hochstätter, was der Rekordmeister für Schlaudraff (Vertrag bis 2010) haben will. Mindestens 2 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum, eine Ausleihe kommt nicht in Frage. Hochstätter: „Unser Interesse, Jan zu verpflichten, ist groß. Das weiß er, darüber haben wir auch mit ihm gesprochen.“

Jetzt wird‘s ernst mit Schlaudraff! Der Offensiv-Allrounder ist schon lange der absolute Wunschspieler von Trainer Dieter Hecking. Er brachte Schlaudraff in Aachen groß raus. Ihr letzter gemeinsamer Auftritt: Der 3:0-Sieg im September 2006 in Hannover. Hecking auf der Bank, Schlaudraff machte ein Tor.

Dann machte Hecking den Abgang zu 96, am Saisonende wechselte Schlaudraff zu Bayern. Dort brachte er es in dieser Saison nur auf 11 Einsätze (5x Bundesliga, 6x Uefa-Cup). Gibt es ein Wiedersehen bei 96?

Schlaudraff: „Hannover hat sicher ordentliche Karten, da ich Trainer Hecking aus Aachen kenne. Ich höre mir alles erstmal an. Aber es gibt derzeit nichts, was so konkrekt ist wie das Interesse von Hannover.“ Klingt doch nicht schlecht...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:11
Vier Fragen für Dortmund

Nach dem 2:1 gegen Frankfurt will 96 auch in Dortmund gewinnen. Die personelle Lage hat sich weiter entspannt, Dieter Hecking besitzt wieder mehrere Optionen. Die NP beantwortet die vier wichtigsten Fragen zur Aufstellung.



Wer spielt hinten links
Wenn Hanno Balitsch wieder fit ist, könnte Christian Schulz erneut auf die von ihm weniger geliebte Position links in der Viererkette rücken. Allerdings hat Balitsch während seiner Magen-Darm-Grippe drei Kilogramm abgenommen – und Trainer Dieter Hecking will kein Risiko eingehen: „Da haben wir schlechte Erfahrungen gemacht.“ Altin Lala (gegen Bielefeld) und Konstantin Rausch (gegen Stuttgart verletzt) waren angeschlagen ins Spiel gegangen.
Darum ist es möglich, dass Supertalent Rausch in Dortmund beginnen darf. Der 18-Jährige „ist eine Option für die Startelf“, sagte Hecking. Bei seinem 45-minütigen Debüt gegen Stuttgart und nach seiner Einwechslung gegen Frankfurt habe er „seine Sache zweimal ordentlich gemacht“. fk Spielt Fahrenhorst
Gegen Frankfurt wurde Frank Fahrenhorst zur Halbzeit ausgewechselt. „Nicht verletzungsbedingt“, berichtete Dieter Hecking, obwohl der Abwehrspieler wegen einer Kapselverletzung am großen Zeh angeschlagen ist. Fahrenhorst spielt eine schwache Saison – morgen in Dortmund muss er vermutlich auf die Bank, für ihn rückt wie schon in den zweiten 45 Minuten am Sonnabend Vinicius in die Innenverteidigung.
Gesetzt ist Abwehrchef Valérien Ismaël, der – trotz des Patzers beim 0:1 – immer sicherer wird. Bei „80 bis 90 Prozent meiner Leistungsfähigkeit“ sieht sich der Franzose selbst: „Langsam kommt meine Form, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht.“ Gegen Frankfurt wurde sein erstes Tor wegen Abseits abgepfiffen – vielleicht trifft er morgen richtig. fk/nas Wer spielt für Pinto
Sergio Pinto fehlt ja rotgesperrt. Gut, dass Arnold Bruggink seine Innenbanddehnung auskuriert hat. Heute fällt die Entscheidung, ob er spielen kann. Trainer Dieter Hecking hatte gestern den Eindruck, „dass das Innenband hält“. Bruggink auch, er gab im Training richtig Gas. Kehrt der Holländer morgen auf die Spielmacherposition zurück, würde wohl Jiri Stajner auf Pintos Position im rechten Mittelfeld rücken.
„Immer eine Alternative“ (Hecking) ist auch Gaétan Krebs. Der Franzose steht auf jeden Fall im Kader. Ob er spielt, „hängt davon ab, wie es Brug und Hanno geht“, sagte Hecking. Benjamin Lauth ist für die Startelf außen vor. Jan Rosenthal trainiert zwar seit Sonntag wieder mit der Mannschaft, ist aber noch „kein Thema“, so Hecking. fk Spielt Hashemian
Ihn hatte wohl niemand mehr auf der Rechnung. Doch nach dem Gala-Auftritt gegen Frankfurt drängt plötzlich Vahid Hashemian in die Startelf. Mit ihm setzte 96 nach der Pause auf zwei Angreifer – und Hashemian war sogar besser als Mike Hanke. „Es war gut, wie die zweite Halbzeit angefangen hat – mit zwei Spitzen. Und Vahid hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran“, lobte Dieter Hecking.
Trotzdem dürfte der 96-Trainer sein 4-2-3-1-System bevorzugen – und da ist nur für einen Stürmer Platz. Also: Hanke bekommt den Vorzug. Weil Hashemian am Saisonende geht, muss er wieder auf die Bank – und sticht vielleicht als Joker. Schließlich gehts nach Dortmund, da traf er letzte Saison zweimal, erzielte den 1:0-Siegtreffer im Pokal.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/04/2008 19:12
So liegt 96 bei der Personalsuche

HANNOVER. Bayern-Profi Jan Schlaudraff passt vorzüglich in das Personalkonzept von 96. Trainer Dieter Hecking will vorzugsweise mit jungen deutschen Spielern mit Perspektive arbeiten.

Schon im vergangenen Jahr hat 96 ja mit Mike Hanke und Benny Lauth zwei ambitionierte Profis verpflichtet, die schon für die Nationalmannschaft gespielt haben. Mit dem früheren Nutella-Boy Lauth kann 96 allerdings keine Werbung machen, er stellte sich als Transfer-Flop heraus. Lauths Zukunft ist ungewiss.
Für die neue Saison präsentierte 96 neben dem Schweizer Mario Eggimann (Karlsruhe) bereits Lauterns selbstbewusstes Torwart-Talent Florian Fromlowitz als Zugang. Mit Eugen Polanski soll aus Gladbach ein weiterer U-21-Nationalspieler kommen (die NP berichtete exklusiv), der im defensiven wie auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann.
Außerdem fahndet 96 noch nach einem weiteren Stürmer und/oder einem Spielmacher sowie nach einem rechten Außenverteidiger
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/04/2008 18:31
Fakten Fakten Fakten

Hannover möchte in Dortmund die Auswärts-Durststrecke beenden, denn aus den letzten sechs Partien in der Fremde konnte man nur zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Mit Marc Ziegler trifft man einen alten Bekannten im Kasten der Borussen wieder. Er hütete in der Saison 03/04 30 Mal das Gehäuse von 96.





Steven Cherundolo im Duell mit Dede
Hier die Top 10-Facts zum 96-Spiel bei Borussia Dortmund:

Die 96er gewannen die letzten drei Pflichtspiele gegen den BVB (2-Mal BL, 1-Mal DFB-Pokal)


In der Saison 2003/05 stand Marc Ziegler 30-Mal im Tor der Niedersachsen. So viele Spiele machte er in keiner anderen Saison seiner Profikarriere


Hannover traf in den letzten 11 Pflichtspielen gegen die Borussen immer mindestens 1-Mal


In den letzten 3 BL-Spielen gegen Dortmund schoss Hannover acht Tore - 3 davon Szabolcs Huszti, der damit in all seinen drei Bundesligabegegnungen gegen Dortmund traf


An den letzten 5 Spieltagen fielen in den Partien mit Dortmunder Beteiligung die meisten Treffer (17)


Der BVB spielte seit sieben Spielen nicht mehr zu Null - aktuell am längsten von allen Teams


In den letzten sechs Auswärtsspielen holte 96 nur zwei Punkte


Christian Schulz erzielte in 23 Spielen für Hannover schon genau so viele Treffer (vier) wie in seinen 103 Spielen zuvor für Werder Bremen


Tinga fehlt dem BVB auf Grund seiner Gelbsperre erstmals seit dem 17.12.2006 - dies war auch das einzige Mal seit seiner Verpflichtung im August 2006


Im Sommer 1990 wechselte Dieter Hecking von Hessen Kassel zu Waldhof Mannheim. An dessen Seite bestritt der 18-jährige Christan Wörns beim 2-0 Heimsieg gegen Blau-Weiss 90 Berlin sein ersten Zweitligaspiel
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/04/2008 18:31
Lasst Tore sprechen

...: Klare Order für Hanke und Stajner Die „Roten“ stürmen heute in Dortmund mit einer Doppelspitze / Hanno Balitsch und Arnold Bruggink können spielen



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Da war sie wieder, diese Frage; und anders als sonst gab es diesmal eine klare Antwort darauf. „Jawohl“, sagte Dieter Hecking, „wir werden mit zwei Spitzen spielen.“ Der Trainer von Hannover 96 lieferte auch gleich die Begründung hinterher. „Für Dortmund ist das das richtige Mittel“, sagte der 43-Jährige. „Der BVB hat hinten seine Probleme, und die wollen wir aufdecken.“
Hecking ist eigentlich bekennender Anhänger des Ein-Mann-Sturmes; und so kommt diese offensivere Ausrichtung schon ein wenig überraschend. Auch wenn er diese Variante gestern das komplette Training über spielen ließ, so blieben zunächst doch Zweifel, ob der 96-Coach sie auch heute Abend in Dortmund (Anpfiff ist um 20 Uhr) umsetzen würde. Erst Heckings Bestätigung nach der Übungseinheit beseitigte die Zweifel. Jiri Stajner und Mike Hanke sollen den Signal-Iduna-Park stürmen.

„Jetzt wird die offensive Ausrichtung vielleicht für alle sichtbar, doch die hatten wir vorher auch schon“, sagte Hecking. „Es hat doch nichts damit zu tun, ob wir mit zwei, drei oder zehn Spitzen spielen, sondern einzig allein damit, wie konsequent wir spielen.“ Unwidersprochen, doch die Ein-Mann-Taktik hat zumindest seit Beginn der Rückrunde nicht mehr funktioniert; 96 war viel zu harmlos. Auch vergangenen Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt (2:1) wurden die Aktionen erst zwingender, als mit Vahid Hashemian ein zweiter Stürmer eingewechselt worden war. Mit dem Iraner kam Schwung, der vorher gefehlt hatte. Mancher hatte Hashemian deshalb heute in der Startelf erwartet. Hecking entschied sich anders. „Hanke und Stajner ist die Konstellation, die für Tore sprechen kann“, sagte er.

Die Umstellung auf zwei Stürmer bringt weitere taktische Änderungen mit sich: Hinter Hanke und Stajner wird es gegen den BVB im Mittelfeld – und jetzt wird es fußballspezifisch – eine sogenannte Raute geben. Altin Lala wird den defensiven Part übernehmen, Hanno Balitsch und Szabolcs Huszti spielen auf den Außenpositionen, und Arnold Bruggink spielt hinter den beiden Spitzen. Dass er mit Bruggink (Bänderdehnung im Knie) und Balitsch (Magen- und Darminfekt) zwei Spieler dabei hat, die zuletzt passen mussten, freut Hecking besonders. „Unsere personelle Situation sieht endlich wieder erfreulicher aus“, sagte er, „,Brug‘ ist wieder 100-prozentig fit, und bei Hanno muss man abwarten, wie lange er durchhält.“ Balitsch habe bei seiner Krankheit drei Kilogramm Gewicht verloren.

Dass sein Team heute bis an die Leistungsgrenze heran- oder darüber hinausgehen muss, davon ist Hecking übrigens fest überzeugt. „Thomas Doll hat eine klare Ansage gemacht; die 0:5-Pleite in München hat für Nachwehen in Dortmund gesorgt“, sagte der 96-Coach. Dennoch dürften viele der BVB-Spieler schon ihr „Spiel des Jahres“, das Pokalfinale am Sonnabend in Berlin gegen Bayern München, im Hinterkopf haben.

Das könnte für 96 einiges leichter machen – und die stürmischen „Roten“ haben daher eine gute Chance, die Nachwehen des BVB noch zu vergrößern.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/04/2008 18:32
Hanke + Stajner = Tore Heute mit zwei Spitzen



Dieter Hecking verändert sein System – 96 geht heute in Dortmund mit zwei Stürmern in die Offensive.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. „Ja, wir spielen mit zwei Spitzen“, erklärte Dieter Hecking gestern, aber nein, eine System-Revolution bedeute das nicht. 96 spielt zwar heute in der Grundordnung 4-4-2, nachdem das 4-2-3-1 lange wie in Stein gemeißelt schien – aber „das ist kein Wandel“, wehrt der 96-Trainer ab. „Das haben wir schon öfter gemacht.“

Hecking hatte aber lange hartnäckig am alten Sicherheitssystem (mit zwei Abräumern vor der Abwehr) festgehalten, weil „sich die Mannschaft damit am wohlsten fühlt“. In den vergangenen Wochen war das System schon wiederholt während des Spiels umgestellt worden, was oft mehr Angriffsschwung brachte (wie zuletzt beim 2:1 gegen Frankfurt).

Der einzige Versuch mit zwei Stürmern (Mike Hanke und Benjamin Lauth) in der Startelf ging aber gehörig schief, 96 fing sich eine 0:2-Klatsche in Leverkusen ein. Nun will Hecking es wieder versuchen – mit Hanke und Stajner vorne. Das 4-4-2 mit einer Raute im Mittelfeld (Lala – Balitsch, Huszti – Bruggink) sei „für Dortmund das richtige Mittel“, glaubt Hecking. Er hat „ein paar Ansätze bei den Dortmundern gesehen, von denen wir denken, dass wir sie nutzen können für unser Spiel“.

Man muss nach dem Dortmunder 0:5 bei den Bayern nicht lange grübeln, um darauf zu kommen, was Hecking meint – 96 soll die Wackelabwehr mit flotten Attacken übertölpeln. Dortmund stellt mit 50 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga. In der Borussen-Schießbude steht der bedauernswerte Ex-96-Profi Marc Ziegler, der beim 2:1 gegen Leverkusen das 0:1 mit seinem schlimmsten Schnitzer vorbereitete. Allerdings leidet Ziegler unter einem Bluterguss im Knie, eventuell muss daher Alexander Bade ins Tor.
„Hanke und Stajner – das kann für Tore sprechen“, glaubt Hecking also. Das heißt zugleich, dass Vahid Hashemian nach seiner passablen Leistung in der zweiten Hälfte gegen Frankfurt erneut draußen sitzt. „Ist doch gut“, findet Hecking, „dass wir Spieler haben, die von der Bank aus was bewirken.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/04/2008 18:33
Geld steht nicht im Vordergrund

Schlaudraff muss sich zwischen Hannover und Dortmund entscheiden



Seit seinem Wechsel nach München telefoniert Jan Schlaudraff „fast jede Woche“ mit Dieter Hecking. Kommt er zu 96? Gestern telefonierte er mit der NP.

VON FLORIAN KREBS
Dieter Hecking sieht einen leichten Vorteil darin, dass Sie sich schon kennen. Sehen Sie es genauso?
Das ist mit Sicherheit ein Vorteil.

Wie wichtig ist die sportliche Komponente?
Sehr wichtig. Ich will mich die nächsten zwei, drei Jahre weiterentwickeln, regelmäßig spielen und wieder in einen Rhythmus reinkommen. Der Vorteil an der Sache ist: Dieter Hecking ist in meinen Augen ein sehr, sehr guter Trainer, von dem ich viel lernen kann. Da wäre ich mit Sicherheit in guten Händen, wenn das klappt.

Wie wichtig ist für Sie, dass Ihr neuer Klub international spielt?
Tja, das ist die Sache. Dortmund wird als Pokalfinalist international dabei sein. Man weiß ja auch, dass sie Interesse haben. Das sind alles Sachen, die man in den nächsten Wochen abwägen muss.

Was ist wichtiger – Wohlfühlfaktor mit garantierter Spielpraxis oder internationale Auftritte mit der Unwissenheit, ob man mit dem Trainer harmoniert?
Schwer zu beantworten. Das Gesamtpaket muss stimmen. Es ist ja nicht gesagt, dass es beim anderen Klub nicht klappen kann. Und es gibt auch keine Garantie, dass es mit Trainer Dieter Hecking wieder klappt. Vielleicht ist man verletzt, hat ein Formtief – es ist ja nicht so, dass ich in Hannover automatisch immer spiele. Die Leistung muss ja auch stimmen.

Wie wichtig ist das Geld?
Geld ist wichtig, generell im Leben. Aber es steht nicht im Vordergrund.

96 wird Ihnen weniger zahlen können als andere Vereine. Ist das ein Problem?
Im Leben muss man hin und wieder ein paar Abstriche machen. Wichtig ist, dass die Perspektive stimmt.

Bei 96 könnten Sie sich wieder fürs Nationalteam anbieten.
Ach, das sind Themen, die sind aktuell viel zu weit weg. Ich habe noch sechs Wochen bei Bayern München. Was danach kommt, wird man sehen.

War der Wechsel zu Bayern ein Fehler?
Nein. Ich bereue nichts. Und die Gespräche jetzt mit Bayern sind auch absolut fair gelaufen.

Zum Abschied wirds den einen oder anderen Titel geben.
Das wäre eine tolle Sache – aber man muss das in der richtigen Relation sehen. Wenn man zehnmal eingewechselt wird, bin ich nicht der Typ, der sich hinstellt und sagt, ich war Meister, Pokal- und UEFA-Cup-Sieger.

Hängende Spitze, Zehner – auf welcher Position sehen Sie sich am liebsten?
Um Mike Hanke rum (lacht). Ich kann alle offensiven Positionen spielen. Rechtsaußen nicht so gern, dann lieber links, zentral oder ganz vorn drin.

Hat Christian Hochstätter sich schon bei Ihnen gemeldet?
Allerdings. Wir werden jetzt Gespräche führen und schauen, inwieweit wir auf einen Nenner kommen. Wenn es passt, steht einer Entscheidung nichts im Wege.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/04/2008 18:34
Das Tore Duell

Auf dieses Spiel können sich die Fans freuen! Dortmund gegen Hannover - da sind Tore garantiert. In 39 Partien gab‘s nur einmal ein 0:0 - und das war 1975 in der 2. Liga. Seitdem knallt es regelmäßig zwischen dem BVB und den Roten.



Von HEIKO OSTENDORP
Und in dieser Saison knallt es bei beiden in der eigenen Kiste...

Dolls Schießbude gegen Heckings Schießbude: Das 96-Gegentore-Duell!

46 Treffer musste 96-Torwart Robert Enke in 28 Spielen schlucken. Seine BVB-Kollegen Weidenfeller und Ziegler sogar schon 50. Nur Bielefeld (52) kassierte mehr Tore.

Sonntag gab‘s für Dortmund gerade fünf Stück bei Bayern. Hauen Hanke & Co. heute Doll die Hütte voll? 96-Trainer Dieter Hecking optimistisch: „Hinten hat Dortmund seine Probleme. Die wollen wir aufdecken.“

Wäre für BVB-Trainer Thomas Doll ganz bitter. Denn der wackelt nach der schwachen Saison bedenklich. Ein Pleite gegen 96 und Samstag im Pokalfinale gegen Bayern - dann wird es wohl ganz eng für Dolli.

Hecking hofft dagegen, dass die Negativ-Serie nach dem Sieg gegen Frankfurt beendet ist (zuvor nur ein Dreier in elf Spielen). Und seine Schießbude endlich mal dicht bleibt. Der Trainer: „Dafür müssen wir vor allem Präsenz im Zweikampf zeigen und nicht nur Spalier stehen wie in der ersten Halbzeit gegen Frankfurt.“

Hecking setzt auf seine BVB-Killer: Szabolcs Hustzi traf in drei Spielen gegen Dortmund dreimal, Arnold Bruggink machte in zwei Partien zwei Tore. Da kann gegen Dolls Schießbude doch eigentlich nichts schiefgehen.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:03
Spielbericht: Borussia Dortmund - H96 1:3 (0:2)



In überzeugender Manier gewinnt Hannover 96 beim Pokalfinalisten Borussia Dortmund mit 3:1 (2:0). Arnold Bruggink (38.), Frank Fahrenhorst (41.) und Szabolcs Huszti (79.) sorgten für den Auswärtsdreier der Roten. Der eingewechselte Alexander Frei war für den Gastgeber erfolgreich.


Zwei Sturmspitzen
Nach dem 0:5-Debakel Dortmunds in München würfelte BVB-Coach Thomas Doll seine Formation durcheinander: Kovac, Blasczcykowski, Federico und Klmowicz kamen für Tinga (Sperre), Wörns, Valdez und Frei. Aufgrund der kurzfristigen Verletzung des ehemaligen 96-Keepers Ziegler kam Höttecke zu seinem Bundesligadebüt. 96-Coach Dieter Hecking setzte gegen den BVB auf ein neues 4-4-2-System mit Raute mit der Doppelspitze Hanke/Stajner. Bruggink ersetzte den Rot gesperrten Pinto, Balitsch kam für Fahrenhorst. Schulz übernahm die linke Abwehseite, während Vinicius in die Abwehrzentrale rückte.

Höttecke zweimal überrascht
Nachdem die Partie schwer in Fahrt kam, setzten die Roten das erste Ausrufezeichen: Bruggink verlängerte eine Cherundolo-Flanke mit dem Kopf auf Huszti, der jedoch links im Strafraum aus spitzem Winkel an gut reagierenden Höttecke scheiterte (12.). Wenige Momente später verwehrte Schiedsrichter Perl den Roten eine Elfer, als Huszti unsanft von Degen im Strafraum gebremst wurde (13.). Auch in der Folge blieb die Hecking-Elf das gefährlichere Team: Brugginks Freistoß strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei (17.). Der Gastgeber kam erstmals nach 19 Minuten gefährlich vor Enkes Kasten, doch Petric konnte den 96-Keeper nicht mit einem Freistoß aus spitzem Winkel überraschen. Nach einer Phase, in der sich die Kontrahenten gegenseitig eliminierten, gelang den Roten die 1:0-Führung: Arnold Bruggink wollte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld auf Hanke servieren. Doch ohne dass der 96-Stürmer das Spielgerät noch berührte, senkte sich die Flanke des Holländers auf direktem Wege in die Maschen des BVB-Tors. Höttecke war irritiert und ließ das Leder passieren (38.). 96 setzte nach und wurde prompt belohnt: Im Anschluss an eine Linksecke prallte das Leder von Ismael auf den Kopf des gerade für den Gelb-Rot-gefährdeten Vinicius gekommenen Frank Fahrenhorst. Der überwand Höttecke zum zweiten Mal (41.).



Huszti mit der Entscheidung
In Durchgang zwei rannten sich die BVB-Kicker zunächst immer wieder in der gut gestaffelten 96-Abwehr fest – und wären ihrerseits fast aussichtslos in Rückstand geraten: Nach einem Stajner-Freistoß rettete Höttecke mit Glanzparade gegen den Sechs-Meter-Kopfball Fahrenhorsts (55.). Im Anschluss an den folgenden Eckstoß knallte Schulz aus links vorm Tor aus spitzem Winkel knapp über das Gebälk. BVB-Coach Doll musste reagieren und brachte Alexander Frei für Federico. Der Schweizer Nationalstürmer war gerade einmal wenige Sekunden auf dem Platz, als er zuschlug: Kringe hatte von rechts herein gegeben, Frei 96-Schlussmann Enke aus sechs Metern keine Abwehrchance gelassen (65.). Nun hieß es Zittern, auch da Hanke kurz darauf mit seinem Schrägschuss das Gastgebertor knapp verfehlte (67.). Immer wieder rannten die Westfalen an, ohne allerdings Zählbares zustande zu bringen. So brachte schließlich ein toller 96-Konter die Entscheidung: Über Hanke und Bruggink landete das Leder bei Szabolcs Huszti, der links in den Strafraum drang und klug flach ins lange rechte Eck abschloss (79.). Nun war die Partie endgültig entschieden, der BVB schien seine Kraft für das kommende Pokalfinale gegen die Bayern schonen zu wollen.

Huszti zum Vierten
Das Kontertor Szabolcs Husztis, der zum vierten Mal in Folge gegen seinen Lieblingsgegner Dortmund erfolgreich war, entschied eine Partie, in der sich die Roten den Auswärtsdreier redlich verdient hatten. Auf den BVB wartet am Samstag das Pokalfinale als Saison-Highlight.


STATISTIK

Borussia Dortmund: Höttecke – Degen, Hummels, Kovac, Dédé (38. Kruska) – Kehl, Blasczcykowski, Kringe, Federico (64. Frei) – Klimowicz (76. Valdez), Petric

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius (38. Fahrenhorst), C. Schulz – Lala, Balitsch (63. Hashemian), Huszti, Bruggink – Hanke, Stajner (82. Zuraw)

Tore: 0:1 Bruggink (38.), 0:2 Fahrenhorst (41., Ismael), 1:2 Frei (65., Kringe), 1:3 Huszti (79., Bruggink)

Gelbe Karten: Kehl, Valdez / Vinicius, Lala

Schiedsrichter: Günther Perl (München)

Zuschauer: 61.400
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:04
Stimmen zum Spiel


"Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren immer gefährlich." 96-Trainer Dieter Hecking ist mit der Leistung seiner Jungs in Dortmund sehr zufrieden. Und auch Geschäftsführer Martin Kind, der formulierte: "Hier zu spielen ist sehr schön – hier zu gewinnen ist noch schöner." Die Stimmen zum Spiel findet Ihr hier:





Zufrieden: 96-Trainer Dieter Hecking
BvB-Trainer Thomas Doll: „Glückwunsch an Hannover 96 – wir hatten anscheinend die Niederlage aus München noch nicht verarbeitet. Man hat der Mannschaft ihre Verunsicherung angemerkt. Wir hatten viele leichtfertige Ballverluste und waren bei den Standards nicht wach genug. Leider haben sich auch die erfahrenen Spieler von dieser Nervosität anstecken lassen. In der Pause hat man aber gemerkt, dass die Mannschaft noch lebt und gewinnen wollte. Wir haben in einer guten Phase nach der zweiten Halbzeit das 1:2 gemacht und dann in dieser guten Phase das dritte Tor bekommen. Danach hat es einen Knacks gegeben. Die Mannschaft liegt nach dieser Leistung heute natürlich am Boden, aber ab morgen müssen wir uns mental und physisch auf Samstag vorbereiten, damit wir ein würdiger Finalgegner für die Bayern sind.“

96 – Trainer Dieter Hecking: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren immer gefährlich. Vielleicht hätten wir früher das 3:0 schießen müssen, aber wir haben die Phase nach dem Dortmunder Anschlusstreffer gut überstanden und danach alles klar gemacht. Wir freuen uns, dass wir nach dem Sieg gegen Frankfurt den nächsten Dreier nachgelegt haben. Wir waren einfach mal dran. Kompliment an die Mannschaft, die nahtlos an die Leistung vom vergangenen Sonnabend angeknüpft hat. Jetzt wollen wir auch in der nächsten Woche gegen Hertha BSC einen Heimsieg holen.“

96 - Innenverteidiger Vinicius: „Natürlich ist es schade, dass ich so früh raus musste, aber wir haben drei Punkte geholt. Alles andere ist scheißegal! Wir hatten uns vorgenommen hier drei Punkte zu holen und das haben wir gemacht.“

96 - Torschütze Arnold Bruggink: „Wir sind so aufgetreten, dass wir gleich gezeigt haben, dass wir hier gewinnen wollen. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut gemacht. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig gemacht, aber am Ende hat Szabi noch glücklich das dritte Tor geschossen. Wir müssen jetzt die nächsten Spiele gewinnen. Dann können wir gucken, was diese Saison noch geht - der Abstand nach oben ist aber noch recht groß.“

96-Stürmer Mike Hanke: „In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt, Dortmund gar nicht richtig ins Spiel kommen lassen und unsere Standards gut ausgenutzt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann ein bisschen schwächer, haben etwas nachgelassen und Dortmund kam besser ins Spiel. Wir haben trotzdem hinten recht sicher gestanden und das 3:1 war dann der K.O. für Dortmund.“

96 - Torwart Robert Enke: „Vor dem Spiel haben wir gesagt, dass wir die Fans der Dortmunder schnell zum Pfeifen bringen wollen. Dies haben wir geschafft. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben das Spiel kontrolliert. In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir um ein Gegentor gebettelt. Der Anschlusstreffer der Dortmunder in der zweiten Halbzeit war dann aber wie ein Weckruf für uns, danach waren wir wieder da.“

96 – Torschütze Szabolcs Huszti: „Wenn man in Dortmund spielt - bei toller Stimmung, in einem der schönsten Stadien Europas und bei einem so großen Verein - dann ist man besonders motiviert. Wichtig sind erstmal die drei Punkte, wie auch gegen Frankfurt – und so kann es weitergehen. Wir sind schon lange raus aus der Krise. Bestimmt seit drei oder vier Spielen. Wir haben die Dreier nicht gekriegt, aber immer gut gespielt. Klar wird das immer kritisch gesehen, aber wir lassen uns von so etwas nicht ablenken. Wir arbeiten weiter und gucken auf das nächste Spiel – dann sehen wir, was in der Zukunft passiert. Die Mannschaft wollte heute wieder etwas zeigen. Wir waren motiviert und haben verdient gewonnen.“

96 – Geschäftsführer Martin Kind: „Gewinnen ist immer schön, egal wo. Hier ist schon eine besondere Atmosphäre und Dortmund ist natürlich eine Marke im deutschen Fußball. Hier zu spielen ist sehr schön – hier zu gewinnen ist noch schöner. Ich könnte mir vorstellen, dass die Spieler aus Dortmund – zumindest teilweise – bereits mit ihren Gedanken in Berlin waren. Vielleicht hat uns das ein bisschen geholfen, aber man muss erstmal spielen - und gewinnen. Das haben wir getan und ich denke, dass das auch in Ordnung geht.“

zum Saisonziel: „Wir werden auch in den nächsten Spielen unsere Chancen suchen und dann gucken wir mal. Wenn wir am Saisonende zwischen Platz 10 und 7 stehen, sind wir mehr als zufrieden. Wir haben dann unser Saisonziel erreicht. Parallel dazu beschäftigen wir uns bereits mit der Weiterentwicklung der Mannschaft und dann gucken wir mal, was in der neuen Saison passiert.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:06
Verdienter Coup beim Pokalfinalisten

Hannover 96 fühlt sich in Dortmund pudelwohl / 3:1-Sieg durch Tore von Bruggink, Fahrenhorst und Huszti



Von Jörg Grußendorf
Dortmund. Es gibt Stadien, da spielt man besonders gern; und da ist es wunderschön, fast 60 000 Menschen pfeifen zu hören. Zumindest als Auswärtsmannschaft, wenn man den Gastgeber klar dominiert und dazu deutlich gewinnt. Hannover 96 fühlte sich gestern Abend pudelwohl im Dortmunder Signal-Iduna-Park und gewann völlig verdient mit 3:1 beim BVB.
Arnold Bruggink (38. Minute), Frank Fahrenhorst (41.) und Szabolcs Huszti (78.) machten den ersten Auswärtssieg der „Roten“ in der Rückserie perfekt. Der ausgelassene Jubel und die Siegesgesänge der etwa 1500 hannoverschen Fans gingen derweil völlig unter den lautstarken Schmährufen und Pfiffen der konsternierten BVB-Anhänger unter. Aber das störte die 96er herzlich wenig, sie freuten sich lieber ausgelassen über ihren Coup.

Die Spieler von Trainer Dieter Hecking hatten schnell erkannt, dass sie vor diesen Dortmundern keinen Respekt zu haben brauchten. Träge und uninspiriert schleppten sich die Schwarz-Gelben über den Rasen. Sie vermittelten selten das Gefühl, dass sie sich für das Pokalendspiel gegen den FC Bayern München übermorgen in Berlin schonen, sondern viel mehr, dass das Team einfach nicht besser ist. Und der junge Torwart Marcel Höttecke aus der Regionalliga-Elf, der den Vorzug vor der etatmäßigen Nummer 3, Alexander Bade, erhalten hatte, konnte einem einfach nur leidtun. Auch wenn er bei den ersten beiden Gegentreffern etwas unglücklich wirkte; der 20-Jährige war, wie man so schön sagt, die „ärmste Sau“ auf dem Platz.

96 brauchte daher auch gar kein großartiges Feuerwerk abzubrennen, um das Geschehen im Signal-Iduna-Park zu dominieren. Allerdings zeigte die Elf eine gute Mannschaftsleistung, um die drei Punkte zu entführen – und sie hatte das nötige Glück bei den Toren. Beim ersten Treffer profitierte Bruggink davon, dass sein Ball von Freund und Feind unberührt auch an Höttecke vorbei über die Torlinie rutschte (38. Minute); beim zweiten Tor senkte sich eine Bogenlampe des gerade eingewechselten Frank Fahrenhorsts unerreichbar ins Netz (41.). Und beim dritten waren die Dortmunder weit aufgerückt, 96 spielte einen gelungenen Konter, Huszti war schließlich schneller als sein Gegenspieler Jakub Blaszczykowski; Höttecke konnte nur noch dem Ball hinterhergucken. Das Spiel war entschieden.

Dass es zwischenzeitlich für etwa zehn Minuten noch einmal interessant geworden war, hatten sich die „Roten“ selbst zuzuschreiben: Nach der Einwechslung von Alexander Frei verlor 96 vorübergehend die Übersicht, gestattete dem Schweizer gar den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (65.) und schwamm in der Abwehr das eine oder andere Mal. Speziell, wenn Mladen Petric am Ball war. Der BVB-Stürmer und einzige Dortmunder mit Normalform, der in der 1. Halbzeit bereits Vinicius mit seinen Tricks an den Rande eines Platzverweises geführt hatte, sorgte für einige gefährliche Szenen. Aber wirklich bangen musste man um die „Roten“ an diesem Abend nicht. Sie waren einfach besser als die Dortmunder, die nach dieser Niederlage noch in Abstiegsnöte geraten können.

Die 96er stört das natürlich wenig; sie genossen ihr Spiel in der Dortmunder Arena – und auch das Pfeifkonzert der gegnerischen Fans. Schließlich war es auch eine Anerkennung für die Leistung der „Roten“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:07
Projekt Doppelspitze

Mike Hanke und Jiri Stajner sorgen für Unruhe



Von Christian Purbs
Dortmund. Mit 3:1 in Dortmund gewonnen und zahlreiche Chancen herausgespielt: Das Projekt Doppelspitze, es war gestern Abend ein voller Erfolg. Lange hatte 96-Trainer Dieter Hecking auf das in der Hinrunde bewährte System mit einem Angreifer vertraut, gegen die Borussen zeigte seine Mannschaft, dass sie auch mit zwei Stürmern gut und erfolgreich Fußball spielen kann.

„Heute hat es geklappt“, sagte Mike Hanke, der zusammen mit Jiri Stajner das Angriffsduo der „Roten“ bildete. Während Stajner sich immer wieder zurückfallen ließ und sich auch die Bälle aus dem Mittelfeld holte, versuchte Hanke im gegnerischen Strafraum für Unruhe zu sorgen. Auch wenn beide viele Fehler in ihrem Spiel hatten und in zahlreichen Zweikämpfen oft den Kürzeren zogen, so beschäftigten sie die Borussen-Defensive immer wieder. Dadurch entstanden viele Freiräume, die einem wie Arnold Bruggink das Leben wesentlich leichter machten. 96 war durch die beiden Stürmer im Gegensatz zu den vergangenen Spielen wesentlich präsenter vor dem Tor. Und hätten die Hannoveraner ihre Angriffe konsequenter ausgespielt, der Sieg wäre noch höher ausgefallen.

„Die beiden haben sich gut bewegt und waren immer anspielbar. Ich denke, wir sollten dahin kommen, flexibler zu sein und uns mit unserem System mehr nach dem Gegner richten“, sagte Kapitän Robert Enke. Gegen die erschreckend schwachen Dortmunder war die offensivere Variante genau die richtige. „Egal mit welchem System, wir wollen noch in die 1. Hälfte der Tabelle. Das ist zwar kein Ziel, mit dem man einen hinter dem Ofen hervorlocken kann“, sagte Enke. „Aber für uns ist es wichtig, die beste Saison zu spielen, die Hannover seit dem Aufstieg in die Bundesliga erreicht hat.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:07
Enke will beste Saison seit dem Wiederaufstieg spielen



VON FLORIAN KREBS
Robert Enke, was gab den Ausschlag für den Sieg?
Wir wussten, dass wir Dortmund da hinbringen müssen, dass die Zuschauer pfeifen. Das war relativ schnell der Fall. Die zwei Tore haben uns geholfen, bis zur Halbzeit war auch alles gut.

Und dann?
Die erste Viertelstunde nach der Halbzeit haben wir ums Gegentor gebettelt, das müssen wir kritisch ansprechen. Das war absolut unnötig. Es war aber irgendwie auch der Weckruf, und mit dem 3:1 haben wir alles klar gemacht. Wir sind sehr zufrieden.

Haben Sie befürchtet, den sicheren Sieg noch aus der Hand zu geben?
Na klar, wenn man den Anschlusstreffer kriegt, fehlt ja nur noch ein Tor zum Unentschieden. Dortmund hatte viele Standardsituationen – die Phase bis zum 3:1 war gefährlich.

Geht jetzt noch was nach oben?
Wir sind jetzt über die 40 Punkte, haben noch fünf Spiele, davon drei zu Hause. Und zu Hause kriegen wir es ja bisher besser auf die Reihe als in der Vorrunde. Unser Ziel ist es, möglichst bis an die 50 Punkte ranzukommen. An den fünften, sechsten Platz werden wir wohl nicht mehr rankommen. Wir müssen auf jeden Fall die beste Serie spielen, seit 96 wieder in der Bundesliga ist. Das sind bisher 45 Punkte, und die sollten wir übertreffen. Wir müssen nachlegen.

Wie haben Sie das neue 4-4-2-System gesehen?
Stajni und Mike waren flexibel und anspielbar. Das hat hervorragend geklappt. Wir sollten da hinkommen, flexibel zu sein – auch im Hinblick auf die nächste Saison. Ob 4-2-3-1 oder 4-4-2, es muss beides möglich sein.

Spielen Sie nächste Saison für 96?
Im Moment sieht es schwer danach aus.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 17:09
Weg vom 40-Punkte Denken

… 96 hat ja schon 41. Ein fast perfektes Auswärtsspiel – mit zwei Stürmern. Es geht aufwärts – 96 blamierte den Pokalfinalisten Dortmund beim 3:1 und hat die 40-Punkte-Marke hinter sich gelassen.



VON GUNTHER NEUHAUS
DORTMUND. Na hoppla, was stand denn da für ein rot verkleideter Riese im Dortmunder Tor? Ex-96-Profi Marc Ziegler hatte sich verletzt abgemeldet, nun durfte der 1,99 Meter große und 99 Kilo schwere Marcel Höttecke (20) zwischen die Pfosten. Höttecke hatte in 15 von 26 Spielen kein Gegentor kassiert – in der Regionalliga wohlgemerkt, Bundesliga ist was anderes. Vor allem in Dortmund. Denn das Gekicke des Pokalfinalisten (wie konnte das eigentlich passieren?) hatte mit den Ansprüchen des modernen Fußballs, mit wohlstrukturiertem, flottem Spiel, wenig bis gar nichts zu tun. Tja, und darunter musste nun der arme Höttecke leiden. Der Riese wurde zur traurigen Gestalt, als ein Freistoß von Arnold Bruggink unberührt durch den Strafraum flog und im Tor landete (37.). Bis dahin war es ein ziemlich unappetitliches Spiel gewesen, wobei 96 nicht ganz so geschmacklos agierte.

Man versuchte es mit der Bayern-Taktik – über wenige Stationen nach vorne, um so die behäbige Dortmunder Abwehr zu übertölpeln. „Wir haben kompakt gestanden und sehr gut umgeschaltet“, lobte 96-Trainer Dieter Hecking hinterher.

Das sah hübsch aus, richtig gefährlich wurde 96 aber bei den Standards. Nach einer Ecke von Szabolcs Huszti verlängerte Valérien Ismaël den Ball mit dem Rücken, und Frank Fahrenhorst köpfte den Ball in hohem Bogen ins Tor zum 0:2. Fahrenhorst war erst kurz zuvor für den Gelb-Rot-gefährdeten Vinicius ins Spiel gekommen. Und der Riese? Ruderte bei dem Treffer nur hilflos mit den Armen (41.).

Nach der Pause wehrte Höttecke aber famos einen Fahrenhorst-Kopfball ab (55.), und der eingewechselte Alexander Frei traf zum 1:2 (65.). Leider half die 96-Abwehr dabei kräftig mit – Kringe konnte so bei seinem Zuspiel ungehindert als Servicekraft wirken.

96 ließ sich davon aber nicht nachhaltig verunsichern und versuchte es weiter mit Kontern. Mit Erfolg: Nach einem grandiosen Pass von Arnold Bruggink blieb Huszti im Strafraum gegen den drängelnden Jakub Blaszczykowski standhaft und schubste den Ball in die rechte Ecke. Der Riese war chancenlos (79.), für Huszti war es schon Saisontor Nummer neun.

Das Experiment mit dem Zwei-Stürmer-System 4-4-2 glückte also, und 96 nimmt vor dem Saisonfinale auch spielerisch nochmal Fahrt auf. Man ist ja weg vom 40-Punkte-Denken – es sind inzwischen 41 und dürfen in den letzten fünf Spielen gern noch 50 werden. „Das war ein fast perfektes Auswärtsspiel“ für Hecking. „Wir sind in den letzten Wochen schon stabiler geworden, jetzt kommen auch die Ergebnisse.“

Thomas Doll dagegen jammerte, Dortmund habe „zweimal richtig was auf die Mütze bekommen“. Sie sind halt fußballerisch zurzeit Zwerge, an ein Pokal-Märchen sollte man am Sonnabend beim Wiedersehen mit den Bayern (nach dem 0:5 am Sonntag) lieber nicht hoffen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 18:22
Huszti hat auch 9

Er holt Hanke ein. Dortmund ist sein Lieblingsgegner. Szabolcs Huszti trifft immer gegen Dortmund. Der Ungar hat Mike Hanke eingeholt – seit gestern hat 96 zwei Toptorjäger.



VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS
DORTMUND. Ein schöner Pass von Arnold Bruggink, Szabolcs Huszti bleibt stabil auf den Beinen. Er lässt sich nicht abdrängen, schiebt den Ball in die lange Ecke am Torwart vorbei – 3:1 für 96, das war die Entscheidung in der 79. Minute. Man könnte auch sagen, es war höchste Zeit, damit die Serie des Ungarn hielt. Denn Huszti hat immer getroffen, wenn er gegen Dortmund gespielt hat.

Viermal war das der Fall – die Borussia ist damit sein Lieblingsgegner. „Ich treffe hier sehr gern, weiß aber auch nicht, warum das so ist“, meinte Huszti. Er hatte dann aber doch eine Erklärung. „Es ist das beste Stadion Europas, hier ist man noch motivierter als sonst.“

Dass die 96-Fans nach Schlusspfiff feierten, ist damit auch Huszti zu verdanken. Er machte sich so ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk – morgen wird Huszti 25 Jahre alt.

Nach dem 1:2-Anschluss drängten die schwachen Dortmunder auf den Ausgleich, Husztis Tor machte alles klar. Es war zugleich sein neuntes – er hat damit Mike Hanke eingeholt. Beide sind die 96-Toptorjäger. Zählt man die Assists dazu, ist Huszti sogar erfolgreichster 96-Profi. Sechs Torvorlagen hat er geliefert, Hanke nur zwei.

Allerdings schoss der ungarische Nationalspieler die meisten Treffer per Elfmeter. In den vergangenen Wochen kam Huszti nicht in Schwung. So war das 96-Tief auch sein Tief, so wie der 96-Aufschwung nun auch seiner ist. „Ich denke, es geht noch etwas nach oben“, sagte er danach.

Vielleicht nervte ihn zuletzt auch die unsichere Vertragssituation. Bei 96 hat er bis Juni 2009 unterschrieben. Der Verein wollte vorzeitig verlängern, aber die Gespräche wurden abgebrochen. Denkbar, dass sie nun wieder aufgenommen werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/04/2008 18:23
Hannover 96 - Hertha BSC Berlin


am 26.04.2008, 15:30 Uhr in der AWD-Arena



Nächster Gegner: Borussia Dortmund


Aktuelle Situation:
Hertha BSC Berlin befindet sich derzeit in einer sportlichen Krise. Die letzten sieben Bundesligaspiele konnte der Hauptstadtclub nicht gewinnen und erreichte nur vier Unentschieden bei drei Niederlagen. Das 0:0 am vergangenen Spieltag gegen den Hamburger SV zeigte deutlich, wo es bei der Hertha derzeit am meisten hakt. Durch die Verletzung von Topstürmer Marko Pantelic (11 Tore) fehlt es der Mannschaft von Lucien Favre an Durchschlagskraft im Angriff. Der Serbe (Zyste im Knie, die unter Belastung Wasser in die Wade absondert) macht zwar Fortschritte, ein Einsatz gegen die Roten ist aber unwahrscheinlich. Die gegen den HSV ebenfalls schmerzlich vermissten Steve von Bergen und Raffael (beide Muskelfaserriss im Oberschenkel) wollen zum Spiel in der AWD-Arena zurückkehren.

Wichtige Abgänge:
Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg)
Yildiray Bastürk (VfB Stuttgart)
Dick van Burik (Karriereende)
Christian Eduardo Giménez (Deportivo Toluca)
Kevin-Prince Boateng (Tottenham Hotspur)
Jérôme Boateng (Hamburger SV)
Gilberto (Tottenham Hotspur)

Wichtige Zugänge:
Jaroslav Drobný (VfL Bochum)
Fabian Lustenberger (FC Luzern)
Lucio (SE Palmeiras Sao Paulo)
Steve von Bergen (FC Zürich)
André Lima (Botafogo Rio de Janeiro)
Raffael (FC Zürich)
Gojko Kacar (FK Vojvodina Novi Sad)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Lucio (Kreutzbandriss)
Andreas Schmidt (Zehenbruch)
Steve von Bergen (Muskelfaserriss)
Raffael (Muskelfaserriss)
Marko Pantelic (Zyste im Knie)

Scorerliste:
Marko Pantelic 15 (11 Tore, 4 Vorlage)
Raffael 5 (3 Tor, 2 Vorlagen)
Lucio 4 (1 Tor, 3 Vorlagen)
Sofian Chahed 4 (2 Tore, 2 Vorlagen)
Solomon Okoronkwo 4 (4 Tore)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (H) 0:0
BL: VfL Bochum (A) 1:1
BL: Werder Bremen (H) 1:2
BL: Energie Cottbus (A) 1:2
BL: FC Schalke 04 (H) 1:2

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 9 S - 5 U - 1 N
Auswärtsbilanz: 3 S - 2 U - 3 N
Gesamtbilanz: 16 Spiele - 9 S - 4 U - 3 N

Letzte Spiele:
2007/08: Hertha - 96 1:0
2006/07: 96 - Hertha 5:0
2006/07: Hertha - 96 4:0
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:41
Hohe vereinsinterne Strafe für Pinto

Mittelfeldspieler Sergio Pinto muss an Hannover 96 eine „empfindliche Geldstrafe“ zahlen. Außerdem wird er vereinsintern über die vom DFB-Sportgericht verhängte Strafe hinaus für ein weiteres Spiel gesperrt. Darauf einigten sich 96-Geschäftsführer Martin Kind, Sportdirektor Christian Hochstätter und Cheftrainer Dieter Hecking. Zusätzlich wird sich Pinto intensiv einem sozialen Projekt widmen, das in Kürze noch näher benannt wird.



Aus Fehlern lernen

„Wir wollten den Spieler nicht stumpf bestrafen, sondern legen Wert darauf, dass er sein Verhalten reflektiert und aus seinen Fehlern lernt“, erklärte Sportdirektor Christian Hochstätter. Sergio Pinto war am vergangenen Samstag im Spiel gegen Eintracht Frankfurt nach einer Tätlichkeit zum zweiten Mal in der Bundesliga-Rückrunde vom Platz gestellt und anschließend vom Sportgericht für fünf Spiele gesperrt worden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:42
Blitzbesuch in Hannover

Kind strebt schnelle Einigung an



Von Norbert Fettback
Hannover. In den weiteren Transferbemühungen von Hannover 96 hat die Verpflichtung von Jan Schlaudraff oberste Priorität. Klubchef Martin Kind möchte den Wechsel möglichst in den nächsten 14 Tagen perfekt machen. „Wir sollten zügig zu einem Ergebnis kommen“, sagte er. Und der 63-Jährige darf sich seit gestern in seinen Hoffnungen bestärkt fühlen: Zum Gesprächstermin, den 96 mit Schlaudraffs Berater Manfred Schulte vereinbart hatte, erschien überraschenderweise der 24-jährige Fußballprofi gleich mit. Schlaudraff steht noch beim FC Bayern unter Vertrag, er kann den Klub zum Saisonende für eine siebenstellige Ablösezahlung aber verlassen.

Nach der rund einstündigen Unterhaltung, an der auch Trainer Dieter Hecking teilnahm, sieht Kind „eine gute Chance, um zügig voranzukommen“. Dass Schlaudraff, der nach Berlin zum Pokalendspiel weiterreiste, nach Hannover gekommen sei, um sich selbst aus erster Hand zu informieren, wertete der Klubchef als „gutes Zeichen“. Die Forderungen, die Bayern München stelle, seien bekannt. Laut Kind lassen es die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu, „dass wir zu einer Einigung kommen können“. Klar sei aber noch nichts.
Nach der angestrebten Verpflichtung von Schlaudraff, an dem auch Borussia Dortmund interessiert sein soll, wolle 96 den Markt in Ruhe beobachten, sagte Kind. „Wir haben bei den weiteren Transfers keinen Zeitdruck.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:43
Eine Stunde Verhandlung, Entscheidung nächste Woche



Von WINFRIED LEINWEBER und HEIKO OSTENDORP

Dieser Sieg war doppelt wichtig! Nach dem souveränen 3:1 in Dortmund dachte Trainer Dieter Hecking nicht nur an die Tabelle. Sondern auch an den von beiden Klubs umworben Jan Schlaudraff: „Wenn wir das Spiel zum Maßstab nehmen, muss er zu uns kommen.“

Tat er ganz schnell: Schlaudraff (24) war gestern schon da! Keine 20 Stunden nach dem Schlusspfiff verhandelte Bayerns Nationalspieler mit 96.

Großburgwedel, gestern Nachmittag: Treff in der Firma von 96-Chef Martin Kind. Am Verhandlungstisch sitzen Kind, Hecking, Sportdirektor Christian Hochstätter auf der einen Seite, Schlaudraff und sein Berater Manfred Schulte auf der anderen.

Eine Stunde dauert die Verhandlung. Schon ganz konkret, es ging ums Geld. Kind: „Wir haben versucht, die wirtschaftliche Seite abzuklären.“ Rund zwei Millionen soll Schlaudraff bei 96 verdienen, im selben Bereich liegt die Ablöse.

Kind: „Im Ergebnis war es ein gutes Gespräch.“ So gut, dass Schlaudraff danach noch mit Hochstätter und Hecking in Kinds Hotel „Kokenhof“ Essen ging.

Um 20.15 Uhr flog er zurück nach München, will morgen mit Bayern den Pokalsieg feiern. Nächste Woche soll dann die Entscheidung fallen. Nicht nur Dortmund sondern auch Stuttgart und ein Klub im Ausland sind hinter Schlaudraff her.

Die Nase vorn haben die Roten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:44
Schlaudraff macht den Weg frei

Wunschspieler Jan Schlaudraff war gestern schon zu Verhandlungen in Großburgwedel. Der 96-Transfer soll zügig abgewickelt werden.



VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Verabredet waren die 96-Chefs nur mit dem Berater von Jan Schlaudraff. Doch Manfred Schulte brachte für Martin Kind „überraschend“ auch den 96-Wunschspieler mit. So traf sich gestern Nachmittag in Kinds Hörgerätezentrale in Großburgwedel die Schlaudraff-Elefantenrunde: Kind, 96-Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter bereiteten den Wechsel vor.

„Es gibt noch keine Entscheidung“, behauptet Kind, „vor dem Pokalfinale passiert nichts.“

Viel fehlt aber nicht mehr. „Wir haben alle Szenarien besprochen“, sagt Kind. Das dürfte eine Untertreibung sein. Nach NP-Informationen steht nur noch die endgültige Einigung mit den Bayern aus. Hochstätter hatte bei ersten Sondierungen in München herausgefunden, dass man sich verständigen könne. Die Ablöse soll bei drei Millionen Euro liegen.

Mit Schlaudraff hat 96 gestern auch bereits die Vertragsbedingungen geklärt. „Aber seine endgültige Zusage fehlt noch“, meint Kind.
Während sich der 96-Boss mit dem Berater über die Finanzen verständigte, redete Hecking mit dem 24-Jährigen in einem Nebenraum über die sportliche Perspektive. „Das war auch ein sehr gutes Gespräch“, berichtete Kind.
Der 96-Chef sieht die Chance auf das Gelingen das Transfers „mindestens bei 50 Prozent“. Das bedeutet nach früheren Erfahrungen: 96 hat sich mit Schlaudraff geeinigt, muss das Geschäft aber noch formal abwickeln. Das soll schnell gehen, aber man weiß nicht, inwieweit die Bayern bereit sind, vor dem morgigen Pokalfinale darüber zu verhandeln.

Denkbar ist, dass Manager Uli Hoeneß abblockt, um die Konzentration auf das Endspiel nicht zu stören. Dann könnte nach den zu erwartenden Feierlichkeiten der Münchner am Montag der Wechsel perfekt gemacht werden.

Schlaudraff soll weitere Angebote aus Dortmund und Berlin so wie eines aus dem Ausland haben. Werder hatte sich sehr um ihn bemüht, bevor er nach München wechselte. Nun winkt Werder-Manager Klaus Allofs jedoch ab: „Damals war die Gelegenheit da, jetzt nicht mehr. Er steht nicht auf unserer Liste.“ Schlaudraff ist ja auch schon (fast) in Hannover angekommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:45
Kapitän Enke will...

Lienen-Rekord knacken Was geht in dieser Saison noch für die Roten? Mit zwei Dreiern in fünf Tagen ist die 40-Punkte-Marke geknackt.



Jetzt wollen Robert Enke & Co. den Rekord von Trainer Ewald Lienen. Der holte in der besten Saison seit dem Aufstieg 45 Zähler (2004/05).

Enke: „Diese Marke wollen wir auf jeden Fall knacken.“ Oder sogar noch mehr? Der Star-Torwart: „Wir haben noch drei Heimspiele, wollen an die 50 Punkte rankommen.“

Das will auch Trainer Dieter Hecking: „Wenn am Ende bei den Punkten eine 5 vorne steht, wäre es eine sehr gelungene Saison.“ Ob es dann allerdings noch für den UI-Cup reicht, ist fraglich. Hecking: „Dazu müssten wir neben den drei Heimsiegen wohl auch noch auswärts was holen.“ In Bremen oder auf Schalke...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:46
Mit zwei Spitzen hat 96 Potenzial


Am Mittwoch hat man wieder gesehen, welches Potenzial in dieser 96-Mannschaft steckt, wenn sie aggressiv spielt und schnell umschaltet. Das haben sie richtig gut gemacht im 4-4-2-System mit der Raute im Mittelfeld – und endlich mal mit zwei Spitzen. 96 hat die Dortmunder Verunsicherung wunderbar genutzt und hinten kaum etwas zugelassen.

Szabolcs Huszti war für mich der überragende Mann, und Arnold Bruggink hat eins der besten Spiele im 96-Trikot gemacht. Nun musst du nächste Woche gegen Hertha so weitermachen. Das wird aber nicht einfach, ich kenne diese Berliner ja. Die werden sich hinten reinstellen, also musst du mit Kreativität und Tempo agieren.

Das ist der nächste Entwicklungsschritt, den die Mannschaft gehen muss: Sie muss es schaffen, einen destruktiven Gegner über 90 Minuten souverän zu bespielen. 96 kann immerhin mit einem einstelligen Tabellenplatz und mehr als 45 Punkten das beste Saisonergebnis seit dem Aufstieg erreichen, man muss sich ja Ziele setzen. Außerdem kannst du mit weiteren Erfolgserlebnissen ein gutes Gefühl mit in die neue Saison nehmen – und wer weiß, wo es dich noch hintreibt in den nächsten Wochen.

Darüber müssten sich die Dortmunder auch so ihre Gedanken machen. Die können froh sein, 34 Punkte gesammelt zu haben. Wären es nur ein paar weniger, könnte das böse enden. Ich habe sie ja beim 0:5 in München im Stadion gesehen. In dieser Verfassung hätten sie auch gegen Bayerns A-Jugend nicht gewonnen. Wer so körperlos spielt, kriegt jedenfalls gegen jede Bundesliga-Mannschaft den Hintern voll.

Im Pokalfinale morgen gegen Bayern haben die Dortmunder nur eine kleine Chance, wenn sie den Rasen so beackern, wie es 1860 im Viertelfinale getan hat. Wenn sie sich gut schlagen und die Partie eng gestalten, wird Trainer Thomas Doll weitermachen dürfen. Wenn es wieder so desolat wird wie zuletzt, wird es eng für ihn.

Doll hat ja gute Typen im Team, aber es ist keine Handschrift zu erkennen, und es gibt immer wieder zu viele Umstellungen. Er schiebt die Teile in seinem Puzzle hin und her, aber es passt nicht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:46
96 hat 41 Punkte – aber noch lange nicht genug



Von Christian Purbs
Dortmund. Es war ein langer Anlauf, und nicht immer konnte man sich sicher sein, ob bei Hannover 96 die Puste bis zum Ende reicht. Doch mit einem knackigen Zwischenspurt haben die „Roten“ die 40-Punkte-Marke durch den Erfolg gegen Frankfurt und den beeindruckenden 3:1-Sieg am Mittwochabend in Dortmund geknackt. 41 Zähler hat 96 nun auf dem Konto, fünf Spieltage stehen noch bis zum Saisonkehraus am 17. Mai auf dem Programm. Da bleibt reichlich Zeit, um darüber nachzudenken, was noch möglich ist in dieser Spielzeit.

Und genau das taten sie beim Fußball-Bundesligisten nach dem zweiten Erfolg in Folge und dem ersten Rückrundensieg. „Wenn wir nach 34 Spielen das Punktekonto betrachten und vorne eine Fünf steht, dann war es für uns eine gelungene Saison“, sagt Trainer Dieter Hecking. Kapitän Robert Enke ist auf Rekordjagd und will dafür sorgen, dass „wir die beste Serie spielen, seit 96 wieder in der Bundesliga ist. Das sind bisher 45 Punkte, und die sollten wir übertreffen.“ Und Klubchef Martin Kind hält „50 Punkte für möglich, vielleicht auch 51 oder 52“. 52 Punkte, das hört sich doch prima an. Das klingt nach Happy End – und ein bisschen nach Europa.

Geht da wirklich noch was? Sechs Punkte liegt 96 zurzeit hinter dem UI-Cup-Platz-Besetzer Leverkusen auf dem 7. Platz zurück, das wesentlich bessere Torverhältnis von Bayer ist bei solch kühnen Rechnungen grundsätzlich zu vernachlässigen. Drei Siege in den Heimspielen gegen Berlin, Rostock und Cottbus vorausgesetzt, dazu noch ein Überraschungscoup auf Schalke oder bei Werder Bremen – und 96 wäre dabei im Rennen ums internationale Geschäft.

Gegen einen ordentlichen Endspurt der „Roten“ hat auch Kind nichts einzuwenden, die UI-Cup-Chancen von 96 sind seiner Meinung nach jedoch „wenig realistisch“, wie er sagt. „Ich bleibe dabei: Wir können einen Platz zwischen 10 und 7 schaffen. Es ist schade, dass es zwischendurch einen Rückschlag gegeben hat. Aber wir sind im Soll.“ Für Hecking sind solche Schwächephasen während einer Saison nichts Ungewöhnliches, auch andere Teams hätten so eine Phase durchgemacht, sagt der 43-Jährige: „Nur war sie bei uns ein bisschen zu lang. Das gilt es im nächsten Jahr zu verkürzen.“
Für die Entwicklung der Mannschaft sei es wichtig gewesen, dass man die kritische Phase gemeistert habe, sagte Hecking. Und vielleicht nimmt sein Team nach den jüngsten Erfolgen ja noch einmal richtig Anlauf.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:47
Hecking will Lienens Rekord knacken


HANNOVER. Was will 96 in den letzten fünf Spielen noch erreichen? „Das nächste Zwischenziel ist, so viele Punkte wie noch nie zu gewinnen“, sagt Dieter Hecking. Bester Trainer nach dem Aufstieg war Ewald Lienen, in der Saison 2004/2005 holte er 45 Punkte (siehe Tabelle links).

46 Punkte will Hecking also mindestens haben, erweitert die Vorgabe dann aber. „Die Fünf sollte schon vorne stehen.“ Auch für Kapitän Robert Enke ist das „Ziel, möglichst bis an die 50 Punkte ranzukommen“. 96-Chef Martin Kind wünscht sich ebenfalls „50 Punkte“. Mit Siegen aus den drei Heimspielen gegen Hertha, Rostock und Cottbus würde 96 genau bei 50 landen. Um den heimlich gehegten Traum vom Europacup noch zu realisieren, müsste 96 auch noch eines der Auswärtsspiele in Gelsenkirchen oder Bremen gewinnen. „Dazu haben wir die Wende zwei Spiele zu spät geschafft“, glaubt Kind.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/04/2008 15:51
Schlaudraffs Wechsel nimmt Formen an - Hecking: «Bin zuversichtlich»



Der mögliche Wechsel von Fußball-Nationalspieler Jan Schlaudraff von Bayern München zum Bundesliga-Rivalen Hannover 96 nimmt konkrete Formen an. «Ich bin zuversichtlich, dass seine Entscheidung zu unseren Gunsten ausfällt», sagte 96-Trainer Dieter Hecking am Freitag. Tags zuvor hatte es ein Gespräch zwischen Schlaudraff und der 96-Vereinsführung gegeben. «Martin Kind sollte den Spieler persönlich kennenlernen», sagte Hecking. Dabei sei auch der finanzielle Rahmen dargelegt worden.

Laut 96-Coach gibt es aber noch weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler. «Wir haben mit Jan ausgetauscht, warum 96 vorn anstehen sollte», erläuterte Hecking. Er pflegt nach eigenem Bekunden «ein nicht alltägliches Verhältnis» mit Schlaudraff, den er früher bei Alemannia Aachen trainierte. Der 24-Jährige war vor der Saison für 1,2 Millionen Euro zu den Bayern gewechselt, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Hannover 96 hatte bereits vor einigen Monaten Interesse signalisiert, aber von Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß eine Absage erhalten.

In Sachen Szabolcs Huszti sieht Hecking keinen Handlungsbedarf.


«Es gibt keine Anfragen. Wir haben großes Interesse, mit ihm weiterzuarbeiten», sagte der 96-Coach. Der ungarische Mittelfeldspieler hat noch einen Vertrag bis Saisonende 2009 in Hannover, jüngst aber Abwanderungsgedanken gehegt. «Wir wollen ihn behalten. Aber wenn er ablehnt, werden wir über einen Verkauf im Sommer nachdenken», sagte 96-Chef Martin Kind der «Neuen Presse» Hannover (Freitag-Ausgabe). Es sei die letzte gute Gelegenheit, noch Geld zu erlösen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/04/2008 14:03
Der Eier-Treter im BILD-Interview



Von LARS BEIKE

Vor dem Training gestern bekam Sergio Pinto (27) seine vereinsinterne Strafe aufgedrückt. Nach dem Training traf sich der Eier-Treter mit BILD zum Interview.

BILD: Wie haben Sie auf die Strafe reagiert?

Pinto: „Ich habe es zur Kenntnis genommen. Jetzt werde ich mit meinem Berater sprechen.“

BILD: Das ist alles?

Pinto: „Ich möchte mir erst Gedanken machen und eine Nacht darüber schlafen, bevor ich etwas dazu sage.“

BILD: Empfinden Sie die Strafe als gerecht?

Pinto: „Im ersten Moment war ich geschockt. Ich empfand die Strafe als zu hoch. Es war nicht meine fünfte Rote Karte. Und ich habe schließlich auch kein Verbrechen begangen, oder?“

BILD: In fünf Jahren Bundesliga sind Sie vorher nie vom Platz geflogen. Jetzt aber zwei Mal in 11 Wochen. Wie kommt das?

Pinto: „Ehrlich, ich weiß es nicht. Aber man muss unterscheiden. In Hamburg war ich unzufrieden, de Jong hat mich gefoult und der Schiri hat nicht gepfiffen.“

BILD: Und gegen Frankfurt?

Pinto: „Ich erkläre es mit einem Schmerz-Reflex. Mir hat das Foul von Toski verdammt weh getan, der hat mir die Achillessehne aufgerissen. Dann hatte ich einen richtigen Blackout, weiß nicht, was ich gemacht habe. Nach der Aktion schoss mir durch den Kopf: Was war das denn?“

BILD: Stimmt es, dass Sie daran arbeiten, solche Blackouts zu vermeiden?

Pinto: „Das ist richtig. Ich mache eine Gesprächs-Therapie. Ich arbeite mit einer Frau in Aachen zusammen, die mich coacht. Wir treffen uns regelmäßig, wir reden und sie gibt mir Ratschläge.“

BILD: Dabei sind Sie von der Spielweise mehr Techniker als Klopper - und privat?

Pinto: „Privat bin ich ganz anders, ganz locker. Ich rege mich nie auf - im Gegenteil. Meine Freundin Alexandra sagt oft: Komm´ mal aus dir raus.“

BILD: Es heißt, Sie wären bei 96 nicht glücklich...

Pinto: „Mannschaft und Verein sind top, da kann ich nichts gegen sagen. Ich konnte allerdings bei Hannover 96 nicht immer mein wahres Gesicht zeigen und bin mit meinem persönlichen Saisonverlauf nicht 100prozentig zufrieden.“

BILD: Und jetzt sind Sie in der Öffentlichkeit noch der fiese Eier-Treter...

Pinto: „Ich bin kein fieser Eier-Treter. Ich hoffe nicht, dass die Öffentlichkeit das so sieht und ich in der nächsten Saison den Fans mit meiner sportlichen Leistung Freude machen kann.“

BILD: Jetzt sind drei Tage frei. Was machen Sie?

Pinto: „Ich fahre mit meiner Freundin weg. Und werde mir über die Situation noch mal intensiv Gedanken machen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/04/2008 14:04
Schlaudraff : Angebot bis 2012

Er soll der Top-Transfer für die neue Saison werden. Und es sieht gut aus...



Jan Schlaudraff (24) war Donnerstag mit seinem Berater bei den Roten. Als er abends abreiste, hatte er ein konkretes Angebot von 96 in der Tasche: Rd. 2 Millionen Jahres-Gehalt, Vertrag bis 2012.

Sportdirektor Christian Hochstätter: „Ich bin optimistisch. Aber perfekt ist es noch nicht.“

Auch Trainer Dieter Hecking glaubt, dass Schlaudraff (auch Stuttgart und ein Auslands-Klub haben Interesse) sich für die Roten entscheidet. Sagt: „Ich bin zuversichtlich, dass nach dem Wochenende eine Entscheidung zugunsten von uns fällt.“

Den Ausschlag könnte am Ende für Schlaudraff das Vertrauen-Verhältnis zu Hecking (beide arbeiteten schon in Aachen zusammen) geben. Hecking bestätigt: „Wir haben ein Verhältnis, was nicht alltäglich ist.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/04/2008 14:05
96 droht ein Totalschaden

Sonntag, 20. April, 15 Uhr, Eilenriedestadion: Hannover 96 II gegen VSK Osterholz-Scharmbeck. Das klingt nicht nach dem großen Fußball-Knüller, wenn es denn 150 Zuschauer werden, dann wäre das schon nicht schlecht. Aber 96 II gegen VSK OS ist möglicherweise wichtiger als am 26. April die Bundesligapartie zwischen 96 und Hertha BSC.



Und wenn man so will, geht es an diesem Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes um die Zukunft der „Roten“. Eine gute Bundesligareserve ist im Profifußball wie eine Art Lebensversicherung. Im Idealfall spielen in der 2. Mannschaft die Erstligaspieler von morgen; die Reserve als Sprungbrett in die 1. Liga. Aber die Straße ist auch in die andere Richtung befahrbar: Profis, die lange verletzt waren oder wegen eines Formtiefs und Sperren in der Bundesligaelf nicht zum Einsatz kommen, können in der Reserve Spielpraxis sammeln.


Im Juni droht Hannover 96 ausgerechnet auf dieser wichtigen Straße ein Totalschaden: 96 II läuft nämlich Gefahr, die Qualifikation für die künftige Regionalliga zu verpassen, aus dem Viertligisten würde dann in der kommenden Saison ein Fünftligist. Das ist eine sportliche Katastrophe; Spieler, die von der 1. Liga träumen, würden dann in Heeßel aufwachen und dort gegen den „ganz kleinen HSV“ spielen müssen. Das spricht für Heeßel – aber gegen 96.


„Wir dürfen jetzt keine Panik verbreiten“, sagt Andreas Bergmann, der hauptamtliche Trainer von 96 II. Die Sorgenfalten auf der Stirn der Verantwortlichen, auch bei Profitrainer Dieter Hecking, sind dennoch groß. Die Reserve ist eine Ausbildungsmannschaft, in der 5. Liga aber würde sie dem Ausbildungsauftrag nicht mehr nachkommen. Wenn zum Beispiel ein „U 21“-Nationalspieler wie Jan Rosenthal, der morgen gegen Osterholz-Scharmbeck in der „Zweiten“ aushelfen wird, demnächst gegen Gegner wie Heeßel oder den SC Langenhagen spielen müsste, wäre die Aussagekraft für die Bundesliga gleich null. Oder andersherum: Wer in der 3. Liga 20 Tore schießt, dem sind vielleicht auch zwei Etagen höher ein paar Treffer zuzutrauen. Aber 20 Tore in der 5. Liga? Das sagt nicht viel aus über die Bundesligatauglichkeit.


Bei 96 sind alle alarmiert, das Rettungsprogramm läuft. Morgen werden neben Rosenthal aus dem Erstligakader auch Salvatore Zizzo und Gaétan Krebs zum Einsatz kommen, im Tor wird Richard Golz (453 Bundesligaspiele) stehen. 96 II muss irgendwie rauf auf Platz 6, bei noch acht Spielen ist die Aufholjagd nicht hoffnungslos. Dass es nach einer guten Hinrunde nun im Jahr 2008 nicht läuft, hat viele Gründe. Spieler wie Zizzo oder Krebs können besser spielen, als sie es in der Reserve oft getan haben; Bastian Schulz, überragender Mann der Hinrunde, läuft seiner Form nach zwei Bundesligaeinsätzen hinterher. Bei anderen Spielern laufen die Verträge aus; die Unsicherheit scheint einige zu lähmen. Der ständige Wechsel im Team macht das Schaffen einer harmonischen Mannschaft zudem schwer.


Klappt es nicht mit der 4. Liga, will Hecking „etwas Neues aufbauen“. Er weiß, dass er dann wieder beim Fundament anfangen muss.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/04/2008 14:05
Hecking härter als der DFB



Von LARS BEIKE Die Roten holen den Strafen-Hammer raus - gegen Eier-Treter Sergio Pinto (27).

Gestern verkündete 96 offiziell die Vereins-Strafe für Pinto. Trainer Dieter Hecking: „Wir wollten ein Zeichen setzen.“ Sie haben sogar drei Zeichen gesetzt...

Hecking bestraft Pinto härter als der DFB!

Die Sportrichter des DFB hatten Pinto für den Eier-Tritt gegen Frankfurts Toski und die zweite Rote Karte dieser Rückrunde fünf Spiele Sperre aufgebrummt. 96 setzt noch einen drauf. Vereinsintern ist Pinto zusätzlich fürs letzte Saisonspiel gegen Cottbus (17. Mai) gesperrt! So was gab´s noch nie bei den Roten! Hecking: „Es soll ein Signal sein, dass wir so was nicht sehen wollen.“ Aber damit allein kommt Pinto noch nicht davon...

Zur Extra-Sperre gibt´s noch eine Rekord-Geldstrafe! Pinto muss 20000 Euro blechen. So viel musste noch nie ein 96-Profi zahlen.

Wohin das Geld geht, ist noch nicht entschieden. Hecking: „In die Mannschaftskasse aber ganz sicher nicht.“

Vereins-Sperre, Rekord-Geldstrafe - und obendrauf noch Sozialstunden. Pinto soll sich „intensiv einem sozialen Projekt“ widmen. Im persönlichen Gespräch schlugen Hecking und Hochstätter vor, dass Pinto etwas mit schwer erziehbaren oder kriminellen Jugendlichen macht. Hochstätter: „Es ist für seine Zukunft nicht schlecht, wenn er sich mit so was mal befasst.“

Pinto war geschockt: „Die Strafe ist ein richtiges Brett.“ In den nächsten Tagen wird er mit seinem Berater entscheiden, ob sie die Hammer-Strafen akzeptieren.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/04/2008 17:08
Heute soll der Wechsel bekanntgegeben werden

– Jan Schlaudraff verdient bei 96 aber nicht so viel wie Robert Enke.




VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Was lange währt, wird endlich gut – dieser Spruch könnte heute den Abschluss des Transfers von Jan Schlaudraff begleiten. Seit eineinhalb Jahren baggert 96 an dem Profi mit dem ungewöhnlichen Spitznamen herum. „Knochen“ wird Schlaudraff genannt, wegen des geringen Gewichts (69 Kilogramm) bei 1,80 Meter Länge.

Im Januar 2007 verkündete Schlaudraff seine Entscheidung für die Bayern, im Sommer 2007 wechselte er dann nach München. „Er ist einer der hoffnungsvollsten jungen deutschen Spieler“, kommentierte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge den Transfer.

Es war ein risikoloses Geschäft – die Bayern machten „ein Schnäppchen“, wie 96-Chef Martin Kind meint. Die Ablöse war vor einem Jahr mit 1,2 Millionen Euro sehr gering, weil sie im Aachener Vertrag des Spielers festgeschrieben war. 96 muss jetzt das Doppelte an die Münchner zahlen, die Ablöse hat Sportdirektor Christian Hochstätter bereits vergangene Woche in München ausgehandelt.
2,5 Millionen Euro sind dabei ein angemessener Preis für den Nationalspieler, der eine Saison verschenkt und kaum gespielt hat. „Ein verlorenes Jahr“, meint Kind, und das gilt auch für die 96-Bemühungen um Schlaudraff.

In der letzten Winterpause bekam 96 wieder eine Absage vom Profi. Dabei hätte Schlaudraff mit einem Wechsel im Januar die EM-Teilnahme retten können. Bundestrainer Joachim Löw forderte damals: „Es ist wichtig, dass Jan sich zeigt.“ Nun wird er die Bayern als Pokalsieger und Meister verlassen, aber gezeigt hat er sich nur selten – Löw wird ihn nicht zur EM mitnehmen.
Als 96-Stammkraft kann er sich jedoch wieder in die Nationalelf spielen. Mit Mike Hanke und Robert Enke hat der 24-Jährige künftig zwei 96-Kollegen, die zur Nationalmannschaft gehören.

Gehaltsmäßig wird Schlaudraff näher bei Hanke liegen. Enke ist 96-Topverdiener mit zwei Millionen Euro pro Saison. Hanke kassiert 1,5 Millionen, Schlaudraff soll ähnlich bezahlt werden. „Er verdient ganz gut“, sagt Kind.
Heute werden mit Schlaudraff „noch ein, zwei Dinge besprochen“, dann soll es auch gut sein mit dem Transfer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/04/2008 17:10
Schlaudraff im Gespräch

Ausgerechnet im Pokalfinale stand Jan Schlaudraff nicht im Bayern-Kader. Trotzdem feierte er anschließend im Stadion und in der Kabine mit. Der NP gab er um 23.52 Uhr auf dem Weg zum Festbankett ein Blitzinterview.



Herzlichen Glückwunsch. Aber fühlen Sie sich auch als Pokalsieger?
Was heißt als Pokalsieger? Es ist immer schwierig, wenn man weiß, dass man wenig gespielt hat. Es ist für mich eine neue Situation. Klar, man gewinnt Titel als Mannschaft. Aber andere haben mehr zum Pokalsieg beigetragen als ich.

Wann haben Sie erfahren, dass Sie nicht zum Kader für das Pokalfinale gehören?
Am Morgen.

Und wie war Ihre Reaktion?
Ich bin in die Stadt gegangen und habe was gegessen. Meine Familie war da, mein Bruder. Schon okay.

Wie groß ist der Frust?
Ich freue mich natürlich für die Mannschaft. Beim Trainer gehts wie bei den Spielern um den Erfolg, und den hat er. Da gibts keinen Grund, irgendwas anzuzweifeln.

Wie hat der Trainer Ihre Nichtberücksichtigung begründet?
Der Trainer hat es mir nicht gesagt, demnach auch nicht begründet. Ich habe es gehört und daraufhin Kotrainer Michael Henke angerufen. Er hat es mir dann gesagt.

Dann hat er es Ihnen also begründet.
Nee. Er muss mir ja nicht begründen, warum ich nicht im Kader bin. So weit ist es ja nicht. So viele Spiele habe ich ja nicht gemacht, dass der Trainer in der Position wäre, mir begründen zu müssen, warum ich nicht dabei bin.

Glauben Sie, dass der Grund darin liegt, dass Ihr Wechsel naht?
Der Wechsel naht nicht, der Wechsel steht fest. Es steht noch aus, wo es hingeht. Ob das damit zu tun hat, weiß ich nicht. Da müssen Sie den Trainer fragen.

Wo gehts denn hin?
Weg vom FC Bayern.

Aber Hannover steht doch fest, oder?
Es gibt noch Gespräche. Aber durch den Trainer und so ist Hannover eine Option.

Die bevorzugte Option –wann melden Sie denn endlich Vollzug?
Abwarten. Entschieden bin ich schon. Und am Montag erfahrt ihr es dann auch.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/04/2008 17:12
Hashemian vor Rückkehr zu VfL

HANNOVER. Der Abschied von Vahid Hashemian (31) von 96 im Sommer ist längst beschlossen, der Iraner sucht noch einmal eine neue Herausforderung in der Bundesliga – er wird zum VfL Bochum zurückkehren.

Hashemian hatte schon von 2001 bis 2004 in Bochum gestürmt, in seiner letzten Saison vor dem Wechsel zu den Bayern schoss er 16 Tore und ist den VfL-Fans damit in guter Erinnerung geblieben. Hashemian rechnet mit einer Entscheidung für Bochum schon in dieser Woche, es „sieht gut aus“, sagte er.

Bochum würde offenbar gerne auch Innenverteidiger Frank Fahrenhorst zurückholen, doch dessen Vertrag bei 96 läuft noch bis 2009.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/04/2008 17:14
Rosi kniet sich bei den Amateuren rein

3:1 gegen Osterholz. Mit Verstärkung aus dem Profi-Kader läuft es besser.



Mit Profi-Verstärkung läuft es für 96 II besser. Durch das 3:1 über Osterholz-Scharmbeck bleibt die Hoffnung auf die Regionalliga erhalten.

VON MARK BODE
HANNOVER. Die beste Nachricht verkündete Jan Rosenthal nach dem Spiel. „Ich fühle mich gut. Von der Belastung her, war das okay“, sagte der Profi, der gerade erst von seiner Schambeinentzündung ins Training zurückkehrte. In den 71 Minuten zuvor, in denen Rosenthal Spielpraxis sammeln durfte, sorgte er für Schwung und strahlte Torgefahr aus. „Er hat uns mit seiner Spielweise geholfen“, sagte der dankbare Trainer Andreas Bergmann.

Das frühe Führungstor bereitete Rosenthal mit seinem Zuspiel auf Ali Moslehe vor (5.). 96 bestimmte das Spiel, schien aber vor lauter wiedergewonnener Spielfreude das Toreschießen zu vergessen. Chancen waren zunächst selten. Die beste Möglichkeit vergab Gaétan Krebs, der nach einem Alleingang knapp vorbeizielte (19.). Torwart-Oldie Richard Golz blieb weitgehend beschäftigungslos, aber „er strahlt ganz viel Ruhe aus“, sagte Bergmann über seinen Schlussmann.

Doch ausgerechnet Golz sorgte dafür, dass die 500 Zuschauer noch eine spannende Partie erlebten. Mit dem ersten Angriff nach der Pause stürmte Max Klimmek in den 96-Strafraum. Den harmlosen Schuss ließ der sonst sichere Golz durchrutschen (47.). 96 zeigte sich aber wenig beeindruckt, setzte die VSK-Abwehr unter Druck und erzwang die Entscheidung erneut durch Moslehe (57.). Unglücklich endete ein Zweikampf zwischen Moritz Marheineke und Moritz Steidten (69.). Der VSK-Akteur musste mit einer Knöchelverletzung ins Krankenhaus. Tore: 1:0 Moslehe (5.), 2:0 Marheineke (35.), 2:1 Klimmek (47.), 3:1 Moslehe (57.).

96: Golz – Hahne, Hofmann, Marheineke, Bikmaz – Schulz – Zizzo, Krebs – Rosenthal (71. Ernst) – Montabell (77. Ojigwe), Moslehe (80. Carolus)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:11
Pinto übernimmt Patenschaft

96-Mittelfeldspieler Sergio Pinto akzeptiert die von Hannover 96 ausgesprochene Strafe und wird zukünftig eine Patenschaft in der „Chancenstiftung für Bildung“ übernehmen.



Eigener Vorschlag

96-Sportdirektor Christian Hochstätter und Cheftrainer Dieter Hecking haben bei einem Gespräch am Nachmittag Sergio Pinto und dessen Spielerberater Peter Jungnitsch die in der vergangenen Woche ausgesprochenen Strafen erläutert. Nach seiner zweiten Roten Karte in der laufenden Saison hatte Hannover 96 eine Geldstrafe festgelegt und den Spieler klubintern über die vom DFB-Sportgericht verhängte Strafe von fünf Spielen hinaus für ein weiteres Spiel gesperrt. Zusätzlich sollte sich Pinto einem sozialen Projekt widmen. Sergio Pinto selbst hat nun vorgeschlagen, eine Patenschaft bei der „Chancenstiftung“ zu übernehmen und dabei zu helfen, Kindern und Jugendlichen bessere Bildungschancen zu verschaffen.



"Thema vom Tisch"

„Damit ist das Thema vom Tisch“, erklärte Christian Hochstätter nach Beendigung des „sehr sachlichen und konstruktiven“ Gesprächs. „Es bleibt nichts zurück“, betonte auch Trainer Dieter Hecking. Sergio Pinto äußerte sich ebenfalls erleichtert: „Ich werde mich jetzt im Training voll reinhängen und verspreche, in der kommenden Saison alles zu geben und dazu beizutragen, dass Hannover 96 die sportlichen Ziele erreicht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:13
"Den Schwung mitnehmen"

96-Trainer Dieter Hecking stand in der Spieltags - Pressekonferenz in der AWD-Arena Rede und Antwort zum kommenden Heimspiel seiner Roten gegen Hertha BSC Berlin.



Sorgenfrei
Trainer Dieter Hecking hat, bis auf die Langzeitverletzten, keinerlei personelle Probleme. Auch die Spieler, die unter der Woche beim 2:1-Sieg der Amateure auf dem Platz standen, sind alle wohlbehalten aus Wilhelmshaven zurückgekehrt. Auch am kommenden Wochenende wird Hecking wieder Spieler für die zeitgleich spielenden Amateure abstellen. Unklar ist jedoch, wo man Jan Rosenthal finden wird. „Jan hat ein sehr gutes Spiel gegen Wilhelmshaven gemacht. Wir werden uns noch mal unterhalten, aber es ist klar, dass Jan auch den Profis helfen kann. Seine Fitness reicht aber noch nicht für 90 Minuten Bundesliga. Deshalb müssen wir gucken, ob er nicht lieber in der Oberliga spielt, um noch mehr Spielpraxis zu sammeln oder ob wir ihn doch für einen Kurzeinsatz bei uns einplanen. Das entscheiden wir noch“, so Hecking. „Rosi ist schmerzfrei. Das ist erstmal das Wichtigste“, ergänzte der 96-Coach.

Aufwind nutzen
Seine Mannschaft spielt in letzter Zeit frisch auf und holt wieder Punkte. Ganz klar, dass Hecking an die letzten erfolgreichen Wochen anknüpfen möchte. „Wir müssen den Schwung einfach mitnehmen – auch der Fans wegen. Das Stadion ist voll und wir sind ihnen gegenüber verpflichtet, ein gutes Spiel zu machen. Unser momentanes Ziel ist der dritte Sieg in Folge und ein einstelliger Tabellenplatz.“ Zum Gegner aus Berlin erklärte der 96-Cheftrainer: „Die Hertha hat ganz sicher gute Einzelspieler und ist von der Perspektive und Spielanlage her ein interessantes Team. Der Pantelic vorne drin ist immer sehr gefährlich, aber insgesamt scheinen sie sich noch nicht so gut gefunden zu haben wie gewünscht.“

Zum Wechsel von Vahid Hashemian
„Das ist sicher eine gute Lösung für Vahid. Er hat ja auch bei uns immer gezeigt, dass man auf ihn zählen kann. Er bietet sich immer an – egal ob im Training oder am Spieltag. Er wird sich hier ganz sicher positiv verabschieden, schließlich haben wir noch ein paar Spiele. Und den Bochumern wird er richtig weiterhelfen können, da bin ich sicher.“

Zum Thema Mike Hanke und die Nationalmannschaft
„Es geht noch darum, wer als fünfter Stürmer mitfährt. Da ist er sicher im Kreise derer, die in Frage kommen. Wenn sich dann noch jemand verletzten sollte, steigen die Chancen natürlich noch mehr. Er muss einfach seine Leistung bringen und Eigenwerbung betreiben, um auf den zug aufzuspringen.

Nachwuchsreporter besuchen die PK
Im Rahmen des "Zukunftstags" durften wir heute auch zahlreiche Nachwuchsjournalisten im Pressekonferenzraum der AWD-Arena begrüßen. Nach dem die Profis bedient wurden, waren die Kids am Zuge und stellten ihre Fragen. Und da kann sich so manncher Fachmann noch eine Scheibe abschneiden. So wissen wir jetzt zum Beispiel, dass sich Dieter Hecking bei einem unbegrenzten Budget auch gerne die Dienste eines gewissen Ronaldo von ManU sichern würde. "Wenn mir wirklich jemand seine Geldbörse aufmachen würde, dann wäre das doch einer!", so Hecking mit einem Lachen. "Wir haben zwar gesehen, dass er keine Elfer schießen kann, aber dafür haben wir ja den Huszti - von daher."

...nun gut. Träumen darf erlaubt sein.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:14
96 verpflichtet Schlaudraff

Jan Schlaudraff wechselt zur kommenden Saison vom FC Bayern München zu Hannover 96. Der 24-jährige Offensivspieler erhält einen Vertrag bis zum Sommer 2012. Über Vertrags-inhalte wurde Stillschweigen vereinbart.




"Perfekte Ergänzung"
„Wir haben eine Verstärkung für unsere Offensive gesucht und mit Jan die perfekte Ergänzung für unser Team gefunden“, erklärte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. Cheftrainer Dieter Hecking, der schon bei Alemannia Aachen mit Schlaudraff gearbeitet hat, freut sich über die Zusage: „Ich kenne Jan natürlich sehr gut und bin überzeugt, dass er uns durch seine Spielweise weiterhelfen wird.“


Schlaudraff optimistisch
Jan Schlaudraff äußerte sich nach der Einigung optimistisch: „Ich bin überzeugt, dass Hannover 96 für die nächsten Jahre gute Perspektiven hat und hoffe, dass ich mich persönlich unter Trainer Hecking sportlich weiter entwickeln kann.“

Dreimal A-Nationalelf
Jan Schlaudraff hat bisher 88 Partien in der 1. und 2. Bundesliga bestritten und dabei 19 Tore erzielt. Im Sommer 2007 war er von Alemannia Aachen zu Bayern München gewechselt. In der Nationalmannschaft des DFB kam Schlaudraff bisher auf drei Einsätze.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:15
Vinicius im Interview

Der brasilianische Innerverteidiger Vinicius Bergantin ist mittlerweile einer der dienstältesten Spieler bei Hannover 96. Bereits seit Januar 2003 streift der heute 27-Jährige das Trikot der Roten über. Insgesamt bestritt er seit dieser Zeit 128 Bundesligaspiele für 96 und erzielte acht Tore. Zwei von diesen im letzten Heimspiel gegen die Hertha am 31. Januar 2007. Vor dem kommenden Heimspiel am Samstag in der AWD-Arena steht „Vini“ www.hannover96.de Rede und Antwort.




Hallo Vini, an diesem Wochenende kommt Hertha BSC in die AWD-Arena. Beim letzten Gastspiel in Hannover gab es ein sensationelles 5:0, bei dem Du die ersten beiden Tore erzielt hast. Hast Du noch besondere Erinnerungen an das Spiel?
Vinicius: „Ja natürlich, es war mein erster Doppelpack in meiner Karriere, da hat man schon besondere Erinnerungen. Das hat mich natürlich gefreut - wegen dem Sieg, aber auch wegen Altin Lalas Tor. Es war sein erstes Bundesligator, ein super Spiel von ihm und er hatte es verdient.“

Bisher hast Du in jeder Saison für Hannover 96 getroffen, nur in dieser noch nicht. Kommt Hertha da im rechten Moment?
Vinicius: „Ja, erstmal wollen wir das Spiel gewinnen, da ist es egal wer das Tor macht. Natürlich – ich habe noch kein Tor geschossen und würde mich freuen, wenn ich diese Saison noch ein oder zwei Tore machen würde.“

Die Berliner haben mit Lucio, Mineiro, Raffael und Lima eine große brasilianische Fraktion. Hast Du privaten Kontakt zu Deinen Landsmännern?
Vinicius: „Mit Lucio habe ich selber zusammen bei Ituano in Brasilien gespielt. Momentan ist er leider verletzt. Mit Mineiro hab ich auf Teneriffa gesprochen, als wir dort ein Turnier gespielt haben. Die anderen kenne ich nicht so. Mit Lucio telefoniere ich öfter. Er hat jetzt Knieprobleme und wurde operiert. Aber er ist optimistisch, will schnell gesund werden und nächste Saison wieder kommen.“

Nach dem langen kalten Frühjahr wird es langsam wieder wärmer. Fühlt man sich da als Südamerikaner wieder deutlich wohler?
Vinicius: „Ja natürlich! Das ist mein Wetter, wenn die Sonne scheint und es über 25 Grad warm ist. Das ist zwar jetzt noch nicht so, aber ich freue mich auf die Sonne und dass es bald zumindest über 20 Grad warm wird in Hannover.“



Hilft das vielleicht auch Deinem Rücken, der Dir zuletzt immer wieder Probleme bereitet hat?
Vinicius: „Ja, ich denke schon, dass es hilft wenn es wärmer wird. Aus meiner Erfahrung heraus habe ich da immer weniger Probleme gehabt.“

Von der Spielanlage her bist Du eher ein europäischer Typ und kein klassischer Samba-Kicker. Wirst Du da von Deinen brasilianischen Kollegen manchmal etwas geneckt?
Vinicius: „Ja, ab und zu. Das liegt auch an meiner Position als Verteidiger. Wir können da keine Dribblings machen. Ab und zu necken sie einen dann schon.“

Dein Vater war zu Gast in Hannover. Ist man da besonders motiviert?
Vinicius: „Ja natürlich. Leider ist er am Montag wieder abgereist. Aber die letzten dreieinhalb Wochen waren schon etwas Besonderes. Wenn man zu Hause zusammen ist und den Tag zusammen verbringen kann - da fühlt man sich schon wohler oder eben wie in der Heimat. Das ist natürlich auch so, wenn meine Mutter hier ist.

Was kann man zusammen in Hannover unternehmen? Gibt es besondere Plätze für Brasilianer in der Stadt?
Vinicius: „Es ist immer gut, wenn Sommer ist und wenn die Sonne scheint. Dann kann man immer rausgehen und viele Leute treffen. Ich habe auch schon ein paar Brasilianer hier kennen gelernt, aber engen persönlichen Kontakt gibt es nicht.“

Zum Abschluss noch ein Tipp von Dir: Wie geht das Spiel am Samstag in der AWD-Arena aus?
Vinicius: „Mit einem Sieg für Hannover!“

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg am Samstag!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:16
Fakten , Fakten , Fakten

Wenn am Samstag die Hertha aus Berlin in der AWD-Arena gegen die Roten antritt, dann ist eines ganz sicher garantiert: Tore! In 13 Bundesliga-Partien zwischen den beiden Teams gab es an der Leine immer mindestens ein Tor zu sehen. Hoffen wir mal, dass die Roten treffen, damit sie im fünften Heimspiel in Folge ungeschlagen bleiben.



Mehr Fakten findet Ihr hier:

Als Hannover die Herthaner letztmals empfing (31. Januar 2007), hieß es am Ende 5-0 für 96! Nur gegen Borussia Neunkirchen in der Saison 1965/66 hatten die Niedersachsen in der Bundesliga jemals höher gewonnen (6-0).


Zuvor hatten die Hannoveraner 4 ihrer 5 Heimspiele gegen Hertha BSC verloren (1 Remis) und in diesen Partien 13 Gegentreffer kassiert.


Keines der 13 Berliner BL-Gastspiele an der Leine endete torlos.


Hannover ist seit 4 Heimspielen ungeschlagen (2 Siege, 2 Remis) und blieb in den letzten 3 ohne Gegentor.


Die Elf von Lucien Favre wartet derzeit am längsten auf einen Sieg (7 Spiele) – 4-mal teilte sie die Punkte, 3-mal verlor sie jeweils mit 1-2.


Ohne Marko Pantelic läuft bei den Berlinern wenig zusammen: 6-mal fehlte der Serbe in dieser Saison – 3-mal musste sich Hertha geschlagen geben, 3-mal gabs ein Remis.


Seit dem Wiederaufstieg 2002 hatte Hannover nach 29 Spieltagen nie so viele Punkte auf dem Konto wie aktuell (41).


Keine Mannschaft traf seltener per Kopf als die Berliner (4-mal) – Hannover hingegen erzielte nach Schalke (16) die meisten Kopfballtore (15).


Kein Team erzielte weniger Tore im Anschluss an einen Eckball als Hertha (1) –dieses fiel am 18. August 2007 (Fathi).


3 der letzten 4 Berliner Tore resultierten aus Standardsituationen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:17
Jan Schlaudraff unterschreibt bei Hannover 96 einen Vertrag bis 2012 / Saisonplanung fast fertig



Von Heiko Rehberg und Christian Purbs
Hannover. Der Klubchef von Hannover 96 war mächtig stolz. Noch fünf Spieltage dauert die Fußball-Bundesligasaison 2007/2008, doch Martin Kind konnte gestern bereits die weitgehende Fertigstellung des Kaders für 2008/2009 vermelden: Mit Jan Schlaudraff bekommen die „Roten“ ihren Wunschspieler, der 24-Jährige unterschrieb gestern einen Vertrag bis 2012. „Wir sind sehr früh fertig mit unseren Planungen, Schlaudraff ist dabei ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Mannschaft“, sagte Kind: „Ich bin mit der Arbeit von Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking rundum zufrieden.“

Mit Torwart Florian Fromlowitz (vom 1. FC Kaiserslautern) und Verteidiger Mario Eggimann (vom Karlsruher SC) hatte 96 bereits zwei andere Profis für die kommende Saison verpflichtet. Noch einmal zuschlagen will 96 auf dem Transfermarkt nur, „wenn sich was ergeben sollte“, wie es Kind formulierte. Will heißen: Wenn ein attraktiver Spieler plötzlich günstig zu haben ist – oder einer wie der Ungar Szabolcs Huszti doch vor Vertragsende 2009 unbedingt weg will und 96 für ihn ein hübsches Sümmchen bekäme.

Nicht ganz billig war auch Schlaudraff. Zwischen „zwei und drei Millionen Euro“ liegt laut Kind die Ablösesumme, die der FC Bayern München erhält. Dorthin war der dreifache Nationalspieler im Sommer 2007 von Alemannia Aachen gewechselt, konnte sich aber nicht durchsetzen (bislang nur sechs Einsätze). Dass die Bayern nun trotzdem deutlich mehr kassieren, als sie damals ausgegeben haben (1,2 Millionen), ist eine kuriose Randnotiz.
96 kann das letztlich egal sein; viel wichtiger ist, dass der Klub Konkurrenten wie Borussia Dortmund oder den VfB Stuttgart, die auch Interesse an Schlaudraff hatten, im Transferpoker ausstechen konnte. „Jan passt genau in das Profil, nach dem wir bislang Spieler verpflichtet haben. Er ist ein junger, hoffnungsvoller deutscher Profi. Zum FC Bayern kommt man nicht mal einfach so hin, sondern nur, weil man Qualität hat“, meinte 96-Sportdirektor Hochstätter. „Er ist auf jeden Fall ein Spieler, der unsere Mannschaft individuell verbessert. Sein Tempo und seine Dribblings – das ist etwas, was uns bislang gefehlt hat.“ Hochstätter gefällt auch Schlaudraffs Ehrgeiz: „Er hat die Entscheidung getroffen, dass er spielen muss, auch um sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen.“ Für die Europameisterschaft kommt es zu spät, über 96 will sich Schlaudraff aber wieder zurück ins Nationalteam schießen.

Schlaudraff lobte gestern die „guten Perspektiven von 96. Ich hoffe, dass ich mich unter Trainer Dieter Hecking sportlich weiter entwickeln kann.“ Hecking und Schlaudraff – das war bereits in Aachen eine sehr gute Kombination. Vom Juli an gibt es die Neuauflage in Hannover. Mit hoffentlich vielen Schlaudraff-Toren, die Hecking auf der Trainerbank bejubeln kann.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:18
Jan Schlaudraff im HAZ-Interview über seine Ziele mit 96



Herr Schlaudraff, was hat den Ausschlag für Hannover 96 gegeben?
Die sportlichen Perspektiven in Hannover. Ich bin übezeugt davon, dass wir zusammen in den nächsten ein, zwei Jahren viel erreichen können. Mir fehlt die Spielpraxis, das soll sich bei 96 ändern. Es wäre schön, wenn ich auf mindestens 30 Saisonspiele kommen würde.

Welche Rolle hat Ihr gutes Verhältnis zu Trainer Dieter Hecking gespielt?
Natürlich kann ich von ihm noch viel lernen. Aber meine Entscheidung war nicht nur vom Trainer abhängig.

Bei anderen Vereinen hätten Sie mehr Geld verdienen können. Wie hoch waren die Abstriche bei Ihrer Entscheidung für 96?
Nicht so groß, dass ich ein Problem damit hätte. Das ist schon in Ordnung.

Welche 96-Profis kennen Sie schon?
Christian Schulz, Jan Rosenthal, Sergio Pinto, Robert Enke und natürlich Valérien Ismäel. Christian Hochstätter (96-Sportdirektor, Anmerkung der Redaktion) und Dieter Hecking kenne ich schon ein paar Jahre. Das sind gar nicht so wenig.

Welche Ziele haben Sie mit 96?
Neben dem sportlichen Erfolg ist es mir wichtig, dass es in der Truppe funktioniert. Auch wenn ich beim FC Bayern keine gute Zeit hatte, bin ich jeden Tag mit Freude zur Arbeit gegangen.

Ist Hannover für Sie Neuland?
Ich war einmal in Hannover, als ich im INI an der Bandscheibe operiert wurde. Sonst war ich nur zu den Spielen da.

„Jan Schlaudraff – Zurück in die Zukunft.“ So stand es gestern in der HAZ. Trifft das auf Ihren Wechsel zu?
Ja, so kann man das sagen.

Interview: Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:19
Hecking setzt weiter auf 2 Spitzen

HANNOVER. Gibt Jan Rosenthal schon am Sonnabend gegen Hertha nach zwei Monaten Zwangspause sein Comeback in der Bundesliga? Das Viertligaspiel mit den 96-Amateuren heute in Wilhelmshaven wird zum Härtetest.
Nach seinem 71-Minuten-Einsatz beim 3:1 gegen Osterholz-Scharmbeck ist der Mittelfeldspieler weiter „beschwerdefrei“, wie Cheftrainer Dieter Hecking berichtete. Übersteht Rosenthal nach seiner Schambein-Entzündung auch das schwere Nachholspiel heute beim Zweiten der Oberliga problemlos, wird er zum Kandidaten für das Hertha-Spiel.

Außerdem sollen Gaétan Krebs und Richard Golz erneut der Reserve bei der Kletterpartie helfen – 96 muss weiter nach oben, um die Qualifikation für die neue vierte Liga, die Regionalliga, nicht zu verpassen.
Auch die 96-Profis wollen am Sonnabend nach den zwei Siegen gegen Frankfurt (2:1) und in Dortmund (3:1) weiter klettern, und man darf nach den jüngsten Trainingseindrücken davon ausgehen, dass Hecking es erneut mit einem Zwei-Spitzen-System versuchen wird. Seine Stürmer hätten sich „gut bewegt“, hatte er Jiri Stajner und Mike Hanke ja nach dem Erfolg in Dortmund gelobt.
Die beiden sollten auch in der Lage sein, die Hertha-Abwehr in Verlegenheit zu stürzen – sie müssen sie ja nicht gleich so auseinandernehmen wie beim 5:0 im vorigen Jahr. Innenverteidiger Vinicius gelang damals ein Doppelpack, nun streitet er mit Frank Fahrenhorst um den Platz neben Valérien Ismaël.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:20
96 bewegt sich erfolgreich auf dem Transfermarkt



Von Norbert Fettback
Hannover. Mitunter macht gute Laune übermütig; erst recht dann, wenn die Stimmung durch frühlingshafte Temperaturen und einen strahlend blauen Himmel noch gesteigert wird. Siehe Dieter Hecking: Einen Tag nach der Entscheidung, Jan Schlaudraff bis 2012 unter Vertrag zu nehmen, landete der Chefcoach von Hannover 96 bereits den nächsten Volltreffer. Kurz nach dem Training trat er so heftig und zielsicher gegen einen Ball, dass dieser einen 30 Meter entfernt postierten Medienvertreter mit voller Wucht am Kopf erwischte. Dieser Schuss, aus Jux abgefeuert, ging versehentlich nach hinten los und war ein Grund, sich zu entschuldigen – ganz im Unterschied zu den Transferbemühungen der „Roten“ in den vergangenen Wochen.

Jan Schlaudraff vom FC Bayern München, davor Florian Fromlowitz und Mario Eggimann: Hannover 96 hat mit diesen Spielerverpflichtungen ein atemberaubendes Tempo an den Tag gelegt, was auch die Bundesliga-Branche aufmerksam registriert haben dürfte. Der gut gelaunte Hecking konnte sich gestern den Hinweis darauf nicht verkneifen, kein anderer Klub könne so frühzeitig so eine Bilanz vorweisen. Sowohl einen deutschen als auch einen Schweizer A-Nationalspieler sowie einen deutschen „U 21“-Auswahltorwart in einer Transferperiode unter Vertrag genommen zu haben sei zudem „einmalig“ in der 96-Historie.

Der hannoversche Klub hat sich diese zukunftsträchtigen Personalentscheidungen etliche Millionen Euro kosten lassen. Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter müssen deshalb aber keinen Rüffel ihres Chefs befürchten, der immer ein waches Auge auf die Haushaltslage hat. Ganz im Gegenteil. „Ich bin rundum zufrieden“, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Kind. „Wir sind unglaublich früh fertig.“ Solche Professionalität bei 96 hinzubekommen habe fast zehn Jahre gedauert. Hecking und Hochstätter hätten ganze Arbeit geleistet.

Dabei ist auch der Stil ein anderer geworden; Transfers in Hannover gehen lautlos über die Bühne, so ist es inzwischen die Regel. Den Erfolgsaussichten scheint das – ebenso wie die gesunde Perspektive, die 96 zu bieten hat – nicht gerade abträglich. „Wenn wir wissen, wen wir haben wollen und haben können“, sagt Klubchef Kind, „dann brauchen wir nicht lange zu warten.“ So habe man der Konkurrenz auch Schlaudraff weggeschnappt. Hecking meint: „Wir müssen nicht mehr die Spieler nehmen, die irgendwann noch auf dem Markt sind.“

Mit dem Geldausgeben soll bei 96 fürs Erste Schluss sein, doch daran, Ende April mit Blick auf die Saison 2008/2009 und darüber hinaus bereits fertig zu sein, glaubt niemand so recht. Kinds Worten zufolge gibt es noch die Überlegung, einen weiteren Offensivspieler zu verpflichten. Man werde sich in Ruhe und aller Gelassenheit umschauen. Am fehlenden Geld müsste so ein Plan jedenfalls nicht scheitern. „Wir haben das Glück, dass wir seriöse Gesellschafter haben, die 96 uneigennützig unterstützen“, sagt der 63-Jährige.

Darüber hinaus haben die Gerüchte neue Nahrung erhalten, der Bremer Patrick Owomoyela könnte in Hannover anheuern. „Ich will spielen und das Gefühl haben, dass ich gebraucht werde“, sagte der 28 Jahre alte Außenverteidiger gestern nach dem Training. Ein Wechsel komme für ihn prinzipiell infrage. Und bei 96 werde gerade etwas aufgebaut. In Hannover ist das keine unbekannte Sichtweise; von Schlaudraff waren kürzlich ähnliche Worte zu hören. Und dass der Bremer Reservist Owomoyela bereits in der Nationalelf gespielt hat, passt ebenfalls bestens ins neue 96-Raster.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:20
Hashemian nach Bochum

Vertrag bis 2010



Hannover (gru). Stürmer Vahid Hashemian verlässt Hannover 96 und wechselt ablösefrei zum Fußball-Bundesligisten VfL Bochum. Der Iraner unterschrieb gestern beim VfL einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison. „Ich will endlich wieder spielen“, sagte Hashemian.

Für den 31-Jährigen ist es eine Rückkehr: In der Saison 2001/2002 war er mit den Bochumern in die Bundesliga aufgestiegen und erzielte in 66 Erstligaspielen bis 2004 26 Treffer. Nach einem Jahr beim FC Bayern München folgte das Gastspiel bei den „Roten“. In dieser Saison kam Hashemian in 16 Spielen auf ein Tor.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:22
Welche Problenfälle muß 96 noch lösen ?

Ein Stürmer wird noch gesucht, 96 will jetzt aber „erstmal intern einige Problemfälle lösen“, kündigt Chef Martin Kind an. So steht ein Gespräch mit Thomas Brdaric aus, dessen Vertrag im Juni endet. „Es gibt keinen neuen Stand, er ist seit eineinhalb Jahren verletzt“, meint Trainer Dieter Hecking. Brdaric bekommt keinen neuen Vertrag. Auch die für ein Jahr ausgeliehenen Profis Sören Halfar (Paderborn) und Gunnar Heidar Thorvaldsson (Oslo) sollen sich andere Klubs suchen. Fraglich ist, ob Frank Fahrenhorst und Szabolcs Huszti 96 verlassen wollen
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:25
Brdaric wird Trainer oder Berater

Den Kampf um die Karriere hat er wohl endgültig verloren! Zwar quält sich Thomas Brdaric (33) nach drei Knie-OPs noch immer jeden Tag im Reha-Zentrum „Medicos“ auf Schalke, ist mittlerweile sogar wieder am Ball. Aber damit, dass er nochmal in der Bundesliga aufläuft, ist ernsthaft nicht mehr zu rechnen. Deshalb hat sich Thommy schon Alternativ-Pläne überlegt.



Von HEIKO OSTENDORP und LARS BEIKE

Brdaric wird Trainer oder Berater!

„Anfang Mai wird sich zeigen, ob ich‘s nochmal schaffen kann“, erwartet der Torjäger a.D. „Wenn es nicht reicht, aber mein Knie noch halbwegs belastbar ist, will ich meine Erfahrungen aus 15 Jahren Karriere gerne weitergeben und den Trainerschein machen.“

Aber auch, wenn seine Verletzung ihn daran hindert, will er im Fußball-Geschäft bleiben. Zuletzt besuchte er schon mit Ehefrau Antje einen Kongress für Spielerberater. Brdaric: „Eine interessante Geschichte, mit der ich mich beschäftige. Es ist eine Option, die Fifa-Lizenz zu machen.“

Berater, Trainer - oder doch Profi? Die Hoffnung hat Brdaric noch nicht aufgegeben: „Schmerzfrei werde ich zwar nie mehr Fußball spielen können, aber momentan sieht es gar nicht so schlecht aus. Ob es weitergeht, werde ich aber erst bei den Belastungen der nächsten Wochen sehen.“

Danach wird es auch ein Gespräch mit 96 geben. Die Roten planen aber nicht mehr mit Brdaric.

Sportdirektor Christian Hochstätter: „Wir können mit keinem Spieler planen, der seit 18 Monaten verletzt ist.“

Und Big Boss Martin Kind schließt aus, dass Brdaric einen „Goodwill-Vertrag“ bekommt: „Das können wir nicht machen. Wir können nur Spieler unter Vertrag nehmen, die auch spielen können. So ist das Geschäft.“

Gut, dass Thommy schon Alternativen hat...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/04/2008 17:25
Hannover 96 - Hertha BSC Berlin


am 26.04.2008, 15:30 Uhr in der AWD-Arena



Nächster Gegner: Borussia Dortmund


Aktuelle Situation:
Hertha BSC Berlin befindet sich derzeit in einer sportlichen Krise. Die letzten sieben Bundesligaspiele konnte der Hauptstadtclub nicht gewinnen und erreichte nur vier Unentschieden bei drei Niederlagen. Das 0:0 am vergangenen Spieltag gegen den Hamburger SV zeigte deutlich, wo es bei der Hertha derzeit am meisten hakt. Durch die Verletzung von Topstürmer Marko Pantelic (11 Tore) fehlt es der Mannschaft von Lucien Favre an Durchschlagskraft im Angriff. Der Serbe (Zyste im Knie, die unter Belastung Wasser in die Wade absondert) stieg zwar am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein, am Donnertstag ging es für ihn allerdings direkt wieder zu Dr. Müller-Wohlfahrt nach München (Rückenprobleme). Ein Einsatz gegen die Roten ist daher weiterhin unwahrscheinlich. Die gegen den HSV ebenfalls schmerzlich vermissten Steve von Bergen und Raffael (beide Muskelfaserriss im Oberschenkel) kehren zum Spiel in der AWD-Arena in die Startelf zurück.

Wichtige Abgänge:
Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg)
Yildiray Bastürk (VfB Stuttgart)
Dick van Burik (Karriereende)
Christian Eduardo Giménez (Deportivo Toluca)
Kevin-Prince Boateng (Tottenham Hotspur)
Jérôme Boateng (Hamburger SV)
Gilberto (Tottenham Hotspur)

Wichtige Zugänge:
Jaroslav Drobný (VfL Bochum)
Fabian Lustenberger (FC Luzern)
Lucio (SE Palmeiras Sao Paulo)
Steve von Bergen (FC Zürich)
André Lima (Botafogo Rio de Janeiro)
Raffael (FC Zürich)
Gojko Kacar (FK Vojvodina Novi Sad)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Lucio (Kreutzbandriss)
Andreas Schmidt (Zehenbruch)
Marko Pantelic (Zyste im Knie/Rückenprobleme)

Scorerliste:
Marko Pantelic 15 (11 Tore, 4 Vorlage)
Raffael 5 (3 Tor, 2 Vorlagen)
Lucio 4 (1 Tor, 3 Vorlagen)
Sofian Chahed 4 (2 Tore, 2 Vorlagen)
Solomon Okoronkwo 4 (4 Tore)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (H) 0:0
BL: VfL Bochum (A) 1:1
BL: Werder Bremen (H) 1:2
BL: Energie Cottbus (A) 1:2
BL: FC Schalke 04 (H) 1:2

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 9 S - 5 U - 1 N
Auswärtsbilanz: 3 S - 2 U - 3 N
Gesamtbilanz: 16 Spiele - 9 S - 4 U - 3 N

Letzte Spiele:
2007/08: Hertha - 96 1:0
2006/07: 96 - Hertha 5:0
2006/07: Hertha - 96 4:0
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:19
96 verpflichtet Leon

Leon Balogun wechselt zur kommenden Saison von BFC Türkiyemspor 1978 zu Hannover 96. Der 19-jährige Abwehrspieler erhält einen Vertrag bis 2010. „Leon ist ein hoffnungsvolles Talent mit sehr guten Perspektiven“, so 96-Sportdirektor Christian Hochstätter.



Deutsch-Nigerianer für die Profis

Balogun, der im vergangenen Sommer seine Schulausbildung mit Abitur abgeschlossen hat, erhält bei Hannover 96 seinen ersten Profivertrag. „Ich bin froh, dass ich bei Hannover 96 den Grundstein für meine Profikarriere legen kann“, erklärte Balogun am Mittag in Berlin. „Ich danke der sportlichen Leitung von 96 für das Vertrauen und freue mich jetzt schon auf Hannover.“ Der Deutsch-Nigerianer war in der laufenden Saison der Oberliga NOFV-Nord in allen Spielen über die vollen 90 Minuten im Einsatz und erzielte dabei zwei Tore. Leon wird Ende Juni zum Profiteam der Roten stoßen.


Wir begrüßen Leon als neuen 96er und wünschen ihm viel Erfolg bei den Roten!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:21
30. Spieltag: Hannover 96 - Hertha BSC Berlin

Mit Hertha BSC Berlin ist am Samstag nicht gerade der Lieblingsgegner der Roten zu Gast in der AWD-Arena. Abgesehen von dem sensationellen 5:0 in der letzten Saison gab es den letzten Heimsieg gegen den Hauptstadtklub in der Saison 1973/74. Eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Partie könnte die Personalie Marko Pantelic spielen: Ist er dabei, läuft es gut für die Hertha – ohne ihn gab es seit Sommer 2005 in der Bundesliga nichts mehr zu holen.



Hertha zittert um „Lebensversicherung“

5:0! So lautete also in der letzten Saison das Endergebnis beim Heimspiel der Roten gegen Hertha BSC Berlin. Ob die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking dieses Traumergebnis an diesem Samstag in der AWD-Arena wiederholen kann ist allerdings mehr als fraglich. „Natürlich wollen wir den Zuschauern wieder ein gutes und erfolgreiches Spiel bieten“, verspricht der 96-Coach. Zumindest die „Null“ könnte wieder hinten stehen. Die Berliner verfügen mit nur 30 erzielten Treffern über die viertschlechteste Offensivabteilung der Liga. Nur die Abstiegskandidaten Duisburg, Bielefeld und Rostock trafen seltener ins Schwarze. Das letzte Mal, dass die Mannschaft von Trainer Lucien Favre zweimal die Kugel im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte, liegt bereits sage und schreibe acht Spieltage zurück (22. Spieltag, 2:0 gegen Duisburg). Diese schwache Offensivbilanz liegt nicht zuletzt daran, dass die Trefferverteilung bei der Hertha zu einem großen Teil auf den Schultern von Marko Pantelic (11 Tore) lastet. Zweitbester Torschütze ist mit nur vier Saisontreffern Solomon Okoronkwo. Herthas „Lebensversicherung“ Marko Pantelic fiel in den letzten Wochen aufgrund von Knie- und Wadenproblemen verletzt aus. Seit dieser Zeit konnte der Hauptstadtklub prompt kein Spiel mehr gewinnen und wartet nunmehr seit sieben Spielen auf einen Sieg. Zwar absolvierte der 29-jährige Serbe am Mittwoch wieder das komplette Mannschaftstraining, am Donnerstag ging es für ihn jedoch wieder zu Dr. Müller-Wohlfahrt nach München. Pantelic plagen nun Rückenprobleme – und droht erneut auszufallen. Er selbst bezifferte in der Berliner Morgenpost die Wahrscheinlichkeit gegen Hannover 96 zumindest im Kader stehen zu können, nur auf „50:50“. Gute Vorzeichen also für die Roten. Sollte Pantelic tatsächlich ausfallen, ist zumindest ein Berliner Sieg mehr als unwahrscheinlich – der letzte Dreier ohne Herthas Stürmerstar liegt beinahe drei Jahre zurück. Sollte Pantelic ausfallen, würde für ihn vermutlich André Lima in die Anfangsformation rücken. Hoffnung auf ein Ende der sportlichen Talfahrt macht Hertha-Trainer Lucien Favre, dass mit Steve von Bergen und Raffael zwei zuletzt verletzte Spieler wieder ins Team zurückkehren werden.



Rosenthal zurück im Kader?

Auf Hannoveraner Seite stehen Dieter Hecking so viele Spieler wie schon lange nicht mehr zur Verfügung. Abgesehen von den Langzeitverletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat und dem Rot gesperrten Sergio Pinto kann der 96-Coach aus dem Vollen schöpfen. Nach seiner Schambeinentzündung und zuletzt zwei Einsätzen bei den jungen Roten ist Jan Rosenthal wieder eine Option für den Profikader. „Ich werde noch einmal mit ihm und Dirk Bremser sprechen, für die Startelf ist er noch nicht vorgesehen, ein Kurzeinsatz ist aber möglich“, sagt Dieter Hecking und fügt ergänzend hinzu: „Wir werden sehen, was für ihn am Besten ist. Auch ein erneuter Einsatz bei den Amateuren ist möglich.“ Einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der letzen Wochen scheint zumindest personell nichts im Wege zu stehen. Mit einem Sieg gegen Hertha könnte es den Roten zudem zum ersten Mal in dieser Saison gelingen, drei Spiele in Folge zu gewinnen und weiter in der Tabelle nach oben zu klettern. „Für uns geht es nicht um die berühmte Goldene Ananas“, verdeutlicht Hecking. „Wir sind gut in Schwung, wollen dem Aufwärtstrend noch einen drauf setzen und mit einem Sieg den einstelligen Tabellenplatz festigen“, stellt der Coach die Marschroute klar auf Sieg. Mit welcher taktischen Aufstellung dieses Unterfangen angegangen wird, lässt Hecking vor der Partie noch offen: „Mir hat die Variabilität in Dortmund mit zwei Spitzen gefallen, aber auch drei Spitzen mit Huszti und Stajner auf den Außenbahnen ist eine mögliche Option, um die Herthaner Dreierkette auseinander zu ziehen.“



Neuer Saisonrekord naht

Nachdem am letzten Wochenende die magische 40 Punkte Marke geknackt wurde, könnte die Hecking-Elf in dieser Saison eine weitere Schallmauer durchbrechen. Die bisherige Bundesligabestleistung der Roten liegt bei 45 Punkten (Saison 2004/05 unter Trainer Ewald Lienen). Mit einem Erfolgserlebnis über die Berliner könnte man dieser Marke sehr nahe kommen. Bei dann noch vier ausstehenden Partien scheint ein neuer Saisonrekord zum Greifen nahe.


So könnten beide Teams spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz - Lala, Balitsch, Bruggink, Huszti – Hanke, Stajner

Hertha BSC Berlin: Drobny – A. Friedrich, Simunic, von Bergen - Chahed, Kacar, Mineiro, Skacel, Ebert – Raffael, Lima (Pantelic)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:22
Neue Rechenspielchen

96 geht in die Offensive: Hecking spricht vom UI-Cup / 42 000 Besucher gegen Hertha erwartet



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Es wird wieder gerechnet bei Hannover 96. Das Thema internationaler Fußball, das sich nach einer Negativserie in der Rückrunde schon fast von selbst erledigt hatte, ist wieder eines. Zwei Siege in Folge haben für neuen Optimismus gesorgt. Selbst Dieter Hecking, der Trainer der „Roten“ und eher ein Zurückhaltender seiner Zunft, mag nichts ausschließen. „Der Hamburger SV ist vergangenes Jahr mit einer Siegesserie auch noch mal durchgestartet“, sagt der 43-Jährige. Durchgestartet auf einen Tabellenplatz, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt.

Von diesem Rang ist 96 derzeit sechs Punkte entfernt. Darum ist für Hecking klar: „Wenn überhaupt noch etwas gehen soll, dann müssen wir gegen Hertha BSC gewinnen. Ansonsten können wir alle Rechnungen sofort wieder beenden.“ Die Berliner kommen morgen (Anpfiff ist um 15.30 Uhr) in die AWD-Arena – und danach haben die „Roten“ noch vier weitere Spiele, in denen sie sich kaum noch einen Ausrutscher erlauben dürfen für ihr Ziel: auf Schalke, gegen Rostock, in Bremen und gegen Cottbus. Außer Hertha alles Teams, für die es noch um viel geht: Werder und Schalke kämpfen um die Champions-League-Qualifikation, Hansa und Energie gegen den Abstieg. Nachdem die Saison schon fast am Ausklingen war, steht nun auch für die „Roten“ wieder einiges auf dem Spiel.
Selbst wenn es mit dem Sprung auf den 6. Platz nichts werden sollte, und davon muss man realistischerweise ausgehen, dann will Hecking „positiv aus der Saison herausgehen. Nicht nur mit dem einen oder anderen Punkt, sondern mit dem einen oder anderen Sieg.“

Den nächsten Dreier soll sein Team morgen vor erwarteten 42 000 Zuschauern gegen die unbeständigen Berliner einfahren. An ein rauschendes Fußballfest wie beim 5:0 in der vergangenen Saison (Vinicius traf doppelt, Altin Lala schoss sein bisher einziges Bundesligator) glaubt der 96-Trainer indes nicht. „Hertha will diesmal auch Fußball spielen“, sagt er schmunzelnd – die Hauptstädter hatten sich seinerzeit als spendable Gäste erwiesen.
Mit welcher Taktik er die Berliner diesmal knacken will, ob wieder mit zwei Stürmern wie zuletzt beim 3:1 in Dortmund, ließ Hecking offen. So gut wie klar ist hingegen, dass Jan Rosenthal nach überstandener Schambeinentzündung zurückkehrt in den Erstligakader.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:23
Neue Rechenspiele und Hoffnung auf UI-Cup. Hecking fühlt sich verpflichtet.



96-Trainer Dieter Hecking will den erwarteten 42 000 Fans morgen gegen Hertha ein kleines Fußball-Spektakel bieten – und die Berliner Dreier-Abwehrkette mit zwei oder sogar drei Spitzen überrumpeln.

VON GUNTHER NEUHAUS UND ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Das verspricht eine Festspiel-Atmosphäre: „41 000 bis 42 000 Zuschauer“ erwartet 96 morgen gegen Hertha in der AWD-Arena, für Dieter Hecking liegt in dem Fan-Zuspruch „die Verpflichtung, wieder eine gute Leistung abzurufen und erfolgreich zu sein“. Das sei „eine klare Forderung – nach dem Aufwärtstrend der letzten Wochen einen draufzusetzen und den einstelligen Tabellenplatz abzusichern“.

Dies sind „so kleine Ziele“ für den 96-Trainer. Er denkt aber durchaus auch in größeren Zusammenhängen. Hecking träumt noch ein wenig von dem „interessanten“ UI-Cup-Platz sechs, der ja „noch ein bisschen weiter entfernt“ sei. Sechs Punkte Vorsprung hat Leverkusen derzeit. „Aber man hat letztes Jahr gesehen, dass Hamburg mit einer Siegesserie am Ende doch rangekommen ist“, erinnerte sich Hecking an den HSV-Endspurt, der in den UI-Cup führte.
Allerdings muss 96 noch zu den Champions-League-Kandidaten Schalke (3. Mai) und Bremen (10. Mai), außerdem empfängt man die vom Abstieg bedrohten Teams aus Rostock (6. Mai) und Cottbus (17. Mai). „Vier Klasse-Spiele“ seien das, weil es zumindest für die Gegner um viel geht.

Trotzdem erwartet Hecking auch morgen „ein attraktives Spiel“, in dem 96 die Berliner forsch attackieren soll. „Wir sind gut in Schwung“, weiß er. Im Zwei-Spitzen-System 4-4-2 besiegte 96 zuletzt Dortmund. Jiri Stajner und Mike Hanke hätten dort „viele Löcher gerissen“. Gegen Herthas Dreier-Abwehrkette könnte allerdings ein System „mit drei Spitzen“ die bessere Wahl sein, glaubt Hecking, denn so könne man „die Dreierkette weit auseinanderziehen“.

Hoppla, erst wollte Hecking von seinem Ein-Spitzen-System nicht abrücken, dann arrangierte er sich mit zwei Angreifern – und nun sollen es plötzlich sogar drei werden.
Allerdings müssten die Flügelspieler Stajner (rechts) und Szabolcs Huszti (links) ihre Aufgabe entsprechend stürmisch interpretieren. Sonst würde das vermeintliche 4-3-3 zur Mogelpackung – und letztlich wieder ein 4-2-3-1.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:24
96-Ausstellung in Burgdorf eröffnet
Ab morgen können Sie mitjubeln.



Gestern Abend wurde im Burgdorfer Stadtmuseum die Ausstellung „96 – alte Liebe“ feierlich eröffnet.

VON FLORIAN KREBS
BURGDORF. Ein paar Meter hinter dem Eingang hängen fein säuberlich die Trikots an den Haken. Dann gehts durch den Spielertunnel, vorbei an der 96-Zeitleiste – und man ist mittendrin im Herzen der „alten Liebe“. Rechts in der Vitrine lehnt majestätisch die Meisterschale. Weiter links thront der DFB-Pokal.
Auf der Leinwand, die an der Wand hängt, tritt Michael Schönberg gerade zum entscheidenden Elfmeter gegen Gladbach an. Natürlich trifft er. Man möchte kurzerhand die Arme hochreißen.

Gestern Abend begrüßte Karl-Heinz Vehling, Ex-96-Geschäftsführer und heutiger Stadtmarketing-Chef in Burgdorf, rund 250 Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft zur Eröffnung der Ausstellung „96 – alte Liebe“. Zu den vier Hauptsponsoren gehört auch die Verlagsgesellschaft Madsack.
In heimeliger Runde plauderten der erste 96-Nationalspieler Hans Siemensmeyer, 85er-Aufstiegsheld Bastian Hellberg und 92er-Pokalheld Jörg Sievers, 1954er-Meister Rolf Gehrcke und 96-Boss Martin Kind mit Vehling, Regionspräsident Hauke Jagau und NP-Moderator Christoph Dannowski über ihre rote Leidenschaft. Sogar Ex-Ministerpräsident Ernst Albrecht war zur Eröffnung gekommen. Auch da: NP-Chefredakteur Harald John, Scorpions-Manager Marco Stichnoth, Ex-96-Chef Götz von Fromberg.

Vehling träumte schon während seiner Tätigkeit bei 96 von einem 96-Museum. Mit Hilfe der 96-Archivare Wolfgang Kralle und Hans-Heinrich Kellner entstand diese Wanderausstellung – für Vehling ein „Zwischenergebnis unserer Arbeit“. Das sich sehen lassen kann.
Pokalheld Sievers findet die Ausstellung „sehr originell“. Der heutige Torwarttrainer verriet, dass er gar nicht mehr so oft auf seine Glanzparaden damals im Elfmeterschießen 1992 angesprochen wird. Das dürfte sich ab morgen ändern, wenn das Museum auch für die breite Öffentlichkeit zu besuchen ist.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:25
Rosenthal zurück bei den Profis

HANNOVER. Härtetest bestanden – Jan Rosenthal kam zusammen mit den anderen 96-Helfern aus dem Profikader „mit einem Sieg aus Wilhelmshaven zurück“, wie Dieter Hecking wohlwollend bemerkte. „Alle haben gut gespielt“, das hatte sich der 96-Cheftrainer von seinem Assistenten Dirk Bremser berichten lassen.

Da Rosenthal nach der offenbar auskurierten Schambeinentzündung „schmerzfrei“ ist, spräche nun nichts gegen einen Bundesliga-Einsatz morgen gegen Hertha. „Für die Startelf ist er nicht vorgesehen“, stellte Hecking allerdings gestern Mittag klar. Es sei auch „eine Überlegung, Rosi wieder 70, 80 Minuten bei den Amateuren spielen zu lassen“.
Von der Idee hielt Rosenthal aber nicht allzu viel. In einem Gespräch am Nachmittag erklärte er dem 96-Trainer, „dass ich gerne wieder für den Profikader zur Verfügung stehe“. So wird es morgen dann wohl auch kommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/04/2008 15:26
Darum sind die Roten besser als Hertha

Die Roten müssen morgen gegen Hertha ran. Fredi Bobic (36) wird genau zusehen. In der Saison 2002/03 erzielte der Stürmer für 96 in 27 Spielen 14 Tore. Der Lohn: Ein Vertrag in Berlin. In BILD erklärt der ehemalige Nationalspieler vor dem Spiel seiner Ex-Klubs, warum Hannover besser ist als Hertha...



Von HENNING FEINDT
Bobic: „Hannover ist in der Entwicklung der Mannschaft weiter. Sie haben größere Stabilität und die Findungsphase bereits hinter sich. Die sportliche Perspektive ist klar besser in Hannover.“

Und das wird wohl erst mal so bleiben. Bobic: „Hannover nimmt viel Geld in die Hand, wie man jetzt an Jan Schlaudraff sieht. Ihr Trainer Dieter Hecking kennt den deutschen Markt besser als Lucien Favre. Ich denke, dass sie früher um die Uefa-Cup-Plätze mitspielen werden als Hertha.“

Mal sehen. Auch Hertha investiert. Im Sommer stehen neun Millionen Euro zur Verfügung. Dafür soll der Angriff verstärkt werden.

Bobic: „In der Defensive hat man bei Hertha gute Sachen gesehen und erkennt die Handschrift von Favre. Die Qualität in der Offensive ist aber noch nicht so hoch. Hertha fehlt vorne noch was.“

Marko Pantelic (29) würde Bobic auf jeden Fall halten. Auch wenn der Serbe nicht besonders gut mit Favre kann. Fredi: „Marko ist ein spezieller Typ. Spieler, die nicht so einfach sind, sind mir aber lieber als Roboter, die da vorne programmiert rumlaufen. Wegen der Typen gehe ich doch ins Stadion. Wenn der Wiedererkennungswert da ist, macht es erst richtig Spaß.“

Auch dort sieht er Hannover vorn. Bobic: „In Berlin kommt die Aufbruchsstimmung noch kaum rüber.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/04/2008 11:53
Unser Schatz wird 50

Er ist Hannovers Rekordmann: Bester 96-Torschütze aller Zeiten (138 Tore in 196 Spielen), Rekordtorjäger der zweiten Liga (154 Treffer) – und der erste deutsche Spieler, der mehr als eine Million Mark gekostet hat. Dem HSV war er 1983 so viel wert.

Heute wird Dieter Schatzschneider 50 Jahre alt. Die NP gratuliert herzlich! Sein sehnlichster Wunsch zum Geburtstag hat natürlich mit Fußball zu tun: „Dass 96 es mal in den internationalen Wettbewerb schafft. Ich will mit Martin Kind mal nach Madrid. Ich habe Flugangst, aber dafür würde ich gern mal wieder in den Flieger steigen.“

„Schatz“ wird sich noch eine Weile gedulden müssen, trotzdem ist er als 96-Fan und freundschaftlicher Berater von 96-Chef Kind „sehr zufrieden“ mit der Entwicklung der vergangenen Monate. Vor ein paar Wochen hatte er sich noch den Zorn von 96-Trainer Dieter Hecking zugezogen, als er im Fußballmagazin „11 Freunde“ loslederte: „Mit Fußball hat das gar nichts mehr zu tun.“ Heute sagt er: „In der Mannschaft steckt Potenzial, inzwischen lassen wir auch den Ball wieder gut laufen.“

Mit Ehefrau Isabella, den drei Töchtern Isabella, Nicole und Katharina sowie den engsten Freunden hat Schatzschneider von gestern auf heute reingefeiert – Zeit zum Ausschlafen bleibt aber nicht. Heute Mittag hat er einen Termin mit dem NDR: „Die haben eine Serie über die 25 besten Fußballer, da soll ich meinen Senf dazugeben. Und das mit dicker Birne, aber ich mache es gerne.“
Anschließend gehts – natürlich – in die AWD-Arena, 96 gegen Hertha gucken: „Ich wünsche mir einen Sieg und attraktive 90 Minuten. Dann kann ich anschließend ein schönes Bier trinken.“ Prost!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/04/2008 11:55
Neue 96-Lust auf Hertha

Vinicius hat schöne Erinnerungen. Stajner und Hanke stürmen. 96 greift Hertha heute mit zwei Stürmern an. Beim 5:0 im Vorjahr feierte Verteidiger Vinicius seinen erfolgreichsten Tag als Fußballprofi.



VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Vinicius liebt Hertha, zumindest die Erinnerung an eineinhalb schöne Stunden mit ihr. Zwei Tore hat der Verteidiger vor einem Jahr gegen die Berliner erzielt, „es war mein erster und einziger Doppelpack“. Auch Altin Lala mag Hertha besonders gern, hat er doch beim 5:0 sein einziges Bundesligator geschossen. Das war ein nettes Rendezvous, die Wiederholung wäre ein Traum.

42 000 Zuschauer werden erwartet, ziemlich viel für eine Partie, bei der man sich schwer tut, eine Bedeutung zu finden. „Man spürt die neue Lust auf 96“, erklärt Dieter Hecking das große Zuschauerinteresse. Nach einem miesen Rückrundenstart hat sich die Mannschaft gefangen, dennoch bleibt der UI-Cup für 96 sechs Punkte entfernt – zu weit weg vermutlich.

So geht es um die Befriedigung elementarer Fan-Bedürfnisse – nicht rumpeln, sondern möglichst viel Fußball zeigen, das ist die Anforderung an die 96-Profis.
Hecking versuchts dabei wieder mit zwei Stürmern, Jiri Stajner und Mike Hanke sollen die Hertha-Dreierkette aufbrechen. Die Hertha dieser Saison hat ohnehin nicht viel zu bieten. Die Mannschaft steckt im Umbruch. Trainer Lucien Favre baute viele neue Spieler ein, die sich nie zu einer Mannschaft gefunden haben.
Bestenfalls kann man ahnen, was nach dem Übergangsjahr mal aus ihr werden soll. Die Hertha dieses Jahres ist wie eine Frau, die eine Schönheitsoperation hinter sich hat, aber ihren Körper noch unter Pflastern und Verbänden versteckt hält. Und Hertha ist extrem abhängig von einem Mann – ohne Torjäger Marko Pantelic haben die Berliner seit August 2005 kein Liga-Spiel mehr gewonnen. Hertha scheint noch mehr auf die Tore von Pantelic angewiesen zu sein als die Bayern auf die Treffer von Luca Toni.

Sechsmal fehlte der verletzte Pantelic zuletzt. Er soll nicht ganz fit, aber trotzdem heute dabei sein. Hecking hat keinen Leibwächter bestellt, Vinicius und Valérien Ismaël sollen die Aufgabe gemeinsam lösen. Wird der Elf-Tore-Stürmer Pantelic aus dem Spiel genommen, kann 96 gar nicht verlieren.
Vinicius hat in dieser Saison noch gar nicht getroffen. „Ein oder zwei Tore“ will er noch machen, viel Zeit bleibt ihm nicht. Der 27-Jährige spielt zwar nicht gerade wie ein typischer Brasilianer, aber die steigenden Temperaturen genießt er. „Das ist mein Wetter, wenn die Sonne scheint und es über 25 Grad hat.“ Ganz so warm wirds heute nicht, aber vielleicht gibts ja ein heißes Spiel mit der Hertha – 42 000 haben Lust drauf.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/04/2008 11:56
Vorschau

Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat und der gesperrte Sergio Pinto. Den Kader komplettieren Torwart Frank Juric, Dariusz Zuraw, Frank Fahrenhorst, Gaétan Krebs, Vahid Hashemian und Benjamin Lauth. Jan Rosenthal gehört nach seiner Schambeinentzündung erstmals wieder zum Kader. Richard Golz, Salvatore Zizzo und Konstantin Rausch verstärken die Oberligaelf.

Personalsituation bei Hertha BSC: Torjäger Marko Pantelic soll heute zumindest im Aufgebot stehen. Ob der Serbe nach seiner mehrwöchigen Verletzung (Knie, Rücken) tatsächlich spielt, ließ Trainer Lucien Favre offen. In elf Partien ohne Pantelic hat Hertha nicht gewonnen. Wieder dabei ist in Hannover Mittelfeldspieler Fabian Lustenberger nach seinem Muskelfaserriss. Auch Raffael steht wieder in der Startelf.

Der Gegner:
Hertha ist extrem abhängig von Pantelic. Ist der Stürmer dabei, dann ist er dank seiner Torgefahr und seiner Schlitzohrigkeit der größte Berliner Trumpf. Raffael ist ein eleganter Spieler mit erstklassiger Technik, auf Nationalspieler Arne Friedrich ist hinten Verlass. Patrick Ebert ist in der Lage, scharfe Flanken und Freistöße zu treten.
Nur 30 geschossene Tore sind ein Beweis für die größte Berliner Schwäche: Die Mannschaft ist vor dem Tor harmlos und ohne Durchschlagskraft. Torhüter Jaroslav Drobny – beim VfL Bochum mit starken Paraden – hat die Erwartungen bislang nur sporadisch erfüllt. Eine andere typische Hertha-Eigenschaft hat auch Trainer Lucien Favre nicht abschaffen können – die Launenhaftigkeit.

Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf).
Anstoß: Heute 15.30 Uhr in der AWD-Arena.
Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der ARD-„Sportschau“ und abends im ZDF-„Sportstudio“ (23 Uhr). Am Sonntag berichten das DSF (9.30 Uhr und 13 Uhr) und der NDR (22.45 Uhr).

Statistik: Ein 0:0 ist sehr unwahrscheinlich – keines der 13 Hertha-Gastspiele in Hannover endete torlos. Beim bislang letzten Heimspiel gegen die Berliner (31. Januar 2007) triumphierte 96 mit 5:0. Das Hinspiel gewannen die Berliner mit 1:0. Hertha ist seit sieben Partien sieglos, die drei Niederlagen in dieser Serie endeten alle mit 1:2.

Kartenservice: Hannover 96 rechnet mit 42 000 Zuschauern. Es ist also noch genug Platz im Stadion für Kurzentschlossene.

Besonderheit: Nach dem Erstligafußball gibt es Zweitligahandball gratis: Mit einer 96-Eintrittskarte können Besucher anschließend kostenlos in der AWD-Halle beim Spiel TSV Hannover-Anderten gegen Schwerin zuschauen (Beginn 18 Uhr).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/04/2008 11:57
Lala plant den nächsten Streich

Hannover 96 will gegen Hertha BSC den dritten Sieg in Folge landen / UI-Cup wieder im Blick



Von Heiko Rehberg
Hannover. Beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:1) bekam der Siegtorschütze Christian Schulz Ärger mit seinem Trainer. Schulz, eigentlich Verteidiger, hatte seine Rolle wiederholt in den gegnerischen Strafraum verlegt, und ehe Dieter Hecking darüber so richtig sauer sein konnte, hatte er eine Minute vor Schluss das 2:1 für Hannover 96 erzielt. Heute im Fußball-Bundesligaheimspiel gegen Hertha BSC muss Hecking möglicherweise auf einen anderen Defensivspezialisten aufpassen. Denn die Berliner sind der Lieblingsgegner von Altin Lala.

145 Bundesligaspiele hat der kleine Albaner, der zuletzt wieder groß aufspielte, bislang bestritten – und ein einziges Mal getroffen. Das war am 31. Januar 2007 beim letzten Gastspiel der Hertha. Dass Lala ein Tor schießt, war bis dahin so wahrscheinlich wie die Entdeckung von Leben auf dem Mars; es gibt Fußballfans, die haben das Bild von Lalas ausgelassenem Jubelsprung seitdem als Bildschirmschoner auf dem Computer.

So ein Tor macht natürlich neugierig auf mehr, und es könnte deshalb sein, dass sich Lala heute mehr als üblich in den Angriff einschalten wird. Und wenn er dann eine Minute vor Schluss das Siegtor gegen die Berliner … Hecking würde es Lala gönnen, und die Fans ohnehin.

Erst einmal will sich Lala, das hat er hoch und heilig versprochen, allerdings im defensiven Mittelfeld darum kümmern, dass Hertha BSC keinen Spaß in Hannover bekommt. Genau wie am 31. Januar vor einem Jahr, als 96 mit 5:0 gewann. Nach dem Sieg gegen Frankfurt und dem Erfolg in Dortmund (3:1) planen die „Roten“ den Sieg-Hattrick. Das würde nicht nur die zuletzt immer ansehnlicher gewordene Heimbilanz verbessern, das könnte auch noch einmal der Startschuss zum kräftigen Saisonschlussspurt werden. Sechs Punkte trennen 96 derzeit vom UI-Cup-Platz 6 (belegt von Bayer Leverkusen). Bei noch fünf Spielen (davon drei in der AWD-Arena) ist der Rückstand nicht unaufholbar. Und Leverkusens Formkurve zeigte zuletzt nach unten, die von 96 dagegen nach oben.

Still und heimlich hat sich Hannover 96 wieder in die Europa-Startposition gebracht, mit einem Sieg gegen Hertha dürfte wieder ein bisschen geträumt werden. Und das ist allemal besser als ein gemächlicher Saisonausklang, in dem es nur noch für die Gegner (Schalke, Rostock, Bremen, Cottbus) um etwas geht.
Nächster Neuer: Gestern vermeldete 96 die Verpflichtung von Leon Balogun vom Oberligisten BFC Türkiyemspor für die kommende Saison. Der 19-jährige Innenverteidiger erhält einen Vertrag bis 2010. „Leon ist ein hoffnungsvolles Talent“, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/04/2008 11:57
Letzte Saison schoss er gegen Berlin sein einziges Bundesliga-Tor



Von HEIKO NIEDDERER Er ist Fan-Liebling, dienstältester 96-Profi, Hannover-Urgestein. Mittelfeld-Kämpfer Altin Lala (32). Nur eines ist er nicht: Torgefährlich... Als einziger Mittelfeldspieler der Liga schoss er diese Saison noch gar nicht (!) aufs Tor. Dass er es aber kann, zeigte er im letzten Heimspiel gegen Hertha mit seinem bisher einzigen Bundesliga-Tor. BILD setzte sich an der Stelle seines Tor-Triumphs mit Lala zusammen. Das Interview im Strafraum über Tore, Tritte - und Haar-Shampoo... BILD: Wussten Sie, dass Sie als einziger Mittelfeldspieler noch ohne Torschuss sind? Lala: „In Deutschland sind die Statistiken leider sehr gut. In der Offensive bin ich noch nicht so aufgefallen. Man sollte das machen, was man kann. BILD: Können Sie sich noch an ihr Tor gegen Hertha letzte Saison erinnern? Lala: „Na klar, es war ja nur dieses eine Tor. Ich bekam den Ball 30 Meter vorm Tor, habe einen Doppelpass mit Bruggink gespielt. Er hat hervorragend vorgelegt, plötzlich war ich frei vorm Tor. Ich habe ihn ins linke Eck geschoben, ein tolles Gefühl!“ BILD: Und wohl auch eine Erlösung... Lala: „Auf jeden Fall. Viele Leute haben gefragt: ‚Wann machst du denn endlich mal ein Tor?‘ Mit dem Treffer habe ich die Diskussion beendet.“ BILD: Klappt‘s denn heute wieder gegen Berlin? Lala (grinst): „Hertha muss auf jeden Fall zittern! Es wird mal wieder Zeit für ein Tor.“ BILD: Sie sind seit 10 Jahren in Hannover. Warum kann Trainer Hecking auch in Zukunft nicht auf Lala verzichten? Lala: „Ich bin ein Mannschaftsspieler, halte den anderen den Rücken frei. Statt Offensive mache ich lieber die Drecksarbeit. Ich kann mit meinen Leistungen zufrieden sein und bin auch für die Zukunft ganz zuversichtlich.“ BILD: In dieser Saison standen Sie nach der gelb-roten Karte in München heftig in der Kritik. Lala: „Ich finde es unfair, mich als unbeliebtesten Spieler hinzustellen, weil ich zweimal Ribéry foule. Die Fans wollen doch auch Zweikämpfe sehen!“ BILD: Fallen Spieler in Deutschland zu schnell? Lala: „Das ist es, was mich ankotzt: Wenn jemand bei leichtem Kontakt fällt, um Gelb zu provozieren. Ich hätte auch fallen können, als Frankfurts Mantzios mir an den Hals packte. Ich weiß, dass ich auf dem Platz manchmal eine Nervensäge bin. Aber die Schiris pfeifen zu schnell.“ BILD: Sie steigen jetzt bei Rossmann ein, wollen Drogerie-Märkte in Ihrer Heimat Albanien aufbauen. Beschäftigen Sie sich schon mit Handcremes und Haargel? Lala (lacht): „Nein, nein, noch steht Fußball klar an erster Stelle. Ich habe noch nicht nur Shampoo im Kopf!“ BILD: Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Lala: „Ich hatte die Idee vor ein paar Jahren, Herr Kind hat mich mit Herrn Rossmann zusammengebracht. In Albanien gibt es solche Märkte nicht, die Leute kaufen Pflege-Produkte teuer an einem kleinen Kiosk. Für mich ist das eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.“ BILD: Was genau werden Sie machen? Lala: „Ich werde vor Ort Kontakte knüpfen. Ich weiß am besten, wie die Leute in Albanien ticken. Ich freue mich, dass ich dem Land, in dem ich geboren bin, helfen kann, dass neue Jobs entstehen.“ BILD: Werden Sie nach der Karriere Vollzeit-Unternehmer? Lala: „Fußball ist immer noch das, was ich am besten kann, das will ich nicht aufgeben. Ich kann mir auch gut vorstellen, bei 96 zu bleiben als Scout oder Trainer.“ BILD: Wie lange wollen Sie denn noch auf dem Platz stehen. Bis 40 wie Tarnat? Lala: „Unglaublich, wie Tanne das macht. Aber ich denke, ich spiele noch drei Jahre, dann soll‘s gut sein.“ BILD: Schafft 96 bis dahin den Uefa-Cup? Lala: „Das wäre ein Traum. Der Klub hat alle Möglichkeiten, auf Dauer ans obere Drittel ranzukommen. Ein Pokalsieg wäre natürlich die Krönung. Ein richtiger Titel fehlt mir noch. Und deutscher Meister wird ja eher schwierig...“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/04/2008 07:43
Spielbericht: H96 - Hertha BSC Berlin 2:2 (2:0)


Zweimal standen die Hertha-Verteidiger Pate für 96-Treffer - Steve von Bergen traf ins eigene Tor (19.), dann bedankte sich Jiri Stajner für ein Simunic-Geschenk. Trotzdem musste sich Hannover 96 am Ende mit einem 2:2 (2:0) und damit einem Punkt gegen die Hauptstädter zufrieden geben. Sofian Chahed per Handelfmeter (56.) uns Lukasz Piszczek (66.) glichen noch für die Gäste aus.



Hertha zunächst noch ohne Pantelic

Keine personellen Veränderungen im Team von Dieter Hecking nach dem 3:1-Auswärtserfolg in Dortmund. Hertha-Coach Lucien Favre verzichtete zunächst weiterhin auf seinen wieder genesenen Torjäger Marko Pantelic, der aber auf der Bank Platz nahm. Wieder in die Startelf zurückkehren konnten dagegen Raffael und von Bergen. Lima und Lustenberger rutschten dafür raus.



96-Doppelschlag mit Hertha-Beihilfe

Hannover tat sich zu Beginn schwer, gefährliche Aktionen gegen die dicht gestaffelte Berliner Dreierkette zu initiieren. Lediglich Vinicius mit einem zu hoch angesetzten Schlenzer (10.) und ein Abseitstreffer Stajners (12.) sorgten für ein wenig Aufregung. Kurz nachdem ein Kopfball Stajners das Tor verfehlt hatte (17.), klingelte es dann aber doch im Berliner Gehäuse: Ausgangspunkt war ein gewonnener Ball durch Huszti. Der Ungar leitete links raus zu Bruggink, der wiederum Mike Hanke im Strafraum einsetzte. Der 96-Stürmer setzte sich fein gegen Simunic durch (Foto unten), hatte dann aber das Glück des Tüchtigen, dass Steve von Bergen seinen Schuss, der wohl das lange rechte Eck verfehlt hätte, in den eigenen Kasten bugsierte (19.). Die Hauptstädter zeigten sich in den Folgeminuten ungeordnet, so dass die Roten prompt nachlegen konnten: Einem langen Hannoveraner Ball folgte ein folgenschweres Missverständnis zwischen Josip Simunic und Hertha-Keeper Drobny. Simunic wollte auf Drobny zurückköpfen, übersah aber, dass dieser bereits seinen Kasten verlassen hatte. Jiri Stajner bedankte sich und hatte keine Mühe, ins leere Gehäuse einzuschieben (26.). Hertha erholte sich von diesem Doppelschlag bis zur Pause nicht mehr, lediglich Raffael kam noch zu einer aussichtsreichen Chance, schoss jedoch rechts am langen Eck vorbei (28.). 96 verpasste es seinerseits, die Partie bereits vor dem Pausenpfiff zu entscheiden. Die dickste Gelegenheit vergab Hanke, der eine Stajner-Flanke per Kopf knapp neben das Aluminium setzte (41.).



Berliner Aufholjagd durch Handelfmeter und Sonntagsschuss gekrönt

Und tatsächlich, nach Wiederanpfiff bot sich den Gästen in der gut gefüllten AWD-Arena ein neues Bild: Plötzlich drängte der Gast und kam prompt zu guten Gelegenheiten. Kacars Schussversuch rutschte ab (49.), Raffaels Schrägschuss verfehlte rechts das lange Eck (50.). Kurz nachdem auf der anderen Seite Hanke erneut Pech hatte – sein Kopfball nach Stajner-Freistoß strich nur Zentimeter am einschussbereiten Vinicius und am linken Pfosten vorbei (50.) – halfen diesmal die Roten mit, die Berliner wieder Hoffnung schöpfen zu lassen. Bei einem Grätschversuch gegen Piszczek sprang Ismael das Leder im Strafraum unglücklich an die Hand, Schiedsrichter Kempter zeigte sofort auf den Punkt. Sofian Chahed ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:2-Anschluss (56.). Mit der Einwechslung von Goalgetter Pantelic gaben die Gäste dann das Zeichen zur Aufholjagd. Zwar befreiten sich die Roten nun wieder zusehends und kamen zu kleineren Möglichkeiten durch Kopfbälle von Balitsch (57.) und zweimal Hanke (60., 62.), doch den Treffer machten erneut die Berliner: Lukasz Pisczek setzte vom linken Strafraumeck zu einem fulminanten Drehschuss an, der vom rechten Innenpfosten unhaltbar für Enke zum Ausgleich einschlug (66.). Die Schlussphase gehörte dann wieder zunehmend den Roten, ein Treffer sollte der Hecking-Elf aber nicht mehr gelingen. Beim Kopfball Ismaels, der später mit einer Kapselverletzung ausgewechselt werden musste, war Drobny auf dem Posten (68.), ein Kopfball von Joker Hashemian war zu hoch angesetzt (75.). Die beste 96-Kombination war leider auch nicht von Erfolg gekrönt: Über Hashemian und Bruggink gelangte das Spielgerät zu Stajner, dessen Drehschuss aber ebenfalls über die Querstange ging (84.). Als auch ein letzter Distanzversuch von Schulz knapp am Gästetor vorbei strich (90.), war klar, dass 96 sich mit der Punkteteilung zufrieden geben mussten.



Ismael mit Kapselverletzung

Trotz eines Zweitorevorsprungs mussten die Roten den Gast aus Berlin einen Zähler überlassen. Ein Sprung auf den UI-Cup-Platz scheint nun bei vier ausstehenden Partien nicht mehr möglich zu sein. Am kommenden Wochenende reist die Hecking-Elf nach Schalke. Ob Abwehrchef Valerien Ismael, bei dem eine Kapselverletzung diagnostiziert wurde, dann dabei sein kann, muss abgewartet werden. Erfreulich dagegen der Kurzeinsatz von Jan Rosenthal, der erstmals nach langer Pause Schambeinentzündung) wieder ins Geschehen eingreifen konnte.



STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael (82. Fahrenhorst), Vinicius, C.Schulz – Lala, Balitsch (76. Rosenthal), Huszti, Bruggink – Stajner, Hanke (72. Hashemian)

Hertha BSC Berlin: Drobny – A. Friedrich, Simunic, von Bergen (89. Bieler) – Chahed, Mineiro, Kacar, Skacel (64. Pantelic) – Piszczek, Ebert (79. Dardai) – Raffael

Tore: 1:0 ET von Bergen (19., Hanke), 2:0 Stajner (26.), 2:1 Chahed (HEM nach Handspiel Ismael), 2:2 Piszczek (66., Raffael)

Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)

Zuschauer: 41.473
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/04/2008 07:45
FC Schalke 04 - Hannover 96

am 03.05.2008, 15:30 Uhr in der Veltins Arena auf Schalke.



Nächster Gegner: FC Schalke 04


Aktuelle Situation:


Wichtige Abgänge:
Mesut Özil (Werder Bremen)
Hamit Altintop (FC Bayern München)
Lincoln (Galatasaray Istanbul)
Sebastian Boenisch (Werder Bremen)

Wichtige Zugänge:
Albert Streit (Eintracht Frankfurt)
Zé Roberto (Botafogo Rio de Janeiro)
Vicente Sánchez (Deportivo Toluca)
Heiko Westermann (Arminia Bielefeld)
Jermaine Jones (Eintracht Frankfurt)
Ivan Rakitic (FC Basel)
Carlos Grossmüller (FC Danubio Montevideo)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Varela (Überfunktion der Schilddrüse)
Zé Roberto (Muskelfaserriss)
Christian Pander (Adduktorenprobleme)
Bajramovic (Zehenoperation)

Scorerliste:
Kevin Kuranyi 17 (15 Tore, 2 Vorlagen)
Gerald Asamoah 11 (6 Tore, 5 Vorlagen)
Ivan Rakitic 8 (2 Tore, 6 Vorlagen)
Halil Altintop 6 (5 Tore, 1 Vorlage)
Heiko Westermann 6 (4 Tore, 2 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (A) 1:0
BL: Energie Cottbus (H) 5:0
BL: Werder Bremen (A) 1:5
BL: FC Barcelona (H) 0:1
BL: Hansa Rostock (H) 1:0

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 10 S - 5 U - 3 N
Auswärtsbilanz: 9 S - 2 U - 8 N
Gesamtbilanz: 37 Spiele - 19 S - 7 U - 11 N

Letzte Spiele:
2007/08: 96 - Schalke 2:3
2006/07: Schalke - 96 2:1
2006/07: 96 - Schalke 1:1
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:09
Im Gespräch mit Leon

Am Rande des Spiels der Roten gegen Hertha BSC Berlin hatte hannover96.de die Möglichkeit, mit dem am Vortag von Türkiyemspor 1978 verpflichteten Deutsch-Nigerianer Leon Balogun (19) zu sprechen. Hierbei berichtete der äußerst sympathische 1,90m-Mann, wie der Wechsel zu Hannover zustande gekommen ist, wie ihm Hannover bisher gefällt und was er von der nächsten Saison erwartet.




Hallo Leon, herzlich willkommen bei Hannover 96! Schön, dass du Dich für einen Wechsel zu uns entschieden hast. Wie kam der Kontakt mit 96 zustande?
Leon Balogun: "Mein Berater wurde von Andreas Bergmann angerufen und ich wurde erstmal von den Amateuren gesichtet. Später hat mich dann Herr Hochstätter angerufen, der war auch sehr freundlich zu mir und hat mich nach Hannover eingeladen. Dort hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit Herrn Hochstätter, Herrn Hecking und Herrn Kind und für mich stand danach die Entscheidung pro Hannover eigentlich schon fest."







Du hattest u. a. auch Angebote von Hertha und Werder. Was hat am Ende den Ausschlag für die Roten gegeben?
Leon Balogun: "Ich denke, dass ich hier die bessere sportliche Perspektive habe. Für mich ist Hannover auch gut, da ich mich hier nur auf den Fußball konzentrieren kann. Berlin ist eine Großstadt mit vielen Verführungen und vielen alten Freunden. Auch, wenn ich vom Kopf her glaube, dass ich damit umgehen kann - ein kompletter Neuanfang kann nicht schaden."

Was weißt Du schon über die Stadt Hannover und Hannover 96? Wie ist Dein bisheriger Eindruck?
Leon Balogun: "Das Stadion hatte ich mir mit Herrn Hochstätter und meinem Berater schon mal angeschaut, aber die Stadt habe ich leider noch nicht gesehen. Aber mein erster Eindruck ist top! 1-A, wirklich!"

Du spielst momentan Deine erste Männersaison und bist direkt absoluter Stammspieler geworden. Wo liegt der Unterschied zwischen Jugend- und Männerfußball.
Leon Balogun: "Im Männerbereich wird viel körperbetonter gespielt. Es gibt aber auch Dinge, die ich in der A-Jugend als anspruchsvoll empfunden habe, wie z. B. das Tempo. Da geht es schon ganz schön zur Sache und man hat viel weniger Platz. Jetzt bei den Herren gehen die Stürmer vorne nicht ganz so drauf und man hat mehr Zeit. Der Herrenfußball ist im Vergleich zum Jugendfußball einfach viel mehr von Taktik geprägt."

Was erwartest Du von Deiner ersten Saison als Fußballprofi?
Leon Balogun: "Das Bestmögliche – ich werde versuchen, mich hier so gut wie möglich einzufinden. So wie ich die Stadt und die Menschen hier einschätze, werde ich einen guten Anfang haben. Es wird zu Beginn bestimmt nicht leicht sein, das erste Mal von zu Hause weg zu sein und alleine zu leben, aber ich freue mich drauf. Das ist eine Herausforderung, aber ich denke, dass man an Herausforderungen eigentlich nur wachsen kann."

Zu Dir persönlich: Deutsch-Nigerianer - wie kommt das?
Leon Balogun: "Mein Vater ist Nigerianer und meine Mutter ist Deutsche, allerdings auch Halbitalienerin – wir sind eine richtige Multikultifamilie."

Bist Du eher nigerianischer Techniker oder deutscher Arbeitsfußballer?
Leon Balogun: "Eine Mischung, aber vielleicht etwas mehr vom deutschen Arbeitsfußballer – ich bin technisch vielleicht nicht der Allerstärkste, aber man kann sich ja immer verbessern."

Du bist Innenverteidiger, sollst aber auch als Außenverteidiger spielen können. Auf was für einen Spieler können sich die Fans von Hannover 96 freuen?
Leon Balogun: "Eigentlich kann ich in der Abwehr überall spielen, auch im defensiven Mittelfeld. In der Jugend bei Hertha habe ich noch im Sturm gespielt, aber das lief nicht so gut. Im offensiven Mittelfeld würde ich mich als Trainer deshalb eher nicht aufstellen. Am wohlsten fühle ich mich in der Abwehr."

Für welches Land möchtest Du international spielen?
Leon Balogun: "Für Deutschland, denke ich. Ich glaube auch nicht, dass man mich in der nigerianischen Nationalmannschaft ohne weiteres akzeptieren würde. Für einen Mischling ist meine Hautfarbe ja eigentlich fast weiß."





Berti Vogts war in Nigeria Nationaltrainer - gab es Kontakt zu ihm?
Leon Balogun: "Nein gar nicht. Ich habe generell in keiner Jugend-Nationalmannschaft gespielt."

Wer sind Deine sportlichen Vorbilder?
Leon Balogun: "Mohammed Ali, da ich der Meinung bin, dass er sich für etwas Großes eingesetzt hat. Im Fußball Nesta und Lucio – mit dem werde ich auch manchmal verglichen. Thuram finde ich auch ganz klasse. Eigentlich gibt es viele, ich kann mich da nicht richtig festlegen."

Vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns, dass Du ab der Saison 2008/09 ein Roter bist!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:12
Die Roten verlieren 2-2

Von Jörg Grußendorf
Hannover. Die Stimmung war ein wenig seltsam. Die Zahl der Unzufriedenen war riesengroß, aber noch größer war die Zahl der Ratlosen. Wohl auch deshalb blieb das große Pfeifkonzert aus. Wie um Himmels Willen konnte das noch passieren, wie konnten die „Roten“ dieses Fußballspiel noch aus der Hand geben? Schulterzucken und Kopfschütteln waren die vorherrschenden Gesten in der AWD-Arena nach diesem 2:2 gegen Hertha BSC Berlin, das für Hannover 96 eindeutig einer Niederlage gleichkam. Dieses Remis stoppte den kurzen Aufwärtstrend, es beendete wohl endgültig alle UI-Cup-Träume; und es offenbarte gleichzeitig viele, viele Schwächen.

Den 96-Spielern ging es bei der Einschätzung dieser Partie mit diesem schlimmen Leistungsabfall in der 2. Halbzeit nicht anders als ihren Fans. „Ich weiß es einfach nicht“, sagte Jiri Stajner, der als einer der wenigen Profis der „Roten“ für sich behaupten kann, dass er nahezu die gesamte Spielzeit präsent war. Viele von seinen Mitspielern tauchten hingegen völlig unter. Alles, was sie vor dem Wechsel abgeliefert hatten, war plötzlich wie weggefegt. Die herrlichen Ballstafetten, meistens ausgehend von einem brillanten Spielmacher Arnold Bruggink, das schön anzusehende Direktspiel, die packenden Torraumszenen – nach Wiederanpfiff Fehlanzeige. Zumindest aufseiten der „Roten“, die sich auf einmal ähnlich passiv verhielten wie die Berliner vorher. Doch als Hertha schließlich auftrat, wie man es von einer Bundesligamannschaft erwarten kann, war es mit der 96-Herrlichkeit vorbei. Bruggink fand plötzlich gar nicht mehr statt, wenigstens fast – sein Traumpass auf Stajner in der 84. Minuten soll hier natürlich nicht verschwiegen werden. Der ständige Körperkontakt mit seinen Berliner Gegenspielern schmeckte dem Niederländer überhaupt nicht. Die Abwehr leistete sich manche Schwäche. „Kerzen“, Fehlpässe und -einschätzungen nahmen zu. Auch ein erfahrener Innenverteidiger wie Valérien Ismaël ließ sich anstecken; die Situation, die zum Strafstoß und somit zum 1:2 führte, hätte er mit Sicherheit souveräner und nicht mit einem Handspiel bereinigen können. Sein Einsatz wirkte – vorsichtig ausgedrückt – reichlich plump. Und im Sturm, da passierte auch nicht mehr viel. Gefährlich wurde es nur nach Stajners Standardsituationen.

Plausible Erklärungen dafür gab es nicht; und darum sprach man bei 96 auch lieber von der beeindruckenden 1. Halbzeit, vom „begeisternden Fußball“, den nicht nur Trainer Dieter Hecking da gesehen hatte. Dabei hatte 96 sich allerdings viel zu sehr an der Spielfreude ergötzt und das Wesentliche vergessen. Die Umstände jedenfalls waren ideal. Die Berliner leisteten lange kaum Gegenwehr, sahen dem Treiben der „Roten“ aus sicherer Entfernung desinteressiert zu und ließen sie nach Herzenslust gewähren und eine Menge Torchancen gegen sich zu – und sie schossen die Tore praktisch selbst. Beim ersten bugsierte Steve von Bergen den Ball von Mike Hanke, der vorbeigegangen wäre, ins eigene Netz; und beim zweiten stellten sich Torwart Jaroslav Drobny und Verteidiger Josip Simunic selten dämlich an; Abstauber Stajner hätte ob eines Lachanfalls den Ball fast noch ins Aus laufen lassen. 96 vergab die Chancen mitunter kläglich – allein Hanke eine Handvoll.

„Das ist ein Lernprozess, den wir verinnerlichen müssen: dass wir in solch einem Spiel auch den Sack zu machen“, sagte Dieter Hecking. Das ist die Lehre, die man aus diesem Spiel ziehen muss; aber eine Erklärung für diese schlimme 2. Halbzeit war auch das Fazit des Trainers nicht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:13
Nur die Kapsel

Hannover (gru). Die Szene sah schon im Stadion schlimm aus – und beim Studium der TV-Bilder noch schlimmer. Valérien Ismaël war bei einem Zweikampf mit Herthas Marko Pantelic im Rasen hängen geblieben und hatte sich dabei deutlich sichtbar das rechte Knie verdreht. Der französische Abwehrspieler der „Roten“ wälzte sich schreiend am Boden, forderte vehement ärztliche Hilfe, indem er immer wieder die Hand auf den Boden schlug.

Da das Ganze unmittelbar vor der 96-Mannschaftsbank passierte, hatte es Teamarzt Wego Kregehr nicht sehr weit; nach kurzer Untersuchung kam das Zeichen zu Trainer Dieter Hecking: auswechseln. Kregehrs Mienenspiel dabei verhieß wenig Gutes. Das Spiel war für Ismaël gelaufen. Und nicht nur ihm dürfte in diesem Moment die lange Verletzungsgeschichte durch den Kopf gegangen sein, die der 32-Jährige in den vergangenen Jahre hatte durchleiden müssen. Ismaël hatte im Sommer 2006 nach einer ersten Schienbeinoperation schon nach wenigen Tagen im Training einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten. Ende September 2007 war eine erneute Operation am rechten Knie erforderlich. Und nun das. Die Befürchtung, dass es wieder eine gravierende Verletzung sein könnte, war groß. Doch nicht lange nach dem Schlusspfiff kam die Entwarnung. „Es scheint ,nur‘ eine Kapselverletzung zu sein“, sagte Kregehr. Zu einer näheren Diagnose war der Arzt noch nicht bereit, wollte erst einmal abwarten, wie das Knie reagierte.

Gestern gab es dann die endgültige Entwarnung. „Das Knie ist nicht dick geworden, die Bänder sind heil“, sagte Kregehr. Wenn alles gut gehe, könne der Innenverteidiger bereits Mitte der Woche – bis dahin müsse Ismaël in jedem Fall noch geschont werden – wieder ins Training einsteigen. Vielleicht könne er sogar schon am Sonnabend beim FC Schalke 04 wieder mitwirken.
Unter dem Strich bleibt jedoch, dass es nicht das Spiel des Franzosen war. Durch sein ungeschicktes Handspiel im Strafraum ermöglichte er Hertha den Anschlusstreffer, dazu leistete er sich eine unschöne Aktion, die zur Gelben Karte führte – und schließlich diese Verletzung, die zum Glück nicht so schlimm ist, wie die Bilder zunächst vermuten ließen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:14
Reaktionen zum Spiel

Dieter Hecking (96-Trainer): „Wir haben in der 1. Halbzeit sehr gut gespielt und fast alles richtig gemacht. Wir haben lediglich verpasst, das 3:0 zu machen. Nach dem Anschlusstreffer haben wir den Faden leider nicht wiedergefunden. Das ist natürlich sehr ärgerlich. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben.“

Lucien Favre (Hertha-Trainer): „Nach dem Verlauf der 1. Halbzeit können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Nach der Pause haben die Spieler reagiert und Charakter gezeigt.“

Hanno Balitsch (96-Spieler): „Wir haben es nicht geschafft, das Tempo auch nach der Pause hoch zu halten. In dieser Phase hat uns die Konzentration gefehlt. Wir haben in der 1. Halbzeit einen sehr hohen Aufwand betrieben und mussten dann den Tribut zollen. Schade, dass man so ein sicheres Spiel noch aus der Hand gibt.“

Christian Schulz (96-Spieler): „Wir haben in der 1. Halbzeit guten Fußball gespielt. Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir in der 2. Halbzeit nicht konsequent durchgespielt haben. Ein Sieg wäre Gold wert gewesen, so ist der 6. Platz kaum noch realistisch.“

Altin Lala (96-Spieler): „Wir haben große Teile des Spiels dominiert und den Sieg verschenkt. Als wir nach der Pause auf den Platz gegangen sind, hätten wir eine andere Körpersprache haben müssen.“

Jiri Stajner (96-Spieler): „Ich weiß nicht, was ich zur 2. Halbzeit sagen soll. Wir haben vorher sehr gut gespielt, aber dann … Ich weiß es einfach nicht.“

Arnold Bruggink (96-Spieler): „Eine Halbzeit lang hat es richtig Spaß gemacht. In der Phase nach der Pause deutete es sich an, dass wir ein Gegentor kriegen würden. Schade, dass es so gelaufen ist.“

Dieter Hoeneß (Hertha-Manager): „Wir haben das Spiel über weite Phasen dominiert und waren in der 2. Hälfte eindeutig besser. Wir haben trotz katastrophaler Fehler zwei Punkte vergeben.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:15
Enke im Interview

Zwei Schüsse, zwei Treffer – dumm gelaufen. 96-Torwart Robert Enke im Interview.



Herr Enke, nach einer 2:0-Führung noch 2:2 gespielt, das ist bitter. Hat 96 zwei Punkte verschenkt?
Die Mannschaft hat besonders in der 1. Halbzeit sehr gut gespielt und auch verdient in Führung gelegen. Zu Beginn der 2. Halbzeit haben wir nach einem Freistoß die Chance auf 3:0 zu erhöhen, dann wäre die Begegnung entschieden gewesen. Kurz darauf gibt es den Elfmeter für Berlin, und wir spielen noch unentschieden. Das ist zwar nicht unbedingt verdient für die Hertha, aber danach fragt morgen keiner mehr.

2:0 zur Pause ist immer auch ein gefährliches Ergebnis. Hat sich die Mannschaft vielleicht im Unterbewusstsein zu sicher gefühlt?
Eigentlich nicht. Keiner hat gedacht, dass das Spiel schon durch ist, zumal wir wussten, dass Hertha durchaus gefährliche Spieler hat. So etwas passiert halt, man kann es nicht mehr ändern.

Bis zur Pause hat 96 gut und kompakt gestanden, nach dem Wechsel nicht mehr. Woran lag das?
In einigen Szenen hat man die Klasse von Hertha gesehen, allerdings haben wir zu diesem Zeitpunkt auch falsche Entscheidungen getroffen. Das Unentschieden ist sehr ärgerlich, weil wir den Schwung nach zwei Siegen mit dem dritten Erfolg in Folge hätten mitnehmen können. Aber man muss den Berlinern auch ein Kompliment machen, dass sie nach dem Rückstand noch einmal zurückgekommen sind. Ich hatte gehofft, dass wir kurz vor dem Ende bei der Chance von Stajner noch das 3:2 machen. Aber es sollte nicht sein.

Sie haben nur zwei Schüsse aufs Tor bekommen, beide waren unhaltbar. Blöder kann es für einen Torwart nicht laufen.
Das ist halt manchmal so. Manchmal hat man das Glück, dass man ein paar Bälle für die Mannschaft halten kann, manchmal nicht.

Der Bundestorwarttrainer Andreas Köpke war im Stadion. War es deshalb für Sie besonders ärgerlich, dass Sie sich nicht auszeichnen konnten?
Nein, er kennt mich ja ganz gut. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, wäre es natürlich doof gewesen. Solche Spiele gibt es halt, in denen man kaum etwas zu tun bekommt – was ja eigentlich auch gut ist.

Gibt es noch ein Gespräch mit Köpke?
Nein, ich glaube, er sitzt schon wieder im Zug.

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:17
Antrittsbesuch: Abwehrtalent



Leon Balogun (19) will in der nächsten Saison seine Profikarriere bei 96 starten.

Herr Balogun, herzlich willkommen in Hannover! Wie ist Ihr erster Eindruck?
Gut. Ich war schon einmal zu Gesprächen in Hannover, aber heute sehe ich die Mannschaft das erste Mal hier spielen. Es gefällt mir alles, nur das Ergebnis macht mich traurig. Schade, dass das Spiel noch so aus der Hand gegeben wurde.

Dass Sie ausgerechnet die heutige Partie als Antrittsbesuch bei Hannover 96 gewählt haben, ist ja schon ein bisschen pikant. Immerhin haben Sie im März ein Probetraining bei Hertha BSC absolviert …
Ja, das heutige Spiel hat mich schon besonders gereizt. Eigentlich hatte ich einen anderen Termin, aber dann hat Herr Hochstätter (96-Sportdirektor, d. Red.) mich eingeladen, und ich habe die andere Sache kurzfristig abgesagt.

Wie ist 96 auf Sie aufmerksam geworden?
Ich glaube Andreas Bergmann, der Trainer der 96-Reserve, ist auf mich aufmerksam geworden, dann hat eines zum anderen geführt. Und jetzt werde ich ab dem Sommer erstmal bei den 96-Profis mittrainieren. Alles Weitere wird sich zeigen.

Auch andere Verein sollen Interesse an Ihnen gehabt haben, was hat den Ausschlag für 96 gegeben?
Ich habe hier am stärksten das Vertrauen gespürt, es war sofort da. Das Gespräch mit den Trainern und Herrn Hochstätter war super. Mit der Hertha habe ich auch gesprochen, das war auch gut. Aber als ich nach meinem Gespräch hier in Hannover aus dem Raum gegangen bin, habe ich gleich gestrahlt, einfach so. Da wusste ich, hier muss ich unterschreiben. Und ich wollte auch gerne weg aus Berlin.

Warum das?
Ich habe mir gedacht: Wenn ich schon einen neuen Lebensabschnitt anfange, dann richtig. In Berlin, na ja, da habe ich meine Freunde, die passen natürlich auf mich auf, aber bei vielen jungen Spielern ist es doch so, dass sie irgendwann ein bisschen durchdrehen. Und in Berlin gibt es nun mal viele Einflüsse, die für einen jungen Spieler sehr verlockend sind.

Moment, auch in Hannover gibt es Verlockungen. Glauben Sie das Gerücht von der langweiligsten Stadt Deutschlands nicht!
Das habe ich noch nie gehört. Von dem, was ich von der Stadt bisher gesehen habe, habe ich einen guten Eindruck, auch von der Mentalität der Menschen hier.

Und von der Mannschaft?
Ich habe die Spieler noch nicht kennengelernt, aber das wird sich spätestens beim Training für die neue Saison ergeben. Es wird toll sein, mit Spielern wie beispielsweise Robert Enke und Mike Hanke zu arbeiten. Aber ich freue mich am meisten darauf, Valérien Ismaël kennenzulernen, er ist schon ein Vorbild für mich.

Interview: Anika Falke
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:18
Hecking:

Wir sind nicht gut genug für Europa. Vorm Spiel hatte 96-Trainer Dieter Hecking (44) zur Aufholjagd in den UI-Cup geblasen: „Der interessante Platz ist der 6.“



Ausgeträumt!
Nur 2:2 nach 2:0-Führung gegen Hertha, UI-Cup Platz 6 ist sechs Punkte weg - in den letzten vier Spielen kaum zu schaffen. Und Hecking sagt jetzt selbst: Wir sind noch nicht gut genug für Europa!

Der 96-Trainer verärgert: „Eine Mannschaft, die international dabei sein will, hätte so ein Spiel nicht noch Unentschieden gespielt! Solche Spiele muss man gewinnen, wenn man nach oben schauen will.“

Die Roten nicht europa-tauglich! Dabei spielten sie in der ersten Hälfte, als ginge es gegen Barcelona und nicht gegen Berlin. Hecking: „Da hätten ganz andere Mannschaften mit uns Probleme gehabt.“

96 spielte Hertha an die Wand, wurde mit zwei Toren belohnt. Erst tanzt Hanke Mineiro aus, den Schuss lenkt von Bergen ins eigene Tor - 1:0 (19.). Das 2:0 kurios: Langer Ball von Bruggink, Simunic köpft am eigenen Keeper vorbei. Stajner braucht den Ball nur noch ins leere Tor zu drücken. Hannover sogar mit Chancen für ein Schützenfest. Doch kurz nach der Pause der Bruch. Plötzlich Opa- statt Europa-Fußball...

Ismaël grätscht an der Auslinie gegen Piszczeck, nimmt mit der Hand den Ball mit. Klarer Elfer. Chahed trifft zum 1:2 (55.). 96 von der Rolle, Hertha eiskalt: Piszczeck macht mit schönem Schuss von der Strafraumgrenze das 2:2. Zwei Punkte weg - Tschüs, Europa!

Auch die Spieler gefrustet. Mike Hanke: „Es hat mich angekotzt, wie wir die Gegentore bekommen haben.“ Jiri Stajner: „Hertha war tot, wir haben sie zurückgeholt.“

Und deshalb in Europa (noch) nichts verloren...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:19
Wir verschenken den Sieg

Dieses 2:2 gegen Hertha war wie eine Niederlage. Nach ganz starker erster Halbzeit verspielte 96 noch den Sieg.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. „Berlin, Berlin, wir schlagen auch Berlin.“ Gerade mal eine halbe Stunde war gespielt, als die Fans schon lautstark den 96-Sieg feierten – zu früh. Das Eigentor von Steve von Bergen (19., mehr auf Seite 16) und der Treffer von Jiri Stajner (26.) nach einem Missverständnis zwischen Simunic und Hertha-Torwart Drobny ließen Erinnerungen an das furiose 5:0 vor 15 Monaten wach werden.

96 spielte Hertha 45 Minuten an die Wand. Die beiden Spitzen Mike Hanke und Jiri Stajner sowie Spielmacher Arnold Bruggink harmonierten prächtig, suchten und fanden sich, als würden sie im neuen 4-4-2-System schon ewig zusammenspielen. „Das hat richtig Spaß gemacht“, lobte Bruggink.
96 sprühte vor Spielfreude. Selbst Altin Lala, von Natur aus eher fleißige Arbeitsbiene als genialer Stratege, beteiligte sich mit klugen Pässen und viel Übersicht am Spielaufbau. Bruggink gab später zu: „Ich habe gedacht, wenn wir so weiterspielen, gewinnen wir 3:0 oder 4:0.“ Das dachten auch die Fans, die glückselig sangen: „Ein Schuss, ein Tor, Hannover.“

Doch das dritte 96-Tor gelang nicht. Mike Hanke köpfte zweimal knapp daneben, ärgerte sich: „Das 3:0 muss ich machen, dann gewinnen wir das Ding.“ Stattdessen war plötzlich Schluss mit der hannoverschen Herrlichkeit. Hertha wurde stärker, und 96 verspielte in den ersten 25 Minuten nach Wiederanpfiff den schon sicher geglaubten dritten Sieg in Folge und den zwischenzeitlichen Sprung auf Platz sieben.

„Wir haben zwei Punkte verschenkt“, ärgerte sich Szabolcs Huszti. Für Bruggink schmeckte das Unentschieden sogar „wie eine Niederlage“. Der Holländer, in der ersten Halbzeit überragend, baute wie die gesamte Mannschaft im Gefühl des sicheren Sieges deutlich ab. Nach dem 2:2 berappelte sich 96 zwar noch einmal, doch der Sieg war futsch.

Seit Sonnabendnachmittag hat sich das Thema UI-Cup für 96 endgültig erledigt. In den letzten vier Spielen geht es nur noch darum, „dass wir die Saison gut abrunden“, sagte Mike Hanke. Ein Sieg auf Schalke wäre ein guter Auftakt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:20
Stajner trifft mit Überlegung

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Vielleicht wars Aufbauhilfe aus Tschechien. „Gegen mich trifft jeder Tscheche“, ulkte Jaroslav Drobny mit Jiri Stajner. Man kennt sich ja gut. „Mit 18 oder 19 haben wir zusammen in Budweis gespielt“, berichtet Stajner.
Der 96-Stürmer profitierte von einem Missverständnis. Josip Simunic wollte den Ball zum Torwart zurückköpfen, doch der war weit aus dem Kasten geeilt. Stajner lief dem Ball hinterher aufs leere Tor zu. „Ich habe gewartet, ob der Ball reingeht“, erklärt Stajner sein Zögern. „Ich habe kurz überlegt, dann entschieden, ich schieb den rein.“

Eine schlaue Entscheidung, denn so leicht kommt man selten zum Eintrag in die Torschützenliste. Was hätte Mike Hanke dafür gegeben, die Kugel ins Netz schieben zu dürfen. Stajner zirkelte dem Kollegen noch zwei Freistöße auf den Kopf. „Zwei gute Chancen.“ Ihm gefällt das Zwei-Spitzen-System. „Das klappt gut mit Mike und mit Brug dahinter.“

Der 31-Jährige hätte nach Vorlage von Arnold Bruggink sogar das Siegtor erzielen können. „Ich wollte direkt schießen, das war Pech.“ Der Ball flog drüber, und so werden für Stajner fünf Saisontreffer notiert. Sein 96-Rekord sind sechs – den könnte er überbieten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:22
Huszti unter Druck

Er will bleiben wenn...

HANNOVER. Die Stimmung in der AWD-Arena fand Szabolcs Huszti „super“ – aber wie lange wird sie der ungarische Flügelflitzer noch genießen? Sein Vertrag läuft 2009 aus, und bislang konnten sich 96 und Huszti nicht auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung einigen. Immerhin sagte der 24-Jährige nach dem 2:2 gegen Hertha: „Ich bin offen für eine Verlängerung, wenn ein seriöses Angebot kommt.“ Er will mindestens 1,5 Millionen pro Jahr verdienen.

Scheitern die Gespräche, denkt 96 über einen vorzeitigen Verkauf nach. Huszti will sich aber nicht unter Druck setzen lassen und denkt an die Verlängerungen von Enke und Balitsch: „Sie waren ablösefrei, ich nicht. Alle sagen, ich würde pokern. Warum? Andere Spieler haben auch keinen Druck gekriegt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/04/2008 17:23
Köpke sieht bitteres Enke-Spiel



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Zwei Hertha-Schüsse kamen aufs Tor, beide waren drin – für Torwart Robert Enke war es ein besonders bitterer Nachmittag. Vor den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hatte der 96-Kapitän keine Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Die beiden Gegentore waren unhaltbar – „ein Elfmeter in den Winkel, ein Schuss fast in den Winkel“, fasste Trainer Dieter Hecking zusammen.

Enke nahm es gelassen hin. „Der Andi kennt mich ja ganz gut“, sagte der 30-Jährige: „Wir haben uns nicht getroffen, aber ich wusste, dass er da ist. Wenn ich einen Fehler gemacht hätte, dann wäre es doof gewesen.“ Fehler unterliefen Enke nicht, aber er hatte ja auch kaum etwas zu tun. „Grundsätzlich ist das ja immer schön, aber dann will man auch zu null spielen.“
Enke ärgerte sich über zwei verschenkte Punkte: „Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gespielt. Das Unentschieden hat Hertha nicht verdient, aber danach fragt natürlich keiner. Wenn wir das 3:0 machen, ist das Spiel durch. Das ist extrem ärgerlich!“

Schade eigentlich, dass Herthas Sofian Chahed beim Elfmeter keinerlei Nerven zeigte. Mal wieder ein gehaltener Elfmeter des einstigen Elfmeterkillers Enke – Köpke wäre ganz sicher beeindruckt nach Hause gefahren. Enke: „Manchmal hat man das Glück, dass man ein paar Bälle für die Mannschaft halten kann, manchmal nicht.“

Ein bisschen Werbung für Enke wird auch 96-Sportdirektor Christian Hochstätter gemacht haben – auch wenn er Köpke am Sonnabend vor dem Spiel „nur guten Tag gesagt“ haben will.

Egal, wie intensiv der Plausch wirklich ausgefallen ist, Hochstätter glaubt, „die Entscheidung ist schon gefallen. Ich gehe davon aus, dass Robert mitfährt zur EM.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/04/2008 15:57
Tor für Hanke

Das 1:0 von Hannover 96 im Spiel gegen Hertha BSC Berlin wurde nun von offizieller Seite auf das Torkonto von Mike Hanke gut geschrieben und nicht als Eigentor von Bergens gewertet.


96-Stürmer Mike Hanke wird in der offiziellen Statistik der Deutschen Fußball Liga (DFL) als Torschütze zum 1:0 gegen Hertha BSC Berlin geführt. Das bestätigte heute die Abteilung Spielbetrieb der DFL. Mike Hanke hat insgesamt 10 Treffer in der laufenden Spielzeit 2007/2008 erzielt und ist damit erfolgreichster Torschütze von Hannover 96.

Zunächst Verwirrung
Bislang war nicht endgültig geklärt, ob der Treffer Hanke oder dem Berliner Verteidiger von Bergen zuzuschreiben war. Von Bergen hatte den Torschuss von Hanke beim Abwehrversuch über die Linie ins eigene Tor bugsiert. Sowohl im Spielbericht des Schiedsrichters als auch in den Protokollen der offiziell von der DFL beauftragten Statistiker wurde jedoch Mike Hanke als Torschütze geführt.

Nach der Entscheidung wird Hanke nun offiziell in der Spielstatistik der DFL als Torschütze geführt - wie natürlich auch in unserer Statistik. Passgeber Arnold Bruggink erhält zudem einen zusätzlichen Assist.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/04/2008 15:58
Jahreshauptversammlung

Am Dienstag, den 29. April 2008, findet die Jahreshauptversammlung des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. statt, zu der alle Mitglieder sowie Medienvertreter herzlich eingeladen sind.



Die Versammlung findet in der Glashalle des Hannover Congress Centrums (HCC) statt. Der Einlass beginnt ab 18 Uhr. Versammlungsbeginn ist um 19 Uhr.

Neben der Wahl des Ehrenrates stehen Ehrungen von erfolgreichen Athleten sowie langjährigen und ehrenamtlich engagierten Mitgliedern auf der Tagesordnung. Außerdem berichten die einzelnen Abteilungen über die vergangenen 12 Monate. Anwesend sein werden auch die sportliche Leitung und die Spieler der Profimannschaft von Hannover 96.

Alle Mitglieder werden gebeten, einen anerkannten Lichtbildausweis und die Mitgliedskarte zur Legitimation mitzubringen. Journalisten melden ihre Teilnahme bitte vor Ort an!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/04/2008 15:59
Profis bei Versammlung

HANNOVER. Die 96-Profis haben heute Abend einen Termin in der Glashalle des Hannover-Congress-Centrums (HCC). Sie sind zu Gast bei der Jahreshauptversammlung des Amateurvereins 96.

Klubchef Martin Kind will dort allerdings „nur ganz wenig sagen über die Profifußballer, denn es geht ja im Wesentlichen um die Breitensportler im Verein“ – die Profifirma „96 KGaA“ ist eigenständig. Früher wurde bei diesen Mitgliederversammlungen noch nach hitzigen Debattten über die Zukunft des Klubs entschieden, wenn der Vorstand gewählt wurde.

Heute dagegen fehlt Brisanz. „Es wird viele Ehrungen geben von verdienten Mitgliedern“, kündigt Kind an.

Außerdem wird der Ehrenrat gewählt, und die Vertreter der Vereinsabteilungen berichten über das vergangene Jahr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/04/2008 16:00
Mit Ismael gegen Schalke

HANNOVER. Es bleibt beim schon am Sonntag vorgegebenen Fahrplan: Heute soll Valérien Ismaël (Kapselverletzung) noch einmal pausieren und morgen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Die Kernspintomografie, die die medizinische Abteilung gestern vorsichtshalber durchführen ließ, ergab wie erwartet keine weitere Auffälligkeiten im rechten Knie des Franzosen. Ismaël wird wohl wie erhofft gegen Schalke spielen können.

Gleiches gilt auch für Jan Rosenthal – für die Startelf ist er aber noch kein Thema. Trainer Dieter Hecking: „Jetzt gilt es sich wieder in die Verfassung zu bringen, dass er die Leistungen abrufen kann, die er vor seiner Verletzung gebracht hat. Es dürfte schwierig werden, das in den letzten drei Wochen der Saison hinzubekommen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 29/04/2008 16:01
Bleibt Enke Nr. 3 ?

FREIBURG. Die Reisegruppe der Nationalmannschaft zum EM-Trainingslager auf Mallorca (19. bis 30. Mai) könnte größer als geplant werden. Denn wegen der Verletzungen von Bernd Schneider (Bandscheiben-OP) und Christoph Metzelder (Fuß-OP) zieht Bundestrainer Joachim Löw eine Aufstockung seines EM-Kaders in Erwägung.

„Aufgrund der aktuellen Lage werden wir darüber sicherlich auch am 10. Mai sprechen“, sagt Löw. Gemeinsam mit seinem Assistenten Hansi Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke und DFB-Chefscout Urs Siegenthaler wird er nach dem vorletzten Bundesliga-Spieltag am 10. Mai den EM-Kader bestimmen. Klären will Löw dann auch die Frage, „wer im Tor als Nummer drei am besten zur Mannschaft passt“. Die Position von 96-Torwart Robert Enke ist gegenüber René Adler also noch nicht gesichert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/04/2008 18:10
Mit Yankov im Stau

Von Eric Zimmer

Kaffee kochen und Altpapier wegbringen. So stellt man sich in der Regel das Leben eines Praktikanten vor. In der Redaktion von Hannover 96 sieht das anders aus. Hier findet Ihr einen kleinen Ausschnitt aus unserer täglichen Arbeit, die oftmals Überraschungen parat hält.



Typisch Deutschland!

Es ist Dienstagmittag. Um 13:30 Uhr haben wir einen Termin in der BBS Duderstadt. Wir sind spät dran, aber wenn wir die 140 Kilometer reibungsfrei zurücklegen können, sollte es keine Probleme geben. Mit dabei: Chavdar Yankov, der nach monatelanger Leidenszeit auf dem Weg zum Comeback ist. Er ist lässig gekleidet, grinst und freut sich über das schöne Wetter. Wir fahren durch das Verkehrsgewühl von Hannover in Richtung Autobahn - dort angekommen, zählt nur noch eins: Gaspedal drücken, um Zeit gut zu machen. Denkste! Nach 20 Kilometern sehen wir, wie die Autos vor uns den Warnblinker anstellen und so rollen wir langsam aber sicher aus. Herzlichen Glückwunsch! Stau. Hektische Telefonate beginnen, das Navi glüht bei der Suche nach einem Umweg. Nichts zu machen. Chavdar nimmt es locker: „Typisch Deutschland. Wenn es geht, darfst du 300 fahren – oder du stehst 10 Km im Stau. Das ist echt komisch.“



Krücken sind wie Fesseln

Und was jetzt? Man sollte die Zeit sinnvoll nutzen. Das ist das Erste, was ich als Nachwuchsjournalist gelernt habe. Chavdar sitzt vor mir – ich überlege. Mich interessiert schon, wie ein Profi mit seiner Verletzung umgeht, wie er sich fühlt, wie seine Behandlung aussieht. Als Kreisklassen-Kicker kenne ich nur Füße hoch, ab und an zum Doc und dazwischen eine Tüte Chips zur Frustbewältigung. Okay, wir dürfen das. Aber Chavdar? Bestimmt nicht!

Wir kommen ins Gespräch. „Chak“ erzählt mir die Geschichte seiner Knieverletzung, spricht von seiner OP und der Zeit danach. Fast zwei Monate ging er an Krücken. Das ist wohl das härteste, was einem Vollblut-Kicker passieren kann. „Du kannst nicht gehen und eigentlich auch sonst nichts machen. Dazu diese Schiene am Bein - jeden Tag sieben Stunden lang. Das ist alles andere als schön. Als ich die Dinger endlich wegschmeißen konnte, war ich fast ein neuer Mensch.“ Nebenbei sind wir etwas vorangekommen. Vorne liegt ein LKW quer. Es ist niemandem etwas passiert, aber irgendwie erkennt man ein typisches Bild: 20 Mann in Uniform sitzen da und gucken. „Chak“ schmunzelt nur.
Ich frage ihn, wie sehr es ihn belastet, der Mannschaft nicht mehr helfen zu können. Man darf auch nicht vergessen, dass er vor der Saison fest von Hannover 96 verpflichtet wurde, denn zuvor spielte er zwei Jahre auf Leihbasis. Da wird der Druck sicher nicht geringer. „Ja, was soll ich machen. Draußen sitzen ist ein sehr schlechtes Gefühl. Es war halt Pech, dass das alles auf einmal passieren musste. Ich kann Hannover nächstes Jahr zeigen, dass die Entscheidung richtig war. Ich werde voll angreifen.“ Hilfe gab es zu dieser Zeit vor allem von seiner Freundin Manuela, die ihm tatkräftig zur Seite stand. „Wenn du jemanden bei dir hast, dann ist alles einfacher. Es war schon schön“, freut sich „Chak“. Langsam aber sicher ging es voran mit ihm.

Mit uns auch, denn jetzt kann wieder Vollgas gegeben werden. Ich gucke lieber nicht auf den Tacho… Nach zwei Monaten zu Hause startete er endlich sein Reha-Programm in den Katakomben der AWD-Arena. „Wir machen richtig viel. Kraft und Kondition müssen wieder her, dazu gehe ich viel in die Sauna. Ja – und dann sind da halt noch immer diese Spritzen. Mitten ins Knie, damit alles gut verheilt.“ Na klasse! Ich bleibe lieber bei meiner Kreisklassen – Chips – Therapie.
Anfang April hat er sein Zwischenziel erreicht: Da lief er mit breitem Grinsen und unter dem Applaus seiner Kollegen auf dem Trainingsplatz der Mehrkampfanlage auf. „Ein Supergefühl!“

Wir sind auch angekommen. Beim Termin in der BBS Duderstadt. Nach einer guten Stunde geht es heimwärts nach Hannover. Vorab: Die Bahn ist diesmal frei.



Bratwurst ade!

Ich habe einen riesigen Kohldampf. „Chak“ hat auch den ganzen Tag nichts gegessen, aber er will auch gar nicht. „Ich habe schon etwas zugelegt. Das ist ja vollkommen normal. Das muss jetzt alles wieder weg!“ Und das, wo er für sein Leben gern Bratwurst ist. „Die ist jetzt nicht drin“, meint er kämpferisch.

Wir kommen in Hannover an. Chaos auf der Straße, im Auto neben uns flucht unser Stadion-Sprecher Till Uhlig. Als er uns erkennt, weicht seine Wut einem gequälten Lächeln. Das huscht auch über Chaks Gesicht, als wir am Maschsee-Ufer entlang fahren. „Meine Güte! Um das Ding bin ich 100 Mal herumgelaufen. Ich will endlich einen Ball haben. Ich habe keine Ahnung mehr, wie der aussieht.“ Hätten wir einen dabei gehabt, dann hätte er ihn bestimmt über den See in die dahinter gelegene AWD-Arena gejagt.
Wir sind da, die Pförtner öffnen die Schranke zum Parkplatz. Eine wirre Fahrt.
“Chak“ ist auch bald wieder da. Der Stau löst sich auch bei ihm und er beschleunigt wieder auf seine 300, damit er nächste Saison zeigen kann, was er drauf hat. „Auch wenn das alles eine Katastrophe war, so nehme ich dennoch Positives mit. Ich konnte viel nachdenken und die Erfahrung hat mich noch stärker gemacht.“

Bei 96 ist man sich da ebenfalls sicher. Ich wünsche „Chak“ alles Gute und eine erfolgreiche Saison 08/09!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/04/2008 18:11
Rote Gelassenheit

Ismaël soll heute wieder trainieren / Gespräch mit Huszti



Hannover (gru). Es sind zwar noch drei Tage bis zum Sonnabend, doch die Mannschaft für das Spiel gegen Schalke 04 steht bereits. Chefcoach Dieter Hecking machte gestern bei den Trainingsspielchen kein Hehl daraus, welche Elf ihm für die Partie in der Veltins-Arena vorschwebt – dieselbe, die gegen Hertha BSC Berlin begann. Nur ein Spieler trug das gelbe Leibchen der vermeintlichen Stammspieler, der wohl noch weichen muss: Frank Fahrenhorst, der so etwas wie einen Platzhalter für Valérien Ismaël darstellte. Der französische Innenverteidiger, der sich gegen Hertha BSC eine Kapselverletzung im rechten Knie zugezogen hatte, wurde gestern noch geschont. Wenn alles gut geht, soll Ismaël heute wieder mit der Mannschaft trainieren. Gestern war das Knie allerdings noch leicht geschwollen. „Wir wollen nichts überstürzen“, sagte Hecking, „er macht nur mit, wenn er topfit ist. Gleiches gilt für ihn auch für das Schalke-Spiel.“

Ohne Hektik gehen die „Roten“ auch bei der geplanten vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Szabolcs Huszti vor, dessen Kontrakt im Juni 2009 ausläuft. „Wir haben in der vergangenen Woche schon ein Gespräch mit ,Szabi‘ geführt“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter, „demnächst werden wir auch mit seinem Berater sprechen.“ Vor dem Spiel auf Schalke soll es allerdings kein Treffen mehr geben.

Trainingszeiten: heute, Mittwoch, 15 Uhr, morgen 10 Uhr, Mehrkampfanlage.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/04/2008 18:11
Bruggink wieder stark.

Braucht 96 trotzdem einen neuen Spielmacher?



Arnold Bruggink spielt nur in der Rückrunde gut. Darum fahndet 96 weiter nach einem neuen Ganz-Saison-Spielmacher.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Es gibt ja immer wieder Spieler in der Bundesliga, die nur zu Hause treffen oder auswärts ihre besten Spiele machen. Profis, die nur eine Halbserie glänzen, sind eher die Ausnahme. Arnold Bruggink gehört zu dieser seltenen Spezies.

Wie im Vorjahr spielt der 96-Spielmacher eine starke Rückrunde. Alle vier Saisontore und drei seiner vier Assists gelangen ihm in diesem Jahr. Vergangene Spielzeit erzielte er sechs Treffer – alle nach der Winterpause. Rätsel Bruggink – warum ist er ein Rückrundenspieler? „Schwer zu erklären“, sagt der Holländer, „genauso wie unser Spiel gegen Hertha“, als 96 nach fantastischen 45 Minuten einbrach.

Ein wichtiger Grund für seine deutliche Leistungssteigerung ist die Anerkennung beim Trainer. Zu Beginn der Rückrundenvorbereitung gabs ein langes Gespräch zwischen Dieter Hecking und seiner frustrierten Nummer zehn, die in der Hinrunde meistens nur Ersatz gewesen war. Der Austausch fruchtete, Bruggink spielt seit dem Rückrundenstart wie ausgewechselt.

„Das Vertrauen ist da, ich fühle mich gut“, freut sich der 30-Jährige. Bei Hecking hat er sich jetzt „den Status erarbeitet, dass wir ihn nicht nach einem schwächeren Spiel gleich wieder total infrage stellen.“ Das war in der Hinrunde anders, „das lag aber an ihm“, betont Hecking. Brugginks Leistung stimmte nicht, und darum war er bis Weihnachten meistens nur Ersatz. Jetzt ist er Stammspieler. Und zwar einer, „auf den man sich freut“, lobt der Trainer.
Ein weiterer Grund für Brugginks Aufschwung ist das neue 4-4-2-System. Dank seiner Übersicht und überragenden Technik füttert er die beiden Spitzen mit Pässen und Flanken, da fällt seine fehlende Schnelligkeit nicht so sehr ins Gewicht. „So ein Spiel liegt mir“, freute er sich nach der 4-4-2-Premiere in Dortmund. „Richtig Spaß“ hatte er in der ersten Halbzeit gegen Hertha.

Unter dem Strich ist eine gute Rückrunde natürlich zu wenig. Holt 96 also noch einen weiteren Zehner? „Die Frage ist berechtigt, aber noch nicht zu Ende diskutiert“, sagt 96-Chef Martin Kind. Die Antwort hängt davon ab, auf welcher Position Neuzugang Jan Schlaudraff spielt. Bislang plant Hecking mit ihm als zweite Spitze neben Hanke. Dann würde 96 wohl noch einen Spielmacher holen, andernfalls einen Stürmer. Rund drei Millionen Euro liegen bereit.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/04/2008 18:13
Kind in Topform, viel Beifall für die Profis

HANNOVER. So eine Mitgliederversammlung ist ja für Fußballprofis eher eine lästige Veranstaltung. Dank Martin Kind hatten gestern Abend aber auch die 96-Stars ihren Spaß. Der 96-Chef präsentierte sich in Topform, er erntete mehrfach Szenenapplaus. Einen Tag nach seinem 64. Geburtstag bot Kind ein 45-minütiges Wort-Bombardement aus Information, Lob und Kritik, Vision – und Witz. Ein Beispiel: „OB Weil sollte die fünf Millionen fürs Stadtmarketing lieber uns geben – da sind sie besser investiert.“ 96 sei schließlich als „Sympathieträger der Landeshauptstadt und der Region“ beste Werbung für Hannover.

Ein dickes Lob gabs für Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter. Kind zeigte sich „glücklich“ über ihre Verpflichtung. Die knapp 250 Mitglieder bei der Versammlung sahen es genauso, es gab lauten Beifall. Der 96-Chef forderte noch einmal die Abschaffung der 50+1-Regel und untermauerte die internationalen Ambitionen in den nächsten Jahren.
Viel Applaus gabs auch für die Steigerung der Mitgliederzahl von 6489 vor einem Jahr auf aktuell 8873 – ein Plus von 15 Prozent. Darunter sind allerdings 6500 Fördermitglieder, mehrheitlich Fans, die mit der Mitgliedschaft Vorkaufsrecht und Rabatt auf 96-Tickets erworben haben. Kind sprach von „Quersubventionierung, da gibt es noch viel zu tun“.

Und nochmal viel Beifall: Ex-Vorstandsmitglied Rolf Roeschlau (84) erhielt von 96 eine Dauerkarte auf Lebenszeit.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:24
Gerald Asamoah spricht

...vor dem Bundesligaspiel zwischen Schalke 04 und Hannover 96 über die Champions League-Qualifikation, eine mögliche Rückkehr zu den Roten und die Einschätzung seiner Chancen, noch auf den EM-Zug 2008 springen zu können.





Bei S04 arbeitet das neue Trainerduo Büskens/Mulder erfolgreich. Wie erklärst Du den Erfolg des neuen Trainer-Duos?
Gerald Asamoah: „Beide verstehen viel vom Fußball und haben in ihrer langen sowie erfolgreichen Karriere einiges aufgeschnappt. Das Training macht Spaß, ist abwechslungsreich und bringt uns Spieler individuell, aber auch die Mannschaft nach vorn. Sie sind authentisch, man nimmt ihnen jedes Wort ab."

Wie läuft es für Dich persönlich unter dem neuen Trainer-Duo?
Gerald Asamoah: „Zuletzt habe ich wenig Spielzeit bekommen. Jedoch war ich leicht angeschlagen und die Spieler, die zum Einsatz gekommen sind, haben ihre Sache gut gemacht. Ich muss mich jetzt im Training anbieten."

Was macht das Trainer-Duo anders als Mirko Slomka?
Gerald Asamoah: „Ich will das nicht vergleichen. Jeder Trainer hat seine eigenen Methoden. Am Ende ist nur wichtig, dass man gewinnt."

S04 steckt mitten im Kampf um Platz 2 der Bundesliga. Wie schätzt Du Eure Chancen für die direkte Champions League-Qualifikation ein?
Gerald Asamoah: „Wir wollen das auf jeden Fall schaffen und werden alles dafür tun, aber die letzten vier Spiele werden für uns kein Selbstläufer. Da müssen wir voll konzentriert sein. Werder Bremen hat mit den Auswärtsspielen in Hamburg und in Leverkusen noch schwere Brocken vor der Brust. Sollten wir in der Lage sein, in den letzten vier Spielen eine ähnliche Leistung wie gegen Hamburg und Cottbus abzurufen, haben wir eine gute Chance."

Du hast in dieser Saison 27 Spiele bestritten und dabei 6 Tore geschossen. Unser Mike Hanke hofft nach 10 Treffern noch auf eine EM-Teilnahme. Wie siehst Du Deine Chancen, bei der EM im Team von Jogi Löw dabei zu sein?
Gerald Asamoah: „Die sind gering. Seit meinem Beinbruch im UEFA-Cup gegen Nancy habe ich keine Einladung zur Nationalmannschaft mehr bekommen. Zwar hat sich Bundestrainer Jogi Löw ein paar Mal bei mir gemeldet, aber ich gehe nicht davon aus, bei der EM dabei zu sein."

Die Offensive von S04 steht mit 25,4 % Chancenauswertung derzeit nur auf Platz 6 der Bundesliga. Woran liegt es, dass Ihr in dieser Saison nicht so torgefährlich seid?
Gerald Asamoah: „In den vergangenen Jahren gehörten wir immer zu den Teams, die sehr gut nach hinten gearbeitet haben und sind damit gut gefahren. Letztlich ist doch entscheidend, wer ein Spiel gewinnt. Die Anzahl der Tore sind zweitrangig. Auch wenn ich mir als Stürmer manchmal schon eine etwas offensivere Spielweise wünschen würde..."

Hast Du noch Kontakte zu Spielern bei 96? Wenn ja, mit wem?
Gerald Asamoah: „Zu Mike Hanke habe ich noch Kontakt, aber wir sehen uns natürlich selten."

Viele 96-Fans hoffen noch immer, dass Du deine Karriere in Hannover beenden wirst. Sind diese Hoffnungen berechtigt?
Gerald Asamoah: „Ich habe erst meinen Vertrag hier auf Schalke verlängert und werde die nächsten Jahre für Schalke spielen. Aber im Fußball kann man nichts ausschließen."

Dein Ex-Kollege Jens Rasiejewski ist gerade als Sportkoordinator zu 96 zurückgekehrt. Wer so ein Job auch etwas für Dich nach Deiner Karriere oder wie sieht Deine Planung nach der aktiven Zeit aus?
Gerald Asamoah: „Erst einmal freue ich mich für Jens. Ich bin mir noch nicht sicher, in welche Richtung ich gehen werde. Ich habe im letzten Jahre eine Stiftung für herzkranke Kinder gegründet. Da werde ich mich nach meiner Karriere sicherlich noch mehr einbringen, als es bisher möglich ist."

Dein Tipp für das Spiel S04 - 96?
Gerald Asamoah: „Wir wollen unbedingt als Zweiter direkt in die Champions League einziehen, daher werden wir mit unseren Fans im Rücken gewinnen."

Wirst Du von Anfang an dabei sein oder eher als Joker?
Gerald Asamoah: „Da müssen Sie das Trainerteam fragen. Ich bin auf jeden Fall bereit."
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:25
Fakten Fakten Fakten

Hannover möchte die schwarze Serie auf Schalke endlich beenden, denn seit fünf Jahren hat man dort nicht mehr gewonnen. Entscheidend könnten die Duelle in der Luft werden, denn beide Mannschaften sind Liga-Spitze in Sachen Kopfballtore. Mehr Fakten zum Spiel findet Ihr hier.


Hier die Top 10-Facts zum 96-Spiel bei Schalke 04:

Schalke und Hannover trafen in dieser Saison bereits 2-mal aufeinander – beide Male gewann S04: Am 14. Spieltag in der AWD-Arena gabs einen 3-2-Auswärtssieg, in der 2. Runde des DFB-Pokals setzten sich die Königsblauen 2-0 n. V. durch. Kevin Kuranyi schoss in diesen beiden Spielen 3 Tore.


Ihr letzter Sieg auf Schalke glückte den Niedersachsen im Mai 2003.


In der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg tat Hannover nach Toren von Krupnikovic und Stajner einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Die Gelsenkirchener gewannen 5 der letzten 6 Spiele gegen Hannover (1 Remis).

Die Niedersachsen verloren nur 1 ihrer letzten 7 Partien (4 Unentschieden, 2 Siege).

Schalke ist die togefährlichste Mannschaft per Kopf (17 Tore) – gefolgt von Hannover (15) – und hat den besten Kopfballspieler in seinen Reihen: Kevin Kuranyi war 8-mal mit dem Kopf erfolgreich.

Für Hannover ist die aktuelle Spielzeit die beste seit der Saison 1966/67 – damals hatten sie nach 30 Runden ungerechnet 46 Zähler geholt und landeten am Ende auf Platz 9.

4 der letzten 5 Auswärtsreisen der 96er führten nach Nordrhein-Westfalen – nur bei der letzten nach Dortmund nahmen sie alle 3 Punkte mit nach Niedersachsen zurück.

Gut in Form: Albert Streit legte in seinen letzten 4 Einsätzen 3 Tore auf, Hannovers Arnold Bruggink war an 3 der letzten 5 Treffer direkt beteiligt (2 Assists, 1 Tor).

Manuel Neuer und Robert Enke sind 2 von 4 BL-Spielern, die alle 2.700 Saisonminuten absolvierten.

Schalke verlor nur 1 seiner letzten 8 Ligapartien (6 Siege). In 4 ihrer letzten 5 Partien spielten die Knappen zu Null.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:26
Begehrte Unterschrift

Über die Unterschrift von Szabolcs Huszti unter einen neuen Vertrag würden sie sich bei Hannover 96 freuen. Noch zögert der Ungar bei der Verlängerung, beim vom Nachwuchsleistungszentrum veranstalteten „Tag der Jugend“ im Eilenriedestadion verteilte er seinen begehrten Namenszug jedoch sehr großzügig. Auch seine Kollegen erfüllten mit viel Geduld die zahlreichen Wünsche der kleinen Fans, die nicht nur bei der Jagd nach Autogrammkarten auf ihre Kosten kamen. Neben vielen Mitmach-Aktionen konnten die kleinen Kicker auch zum Elfmeter-Duell gegen die 96-Keeper Richard Golz, Frank Juric und Morten Jensen antreten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:27
Schwarze Serie soll reißen

Hannover 96 will gegen Schalke nicht die dritte Niederlage kassieren / Ismaël kann spielen



Von Christian Purbs
Hannover. Natürlich kann man gegen den FC Schalke 04 verlieren, aber dreimal in einer Saison ist dann doch irgendwie blöd. Damit die schwarze Serie der „Roten“ von Hannover 96 gegen die „Königsblauen“ aus Gelsenkirchen nach den Niederlagen im Hinspiel (2:3) und im Pokal (0:2 n.V.) zumindest einen Farbtupfer erhält, will 96 morgen (15.30 Uhr) am viertletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga beim Gastspiel auf Schalke den Platz unbedingt als Sieger verlassen.

„Wir müssen alles dafür tun, dass wir dieses Mal die Nase vorne haben“, sagte 96-Trainer Dieter Hecking. Der Coach vertraut dabei auf dieselbe Startelf, die beim 2:2 gegen Hertha BSC zumindest bis zur Pause eine gute Leistung bot. Auch Valérien Ismaël wird wieder spielen könne. Der Innenverteidiger zog sich gegen Berlin eine Kapselverletzung im Knie zu, trainierte aber gestern wieder mit der Mannschaft. „Ich gehe davon aus, dass Ismaël spielen wird“, sagte Hecking. „Ich meine, dass ich spielen kann“, sagte der Franzose. Zumindest bei dieser Personalie scheint die Ausgangslage klar zu sein.

Schwieriger wird es hingegen bei der Frage der Motivation. Nach dem Unentschieden gegen Hertha haben sich die ohnehin kühnen UI-Cup-Rechnungen der „Roten“ erledigt. Was bleibt ist der Vorsatz, eine ordentliche Spielzeit ordentlich zu Ende zu bringen. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir uns positiv aus der Saison verabschieden“, sagte Hecking. „Wir wollen unsere guten Leistungen der vergangenen Wochen gegen Schalke bestätigen.“
Und das wird gar nicht so einfach, denn auch die Schalker weisen mit Recht auf ihre guten Leistungen in den vergangenen Wochen hin. Nach dem Rauswurf von Trainer Mirko Slomka gab es für den Tabellendritten zwei Siege in Folge. Mit Werder Bremen kämpfen die Schalker noch um die direkte Qualifikation für die Champions League. Und ein paar Punkte mehr, um die Verfolger Leverkusen und Stuttgart auf Abstand zu halten, wären auch nicht schlecht.

Auf so freundliche Unterstützung beim Toreschießen wie gegen Berlin sollten die „Roten“ in Gelsenkirchen besser nicht hoffen. An seiner alten Wirkungsstätte ist Mike Hanke deshalb besonders gefordert. Zumal der 96-Stürmer sich mit guten Leistungen und vielen Toren noch für die Europameisterschaft empfehlen will. Und wenn er dabei Marcelo Bordon an den Hinterkopf schießt, auch egal. Hauptsache nicht noch eine Niederlage gegen Schalke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:28
Valérien Ismaël ist wieder fit.

Der Franzose kann morgen gegen Schalke auflaufen.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Bereits Anfang der Woche hatte Trainer Dieter Hecking angekündigt, auf Schalke dieselbe 96-Startelf wie gegen Hertha aufzubieten. Da stand aber noch ein kleines Fragezeichen hinter Valérien Ismaël, der sich gegen die Berliner eine Kapselverletzung im rechten, bereits operierten Knie zugezogen hatte. Gestern die Entwarnung: Der 32-Jährige kann spielen.
Mittwoch stieg Ismaël wieder ins Mannschaftstraining ein, verzichtete aber noch aufs Abschlussspiel. Gestern trainierte er wieder voll mit und sagte anschließend: „Mir gehts gut.“ Er habe „noch ein bisschen Schmerzen“, das soll ihn aber nicht aufhalten: „Ich bin bereit.“ Und auch „wieder frei im Kopf“.
Denn die Szene aus der 80. Minute hat ihn schon ein paar Tage beschäftigt. Der Abwehrchef war ohne Fremdeinwirkung mit dem Schuh im Rasen hängengeblieben, verdrehte sich das Knie, schrie vor Schmerzen – man musste zuerst einen Kreuzbandriss befürchten. Gestern sprach Ismaël erstmals über die Angst, dass seine Karriere in diesem Moment hätte beendet sein können: „Ich hatte so viel Glück. Wenn dir so was passiert, ist das Knie normalerweise kaputt. Das wärs gewesen. Aber der liebe Gott hat sich anders entschieden.“
Es wäre ein ganz bitterer Schlag nicht nur für ihn, sondern auch für 96 gewesen. Schließlich soll der Ex-Münchner nächste Saison gemeinsam mit Zugang Mario Eggimann dafür sorgen, dass hinten möglichst oft die Null steht.
Nach seiner langen Verletzungszeit in München hat sich Ismaël in den letzten Wochen Wochen stetig verbessert. Kleinere Mängel im Spielaufbau und teilweise ungeschicktes Zweikampfverhalten wie vor dem 2:1 gegen Hertha dürfte Ismaël mit Spielpraxis und einer intensiven Vorbereitung auf die neue Saison beseitigen können. Hecking sieht ihn „auf dem Weg, wieder 100 Prozent Leistung zu bringen“. Wenn er gesund bleibt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:29
Schlaudraff zieht nach Kirchrode

Er ist der Star-Einkauf der Roten! Im Sommer wechselt Jan Schlaudraff (24) für rund 2,5 Mio. von Bayern zu 96.



Mittwoch schaute der Nationalspieler schon mal in Hannover vorbei. Eine BILD-Leserreporterin fotografierte Schlaudraff vor der AWD-Arena.

Dort absolvierte der Stürmer erst den 30-minütigen Medizin-Check bei Doc Wego Kregehr, dann stellte er sich den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle vor.

Und der Kurz-Besuch war auch noch erfolgreich: Medizin-Check bestanden, neue Heimat gefunden. Schlaudraff guckte sich mehrere Wohnungen an, hat in Kirchrode gleich was Passendes gefunden.

Mittwoch Abend flog Schlaudraff wieder zurück nach München. Beim Uefa-Cup-Halbfinale der Bayern in St. Petersburg stand er nicht im Kader.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:30
Hecking will auch für Slomka siegen



Von HEIKO OSTENDORP Das geplante Treffen der Trainer-Freunde musste ausfallen.
Weil Schalkes Ex-Coach Mirko Slomka (40) beim Champions-League-Knaller Chelsea - Liverpool für TV-Sender Premiere im Einsatz war, hatte er keine Zeit, Dieter Hecking (43) zu treffen. Trotzdem will Hecking morgen auf Schalke auch für seinen Kumpel Slomka siegen!

Der 96-Trainer bläst vor der Partie bei den Königsblauen zur Attacke: „Die Art und Weise, wie die Entlassung abgelaufen ist, hat mir nicht gefallen. Es ist auch nicht nötig, dass der ein oder andere danach verbal nachtritt. Mirko hat sich schließlich auch zurückgehalten.“

Hecking verteidigt Slomka. Auch wenn S04 nach dessen Rauswurf beide Partien zu Null gewann, ist sich Hecking sicher: „Wenn man die letzten beiden Spiele sieht, muss man ganz klar sagen, dass Schalke auch mit Mirko Slomka gewonnen hätte.“

Mit einem Dreier morgen will Hecking Kumpel Slomka rächen - und mit den Roten den Punkte-Rekord von Ewald Lienen (2003/04 45 Punkte) einstellen: „Wir werden auf Schalke nichts herschenken, wollen nach vorne spielen. Den Rekord einzustellen wäre sicher ein schönes Nebenprodukt.“

Zweimal trafen die Roten in dieser Saison schon auf Schalke. Im Pokal gab‘s ein 0:2 nach Verlängerung, in der Liga ein 2:3. Hecking: „Beides enge Spiele. So wird‘s auch Samstag. Aber dieses Mal wollen wir die Nase vorn haben.“

Darauf könnten Hecking und Slomka beim nächsten Treffen anstoßen...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/05/2008 12:31
Rächt Hecking Slomka ?

96-Trainer stichelt gegen Schalke. Sein Team soll zum „Stolperstein“ werden.



96-Trainer Dieter Hecking will morgen Schalke ärgern – und kann zugleich seinen Freund Mirko Slomka rächen.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. Er macht ja gar kein Geheimnis daraus, wie seine Sympathien verteilt sind. „Wenn Werder am Ende Zweiter wird, freue ich mich“, gesteht Dieter Hecking.

Das spricht für die Bremer, deren meist attraktiver Fußball auch vom 96-Trainer geschätzt wird. Es spricht zugleich aber auch gegen den Werder-Konkurrenten Schalke, der Heckings Trainer-Freund Mirko Slomka vor knapp drei Wochen so kühl abserviert hat.

Nach dessen Abschied gab es einige unappetitliche Aussagen. Schalke-Boss Josef Schusenberg moserte, unter Slomka hätte sich „kein Spieler weiterentwickelt“. Und Marcelo Bordon sagte nach dem 5:0 gegen Cottbus, Schalke hätte unter dem Aushilfstrainer-Gespann Mike Büskens/Youri Mulder „endlich richtig Fußball spielen“ dürfen. Slomka klagte, er hätte sich „mehr Anstand und Respekt erwartet“.

Vor dem 96-Spiel morgen bat Slomka die NP um „Verständnis“ dafür, sich nicht öffentlich äußern zu wollen. „Es ist nicht nötig, dass man verbal nachtritt“, meint auch Hecking. „Wenn ich irgendwann nicht mehr in Hannover sein sollte, wird es von mir kein Nachtreten geben. Ich hoffe, auch von der anderen Seite nicht.“
Hecking will die Schalker nach den jüngsten Erfolgen gegen Cottbus und in Hamburg (1:0) zu Fall bringen: „Die Schalker haben ja angekündigt, dass sie alle restlichen vier Spiele gewinnen wollen. Vielleicht sind wir schon der erste Stolperstein.“ Cottbus sei ja „nicht gut“ gewesen, stichelt er, „da hat sich Schalke in einen kleinen Rausch gespielt. Und was sie in Hamburg gespielt haben, war nicht so doll.“ Trotz des Sieges.

Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien erwartet Hecking, „dass wir wieder eine gute Leistung bringen und zeigen, dass wir in guter Verfassung sind“. Wichtig sei, „mit viel Selbstbewusstsein“ aufzutreten. Denn „die Schalker werden sich nicht nach uns richten, sondern ihr Spiel durchziehen wollen. Wir müssen sie weit vom Tor weghalten.“

Im Hinspiel, als Slomka noch Schalke-Trainer war, gelang das nicht gut. 96 verlor 2:3 und flog auch im Pokal auf Schalke (0:2 nach Verlängerung) raus. Vielleicht läufts ohne Slomka besser für 96.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 09:17
31. Spieltag: FC Schalke 04 - Hannover 96

Saison für 96 gelaufen? Keinesfalls! Auch wenn es für die Roten vier Spieltage vor Saisonschluss weder um das internationale Geschäft noch um den Klassenerhalt geht, der so oft beschrieene Kampf um die „Goldene Ananas“ soll voller Leidenschaft ausgefochten werden. „Über die Motivationsfrage brauchen wir gar nicht zu reden“, erklärt auch Mannschaftskapitän Robert Enke: „Wir sind Profis und wollen immer gewinnen!“



Schalke auf der Jagd

Umgekehrte Vorzeichen vor dem Spiel Schalke 04 gegen Hannover 96: Während die Roten am vergangenen Wochenende durch zwei verschenkte Punkte gegen Hertha BSC Berlin das internationale Geschäft (UI-Cup) wohl endgültig abschreiben müssen, befinden sich die Königsblauen noch mitten im Kampf um einen festen Startplatz in der Champions League. Unter dem neuen Trainergespann Büskens/Mulder zeigt die Formkurve der Schalker wieder deutlich nach oben. Insbesondere Nationalstürmer Kevin Kuranyi präsentiert sich bereits in EM-Form. In den vergangenen drei Spielen traf der 26-Jährige sechsmal in Schwarze und hat somit erheblichen Anteil an der guten Platzierung der Knappen. Derzeit befinden diese sich nur aufgrund des etwas schlechteren Torverhältnisses punktgleich mit Werder Bremen auf dem dritten Tabellenplatz. Sollte sich Kuranyi weiterhin so torhungrig präsentieren, dürfte es in den verbleibenden vier Spielen durchaus noch möglich sein, den Viertore-Rückstand auf die Werderaner aufzuholen. Größerer Ansporn als der „Fast-Titel“ des Vizemeisters sollte insbesondere die Tatsache sein, dass der zweite Rang in der Abschlusstabelle die Tür zur direkten Qualifikation für die lukrative Champions Leaque aufstößt.



Mit Büskens und Mulder gegen die Roten

Das „Freundschaftsduell“ zwischen Dieter Hecking und Mirko Slomka muss am Samstag ausfallen. Die beiden ehemaligen S04-Spieler Mike Büskens und Youri Mulder haben vor etwa zwei Wochen die Aufgabe des entlassenen ehemaligen 96- Jugend- und Assistenzcoaches Slomka übernommen - dieses allerdings nur bis Saisonende. Zur neuen Spielzeit hat die Schalker Vereinsführung bereits den Niederländer Fred Rutten als Coach verpflichtet. Und man muss konstatieren: Nach dem Trainerwechsel spielt Königsblau plötzlich wie befreit auf und punktet wieder. Ein weiteres Wiedersehen wird es für die Fans der Roten dagegen mit den beiden Ex-96ern Fabian Ernst und Gerald Asamoah geben. Während Ernst absoluter Stammspieler bei den Schalkern ist, musste sich Asamoah in den letzten Spielen mit der Rolle des Einwechselspieler begnügen. Dennoch ist der Stürmer mit sechs Toren und fünf Vorlagen hinter Kevin Kuranyi Zweiter in der teaminternen Scorerliste. Beim Einbiegen auf die Zielgerade der Saison werden Büskens und Mulder die beiden Mittelfeldspieler Zlatan Bajramovic (Zehenverletzung) und Zé Roberto (Muskelfaserriss) fehlen.



„Le Chef“ wieder an Board

Unter der Woche stand hinter dem Einsatz des 96-Abwehrchefs Valerién Ismaël noch ein Fragezeichen. Der Franzose hatte sich im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin eine Kapselverletzung im Knie zugezogen. „Vale hat eine Schwellung im Gelenk, die Verletzung ist da, wir wollen das nicht verharmlosen“, hatte 96-Coach Dieter Hecking Anfang der Woche noch Bedenken. Nach den erfolgreichen Trainingseinheiten am Donnerstag und beim Abschlusstraining am Freitag steht nun aber fest, dass „Le Chef“ bei dem schweren Auswärtsspiel auf Schalke wieder mit an Bord sein wird. Auch sonst darf sich Cheftrainer Dieter Hecking freuen, dass er abgesehen von den Langzeitverletzten Thomas Brdaric, Michael Tarnat und Chavdar Yankov personell aus dem Vollen schöpfen kann. Da die Amateure an diesem Wochenende nicht zeitgleich mit den Profis am Ball sind und somit keine Spieler für die Reserve abgestellt werden müssen, hat Hecking gegen die Schalker die Qual der Wahl, welche Akteure er in seinen Kader für die Bundesligapartie am Samstag in der Veltins-Arena berufen wird. Voll motiviert sein, dem Favoriten ein Bein zu stellen, wird jeder…


So könnten sie spielen:

FC Schalke 04: Neuer – Rafinha, Bordon, Krstajic, Westermann – Jones, Ernst, Streit, Halil Altintop, Sanchez - Kuranyi

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius, C. Schulz – Lala, Balitsch, Huszti, Brugink – Stajner, Hanke

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:54
Noch kein Tor gegen den Ex-Klub

Gefühle im Spiel. Mike Hanke will heute seine Torallergie heilen. Noch nie hat der Stürmer in der Schalke-Arena gegen seinen Ex-Klub getroffen.



VON ANDREAS WILLEKE UND FLORIAN KREBS

HANNOVER. Die 96-Schalke-Connection ist fast zerschlagen. Trainer Mirko Slomka, Freund von Dieter Hecking, wurde gefeuert. Sergio Pinto, Ex-Schalker, hat sich bei 96 ins Saison-Aus getreten. Bleibt nur noch Mike Hanke, der aber von den dreien auch die innigste Beziehung zu Schalke hat.

Er gehörte als Schüler zum Fanklub „Attacke Hamm“. In der Stadt besitzt er noch ein Haus. Hanke schaffte, was sich viele Fans erträumen – ihm gelang der Aufstieg auf den Platz. „Als 13-Jähriger habe ich als Fan in der Kurve gestanden, mit 18 habe ich mein erstes Spiel als Profi unter Trainer Huub Stevens gemacht.“ Von 2001 bis 2005 spielte Hanke für Schalke und schoss in 61 Partien neun Tore.

Heute die Rückkehr. „Es ist immer etwas Besonderes, dort zu spielen, wo man aufgewachsen ist“, sagt der 24-Jährige. „Es ist ein Spiel, in dem viele Emotionen für mich drin sind.“

Die Frage bleibt, ob für Hanke auch mal ein Tor drin ist. „Ich habe noch nie in der Arena gegen Schalke ein Tor geschossen“, erinnert sich der Stürmer.
Diesmal wird er sich besonders anstrengen, die Torallergie auf Schalke zu kurieren, wenn man die letzten Kämpfe um die Torstatistik sieht.

In Dortmund bestand er darauf, den Freistoß von Arnold Bruggink ins Tor verlängert zu haben, was ihm keiner glaubte. Die DFL sprach ihm aber beim letzten Spiel gegen Hertha nach einigem Hin und Her einen Treffer zu, der ohne Hertha-Verteidiger Steve von Bergen nicht gefallen wäre. Hanke hatte deshalb sogar in der Halbzeit beim Schiedsrichter vorgesprochen. Nun hat er jedenfalls zehn Tore erzielt, alle mit dem DFL-Gütesiegel versehen.

Der Stürmer will sich halt mit aller Macht zur EM schießen. „Ich werde in den letzten vier Spielen noch ein paar Tore machen“, verspricht Hanke. „Ich bin gut drauf. Mein Ziel ist es, konstant 90 Minuten auf mich aufmerksam zu machen.“
Gegen Hertha konnte er das nicht, 96-Trainer Hecking wechselte ihn aus (72.). Hanke fands „okay“. Passiert ihm das in seiner alten Heimat wieder, wäre er wohl nicht so einsichtig.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:55
„Das sind die Spiele, auf die sich die Jungs freuen“



HANNOVER. So ein Brückentag zum verlängerten Wochenende wie der gestrige taugt ja gut zu einem Ausflug auf die Mehrkampfanlage. Mehr als 200 Zuschauer kamen also gestern zum 96-Training, das einen phasenweise hohen Unterhaltungswert hatte.

Auch Dieter Hecking erkannte im Trainingsspiel „die Spielfreude“ bei den 96-Profis. „Wenn wir das eine oder andere Tor wiederholen“, vermutet er, „werden wir beim Tor des Monats dabei sein.“ Vahid Hashemian hatte mit einem famosen Fallrückzieher getroffen, was ja auch in der Bundesliga nicht verboten wäre. Valérien Ismaël, der beim Gammeleck zuvor noch verbissen gegrätscht hatte, gefiel wenig später mit einem ästhetisch und akrobatisch anspruchsvollen Seitfallzieher – von Knieproblemen keine Spur mehr.

Obschon die Restspielzeit dieser Saison beim Blick auf die Tabelle wenig Spannung verspricht, will sich 96-Trainer Hecking also „nicht einreden lassen, dass unsere Mannschaft den Schlendrian drin hat“. 96 werde vielmehr beweisen wollen, „dass wir eine gute Station in der Liga geworden sind und guten Fußball spielen“. Und zwar mit der Elf, die gegen Hertha begann.

Die Partie auf Schalke vor 61 000 Zuschauern kommt da ganz gelegen – man kann dem derzeitigen Dritten die direkte Champions-League-Qualifikation vermasseln. „Das sind doch die Spiele“, weiß Hecking, „auf die sich die Jungs freuen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:57
Enkes Endspurt um den EM-Platz

Er ärgert sich über die lange 96-Schwächephase. 96-Kapitän Robert Enke nimmt seine Mannschaft vor dem Saison-Endspurt in die Pflicht. Er glaubt, dass die Entscheidung um den EM-Kader im Wesentlichen schon gefallen ist.



VON GUNTHER NEUHAUS

Mit welcher Motivation gehen Sie mit 96 die letzten Spiele der Saison an, da ja weder nach oben noch nach unten viel passieren kann?

Solange man in der Bundesliga spielt, muss man nicht über den Punkt Motivation reden. Man muss sich ja nur mal die Spiele angucken, die wir noch haben: In den Heimspielen hat man sowieso die Verpflichtung auch den Fans gegenüber, gute Leistungen anzuliefern. Und in den Auswärtsspielen kann man der entscheidende Faktor für die Champions-League-Quali sein. Aber darum gehts mir eigentlich gar nicht so. Wir sind alle Profis und wissen, dass an jedem Bundesliga-Spieltag Fußball-Deutschland auch nach Hannover guckt. Motivationsprobleme, das sieht man auch im Training, haben wir überhaupt keine.

Haben Sie das Gefühl, dass die Saison noch etwas längern lauern dürfte, weil 96 jetzt wieder in Schwung gekommen ist?

Das kann man sich nun mal nicht aussuchen, und wenn das letzte Spiel gespielt ist, ist jeder froh, wenn es in den Urlaub geht – auch wenn es für den einen oder anderen noch weitergeht. Wir hatten leider eine etwas zu lange Schwächephase am Anfang der Rückrunde. Wenn die nicht gewesen wäre … Man sieht ja, es sind nicht allzu viele Punkte bis Platz vier, fünf, sechs. Wenn man drei, vier mehr geholt hätte, was durchaus möglich war, wäre man oben mit dran. Das ist natürlich das Ärgerliche. Aber wenn wir aus den letzten vier Spielen noch einige Punkte holen, können wir zufrieden sein. Um ganz oben dabei zu sein, muss für eine Mannschaft wie uns im Moment noch alles stimmen. Das hats leider nicht.

Joachim Löw will mit dem Trainerstab nach dem vorletzten Spieltag den EM-Kader benennen. Bleiben also noch drei Spiele Zeit, sich zu qualifizieren …

Qualifizieren trifft es vielleicht nicht. Ich denke, dass die Trainer durchaus schon ihre Vorstellungen haben. Natürlich ist die Tür noch offen. Aber im Großen und Ganzen werden die Entscheidungen schon gefallen sein, das wird nicht von drei Spielen abhängig gemacht. Es geht vielleicht eher noch um Verletzungen, die passieren können.

Ist trotzdem die Anspannung in den letzten Bundesliga-Spielen besonders groß?

Ich kann da nur für mich sprechen: für mich nicht. Ich weiß in der gesamten Saison, dass es um viel geht – für den Klub, aber auch für mich im Hinblick auf die Nationalmannschaft, dass man nicht nachlassen darf, weil es Konkurrenz gibt.

In dieser Phase entscheiden die Trainer ja wohl ohne weitere Gespräche mit den Spielern im stillen Kämmerlein …

So ist es, ich bin genauso schlau wie Sie.

Haben Sie das kuriose Tor von Rafinha aus dem Pokalspiel noch im Kopf, als der Ball vom Pfosten gegen Ihren Körper und ins Tor geprallt ist?

Nein, das hat man nicht mehr im Kopf. Es passieren so viele Tore, wo es einfach um ein bisschen Glück oder Pech geht. Ich denke, dass es so ein Tor diesmal nicht geben wird
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:57
Die Ballermänner

Von wegen lockerer Saisonausklang im Niemandsland: Die „Roten“ schießen sich warm für Schalke



Von Jörg Grußendorf

Hannover. Mit Toren haben die „Roten“ bisher gegeizt. 45 Treffer sind in der Bundesliga zwar ein guter Mittelwert, gemessen an der Zahl der Chancen jedoch eher wenig. Und am heutigen Sonnabend geht es zum FC Schalke 04, der die drittbeste Abwehr der Liga stellt. Na und, kann man nach dem gestrigen Training nur noch sagen: Denn die Profis von Hannover 96 ballerten bei Schusstraining und -spielchen, dass die fast 500 Neugierigen, die den sogenannten Brückentag zum Zuschauen nutzten, aus dem Staunen nicht herauskamen.

Robert Enke, Richard Golz und Frank Juric, die 96-Torhüter, mussten ungewohnt häufig den Ball aus dem Netz holen. Aber was noch mehr auffiel, es waren wunderschöne Tore dabei. „Ich hoffe, dass wir das eine oder andere auf Schalke umsetzen können“, sagte 96-Trainer Dieter Hecking, „dann sind wir bei der Auswahl zum ,Tor des Monats‘ mit Sicherheit vorn dabei.“ Die herrlichsten Treffer erzielten Vahid Hashemian mit einem Fallrückzieher und Valérien Ismaël mit einem Seitfallzieher, bei dem man sich nur wundern konnte, wie gelenkig der Franzose ist; der Ball flog gefühlt in drei Metern Höhe, als der Innenverteidiger ihn volley nahm.

Ohnehin beseitigte der 32-Jährige alle Zweifel daran, dass ihn seine Knieverletzung noch behindern könnte, die er sich gegen Hertha BSC Berlin zugezogen hatte. Speziell beim Aufwärmspielchen grätschte Ismaël, als gehe es bereits um Punkte. Spätestens da stand fest: Schalkes Torjäger Kevin Kuranyi darf sich auf einiges gefasst machen.

Motivationsprobleme gibt es bei den „Roten“ auch nach dem Abrutschen ins Niemandsland der Tabelle nicht. Das sehen auch Hecking und Enke so. „Wir spielen Bundesliga“, sagt Enke, „da braucht man über den Punkt Motivation überhaupt nicht zu reden. Durch die Medien guckt Woche für Woche ganz Deutschland nach Hannover.“ Außerdem sei man in den nächsten Spielen das Zünglein an der Waage: Die Auswärtsgegner Schalke und Werder Bremen kämpfen um die Champions-League-Qualifikation, die Heimgegner Hansa Rostock und Energie Cottbus um den Klassenerhalt. „Schon daraus wird klar, dass wir nichts zu verschenken haben“, sagt Hecking.

Und der Trainer hat noch ein weiteres Ziel: den 96-Punkterekord knacken. Der steht bisher bei 45 – den könnten die „Roten“ heute einstellen.

Mitverantwortlich dafür, dass das auch klappt, ist übrigens die Wahl des Quartiers. 96 nächtigt in Duisburg dort, wo bei der WM 2006 der Weltmeister Italien wohnte. „Wir sind dort das dritte Mal“, sagt der 43-Jährige, „einmal haben wir anschließend verloren, einmal unentschieden gespielt. Nach dem Gesetz der Serie ist ein Sieg dran.“ Ob durch schöne oder schmucklose Tore, das dürfte ihm ziemlich egal sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:58
Mit Vorsicht gegen Lurup

Hannover (kös). Für Hannover 96 II beginnen die Wochen der Wahrheit. Noch fünf Partien liegen zischen der Elf von Trainer Andreas Bergmann und dem Saisonende der Fußball-Oberliga sowie dem angestrebtem Klassenerhalt – der Qualifikation für die Regionalliga Nord. Den Auftakt bildet das Spiel am Sonntag (15 Uhr, Eilenriedestadion) gegen den SV Lurup.

Bei diesem Gegner ist, obwohl „nur“ Tabellen-14., höchste Vorsicht geboten. Denn die Hamburger ließen in der Rückrunde mit Ergebnissen aufhorchen, die man ihnen nach schwacher Vorrunde so nicht zugetraut hatte. Und 96 II tat sich schon beim 2:2 im Hinspiel sehr schwer.

„Lurup spielt unbeschwert auf, das wird eine harte Nuss“, sagt Trainer Bergmann. Er fordert deshalb eine bessere Chancenauswertung von seiner Mannschaft. Damit ist auch Fabian Montabell gemeint – der talentierte Stürmer traf im Hinspiel zwar doppelt, aber seitdem nicht mehr.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 11:59
Schakle - Hannover

Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, der gesperrte Sergio Pinto sowie Frank Juric. Den Kader komplettieren Torwart Richard Golz, Dariusz Zuraw, Frank Fahrenhorst, Jan Rosenthal, Gaétan Krebs, Vahid Hashemian und Benjamin Lauth.

Personalsituation bei Schalke 04: Gustavo Antonio Varela (Überfunktion der Schilddrüse), Ze Roberto (Muskelfaserriss), Christian Pander (Adduktorenzerrung) und Zlatan Bajramovic (Zehenoperation) fallen aus. Vincent Sanchez winkte gestern nach dem Abschlusstraining ab (Knieverletzung) – wahrscheinlich eine Chance für den früheren 96-Liebling Gerald Asamoah.

Der Gegner:
Die Abwehrreihe ist hervorragend besetzt; alle vier haben ihr Können auch international immer wieder bewiesen. Wobei die Innenverteidiger Marcelo Bordon und Mladen Krstajic in ihrer Spielweise zur Arroganz neigen und dabei manchen Fehler machen. Über die linke Seite kommt mit Albert Streit ein Spieler, der den „Roten“ schon zu seiner Frankfurter Zeit arges Kopfzerbrechen bereitet hat. Mittelstürmer Kevin Kuranyi hat zu alter Torgefährlichkeit zurückgefunden.
Torwart Manuel Neuer ist zweifelsfrei ein riesiges Talent, aber er ist nicht konstant und leistet sich immer wieder Schnitzer. Im Mittelfeld gibt es trotz namhafter und guter Profis keinen, der das Spiel der „Knappen“ lenken kann. Ein Nachfolger für Lincoln wurde nicht gefunden. Im Angriff geht Schalke allzu leichtfertig mit seinen Torchancen um. Und als richtige Einheit hat sich das Team in dieser Saison selten gezeigt.

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim).

Anstoß: Heute 15.30 Uhr in der Veltins-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der ARD-„Sportschau“ und abends im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF (23 Uhr). Am Sonntag berichten das DSF (9.30 Uhr und 13 Uhr) und der NDR (22.45 Uhr). 96-Trainer Dieter Hecking wird darüber hinaus morgen (11 Uhr) als Studiogast bei der DSF-Sendung „Doppelpass“ auftreten, an der Seite von Wolfsburgs Trainer Felix Magath.

Statistik: Die jüngsten drei Heimspiele gegen 96 haben die Schalker gewonnen, insgesamt zehnmal in 18 Partien – bei drei Erfolgen der Hannoveraner. Das Hinspiel gewannen die „Königsblauen“ mit 3:2.

Kartenservice: Die Partie ist ausverkauft; 4500 Fans der „Roten“ werden ihr Team nach Gelsenkirchen begleiten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/05/2008 19:29
Spielbericht: FC Schalke 04 - H96 1:1 (1:1)



Die Roten nehmen einen Punkt aus der Veltins Arena auf Schalke mit und dämpfen die Champions League-Ambitionen der Knappen ein wenig. Ein Freistoß Arnold Brugginks, bei dem Mike Hanke zwar nicht mehr mit der Fußspitze dran war, jedoch Schalke-Keeper Neuer entscheidend irritierte, sorgte für die frühe 96-Führung (8.). Halil Altintop glich noch vor der Pause für "Königsblau" aus (40.).



Trainer vertrauen Startelf

Nur eine personelle Änderung insgesamt im Vergleich zu den letzten Auftritten der Kontrahenten: Während Dieter Hecking exakt der Hertha-Elf vertraute, rückte beim Gastgeber Rakitic für den angeschlagenen Sanchez in die Startelf.



Koproduktion Bruggink/Hanke bringt frühe Führung

Schon sehr früh konnte 96 einen Standard zur 1:0-Führung in der Arena auf Schalke nutzen – und wurde bei der kuriosen Entstehung an vorangegangene Partien erinnert: Arnold Bruggink servierte einen Freistoß aus halblinker Position an den Fünfer, wo Mike Hanke versuchte, das Leder mit der Fußspitze zu verlängern. Doch ohne dass der 96-Stürmer den Ball noch touchierte – das bestätigte Hanke im Anschluss – fand dieser den Weg am irritierten Schalke-Keeper Neuer vorbei in die Maschen (8.). Bereits bei den Spielen in Dortmund und gegen Hertha hatte es zunächst Diskussionen darüber gegeben, ob Hanke sich in die Torschützenliste hatte eintragen dürfen. In der Folge versuchte Schalke, den frühen Rückstand schnell zu egalisieren, zunächst noch ohne Erfolg. So rettete 96-Schlussmann Enke mit einer Glanztat gegen einen strammen Altintop-Schuss aus 18 Metern (17.), wenige Sekunden später verfehlte Kuranyis Kopfball nach Rafinha-Rechtsflanke den linken Pfosten nur knapp (18.). Die Roten lauerten derweil auf Konter, ohne sich jedoch weitere Chancen herausarbeiten zu können. Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe der Gastgeber zurückschlagen konnte. Nach schöner Rakitic-Vorarbeit fand Halil Altintop die entscheidende Lücke, tauchte alleine vor Enke auf und überlupfte diesen clever zum 1:1-Ausgleich.



Schalker Druckphase, dann Leerlauf

Nach Wiederanpfiff drängten die Gastgeber sofort auf die eigene Führung. Rakitic scheiterte links vorm Tor aus spitzem Winkel am aufmerksamen Enke (47.), der auch bei einem Altintop-Fernschuss auf dem Posten war (56.). Zudem verfehlte ein Kuranyi-Schlenzer das 96-Tor deutlich (52.). Schalke drängte – Hannover aber mit der größten Chance: Nach Huszti-Anspiel hatte der starke Bruggink viel Pech, dass sein 20-Meter-Flachschuss etwas zu gut platziert war und an den linken Pfosten knallte (57.). Weiter lebte die Partie vom hohen Tempo und der Spannung. Schalke kam zu weiteren Kopfballchancen durch Kuranyi (58.) und Westermann (63.), die aber das Tor verfehlten oder in Enkes Fängen landeten. Wenn die Hecking-Elf gefährlich wurde, war Bruggink maßgeblich beteiligt. So bei seinem 30-Meter-Schuss, der aber etwas zu hoch angesetzt war (64.). 25 Minuten vor Spielende schienen den Schalkern die Kräfte, aber auch die Ideen auszugehen. Die zu erwartende Schlussoffensive der Königsblauen blieb aus. Lediglich Westermann setzte noch ein kleines Zeichen, doch der Kopfball des S04-Verteidigers verfehlte das 96-Tor (84.). So hatten die Roten schlussendlich wenig Mühe, den Punktgewinn nach Hause zu schaukeln.



Erneut kurioser 96-Treffer

Hannover 96 verkaufte sich in der Schalker Veltins Arena prima und klaute dem Champions League-Aspiranten so wichtige Punkte. Kurios, dass die Entstehung des 96-Treffers dem im Dortmundspiel identisch war. Wieder fand ein als Hereingabe gedachter Freistoß Arnold Brugginks den Weg direkt in die Maschen, da Mike Hanke den Schlussmann irritierte.



STATISTIK

FC Schalke 04: Neuer – Rafinha, Bordon, Krstajic, Westermann – Ernst, Jones, Streit (74. Asamoah), Halil Altintop, Rakitic (80. Lövenkrands) – Kuranyi

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael, Vinicius, C.Schulz – Lala, Balitsch, Huszti (90+1.), Bruggink – Stajner (84. Rosenthal), Hanke (78. Hashemian)

Tore: 0:1 Bruggink (8.), 1:1 Altintop (40., Rakitic)

Gelbe Karten: Krstajic / Bruggink, Cherundolo, Balitsch, Rosenthal

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)

Zuschauer: 61.482 (ausverkauft)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:35
Groth über 96

Martin Groth berichtet vor dem Bundesligaspiel der Roten gegen Hansa Rostock über seine Zeit bei beiden Vereinen und die kommende Begegnung in der AWD-Arena.



Martin Groth hat viel Erfahrung bei Profi-Clubs im Norden gesammelt. Nachdem er von 1987 bis 1995 für 96 17 Bundesliga- und 182 2. Bundesliga Spiele bestritten hat, wechselte er zu Hansa Rostock. Über den Hamburger SV und den VfB Lübeck kam er zu seinem Stammverein SC Langenhagen zurück und gilt als profunder Kenner des norddeutschen Profi-Fußballs. Im aktuellen Stammplatz, dem Stadionmagazin von Hannover 96, spricht der 39-jährige Inhaber eines Sportgeschäftes über seine bewegte Karriere.

Erinnern Sie sich noch an Ihr ersten Spiel für Hannover 96?
Martin Groth: „Bei meinem ersten Profieinsatz am 14. Mai 1987 bei Eintracht Frankfurt habe ich einen Schreck über das hohe Tempo bekommen und machte mir Gedanken, wie meine Karriere weitergeht. Aber für die neue Saison 1988/89 unterschrieb ich dann ganz gespannt einen Zweijahresvertrag.“

Sie sind mit 96 1989 aus der Bundesliga abgestiegen. Für Sie kein Grund den Verein zu verlassen?
Martin Groth: „Ein Wechsel war eigentlich kein Thema, zumal ich mich gerade vertraglich für weitere zwei Jahre an Hannover 96 gebunden hatte. Dann kam 1992 der DFB-Pokalsieg. Es war ärgerlich, dass ich im Finale nicht spielen konnte. Es ist natürlich schöner, wenn man selbst mitspielt."

Im Sommer 1995 wechselten Sie zum heutigen Gegner Hansa Rostock in die Bundesliga?
Martin Groth: „Ich wollte eigentlich bei 96 verlängern und es war auch schon fast alles perfekt, als mich wenige Stunden vor der Vertragsverlängerung Hansas Trainer Frank Pagelsdorf anrief und mich fragte, ob ich nicht nach Rostock wechseln wolle. Er überzeugte mich und so ging ich nach Rostock. Dort hatte ich zwei erfolgreiche Jahre. Man muss immer bedenken, was bei Hansa mit relativ geringen finanziellen Mitteln erreicht wurde.“

Danach wechselten Sie zum HSV…
Martin Groth: „Das war meine erfolgreichste Zeit als Profi. Wir schafften u. a. die Qualifikation für die Champions League. Nach einer Verletzung wechselte ich 2003/2004 zum VfB Lübeck.“

Mit den Lübeckern erreichten Sie das DFB-Pokal Halbfinale. Dort scheiterten Sie recht unglücklich mit 2:3 n. V. an Werder Bremen.
Martin Groth: „Unter Trainer Dieter Hecking waren wir im Pokal sehr erfolgreich. Ein erneuter DFB-Pokalsieg wäre ein krönender Abschluss meiner Kariere gewesen. Aber leider hat es nicht geklappt.“

Gibt es noch Kontakte zu den alten Klubs?
Martin Groth: „Kürzlich habe ich Frank Pagelsdorf getroffen. Beim HSV ist kaum noch jemand den ich kenne. Bei Hansa sind noch einige Leute im Umfeld aktiv, mit denen ich zusammen gespielt habe, wie Perry Bräutigam, Stefan Studer und Timo Lange. Für Hannover 96 spiele ich gelegentlich in der Traditionsmannschaft.“

Ihr Tipp für das Spiel Ihrer Ex-Vereine?
Martin Groth: „Ich bin diplomatisch, tippe 1:1 und hoffe, dass Hansa Rostock die Klasse hält.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:37
Bobic im Gespräch

Vor der Partie am Dienstagabend begutachtet der Ex-96er Fredi Bobic die Mannschaften von 96 und Hansa Rostock. Nach dem Spiel analysiert er im DSF.


Freies Vorspielen

Hannover ist ja für mich immer wieder eine Reise wert! Für Hansa Rostock hingegen dürfte es morgen eine überflüssige Fahrt werden, denn 96 kann befreit, völlig losgelöst vom Erfolgsdruck aufspielen. Und in Schalke ist das bestens gelungen.

Mit dieser Lockerheit wird das zu erwarten verkrampfte Gästeteam bezwungen werden. Denn bei 96 ist die Spielkunst deutlich stärker ausgeprägt. Mike Hanke kann sich im Notizblock von Bundestrainer Jogi Löw im Hinblick auf den EM-Kader ein Ausrufezeichen sichern, Jiri Stajner spielt bereits gegen die (noch unsichtbare) Konkurrenz namens Jan Schlaudraff.

Robert Enke muss 90 Minuten hellwach sein. Denn auch bei ihm geht es ja noch um persönliche Ziele, wobei ich seine Meinung teile, wenn er sagt, er sehe sich als Nummer 3, habe in der Saison keinen dicken Patzer gemacht.

Und Rostock? Es ist wirklich schade, dass diese Mannschaft, die lange Zeit deutlich „über dem Strich“ stand, zum Saisonende derart in einem Negativsog drinsteckt. Inzwischen scheint sie Abstiegskandidat Nummer 1 zu sein.

Schade, weil der Plan von Trainer Frank Pagelsdorf, stark auf deutsche Nachwuchsakteure zu setzen, es verdient gehabt hätte, auf zu gehen. Sollte ihnen in der AWD-Arena ein Überraschungssieg gelingen, können sie im Abstiegs-Fünfkampf aber nochmals die Karten ganz neu mischen.

Auf ein interessantes Spiel freut sich

Euer

Fredi Bobic
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:38
Deja vu auf Schalke

Mit altem Trick und neuem Elan holt sich Hannover 96 ein verdientes Unentschieden beim Dritten der Bundesliga



Von Christian Purbs
Gelsenkirchen. Das haben die Schalker nun von ihrer Feindschaft mit Borussia Dortmund. Hätten die Jungs aus Gelsenkirchen bei der 1:3-Niederlage des Erzfeindes vor fast drei Wochen am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Hannover 96 besser hingeschaut, sie hätten gewusst, was da in der 8. Minute auf sie zukommt und wären nicht so plump in die Falle gegangen. Freistoß aus 25 Metern, halblinke Position, Arnold Bruggink am Ball, Mike Hanke lauert in der Mitte. Ein paar Sekunden später lag der Ball im Tor, und die Spieler von Schalke 04 schauten genau wie damals die Borussen ziemlich dumm aus den Trikots. Alter Trick, guter Trick – sogar das in Hannover mittlerweile beliebte Torschütze-Raten gab es inklusive. Die 96 Fans genossen auf Schalke ihr Déjà-vu-Erlebnis.
Die Frage, wer denn nun die 96-Führung erzielt hat, war wieder knifflig, aber schnell geklärt. Der Schuss von Bruggink landete wie in Dortmund ohne weitere Berührung im Tor. Parallelen zur Begegnung gegen den BVB gab es reichlich, nur beim Ergebnis war es vorbei mit der Übereinstimmung. 1:1 stand da beim Abpfiff auf dem riesigen Video-Würfel, der über dem Rasen der Veltins-Arena hängt. Ein Punkt gegen den Tabellendritten, damit waren die „Roten“ zufrieden, auch wenn beim Pfostenschuss von Bruggink (57. Minute) sogar noch mehr drin war. „Ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen“, sagte Trainer Dieter Hecking.
Auch so konnte er mit der Leistung seines Teams zufrieden sein. Besonders in der 1. Halbzeit verstanden es die „Roten“, Ball und Gegner geschickt laufen zu lassen und die Schalker immer schön auf Abstand zum eigenen Tor zu halten. Nur einmal gelang das nicht, als sich Ivan Rakitic im Mittelfeld durchsetzte und Halil Altintop zum 1:1 perfekt bediente (40.). Doch das war nur ein kleiner Schönheitsfehler bei einer ansonsten couragierten und guten Vorstellung der Hannoveraner in Gelsenkirchen. Denn auch spielerisch setzte 96 zumindest bis zur Pause Akzente und kombinierte immer wieder gefährlich vor das Schalker Tor.

Auch nach dem Seitenwechsel investierten die „Roten“ viel in dieses Spiel, wobei sie sich in erster Linie darauf konzentrierten, das Remis mit allen Mitteln zu verteidigen. „Wir haben dennoch immer wieder die Möglichkeit gefunden, uns zu befreien“, sagte Hecking: „Man hatte nie das Gefühl, dass bei der nächsten Situation etwas passiert.“ Nach dem verschenkten Sieg gegen Hertha BSC leistete sich sein Team diesmal gegen Schalke 04 keine Schwächephase und bot dem Champions-League-Anwärter zu jeder Zeit Paroli. Vielleicht fühlt sich dieses Unentschieden auch deshalb wie ein kleiner Sieg an.
„Es ist wichtig, dass die Mannschaft gesehen hat, dass sie nicht mehr weit entfernt ist von Teams wie Schalke. Dass sie in der Lage ist, mit ihren Mitteln ein Spiel auf Schalke ausgeglichen zu gestalten“, sagte Hecking. Nun sei er gespannt auf das morgige Heimspiel gegen Hansa Rostock. „Mit Hinblick auf die neue Saison wäre es wichtig, den nächsten Schritt zu machen und so eine Leistung auch zu wiederholen“, meinte der 43-Jährige.
Gerne wieder mit einer Neuauflage des alten Freistoß-Tricks. Vielleicht sind die Rostocker ja so sehr mit ihren Abstiegssorgen beschäftigt, dass sie nicht wissen was passiert, wenn Bruggink zum Freistoß anläuft und Hanke in der Mitte lauert.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:39
Torhickhack

War Mike Hanke dran oder nicht? Wieder Unklarheiten um einen 96-Treffer



Von Jörg Grußendorf
Gelsenkirchen. Er war diesen berühmten Schritt schneller, der gerade für einen Stürmer so wichtig ist. Doch diesmal dürfte sich Mike Hanke ein wenig darüber geärgert haben. „Nein“, sagte der 25-Jährige unmittelbar nach dem Schlusspfiff, „ich war nicht dran, das war eindeutig das Tor von ,Brugg‘. Ich habe den Ball nicht berührt.“ Er wollte bereits weiterreden, als er aus dem Augenwinkel sah, dass die betreffende Szene im TV gezeigt wurde. Hanke sah genau hin, bekam große Augen – auf dem Bildschirm sah es nämlich so aus, als hätte der 96-Stürmer vor dem 1:0 der „Roten“ auf Schalke den Ball noch mit der Hacke berührt. „Oh, verdammt, da war ich ja doch dran“, sagte er schmunzelnd. Schon wieder ein Streitfall um ein Hanke-Tor, oder besser um ein Tor mit Hanke als Protagonist? Jein, denn der Angreifer verzichtete diesmal darauf, den Treffer für sich zu proklamieren, auch nach intensivem Studium der TV-Bilder.

Das hatte er in den vergangenen zwei Wochen zweimal getan; einmal mit Erfolg, einmal ohne. Jedes Mal war „Brugg“, Arnold Bruggink, der Vorlagengeber. In Dortmund hatte der Niederländer einen Freistoß direkt verwandelt; Hanke meinte, den Ball noch mit dem Kopf berührt zu haben; das Tor aber wurde Bruggink zugesprochen. Der Treffer auf Schalke fiel auf nahezu identische Art und Weise wie das Führungstor beim 3:1 in Dortmund. Kein Zufall, wie Hanke bekannte. Der Stürmer stand jeweils wie teilnahmslos weit im Abseits, bewegte sich dann, kurz bevor Bruggink den Freistoß ausführte, schnell nach vorn – und irritierte damit die gegnerischen Abwehrreihen.
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Einen Hickhack hatte es auch um die Anerkennung des Tores gegen Hertha BSC gegeben. Da hätte Hankes Schuss das Tor weit verfehlt, erst der Berliner Abwehrspieler Steve von Bergen gab dem Ball die entscheidende Richtungsänderung. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) befand daher zunächst auch auf Eigentor; zwei Tage nach der Partie entschied die DFL dann zugunsten Hankes.

Schalke der nächste Streitfall; allerdings blieb Hanke bei seiner ersten Aussage. „Ich war nicht dran“, sagte der Blondschopf, „da bin ich auch ehrlich zu mir selbst; in Dortmund war ich dran, diesmal war ich nicht dran. Das sage ich dann auch. Von daher ist es auch kein Problem für mich.“ Ein bisschen dürfte er sich dennoch darüber ärgern, dass er sich so schnell festgelegt hatte. Aber wer weiß, vielleicht tagt ja heute die DFL und entscheidet auf Tor für Hanke. Bruggink wäre es wohl egal, Hanke nicht.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:40
Robert Enke

...hält phänomenal – und rechnet fest mit der EM-Teilnahme



Von Jörg Grußendorf
Gelsenkirchen. Weltklasse. Dieses Adjektiv wird im Fußball sehr häufig verwendet und ist daher auch fast genauso oft übertrieben. Doch diese Parade von Robert Enke, dem Torwart von Hannover, war in der Tat weltklasse. Diesen Ball, den der Schalker Halil Altintop in der 17. Minute mit voller Wucht und Präzision aufs 96-Gehäuse hämmerte, den hätte in der Bundesliga kaum einer gehalten – und auf dem Erdball auch höchstens eine Handvoll Torleute. Enke phänomenal.

Auf Schalke war diese die beste von gleich mehreren überdurchnittlichen Paraden des 30-Jährigen. Wer auch auf ihn zusteuerte, wer es auch versuchte, egal, ob Ivan Rakitic, Kevin Kuranyi oder Heiko Westermann – sie konnten sich nur die Haare raufen. An Enke gab es kein Vorbeikommen. Auch Altintop, dem es zumindest einmal gelang, durfte sich noch mehrfach von der Klasse der Keepers überzeugen. „Man hat gesehen, wie gut er ist“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking.

Die Schalker befinden sich dabei übrigens in bester Gesellschaft; denn konstante Leistungen auf höchstem Niveau sind bei Enke an der Tagesordnung. Fehler muss man bei ihm mit der Lupe suchen. Darum hat ihn auch ein Spiel wie gegen Hertha BSC (2:2) überhaupt nicht gestört, als er zwei Bälle aufs Tore bekam und beide waren – unhaltbar für ihn – drin. Eigentlich bitter für einen Torwart. „Das ist Quatsch“, sagt Enke. „Bitter ist es, wenn man Fehler macht. Und ich habe dabei keinen Fehler gemacht und habe auch auf Schalke keinen gemacht.“

Enkes Leistungen sind umso höher zu bewerten, da die 96-Abwehr mit bereits 50 Gegentoren zu den Schießbuden der Liga zählt. Wie viele müssten es sein, wenn ein Durchschnittstorwart den Kasten der „Roten“ hüten würde? Diese Frage stellt sich Gott sei Dank auf längere Sicht für 96 nicht, Enke hat noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 – und wenn er den wie erhofft erfüllt, hat 96 mindestens noch zwei Jahre einen Supermann im Tor.

Aber auch einen, der weiter zum festen Stamm der Nationalmannschaft zählt? Enke schmunzelt. „Ich weiß nicht mehr als ihr“, sagt er auf die Frage, ob er bei der Europameisterschaft im nächsten Monat in Österreich und der Schweiz dabei sei. Er habe länger nichts von Bundestrainer Joachim Löw gehört. „Die offizielle Nominierung ist am 16. Mai; und die Spieler werden es wohl erst eine oder zwei Stunden vorher erfahren“, sagt der 30-Jährige.

Äußerlich hat er auch beim Thema Nationalmannschaft die Ruhe weg wie sonst im Kasten. „Ich habe es schon des Öfteren gesagt“, meint Enke, „ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass ich bei der EM dabei bin. Und nach dem Spiel auf Schalke erst recht nicht.“

Einer seiner direkten Konkurrenten im Nationaltor hinter Jens Lehmann und Timo Hildebrand gab keine zehn Meter von Enke entfernt den Journalisten Auskunft. Manuel Neuer dürfte nach seinen schwankenden Leistungen beim Thema EM und Nationalmannschaft eher in Erklärungsnot gekommen sein … .
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:40
Perfektes Spiel für den Torwart. EM fast klar.



96-Torwart Robert Enke präsentierte sich auf Schalke in EM-Form – NP-Note 1.

VON FLORIAN KREBS UND GUNTHER NEUHAUS
GELSENKIRCHEN. Wir wissen nicht genau, ob Robert Enke am Wochenende in den Träumen der Schalker Angreifer vorgekommen ist. Falls ja – es dürfte keine angenehme Nachtruhe für Kevin Kuranyi und Co. gewesen sein. Enke hatte am Sonnabend einen überragenden Tag erwischt, er verhinderte mit mehreren Großtaten mehr als den einen Schalker Treffer.

Gleich seine erste Parade gehörte in die Schublade Weltklasse – riesig, wie der fliegende 96-Torwart den Schuss von Halil Altintop mit einer Hand abwehrte. Es war seine beste Tat in dieser Saison, und er machte weiter so. Gleich nach dem Wechsel verhinderte Enke gegen Ivan Rakitic den Rückstand, als er ganz lange stehen blieb und dem Schalker keine Ecke anbot. Auch bei hohen Bällen strahlte er große Sicherheit aus. „Da hat man dann auch wieder gesehen, wie gut er ist“, lobte Dieter Hecking.

Der 96-Trainer freute sich mit seiner Nummer eins: „Robert hat endlich mal das Spiel gehabt, was er auch mal wieder gebraucht hat. Dass er Situationen hatte, wo er voll da sein musste.“ Enke hatte „Spaß, in solch einem Stadion den einen oder anderen Ball halten zu können“. Eine Woche zuvor gegen Hertha hatte er zwei Bälle aufs Tor bekommen – beide waren drin, ohne dass er es hätte verhindern können.

Enke war „sehr zufrieden“ mit sich und der Mannschaft. Und wer gut hält, darf vor Selbstvertrauen strotzen. „Keinen Grund zu zweifeln“ habe er an einer EM-Nominierung, „und heute erst recht nicht, ich bin da entspannt“. Bundestrainer Joachim Löw benennt seinen vorläufigen EM-Kader am 16. Mai. Enke weiß nicht, „wann die Spieler Bescheid bekommen, wahrscheinlich ein, zwei Stunden vorher“. Sein Handy wird eingeschaltet sein: In dieser Form kommt Löw nicht an ihm vorbei.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:43
Schalke zu ärgern macht 96 Spass

Sie holen einen Punkt und können morgen den Saison-Rekord knacken



96 ärgert Champions-League-Kandidat Schalke – und will gegen Rostock den 45-Punkte-Rekord von Trainer Ewald Lienen (2003/2004) knacken.

VON GUNTHER NEUHAUS
GELSENKIRCHEN. Dass nach dem Spiel vor dem Spiel ist, wie Sepp Herberger einst festgelegt hat, gilt ja vor allem in diesen Tagen bei 96. Nach dem Schlusspfiff am Sonnabend auf Schalke bleiben nur 74 Stunden und 40 Minuten zur Entmüdung und Vorbereitung auf die Partie gegen Rostock morgen (20 Uhr) in der AWD-Arena.

„Ich hoffe, dass die Zeit reicht und dass wir auch am Dienstagabend die Frische haben, ein ähnlich gutes Spiel zu machen, damit auch unsere Zuschauer auf ihre Kosten kommen“, dachte Dieter Hecking also voraus. „Denn das Spiel hat schon richtig Kraft gekostet.“

„Run over Hannover“ – mit diesem auf dem Stadionmagazin „Schalker Kreisel“ abgedruckten Motto hatte man die Fans auf einen Sturmlauf in die Champions League einstimmen wollen. Doch 96 bremste Schalke mit hohem läuferischen und kämpferischen Engagement, zugleich aber auch mit spielerischer Qualität aus.

Arnold Bruggink hatte schon in der achten Minute mit einem Freistoß zum 0:1 getroffen – Stürmer Mike Hanke irritierte Torhüter Manuel Neuer nur, als er mit dem Fuß zum Ball ging, ihn aber nicht touchierte. Halil Altintop glich nach einem Steilpass von Ivan Rakitic aus (40.). Der eine Punkt aber war zu wenig für Schalke, das nun dem Wettbewerber Bremen (2:0 gegen Cottbus) nach Punkten hinterherhinkt.

„Wir haben hier nicht gegen irgendeine Mannschaft gespielt, sondern gegen eine, die in der Lage ist, sehr guten Fußball zu spielen“, bat der enttäuschte Übergangstrainer Mike Büskens mit leiser Stimme um Milde bei der Kritik an seiner ambitionierten Mannschaft.

96 genießt inzwischen eine hohe Wertschätzung bei der Konkurrenz, obschon man die Euro-Vision ja nicht umsetzen konnte und noch nicht zur besseren Bundesliga-Gesellschaft gehört. Doch gegen Saisonende arbeitet 96 noch einmal erfolgreich am Image und an der eigenen Wahrnehmung. Seine Mannschaft sei „nicht mehr weit entfernt“ von den Topklubs und „mit unseren Mitteln in der Lage, ein Spiel auf Schalke ausgeglichen zu gestalten“, stellte Hecking genüsslich fest. Daraus müsse 96 „Selbstbewusstsein ziehen“.
Wichtig ist auch, dass man inzwischen systemsicher und variabel agiert. 96 begann gut im 4-4-2. Als Schalke aber nach der Pause ein Übergewicht im Mittelfeld erspielte, stellte Hecking auf das alte 4-2-3-1 um – und schwuppdiwupp war die Sicherheit wieder da. Auch das ist eine neue Qualität, nachdem man früher eindimensional auf eine Grundordnung (4-2-3-1) festgelegt war.

Gegen Rostock dürfte 96 wieder im Zwei-Stürmer-System beginnen und hat morgen die Chance, „schon über die 45 Punkte zu springen und den kleinen Rekord aufzustellen“, wie Hecking weiß. Das sei aber „nebensächlich“, beteuert er, der 96-Trainer hat jedenfalls das Ziel, nicht mehr zu verlieren in dieser Saison. Rostock dagegen muss gewinnen – eine wunderbare Konstellation.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:44
Lattek lobt ehrlichen Hanke

So eine kuriose Serie hat die Bundesliga wohl noch nie gesehen! Mike Hanke (24) machte auf Schalke schon sein drittes „Phantom-Tor“ in Folge.



8. Minute: Bruggink schlägt einen Freistoß mit rechts in den Strafraum, Hanke spritzt rein - und die Kugel landet im langen Eck. War er mit der Fußspitze dran, oder nicht? Im TV sah es danach aus, aber nach dem Spiel gab Hanke zu: „Ich habe nichts gespürt, das Tor gehört Arnold. Da bin ich ehrlich zu mir selbst.“

Dafür bekam er gestern im DSF-Doppelpass ein Sonderlob von Trainer-Legende Udo Lattek: „Andere hätten gesagt ‚Ich war dran‘. Dass er es nicht macht, finde ich sensationell.“

Anders als bei seinen Phantom-Toren in Dortmund (zählte für Bruggink) und gegen Hertha (bekam Hanke) gab der 96-Stürmer seinen Treffer freiwillig ab. Torschütze Bruggink: „Eigentlich gehört das Tor uns beiden. Mike hatte einen Super-Laufweg.“

Ein Treffer für beide - da dürfte die DFL allerdings was dagegen haben...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:45
Mittendrin statt nur dabei

Bruggink erzielt fünftes Saisontor, verhindert Lalas Sperre und will noch neun Punkte



Der Rückrunden-Zehner drehte auch auf Schalke auf. Arnold Bruggink erzielte sein fünftes Saisontor.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Eine Stunde verbrachte Arnold Bruggink nach dem Schlusspfiff bei der Dopingprobe. „Zwei Bier, eine Cola“ brauchte er als Unterstützung. Er konnte gerade noch rechtzeitig, um mit dem Mannschaftsbus nach Hause fahren zu dürfen. Danach hatte er einen Lauf, „ich musste noch dreimal auf Toilette“.

Wenn es erstmal läuft, dann läuft es eben. Auch auf dem Rasen. In der Hinrunde war Bruggink meistens Bankdrücker gewesen, jetzt gehört er zum Führungspersonal – mittendrin statt einfach nur dabei. Auch auf Schalke zeigte er ein starkes Spiel und erzielte wie in Dortmund per Freistoß (siehe auch Seite 17) die 1:0-Führung. Der 30-jährige Spielmacher hatte die Lücke erkannt: „Wir spielen bei einem Freistoß gegen uns mit Libero, also einem, der zusätzlich absichert. Schalke nicht. Außerdem sind Adidas-Bälle sehr leicht, und darum habe ich den Freistoß so getreten.“

Heraus kam sein fünftes Saisontor – alle hat Bruggink in der Rückrunde erzielt. Damit fehlt nur noch eins, um seine Bilanz des Vorjahres zu wiederholen. Fast wäre es schon am Sonnabend so weit gewesen, doch sein 18-Meter-Schuss in der 57. Minute landete am Pfosten.

Dass er in der ersten Halbzeit schon zum sechsten Mal Gelb sah, findet er „eigentlich zu viel“. Aber selbst mit dieser Aktion machte sich der Holländer verdient. Denn das Foul nach 30 Minuten hatte Altin Lala begangen – es wäre seine fünfte gelbe Karte, der Albaner morgen gegen Rostock gesperrt gewesen. Doch Schiedsrichter Lutz Wagner verwarnte den Falschen, Bruggink und Lala nahmen den Irrtum gern hin.

Morgen gegen Rostock und am letzten Spieltag gegen Cottbus fordert Bruggink sechs Punkte. Nach dem 1:1 auf Schalke rechnet er sich aber auch in Bremen was aus: „Ich würde gern neun Punkte holen.“ Der 30-Jährige sieht 96 „wieder einen Schritt weiter“ – und ärgert sich im Nachhinein über den Einbruch nach der Winterpause: „Es ist immer schwerer, oben zu bleiben als hochzukommen. Aber der Unterschied darf nicht so groß sein, wir müssen stabiler werden.“
Das gilt auch für ihn selbst – eine gute Rückrunde ist 96 nicht genug. Trainer Dieter Hecking will „diese Form von Arnold Bruggink gerne über zwölf Monate haben“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:46
Hannover II

Sie zittern sich zum 2:0 gegen Lurup. Rosenthal bleibt blass.


Die Amateure von Hannover 96 sind wieder im Rennen um die Regionalliga-Qualifikation. Gegen Lurup gelang ein glanzloses 2:0.

VON MARK BODE
HANNOVER. Der Ernst der Lage ist den 96-Verantwortlichen bewusst. Gegen Absteiger SV Lurup waren wieder die Profis Richard Golz, Gaétan Krebs, Salvatore Zizzo und Jan Rosenthal dabei. Mit diesem Gespann war es zuletzt gut gelaufen. Somit waren die 500 Zuschauer auch gegen die Hamburger hoffnungsfroh.

Doch diese Hoffnung wurde mit einer recht dürftigen Vorstellung in der ersten Hälfte zunichte gemacht. Rosenthal konnte sich offensiv kaum in Szene setzen und Stürmer Fabian Montabell, ebenfalls mit Bundesligaerfahrung, war kaum wiederzuerkennen.

Zwar ackerte Montabell fleißig, doch mehrere Pässe landeten im Seitenaus oder direkt beim Gegner. Krebs vergab nach elf Minuten die erste gute Chance. Sein Schuss aus 14 Metern ging aber weit vorbei. Nach einer Ecke von Krebs scheiterte Zizzo per Kopf am sehr gut aufgelegten Torwart Marcel Kindler (22.). „Wir investieren viel, münzen es aber nicht in Tore um“, beklagte sich Trainer Andreas Bergmann über die chronisch mangelhafte Torausbeute.

Immerhin stand die Abwehr weitgehend sicher. Torwart Golz musste selten eingreifen. Ein Schuss von Sebastian Sander ging deutlich drüber (33.). Eine gefährliche Situation der Gäste entschärfte der Schlussmann mit einem Flugkopfball (70.). In derselben Minute hielt er einen Flugkopfball von Kasper von Wensierski sicher. „Wir haben es wieder versäumt, das beruhigende zweite Tor zu machen“, so Bergmann.

Bezeichnend dafür: Isaac Ojigwe trat drei Meter vor dem Tor über den Ball (85.). Ali Moslehe und Krebs scheiterten am Torwart (90.), bevor Moslehe der Endstand gelang. Damit ist 96 auf Platz sechs gesprungen, der zur Relegationsrunde berechtigt.

Tore: 1:0 Patrick Herrmann mit Direktabnahme aus kurzer Distanz nach Ecke von Ali Moslehe (63.), 2:0 Moslehe schießt aus kurzer Distanz ein, nach Zuspiel von Salvatore Zizzo (90.).

Hannover 96 II: Golz – Hahne (46. Herrmann), Hofmann, Marheineke, Rausch (83. Carolus) – Schulz – Zizzo, Rosenthal, Krebs – Montabell (77. Ojigwe), Moslehe
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:47
Schießen die Roten Pagelsdorf ab ?

Steigt er ausgerechnet „zu Hause“ ab? Frank Pagelsdorf (50) wuchs in Garbsen auf, kickte von 1976 - 78 und in der Saison 1989/90 für die Roten (77 Spiele/10 Tore). Morgen (20 Uhr) kommt er als Trainer von Hansa Rostock zurück.



Schießen die Roten Pagelsdorf in die 2. Liga?

Nach dem 1:3 gegen den HSV ist Hansa so gut wie abgestiegen. Und die Treueschwüre zu „Pagel“ sind auch verpufft. Aufsichtsrats-Chef Prof. Dr. Horst Klinkmann: „Bei einem Abstieg ist die Zukunft aller, die Verantwortung tragen, offen. Wenn etwas finanziell machbar ist, sind wir sicher keine Bremse!“

Heißt: Steigt Hansa ab, droht auch Pagelsdorf der Rauswurf. Dafür könnten Enke & Co. mit einem Sieg sorgen.

Trainer Dieter Hecking: „Es sind noch 9 Punkte zu vergeben, die wollen wir holen. Dass wir nichts herschenken, haben wir auf Schalke gezeigt.“ Da machte 96 ein starkes Spiel, obwohl es eigentlich um nichts mehr geht.

Hecking: „Das will ich auch gegen Rostock sehen. Ich bin gespannt, ob wir drei Tage später wieder so eine Leistung abrufen können.“ Wäre bitter für Rostock - und für Pagelsdorf...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/05/2008 15:48
Hannover 96 - Hansa Rostock

am 06.05.2008, 20:00 Uhr in der AWD-Arena.



Nächster Gegner: FC Hansa Rostock


Aktuelle Situation:
Drei Niederlagen in Folge, unter anderem das Sechspunkte-Spiel in Cottbus, haben die Ostseestädter bis auf den letzten Tabellenplatz abrutschen lassen. Das Pagelsdorf-Team hat nun angesichts von fünf Punkten Rückstand bei drei verbleibenden Partien kaum noch Chancen, den Klassenerhalt zu sichern. Minimalvoraussetzung wäre ein Dreier in der AWD-Arena. Eine Niederlage könnte die Kogge bereits vorzeitig untergehen lassen.

Wichtige Abgänge:
Mathias Schober (FC Schalke 04)
Michael Hartmann (Hansa Rostock II)
Kim Madsen (Aarhus GF)
Kevin Hansen (Erzgebirge Aue)
Diego Morais (Villa Rio Esporte Clube (RJ))

Wichtige Zugänge:
Gledson (VfB Stuttgart)
Stefan Wächter (Hamburger SV)
Benjamin Lense (VfL Bochum)
Victor Agali (Vereinslos)
Fin Bartels (Holstein Kiel)
Orestes (Naval 1º de Maio)
Heath Pearce (FC Nordsjaelland)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
Stefan Wächter (Kreuzbandriss)
Stefan Beinlich (Knorpelschaden)

Scorerliste:
Enrico Kern 9 (6 Tore, 3 Vorlagen)
Christian Rahn 8 (3 Tore, 5 Vorlagen)
Sebastian Hähnge 5 (4 Tore, 1 Vorlage)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (H) 1:3
BL: Energie Cottbus (A) 1:2
BL: Werder Bremen (H) 1:2
BL: Karlsruher SC (A) 2:1
BL: FC Schalke 04 (H) 0:1

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 1 S - 0 U - 3 N
Auswärtsbilanz: 1 S - 1 U - 1 N
Gesamtbilanz: 7 Spiele - 2 S - 1 U - 4 N

Letzte Spiele:
2007/08: Hansa - 96 0:3
2004/05: 96 - Hansa 0:1
2004/05: Hansa - 96 1:3

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:46
32. Spieltag: Hannover 96 - FC Hansa Rostock


Wenn am Dienstag Tabellenschlusslicht Hansa Rostock zu Gast in der AWD-Arena sein wird, geht es für die Mannschaft von Frank Pagelsdorf darum, die letzte Chance auf dem Klassenerhalt am Schopfe zu packen. Die Roten wollen mit einem Sieg einen neuen Punkterekord seit Wiederaufstieg aufstellen und zumindest für einen Tag auf den siebten Tabellenrang klettern.



Siegen oder sinken

Für Rostock geht es am Dienstag ab 20 Uhr in der AWD-Arena um Alles oder Nichts. Hansa hat bereits fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Sollte gegen die Roten kein Dreier eingefahren werden, würde die Hansa-Kogge wohl endgültig Schiffbruch erleiden. Schmerzlich vermisst wird bei diesem Unterfangen Torhüter Stefan Wächter. Der ehemalige Hamburger, in dieser Saison ein sicherer Rückhalt für die Rostocker Defensive, fällt aufgrund eines Kreuzbandrisses noch längere Zeit aus. Aber nicht nur das Fehlen von Wächter bereitet Hansa-Coach Frank Pagelsdorf Kopfzerbrechen. Um den Abstieg aus dem Fußballoberhaus doch noch zu verhindern, müsste die Offensivabteilung die Abschlussschwäche beilegen. Mit insgesamt nur 27 Treffern verfügt Rostock über den ungefährlichsten Angriff der gesamten Liga und konnte zudem in den letzten 14 Partien nur einmal mehr als ein Tor erzielen.



Neuer Bundesligarekord möglich

Am Dienstag könnten die Roten eine ganz besondere Marke knacken: Bei einem Sieg über Rostock würde die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking einen neuen Bundesligarekord seit dem Wiederaufstieg 2002 aufstellen. Die bisherige Bestmarke von 45 Punkten stammt aus der Saison 2004/05. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die Leinestädter gegen den Tabellenletzten von der ersten Sekunde an hellwach sein und von Anfang an die Zweikämpfe annehmen. „Die werden natürlich alles probieren“, ist sich 96-Coach Dieter Hecking sicher. Die Rostocker stehen mit den Rücken zur Wand und werden alles dafür tun, das scheinbar Unmögliche doch noch möglich zu machen. Auch wenn die spielerischen Mittel begrenzt sein mögen werden sie um jeden Zentimeter Rasen kämpfen und versuchen den Gastgebern über aggressives Zweikampfverhalten den Schneid abzukaufen. Personell kann Dieter Hecking, abgesehen von den Langzeitverletzten Thomas Brdaric, Michael Tarnat und Chavdar Yankov, gegen die Mannschaft des Ex-96ers Pagelsdorf aus dem Vollen schöpfen.

Zum letzten Flutlichtspiel der Saison werden am Dienstag ab 20 Uhr in der AWD-Arena rund 35.000 Zuschauer erwartet. Als besonderes Highlight wird der bekennende 96-Fan Oliver Pocher vor dem Spiel seinen neuen EM-Song live auf dem Rasen performen.

Für Kurzentschlossene öffnen am Spieltag die Frühkassen der AWD-Arena bereits um 10 Uhr.



So könnten sie spielen:

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismaël , Vinicius, Schulz – Lala, Balitsch, Huszti, Bruggink – Stajner, Hanke

FC Hansa Rostock: Hahnel – Langen, Sebastian, Orestes, M. Stein – Bülow, Rathgeb, Bartels, Kern, Rahn – Hähnge

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:47
Eine völlig verkorkste Saison

Bei den stark abstiegsbedrohten Rostockern steht auch der an der Küste hofierte Trainer Frank Pagelsdorf in der Kritik



Von Kerstin Hebeler
Rostock. Es hatte etwas Mitleid erregendes, als HSV-Spieler Joris Mathijsen am vergangenen Sonnabend eine Flanke des Rostocker Kapitäns Enrico Kern ins eigene Tor lenkte und damit Hansa Rostock zumindest den Ehrentreffer bei der 1:3-Niederlage gegen den Hamburger SV schenkte. Mitleid erregend nicht für den klar dominierenden HSV, sondern für die konsternierten Gastgeber. Denn diese erweckten nicht den Anschein, als ob sie in dem für sie wegweisenden Spiel aus eigener Kraft zum Torerfolg gekommen wären. „Wir haben uns miserabel präsentiert“, gestand ein zerknirschter Torhüter Jörg Hahnel, der für den verletzten Stefan Wächter den Dienst verrichtete.

Mit der Niederlage gegen den HSV ist der Abstieg von Hansa Rostock kaum noch zu verhindern. Fünf Punkte trennen die Mannschaft als Tabellenletzter vom rettenden 15. Platz. Sie müsste die drei verbleibenden Spiele allesamt gewinnen, um den Klassenerhalt vielleicht noch erreichen zu können. Punkten die Rostocker heute nicht in Hannover, könnten sie bereits frühzeitig als Absteiger feststehen.

Es wäre irgendwie das passende Ende einer völlig verkorksten Saison des Aufsteigers mit einer überforderten Klubführung, einem offensichtlich ratlosen Trainer und einem eben doch nicht bundesligatauglichen Spielerkader. Zugute halten muss man den Rostockern, dass diese Probleme auch auf widrige äußere Umstände zurückzuführen sind. Das – nach den Worten von Aufsichtsratschef Horst Klinkmann – „Armenhaus der Liga“ hat mit 27 Millionen Euro den kleinsten Etat aller 18 Bundesligisten zur Verfügung, ein Leistungsträger wie Stefan Beinlich hat verletzungsbedingt kaum einmal gespielt und ein im Schlussverkauf angeheuerter Victor Agali war doch kein Schnäppchen, sondern mit bislang gerade einmal einem Treffer ein Totalausfall. Und mit Torhüter Stefan Wächter hat die Mannschaft ihren besten Mann durch Kreuzbandriss auf der Zielgeraden verloren.

Schon der Saisonstart war nicht nur wegen der Ausmusterung von Manager Stefan Studer eine Bruchlandung. Die Mannschaft verlor zu Beginn fünfmal in Folge und fing sich nur zwischenzeitlich. Seit Beginn der Rückrunde saust sie der 2. Liga im freien Fall entgegen. Eine verlässliche Stammformation hat Trainer Frank Pagelsdorf ebenso wenig gefunden wie ein brauchbares taktisches System. Offensichtlichstes Manko: Rostock erzielt keine Tore und erarbeitet sich auch kaum Chancen. Dass sich das heute Abend gegen Hannover 96 ändern wird, ist zweifelhaft, zumal Rostock stark ersatzgeschwächt antritt. „Noch sind drei Spiele zu absolvieren. Wir haben in dieser Saison schon dreimal in Folge gewonnen. Möglich ist alles“, sagt Trainer Frank Pagelsdorf. Es sind nur Durchhalteparolen.

Die Art und Weise, wie sich Hansa Rostock aus der Bundesliga verabschiedet, wird voraussichtlich die Zukunft des Cheftrainers mitbestimmen. Nach der Pleite gegen den HSV ist erstmals die Führungsriege vom an der Küste hofierten Pagelsdorf abgerückt, der einen Vertrag bis 2009 hat. „Bei einem Abstieg ist die Zukunft aller, die Verantwortung tragen, offen“, sagt Aufsichtsratschef Klinkmann. Und Klubchef Dirk Grabow, der unlängst Pagelsdorf eine Jobgarantie ausgestellt hatte, bekundet: „Die drei Spiele werden wir definitiv mit Frank Pagelsdorf zu Ende spielen. Danach werden wir die Saison analysieren.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:48
Respekt für den Abräumer

Altin Lala spielt seit Wochen stark auf und soll auch heute gegen Rostock für Ordnung in der Defensive sorgen



Von Christian Purbs
Hannover. Dass Altin Lala ausgepumpt war, konnte man an seinem Gang erkennen. Viel Kraft steckte nicht mehr in diesen kleinen O-Beinen, was nicht überrascht, denn in den 90 Minuten zuvor im Bundesligaspiel beim FC Schalke 04 waren sie wieder einmal sehr viel in Bewegung gewesen. Wann immer sich ein Schalker dem Strafraum von Hannover 96 näherte, Lala war zur Stelle. Der defensive Mittelfeldspieler rannte, kämpfte, grätschte und verteilte die Bälle. Lala war omnipräsent. Lala war gut, richtig gut.

Schon seit Wochen ist der kleine Albaner in bestechender Form, und auch heute Abend im Bundesligaspiel gegen den FC Hansa Rostock (AWD-Arena, 20 Uhr) wird Lala bis zum Abpfiff wieder alles geben. Mit seinen Leistungen hat er einen großen Anteil daran, dass die „Roten“ von den vergangenen acht Begegnungen nur eine verloren haben. „Wie Altin das macht, verdient einfach Respekt. Wie er sich immer wieder in die Zweikämpfe wirft und versucht, sie für die Mannschaft zu gewinnen, ist klasse“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking. Dass der 32-Jährige dabei auch immer bis an die Grenze des Erlaubten geht, gehört zu seiner Spielweise wie die Frage nach dem 96-Torschützen bei Bruggink-Freistößen. Ab und an überschreitet Lala diese Grenze, so wie im Spiel beim FC Bayern, als er Ze Roberto und Franck Ribery zu oft zu sehr Maß nahm, dafür die Gelb-Rote-Karte sah und sich einen Rüffel von Bayern-Manager Uli Hoeneß abholte.
Doch dieser Platzverweis war die Ausnahme. Insgesamt handelte er sich in 25 Spielen nur vier Gelbe Karten ein. Bei einem wie Lala, den man auch beim Trainingsspiel lieber in der eigenen Mannschaft hat, ist das fast schon ein Indiz für körperloses Spiel. Es scheint, als ob Lala in dieser Saison ruhiger geworden ist. Der 32-Jährige ist immer noch topfit und verfügt über viel Erfahrung. In Situationen, in denen er früher ohne Rücksicht auf Verluste dazwischen gegangen wäre, klärt er die Angelegenheit mittlerweile in den meisten Fällen souverän. Mit Routine und Auge statt einer Grätsche. „Es kommt ja nicht von ungefähr, dass wir Altin allein auf der 6er-Position spielen lassen, obwohl er nicht gerade zu den großen Spielern gehört“, sagt Hecking.

Nur mit den ganz großen Auftritten hat der kleine Kämpfer so seine Probleme, was an seinem einzigen Manko liegt: Lala ist so torgefährlich wie der 96-Platzwart. Wenn sich der Albaner einmal ein Herz fasst und aus 25 Metern aufs Tor schießt, ist bei den 96-Fans im Stadion ein wissendes Schmunzeln zu beobachten. Das ist nicht böse gemeint, denn kaum einem anderen Spieler gönnen die Zuschauer einen Treffer mehr als Lala. Erst einmal in den sechs Jahren Bundesliga war es soweit. Beim 5:0-Sieg im Heimspiel gegen Hertha BSC in der vergangenen Saison erzielte der Mittelfeldspieler sein erstes Bundesligator. Die Arena bebte vor Begeisterung.

Auch heute Abend gegen Hansa werden wahrscheinlich andere im Rampenlicht stehen, Lala wird wieder den Job des Abräumers im defensiven Mittelfeld übernehmen. Jeder macht halt das, was er am besten kann. Aber vielleicht ist das Spiel ja früh entschieden. Vielleicht gibt es am Rostocker Strafraum ja die Gelegenheit zum Doppelpass. Vielleicht …
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:49
Husztis Zeh spielt mit

HANNOVER. Das Spiel auf Schalke hat „schon richtig Kraft gekostet“, hatte Trainer Dieter Hecking schon am Sonnabend verkündet. Um heute gegen Rostock frisch zu sein, ließen es die 96-Profis gestern ruhig angehen. Ein gutes Stündchen zeigten sie sich auf dem Platz, dann war Feierabend. Die Ruhe vor dem Sturm!

Denn heute soll 96 wieder Vollgas geben. „Konzentriert und aggressiv – wie gegen Schalke“, erwartet Hecking seine Mannschaft. Drei Punkte und attraktiver Fußball sind das Ziel, „damit auch unsere Zuschauer auf ihre Kosten kommen“. Gern erinnert sich Hecking ans Hinspiel. 96 siegte 3:0 – alle drei Treffer fielen in der Schlussphase innerhalb von vier Minuten: „Wir haben schon in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, aber die Tore erst hinten raus gemacht.“

96 wird zum dritten Mal in Folge mit derselben Startelf beginnen. Auch Szabolcs Huszti kann spielen. Der Ungar bekam gestern einen Schlag auf den rechten großen Zeh und brach das Training sicherheitshalber ab, signalsierte aber: „Kein Problem für Rostock.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:50
Kein Mitleid mit Pagelsdorf

96 kann Rostock in die zweite Liga schießen. Hecking kümmert das nicht.



96 will die Fans bis zum Saisonende noch mit Spaß-Fußball beglücken – mit einem Sieg heute würde man Rostock in die zweite Liga schießen.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. Als Schweiß- und Leidensgemeinschaft auch in schlechten Zeiten zusammenzuhalten, gilt ja gemeinhin als wichtige Qualität im Abstiegskampf. Rostock allerdings scheint ein massives Kollektiv-Problem zu haben, Reservist René Rydlewicz holte zur Generalkritik an seinem Trainer aus. „Unter Pagelsdorf macht es keinen Sinn mehr“, stänkerte er vor dem Spiel gegen 96.

„Dieses ganze Gerede von Ausbildungsverein und Blablabla ist totaler Quatsch“ wurde Rydlewicz zudem im „Kicker“ zitiert. Er hat wie einige andere erfahrene Hansa-Profis keine Chance mehr bei Frank Pagelsdorf.
Natürlich wurde Rydlewicz mit einer Geldstrafe belegt. Es geht also dem Ende entgegen – und wenn Hansa heute in Hannover verliert, besteht bei fünf Punkten Rückstand auf Bielefeld (morgen bei Bayern am Ball) nur noch theoretisch die Chance, den Abstieg zu vermeiden. „Die mathematische Chance ist nicht gut. Wir brauchen drei Siege“, rechnet Innenverteidiger Tim Sebastian hoch.

96 kann also Pagelsdorf in die zweite Liga schießen – dem früheren Hannoveraner droht ein trauriger Abend in Hannover. Die 96-Fans wird das Rostocker Schicksal aber kaum kümmern.

„Das interessiert mich nicht“, blendet auch Trainer Dieter Hecking mögliche Sentimentalitäten aus. „Im Profigeschäft gibt es sehr wenig Mitleid“, weiß er. Natürlich ist sei es „immer schade, wenn ein Verein aus der Liga geht“, aber drei müssen ja jedes Jahr raus – und dieses Mal dürfte es Rostock treffen.
„Wir haben für uns selbst und für unsere Fans zu sorgen“, sagt Hecking, und die Fürsorge funktionierte ja in den letzten Wochen recht ordentlich. In acht Spielen gab es „nur eine Niederlage“ (2:3 in Wolfsburg), wie Hecking zufrieden feststellt – allerdings auch nur zwei Siege.

Das geneigte Publikum jedoch fand durchaus Gefallen an der verbesserten Spielanlage, insbesondere der Vortrag beim 1:1 auf Schalke kam bei den Fans gut an. Hecking will sie auch heute bespaßen, und da Rostock zum Siegen verdammt ist, verspricht diese Partie hohen Unterhaltungswert.
Dass schon heute der 96-Punkte-Rekord (45 in der Saison 2004/2005) geknackt werden kann, nun ja, ist auch ganz schön.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:51
Fahrenhorst will bleiben

Unglückliche Saison für ihn. Eggimann kommt auch noch.



Frank Fahrenhorst ist nur noch Ersatz. An Abschied denkt er aber nicht.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. In Rostock brachte Frank Fahrenhorst 96 auf die Siegerstraße, er erzielte trotz gebrochener Hand das wichtige 1:0. Inzwischen hat er seinen Stammplatz verloren und sitzt auch heute nur auf der Bank.
Der 30-Jährige spricht von einer „unbefriedigenden Situation“ – und weiß eigentlich auch gar nicht, warum er nicht mehr erste Wahl ist. „Ich kann es nicht nachvollziehen“, sagt Fahrenhorst. Als er beim 3:1 in Dortmund schon nach 38 Minuten für den gelb-rot-gefährdeten Vinicius eingewechselt wurde, traf er kurz darauf zum 2:0, spielte gut. Gegen Hertha und auf Schalke saß er wieder auf die Bank.

Trainer Dieter Hecking bevorzugt derzeit eben Vincius. Valérien Ismaël ist sowieso gesetzt. Beide harmonieren gut, machen wenig Fehler. Fahrenhorst dagegen spielt keine gute Saison, er ist zudem angeschlagen. Die Kapselverletzung im großen Zeh ist immer noch nicht abgeklungen, und auch das Knie schmerzt ab und zu – Folgen seiner Innenbanddehnung vom Februar.
„Ja, ich bin noch nicht hundertprozentig fit“, sagt Fahrenhorst – und sehnt das Saisonende herbei: „Es ist nicht wirklich Besserung in Sicht, weil wir ständig trainieren und spielen. Es kommt keine Ruhe rein. Ich will endlich wieder fit werden, freue mich auf die Pause.“ Und dann? Mit Mario Eggimann kommt ein weiterer Konkurrent. Fahrenhorst (Vertrag bis 2009) denkt aber nicht an Abschied, angebliche Anfragen aus Bochum und Karlsruhe gäbe es nicht: „An einen Wechsel habe ich bislang keinen Gedanken verschwendet. Warum soll ich weglaufen, bloß weil ich zweimal auf der Bank gesessen habe?“ Wenn er fit sei, „brauche ich mich vor keinem zu verstecken“. Fahrenhorst will sich bei 96 durchbeißen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:52
Hecking jagd 50 Punkterekord

Für die Roten ist die Saison gelaufen. 43 Punkte, Platz 8, Grauzone. Zu schlecht für Europa, zu gut für den Abstieg. Aber heute gegen Rostock geht´s trotzdem um mehr als die Punktprämie...



Nur einmal in der Bundesliga-Geschichte schafften die Roten eine bessere Platzierung als Platz 9: Als Fünfter 1964/65. Die Rekord-Marke seit dem Aufstieg 2002 steht bei 45 Punkten – 2003/04 unter Ewald Lienen. Die kann Dieter Hecking schon heute knacken! Der Trainer will aber noch mehr: „Wir wollen bis zum Saisonende ungeschlagen bleiben, wenn möglich 50 Punkte holen. Dann hätten wir auch noch eine tolle Serie mit nur einer Pleite in 11 Spielen.“ Seine Hoch-Rechnung: Zwei Heimsiege gegen die Abstiegskandidaten Rostock und Cottbus und Samstag ein Punkt in Bremen. „Dann hätten wir etwas erreicht, auf das wir stolz sein können“, sagt Sportdirektor Christian Hochstätter. Die Vorzeichen auf den Rekord stehen gut, denn Hecking lässt auch gegen Hansa zwei Spitzen ran - und damit sind die Roten „unschlagbar“. Lange hatte sich Hecking gegen das 4-4-2-System gewehrt. Aber seit er umgestellt hat, läuft‘s. Unentschieden gegen Stuttgart, Hertha und in Schalke, dazu der 3:1-Sieg in Dortmund. Kurios auch: Trotz der Offensiv-Taktik mit den Stürmern Hanke und Stajner kassierte Robert Enke nur 1 Tor im Schnitt (vorher 1,55). „Es ist eine wichtige Erkenntnis für die nächste Saison, dass wir auch in diesem System gut zurechtkommen“, freut sich Hecking. Heute will er sich die Lienen-Bestmarke schnappen. Und dann den 50-Punkte-Rekord knacken!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/05/2008 15:53
Nächste Runde im Husztipoker

Jetzt geht es zur Sache! Die Schulferien in Serbien sind beendet, Vladan Filipovic hat wieder Zeit für die Roten. Der Huszti-Berater ist in Hannover, schaute gestern beim Training vorbei - und will sich in den nächsten Tagen mit Sportdirektor Christian Hochstätter treffen.



Nächste Runde im Huszti-Poker!
96 will endlich Klarheit, ob Szabolcz Huszti (25) nächste Saison noch in Hannover spielt. Der Ungar hat zwar Vertrag bis 2009, brach aber Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung ab und wurde von seinem Berater bereits in England angeboten. Hochstätter: „Eigentlich ist das nicht legitim, aber wir können es natürlich auch nicht verhindern. So ist das Geschäft.“ Trotzdem geht der Sportdirektor „positiv“ in die nächste Poker-Runde: „Ich bin relativ entspannt. Unsere Intention, dass wir mit Szabi verlängern wollen, ist bekannt.“ Allerdings glaubt auch Hochstätter, „dass das nicht in einem Gespräch funktionieren wird.“ Viel sah Filipovic übrigens gestern nicht von Huszti. Der Flügel-Flitzer musste das Training abbrechen, bekam einen Schlag auf den Fuß. Sein Einsatz ist aber nicht gefährdet.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:00
Spielbericht: H96 - FC Hansa Rostock 3:0 (1:0)


In einem tempo - und chancenreichen Spiel bezwingt Hannover 96 Schlusslicht Hansa Rostock leicht und locker mit 3:0 (1:0) und schickt die Ostseestädter damit praktisch in Liga zwei. Hanno Balitsch (19.) und zweimal der eingewechselte Jan Rosenthal (47., 87.) sorgten für Freude bei den Fans der Roten - und Trauer bei denen der Hansa-Kogge. Die Roten haben mit nun 46 Zählern bereits den eigenen Punkterekord seit Wiederaufstieg geknackt.



Hecking vertraut Schalke-Elf

Keinen Grund zu wechseln sah 96-Cheftrainer Dieter Hecking nach dem Punktgewinn auf Schalke. Gästecoach Frank Pagelsdorf dagegen veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Yelen ersetzte Hähnge, zudem musste Gledson (Zerrung) passen. Rahn rückte ins Team.



Balitsch staubt ab – und scheidet aus

Von Beginn an entwickelte sich ein schnelles Spiel, bei dem beide Teams sofort ihre Chancen suchten. Bereits nach vier Minuten hätten die Ostseestädter führen können, doch Kern verlor allein stehend vor 96-Keeper Enke die Nerven und lupfte nicht nur an diesem, sondern auch am limken Pfosten vorbei. Ermöglicht hatte diesen Hochkaräter 96-Linksverteidiger Schulz mit einem missglückten Rückpass. Wenig später kam dann auch 96 zu seiner ersten dicken Möglichkeit: Ismael hatte Hanke klasse steil geschickt, der 96-Torjäger scheiterte aber rechts vorm Tor aus spitzem Winkel am gut reagierenden Hahnel (10.). 96 übernahm jetzt immer mehr die Kontrolle und wurde nach 19 Minuten belohnt. Ausgangpunkt war der erstarkte Cherundolo, der zunächst Stein aussteigen ließ und dann butterweich auf den langen linken Pfosten flankte, wo Stajner zum Kopfball ansetzte. Hahnel konnte diesen zwar gerade noch an die Querlatte abwehren, doch Hanno Balitsch hatte keine Mühe, den Abpraller aus zwei Metern in die Maschen zu nicken. Die Roten wollten sofort nachsetzen, doch dank des Hansa-Schlussmanns konnte der Gast den knappen Rückstand halten. So kratzte Hahnel einen Huszti-Kopfball nach Stajner-Rechtsflanke gerade noch von der Linie (21.). 96 blieb das Spiel bestimmende Team, die beste verbleibende Gelegenheit blieb trotzdem den Gästen vorbehalten: Cetkovic erlief auf dem rechten Flügel einen langen Pass Rathgebs und wollte scharf in die Mitte geben. Enke reagierte klasse und wehrte ab – genau vor die Füße Kerns. Und der Hansa-Kapitän jagte das Leder aus zwölf Metern über das freie Tor (30.). Bis zur Pause hatten die Roten dann jedoch wenig Mühe, den Vorsprung zu halten. Torschütze Balitsch musste in der Schlussphase mit Sprunggelenksproblemen für Rosenthal weichen.



Rosenthal wird zum Matchwinner

Und Jan Rosenthal sollte dann auch schnell zum Matchwinner werden. Eine verunglückte Kopfballabwehr Orestes landete in der 47. Minute genau vor den Füßen des gerade wieder genesenen Youngsters, der das Spielgerät vom rechten Strafraumeck flach in die äußerste linke Ecke platzierte – ein Start nach Maß! Zwar setzte Hansa-Trainer Pagelsdorf mit den Einwechslungen von Agali und Shapourzadeh noch einmal alles auf eine Karte, doch Erfolg brachte diese Maßnahme nicht. Im Gegenteil, immer wieder tauchten die 96er gefährlich im Hansa-Strafraum auf, zunächst jedoch ohne weitere Folgen. Hahnel hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel. So wie gegen Hanke, der eine Huszti-Hereingabe von links aus zehn Metern direkt abnahm, jedoch am Klassereflex des Rostocker Keepers scheiterte (62.). Auch bei Cherundolos Fernschuss fehlten nur Zentimeter (63.). Nachdem Agali noch einmal ein offensives Lebenszeichen der Gäste gezeigt hatte – von Ismael bedrängt knallte er aber vom linken Strafraumeck in die Wolken (85.) – machte schließlich erneut Jan Rosenthal mit seinem zweiten Treffer alles klar: Bei einer Rechtsecke Husztis stiehl sich „Rosi“ im Fünfer frei und verwandelte per Kopf zum 3:0 (87.). Fast hätt.e Huszti in der Schlussminute sogar noch das 4:0 erzielt, aber einmal mehr konnte Hahnel mit glänzender Reaktion Schlimmeres verhindern.



Neuer Punkterekord

Während Hansa Rostock praktisch für die zweite Liga planen kann, erreichen die Roten durch den Heimdreier einen neuen Punkterekord nach Wiederaufstieg. Mit 46 Zählern wurde die alte unter Ewald Lienen erreichte Marke überboten. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch! Nun geht es am kommenden Wochenende zu Werder Bremen, wo man befreit aufspielen kann.



STATISTIK
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C.Schulz – Lala, Balitsch, Huszti, Bruggink – Hanke, Stajner

FC Hansa Rostock: Hahnel – Bülow, Sebastian, Orestes, M. Stein – Rathgeb, Bartels, Rahn, Yelen – Kern, Cetkovic

Tore: 1:0 Balitsch (19., Stajner), 2:0 Rosenthal (47.), 3:0 Rosenthal (87., Huszti)

Gelbe Karten: C. Schulz / Rathgeb, Orestes, Bartels

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 35.453
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:02
Stimmen zum Spiel

"Hannover 96 hat aus seinen Möglichkeiten sehr, sehr viel gemacht." Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf vermisste diese Effektivität bei seinen Jungs, während sich 96-Coach Dieter Hecking mit der Leistung seines Teams "absolut einverstanden" zeigte. Hier findet Ihr die Stimmen zum Spiel.



Rostock-Coach Frank Pagelsdorf: „Die Mannschaft hat vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt, dass wir hier gewinnen wollten. Wir haben einige sehr gute Chancen gehabt, ich habe alleine vier ganz große gezählt. Vielleicht hat das den Unterschied ausgemacht, allein von der Effektivität her. Hannover 96 hat aus seinen Möglichkeiten sehr, sehr viel gemacht. Wir haben da nicht so gut ausgesehen, vor allem bei Flanken und Standardsituationen“.

zur Situation in Rostock:
„So lange es rechnerisch noch möglich ist, müssen wir natürlich alles tun, um vielleicht das Unmögliche noch zu schaffen. Die Planungen laufen seit längerer Zeit zweigleisig, aber das muss man als Verein sowieso machen.“

96-Coach Dieter Hecking: „Mit den ersten 20 Minuten bin ich absolut einverstanden. Wir haben eine gute Spielkontrolle gehabt, der Ball ist sehr gut gelaufen und dadurch haben wir auch mehrere Möglichkeiten bekommen. Mit dem 1:0 ist dann etwas Unruhe im Spiel aufgekommen, wodurch Hansa Rostock dann unnötig zu drei, vier Chancen gekommen ist. Das hat mich schon geärgert. In der Halbzeit sind dann deutliche Worte gefallen, weil man nicht so leichtfertig mit einem möglichen Sieg umgehen kann, wie wir es in der Phase gemacht haben. In der zweiten Halbzeit hat man dann deutlich gesehen, dass die Worte angekommen sind. Die Art und Weise, wie sie dann denn Gegner – der sicherlich am Boden lag – bespielt haben, war gut. Zwischen der 50. und 70. Spielminute hat die Mannschaft ein richtiges Feuerwerk abgebrannt. So habe ich mir das gewünscht. Mit drei Toren sind wir dann auch reichlich belohnt worden. Jetzt freuen wir uns auf das Nordderby in Bremen, wo wir uns sicherlich auch sehr, sehr teuer verkaufen werden."

zum UI-Cup: "Das ganze Aufrechnen bringt nichts, zumal man ja auch den ein oder anderen Punkt hat liegen lassen. Wir stehen zurecht auf unserem Platz und das ist sehr, sehr gut. Dieses "Auf dem UI-Cup Schielen" brauchen wir nicht. Die Mannschaft soll einfach gut spielen und jetzt freue ich mich erstmal auf das Spiel in Bremen. Das interessiert mich jetzt erstmal."

zur Leistung von Jan Rosenthal: "Es ist gut, dass er nach dieser langen Phase wieder da ist. Ich denke, da haben ihm auch die Spiele in der Oberliga geholfen. Es freut mich einfach für den Jungen. Er braucht die Erfolgserlebnisse."

96-Kampfzwerg Altin Lala: „In der 1. Halbzeit haben wir noch ein paar Nachlässigkeiten gezeigt. Insgesamt haben wir aber gut gespielt und sind zufrieden. Jetzt wollen wir in den letzten zwei Spielen auch noch Punkte holen. Im Leben wird alles ausgeglichen. Letztes Jahr sind wir aus dem UI-Cup gerade so rausgerutscht, vielleicht rutschen wir dieses oder nächstes Jahr rein.“

96-Torwart Robert Enke: „Ein Sieg zu Hause ist immer sehr gut und wichtig. In der 1. Halbzeit haben wir allerdings zuviel zugelassen und hatten Glück, dass Rostock kein Tor macht. Heute war eine tolle Stimmung im Stadion mit 35.000 Zuschauern auf einen Dienstag. Das zeigt uns, dass die Fans unsere Leistung annehmen. Nun müssen wir zusehen, dass wir die Saison nicht einfach so auslaufen lassen. Mir ist es wichtig, dass wir in den letzten zwei Spielen wenig Gegentore bekommen. Gegen Werder sind wir in der Vergangenheit leider oft unter die Räder gekommen. 50 Punkte sind nun das Ziel, das wäre eine gute Entwicklung für den Verein.“

Doppelpack-Schütze Jan Rosenthal: „Ich bin froh, dass ich wieder spielen kann, auch über eine Halbzeit hinaus. Wenn das dann auch noch so klappt wie heute, dann ist das natürlich super. Ich muss die Sache locker angehen, damit ich auch zum Abschluss komme, wenn ich Chancen kriege. Ich habe ja bisher meine Tore gemacht, denn wenn man sich keinen Kopf macht, läuft das von alleine.“

Valérien „Le Chef“ Ismaël: „In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, aber in der ersten Hälfte nur 20 Minuten. Wir haben das Tor gemacht und dann irgendwie einen Blackout gehabt, keine Zweikämpfe mehr gewonnen, zu breit gestanden und ein schlechtes Umkehrspiel gemacht. Nach den Schwierigkeiten können wir froh sein, dass zur Pause die Null stand. Danach war es wieder einfacher nach vorne zu spielen, Kombinationsfußball zu zeigen. Wir waren einfach kompakter und haben dann die Tore gemacht. Das hat sich gelohnt.“

zum nächsten Spiel gegen seinen alten Club Werder Bremen: „Das gibt ein schönes Spiel für uns und wir wollen auch in Bremen Punkte holen. Für mich ist das natürlich ein besonderes Spiel, das ist klar. Wir wollen in Bremen ein gutes Spiel abliefern und dann schauen wir, was dabei rauskommt. Wir haben ja schon gezeigt, dass wir gute Spiele gegen Top-Gegner machen können. Wir wollen versuchen, die Leistung von Schalke zu wiederholen.“

auf die Frage zu Hannovers UI-Cup-Chancen: „Unser Ziel ist es einfach, ein bisschen in der Tabelle zu klettern. Das haben wir jetzt gemacht – hinter uns liegt eine gute Serie. Jetzt sind es noch zwei Spiele, in denen wir einfach Spaß haben wollen, ganz ohne Druck.“

zur Situation der Rostocker: „Klar sieht man die Gesichter der Spieler, aber das gehört nun mal zu unserem Beruf. Mal ist man glücklich, mal ist man traurig. Da sind immer viele Emotionen mit dabei, aber für uns zählt einfach, dass wir unseren Weg gehen, dass jeder hier im Stadion das Gefühl hat, dass bei Hannover 96 etwas passiert, dass wir einen guten Abschluss erreichen wollen und so mit einer positiven Stimmung in die neue Saison starten können.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:03
Balitsch auf der Kippe

Nach dem 3:0 gegen Rostock wurde am Mittwoch bereits wieder trainiert. Ein Teil der Hecking-Truppe fuhr mit dem Rad, der andere absolvierte locker ein paar Ballübungen. Doch einer fehlte: Hanno Balitsch.



Schmerz im rechten Fuß
96-Mittelfeldspieler Hanno Balitsch musste die Partie gegen Hansa Rostock kurz vor der Pause verletzungsbedingt beenden. Wie Trainer Dieter Hecking nach der Mittwochseinheit verlauten lies, macht die Kapsel im rechten Sprunggelenk Probleme. Der Einsatz von Balitisch beim kommenden Nordderby gegen den SV Werder Bremen ist noch fraglich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:04
Glücksgriff Rosenthal

Der Mittelfeldspieler feiert nach seiner Einwechslung mit zwei Toren ein tolles Comeback



Von Jörg Grußendorf
Hannover. So etwas nennt man wohl einen Glücksgriff. Der erste Torschütze, Hanno Balitsch, musste verletzt ausgewechselt werden; und was machte 96-Trainer Dieter Hecking? Er wechselte einen Doppeltorschützen ein. Jan Rosenthal kam noch vor der Pause und durfte sich nach dem Abpfiff als Matchwinner feiern lassen.

„Das tat gut“, sagte der 22-Jährige, „das ist herrlich fürs Selbstvertrauen.“ Und Selbstvertrauen, das braucht der sensible Rosenthal für sein Spiel ganz besonders, zumal er aufgrund einer Verletzung lange pausieren musste. Er ist gestern Abend zum dritten Mal eingewechselt worden nach zähen Wochen, als er wegen einer hartnäckigen Schambeinentzündung aussetzen musste. Ein paar Minuten gegen Berlin, ein kurzer Auftritt gegen Schalke 04 und nun dieses tolle Comeback gegen Rostock.

Und was für eine Rückkehr! Kaum jemand hatte ihm diese Leistung zugetraut. Eigentlich hatte jeder bei ihm mit einem längeren Anlauf gerechnet. Wie oft hat Rosenthal sich in seiner jungen Karriere schon selbst im Weg gestanden, weil er sich immer wieder hinterfragte. Diesmal war es anders. Statt wie sonst so oft nach einer vergebenen Chance, nach einem missglückten Dribbling mit sich zu hadern, ließ sich der offensive Mittelfeldspieler gestern Abend nicht entmutigen. „Ich habe mich diesmal nicht verrückt gemacht“, sagte der 22-Jährige, „und wenn man sich keinen Kopf macht, dann klappt das schon.“ Rosenthal zeigte auch hinterher die Gelassenheit, die ihn schon auf dem Platz ausgezeichnet hatte.

Da hatte er mit einem trockenen 14-Meter-Schuss das 2:0 erzielt (47. Minute). Danach tauchte er etwas unter, um dann noch vehementer zurückzukommen. Per Kopf drückte er eine Ecke von Szabolcs Huszti zum Endstand ein (87.). Es waren seine Saisontore Nummer 3 und 4.

„Das war sein Spiel. Wir haben ja oft genug bemängelt, dass ihm diese Entschlossenheit fehlt“, sagte Hecking, „diesmal hat er sie gezeigt.“ Wiederholung erwünscht. Und wenn Rosenthal so weitermacht, dann ist er auch bald wieder Stammspieler.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:05
Reaktionen


Dieter Hecking (96-Trainer): „Mit dem 1:0 haben sich bei uns nach guten 20 Anfangsminuten Unkonzentriertheiten eingeschlichen. Es hat mich geärgert, dass Rostock zu so vielen Chancen gekommen ist. Da hat es in der Pause ein paar deutliche Worte gegeben, die bei den Spielern angekommen sind, wie man in der 2. Halbzeit gesehen hat. Nun wollen wir versuchen, auch in Bremen etwas zu erreichen. Der Punkterekord ist für mich ein schöner Nebeneffekt, mehr aber auch nicht. Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft Selbstvertrauen besitzt.“

Frank Pagelsdorf (Rostocker Trainer): „Meine Mannschaft hat in der 1. Halbzeit gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Wir hatten vier sehr gute Möglichkeiten. Wenn man die nicht nutzt, hat man auch nichts verdient.“

Altin Lala (96-Spieler): „Wir haben heute bis auf ein paar Nachlässigkeiten in der 1. Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt und verdient gewonnen. Die Zuschauer waren zufrieden, das ist schön. Wir wollen jetzt auch die beiden noch ausstehenden Spiele gut absolvieren und möglichst viele Punkte holen. Das dürfte jetzt schon am Sonnabend in Bremen spannend werden.“

Valérien Ismaël (96-Spieler): „Das war wieder ein guter Test auch für mich, zwei Spiele in drei Tagen zu machen. Jetzt wollen wir auch in Bremen punkten und ein gutes Spiel abliefern. Unser Ziel war immer, ein bisschen zu klettern in der Tabelle, und das machen wir jetzt.“

Robert Enke (96-Torwart): „3:0 gewonnen, da kann man nicht groß meckern. Anfangs hatten wir allerdings Glück, dass die Rostocker nicht getroffen haben. Wir haben in der Halbzeit darüber gesprochen, konzentrierter zu sein und uns nicht einlullen zu lassen. Und wir haben die Null gehalten.“

Jan Rosenthal (96-Spieler): „Das war eine klare Sache für uns und hat Spaß gemacht.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:06
Rosenthal wieder da

Hecking wechselt ihn ein, er trifft doppelt


Befreiung für Jan Rosenthal – das Talent ist mit zwei Toren famos zurückgekehrt.

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Der 96-Trainer hatte ein glückliches Händchen. Hanno Balitsch zeigte an, dass er verletzt raus musste. Dieter Hecking schickte Vahid Hashemian und Jan Rosenthal zum Aufwärmen. Wäre der Stürmer Hashemian gekommen, hätte er Jiri Stajner auf die Balitsch-Position rechts im Mittelfeld zurückbeordert. Der Trainer entschied sich jedoch für Mittelfeldspieler Rosenthal – was der in Toren zurückzahlen sollte. Zweimal traf das Talent – und war erfolgreichster 96-Angreifer.

So schnell kanns gehen, eine Erfahrung, die Rosenthal gerade jetzt gut tut. Die Saison lief nicht gut für ihn. Es ist sein zweites Jahr in der Bundesliga, er spielte lange nicht so stark wie im ersten. Dazu kam Verletzungspech, es drohte ein frühes Saison-Aus wegen einer Schambeinentzündung. Nach einer sechswöchigen Pause fing er bei der 96-Reserve in der Oberliga wieder an. Zwischenzeitlich nahm Hecking den Spieler wieder zu den Profis. Am vergangenen Sonntag zeigte das Talent eine schwache Leistung im Oberliga-Team. Gestern bekam Rosi trotzdem in der 42. Minute die Chance, sich länger in der Bundesliga zu zeigen. „Ich bin locker reingegangen“, sagte Rosenthal hinterher.

Dabei schien er anfangs verkrampft, den ersten Ball ließ Rosenthal ins Aus springen. Dann steigerte er sich, erzielte zwei Tore, die er eher beiläufig erklärte: „Ich weiß, wenn die Chancen da sind, dass ich auch zum Abschluss kommen kann.“ Mehr über die Probleme von Rosenthal ahnt man, wenn man seinen nächsten Satz nimmt. „Wenn man sich keinen Kopf macht, läuft es von allein.“ Will sagen: Rosenthal hat sich zu oft einen Kopf gemacht. Den Trainer freuts für „Rosi, weil er von den Erfolgserlebnissen lebt. Wir haben ja immer bemängelt, dass er diese Entschlossenheit nicht an den Tag legt.“ Nun hat Rosenthal dem Coach „gezeigt, dass er wieder da ist“ .
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:07
Ismaël müde, aber er freut sich auf Bremen



VON FLORIAN KREBS
Valérien Ismaël, Glückwunsch zum überzeugenden Sieg.
Die zweite Halbzeit war gut. Aber in der ersten Hälfte haben wir nach den ersten 20 Minuten keinen zweiten Ball gewonnen. Zum Glück hat Rostock nicht getroffen. Aber wir haben die Fehler korrigiert und verdient mit 3:0 gewonnen.

Sehen Sie Ihre eigene Leistung auch als weiteren Schritt nach vorn?
Ja, klar. Aber ich merke langsam die Müdigkeit. Zwei Spiele in vier Tagen – das war das erste Mal für mich nach langer Zeit. Ein guter Test, ich habe ihn bestanden. Jetzt freue ich mich auf Sonnabend …

… wenn es gegen Ihren Ex-Klub Bremen geht.
Ja, das ist ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich will da unbedingt punkten.

Sie sind bis auf zwei Punkte an Leverkusen dran – geht da doch noch was mit Europa?
Ach. Ich habe vor Wochen gesagt, wir wollen ein bisschen klettern in der Tabelle. Das haben wir geschafft, wir haben eine gute Serie hinter uns. Jetzt haben wir noch zwei Spiele – da wollen wir einfach Spaß haben. Keinen Druck!

Haben Sie Mitleid mit Rostock?
Natürlich sieht man die traurigen Gesichter, aber das gehört dazu. In unserem Beruf ist man traurig oder glücklich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:07
Lienens 45-Punkte-Rekord geknackt


Hanke im Pech


96 schießt Rostock in die zweite Liga und knackt den alten Rekord – mit nun schon 46 Punkten.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Zwei Fragen konnte Dieter Hecking gestern am späten Abend nicht mehr umdribbeln. Erstens: Was bedeutet ihm nun dieser Punkte-Rekord mit 96? „Das ist nur ein schöner Nebeneffekt, mehr nicht“, versicherte der 96-Trainer. Viel mehr muss ihn ja die Entwicklung der Mannschaft interessieren. Das führte aber auch schon zu Frage zwei: Ist im Saisonendspurt doch noch UI-Cup-Platz sechs drin? Schielt er noch darauf? „Das bringt doch alles nichts“, wehrte Hecking ab, „auch alles Aufrechnen nicht, wo man vielleicht noch Punkte liegenlassen hat.“

Gestern holte 96 immerhin wieder drei, und diese kleine Erfolgsepisode begann mit einem Foul der Rostocker Fans: Mit einer Rauchbombe vernebelten sie sich zum Anpfiff die Sicht. Zündende Ideen hatten aber auch die Hansa-Profis erst mal nicht – Trainer Frank Pagelsdorf hatte ihnen ja mit dem Mut der Verzweiflung eine Offensivtaktik verpasst, die aber nicht griff.
Weil sich bei 96 jedoch in der Defensive der Fehlerteufel einschlich, hätte es hinten beinahe geknallt: Enrico Kern nahm einen verunglückten Pass von Christian Schulz dankend auf, trat den Ball aber über Robert Enke hinweg am Tor vorbei.

96 brannte zwar auch nicht gerade vor fußballerischem Feuereifer, bekam die Partie aber über aggressive Zweikampfführung und geschickteres Passspiel in den Griff. Nach einigen Fehlversuchen brachte Hanno Balitsch 96 in Führung: Steven Cherundolo hatte stark mit links geflankt, Torwart Jörg Hahnel lenkte den Ball an die Latte, von wo er zielgenau vor die Stirn von Balitsch prallte (19.).
Man hatte nun das Gefühl, dass 96 die von Ängsten um die erstklassige Existenz geplagte Rostocker Formation zerlegen könnte, doch dazu fehlte es noch an der nötigen Präzision – zumal sich in der Abwehr auch noch Lücken auftaten.

Für den Torschützen Balitsch war die Partie in der 41. Minute gelaufen – er wurde wegen einer Verletzung am rechten Fuß gegen Jan Rosenthal ausgewechselt. Zwar lag noch die Pause dazwischen, aber sechs Spielminuten nach seiner Einwechslung sorgte das 96-Talent für die Vorentscheidung: Orestes hatte eine Flanke von Szabolcs Huszti zu kurz abgewehrt, Rosenthal guckte Torwart Hahnel aus und traf flach links zum 2:0 (47.).

Die Hansa-Profis fügten sich nun weitgehend in ihr Schicksal. 96 bekam viel Raum für ansehnliche Kombinationen und brannte nun doch „ein Feuerwerk ab, so wie ich es mir gewünscht habe“, wie Hecking später lobte. Es wurden allerdings noch zu viele Chancen vergeben. Besonders den EM-Wackelkandidaten Mike Hanke wird das geärgert haben: Nach einer Huszti-Flanke schoss er volley mit links, doch Hahnel hielt (62.).

Es war also ein flotter Fußball-Abend in nun ungezwungener Atmosphäre – und schließlich knallte es auch noch mal: Rosenthal traf kurz vor Schluss nach einer Huszti-Ecke mit dem Kopf zum 3:0.

96, das nun den mit Trainer Ewald Lienen verbundenen Punkte-Rekord (45 aus der Saison 2004/05) geknackt hat, kletterte also schon auf Platz sieben, aber Torwart Robert Enke mahnte, man dürfe nun „nicht so darauf gucken“. Über die UI-Cup-Chance „haben wir schon so oft gesprochen. Es ging hin und her. Ich gucke einfach wieder am 34. Spieltag. Mal sehen, wo wir dann stehen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:08
Die Roten spazieren ...


...zum Punkterekord Hannover 96 schlägt Hansa Rostock locker mit 3:0 und darf sich über das beste Saisonergebnis seit dem Wiederaufstieg freuen.



Von Heiko Rehberg
Hannover. Schade, dass man sich kommende Saison nicht wiedersehen wird. Hansa Rostock wird die Fußball-Bundesliga Richtung 2. Liga verlassen, Hannover 96 verliert damit einen angenehmen Spielpartner. In der Hinrunde gab es im Ostseestadion einen 3:0-Erfolg, gestern Abend in der AWD-Arena die Ergebniskopie mit einem trotz Durchschnittsleistung hochverdienten 3:0-Sieg. Sechs Punkte, kein Gegentor – 96 wird Rostock vermissen, die Liga wird es verschmerzen.

Für 96 war es ein besonderer Sieg, denn mit nunmehr 46 Punkten ist 2007/2008 bereits jetzt eine Rekordsaison. 45 Zähler waren es 2004/2005, die bis dahin meisten seit dem Wiederaufstieg 2002. Zwei Spieltage vor Schluss ist diese Bestmarke geknackt und Sonnabend in Bremen und die Woche darauf gegen Cottbus noch ausbaufähig.

Ein bisschen mehr hätte man sich von 96 in der 1. Halbzeit schon gewünscht. 1:0 für die „Roten“ – das war zwar bereits zu diesem Zeitpunkt standesgemäß, aber wenn man ehrlich ist, hätte eine bessere Mannschaft als Hansa Rostock zur Pause in Führung gelegen. Leichtfertig servierte 96 den harmlosen Gästen zwei Torchancen, von denen es schwer war, sie auszuschlagen. Nach einem Blackout von Christian Schulz vergab Enrico Kern mutterseelenallein vor Torwart Robert Enke (4. Minute). Kern war es auch, der in der 30. Minute den Ball aus kurzer Distanz über die Latte schoss; Enke war da längst geschlagen, weil er zuvor in großartiger Manier gegen Djordjije Cetkovic geklärt hatte.

Dazwischen lag das hannoversche Führungstor, erzielt in einer schönen Dreierkombination: Flanke Steve Cherundolo, Kopfball Jiri Stajner, den Rostocks Torwart Jörg Hahnel an die Latte lenkte und es Hanno Balitsch dadurch leicht machte, aus abseitsverdächtiger Position ebenfalls per Kopf das 1:0 zu machen (19.). Ansonsten war das 96-Spiel zeitweise so phantasiereich wie Oliver Pochers in der Pause präsentierter EM-Song.

Mit ein bisschen mehr Entschlossenheit hätten die Hannoveraner den teilweise ungeordneten FC Hansa schon viel früher zur Strecke bringen können. Doch was recht gefällig aussah, war lange einfach nicht zwingend genug. Vor allem Mike Hanke (mit Steigerung nach der Pause), der so gerne bei der EM dabei sein würde, ließ fast jeden Ball wie ein Anfänger weit vom Fuß springen.

Nach zwei Minuten in der 2. Halbzeit war die Sache dann allerdings doch zur Zufriedenheit erledigt, und 96 mit dem 2:0 der sichere Sieger. Torschütze war ein junger Mann, dem es alle gegönnt haben dürften: Jan Rosenthal, lange verletzt und zuletzt mit zwei Kurzeinsätzen, traf mit einem 14-Meter-Schuss.
Es war der Startschuss zu entspannten 43 Minuten, die die Mannschaft locker abwickelte, ab und zu mal eine Torchance herausspielte (die beste: Hanke mit einem Volleyschuss, 62.), sich besondere Momente aber weitgehend sparte und kurz vor Schluss mit dem 3:0 von Rosenthal (87.) doch noch mal einen Höhepunkt bereithielt. Und Hansa Rostock? Die Gäste nutzten die verbleibende Zeit zur eindrucksvollen Demonstration, wie harmlos ein Erstligist sein kann. 2. Liga – Rostock ist nächste Saison dabei.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 07/05/2008 17:09
Für Hansa heißt’s jetzt Abschied nehmen...



0:3 für den Tabellenletzten aus Rostock in Hannover. Für Frank Pagelsdorf ist der Abstieg so gut wie besiegelt. Sie kämpften gestern Abend fast schon um ihre letzte Chance – und hatten keine...

19. Minute: Stajner köpft an die Latte, Balitsch staubt per Kopf zum 1:0 ab. Auf der Gegenseite vergibt Cetkovic kläglich allein vor Torwart Enke, dann ballert Hansa-Kapitän Kern aus elf Metern drüber – die Superchancen zum Ausgleich.

Nach der Pause schießt Jan „Rosi“ Rosenthal (47./87.) Rostock raus und Hannover zum Vereinsrekord (46 Punkte). So gut war der Klub seit dem Aufstieg 2002 noch nie.

Rostock-Coach Frank Pagelsdorf sitzt 90 Minuten nahezu regungslos auf der Bank. Er ahnt: Trotz Vertrag bis 2009 geht’s jetzt um seinen Job.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/05/2008 17:01
VfB dankt für "Retterspiel"

Vier Millionen Euro Schulden drücken den VfB Lübeck, den ehemaligen Verein von Trainer Dieter Hecking und Assistent Dirk Bremser. Dem Traditionsverein aus der Hansestadt droht die Insolvenz. Mit dem „Retterspiel“ am 22. Mai 2008 (Anstoß 19.19 Uhr im Stadion Lohmühle) will Hannover 96 dem Regionalligisten VfB Lübeck wirtschaftlich helfen.



Lübecker Spezialitäten und eine "Retterplakette"

96-Klubchef Martin Kind hielt bereits Ende April in Lübeck vor Sponsoren und Wirtschaftsvertretern einen Vortrag. Beim Heimspiel gegen Hansa Rostock bedankte sich eine Delegation des VfB Lübeck bei Martin Kind für das 96-Engagement: Die VfB-Beiratsmitglieder Wilfried Backsch, Eckhard Durst und VfB-Stadionsprecher Carsten Schoppenhauer überreichten eine „Retterplakette“ und von Sponsoren gestiftete Lübecker Spezialitäten: eine Holstentor-Torte, Lübecker Marzipan-Spezialitäten und Lübecker Rotspon-Wein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/05/2008 17:03
Wir freuen uns drauf

"Bremen ist so gut wie in der Champions League - Hannover ist so gut wie nie!" Treffender als 96-Coach Dieter Hecking auf der wöchentlichen Pressekonferenz hätte man die Ausgangsposition vor dem kommenden Nordderby kaum zusammenfassen können.



Hecking erwartet "offenen Fight"

„Wir haben eine schöne Aufgabe vor der Brust.“ Dieter Hecking und seine Mannschaft freuen sich auf die Partie im Bremer Weserstadion, das mit über 42 000 Zuschauern ausverkauft sein wird – darunter ca. 4000 Schlachtenbummler aus Hannover. „Wenn man die Bremer gegen den HSV gesehen hat, muss man festhalten, dass sie richtig aggressiv und zweikampfstark sind. Sie haben dort verdient gewonnen.“ So lautet Heckings Fazit zum kampfbetonten Nordderby unter Woche. Dennoch steht der 96-Coach dem Spiel gegen die Bremer gelassen gegenüber. „Ich traue meiner Mannschaft auch dort etwas zu. Wir fahren nicht nach Bremen, um nur deren Spiel kaputt zu machen – wir müssen selber aktiv werden. Das 4:3 im Hinspiel war eines der attraktivsten Spiele in der ganzen Hinrunde und auch dieses Mal dürfte das ein offener Fight werden.“



Weiter im 4-4-2

Die Vorzeichen für ein attraktives Spiel könnten kaum besser sein – Werder hat zumindest die Champions League-Qualifikation sicher, Hannover steht punktemäßig da wie noch nie. Nach den letzten guten Auftritten sieht Hecking keinen Grund, an der Startelf und dem zuletzt erfolgreichen taktischen Ausrichtung zu rütteln: „Es geht darum, so wie im Spiel gegen Schalke 04 aufzutreten. Wir werden bei unserem System bleiben und auf Offensive setzen“, so Hecking weiter.



Baltisch fraglich – „Rosi“ steht bereit

Auf Hanno Baltisch wird Hecking am Samstag jedoch verzichten müssen. Der 1:0-Torschütze aus dem Rostockspiel hat nach wie vor Probleme mit dem rechten Fußgelenk und wird voraussichtlich passen müssen. Aber mit dem Zwei-Tore Mann Jan Rosenthal steht ein adäquater Ersatz bereit. „Rosi wird anfangen und wir gucken dann mal, wie lange es geht", legt sich Hecking berits fest. "Warum sollen es keine 90 Minuten sein? Schließlich hat das ja auch in der Oberliga geklappt.“



"Niemandsland mit Perspektive"

Auf die Frage, wie denn Hannovers UI-Cup Chancen stünden, reagierte unser Coach gewohnt cool: „Im Niemandsland der Tabelle haben wir noch eine sehr gute Perspektive. Das ist doch gut. Im Fußball ist alles möglich, das sehen wir doch aktuell. Nach dem 27. Spieltag hat man gesagt, die Saison ist für 96 vorbei. Jetzt können wir frei spielen, um nach dem 34. Spiel unser Resumée zu ziehen. Wir haben es ja nicht selber in der Hand und wollen erst einmal den 8. Platz festigen.“ Ärgern über die Schwächephase zu Beginn der Rückrunde, die höhere Ambitionen verhinderte, möchte sich der 43-Jährige nicht – ganz im Gegenteil. „Das war eine für den Verein und die Mannschaft ganz wichtige Lernphase. Das erkennt man jetzt bereits."
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/05/2008 17:04
Roten wollen Nachschlag

Hannover 96 rechnet nach: Das Saisonfinale hat auch Auswirkungen auf die Finanzen



Von Norbert Fettback
Hannover. Sie haben sich noch mal Appetit geholt. Wen man von den 96-Spielern nach dem 3:0-Erfolg am Dienstag gegen den FC Hansa Rostock auch fragte: Aus jeder Äußerung war herauszuhören, dass die „Roten“ noch lange nicht satt sind, obwohl sie sich und ihren Fans gerade einen neuen Punkterekord serviert hatten. In den beiden ausstehenden Spielen soll ein Nachschlag her, zumal sogar mit Blick auf die Qualifikation für den UI-Cup nach der gestrigen Leverkusener Niederlage noch etwas möglich wäre.
Das Vorhaben, noch kräftig zu punkten, könnte sich auch finanziell auszahlen. Wenn die „Roten“ am Sonnabend zum Nordderby beim SV Werder Bremen antreten, dann will sich die Mannschaft auch dort „teuer verkaufen“, wie 96-Trainer Dieter Hecking sagt. „Momentan ist uns viel zuzutrauen.“ Sicher ist: Nachdem die Grün-Weißen in Hamburg gewonnen haben, können sich die Hannoveraner auf die nächste Überweisung auf ihr Konto freuen, die dem Klub für den Fall der Bremer Qualifikation für die Champions League zugesichert worden ist.

Als Nationalspieler Per Mertesacker 2006 an die Weser wechselte, wurde zwischen 96 und dem SV Werder auch eine Erfolgsbeteiligung vereinbart. Schaffen die Bremer den Sprung in die europäische „Königsklasse“, dann steht Mertesackers altem Verein nach HAZ-Informationen ein Betrag von deutlich mehr als einer halben Million Euro zu. Noch ist das Rennen mit dem FC Schalke 04 um die direkte Qualifikation offen; mit dem Bremer 1:0 gestern beim Hamburger SV steht der Mannschaft von Thomas Schaaf aber auf jeden Fall die Hintertür offen, um in diesen Wettbewerb zu gelangen.

Doch bei 96 denkt niemand daran, den Bremern deshalb übermorgen ein Gastgeschenk zu überreichen. „Wir haben uns entschieden: Wir werden punkten“, sagt Klubchef Martin Kind mit einem Augenzwinkern. Die Erfolgsrate für Mertesacker sei zwar ein „nicht uninteressanter Betrag“, wie er meint. Doch 96 wolle sowohl im Weserstadion als auch die Woche darauf gegen Energie Cottbus ein gutes Spiel abliefern. „Erst dann sehen wir weiter“, sagt Kind.
96 hat den eigenen Erfolg im Sinn, und für die tabellarische Klettertour in dieser Saison, verglichen mit den drei zurückliegenden Spielzeiten, hat der hannoversche Klub schon mal eine Zusatzeinnahme von 740 000 Euro sicher. So viel werden die „Roten“ nach Auskunft von Kind aus der Zentralvermarktung des Fernsehgeldes für die Bundesliga mehr bekommen. Insgesamt kassiert 96 rund 18 Millionen Euro. Mehr würde es aufgrund des Verteilungsprinzips laut Kind auch nicht werden, wenn jetzt noch der Sprung vom 8. auf den 6. Platz gelänge.

Das aber würde sich in anderer Hinsicht auszahlen: Aus der Auslandsvermarktung kassiert der Sechste der Bundesliga (wie auch der Siebte) 750 000 Euro. Und zudem ließe der UI-Cup in dieser Hinsicht auch einiges erwarten …

Ohne Balitsch nach Bremen? Beim 3:0 gegen Rostock zog sich Hanno Balitsch eine Kapselverletzung am rechten Fuß zu. Der Mittelfeldspieler muss gegen Bremen wahrscheinlich pausieren.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/05/2008 17:05
Hecking der Allerbeste ?

Er muss nur noch die 47-Punkte-Marke knacken



So viel steht fest: Dieter Hecking hat schon jetzt die beste Bilanz eines 96-Trainers seit dem Wiederaufstieg. Ralf Rangnick schaffte 2002/2003 43 Punkte. In der Folgesaison hielt Rangnick nur bis März durch. Ewald Lienen übernahm, am Ende hatte 96 37 Punkte. In der Saison 2004/ 2005 stellte Lienen den nun von Hecking gebrochenen 45-Punkte-Rekord auf. Die folgende Spielzeit führte Peter Neururer mit 38 Punkten zu Ende, am Ende der vergangenen Saiosn stand 96 mit Hecking bei 44 Punkten.

Nun sind es also schon 46 – so viel hatte 96 in der Bundesliga noch nie. Die 34:34 Punkte (damals gabs nur zwei Punkte für einen Sieg) von Trainer Horst Buhtz 1966/67 wären aber umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel 47. Und umgerechnet 46 Punkte holten auch Helmut Kronsbein (1965) und Karl-Heinz Mühlhausen (1968). Hecking könnte im Optimalfall sogar auf 52 Punkte kommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 08/05/2008 17:06
Mental-Coach bereitete die Tore vor



Er meldete sich stark zurück – und das gleich doppelt!
Jan Rosenthal (22) ballerte die Roten mit zwei Toren fast allein zum 3:0-Sieg gegen Rostock. Die Scorer-Punkte für die Vorlagen hätte eigentlich Holger Fischer verdient. Denn Hankes Handaufleger bereitete die Tore vor...

Fünf Wochen fehlte Rosi wegen einer fiesen Schambein-Entzündung. Das Saison-Aus drohte, die Spezialisten wussten nicht weiter. Dann kam Fischer. Anfang April hatte Rosi die ersten Sitzungen mit dem Mental-Trainer (BILD berichtete). Danach konnte er trainieren, spielte sich über die Amateure und Joker-Einsätze bei den Profis zurück in die Bundesliga-Elf. Fischer bereitete Rosenthals Comeback vor - und damit die Tore...

Rosi: „Wenn man sich keinen Kopf macht, läuft es von allein.“ Das ganze Geheimnis? Fischer sagt: „Ich spüre, wo die Probleme oder Blockaden sind, erreiche so die emotionale Ebene. Die ist für die nachhaltige und schnellere Genesung entscheidend.“

Bei Rosi hat´s prima geklappt. Samstag in Bremen folgt schon sein Startelf-Comeback. Hanno Balitsch (Knöchelkapsel kaputt) fällt fast sicher aus. Trainer Dieter Hecking: „Rosi ist die 1. Alternative.“

Kein Überraschung nach dem Doppelpack
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 14:55
Hanke muß passen

Das ist ärgerlich! 96-Goalgetter Mike Hanke kann nicht mit seinen Kollegen nach Bremen reisen und fällt für die Samstagspartie beim SV Werder aus.



Hashemian oder Lauth?

Der 24-Jährige laboriert an einem Magen-Darm-Infekt und fehlte bei der Abschlusseinheit am Freitagnachmittag. Mögliche Ersatzkandidaten für die Startelf sind Vahid Hashemian und Benny Lauth. Wer für Hanke in den Kader rückt, ist noch nicht entschieden. 96-Cheftrainer Dieter Hecking möchte erst die Oberligapartie der jungen Roten in Altona abwarten, ehe er sich festlegt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 14:56
Merte im Gespräch

Bremen gegen Hannover - für das 96-Eigengewächs Per Mertesacker bedeutet dieses Nordderby immer noch etwas ganz Besonderes. In einem Telefoninterview mit hannover96.de plaudert der Nationalspieler nicht nur über den besonderen Reiz dieser Partie, ihre Bedeutung für seinen jetzigen Klub Werder und die bevorstehende EM, sondern auch über seine karikativen Aktionen abseits des Profigeschäfts.





Hallo Per, zunächst einmal Glückwunsch zu Eurem Sieg beim Hamburger SV. Dadurch sind Eure Champions League-Chancen ziemlich gestiegen, oder?
Per Mertesacker: „Ja danke! Wir haben damit einen wichtigen Schritt gemacht in Richtung Champions League. Zumindest der dritte Platz ist uns jetzt sicher. Aber wir kennen alle das Risiko eines dritten Platzes – das haben wir im letzten Jahr ja erlebt. Die Qualifikation ist immer ein hartes Brot und eine schwere Aufgabe. Wir wollen uns möglichst schnell für die Champions League qualifizieren. Das ist ja logisch.“


Somit ist die Partie am Samstag gegen Deinen Heimatklub extrem wichtig für Euch…
Per Mertesacker: „Ja, klar. Wir müssen nun zusehen, dass wir den zweiten Platz halten können. Dass es jetzt ausgerechnet über Hannover geht, ist natürlich umso bitterer für meine persönliche Situation. Aber der sportlich faire Wettkampf steht da im Vordergrund.“


Daraus ist aber deutlich heraus zu hören, dass Deine persönliche Bindung zu den Roten weiterhin groß ist…
Per Mertesacker: „Ja sicher. Hannover ist mein Heimatklub, meine Heimatstadt. Das, was einen verbindet, ist die Familie und die Vergangenheit. Ich glaube, mehr muss man zu diesem Thema nicht sagen.“

Du verfolgst hautnah, was sich bei den Roten seit Deinem Weggang getan hat. Wie beurteilst Du die Entwicklung, die Hannover 96 seitdem genommen hat?
Per Mertesacker: „Schon sehr gut! 96 war ja ein Verein, der sehr, sehr viele Trainer verschlissen hat in den letzten Jahren. Dieter Hecking steht jetzt für eine Konstante, mit der man unbedingt etwas aufbauen möchte. Der Weg, der jetzt beschritten wird, sagt eigentlich schon alles. Über den sicheren Klassenerhalt hinaus in den letzten Spieltagen noch etwas herauszuholen – das ist das logische Ziel eines Bundesligisten, der seit sechs Jahren in der Bundesliga spielt. Nicht nur an der sehr guten Hinrunde hat man gesehen, dass Hannover wieder einen Schritt nach vorne gekommen ist im Vergleich zum letzten Jahr. Und solange es bergauf geht, ist man zu Recht sehr zufrieden.“

Wird es nach dem Spiel noch das ein oder andere Treffen mit ehemaligen Kollegen geben?
Per Mertesacker: „Naja, es gibt ja im ganzen Jahr immer Begegnungen. Es ist nicht so, dass das nur am Spieltag der Fall ist. Am Spieltag selbst möchte ich eigentlich damit nichts zu tun haben. Das ist dann doch schon ein komisches Gefühl, 90 Prozent der gesamten Abteilung zu kennen - sowohl das ganze Funktionsteam als auch die meisten Spieler. Damit muss man die 90 Minuten professionell umgehen. Es wäre ein bisschen viel, die vielen möglichen Begegnungen alle auf den Spieltag zu legen. Besser ist es, das Zwischenmenschliche mit einzelnen Personen ein wenig auf das restliche Jahr zu verteilen.“

Wie sehr hast Du Dich über das 1:1 der Roten auf Schalke gefreut?
Per Mertesacker: „Zuallererst war das sicherlich für Hannover ein ganz wichtiger Punkt. Man hat noch einmal gesehen, dass man ganz gut mit den Mannschaften im oberen Tabellendrittel mithalten kann. Darüber habe ich mich gefreut! Dass das zweitrangig auch uns in die Karten gespielt hat und wir jetzt ein Punktepolster auf Schalke haben, ist natürlich umso schöner. Trotzdem müssen wir nun die Ergebnisse liefern, um das auszunutzen. Es bringt uns jetzt nichts, uns darauf auszuruhen!“

Ihr seid zu Saisonbeginn nur schwer in die Gänge gekommen und habt insgesamt – sicherlich auch bedingt durch die offensive Ausrichtung – sehr viele Gegentore kassiert. Wie beurteilst Du Euren Saisonverlauf kurz vor Ende der Spielzeit?
Per Mertesacker: „Vom Saisonverlauf her stehen wir schon relativ gut da, obwohl die Chance auch in diesem Jahr wieder sehr, sehr gut war, richtig oben anzugreifen. Wir haben in der ersten Saisonhälfte unheimlich viele Punkte geholt, waren richtig gut dabei und Bayern München direkt auf den Fersen. Da hat das das mit den Gegentoren nicht so eine große Rolle gespielt. Diese Diskussion kam dann auf, als wir Spiele verloren haben, die auf der Kippe standen. Da haben wir sicherlich spielerisch wieder einiges dafür getan, dass es ein schöner Wochenendtag für die Zuschauer war, aber uns selber nie den Gefallen getan, die Sicherheit auszustrahlen, das Spiel hundertprozentig unter Kontrolle zu haben. Es gab immer wieder Situationen, die uns als gesamte Mannschaft betroffen, uns nicht gefallen und über die wir auch sehr oft gesprochen haben – besonders dann, wenn die Ergebnisse nicht gestimmt haben. So haben wir in der Rückrunde zu einer Zeit fünf Niederlagen einstecken müssen, wo wir eigentlich richtig gut dabei waren. Deswegen sind wir auch verdient kein echter Meisterschaftsanwärter geworden. 44 Gegentore sind eindeutig zu viel – da muss man auch dem Tabellenstand Recht geben. In den letzten Spielen gab es einen kleinen Aufwärtstrend. Da gab es mehr Absicherung. Auch ein Spiel wie n Hamburg, wo wir in Unterzahl geraten und nicht nach vorne spielen müssen. Da können wir uns hinten platzieren und gut stehen. Das hat gezeigt, wie stabil wir wirklich sein können, ist aber gleichzeitig natürlich kein Parameter. Ein Spiel reicht nicht, das muss über eine komplette Saison konstant sein. Und das haben wir dieses Jahr nicht geschafft.“

Symptomatisch für das Geschilderte war sicherlich auch das kuriose Hinspiel, oder?
Per Mertesacker: „Ja, auf jeden Fall! Es gab fünf, sechs Spiele, wo wir mal vier Gegentore, dann sechs Gegentore gekriegt haben, dann wieder vier. Das sind natürlich Superlative, mit denen man – besonders als Abwehrspieler – ungern umgeht. Ich glaube, wir haben für genügend Gesprächsstoff gesorgt. Es gab gute, erfolgreiche Spiele – aber eben auch schlechte Negativspiele. Da sind wir in diesem Jahr durch ein Wellental gegangen. Dafür stehen wir jetzt am Ende der Saison noch sehr, sehr gut da. Das kann man uns nicht absprechen. Wir haben sicherlich zu einer gewissen Zeit vergessen, Punkte mitzunehmen. Dann wären wir in anderen Tabellenregionen und hätten wahrscheinlich noch um die Meisterschaft mitgespielt. Dass wir trotz der vielen Gegentore noch um die direkte Qualifikation zur Champions League mitspielen, damit hätte wohl auch keiner gerechnet. Aber wir haben immer wieder die Kurve gekriegt. So haben wir in den letzten fünf Spielen richtig viele Punkte gesammelt – und auch teilweise wieder zu Null gespielt. Also: Das Potential ist nicht ganz verflogen!“

Kurzer Themenwechsel: Nach der Saison steht die EM in Österreich und der Schweiz auf dem Programm. Wie schätzt Du die Chancen der deutschen Nationalmannschaft ein?
Per Mertesacker: „Die Gespanntheit auf die Nominierung am kommenden Freitag ist zur Zeit am größten. Wir haben uns in den letzten Jahren so viel aufgebaut – mit dem Trainerteam, mit immer neuen Spielern, die dazu gekommen sind. Das Potential ist riesengroß und wir wollen dieses natürlich punktgenau zur EM abliefern.“

Die EM ist nach der WM in Deutschland Dein zweites großes internationales Turnier. Welchen Stellenwert haben diese Turniere für einen Spieler?
Per Mertesacker: „Klar ist, dass man sich über die Bundesliga fit machen möchte für solche Großereignisse, die alle zwei Jahre für Aufregung sorgen. Nach der WM in Deutschland nun also in den Nachbarländern, das hat einen anderen Charakter. Das wird wieder eine ganz eigene Geschichte schreiben – und man selbst möchte gern ein Stück von dieser Geschichte mitschreiben und für Furore sorgen. Die Ziele sind zuallererst: die Fans glücklich machen und das Land gut zu vertreten. Und für einen persönlich ist das natürlich auch ein ganz besonderes Highlight – das ist ganz normal.“

Am 12. Juli steht das zweite Benefizspiel zwischen Per Mertesacker & Friends und Oli Pocher & Friends zu Gunsten Deiner Stiftung an. Eelchen Stellenwert haben solche Projekte für Dich neben dem Fußball.
Per Mertesacker: „Ein solches Projekt gibt mir die Möglichkeit, besonders Kinder und Jugendliche in dieser Region zu unterstützen. Das Hauptziel ist die Sportförderung und Unterstützung von Kindern, die Not leiden. Das sind die wichtigsten Grundleitsätze. Dafür braucht man viel Geld. Die beste Einnahmemöglichkeit bietet ein solches Spiel, das ja im letzten Jahr schon für viel Aufregung gesorgt hat. Es hat mich riesig gefreut, dass damals 10.000 Leute hingepilgert sind, um ein Spiel zu unterstützen, das ich zusammen mit anderen organisiert habe. Es war einfach total perfekt! Und da möchte man natürlich wieder bei gutem Wetter und einiger Prominenz wieder Aufsehen erregen und so viel Geld wie möglich zusammen bekommen, damit die Stiftung auch weiterhin getragen werden kann.“

Auf wen dürfen sich die Fans denn freuen?
Per Mertesacker: „Das ist momentan noch schwierig zu sagen, weil das Spiel dieses Mal nicht auf ein Datum nach der Saison fällt, sondern schon mitten in der Vorbereitung liegt. Die Ansetzung ist durch das EM-Turnier sicherlich etwas unglücklich, aber ich kann das leider nicht anders legen. Es wird sicherlich viele Spontangeschichten geben, trotzdem werden sicherlich wieder einige Hochkaräter zusagen.“

Zum Abschluss bitte noch ein Tipp, wie das Spiel Werder gegen 96 ausgeht?
Per Mertesacker: „Ich hoffe einfach auf einen fairen Zweikampf und darauf, dass es den Zuschauern wieder einiges bringt.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 14:57
Fakten Fakten Fakten

Werder ist seit sechs Spielen ungeschlagen, Hannover seit fünf. Bremens letzte Serie ohne Niederlage wurde in der Hinrunde mit dem 3:4 in Hannover beendet und die Fans hoffen natürlich auch dieses Mal auf ein mitreißendes Spiel. Außerdem treffen wieder jede Menge bekannte Gesichter aufeinander. Hier findet Ihr alle Fakten zum Spiel.



Hier die Top 10-Facts zum 96-Spiel beim SV Werder Bremen:



Hannover siegte in der Hinrunde nach einem Dreierpack von Mike Hanke mit 4-3 – dies war der 1. Sieg der 96er über Werder nach zuvor 8 erfolglosen Versuchen.


Die letzten 3 Gastspiele in Bremen verlor Hannover allesamt – mit einer deftigen Tordifferenz von 0-11!


Im DFB-Pokal-Halbfinale 1991/92 siegte der damalige Zweitligist Hannover mit 6-5 im Elfmeterschießen gegen Bremen und gewann danach auch das Finale. In der folgenden Saison trafen dann beide im Pokal der Pokalsieger aufeinander, wo sich Bremen knapp durchsetzte (3-1, 1-2).


Das heimliche Spitzenspiel: Werder ist seit 6 Spielen ungeschlagen (1 Remis),Hannover seit 5 Begegnungen (2 Unentschieden) – nur der FC Bayern länger (8).


Eine längere Serie ohne Pleite hatten die Hanseaten zwischen dem 6. und 15. Spieltag – diese endete mit dem 3-4 in Hannover.


Keine Mannschaft traf häufiger nach Standardsituationen als die Niedersachsen (20- mal) – anteilig waren dies die meisten Tore nach ruhenden Bällen (40.8%).


Gelingt den Niedersachsen die erste einstellige Tabellenplatzierung seit 1971? Nur in ihrer 1. BL-Saison 1964/65 waren sie am Ende besser platziert (5) als aktuell (8).


In seiner BL-Geschichte kassierte Werder nur 1-mal mehr Platzverweise als in der laufenden Saison (7) – das war in der Spielzeit 2002/03 (8).


Arnold Bruggink schoss 7 seiner 10 BL-Tore in den Monaten April und Mai – in einer Hinrunde traf der Niederländer noch nie.


Mit Christian Schulz und Valerien Ismael treffen 2 Hannoveraner auf ihren Ex-Klub.Kurios: Schulz schoss in 103 BL-Spielen für Werder genauso viele Tore (4) wie in 27 für 96 – der Franzose Ismael dagegen erzielte seine 8 BL-Treffer (2003-2005) alle für Bremen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 14:58
33. Spieltag: SV Werder Bremen - Hannover 96


Am Samstag steigt um 15:30 Uhr das heiß ersehnte Nordderby zwischen dem SV Werder Bremen und Hannover 96. Vor ausverkaufter Hütte möchte Werder die direkte Champions League–Qualifikation sichern, doch die Roten werden ihrerseits alles tun, um am Ende vielleicht doch noch als lachender dritter Bewerber in den UI-Cup einzuziehen.






Party-Fußball?
Drei kriegen, fünf machen – Fußball in Bremen ist schon eine ganz spezielle Angelegenheit. Vorne treffen die Stürmer wie am Fließband und hinten rappelt es kräftig in der Kiste. Dieses Phänomen an einer schlechten Innenverteidigung festzumachen, wäre zu einfach. Die Abwehrreihe um die Hünen um Naldo und Mertesacker stehen meist sicher da. Es ist einfach Bremens unglaublich offene Spielweise, die für ein momentanes Torverhältnis von 68:44 sorgt. Klar ist jedoch, dass diese Spielweise erfolgreich ist, denn Werder steht nicht umsonst auf dem zweiten Tabellenplatz und damit auf dem Sprung in die europäische Königsklasse. Die Roten blicken dennoch zuversichtlich auf die Partie an der Weser. Offensive lässt sich am besten mit Offensive bekämpfen – deshalb wird sich die Hecking-Elf auf keinen Fall verstecken.
Ein interessantes Duell dürfte es im Mittelfeld geben, wenn Kampfzwerg Altin Lala auf den Dribbel-Künstler Diego trifft. Klein und giftig sind beide, dennoch gehören sie zum fairen Kaliber in der Bundesliga. Nicht immer fair ging es unter der Woche bei der Partie zwischen Hamburg und Werder zu. Nach dem Kartenfestival muss Bremen auf Jurica Vranjes (Rot) und Kapitän Frank Baumann (Gelb-Rot) verzichten. Glück hatte Keeper Tim Wiese, der nach einer Kung-Fu Einlage mit Gelb davon kam. Seine Gelbsperre abgesessen hat unterdessen Bremens Mittelfeldstratege Torsten Frings. Kurzfristig auszufallen droht Petri Pasanen (Wadenprellung), für den Owomoyela auflaufen könnte.
Unsere Roten hatten einen Tag länger Pause als Werder und das Spiel gegen Hansa Rostock dürfte weniger kräftezehrend gewesen sein als Werders Kampfspiel in Hamburg. Dennoch gibt es personellen Aderlass zu beklagen, denn nach aktuellem Stand wird Hanno Balitsch mit Sprunggelenk-Problemen zugucken müssen. Für ihn wir sehr wahrscheinlich Jan Rosenthal auflaufen, der nach seinen zwei Treffern gegen Rostock ein deutliches „Ich bin wieder da“-Zeichen gesetzt hat. Die Dauerverletzten Brdaric, Yankov und Tarnat bleiben auf der Lazarettliste, Sperren gibt es bis auf die Sergio Pintos keine zu vermelden.



Marschroute: Locker bleiben
UI-Cup hin oder her – Dieter Hecking möchte einfach einen guten Auftritt seiner Jungs in Bremen sehen. Der 96 Coach zählt die Werderaner zu den Top-Klubs in Deutschland, die wohl nur mit einer ähnlichen Leistung wie jener auf Schalke zu knacken sind. Im Hinspiel hat 96 bereits gezeigt, wie man mithalten kann. In einem der besten Bundesliga-Spiele dieser Saison rang man Werder mit 4:3 nieder. In der Partie ging es Auf und Ab, die Zuschauer in der AWD-Arena wurden von den Sitzen gerissen. Über etwas Vergleichbares würde man sich auch am Samstag freuen.
Die Stimmung bei den Roten ist jedenfalls sehr gut. Man hat eine kleine Serie gestartet und sich damit die Chance bewahrt, die beste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte zu absolvieren. Siegt man in Bremen und patzt die Konkurrenz aus Leverkusen und Wolfsburg, dann könnte es am letzten Spieltag sogar noch ein Fernduell um den UI-Cup geben. Diese überaus positive Entwicklung nach dem schlechten Rückrundenstart soll man nun auch in Bremen zu spüren bekommen. Durch freies Aufspielen und Lockerheit soll auf den Bremer Offensiv-Drang geantwortet und, wenn möglich, Zählbares mitgebracht werden. Die Tatsache, dass gleich drei Ex-Bremer in den Reihen der Hecking-Elf stehen, könnte für den entscheidenden zusätzlichen Motivationsschub sorgen.

11 Freunde und mehr
Werder gegen Hannover – da treffen viele bekannte Gesichter aufeinander. Die beiden Trainer Dieter Hecking und Thomas Schaaf sind gut befreundet und auch auf dem Rasen kennt man sich gut. Valérien Ismaël freut sich ganz besonders auf Bremen, denn dort wurde er 2004 Meister und Pokalsieger. Für Christian Schulz wird es der erste Auftritt in der alten Heimat nach dem Wechsel von der Weser an die Leine, Frank Fahrenhorst trug einst ebenfalls das Werder-Trikot. Auf Bremens Seite freut sich Per Mertesacker auf einige alte Kollegen. Doch bei aller Freundschaft: Geschenkt wird sich sicherlich nichts! Für beide geht es um viel. Nicht nur um Punkte und Geld, sondern auch um ein gesundes Stückchen Prestige.
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So könnten sie spielen:

SV Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Owomoyela (Pasanen) – Frings, Jensen, Borowski, Diego - Rosenberg, Almeida (Klasnic)

Hannover 96: Enke, Cherundolo, Vinicius, Ismaël, C.Schulz - Lala, Rosenthal, Huszti, Bruggink - Stajner, Lauth

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 14:59
Neue Chance auf Europa für Hecking „nichts Überraschendes“



Es geht nochmal um etwas – 96 darf wieder an den UI-Cup denken.

VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Unverhofft kommt oft – sagt man. Nach einem verpatzten Rückrundenstart und einer langen Pannenserie bekommt 96 doch nochmal die Chance aufs internationale Geschäft.

Der 96-Trainer hatte diese Entwicklung offenbar geahnt. „Nichts Überraschendes“ sei die UI-Cup-Chance, sagt Dieter Hecking, „eine Saison dauert 34 Spieltage“.

Zwei Punkte ist der UI-Cup-Platz sechs nur noch weg. „Es sind noch sechs Punkte zu vergeben“, rechnet der 96-Trainer vor. „Ob es reichen wird, um an Leverkusen und Wolfsburg noch vorbeizuziehen“, weiß auch Hecking nicht, „aber wir müssen nochmal alles versuchen.“

Das darf man erwarten, aber es wird schwer. „Sollten wir wider Erwarten in Bremen drei Punkte machen, haben wir alle Möglichkeiten, noch einen oder zwei Plätze gutzumachen.“ Bei einer Niederlage morgen in Bremen wäre aber wohl wieder alles vorbei.

Hauptkonkurrent dürfte Wolfsburg sein. Der VfL hat morgen aber auch eine schwere Aufgabe zu lösen. Zu Hause gegen Stuttgart kann Wolfsburg auf einen UEFA-Cup-Platz klettern. Doch gegen Stuttgart kann man das Finale um einen Platz in Europa auch verlieren. Am letzten Spieltag in Dortmund wirds für Wolfsburg auch nicht leicht.

n Der NP-Tipp: Wolfsburg spielt noch zweimal unentschieden und holt damit noch zwei Punkte. Damit käme der VfL auf 50 Punkte.
Leverkusen hat durch die lange Schwächephase das Tor zum UI-Cup erst für 96 geöffnet. Bayer spielt morgen beim Absteiger Rostock und müsste normalerweise gewinnen, weil sich die Hansa-Spieler nach dem 0:3 in Hannover schon aufgegeben haben. Aber in der derzeitigen Verfassung könnte Bayer selbst in Rostock verlieren. Am letzten Spieltag tritt Leverkusen in der Bay-Arena gegen Werder an. Die Bremer brauchen jeden Punkt, um Platz zwei und die direkte Qualifikation für die Champions League zu schaffen.

NP-Tipp: Leverkusen holt nur noch einen Punkt und kommt auf 49 Punkte.
Damit müsste 96 mehr als 50 Punkte machen, um Wolfsburg abzuhängen. Der VfL hat das bessere Torverhältnis. Das hieße: 96 braucht noch zwei Siege. Gegen Cottbus in der AWD-Arena, das scheint machbar. Aber in Bremen zu gewinnen?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 15:00
So kommt 96 nach Europa


Hannover (wie). Der UI-Cup: Von vielen belächelt, von den „Roten“ erst ersehnt, dann schon abgeschrieben und nun plötzlich doch wieder in Reichweite. Voraussetzung dafür ist der 6. Platz. Weil Bayer Leverkusen schwächelt, Eintracht Frankfurt abstürzt, der VfL Wolfsburg auf der Zielgeraden Spurtstärke zeigt, wird es noch einmal spannend. Wenn 96 in Bremen nicht punktet und gleichzeitig die „Wölfe“ oder Bayer oder beide gewinnen, ist der „rote“ Europa-Traum ausgeträumt. Selbst bei einem Remis der Konkurrenten hat 96 wegen seines deutlich schlechteren Torverhältnisses das Nachsehen. Holt das Team von Dieter Hecking an der Weser aber einen oder gar drei Punkte, gehen die Rechenspiele vor dem Saisonfinale weiter: Theoretisch kann 96 sogar den UEFA-Pokal noch erreichen, allerdings auf dem Weg nach Europa auch noch von Frankfurt oder dem Karlsruher SC abgehängt werden. Trainer Dieter Hecking räumt den Wolfsburgern die besten Chancen ein und erwartet spannende „Endspiele“ zum Saisonfinale. Für 96 könnte es dann um Europa gehen, für Gegner Energie Cottbus um den Abstieg.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 15:01
Neue perspektive im Niemandsland

Mach’s noch mal, 96: Gelingt ein weiterer Sieg gegen Werder Bremen, ist der UI-Cup wieder ganz nah



Von Volker Wiedersheim
Hannover. Ein bisschen Routine beim Saisonschlussspurt: 96-Trainer Dieter Hecking war am Mittwochabend beim Nordderby der Fußball-Bundesliga (siehe unten), um den nächsten Gegner der „Roten“ zu beobachten: Werder Bremen. „Keine neuen Erkenntnisse in Bezug auf uns“, vermeldete er nach der Partie, die der Gastgeber Hamburger SV verdient verloren habe. „Der HSV hatte nicht die richtigen Mittel, und Bremen ist eine der deutschen Topmannschaften.“ Es ist schon so: Wer die Grün-Weißen schlägt, darf stolz sein. So wie 96. Für Hecking ist das 4:3 der „Roten“ aus der Hinserie nach wie vor ein Höhepunkt der gesamten Bundesliga-Spielzeit. Er hält eine Wiederholung für möglich und findet deshalb, 96 habe im ausverkauften Weserstadion „ein richtig schönes Spiel vor der Brust“.

Wie schön das werden kann, das ergab sich zeitgleich zu Heckings Hamburg-Ausflug gut 400 Kilometer weiter südwestlich. Bayer Leverkusen verlor im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (1:2). „Da kommt auf uns jetzt natürlich wieder die Frage zu: ,UI-Cup – ja oder nein?‘“, bemerkte Hecking. Vielleicht ein Hauch von Triumph, sicher aber die trotzige Genugtuung eines zu Unrecht Gerüffelten, schwangen in Heckings Stimme mit, als er gestern feststellte: „Ich freue mich, dass wir im ,Niemandsland‘ plötzlich doch noch eine Perspektive haben. Am 27. Spieltag hatte es geheißen, 96 kann die Saison beenden. Das kam nicht von uns, sondern von der Gegenseite“, grantelte er mit Blick auf überspitzte Medienberichte.

Das musste wohl einfach mal raus. Und so vermischte sich unversehens die Vorschau auf das Spiel gegen Bremen mit einer verkappten 96-Rückschau. Zwar haben die „Roten“ in einer Schwächephase nach dem Rückrundenstart den leicht erreichbar scheinenden Platz in einem europäischen Wettbewerb verspielt. Doch Hecking ärgert das nicht. „Ich glaube, dass das für die Entwicklung des Vereins und für die Mannschaft eine ganz, ganz wichtige Phase war. Wir haben dabei Dinge gelernt. Für uns als Verein, wie wir die Ruhe bewahrt haben: Das war etwas, was in Hannover vorher so nicht da war“, meinte der Trainer. Das spreche für die Arbeit „auch ganz oben“, aber auch mit der Mannschaft, wo die Phase sehr kritisch analysiert worden sei und dann die richtigen Schlüsse gezogen wurden. Schließlich haben sich die „Roten“ berappelt und sich noch einmal das Recht zu einer kleinen Liebelei mit dem UI-Cup und natürlich dem dafür wohl notwendigen Sieg in Bremen erarbeitet. Hecking will die Chance nutzen und fokussiert sich dabei auf Werders wunden Punkt: „Die haben Schwächen, das kann jeder am Torverhältnis sehen.“ Die sprichwörtliche Spielfreude hat Bremen 68 Tore beschert, doch die Kehrseite der offensiven Ausrichtung sind 44 Gegentreffer – viel mehr als bei den Tabellennachbarn. „Bremen wird zu Hause offensiv antreten. Und wir müssen das eindämmen und selber gut nach vorn spielen.“ Viele schauen dabei auf das direkte Duell des Deluxe-Dribblers Diego gegen den zuweilen als Zerstörer verschrienen 96er Altin Lala. Tatsächlich hängt viel davon ab, wer von den beiden den besseren Tag erwischt. Doch 90 Minuten Paarlauf sind nicht geplant. „Altin gibt den ersten Torschuss ab. Der soll nicht die ganze Zeit Diego hinterherlaufen“, kündigte Hecking schmunzelnd an. Der Trainer glaubt, von allen Konkurrenten den schwersten Gegner zu treffen. „Sollten wir aber wider Erwarten in Bremen drei Punkte machen, haben wir am letzten Spieltag alle Möglichkeiten.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/05/2008 15:03
Schulz : Wir werden ein neues Werder



Von HEIKO NIEDDERER Die Rückkehr des Werder-Bubis ins Weserstadion...
12 lange Jahre spielte Christian Schulz (25) bei Werder Bremen, kämpfte sich von der C-Jugend über die Amateure ins Profi-Team und sogar in die Nationalmannschaft.
Letzten Sommer wechselte er zu 96 - und läuft heute erstmals als Gegner im Weserstadion ein. Das BILD-Interview.

BILD: Ein Spiel wie jedes andere?
Schulz: „Nein, ganz sicher nicht. Das Spiel schwebt mir natürlich schon vorher im Kopf rum. Das erste Mal als Gegner im Weserstadion einzulaufen, in die Gästekabine zu gehen, das ist sicher ein komisches Gefühl.“

BILD: Wird es Pfiffe geben oder Beifall?
Schulz: „Ich denke, dass alle meinen Wechsel nachvollziehen konnten. Ich musste den nächsten Schritt wagen. Ich bin ja noch oft in Bremen, aber da habe ich noch nie etwas Negatives gehört. Ich glaube, da wird mich keiner anpöbeln.“ BILD: Immerhin könnten ausgerechnet Sie mit 96 den Bremern Platz 2 und die direkte Champions-League-Quali versauen?
Schulz: „Wir haben mit unserem 1:1 auf Schalke letzte Woche erstmal dazu beigetragen, dass Werder den zweiten Platz gefestigt hat.“ BILD: Bei den Champions-League-Spielen in dieser Saison haben Sie auf der Tribüne mitgezittert...Schulz: „Stimmt, ich habe mir alle Spiele angeguckt, das habe ich vorher ausgehandelt. Wenn sich Werder qualifiziert, werde ich auch in der nächsten Saison im Weserstadion sitzen...“ BILD: Schauen Sie manchmal mit Wehmut zurück?
Schulz: „Was heißt Wehmut? Ich hatte eine superschöne Zeit in Bremen, habe dem Verein viel zu verdanken. Ich hatte mit Thomas Schaaf einen großen Förderer.“

BILD: Gibt es irgendwann eine Rückkehr?
Schulz: „Bremen ist ein super Verein, ich würde das nie ausschließen. Aber jetzt konzentriere ich mich die nächsten drei Jahre nur auf Hannover, dann sehen wir weiter.“ BILD: Sie haben die Entwicklung Werders zu einer Spitzenmannschaft live miterlebt. Kann Hannover so was auch schaffen?
Schulz: „Ich glaube, dass es möglich ist. Es ist noch viel Luft nach oben. Vieles erinnert mich hier daran, wie es vor ein paar Jahren in Bremen war. Der Weg ist der richtige, es gibt ein Riesenpotential.“ BILD: Also holt Hannover nächstes Jahr aus dem Nichts die Schale wie Werder 2004?
Schulz: „Nein, es wäre vermessen, jetzt zu sagen: Wir greifen die Spitze an. Es geht nur Schritt für Schritt. Aber die Richtung geht nach oben.“ BILD: Was kann 96 da von Werder lernen?
Schulz: „Klaus Allofs hat natürlich über Jahre richtige Glücksgriffe gemacht. Spieler zu Schnäppchenpreisen geholt, zu Stars gemacht, dann teuer verkauft oder langfristig gebunden. Ich hoffe, dass wir das hier auch hinbekommen. Die bisherigen Verpflichtungen sind vielversprechend.“ BILD: Gibt‘s morgen wieder ein 4:3 wie im Hinspiel?
Schulz: „Das würde ich gerne mitnehmen. Bremen spielt sehr offensiv, ich kenne ja die Philosphie. Aber das birgt Risiken, wir müssen versuchen zu kontern.“

BILD: Und nach dem Spiel? Jubeln Sie mit den Werder-Fans wie zuletzt Nürnbergs Jan Koller in Dortmund?Schulz:
„Die Welle mache ich sicher nicht. Ich kann Koller ein bißchen verstehen, es war eine unglückliche Situation. Ich würde mich bei den Werder-Fans bedanken. Aber ich weiß auch, zu wem ich gehöre, werde erst zu den 96-Fans gehen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:47
96 zu Gast beim Vorbild-Verein Werder Bremen: Ismaël verspricht keinen Sieg, aber ein tolles Gefühl



Personalsituation bei 96: Es fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov, Michael Tarnat, Hanno Balitsch, der gesperrte Sergio Pinto und Mike Hanke. Im Kader: Dariusz Zuraw, Frank Fahrenhorst, Bastian Schulz, Salvatore Zizzo und Gaétan Krebs. Richard Golz hat sich im Oberliga-Spiel verletzt, Frank Juric oder Morten Jensen könnten nachrücken.

Personalsituation bei Werder Bremen: Nachdem sich Werder fast die gesamte Saison lang mit zahlreichen Verletzungen herumplagen musste und selten in der besten Formation spielen konnte, bereiten den Bremern nun Undiszipliniertheiten Sorgen. Aufgrund der beiden Platzverweise in Hamburg muss Trainer Thomas Schaaf auf Jurica Vranjes und Frank Baumann verzichten. Torsten Frings hingegen hat seine Gelbsperre abgesessen und kann wieder mitmachen.

Der Gegner:
Dass sich die Bremer Offensive mit nur einem Treffer zufrieden gibt wie zuletzt in Hamburg, ist eher selten. Kein anderes Team der Liga hat mehr Tore als Werder geschossen. Das große Plus der Grün-Weißen: Mit Markus Rosenberg, Ivan Klasnic, Hugo Almeida, Boubacar Sanogo und Aaron Hunt stehen den Bremern gleich fünf gute Stürmer zur Verfügung – und damit auch immer eine gute Alternative. Im Mittelfeld ist Diego an guten Tagen kaum zu stoppen, Tim Borowski hat seine Krise überwunden und spielte zuletzt stark auf. In der Abwehr bilden Per Mertesacker und Naldo ein gutes und eingespieltes Duo.
Solange Tim Wiese sein Tor nicht verlässt, gehört er sicherlich zu den besten Keepern der Liga. Probleme bekommt er immer dann, wenn er mit dem Fuß mitspielen muss. Seine größte Schwäche ist aber die Strafraumbeherrschung, sein schlimmes Foul am Hamburger Ivica Olic war ein perfektes Beispiel dafür. Eine gute Chance, zum Erfolg zu kommen, versprechen Angriffe über die linke Abwehrseite. Dort verteidigt Petri Pasanen selten souverän.

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg).

Anstoß: Heute (15.30 Uhr) im Weserstadion.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend von 18.30 Uhr an in der ARD-„Sportschau“ und abends im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF (22 Uhr). Am Sonntag berichten das DSF (9.15 Uhr und 13 Uhr) und der NDR (22.45 Uhr).

Statistik: Kein Tor, keine Punkte – die vergangenen drei Spiele in Bremen bescherten Hannover eine trostlose Bilanz. Der bislang letzte 96-Sieg an der Weser gelang vor mehr als fünf Jahren, Fredi Bobic traf damals beim 2:1 für die „Roten“ zweimal.

Kartenservice: Die Partie ist ausverkauft; 4000 Fans der „Roten“ werden ihr Team nach Bremen begleiten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:48
Werder-Torwart darf spielen



Bremen (dpa). Die Diskussion um den Kung-Fu-Tritt von Tim Wiese passt Werder Bremen vor dem Heimspiel am heutigen Sonnabend gegen Hannover 96 überhaupt nicht. Während die brutale Attacke des Torwarts im Nordderby gegen den Hamburger SV öffentlich weiter in aller Munde ist, versucht der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga, das Thema ganz schnell zu verdrängen und sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Nachträglich gesperrt werden kann Keeper Wiese ohnehin nicht mehr. „Es handelt sich um eine unumstößliche Tatsachenentscheidung. Das können wir nicht ändern“, sagte Manfred Amerell, Mitglied des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses.

Schiedsrichter Lutz Wagner hatte das Foul gegen HSV-Profi Ivica Olic am Mittwochabend nur mit einer Gelben Karte geahndet. Dass er damit falsch lag, bestätigte auch Amerell. „In diesem Fall war seine Wahrnehmung falsch. Das haben die Fernsehbilder bewiesen. Wagner hatte aus seiner Position nicht die richtige Sicht“, meinte Amerell. Möglicherweise hätte eine Rücksprache mit dem Schiedsrichter-Assistenten eine andere Entscheidung herbeigeführt.

Wiese selbst konnte sich nur zu einer halbherzigen Entschuldigung durchringen. „Es tut mir leid. Es war wirklich keine Absicht“, sagte der Werder-Keeper. In der Begegnung gegen 96, in der es für Bremen im Fernduell mit Schalke 04 um die direkte Champions-League-Qualifikation geht, wird Wiese heute wieder im Werder-Tor stehen.

Ersetzen muss Trainer Thomas Schaaf die gesperrten Jurica Vranjes und Frank Baumann. Dafür hat Nationalspieler Torsten Frings seine Sperre abgesessen und kann Kapitän Baumann im defensiven Mittelfeld ersetzen. „Das ist Job-Sharing“, kommentierte Baumann seinen ersten Bundesliga-Platzverweis im Werder-Trikot. Für Vranjes hingegen, der in Hamburg nach einer Tätlichkeit gegen Thimothee Atouba des Feldes verwiesen worden war, ist die Saison bereits gelaufen. Der Mittelfeldspieler wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes für zwei Spiele gesperrt. Zudem muss der Kroate 5000 Euro Geldstrafe bezahlen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:49
Gesucht : Ersatz für Hanke

Hannover (wie). Schlechte Nachricht aus dem „roten“ Lazarett: Mike Hanke fällt wegen einer Magen-Darm-Grippe aus. Statt auf Torejagd zu gehen, muss er nun das Bett hüten – vielleicht der entscheidende Rückschlag für seine EM-Ambitionen?

Auf jeden Fall eine Schwächung der „Roten“, die nun zwei Optionen haben: Hanke ersetzen oder das System umstellen. In der zuletzt erfolgreichen 4–4–2-Aufstellung sind zwei Stürmer als Ersatz denkbar: Vahid Hashemian wurde von Hecking zuletzt häufig gelobt, doch auch der oft kritisch beobachtete Benjamin Lauth könnte erneut eine Bewährungschance erhalten.

Auch eine Systemänderung schloss 96-Trainer Dieter Hecking nicht aus. Da aber auch Hanno Balitsch (Kapselverletzung am Knöchel) fehlt, sind in einer 4–2–3–1-Grundordnung wohl Altin Lala und Christian Schulz das defensive Mittelfeldduo, wobei Letzterer auf der linken Außenverteidigerposition ersetzt werden müsste. Vinicius kommt da in Frage, der dann in der Innenverteidigung Platz für Frank Fahrenhorst machen würde.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:51
Zurück in die Zukunft

96 zu Gast beim Vorbild-Verein Werder Bremen: Ismaël verspricht keinen Sieg, aber ein tolles Gefühl



Von Volker Wiedersheim

Hannover. Oh, Werder Bremen, du leuchtendes Vorbild!

Es gab beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 in dieser Saison kaum eine Woche, in der nicht irgendein prominenter „Roter“, allen voran Klubchef Martin Kind, das Loblied auf den Nord-Nachbarn sang. Attraktiver Angriffsfußball, zauberhafter Diego, ewig „roter“ Mertesacker, harmonisches Führungsduo Trainer Thomas Schaaf/Manager Klaus Allofs, das passt einfach. Ein bisschen würden die „Roten“ schon gern wie Werder werden.

So fährt der 96-Tross am heutigen Sonnabend (Anpfiff um 15.30 Uhr) nicht nur ins Weserstadion, um die minimale Chance auf den UI-Cup zu wahren. Die Reise zum Vorbild-Verein ist zugleich eine Erkundungstour in die eigene Zukunft – die für drei „Rote“ zugleich die Vergangenheit ist. Valérien Ismaël, Christian Schulz und Frank Fahrenhorst fahren also: zurück in die Zukunft.

„Le Chef“ Ismaël, der von den Bremern zunächst zum Rekordmeister Bayern München und schließlich weiter zu den 96ern wechselte, hat gemischte Gefühle vor der Wiederkehr ins Weserstadion. „Emotional nichts Besonderes“, sagt er.

Doch er erwartet auch, dass er „das Spiel sicher mehr genießen kann als den Besuch mit den Bayern“. Zwei Gastspiele des Rekordmeisters an der Weser verpasste er wegen Verletzungen. In der Saison nach dem Wechsel war er hingegen dabei. Es gab eine 0:3-Niederlage und als Dreingabe die übliche Reaktion der Fans, die einen der Ihren an die geliebt-gehassten Bayern verlieren: Pfiffe. „Dazu ist alles gesagt.“ Jetzt freut sich Ismaël auf die Rückkehr. „Das Weserstadion ist immer noch etwas Besonderes, denn da hat für mich alles angefangen.“ Gemeint ist der Start in der Bundesliga, wo er zuerst mit Werder Bremen und schließlich auch mit den Münchenern das Double von Meisterschaft und Pokalsieg schaffte.

Muss so einer nicht hadern, wenn er nicht mehr um Titel spielt, sondern sich für den UI-Cup krumm machen muss? Kein Spur davon, wenn Ismaël vom „richtigen Weg“ der 96er, von „Geduld als wichtigster Lektion“ und vom Schwung redet, den sich die „Roten“ im Werder-Spiel für die nächste Saison holen sollen. „Wir haben nichts zu verlieren und können doch sehr viel erreichen. Jeder muss begreifen, was für ein tolles Gefühl es ist, zum Saisonende nicht im Niemandsland zu verschwinden.“ Damit das klappt müssten die Bremer allerdings noch einmal so vorbildlich gegen 96 verlieren, wie es ihnen in der Hinserie gelungen ist: 4:3 stand es da am Ende in der AWD-Arena. Und wenigstens für einen kurzen Moment wären viele Bremer gern wie 96 gewesen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:52
Hankes EM-Aus

Löws Scout in Bremen sieht von 96 nur Enke. Mike Hanke kann heute nicht stürmen – hat der 96-Star die EM verspielt?



VON ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. Als der 96-Trainer gestern Nachmittag die Laufwege der Offensivspieler üben ließ, spielte Benjamin Lauth neben Jiri Stajner. Mike Hanke, ansonsten gesetzt im 96-Sturm, fehlte – und wird auch heute nicht dabei sein. „Mike ist krank“, erläuterte Dieter Hecking, „er fällt aus.“

Ein schwerer Magen-Darm-Infekt zum falschen Zeitpunkt. Denn die Partie in Bremen war die letzte Chance für Hanke, sich für einen EM-Platz zu empfehlen. Von Pfingstmontag bis Mittwoch trifft sich der DFB-Trainerstab, um über die EM-Tickets zu entscheiden. „Da machen wir die gesamte Auswertung“, sagte Bundestrainer Joachim Löw gestern.

Die Auswahl des fünften Stürmers sieht Löw dabei als „schwierigste Entscheidung“. Vor der dreitägigen Klausur schickt Löw seine Scouts zur letzten Beobachtung der EM-Kandidaten heute in die Stadien. „Ich werde mir von zu Hause nochmals einen Gesamtüberblick verschaffen“, kündigte der Bundestrainer an.

Hanke kann damit keine Punkte mehr machen. Löws Scout wird zwar Torwart Robert Enke sehen, aber der 96-Torwart ist anders als Hanke nicht umstritten.
Enke zeigte zuletzt großartige Leistungen, was sich von Hanke nicht behaupten lässt. Dem Stürmer versprangen beim 3:0-Sieg gegen Rostock viele Bälle, gegen den schwachen Abstiegskandidaten gelang ihm kaum etwas.

Hankes Hauptkonkurrenten Oliver Neuville (Gladbach) und Patrick Helmes (Köln) scheinen ohnehin im Vorteil, vielleicht ist auch David Odonkor in der Verlosung. Der Leverkusener Stefan Kießling hat sich durch die rote Karte zuletzt wohl ins EM-Abseits gestellt.

Unter Beobachtung stehen heute auch zwei andere 96-Spieler – die Ex-Bremer Valérien Ismaël und Christian Schulz. „Wir sprechen fast einmal die Woche über unsere Erinnerungen“, sagt Ismaël, „welch besondere Stimmung herrschte. Wir wollen davon etwas nach Hannover bringen.“

Klein-Werder bei 96 mit den Anführern Ismaël und Schulz, aber Hecking warnt sie vor der Rückkehr: „Sie sollen nichts Besonderes machen“ – sondern ganz normal versuchen, mit 96 zu gewinnen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:53
Neue Chance für Lauth

HANNOVER. Wenn Training Sinn machen soll, dann wird heute Benjamin Lauth den kranken Mike Hanke ersetzen. 96-Trainer Dieter Hecking ließ Lauth gestern in der Stammelf angreifen.

Hecking sagte danach aber: „Ich habe mich noch nicht entschieden.“ Die Alternative zu Lauth wäre Vahid Hashemian. Der Trainer könnte auch das System wieder umstellen und mit nur einer Spitze spielen, doch das ist unwahrscheinlich. Das 4-4-2-System war zuletzt erfolgreich. Und die wacklige Werder-Defensive – schon 44 Gegentore – muss beschäftigt werden.

Lauth bekommt damit die große Chance, eine für ihn verkorkste Saison zu retten. Der Ex-Nationalspieler hat die 96-Erwartungen nicht erfüllt – das könnte sich ändern, wenn ihm in Bremen Entscheidendes gelänge.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 11:54
Das 4:3 im Hinspiel war der geilste Kick der Saison



Von HEIKO OSTENDORP und HEIKO NIEDDERER

Sieben Super-Tore, acht gelbe Karten, eine rote Karte, drei Elfer-Aufreger, 49 000 Fans in der ausverkauften AWD-Arena.

Die nackten Zahlen des Hinspiels 96 – Werder im Dezember.

Ein Wahnsinns-Spiel, das wohl keiner, der dabei war, je vergisst. Es war der geilste Kick der ganzen Saison!

4:3 fertigten die Roten in einem packenden Nord-Derby Bremen ab. Noch heute schwärmen alle davon.

Mike Hanke (24), der im Hinspiel seinen ersten Dreierpack machte: „Ich kann mich an kein besseres Spiel erinnern.“ Sogar Schiri Stark begeistert: „Das war wohl das intensivste Spiel, was ich jemals erlebt habe.“

Und Trainer Dieter Hecking: „Es war das Highlight der ganzen Bundesliga-Saison.“

Macht‘s heute nochmal, Jungs!

Die Vorzeichen für eine Wiederholung des Tor-Festivals stehen gar nicht so schlecht.

Hecking: „Beide Mannschaften sind super drauf. Gut möglich, dass es wieder einen offenen Fight gibt. Wir hoffen auf ein ähnlich tolles Spiel wie damals.“

Nur geht es diesmal um viel mehr.

Werder kämpft um die direkte Champions-League-Quali, die Roten hoffen noch auf den UI-Cup. Hecking kündigt offenes Visier an: „Wir werden selber mutig nach vorne spielen, offensiv rangehen.“

Und dass bei Werder-Spielen immer Treffer fallen, sieht man an der Tor-Differenz: 68:44 – im Schnitt 3,5 Buden pro Spiel!

Auch Altin Lala glaubt: „Werder wird nach vorne spielen müssen. Das liegt uns, das haben wir drauf. Wir müssen die Räume nutzen, dann haben wir auch Chancen in Bremen zu gewinnen.“

Die 4000 mitreisenden Fans der Roten können sich also wieder auf einen richtig geilen Kick freuen. Wenn es „nur“ einen schmutzigen 1:0-Sieg für 96 gibt, wird sich sicher auch keiner beschweren...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 10/05/2008 20:17
Spielbericht: SV Werder Bremen - H96 6:1 (2:0)


Ohne jede Chance blieb Hannover 96 beim SV Werder aus Bremen. Die Hansestädter demontierten das Team von Dieter Hecking, das einen ganz schlechten Tag erwischt hatte, mit 6:1 (2:0). Hugo Almeida (15.), Naldo (27.), Tim Borowski (73.), Ivan Klasnic (80.), Markus Rosenberg (82.) und Aaron Hunt (87.) trafen für die Gastgeber, ehe Szabolcs Huszti in der Nachspielzeit im Nachsetzen nach verschossenem Strafstoß zumindest noch den Ehrentreffer für die Roten erzielte.



Hanke muss kurzfristig passen

96-Cheftrainer Dieter Hecking war gezwungen, seine Rostock-Erfolgself zu sprengen: Rosenthal rückte für Balitsch (Kapselverletzung) ins Team, dazu erhielt Benjamin Lauth mal wieder eine Chance von Beginn an, da Hanke wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig passen musste. Werder-Coach Thomas Schaaf brachte Frings (nach Gelbsperre) für Baumann, der seinerseits nach Gelb-Rot zuschauen musste.



Naldo: Mann der ersten Halbzeit

Vom Anpfiff an war es der Gastgeber, der gegen abwartende 96er das Heft in die Hand nahm. Die warmen Frühlingstemperaturen schienen das Team Dieter Heckings zu lähmen. Ein erstes ernstes Ausrufezeichen setzte Frings, als er einen Freistoß vom rechten Strafraumeck an das linke Lattenkreuz nagelte (12.). Wenig später war es dann mit Naldo ausgerechnet ein Verteidiger, der die rote Defensivreihe durcheinander wirbelte. Unbehelligt marschierte der Brasilianer durch die indisponierte 96-Abwehr und legte allein vor 96-Schlussmann Enke stehend noch einmal klug quer zu Hugo Almeida, der keine Mühe hatte, ins leere Tor zu schieben (15.). Auch nach der frühen Gastgeberführung blieben diese das klar dominierende Team. Nach Frings (18.) und Fritz (19.) zielte auch Borowski bei seinem 20-Meter-Versuch etwas zu ungenau (20.). Hannover hatte der Offensivpower der Bremer kaum etwas entgegenzusetzen – was blieb, war ein halbherziger Versuch Rosenthals (22.). In der 27. Minute fiel folgerichtig das 2:0: Diego servierte einen Freistoß von rechts an den Fünfer, wo Naldo höher als Vinicius stieg und Enke per Kopf keine Abwehrmöglichkeit ließ. Mit dem Zweitorevorsprung im Rücken schalteten die Gastgeber einen Gang zurück, so dass 96 nun zu ersten ernsthaften Gelegenheiten kam. Pech hatte Lauth mit einem spektakulären Fallrückzieher nach Bruggink-Zuspiel, der hauchdünn am linken Pfosten vorbeistrich (35.), kurz vor der Pause traf Stajner dann nach Huszti-Rechtsflanke, die Bremens Keeper Wiese unterlief, per Kopf nur das linke Außennetz (42.).



Werder macht kurzen Prozess

Nach Wiederanpfiff legten die Gastgeber dann wieder einen Zahn zu und ließen den Roten nicht den Hauch einer Chance. Rosenberg, der überhastet abschloss (50.), und Mertesacker, der alleinstehend vor Enke in diesem seinen Meister fand (53.) hätten schon früh für die Entscheidung sorgen können. Als die erwartete 96-Gegenwehr aber ausblieb, gönnten sich die Bremer zunächst wieder eine Verschnaufpause, ehe das Tempo noch einmal angezogen wurde. Diego (64.) und Frings, der am starken Enke scheiterte (69.) setzten neue Offensivzeichen, ehe Tim Borowski ein Geschenk der 96er zur endgültigen Entscheidung annahm: Im Anschluss an eine Rechtsecke behinderten sich Ismael und der eingewechselte Hashemian bei dem Versuch einer Kopfballabwehr gegenseitig, so dass Borowski das Leder vor die Füße fiel. Gekonnt schloss der Neu-Bayer per Außenrist-Direktschuss in die lange linke Ecke ab (73.). Nun war der letzte 96-Widerstand gebrochen, Bremen machte in seiner typischen Art kurzen Prozess: Nach Lala-Foulspiel an Diego trat der Brasilianer selbst zum fälligen Strafstoß an, scheiterte per lässigem Lupfer aber am herausragend reagierenden Enke. Diego hielt das Leder per Seitfallzieher aber im Spiel, so dass Joker Ivan Klasnic aus vier Metern zum 4:0 einköpfen konnte (80.). Keine zwei Minuten später glänzte der Kroate dann als Assistgeber. Markus Rosenberg brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten (82.). Doch damit nicht genug! Der eingewechselte Özil spielte einen feinen Pass auf den eingewechselten Aaron Hunt, der den bemitleidenswerten Enke per Fußsohle aussteigen ließ und zum 6:0 verwandelte (87.). Dass den Gästen doch noch ein Ehrentreffer gelang, war einem Foulspiel von Frings gegen Stajner im Strafraum zu verdanken. Eigentlich passend zum Spiel scheiterte der sonst so sichere Szabolcs Huszti zunächst vom Punkt an Wiese, konnte den Abpraller aber per Hechtkopfball aber doch noch einnetzen.



Lala und Rosenthal Gelb gesperrt

Während Werder Bremen seine Ambitionen auf die direkte Champions League Qualifikation deutlich unterstrich, ist der leise Traum UI-Cup für die Roten endgültig ausgeträumt. Beim Saisonfinale gegen die bereits geretteten Cottbuser (2:0 gegen den HSV) muss Dieter Hecking sowohl auf Jan Rosenthal als auch auf Altin Lala verzichten. Beide kassierten ihre fünfte Gelbe Karte. Salvatore Zizzo hätte sich sein zwanzigminütiges Bundesligadebüt sicherlich auch anders vorgestellt…



STATISTIK

SV Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen – Frings, Jensen (35. Hunt), Borowski (76. Özil), Diego - Rosenberg, Almeida (70. Klasnic)

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Ismaël, C.Schulz - Lala, Rosenthal, Huszti, Bruggink (57. Hashemian) - Stajner, Lauth (70. Zizzo)

Tore: 1:0 Almeida (15. Naldo), 2:0 Naldo (27. Diego), 3:0 Borowski (73.), 4:0 Klasnic (80., Diego), 5:0 Rosenberg (82., Klasnic), 6:0 Hunt (87., Özil), 6:1 Huszti (90+1)

Gelbe Karten: - / Rosenthal (5., gesperrt), Cherundolo, C. Schulz, Huszti, Lala (5., gesperrt)

Besondere Vorkommnisse: Diego scheitert per FEM an Enke (80.); Huszti scheitert per FEM an Wiese (90+1)

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 41.000 (ausverkauft)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/05/2008 07:00
Stimmen zum Spiel

"Alles, was ein gutes Spiel ausmacht", hat Werder-Coach Thomas Schaaf beim Nordderby gesehen. Gemünzt ist das aber nur auf die Partie seiner eigenen Mannschaft. 96-Coach Dieter Hecking findet nach der 1:6-Pleite in Bremen klare Worte, blickt aber gleichzeitig auch bereits auf die Zukunft: "Wir werden noch einmal darüber reden müssen und dann geht der Prozess in Hannover weiter.“ Hier findet Ihr weitere Reaktionen zum Spiel:


Werder-Coach Thomas Schaaf: „Die Mannschaft hat allen gezeigt, dass sie ein klares Ziel vor Augen hat. Sie hat alles dafür gegeben und ich hoffe, dass wir dieses Ziel nächste Woche auch erreichen. Heute hat man wohl alles gesehen, was ein gutes Fußballspiel ausmacht.“

96-Trainer Dieter Hecking: „Ich glaube, dass wir einfach von der ersten Sekunde an viel zu viel Respekt hatten. Wenn man die ersten 20 Minuten in Bremen überstehen kann, dann bekommt man normalerweise auch seine Möglichkeiten, aber davon war in keiner Phase etwas zu sehen. Dann liegt man recht schnell mit 2:0 hinten, was ja auch passieren kann. Es steht außer Frage, dass man in Bremen auch mal vier, fünf, sechs Dinger bekommen kann, aber dabei darf man seinen Torwart nicht so im Stich lassen, wie wir es heute gemacht haben. Das geht nicht und damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Das ist etwas, woran wir arbeiten müssen. Es ist überhaupt keine Frage, dass wir nicht mit Bremen auf Augenhöhe sind und da noch Abstand ist. Ich habe meine Mannschaft vor solchen Erwartungen auch immer in Schutz genommen, trotzdem bin ich heute nicht einverstanden. Wir werden noch einmal darüber reden müssen und dann geht der Prozess in Hannover weiter.“

96-Keeper Robert Enke: „Man weiß, wie Bremen spielt und man darf es ihnen nicht so einfach machen, wie wir es getan haben. Mit dem 2:0 war das Spiel schon entschieden. Denn will man in hier einen Rückstand aufholen, dann muss man nach vorne spielen. Und da wir nicht nach vorne gespielt haben, wurde das bestraft. Du kannst hier verlieren, das ist klar – aber nicht so. Wir haben uns gewehrt, aber waren viel zu naiv. Wir haben dumme Fehler gemacht. Teilweise standen da Spieler im Strafraum, wie es nicht einmal im Training passiert – mit vier Metern Platz. Das kann alles nicht sein! Man muss sich so wehren, dass man eben nur 2 oder 3 Tore bekommt – und nicht 5 oder 6. Das hat man heute vermisst und jetzt müssen wir uns die Kritik dafür anhören.“

zum UI-Cup: „Das Thema UI-Cup – so ein Mist! Wer die ganze Saison sieht, der weiß, dass wir noch gar nicht so weit sind. Wir sind nicht so konstant, dass wir auch mal gegen so eine Mannschaft wie Bremen gewinnen können. Höchstens wenn alles passt und man ganz viel Glück hat, kann man mal so ein Spiel wie im Hinspiel machen. Ich beschäftige mich nicht mit dem UI-Cup und dieses Spiel hat das bestätigt.“



Christian „Schulle“ Schulz: „Man kann in Bremen verlieren, aber die Art und Weise geht gar nicht. So etwas darf nicht passieren und es hat uns gezeigt, dass wir noch nicht oben dazu gehören. Wir müssen jetzt unsere Lehren aus dem Spiel ziehen. Nach vier Gegentoren darf man nicht einfach aufhören, sondern muss es weiter versuchen. Sechs Tore sind natürlich ganz bitter – ein starkes Stück. Man hat rein gar nichts von unseren letzten guten Spielen gesehen. Dennoch müssen wir uns jetzt auf Cottbus konzentrieren, um doch noch einen guten Abschluss hinzulegen. Heute tut es mir ganz einfach für Robert leid.“

über Diego: „Ja der spielt schon in einer anderen Liga. Aber da denke ich auch an einen Ribéry. Es ist toll, dass wir solche Leute hier haben. Das wertet die ganze Bundesliga auf.“

Ex-96er Per Mertesacker zum Wiedersehen mit seinen alten Kollegen: „Dieses Mal war der Rummel vor dem Spiel eigentlich gar nicht so groß. Es ist doch klar, dass ich noch viele kenne, aber da muss man die 90 Minuten halt mal völlig abschalten – anders geht es ja gar nicht.“

Werder-Kapitän Torsten Frings: „Wir haben richtig gut gespielt, gut kombiniert und der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Mitleid hatte ich keins, denn wir wollen Zweiter werden. Es war gut, dass wir die Chancen heute genutzt haben.“

Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs: „Wir wollen in jedem Spiel etwas anbieten. Es ist doch klar, dass der Nachmittag bei Sonne, Superstimmung und der tollen Verabschiedung vom Tim Borowski mehr als gelungen war.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 12/05/2008 07:01
Hannover 96 - FC Energie Cottbus

am 17.05.2008, 15:30 Uhr in der AWD-Arena


Nächster Gegner: Energie Cottbus


Aktuelle Situation:
Das 2:0 gegen den HSV brachte die erhoffte Klarheit. Der FC Energie Cottbus spielt auch in der kommenden Saison erstklassig. Mitentscheidend dürfte der 2:1-Last-Minute-Erfolg gegen den direkten Mitkonkurrenten Hansa Rostock gewesen sein. Am letzten Saisonspieltag kommt es daher zu einem reinen Schaulaufen für die Lausitzer. Beim Hinspiel gegen Hannover hatte die jetzt von Bojan Prasnikar betreute Elf ein unvergessenes Erlebnis. Die Roten wurden mit 5:1 vom Platz gefegt.

Wichtige Abgänge:
Steffen Baumgart (1.FC Magdeburg) Francis Kioyo (Maccabi Netanya) Tomasz Bandrowski (KKS Lech Posen)Kevin McKenna (1.FC Köln) Sergiu Marian Radu (VfL Wolfsburg) Vlad Munteanu (VfL Wolfsburg) Daniel Gunkel (1.FSV Mainz 05) Zoltán Szélesi (Racing Straßburg) Lars Jungnickel (Dynamo Dresden)

Wichtige Zugänge:
Michal Papadopulos (Bayer 04 Leverkusen)
Dusan Vasiljevic (Kaposvári RFC)
Ivan Radeljic (Slaven Belupo Koprivnica)
Kristijan Ipsa (Varteks Varazdin)
Dimitar Rangelov (Racing Straßburg)
Stanislav Angelov (Levski Sofia)
Dennis Sörensen (FC Midtjylland)
Ovidiu Burca (Progresul Bukarest)

Verletzte/Gesperrte Spieler:
keine

Scorerliste:
Erwin Skela 13 (7 Tore, 6 Vorlagen)
Dimitar Rangelov 11 (6 Tore, 5 Vorlagen)
Dennis Sörensen 9 (6 Tore, 3 Vorlagen)

Vergangene fünf Pflichtspiele:
BL: Hamburger SV (H) 2:0
BL: Karlsruher SC (A) 1:1
BL: Werder Bremen (A) 0:2
BL: FC Hansa Rostock (H) 2:1
BL: FC Schalke 04 (A) 0:5

Bundesligabilanz gegen Hannover 96:
Heimbilanz: 2 S - 0 U - 1 N
Auswärtsbilanz: 1 S - 0 U - 1 N
Gesamtbilanz: 5 Spiele - 3 S - 0 U - 2 N

Letzte Spiele:
2007/08: Cottbus - 96 5:1
2006/07: 96 - Cottbus 2:0
2006/07: Cottbus - 96 0:1

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:07
Infos zum Saisonfinale

Im Rahmen des letzten Spieltags der Saison 2007/2008 feiert Hannover 96 mit seinen Fans den gelungenen Verlauf der Spielzeit. Vor dem Anpfiff (15:30 Uhr) zur Bundesligapartie gegen Energie Cottbus am Samstag, 17. Mai, gibt es in der AWD-Arena ein besonderes Programm.



Revolverheld live
So werden noch einmal ausführlich die Höhepunkte der zurückliegenden Saison im Arena-TV präsentiert und alle Spieler verabschiedet, die Hannover 96 nach Saisonende verlassen. Etwa eine Viertelstunde vor Anpfiff wird die Band „Revolverheld“ ihren EM-Song „Helden 2008“ in der AWD-Arena präsentieren. Außerdem kommt zuvor die Fanartikel-Kanone von Hannover 96 eine halbe Stunde zum Einsatz. Beginn des Programms ist um 14:30 Uhr.

Saisoneröffnung am 05. Juli
Gleichzeitig lädt Hannover 96 alle Fans zum großen Familientag am Samstag, den 5. Juli 2008, auf das Gelände der AWD-Arena ein. Von 13 bis 18 Uhr bieten der Verein sowie Sponsoren und Partner ein buntes Programm rund um den Fußball und 96. Und natürlich sind auch zahlreiche Aktionen mit der Profimannschaft geplant. Der genaue Ablauf wird rechtzeitig auf hannover96.de sowie über die Tagespresse bekannt gegeben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:08
Test gegen FC Porto

Das wird ein Highlight! Am Freitag, den 18. Juli 2008, empfängt Hannover 96 den portugiesischen Dauermeister vom FC Porto. Es wird voraussichtlich das einzige Testspiel der Roten in der Vorbereitung auf die Saison 08/09 sein, das in der AWD-Arena ausgetragen wird.



Vor fünf Jahren 0:0

Den letzten Vergleich zwischen beiden Teams gab es fast auf den Tag genau vor fünf Jahren, am 24. Juli 2003. Das Spiel endete damals 0:0. Anstoß zu der Partie mit internationalem Flair erfolgt um 19:00 Uhr.

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Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:10
Trainingslager terminiert


Die Rahmendaten der Vorbereitung zur kommenden Saison 2008/2009 sind terminiert. Das Team von Hannover 96 wird gut eine Woche nach Trainingsstart (30. Juni) ein Lauftrainingslager in Bad Pyrmont (07.-12.07) bestreiten. Den nötigen Feinschliff holt sich die Hecking-Truppe dann, wie bereits in den vergangenen Jahren, zwischen dem 19. und 26. Juli in Velden am Wörthersee im österreichischen Kärnten. Am 30. Juli geht es dann gleich weiter auf die Insel Mallorca, wo bis zum 03. August ein internationales Turnier ausgespielt wird.



Idyllisch: Das Schloss am Wörthersee

Auf welche Testspielgegner die Roten während der Vorbereitung treffen, steht noch nicht fest. Wir werden Euch selbstverständlich informieren, wenn diese Infos bekannt sind.

So geht es weiter
Hier noch einmal die wichtigsten Rahmendaten der Vorbereitung zusammengefasst:

25. Mai – 29. Juni 2008: Urlaub
30. Juni 2008: Trainingsstart
07.-12. Juli 2008:Lauftrainingslager Bad Pyrmont (Hotel Steigenberger)
19. – 26. Juli 2008: Trainingslager in Velden (Kärnten/Österreich)
30. Juli – 03. August 2008: internationales Turnier auf Mallorca
09/10. August 2008: 1. Hauptrunde DFB-Pokal
16./17. August 2008: Bundesligastart

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:11
Gleich vier Spieler hatten vor dem Bremen-Spiel vier gelbe Karten auf dem Konto.



Für zwei von ihnen ist die Saison vorbei: Altin Lala und Jan Rosenthal bekamen die fünfte Gelbe, fehlen gesperrt im letzten Spiel gegen Cottbus. Muss Hecking jetzt etwa Sergio Pinto (Rot-Sperre abgelaufen, interne Sperre bis Saisonende) fürs letzte Spiel begnadigen? Hecking: „Das wird nicht passieren. Wir werden auch so eine schlagkräftige Truppe haben.“ Hecking hofft noch auf die Rückkehr von Balitsch (Knöchel). Der soll Mittwoch oder Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:12
Hochstätter fordert Wiedergutmachung gegen Cottbus



Schon in der Hinrunde versaute sich 96 den tollen Eindruck der ersten Halbserie mit dem blamablen 1:5 in Cottbus kurz vor Weihnachten.Jetzt kam‘s sogar noch schlimmer: Mit 6:1 prügelte Werder die Roten aus dem Stadion. Der gute Eindruck der letzten Wochen - futsch! Doch immerhin haben sie anders als in der Hinrunde noch eine Chance, für einen positiven Abschluss zu sorgen...

Hochstätter fordert Wiedergutmachung gegen Cottbus!
Für 96 ist es die Woche der Ehre!
Sportdirektor Hochstätter: „Die Art und Weise der Niederlage in Bremen war das Problem. Das müssen wir gegen Cottbus gerade rücken. Ich gehe davon aus, dass jeder weiß, dass die Saison so nicht zu Ende gehen darf. Wir wollen mit einem positiven Abschluss in die Sommerpause gehen.“

Trainer Dieter Hecking gab seinen 1:6-Versagern deshalb eine ordentliche Standpauke. Hecking: „Wir haben nochmal über Bremen gesprochen. Wir wollen jetzt ein gutes Spiel abliefern, das habe ich den Spielern deutlich zu verstehen gegeben. Es ist eine Verpflichtung für uns, den Fans einen guten Abschluss zu bieten. Das muss der Antrieb für die Mannschaft sein.“ Die Woche der Ehre!
Schon letzte Saison versauten die Roten mit einem 0:3 zu Hause gegen Nürnberg am letzten Spieltag den Fans den Saison-Ausklang. Rutschten so vom achten Tabellenplatz noch auf Rang 11. Jetzt ist Hannover wieder Achter. Und genau drei Klubs könnten noch vorbeiziehen... Die Bremen-Versager sind in der Woche der Ehre gefragt. Damit‘s endlich mal am Ende was zu feiern gibt - und nicht wieder völlig die Luft raus ist...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:12
Fredi Bobic exklusiv in der NP



Oh, Mann, das hat mir leidgetan für Robert Enke. Dieser Frust. Er hat ja gar kein schlechtes Spiel in Bremen gemacht, kriegt aber sechs Dinger. Das fühlt sich für einen Torwart brutal an.

Die Jungs haben ihn böse im Stich gelassen und standen beispielsweise bei Naldos Solo-Lauf vorm 0:1 wie Jugendspieler nur Spalier. Es gab kein vernünftiges Zweikampfverhalten, keine Zuordnung – das war ein kollektives Versagen. Wenn du die Bremer spielen lässt, dann nehmen sie das Angebot dankend an.

Nach dem dritten Gegentor hätte man eigentlich die Schotten schließen und hinten dicht machen sollen. Wenn du dann aber in den letzten zehn Minuten noch drei Tore frisst, ist das ein Zeichen dafür, dass du aufgegeben hast.
Das wirft natürlich nochmal ein schlechtes Licht auf die Mannschaft, die ja im Grunde eine gute Serie gespielt hat. Es fällt nur auf, dass sie immer, wenn sich die Chance ergibt, etwas Großes zu erreichen, klein beigibt.

Bitte nicht falsch verstehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass bei 96 ein Mentaltrainer helfen könnte. Hier gehts nicht um einen Psycho-Doc, der vor die Mannschaft tritt und die Spieler auf der Couch therapiert. Es geht um jemanden, der die Prozesse im Team beobachtet und mit einzelnen Jungs in Kontakt tritt. Ein Mentalcoach kann in Drucksituationen Ängste nehmen. Früher in Bolton hatten wir immer einen dabei, ich habe das als sehr angenehm empfunden. Auch Ralf Rangnick hat bei 96 früher schon mit Chris Hamilton gearbeitet. Das entspricht der Entwicklung im modernen Fußball – man optimiert sein Team.
Mit einem Mentaltrainer wird es bei 96 natürlich nicht getan sein. Man muss schon weiter prüfen, ob für das zentrale Mittelfeld ein Spieler zu finden ist, der Extra-Klasse und Dynamik reinbringt. Und im Sturm wird der Personalstamm ja ohne Hashemian und Brdaric auch dünner, zumal Lauth auf der Kippe steht. Vielleicht findet 96 bei der EM noch ein Schnäppchen für den Sturm.

Vorher muss sich 96 aber noch mit Anstand aus der Saison verabschieden. Mit der Blamage in Bremen haben sich die Jungs wieder in Zugzwang gebracht. Aber Cottbus ist ja schon gerettet und wird in dieser Woche mehr feiern als trainieren. Das könnte ein lustiger Saison-Ausklang werden.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:13
96 plant Wiedergutmachung gegen Cottbus. Die AWD-Arena wird voll.



In vier Tagen gibts die Chance zur Wiedergutmachung. Für das Saisonfinale gegen Cottbus verspricht 96 ein Fußballfest.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Wie sich die Zitate gleichen! „Man kann in Bremen verlieren, aber nicht so“, stammelte Christian Schulz nach dem 1:6 in seiner alten Heimat Bremen. Vor fünf Monaten hatte 96 in Cottbus 1:5 verloren, damals schimpfte Trainer Dieter Hecking: „Man kann in Cottbus verlieren, aber die Art und Weise war sehr bedenklich.“

Der große Unterschied: Im Dezember ging 96 mit diesem Negativerlebnis in die Winterpause, dieses Mal hat man die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Sogar zur doppelten – denn Gegner am letzten Spieltag ist Cottbus.
Das 1:6 in Bremen „darf eine gute Saison nicht kaputtmachen“, betont Arnold Bruggink. Der Holländer verspricht zum Saisonabschluss ein Fußballfest: „Wir wollen am Sonnabend richtig Spaß haben und Spaß machen.“ Die Fans sollen mit drei Punkten „belohnt werden“. Christian Schulz fordert noch einmal „volle Konzentration, um doch noch einen guten Abschluss hinzulegen“.

Und so kommt es hoffentlich auch, schließlich ist alles angerichtet auf einen schönen Abschied von der Saison 2007/2008. Schon vor dem Bremen-Spiel hatte 96 rund 45 000 Karten verkauft, die AWD-Arena dürfte also am Sonnabend ausverkauft sein. Vielleicht gibts sogar Verbrüderungsszenen von Cottbus- und 96-Fans, die sich ja sonst spinnefeind sind – Grund zum Feiern hätten sie. Cottbus ist bereits gerettet, 96 hat schon letzte Woche einen neuen Punkterekord aufgestellt.

Sportdirektor Christian Hochstätter wertet die Saison schon jetzt als Erfolg: „Man kann zufrieden sein, weil wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Auch wenn wir in Bremen eine richtige Klatsche gekriegt haben, sind wir auf einem guten Weg.“ Gegen Cottbus fehlen Altin Lala und Jan Rosenthal, die in Bremen beide ihre fünfte gelbe Karte sahen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:15
Außer Enke hat Hecking nichts Positives gesehen



VON ANDREAS WILLEKE
Haben Sie auch etwas Positives gesehen?
Robert. Ich finds schade, dass die Mannschaft ihn so im Stich lässt. Beim ersten Tor rennt Naldo 70 Meter über den Platz, und alle gucken zu. Beim dritten Tor köpfen zwei Mann den Ball hoch und sagen danke. Das sind Sachen, die wir nicht sehen wollen.

Haben Sie schon mal so eine tolle Elfmeter-Parade gesehen?
Das war ja die Krönung. Diego will Robert verarschen, dann hält er den Ball, und unsere Abwehrspieler träumen. Das meine ich mit im Stich lassen.

Werder war vom Anpfiff weg griffiger …
Man kann in Bremen verlieren, aber dass wir nicht verlieren wollten, hat man leider in keiner Phase des Spiels gesehen.

Welche Erklärung haben Sie für den Einbruch?
Vielleicht fehlte die letzte Spannung. Es ist ja immer dasselbe, das wir bemängeln, wenn es nicht läuft. Dass wir zu weit auseinander spielen und nicht mehr in die Zweikämpfe kommen.

Vor dem Spiel war der UI-Cup noch möglich. Robert Enke sagt, da gehören wir nicht hin.
Das war wohl im Frust. Ich bleibe dabei, die ersten fünf, sechs Mannschaften sind ein Stück weg von uns. Wenn wir die anderen ein Stück von uns weg halten, sind wir weiter nach vorne gekommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:16
Bruchlandung in Bremen

Peinliches 1:6 für 96: Niederlage vernichtet UI-Cup-Chance / Lala und Rosenthal gesperrt



Von Volker Wiedersheim

Bremen. Draufhauen? Bringt nichts. Jedenfalls nicht nach den ganz schlimmen Niederlagen, so heißt es im Fußball.

Also auf das Positive schauen: Die „Roten“ haben wenigstens nicht im Heimspiel mit 1:6 gegen Werder Bremen verloren. So wurden nur gut 4000 mitgereiste Fans des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 und nicht knapp 50 000 im ausverkauften heimischen Stadion Augenzeugen des wohl peinlichsten 96-Auftritts der Saison.

Das war’s, mehr Positives gibt es von der höchsten Bundesliga-Niederlage der 96er seit 1986 (0:7 beim VfB Stuttgart) nicht zu berichten. Obwohl Robert Enke, nachdem Altin Lala Diego im Strafraum gefoult hatte, einen Elfmeter des Brasilianers hielt.

Und damit kommen wir nun zum Negativen. Ivan Klasnic hat nach Enkes Rettungstat unbehelligt von allen 96ern zum 4:0 für die Gastgeber einköpfen dürfen. Aber da kam es schon gar nicht mehr drauf an. Die „Roten“ erlebten ihr Waterloo im Weserstadion, und das war schon nach knapp einer halben Stunde klar. Bis dahin hatten Hugo Almeida (14. Minute) und Naldo (27.) Werders direkten Weg in die Champions League zementiert und zugleich die letzten Hoffnungen der 96er auf den UI-Cup-Platz im Keim erstickt. Den machen jetzt andere Teams unter sich aus. Stimmte schon, was ein prominenter ZDF-Reporter Kollegen zuzischte, aus Anstand aber vor einer laufenden Kamera sicher nie sagen würde: „96 – ist doch wohl peinlich!“

In der Schlussphase wurden dann wohl die Bremer des Leerlaufs überdrüssig, und so fielen die nächsten vier Tore für die Gastgeber dank sprichwörtlich niedersächsisch-erdverwachsener 96-Abwehrspieler. Bevor Szabolcs Huszti in der Nachspielzeit für 96 traf (Abstauber nach seinem abgewehrten Strafstoß) erzielten Tim Borowski (73.), Klasnic (80.), Markus Rosenberg (82.) und Aaron Hunt (87.) ihre Tore. Groß gejubelt wurde da schon nicht mehr. Es schien, als sei den Bremern die Demütigung so peinlich, wie man es von den 96ern erwartet hätte. Die hanseatische Anständigkeit zeigte sich auch bei einer Episode vor dem Elfmeter: Bremer Fans und Mitspieler forderten Torhüter Tim Wiese als Schützen. Doch Werder-Trainer Thomas Schaaf schickte ihn zurück und knarzte anschließend: „Wir haben andere Schützen.“ Manager Allofs: „Da fehlte mir die Ernsthaftigkeit.“ Werder-Kapitän Torsten Frings: „Das gehört sich nicht, das ist eine Unsportlichkeit.“

Draufhauen bringt nichts – auch Dieter Hecking hielt es mit dieser Linie, als er Ereignis und Ergebnis gestern aufgeräumt analysierte. „Es gibt da keine Tränen und keinen Wutausbruch, und meine Tonart wäre nicht anders, wenn wir 6:1 gewonnen hätten“, sagte Hecking. „Natürlich sind wir nicht erfreut. Das war eine Klatsche. Es hat mich geärgert, dass wir nach dem 3:0 nicht dichtgemacht haben.“ Aber lange dürfe man sich mit solchen sportlichen Katastrophen nicht aufhalten, so Hecking, sondern man müsse wieder nach vorn blicken.

Blickt 96 nun nach vorn, stehen zwei Hürden vor Saisonschluss und Sommerurlaub. Energie Cottbus als Gegner des letzten Spieltages am Sonnabend einerseits und die von vielen Fans in den einschlägigen Internetforen aufgeworfene „Charakter“-Frage an die 96-Spieler: Mangelt’s grundsätzlich an Moral? Hecking verneint entschieden. Und die Mannschaft könnte das am Sonnabend gegen Energie Cottbus vor den erwartungsgemäß gut gefüllten Rängen bestätigen. Allerdings nicht in Bestbesetzung: Jan Rosenthal und Altin Lala sahen zum fünften Mal Gelb und sind gesperrt.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:17
Enke allein gegen alle

Der 96-Torwart spielt fehlerlos und kassiert dennoch sechs Gegentore: Wie lange tut er sich das noch an?



Von Christian Purbs

Bremen. Es gibt diese Momente, in denen selbst ein ruhiger und besonnener Spieler wie Robert Enke genug hat. Nicht mehr kann – und einfach auch nicht mehr will. Um es ganz deutlich zu sagen: Der 96-Kapitän hatte die Schnauze gestrichen voll. Drei Tore hatte der Torwart von Hannover 96 im Bundesligaspiel bei Werder Bremen schon kassiert, als Diego in der 82. Minute zum Elfmeter anlief. Enke fiel auf seinen raffiniert (arrogant?) getretenen Strafstoß-Lupfer in die Mitte des Tores nicht herein. Schon auf dem Weg in die rechte Ecke, machte er abrupt kehrt und lenkte den Schuss mit einer weiteren Glanztat in Richtung rechter Pfosten. Dort schnappte sich Diego erneut den Ball, passte ihn über die eigene Schulter vors 96-Tor, wo Ivan Klasnic ungestört zum 4:0 für Werder einköpfen konnte. Enke allein gegen alle – wieder einmal.

Das war zu viel, der Keeper drehte ab, ging wütend hinter das Tor und versetzte der Werbebande einen gehörigen Tritt. Der Frust musste sich irgendwie entladen, zu viel davon hatte sich zuvor angestaut. Wieder einmal hatten ihn seine Mitspieler im Stich gelassen, wieder einmal waren sie nicht da, als ihr Kapitän ihre Hilfe gebraucht hätte. „Das war sehr ärgerlich, weil ich den Elfmeter gehalten habe und wir trotzdem noch ein Tor bekommen haben“, sagte Enke nach dem Spiel.

„Sehr ärgerlich“ trifft es nicht ganz. Es war unverschämt, wie schlafmützig und undiszipliniert seine Vorderleute speziell in letzten 20 Minuten der Begegnung spielten. Während Enke nach dem Schlusspfiff seine Emotionen wieder unter Kontrolle hatte, regte sich Dieter Hecking umso mehr über das Verhalten seines Teams auf. „Man kann in Bremen auch vier, fünf oder sechs Tore bekommen. Aber es ist enttäuschend, wie unser Torhüter im Stich gelassen wurde“, sagte der 96-Trainer.

Für Enke ist das keine neue Erfahrung. Er selbst spielt seit Wochen, ja fast die ganze Saison über fehlerlos und kann dennoch nicht verhindern, dass sein Tor immer wieder zur Schießbude der Liga wird. 56 Gegentore sind bitter für einen herausragenden und ehrgeizigen Spieler wie Enke – und alles andere als ein Empfehlungsschreiben für die Nationalelf. Am Freitag gibt Joachim Löw seinen Kader für die Europameisterschaft bekannt. Enke hofft, als Ersatztorwart hinter Jens Lehmann beim Turnier in der Schweiz und Österreich dabei zu sein. Zwar hat der Bundestrainer zugesagt, Enkes Leistung „differenziert“ zu betrachten. Dennoch bleibt zu hoffen, dass Löw am Sonnabend nicht nur das Ergebnis zur Kenntnis genommen hat, sondern irgendjemand ihm auch eine Aufnahme mit Enkes Paraden auf den Schreibtisch gelegt hat.

„Für Robert tut es mir am meisten leid“, sagte Christian Schulz: „Für einen Spieler, der noch auf die EM hofft, sind sechs Dinger natürlich Mist.“ Nun ist Einsicht der erste Schritt zur Besserung, aber vielleicht kommt sie zu spät. Der VfB Stuttgart und der FC Bayern könnten einen Torwart mit Enkes Klasse gut gebrauchen. Und wenn der 30-Jährige eine Chance auf die Nachfolge von Lehmann als deutsche Nummer 1 haben will, dann wohl nur, wenn er mit seinem Verein auch international spielt. Mit Hannover ist das in der nächsten Saison nicht möglich. Enkes Vertrag bei den „Roten“ läuft zwar noch bis 2010 (plus Option), aber würde ihm wirklich jemand bei 96 Steine in den Weg legen, wenn er den Verein vorzeitig verlassen will?

In Bremen hat die Mannschaft Enke einen Bärendienst erwiesen – vielleicht aber auch sich selbst. Denn sechs Gegentore können sehr nachdenklich machen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:18
So waren die „Roten“ in Form doh



Robert Enke: Verhinderte mit seinen super Paraden gegen Per Mertesacker (52. Minute) und Torsten Frings (69.) ein noch schlimmeres Debakel. Meisterte den Elfmeter von Diego grandios und blieb trotz der sechs Gegentore ohne Fehler. Note 1

Steve Cherundolo: Und noch eine ganz schwache Vorstellung des Amerikaners. Gewann kaum einen Zweikampf und war mit den flexiblen Werder-Stürmern absolut überfordert. Note 5

Valérien Ismaël: Zeigte an seiner alten Wirkungsstätte sein schlechtestes Spiel im 96-Trikot. Bei vielen Bremer Angriffen nicht auf dem Posten, ganz schlimm sein „Zweikampf“ im eigenen Strafraum mit Vahid Hashemian, der zum 3:0 (73.) für Werder führte. Note 5,5

Vinicius: Der Brasilianer war in kaum einer Szene richtig im Bilde. Beim 0:2 ließ er Naldo gewähren (27.). Nicht nur in der Endphase des Spiels mit vielen Fehlern und ohne Disziplin. Note 5,5

Christian Schulz: Ohne Mumm und Elan. Ob Clemens Fritz, Hugo Almeida oder Frings: Wer über seine Seite angriff, hatte leichtes Spiel. Da halfen auch die netten „Schuuulz-Rufe“ aus dem Werder-Fan-Block nicht. Note 5,5

Altin Lala: Kam überhaupt nicht ins Spiel, weil das Bremer Mittelfeld viel in Bewegung war und sich immer wieder schnell vom Ball trennte. Nach seiner 5. Gelben Karte beim Saisonfinale gegen Cottbus nur Zuschauer. Note 5

Jan Rosenthal: Fand nach einer schlimmen halben Stunde für ein paar Minuten wieder in die Spur. Ging nach der Pause mit der Mannschaft unter. Auch er muss aufgrund einer Gelb-Sperre gegen Cottbus zuschauen. Note 5

Arnold Bruggink: Bis zu seiner Auswechslung mit einem guten Pass auf Benjamin Lauth (35.). Der Werder-Wirbel war aber mindestens eine Nummer zu schnell für den Holländer. Note: 5

Szabolcs Huszti: Zeigte beim Strafstoß in der Nachspielzeit zum ersten Mal in dieser Saison Nerven vom Elfmeterpunkt. Dabei hatte der Ungar Glück, dass er eine zweite Chance bekam und per Kopf noch sein zehntes Saisontor erzielen konnte. Ansonsten waren das 90 Minuten Alibi-Fußball. Note 5

Jiri Stajner: Der engagierte Tscheche verdiente sich trotz mäßiger Leistung einen kleinen Fleiß-Bonus. Note 4,5

Benjamin Lauth: Seine Bewegung ohne Ball und sein Zweikampfverhalten waren eine Zumutung. Bis auf seinen sehenswerten Seitfallzieher (35.) spielte der Stürmer so, als ob er nicht dazugehört und ihn das alles gar nichts angeht. Note 6

Vahid Hashemian: Bewegte sich viel, aber auch sehr uneffektiv. Eine gute Kopfballablage auf Stajner ist zu wenig. Note 5

Salvatore Zizzo: Kam 20 Minuten vor Abpfiff für Lauth und versuchte, bei seinem Bundesliga-Debüt auf der rechten Seite noch etwas zu bewegen. Nach einem Foul von Naldo blieb der Elfmeterpfiff aus.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:19
Merte im Gespräch

Herr Mertesacker, hatten Sie sich die Aufgabe gegen Ihren alten Verein so leicht vorgestellt?

Das 6:1 muss man erst einmal ein bisschen sacken lassen. Auf dem Weg in die Champions League war das ein wichtiges Spiel und ein wichtiger Sieg für uns. Nach der schnellen 2:0-Führung haben wir es ein wenig schleifen lassen, aber dann in der 2. Halbzeit guten Konter-Fußball gezeigt. Wir waren in einem Tal und haben uns da jetzt mit unglaublichen Ergebnissen herausgekämpft.

Nach dem 2:0 hat Werder eine Pause eingelegt und 96 ein bisschen mitspielen lassen. Mussten Sie sich bei den Temperaturen und dem Kampf am vergangenen Mittwoch die Kräfte einteilen?

Sie haben wahrscheinlich im Schatten gesessen, auf dem Platz war es jedenfalls heiß und ziemlich anstrengend. Es war nicht einfach nach dem Kampf gegen den HSV, nach den vielen Vorwürfen gegen uns. Aber gegen 96 haben wir die richtige Antwort auf alle Fragen gegeben. Trotz der Sperren von Frank Baumann und Jurica Vranjes haben wir das gut hinbekommen. Ich denke, wir können stolz auf unsere Leistung sein.

Vor dem letzten Spieltag hat Werder eine sehr komfortable Situation. Schon ein Unentschieden in Leverkusen reicht für die direkte Qualifikation zur Champions League.

Ein Unentschieden reicht uns aber nicht. Das war eine lange, anstrengende Saison, wir haben viel für die 63 Punkte gearbeitet. Es wird sicherlich kein leichtes Spiel gegen Bayer, aber wir wollen auch am Ende der Saison da stehen, wo wir jetzt sind und auch in Leverkusen gewinnen.

Sie hatten kurz nach der Pause eine große Chance, als Sie frei vor 96-Torwart Robert Enke zum Schuss kamen. Wollten Sie ihm einen weiteren Treffer ersparen?

Ich wollte 96 nicht noch mehr wehtun. Im Ernst: Die Szene war sicherlich in einer Phase, in der wir noch ein Tor gebraucht haben. Zum Glück haben wir dann gute Konter durchgezogen und auch weitere Tore erzielt.

Im Hinspiel beim 4:3 für 96 waren Sie krank, wollten aber unbedingt dabei sein und haben dann keine glückliche Figur gemacht. Diesmal lief es besser für Sie.

Vor dem Rückspiel hatte ich mehr Ruhe, allein schon, weil wir am Mittwoch noch gespielt haben. Da gab es keinen großen Rummel, das hat mir ganz gutgetan.

War das Spiel gegen Ihren alten Verein denn immer noch etwas Besonderes?

Na klar, ich kenne immer noch sehr viele Leute bei 96. Deshalb kann ich nicht sagen, dass es kein besonderes Spiel für mich ist. Vor der Begegnung war es ein bisschen ruhiger, danach sehr herzlich. Vorher und hinterher können wir uns immer noch in die Augen schauen, egal, wie das Spiel ausgegangen ist. Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, aber 90 Minuten lang kann man die Vergangenheit ausblenden und nur für seinen Verein arbeiten.

Interview: Christian Purbs
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/05/2008 16:19
Verletzt : Golz hört auf

Hannover (wie). Den Abschluss der aktiven Fußballkarriere hatte sich Richard Golz dann doch etwas anders vorgestellt: Am Freitagabend verletzte sich der Ersatztorwart der „Roten“ beim Einsatz im Oberligateam. Als er per Grätsche einen Ball zur Ecke klärte, zog er sich im Oberschenkel einen Muskelbündelriss zu – mindestens: „Es könnte auch schlimmer sein, ich hatte da an der Stelle mal einen Sehnenriss“, erklärte Golz gestern, der bereits angekündigt hatte, im Sommer die Torwarthandschuhe an den Nagel zu hängen. „Bis zum Vertragsende werde ich auf keinen Fall gesund. Deshalb war’s das.“

Der 39-Jährige (453 Bundesligaspiele für den Hamburger SV und den SC Freiburg) war seit August 2006 bei den „Roten“, für die er jedoch kein Pflichtspiel gemacht hat. Trotzdem kann er für 96 noch eine wichtige Rolle spielen – etwa als Nachwuchstrainer. „Vielleicht bleibe ich. Die Gespräche stehen kurz vor der Entscheidung. Es gibt aber auch noch eineinhalb andere Optionen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:33
Möchte 49 Punkte stemmen: Coach Hecking

Am Donnerstag stand Coach Dieter Hecking in der wöchentlichen Pressekonferenz Rede und Antwort zum letzten Saisonspiel der Roten gegen Energie Cottbus. Hecking erwartet eine "offene Partie".



Hecking gratuliert Energie Cottbus
Bevor 96-Coach Dieter Hecking zur Situation vor dem letzten Saisonspiel gegen den FC Energie kam, sprach er dem Gegner seinen Respekt aus. „Glückwunsch an Cottbus! Ganz ehrlich habe ich im Winter nicht gedacht, dass sie das noch schaffen. Bei den Mitteln, die man dort hat, ist es nicht so einfach. Was die Mannschaft und der Trainer da geleistet haben, ist phantastisch. Kompliment – kann man da nur sagen“, so der Trainer zum Klassenerhalt der Kicker aus der Lausitz.

„Wollen etwas gut machen“
96 hat die letzte Partie beim SV Werder mit 1:6 verloren, das Hinspiel beim kommenden Gegner Cottbus endete 1:5 aus Sicht der Roten. Das sollte Motivation genug sein für die Roten: „Wir wollen natürlich etwas gut machen. Nichtsdestotrotz können wir auch jetzt schon auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, die wir nun mit einem Dreier abschließen möchten. Ich kann nicht sagen, ob es ein attraktives Spiel werden wird, denn die Brisanz ist eigentlich raus. Aber gerade deshalb kann man von einem recht offenen Spiel ohne viel taktisches Geplänkel ausgehen. Beide Mannschaften werden mit Sicherheit versuchen optimal zu spielen. Wir wollen die 49 Punkte holen, das ist doch klar“, erklärte Hecking.

Personelle Lage
Vahid Hashemian und Hanno Balitsch trainieren inzwischen wieder mit der Mannschaft und sind laut Hecking „sehr wahrscheinlich mit dabei“. Auf die Frage, ob der ein oder andere Spieler, der Hannover verlassen wird, mit einem Abschieds-Auftritt rechnen darf, reagierte der 43-Jährige gelassen: „Naja. Ich kann nur drei Mal wechseln – also lassen wir uns doch einfach überraschen.“

In Hannover hat sich viel getan
Vor dem letzten Spiel der Saison ließ es sich Dieter Hecking nicht nehmen, schon einmal einen kleinen Rückblick auf die abgelaufene Saison zu wagen. „In Hannover wird umgedacht und das erkennt man in vielerlei Hinsicht. Sportlich haben wir den Klassenerhalt so früh wie noch nie geschafft und auf der Sympathie-Skala sind wir ebenfalls deutlich nach oben geklettert. Was hier passiert ist, merkt man an der Anerkennung – auch über die Tore von Hannover hinweg. Wir möchten so weiter machen. Schritt für Schritt! Wenn alle mitziehen, so wie es momentan der Fall ist, dann wird uns das auch in Zukunft nach vorne bringen." Einen nicht unerheblichen Anteil am Aufschung der Roten tragen die treuen Anhänger: "Man muss sich auch die Fans angucken. Es ist toll, wie viele ins Stadion gekommen sind, um uns richtig lautstark zu unterstützen. Ich freue mich schon auf die neue Saison“, zollt der 96-Coach Respekt.

Abschied von Dauerbrenner Richi Golz
Richard Golz, der die Bundesligabühne nach einer langen Karriere verlassen wird, muss bei seinem letzten Spiel verletzungsbedingt passen und seinen Platz auf der Reservebank für Frank Juric räumen. Hecking über den Kultkeeper, der über seinen eg in naher Zukunft noch nicht abschließend entschieden hat: „Wer 20 Jahre in der Bundesliga dabei war, der muss irgendwann mal neue Wege gehen – so ist es nun einmal. Es ist natürlich klasse, wenn man mit fast 40 noch absolut bundesligatauglich ist. Richi hat eine besondere Art und viel Erfahrung, mit der er uns bei der Entwicklung von 96 sehr geholfen hat. Wenn er wieder nach Hamburg möchte, dann kann ich das vollkommen verstehen. Wenn er aber in Hannover weiter helfen möchte, würde ich das natürlich nicht schlecht finden.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:34
Testspiele der "Roten"

Einige Testspiele der Vorbereitungsphase zur Saison 07/08 sind inzwischen bestätigt. Mit Hertha BSC Berlin sowieden beiden Premier League-Clubs Manchester City und Newcastle United stehen inzwischen auch die weiteren Teilnehmer des „Multi Media Sports Cup“ auf Mallorca fest. Mit Wigan Athletic wartet ein weiterer englischer Vertreter im Trainingslager von Velden auf die Hecking-Elf.



Internationales Turnier Mallorca
Der Multi-Media Sports Cup findet vom 31. Juli bis zum 02. August 2008 auf Mallorca im ONO Stadion „Estadi de Palma de Mallorca“ statt. Die Spiele sind folgendermaßen terminiert:



31 Juli, 19:00 Uhr: Newcastle United – Hannover 96
01. August, 19:00 Uhr: Manchester City FC – Hertha BSC Berli
02. August, 18:00 Uhr: Spiel um Platz
02. August, 21:00 Uhr: Finale
Weitere Testspiele
Hier die Termine der weiteren, bisher bestätigten Tests:

04. Juli 2008, 19 Uhr: SV Ramlingen/Ehlershausen – Hannover 96
12. Juli 2008, 15 Uhr: FC Boffzen – Hannover 96
18. Juli 2008, 19 Uhr: Hannover 96 – FC Porto
25. Juli 2008 (Trainingslager Velden, Zeit noch unklar): Wigan Athletic – Hannover 96
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:35
Fakten Fakten Fakten

Mit einem Unentschieden könnte Hannover erstmals nach 37 Jahren eine Bundesligasaison auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden. Die Chancen stehen gut, denn Cottbus gewann nur eins von vier Gastspielen an der Leine. Mehr Fakten zum Spiel findet Ihr hier:



Hier die Top 10-Facts zum 96-Spiel gegen Energie Cottbus:



In der Hinrunde feierte Cottbus einen 5-1-Kantersieg über die Niedersachsen – beim höchsten BL-Sieg in der Vereinsgeschichte des FCE traf Dimitar Rangelov per Doppelpack.
Die Lausitzer verloren 3 von 4 Gastspielen in Hannover (BL, 2. Liga) – nur im September 2002 siegten sie mit 3-1.


Die Niedersachsen trafen an den letzten 7 Spieltagen immer mindestens 1-mal – nur Bremen hat eine längere Torserie (9).


Cottbus konnte 6 der letzten 10 Spiele gewinnen (3 Niederlagen, 1 Remis) und schaffte so schon vor dem Saisonfinale den Klassenerhalt.


Mit einem Unentschieden würde Hannover erstmals seit 1971 wieder einen einstelligen Tabellenplatz belegen.


Energie kassierte 52% seiner Gegentore in der letzten halben Stunde (27 von 52) – das ist der höchste Anteil aller Teams in diesem Abschnitt.


Der nächste Gegentreffer für die Roten wäre das 100. Gegentor für Dieter Hecking als Bundesliga-Trainer.


Nur Schalke traf häufiger per Kopf (20-mal) als Hannover (18-mal).


Szabolcs Huszti verschoss beim 1-6-Debakel in Bremen seinen 1. Elfmeter in der Bundesliga – erzielte jedoch im Nachschuss sein 10. Saisontor und das 50. Tor für sein Team in dieser Spielzeit.


Robert Enke ist 1 von 4 BL-Spielern, die keine Minute in dieser Saison verpassten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:36
96 setzt auf Familienfest - Saisonfinale ohne Freibier

HANNOVER. Fanartikel-Kanone, Saison-Höhepunkte auf der Anzeigetafel, die Band Revolverheld singt den EM-Song 2008 – mehr bietet 96 beim Saisonfinale gegen Cottbus nicht. Die übliche große Abschlussparty mit den Profis auf einer Bühne vor der Nordkurve fällt aus. 96-Mediendirektor Bernd Reiser erklärt: „Es ist wichtiger, am 5. Juli in ein schönes Familienfest zu investieren als am letzten Spieltag 1000 Liter Freibier auf den Kopf zu hauen.“
Mit einem bunteren Rahmenprogramm als am Sonnabend startet 96 am 5. Juli (13 bis 18 Uhr) in die neue Saison. Reiser erwartet zur offiziellen 96-Saisoneröffnung in der AWD-Arena rund 20 000 Besucher.

Der Verzicht auf die Abschlussparty – Sinn oder Unsinn? Trainer Dieter Hecking cool: „Nicht meine Baustelle. Meine Aufgabe ist es, dass wir gewinnen.“ Sportdirektor Christian Hochstätter verspricht: „Die Mannschaft wird sich würdig von den Fans verabschieden.“
Wer ohne 96-Profis am Sonnabend nach dem Spiel feiern will, sollte der Einladung der Roten Kurve folgen: ab 19 Uhr im „Fanhaus“ am Eilenriedestadion
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:38
Huszti im Gespräch

Macht Szabolcs Huszti gegen Cottbus sein letztes Spiel für 96? Er soll sich diese Woche erklären – will aber nicht.



VON FLORIAN KREBS
Wie gefällt Ihnen das neue Angebot?
Ich sage gar nichts über meine Verlängerung, das ist besser. Die Sache geht nur meinen Klub und mich was an.

96 wartet auf eine Entscheidung in dieser Woche.
Ja? Ich weiß nichts davon, dass ich mich noch vor Cottbus entscheiden soll. Ich denke, ich habe noch Zeit. Ich habe Vertrag bis 2009 – warum soll ich mich so schnell entscheiden? Aber ich komme zur Vorbereitung zurück, habe zwei Länderspiele – das ist wichtig für mich. Den Rest macht mein Berater.

Also sagen Sie vor dem Cottbus-Spiel nicht, dass Sie verlängern.
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass ich nicht sagen werde, wie ich mich entscheiden will. Das Cottbus-Spiel ist die Hauptsache.

Wie stehen die Chancen, dass Sie bleiben?
Keine Ahnung. Es ist die gleiche Chance wie beim Trainer, bleibt er oder geht er im Sommer? Oder der Sportdirektor! Oder Robert Enke! Oder zehn andere! Über mich zu sprechen, ist nicht korrekt. Das macht nur Druck. Und warum?

Sie haben neulich Enke und Hanno Balitsch erwähnt, die erst in ihrem letzten halben Jahr vor Vertragsende verlängerten. Dienen Ihnen diese beiden als Vorbild?
Nee. Aber bei ihnen hat der Klub keinen Druck ausgeübt. Bei mir aber ja, ich soll mich schon diese Woche entscheiden, höre ich jetzt. Und was ist, wenn ich Nein sage?

Stört Sie dieser Druck?
Nein, ich bin Profifußballer. Und ich habe ja vorher nie gehört, dass ich mich diese Woche entscheiden soll.

Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Ihr Journalisten arbeitet doch auch für Geld, nicht nur für Spaß. Aber ich finde es nicht korrekt, mir zu unterstellen, mich interessiert nur Kohle. Natürlich ist Geld wichtig, aber nicht nur.

Gibt es andere Angebote?
Will ich nicht sagen. Ich will nicht mehr über meine Zukunft sprechen, über Cottbus oder Bremen gern.

Okay, Ihr Saisonfazit?
Meine Leistung und die der Mannschaft waren gleich – uns allen fehlt die Konstanz, von Nummer eins bis 30. Der neue Punkterekord und zehn Tore von mir sind schön, aber ich bin enttäuscht, dass wir nur Achter sind. Zur nächsten Saison kommen neue Spieler, vielleicht haben wir dann mehr Chancen, den UEFA-Pokal zu schaffen. Auch ich kann besser spielen, will mehr Tore machen und vorbereiten, mehr Flanken schlagen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:39
Huszti spielt auf Zeit


96-Profi hält sich bedeckt bei Vertragsverlängerung, Gespräche mit Berater noch vor dem Cottbus-Spiel.



Von Jörg Grußendorf
Hannover. Beim Schießen vom Elfmeterpunkt gibt es kaum einen konsequenteren Spieler in der Bundesliga als Szabolcs Huszti. Er versenkt die „Elfer“ mit wahrer Eiseskälte. Und wenn er wie jüngst in Bremen verschießt, dann macht er den Ball eben im Nachsetzen rein. Diese Konsequenz hätte man sich von dem Ungarn auch bei der Entscheidung um seine Zukunft gewünscht; doch Huszti weicht aus. Dabei hatte er den Fragesteller zunächst mit einem „Ich habe mich entschieden“ verblüfft und dann sekundenlang geschwiegen. Auf die Nachfrage nach dem „Wozu“ führt der 25-Jährige jedoch an: „Ich habe mich entschieden, nicht über meine Zukunft zu sprechen.“ Verhandlungen sollten Berater führen, das sei schließlich ihr Job. Huszti spielt auf Zeit.

Dabei dringt sein Klub auf eine Entscheidung, will den Vertrag, der bis Juni 2009 läuft, mit dem Nationalspieler möglichst schnell verlängern. Es war sogar von einem Ultimatum die Rede bis zum Spiel am Sonnabend gegen Energie Cottbus (Anpfiff in der AWD-Arena ist um 15.30 Uhr). Das wollen jedoch weder der Spieler noch 96-Sportdirektor Christian Hochstätter oder Klubchef Martin Kind bestätigen. „Fakt ist, dass wir großes Interesse haben, vorzeitig mit ,Szabi‘ zu verlängern“, sagt Hochstätter, „aber wir werden ihn nicht unter Druck setzen.“ Allerdings solle es noch vor dem Cottbus-Spiel Gespräche mit Huszti-Berater Vladan Filipovic geben.

Und darin wird 96 dem Profi eine Gehaltserhöhung in Aussicht stellen. „Eine Summe, die seiner Rolle im Team entsprechend ist“, sagt Klubchef Kind. Eine Angleichung seines Gehalts hatte der Ungar, in dieser Saison zehnfacher Torschütze und sechsfacher Torvorlagengeber, im Vorfeld mehrfach gefordert – und dafür in der Öffentlichkeit auch einige Kritik einstecken müssen. „Die ist ungerechtfertigt“, sagt Huszti, „ich werde ja hingestellt, als ginge es mir nur ums Geld. Das stimmt einfach nicht.“ Geld sei wichtig, aber eben nicht nur.
Aber wohl der ausschlaggebende Punkt im Vertragspoker. Wohin der Weg Husztis führen mag, vermag auch Kind nicht vorherzusagen, der sonst gern zu einer Prognose bereit ist. „Die Reaktionsmuster des Spielers und des Beraters sind schwer einzuschätzen“, sagt er. Offizielle Anfragen anderer Vereine gebe es nicht, sagt Hochstätter.

Der Spieler wollte sich dazu nicht äußern. „Das ist doch derzeit nicht wichtig. Wichtig ist Cottbus“, sagt Huszti, dem anzumerken ist, dass er keine Lust mehr hat, über Vertrag und Geld zu reden. „Da haben wir noch etwas gutzumachen.“ Das 1:5 im Hinspiel bei Energie sei viel schlimmer gewesen als das 1:6 am Sonnabend in Bremen, meint der Ungar.

Dennoch erwarten alle, auch die Fans, von denen der veranlagte Linksfuß bei den „Roten“ eine Menge hat, ein baldiges Bekenntnis zu seiner Zukunft. Doch Huszti schmunzelt nur. „Ich habe noch einen Vertrag bis 2009 und habe also noch viel Zeit“, sagt er – und schlurft davon vom Trainingsplatz in Richtung AWD-Arena.

Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen nicht fallen. 96 wird sich noch etwas gedulden müssen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:40
Werbepartner in Leverkusen



Hannover (fe). Bayer Leverkusen hat beim Bundesligafinale einen prominenten Anhänger mehr, der dem Klub die Daumen drückt. Carsten Maschmeyer, Chef des hannoverschen Finanzdienstleisters AWD, wünscht den Westdeutschen sogar tüchtige Kopfschmerzen – „vom Feiern des Sieges gegen Werder Bremen“. Drei Punkte würden Bayer zugleich einen Platz im UEFA-Cup einbringen und damit eine gesteigerte öffentliche Wahrnehmung, was ganz im Sinn von Maschmeyer ist. Heute wird er neuer Leverkusener Werbepartner, und da ist eine zusätzliche Fernsehpräsenz willkommen.

Bayer Leverkusen ist nach Hannover 96, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund bereits der vierte Bundesligist, in dessen Stadion der AWD für sich wirbt. Das lässt sich das Unternehmen einiges kosten; als im Januar die Partnerschaft mit dem BVB besiegelt wurde, wurden den Dortmundern für zweieinhalb Jahre fünf Millionen Euro zugesagt. Auf dieser Basis läuft auch das Geschäft mit Leverkusen, wo sich der Finanzdienstleister auf Werbebanden und mittels sogenannter 3-D-Teppiche präsentieren wird, wie es auch in Hannover der Fall ist.

96-Klubchef Martin Kind sorgt sich nicht, das verstärkte Engagement Maschmeyers könnte zulasten der „Roten“ gehen. „Wir haben damit kein Problem und auch keine Einbußen“, sagt der 64-Jährige und verweist auf die langfristigen Verträge, die 96 für die Exklusivpartnerschaft und für die Namensrechte am Stadion abgeschlossen hat. Nach der TUI ist AWD laut Kind für den Klub „wirtschaftlich der bedeutendste Partner“.

Mit Blick auf die angestrebte deutliche Kapitalerhöhung bei Hannover 96, die eine Grundsatzentscheidung zum Einstieg von Investoren in der Bundesliga voraussetzt, stünde laut Kind die Tür auch für Maschmeyer offen: „Wenn er dann Interesse hat, wird man darüber reden.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:41

Per Mertesacker fordert Oliver Pocher zum zweiten Benefizspiel und hofft auf Michael Schumacher und Boris Becker



Von Anika Falke
Er hat Revanche gefordert – nun bekommt er sie: Nationalspieler Per Mertesacker (23) bittet den Komiker Oliver Pocher (30) erneut zum sportlichen Kräftemessen. Am 12. Juli soll die 2. Auflage des Benefizfußballspiels der Per Mertesacker Stiftung im Stadion des SV Arminia Hannover ausgetragen werden. Wie im Vorjahr werden die Kapitäne Mertesacker und Pocher zwei Teams aus Prominenten, Stars und Sternchen um sich scharen, die für einen guten Zweck antreten. Dabei sind ganz große Namen im Gespräch. „Wir stehen in Kontakt mit einem kleinen Kreis von A-Prominenten“, verriet Stiftungsvorsitzender Matthias Uelschen (41) bei der Kaderverkündung gestern Abend bei radio ffn. Diese Prominenten, darunter auch Tennislegende Boris Becker (40) und Rennfahrer Michael Schumacher (39), hätten Interesse signalisiert, am Spaßspiel teilzunehmen. Eine Bestätigung, wer denn tatsächlich am 12. Juli in Hannover auflaufen wird, gibt es aber noch nicht: „Das ist noch offen“, sagte Uelschen.

Auch Mertesacker konnte noch nicht den kompletten Kader seiner Benefizmannschaft bekannt geben. „Natürlich möchte ich gerne ein paar Profis dazuholen“, sagte er. Zu diesem Zweck rührt er bei seinem jetzigen Verein Werder Bremen wie auch bei seinem ehemaligen Klub Hannover 96 kräftig die Werbetrommel. Dass Hannover künftig jedes Jahr ein Spiel dieser Art erwarten darf, schloss Mertesacker nicht aus: „Dass es zum zweiten Mal stattfindet, spricht dafür, dass es gut aussieht.“

Die Trainerfrage ist ebenfalls noch nicht abschließend geklärt. Jürgen Stoffregen (51) vom TSV Havelse wird erneut dabei sein, für den zweiten Posten ist Mirko Slomka (40) Wunschkandidat: „Die Gespräche laufen“, sagte Uelschen. Unterdessen treffen täglich Zusagen bei den Organisatoren ein: In diesem Jahr spielen unter anderem Sänger Sasha (36), Schauspieler Peter Lohmeyer (46), Showpraktikant Elton (37), 96-Profi Dariusz Zuraw (35), Moderator Gerhard Delling (49) und Fernsehkoch Tim Mälzer (37) mit. In jedem Kader soll ein freier Platz versteigert werden, Details werden noch bekannt gegeben. Auch auf die Karten muss noch gewartet werden: Der Vorverkauf beginnt am 2. Juni, Tickets zu zwölf, ermäßigt acht Euro, werden in allen E-Plus-Shops in Hannover und der Region sowie im Internet unter www.per-mertesacker-stiftung.de erhältlich sein.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 15:41
Nimmt Löw Enke oder Adler?

EM-Kandidaten müssen ab heute erreichbar sein.



Robert Enke oder René Adler? Spätestens morgen weiß der 96-Torwart, ob er zur EM darf.

VON ANDREAS WILLEKE
HANNOVER. Joachim Löw hat seine Wandergruppe bereits zusammengestellt, mit der er die Bergtour durch die Schweiz und Österreich bewältigen will.
Bis gestern saß Löw mit seinen Assistenten zusammen und benannte den EM-Kader – nur kennt das Ergebnis noch keiner. Morgen auf der Zugspitze wird es ausgerufen. „Die Spieler werden es auf jeden Fall vor der offiziellen Nominierung erfahren“, kündigte Löw an.

Sie müssen „24 Stunden vor der Nominierung telefonisch erreichbar sein. Alle.“ Besser, wenn der Jogi nicht klingelt – denn Löw wird erst die anrufen, die aussortiert werden. „Solche Dinge spricht man nicht auf den Anrufbeantworter oder sendet eine SMS. Das sage ich persönlich.“

Ziemlich sicher wird Mike Hanke angerufen. Oliver Neuville oder Patrick Helmes dürfen wohl als fünfter Stürmer mit.
Sorgen machen muss sich aber auch Robert Enke. „Alles spricht für Adler und Neuville“, vermutete die „Bild“ gestern. René Adler wird einsortiert unter „Beste Chancen“ auf einen EM-Platz, Enke unter „Kaum Chancen“.

Das sind Spielchen, bei denen sich auch die Betroffenen fragen: Ist da was dran, hat doch einer aus dem Löw-Team geplaudert? Oder was steckt dahinter? Enkes Berater Jörg Neblung findet diesen „Lobbyismus für andere Torwarte schon ärgerlich, weil die Leistung nicht im Vordergrund steht“.

Neblung hat weiter „ein gutes Gefühl“, dass Enke dabei sein darf. Es wäre ja fast schon unanständig, den 30-Jährigen auf den letzten Metern aus dem Kader zu kicken – auch wenn es nur um den dritten Torwart geht, der vermutlich ohnehin nicht eingesetzt wird. „Menschlich gesehen tuts weh, wenn man einem Spieler, der auch eine Weile mit auf dem Weg war, etwas Unerfreuliches mitteilen muss“, weiß Löw.

Sportlich gesehen müssten sowohl Enke als auch Adler berufen werden. Die Bundesliga-Toptorhüter im „Kicker“ sind Adler (Notenschnitt 2,61) und Enke (2,74). Aber gute Leistung allein reicht nicht, um mit Löw über den Berg zu kommen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 15/05/2008 19:23
Halfar bleibt in Paderborn

Sören Halfar wird zur kommenden Spielzeit nicht zu Hannover 96 zurückkehren. Der 21-jährige Linksverteidiger, den die Roten im August 2007 zum SC Paderborn ausgeliehen hatten, hat seinen Vertrag bei den Leinestädtern aufgelöst und bleibt beim Zweitligaabsteiger.




17 Mal für die Roten
Sören Halfar absolvierte insgesamt 17 Bundesligaspiele für Hannover 96, bevor er zu den Ostwestfalen ausgeliehen wurde. Dort kam er ebenfalls 17 Mal in der zweiten Liga zum Einsatz.

Wir wünschen Sören alles erdenklich Gute und viel Erfolg beim SC Paderborn!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:33
Der Cottbus-Kenner

Frank Germann kam 1996/97 unter Trainer Reinhold Fanz als Neuzugang zu Hannover 96. Souverän gewann das Team die Regionalliga Nord und musste sich bekanntermaßen am Saisonende gegen den Tabellenführer der Regionalliga Nord/Nordost für den Aufstieg qualifizieren. Die Spiele gegen Energie Cottbus am 29. Mai in Hannover und am 5. Juni 1997 in der Lausitz sind seitdem unvergessen. Vor allem das Rückspiel in Cottbus, bei dem sich die 96-Lieblinge Otto Addo und Gerald Asamoah aggressiv-rassistischen Fanverhaltens ausgesetzt sahen und eine 12-minütige Spielunterbrechung wegen eines mysteriösen Flutlichtausfalls die Roten auf die Verliererstraße brachte.



Frank Germann war in beiden Partien dabei – verließ aber nach dem verpassten Aufstieg Hannover 96. Im aktuellen Stammplatz, dem Stadionmagazin von Hannover 96, spricht der 40-jährige Vertriebsleiter von Speichermedien auch über diese denkwürdigen Spiele.

Ihre Karriere begann bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga.
Frank Germann: „Ich war dort Vertragsamateur und saß, ähnlich wie andere junge Talente, viel auf der Bank und bestritt am 24.02.1990 mein einziges Bundesligaspiel gegen den Karlsruher SC. Die Mannschaft erreichte am Saisonende den 5. Tabellenplatz. Ich hatte leider nur diesen einen Einsatz.“

Dann wechselten Sie in die Regionalliga zu Arminia Bielefeld. Was gab den Ausschlag für den Wechsel?
Frank Germann: „Ich hatte in Leverkusen vier Jahre auf der Bank gesessen, zwar bei den Amateuren gespielt, aber keine Aussicht, dass es besser wird. Als ich einen Anruf vom damaligen Arminia-Trainer Ingo Peter bekam, entschied ich mich für einen Wechsel. Im Sommer 1995 schafften wir dort den Aufstieg in die 2. Liga. Ein Jahr später sogar den Sprung in die Bundesliga.“

Nach diesem Aufstieg wechselten Sie zu Hannover 96 in die Regionalliga. Was überzeugte Sie, zwei Klassen tiefer zu spielen?
Frank Germann: „Die Tendenz zeichnete sich auch in Bielefeld ab, dass ich vermutlich nur auf der Bank gesessen hätte. Das wollte ich als Dreißigjähriger nicht mehr. Obwohl ich in Hannover erst noch ein Probespiel machen musste, hatte ich das Gefühl, dass ich Hannover 96 helfen könnte. Deshalb entschied ich mich für den Wechsel.“

Sie spielten eine starke Saison 1996/97 und am Saisonende gab es die zwei Aufstiegsspiele gegen Cottbus. Denken Sie heute noch manchmal an diese Spiele?
Frank Germann: Ja, ich denke oft an diese Spiele. Sie waren der tragische Höhepunkt der Saison. Den Aufstieg haben wir im Hinspiel in Hannover mit dem 0:0 verspielt, weil wir viel zu ängstlich agierten. Dabei hatten wir gute Offensivkräfte. Unser Trainer hat uns aber auch verrückt gemacht und wir gerieten völlig aus dem Tritt. Anstatt auf uns zu schauen, hatte er immer nur auf Cottbus geschaut. Und diese Cottbusser „Flutlichtaktion“ im Rückspiel – das war auch alles sehr merkwürdig. Das brachte uns erneut aus dem Tritt. Nach dem verpassten Aufstieg wechselte ich zu den Sportfreunden Siegen.“

Gibt es noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern von Hannover 96?
Frank Germann: „Leider nicht. Neulich war ich in Hannover beim Ehemaligentreffen. Das ist eine tolle Sache, die ich bisher noch bei keinem meiner ehemaligen Vereine erlebt habe. Das ist wirklich eine gute Idee von 96.“

Ihr Tipp für das Spiel gegen Energie Cottbus?
Frank Germann: „Ich bin mir sicher: Hannover 96 gewinnt mit 3:1.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:34
34. Spieltag: Hannover 96 - FC Energie Cottbus


Vor voraussichtlich voller Hütte steigt am Samstag das letzte Saisonspiel der Roten in der heimischen AWD-Arena. Zu Gast ist der FC Energie Cottbus, der letzte Woche den Klassenerhalt in trockene Tücher wickeln konnte. Dennoch geht es um Einiges, denn Hannover pocht auf doppelte Wiedergutmachung. Zum einen für die letzte 1:6-Pleite in Bremen, zum anderen für das bittere 1:5 im Hinspiel in der Lausitz.



49.000 Fans für 49 Punkte

Dass es in der Partie gegen Energie Cottbus ohnehin um jede Menge Prestige geht, dürfte jedem eingefleischten 96-Anhänger bekannt sein. Für Hannover hat das Spiel am Samstag aber trotz der bereits abgesteckten Saisonergebnisse beider Teams zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Die Mannschaft hat vor der letzten Partie im Training noch einmal richtig Vollgas gegeben, um sich nach der derben Pleite in Bremen mit einem positiven Erlebnis/Ergebnis aus der Saison zu verabschieden. Auch noch in den Köpfen: Die 1:5-Niederlage in Cottbus aus dem Winter letzten Jahres. Die Frage nach der den Motivationsfaktoren in der Mannschaft beantwortet sich daher wie von selbst: Die Jungs von Coach Dieter Hecking brennen darauf, einen weiteren Heimdreier einzufahren, sich positiv in die Saisonpause zu verabschieden und das Punktekonto auf 49 Zähler hochzuschrauben. Das wäre Vereinsrekord! Zusätzlicher Antrieb dürfte die Unterstützung der 49.000 Fans in der wohl restlos ausverkauften AWD-Arena sein, denen die Mannschaft bei ihrem letzten Auftritt der Saison noch etwas bieten möchte. Somit stehen die Vorzeichen für einen gelungenen Saisonabschluss alles andere als schlecht: Hannover hoch motiviert – Energie Cottbus nach dem Klassenerhalt befreit. Das klingt nach einer offenen und interessanten Partie!



Lala verpasst Jubiläum

96-Mittelfeldwühler Altin Lala ist nach seiner fünften Gelben Karte aus der Partie gegen Bremen für das Saisonfinale gesperrt. Besonders bitter für den kleinen Kampfzwerg, denn somit muss der Albaner sein Jubiläum zum 150. Bundesligaspiel auf die nächste Saison verschieben. Ebenfalls Gelb gesperrt ist Jan Rosenthal, Sergio Pinto, der seine Rotsperre eigentlich abgesessen hat, wird für das Spiel vereinsintern nicht berücksichtigt. Sein letztes Bundesligaspiel verpassen wird Ersatzkeeper Richard Golz, der sich bei einem Einsatz in der Oberligamannschaft am Oberschenkel verletzt hat. Auf dem Rasen der AWD-Arena wird man „Richie“ aber trotzdem noch einmal sehen. Der 39-Jährige ist neben dem Keeperkollegen Frank Juric, Abwehrroutinier Dariusz Zuraw, Paderborn-Transfer Sören Halfar und den Stürmern Thomas Brdaric und Vahid Hashemian einer von sechs Roten, der in sicherlich bewegenden Momenten offiziell verabschiedet wird. Bezüglich der Langzeitverletzten gibt es auch am letzten Spieltag keine Veränderungen: Thomas Brdaric, Michael Tarnat und Chavdar Yankov werden das Spiel wieder von der Tribüne beobachten müssen. Hanno Baltisch und Vahid Hashemian können sich nach kurzer Verletzungspause dagegen wieder die Schuhe schnüren. Gegner Cottbus kann personell aus den Vollen schöpfen. Lediglich Bassila und Aloneftis fallen mit Trainingsrückstand noch aus, Sperren sind bei der Prasnikar-Elf keine zu verzeichnen.



96 auf Rekordjagd

Gelingt es 96, den achten Platz zu verteidigen, wäre dieses das zweitbeste Abschneiden der Vereinshistorie. Nur 1964/65 schnitten die Leinestädter als Fünfter noch besser ab. Für eine Ausbeute von 49 Punkten hätte es damals aber trotz Umrechnung in die Dreipunkteregel nicht gereicht – allerdings kickten damals nur 16 Mannschaften in der ersten Liga. Interessante Nebenbilanz: Zuhause hat 96 seit sechs Spielen nicht mehr verloren - das ist die längste 96-Serie der Saison. Cottbus dagegen sind keinesfalls als „Auswärtsschreck“ bekannt. Erst ein mageres Spiel konnte in der Ferne gewonnen werden, der Grundstein zum Klassenerhalt wurde im Stadion der Freundschaft gelegt…


So könnten beide Teams auflaufen:

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismael, Vinicius, C. Schulz - Balitsch, Stajner, Huszti, Bruggink - Hanke, Lauth (Hashemian)

FC Energie Cottbus: Tremmel - da Silva, Mitreski, Cvitanovic, Ziebig - Angelov, T. Rost, Rivic, Skela, Sörensen - Rangelov

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:37
Enke ist dabei !

Das hat er sich mehr als verdient! Robert Enke fährt mit zur EM in der Schweiz und in Österreich. Bei der DFB-Pressekonferenz am Freitagmittag auf der Zugspitze benannte das Team des DFB rund um Bundestrainer Joachim Löw den 96-Schlussmann und -Kapitän für die bevorstehende Europameisterschaft 2008. 96-Stürmer Mike Hanke dagegen ist nicht beim vorläufigen 26er-Kader dabei, aus dem noch drei Feldspieler gestrichen werden müssen.



Ohne Hildebrand

Im mit Spannung erwarteten Kampf um die begehrten drei Torhüterpositionen entschied sich der Bundestrainer neben Robert Enke für Jens Lehmann (Arsenal London) und Youngster René Adler (Bayer 04 Leverkusen). Timo Hildebrand (FC Valencia) wird bei dem Großereignis fehlen. Gleich drei Noch-Zweitligaspieler erhielten positive Nachrichten: die beiden Gladbacher Marco Marin und Oliver Neuville stehen ebenso im vorläufigen 26er-Kader wie der Kölner Patrick Helmes. Auch David Odonkor (Betis Sevilla) steht, wie bereits bei der WM 2006, mit auf der Liste. Neben dem verletzten Bernd Schneider werden auch gehandelte Kandidaten wie Manuel Friedrich, Christian Pander, Sebastian Kehl, Fabian Ernst, Roberto Hilbert, Gerald Asamoah und Stefan Kießling nicht bei der EM dabei sein.



Enke "sehr glücklich"

Robert Enke sagte zu seiner Nominierung: "Ich bin fest davon ausgegangen, dass meine Leistung für die Teilnahme reichen sollte. Nach dem Anruf von Andy Köpke und der offiziellen Kaderbenennung bin ich aber doch sehr glücklich, nun tatsächlich dabei zu sein, weil ich bis zum heutigen Tage keinerlei hundertprozentige Sicherheit hatte. Für Timo Hildebrand tut es mir sehr leid. Ich hätte ihm die Teilnahme gegönnt und er hätte es sicherlich auch verdient gehabt, mitzufahren!" Am kommenden Montag wird sich der DFB-Tross bereits zur ersten Vorbereitungsphase auf Mallorca treffen.



Hecking: "Anerkennung konstant guter Arbeit"

Auch 96-Cheftrainer Dieter Hecking drückte seine Zufriedenheit über die Entscheidung aus: "Es freut mich sehr, dass Robert dabei ist. Das ist eine Auszeichnung für ihn und Anerkennung seiner konstant guten Arbeit über Jahre. Es ist aber auch für Hannover 96 ein positives Zeichen. Viele hatten ja schon geunkt, dass Robert aufgrund unserer vielen Gegentore nicht dabei sein könnte. Seine Nominierung zeigt auch, dass die positive Entwicklung von Hannover 96 gewürdigt wird."



Hanke hofft nun auf WM 2010

Der nicht berücksichigte 96-Goalgetter Mike Hanke setzte sich nach Bekanntgabe des Kaders bereits neue Ziele: „Ich bin natürlich traurig und enttäuscht. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich eine gute Saison gespielt habe. Jetzt werde ich alles tun, um mich nach der EM wieder in die Nationalmannschaft zu spielen. Mein Ziel ist dann die WM 2010!“

Wir gratulieren Robert Enke ganz herzlich zu dieser tollen Nachricht und freuen uns jetzt schon auf ein tolles Turnier!




Der vorläufige 26er-Kader - drei Feldspieler werden noch gestrichen!


Tor: Lehmann, Enke, Adler
Abwehr: Metzelder, Mertesacker, Lahm, A. Friedrich, Jansen, Fritz, Westermann
Mittelfeld: Ballack, Hitzlsperger, Rolfes, Frings, Schweinsteiger, Trochowski, Borowski, Jones, Odonkor, M. Marin
Angriff: Klose, Podolski, Gomez, Kuranyi, Neuville, Helmes
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:38
Ismael : Operation

Morgen gegen Cottbus macht Valérien Ismaël (32) sein 13. Spiel für die Roten. Das letzte Mal, dass die Fans ihn in dieser Saison sehen. Denn bei den drei Freundschaftsspielen nächste Woche ist „Le Chef“ schon nicht mehr dabei.



Von LARS BEIKE Operation in Salzburg! Gleich Montag wird Ismaël eine Metall-Platte aus seinem gebrochenen Bein entfernt. Trainer Dieter Hecking: „Vale lässt die Operation am 19. Mai machen, wird deshalb nächste Woche nicht mehr da sein.“ Und danach ganz normal in den Sommer-Urlaub gehen. Der Eingriff ist Routine - und Folge seines Schien- und Wadenbeinbruchs im August 2006.

Damals verletzte sich Ismaël beim Bayern-Training schwer. In sein linkes Bein wurde ein Titan-Nagel (40 cm!) eingesetzt, dazu Metall-Platten. Die kommen jetzt raus. Der Nagel bleibt allerding noch drin.

Probleme hat Vale mit den Folgen der Verletzung kaum noch - jedenfalls nicht beim Fußball. Der Franzose: „Das kommt mir nur in Erinnerung, wenn ich am Flughafen durch die Kontrolle muss.“ Dann piepen die Metall-Detektoren der Sicherheits-Leute - und Ismaël muss von seiner Verletzung erzählen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:39
Für Hanke ist der EM-Zug abgefahren

Dürfte Mike Hanke mit zur EM, wäre das eine Überraschung. Der 96-Stürmer hatte in den vergangenen Wochen keinen guten Lauf. Er machte wenig Tore, kämpfte aber darum, als Torschütze erkannt zu werden – wie beim Spiel gegen Hertha, als Hanke in der Halbzeit dem Schiedsrichter seine Sichtweise erklärte. Diesen Egoismus mag Bundestrainer Joachim Löw aber gar nicht. Den Platz des fünften Stürmers dürften Oliver Neuville (Gladbach) oder Patrick Helmes (Köln) bekommen. Beide waren treffsicher – allerdings in der zweiten Liga.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:40
Wiedergutmachung

Sie wollen die Fans nach blamablen Pleiten in Cottbus und in Bremen noch einmal verwöhnen



96 will sich nach dem blamablen 1:6 in Bremen mit einem schwungvollen Auftritt und dem achten Heimsieg von den Fans verabschieden. Es geht im Saisonfinale also vor allem um Wiedergutmachung.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. „Die ganz große Brisanz ist raus“, weiß Dieter Hecking, da für 96 der Weg nach Europa verbaut ist und Cottbus wider Erwarten schon vor dem letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht hat. Energie habe mit Trainer Boja Prasnikar „Fantastisches geleistet“, lobt der 96-Trainer. „Das hätte ich ihnen im Winter nicht zugetraut.“

Cottbus hatte in der Hinrunde nur 15 Punkte gesammelt, die letzten drei beim vorweihnachtlichen 5:1 gegen 96. „Es war natürlich ein Scheißgefühl, mit einer 1:5-Klatsche in die Pause zu gehen“, erinnert sich Christian Schulz. „Da wurde man danach immer drauf angesprochen und nicht auf die gute Hinserie.“ Es sei nun „schon alleine für den Kopf wichtig, das letzte Spiel jetzt positiv zu gestalten“ und nach einem finalen Erfolgserlebnis mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen.

Sie denken dabei aber auch an die Fans. 46 000 bis 47 000 Zuschauer werden morgen immerhin noch einmal in der AWD-Arena erwartet – und dieses Publikum will man nicht vergrätzen. „Wir haben noch etwas gutzumachen“, weiß Hecking – „nach dem Hinspiel und nach dem letzten Wochenende“, als 96 in Bremen 1:6 abgewatscht wurde. Zusammengerechnet müsste 96 also morgen Wiedergutmachung für elf Gegentore leisten, was dann vielleicht doch ein bisschen zu viel verlangt wäre.

„Es muss reichen, dass wir hochkonzentriert auftreten und den Fans noch einen guten Saisonabschluss verschaffen“, fordert Schulz. Möglich, dass sich beide Mannschaften publikumsfreundlich von taktischen Zwängen befreien, dann „könnte es zu einem offenen Schlagabtausch kommen“, vermutet Hecking.
Er wollte gestern allerdings noch nicht verraten, mit welcher Formation 96 diese letzte Pflichtaufgabe der Saison angeht. Der von einer Knöchelverletzung genesene Hanno Balitsch dürfte allerdings den gesperrten Altin Lala im zentralen defensiven Mittelfeld ersetzen. Möglich, dass mit Jiri Stajner, Mike Hanke und Vahid Hashemian drei gelernte Stürmer zum Einsatz kommen – Stajner würde allerdings wohl über die rechte Mittelfeldseite kommen. Das wäre dann die mutige Offensivvariante, mit der Hecking „eine Klasse-Saison“ als Achter mit dann 49 Punkten perfekt machen will.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 14:41
96 will Revange

... für bittere Niederlagen Balitsch, Hanke, Hashemian fit / Abschiedsspiel für Zuraw?



Hannover (wie). Hannover 96 – Energie Cottbus: ein Spiel ohne Wert und Spaß, weil es für beide nichts mehr zu gewinnen oder verlieren gibt? Von wegen! Die „Roten“ erwarten ein volles Haus (Anpfiff: Sonnabend um 15.30 Uhr). Schon jetzt sind mehr als 46 000 Eintrittskarten verkauft, 2500 davon an Energie-Fans aus Cottbus. Zwar kann 96 in der Tabelle nicht mehr klettern, aber auch kaum abrutschen – der Karlsruher SC müsste beim Hamburger SV oder Hertha BSC beim FC Bayern München gewinnen. Zwar haben die Lausitzer schon vor dem letzten Spieltag den Klassenerhalt sicher, was ihnen 96-Trainer Dieter Hecking „im Winter nicht zugetraut“ hat. Doch geht es wenigstens für die Gastgeber darum, für die bittere 1:5-Schlappe aus dem Hinspiel und das schaurig-traurige 1:6 vom vergangenen Wochenende bei Werder Bremen Wiedergutmachung zu betreiben. Hecking will noch einmal drei Punkte für die Tabelle und Sympathiepunkte beim Publikum sammeln. „Die ganz große Brisanz ist raus, deshalb weiß man nicht, ob es ein attraktives Spiel wird. Aber es kann ja auch sein, dass es einen offenen Schlagabtausch gibt, bei dem die Taktik nicht so im Vordergrund steht“, meinte der Coach gestern.

Sympathiepunkte könnte Hecking sicher auch sammeln, wenn er Spielern wie Dariusz Zuraw, die in Hannover auf dem Absprung sind, noch einen letzten Einsatz geben würde. „Lassen wir uns mal überraschen. Aber es gehen ja so viele, die kann ich ja gar nicht alle einwechseln“, sagte Hecking, der die Aufstellung gestern noch nicht verraten wollte. Altin Lala und Jan Rosenthal müssen wegen ihrer Gelb-Sperren ersetzt werden, die zuvor angeschlagenen Hanno Balitsch und Vahid Hashemian sind dafür wieder fit.

Das Wichtigste ist für Hecking, einen guten Saisonabschluss hinzulegen, „hoffentlich mit dann 49 Punkten. Das ist so gut wie noch nie bei 96. Auch die gute Heimbilanz wollen wir noch ein bisschen aufpolieren.“ Damit will sich das Team, das allerdings auf eine große Saisonabschlussfeier mit den Fans verzichtet, für „die tolle Unterstützung bedanken“, wie Hecking sagte. „Besonders in den letzten Heimspielen wurde immer deutlicher, dass die Mannschaft Sympathiepunkte gewonnen hat. Am Anfang der Saison war das etwas zäh, aber da hat sich deutlich was getan.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 16/05/2008 21:43
Tim Hofmann wird Profi

96-Nachwuchsspieler Tim Hofmann gehört ab der kommenden Saison offiziell zum Profikader von Hannover 96. Der 19-jährige Verteidiger unterschrieb heute einen Vertrag bis 2010.



Erster Profivertrag
„Das ist natürlich eine tolle Sache, dass ich meinen ersten Profivertrag bei 96 unterschreiben durfte“, sagte Hofmann unmittelbar nach Vertragsunterzeichnung. „Ich freue mich auf diese spannende Herausforderung.“ Sportdirektor Christian Hochstätter zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Mit Tim Hofmann hat wieder ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in den Profikader geschafft. Das zeigt, dass dort gute Arbeit geleistet wird und unser Weg richtig ist.“

Träger des Pierre de Coubertin-Schulpreises
Tim Hofmann spielt seit 1997 bei Hannover 96. Er erhielt im Dezember 2007 als Abiturient der KGS Hemmingen den Pierre de Coubertin-Schulpreis, der erstmals vom Niedersächsischen Kultusministerium und Landessportbund Niedersachsen verliehen wurde. Geehrt werden Schüler, die hervorragende Leistungen im Schulsport sowie eine persönlichen Haltung im Sinne des Olympischen Gedankens zeigen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:46
Torwart Richard Golz im BILD-Interview
...über seine 21 Jahre Bundesliga



Von HEIKO NIEDDERER

Still und leise geht heute neben Olli Kahns eine weitere große Torwart-Karriere zu Ende. Richard Golz (39) beendet nach 452 Bundesliga-Spielen seine Laufbahn. Seit August 2006 war er Ersatzmann bei 96. In BILD spricht er über Tore, Tränen und Fehlgriffe in 21 Profi-Jahren.

Das Interview.

BILD: Herr Golz, als Sie anfingen als Profi, stand die Mauer noch...

Richard Golz: „Ja, unglaublich, oder? Ich komme ja aus Berlin. Als ich zum HSV gegangen bin, war die Mauer noch da. Jetzt ist das eine Weltstadt, die sich total verändert hat. Aber ich habe mich ja auch ein bißchen verändert...

BILD: Können Sie sich noch an Ihr allererstes Bundesliga-Spiel erinnern?

Golz: „Na klar, das war 1987 mit dem HSV gegen Schalke. Zur Halbzeit stand es noch 0:0, dann haben wir 5:2 gewonnen. Vor dem Spiel kam Harald Schumacher zu mir und sagte: ‚Viel Glück kann ich dir nicht wünschen, aber bleib gesund.‘ Das war schon ein toller Einstand.“

BILD: Dass Sie überhaupt als 19jähriger ihr Bundesliga-Debüt gaben, lag an Uli Stein...

Golz: „Stimmt! Er war erster Torwart. Eine Woche vorher war das Supercup-Finale gegen Bayern. In der 87. Minute haben die das 2:1 gemacht, und Stein hat Torschütze Jürgen Wegmann im Reflex plötzlich mit der Faust geschlagen. Danach wurde er beurlaubt.“

BILD: Der berühmte Stein-Schlag. Was haben Sie in der Szene gedacht?

Golz: „Ich habe es genau gesehen und gedacht: ‚Was hat der gemacht, der hat den ausgeknockt. Normal müsste ich mich jetzt fertig machen zum Spielen.‘ Ich habe aber erstmal nichts gemacht, habe einige Zeit gebraucht um das zu realisieren. Nach dem Spiel kam dann ein Bayern-Spieler zu mir und sagte: ‚So, jetzt bist du nächste Woche die Nummer 1.‘

BILD: Was war anders zu Beginn ihrer Karriere in den 80ern?

Golz: „Das war eine ganz andere Zeit. Als ich zum HSV kam, waren da Lichtgestalten wie Stein, Jakobs, von Heesen. Die waren gerade Pokalsieger geworden und hatten ein paar Jahre vorher den Landesmeister-Pokal geholt. Da war ich Lichtjahre entfernt. Damals gab‘s noch eine strengere Hierarchie. Da konnte man froh sein, wenn man im Bus sitzen durfte...“

BILD: Durfte man sich damals noch eher mal ein paar Bier nach dem Training genehmigen?

Golz: „Man hat sich zumindest nicht so Gedanken gemacht über Regeneration oder was man isst und trinkt. Es gab Zeiten, da waren 50 Prozent der HSV-Spieler Raucher. Heute wissen alle Spieler, dass der Körper ihr Kapital ist.“

BILD: Sie hatten 12 Trainer in Ihrer Karriere. Wer war der Beste?

Golz: „Ich habe von allen etwas gelernt. Anders als alle anderen war Volker Finke in Freiburg. Er war wirklich der Prototyp des Fußballlehrers. Bei ihm habe ich unheimlich viel gelernt, vor allem taktische Dinge.“

BILD: Und Frank Pagelsdorf? Er setzte Sie in Hamburg auf die Bank...

Golz: „Das lief von Anfang an nicht so gut. Wir hatten vorher unter Magath eine schlechte Rückrunde, ich selbst habe grausig gespielt. Pagelsdorf hat viele Dinge verändert, und dann kam Butt zum HSV, ich war plötzlich auf der Bank.“

BILD: Wie war das, den HSV dann Richtung Freiburg zu verlassen?

Golz: „Da war schon viel Wehmut dabei, ich war ja 13 Jahre da. Meine Frau war damals schwanger, ich bin nur mit ein paar Sachen mit dem Auto nach Freiburg gefahren. Auf der Fahrt habe ich die eine oder andere Träne vergossen. Da habe ich erst realisiert, dass es jetzt vorbei ist mit dem HSV.“

BILD: Sind Sie traurig, dass bei 96 kein Bundesliga-Spiel mehr dazu gekommen ist?

Golz: „Es ist schade, dass ich jetzt verletzt bin und so aufhören muss. Wobei ein Bundesliga-Einsatz ja auch eher statistischen Wert gehabt hätte, dann wäre ich wohl bei den ältesten Spielern weit vorn dabei. Ich hätte aber vor allem gerne die Saison in der zweiten Mannschaft zu Ende gespielt und den Regionalliga-Aufstieg klar gemacht.“

BILD: Was kommt jetzt nach der Karriere?

Golz: „Es gibt gerade konkrete Gespräche mit Hannover und dem HSV über eine Arbeit im Nachwuchsbereich. Als Torwart- und Assistenztrainer. Ich möchte jetzt auf jeden Fall direkt weiterarbeiten. Ich habe Angst davor, einen dicken Bauch zu bekommen wie andere Trainer...“

BILD: Neben Ihnen beendet auch ein weiterer Keeper heute seine Karriere...

Golz: „Ja, Oliver Kahn. Wir haben ja fast zeitgleich angefangen, ich habe viele Spiele gegen ihn gemacht. Er ist einer der ganz Großen. Er wird in einem Atemzug mit Rudi Völler oder Uwe Seeler genannt werden, vielleicht sogar irgendwann mit Lichtgestalt Franz Beckenbauer.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:47
Noch eine Chance für Lauth

Erstes Tor am letzten Spieltag? Sein größter Auftritt für die Roten liegt fast 10 Monate zurück. Beim 3:0-Testspiel-Sieg gegen Real Madrid traf Benny Lauth (26) für 96 – leider zum letzten Mal...



In der Bundesliga hat Lauth eine Trümmer-Bilanz: 21 Spiele, null Treffer. Aber heute gegen Cottbus bekommt er noch eine Chance.

1. Tor am letzten Spieltag?

Seit seiner Verpflichtung hoffen Trainer Dieter Hecking & Co., dass der Knoten bei Lauth endlich platzt - bisher vergeblich. Ein „Es-geht-um gar-nichts-mehr-Spiel“ wie heute hilft vielleicht einem ehemaligen Nationalspieler, der mit Druck nicht umgehen kann.

Mit seiner Leistung hat sich Lauth wahrlich nicht aufgedrängt für die Startelf. Trotzdem wäre ein Einsatz aus Heckings Sicht logisch. Auf der Bank macht 00-Lauth andere Klubs nicht auf sich aufmerksam.

Hecking machte gestern noch ein Geheimnis um seine Aufstellung: „Es werden 11 Mann spielen...“

Klar ist: Balitsch läuft für den gesperrten Lala, Hanke für den gesperrten Rosenthal auf.

Zuraw wird in seinem letzten Spiel wohl nur einen Joker-Einsatz bekommen.

Ob es heute auch das Abschiedsspiel für Lauth wird - trotz Vertrag bis 2010?
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:48
Mit Lust ins 96-Abschlußfest

Erstmals mehr als 40 000 Zuschauer im Schnitt. Sechs Profis werden verabschiedet. 1:5 in Cottbus, 1:6 in Bremen – 96 will beim Saisonfinale die doppelte Revanche.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Natürlich drehte sich gestern beim Training alles um die EM-Nominierung von Robert Enke (siehe Seite 11). Die 96-Kollegen empfingen ihren Kapitän mit Beifall, Enke war gerührt: „Die Jungs haben sich gefreut für mich, das ist ein sehr schönes Gefühl. Wir haben einfach ein sehr, sehr gutes Klima in der Mannschaft.“

Damit es auch den Fans heute warm ums Herz wird, will 96 in den letzten 90 Minuten der Saison noch einmal Vollgas geben. Und Enke hofft, beim Saisonfinale noch einmal zu null spielen zu können.

Unter der Woche machten sich Enke und Co. heiß für Cottbus, im Training ging es ordentlich zur Sache. Auch wenn der Sprung nach Europa verpasst wurde – niemand ließ sich hängen. „Warum auch“, reagierte Trainer Dieter Hecking gereizt, allein die Frage nach der Motivation sei eine Frechheit: „Es geht um Prämien, es geht um 49 000 Zuschauer. Es ist nicht unnormal, dass Zug drin ist. Wir dürfen es nicht laufen lassen.“

Die Profis wollen die 1:6-Blamage aus Bremen und das 1:5 in Cottbus vom letzten Hinrundenspieltag unbedingt wiedergutmachen und sich mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschieden. „Das 1:5 in Cottbus war noch viel schlimmer als Bremen. Wir müssen es wiedergutmachen“, fordert Szabolcs Huszti, der heute hoffentlich nicht sein letztes Bundesligaspiel für 96 macht. Es gibt noch immer keine Einigung über eine vorzeitige Vertragsverlängerung.

Gelingt 96 heute der erhoffte Sieg, beenden sie die Saison als Achter – das zweitbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Nur 1964/65 war man als Fünfter noch besser.

Es ist also alles angerichtet für ein 96-Fußballfest. Die AWD-Arena wird beinahe ausverkauft sein. Damit kommt 96 erstmals auf einen Schnitt von mehr als 40 000 Zuschauern. Klar, dass Ticketing-Chef Thorsten Meier dem Saisonfinale entgegenfiebert: „Es war eine Supersaison, wir sind alle stolz auf diese Truppe. Zum Abschluss wünsche ich mir noch einmal eine tolle Stimmung und drei Punkte.“

Ein paar Einsatzminuten zum Abschied wünscht sich Dariusz Zuraw. Der Pole verlässt 96 nach sieben ereignisreichen Jahren. 2002 war er erster 96-Torschütze nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga. In dieser Saison spielte er keine Rolle mehr, kam nur noch zu vier Einsätzen. Heute wird er mit Blumen und einer Uhr ebenso verabschiedet wie Richard Golz (453 Bundesligaspiele, aber keins für 96), Frank Juric, Sören Halfar, Thomas Brdaric und Vahid Hashemian. Und anschließend wird gefeiert – hoffentlich.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:49
Hofmann jetzt 96-Profi



HANNOVER. Wird Tim Hofmann der neue Per Mertesacker? Gestern unterschrieb Tim Hofmann (19) einen Profivertrag bis 2010. „Das ist natürlich eine tolle Sache, ich freue mich auf diese spannende Herausforderung.“ Sportdirektor Christian Hochstätter freute sich, dass mit Hofmann ein weiteres Eigengewächs den Sprung in den Profikader geschafft hat: „Das zeigt, dass gute Arbeit geleistet wird und unser Weg richtig ist.“

Hofmann spielt seit 1997 bei 96 – bei den Profis trainierte er in dieser Saison erstmals mit. Im Oktober 2007 kam der Abiturient der KGS Hemmingen beim 96-Testspiel in Burgdorf (5:0) zum Einsatz, machte eine gute Figur als Innenverteidiger.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:49
Nachgefragt
…… bei Robert Enke, Nationaltorwart von Hannover 96



Herr Enke, wann und wie haben Sie von Ihrer Nominierung erfahren?

Andreas Köpke hat mich am späten Freitagvormittag angerufen. Ich habe da zu Hause gerade Rasen gemäht.

Was haben Sie empfunden, als der Bundestorwarttrainer Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie zum EM-Kader gehören werden?

Die Nachricht hat mich schon mit Stolz und Freude erfüllt. Bei der EM dabei zu sein, war ein Ziel, auf das ich hingearbeitet habe. Und ich war immer optimistisch, es auch zu schaffen. Als ich dann bei der Mannschaftsvorstellung im Fernsehen den Jungen im Trikot mit meinem Namen gesehen habe, war das ein tolles Gefühl. Für Timo Hildebrand tut es mir leid, er hätte es auch verdient gehabt.

Sind Sie auch nicht ins Zweifeln gekommen, als es in den vergangenen Tagen immer wieder Spekulationen gab, in denen Ihr Platz im Team infrage gestellt wurde?

Ich bin ruhig geblieben, weil ich mir relativ sicher war, dass es klappen würde, und das soll jetzt nicht überheblich klingen. Ich hatte keinen großen Grund zu zweifeln, auch weil ich immer ein positives Feedback von den Trainern bekommen habe. Letztlich muss man immer seine Leistung betrachten und nicht, was drumherum passiert und wer sich zu was äußert.

Andreas Köpke hat Sie gestern in der Reihenfolge der deutschen Torhüter an Nummer 2 genannt. Was sagen Sie dazu?

Was das heißt, wird man sehen. Mir hat das noch keiner so gesagt. Und ich weiß auch nicht, was das für die Zeit nach der EM zu bedeuten hat. Was ich versprechen kann ist, bei der EM in guter Form zu sein und so zu kämpfen, dass ich danach eine neue Chance bekomme.

Als Torwart von Hannover 96?

Als Stürmer bestimmt nicht. Und wenn Sie auf die Vereinszugehörigkeit anspielen: Es gibt nichts Neues zu sagen. Ich habe einen Vertrag, Anfragen liegen nicht vor. Insofern muss ich mich mit diesem Thema nicht beschäftigen. Vielmehr sieht man: Man kann auch bei 96 den Sprung in die Nationalelf schaffen.

Interview: Norbert Fettback
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:50
Nach der EM will Robert Enke Nummer eins werden



VON FLORIAN KREBS

Glückwunsch zur Nominierung.

Danke. Ich bin stolz und zufrieden. Auf dieses Ziel habe ich hingearbeitet.

Spüren Sie auch Erleichterung?

Ich war immer sehr optimistisch und daher relativ ruhig. Es gab für mich keinen Grund zum Zweifeln.

Was hat Sie so sicher gemacht?

Ich habe ein gutes Jahr gespielt, obwohl wir so viele Gegentore kassiert haben. Auch die letzten Jahre habe ich sehr gut gespielt. Es soll nicht überheblich klingen, aber ich war schon sehr, sehr guter Dinge, dass ich mitfahre. Schließlich habe ich auch immer ein positives Feedback von den Trainern bekommen.

Sie sind neue Nummer zwei. Wenn Jens Lehmann was passiert, spielen Sie. Was bedeutet das?

Erst mal tut es mir leid für den Timo. Was das bedeutet, wird man sehen. Und mir hat noch keiner gesagt, dass ich die nominelle Nummer zwei bin.

Nach der EM könnten Sie Nummer eins werden, wenn Lehmann aufhört.

Es ist ja nicht gesagt, dass Jens aufhört. Aber wenn, dann gibt es drei, vier Kandidaten. Wenn die Chance da ist, werde ich sie ergreifen. Aber das kommt nicht von allein, man muss es sich hart erarbeiten. Vor allen Dingen ist es wichtig, in dem Moment, wo man ein kleines Etappenziel erreicht hat, nicht nachzulassen. Das habe ich gelernt in all den Jahren, die auch sportlich nicht immer einfach waren. Ich verspreche, alles dafür zu tun, dass ich bei der EM in guter Form bin, und danach so zu kämpfen, dass ich meine Chance bekomme.

Als Torwart von 96?

Als Stürmer nicht (grinst frech). Ich habe Vertrag, es gibt keinerlei Anfragen – insofern muss ich mich damit nicht beschäftigen. Und die Nominierung zeigt ja, dass man sich auch in einem Verein, der vielleicht nicht so im Fokus steht wie andere, reinspielen kann.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:51
Die neue Rangfolge im Tor

Enke sticht die bisherige Nummer zwei Hildebrand aus. Köpke lobt Adler. Überraschung auf der Zugspitze – für René Adler flog nicht 96-Star Robert Enke aus dem EM-Kader, sondern Timo Hildebrand.



VON ANDREAS WILLEKE

HANNOVER. Eigentlich startet eine Bergtour im Tal, aber für die deutschen Wanderer fängts ganz oben an. Auf der Zugspitze stellte der Bundestrainer gestern seine Gruppe vor. „Mit der Nominierung beginnt für uns die Europameisterschaft“, sagte Joachim Löw.

In 2962 Meter Höhe war kein Null-Acht-Fünfzehn-Kader zu erwarten. Löw präsentierte sensationell Marko Marin. Das Gladbacher Talent besetzt die Rolle, die David Odonkor als Überraschungsgast bei der WM 2006 ausfüllte. Die größte Überraschung ist aber das Aus für Timo Hildebrand. Davon profitierte jedoch der 96-Kapitän. Robert Enke gelang an der Zugspitze ein Aufstieg – er dürfte die neue Nummer zwei sein.

Denn Hildebrand, bei den meisten Qualifikationsspielen Nummer zwei hinter Jens Lehmann, flog für René Adler aus dem Kader. „Enke oder Hildebrand, einem von beiden“ musste Torwartrainer Andreas Köpke gestern die enttäuschende Nachricht am Telefon erläutern. „Das sind bittere Momente“, sagt Köpke.

Was letztlich den Ausschlag für Enke und gegen Hildebrand gab, ließ Köpke offen. Man sei von der jetzigen Konstellation „absolut überzeugt“, er wolle aber nicht auf jede Einzelheit eingehen.

Das lässt Raum für Spekulationen. Eine wäre, dass es keine sportliche Entscheidung war, sondern persönliche Gründe gibt. Hildebrand hat sich vielleicht manchmal zu forsch geäußert. Der Torwart aus Valencia zeigte sich „geschockt, auch irritiert, es schmerzt wie eine frische Fleischwunde“. Die Absage sei „wie aus heiterem Himmel“ gekommen.

Zur Reihenfolge im Tor befragt, sagte Köpke nur: „Es gibt keinen Grund, eine neue Rangfolge aufzustellen.“

Dennoch scheint es kaum vorstellbar, dass Adler als Neueinsteiger bei den EM-Spielen auf der Bank sitzt. Das dürfte Enkes neuer Platz werden – immer auch mit der Option, dass sich der schon 38-jährige Lehmann auch mal verletzen könnte. Dann wäre Enke die Nummer eins – ein Ziel, dass er nach der EM ohnehin anpeilt.

Adler dürfte vor allem zum Lernen bei der EM sein. „René hat es auf Grund seiner Leistung und seiner Altersstruktur absolut verdient“, lobte Köpke den 23-Jährigen.

Neben Hildebrand gehört auch Mike Hanke zu den Verlierern. Löw überbuchte den erlaubten 23-Spieler-EM-Kader mit drei Mann, aber der 96-Stürmer gehört nicht mal zu den Top 26. Patrick Helmes und Oliver Neuville fliegen Montag mit nach Mallorca. „Am 28. Mai endet das Casting“, kündigt Löw an. Dann gibts nochmal drei Streichkandidaten, aber danach geht die EM wirklich bald los – und zwar für alle auf der Ebene null.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:53
Interview mit Dariusz Zuraw



Herr Zuraw, was wird Ihnen am Sonnabend gegen 15 Uhr durch den Kopf gehen, wenn Sie in die AWD-Arena kommen?

Es wird sein wie immer vor dem Spiel; es ist nichts Besonderes.

Es wird nach sieben Jahren das letzte Mal sein, dass sie als Spieler in das Stadion kommen. Sie werden offiziell verabschiedet.

Ich bin eigentlich kein Mensch, der emotional reagiert. (Nach einer Pause) Sieben Jahre sind schon eine lange Zeit; dass einem das nahegeht, ist doch klar.

Haben Sie vor sieben Jahren alles richtig gemacht, als Sie zu 96 wechselten?

Ja, auch wenn ich anfangs schwierige Zeiten hatte, gerade mit der Familie, die mit mir gekommen ist, dann wieder zurück nach Polen musste, dann wieder hierherkam. Jetzt nach sieben Jahren kann ich aber sagen: Es hat sich gelohnt. Hannover ist meine zweite Heimat geworden. Ich habe hier viele Freunde – und werde bestimmt öfter zurückkommen.

Können Sie sich noch an Ihr erstes Spiel für 96 erinnern?

Na klar. 4:4 gegen Bielefeld. Carsten Linke ist vom Platz geflogen; ich bin in der 2. Halbzeit eingewechselt worden beim Stand vom 2:2 und habe gleich ein Tor geschossen. Das war ein toller Anfang.

2002 haben Sie auch das erste Bundesliga-Tor für die „Roten“ nach dem Wiederaufstieg erzielt.

Ja, beim 1:2 in Hamburg. Das sind Momente, die man nie vergisst, genauso wenig wie den Aufstieg selbst. Das saugt man in sich auf.

Zuletzt lief es für Sie sportlich nicht mehr so gut. Sie saßen nur noch auf Bank oder Tribüne und haben dennoch nie gemeckert. Fiel es Ihnen schwer, sich so zurückzuhalten?

Ich habe vor Weihnachten meiner Frau versprochen, mich nicht mehr über Fußball aufzuregen. Daran habe ich mich gehalten. Aber meine Situation war weiß Gott nicht optimal.

Können Sie nachvollziehen, dass Sie sportlich keine Rolle mehr spielten?

Der Trainer hat sich nun mal für andere entschieden. Ich hatte von Anfang an keine Chance mehr, das war das Schlimmste. Es ist etwas anderes, wenn man sich als Ersatzspieler im Training zeigen kann für einen Stammplatz; für mich war das seit dem Sommer nicht mehr der Fall.

Ist Ihnen das so klar gesagt worden, dass Sie chancenlos sind?

Nein. Aber wenn man so lange Profi ist, dann weiß und merkt man das. Für mich wäre es besser gewesen, wenn der Trainer mir das im vergangenen Sommer klipp und klar mitgeteilt hätte. Aber das ist Schnee von gestern.

Ist Ihr Verhältnis zu Trainer Dieter Hecking dadurch gestört?

Nein, es ist ganz normal. Er hat sich für andere Spieler entschieden, das muss ich akzeptieren. Als ich gespielt habe, mussten die anderen das auch akzeptieren.

Sie haben in Hannover manchen Trainer kommen und gehen sehen. Mit welchem sind Sie am besten ausgekommen?

Ganz klar mit Ewald Lienen. Der war nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch absolut korrekt.

Seit 2001 hat sich bei 96 einiges geändert …

Im Moment läuft alles in die richtige Richtung. Klubchef, Sportdirektor und Trainer haben ein Ziel, sprechen mit einer Zunge. Das war lange ganz anders hier. Ich hoffe, dass 96 irgendwann international spielen wird. Das wünsche ich mir und allen, die bei 96 arbeiten. Und natürlich den Fans.

Werden wir Sie am Sonnabend gegen Energie Cottbus spielen sehen?

Keine Ahnung. Ich hoffe natürlich, dass ich mich vernünftig von den tollen Fans, die 96 hat, verabschieden kann. Die Entscheidung muss der Trainer treffen. Ich kann sie nur respektieren.

Zehn Minuten wären doch auch schon etwas …

Also, ich werde mit Sicherheit im Stadion sein. Egal, ob auf der Tribüne, auf der Bank oder auf dem Platz. Das ist mir im Moment nicht so wichtig.

In der nächsten Woche stehen noch ein paar Freundschaftsspiele an, was wird „Darek“ Zuraw danach machen?

Erst einmal Urlaub. Und sportlich werde ich mir in Polen etwas suchen; dabei werde ich mir aber Zeit lassen. Entweder ich werde noch auf höchstem Niveau spielen, oder ich mache etwas anderes.

Haben Sie dafür schon Pläne?

Im Hinterkopf habe ich schon einen klaren Plan, aber der ist noch nicht spruchreif. Aber zunächst will ich mit 96 noch gegen Cottbus gewinnen. Da haben wir noch etwas gutzumachen.

Interview: Norbert Fettback und Jörg Grußendorf
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:54
Rekord im Finale: Hannover 96 will auf 49 Punkte kommen



Hannover (wie). Klassenerhalt, weg vom 40-Punkte-Denken. Das Pflichtprogramm hat der Fußball-Bundesligist Hannover 96 längst erledigt. Der neue Punkterekord von 46 Zählern, das war die Kür. Und jetzt kommt wie beim Eiskunstlauf noch das Schaulaufen: Energie Cottbus ist am heutigen Sonnabend (Anpfiff um 15.30 Uhr) letzter Gegner der Saison in der fast ausverkauften Arena.

Es geht ja um nichts mehr, gesteht auch 96-Trainer Dieter Hecking ein. „Unterm Strich steht eine klasse Saison, ganz egal, wie das Spiel ausgeht.“ Aber es ist auch klar, dass immer noch sehr viel Prestige auf dem Spiel steht. In Cottbus setzte es im Dezember mit 1:5 die erschreckendste Niederlage der Spielzeit, am vergangenen Spieltag folgte die schmerzlichste mit 1:6 bei Werder Bremen. Es gibt also reichlich Anlass, eine Scharte auszuwetzen und sich um Wiedergutmachung zu bemühen. Zumal die „Roten“ sich nicht zu einer Saisonabschlussfeier mit den Fans, sondern nur zu einer XXL-Version des Dankeschön-Reigens vor der Nordkurve durchringen konnten. Manchem Fan ist das zu wenig. Aber die meisten würden sich durch eine gute Torausbeute wohl versöhnen lassen.

Man will ja nicht gleich ein ausgeglichenes Torverhältnis fordern. Dafür müsste man Cottbus nämlich mit sechs Treffern Unterschied schlagen. Wenn das nicht klappen sollte, hat 96 gleich ein schönes Ziel für die kommende Saison.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 09:55
Hannover - Cottbus

Personalsituation bei 96: Altin Lala und Jan Rosenthal sind gesperrt (jeweils fünfte Gelbe Karte), Sergio Pinto (vereinsinterne Sperre) ebenso. Zudem fehlen die verletzten Thomas Brdaric, Chavdar Yankov und Michael Tarnat. Den Kader komplettieren Torwart Frank Juric, Dariusz Zuraw, Frank Fahrenhorst, Bastian Schulz, Salvatore Zizzo, Gaétan Krebs und Vahid Hashemian.

Personalsituation bei Energie Cottbus: Trainer Bojan Prasnikar hat angekündigt, die aus seiner Sicht stärkste Elf aufzubieten. Die zuletzt gesperrten Daniel Ziebig, Stanislav Angelov und Mario Cvitanovic dürften ins Team zurückkehren. Nicht zur Verfügung stehen die angeschlagenen Christian Bassila und Stathis Aloneftis. Vragel da Silva, der im Hinspiel Gaétan Krebs böse foulte, wird möglicherweise pausieren – er habe sich zuletzt sehr verausgabt, heißt es.

Der Gegner:
Obwohl unter Trainer Bojan Prasnikar ein Stilwandel erkennbar ist, lebt der FC Energie vor allem weiter von seinen kämpferischen Qualitäten und vom Teamgeist. Seit Torwart Gerhard Tremmel erste Wahl ist, hat die Abwehr an Stabilität gewonnen. In der Offensive ist der Bulgare Dimitar Rangelov zu beachten und immer für ein Tor gut; im Hinspiel traf er beim 5:1 zweimal.
In der Defensive verraten die 52 Gegentore der Cottbuser, dass es so manche Lücke gibt. Vorne fehlt ein ausgesprochener Torjäger; mit derzeit sieben Treffern ist Mittelfeldspieler Ervin Skela der erfolgreichste Schütze. Und dass der FC Energie für seine Art, Fußball zu spielen, in der Regel keinen Schönheitspreis verdient, das wissen nicht nur die Fans in Hannover.

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen).

Anstoß: Sonnabend, 15.30 Uhr, AWD-Arena.

Fernsehen: Bilder von der Partie gibt es am Sonnabend bereits von 18.15 Uhr an in der ARD-„Sportschau“ und abends im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF (22.45 Uhr).

Statistik: In Hannover haben die Cottbuser drei von vier Spielen (1. und 2. Liga) verloren.

Kartenservice: Es sind noch 3500 Tickets erhältlich. Die Frühkasse öffnet um 11 Uhr.

Besonderes: Mit Thomas Brdaric, Richard Golz, Sören Halfar, Vahid Hashemian, Frank Juric und Dariusz Zuraw werden sechs Spieler verabschiedet.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 17/05/2008 23:59
Spielbericht: H96 - FC Energie Cottbus 4:0 (2:0)


Hannover 96 verabschiedet sich mit einem überzeugendem 4:0 (2:0)-Heimerfolg gegen den FC Energie Cottbus aus der Saison 07/08. Arnold Bruggink (23.), Jiri Stajner (45.), Vinicius (60.) und Hanno Balitsch (90.) sorgten für vollauf zufriedene Gesichter in der prall gefüllten AWD-Arena. 49 Punkte und Platz 8 bedeutet eine neue 96-Bestmarke seit Wiederaufstieg. Wir gratulieren!



Jeweils drei Wechsel

Mit drei Wechseln wollte 96-Cheftrainer Dieter Hecking das „Unternehmen Wiedergutmachung“ angehen. Für die Gelb gesperrten Lala und Rosenthal rutschten der wieder genesene Balitsch und Bochum-Wechsler Hashemian in die Startelf. Hanke verdrängte nach überstandenem Magen-Darm-Infekt Benny Lauth. Cottbus-Coach Prasnikar konnte nach Sperren wieder auf Ziebig und Cvitanovic zurückgreifen. Da Silva und Kukielka nahmen auf der Bank Platz. Darüber hinaus kam Angelov für Vasiljevic.



Brugginks „Schnippler“ bricht den Bann

Den Roten, die in den silbernen Auswärtstrikots antraten – der Gast hatte lediglich die orangen Jerseys dabei – war von Beginn an anzumerken, dass sie ihren Fans in der fast ausverkauften AWD-Arena einen gelungenen Saisonabschluss gönnen wollten. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Cherundolo, dessen Schuss von der Strafraumgrenze das Ziel jedoch verfehlte (12.). Ansonsten gab es für die Hecking-Truppe jedoch trotz Offensivdrang nur wenig Durchkommen durch die dicht gestaffelte FCE-Defensive. Ein Standard war es schließlich, der denn Bann brach: Nach Foul an Huszti servierte Arnold Bruggink das Leder aus dem linken Halbfeld und erneut fand dieses den Weg an Freund und Feind vorbei direkt in die Maschen (23.). Ob Jiri Stajner oder „Irritator“ Mike Hanke das Spielgerät noch berührten, konnte nicht ganz geklärt werden. Bereits dreimal hatte es in den vergangenen Begegnungen Irritationen über den Schützen eines 96-Treffers gegeben, der Treffer wurde dem Holländer gut geschrieben. Nach dem Führungstreffer der Niedersachsen kamen die Gäste zu ihrer besten Phase mit drei Chancen: Skela nutzte eine Vinicius-Unaufmerksamkeit , der Schrägschuss verfehlte jedoch das lange Eck (26.). Sörensens Kopfball war zu hoch angesetzt (30.) und Rivic zielte aus spitzem Winkel rechts vorm Tor zu hoch (36.). Nur eine Minute später kam 96 mit toller Kombination zurück. Hashemian spielte Doppelpass mit Huszti und knallte den Ball volley aus neun Metern mit vollem Risiko in Richtung Cottbus-Tor. Nur wenige Zentimeter fehlten. Trotzdem noch vor der Pause das 2:0: Der bärenstarke Cherundolo – die Mutter des US-Amerikaners war mit Ehemann im Stadion – legte nach Balitsch-Zuspiel von der rechten Torlinie zurück auf Jiri Stajner, der Mitreski ins leere grätschen ließ und cool aus sieben Metern einnetzen konnte (45.).



Cherundolo glänzt als Vorbereiter

Zur zweiten Halbzeit brachte Hecking dann Zizzo für den wirkungslosen Hanke. Stajner orientierte sich in die Spitze. Nach ruhiger Anfangsviertelstunde verschärften die Roten wieder das Tempo und kamen so zu Chancen. Ein 20-Meter-Hammer von Huszti verfehlte den linken Giebel knapp (58.), dann scheiterte Schulz nach perfektem Hashemian-Zuspiel freistehend an Energie-Goalie Tremmel (59.). Die nächste Aktion saß: Cherundolo brachte einen Freistoß von rechts hinein, Vinicius sprang am höchsten und köpfte aus sechs Metern zu seinem ersten Saisontreffer unhaltbar ins linke Eck (60.). Nun wurde das Spiel zum Schaulaufen unter
der einsetzenden „La Ola“ von den Rängen. Erst in der Schlussphase erarbeiteten sich die Gastgeber weitere Gelegenheiten. Wieder war es Vinicius, der per Kopf den rechten Pfosten knapp verfehlte (82.), Balitschs Kopfball aus kurzer Distanz ging knapp am linken Aluminium (83.). In der Schlussminute machte Hanno Balitsch dann das 4:0-Festival perfekt. Zum dritten Mal konnte Cherundolo als Assistgeber glänzen, die genau getimte Flanke verwandelte Balitsch aus fünf Metern per Kopf.



49 Punkte – Platz 8

Hannover 96 gelingt mit dem souveränen 4:0 gegen Cottbus nicht nur eindrucksvoll die Wiedergutmachung für die 1:5-Hinspielschlappe und das letzte 1:6 von Bremen. Mit 49 Punkten und Platz 8 im Endklassement erreichen die Leinestädter gleichzeitig neue Rekordmarken seit Wiederaufstieg. 96-Coach Dieter Hecking gönnte mit Vahid Hashemian und dem eingewechselten „Darek“ Zuraw gleich zwei Spielern, die 96 verlassen, ihr persönliches Abschiedsspiel. Vor Spielbeginn waren auch Thomas Bradric, die beiden Keeper Richard Golz und Frank Juric sowie der zu Paderborn gewechselte Sören Halfar gebührend verabschiedet worden.



STATISTIK

Hannover 96: Enke – Cherundolo, Ismael (63. Zuraw), Vinicius, C. Schulz – Balitsch, Stajner, Huszti, Bruggink (71. Krebs)– Hanke (46. Zizzo), Hashemian

FC Energie Cottbus: Tremmel – Radeljic (85. Da Silva), Mitreski, Cvitanovic, Ziebig – Angelov, Rost, Rivic (65., Vasiljevic), Skela, Sörensen – Rangelov (52. Shao)

Tore: 1:0 Bruggink (23.), 2:0 Stajner (45., Cherundolo), 3:0 Vinicius (60., Cherundolo), 4:0 Balitsch (90., Cherundolo)

Gelbe Karten: Balitsch, Zizzo / Angelov

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)

Zuschauer: 46.632
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 18/05/2008 21:49
U-23 dreht Spiel in Oldenburg


Zur Halbzeit sah es gar nicht gut aus für die U23 der Roten. Die Bergmann-Elf lag in Unterzahl mit 0:1 beim direkten Konkurrenten um die Regionalliga-Qualifikation VfB Oldenburg hinten. Doch dann bewiesen die jungen Roten Moral. Tim Hofmann, Jan Rosenthal per Foulelfmeter und Fabian Montabell drehten die Partie. Am Ende stand ein enorm wichtiger 3:1 (0:1)-Auswärtserfolg. Am Vormittag hatten bereits die A-Junioren einen 6:0 (2:0)-Kantersieg beim FC Carl Zeiss Jena gefeiert. Die U17 unterlag dagegen beim Tabellenführer VfL Wolfsburg mit 0:2 (0:1).





Nervenstark vom Punkt: Jan Rosenthal

Hannover 96 II: Morten Jensen - Hendrik Hahne, Tim Hofmann, Moritz Marheineke, Konstantin Rausch, Salvatore Zizzo (79. Henrik Ernst), Bastian Schulz, Gaetan Krebs (86. Rinik Carolus), Jan Rosenthal, Ali Moslehe (46. Fabian Montabell), Isaac Ojigwe

Tore: 1:0 Alexander Eckel (Foulelfmeter, 42.); 1:1 Tim Hofmann (63.); 1:2 Jan Rosenthal (Foulelfmeter, 81.); 1:3 Fabian Montabell (89.)

Zuschauer: 2568

Gelb/Rote Karte: Paolo Rizzo (52.) / -

Rote Karte: - / Isaac Ojigwe (36.)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:20
Beste Spielzeit seit 1965

Mit dem 4:0 am 34. Spieltag hat Hannover 96 eine insgesamt gelungene Saison positiv abgeschlossen. In der Spielzeit 2007/08 stellte 96 eine ganze Reihe neuer Bundesligarekorde auf und blickt positiv in die Zukunft.



96 verabschiedet scheidende Spieler

Bereits vor dem Anpfiff vor einer tollen Kulisse von 46.632 Besuchern ging es feierlich in der AWD-Arena zu. 96-Geschäftsführer Martin Kind und Sportdirektor Christian Hochstätter verabschiedeten die 96- Profis Richard Golz, Frank Juric, Thomas Brdaric, Vahid Hashemian, Sören Halfar und Darius Zuraw, die die Roten am Saisonende verlassen werden. Insbesondere bei Aufstiegsheld Zuraw bedankten sich die Fans mit einem tosenden Applaus für insgesamt sieben Jahre Hannover 96.



Rekorde, Rekorde, Rekorde

Mit dem tollen 4:0 gegen Energie Cottbus am letzten Spieltag beendeten die Roten die Saison auf dem achten Tabellenplatz und legten mit dem Ergebnis den Grundstein für eine riesige Party in der AWD-Arena, in der die Fans auf den Rängen eine wahre Gänsehautatmosphäre verbreiteten. Dieser achte Rang ist gleichbedeutend mit der zweitbesten Bundesligaplatzierung insgesamt und der besten seit der Einführung der 18er-Liga in der Saison 1965/66. Mit 49 Punkten stellte die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking zudem einen neuen Punkterekord auf und lockte mit durchschnittlich etwas mehr als 40.000 Zuschauern mehr Fans in die AWD-Arena als in allen vorherigen Spielzeiten seit dem Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga im Jahre 2002. Auch bei den treusten der Treuen, den Dauerkartenbesitzern, belegt die Saison 2007/08 mit rund 18.500 verkauften Karten Platz eins in der vereinsinternen Rangliste. Für die nächste Saison peilen die Roten nun mit 20.000 verkauften Dauerkarten die nächste Schallmauer an. Dass auch diese Zahl in der kommenden Saison geknackt werden kann, belegt die rasant steigende Mitgliederzahl von Hannover 96. Die Roten konnten im Rahmen der Partie gegen Energie Cottbus bereits das 8.888 und 9.000 Mitglied bei Hannover 96 begrüßen.



Hannover 96 sagt: „Danke!“

Mit den bereits getätigten Neuzugängen Florian Fromlowitz, Leon Balogun sowie den Nationalspielern Jan Schlaudraff und Mario Eggimann haben die Roten die Weichen gestellt, um auch in der kommenden Saison Rekorde aufzustellen. Hannover 96 bedankt sich bei allen Aktiven, Fans und Sponsoren für eine tolle Saison 2007/08 und hofft, in der nächsten Spielzeit an die gute Zusammenarbeit und die Erfolge anknüpfen zu können. Vielleicht sind dann ja auch die von Cheftrainer Dieter Hecking „versprochenen“ fünf Punkte mehr am Saisonende drin, die zum Erreichen des internationalen Geschäfts reichen könnten…
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:22
Hecking verspricht Europa-Cup



Von Hannover 96 berichten: HEIKO OSTENDORP und HEIKO NIEDDERER Die Party begann schon vorm Anpfiff - und endete erst am frühen Sonntagmorgen...
Die Roten feierten die beste Saison seit über 40 Jahren! 4:0 gegen Cottbus, 49 Punkte - Platz 8. Nur 1965 stand Hannover in der Bundesliga besser da (5.).

Die rote Super-Sause!
Über 46000 Fans in der AWD-Arena feierten einen geilen Saisonabschluss. Sogar die Gäste aus Cottbus tanzten mit - sie freuten sich trotz der Pleite über den Klassenerhalt. Auch Trainer Dieter Hecking war rundum zufrieden: „Das war ein tolles Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft. Das hat sich durchs ganze Stadion getragen. Ich bin an diesem Tag ein glücklicher Trainer.“ So glücklich, dass er sich von der Euphorie anstecken ließ...
Nach dem Abpfiff schnappte sich Hecking das Mikro - und versprach den Fans den Europacup! Der Trainer: „Nächstes Jahr holen wir die 5 Punkte mehr, die noch fehlen, um international dabei zu sein!“

Euro-Versprechen von Hecking! Mutig, denn trotz der 49 Punkte lief auch in dieser Saison nicht alles rund (wie beim 1:5 im Hinspiel). Aber Hecking ist sicher: „Wir müssen mit diesem Gedanken in die Saison gehen. Wir werden nächstes Jahr eine noch bessere Mannschaft haben. Ich verspreche, dass wir angreifen.“

Jubel, Trubel, Tor-Party gegen Cottbus! Obwohl es keine offizielle Saisonabschluss-Feier gab, war die Stimmung in der AWD-Arena überragend. Nach dem 3:0 von Vinicius (59.) brachen alle Dämme. LaOla-Welle nonstop, „Oh wie ist das schön“-Gesänge. Die Fans schon europareif. Auch die Spieler freuten sich über das Happy-End. Christian Schulz: „Das war ein toller Ausklang.“ Nach dem üblichen Kurz-Besuch im VIP-Raum zogen die Profis weiter. Im „Escenario“ hatten die Roten einen Tisch reserviert, aßen und tranken spanische Spezialitäten. Danach zogen Hanke & Co. ins Nachtleben weiter, tanzten im „Zino“ und im „Roten Salon“.

Die rote Super-Sause! Wenn Hecking sein Versprechen hält, gibt‘s nächstes Jahr noch viel mehr zu feiern...
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:23
Treue-Schwur vor der Nordkurve

„Wir sehen uns im August“



Schon bei seiner Vorstellung um 14.45 Uhr kochte die Stimmung in der AWD-Arena das erste Mal hoch. Die 96-Fans feierten Robert Enke (30) nach seiner EM-Nominierung mit Plakaten und Sprechchören: „Die Nr. 1 im Tor haben wir!“ Als Enke nach dem Abpfiff das Mikrofon in die Hand nahm, gab es kein Halten mehr. Enke: Treue-Schwur vor der Nordkurve!

Zuerst bedankte sich der Kapitän bei den treuen 96-Anhängern: „Ihr habt einen großen Anteil an der guten Saison und daran, dass ich zur EM fahre. Ihr habt mich immer unterstützt, auch in einer schweren Phase. Das werde ich Euch nie vergessen.“ Und dann erteilte Robert Riese unter tosendem Jubel allen Wechselgerüchten eine endgültige Absage: „Wir sehen uns im August!“ Kein Wechsel zu Bayern, zu Stuttgart oder zu einem europäischen Topklub. Enke bleibt ein Roter - die beste Nachricht des Tages für alle 96-Fans. Auch für Enke war das 4:0 ein toller Saisonabschluss: „Ich hatte Gänsehaut als die Fans mich gefeiert haben. Es macht mich stolz wie die Leute sich mit mir freuen.“

Heute früh fliegt Enke zur Nationalmannschaft nach Frankfurt. Von dort aus geht‘s weiter ins Trainingslager nach Mallorca. Erst nach der EM hat der 96-Kapitän Urlaub. Seit Samstag ist aber sicher: Danach kommt er garantiert wieder zurück nach Hannover!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:24
Bruggink: Ich ziele immer auf Hanke



Der gefährlichste Freistoß-Trick der Bundesliga...
Schon zum dritten Mal in den letzten sechs Spielen verwandelte Arnold Bruggink einen Freistoß direkt – wie gegen Cottbus war‘s jedesmal das wichtige 1:0. Der Freistoß-Hattrick – alle nach dem gleichen Schema: Freistoß von links außen, Hanke fliegt vorbei, der Ball segelt ins Tor! In BILD erklärt Bruggink seinen Freistoß-Trick: Er zielt immer auf Hanke!
Bruggink: „Der Zielpunkt ist immer Mike. Er steht jedesmal erst im Abseits, läuft dann zurück. Der Torwart weiß nie, ob er an den Ball drankommt oder nicht, deshalb ist es so gefährlich. Der perfekte Freistoß-Trick!“

Sieht auch Hanke so: „Ich habe den Torwart irritiert, dann war der Ball drin. Das hat ja schon öfter so geklappt.“
Diesmal gab‘s im Team keine Diskussion, wer der Torschütze war - auch wenn der Ball noch minimal von Stajner abgefälscht wurde. Bruggink: „Keine Ahnung, wer noch dran war - Mike war es auf alle Fälle nicht.“ Das sechste Saisontor des Holland-Spielmachers - alle in der Rückrunde. Deshalb hat Bruggink auch ein klares Ziel für die neue Saison: „Da soll der Freistoß-Trick auch mal in der Hinrunde klappen...“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:25
Der Chef im Gespräch

VON ANDREAS WILLEKE
Martin Kind, wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Ich bin rundum zufrieden. Wir haben erreicht, was realistisch möglich war.

Zum Abschluss gabs ja jetzt auch noch eine Riesenparty.
Das war auch unser Ziel nach der desolaten Leistung in Bremen, dass wir die Zuschauer nochmal erreichen und die Stimmung nachhaltig gut ist. Vor einigen Jahren wären gegen Cottbus nur 20 000 gekommen.

Haben Sie das Versprechen Ihres Trainers vor der Nordkurve gehört, im nächsten Jahr den Europacup zu erreichen?
Das war aus der Euphorie heraus, das sollte man nicht überbewerten. Wir werden uns demnächst zusammensetzen und überlegen, was ein realistisches Ziel wäre.

Vom 40-Punkte-Denken sind Sie jedenfalls weg?
Wir hätten sogar 50 Punkte erreichen können. Aber die Entwicklung der Mannschaft braucht Zeit. Ein realistisches Ziel könnte sein, dass wir uns pro Saison um zwei, drei Punkte verbessern.

Mit den starken Aufsteigern Köln und Gladbach wird die nächste Saison nicht leichter.
Unsere wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, damit wir wettbewerbsfähig bleiben. Unsere Wahrnehmung in Hannover ist dabei eine ganz andere als die außerhalb unserer Region. Wenn ich in der „Bild am Sonntag“ den Kommentar von Stefan Effenberg lese, Robert Enke soll wechseln, und dies schon zum dritten Mal, dann zeigt das, dass 96 außerhalb von Hannover immer noch als graue Maus gesehen wird.

Wie wollen Sie das ändern?
Die Vergangenheit ist jetzt abgeschlossen. In den nächsten Jahren entscheidet sich, ob wir uns weiter entwickeln und ambitionierte Leute wie Enke oder Trainer Dieter Hecking halten können oder ob wir auf dem Niveau von Bochum oder Cottbus bleiben.

Welche Spieler holt 96 noch?
Erstmal müssen wir darüber nachdenken, mal den einen oder anderen Spieler abzugeben. Dann ist Ivan Klasnic auf dem Markt, Nürnberger Spieler sind auf dem Markt. Das schauen wir uns ganz in Ruhe an und entscheiden dann.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:26
Welche neuen bekommt 96 ?

Vier Zugänge hat 96 bereits verpflichtet. Gesucht wird trotz der guten Rückrunde von Arnold Bruggink noch ein Zehner. Auch ein Stürmer dürfte noch kommen, der Noch-Bremer Ivan Klasnic ist wieder ein Thema. Möglich, dass sich 96 bei den Nürnberger Absteigern bedient. Robert Vittek ist besonders interessant.

Den ersten Transfer brachte 96 schon Anfang März unter Dach und Fach. Karlsruhes Mario Eggimann (27) kostet 1,5 Millionen Euro Ablöse, er unterschrieb bis 2013. Der Schweizer EM-Fahrer soll die neue Innenverteidigung mit Valérien Ismaël bilden.

Einen Überraschungscoup landete 96 mit der Verpflichtung des U-21-Nationaltorwarts Florian Fromlowitz. Der 21-Jährige (Vertrag bis 2011) kommt ablösefrei vom 1. FC Kaiserslautern, soll hinter Robert Enke lernen – und irgendwann die neue Nummer eins werden.

Mit Jan Schlaudraff (24, Vertrag bis 2012, 2,2 Millionen Euro Ablöse) holte Trainer Dieter Hecking seinen Wunschspieler vom FC Bayern – in Aachen hatte er ihn zum Nationalspieler gemacht. Schlaudraff soll neben Hanke stürmen, kann aber auch als Spielmacher und im linken Mittelfeld agieren.

Talent Leon Balogun (19, Vertrag bis 2010) kommt vom BFC Türkiyemspor aus der Oberliga Nordost. Er kann in der Innenverteidigung und auf der rechten Abwehrseite spielen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:27

Sie spielen nie wieder für die Roten



„Zuraw“-Sprechchöre zum Abschied. Brdaric will Spielerberater werden. Kampf um Golz.



Sechs 96-Profis wurden verabschiedet. Dariusz Zuraw bekam von den Fans besonders dicken Applaus.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Als nach einer guten Stunde Dariusz Zuraw (35) eingewechselt wurde, erhob sich das Publikum von den Sitzen. Valérien Ismaël umarmte den Polen, wünschte ihm für dessen letzte Minuten im 96-Trikot viel Glück. Die Fans feierten den beinharten Innenverteidiger mit „Zuraw“-Sprechchören. „Ein schöneres Abschiedsspiel hätte ich mir nicht vorstellen können. Es war sensationell, Gänsehaut! Danke an alle Fans“, sagte Zuraw.
Nach sieben Jahren und 130 Bundesligaspielen für 96 endete am Sonnabend ein Lebensabschnitt. Und nun? „Geplant ist, dass die ganze Familie zurück nach Polen geht.“ Allerdings müssen Ehefrau Justyna, die Söhne Szymon und Hubert sowie Tochter Daria wahrscheinlich noch ein Jahr ohne das Familienoberhaupt auskommen. Zwar liegen Zuraw mehrere Angebote aus seiner Heimat vor, er würde aber gern noch eine Saison in Deutschland spielen. Es soll eine Offerte aus der zweiten Liga geben. Zuraw will mit der endgültigen Entscheidung über seine Zukunft noch warten: „Ich habe alle Zeit der Welt.“

Beendet ist die Karriere von Thomas Brdaric (33). Vor einem Jahr hatte die „Wilde 13“ am letzten Spieltag (0:3 gegen Nürnberg) sein letztes Spiel gemacht, am Sonnabend wurde er verabschiedet. Eine Zukunft in Hannover gibts für ihn nicht. „Das Thema ist durch, wir haben ein vernünftiges Gespräch mit Thomas gehabt“, teilte Sportdirektor Christian Hochstätter mit.
Brdaric denkt darüber nach, den Trainerschein zu machen. Auch den Job als Spielerberater kann er sich vorstellen, mit Ehefrau Antje hat er kürzlich sogar schon einen Spielerberater-Kongress besucht. Hochstätter: „Der Tommy ist intelligent genug, sich ein zweites oder drittes Standbein aufzubauen. Ich denke, er wird dem Fußball erhalten bleiben.“

Brdarics Stürmerkollege Vahid Hashemian (31) wechselt zum VfL Bochum, wo er schon einmal eine sehr erfolgreiche Zeit hatte. Zum Abschluss durfte der Iraner (neun Tore in 80 Bundesligaspielen für 96) 90 Minuten durchspielen.

Nach 453 Bundesligaspielen beendete Richard Golz (wird am 5. Juni 40) seine Karriere. Der Torwart kam bei 96 nur im Amateurteam zum Einsatz, er soll dem Verein weiter erhalten bleiben: als Torwart- und Kotrainer im Nachwuchsbereich. Golz überlegt noch, ihm liegt auch ein Angebot von Ex-Klub HSV vor. In Hamburg lebt seine Familie.
Seit längerer Zeit leidet Frank Juric (34) unter Knieproblemen. Trotzdem hat der zweite Reservetorwart noch Hoffnung, weiter Fußball spielen zu können. Juric will eventuell nach Australien zurückkehren, um in der A-League einzusteigen.

Nicht in der AWD-Arena war Sören Halfar (21), der gestern mit Paderborn gegen Gladbach 2:3 verlor. Die bisherige Leihgabe hat in Paderborn bis 2010 unterschrieben.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:29
Cherundolo bringt sich in Form

...fürs Duell mit Beckham



VON THORSTEN LANGENBAHN
HANNOVER. Was für ein Schlussspurt von Steven Cherundolo. Beim Triumph zum Saisonausklang über Cottbus drehte Hannovers rechter Außenverteidiger nochmal auf. Trost für den 29-Jährigen nach einer schwachen Saison. Hätte es Konkurrenz auf seiner Position gegeben, wäre der nach Altin Lala dienstälteste 96-Profi wohl manches Mal auf der Bank geblieben.

Gegen Energie gehörte er mit drei Torvorlagen zu den Matchwinnern: Beim 2:0 passte er mit viel Übersicht von der Grundlinie auf Jiri Stajner, dann flankte er exakt auf Vinicius, ehe er vom Strafraumeck präzise Hanno Balitsch zum Endstand bediente. Trotzdem gab sich der US-Boy aus Kalifornien gewohnt zurückhaltend: „Meine Leistung kommentiere ich nicht, das machen andere.“ Cherundolo bewertet lieber die Leistung der Mannschaft. Und „die war sehr gut. Ich bin froh über den tollen Abschluss und eine Super-Saison“, sagte der Defensivspezialist gut gelaunt. Diese Spielzeit sei mit dem Punkterekord von 49 Zählern ein Schritt nach vorne gewesen. „Jetzt müssen wir nochmal zulegen.“
Seine Formsteigerung wird besonders US-Trainer Bob Bradley freuen. Mit der amerikanischen Nationalmannschaft geht es nun auf Länderspiel-Tour.

Testspiele in London gegen England mit David Beckham (28. Mai), Spanien in Santander (4. Juni) und Argentinien in New York (8. Juni) stehen an. Mitte Juni steigen die WM-Qualifikationsspiele gegen Barbados. Erfolge in der Nationalelf sollten Cherundolo beflügeln, auch wenn der Urlaub kürzer ausfällt als bei seinen 96-Kollegen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:29
Gänsehautspiel für Enke

Mallorca statt Elze – 96-Kapitän will topvorbereitet in EM gehen



VON ANDREAS WILLEKE
Herr Enke, haben Sie die schöne Stimmung im Stadion genossen?
Wir erinnern uns noch an die letzte Saison und das 0:3 zum Abschluss gegen Nürnberg. Damit haben wir uns die auch gute Saison ein bisschen vermasselt. Das wollten wir unbedingt vermeiden. Außerdem hatten wir zweimal was gutzumachen. Einerseits das 1:5 in Cottbus und letzte Woche Bremen. Wenn man so tolle Fans hat wie wir, hat man eine große Verantwortung. Der sind wir gerecht geworden heute.

Die Fans haben Sie sehr gefeiert. Wie haben Sie es erlebt?
Toll, mir ist eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Wie die Leute sich mit mir freuen, das ist unglaublich und macht mich wirklich auch stolz.

Sind Sie nach der EM-Nominierung noch motivierter ins Spiel gegangen?
Nein, man muss ja auch aufpassen, dass man nicht überdreht. In der Bundesliga gehts um Geld für den Klub und für uns Spieler, um die Fans und einen schönen Saisonabschluss, da muss man konzentriert sein.

Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Mit 49 Punkten können wir zufrieden sein, obwohl wir vier, fünf Punkte mehr hätten haben können. Das ist schade. Wir haben aber eine Entwicklung genommen und eine Krise gemeistert. Das wird für die nächste Saison sehr wichtig. Deswegen sehe ich die Saison mit allen Höhen und Tiefen sehr positiv.
Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?
Wir sollten dahin kommen, die Gegentore zu minimieren und dem Gegner nicht so viele Torchancen zu gestatten. Das ist die Basis von allem. Nach vorne spielen wir durchaus gut.

Wollen Sie sich dem Trainer anschließen, der versprochen hat, im nächsten Jahr die noch fehlenden Punkte für den Europacup zu holen?
Ich verspreche ungern etwas. Man kann nur sagen, dass wir alles dafür tun werden. Wenn man sieht, was hier entsteht für die Fans in diesem Stadion, da müssen wir halt alles versuchen, um auch mal international zu spielen.

Was hätten Sie gemacht, wenn Sie nicht zur EM berufen worden wären?
Dann hätte ich Montag in Elze gespielt. Nichts gegen Elze, aber zum Glück ist es anders gekommen.

Mit welchem Gefühl fliegen Sie Montag nach Mallorca?
Es ist eine tolle Gemeinschaft. Wenn ein Höhepunkt wie die EM ansteht, ist es nochmal etwas Besonderes, weil man ein Ziel hat. Ich war zwar beim Confed-Cup schon mal dabei, aber es ist das erste Mal, dass ich eine EM oder WM mitmachen darf. Ich werde alles dafür tun, dass ich topvorbereitet in das Turnier gehe.

Es kann auch ja auch gut sein, dass Sie zum Einsatz kommen.
Da muss man natürlich vorbereitet sein. Wir werden besprechen, wie das mit der Reihenfolge ausschaut, dann sehen wir weiter.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:31
96 feiert zwei versprechen

Mit einer 4:0-Party beendete 96 die Saison. Die Fans feierten euphorisch.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Am Ende der Ehrenrunde überkam es Dieter Hecking. Euphorisiert von der Atmosphäre, dem Beifall und dem Jubelgesang der Fans, schnappte sich der 96-Trainer vor der Nordkurve das Mikrofon, bedankte sich für die „fantastische Unterstützung“ und rief: „Ich verspreche euch: Nächstes Jahr holen wir die fünf Punkte, die uns dieses Jahr noch gefehlt haben, um international zu spielen.“

Hecking verspricht den UEFA-Cup! Die Fans antworteten mit überschäumendem Jubel und ließen die Mannschaft immer wieder hochleben. „Wenn man ihn einmal alleine lässt“, stöhnte Sportdirektor Christian Hochstätter mit einem breiten Grinsen – denn in Wahrheit zeigte er viel Verständnis für Heckings überraschende Europa-Offensive: „Selbst an uns alten Hasen, die 25 Jahre oder länger in diesem Geschäft tätig sind, geht diese Atmosphäre nicht spurlos vorbei.“

Wen diese Stimmung am Sonnabendnachmittag nicht packte, der hat ein Herz aus Stein. Noch nie zuvor hatte es in der AWD-Arena solche Euphorie gegeben. Mehr als 46 000 Zuschauer feierten einen ganzen Nachmittag lang – die Cottbuser den schon eine Woche zuvor geschafften Klassenerhalt, die 96-Fans Robert Enke („Die Nummer eins im Tor haben wir“), Jiri Stajners Hackentricks, Hecking und irgendwie überhaupt alles.

Anspruchsvoll waren die Partybesucher jedenfalls nicht. In einer schwachen ersten Halbzeit sorgten schon ein Befreiungsschlag von Steven Cherundolo oder ein Direktpass von Arnold Bruggink für Begeisterungsstürme auf den Rängen. Jeder Ballkontakt von EM-Fahrer Enke wurde mit Szenenapplaus bedacht. „Steht auf, wenn ihr Rote seid“ – nach dem 1:0 begann der Dauergesang.

Die 96-Profis bedankten sich mit einer starken zweiten Halbzeit. Cottbus hielt nun gar nicht mehr dagegen und erwies sich als perfekter Partygast. In der Schlussphase schwappte minutenlang die Welle durch die AWD-Arena.
Um 17.17 Uhr pfiff Schiedsrichter Marc Seemann ab – und es brach ein Jubelorkan los, als wenn 96 Meister geworden wäre. „Oh, wie ist das schön, so was haben wir lange nicht gesehen“ in der Endlosversion. „Es hat viel Spaß gemacht, wir alle haben uns diese Feier verdient“, freute sich Arnold Bruggink nach der Ehrenrunde.

Nachdem Hecking den Fans für nächste Saison „eine noch bessere Mannschaft“ angekündigt hatte, ergriff auch Kapitän Robert Enke vor der Nordkurve das Mikrofon: „Ihr habt einen großen Anteil daran, dass ich mit zur EM fahren darf. Ihr habt mich auch in schweren Zeiten immer unterstützt. Das vergesse ich euch nie.“ Und dann folgte der große 96-Schwur: „Wir sehen uns im August.“
Was für eine schöne Nachricht: Enke bleibt und will also mithelfen, Heckings UEFA-Cup-Versprechen einzulösen
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:31
Klare Botschaft

Wer kann es Dieter Hecking nicht verdenken, dass ihm in einem solchen Moment das Herz aufgeht? Die AWD-Arena stand längst kopf, auf der Ehrenrunde holten sich Spieler und Trainer den verdienten Lohn für die gerade beendete Saison ab. Und dann sagte der Trainer laut diesen Satz, den er sich bis vor Kurzem noch tunlichst verkniffen hatte: Im nächsten Jahr werde seine Mannschaft die fünf Punkte holen, die dieses Mal gefehlt hätten.

Fünf Punkte – das ist die Marke, um die die „Roten“ jetzt den UEFA-Cup verpassten. Dort mitzuspielen war bislang nie das erklärte Ziel. Heckings Botschaft ist klar: Die sportliche Offensive, die in der besten Bilanz seit dem Wiederaufstieg gipfelte, soll weitergehen. Dazu bedarf es nicht nur einer guten Mannschaft und eines Erfolge versprechenden Umfelds, wozu die hannoverschen Fans gehören, sondern auch neuer Vorsätze. Den europäischen Wettbewerb ins Auge zu fassen ist eine Vorgabe, die einer entwicklungsfähigen Mannschaft zusätzlich Beine machen kann.

Keine Frage, dass Hecking den 96-Anhängern damit aus dem Herzen spricht. Und die dürften genau hingehört haben. Auch wenn er seine Worte später relativiert und den UEFA-Cup als anstrebenswerte Herausforderung bezeichnet hat: Wichtig ist, dass die Richtung stimmt. Norbert Fettback
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:32
Europaversprechen mit Fußnote

Die „Roten“ gewinnen 4:0 gegen Cottbuser im Energiesparmodus – Hecking träumt im Jubel vom Angriff auf den UEFA-Cup



Von Volker Wiedersheim
Hannover. Versprochen ist versprochen! Das lernen schon die kleinen Kinder. 96-Trainer Dieter Hecking, selbst Vater von fünf kleinen und nicht mehr ganz so kleinen Kindern, weiß das genau. Aber als er am Sonnabend gegen 17.30 Uhr nach einer 96-Rekordsaison, nach dem 4:0-Finale gegen den FC Energie Cottbus nach einer Ehrenrunde durch sein Stadion vor der Nordkurve und zugleich wohl bei seinem persönlichen Saisonziel angekommen war, da brach es einfach so aus ihm heraus: „Wir versprechen euch, nächstes Jahr holen wir die fünf Punkte, die diesmal gefehlt haben.“

Kurzer Seitenblick auf die Tabelle, Herr Hecking: 49 plus 5 macht 54, und – siehe VfL Wolfsburg und Hamburger SV – das bedeutet UEFA-Pokal. Aber versprochen ist versprochen, und mehr als 46 000 Besuch in der Arena sind Zeuge. Hecking und Hannover haben jetzt einen Vertrag über Europa abgeschlossen, oder?
Wer den 96-Cheftrainer kennt, der weiß: Ein Hecking in Normalform beißt sich eher den großen Zeh von seinem starken rechten Fuß ab, bevor er jemandem das Blaue vom Himmel verspricht. Aber Hecking war am Sonnabend nicht in Normalform, sondern nach seinen Trainer-Maßstäben außer sich und damit eigentlich sogar in Bestform. Der Prediger des Vorwärts in kleinen Schritten gestattet den „Roten“ eine Träumerei.

Es ist schnell erklärt, wie solche Gefühligkeit am letzten Spieltag alle, und zwar wirklich alle, in der AWD-Arena belegte. Die Cottbuser schalteten ohne den Druck des (Spiel-)Klassenkampfes in den Energiesparmodus zurück, die „Roten“ hingegen bewiesen Spielfreude. Vier Tore fielen: Erst traf Arnold Bruggink mit einem (wohl im Gewühl vor der Torlinie noch leicht abgefälschten) Freistoß (23. Minute). Dann legte dreimal der wie befreit aufspielende Steve Cherundolo vor: Jiri Stajner (45.), Vinicius (59.) und Hanno Balitsch (90.) waren die weiteren Schützen. Aus der ohnehin von Beginn an prächtigen Stadionstimmung wogte schon eine halbe Stunde vor Schluss die La Ola über die Ränge – und riss sogar die Cottbuser in ihrem Fanblock in einem unwiderstehlichen Sog der Versöhnung mit.

Hecking und sein Europa-Versprechen oder -Versprecher: War das nur der Euphorie eines Augenblicks geschuldet? „Ja, ich verspreche viel, wenn der Tag lang ist“, gnarzte Hecking später beim Tête-à-Tête mit den örtlichen Reportern – eine glatte Lüge, vielleicht waren ihm selbst seine Worte aber da schon nicht mehr ganz geheuer. Und so versah er das Europa-Versprechen quasi mit einer relativierenden Fußnote. „Ohne dass wir da eine Riesenerwartung schüren: Das muss der innere Antrieb sein. Ob wir das hinkriegen, ist eine ganz andere Frage. Wir wissen, dass das schwierig ist. Wir sehen das als Herausforderung.“ Wenn 96 sich nicht kleinkriegen lasse und nach Rückschlägen wieder aufstehe, so betonte Hecking, dann werde das eine ganz interessante Geschichte in der nächsten Saison.

Typisch Hecking. Träumerei geerdet. Er will mit den „Roten“ hoch hinaus, aber dabei nicht abheben. Es wird ohnehin schwer, nach einer Saison der Rekorde. Zuschauerschnitt erstmals über 40 000, 18 500 Dauerkarten verkauft, 49 Punkte erreicht, Rekordinvestitionen auf dem Transfermarkt. Daraus ergibt sich für Hecking das Motto der nächsten Saison: „Ich kann versprechen, dass wir angreifen werden. Aber ich kann nicht versprechen, dass wir im UEFA-Cup spielen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 19/05/2008 15:33
Ein bewegter Robert Enke verspricht den Fans, ein „Roter“ zu bleiben



Von Jörg Grußendorf
Hannover. In der sentimentalen Stimmung gab es viele Versprechen, doch seines war mit Abstand das schönste; und nicht nur für die Fans von Hannover 96 wohl auch das wertvollste. „Wir sehen uns im August“, sagte Robert Enke ins Mikrofon – und Zigtausende spendeten ihm minutenlang Beifall und stimmten immer wieder Sprechchöre an. Die Nummer 1 der „Roten“ und der „roten Herzen“ bleibt Hannoveraner und beendete damit wohl alle Wechselgerüchte. Der 30-Jährige fühlt sich rundum wohl bei 96 – und machte dies nicht nur durch diese spontanen Worte direkt nach 4:0 gegen Energie Cottbus deutlich.

Enke war auch hinterher noch sichtlich bewegt. So positiv bewegt, wie man den Nationaltorhüter in seiner vierjährigen Zeit bei den „Roten“ noch nie erlebt hat; der gebürtige Jenaer war regelrecht aufgekratzt. Zum einen mit Sicherheit wegen der Nominierung als Nummer 2 für die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz, aber auch aufgrund der gefühlsbetonten Atmosphäre in der AWD-Arena.

Schon vor dem Spiel skandierten die Fans immer wieder seinen Namen; mehrere Transparente im weiten Rund machten seinen Stellenwert deutlich. „Unser Robert – Nummer 1 der Herzen – Nummer 1 in Deutschland“ war auf einem zu lesen. Während und nach der Partie setzten sich die Sympathiebekundungen der 96-Anhänger für ihren Liebling fort. Und das blieb nicht ohne Folgen bei Enke, der alles andere als ein emotionaler Mensch ist. „Toll. Mir ist wirklich eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Allein beim Warmmachen war es schon unglaublich laut“, sagte er. Und ergänzte sichtlich angetan: „Wie die Leute sich hier mit mir über die EM-Nominierung freuen, das ist unglaublich. Das macht mich wirklich auch stolz.“

Stolz sein darf er auch. Kein Bundesligatorwart spielt wie er seit Jahren auf so einem sagenhaft hohen Niveau; Enkes Fehlerquote ist minimal beziehungsweise tendiert in den meisten Spielen gen null; er hat den „Roten“ mit seinen Reflexen und Paraden etliche Punkte gerettet; und er kommt als einer der wenigen Torhüter auf diesem Leistungsstand ohne die bei anderen üblichen Ausraster oder Eskapaden aus. Aktionen wie der Kung-Fu-Tritt von Bremens Tim Wiese gegen den Hamburger Stürmer Ivica Olic wird es von ihm nicht geben. Robert Enke benimmt sich auf dem Platz wie im alltäglichen Leben: zwar ungemein ehrgeizig und selbstbewusst, aber eben auch anständig.
Dieses Verhalten mögen und honorieren die Fans von Hanover 96. Sie haben ihn deshalb in ihr Herz geschlossen, und auch, weil sie schnell gemerkt haben: Hier ist jemand, der immer alles gibt. Natürlich für sich selbst, aber auch für den Verein. Und dieser tadellose Sportler wird aller Voraussicht nach bis auf Weiteres ein „Roter“ bleiben.

Der Saisonabschluss gegen Cottbus war schön, aber diese Aussicht ist wunderschön. Und wer weiß, vielleicht ist Enke im August auch die deutsche Nummer 1. Der Nationalkeeper im 96-Trikot, das hätte doch was! Verdient hätte es Enke allemal.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/05/2008 19:17
8-2 in Elze

Hannover 96 hat am Montagabend ein Testspiel in Elze gegen eine Leinetal-Auswahl vor 1.500 Zuschauern mit 8:2 (5:2) gewonnen. Zwei Treffer steuerten jeweils Benny Lauth und Christian Schulz bei, des Weiteren waren Dariusz Zuraw, Sergio Pinto, Vinicius und Jiri Stajner für die Hecking-Elf erfolgreich.



10 Treffer für einen guten Zweck

Entscheidend bei diesem Spiel war allerdings nicht das Ergebnis. Das Benefizspiel wurde zu Gunsten des an Multipler Sklerose (MS) erkrankten Hermann Wehrmann ausgetragen, der mit dem Erlös der Partie sein Haus rollstuhlgerecht umbauen möchte. „Wichtig ist, für eine gute Sache Geld einzunehmen. Da ist es egal ob wir zwei Gegentore bekommen oder zwei Tore mehr hätten schießen können“, zog 96-Trainer Dieter Hecking nach dem Spiel Bilanz. Auf dem Platz ging es dennoch munter zu und die 96-Profis zeigten zu Beginn des Spiels durch Tore von Benjamin Lauth (7. Minute), Darius Zuraw (17. Minute), Sergio Pinto (27. Minute) und Vinicius (29. Minute) wer Herr auf dem Platze des SSV Elze war. Nach einer guten halben Stunde – mittlerweile stand es 5:0 (Lauth/35. Minute) für die Roten – wurde die Leinetal-Auswahl in Person von Kapitän Jan Buchholz (SSV Elze) etwas mutiger, doch Buchholz zielte noch etwas zu hoch. Besser machte es dann sein Mannschaftskollege Michael Sejd (TSV Deinsen), der mit zwei viel umjubelten Treffern (42. und 44. Minute) kurz vor der Halbzeitpause auf 2:5 verkürzen konnte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die Roten das Heft wieder fest in die Hand und Christian Schulz schraubte das Ergebnis mit zwei sehenswerten Treffern standesgemäß in die Höhe. In der Folgezeit dominierten die 96-Profis weiterhin die Partie, doch ließen sie etliche gute Chancen ungenutzt. Den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie setzte Jiri Stajner in der letzten Minute mit einem fulminanten Volleyschuss aus rund 18 Metern zum 8:2 Endstand.



Hecking ehrt Meisterkapitän

In der Halbzeitpause würdigte 96-Trainer Dieter Hecking die Verdienste des in Elze wohnhaften 96-Kapitäns der 54er-Meistermannschaft Werner Müller. Als Ehrengast verfolgte Müller die Partie seiner Nachfolger und bekam als Geschenk einen von der Mannschaft handsignierten 96-Wimpel überreicht.



Hannover 96: Jensen - Vinicius, Zuraw (55. Zizzo), Fahrenhorst, C.Schulz - Lala, Stajner, Bikmaz, Pinto - Hanke, Lauth

Tore: 1:0 Lauth (8.), 2:0 Zuraw (17.), 3:0 Pinto (27.), 4:0 Vinicius (29.), 5:0 Lauth (35.), 5:1 Sejd (42.), 5:2 Sejd (44.), 6:2 C.Schulz (54.), 7:2 C.Schulz (60.), 8:2 Stajner (90.)

Zuschauer: 1.500 (ausverkauft)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/05/2008 19:21
Hallo, Timo , hier ist Robert

Hildebrand und der Schock nach seinem Nationalelf-Rauswurf / Nur wenige Teamkameraden trösten den Torwart – Enke ist einer davon



Von Ronald Reng
Valencia. Nirgendwo klingt Stille so schrecklich wie am Telefon. Andreas Köpke, der Torwarttrainer der deutschen Fußball-Nationalelf, hatte am vergangenen Freitag gegen neun Uhr Timo Hildebrand angerufen, um ihm zu sagen, dass er nicht für die Europameisterschaft nominiert werde. Köpke bekam keine vollständigen Antworten vom Torwart des FC Valencia. Zwischen einzelnen Worten, die sich nicht mehr recht zu Sätzen fügten, schrie nur die Stille Köpke an. Nach gut einer Minute legte Hildebrand einfach auf.

Rund eine halbe Stunde später hämmerte ein einzelnes Wort in Hildebrands Kopf. Er war auf dem Weg zum Training in Valencia, wo er vor Schock nicht würde trainieren können, er rief Köpke aus dem Auto nochmals an und warf ihm dies entgegen: Warum? Warum nur, Andy?

Vier Tage nach der härtesten Entscheidung dieser EM-Nominierung will Hildebrand öffentlich weiterhin nicht darüber sprechen, doch die wahre Antwort auf das Warum ahnt mittlerweile auch er: Es lag nicht an seiner Form, es lag nicht an dieser Saison oder jenem Fehler. Sondern die Trainer der Nationalelf sehen in ihm grundsätzlich nicht mehr den Torwart, der in naher Zukunft Deutschlands Nummer 1 sein könnte. Deshalb sind sie mit Robert Enke von Hannover 96 und Rene Adler aus Leverkusen als Ersatztorhüter für Jens Lehmann am gestrigen Montag ins EM-Trainingslager nach Mallorca aufgebrochen.

Köpkes Urteil, Enke und Adler vor Hildebrand zu sehen, wird von der überwältigenden Mehrheit der Torwartszene geteilt. Was jedoch auch etliche Kollegen aus der Nationalelf getroffen hat, ist die abrupte Radikalität, mit der Hildebrand verabschiedet wurde. Über vier Jahre wurde er kontinuierlich berufen, bis zuletzt ließen ihn die Trainer im Glauben, die Nummer 2 im Tor hinter Lehmann zu sein, nur um ihn auf einen Schlag abzuservieren.
Dabei sahen Köpke und Bundestrainer Joachim Löw Hildebrand schon lange nicht mehr klar vor Enke. So beschlossen sie, im Februar gegen Österreich Hildebrand als Ersatzmann einzuladen, aber im März gegen die Schweiz Enke. Hildebrand sollte nur eventuell als dritter Mann dazustoßen. Ihm gesagt haben sie das aber nie. Er fiel drei Wochen vor dem Schweiz-Spiel aus allen Wolken, als er darauf vom Journalisten angesprochen wurde: „Da weißt Du mehr als ich!“ Dann kündigte Löw an, er werde zum Spiel in der Schweiz tatsächlich Lehmann, Enke und Hildebrand einladen, um mit ihnen ihre Situation zu erörtern, da in den Medien längst der Schlachtruf erklang: Adler muss mit. Dieses Torwartgespräch in Basel hat es aber nie gegeben. Wohl erfuhr Enke von Köpke nebenbei, alles sei möglich, er, Hildebrand oder Adler könnte bei der EM außen vor bleiben. Hildebrand hörte offenbar gar nichts.

Er ist sich im Klaren, dass dies das Ende seiner Nationalelfkarriere ist, die nach vier Jahren geduldigen Wartens auf der Ersatzbank nach Lehmanns Abtritt im Sommer doch erst richtig anfangen sollte. Aber er versteht es immer noch nicht. Das Wochenende verbrachte er damit zu telefonieren. Es herrschte keine Stille mehr in der Leitung, sondern das Summen der Verzweiflung. Einige Nationalmannschaftskollegen riefen an; nicht, um Partei für ihn zu ergreifen, sondern um ihm ihr Mitgefühl auszusprechen.
Miroslav Klose meldete sich etwa oder Thomas Hitzlsperger. Und die neue Nummer 2: Robert Enke.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/05/2008 19:22
Der Sportdirektor zieht Bilanz

Christian Hochstätter sieht eine positive Entwicklung bei Hannover 96 und will die Offensive weiter verstärken.



Herr Hochstätter, Hannover 96 darf sich über die erfolgreichste Saison seit dem Wiederaufstieg freuen. Dennoch hat sich die Mannschaft mit unterschiedlichen Gesichtern präsentiert. Ist das auch eine Frage des Charakters?
Wenn eine Mannschaft über 34 Runden eine ordentliche Saison spielt, dann hat sie Charakter. Sollten Sie das 1:6 in Bremen meinen: Nach meiner Einschätzung hatte die Mannschaft da zu viel Respekt vor Werder. Aus meiner Karriere weiß ich: Man will, aber es geht nicht. Die Frage ist, wie man mit solchen Situationen umgeht.

Bei aller Freude über den 8. Platz bleibt festzuhalten, dass in der Rückrunde aus 96-Sicht nicht alles optimal gelaufen ist und noch mehr möglich gewesen wäre.
22 Punkte sind nicht so schlecht, aber auch kein Wunschergebnis. Nach der Winterpause sind wir bis zum Duisburg-Spiel überhaupt nicht in die Puschen gekommen, fußballerisch fehlte es an vielen Dingen. Das hatte auch mit der Qualität im Team zu tun. Wir hoffen, dies mit den Transfers wie von Jan Schlaudraff oder Mario Eggimann zur neuen Saison positiv zu beeinflussen.

Mit den neuen Spielern steigen aber auch die Erwartungen. Dabei fällt beinahe unter den Tisch, dass 96 erstmals seit 2002 nichts mit dem Abstieg zu tun hatte.
Wenn wir so dicht dran sind, wie wir es in der vergangenen Saison mitunter waren, dann muss ein Fan auch träumen dürfen. Wir sind auch keine emotionslosen Typen, schätzen das Ganze aber vielleicht etwas realistischer ein als die Öffentlichkeit. Ich habe in europäischen Wettbewerben gespielt, ich weiß, wie schön das ist und welche Erfahrungen Spieler dort machen können. Solche Erlebnisse vergisst man nicht, und das alles bringt auch einen Verein und eine Mannschaft weiter.

Wie beurteilen Sie die Ergebnisse der Transferpolitik der abgelaufenen Saison?
Im Allgemeinen können wir zufrieden sein, denn im Großen und Ganzen haben wir uns weiterentwickelt. Wir haben insgesamt acht Spieler verpflichtet, von denen uns Thomas Kleine nach einem halben Jahr wieder verlassen hat. Er war ablösefrei gekommen und hat uns bei seinem Wechsel dann 750 000 Euro eingebracht.

Im Unterschied zu Christian Schulz, Valérien Ismaël oder Mike Hanke können Sie mit Benjamin Lauth wohl nicht zufrieden sein …
Wir wussten damals, mit welchen Problemen er zu uns kommt. Wir haben uns so entschieden, und wenn man sich für etwas entscheidet, dann muss man dazu stehen. Mit dem Gezeigten sind wir nicht zufrieden, brechen jetzt aber nicht den Stab über ihn.

Mit Konstantin Rausch hat ein 18-Jähriger aus dem eigenen Nachwuchs bereits erste Erfahrungen in der Bundesliga sammeln können. Ist das ein verkappter Neuzugang?
Er wird jetzt Profi, und etwas Besseres kann ihm eigentlich nicht passieren, als von einem Michael Tarnat angelernt zu werden und zudem die Perspektive zu besitzen, an so einem erfahrenen Spieler vorbeizuziehen. Den Mut müssen wir haben. Und es ist ein Zeichen für unseren Nachwuchs: Da ist eine Tür, die aufgeht, wenn ich gut bin.

Wird sich 96 demnach zur neuen Saison nicht mehr nach einem Linksverteidiger umsehen?
Mit Tarnat, Rausch und Christian Schulz, den wir auch noch in der Hinterhand haben, sind wir auf der linken Außenbahn gut besetzt. Natürlich müssen wir die Entwicklung von Konstantin abwarten. Und wenn es wider Erwarten Probleme geben sollte: Die nächste Wechselperiode ist nicht so weit weg.

Wo lagen und liegen im Transferbereich die Prioritäten?
Eindeutig im offensiven Bereich. Mit Jan Schlaudraff haben wir einen Spieler geholt, der uns im Angriff mehrere Möglichkeiten eröffnet: in der Spitze, aber auch dahinter, was uns mehr Flexibilität gibt. Wir wollen nicht nur auf den jeweiligen Kontrahenten reagieren, sondern selbst sagen: Mit diesem Spielsystem können wir ihn schlagen. Um in der Defensive besser zu stehen, haben wir uns für Mario Eggimann entschieden.

Und wer wird noch geholt?
Zunächst geht es darum, den Kader auszudünnen. Wir wollen den Kern zusammenhalten, damit hier weiter etwas zusammenwächst. Zurzeit schauen wir uns den Markt weiter an, der jetzt sicher noch einmal in Bewegung geraten wird.

Ehe es in die Sommerpause geht, möchte Hannover 96 noch den Vertrag mit Szabolcs Huszti verlängern. Wie stehen die Chancen?
Im Winter waren wir an einem Punkt, wo wir sagen mussten: Da gibt es keine Basis. Jetzt laufen neue Gespräche, denn es war Wunsch des Spielers, erst zum Sommer miteinander zu reden. Wir sind bereit, dem „Szabi“ zu zeigen, welche Wertschätzung er bei uns hat, entsprechend ist unser Angebot. Wir erwarten bis Ende Mai eine Entscheidung, denn wir brauchen Planungssicherheit.

Klubchef Martin Kind drängt darauf, dass sich die Bundesliga für Investoren öffnet. Das verheißt Ihnen als Sportdirektor doch goldene Zeiten!
Heißt viel Geld gleich viele gute Spieler? Ein Uli Hoeneß hat es nicht leichter als ein Christian Hochstätter, auch wenn er auf einer ganz anderen Ebene kämpft. Für gute Spieler müssen nun mal auch gute Rahmenbedingungen geschaffen werden. Natürlich können wir einen wie Ronaldinho ansprechen, er wird aber nie nach Hannover kommen. Auch wenn man mehr Geld ausgeben kann, wird die Arbeit als Manager nicht leichter. Aber man braucht mehr Geld, um mehr Qualität in den Kader zu bekommen, da gebe ich Herrn Kind Recht.

Müssen Sie da mit Blick auf Aufsteiger 1899 Hoffenheim nicht neidisch werden?
Es gibt Vereine, die haben Geld und machen nichts aus ihren Voraussetzungen. In Hoffenheim ist ein klares Konzept zu erkennen. Auch mit der Rückkehr von Mönchengladbach und Köln verändert sich die Situation in der Bundesliga: Dahinter steckt weit mehr wirtschaftliche Kraft als in Rostock und Duisburg. Aber der Konkurrenz muss man sich stellen. Als Spieler habe ich lieber gegen Real Madrid gespielt als gegen Bayer Uerdingen.

Interview: Norbert Fettback, Christian Purbs, Volker Wiedersheim
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 20/05/2008 19:23
Die acht wichtigsten Fragen vor dem Urlaub



Mit Platz acht hat 96 die Saison beendet. Die NP beantwortet darum acht Fragen von A (wie Abgänge) bis Y (wie Yankov).

VON FLORIAN KREBS
Wer kommt noch?
Vier Neue (Mario Eggimann, Jan Schlaudraff, Florian Fromlowitz, Leon Balogun) hat 96 schon verpflichtet. Nach den Abgängen von Vahid Hashemian und Thomas Brdaric soll definitiv noch ein Angreifer kommen. „Im Sturm müssen wir noch was tun“, sagt 96-Chef Martin Kind. Auch ein Zehner wird gesucht. Die Nürnberger Marek Mintal und Robert Vittek sind ein Thema, Ivan Klasnic wohl nicht mehr. Kind: „Wir haben mehrfach über ihn gesprochen, aber nach seiner Absage in Bremen nicht mehr.“ Nach Hertha, Stuttgart und dem HSV will ihn nun auch Olympiakos Piräus.

Wer muss gehen?
Bevor noch jemand verpflichtet wird, „müssen wir erstmal Spieler abgeben“, betont Kind. Gunnar Thorvaldsson (ausgeliehen an Valerenga Oslo) soll nicht mehr zurückkommen. Gern los wäre 96 auch Gutverdiener Benny Lauth. Das Problem: Andere Erstligisten wollen ihn nicht, 1860 München kann ihn nicht bezahlen.

Was ist mit Szabolcs Huszti?
Er soll seinen Vertrag verlängern, spielt aber auf Zeit. Sportdirektor Christian Hochstätter: „Wir haben vereinbart, dass wir uns Ende Mai nochmal besprechen. Diese Woche wird nichts mehr passieren.“ Zumal Huszti mit der ungarischen Nationalmannschaft unterwegs ist.

Bleibt Robert Enke wirklich?
Der 96-Star ist ein aufrichtiger Mensch. Den Fan-Schwur „Wir sehen uns im August“ hat er ernst gemeint und nicht nur aus der Emotion heraus gerufen. Aber: Enkes Traum bleibt ein Topklub. Fragen Bayern oder Arsenal an, muss 96 wieder zittern.

Führt Dieter Hecking 96 tatsächlich nach Europa?
Normalerweise ist versprochen versprochen. Aber garantieren kann der Trainer es nicht und wird auch nicht gefeuert, wenn es wieder 49 Punkte werden sollten – zumal immer mehr Teams in den UEFA-Cup wollen und drei starke Aufsteiger hinzugekommen sind. „Ob wir es jemals schaffen, weiß keiner“, sagt Hecking: „Aber ich verspreche, dass wir es versuchen.“

Wie gehts Michael Tarnat und Chavdar Yankov?
Tarnat (Sehnenanriss im Oberschenkel) absolvierte letzte Woche seine erste Laufeinheit auf dem Trainingsplatz. Yankov (Knie-OP) trainiert schon wieder mit dem Ball. Beide Dauerpatienten sollen beim Saisonstart wieder voll dabei sein.

Wie lange ist Sommerpause?
Erst nach den Freundschaftskicks in Lübeck (Donnerstag, 19.19 Uhr) und am Sonnabend (15 Uhr) beim SV Northen-Lenthe gehts in den Urlaub. Trainingsstart ist am 30. Juni. Die beiden Trainingslager finden in Bad Pyrmont (7. bis 12. Juli) und Velden am Wörthersee (19. bis 26. Juli) statt. Vom 30. Juli bis 3. August spielt 96 bei einem internationalen Turnier auf Mallorca mit. Bisher vereinbarte Testspiele: 4. Juli in Ramlingen, 12. Juli beim FC Boffzen, 18. Juli in der AWD-Arena gegen FC Porto.

Wann startet die neue Saison?
Am 9./10. August steigt die erste Pokalrunde. Eine Woche später (15. bis 17. August) ist der erste Bundesliga-Spieltag.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/05/2008 18:39
Dauerkarten werden teurer

... aber nicht für alle

Preiserhöhungen um bis zu 25 Euro für Saisonticket / Für Mitglieder sinken dank neuer Rabatte in einigen Blöcken die Preise



Hannover (wie). Das Europa-Versprechen von 96-Trainer Dieter Hecking – „… nächstes Jahr holen wir die fünf Punkte, die diesmal gefehlt haben, um international zu spielen …“ – klingt noch in den Ohren nach: Sportlich will der Fußball-Bundesligist in der nächsten Saison weiter oben angreifen. Doch bei den Preisen gibt es keine allzu großen Sprünge.

In diesen Tagen erhalten die Dauerkartenbesitzer Post vom Klub mit Angebot und Preisliste zur Verlängerung der Saisontickets. Eine erste Übersicht zeigt: 96 hält sich an die von Klubchef Martin Kind bereits vor einiger Zeit angekündigte „moderate Erhöhung im Bereich von zwei, drei oder vier Prozent, von der die Fans der Nordkurve aber praktisch ausgenommen sind“. Zwar steigen auch hier die Platzpreise leicht an, da aber gleichzeitig der Rabatt für 96-Fördermitglieder (60 Euro Jahresbeitrag) von fünf auf zehn Prozent angehoben wird, bleiben die Preise für einige Blöcke gleich, teilweise verbilligen sich die Plätze sogar (siehe Tabelle). Für Nichtmitglieder hingegen wird im Vergleich zur abgelaufenen Saison (fast) alles teurer. Beim Vergleich der Beträge in der Tabelle muss ein Detail beachtet werden: Für Dauerkarten-Erstkäufer kam in der Saison 2006/2007 eine Chip-Kartengebühr von fünf Euro dazu. Diesmal sind Kartengebühr und Versand bereits im Preis drin. Ein Überblick:

l Nordkurve: Das schuldet der Klub seinen treuesten und lautesten Unterstützern – im Unterrang bleibt der Preis für Nichtmitglieder nahezu gleich, für Mitglieder sinkt er um 3,50 Euro auf 148,50 Euro. Im Oberrang wird es 15 Euro teurer (Mitglieder: minus 3 Euro).

l Westtribühne: Hier fällt der Anstieg üppiger aus. Plus 25 Euro in den Blöcken W2, W6, W12 und W17, plus 20 Euro von W13 bis W16, 15 Euro von W3 bis W5. Für Mitglieder reichen die Veränderungen von plus 6 Euro bis zu einem Nachlass von 8,50 Euro (W3 bis W5).

l Osttribüne: Auch hier legen die Preise etwas deutlicher zu. O1 bis O8 im Unterrang sowie O10, O11, O13, O14, O16 und O17 werden um 25 Euro teurer, O12 und O15 um 20 Euro. Durch den Mitgliederrabatt verringert sich der Anstieg auf einen bis 7,25 Euro.

l Südtribüne: Die Tickets für die Blöcke S1 bis S5 sowie S10 bis S14 legen um 15 Euro zu. Das „Vater-Sohn-Ticket“ (gilt auch für Mütter und Töchter) im Unterrang Süd verteuert sich um 25 Euro auf 375 Euro.
Für die Saison 2008/2009 bekommen alle Dauerkarteninhaber neue grüne Chipkarten – die alten roten werden ungültig. Restguthaben werden automatisch auf die neuen Karten umgebucht, sagt 96-Mitarbeiter Thorsten Meier. Wer bislang keine Dauerkarte hatte, sich aber für die neue Saison eine kaufen will, muss bis zum Start des freien Verkaufs (beginnt voraussichtlich am 20. Juni) warten.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/05/2008 18:40
Nach der EM Wettstreit mit Adler und Neuer



Robert Enke will sich bei den Positionskämpfen vor der EM als Nummer zwei im deutschen Tor gegen René Adler behaupten. Der 96-Star bewirbt sich damit auch schon um die Erbfolge von Jens Lehmann.

PALMA. Sie haben ihre von der langen Bundesliga-Saison doch etwas müden Muskeln gestern in dem mit Kunstrasen, Vorhängen und Fahnen aufgemöbelten Fitnessbereich des Estadio Son Moix getrimmt – und man darf sich ruhig vorstellen, dass René Adler und Robert Enke gegenseitig die physische Performance des Kontrahenten kritisch gemustert haben.

Enke hat es ja bei 96 als Vollzeitkraft auf 34 Bundesliga-Einsätze gebracht, Adler stand für Leverkusen 33-mal in der Liga sowie zehnmal im UEFA-Cup im Tor, was eine gewisse mentale wie körperliche Erschöpfung rechtfertigen würde. Jens Lehmann dagegen kam nach nur sieben Premier-League- und zwei Champions-League-Einsätzen recht ausgeruht nach Mallorca. Sie hatten ihn bei Arsenal schon in den Vorruhestand verabschiedet, in der DFB-Auswahl dagegen gibt der 38-Jährige den Seniorchef im Tor.

Lehmanns Position als Nummer eins bei der EM ist unumstritten. Dahinter allerdings muss Enke (30) den Angriff des jungen Hüpfers René Adler abwehren. Der 23-Jährige wird ja schon als „Mann der Zukunft“ gefeiert, in einer Medienkampagne wurde über prominente Fürsprecher wie Franz Beckenbauer vor der Nominierung des EM-Kaders eine starke Lobby für Adler aufgebaut.

Seine Berufung ist allerdings ebenso gerechtfertigt wie die von Enke und die Nichtberücksichtigung von Timo Hildebrand, der in Valencia wiederholt kleine Unsicherheiten zeigte. Die Bundesliga-Konkurrenten spielten beide eine starke Saison, wobei Adler sich mehrmals durch spektakuläre Paraden auszeichnen konnte, während Enke selten Gelegenheit dazu bekam und seinen Job im 96-Tor meist unaufgeregt, aber dadurch nicht schlechter versah.

Adler, dessen Entwicklung von BTT (Bundestorwarttrainer) Andreas Köpke wohlwollend begleitet wird, wurden zudem Wackler im Zuge der medialen Begeisterung um den neuen „Bundes-Adler“, wie er in der Leverkusener Mannschaft schon genannt wird, eher verziehen. Der Name wurde zur Vorlage, natürlich „fliegt keiner schöner“ als der Blondie vom Rhein.
Enke allerdings genießt als starke Persönlichkeit und wegen seines nahezu kompletten Torwart-Spiels als sprintstarker Ausputzer hinter der Abwehr und Souverän im Strafraum sowie auf der Torlinie trotz der vielen Gegentore bei 96 hohe Wertschätzung bei Joachim Löw.

Wenn Lehmann sich vor oder bei der EM verletzen sollte, gilt der 96-Liebling auch seiner Erfahrung wegen als erster Anwärter auf den Vertreter-Job.
„Robert Enke ist erstmal die Nummer zwei“, stellt NP-Kolumnist Fredi Bobic fest. „Wenn Robert gebraucht werden sollte, wird er voll da sein. Adler ist zunächst zum Kennenlernen und Reinschnuppern dabei.“
Wenn Lehmann seinen Rücktritt nicht plötzlich noch bis zur WM 2010 hinauszögern will, beginnt jedoch nach der EM ein neuer Wettstreit um die Nummer eins im DFB-Tor.

„Dann wird ganz neu gemischt“, glaubt Bobic. „Neben Enke und Adler wird Manuel Neuer dazukommen. Dann werden Löw und Köpke sehen wollen, wer sich am besten durchbeißen kann.“ Es werde kaum sofort die neue Nummer eins bestimmt, „es dürfte viel rotiert werden in den Länderspielen“, vermutet Bobic. „Da kann viel passieren.“
Eine Chance, die Enke nutzen sollte.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 21/05/2008 18:40
Rotsünder Pinto

Er plant Zukunft in Hannover. Soziales Projekt in der Sommerpause.



Sergio Pinto darf bleiben, 96 hat ihm verziehen. Der Rotsünder sagte gestern der NP: „Meine Zukunft liegt in Hannover.“

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Noch vier Tage – auch Sergio Pinto sehnt den Urlaub herbei: „Zweieinhalb Wochen Florida, Entspannung pur, da werde ich nicht viel machen.“ Der 27-Jährige ist froh, dass die Saison endlich zu Ende ist – nachdem er in seinem ersten 96-Jahr von Dieter Heckings Lieblingsschüler zum Rüpelprofi geworden war.

Zusammen neun Spiele wurde Pinto vom DFB nach den üblen Tritten gegen Hamburgs Nigel de Jong und den Frankfurter Faton Toski gesperrt. 96 hatte vereinsintern eine weitere Partie und 20 000 Euro Strafe draufgepackt. Außerdem wurde der Sünder zu einem sozialen Projekt verdonnert. Pinto wird während der Sommerpause die Patenschaft für die „Chancenstiftung für Bildung“ übernehmen, er will Kindern und Jugendlichen zu besseren Bildungschancen verhelfen. Denkbar ist für den 96-Profi auch eine dauerhafte Mitarbeit. „Vielleicht steht er zukünftig als regelmäßiger Werbeträger zur Verfügung“, sagt Berater Peter Jungnitsch.

Für Pinto und auch 96 ist die Sache damit erledigt. „Wir sind nicht nachtragend“, betont Sportdirektor Christian Hochstätter. „Es ist alles ausgeräumt, meine Zukunft liegt in Hannover“, sagt der Deutsch-Portugiese, den Hecking unmittelbar nach dem Frankfurt-Ausraster noch rausschmeißen wollte.
Die Bundesliga musste Pinto in den letzten Wochen vor dem Fernseher oder auf der Tribüne verfolgen. Umso schöner fand er es, im Benefizspiel in Elze endlich mal wieder mitspielen zu dürfen. Beim 8:2 gegen eine Leinetal-Auswahl gelang ihm ein Treffer, jubeln will er in der neuen Saison wieder öfter.

„Ich hoffe, die Fans werden dann mehr als 20 Spiele von mir sehen“, sagt Pinto. Persönliche Ziele mag er aber nicht formulieren: „Ich will mich nicht unter Druck setzen – der ist eh schon da.“ Um diesem Druck standzuhalten und weitere rote Karten zu vermeiden, arbeitet Pinto mit einer Psychologin aus Aachen zusammen: „Aber das tue ich schon seit Jahren. Wenn ich Bedarf habe, nutze ich die Zusammenarbeit. Ich werde mich aber nicht plötzlich einmal die Woche mit ihr treffen.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/05/2008 18:30
DÜSSELDORF. Zum Saisonausklang lässt DFB-Trainer Dieter Eilts den Ernstfall proben. „Diese beiden Tests sind die optimale Vorbereitung für uns auf dem Weg in die Play-offs zur Europameisterschaft“, sagte der U-21-Coach vor den letzten Saisonspielen gegen die Ukraine heute in Wilhelmshaven (20.15 Uhr) und am kommenden Dienstag gegen Dänemark in Lübeck.

Eilts hat ein starkes Team beisammen. Zwar stehen Gonzalo Castro (Leverkusen), Ashkan Dejagah (Wolfsburg) und der Bremer Mesut Özil nicht zur Verfügung. Außerdem wurde Marko Marin (Gladbach) zur A-Nationalmannschaft abgestellt. In Torhüter Manuel Neuer (Schalke) und Jan Rosenthal (Hannover) kehren aber zwei Stammkräfte zurück.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/05/2008 18:30
So hilft Hecking seinem Ex-Club

96 spielt 30 000 Euro ein, aber Lübeck fehlen 300 000 für die Lizenz vom DFB 96-Trainer Dieter Hecking hilft seinem Ex-Klub im Kampf ums sportliche Überleben. Aber die Lage in Lübeck ist ernst.



VON THORSTEN LANGENBAHN

LÜBECK. Die Sonne steht hoch über dem traditionsreichen Stadion an der Lohmühle, der Wind rauscht durch die Pappeln hinter der Nordtribüne, an der Bande sprießen Gänseblümchen.

Wenige Meter entfernt sitzt VfB-Zeugwart Thomas Borowski im Fan-Shop hinterm Verkaufstresen und bringt Karten für das Retter-Spiel gegen 96 an den Fan. „Um die DFB-Lizenz für die neue Regionalliga zu bekommen, müssen noch gravierende Auflagen erfüllt werden“, sagt der 44-Jährige mit Sorgenfalten auf der Stirn. „Wir haben noch keinen Hauptsponsor, 300 000 Euro fehlen noch für die Bürgschaft von 500 000 Eu-ro.“ Doch die Hoffnung stirbt auch in Lübeck zuletzt.

Derweil zieht Platzwart Peter Kreinert mit seiner Kreidemaschine die Linien auf dem Rasen nach. „Dass bei Hannover 96 vom Präsidenten bis zum Trainer alle zugestimmt haben, hier zu helfen, das imponiert mir. Das macht nicht jeder Verein“, sagt der 66-Jährige.

Für den 96-Coach ist die Rückkehr an die Lohmühle eine Reise in die Vergangenheit. Von 2001 bis 2004 arbeitete er gemeinsam mit seinem Assistenten Dirk Bremser in Lübeck. Sie stiegen in die zweite Liga auf, aber 2004 auch wieder ab. Sie erreichten auch das Halbfinale im DFB-Pokal. „Ohne die Zeit in Lübeck wäre Dieter nicht in der Bundesliga gelandet“, meint Zeugwart Borowski, der sich sehr auf das Wiedersehen freut. „Das eine oder andere Auge durften wir früher auf seine Zwillingssöhne werfen. Die haben hier für einige Unruhe gesorgt“, blickt er lachend zurück.

Der aktuelle 96-Coach ist schon vor seiner Ankunft präsent. In der Geschäftsstelle des VfB hängen alte Mannschaftsfotos mit dem Gespann Hecking/Bremser an der Wand. Direkt daneben ein 96-Wimpel und eine Autogrammkarte von Hecking als Hannover-Coach. „Es ist eine tolle Sache, dass Hannover uns mit dem Retter-Spiel unterstützt“, sagt Florian Möller. Der Assistent der Geschäftsführung trägt ein schwarzes T-Shirt mit dem grün-weißen VfB-Wappen und der Aufschrift „Ich helfe!“. Zwei Wochen haben die Lübecker noch Zeit, die Auflagen zu erfüllen. Sonst droht der Zwangsabstieg in die Verbandsliga, schlimmstenfalls die Auflösung. „Es wird mit Hochdruck gearbeitet, wir wollen das Unmögliche möglich machen“, sagt Möller. Bis zum 30. Juni ist das Überleben gesichert.

Nicht zuletzt dank 96. Auf die 40 000 Euro Antrittsgage verzichtete 96. Der VfB nahm zudem 30 000 Euro ein. Zuversicht allerorten in Lübeck. Auch in der Kabine, wo der Zeugwart den Trainingsanzug für Trainer Uwe Fuchs zurechtlegt. So wie er es früher vor jedem Spiel für Dieter Hecking getan hat. Borowski: „Nun drücke ich ihm aus der Ferne die Daumen.“ Gleiches tut Hecking für die Zukunft des VfB.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/05/2008 18:31
Bundes-Adler will von Enke lernen

Torwart stellt sich „als Neuer hinten an“. Der 23-Jährige „kann das Spiel lesen“.



PALMA. Unseren Nationalspielern soll es ja an nichts mangeln, und vor allem sollen sie sich nachts gut erholen von den Strapazen des Trainingstags. In ihrem Luxus-Hotel wurden sie daher auf High-Tech-Matratzen gebettet, deren Härtegrad sie über den Luftdruck individuell regeln können.

Ob er denn eher der Kuscheltyp oder ein harter Hund sei, wurde René Adler (23) diesbezüglich gefragt, aber das hat er missverstanden und nach einer Gegenfrage („Auf dem Fußballplatz, oder wo?“) auf sein nächtliches Liebesleben mit Freundin Jule bezogen. Er sei „abends ganz schön kaputt“, blockte Adler flugs ab, „da ist man dann vielleicht nicht mehr so aktiv“.

Der Bundes-Adler, wie sie ihn in Leverkusen schon nennen, wirkt aber sonst ziemlich ausgeschlafen und gibt Antworten, die Trainer gern hören. Er sei „keiner, der über die Medien Forderungen stellt“, sagte der Leverkusener brav.

Im Übrigen stellt er sich „als Neuer hinten an“ in der Torhüter-Hierarchie. „Es ist für mich schon das i-Tüpfelchen, mit den besten Spielern des Landes trainieren zu dürfen.“ Der Vorzeigeprofi Adler wirkt ein wenig wie ein Jung-Manager in kurzen Hosen, der mit Top-Abschluss von der Uni gekommen ist und nun seine Karriereplanung vorantreibt. Sich „bei jedem Training verbessern zu wollen“, gehört dazu. Auch dass er Jens Lehmann (38) und Robert Enke (30) als Seniorpartner versteht. „Ich bin mir nicht zu schade, den Jens oder den Robert nach Tipps zu fragen. Weil ich von den beiden Klasse-Torhütern lernen möchte.“

Adler musste auch noch über seine Stärken referieren und erklärte, er sei „ein sehr offensiver Torwart“. „Ja, wie? Will der jetzt auch noch Tore schießen?“, könnte man sich da fragen. Aber das war anders gemeint.

Er gehe „Risiko ein“ und versuche, „gegnerische Angriffe abzulaufen“. Zudem kann „ich einigermaßen gut Fußball spielen als Torwart, beidbeinig“, sagte Adler, „ich habe eine passable Strafraumbeherrschung und kann das Spiel lesen“.

In die Zukunft schauen kann er noch nicht, aber Adler will „Stammspieler werden“. Die Leistung ist ausschlaggebend, und wenn die stimmt“, glaubt Adler, „kann man auch mit jüngeren Jahren Nationalmannschaftstorhüter werden“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 23/05/2008 18:33
Fromlowitz : Ich bin der neue Enke

Ein Jahr Lehre, dann Nr. 1


Von HEIKO OSTENDORP


Sein Urlaub fällt kürzer aus, als bei den anderen 96-Profis. Neuzugang Florian Fromlowitz (21) ackert schon jetzt kräftig für die Roten.

Nach seinem Kreuzbandriss im Oktober verbringt er die Sommerpause im Kraftraum:„Ich fahre nur ein paar Tage weg. In der Vorbereitung wird einiges auf mich zukommen. Ich will topfit in Hannover starten“, sagt der Torwart zu BILD.

Und dann will er angreifen...Fromlowitz: Ich bin der nächste Enke!

Am Anfang der Vorbereitung fehlt Robert Enke bei 96, weil er nach der EM Sonderurlaub bekommt.

Die Zeit will Fromlowitz nutzen: „Ich habe mich für Robert gefreut, dass er dabei ist. Für mich ist es auch gut, da ich in den ersten Wochen gleich gefordert bin. Da will ich ein Zeichen setzen.“

Nach dem letzten Spiel gab Enke seinen Treue-Schwur ab, will auch nächste Saison für 96 spielen. Fromlowitz: „Ich gehe davon aus, dass er zurückkommt und mir ist bewusst, dass ich mich dann hinten anstellen muss. Ich will von Robert profitieren, von seiner Erfahrung lernen. Aber ich werde mich nicht verstecken.“

Sein Plan: Ein Jahr als Lehrling von Robert Riese, dann ins 96-Tor! Fromlowitz selbstbewusst: „Meine Zeit wird kommen!“

Sein Vorbild: Roman Weidenfeller. Auch der ging als junger Torwart von Lautern weg, setzte sich in Dortmund hinter Jens Lehmann auf die Bank. Als der ein Jahr später zu Arsenal wechselte, wurde Weidenfeller die Nr. 1. Fromlowitz: „So kann es bei mir auch laufen.“

Denn der U 21-Torwart weiß auch, dass Enke Vertrag hat bis 2010 - und 96 nur 2009 noch Ablöse erzielen kann. Ab 30. Juni will Fromlowitz bei 96 Gas geben - eine Wohnung in der Altstadt hat er schon gefunden.

Den Umzug will er bis zum Trainingsauftakt geregelt haben. „Denn ab dann will ich mich nur noch auf Fußball konzentrieren...“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:31
Letzter Test vor der Sommerpause

Am Samstagnachmittag treten die Roten letztmalig gegen den Ball, bevor für die meisten der wohlverdiente Urlaub beginnt. Ab 15 Uhr tritt die Hecking-Elf in Gehrden gegen den SV Northen-Lenthe an.



Wer wird Testspiel-Torschützenkönig?
Um 15 Uhr wird am Sportplatz in Gehrden angestoßen. Ganz nebenbei geht es bei der Freundschaftspartie auch noch um die interne Testspiel-Torschützenkanone. Benjamin Lauth führt derzeit mit 16 erzielten Treffern knapp vor Jiri Stajner (15) und dem Duo Hashemian/Pinto (13). Einige zusätzliche Treffer sollten garantiert sein.

Das Spiel gegen Northen-Lenthe ist ausverkauft!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:32
Eigentlich haben die Roten kein Torwart-Problem.



Mit Robert Enke steht Deutschlands Nr. 2 im Kasten, dahinter tummelten sich mit Richard Golz, Frank Juric und Morten Jensen sogar drei Torhüter.

Doch von denen kann heute keiner spielen. Enke mit Jogi auf Mallorca, Juric heiratet in Australien, Golz ist verletzt und Jensen muss morgen beim wichtigen Spiel der Amateure ran. Deshalb gibt heute der Pokal-Held sein Comeback!

4 Jahre nach seinem letzten Spiel – Jörg Sievers (43) zurück in der Kiste!

„Ich mache das, weil kein anderer da ist – das ist okay. Aber hellauf begeistert bin ich nicht“, sagt „Colt“. Kein Wunder, schließlich machte er sein letztes Bundesliga-Spiel auf den Tag genau vor 5 Jahren, ein Jahr später stand er nochmal bei einem Testkick in Bad Nenndorf im 96-Tor.

Die Gefahr, dass er heute die Bude vollkriegt, ist aber nicht sehr groß. 96-Gegner Northen-Lenthe spielt in der 4. Kreisklasse. Sievers: „Ich bin froh, wenn‘s vorbei ist. Aber das kriege ich schon noch hin – hoffentlich verletzungsfrei.“

Nicht mit dabei ist neben den Nationalspielern auch Vinicius. Der bekam vorzeitig Urlaub, sitzt schon im Flieger nach Brasilien
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:33
1,2 oder 3

Robert Enke verfolgt das Nummernspiel um den Platz im Tor der deutschen Nationalmannschaft mit großer Gelassenheit



Palma. Wer mit Robert Enke spricht, der landet ohne große Höflichkeitsdribblings schnell bei der „T-Frage“ und wird von ihm erst einmal abgeblockt wie ein Stürmer von einem erfahrenen Abwehrspieler. Die Torwartfrage in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist seit Wochen das große Thema, aber Enke hat dazu schon länger eine gewisse Distanz aufgebaut. Gut gelaunt und gelassen sitzt er im Golfklub „Son Muntaner“, das Handy griffbereit, weil in 50 Minuten seine Frau Teresa von Mallorca zurück nach Hannover fliegt, und sagt einen Satz wie diesen: „Wenn wie bei der WM 2006 die Nachricht, wer die Nummer 1 im Tor ist, als erste Meldung in der Tagesschau läuft, dann passt was nicht.“

Seit die drei EM-Torhüter feststehen – Enke, Jens Lehmann, Rene Adler –, geht es überall um die Reihenfolge. „Die hättet ihr gerne“, sagt Enke zu den Reportern; nicht patzig, sondern freundlich. Doch der Kapitän von Hannover 96 macht dieses Spielchen nicht mit, auch wenn er der Meinung ist, dass „der Jens von der Pole Position startet: Ich habe mir über eine Reihenfolge bislang keine Gedanken gemacht. Ich fühle mich als ein Torwart der Mannschaft.“

Bundestrainer Joachim Löw hat sich auf Mallorca bislang nicht offiziell festgelegt beim Nummernspiel zwischen den Pfosten. Natürlich ist es unstrittig, dass Löw den bisherigen Mann seines Vertrauens nicht kurz vor dem Turnier aus dem Tor kegeln wird. Jens Lehmann wird, wenn er sich nicht in den letzten beiden Testpartien gegen Weißrussland (kommenden Dienstag) und Serbien (31. Mai) die Bälle reihenweise ins Netz wirft, am 8. Juni gegen Polen spielen. Die Konstellation mit Enke und Adler ist trotzdem ideal für Löw: zwei Klasseleute, die dem älteren Kollegen jede Minute zeigen werden: Wir könnten es auch!

„Man darf sich keine Sekunde ausruhen“, sagt Enke, „jeder will auf die nächsthöhere Position.“ Und manchmal fällt man ganz hinten runter wie bei der Kader-Nominierung Timo Hildebrand. Vier Jahre war er im Nationalmannschaftskreis fest dabei, die EM aber findet ohne ihn statt. „Ich kann einschätzen, was das für ihn bedeutet, das war ein schwerer Schlag“, sagt Enke. Er hat dem Kollegen keine Kurznachricht auf das Handy geschickt, er hat den unbequemeren Weg gewählt und ihn angerufen, „wie einige andere Spieler auch. Aufmuntern ist sehr, sehr schwer, genau wie die richtigen Worte zu finden“, sagt Enke: „Aber ich hatte schon den Eindruck, dass sich Timo über den Anruf gefreut hat.“

Enke hat bislang ein Länderspiel gemacht und war lange Jahre meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt. Vielleicht ist es die Besonderheit seiner Karriere – starker Beginn, dann ein tiefes Tal und seit drei Jahren eine für einen Torwart fast unglaubliche Konstanz auf erstklassigem Niveau –, die Enke den Konkurrenzkampf anders empfinden lässt. „Es gab andere Zeiten in meiner Laufbahn, deshalb kann ich das alles schon genießen.“ Die Tage jetzt auf Mallorca, danach die Zeit im Tessin und natürlich die EM-Spiele – Enke muss nicht unbedingt im Tor stehen, um das alles aufsaugen zu können als ein großes, positives Erlebnis.

Einen kleinen Wunsch hat er dann allerdings doch. Während der EM muss kein Torwart auf die Tribüne, auch der dritte Mann darf nah am Geschehen auf der Bank sitzen. „Ich gehe aber davon aus“, sagt Enke, „dass demjenigen, der im Falle des Falles reinkommen würde, das vorher gesagt wird. Es wäre schön, wenn ich das wäre.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:34
Robert Enke über...


… Tipps für den Kollegen Rene Adler: „Ob ich ihm so viele Tipps geben kann, ist die Frage. Er ist für sein Alter (23 Jahre, d. Red.) sehr, sehr weit.“


… Torwartumfragen bei Fußballfans: „Am Anfang habe ich darauf geguckt, aber irgendwann bin ich bei den Ergebnissen durcheinander gekommen. Mal sollte ich die Nummer 1 sein, dann plötzlich nur noch die 4. Ich weiß gar nicht, wie viele dieser Umfragen es gab. Ich kann das nicht mehr ernst nehmen.“


… die Anwesenheit der Frauen und Freundinnen bis Freitag auf Mallorca: „Für die Stimmung war das sehr wichtig. Aber mit dem Training auf dem Platz gibt es einen Schnitt, das ist sehr anstrengend und schweißtreibend. Da wäre nicht mehr viel Energie, um sich um die Frauen zu kümmern. Da ist ausgiebiger Mittagsschlaf angesagt.“


… Nachrichten von den 96-Kollegen aus Hannover: „Hanno (Balitsch, d. Red.) und Mike (Hanke, d. Red.) haben mir eine SMS geschickt, mit Dieter Hecking habe ich mich zum Telefonieren verabredet. Die Jungs denken an mich.“


… sein Bekenntnis am letzten Bundesligaspieltag, auch in der kommenden Saison für Hannover 96 zu spielen: „So was sagt man nicht mal so daher, und es war auch so gemeint. Aber es sollte nicht so ein plakativer Treueschwur sein, wie es interpretiert wurde.“


… Mallorca: „Es ist ein toller Platz. Aber es gibt auch andere schöne Flecken. Ich mag es mehr, wenn ich nicht die Speisekarte auf Deutsch lesen kann, wenn es keine deutschen Radiosendungen und keine deutschen Zeitungen gibt. Meine Frau und ich sind mehr auf Portugal und Lissabon ausgerichtet.“


… Interviews auf Spanisch: „Durch meine Zeit in Barcelona ist das kein Problem. Katalanisch aber kann ich nicht, weil ich auch noch Portugiesisch spreche. Damit ist meine Kapazität erschöpft.““

Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:35
Die Jungs denken an mich

Enke über SMS aus Hannover, seinen Treueschwur und den Konkurrenzkampf



Von seiner Frau Teresa musste sich Robert Enke gestern Mittag verabschieden, sie flog nach Hannover. Die NP sprach mit dem 96-Torwart auf Mallorca über die Nationalmannschaft.

Wie haben Sie die Familientage mit Ihrer Frau hier empfunden?

Das war für die Stimmung sehr wichtig. Es war toll. Man hat sich untereinander kennengelernt, auch die Frauen. Jetzt hat man einen Cut. Die Arbeit auf dem Platz beginnt, und die ist sehr anstrengend. Da hat man vielleicht nicht mehr so viel Energie, sich um die Frauen zu kümmern, und muss eher einen ausgedehnten Mittagsschlaf machen.

René Adler hat gesagt, er wolle von Ihnen und Jens Lehmann lernen. Wie fühlt man sich als Lehrmeister?

Es geht für ihn, das war bei mir nicht anders, darum, das Torwarttraining mit dem Andy und die Arbeit mit den Fitnesstrainern kennenzulernen. Aber er wird sich schnell einfügen, das wird kein Problem. Ob ich ihm da noch so viele Tipps geben kann, ist die Frage. Er ist ja für sein Alter schon sehr weit.

Wie sehen Sie Ihre Position im Konkurrenzkampf?

Es gab zu dem Thema weder mit Andy Köpke noch mit Joachim Löw ein Gespräch darüber. Klar ist: Jens Lehmann startet aus der Pole-Position.

Und dahinter ist alles offen?

Das weiß ich nicht. Andy Köpke hat ja bei der Vorstellung gesagt, dass es keinen Grund gibt, die Reihenfolge Lehmann-Enke-Adler zu ändern. Allerdings weiß ich genau, dass man sich nicht eine Sekunde ausruhen darf. Jeder will auf die nächsthöhere Position. Deswegen werde ich in jeder Einheit topkonzentriert und motiviert zur Sache gehen. Bei Turnieren dürfen zwar alle auf die Bank, aber ich gehe schon davon aus, dass gesagt wird, wer reinkommt, wenn etwas passiert. Ich hoffe natürlich, dass ich das sein werde.

Ist es ein Handicap, dass Sie mit 96 nicht international spielen?

Wenn ich richtig rechne, spielt Leverkusen nächste Saison auch nicht im Europapokal. Daher besteht da Chancengleichheit mit René Adler. Ich habe es ohne internationale Spiele zurück in die Nationalelf geschafft, das Wichtigste ist, jede Woche Bundesliga zu spielen.

Sie hatten Kontakt zu Timo Hildebrand?

Ja, wir haben telefoniert. Wir waren ein paar Mal zusammen bei der Nationalmannschaft, und man kann einschätzen, was es für ihn bedeutet hat. Es war ein Schlag für ihn, er war vier Jahre immer dabei. Es ist schwierig, da die richtigen Worte zu finden. Aber ich hatte den Eindruck, er hat sich gefreut, dass man sich gemeldet hat.

Können Sie die Zeit hier bei dem Konkurrenzdruck überhaupt genießen?

Schon. Natürlich haben wir hier Top-Bedingungen, was das Hotel, das Wetter, den Trainingsplatz angeht. Aber ich genieße es auch einfach, auf diesem höchsten Niveau zu arbeiten mit den besten Spielern Deutschlands und mich auf so ein Highlight vorzubereiten. Ich kann das schon auch genießen, es gab ja auch andere Zeiten in meiner Karriere. Deswegen kann ich das sehr gut einschätzen und weiß das zu schätzen.

Sie haben den 96-Fans nach dem Saisonfinale ein Wiedersehen im August versprochen. Das wurde als Treueschwur interpretiert. War das richtig?

Es war vielleicht nicht plakativ und bewusst als Treueschwur gemeint. Aber so etwas sagt man auch nicht einfach so daher. Ich habe das in dem festen Glauben getan, dass es so sein wird. Es gibt keinen Ansatz dafür, dass es nicht so sein wird.

Haben Sie Kontakt zu 96-Spielern?

Ja, Mike Hanke hat mir gesimst, Hanno Balitsch auch. Mit dem Trainer werde ich auch telefonieren. Also: Die Jungs denken an mich.

In einer Umfrage nach dem Länderspiel in Österreich haben sich 60 Prozent der Teilnehmer für Sie als Nummer eins ausgesprochen. Was halten Sie davon?

Find ich gut. Nein, es gab so viele Umfragen, das kann man ja gar nicht mehr ernst nehmen. Es ist ja schön, wenn die Torwart-Position aufgewertet wird. Aber wenn vor der WM 2006 die erste Nachricht in der Tagesschau ist, wer die Nummer eins im Tor ist, dann passt irgendwas nicht. Fußball ist sehr wichtig, aber es gibt mit Sicherheit Wichtigeres.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:36
Kilo kostet 1000,- €

96-Konditionstrainer Edward Kowalczuk, wie halten sich die Spieler in der Sommerpause fit?

Wir haben ein Programm vorbereitet. In erster Linie sollen sich die Spieler erholen und über das regenerative Training einigermaßen fit halten.

Wie sieht das Training aus?

Wir gönnen den Spielern zweieinhalb Wochen absolute Pause. Da gibt es keine Empfehlungen. In der zweiten Hälfte stehen vor allem regenerative Laufformen auf dem Plan.

Kriegen die Spieler Pulsuhren mit?

Nein. Einige haben sich aber die Laufcomputer mitgenommen, um ihr Training besser zu steuern.

Müssen die Spieler bei ihrer Rückkehr auf die Waage?

Alle wurden jetzt nochmal gewogen. Zum Trainingsstart erhalten sie ein Kilogramm Bonus. Alles darüber hinaus kostet. In der Vergangenheit war das ein Euro pro Gramm, also 1000 Euro für ein Kilo.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:37

Hier antwortet der Bigboss


BILD gab den Fans das Wort- Diese Woche hatten in BILD die Fans das Wort. Sie haben ihren Roten die Meinung gesagt. Lob, Kritik, Beschwerden, Verbesserungs-Vorschläge - alles war dabei. Heute nimmt Martin Kind (64), Präsident und Geschäftsführer von 96, dazu Stellung.



BILD gab den Fans das Wort. Hier antwortet der Big Boss.

Achim Kütemeyer (Hannover) regt Rabatte für Hartz IV-Empfänger an.

Kind: „Dieser Vorschlag bedeutet einen hohen Mehr-Aufwand. Jeder Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger müsste sich beim Zutritt zur Arena ausweisen. Darüber hinaus kann sich der Status ändern. Hannover 96 bietet Stehplätze und Tickets bei Spielen der Kategorie 2 und 3 auch zu vertretbaren Preisen für diese Zielgruppe an.“

„Block W3 ein Härtefall“

Frank Schulze (Hannover) bemängelt den langen Weg zum Block W3.

Kind: „Durch die Wallsituation und den großen Eingang im Norden ist der Block W3 tatsächlich ein Härtefall. Die Beschränkungen müssen wir jedoch machen, um ein ausgewogenes Verhältnis der Besucherzahl an den verschiedenen Eingängen zu haben. Außerdem spielen auch Sicherheitsaspekte (Gästeblock) eine Rolle.“

Gerd Becker (Hänigsen) kritisiert die oft unverständlichen Lautsprecher-Durchsagen.

Kind: „Je nach Wetterlage (z.B. Wind) und Auslastung der Zuschauerränge kann die Qualität der Durchsagen variieren und wird oft in den verschiedenen Zuschauerbereichen völlig unterschiedlich wahrgenommen. Wir arbeiten jedoch daran, die Aussteuerung der Lautsprecher-Anlage zu optimieren.“

„Zugangs-Situation prüfen“

Sven Wiethe (Hannover) moniert, dass es keinen Extra-Eingang für Dauerkarten-Inhaber gibt.

Kind: „Dies würde bedeuten, dass im Norden, Osten, Süden und Westen zusätzlich entsprechende Eingänge angeboten werden müssen was auch einen erhöhten Personalaufwand bedeuten würde. Unser Ziel ist es, dass alle Zutrittsanlagen gleichmäßig ausgelastet werden und einen reibungslosen Zugang ohne Wartezeit zu ermöglichen. Zur neuen Saison werden wir erneut prüfen, durch welche Maßnahmen dies am besten gewährleistet ist.“

Detlef Albers (Lehrte) wünscht Sitzplätze für Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern.

Kind: „Es gibt solche Sitzplätze für Begleitpersonen auf der Südtribüne. Im Osten gibt es sie nicht, da unser Partner RSG (Rollstuhl Sportgemeinschaft Hannover) dies nicht für notwendig hielt.“

„Chance für Lauth“

Michael Bergmann (Sehnde) fordert die Trennung von Lauth.

Kind: „Benny Lauth konnte in der Saison 07/08 die Erwartungen nicht erfüllen. Wir sind jedoch überzeugt, dass er hart an sich arbeiten wird und seine Chance in der kommenden Spielzeit nutzen wird.“

Philip Sievers (Buxtehude) will, dass Husztis Vertrag schnell verlängert wird.

Kind: „Szabolcs Huszti ist ein Leistungsträger der Mannschaft. Aus diesem Grund haben wir ihm frühzeitig einen neuen Vertrag mit einem deutlich verbesserten Einkommen angeboten.“

„Trainer muss Ziele haben“

Michael Ruhsert (Hannover) findet die Europacup-Ankündigung von Hecking riskant.

Kind: „Die Verantwortlichen bei Hannover 96 wissen, dass die Saison 08/09 sehr schwierig wird. Das obere Drittel der Tabelle ist normalerweise durch sehr finanzkräftige Klubs besetzt, hinzu kommen starke Aufsteiger. Ein Trainer muss jedoch Ziele definieren.“

Alexander Spannbauer (Sievershausen) kritisierte Hecking & Hochstätter, Christian Rust (Hannover) lobte Trainer und Sportdirektor.

Kind: „Sportdirektor Christian Hochstätter leistet engagierte und qualifizierte Arbeit für Hannover 96. Er ist Profi - ehrlich, zuverlässig und loyal. Er trifft Entscheidungen ausschließlich im Sinne er professionellen Entwicklung von Hannover 96. Die Zusammenarbeit mit Dieter Hecking ist gekennzeichnet durch Vertrauen, konstruktive Kritik und Harmonie. Der Erfolg zeigt, dass die Personalentscheidungen bei der sportlichen Leitung richtig waren.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:38
96 ballert sich in die Ferien

Mallorca liebstes Urlaubsziel der Profis. Stajner in Tschechien am Ball. Jiri Stajner kickt auch in der Sommerpause. Arnold Bruggink golft in Schottland – so machen die 96-Profis Urlaub.



VON THORSTEN LANGENBAHN

HANNOVER. Robert Enke ist schon da, mehrere 96-Kollegen folgen in Kürze. Wenn morgen für 96 die fünfwöchige Sommerpause beginnt, ist die liebste Urlaubsinsel der Deutschen auch bevorzugtes Ferienziel der Spieler aus Hannover. Christian Schulz fliegt für drei Tage mit früheren Mannschaftskameraden aus Bremen in Richtung Ballermann. Seine Model-Freundin Sahra Kozakiewicz bleibt aber zu Hause. „Sie muss arbeiten.“

Familienurlaub ist für Arnold Bruggink auf „Malle“ angesagt. Zuvor gehts in die Heimat nach Enschede. „Außerdem werde ich mit Freunden im schottischen St. Andrews golfen“, erzählt Bruggink.

Dagegen dreht sich bei Jiri Stajner auch im Urlaub alles um Fußball. „Zu Hause in Liberec werde ich mit Familie und Freunden die EM schauen, zum Spaß selber kicken“, so der Publikumsliebling aus Tschechien. Vinicius verbringt den gesamten Urlaub bei Familie und Freunden in Salto, 100 Kilometer von São Paulo entfernt. Sergio Pinto überquert ebenfalls den Atlantik. Mit Freundin Alex entspannt er zweieinhalb Wochen in Florida, bevor ein Heimatbesuch in Porto und sieben Tage an der belgischen Nordseeküste anstehen.

Nach dem Test der Albaner gegen Polen am Dienstag in Reutlingen gehts für Altin Lala mit Frau Vittoria und den Kindern Cataldo und Gabriela nach Albanien und Italien.

Trainer Dieter Hecking gönnt sich mit seiner Frau Kerstin fünf erholsame Tage in der Schweiz, fährt danach zum Wörthersee und schaut sich mehrere EM-Spiele an. In Österreich trifft er 96-Sportdirektor Christian Hochstätter, der in Klagenfurt wie Hecking die deutschen Spiele gegen Polen und Kroatien verfolgt. „Ansonsten werde ich einige Tage bei meiner Familie in Gladbach verbringen“, so Hochstätter.

Unterdessen tankt Hecking auf Mallorca mit den fünf Kindern im Schatten von Olivenbäumen neue Kraft für die Saison 2008/09. Am 30. Juli, einen Monat nach dem Trainingsbeginn, versammelt der 96-Chefcoach auf der Sonneninsel schließlich seine Spielerfamilie zu einem Turnier um sich.

Wer bekommt Sonderurlaub Die EM-Fahrer Robert Enke und Mario Eggimann (Schweiz) pausieren bei einem frühen Turnier-Aus bis zum 14. Juli. Erreichen sie die Finalrunde, stoßen sie am 19. Juli zum Abflug ins Trainingslager in Velden hinzu. Auch Steven Cherundolo bekommt nach der WM-Qualifikation USA gegen Barbados (14. und 21. Juni) Aufschub. Offen ist, ob US-Boy Salvatore Zizzo für Olympia abgestellt wird. thl


Wer legt schon früher los Die Dauerpatienten fangen früher an. Michael Tarnat verzichtet sogar auf eine Pause. Seit letzter Woche läuft der 38-Jährige nach seinem Sehnenanriss im Oberschenkel wieder. Mitte Juni beginnt Valérien Ismaël mit der Reha in Hannover. Am Montag wurde eine Metallplatte aus seinem Unterschenkel entfernt. Am 20. Juni steigt Chavdar Yankov (Knie-OP) ins Training ein, zehn Tage vor dem Rest der Mannschaft.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 24/05/2008 11:39
Rosenthal von U21 zu 96 II

HANNOVER. Die 96-Profis halfen am Donnerstag dem finanziell angeschlagenen VfB Lübeck mit einem Benefizspiel. Dass Lübecks Reserve sich morgen (15 Uhr) beim Oberliga-Duell im Eilenriedestadion revanchiert und 96 II die Qualifikation zur neuen Regionalliga erleichtert, ist aber nicht zu erwarten. Ein Sieg noch und das Team von Andreas Bergmann wäre durch. „Wir haben uns eine gute Ausgangsbasis geschaffen“, sagt der Coach, „da wäre es fahrlässig, überheblich ins Spiel zu gehen.“

„Jan Rosenthal wird wieder aushelfen“, kündigt Profitrainer Dieter Hecking an. Rosi kommt von der U-21-Nationalmannschaft zu der Reserve. Außerdem werden Sal Zizzo, Gaétan Krebs und Konstantin Rausch dabei sein. Nicht mitwirken können Isaac Ojigwe (Rotsperre) und Oliver Risser (Sprunggelenk).
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 25/05/2008 07:57
Spass war Trumpf

Die Roten haben ihr letztes Testspiel der Saison vor 1.500 Zuschauern beim SV Northen-Lenthe mit 18:3 (9:0) gewonnen. Erfolgreichster Torschütze war Jiri Stajner (5). Christian Schulz traf vier Mal, Sergio Pinto, Frank Fahrenhorst und Mike Hanke je zweimal. Die weiteren 96-Treffer gingen aufs das Konto von Dave Otto, Benny Lauth und Dariusz Zuraw.



Kuriositäten regieren

Das war ein lustiger Abschluss der Saison! Beim Testkick beim SV Northen-Lenthe in Gehrden, beheimatet in der 3. Kreisklasse, regierte Kurioses: So das Fernsichtduell zwischen 96-Torwart-Trainer Jörg „Colt“ Sievers, der in Abwesenheit der regulären Keeper den Platz zwischen den Pfosten einnahm und mit einigen glänzenden Reflexen noch einmal seine Klasse nachwies (4., 9. 44), und seinem Gegenüber Frank Schmitt, dem frappierende Ähnlichkeit mit 96-Sportdirektor Christian Hochstätter nachgesagt wird. Oder aber die zahlreichen erfolglosen Versuche des eingewechselten Zeugwarts der Roten, „Mille“ Gorgas“, sich in die lange Torschützenliste einzutragen (61., 88.). So oft die Kollegen den Aushilfs-Mittelstürmer auch einsetzten, das Abschlusspech blieb „Mille“ treu – oder aber sein regulärer Treffer wurde unter „Buhrufen“ der freudig erregten Zuschauer in der Benther Berg-Arena wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt (59.).



„Stajni“ mit Zielwasser

Tore gab es trotzdem reichlich zu sehen – und das trotz der mehr als ungewohnten taktischen Aufstellung der Hecking-Elf. Ob nun Bruggink, Lauth und Pinto wechselnd in der Innenverteidiger-Rolle oder Hanke auf der linken defensiven Außenbahn, je nach Lust und Laune wurde experimentiert. Jiri Stajner zeigte sich am treffsichersten: Alle fünf Treffer erzielte der Tscheche innerhalb der ersten 28 Minuten, lediglich 180 Sekunden benötigte „Stajni“ dabei für den lupenreinen Hattrick. Unser „Zauberfuß“ sicherte sich mit seinem Fünferpack gleichzeitig so ganz nebenbei auch noch die Testspiel-Torjägerkanone mit satten 20 Treffern. Zweitbester Schütze im Hecking-Team, in dem mit Dave Otto und Michael Braczkowski auch zwei junge Talente zum Einsatz kamen, war heute Christian Schulz. Mit einem perfekten 19-Meter-Schlenzer an Abwehr und Keeper vorbei sorgte „Schulle“ dann auch für den sehenswerten Abschluss einer gelungenen Spielzeit.

Wir wünschen dem Team von Dieter Hecking einen schönen und erholsamen Urlaub – auf das in der kommenden Saison wieder erfolgreich angegriffen werden kann.



Hannover 96: Sievers, Zuraw, Pinto, Hanke, Bruggink, C. Schulz Lauth, Fahrenhorst, Stajner (53. Braczkowski), Chahed (57. Gorgas), Otto

Tore: 0:1 Stajner (10.), 0:2 Stajner (19.), 0:3 Otto (23.), 0:4 Stajner (25.), 0:5 Stajner (27.), 0:6 Stajner (28.), 0:7 C. Schulz (31.), 0:8 Pinto (32.), 0:9 Pinto (45.), 0:10 C. Schulz (46.), 0:11 C. Schulz (48.), 0:12 Fahrenhorst (50.), 0:13 Lauth (52.), 0:14 Fahrenhorst (57.), 0:15 Hanke (65.), 0:16 Zuraw (69.), 1:16 ET Otto (71.), 2:16 Schader (72.), 2:17 Hanke (80.), 3:17 Naujok (84.), 3:18 C. Schulz (87.)
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/05/2008 15:11
Die „Roten“ gewinnen Test mit 18:3

Lauth verpasst knapp die Testspiel-Torjäger-Kanone



Gehrden (wie). Am Ende einer Saison der Rekorde (Punkte, Tabellenposition, Zuschauerzuspruch) hat der Fußball-Bundesligist Hannover 96 sich mit einem Torfestival von den Fans verabschiedet. Im Test gegen den SV Northen-Lenthe aus der 3. Kreisklasse gab es am Sonnabend ein spektakuläres 18:3. Wobei die überraschenden drei Gegentreffer nicht Schuld des Torwarts waren: Fast auf den Tag genau 16 Jahre nach dem DFB-Pokalsieg stand der Torwarttrainer der „Roten“, Jörg Sievers, als Vertreter seiner sämtlich verhinderten Schützlinge zwischen den Pfosten. Seine Leistung stand der von 1992 zwar, so einhelliger Publikumstenor, in nichts nach. Sievers parierte glänzend bei einer Doppelchance der Gastgeber in der 4. Minute sowie bei späteren guten Gelegenheiten (9., 44.). Bei den Gegentreffern von 96-Nachwuchsspieler Dave Otto (Eigentor, 71.) sowie den Northen-Lenthenern Florian Schader (72.) und Philipp Naujok (84.) war er jedoch von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen worden. Diese waren aber auch keine wirklichen Abwehrspezialisten. Die Aufstellungsvariante „Reise nach Jerusalem“ hatte nämlich zum Zeitpunkt der Gegentore die Offensivkräfte Arnold Bruggink, Benjamin Lauth und Sergio Pinto in die Innenverteidigung rotieren lassen. Zugleich hatte die Offensiv-Variante „Attacke mit Augenzwinkern“ sogar zur Einwechslung von 96-Zeugwart Michael „Mille“ Gorgas geführt, der allerdings keines der vielen erstklassigen Zuspiele verwerten konnte.

Bester 96-Torschütze war am Ende Jiri Stajner, dem fünf Treffer und dabei ein Hattrick innerhalb von 180 Sekunden gelangen. Damit entriss er Mannschaftskollege Benjamin Lauth (erzielte das 13:0) im letzten Augenblick noch die 96-Testspiel-Torjägerkanone. Insgesamt 20-mal traf Stajner (sechs Bundesligatore), Lauth kam auf 17 Tore (0 in der Liga). Dahinter stehen Sergio Pinto (15), Vahid Hashemian (13) und Arnold Bruggink (12) auf den vorderen Plätzen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/05/2008 15:12
Huszti besiegt Europameister

HANNOVER. Das war nicht europameisterlich: Titelverteidiger Griechenland verlor ein Testspiel in Ungarn (mit 96-Flügelflitzer Szabolcs Huszti) 2:3. Da wartet noch viel Arbeit auf Trainer Otto Rehhagel („Da ist einiges schiefgelaufen“). Bis Mittwoch muss er seinen endgültigen EM-Kader benennen. Frankfurts Ioannis Amanatidis brachte die Griechen in der 45. Minute in Front, doch Balazs Dzsudzsak (47.), Roland Juhasz (59.) und Krisztian Vadocz (63.) drehten das Spiel für die Gastgeber. Kostas Katsouranis (90.+3) verkürzte in der Nachspielzeit.

In EM-Form präsentierten sich die Niederlande – 3:0 gegen die Ukraine. Der überragende HSV-Star Rafael van der Vaart bereitete die Treffer von Klaas Jan Huntelaar (38.) und Ryan Babel (63.) vor. Dirk Kuyt (24.) hatte die 1:0-Führung erzielt.

Deutschlands EM-Gruppengegner Kroatien quälte sich gegen Moldawien zu einem 1:0. Ex-Bayer Niko Kovac (30.) erzielte das einzige Tor in Rijeka. Trainer Slaven Bilic war nicht zufrieden: „Wir haben noch viel Luft nach oben.“ Am Sonnabend testet Kroatien in Budapest gegen Ungarn.
EM-Gastgeber Schweiz feierte nach vier Niederlagen in Folge den ersten Sieg – 2:0 gegen die Slowakei. Valon Behrami (56.) und Alex Frei (63.) trafen in Lugano.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/05/2008 15:13
Hanke albert den Frust weg

… und trifft in Northen endlich mal wieder. Nächste Saison will er 15 Treffer.



Mit Dorffußball und der Liebe seiner Familie bewältigt Mike Hanke den EM-Frust. Nächste Saison will er 15-mal treffen.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Und er schrieb und schrieb und schrieb. Mike Hanke erfüllte nach dem 18:3 beim SV Northen/Lenthe (siehe Bericht unten) nahezu jeden Autogrammwunsch. Die Menschentraube zwischen Kabine und Mannschaftsbus wurde immer größer – Hanke schrieb geduldig weiter und ließ sich bereitwillig von seinen Fans fotografieren.

So volksnah hatte er sich auch auf dem Rasen gegeben. Von EM-Frust keine Spur – der 24-Jährige plauderte entspannt mit den Gegenspielern, alberte mit Zuschauern und Northens Ersatzbank. „Mann, der ist echt locker drauf“, wunderte sich Northens Spielertrainer Bernd Nachtigall.
Der Dorfkick tat Hanke tut, endlich kann er wieder lachen. Nach der Nichtnominierung zur EM saß die Enttäuschung tief – auch wenn er damit rechnen musste. Schließlich hatte er seit seinem Länderheimspiel gegen Zypern im November nichts mehr von Bundestrainer Joachim Löw gehört. Die Absage ging trotzdem nicht spurlos an Hanke vorbei.

Beim Saisonfinale gegen Cottbus stolperte er orientierungslos über den Platz und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Auch bei den Freundschaftskicks in Elze (8:2) und Lübeck (5:3) blieb der teuerste 96-Einkauf der Vereinsgeschichte torlos. In Elze machte sich der Stadionsprecher sogar lustig über Hanke, er rief nach der sechsten vergebenen Torchance: „Ein Applaus für Mike Hanke! Mike, du schaffst das, du hast noch acht Minuten.“ Er schaffte es nicht – und reagierte anschließend gereizt und wenig souverän auf die Kritik von Journalisten und Fans. Frust pur!

Sonnabend gabs Spaß pur! Gegen die Hobbykicker des SV Northen/Lenthe fand er seine Lockerheit wieder – und beendete seine Torflaute. In der zweiten Halbzeit erzielte er das 15:0 und das 17:2, versuchte sich sonst über weite Strecken als Innen- oder Linksverteidiger – und als Entertainer seiner Gegenspieler.

Jetzt freut er sich auf seinen ersten Familienurlaub zu viert – mit Freundin Jenny und den beiden Kindern Janatha-Fey (15 Monate) und Jayron-Cain (drei Monate) gehts wahrscheinlich in einen Robinson Club. Sie sollen ihm auch den letzten EM-Frust weglächeln – und Kraft geben für die neue Saison.
Hanke will sich „weiter steigern“. Nach zweimal acht Toren zu Wolfsburger Zeiten traf er in seiner ersten 96-Saison zehnmal. Sein neues Ziel für 2008/2009: 15 Tore. Wenn es klappt, ist er auch bei Löw wieder ein Thema.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 26/05/2008 15:15
96 tanzt sich in die Regionalliga


1200 Fans feiern Moslehe. Hecking jubelt mit.

Hannover 96 II verabschiedete sich in der Oberliga mit einem 1:0 über Lübeck II von den Fans. Die Regionalliga-Qualifikation ist greifbar nah.

VON MARK BODE
HANNOVER. So einen Andrang hatte es im Eilenriedestadion in dieser Saison noch nicht gegeben. 96 war auf den Ansturm der Fans zum letzten Oberliga-Heimspiel der eigenen Reserve jedoch nicht vorbereitet – eine 100 Meter lange Schlange an der einzigen Kasse bis kurz vor dem Anpfiff die Folge. 1200 Zuschauer drängten sich auf die Tribüne und feuerten das Team lautstark an.

Das schien das Team zu beflügeln. 96 präsentierte sich von Beginn an offensiv, setzte den Gegner immer wieder unter Druck. Allerdings sprang zunächst nichts Zählbares raus. So scheiterte Fabian Montabell, nachdem er den Torwart bereits umspielt hatte, am Bein eines Lübecker Verteidigers (14.). Völlig unbedrängt kam Salvatore Zizzo nach Flanke von Gaétan Krebs zum Kopfball – neben das Tor (29.). Montabell, mit zwölf Toren immerhin der beste 96-Schütze, traf nur den Pfosten (50.). „Ein Problem, an dem wir arbeiten müssen“, so Trainer Andreas Bergmann.

Danach änderte sich das Bild ein wenig. Die VfL-Reserve, bei der nur zwei Ersatzspieler zur Verfügung standen, näherte sich dem Tor von Morten Jensen immer öfter, blieb aber weitgehend harmlos. Allerdings war plötzlich der 96-Schwung weg. Rosenthal (Bergmann: „Ihm merkte man den Einsatz bei der U-21-Nationalmannschaft an“), Zizzo und Krebs ließen nur kurz ihr Können aufblitzen. Beinahe hätte sich das Auslassen bester Torchancen gerächt. Iwan Markows Schuss aus 16 Metern hielt Jensen jedoch sicher (84.). Erneut Montabell, dem nur ein Tor in der Rückrunde gelang, scheiterte freistehend an Torwart Tobias Rott und im Nachschuss an Christoph Bergmann auf der Linie (90.).

„Mit einem Sieg bei St. Pauli sind wir sicher in der Regionalliga“, sagte Trainer Bergmann. Profi-Coach Dieter Hecking, der mit Sportdirektor Christian Hochstätter zuschaute, jubelte mit: „Das war ein ganz wichtiger Sieg.“

Tor: 1:0 Ali Moslehe umspielt nach Steilpass von Gaétan Krebs den Torwart und schießt freistehend aus kurzer Distanz ein (38.).

96 II: Jensen – Hahne, Marheineke, Hofmann, Rausch – Schulz – Zizzo, Rosenthal (68. Bikmaz), Krebs (81. Carolus) – Moslehe, Montabell
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/05/2008 16:11
Huszti vor dem Abschied ?

HANNOVER. Showdown im Poker um Szabolcs Huszti – Freitag wollen Berater Vladan Filipovic und 96-Sportdirektor Christian Hochstätter ein weiteres Mal verhandeln. Und wohl auch ein letztes Mal! „Wir sind mit unserem Angebot an die Grenze dessen gegangen ist, was 96 machen kann und machen wird“, sagt Hochstätter. Lehnt Huszti eine vorzeitige Vertragsverlängerung ab, dürfte 96 das Angebot zurückziehen. Dann muss der ungarische Flügelflitzer sein letztes Jahr zu den alten Konditionen erfüllen – oder einen neuen Klub bringen, der mindestens vier Millionen Euro Ablöse zahlt.

Derzeit sieht alles nach Abschied aus. Berater Filipovic ist die neue 96-Offerte viel zu schlecht, gestern sagte er der NP: „Das ist nicht das, was wir uns wünschen. Wir sind weit auseinander.“ Husztis immense Gehaltsforderung legt den Verdacht nahe, dass er gar nicht vorhat zu verlängern. Laut Filipovic hat der Nationalspieler Angebote aus der Bundesliga und England vorliegen. 96-Chef Martin Kind sieht die Chance, Huszti halten zu können, „bei 45:55“.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/05/2008 16:13
Zuraw : Heute zu Linke

Bei 96 wurde Darek Zuraw nach sieben Jahren verabschiedet. Jetzt holt ihn der rote „Fußballgott“.



Carsten Linke, inzwischen Sportdirektor bei Zweitliga-Absteiger Jena, will Zuraw. Linke: „Er war schon hier, hat sich alles angeschaut.“ Heute rechnet er mit Dareks Zusage: „Ich hoffe, er entscheidet sich für uns.“

Und gegen zwei Anfragen aus Polen. Mit Zuraw als Abwehrchef will Jena sofort wieder aufsteigen.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/05/2008 16:16
Hochstätter im Gespräch

Auch der 96-Sportdirektor redet vom UEFA-Cup. Er lobt Rangnick.


96-Sportdirektor Christian Hochstätter (43) verrät, was ihn von Uli Hoeneß unterscheidet. Und warum er keine Angst vor Hoffenheim hat.

VON FLORIAN KREBS
Welches Saisonziel wirds denn 2008/ 2009 geben?
Weg vom 41-Punkte-Denken (lacht).

Trainer Dieter Hecking hat den UEFA-Cup versprochen.
Ja, wir werden es probieren. Bei den Spielern muss der Wille erkennbar sein, nicht 49, sondern 51, 52, 53 oder 54 Punkte holen zu wollen. Und mit unseren Neuzugängen haben wir die Qualität weiter erhöht. Trotzdem wird der nächste Schritt nicht leicht.

Weil auch andere Vereine aufrüsten?
Wir sind auf einem guten Weg – auch wenn dem einen oder anderen die Entwicklung nicht schnell genug geht. Aber es gibt jetzt acht Vereine, die finanziell deutlich besser gestellt sind als 96. Aber das ist doch eine schöne Herausforderung! Mit Kreativität und Schlitzohrigkeit wollen wir den einen oder anderen, der deutlich mehr Geld hat, hinter uns lassen.

Dazu müssen auch mehr Siege gegen die Großen her.
Stimmt. Wir haben von unseren 49 Punkten 39 gegen Mannschaften gemacht, die hinter uns stehen. Diese Bilanz müssen wir verbessern. Jede Mannschaft ist doch in der Lage, an irgendeinem Tag die Bayern zu schlagen, oder!?

Was erwarten Sie von den neuen Spielern?
Dass sie unsere Qualität anheben. Bei Leon Balogun ist es natürlich was anderes, er kommt aus der Oberliga, soll erstmal reinfinden bei uns. Von Jan Schlaudraff erwarten wir, dass er unsere Qualität auf dem Trainingsplatz und im Spiel deutlich verbessert. Bei Mario Eggimann ist es das Gleiche. Und er gehört als Karlsruher Kapitän logischerweise ins Anforderungsprofil eines Führungsspielers. Dadurch erwarten wir natürlich auch mehr Stabilität.

Was sagen Sie eigentlich zum hannoverschen Publikum?
Die Stimmung gegen Cottbus ging unter die Haut, das hat einfach Spaß gemacht. Als ich vor anderthalb Jahren zu 96 kam, gab es ein eher distanziertes Verhältnis zwischen Verein und Fans. Jetzt hat man den Eindruck, dass das immer mehr verschmilzt und eine Einheit wird. Da tragen sicherlich die Ergebnisse zu bei, aber auch die Gespräche von Herrn Kind im Hintergrund mit den Fanvertretern. Und Frank Watermann, unser Fanbeauftragter, macht einen guten Job.

Reden wir über Sie. Welchen Anteil haben Sie am Aufschwung?
Meine Arbeit läuft ja eher im Vorfeld ab. Ich muss die Spieler, die wir uns ausgeguckt haben, versuchen zu bekommen. Das ist uns in diesem wie auch im letzten Jahr ganz gut gelungen.

In der Öffentlichkeit geben Sie sich eher zurückhaltend. Wann reiten Sie denn mal eine Attacke à la Uli Hoeneß?
Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und Art, mit den Dingen umzugehen. Ich bin nicht der Typ, der auf die Trommel haut. Ich versuche, in einem normalen Gespräch die Leute mitzunehmen. Das war ich schon als Spieler nicht. Außerdem vertraue ich meinem Trainer. Dieter Hecking weiß bei der Mannschaft genau, wann er wie wo ansetzen muss.

Hecking und Hochstätter, ein Herz und eine Seele …
Wir arbeiten absolut harmonisch zusammen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir noch keine richtig schwierige Phase erlebt haben. Aber ich glaube, dass es auch dann so weitergehen würde – weil der eine vom anderen überzeugt ist. Das ist auch wichtig für die Spieler, nämlich zu wissen, dass wir gleich denken.

Martin Kind ist allgegenwärtig bei 96 – wie ist es für Sie in seinem Schatten?
Es geht darum, wie der Verein nach vorne kommt. Und dann kommen auch ein Dieter Hecking und ein Christian Hochstätter nach vorne. Eins darf man nicht vergessen: Martin Kind trägt die Hauptverantwortung, hat ja eine nicht unerhebliche Summe investiert. Dieter und ich arbeiten sehr gern mit Herrn Kind zusammen, weil es immer auf einer sauberen und ehrlichen Basis geschieht. Dass es mal die eine oder andere Meinungsverschiedenheit gibt, ist doch normal.

Kritik durch die Medien oder die Fans gefällt Ihnen gar nicht. Sind Sie zu empfindlich?
Niemand liest gern Negatives über sich. Und wir sehen unsere Entwicklung deutlich positiver, als sie manchmal dargestellt wird. Aber im Großen und Ganzen müssen wir mit der Medienwelt leben – beide Seiten brauchen und befruchten sich gegenseitig. Für uns gilt es jetzt die aufkeimende Euphorie in Hannover in die neue Saison mitzunehmen. Und da sind die Medien natürlich ein wichtiger Multiplikator.

Ihr Ex-Klub Gladbach ist wieder in der Bundesliga.
Ich freue mich sehr, schließlich habe ich mehr als die Hälfte meines Lebens dort verbracht. Unabhängig davon glaube ich, dass die Vereine von Gladbach und auch von Köln profitieren werden, weil sie zu jedem Auswärtsspiel mit 5000 bis 8000 Fans reisen werden.

Und was erwarten Sie von Hoffenheim?
Ob Dorf oder Weltstadt – sie haben den Aufstieg verdient, Punkt. Ralf Rangnick verfolgt ein klares Konzept, das gegriffen hat – Hoffenheim hat eine junge und sehr interessante Mannschaft. Man darf sie aber nicht überbewerten. Sie müssen als Aufsteiger erstmal nachweisen, dass sie auch eine Etage höher eine gute Rolle spielen können. In der ersten Liga sieht die Welt anders aus. Wir sollten schon so selbstbewusst sein zu sagen: ‚Wir sind Hannover 96, spielen seit sechs Jahre Bundesliga, waren jetzt Achter!’ Das ist eine Basis, und von da aus gehts weiter.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 27/05/2008 16:17
96 II plant für die Regionalliga

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Ausgerechnet bei der Reserve des FC St. Pauli können die 96-Amateure am Freitag (Anpfiff 19 Uhr) den Aufstieg in die neue Regionalliga endgültig perfekt machen. 96-Coach Andreas Bergmann war fünf Jahre bei den Kiezkickern, er trainierte St. Pauli sogar in der Bundesliga. Gibts Freitag den erhofften Dreier, wird er seinen Jungs ein paar gute Kneipen auf der Reeperbahn empfehlen können.

Derweil laufen die Planungen für die neue Saison auf Hochtouren. Und es steht nun endgültig fest: 96 muss in der AWD-Arena antreten – zu allen Spielen. „Es gibt leider keine Alternative“, sagt 96-Boss Martin Kind. Insgeheim hatte er bis zuletzt gehofft, dass die Amateure zumindest einige Partien im Eilenriedestadion austragen dürfen.

Ob die alte Heimat saniert wird oder sich 96 sogar ein neues Amateur-Stadion baut (NP berichtete), will Kind Ende der Woche gemeinsam mit der Leitung des Nachwuchszentrums besprechen. „Wir brauchen ein besseres Trainingsgelände, bessere Plätze, um unsere Jugendlichen auf hohem Niveau auszubilden“, fordert 96-Sportdirektor Christian Hochstätter.

Keine Zukunft mehr bei 96 hat Torjäger Fabian Montabell (zwölf Saisontreffer). Sein Vertrag läuft aus, der 23-Jährige sucht einen neuen Klub. Gern verlängern würde Hochstätter mit Kapitän Bastian Schulz, der sich im Frühjahr bei den Profis in den Vordergrund gespielt hatte. Auch Morten Jensen (Vertrag bis 2010), der kürzlich ein Probetraining beim holländischen Zweitligisten RKC Waalwijk machte, soll nun doch bleiben. Hochstätter: „Er macht einen guten Job.“ Gehen darf Hendrik Hahne trotz Vertrags bis 2010.
Verfasst von: Henry Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 28/05/2008 19:05
Auftakt nach Maß: Hasseröder holt Hannover 96 zum Freundschaftsspiel nach Erfurt

Das erste Projekt, das die Brauerei in Zusammenarbeit mit dem FC Rot-Weiß Erfurt umsetzen wird, ist ein Hasseröder-Freundschaftsspiel, zu dem am 15. Juli der Erstligist Hannover 96 im Steigerwaldstadion begrüßt wird.

Die Mannschaft aus Niedersachsen wird ebenfalls von Hasseröder unterstützt und kommt zu einem guten Zweck nach Erfurt: Der Erlös aus den Ticketverkäufen wird dem Verein FC Rot-Weiß Erfurt zu Gute kommen. Zugleich ist das Spiel ein wichtiger sportlicher Test vor dem Start in die neue Saison. Anpfiff ist um 19:00 Uhr.

Quelle: Offizielle Hompage

Auf ein schönes Spiel peace

mfg Henry
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/05/2008 16:39
Huszti : 96 zieht Angebot zurück

Nach einem Gespräch mit einem der Berater von Szabolcs Huszti hat Hannover 96 das Angebot für einen neuen Vertrag mit dem Mittelfeldspieler zurückgezogen. „Wir konnten uns nicht einigen“, berichtete Sportdirektor Christian Hochstätter am Nachmittag. „Wir sind überzeugt, dass Hannover 96 ein sehr gutes Angebot gemacht hat. Aber die Vorstellungen liegen einfach zu weit auseinander.“



Kind: "Grenze des Machbaren"

Die Forderungen der Spielerberater sind für Hannover 96 auch nach Überzeugung von Geschäftsführer Martin Kind nicht zu erfüllen: „Wir sind an die Grenze des Machbaren gegangen. Mehr kann Hannover 96 nicht leisten, wenn wir verantwortungsvoll im Sinne des Vereins handeln wollen“, erläuterte Kind.



Hochstätter: "Keine Anfragen"

Da Szabolcs Huszti noch einen Vertrag bis Mitte 2009 hat, geht Christian Hochstätter davon aus, dass die sportliche Zusammenarbeit in der kommenden Saison „ganz normal“ fortgesetzt wird. „Uns liegen keine Anfragen von anderen Klubs vor“, bestätigte Hochstätter noch einmal. Das Vertragsangebot von Hannover 96 galt bis Ende Mai und sah für den ungarischen Nationalspieler eine „deutliche Verbesserung“ seines Einkommens vor. „Dass wir unser Angebot zu diesem Zeitpunkt zurückziehen, bedeutet aber nicht, dass für Szabi die Tür zu ist“, betonte Hochstätter.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/05/2008 16:39
96 verpflichtet Forsell

Der finnische Nationalspieler Mikael Forssell wechselt zur kommenden Saison ablösefrei von Birmingham City zu Hannover 96. Der 27-jährige Stürmer erhält einen Vertrag bis zum Sommer 2011.



Hochstätter/Forssell: Gemeinsame Vergangenheit
„Ich bin sehr froh, dass wir Mikael davon überzeugen konnten, nach Hannover zu wechseln“, erklärte Christian Hochstätter, der Forssell noch aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach kennt. Dort schoss der Finne in der Saison 2002/2003 in 16 Spielen sieben Tore, bevor er in die Premier League wechselte. In England gelangen dem Stürmer in 94 Spielen insgesamt 29 Tore.



Auch Forssell zeigte sich nach der Einigung zufrieden: „Ich freue mich auf Hannover 96 und auf die Bundesliga.“

Forssell bestritt bisher 54 Länderspiele für Finnland und erzielte dabei 17 Treffer.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/05/2008 16:40
Abschied aus der Oberliga

Am Freitagabend steht für die U23 der Roten mit dem letzten Punktspiel beim FC. St Pauli II (Anstoß 19 Uhr) in der Waidmannstraße in Hamburg der Abschied von der Oberliga bevor. Nachdem der TuS Heeslingen in dieser Woche mittgeteilt hat, dass er keinen Protest gegen die Nichterteilung der Regionalliga-Lizenz einlegen wird, hat sich das Team von Trainer Andy Bergmann schon vor diesem Saisonabschluss für die neue Regionalliga qualifiziert.






Bergmann an alter Wirkungsstätte
An seiner alten Wirkungsstätte erwartet den 96-Coach so ein interessantes Spiel, frei von allen taktischen Zwängen: Die gastgebende Reserve des Zweitligisten aus Hamburg kann die Qualifikation für die neue Spielklasse nicht mehr erreichen. Das Team möchte mit einem Sieg den TuS Heeslingen noch in der Tabelle überholen. Bei diesem Spiel verzichtet Andreas Bergmann auf den Einsatz der Profis Gaetan Krebs, Konstantin Rausch und Salvatore Zizzo, die nach einer kräftezehrenden Saison bereits Urlaub erhalten haben.

Kampf um die letzten Plätze
Neben den jungen Roten haben sich Holstein Kiel, Altona 93 und der SV Wilhelmshaven bereits sicher für die neue Regionalliga qualifiziert. Daher steht am letzten Spieltag der 5. Tabellenrang, der direkt in die neue vierte Liga führt, sowie die Teilnahme an der Relegation im Fokus. Der BV Cloppenburg, trainiert vom Ex-96 Profi Jörg-Uwe Klütz, benötigt beim Tabellenvierzehnten SV Lurup einen Punkt, um sich sicher für die Regionalliga zu qualifizieren. Um den Relegationsplatz kämpfen heute abend im Fernduell der SV Meppen (beim Tabellenführer Holstein Kiel) und der VfB Oldenburg, der zu Hause gegen SV Henstedt-Rhen antritt.

Anstoß an der Waidmannstraße ist um 19 Uhr!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/05/2008 16:41
Die „Roten“ ziehen das Vertragsangebot für den Ungarn Szabolcs Huszti zurück



Von Norbert Fettback und Jörg Grußendorf
Hannover. Bisher ging alles ratz, fatz bei den „Roten“. Bei Spielerverhandlungen hielten sich die Verantwortlichen von Hannover nicht lange auf; sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht und kamen schnell zu einem Ende. Jan Schlaudraff und Mario Eggimann etwa wurden quasi über Nacht Hannoveraner. Doch die Vertragsverlängerung mit Szabolcs Huszti zog sich hin. Zu lange, sodass Christian Hochstätter gestern die Notbremse zog. Der 96-Sportdirektor hat das Angebot des Klubs für den ungarischen Nationalspieler zurückgezogen.

Der Bundesligist hatte Huszti, der bei 96 noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 hat, Bedenkzeit bis Ende Mai gegeben, um ein Angebot der „Roten“ auf eine Verlängerung des Kontrakts mit einer „erheblichen Verbesserung des Einkommens“ (Hochstätter) und einer Laufzeit bis 2012 anzunehmen. Der Mittelfeldspieler spielte auf Zeit; gestern setzte sich Hochstätter dann noch einmal mit Zoran Jevtic zusammen, einem Mitarbeiter von Huszti-Berater Vladan Filipovic. Dabei ist herausgekommen, dass die Vorstellungen nicht in Übereinstimmung zu bringen sind. „Wir liegen sehr weit auseinander“, sagte Hochstätter, „wir sind allerdings überzeugt davon, dass wir dem ,Szabi‘ ein wirklich gutes Angebot gemacht haben.“ Doch das hat anscheinend nicht gereicht; Huszti will noch mehr.

Der Ungar hatte sich im Laufe der Saison mehrfach darüber beschwert, dass er in der Einkommenstabelle der 96-Profis derzeit lediglich einen Mittelfeldplatz einnimmt. Er zählt sich zu den Top-Spielern, was man an der Zahl seiner Tore (zehn in diesem Spieljahr) ablesen könne, und will entsprechend verdienen. Auch gab es immer wieder offenbar von den Beratern gestreute Gerüchte um einen Wechsel des 25-Jährigen zu einem Top-Klub im Ausland. Ein Angebot eines anderen Vereins gebe es jedoch nicht, erklärten 96-Klubchef Martin Kind und Hochstätter übereinstimmend.

96 ist laut Hochstätter bereit, Huszti seinen Leistungen gemäß zu entlohnen. „Sie können davon ausgehen, dass unser Angebot so ausgelegt war, dass ,Szabi‘ in unserer Mannschaft zu den Spitzenverdienern gehört hätte.“ Nationaltorwart Robert Enke führt diese Liste an und kassiert etwa zwei Millionen Euro jährlich. Klubchef Kind bestätigte die Aussage seines leitenden Angestellten. „Wir wollten frühzeitig unsere Wertschätzung für Huszti dokumentieren. Wir sind an unsere Grenzen gegangen“, sagte der 64-Jährige, „mehr kann Hannover 96 nicht leisten.“ Kind tut auch aus wirtschaftlicher Sorgfaltspflicht dem Klub gegenüber gut daran, diese Grenzen nicht aufzuweichen, denn ein Nachgeben würde ihn in der Zukunft zu einem Spielball der Berater machen.

Aufgrund der harten, aber verständlichen Haltung der „Roten“ ist jetzt unklar, wie es weitergehen wird. „Der Druck ist raus. Wir können die weitere Entwicklung abwarten“, sagte Kind. „Huszti hat einen Vertrag, und wir gehen davon aus, dass er diesen auch erfüllen wird.“ Hochstätter erklärte: „Es gibt keine Konsequenzen. Für ,Szabi‘ ist die Tür auf keinen Fall zu.“
Vielmehr sieht es jedoch so aus, als plane der 25-Jährige seinen Abflug. Das würde Geld in die Vereinskasse spülen; zumal 96 nur noch jetzt oder spätestens in der Winterpause eine Ablöse kassieren könnte. „Wenn wir ihn gehen lassen, dann nur zu einem angemessenen Preis“, sagte Kind. Huszti und sein Berater Filipovic waren gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 30/05/2008 16:42
96 Amateure aufgestiegen

HANNOVER. Die 96-Amateure haben schon vor dem letzten Saisonspiel morgen bei der Reserve von St. Pauli die Regionalliga sicher. Der Grund: Der Tabellenvierte TuS Heeslingen geht nicht vors DFB-Schiedsgericht, er akzeptiert die Lizenzverweigerung durch den DFB. „Die Chancen lagen bei 50:50. Aber die Folgekosten wären zu hoch gewesen“, erklärt TuS-Manager Manfred Müller. Das Stadion hätte für 250 000 Euro saniert werden müssen.

96 ist damit Platz fünf in der Oberliga sicher, der direkt für die Regionalliga reicht, auf Platz sechs hätte die Relegation gedroht. Trainer Andreas Bergmann war erleichtert: „Wichtig, dass wir die Spieler weiter auf hohem Niveau ausbilden können.“
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 31/05/2008 09:27
3-0 zum Saisonabschluß

Die U23 der Roten hat zum Saisonabschluss bei der Reserve des FC St. Pauli auch die letzten sportlichen Zweifel an der Qualifikation zur neuen Regionalliga ausgeräumt und deutlich mit 3:0 (2:0) die Oberhand behalten. Zweimal Fabian Montabell (30., 41.) sowie Junus Karayün erzielten die Treffer für die Bergmann-Elf.



Damit beenden die jungen Roten diese Saison nach einer Heimniederlage Heeslingens (3:5 gegen Eintracht Braunschweig II) sogar auf dem vierten Tabellenplatz und sind damit für die neue vierte Liga qualifiziert.

Wir gratulieren!

Doppelpack von Fabian Montabell
Die Partie, die mit fünf Minuten Verspätung angepfiffen wurde, begann munter. St. Pauli drückte und die jungen Roten hatten in den ersten zehn Minuten gleich zwei Mal mächtig Glück. In der 3. Minuten ist es Iscan, der die 96-Abwehr umkurvt, aber sein Querpass vor das Gehäuse blieb in letzter Sekunde hängen. Nur vier Minuten später kann die 96-Verteidigung einen hohen Ball nur in die Mitte klären, wo der Paulianer Browarczyk lauerte und direkt abzog. Sein Schuss verpasste das Tor nur ganz knapp, zischte am rechten Pfosten vorbei.

Die erste Gelegenheit für 96 bot sich in der 10. Minute, als Marheineke einen Bikmaz Freistoß von rechts nur wenige Zentimeter am Kasten der Kiez-Kicker vorbei köpfte. Diese dicke Chance weckte die Bergmann-Truppe und der rote Sturmlauf begann. In der 24. Minute rennt Ernst über den halben Platz, holt am 16er zum Schuss aus, aber in letzter Sekunde springt der Ball hoch und Ernst verzieht. Ärgerlich!

96 war jetzt am Drücker. In der 30. Minute kullert ein Eckball durch den Strafraum der braun-weißen, alle gucken zu und am rechten Eck vom Strafraum steht Montabell, der das Leder voll erwischte und in den rechten Winkel zur 1:0-Führung donnerte.

Nun hieß es nachlegen und Bergmann peitschte seine Elf weiter nach vorne. In der 35. Minute legte Montabell vor dem Tor auf Lindner ab, der steht einen Meter vor der Linie, doch im Staub des durchpflügten Fünfers kann er die Kugel nicht im Tor unterbringen.

Die Vorentscheidung fiel in der 41. Minute, als der eingewechselte Karajün auf Montabell ablegte, der zu seinem zweiten Treffer und somit zum 2:0-Halbzeitstand einnetzte.

Konter sorgt für die Entscheidung
St.Pauli kam schwungvoll aus der Kabine und hatte direkt in der 46. Minute die Chance zum Anschlusstreffer. Jensen will eine Flanke pflücken, wird von eigenen Kollegen unglücklich behindert und lässt die Kugel fallen. Sismanoglu fackelte nicht lange, stibitzte sich den Ball und schoss am leeren Tor vorbei. Riesen Dusel für unsere Jungs!

Die nächsten zehn Minuten bestimmte Pauli das Geschehen, brachte aber nichts Zählbares zu Stande. 96 lauerte auf seine Chancen und in der 77. sorgte Karajün mit dem 3:0 für die Entscheidung. Die Roten fingen einen Angriff der Kiez-Kicker ab und dann ging es ganz schnell. Mit zwei Pässen war des Mittelfeld überbrückt, Karajün legte den Turbo ein, blieb vor dem Tor ganz cool und schob den Ball links unten in die Maschen.

In den letzten zehn Minuten hätte 96 durchaus noch erhöhen können und es wurden zwei hundertprozentige Gelegenheiten vergeben, denen aber niemand nachtrauern muss. Das Endergebnis von 3:0 geht vollkommen in Ordnung und die Bergmann-Elf hat sich mit einer guten Leistung in den Sommer verabschiedet. Man sieht sich in der Regionalliga!

Hannover 96 II: Morten Jensen - Patrick Herrmann, Oliver Risser, Moritz Marheineke, Rinik Carolus, Henrik Ernst (32. Junus Karajün), Dave Otto (60. Pascal Biank), Ferhat Bikmaz, Bastian Schulz, Jaroslaw Lindner (74. Michael Braczkowski), Fabian Montabell; Trainer: Andreas Bergmann

Tore: 0:1 Fabian Montabell (30.); 0:2 Fabian Montabell (41.); 0:3 Karajün (77.)

gelb: Braczkowski (80. nach Foul an Kilmaz)

Zuschauer: 735
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/06/2008 19:37
Die Saison ist vorbei und für die Freunde von handfesten Zahlen und Fakten gibt es jetzt wieder jede Menge Statistiken zur abgelaufenen Spielzeit zu durchforsten. Um es für Euch etwas leichter zu gestalten, haben wir die wichtigsten internen 96-Ranglisten für Euch zusammengestellt.







Enke zweitbester Keeper der Liga
In einer Kicker-Umfrage haben die Bundesliga-Profis 96-Schlussmann Robert Enke zum zweitbesten Torwart der vergangenen Saison gewählt. Unser EM-Fahrer erhielt 21,1 % der Stimmen, musste sich nach drei Siegen in Folge diesmal allerdings Leverkusens Rene Adler (40,7 %) geschlagen geben.

Überraschungsteam
In einer weiteren Kicker-Umfrage, in der es um die Überraschungsmannschaften der Liga ging, landeten die Roten auf Platz 4. Die Positionen von Karlsruhe und Wolfsburg sind nach Meinung der befragten Profis die größten Überraschungen der abgelaufenen Saison.

Kopfball- und Mittelfeldpower
Gemeinsam mit dem FC Schalke 04 ist Hannover das kopfballstärkste Team der Bundesliga, denn satte 21 Mal klingelte es nach Köpfstößen der Roten im gegnerischen Kasten. Ebenfalls zur Ligaspitze zählt die Torausbeute des Mittelfelds, denn die dort zuständigen 96er trafen 31 Mal ins Schwarze.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick
Egal ob Robert Enke als Dauerbrenner oder Szabolcs Huszti als Topscorer. Nachstehend findet Ihr die Zahlen der letzten Saison in Ranglisten zusammengefasst.



Die Top 5 der „Dauerbrenner“


Robert Enke 34 Einsätze (2970 Spielminuten)
Szabolcs Huszti 33 Einsätze (2693 Spielminuten)
Steven Cherundolo 31 Einsätze (2751 Spielminuten)
Mike Hanke 31 Einsätze (2572 Spielminuten)
Vinicius Bergantin 27 Einsätze (2332 Spielminuten)

Die Top-Scorer

Szabolcs Huszti 10 Tore, 7 Vorlagen
Mike Hanke 10 Tore, 2 Vorlagen
Arnold Bruggink 6 Tore, 3 Vorlagen
Jiri Stajner 6 Tore, 2 Vorlagen
Christian Schulz
Jan Rosenthal
Hanno Baltisch je 4 Tore, 2 Vorlagen

Sünderkartei

Sergio Pinto 4xGelb, 2xRot
Hanno Balitsch 10xGelb
Mike Hanke 3xGelb, 1xRot
Altin Lala 5xGelb, 1xGelb-Rot
Arnold Bruggink 6xGelb
Christian Schulz 3xGelb, 1xGelb-Rot
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 02/06/2008 19:38
Für 96 auf Talentsuche: Dieter Schatzschneider
Ehemaliger Torjäger wird Scout


Der ehemalige 96-Stürmer Dieter Schatzschneider arbeitet ab sofort als Scout für Hannover 96. Der 50-Jährige soll vor allem Talente für den Nachwuchsbereich entdecken.




„Wir freuen uns sehr, dass ein so erfahrener Mann mit dazu beitragen möchte, dass sich Hannover 96 weiterhin positiv entwickelt“, zeigte sich Sportdirektor Christian Hochstätter zufrieden.

„Für mich“, so Dieter Schatzschneider, „geht ein Traum in Erfüllung, weil ich für den Klub arbeiten kann, bei dem ich früher erfolgreich gespielt habe.“

Dieter Schatzschneider spielte von 1978 bis 1982 160 Mal für Hannover 96 in der 2. Bundesliga sowie in der Saison 1988/89 18 Mal in der 1. Bundesliga. Bei insgesamt 296 Erst- und Zweitligaeinsätzen (u.a. auch für Schalke 04 und den Hamburger SV) schoss der gebürtige Hannoveraner 182 Tore und ist mit 154 Treffern bester Torjäger aller Zeiten der 2. Liga.
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 03/06/2008 18:58
Interview mit "Schatz"

Er mag Spielertypen wie Zidane und Bruggink


Dieter Schatzschneider, war Meppen Ihre erste Fahrt als Nachwuchsscout?
Sozusagen. Ich bin da übrigens von 20 Leuten gefragt worden, was 96 in Meppen will. Weil wir das erste Mal überhaupt da waren! Bisher hat 96 zu wenig getan – und deshalb bin ich mit meinem Konzept auf offene Ohren gestoßen. Ich will, dass wir im Jugendbereich mal wieder um eine Meisterschaft mitspielen und nicht gegen den Abstieg.

Was werden Sie nun anschieben?
Wir müssen zusehen, dass die Informanten nicht mehr nur Werder Bremen anrufen, sondern auch mal uns. Ich will öfter in der Sportschule Barsinghausen vorbeischauen, da tummeln sich doch die Talente. Und wenn ich höre, dass in Meppen ein 13-jähriger Bengel zu Twente Enschede geht – das tut mir schon weh.

Was muss denn ein Junge haben, um Sie zu beeindrucken?
Er muss ein guter Fußballer sein. In Deutschland herrscht die Meinung vor, an erster Stelle kommt die Schnelligkeit, an zweiter Stelle die Technik. Ausdauer, Laktattest– wohin uns das im deutschen Fußball geführt hat, sehe ich immer wieder.

Was verlangen Sie denn?
Taktik wird immer wichtiger. Bei mir steht Technik auch an zweiter Stelle, aber an erster was Anderes. Was denn?
Sage ich nicht, dann wissen es ja alle (lacht). Der Junge muss das haben, was im heutigen Fußball unbedingt notwendig ist. Spielübersicht ist ein Baustein. Nur schnell zu sein, reicht jedenfalls nicht.

Haben Sie einen Lieblingsspieler, der Sie bei der Suche beeinflusst?
Zidane! Er war als Mittelfeldspieler komplett. Auch Arnold Bruggink hat alles, was man sich im Fußball vorstellen kann – bis auf Schnelligkeit. Aber dann würde er bei Real Madrid spielen. Trotzdem hat Bruggink genau das, was ich
suche. Wenn ich so einen Spieler finde, würde ich ihn sofort nehmen.
Verfasst von: Henry Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 05/06/2008 15:39
Erstligist Hannover 96 zu Gast in Erfurt


Am 15. Juli 2008 steigt das Hasseröder-Freundschaftsspiel zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt und Fußball-Bundesligist Hannover 96 im Steigerwaldstadion. Anpfiff ist 19.00 Uhr. :daumenhoc


peace
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 06/06/2008 15:46
Basti Schulz ist Profi

Am heutigen Freitag unterschrieb der 22-jährige Mittelfeldspieler Bastian Schulz seinen ersten Profivertrag bei den Roten. Ab der kommenden Saison wird "Basti" damit fest zum Profikader von Hannover 96 gehören.



"Möchte Chance nutzen"
Schulz, der in der vergangenen Oberligasaison vier Tore für die Amateure von Hannover 96 schoss und zweimal für die Profimannschaft auflief, wird vorerst mit einem Einjahresvertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr an 96 gebunden.

„Es ist schön, dass mir 96 diese Chance gibt und das möchte ich natürlich nutzen. Jetzt liegt es an mir, etwas daraus zu machen, damit mein Traum von einer Karriere als Profi wahr wird“, so der 22-jährige , der seit der D-Jugend das Trikot von Hannover 96 trägt.

Hochstätter ist "stolz" auf weiteres "Eigengewächs"
Sportdirektor Christian Hochstätter gratulierte Schulz und zeigt sich zuversichtlich: „Der Junge hat uns gezeigt, was er drauf hat und wir sind stolz, mit ihm ein Eigengewächs in den Profifußball gebracht zu haben. Bastian hat es einfach verdient und ich bin mir sicher, dass er seine Sache gut machen wird.“

Wir wünschen Basti viel Erfolg im Profi-Team!
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 09/06/2008 16:41
Kein Durchbruch, viel Konkurrenz



Die jüngste Personalie kommt nur noch wie eine Vollzugsmeldung daher. Erwartungsgemäß erhält Bastian Schulz (22) - wie sein Namensvetter in Hannover Christian Schulz (25) einer fürs defensive Mittelfeld - einen Vertrag bis 2009, Option für ein weiteres Jahr inklusive. Zweimal wechselte Trainer Hecking das torgefährliche Eigengewächs (vier Saisontreffer in der Oberliga) bereits in der Rückrunde ein. „Da hat er gezeigt, was er draufhat", so Sportdirektor Christian Hochstätter, „ich bin überzeugt, dass er seine Chance nutzt."

2008/09 soll er somit weiter herangeführt werden - wie die eigenen Talente Tim Hofmann (20) und Konstantin Rausch (18 ), oder auch Leon Balogun (19, alle Abwehr) von Türkiyemspor Berlin.

Aktuell ist „Schulz II" Profi Nummer 28. Klar, dass nun erst recht ein Ausdünnen des Kaders angesagt ist. Unterschiedlich die Perspektiven anderer Akteure, die zuletzt bereits Bundesliga-Luft schnupperten. Während Ferhat Bikmaz (20, Abwehr, eine Einwechslung) bei den Amateuren verbleiben soll, geht US-Boy Sal Zizzo (21, Mittelfeld, zwei Einwechslungen) in seine zweite Erstliga-Saison.

Offen ausgerechnet die Zukunft des „Erfahrensten" aus dem dritten Glied: Gaetan Krebs (22, Vertrag bis 2010). Dem quirligen Mittelfeldspieler (zehn Einsätze, davon vier von Beginn an) gelang nicht der Durchbruch. Nun steht er bei 96 im Schaufenster und es gibt offenbar auch die eine oder andere Anfrage aus den deutschen Profiligen. „Die Konkurrenzsituation würde es für ihn künftig nicht einfacher bei uns machen", merkt Dieter Hecking an.

Für Krebs, der erst 2007 aus Siegen kam, gilt ähnlich wie für Benjamin Lauth (26, Vertrag bis 2010) : Ein Wechsel könnte weiterhelfen. Das gilt noch mehr für Oslo-Rückkehrer Gunnar Heidar Thorvaldsson (26, 2009), für den nicht einmal mehr als Nummer 29 ein Platz im Aufgebot übrigwäre
Verfasst von: Hermann Re: Hannover 96 - 2007/2008 - 13/06/2008 15:31
Ich glaube es ist die Zeit auch für mich gekommen diese Saison abzuschließen.

Mit der Saison sollte man in Hannover zufrieden sein,
ich bin es !!!

Meiner Meinung nach wäre der UI oder UEFA-Cup für Hannover viel zu früh gekommen, siehe andere Mannschaften, wie

z.B.
Bochum - UEFACup -> Abstieg
Nürnberg - UEFACup -> Abstieg
Wolfsburg - UEFACup -> ??? cool2


Neue Saison -> neues Glück !!!
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