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Holzhäuser sagt die Wahrheit: Das war eine Notlüge von mir!

Leverkusen –

Dass in der Bundesliga mit allen Tricks gearbeitet wird, ist nicht neu. Und dass man nicht jedes Wort, jede Treuebekundung, glauben sollte, war spätestens nach der großen Trainer-Rochade klar. Doch auch bei Bayer Leverkusen, für einige der Prototyp eines seriös geführten Klubs, wird hier und da mal zur Notlüge gegriffen. Wie jetzt beim Heynckes-Abschied und der Dutt-Verpflichtung.

Nach dem Europa-League-Aus in Villarreal (17. März) hatte Klubchef Wolfgang Holzhäuser Trainer Jupp Heynckes ein vermeintliches Ultimatum in Sachen Vertragsverlängerung gestellt. „Entweder er nimmt unser Angebot an, oder er lässt es.“ Er führte sogar an, dass er sich von der Trainer-Debatte „belastet“ fühle. Aussagen, über die die Medien berichteten. Die Wahrheit war eine andere.

Bayer hatte bereits am 8. März von Heynckes erfahren, dass er Leverkusen am Saisonende verlässt. Und mit Nachfolger Robin Dutt war sich Bayer längst einig. Heute gibt Holzhäuser zu: „Es stimmt, dass Jupp Heynckes uns am 8. März mitgeteilt hat, dass er uns zum Saisonende verlässt.“

Nachfrage: Warum dann das Ultimatum am 17. März? Holzhäuser ehrlich: „Da habe ich zu einer Notlüge gegriffen - und mir war nicht wohl dabei. Aber Jupp Heynckes hatte uns gebeten, noch vier Spiele abzuwarten, bevor seine Entscheidung verkündet wird.“

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2:1 - Bayer 04 bleibt in der Spur

Im Kampf um Platz zwei bleibt Bayer 04 weiter in der Spur. Gegen den FC St. Pauli drehte die Werkself am 29. Spieltag einen überraschenden Rückstand und landete am Ende mit einem 2:1 den fünften Sieg in Folge. Damit wächst der Vorsprung auf Platz drei auf acht und der auf Bayern München eine Woche vor dem direkten Duell auf neun Punkte.

Dass das Heimspiel gegen den FC St. Pauli trotz zahlreicher Probleme beim Aufsteiger kein Selbstläufer werden würde, war allen bei Bayer 04 bewusst. Deshalb ging das Team bei herrlichen Bedingungen und in einer ausverkauften BayArena die Aufgabe auch sehr konzentriert an.

Fabian Giefer für den erkrankten René Adler im Tor und Stefan Kießling für Eren Derdiyok in der Spitze, das waren die einzigen beiden Änderungen, die Trainer Jupp Heynckes gegenüber der Vorwoche vornahm. Und genau wie beim Auswärtssieg in Kaiserslautern diktierte Bayer 04 auch gegen St. Pauli das Geschehen.

Nur ein Tor fehlt

Ballbesitz, Zweikämpfe, Torschüsse - alles sprach in der ersten Hälfte für Bayer 04. Aber es fehlten die ganz zwingenden Aktionen Richtung Tor. Ein vorbei geschobener Ball von Arturo Vidal und ein wuchtiger Schuss von Tranquillo Barnetta waren im ersten Durchgang noch die besten Möglichkeiten für Bayer 04.

Da die Gastgeber nach hinten allerdings überhaupt nichts anbrennen ließen, schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Werkself aus ihrer optischen Überlegenheit auch eine Führung machen würde.

St. Pauli überrascht

Doch in der zweiten Hälfte änderte sich das Bild ein wenig. St. Pauli verteidigte offensiver, suchte auch mal seine Möglichkeiten nach vorne. Denzi Naki hatte nach 53 Minuten die beste Möglichkeit, doch Bayer 04-Kapitän Simon Rolfes warf sich noch rechtzeitig in eine Direktabnahme des Hamburgers aus zwölf Metern.

In der 58. Minute war es dann aber doch soweit: In einem Überzahlangriff spielten die Gäste Florian Bruns auf der rechten Seite frei. Der brachte den Ball scharf in den Fünfer, wo Charles Takyi den Ball mit Hilfe des hereinspringenden Daniel Schwaab zum überraschenden 0:1 im Tor unterbrachte.

Sofort zurückgemeldet

Aber es war, als hätte die Werkself genau diesen Weckruf gebraucht. Von der Minute an drückte Bayer 04 aufs Tempo. Der zur Pause eingewechselte Gonzalo Castro sorgte mit Sidney Sam über rechts für viel Wirbel. Der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Eren Derdiyok wühlte mit Kießling zusammen die Abwehr der Gäste auf.

Schon kurz nach dem Rückstand schien Bayer 04 wieder auf Kurs, doch ein Treffer von Sam wurde wegen Abseits nicht anerkannt (61.). Doch fünf Minuten später klappte es. Castro spielte Derdiyok auf rechts im Strafraum an. Der Schweizer hatte die Übersicht, den Ball gegen den herausstürzenden St. Pauli-Keeper zurück zu legen und Stefan Kießling markierte mit seinem sechsten Saisontor den 1:1-Ausgleich (66.).

Dauerdruck bis zum Erfolg

Von da an spielte nur noch Bayer 04. "Die Mannschaft wollte unbedingt mehr“, merkte auch Trainer Heynckes. Derdiyok verfehlte mit einem Fernschuss das Ziel (73.). Der starke Michael Ballack prüfte gleich zwei Mal mit wuchtigen Schüssen Benedikt Pliquett (74. und 76.). St. Pauli konnte sich kaum befreien.

Bayer 04 machte immer weiter und wurde belohnt. Sam spielte mit einem klugen Pass den nach dem Ausgleich für den angeschlagenen Barnetta eingewechselten Lars Bender frei. Der schüttelte noch Markus Thorandt ab und zwang den Ball dann mit einem Kracher aus 14 Metern unter Pliquett ins Tor (77.). Der Jubel in der BayArena kannte keine Grenzen.

Die restliche Spielzeit war St. Pauli zwar um den Ausgleich bemüht, aber die Werkself brachte die drei Punkte unter Dach und Fach - und landete damit den nächsten Big Point. Dabei war es gar nicht so entscheidend, dass der Rückstand auf Borussia Dortmund auf fünf Zähler schrumpfte, sondern vielmehr, dass Platz zwei vor dem wichtigen Duell bei Bayern München am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) noch zementierter da steht, als vorher. "Wir wollen den zweiten Platz sichern und schauen nur nach hinten", sagte Siegtorschütze Bender.

DIE TRAINERSTIMMEN:

Jupp Heynckes (Bayer 04): "Es ist schwierig, gegen eine Mannschaft zu spielen, die eine sehr große Moral und viel Leidenschaft hat. Uns hat der letzte Pass gefehlt, nach dem 0:1 musste ich reagieren. Uns zeichnet aus, dass wir 16, 18 Stammspieler haben. Mit den Einwechslungen haben wir das Spiel gedreht. St. Pauli hat hier eine gute Visitenkarte abgegeben."

Holger Stanislawski (FC St. Pauli): "Glückwunsch an Bayer zum verdienten Sieg. Ganz wichtig ist, dass wir ein Lebenszeichen gesendet haben. Wir sind noch da, wir glauben an unsere Chance. Ein Riesenkompliment an meine Jungs. Das Zeichen, das die Jungs gesetzt haben, für sich selbst und jeden Einzelnen, der an den FC St. Pauli glaubt, war sehr gut. Jetzt lecken wir zwei Tage unsere Wunden, dann geht es nach Wolfsburg."

DIE STATISTIK:

Bayer 04: Giefer - Balitsch (46. Castro), Schwaab, Reinartz, Kadlec (60. Derdiyok), Vidal, Rolfes, Sam, Ballack, Barnetta (68. Bender), Kießling

FC St. Pauli: Pliquett - Lechner, Thorandt, Eger, Gunesch, Boll (79. Sukuta-Pasu), Lehmann, Bruns (72. Daube), Takyi (84. Ebbers), Naki, Asamoah

Tore: 0:1 Takyi, 1:1 Kießling (66.), 2:1 Lars Bender (77.)

Gelbe Karten: Schwaab - Asamoah, Takyi, Lehmann

Schiedsrichter: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim)

Zuschauer: 30.210 (ausverkauft - BayArena, Leverkusen)

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Presseschau: "In Leverkusen haben sie Größeres vor"

Der Lauf hält unvermindert an. Mit dem 2:1-Erfolg gegen den FC St. Pauli, dem fünften Sieg in Serie, baute Bayer 04 seine Bilanz als bestes Team der Rückrunde weiter aus. Fünf Punkte mehr als die Bayern und Dortmund holte die Werkself in den bisherigen zwölf Partien der zweiten Serie. Entsprechend fielen die Kommentare in den Medien nach dem Sieg gegen die Hamburger aus. Hier ein Auszug:

Financial Times:

„Heynckes hat Bayer 04 in eine Mannschaft mit großartiger Mentalität, enormer Willenskraft und einem nie dagewesenen Durchsetzungsvermögen verwandelt... Es wurde viel gearbeitet, das schnelle Kombinationsspiel, das Leverkusen an Glanztagen aufführt, wird derzeit nur in seltenen Momenten geboten. Dieser leicht veränderte Schwerpunkt ist einer der zentralen Gründe dafür, dass Bayer so stabil und das beste Team der Rückrunde bleibt.“

Kölner Stadt-Anzeiger:

„Der Adrenalinschub des Rückstands hatte umgehend spektakuläre Szenen im Angriff zur Folge... Bayer 04 Leverkusen hat eine weitere Nervenprobe auf dem Weg in die Champions League bestanden.“

Kicker:

„Leverkusen gewährte dem nur mit Verteidigen beschäftigten Gegner kaum Ballbesitz. Mit Ballack als auffälligem Dreh- und Angelpunkt, der die Bälle klug verteilte, aber auch gefährlich in die Spitze nachrückte.... Leverkusen drehte das Spiel verdient aufgrund der höheren Anteile und der besseren Chancen.“

Bild-Zeitung:

„Die Serie hält. Mit Fabian Giefer hat Leverkusen noch nie verloren. Sieben Mal stand der Jungkeeper im Kasten, sieben Mal konnte Bayer punkten.“

Express:

„Heynckes hatte ein goldenes Händchen. Er wechselte den Sieg ein. Castro und Derdiyok waren maßgeblich am 1:1 beteiligt. Und Bender sorgte dann für den Sieg... Leverkusen hat jetzt auch eine Eigenschaft, die man nie richtig mit Bayer verband: Schon zum achten Mal in dieser Saison gewann die Werkself mit einem Tor Vorsprung.“

Rheinische Post:

„Die Teilnahme an der Europa League ist Bayer seit gestern rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Nur war niemand in der BayArena zu finden, der sich zu dieser Randnotiz gratulieren lassen wollte. In Leverkusen haben sie Größeres vor. Das wollen sie am nächsten Sonntag in der Münchner Allianz-Arena beweisen.“

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In der Breite ist Bayer 04 Spitze

Holger Stanislawski zollte der Werkself ein ehrlich gemeintes Kompliment. „Wenn man sieht, dass Leverkusen in der zweiten Halbzeit mit Spielern wie Castro, Derdiyok und Bender nachlegen kann, dann muss man schon sagen, das ist in dieser Qualität Spitze in der Bundesliga“, sagte St. Paulis Coach nach der 1:2-Niederlage am Sonntag in der BayArena. Auch Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes stellte nach dem Duell mit dem Neuling noch einmal klar, „dass wir keine elf, sondern 18 Stammspieler haben“.

Mit der sogenannten „zweiten Wahl“ ist das jedenfalls eine erstklassige Sache bei Bayer 04 in dieser Saison. Tatsache ist: Mit ihrer tief besetzten Reihe der Alternativen besitzt die Werkself eine Art von Bankguthaben, um das sie von fast allen Vereinen beneidet werden dürfte. Der Siegtreffer von Lars Bender gegen St. Pauli war bereits das zehnte Joker-Tor der Leverkusener in dieser Bundesliga-Saison.

Den Anfang hatte der nach einer Stunde ins Spiel gekommene Eren Derdiyok am dritten Spieltag in Hannover gemacht, als er nach einem 0:2-Rückstand zunächst den Anschlusstreffer erzielte und dann in der Schlussminute den Freistoß herausholte, der schließlich zum 2:2 führte. Sidney Sam trug sich ein paar Wochen später in Stuttgart nach seiner Hereinnahme ebenso in die Torschützenliste wie anschließend wiederum Derdiyok beim Heimspiel gegen Werder Bremen (Treffer zum 2:2-Endstand).

Rolfes im Alleingang

Den bislang größten Einfluss als Joker der Werkself besaß zweifelsfrei Simon Rolfes: Der zuvor lange Monate verletzte Kapitän drehte die Partie in Wolfsburg von 0:2 auf 3:2 beinahe im Alleingang mit zwei Toren und einem erzwungenen Handelfmeter. Sidney Sam sorgte zwei Wochen darauf von der Bank kommend für den 1:0-Siegtreffer auf Schalke.

Auch der inzwischen in Wolfsburg aktive Patrick Helmes traf zwei Mal nach seiner Hereinnahme, beim 3:1 gegen Kaiserslautern sowie beim 2:2 zum Hinrunden-Abschluss gegen Freiburg. Hanno Balitsch war im Februar als Einwechselspieler beim 3:0-Erfolg in Frankfurt unter den Schützen. Und jetzt Lars Bender, der für das vielumjubelte 2:1 gegen St. Pauli sorgte, nachdem die ebenfalls eingewechselten Derdiyok und Gonzalo Castro den Ausgleich von Stefan Kießling fein vorbereitet hatten.

Wechsel bringen oft Erfolg

„Die Jungs von der Bank haben wieder gezeigt, dass sie Spiele entscheiden können“, meinte Eren Derdiyok leicht schmunzelnd nach dem Dreier gegen St. Pauli. Und Jupp Heynckes bemerkte, „dass wir zum wiederholten Mal in dieser Saison mit unseren Einwechselungen das Tempo deutlich angezogen haben“.

Echtes Teamwork eben. Das sich im Übrigen auch in der internen Leverkusener Torjägerliste spiegelt. Da fehlt diesmal der Ausreißer nach oben wie in den vergangenen beiden Spielzeiten, als Patrick Helmes (21) und zuletzt Stefan Kießling (21) ganz vorne in der Liga mitmischten.

Auf vielen Schultern verteilt

In dieser Saison verteilt sich die Beute auf ganz vielen Schultern: Vidal 9 Tore, Sam 7, Renato Augusto 6, Kießling 6, Rolfes 5, Derdiyok 5, Bender 3, Castro 3, Balitsch 2, Reinartz 2, Barnetta 2, Kadlec 1, Hyypiä 1. Dazu kommen zwei Eigentore und die fünf Treffer, die Helmes bis zu seinem Wechsel nach Wolfsburg erzielte.

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Mit einem dicken Polster zu den Bayern

Bayer 04 bei den Bayern – das ist eine Geschichte von vielen Versuchen. Meist gescheiterten Versuchen. 34 Mal probierte sich eine Mannschaft der Werkself im Münchner Olympiastadion bzw. der Allianz-Arena, zwei Mal verließ sie dort den Platz als Sieger, sechs weitere Mal zumindest nicht als Verlierer. Der Rest: Pleiten, Pech und Pannen.

Mit einer solch günstigen Ausgangssituation wie jetzt, noch dazu in der entscheidenden Phase der Meisterschaft, ist eine Leverkusener Mannschaft indes noch selten nach München gefahren. „Das ist ein richtig dickes Pfund“, sagt Sportchef Rudi Völler angesichts des nun auf neun Punkte angewachsenen Vorsprungs von Bayer 04 auf die Bayern. Logische Konsequenz: Die Werkself hat am Sonntag in München fast nichts zu verlieren, kann aber unheimlich viel gewinnen.

„Natürlich fahren wir am Sonntag nach München, um auch da zu gewinnen“, sagt Stefan Kießling im Brustton der Überzeugung. Wer schon zehn Auswärtssiege in dieser Saison eingefahren hat, darf sich solche Sätze leisten. Schon in der vergangenen Saison im November 2009 war Bayer 04 nicht weit weg von einem Dreier bei den Bayern. Nach der Münchner Führung durch Gomez erzielte Kießling den Ausgleich. Die Truppe von Jupp Heynckes spielte den Gegner vor der Pause fast an die Wand, ein weiterer Treffer von Kießling fand zu Unrecht keine Anerkennung wegen vermeintlicher Abseitsstellung des Schützen.

Erstes Bundesliga-Spiel bei den Bayern

„Ich bin optimistisch, dass wir diesmal gewinnen“, sagt Jürgen Gelsdorf. Der heutige Nachwuchsleiter von Bayer 04 verbindet besondere Erinnerungen mit Auftritten in München. Gelsdorf war dabei, als Bayer 04 nach dem Aufstieg am 11. August 1979 bei den Bayern erstmals ein Bundesliga-Spiel bestritt. 1:3 ging's damals aus, Bayer 04 war völlig chancenlos, Dietmar Demuth gelang per Elfmeter das erste Tor der Leverkusener Erstliga-Geschichte.

„Das war eine ganz andere Welt für uns. Ich kann mich erinnern, dass ich fast mehr damit beschäftigt war, das Zeltdach des Olympiastadions und die Umgebung zu betrachten, als mich auf das Spiel zu konzentrieren“, sagt Gelsdorf, damals als Vorstopper des Neulings eingesetzt. Die kleinen Leverkusener noch ganz verschüchtert in der weiten Welt des großen Fußballs. Wie sich die Zeiten doch ändern!

Nach allen Regeln der Kunst

Der erste Bayer 04-Sieg bei den Bayern resultierte aus der Saison 1986/87. Falko Götz (2) und ein Nobody namens Christian Hausmann nahmen die Münchner mit ihren Toren nach allen Regeln der Kunst auseinander und sorgten für einen 3:0-Sieg. Beim zweiten – und bislang letzten – Leverkusener Erfolg am 21. Oktober 1989 stand Jürgen Gelsdorf als Trainer an der Seitenlinie und sah den goldenen Treffer von Marek Lesniak zum 1:0-Sieg. Der Bayern-Trainer damals: Jupp Heynckes.

„Wenn sich einer bestens in München auskennt, dann ist es der Jupp“, meint Jürgen Gelsdorf und blickt der Partie am Sonntag mit Zuversicht entgegen: „Wir sind jetzt einfach mal dran.“

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Die Experten trauen Bayer 04 eine ganze Menge zu

In der Kunst der kritischen Analyse und Wertung nach den Spielen sind sie allesamt erprobt. Bayer 04.de wollte aber von den mit Bayer 04 beschäftigten Sportjournalisten gern einmal wissen, wie es denn mit ihren Prognosen vor einem Spiel steht – und hat sich deshalb vor dem Duell am Sonntag in München mal bei einem Teil jener Medienschaffenden umgehört, die sehr eng an der Werkself dran sind. Die Ausgangsfrage lautete: Ist Bayer 04 nach 1989 mal wieder in der Lage zu einem großen Wurf bei den Bayern? Hier die Einschätzungen der Experten...

Stefan Klüttermann (Sportredakteur Rheinische Post):
"Leverkusen reist mit einer Brust nach München, die von der Breite her kaum noch ins Trikot passt. Zehn eigene Auswärtssiege, ein beruhigendes Polster auf die Plätze jenseits der Champions League, dazu ein verunsicherter FC Bayern, ein gesperrter Arjen Robben und eine untereinander zerstrittene Münchener Fangemeinde – selten dürften die Voraussetzungen für einen Erfolg beim Rekordmeister besser gewesen sein. Mein Tipp: Sieg für Bayer 04.“

Christian Schulze (Sportreporter bei Radio Leverkusen):
"Solche Spiele zu kommentieren, da freue ich mich immer schon Tage vorher drauf. Die Ausgangslage spricht natürlich für Bayer 04 nach fünf Siegen in Folge und neun Punkten Vorsprung auf den Rekordmeister. Dass die Bayern so unter Druck stehen und jetzt den Trainer gewechselt haben, muss allerdings nicht unbedingt ein Vorteil sein. Trotzdem ist die Zuversicht groß, dass es diesmal endlich mit dem lang ersehnten Sieg klappt. Ich tippe auf ein 2:1 für Bayer 04.“

Lars Werner (Sportredakteur Express):
"Die Bayern stehen mächtig unter Druck, sind verunsichert, angeschlagen. Der beste Mann (Robben) fehlt auch noch gesperrt. Chaos-Tage an der Isar. Ich glaube, gerade deshalb sind die Bayern gefährlich. Der Ballast van Gaal ist weg, für Bayern geht es um „Tod oder Gladiolen", wie van Gaal immer gerne formulierte. Da Bayer 04 aber selbstbewusst ist, auswärts ganz stark auftrumpft, reicht es in einem hochklassigen Spiel nicht ganz zu einem Sieg – 2:2. Für die Champions League wäre das ein sehr gutes Resultat."

Joachim Schmidt (Sportreporter Kölnische Rundschau):
"Die Entlassung von Louis van Gaal hat die Ausgangslage für das Spiel aus meiner Sicht entscheidend verändert. Die Bayern-Spieler sind nun in noch stärkerem Maße gefordert und unter Erfolgsdruck. Sie werden beweisen wollen, dass die Schuld am bislang so schwachen Abschneiden in erster Linie beim entlassenen Trainer zu suchen ist. Wenn die Bayer-Elf aber mutig und kompakt dagegen hält, erscheint mir ein Unentschieden realistisch.“

Ralph Durry (Fußball-Chef Sport-Informations-Dienst):
"Werden die Ergebnisse der letzten Jahren zugrunde gelegt, dann könnte Bayer die Punkte per Post nach München schicken. Aber in diesem Jahr sind die Vorzeichen günstig. Leverkusen scheint gefestigt genug, diesmal etwas in München zu holen. Jupp Heynckes, ein hundertprozentiger Profi, wird alles in seiner Macht stehende tun, um möglichst drei Punkte mit seiner Mannschaft zu ergattern. Es wäre gut für die Bundesliga, wenn Bayer gewänne und die Spannung im Titelkampf weiter anhält."

Phillip Arens (Redakteur Sportredaktion BILD-Köln):
"Wenn nicht jetzt, wann dann? Sicherlich stand die Chance für einen Auswärtssieg in den letzten Jahren nie besser als am Sonntag. Weil Bayer erwachsen geworden ist und keine Angst mehr vor der Reise zu den Bayern haben muss. Aber: die Entwicklung in München macht die Sache gefährlicher und komplizierter. Ich gehe daher vom Standardergebnis der letzten drei Spiele aus: 1:1! Damit könnte Leverkusen dann aber ganz, ganz hervorragend leben."

Daniela Müllenborn (WDR 2-Fußball-Reporterin):
"Ich glaube, dass Leverkusen diesmal bei den Bayern gewinnen kann, weil a.) die Mannschaft von Jupp Heynckes in dieser Saison sehr stabil ist und sich von nichts beeindrucken lässt; b.) sie nach dem Sieg gegen St. Pauli mit neun Punkten Vorsprung und damit ohne großen Druck zu den Bayern reisen kann; c.) die Bayern ihren Kader in der Winterpause geschwächt haben und einfach nicht mehr die Qualität besitzen, die sie immer ausgezeichnet hat. Leverkusen dagegen traue ich es zu, die letzten fünf Saisonspiele zu gewinnen.

Frank Lußem (Sportredakteur Kicker):
"Ich denke, Bayer 04 Leverkusen wird in München gewinnen. Warum? Weil das Team von Jupp Heynckes nicht davon abhängig ist, dass der Gegner schwach spielt. Bayer 04 ist aktuell schlicht und einfach stärker als Bayern München. Wenn das Bewusstsein stimmt, wird die Mannschaft diese Stärke ausspielen.“

Marco Wiefel (Reporter für Sport1 und Liga total):
"Die Zeiten der Pampers-Mentalität bei Bayer 04 sind vorbei. Leverkusen zeigt sich in den letzten Wochen enorm selbstbewusst und robust, was den Umgang mit Druck und Herausforderungen betrifft. Hinzu kommt die Ausgangskonstellation: Alle Last liegt bei den Bayern, für Bayer wird sich die Entwicklung unter Jupp Heynckes auszahlen, Leverkusen gewinnt 2:0.“

Frank Nägele (Sportredakteur Kölner Stadt-Anzeiger):
"Selten ist Bayer 04 mit besseren Sieg-Chancen zum FC Bayern gefahren. In München ist vieles in Unordnung, zudem fehlt Robben. Dass Jupp Heynckes kommende Saison Bayern-Trainer sein wird, spielt für diese Partie überhaupt keine Rolle. Seine Identifikation mit dem jetzigen Team bis zum letzten Tag ist absolut glaubwürdig. Aber eine Gewissheit gibt es im Fußball natürlich nie, schon gar nicht, wenn Leverkusen in München antritt.“

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Die Leihwerkself

Wenn es um weitsichtige Kaderplanung geht, ist Leverkusen schon Spitze. Elf Spieler sind aktuell an andere Bundesligisten abgestellt. Ein Geschäft mit Systematik. Zuständig für die Leihspieler ist Dirk Kunert – als sogenannter Ado-Lizenz-Trainer.

Stefan Reinartz spannte die Arme aus, spähte über die linke Schulter zurück. Da kam nur niemand. Deniz Naki war stehen geblieben, griff sich ins Haar, schüttelte den Kopf. Rechts hatte der kleine Derwisch vom FC St. Pauli den Ball am Innenverteidiger vorbeilegen wollen, aber nicht mit dessen Antrittsschnelligkeit gerechnet. Und so ließ Reinartz, der mit Partner Daniel Schwaab einmal mehr den jungspundigen Abwehrblock bildete, das Leder routiniert ins Toraus rollen.

Die Szene war nicht spektakulär. Im TV-Zusammenschnitt der regionalen Sender tauchte sie später nicht auf, andere Momente des Sonntagsspiels nahmen sich spannender aus. Stefan Kießlings Tor etwa, oder der Treffer zum entscheidenden 2:1 durch Lars Bender. Und doch war diese 62. Minute wichtig, denn sie belegt den erstaunlichen Reifeprozess des Stefan Reinartz bei Bayer Leverkusen, aber auch beim 1. FC Nürnberg. Zur Rückrunde der Saison 2008/09 wurde der U-19-Europameister ausgeliehen ins Frankenland. In der Dokumentation »Hauptsache Fußball – Junge Profis auf dem Weg ins Spiel« sagt er: »Für mich war Nürnberg der Schlüsselmoment. Die Erfahrung war wichtig, mich in einem neuen Umfeld zu beweisen, Spielpraxis zu sammeln. Ich bin Schritt für Schritt gegangen.« Schritt für Schritt auf einem Weg, den Bayer Leverkusen am liebsten viele Junioren gehen sehen würde. Die Werkself betreibt eine systematische Leihpolitik, und Reinartz ist ihr leuchtendes Aushängeschild.

Zu große Lücke zwischen 1. und 4. Liga

Elf Spieler sind aktuell fernab der BayArena unterwegs, um Einsatzminuten abzugreifen. Mehr, als jeder andere Bundesligist entsendet. Drei davon tummeln sich im Unterhaus, acht in der höchsten deutschen Spielklasse. Man könnte meinen, Leverkusen nähre die direkte Konkurrenz. Denn eine Regelung, die – wie beispielsweise in der englischen Premier League üblich – die Leihen zum Aussetzen gegen den Heimverein zwingt, existiert nicht im deutschen Vertragswerk. Nicht schlimm, sagt man beim Tabellenzweiten. Die Wettbewerbssituation ist gewollt und kalkuliert. »Unsere Spieler sammeln Wettbewerbserfahrung auf Profiebene«, erklärt Michael Reschke, »weil der Kader sehr breit und qualitativ gut aufgestellt, sollen sie durch Ausleihe deutlich besser gefördert werden, als dies in unserer zweiten Mannschaft möglich ist.« Die Bayer-Reserve tritt in der Regionalliga West an, misst sich mit so illustren Teams wie dem SC Wiedenbrück oder auch den Sportfreunden aus Lotte. Seit der Ligareform klafft eine qualitative Lücke zwischen Bundesliga und 4. Liga, die den Bossen im Rheinland schlicht zu groß ist.

Michael Reschke ist verantwortlich für die Leverkusener Kaderplanung. Die Vereinspolitik macht ihn stolz. Das Leihsystem in seiner heutigen Form entstand vor knapp vier Jahren. Unter Michael Skibbe war man zweimal in Folge im Viertelfinale des UEFA-Cups gescheitert, es bedurfte neuer Impulse. Reschke setzte sich mit Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zusammen. Der Gedanke: Die Talente durchlaufen alle Jugendmannschaften und werden dann, sollte es im ersten Profijahr noch nicht für den Ligakader reichen, verliehen. Ein Jahr, maximal zwei. Zurück kehren die Ausgezogenen idealerweise gereift, gestählt, kurz: bereit. Reschke erklärt: »Jeder kann sich ausleihen lassen. Gleichzeitig wird niemand gegen seinen Willen verliehen.« Ein Grundsatz, der auch den Vorwurf vom Spielermaterial, das beliebig hin- und hergeschoben wird, konterkariert.

Es sind aber nicht nur noble Erklärungen, die Leverkusen auszeichnen. Seit Saisonbeginn kümmert sich Dirk Kunert explizit um die Kicker in der Fremde. Als Ado-Lizenz-Trainer, so seine offizielle Bezeichnung, bekleidet der 43-Jährige einen einmaligen Posten. Einmalig, weil kein anderer Ligaverein eine Nanny für die stille Reserve abstellt. »Viele Klubs haben schon Interesse gezeigt«, berichtet er. »Die ziehen sicherlich bald nach.« Er plant das kommende Wochenende, überträgt Termine in sein schlaues Buch. Am Samstag Betzenberg, der 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Nürnberg. Kunert schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Jens Hegeler wirbelt für die Hecking-Elf durch das zentrale Mittelfeld und wird dort auf den Griechen Thanos Petsos treffen. Beide sind ausgeliehen, Hegeler sogar noch bis 2012. Ihm durchkreuzte der Ballack-Deal die Karrierepläne.

Dirk Kunert wird früh in die Pfalz reisen. Am Donnerstag guckt er Lauterns Coach Marco Kurz beim Training über die Schulter, freitags geht es mit Petsos ins Restaurant. Essen, plaudern. Kunert versteht sich als Freund der Kicker, er will nicht nur über sportliche Belange reden. Der Spieler fühlt sich gebraucht statt geparkt, umsorgt statt vergessen. Kein schwarzes Schaf der Bayer-Familie, nein – ein urlaubender Verwandter, dessen Rückkehr eine Frage der Zeit ist. Das negative Stigma der Ausleihe fällt weg. Kunert zehrt auch von seiner Trainer-Ausbildung, bringt die Erfahrung aus elf Jahren Nachwuchsarbeit bei Hertha BSC ein. Seine Kandidaten kriegen DVDs der letzten Spiele, unter vier Augen werden starke wie schwache Szenen analysiert. »Wir wollen die Jungs besser machen«, berlinert der Vielreisende. Aus einem umfangreichen Kontaktprotokoll entwächst am Saisonende die Entscheidung über den Entwicklungsstand. Ist ein Bastian Oczipka schon weit genug, um sich auf dem linken Abwehrflügel mit Michal Kadlec zu messen? Kann Marcel Risse die Rechtsverteidiger Hanno Balitsch und Gonzalo Castro gefährden?

Win-Win-Win-Situation

Mit dem Ado-Lizenz-Trainer schafft Leverkusen einen Posten, der überfällig ist. Auch angesichts finanzieller Engpässe müssen und werden die Vereine zusehends auf Leihgaben setzen. Derzeit sind 24 davon in der 1. Liga unterwegs. Welchen Schub eine Ausleihe verspricht, bewies der 1. FC Kaiserslautern zuletzt mit dem Aufstieg. Sechs Leihgaben halfen beim Sprung nach oben. Kunert jettet derweil am Sonntag weiter nach München. Da gastiert sein Arbeitgeber beim Rekordmeister. Er braucht den direkten Vergleich, um die Eindrücke des Vortages einordnen zu können. In der Allianz Arena wird Kunert dann auch Stefan Reinartz sehen, wie er sich gegen Tormaschine Mario Gómez zu behaupten sucht. Man kennt sich mittlerweile aus der Nationalmannschaft. Am 13. Mai 2010 debütierte der Innenverteidiger gegen Malta unter Jogi Löw. Schritt für Schritt. Reinartz ist den Weg zu Ende gegangen.

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Welche Bayer-Spieler derzeit bei anderen Vereinen aus Liga 1 und 2 an den Start gehen, zeigt die 11FREUNDE-Bildergalerie!

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Selbstbewusst nach München

Es war gut was los im Mediencenter in der BayArena am Freitagmittag. Acht Kamerateams und zahlreiche Journalisten waren gekommen, um zu hören, was Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes mit Blick auf die Partie beim FC Bayern München (Sonntag, 15.30 Uhr) zu sagen hatte. Und Heynckes gab ein klares Ziel vor für die Partie beim Tabellenvierten: "Wir fahren selbstbewusst nach München und wollen das Spiel dort gewinnen", sagte Heynckes auf der Pressekonferenz.

Neun Punkte Vorsprung hat die Werkself als Tabellenzweiter auf den FC Bayern, eine Konstellation, "die wir als sehr priviligiert empfinden", wie Heynckes sagte. "Wir sind das beste Rückrundenteam und haben eine sehr gute Entwicklung genommen", sagte Heynckes und ergänzte: "Ich trainiere ein stabiles und leistungsorientiertes Team, das höchsten Anspüchen genügt."

Personell kann Heynckes beim Bundesliga-Spitzenspiel auf zwei Leistungsträger wieder zurückgreifen, die zuletzt verletzt fehlten. Sowohl Renato Augusto als auch Torwart René Adler kehren in das Aufgebot zurück. "Gerade in München werden René Adlers Erfahrung und überragende Klasse wieder gefragt sein", sagte Heynckes, der aber auch lobende Worte für Adlers Ersatzmann Fabian Giefer übrig hatte, der Adler zuletzt gegen den FC St. Pauli vertreten hatte: "Fabian hat das sehr gut gemacht."

Lob für Ballack

Zuversicht schöpft Heynckes auch aus der positiven Serie seiner Mannschaft. "Wir sind gut drauf, haben einen Siegesserie hingelegt und haben diese Woche sehr gut trainiert. Diese Serie wollen wir fortführen." Mit einem Erfolg hätte Bayer 04 bereits zwölf Punkte Vorsprung auf den Rekordmeister. "Platz zwei wäre uns dann so gut wie sicher", sagte Heynckes.

Helfen soll dabei unter anderem Michael Ballack, der auf seinen alten Verein trifft. Heynckes sagte zu Ballacks Bedeutung für die Mannschaft: "Er hat in den vergangenen Wochen eine kontinuierliche Entwicklung genommen, was seine Form und Fitness betrifft. Gerade er kann am Sonntag seine Erfahrung und sein Selbstbewusstsein an die Mannschaft weitergeben."

Auch auf die besondere Konstellation, dass er auf seinen zukünftigen Arbeitgeber trifft, ging Heynckes ein. Er sagte: "Meine Aufgabe ist es nicht, jetzt schon an den FC Bayern zu denken. Ich will mit Bayer 04 in die Champions League."

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Daten und Fakten zum Bayern-Spiel

Bayer 04 gegen Bayern: Es ist ein Duell, das mittlerweile zu den absoluten Top-Partien in der Bundesliga zählt. Und auch die Zahlen belegen: Am Sonntag treffen zwei Teams aufeinander, die in vielen Bereichen zur Ligaspitze zählen.

Viele Unentschieden

Wer am Sonntag auf ein 1:1-Remis tippt, dürfte gute Chancen haben, richtig zu liegen. Aus gutem Grund: Die vergangenen drei Duelle zwischen Bayer 04 und den Bayern endeten 1:1. Im Hinspiel traf Mario Gomez zur Führung, Arturo Vidal glich per Elfmeter aus. Insgesamt hat der Rekordmeister von 63 Begegnungen 37 für sich entschieden, 13 endeten unentschieden, 13 gewann Bayer 04. Das Torverhältnis: 121:77 zugunsten der Münchner.

Torgefährliche Teams in Duell

Mit Bayern München (61 Tore) und Bayer 04 (59, wie Borussia Dortmund) treffen zwei der gefährlichsten Offensiv-Mannschaften der Liga aufeinander.

Bayer 04 hat einen Lauf

Bayer 04 hat die vergangenen fünf Liga-Spiele allesamt gewonnen. Das gelang keinem anderen Bundesligisten. Auch die Defensive der Werkself steht: In diesem Zeitraum gab es nur einen Gegentreffer.

Statistik spricht für Bayern

Nimmt man die Historie als Maßstab, ist Bayern der Favorit. Von den vergangenen zwölf Liga-Begegnungen haben die Münchner neun gewonnen und nie verloren.

Heimstarke Gastgeber

Neun der vergangenen zehn Partien in der Allianz Arena haben die Münchner für sich entschieden. Doch die einzige Niederlage tat richtig weh: Es war das 1:3 gegen den aktuellen Tabellenführer Borussia Dortmund.

Packende Zweikämpfe garantiert

Den Kampf scheuen beide Mannschaften nicht. Bayer 04 ist ohnehin das zweikampfstärkste Team der Liga (52,9 Prozent gewonnener direkter Duelle), nun reist der Werksclub zum zweitstärksten Team in dieser Hinsicht (52,3 Prozent).

Eiskalt vor dem Tor

Auch was die Chancenverwertung angeht, liegen beide Mannschaften im Ligavergleich vorne. Bayer 04 verwertet 18,3 Prozent seiner Chancen, Bayern 18,1 Prozent.

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1:5 - Schlappe in München

Gegen die Bayern erwischte die Werkself einen rabenschwarzen Tag. Bereits zur Pause lag Bayer 04 0:4 zurück und konnte das in Halbzeit zwei nicht mehr aufholen.

Nach dem 2:1-Erfolg gegen St. Pauli nahm Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes vier Wechsel vor. Rene Adler stand nach seinem überstandenen Virus wieder zwischen den Pfosten. Gonzalo Castro kam für Michal Kadlec in die Partie, Renato Augusto spielte an Stelle von Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok ersetzte Stefan Kießling.

Die Bayern benötigten unbedingt einen Sieg um Platz 3 zu erreichen, die Werkself wollte unbedingt gewinnen um den zweiten Platz zu festigen. Auf die obligatorische Phase des Abtastens verzichteten beide Teams und so entwickelte sich von der ersten Minute an ein temporeiches Spiel der beiden Spitzenmannschaften.

Kalte Dusche

Aus keiner Chance machten die Bayern schließlich schon nach sieben Minuten das 1:0. Eine Ecke von Ribery verlängerte Schweinsteiger per Kopf. Der Ball traf Simon Rolfes so überraschend im Gesicht, dass dieser nicht mehr reagieren konnte. Über den Pfosten fand die Kugel den Weg in das Tor von Adler, der keinerlei Abwehrchance hatte.

Bayer 04 war fortan das optisch überlegene Team. Sowohl in der Zweikampfbilanz als auch in Sachen Ballbesitz war die Werkself überlegen und kombinierte sich oft bis 25 Meter vor das Tor derBayern. Die letzte Konsequenz fehlte aber bei den Leverkusenern. Der Rekordmeister tauchte immer wieder gefährlich vor dem Bayer 04-Strafraum auf, doch auch die Bayern hatten keine nennenswerten Torchancen.

Unglückliche Defensivaktion

Es war fast eine halbe Stunde gespielt, als die Bayern ihre erste wirkliche Torchance hatten. Nach einem missglückten Hackentrick von Vidal schalteten die Bayern blitzschnell und kamen durch Gomez zum 2:0 (28.).

Die Werkself war sichtlich geschockt und fand nur mühsam ins Spiel zurück ohne den Bayern gefährlich zu werden. Als alle schon gedanklich in der Pause waren, drehte Gomez noch einmal auf. Innerhalb von zwei Minuten schraubte er das Ergebnis auf 4:0 für die Bayern hoch (44., 45.).

Bayer 04 gibt nicht auf

Nach dem Seitenwechsel schalteten die Bayern einen Gang zurück, so dass die Werkself das Spiel mehr und mehr in die Hand nehmen konnte. Der erst kurz zuvor eingewechselte Kießling hatte schließlich die erste gute Möglichkeit (58.), verpasste aber per Kopf.

Die Bayern zogen sich weiter zurück und wurden schließlich bestraft. Einen Torschuss von Derdiyok konnten die Bayern nicht richtig klären, so dass der Schweizer erneut an den Ball kam. Beim zweiten Torschuss ließ er sich nicht bitten und hämmerte die Kugel aus zehn Metern zum 1:4 in die Maschen (62.).

Chancen ja - Treffer nein

Leverkusen blieb weiter am Drücker und hatte durch Ballacks Flugkopfball (67.) und Derdiyoks strammen Schuss (69.) weitere Chancen.

Stattdessen schlugen die Bayern mit ihrer ersten Chance im zweiten Durchgang erneut zu, als Ribery Adler aus zehn Metern keine Abwehrchance ließ (75.) und das 1:5 markierte.

Blick nach vorne

Der Werkself ist es nicht gelungen den zweiten Tabellenplatz zu festigen, dennoch beträgt der Vorsprung auf die nun drittplatzierten Bayern immer noch sechs Punkte bei noch vier ausstehenden Spielen.

Am kommenden Samstag empfängt die Werkself die TSG Hoffenheim in der BayArena. Bisher gelang es den Leverkusenern in dieser Saison nach einer schlechten Partie immer die richtige Reaktion zu zeigen. Bei einem Sieg gegen die TSG (Anpfiff 15:30 Uhr) dürfte dem Team von Trainer Jupp Heynckes die Vizemeisterschaft nicht mehr zu nehmen sein.

DIE TRAINERSTIMMEN:

Andries Jonker (Bayern München): "Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt und hatten besonders in der ersten Halbzeit eine hohe Aggressivität. Die Jungs haben die Botschaft verstanden und das gemacht, was sie machen mussten. Es ist auch für mich eine Überraschung, wenn man gegen Leverkusen zur Halbzeit mit 4:0 führt. Damit hatte ich nicht gerechnet."

Jupp Heynckes (Bayer 04): "Wir haben in der ersten Halbzeit alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Wir haben den Bayern in die Karten gespielt. So kann man gegen Bayern nicht gewinnen."

DIE STATISTIK:

Bayern München: Butt - Pranjic (15. Contento), Gustavo, van Buyten (84. Breno), Lahm, Schweinsteiger (80. Ottl), Tymoshchuk, Ribery, Müller, Klose, Gomez

Bayer 04: Adler - Castro (46. L. Bender), Reinartz, Schwaab, Balitsch, Vidal (80. Kadlec), Rolfes, Renato Augusto (56. Kießling), Ballack, Sam, Derdiyok

Tore: 1:0 Rolfes (7. ET), 2:0 Gomez (28.), 3:0 Gomez (44.), 4:0 Gomez (45.), 4:1 Derdiyok (62.), 5:1 Ribery (75.)

Gelbe Karten: Tymoshchuk - Vidal

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft - Allianz-Arena, München)

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Mit klarem Kopf zurück in die Spur finden

Nach einer nicht einfachen Woche hat Bayer 04 seine Zuversicht wiedergefunden. „Wir haben am Mittwoch gut trainiert und am Donnerstag sogar richtig gut", sagte Co-Trainer Peter Hermann, der den nach wie vor an einem fiebrigen Infekt leidenden Chefcoach Jupp Heynckes bei der Pressekonferenz vertrat, „ich bin mir sicher, dass die Mannschaft auch diesmal nach einem verlorenen Spiel zurückkommt.“

Die Pleite in München und vor allem ihr Zustandekommen waren zu Beginn der Woche natürlich das beherrschende Thema zwischen Team und Trainern gewesen. „Ich habe mich erst mal nur geschämt für unsere Leistung“, erklärte Hermann ohne Umschweife, „wir haben in diesem Spiel einfach zu wenig investiert und gemacht. Wir haben nicht ordentlich angegriffen und wir haben nicht anständig verteidigt. Das war gar nichts.“

Ebenso wie Hermann geht auch Simon Rolfes fest davon aus, dass die Werkself die Lehren aus diesem trüben Auftritt gezogen hat. „So schlecht unsere Leistung in diesem Spiel auch war, auch in München haben wir letztlich nur drei Punkte verloren“, betont der Kapitän, „wichtig ist, dass wir jetzt gegen Hoffenheim wieder mit klarem Kopf spielen.“

Nicht in Sack und Asche

Abhaken also, Mund abputzen und weiter machen – so muss die Devise vor dem Duell mit den Hoffenheimern lauten. "Hier muss jetzt keiner in Sack und Asche gehen. Wir haben bislang 61 Punkte geholt, schon jetzt mehr als in der gesamten letzten Saison. Und die haben wir weder im Lotto noch bei Wetten dass gewonnen, sondern allein durch Können und harte Arbeit“, meinte Hermann.

Beim Übungsprogramm unter der Woche habe es auch mal aggressive Aktionen und Streitigkeiten gegeben – Ausdruck des Reizklimas nach dem Münchner Betriebsunfall. „Das ist ein gutes Zeichen, wenn es auch mal zur Sache geht“, sagt Hermann, der fest davon ausgeht, „dass wir gegen Hoffenheim gewinnen werden, auch wenn das natürlich kein Selbstläufer wird“.

Auch Friedrich wieder auf dem Sprung

Positiv: Chefcoach Jupp Heynckes – sofern er denn bis Samstag seine Erkrankung überwunden hat – kann personell aus dem Vollen schöpfen. Innenverteidiger Stefan Reinartz, der am Mittwoch wegen einer Blessur am Knöchel pausiert hatte, absolvierte die Einheit am Donnerstag ohne Probleme. Und auch Abwehrkollege Manuel Friedrich ist nach seinem Schulterblatt-Bruch gegen Hoffenheim wieder eine Option auf einen Platz im 18er Kader.

Schlusswort Peter Hermann: „Ich erwarte am Samstag eine Top-Leistung und dass wir Wiedergutmachung für unsere Fans betreiben.“

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2:1 - Bayer 04 mit allen Trümpfen in der Hand

Eine Woche nach der Schlappe von München, zeigte die Werkself, wie viel Charakter in ihr steckt. Gegen 1899 Hoffenheim steckte das Team von Jupp Heynckes einen Rückstand weg, drehte die Partie in einen 2:1 (1:1)-Sieg und steht drei Spieltage vor Schluss kurz vor der direkten Qualifikation zur Champions League.

Das größte Fragezeichen vor der Heimpartie gegen 1899 Hoffenheim am 31. Spieltag stand hinter Jupp Heynckes. Doch der Bayer 04-Chefcoach hatte sich rechtzeitig von einem Virus-Infekt erholt und saß auf der Bank. Sein Team hatte er gegenüber der Vorwoche auf vier Positionen verändert. Michal Kadlec, Sami Hyypiä, Lars Bender und Stefan Kießling kamen in die Startelf.

Dass die Niederlage von München tatsächlich verarbeitet war, daran ließ die Werkself unabhängig vom Personal vor 29.313 Zuschauern in der BayArena vom Anpfiff weg keinen Zweifel. Mit viel Tempo suchte Bayer 04 den Weg nach vorn. Hoffenheim machte mit, ließ sich zu Beginn noch nicht so tief hinten rein fallen und so ergab sich eine schwungvolle Anfangsphase.

Ballack mit der ersten Chance

Trotzdem dauerte es eine Weile bis zur ersten Chance. Die hatte der erneut sehr bewegliche Michael Ballack, der sich in der 21. Minute nach einem langen Ball von Daniel Schwaab im Rücken der Abwehr löste, die Direktabnahme aber nicht im Tor unterbrachte.

Dafür nutzten die Gäste gleich ihre erste Möglichkeit. Bei einem Dribbling über halbrechts hatte Gylfi Sigurdsson Glück, dass er an der Strafraumgrenze an Hyypiä und Kadlec vorbeikam und dann versenkte der Isländer aus 14 Metern den Ball ins lange Eck (28.). Doch die Werkself schüttelte sich kurz und kam dann zurück.

Kadlec trifft

Zwar nahm Hoffenheim nun durch eine tiefe defensive Ordnung viel Tempo aus dem Spiel, doch Bayer 04 biss sich durch. Sidney Sam legte von rechts den Ball in die Mitte, doch Kießling brachte das Leder aus elf Metern nur genau auf Hoffenheims Torwart Tom Starke (36.). Fast im Gegenzug hieß es noch einmal Luft anhalten für die Bayer 04-Fans, als Sigurdsson mit einem Kracher von halbrechts den Pfosten traf.

Wenig später durfte aber endlich Bayer 04 jubeln. Nach einem Eckball von rechts hatte Kadlec am Fünfer Platz und köpfte wuchtig zum umjubelten 1:1 ein (40.). Damit war den Gastgebern noch vor der Pause der wichtige Ausgleich gelungen.

Mehr Druck in Halbzeit zwei

In der zweiten Hälfte legte Bayer 04 dann den Hebel endgültig um. Mit Eren Derdiyok kam ein zweiter Stürmer und die Leverkusener Elf baute sofort mehr Druck auf, auch weil Arturo Vidal als Rechtsverteidiger jetzt viel mehr mit nach vorne arbeitete. Vor allem in der 51. Minute: Als Ryan Babel einen Ball im Hoffenheimer Strafraum schlecht klärte, war Vidal zur Stelle, legte in die Mitte auf Kießling. Der ließ den Ball wieder prallen und der Chilene hämmerte ihn aus fünf Metern zum 2:1 ins Netz - 10. Saisontor für den "kleinen Krieger".

Früh hatte sich die Werkself zurück ins Spiel gearbeitet und ab der Führung hatten die Leverkusener die Partie vollkommen im Griff. Das Mittelfeld mit Ballack und Bender gewann die wichtigen Zweikämpfe und nach vorne lief das Spiel auch flüssiger als über Teile der ersten Hälfte.

Einige Chancen zur Vorentscheidung

Die Chancen blieben nicht aus. Kießling tauchte nach toller Augusto-Vorarbeit alleine vor Starke auf (68.). Doch der Hoffenheimer Keeper klärte mit einem tollen Reflex, genau wie kurz darauf bei einem Hyypiä-Kopfball nach einer Ecke (69.). Auch Kießlings dritte Großchance landete bei einem Kopfball aus fünf Metern nach einer Schwaab-Flanke nicht im Tor (82.).

Bayer 04 kontrollierte die Partie bis in die Schlussphase, Hoffenheim hatte nicht mehr viel zu melden. "Nach dem 2:1 hatten wir die Partie im Griff und ich denke, dass es ein verdienter Sieg dank einer starken Mannschaftsleistung war", fasste Schwaab zusammen.

Alle Chancen auf Platz zwei

Durch den sechsten Heimsieg in Folge hat Bayer 04 nach dem 1:1 von Bayern München in Frankfurt jetzt sieben Punkte Vorsprung auf das drittplatzierte Hannover plus die bessere Tor-Differenz in der Hinterhand. Das heißt, die Werkself hat in den verbleibenden Spielen alle Trümpfe für Platz zwei in der Hand.
Schon kommende Woche könnte im Derby gegen Köln vorzeitig die Rückkehr in die Champions League feststehen. Anstoß ist am Samstag um 15.30 Uhr im RheinEnergie-Stadion.

DIE TRAINERSTIMMEN:

Peter Hermann (Co-Trainer Bayer 04): "Das war eine schwere Woche für uns. Das Spiel bei den Bayern hat uns noch in den Klamotten gesteckt, zudem war der Trainer in dieser Woche krank, was auch nicht so gut war. In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan, aufgrund unserer Chancen in der zweiten Hälfte haben wir dann aber verdient gewonnen."

Marco Pezzaiuoli (1899 Hoffenheim): "Wir haben gegen die beste Mannschaft der Rückrunde gespielt, und jeder im Stadion konnte sehen, dass wir gut vorbereitet waren. Nach unserer Führung hätten wir den Deckel auf den Topf machen müssen, haben aber leider nur den Pfosten getroffen."

DIE STATISTIK:

Bayer 04: Adler - Vidal, Schwaab, Hyypiä, Kadlec, Rolfes (46. Derdiyok), Bender, Sam (77. Barnetta), Ballack, Renato Augusto, Kießling (86. Balitsch)

1899 Hoffenheim: Starke - Beck, Vorsah, Compper, Braafheid, Rudy, Firmino, Sigurdsson, Alaba, Babel, Mlapa (78. Ibisevic)

Tore: 0:1 Sigurdsson (28.), 1:1 Kadlec (40.), 2:1 Vidal (51.)

Gelbe Karten: / - Beck

Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 29.313 (BayArena, Leverkusen)

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Presseschau: „Leverkusen wieder in der Spur“

Wieder mal hat die Werkself am vergangenen Wochenende ein Spiel nach Rückstand noch gedreht, wieder mal eine starke Willensleistung in der zweiten Halbzeit gezeigt. So stand am Ende ein verdienter 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim zu Buche – und die Festigung des zweiten Platzes. Auf diesen Nenner brachte es auch die Presse am Ostersonntag.

„Das sieht gut aus für Bayer 04"

„Zur rechten Zeit besannen sich die Bayer-Spieler wieder einmal und wurden mit zwei Treffern belohnt“, schreibt der „Express“. Mit diesem Sieg sei man „der Königsklasse wohl den entscheidenden Schritt näher gekommen. Hannover hat sieben Punkte Rückstand, Bayern jetzt gar acht – das sieht gut aus für Bayer 04“.

Die „Welt am Sonntag“ hob unter der Überschrift „Titelfeier des BVB verhindert“ vor allem eine Stärke der Werkself hervor: „Fünf Minuten vor der Pause zeigte Bayer, warum es das gefährlichste Bundesliga-Team nach Standards ist. 23 Treffer hatte die Werkself bis gestern nach ruhenden Bällen schon erzielt, gegen Hoffenheim folgte Treffer Nummer 24: Michal Kadlec köpfte nach einer Ecke von Arturo Vidal das 1:1.“ Der hatte, so die „WamS“, „mit 130 die meisten Ballkontakte von allen Profis auf dem Platz.“ Für den „Express“ war „der ‚kleine Krieger’ wieder einmal der Matchwinner“.

Die „Bild am Sonntag“ schrieb in ihrem Bericht in Anspielung auf die Grippeerkrankung von Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes: „Bayer spielte gestern lange, als hätte die ganze Mannschaft in den vergangenen Tagen Fieber gehabt. Es reichte aber für die harmlosen Hoffenheimer. Leverkusen drehte das Spiel, gewann durch den starken Arturo Vidal und ist auf Vize-Kurs.“

„Das Projekt Wiedergutmachung war gelungen"

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ stellte unter der Überschrift „Leverkusen wieder in der Spur“ fest: „So hatten sich das die meisten der 29.300 Zuschauer in Leverkusen vorgestellt: Mit einem 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim kehrte Bayer am Samstag zurück in die Erfolgsspur – die Spur Richtung Champions League. Damit beendete die Elf von Trainer Jupp Heynckes ... vorerst alle Spekulationen, dem Team werde am Saisonende wieder einmal die Luft ausgehen, und es würde sich mit seiner ‚Abschlussschwäche’ wieder mal um die Früchte einer erfolgreichen Saison bringen. ... Das Projekt Wiedergutmachung war gelungen. Und den bitteren Tagen nach der Schlappe in München dürften nun wohl ein paar süßere folgen.“

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Unglaublich! Hohn und Spott für Heynckes
+++ Erfolgreich trotz Erkältung +++ Aber die Bayer-Anhänger lästern über seine Zukunft in der Europa League +++


Die Leiden des Jupp Heynckes (65): Drei Tage fehlte er wegen einer Erkältung beim Training, lag mit 39 Grad Fieber im Bett. Und dann musste sich der Trainer beim 2:1 gegen Hoffenheim auch noch von den eigenen Fans verhöhnen lassen.

Bayer spielte gestern lange, als hätte die ganze Mannschaft in den vergangenen Tagen Fieber gehabt. Es reichte aber für die harmlosen Hoffenheimer, Leverkusen drehte das Spiel, gewann durch den starken Arturo Vidal (ein Tor, eine Vorlage) und ist auf Vize-Kurs. René Adler: „Der wichtigste Spieler der Saison.“

Die Champions League ist (fast) sicher. Und Jupps zukünftigem Klub droht die Europa League.

„Wir würden nie zum FC Bayern München gehen“, sangen die Leverkusener Anhänger gestern im Stadion. Und nach dem Siegtreffer in der 2. Hälfte ganz frech: „Heynckes im Uefa Cup...“ Die Bayern haben als Vierter acht Punkte Rückstand auf Leverkusen, einer ist es auf den Dritten Hannover.

Die 1:5-Klatsche beim zukünftigen Arbeitgeber Bayern München war Heynckes auf die Gesundheit geschlagen. Erst am Abend vor dem Spiel meldete er sich bei der Mannschaft zurück, saß gestern auf der Bank. Auf sein gewohntes Extra-Stühlchen in der Sonne verzichtete er. Henyckes wollte lieber im Schatten sitzen.

Nach dem Sieg fuhr der Trainer direkt nach Hause, überließ die Pressekonferenz seinem Co-Trainer Peter Hermann. Der zum Hohn der eigenen Fans: „Die Mannschaft hat es angestachelt, deshalb kann man darüber hinweggehen.“

Hoffenheim, das war überdeutlich, will die Saison nur noch hinter sich bringen. Nichts geht mehr – weder nach vorn noch nach hinten. Kapitän Andreas Beck: „Wir sind im Niemandsland. Wenn man keine Ziele mehr hat, ist es natürlich schwieriger.“ Hoffenheim schenkt die Liga ab. Zumindest einen besonderen Torjubel hat die TSG ab sofort zu bieten. Nach seinem Treffer zur Hoffenheim-Führung fasste sich Sigurdsson in den Schritt, fiel dann einfach seitlich um.

Der Isländer: „Ich habe das auf der Playstation bei Fifa 2011 gesehen. Da mache ich so etwas, wenn ich da treffe. Keine Ahnung, wie die darauf gekommen sind. Aber ich jubele jetzt real auch immer so.“

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Die Champions League im Blick

Jupp Heynckes sah am Donnerstagmittag schon wieder fit wie eh und je aus. Nichts war mehr zu spüren von dem Infekt, der den Bayer 04-Trainer vor dem Hoffenheim-Spiel zur Bettruhe gezwungen hatte. Und Heynckes gab sogleich die Richtung vor für das Derby am Samstag (15:30 Uhr, RheinEnergie-Stadion) gegen den 1. FC Köln. "Wir brauchen noch drei Punkte, um die direkte Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Und diese drei Punkte werden wir auch holen, davon bin ich felsenfest überzeugt", sagte Heynckes vor einer außergewöhnlich großen Anzahl an Medienvertretern.

Für Heynckes ist die Begegnung mit dem rheinischen Rivalen eine ganz besondere Partie. "Derbys sind immer etwas ganz Spezielles, weil sie mehr Brisanz und Zündstoff bergen als andere Spiele. Das wird auch am Samstag so sein", so Heynckes, der mit einer Kölner Mannschaft rechnet, die trotz des jüngsten Trainerwechsels von Frank Schaefer zu Volker Finke bis an ihre Grenzen gehen wird. "Der FC hat eine imposante Heimbilanz mit vielen Siegen. Die Mannschaft ist sehr gut organisiert, hat unter Schaefer motiviert gespielt und es war wieder eine Mannschaft zu sehen", sagte Heynckes.

Heynckes ermahnt Zuschauer zu Fairness

Ohnehin glaubt der Bayer 04-Trainer nicht, dass der Trainerwechsel sich auf das Spiel auswirkt: "Das ist ein Derby, da ist es unerheblich, ob bei einer der beiden Mannschaften vorher ein Trainerwechsel stattgefunden hat." Gerade mit Blick auf die Rivalität beider Vereine appellierte er an die Zuschauer: "Auf den Rängen soll es bitte wie auf dem Platz ein sportliches und faires Derby bleiben."

Dass Heynckes derart fest an die drei Derby-Punkte glaubt, liegt auch in der Entwicklung seines Teams begründet. "Wir sind sehr stabil, nimmt man den Ausrutscher in München mal aus. Meine Mannschaft ist cleverer, geschickter und cooler geworden", so der 65-Jährige. Über die Aufstellung für die Partie in Köln wollte Heynckes zwar wie gewohnt nicht im Detail sprechen, aber er deutete an, dass dieselbe Elf wie beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim aus der vergangenen Woche auflaufen könne.

Lob für Hyypiä

Einer der Gründe für den Erfolg gegen Hoffenheim war unter anderem Innenverteidiger Sami Hyypiä. Im Rahmen der Pressekonferenz lobte Heynckes Hyypiä für seine Leistung gegen Hoffenheim, als der finnische Routinier für den leicht an der Kapsel verletzten Stefan Reinartz eingesprungen war. Reinartz hat seine Blessur in der Zwischenzeit überwunden und steht am Samstag wieder zur Verfügung.

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Daten & Fakten zum Köln-Spiel

Die Statistik spricht eine klare Sprache: Demnach hat Bayer 04 gute Chancen, am Samstag beim 1. FC Köln einen Erfolg zu landen. Aber, und das haben etliche Derbys gezeigt: Die vorher diskutierten Zahlen und der tatsächliche Spielverlauf sind zwei verschiedene paar Schuhe. Die wichtigsten Statistik-Informationen zum Duell der beiden Rivalen vom Rhein im Überblick:

Positive Bilanz für Bayer 04

Von den insgesamt 51 Bundesliga-Spielen zwischen beiden Vereinen hat Bayer 04 Leverkusen 19 gewonnen und elf verloren. 21 Partien fanden keinen Sieger. Das Torverhältnis lautet 78:32 zugunsten von Bayer 04.

Bayer 04 mit guter Serie

Fast 14 Jahhre liegt der letzte dreifache Punktgewinn des 1. FC Köln gegen Bayer 04 zurück. Am vorletzten Spieltag der Saison 1996/97 schlug der FC im heimischen Müngersdorfer Stadion die Gäste-Mannschaft mit 4:0. Durch diesen Erfolg konnte der FC Bayern München vorzeitig die Meisterschaft feiern.

FC geizt mit Derby-Toren

In den vergangenen zehn Duellen mit Bayer gelangen den "Geißböcken" gerade mal drei Treffer, davon zwei im Hinspiel beim 2:3 (Geromel, Lanig). Das letzte FC-Heimtor gegen Bayer 04 schoss Markus Kurth - das war im November 2001 und ist knapp zehn Jahre her.

Heimstarke Kölner

Unter Ex-Trainer Frank Schaefer hat der Gastgeber sieben der vergangenen acht Spiele im heimischen RheinEnergie-Stadion gewonnen. Nur das Heimspiel vor zwei Wochen gegen den VfB Stuttgart, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, ging mit 1:3 verloren.

Bayer 04 mit toller Rückrunde

Bayer 04 ist mit Ausnahme der Niederlage bei Bayern München in einer sehr guten Verfassung. Von den vergangenen sieben Partien gewann die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes gleich sechs. Überhaupt: Leverkusen ist mit 31 Punkten das beste Rückrundenteam, gefolgt von den Bayern mit 27 Punkten.

FC-Defensive wackelt

Der 1. FC Köln hat die vergangenen drei Bundesliga-Spiele in Folge verloren und kassierte dabei insgesamt zwölf Gegentore - so viele Gegentore in drei aufeinanderfolgenden Ligaspielen hatte Köln seit Oktober 2005 nicht mehr hinnehmen müssen.

Die Standardspezialisten von Bayer 04

Bayer 04 ist mittlerweile für seine Gefahr bei Standardsituationen bekannt. Aus gutem Grund: Nach Eckstößen konnte die "Werkself" bereits neun Tore erzielen und ist damit Spitze in der Bundesliga. Ganz anders der FC: Nur zwei Treffer stehen dort zu Buche - das ist Ligatiefstwert.

Zurück an Bord

Kapitän Lukas Podolski (zwölf Tore in 2010/11) kehrt nach seiner Gelb-Sperre zurück. Bei der vergangenen Begegnung gegen Wolfsburg (1:4) hatte er gefehlt. In seiner bislang einzigen Bundesliga-Saison, in der Podolski ebenfalls zwölf Mal traf (2005/06), musste Köln in die 2. Liga absteigen. Übrigens: Schiedsrichter der Partie ist Deniz Aytekin aus Oberasbach.

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0:2 - Spielerische Dominanz nicht belohnt


Beim 1. FC Köln war die Werkself über weite Strecken das dominante Team, doch die Tore erzielten die Gastgeber. Bayer 04 hat somit die Möglichkeit, die direkte Qualifikation für die Champions League zu sichern, nicht genutzt.

Nach dem 2:1-Erfolg gegen Hoffenheim wechselte Jupp Heynckes nur auf einer Position: Gonzalo Castro lief für Simon Rolfes auf, der zuerst auf der Bank Platz nahm.

Die Werkself tat sich schwer in die Partie zu finden. Der 1. FC Köln agierte mit seinem neuen Trainer Volker Finke sehr engagiert, störte früh und schaltete schnell um. Bayer 04 versuchte durch Ballstafetten in den eigenen Reihen Sicherheit zu gewinnen.

Erst nach einer Viertelstunde, die Gastgeber hatten nahezu 60 Prozent Ballbesitz, nahm Bayer 04 das Heft mehr und mehr in die Hand.

Einzige Torchance im ersten Durchgang

So kam Leverkusen auch zur ersten Torchance des Spiels. Michael Ballack, der heute ein gutes Spiel zeigte, spielte einen tollen Pass auf Castro, der den Ball mit seiner feinen Technik toll an und mitnahm, ehe er etwas überhastet den Torabschluss suchte und den linken Winkel um Zentimeter verfehlte.

Bayer 04 wurde im Verlauf der ersten Halbzeit immer stärker, die Kölner wichen mehr und mehr zurück. Da die Abwehrreiche der Kölner zeitweise zehn Feldspieler umfasste, war es nahezu unmöglich zu Torchancen zu kommen.

Bayer 04 macht mächtig Dampf

In der Kabine schien Heynckes die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein ohnehin schon dominantes Team legte nochmals einen Zahn zu.

Renato Augusto legte in der 52. Minute super für Kießling vor, der aus zehn Metern aber nur die Unterkante der Latte traf.

Köln verteidigte mit Mann und Maus, so dass die Werkself ihr Heil in Standards suchen musste. Kadlec kam nach einer Ecke zum Kopfball, doch auch der Ball ging um Zentimeter am Winkel vorbei (62).

Kalt erwischt

Der Führungstreffer für Bayer 04 schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, die Kölner hatten ihre Offensivabteilung quasi geschlossen. Nur drei Minuten später schien es soweit zu sein. Kießling verlängerte eine Flanke per Kopf auf Ballack, der aus zwei Metern nur noch einnicken musste. Doch wie aus dem Nichts tauchte Rensings Hand auf und verhinderte den Torjubel.

Gespenstisch ging es weiter, denn auch der Führungstreffer der Kölner fiel als niemand damit rechnete. Novakovic ließ dem herausstürmenden Adler keine Abwehrchance (67.).

Nächste kalte Dusche

Heynckes reagierte und richtete sein Team mit Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok noch offensiver aus. Renato Augusto hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein abgefälschter Distanzschuss sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld (75.).
Mehr Glück hatten die Kölner. Eine Flanke von Podolski konnte Adler mit einem tollen Reflex parieren, doch gegen den Nachschuss von Novakovic war der Keeper machtlos (82.).


Durch die Niederlage der Werkself feiert Borussia Dortmund bereits heute die Deutsche Meisterschaft. Für Leverkusen geht es am kommenden Samstag weiter um die direkte Qualifikation zur Champions League. Wie alle Partien des 33. Spieltags wird auch die Begegnung gegen den HSV um 15:30 Uhr angepfiffen.

DIE TRAINERSTIMMEN:

Volker Finke (Trainer 1. FC Köln): "Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden, da waren wir mit einer der spielstärksten Mannschaften fast auf Augenhöhe. Nach der Pause standen wir mehr unter Druck und haben dann das Quäntchen Glück gehabt. Wir sind aber noch nicht durch und müssen noch die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen."


Jupp Heynckes (Trainer Bayer 04): "Ich war mit der zweiten Hälfte meiner Mannschaft zufrieden, mit der ersten nicht so. Da waren wir viel zu passiv, auch wenn wir eine sehr gute Chance durch Castro hatten. Köln war sehr gut organisiert. Nun müssen wir nächste Woche gegen Hamburg die nötigen Punkte holen, um die Teilnahme an der Champions League perfekt zu machen."

DIE STATISTIK:

1. FC Köln: Rensing - Brecko, Geromel, Mohamad, Eichner, Pezzoni (85. Matuschyk), Chihi (79. Freis), Petit (87. McKenna), Jajalo, Podolski, Novakovic

Bayer 04: Adler - Vidal, Schwaab, Hyypiä, Kadlec, Bender (77. Rolfes), Ballack, Sam (70. Derdiyok), Renato Augusto, Castro (70. Barnetta), Kießling

Tore: 1:0 Novakovic (67.), 2:0 Novakovic (82.)

Gelbe Karten: Geromel, Eichner / Kießling, Bender

Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 50.000 (Rhein-Energie-Stadion, Köln)

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Alles läuft auf Träsch hinaus

Leverkusen –

In Stuttgart soll er die zentrale Figur werden. Manager Fredi Bobic erklärte, man wolle um den Nationalspieler die neue Mannschaft aufbauen. Die Frage ist nur: Spielt Christian Träsch dieses Spiel überhaupt mit?

Bereits letzte Woche wurde von uns berichtet, dass Bayer Leverkusen Interesse an dem Allroundspieler habe. Klubchef Wolfgang Holzhäuser bestätigte: „Wir beobachten ihn. Er ist ein interessanter Spieler.“ Nicht bestätigen wollte er, dass man sich längst einig sei mit dem Spieler über einen Wechsel nach Leverkusen. Schließlich sei die Zukunft von Arturo Vidal noch nicht entschieden.

Dabei zeichnet sich ein Abschied des Top-Stars ab. Nach dem letzten Ligaspiel reist der 23-Jährige zur chilenischen Nationalmannschaft, die an der Copa America (1. bis 24 Juli) teilnimmt.

Erst danach, so Holzhäuser, wolle man die gestoppten Vertragsgespräche fortsetzen. Dies sei der Wunsch des Spielers gewesen. Und das zeigt: Vidal spielt auf Zeit, wartet Angebote ausländischer Klubs ab, um dann über seine Zukunft zu entscheiden.
Bislang, so Holzhäuser, sei keine Offerte eines anderen Vereins in der Geschäftsstelle eingelaufen. Und das Thema Bayern München hat sich erledigt. Der Rekordmeister will Vidal nicht.

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Ewiger Aufräumer im Strafraum
Sami Hyypiä, 37, hört auf

Am Samstag in Köln hat er wie üblich auf diskrete Weise das Stadion verlassen. Sami Hyypiä spricht angeblich recht passabel Deutsch, doch er lässt die Journalisten im Glauben, sie müssten Englisch mit ihm reden, weil er weiß, dass er dann meist in Ruhe gelassen wird. Aber über die großen Fragen seines Sportlerlebens brauchte Hyypiä ohnehin nicht mehr viel zu erzählen, sie ergeben sich aus seinem Geburtsdatum: 7. Oktober 1973. In fünf Monaten wird er 38 Jahre alt, und es ist keine Ketzerei, wenn man feststellt, dass ihm das zuletzt anzusehen war. In Köln hatte er eine ansehnliche Leistung geboten, aber das Alter hat unverkennbar seine Schritte beschwert. Jetzt hat Sami Hyypiä seinen Rückzug aus dem Profifußball verkündet, auf einer Pressekonferenz in Helsinki, die eigentlich dazu dienen sollte, die Gründung seiner Stiftung vorzustellen. Die Institution wird finnische Nachwuchssportler unterstützen, die aus einfachen finanziellen Verhältnissen stammen.

Sami Hyypiä, 37, hört auf Ewiger Aufräumer im Strafraum

03.05.2011 06:00

Am Samstag in Köln hat er wie üblich auf diskrete Weise das Stadion verlassen. Sami Hyypiä spricht angeblich recht passabel Deutsch, doch er lässt die Journalisten im Glauben, sie müssten Englisch mit ihm reden, weil er weiß, dass er dann meist in Ruhe gelassen wird. Aber über die großen Fragen seines Sportlerlebens brauchte Hyypiä ohnehin nicht mehr viel zu erzählen, sie ergeben sich aus seinem Geburtsdatum: 7. Oktober 1973. In fünf Monaten wird er 38 Jahre alt, und es ist keine Ketzerei, wenn man feststellt, dass ihm das zuletzt anzusehen war. In Köln hatte er eine ansehnliche Leistung geboten, aber das Alter hat unverkennbar seine Schritte beschwert. Jetzt hat Sami Hyypiä seinen Rückzug aus dem Profifußball verkündet, auf einer Pressekonferenz in Helsinki, die eigentlich dazu dienen sollte, die Gründung seiner Stiftung vorzustellen. Die Institution wird finnische Nachwuchssportler unterstützen, die aus einfachen finanziellen Verhältnissen stammen.

Im Sommer endet also eine Profikarriere, die tief im vorigen Jahrhundert begann: 1992 bei Myllykosken Pallo -47 in der Stadt Kouvola. Der Klub war damals in die erste finnische Liga aufgestiegen, und im Premierenjahr spielte Hyypiä an der Seite eines jungen Mittelfeldtalents, das ebenfalls zur nationalen Legende werden sollte: Auch Jari Litmanen hat in jenen Urzeiten nicht ahnen können, dass er noch als alter Mann unentbehrlich sein würde, zurzeit steht er 40-jährig bei HJK Helsinki unter Vertrag. Während Litmanen als schöpferische Begabung verehrt wurde, seine Karriere aufgrund seiner Verletzungen aber etliche Lücken aufweist, blieb der Verteidiger Hyypiä all die Jahre im Strafraumkampf eine unverwüstliche Erscheinung. 566 Erstligaspiele sind notiert, allein 318 beim FC Liverpool. Neunmal hat man ihn zu Finnlands Fußballer des Jahres gewählt, auch 2010 war er wieder vorn.

Hyypiä wird dem Fußball erhalten bleiben. Er nimmt zunächst eine Stelle als Assistent des Nationaltrainers Mixu Paatelainen an und kehrt im Sommer 2012 in der gleichen Funktion nach Leverkusen zurück. Das Zwischenjahr will er zur Fortbildung nutzen. 'Wir freuen uns, dass wir ihn in unseren Reihen halten können', sagte Sportchef Rudi Völler. Die zwei Jahre bei Bayer waren eine Zugabe, von der alle profitierten: Hyypiä selbst, der Klub und seine Mitspieler. Dass ihn Trainer Jupp Heynckes während der Rückrunde öfter auf die Bank setzte, hat er nie moniert, schon gar nicht öffentlich. Sein Abschiedsspiel vor heimischem Publikum ist bereits terminiert: Am Samstag bei der Begegnung mit dem Hamburger SV.

Hyypiäs Nachfolger, falls man ihn so nennen darf, hat Leverkusen in Freiburg gefunden. Junioren-Nationalspieler Ömer Toprak, 21, folgt im Sommer der Spur seines Trainers Robin Dutt. Bayer bezahlt rund drei Millionen Euro Ablöse an den Sportclub.

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Hyypiä beendet Karriere, Toprak kommt

Sami Hyypiä wird nach dem letzten Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison seine aktive Karriere bei Bayer 04 Leverkusen beenden und stattdessen seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Angriff zu nehmen. Der 105-malige finnische Nationalspieler erhält zum 1. Juli 2012 einen auf zwei Jahre datierten Vertrag als Co-Trainer der Lizenzmannschaft von Bayer 04.

In der kommenden Saison wird der 37-Jährige dafür in seiner finnischen Heimat die notwendigen Trainerscheine machen und parallel dazu als Co-Trainer des finnischen Nationalcoaches Mika-Matti Paatelainen fungieren. Darüber hinaus beabsichtigt Hyypiä, sich auch auf internationaler Vereinsebene weiterzubilden. Eine Hospitation bei seinem ehemaligen Verein FC Liverpool in der englischen Premier League ist bereits vereinbart, die Zusammenarbeit mit weiteren hochkarätigen europäischen Klubs geplant.

„Meine Zeit als Spieler in Leverkusen war wunderbar und sie wird perfekt enden, wenn wir uns in dieser Saison direkt für die Champions League qualifizieren. Ich habe die zwei letzten Jahre als Profi in einer fantastischen Mannschaft und in einem tollen Klub genossen, der mir jetzt auch noch die Möglichkeit gibt, ins Trainergeschäft einzusteigen. Das gesamte Umfeld in Leverkusen ist dafür ideal“, erklärte Hyypiä.

„Wir freuen uns sehr, dass wir einen international so erfahrenen Mann wie Sami Hyypiä auch nach dessen aktiver Karriere in unseren Reihen halten werden. Sami hat in den vergangenen zwei Jahren in Leverkusen Topleistungen gebracht und dabei den jungen Spielern vieles vermittelt. Es ist von großem Wert, einen wie ihn auf Dauer für unser Trainerteam gewonnen zu haben“, freute sich Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler.
Fünfjahresvertrag für Toprak

Für die durch Hyypiäs Rücktritt vakant gewordene Position des Innenverteidigers verpflichtete Bayer 04 Ömer Toprak vom SC Freiburg. Der 21-Jährige, der mit der deutschen U19-Nationalmannschaft gemeinsam mit seinem künftigen Mitspieler Stefan Reinartz Europameister geworden war, erhält einen bis zum 30. Juni 2016 gültigen Fünfjahresvertrag. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen.

„Ömer Toprak ist ein hochtalentierter deutscher Innenverteidiger, der außerordentlich gut in die Struktur unserer Mannschaft passt. Mit ihm haben wir einen Spieler hohen Niveaus gewonnen, dessen Entwicklung aber längst noch nicht abgeschlossen ist“, kommentierte Völler die Verpflichtung.

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Dauerkartenverkauf glänzend gestartet

Bayer 04 bietet in dieser Saison häufig begeisternden Fußball, gerade auch in der heimischen BayArena. In der Heimtabelle der Bundesliga zählt die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes zu den besten fünf Mannschaften. Das ist auch den vielen Bayer 04-Fans in der Region und in ganz Deutschland nicht entgangen. Für die nächste Spielzeit hat der „Werksclub“ schon nach den ersten beiden Verkaufsphasen insgesamt 19.000 Dauerkarten verkauft. Damit ist die Zahl aus dem Vorjahr bereits zu diesem frühen Zeitpunkt erreicht. Tendenz steigend.
Ab heute (3. Mai) können nun auch Interessierte, die nicht Bayer 04-Clubmitglied sind, die begehrten Dauerkarten erwerben. Dabei haben die Fans die Möglichkeit, zwischen zwei Modellen zu wählen. Während Modell 1 alle Bundesliga-Heimspiele beinhaltet, ist Modell 2 mit Blick auf die Europapokalspiele in der nächsten Saison interessant. Mögliche Heimspiele in der BayArena gegen Clubs wie Real Madrid, den FC Chelsea oder den AC Mailand versprechen tolle Europapokalabende für die Ewigkeit.

Und das Beste: Dauerkartenbesitzer erhalten für diese Zusatzspiele – dazu zählen auch die Partien im DFB-Pokal – 20 Prozent Rabatt auf den offiziellen Tageskartenpreis. Ein Angebot, das von den bisherigen Dauerkartenkäufern schon 12.000 genutzt haben.

Bestellwege:

- Online im Ticket-Webshop

- Telefonisch unter 01805-040404 (0,14 €/min., mobil max 0,42 €/min.)

- Persönlich in den Bayer 04-Shops

Ausführliche Infos zum Dauerkarten-Abonnement

Preis- und Blockübersicht:


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Daten und Fakten zum HSV-Spiel

Die Werkself geht mit großer Zuversicht in ihr abschließendes Heimspiel der laufenden Meisterschaftsrunde. In der ausverkauften BayArena soll gegen den Hamburger SV der große Schritt in die Champions League gelingen. Die Statistik im Vergleich mit den Hanseaten spricht dabei nicht unbedingt für Bayer 04.

Zuletzt zwei 4:2-Siege

Bayer 04 behauptete sich in den beiden vergangenen Begegnungen mit dem HSV jeweils mit 4:2. Zuvor allerdings waren die Leverkusener sieben Mal in Folge gegen die Hamburger sieglos geblieben.

Immer für ein Tor gut

In der BayArena lief es für den HSV in der jüngeren Vergangenheit sehr ordentlich. Aus den letzten fünf Spielen verbuchte der Bundesliga-Dino drei Siege und ein Remis und erzielte immer mindestens einen Treffer.

Weiter Rückrunden-Primus

Bayer 04 verlor nur zwei seiner letzten elf Bundesliga-Spiele (acht Siege, ein Unentschieden) und blieb dabei lediglich beim 0:2 in Köln ohne eigenen Treffer. Mit 31 Punkten stellt die Werkself weiterhin das beste Rückrundenteam.

Starke Serie

Zu Hause gewann die Werkself die letzten sechs Spiele in Folge und erzielte stets mindestens zwei Treffer. Die letzte Heimniederlage gab es zum Rückrundenstart gegen Meister Borussia Dortmund (1:3).

Konstanz im Ranking

Seit 14 Spieltagen steht Leverkusen ununterbrochen auf Platz zwei. Mit zwei Punkten aus den verbliebenen beiden Spielen kann Bayer 04 die Vize-Meisterschaft zementieren.

Gelbe Gefahr

Hamburgs Zé Roberto hatte bei Bayer 04 seine erste Station in der Bundesliga, er absolvierte von 1998 bis 2002 für die Werkself 113 Bundesliga-Partien und schoss 17 Tore. Gegen seinen Ex-Klub fehlt er allerdings gelbgesperrt. Bei Bayer 04 droht Renato Augusto und Sidney Sam eine Gelbsperre für das Saisonfinale in Freiburg.

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Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
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Wenn Sie oder jemanden, den Sie kennen, ein Problem mit Spielsucht hat, raten wir Ihnen, dass Sie Hilfe von einer dieser anerkannten Organisationen in Betracht ziehen:

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