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Boakye in Mainz
Gestern wurde noch ein Geheimnis darum gemacht – aber Isaac Boakye soll bereits heute als neuer Stürmer des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 vorgestellt werden. Wahrscheinlich wird der Ghanaer des Bundesligisten VfL Wolfsburg bis Saisonende ausgeliehen.
Mainz’ Sportdirektor Christian Heidel kündigte gestern an, dass die 05er heute einen neuen Angreifer präsentieren. Wer es ist, wollte er nicht verraten, deutete aber an: „Wir waren mit dem Spieler schon länger einig. An Silvester habe ich den Verantwortlichen seines Klubs in dessen Urlaubsort in Tirol aufgesucht und alles klar gemacht.“ VfL-Trainer Felix Magath war dort mit seiner Familie Ski fahren. Auch Boakye-Berater Roland Kopp wollte die Katze noch nicht aus dem Sack lassen, meinte aber: „Wir haben nur mit Mainz verhandelt und eine gute Einigung angestrebt. Den Rest haben die Vereine geklärt…“
Quelle: WAZ
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Ja, sieht wohl danach aus:
Wolfsburger Boakye wird wohl ein 05er VfL will Ghanaer ziehen lassen / Mainzer geben Namen ihres neuen Stürmers heute bekannt
Vom 03.01.2008
Bei dem neuen Stürmer, dessen Name Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 heute bekannt geben will, handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Isaac Boakye vom Bundesligisten VfL Wolfsburg.
Von
Rüdiger Lutterbach
Zwar gab es dafür gestern von keinem der beiden Vereine eine offizielle Bestätigung, doch nach Informationen unserer Zeitung ist der Wechsel des 26-jährigen Ghanaers an den Bruchweg so gut wie perfekt. Bereits vor einigen Wochen war Boakyes Berater Wolfgang Vöge auf einer ghanaischen Internetplattform mit der Nachricht zitiert worden, der FSV Mainz 05 habe sich nach seinem Klienten erkundigt. Gegenüber unserer Zeitung war Vöge damals zu keiner Stellungnahme bereit gewesen, auch gestern war er telefonisch nicht zu erreichen. Es soll jedoch zuletzt "sehr intensive" Gespräche zwischen Boakye und seinem Berater auf der einen sowie 05-Manager Christian Heidel auf der anderen Seite gegeben haben.
Heidel bestätigte am Dienstag, er habe den verantwortlichen Vertreter des abgebenden Vereins eigens an Silvester in dessen Skiurlaubsort aufgesucht, um den Wechsel perfekt zu machen. Und Felix Magath, beim VfL bekanntlich Trainer und Sportdirektor in Personalunion, verbrachte den Jahreswechsel beim Skifahren...
Boakye war im Sommer 2006 für 1,2 Millionen Euro von Arminia Bielefeld nach Wolfsburg transferiert worden. Der Angreifer absolvierte bislang 61 Erstligaspiele, in denen er 14 Tore erzielte. In der laufenden Spielzeit kam er nur zu zwei Kurzeinsätzen. Vöge bezeichnete die Situation seines Mandanten als "sehr unbefriedigend". Boakye steht beim VfL noch bis 2009 unter Vertrag, sein Jahresgehalt wird auf rund 1,2 Millionen Euro taxiert. Allerdings gilt der 18-fache Nationalspieler, der zuletzt keine Berücksichtigung mehr in Ghanas Auswahl fand, als sehr verletzungsanfällig.
Der 1,80 m große und 73 Kilo schwere Stürmer ging bis 2003 in seinem Heimatland für den FC Asante Kotoko Kumasi auf Torejagd, bevor ihn Arminia Bielefeld in die Zweite Bundesliga holte. Boakye war damals auch bei Mainz 05 als Neuzugang im Gespräch, doch er entschied sich für das lukrativere Angebot der Westfalen. Bei der Arminia absolvierte er gleich in seiner ersten Saison 26 Spiele. Mit 14 Toren hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Erste Bundesliga, wo er in zwei Jahren 35 Spiele bestritt und zehn Treffer erzielte. Im Juni 2006 folgte der Wechsel nach Wolfsburg. Dort erwischte der Angreifer, der besonders durch seine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor besticht, einen durchaus viel versprechenden Start. In der Saison 2006/07 stand er 24 Mal auf dem Rasen, erzielte vier Treffer. In der laufenden Runde war Boakye jedoch mehrfach am Knie verletzt, so dass er immer wieder Zwangspausen einlegen musste und den Anschluss an die Stammformation verlor.
Mittlerweile ist er zwar wieder fit, in den Planungen seines Trainers spielt er aber keine Rolle mehr. Magath machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass er den Angreifer gerne ausleihen oder gar verkaufen würde. Und als Manager ist Magath bereits damit beschäftigt, die Lücke, die Boakyes Weggang im Kader hinterlassen würde, zu schließen: Der beim VfB Stuttgart aussortierte Danijel Ljuboja wird am Freitag zum Trainingsauftakt in Wolfsburg erwartet und fliegt am nächsten Montag mit dem Team ins Trainingslager nach Albufeira/Portugal. Nach der Rückkehr soll entschieden werden, ob der serbische Angreifer verpflichtet wird.
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Trainingsauftakt mit Dimo Wache und Elkin Soto
Am Freitag um 10 Uhr startet der 1. FSV Mainz 05 mit dem ersten Training im Jahr 2008 in die Vorbereitung auf die Rückrunde der Zweiten Fußball-Bundesliga. Kapitän Dimo Wache und Mittelfeldspieler Elkin Soto geben dabei nach langwierigen Verletzungen (Bänderriss in der Schulter bzw. Kreuzbandriss) ihr Comeback im Trainingsbetrieb der Mannschaft. Beide werden in den kommenden Tagen dosiert an die volle Trainingsbelastung herangeführt und haben die Teilnahme am Trainingslager der 05er vom 9. bis zum 18. Januar in Costa Ballena (Andalusien) fest eingeplant. Zum Kader des 1. FSV Mainz 05 beim Hallenturnier Licher Hessen Cup am Freitagabend in der Frankfurter Ballsporthalle werden beide nicht gehören.
Verletzungsbedingt fehlen im Teamtraining am Freitag Christian Wetklo, Tim Hoogland, Petr Ruman und Mario Vrancic. Christian Wetklo liegt in der Rehabilitation nach seiner Schulteroperation im Plan, soll voraussichtlich in zwei Monaten wieder ins Teamtraining einsteigen. Tim Hoogland, der sich im letzten Hinrundenspiel beim FC St. Pauli einen Anriss des Außenbandes im rechten Knie zugezogen hatte und konservativ behandelt wurde, soll in etwa einer Woche mit leichtem Balltraining beginnen und bei normalem Heilungsverlauf weitere zwei Wochen später komplett ins Teamtraining einsteigen. Petr Ruman (Bandscheibenvorfall) begibt sich am Freitag zu einem medizinischen Check bei seinem Operateur in Straubing, mit dem das weitere Aufbautraining besprochen wird. Mario Vrancic (Schlüsselbeinbruch) absolviert zunächst noch Aufbautraining.
Fehlen wird beim Trainingsauftakt am Freitag auch Felix Borja. Der ecuadorianische Angreifer steigt erst am Sonntag wieder ins Training ein, er hat nach einem kleinen operativen Eingriff an einer Sehne in der Fußsohle nach dem letzten Hinrundenspiel zwei Tage verlängerten Urlaub erhalten.
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Kigges: Hallo Tim. Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast. Das Spiel am Freitag gegen Köln war sicherlich auch für Dich etwas Besonderes. Die Leistung in der Hinrunde war nahezu tadellos. Hättest Du gedacht, so schnell in Mainz Fuß zu fassen und Stammspieler zu werden?
Tim: So schnell vielleicht nicht. Am Anfang hat man vielleicht gesehen, dass ich in den ersten Spielen noch etwas Eingewöhnungszeit brauchte, was dann aber doch recht gut geklappt hat. Fußballerisch bin ich total froh, so wie es bisher gelaufen ist. Ich glaube, besser hätte man es sich nicht erträumen können. Privat bin ich auch sehr gut angekommen.
Kigges: Du kommst aus dem Ruhrgebiet - da ist alles ein wenig größer und enger zusammen. Hier hast Du in der Umgebung mehr "Luft" und auch mal das Ländliche. Wie gefällt Dir diese neue Umgebung?
Tim: Es natürlich schon schön. Ich wohne hier nicht direkt im Zentrum und ich kann auch aufs Land schauen. Die Möglichkeit hatte ich so nicht im Ruhrgebiet. Aber eigentlich bin ich schon ein Stadtmensch und möchte das auch nicht missen. Ich halte mich auch echt gerne in der Innenstadt auf - die mir sehr gut gefällt.
Kigges: Du hattest in einem Interview mal gesagt, dass Deine Lieblingsposition die des Innenverteidigers ist. Welche Leistung muss man denn von Dir erwarten, wenn Du erst auf deiner Lieblingsposition spielst? Oder hast Du Dich jetzt mit Deiner neuen Rolle als rechter Verteidiger angefreundet?
Tim: Das hat sich schon dahingehend geändert, dass ich die Position des rechten Verteidigers als meine Heimposition sehe. Auf Schalke war es immer so, dass ich auch in der Innenverteidigung trainiert habe und wenn ich gespielt habe, dann war es meistens auch in der Innenverteidigung. Da wusste ich vielleicht noch nicht, was ich rechts besser machen kann.
Kigges: Hat man auf Schalke vielleicht nicht erkannt welche Qualitäten Du auf der Position rechts hast und Dich vielleicht falsch gefördert?
Tim: Ich glaube, da sind verschiedene Sachen zusammengekommen. Zum einen war mit Rafinha schon ein sehr starker Spieler auf der Position, der auch wenig verletzt war. Zwar habe ich immer ziemlich gut trainiert. Nur auf Schalke ist es auch so, dass die Trainingsleistung nicht so bewertet wurde wie hier und sich manche Spieler mehr rausnehmen konnten. Vielleicht hat auch das Verhältnis zwischen Trainer und mir nicht so geklappt.
Kigges: Du hattest vor dem Wechsel nach Mainz schon mal die Möglichkeit, zu einem anderen Verein zu gehen - unter anderem nach Hoffenheim. Du hast Dich für einen Verbleib entschieden, da Dir damals die sportliche Perspektive auf Schalke günstiger schien. War sie das bei Deinem Wechsel nach Mainz nicht mehr?
Tim: Der Wechsel von Heiko Westermann war schon ein Knackpunkt. Der Wechsel stand schon längere Zeit im Raum. Ich habe mich dann mit meinem Berater zusammengesetzt, um einen neuen Verein zu finden. Dann kam irgendwann der Anruf von Kloppo und alles ging recht zügig.
Kigges: Wie man hört, hat Kloppo Dich im Urlaub auf den Malediven erwischt. Hat er Dich am Strand erreicht?
Tim: Nicht ganz. Ich war schon etwas vorbereitet, da mein Berater mich informiert hatte, dass sich jemand melden könnte. Immer, wenn ich aufs Zimmer gekommen bin, hatte ich wieder eine neue Nachricht von Kloppo auf der Mailbox. Dann hat er fünf Male am Tag angerufen. Er hat sich wirklich sehr bemüht - anders als dies bei anderen Vereinen der Fall war.
Kigges: Es wird oft von neuen Spielern in Mainz gesagt, dass Trainer Klopp der entscheidende Faktor für einen Wechsel nach Mainz gewesen ist. War das bei Dir ähnlich?
Tim: Auf jeden Fall, da kann ich nur 100%ig zustimmen. Am Anfang war er recht lustig, hat mir aber später auch gesagt, was der Ernst der Lage ist und was er von mir alles erwartet und verlangt. Da sind dann viele Punkte zusammengekommen bei welchen ich mir schließlich gedacht habe, dass dies zwar zwar ein Schritt in die zweite Liga ist, aber ich habe natürlich auch mitbekommen, was hier so mit den Fans los ist. Das gibt es auch nicht so oft. Ich bin auch von einem Verein gekommen, bei welchem die Fans Stimmung machen und das war auch das, was ich brauchte und dadurch ist mir die Entscheidung auch leichter gefallen.
Kigges: Sieht die aktuelle Situation auch so aus, wie Kloppo Dir das aufgezeigt hat?
Tim: Ja, das kann man schon sagen.
Kigges: Hast Du mit anderen Spielern gesprochen, die mal in Mainz gespielt haben?
Tim: Mimoun war eigentlich die Person, von der ich das meiste gehört habe. Er hat sich nur positiv über den Verein geäußert. Das war schon am Anfang so, als er zu uns kam. Er hat mir bei diesem Schritt sehr geholfen.
Kigges: Was unterscheidet denn - mal abgesehen von ihrer Anzahl - die Fans von Mainz und Schalke?
Tim: Auf Schalke ist die Erwartungshaltung viel höher. Da wurde nach einem schlechten Spiel, wenn es mal nicht so lief, häufiger gepfiffen. In Mainz gab es nach dem Spiel gegen Augsburg zwar auch Pfiffe, aber ich denke, dass das die Ausnahme war und sonst nicht so oft passiert.
Kigges: Wie viel bekommt Ihr eigentlich von der Stimmung mit? Ist es nur laut oder versteht Ihr sogar den Text oder die Lieder?
Tim: Im Spiel ist es einfach nur laut - das puscht auch am meisten. Wenn mal eine kurze Unterbrechung ist, kann man schon mal hinhören.
Kigges: Wie klappt bei der Lautstärke eigentlich die Kommunikation untereinander? Versteht man da noch etwas?
Tim: Wenn der Mitspieler in der Nähe ist, dann ja, aber sobald der mal 20 Meter weg ist, versteht man gar nichts mehr. Den Trainer hört man meistens auch nicht. Vieles geht dann mit Händen und Füßen. Das geht schneller und schont die Stimmbänder.
Kigges: Du hattest ja auch die Möglichkeit, nach Hoffenheim zu gehen. In Sachen Fans sieht es da ja eher mau aus. War das für Dich auch ein Grund, nicht dorthin zu wechseln? Oder hat die sportliche Perspektive den Ausschlag gegeben?
Tim: Die sportliche Perspektive habe ich dort auch gesehen, denn ich gehe davon aus, dass der Verein in den nächsten fünf Jahren in der Bundesliga spielt. Mich hat aber sonst nichts zu diesem Verein hingezogen. Hoffenheim war nichts für mich. Ich möchte natürlich auch bei einem Verein spielen, mit dem ich mich identifizieren kann. Als ich Spiele von Mainz gesehen habe oder wir hier selbst gespielt haben, hat es mir stets gut gefallen.
Kigges: Um noch ein wenig in Deiner Laufbahn zurückzugehen: Dein erster Verein war der VfB Hüls. Weißt du, wo die im Moment spielen?
Tim: Die sind aus der Oberliga abgestiegen und spielen jetzt in der Verbandsliga.
Kigges: Hast du noch Kontakt zu dem Verein?
Tim: Der Verein spielt ja in Marl und meine ganze Verwandtschaft wohnt noch dort. Ich weiß zwar nicht, auf welchem Tabellenplatz sie stehen, habe aber auch zu meiner Zeit auf Schalke das eine oder andere mitbekommen, da die Schalker Amateure ja auch gegen sie gespielt haben.
Kigges: In einem Interview zu Deiner Schalker Zeit hast Du mal gemeint, Du würdest gerne mit Cristiano Ronaldo zusammenspielen. Was fasziniert Dich an ihm?
Tim: Er ist einer, der seinem Gegner schon einen Knoten in die Beine spielen kann. Die Technik, der Torabschluss, den er hat - sowas sieht man nicht so oft. Er spielt im rechten oder linken Mittelfeld. Mir wäre es am liebsten, er würde dann rechts spielen, dann müsste ich nicht so viel laufen. Was jetzt nicht heißen soll, dass unser rechtes Mittelfeld nicht läuft, aber mit ihm müsste man dann nach vorne nicht so viel machen.
Kigges: Cristiano Ronaldo ist ja auch einer, der gerne mal austeilt und nicht gerade als der fairste Spieler bekannt ist. Wie gehst Du mit dem Thema Fairplay und Fairness um?
Tim: Mich hat es in Aachen schon ziemlich geärgert, dass ich meine erste gelbe Karte bekommen habe. Die war schon etwas überflüssig gewesen. Rote Karten hatte ich bisher (er zählt nach) vier.
Kigges: Wie gehst Du mit Spielern um, die schon bei einem lauen Lüftchen umfallen oder provozieren? Wie bekommt man so etwas in den Griff?
Tim: Es gibt schon Momente, in welchen ich mir überlegte, was ich mit diesem und jenem jetzt am liebsten anstellen würde. Das bringt einem aber selbst nichts. Man muss zusehen, dass man die Konzentration behält und davon Abstand hält. Ich gehe dann auch mal zum Schiri und sage, er solle mal ein wenig auf den Spieler achten. Man darf sich bloß nicht anstecken lassen - das ist der größte Fehler.
Kigges: Das Mainzer Spiel gilt als sehr leidenschaftlich – fast könnte man meinen, das sei ein Lieblingswort des Trainers. Viele sagen, Du verkörperst das im Moment nahezu perfekt. Bist Du auch neben dem Platz so?
Tim: Vor dem Spiel kann ich nicht still sitzen. „Rosi“ meinte vor dem Spiel in Aachen zu mir, ich sollte mich mal beruhigen und mal den einen oder anderen Espresso weglassen (lacht). Aber sobald ich bei meiner Freundin zu Hause bin, kann ich gut abschalten. Dann gehöre ich eher zu den Menschen, die etwas weniger reden.
Kigges: Nach einem Spiel seid Ihr logischerweise alle ziemlich platt. Wie sieht z.B. so eine Rückfahrt von Aachen aus? Wird da noch etwas gefeiert oder schläft der Bus?
Tim: In dem Fall hat die Rückfahrt schon Spaß gemacht. Irgendwann sind die ersten dann schon eingeschlafen. Nebenbei lief noch eine DVD und – und der eine oder andere hat sich ein Siegesbierchen gegönnt. Insgesamt läuft aber alles ziemlich ruhig.
Kigges: Du hast, nach eigener Aussage, Dein Hobby zum Beruf gemacht. Was würde denn Tim Hoogland machen, wenn er nicht Profi-Fußballer geworden wäre?
Tim: Das ist ne gute Frage. Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Ich wollte schon sehr lange Fußballprofi werden. Das hatte ich immer im Kopf. Wobei ich natürlich auch Glück gehabt, dass bisher fast alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Kigges: Du hattest also schon recht früh das Gefühl: das wird was.
Tim: Ja. Ich denke, wenn man bei Schalke in der B-Jugend ist, dann merkt man schon, das könnte was werden. Vor allem, wenn man schon zu dieser Zeit Stammspieler und Wortführer innerhalb des Teams ist. Gerade in der Jugend ist das in meinen Augen ziemlich wichtig.
Kigges: Dein bisher schönster Moment im Fußball war die Meisterschaft mit der B-Jugend auf Schalke im Jahre 2004. Der Aufstieg mit Mainz würde das sicherlich toppen.
Tim: 100%ig. Das Tor gegen Köln hat es sogar nach oben geschraubt und die Meisterschaft mit der B-Jugend an zweite Stelle gesetzt. Immerhin schießt man als Abwehrspieler nicht so viele Tore.
Kigges: ... und dazu noch so ein schönes.
Tim (strahlt): Da muss ich echt sagen: das war echt schön.
Kigges: Das Spiel am Freitag hat sicherlich auch dem letzten Kritiker gezeigt, dass der FSV aufsteigen will – und kann. Anfang der Saison wurde das Wort "Aufstieg" allerdings noch nicht so gerne verwendet.
Tim: Ich glaube, vor der Saison wollte man erst einmal schauen, wie weit wir oben dran sind. Das ist für mich schon in Ordnung, denn man weiß nie, wo die Reise hingeht. Gerade nach so einem Umbruch mit vielen Neuverpflichtungen. Wenn man sich die letzten Spiele von uns allerdings anschaut, habe ich das Gefühl, dass wir uns nur noch selbst ein Bein stellen können. Wir haben es selbst in der Hand. Gerade angesichts der Tatsache, dass jetzt noch der eine oder andere zurückkommt, wird der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft noch größer und kann für einen Aufschwung sorgen.
Kigges: So ein Konkurrenzkampf kann natürlich auch den einen oder anderen unzufrieden Spieler zurücklassen. Kann es dadurch innerhalb der Mannschaft zu dem einen oder anderen Problem kommen?
Tim: Die Gefahr kann immer bestehen, aber das, was ich in dem letzten halben Jahr mitbekommen habe, welche Mentalität wir in der Mannschaft haben, spricht dafür, dass wir solche Probleme nicht bekommen werden.
Kigges: Wie fängt die Mannschaft solche negativen Momente ab, in denen der eine oder der andere Spieler als Buhmann dargestellt wird? Besonders Miroslav Karhan hatte bis zu dem Spiel gegen Köln nicht den besten Stand bei vielen Stadionbesuchern.
Tim: Das ist auf jeden Fall Scheiße. Wir alle wissen, was Miro kann - das hat er jetzt gegen Köln wieder gezeigt. Es ist aber nicht so, dass man zu Miro gehen und sagt: "Hey, nimm das nicht so ernst." Dafür ist er Profi genug. Zudem denke ich, dass das Spiel gegen Köln jetzt auch den letzten Kritiker hat verstummen lassen. Die Standing Ovations haben ihm richtig gut getan.
Kigges: Mit Miro scheinst Du auf dem Platz besonders gut zu harmonieren...
Tim: Miro und ich müssen uns gar nicht so viel auf dem Platz unterhalten. Das Ganze klappt auch so schon hervorragend. Ich denke, dies liegt daran, dass wir die meisten Spiele zusammen angefangen haben und uns schon gut eingespielt haben.
Kigges: Dass man in Mainz viel laufen muss, ist ja auch bekannt...
Tim: Das stimmt tatsächlich. Ich muss sagen, beim Spiel gegen Koblenz saß ich in der Halbzeit in der Kabine und dachte "Was ist denn hier los"? Ich war natürlich nervös vorm ersten Spiel. Ich dachte echt, das ganze Spiel so viel laufen? Wenn ich jetzt schaue, das ich in 20 Minuten mehr laufe als im ersten Spiel... Das macht schon Spaß.
Kigges: Meinst Du, die Winterpause kommt gelegen oder bremst das den Schwung ein wenig?
Tim: Ich denke, die Pause stört uns nicht weiter. Wir können den Schwung schon mitnehmen. Zudem haben wir mit Stuttgart und dem KSC zwei Mannschaften, die das unterstützen.
Kigges: Und ihr habt noch das Hallenturnier in Frankfurt. Spielst du das gerne?
Tim: Ja, das hat mir schon immer Spaß gemacht.
Kigges: Vorher kommt noch das Spiel bei St. Pauli - sicherlich ein harter Brocken.
Tim: Wir wissen ganz genau, was uns da erwartet. Felix wie auch einige andere, die noch nicht so lange in Deutschland sind, wissen das vielleicht noch nicht, die haben wir aber schon entsprechend darauf eingestimmt. Es wird auf jeden Fall ein Kampfspiel, vielleicht ähnlich wie in Aachen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass man so technisch spielen kann wie gegen Köln. Es werden viele lange Bälle gespielt. Wir wollen auf jeden Fall punkten - noch besser wären natürlich 3 Punkte.
Kigges: Egal, wie das Spiel ausgeht: Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde?
Tim: Ich glaube, in den letzten Spielen war es so, dass man keinen Spieler besonders hervorheben könnte. Wir haben viel über die Mannschaftsleistung erreicht. Natürlich hat man einzelne Spieler, die sich etwas abheben. Neven zum Beispiel. Es ist wirklich unglaublich was der Junge mit seinen 19 Jahren spielt. Oder Ischi - was der in Aachen gehalten hat, das war auch Wahnsinn. Peko und Gunki räumen alles ab. So könnte ich jetzt über jeden weiterreden.
Kigges: Du hattest ja auch schon mal die Ehre, auf dem Zaun die Humba anzustimmen. Wie war es da oben?
Tim: Das war richtig geil und es hat mich unheimlich stolz gemacht, da oben stehen zu dürfen. Die Mannschaft hat auch Spaß dran.
Kigges: Die Fan-Nähe ist in Mainz sicherlich etwas anders als bei anderen Vereinen. Kleines Beispiel: der Mannschaftsbus hält vor dem Spiel an der Eishalle inmitten der Fans.
Tim: Das fängt ja schon vorher an. Ich sitze hinten im Bus mit Daniel Gunkel - wir sehen dann schon die Leute vorne an der Uni-Kreuzung zum Stadion strömen. Das kriegen wir schon mit. Auch wenn die Fans dann eine Gasse machen und applaudieren. So gefällt es mir natürlich auch besser als beispielsweise auf Schalke, wo du unten in die Arena reinfährst und von den Fans nicht viel mitbekommst.
Kigges: Beim Training ist hier auch weniger los...
Tim: Ja, auf Schalke war das etwas mehr.
Kigges: Der Trainingsauftakt bei uns war aber auch nicht ohne, oder?
Tim: Das war richtig stark. So viele Leute trotz dieses Wetters. Es hatte ja vorher noch geregnet.
Kigges: Wie kam es bei den Neuen an, die jetzt nicht so sehr mit vielen Fans zu tun hatten?
Tim: Srdjan Baljak hat schon gestaunt. Genauso wie Miro. Der hat ja in Wolfsburg auch nicht so viel in der Richtung erlebt. Er meinte, dass das echt unglaublich ist.
Kigges: Tim, vielen Dank, dass Du Dir für uns Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir alles Gute!
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Stadionbau in Mainz
Am "Europakreisel" dreht sich alles im Kreis
Den Fastnachtern in Mainz bleibt für ihr fröhliches Treiben in diesem Jahr wenig Zeit, schließlich ist die Kampagne sehr kurz. Und auch dem selbsternannten Karnevalsverein Mainz 05 rennt die Zeit davon. Das Stadionprojekt kommt nicht voran.
Die Grundstückfragen für das Mainzer Stadionprojekt am "Europakreisel" sollen nun bis Ende Januar geklärt werden. Scheitert dieses Vorhaben, steht dem Verein eine ungewisse Zukunft bevor.
Rückblick: Am Karfreitag des vergangenen Jahres schien alles klar: Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD), der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel und 05-Präsident Harald Strutz einigten sich auf ein Finanzierungsmodell für eine neue Fußballarena am Standort "Europakreisel". Die Stadt Mainz wurde als Bauherr mit der Klärung der Grundstücksfragen beauftragt. Mehr als 120 Grundstückseigner würden nun für dieses Projekt ihre Äcker verkaufen, vier bis fünf Eigentümer verweigern hartnäckig eine Veräußerung ihres Besitzes. Auch Optionen seitens der Kommune wie Tauschgelände oder Erbbaupachtrechte konnten die "Unwilligen" zu überzeugen. Ultimatum des Vereins abgelaufen
Bis zum 31. Dezember 2007 wollte der Verein die Grundstückfragen geklärt wissen. Anschließend sollte, so der Zweitligist, auf den Alternativstandort "Portland" gesetzt werden. Dieser Standort wäre allerdings nur zweite Wahl, liegt er doch erheblich weiter weg vom Vereinssitz, dem Mainzer Bruchweg. Die Diskussionen um den Standort "Europakreisel" bergen einigen Zündstoff. Unter den "Nichtverkäufern" sollen auch zwei 05-Dauerkartenbesitzer sein: "Da geht es teilweise um fünf Meter breite Grundstücke. Den Besitzern bieten wir nebenan viermal so große Grundstücke an. Es wird niemand geschädigt", so FSV-Manager Christian Heidel. Für 05-Präsident Strutz ist dieses Verhalten "sozial verantwortungslos." "Da gibt es Leute, die 'Nein' sagen, aber im 05-Fantrikot herumlaufen", so der Vereinschef resigniert.
Mainz 05 will an Stadtteil spenden
Nun hat der Fußballklub dem Stadtteil Gonsenheim eine Spende in Höhe einer Viertel Million Euro zugesagt, sollte das Stadionprojekt doch noch am "Europakreisel" möglich gemacht werden können. Auch den Sportverein SV Gonsenheim wollen die 05er bei seinem Sprung in die Oberliga unterstützen.
Strutz: Klopp braucht Perspektive
Am 17. Januar tagt der Haupt- und Bauausschuss des Mainzer Stadtrats. Bis dahin sollen neue Erkenntnisse in der Grundstücksfrage vorliegen. Gelingt in der Stadionfrage kein entscheidender Fortschritt, drohen dem Verein weitere Probleme: Die Verträge von Trainer Jürgen Klopp und Manager Christian Heidel laufen im Sommer aus. Strutz weiß: "Wir müssen Klopp eine Perspektive aufzeigen. Wenn Bayern München oder vielleicht auch der HSV anfragen, dann haben wir vermutlich keine Chance. Sonst glaube ich schon, dass er gerne die Erfüllung unseres Traums von einem neuen Stadion miterleben würde."
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Borja-Kauf steht bevor
Vom 07.01.2008 grü. Heute stellt sich heraus, ob Christian Heidel, Manager des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05, diesen Monat noch in ein Flugzeug Richtung Griechenland steigen muss, oder ob die 05er die frühzeitige Kaufoption für Stürmer Felix Borja auch per Fax regeln können. "Ich bin mir mit den Verantwortlichen von Olympiakos Piräus mündlich einig. Wir setzen das jetzt alles in Englisch auf, dann könnte es auch so ganz schnell gehen", sagt der Mainzer. Der 24-jährige Borja ist normalerweise bis Saisonende an den Bruchweg-Klub ausgeliehen. Kommt der Deal erwartungsgemäß zu Stande, ist der momentan neunfache Saisontorschütze aus Ecuador bis 2011 05er.
Heidels Restprogramm im Winter: Vertragsverlängerung mit Cheftrainer Jürgen Klopp und Klärung der eigenen Zukunft - die Verwirklichung des Stadionprojekts, an dem fast alles für den Verein hängt, liegt nicht in Händen des 44-Jährigen. "Zu meiner Zukunft werde ich mich frühestens nach dem Trainingslager äußern", sagt der Manager. Das läuft vom 9. bis 18. Januar. Am 17. Januar wird das Stadionprojekt im Stadtrat diskutiert. Klopps Entscheidung kann sich locker bis in den März hinziehen.
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"Klopp vertraut mir, das ist das Wichtigste" 05-Zugang Isaac Boakye glücklich über den Neustart
Vom 07.01.2008
Seit Samstagmorgen dreht Isaac Boakye in Trainingsklamotten des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 seine Runden. Gestern sprach die AZ mit dem 26-jährigen Stürmer, der zunächst bis Saisonende vom Erstligisten VfL Wolfsburg an den Bruchweg ausgeliehen ist. Wider die Ankündigung Wolfsburger Journalisten funktioniert die Verständigung mit dem Ghanaer in Englisch gut. Boakye redet nur äußerst leise.
Herr Boakye, wie ist Ihr erster Eindruck von den Kollegen, vom Trainergespann?
Boakye: Es tut gut, hier zu sein. Ich bin freundlich empfangen worden. Aber die Kollegen wirken auch alle sehr selbstbewusst. Das gefällt mir.
Trainer Jürgen Klopp wollte Sie unbedingt haben, weil er Sie vor vier Jahren schon eine Zeitlang im Probetraining hatte, bevor Sie dann nach Bielefeld wechselten. Klopp weiß also genau, was für ein Typ Spieler Sie sind. Wissen Sie auch, was für ein Typ Trainer Klopp ist?
Boakye: Als ich vor ein paar Wochen zur medizinischen Untersuchung und Gesprächen mit dem Trainer und dem Manager hier in Mainz war, hat es mich unheimlich motiviert zu hören, welche Meinung der Trainer von mir hat. Dass ich im bisherigen Saisonverlauf in Wolfsburg wenig gespielt habe, hat ihn nicht interessiert. Er vertraut mir. Das ist das Wichtigste für mich. Nach Spielen mit Bielefeld und Wolfsburg gegen Mainz haben wir uns immer wieder kurz unterhalten, miteinander gelacht. So etwas macht auch Eindruck.
Warum haben Sie den Durchbruch in Wolfsburg nicht geschafft?
Boakye: Die vergangene Saison ist etwas unglücklich gelaufen, da war ich zu Anfang verletzt, habe dann aber zum Saisonende hin gut gespielt. Vor dieser Saison hatte ich eine gute Vorbereitung, habe in Testspielen viel getroffen, aber der Trainer hat mich nicht aufgestellt. Ich weiß nicht wieso, aber sowas gibt´s ja auch häufiger im Profigeschäft. Vielleicht ist es gut, dass es so gelaufen ist. Hier kann ich unbelastet neu starten.
Kollegen in Wolfsburg sprechen davon, dass Sie ständig mit kleineren Verletzungen zu tun hatten. Wie steht es um Ihre Gesundheit?
Boakye: Meine angeblichen Verletzungen sind in Wolfsburg von Leuten nur als Entschuldigung dafür benutzt worden, dass ich nicht gespielt habe. Ich war von Juni bis Dezember 2007 nicht einmal verletzt, ich habe jeden Tag trainiert. Aber mich interessiert die Vergangenheit jetzt nicht mehr.
Jürgen Klopp lobt ihre offensiven Stärken, spricht aber auch von einem ausbaufähigen Defensivverhalten. Hat er Recht?
Boakye: Als ich in Bielefeld Stammspieler war, habe ich viel Defensivarbeit geleistet. Es kommt halt immer auf die Spielsituation an, nach der richte ich mich. Und natürlich nach den Worten des Trainers.
Sie haben Arminia Bielefeld 2003/04 mit 14 Treffern zum Aufstieg verholfen. Was haben Sie sich für die Rückrunde in Mainz vorgenommen, in der es wieder um den Aufstieg geht?
Boakye: Ich bin kein Wahrsager, kann also nicht von einer bestimmten Trefferquote sprechen. Klar ist, dass ich Tore erzielen will. Aber ich will diesem Team, das jetzt schon sehr viel erreicht hat, einfach durch mein Spiel weiterhelfen, damit ein Traum für uns wahr wird.
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Der 1. FSV Mainz 05 bindet Torjäger Felix Borja langfristig. 05-Manager Christian Heidel hat sich am Dienstag mit Borjas ehemaligen Club, dem griechischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Olympiakos Piräus, auf den endgültigen Wechsel des Angreifers verständigt. Der Zweitligist erwarb damit bereits jetzt die Transferrechte ohne die zum Saisonende vereinbarte Kaufoption wahrzunehmen. Über die Transfersumme vereinbarten beide Klubs Stillschweigen.
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In Costa Ballena Grundlage für Aufstieg schaffen 05er beziehen heute zehntägiges Trainingslager in Andalusien / Klopp will intensives Programm durchziehen
Vom 09.01.2008 Ab nach Andalusien. Heute um 15.15 Uhr startet Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 vom Flughafen Frankfurt-Hahn aus in Richtung spanischer Sonne. Klares Ziel für das zehntägige Trainingslager: Die Mannschaft so in Schuss bringen, dass sie am Ende der Saison dort steht, wo sie sich nach der Vorrunde wiedergefunden hat. Nämlich auf einem Aufstiegsplatz.
Von
Roland Hessel
In den vergangenen drei (Erstliga-)Jahren gab´s eindeutig eine Menge zu tun für den FSV Mainz 05 in den Wintertrainingslagern. Vor allem in der vergangenen Saison, als sich die Mainzer zu einem totalen Neuanfang an der spanischen Küste eingefunden haben und danach ihr wilder Ritt durch die Rückrunde fast noch belohnt wurde. Das Reiseziel ist diesmal das gleiche, die Voraussetzungen indes ganz andere. Die zehn Tage an der andalusischen Küste sollen dafür sorgen, dass der Status Quo erhalten bleibt. Sollen beim Tabellenzweiten des Unterhauses die Grundlage schaffen, dass am Ende der Runde der Wiederaufstieg perfekt gemacht ist.
"Es geht in erster Linie darum, das, was gut war in der Hinrunde, noch besser zu machen", sagt so auch 05-Trainer Jürgen Klopp. "Wir haben in der kurzen Pause, wie jedes Jahr, sicherlich nicht so viel verloren. Die Jungs machen jedenfalls einen frischen Eindruck. Deshalb wollen wir zügig einsteigen in das volle Programm." Und dass dieses Programm sehr umfangreich und intensiv wird, daran lässt Klopp auch im Angesicht der fast schon beängstigenden Verletzungsmisere in der Hinserie keinen Zweifel. "Wir müssen und werden unser Programm durchziehen. Und am Ende werden wir sehen, wer fit genug ist, um zum Rückrundenstart mit von der Partie zu sein."
Der zweite Rang nach 17 Spieltagen bedeute lediglich, dass "wir einen guten Grundstock gelegt haben", so der 40-Jährige weiter. Aber schon der Auftakt am 3. Februar bei der TuS Koblenz offenbare bekanntlich seine Tücken. "Wir werden definitiv ohne die gesperrten Nikolce Noveski und Felix Borja antreten müssen. Ob Tim Hoogland, der noch nicht ins Mannschaftstraining einsteigen kann, dann wieder dabei ist, müssen wir abwarten. Auch Elkin Soto braucht noch seine Zeit", zählt Klopp die schon jetzt bekannten Probleme auf. Dazu können jederzeit neue stoßen. "Chadli Amri beispielsweise muss derzeit wegen Rückenproblemen im Training kürzer treten."
Deshalb sei es wichtig, dass seine Mannschaft zwei, vielleicht sogar drei Systeme beherrsche, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dass dabei Neuzugang Isaac Boakye eine entscheidende Rolle spielt, steht außer Frage. Die Integration des vom VfL Wolfsburg gekommenen Ghanaen macht Klopp indes keine großen Kopfzerbrechen. "Das stelle ich mir nicht so schwierig vor. Isaac ist ein Vollblutstürmer, der große Lust auf Fußball hat."
Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers sind natürlich auch die beiden Testspiele (siehe auch Infokasten). "Das erste absolvieren wir gewissermaßen noch aus der kalten Hose. Das schauen wir uns in Ruhe an. Gegen Bielefeld werden wir dann schon mehr sehen", so Klopp, der sich neben den zu erwartenden idealen Bedingungen (es werden für den Rest der Woche knapp 18 Grad mit leichter Bewölkung vorausgesagt) auf ein bekanntes Umfeld einstellen kann.
Perfekte Bedingungen
Denn schon im vergangenen Januar hatten sich die 05er in der Luxusherberge Barcelo Golf & Spa in Costa Ballena in der Region Cadiz auf die Rückrunde vorbereitet. Und weil die Bedingungen - vor allem der 200 Meter vom Hotel entfernt liegende Rasenplatz - rundum gut waren, haben sich die Mainzer entschieden, erneut diese Region anzusteuern. "Ich bin viel herum gereist und habe mir einiges angeschaut. Aber etwas besseres habe ich nicht gefunden", berichtete 05-Teammanager Axel Schuster: "Es gab keinen Grund, irgendwelche Experimente einzugehen." Der letztjährige Aufenthalt hätte ja gezeigt, dass man sich im erst 2005 erbauten Barcelo "richtig gut vorbereiten kann, was unser Start in die Rückrunde ja bewiesen hat", so Schuster weiter. Aber nicht nur der "sensationelle" Rasenplatz, der Fifa-Normmaßen entspricht, der "überragende" Fitness- und Wellness-Bereich des 236-Zimmer-Tempels sowie die beeindruckende Aussicht (alle Zimmer haben Meerblick) haben den Ausschlag für Costa Ballena gegeben. Auch die Logistik hat ein gewichtiges Wort mitgesprochen. Die Mainzer können nämlich vom Hahn direkt nach Jerez de la Frontera (rund 40 Kilometer vom Hotel entfernt) fliegen. Und da die Flugzeiten im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sich der 05-Tross noch viertel nach vier am Bruchwegstadion getroffen hatte, wesentlich besser sind, gab es für Schuster kaum eine Alternative. "Wir können am Morgen noch ganz normal in Mainz trainieren. Und zurück geht´s erst abends, was wiederum bedeutet, dass wir am Abflugtag in Spanien noch eine Einheit absolvieren können. Die Flugzeiten sind also einfach ideal für uns."
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"Verkaufsbereite" sind verärgert
Stadion-Grundstücke entzweien Eigentümer
Vom 10.01.2008
Von
Michael Erfurth
Bei den Grundstückseigentümern am Europakreisel stößt die sich zuspitzende Diskussion über den möglichen Stadion-Standort Portland auf ein geteiltes Echo: Während viele der über 120 verkaufsbereiten Eigentümer verärgert sind, dass sie womöglich auf fünfstellige Euro-Beträge verzichten müssen, halten einige der Eigentümer, die ihre Flächen nicht vermarkten wollen, einen Stadionbau in Weisenau für die bessere Lösung.
Hintergrund
Mehr als 140 Eigentümer verfügen über das rund 28 Hektar große Areal südlich der Saarstraße zwischen Europakreisel und Bahnlinie. Viele Grundstücke sind schmale Streifen von nur drei bis vier Meter Breite und 300 Meter Länge. Etwa fünf bis sechs Landwirte haben große Teile des Geländes gepachtet. Rund 15 Hektar benötigt die Stadt für den Bau der 05-Arena, für Parkplätze und Verkehrsflächen. Die verbleibenden Äcker will die Stadt kaufen, um Tauschgrundstücke für die vom Stadionbau direkt betroffenen Landwirte zu erhalten.
Fünf Eigentümer, die über Sperrgrundstücke im zentralen Bereich in unmittelbarer Nähe zum Europakreisel verfügen, wollen weiterhin nicht veräußern - und verhindern somit die Umsetzung der städtischen Pläne für den Bau der Coface-Arena. Auf dem gesamten 28-Hektar-Areal sind es über 20 Eigentümer, die einen Verkauf unter den von der Stadt genannten Bedingungen mit einem Quadratmeter-Preis von 35 Euro weiterhin ablehnen.
Alfred Zimmer, Landwirt aus Gonsenheim, besitzt Grundstücke in Randlage, an der die Stadt Interesse hat. Doch verkaufen will er nicht. Er hält die jetzt diskutierte Portland-Lösung für die bessere Variante. "Dort sind die Flächen bereits versiegelt." Auch städtebaulich sei ein Stadion an der Stadteinfahrt in Weisenau von Vorteil. Das Argument der schwierigeren Verkehrsanbindung lässt Zimmer nicht gelten. "Dies ist lösbar, wenn man es wirklich will." Am Europakreisel indes würde wertvolles Ackerland geopfert.
Ähnlich sieht es eine andere Grundstückseigentümerin: "Ich bin keine Gegnerin eines neuen Stadions, will es aber nicht an dieser Stelle." Sie befürchtet erhebliche Nachteile für die verbleibende Landwirtschaft, sollte am Europakreisel gebaut werden. Bauern müssten sich bei der Ernte nach den Jahreszeiten richten und nicht nach dem Spielplan von Mainz 05. Außerdem sei davon auszugehen, dass durch die Menschenmassen, die zu den Spielen ins Stadion kommen, die benachbarten Felder erheblich beschädigt würden. Die Eigentümerin, die aus Angst vor Repressalien durch erregte 05-Anhänger nicht namentlich genannt werden will, kritisiert, dass die Stadt einen Quadratmeterpreis von 35 Euro festgezurrt hat, an anderer Stelle im Stadtgebiet aber höhere Beträge zahle. Da der Stadionbau einem Profiverein zu Gute komme, der Millionensumme erwirtschafte, müsse das Gelände als Gewerbegebiet eingestuft werden und sei daher mehr wert. Auch das Angebot von Mainz 05, Vereinen und sozialen Institutionen in Gonsenheim 250 000 Euro als "Dankeschön" zur Verfügung zu stellen, kann die Verkaufsunwilligen offensichtlich nicht umstimmen.
August Werum indes, der seine Äcker veräußern will und sogar angeboten hat, in diesem Fall 1000 Euro für einen guten Zweck in Gonsenheim zu spenden, sieht die Sache anders. Eine Minderheit verhindere, dass das Gros der Grundstückseigentümer von dem städtischen Angebot profitieren könne, ärgert sich der Finther. Schließlich würden die meisten Eigentümer nur eine geringe Pacht erzielen, in seinem Fall seien es netto nur 22 Euro im Jahr. Da das Gelände südlich der Saarstraße, sollte das Stadionprojekt scheitern, in absehbarer Zeit landwirtschaftliche Fläche bleibe und nicht in ein Baugebiet verwandelt werde, entgehe den Eigentümern viel Geld. "Darunter sind auch viele ärmere Leute, denen die Chance zum Verkauf genommen wird."
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Ankunft auf die Minute genau Klopp-Elf in Andalusien eingetroffen
Vom 10.01.2008 Zumindest die Ankunft in Andalusien hat reibungslos funktioniert. Das Trainingslager des FSV Mainz 05, das heute um 10 Uhr mit der ersten Trainingseinheit unter der spanischen Sonne richtig losgeht, konnte eigentlich nicht besser starten.
Von
Roland Hessel
Am Mittwochvormittag hatte der Fußball-Zweitligist noch in der Heimat bei durchaus knackigen Temperaturen und bei bedecktem Himmel eine Übungseinheit abgehalten.
05er in Spanien
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im "Haasekessel" neben dem Bruchwegstadion ging´s dann zum Flughafen Hahn. Zügiges Einchecken, ein ruhiger, auf die Minute pünktlich startender Flug über rund 2,5 Stunden, dann waren die 05er exakt um 18 Uhr und bei deutlich höheren Gradzahlen in Jerez de la Frontera gelandet, wo die Wolkendecke allerdings auch ziemlich dicht war. Von dort ging es mit dem Mannschaftsbus, der die Reise nach Spanien schon am Sonntag angetreten hatte, ins Barcelo Golf & Spa Hotel, in dem sich die Mainzer bekanntlich schon vor einem Jahr auf die Rückrunde vorbereitet hatten.
Die Spieler konnten dann kurz aufs Zimmer, einen kleinen Rundgang machen, bevor das Abendessen auf dem Programm stand. Danach hatte Trainer Jürgen Klopp noch eine Mannschaftssitzung anberaumt, den Spielern mitgeteilt, dass das erste Training auf dem als tadellos geltenden Platz unweit der Vier-Sterne-Herberge, am heutigen Donnerstag um 10 Uhr stattfinden wird. Die zweite Einheit wurde für 16 Uhr anberaumt. Den genauen Tagesablauf können die Spieler übrigens im Restaurant des Hotels auf einem extra aufgestellten Reiter in großen Buchstaben nachlesen, damit auch keiner sagen kann, er habe seine Termine nicht gewusst...
Damit endete auch schon der erste Tag des Mainzer Aufenthaltes in Andalusien, der bis zum kommenden Freitag vollgepackt sein wird mit meist zwei Trainingseinheiten täglich und den zwei Testspielen gegen den Liga-Konkurrenten Alemannia Aachen, das morgen um 15 Uhr auf dem Mainzer Übungsgelände stattfinden wird, sowie gegen den Erstligisten Arminia Bielefeld an gleicher Stelle am kommenden Dienstag.
Genug zu tun also für die 05er, die in den Tagen an der Costa Ballena quasi daran arbeiten werden, den Status Quo zu erhalten, also die Grundlage legen wollen, den zweiten Tabellenplatz im Unterhaus, der zur Rückkehr in die Bundesliga berechtigt, zu verteidigen. Der Start konnte jedenfalls kaum besser sein.
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Ischdonats Malheur drückt auf Stimmung 05-Torhüter zieht sich gleich am ersten Tag des Trainingslagers Sprunggelenkverletzung zu
Vom 11.01.2008
Der erste komplette Tag des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 im spanischen Trainingslager an der Costa Ballena ist vorbei. Und schon gab´s die erste Verletzung. Torhüter Daniel Ischdonat musste die Einheit am Nachmittag abbrechen. Er war umgeknickt und musste am rechten Sprunggelenk behandelt werden.
Von
Roland Hessel
Passiert ist das Malheur bei einer Übung mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert, bei der Ischdonat sich zunächst drehen und dann nach dem Ball werfen musste. Plötzlich krümmte sich der 31-Jährige, wälzte sich auf dem Boden. "Es ist eine Distorsion, also ein Umknick-Trauma im Sprunggelenk", so die erste Diagnose von Mannschaftsarzt Dr. Stefan Rimoldi, der Ischdonat noch auf dem Platz behandelt hatte. "Wir werden jetzt versuchen, mit Eiswasser dafür zu sorgen, dass das Sprunggelenk nicht anschwillt und es dann konventionell behandeln", glaubt Rimoldi nicht an eine schwerwiegende Geschichte: "Er kann ja laufen."
05er in Spanien
Dennoch drückte der Unfall des eigentlich dritten Torhüters, der bekanntlich zuletzt die Nummer eins war, durchaus auf die Stimmung der Mainzer. "Ich guck´ da einfach gar nicht erst hin", hatte sich beispielsweise Manager Christian Heidel dazu entschieden, die Szene lieber zu ignorieren. Dies nicht ohne Grund, ist die Torwart-Situation der Mainzer doch weiterhin angespannt. Christian Wetklo fehlt noch bis zum Frühjahr, und Dimo Wache, der sich ebenfalls eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, ist erst zum Trainingsauftakt in der vergangenen Woche wieder in den Übungsbetrieb eingestiegen. In Spanien noch mit dabei sind die beiden Keeper der Oberliga-Mannschaft, Rainer Adolf, zuletzt zweiter Mann hinter Ischdonat, und Daniel Davari.
Davon abgesehen war´s durchaus ein guter erster Tag für die 05er, die bei hervorragenden Bedingungen zwei intensive Einheiten absolvieren konnten. Jürgen Klopp war jedenfalls nach dem Vormittagsprogramm zufrieden. "Wir sind die Sache zügig angegangen", meinte der 05-Coach.
Die rund 80-minütige Einheit am Vormittag wurde dabei in zwei Gruppen abgehalten. Während unter Klopp die eine Gruppe in einer Spielform mit vier gegen sieben Über- und Unterzahlverhalten simulierte, beschäftigte sich die andere unter Co-Trainer Zeljko Buvac in erster Linie mit Torabschlüssen und Flanken - garniert mit einem "kleinen" Hindernis-Parcour , der höchste Konzentration und Geschicklichkeit erforderte. "Der Platz ist wirklich in einem sehr guten Zustand, hier kann man arbeiten", meinte Klopp nach der Premiere - um lachend hinterherzuschieben: "Nur das Wetter könnte besser sein." Was bei gefühlten 20 Grad und strahlendem Sonnenschein wahrlich nicht ernst gemeint sein konnte.
Am Nachmittag stellte Klopp das Programm schließlich unter das Motto "Pressing und Gegenpressing", eine sehr intensive Spielform, die zwar über den ganzen Platz abgehalten wurde, sich aber größtenteils in einer relativ engen Zone um den Mittelkreis abspielte. Vor allem das schnelle Spiel sowie das Umschalten nach Ballverlusten wurden geübt. Was ihm die Akteure dabei zeigten, erfreute den Trainer nicht immer. Mehrfach musste der 40-Jährige seine Stimme erheben, korrigieren und instruieren. Einmal wurde er sogar richtig laut. Spätestens da war wohl allen klar, dass auch unter der spanischen Sonne die Arbeit an erster Stelle steht...
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05-Trainingslager: Soto wird noch geschont
Auf die Signale des Körpers hören
Costa Ballenoa - Pünktlich zur Ankunft des FSV Mainz 05 haben sich an der andalusischen Atlantikküste die Wolken der vergangenen Tage verzogen. Die erste Trainingseinheit des Fußball-Zweitligisten im Winter-Trainingslager in der Feriensiedlung Costa Ballena fand gestern statt bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 18 Grad. "Allein deshalb hat es sich schon wieder gelohnt, hierherzukommen", sagte Trainer Jürgen Klopp glänzend gelaunt nach der morgendlichen Übungseinheit.
Die Parade der Mannschaftskollegen kann Chadli Amri im 05-Trainingslager abnehmen, mitspielen darf er allerdings heute gegen Alemannia Aachen noch nicht. Auf Dauer soll der Algerier die Position hinter den Spitzen einnehmen.
Am Freitag um 15 Uhr steigt direkt das erste Testspiel des FSV Mainz 05 unter andalusischer Sonne. Gegner ist der Zweitligakonkurrent Alemannia Aachen, der schon zwei Tage vor den Mainzern in der Nähe sein Winter-Trainingscamp aufgeschlagen hat. Rücksicht nehmen wird Jürgen Klopp auf diesen Auftakt der Vorbereitungsspiele nicht. Die Belastungen in den Übungseinheiten werden deswegen nicht dosiert. "Das wird ein typisches Spiel aus der vollen Belastung heraus", erklärt der 05-Chefcoach. "Wir werden uns durchquälen müssen."
Dass die Alemannia möglicherweise andere Schwerpunkte setzt, das ist Klopp egal. "Vielleicht wird man den Unterschied sehen, dass die Aachener schon zwei Tage früher eingestiegen sind", sagt Klopp. Und vielleicht sei dem neuen Alemannia-Coach Jürgen Seeberger auch daran gelegen, dass er seiner in der Vorrunde sportlich gebeutelten Mannschaft sehr früh Selbstvertrauen über positive Testspielergebnisse einimpft. Klopp: "Wenn dem so sein sollte, müssen wir da eben durch." Das rangiert auch unter Willens-, unter Selbstüberwindungsschulung in der Rückrundenvorbereitung.
Klopp hat erste Eindrücke gewonnen
Erste Eindrücke hat Klopp schon gewonnen. Zum Abschluss in der Heimat hatten die 05-Trainer noch "eine Mördereinheit" durchgezogen. Auch die beiden gestrigen Trainingseinheiten waren auf Anhieb sehr komplex, mit vielen Spielformen, darin eingebettet Koordinationsschulung und Konditionsarbeit. Volldampf. Höchste Konzentration. Und dabei ist Klopp aufgefallen, dass für den ein oder anderen 05-Profi ein Testspieleinsatz noch zu früh käme.
Das gilt für den an der Schulter operierten Keeper Dimo Wache, das gilt für den jungen Mittelfeldspieler Mario Vrancic, der sich nach seinem Schlüsselbeinbruch noch aus Zweikämpfen heraushalten soll, das gilt für Offensivmann Chadli Amri, dessen Rückenmuskulatur noch zumacht und der gestern lediglich Lauftraining und intensive Gymnastik absolvierte.
Und auch Elkin Soto wird zunächst noch geschont. Der zu Saisonbeginn am Kreuzband operierte Mittelfeldtechniker signalisiert zwar ohne Unterlass, er seit topfit und bereit. Aber der 05-Coach hat beobachtet, dass der Kolumbianer derzeit körperlich bestenfalls auf 60 Prozent brummt. "Elkin fühlt sich super, und er wird auch enttäuscht sein, dass er noch nicht spielen darf", sagt Klopp. "Aber wir sind der Meinung, dass ihm sein Körper noch Signale gibt, es etwas langsamer angehen zu lassen." Die Trainer wollen nichts überstürzen mit dem kleinen, leichtgewichtigen Kreativspieler, der für seine Kunst eine optimale Fitness benötigt. Ein behutsamer Aufbau ist da angebracht. Soto soll vor Übereifer geschützt werden.
Verbesserungspotenzial in allen Bereichen
Dennoch bleiben Klopp für die Aachen-Partie 22 Mann, "zur Halbzeit werden wir komplett durchwechseln". Die Mannschaft soll einfach geordnet drauflos spielen, "und wir beobachten, was schon da ist, und dann korrigieren wir".
Das Rad neu erfinden will und muss die Trainercrew in diesem Wintercamp nicht. Die Mannschaft ist Tabellenzweiter, solide auf Aufstiegskurs, da haben in der Vorrunde nachweislich viele Dinge funktioniert. In seiner Eröffnungsansprache hat Klopp aber emphatisch darauf hingewiesen, dass es in allen Bereichen Verbesserungspotenzial gibt. Und dazu gehört, ganz platt ausgedrückt: weniger Gegentore fangen, mehr Tore schießen.
Ein Augenmerk in der Aachen-Partie liegt auf den Standardsituationen, defensiv und offensiv. "Da wollen wir ganz schnell wieder gut reinkommen", sagt Klopp. Dass bei gegnerischen Eckbällen die beiden Pfosten nicht besetzt werden, das wird beibehalten. Weil das zusätzliches Personal freimacht für die Verteidigung im Strafraum, weil das die Konzentration, die Konsequenz schärft für die Orientierung im Raum. Dass sämtliche Torhüter zu diesem Thema durchaus ihre eigene Meinung haben, darüber lächelt Klopp nur milde. Auch die Raumdeckung in der Standardverteidigung hat bis auf wenige Ausnahmen in der Vorrunde gegriffen.
An der Raute arbeiten
Taktisch will Klopp an der Rautenvariante im Mittelfeld arbeiten. Sollten sich Torjäger Felix Borja (reist am Sonntag an) und Neuzugang Isaac Boakye als Sturmduo wie erwartet durchsetzen, dann will der Trainer den bisherigen Angreifer Chadli Amri nach Bedarf hinter den Spitzen einsetzen. Was bedeutet, dass sich dann Freistoßspezialist Daniel Gunkel, ein klassischer Zentrumsspieler, eben auf der rechten Halbposition eingewöhnen muss.
Doch bis dahin ist noch viel Zeit. Wie sagt der Andalusier auf der Straße: "Vamos a tomar una copa!" - "Gehen wir erstmal ein Gläschen trinken!"
Reinhard Rehberg
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Krankenlager: Im Sand mischt Wache munter mit PDF Drucken E-Mail Geschrieben von MRZ 14.01.2008
Die Verletztensituation beim FSV Mainz 05 im Trainingslager in Spanien entspannt sich mehr und mehr. Daniel Ischdonat, der vor drei Tagen bei einer Drehbewegung mit dem Fuß im Rasen hängengeblieben war, ist am Samstag wieder ins eingeschränkte Torwarttraining eingestiegen. Die derzeitige Nummer eins zwischen den Pfosten rollte nach dem Frühstück seinen Strumpf herunter, hervor kam ein vierfarbbuntes Sprunggelenk. "Bei Belastung habe ich noch Schmerzen", sagte Ischdonat. "Aber es geht." Bei der intensiven Einübung von Standardsituationen am Nachmittag standen noch die Nachwuchsleute Rainer Adolf und Daniel Davari im Kasten.
"Bis Ischi wieder so richtig im Tor stehen kann, kann es schon noch ein paar Tage dauern", prognostiziert 05-Doc Stefan Rimoldi. "Aber der Bursche ist ansonsten ja topfit." Stammtorhüter Dimo Wache hat seine Rückenbeschwerden auskuriert. Der 34-Jährige wird nach seiner Schulteroperation von Spezialtrainer Stephan Kuhnert weiterhin behutsam an höhere Belastungen herangeführt. Als die Torhütercrew am Sonntagvormittag von Kuhnert am Strand ein spezielles Sandprogramm verpasst bekam, mischte Wache munter mit. Voll im Training stehen wieder Christian Demirtas und Chadli Amri. Miroslav Karhan brach wegen einer gereizten Sehne in der Fußsohle ab, keine besorgniserregende Angelegenheit. Rimoldi: "Miro ist ein harter Hund, der kann auf die Zähne beißen."
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Kampfgejohle im Turnierzimmer
Perfekte Bedingungen im Trainingslager - Trainer Klopp gönnt Spielern ein ruhiges Wochenende - Teamgeist wird gefördert
An diesem Wochenende hat Trainer Jürgen Klopp den Zweitligafußballern des FSV Mainz 05 im Winter-Trainingslager in Andalusien auch mal etwas Ruhe gegönnt. Vormittags stand jeweils "nur" Lauftraining auf dem Programm. Am Sonntagnachmittag fuhr der Kader zum Spiel Betis Sevilla gegen FC Getafe in der Primera Division. Eine Maßnahme, die Zerstreuung, Abwechslung bringen sollte in den normierten Ablauf - und die natürlich auch der Förderung des Teamgeistes dient. COSTA BALLENA. Ein ruhigeres Winter-Trainingslager hatte der FSV Mainz 05 wohl noch nie. Ablenkung? Die gibt es kaum im Hotel Barcelo Costa Ballena Anfang Januar. Keine andere europäische Profimannschaft residiert hier. Die Bedingungen bieten nicht den geringsten Grund zur Klage. Der Übungsplatz ist perfekt, das Wetter nahezu ideal. Am Freitagnachmittag kam zwar kurzzeitig heftiger Wind auf, am Abend regnete es auch mal ein wenig, doch bereits am Samstag herrschte wieder strahlender Sonnenschein. Das Essen ist ausgezeichnet. Nach den Klagen im Vorjahr ist im Barcelo mittlerweile die komplette Küchencrew ausgewechselt worden. Bingo.
Entsprechend konzentriert können die 05-Profis hier ihre Vorbereitung auf die Rückrunde vorantreiben. Abwechslung? Die ist dünn gesät in Costa Ballena Anfang Januar. Die andalusische Atlantikküste zwischen Jerez und Gibraltar ist ein einziger riesiger Golfplatz mit 5000 Löchern, Teichen, Bunkern, Hügeln und Fähnchen. "Aber wir haben keinen Golfspieler mehr im Kader", sagt 05-Teammanager Axel Schuster.
Das Barcelo offensichtlich auch nur bedingt, lediglich ein paar versprengte Engländer schwingen auf der hoteleigenen Anlage rund um die vier Wohngebäude ihre Schläger. Mehr passiert da nicht. Die 05-Profis trainieren, essen, schlafen, trainieren... Freizeitaktivitäten? Damir Vrancic und Neven Subotic haben am Wochenende ein Fußballturnier auf der Playstation organisiert, die jungen Keeper Rainer Adolf und Daniel Davari halfen bei der Gruppenauslosung. Das aus dem Turnierzimmer dringende Kampfgejohle zeugt von harten Duellen.
Jürgen Klopp hat an einem Abend mal Skat gedroschen mit zwei Mainzer Anhängern, darunter ein in Frankfurt beschäftigter Hilton-Manager. Manager Christian Heidel spielt am Laptop abends regelmäßig Internet-Poker gegen seinen in Mainz am Gerät sitzenden Sohn. Der mitgereiste Mainzer Umweltdezernent Wolfgang Reichel hat Besuch bekommen vom Architekten des neuen Budenheimer Golfplatzes. Thorsten Zimmermann sortiert und sendet allabendlich seine Bilder, die Profis schauen dem Klubfotografen dabei gerne lachend-protestierend über die Schulter.
Die Spieler verziehen sich in der Regel nach dem Abendessen zügig auf ihre Zimmer. Nur Nachwuchskeeper Davari sitzt mit seinem Laptop oft stundenlang in der Lobby und betreibt Internetstudien. "Ich gehe gerne mal von Zimmer zu Zimmer und besuche Kollegen", erklärt Marco Rose. "Ansonsten lassen wir uns von den Physios behandeln, schauen Fernsehen, telefonieren, und ich habe mir auch ein paar Bücher mitgebracht."
Um den Teamgeist macht sich der 31-Jährige keine Sorgen. "Ich bin jetzt seit fünf Jahren in Mainz, und ich kann sagen, dass sich das hier immer sehr schnell entwickelt hat, dafür sind wir bekannt. Neue Jungs sind binnen kurzer Zeit voll integriert, die werden von Anfang so behandelt, als wären sie schon ewig da." Auch der ganz neue Stürmer Isaac Boakye fühle sich schon heimisch im Mainzer Kreis. "Das ist unsere Stärke", sagt Rose. "Das macht Mainz 05 aus."
Nicht immer entspringt dieser Harmonie auch die nötige innere Dynamik, das war etwa in der Abstiegssaison 2006/07 der Fall. In dem im Sommer neu zusammengestellten Kader erkennt Rose viele unterschiedliche Typen, die unterschiedliche Prozesse anschieben. "Wir verstehen uns, wir ordnen uns unter, aber wir sagen uns auch offen die Meinung", so Rose. "Und der Trainer gibt den Weg vor."
Jürgen Klopp muss schon wieder einige bemerkenswerte Ansprachen gehalten haben in diesem Trainingslager. Die haben selbst 05-Doc Stefan Rimoldi ("Das ist unglaublich!") beeindruckt. Dass auch die positiven Vorrundenergebnisse den Teamgeist befeuert, diesen Prozess beschleunigt haben, das steht für Rose außer Frage. Das Ziel, der Antrieb für die Schufterei in der andalusischen Sonne ist klar formuliert. "Die drei Jahre in der Bundesliga waren einfach toll", sagt Marco Rose. "Wer einmal da oben war, der will da wieder hin."
Für den Linksverteidiger fehlt zum Glück vorerst nur noch die Vertragsverlängerung von Jürgen Klopp. "Wenn das klappt..."
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Wer steht da eigentlich im Mainzer Tor?
COSTA BALLENA. Es war schon ein Thema am Rande des Testspiels der 05er gegen Alemannia Aachen: Wer steht da eigentlich im Mainzer Tor? Antwort: Die Torhüter Nummer vier und fünf.
Die Aachener Kollegen Stephan Straub und Thorsten Stuckmann staunten nicht schlecht, doch Trainer Jürgen Klopp hatte gar keine andere Wahl: Für den langjährigen Stammkeeper Dimo Wache (34) wäre das Spiel nach vier-monatiger Reha zu früh gekommen. Christian Wetklo (28) ist nach seiner Schulter-OP gar nicht vor Ort. Und die derzeitige Nummer eins, Daniel Ischdonat (31), hatte sich am Vortag am Sprunggelenk verletzt. In der ersten Hälfte beim 0:1 gegen die Alemannia stand Rainer Adolf in der Kiste. Der 23-Jährige bekam nicht die Chance, durch spektakuläre Szenen zu glänzen. Vor seinem Tor passierte nichts. Der 1,94 Meter große Allgäuer gab Kommandos, dirigierte seine Vorderleute und zeigte: In seinem Strafraum ist er der Chef.
In der zweiten Hälfte parierte Daniel Davari (20) zweimal glänzend gegen Emmanuel Krontiris. Man erkennt die Kuhnert-Schule beim letztjährigen Stammtorhüter der 05-Junioren. Wie alle 05-Torhüter ist der ehemalige Stürmer, der seit der B-Jugend mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert arbeitet, in Eins-gegen-Eins-Situationen stark. "Glück gehört dazu", relativiert Davari.
Davari ist ein Spezialist für Blitzkarrieren. Mit 15, in seiner mittelhessischen Heimat in der Nähe von Gießen, wurde er binnen vier Monaten vom Stürmer, der nicht mehr laufen wollte, zum Hessenauswahlkeeper mit Einladungen zu Lehrgängen der U15-Nationalmannschaft.
Ganz wohl fühlen sich die beiden Nachwuchskeeper nicht bei dem Gedanken, dass sie nur deswegen in Spanien dabei sind, weil die beiden Mainzer Stammtorhüter Wache und Wetklo sich so schwer verletzten. Von Wetklos Bänderriss hat Adolf im Kino erfahren. "Ich habe eine SMS bekommen, dass schon wieder ein Torwart ausgefallen ist. Ich konnte das gar nicht glauben", erzählt der Hüne aus Füssen. "Beim Auswärtsspiel in Wiesbaden stand ich noch in der Fankurve, drei Wochen später unten auf dem Platz und habe die Welle mit den Fans gemacht."
Als A-Jugendlicher schaffte Adolf den Sprung in die Erste Mannschaft der SpVgg Kaufbeuren. Danach spielte er zwei Jahre in der Zweiten Mannschaft des FC Augsburg, dann ein Jahr in Regensburg. "Dort war ich das Bauernopfer, nachdem es in der Vorrunde nicht so lief", erinnert sich Adolf. "Auch weil ich bei den Fans überhaupt nicht beliebt war. Ich wurde schon am ersten Spieltag ausgepfiffen, weil ich aus Augsburg kam."
Seit Saisonbeginn ist Adolf Stammtorwart der 05-Amateure, seit November die Nummer zwei der Profis. Ein rasanter Aufstieg für den jungen Keeper, der kurz vorher noch bei einem Regionalligisten aussortiert worden war und sich über ein Probetraining beim Mainzer Oberligateam andienen musste.
Fast wäre Adolf bei seiner ersten Berufung in den Profikader schon auf dem Platz gebraucht worden. In Paderborn verursachte Daniel Ischdonat einen Elfmeter. Manch ein Schiedsrichter zeigt dafür die Rote Karte. "Ich kann nicht mehr genau sagen, was ich in dem Moment gedacht habe", sagt Adolf. "Das gibt's nicht, jetzt könntest du auch noch spielen!" Es blieb bei Gelb.
Dabei war damals lange nicht klar, wer überhaupt als Ersatztorwart nach Paderborn mitfahren würde. Pierre Kleinheider, Stammtorhüter der A-Junioren, im Vorjahr dort Ersatzmann hinter Davari, stand bei Jürgen Klopp ebenfalls zur Debatte. "Natürlich habe ich mich in den Tagen vor dem Spiel etwas unwohl gefühlt", erinnert sich Adolf. "Ich hatte geglaubt, jetzt dabei zu sein, und dann kommt es doch nochmal zu einem Zweikampf." Davari möchte dazu nichts sagen: "Jetzt bin ich hier im Profi-Trainingslager. Das zählt."
Beide Torhüter wissen spätestens seit dem Test gegen Aachen, wie schnell es gehen kann, von der Nummer vier oder fünf plötzlich zur vorübergehenden Nummer eins oder zwei zu werden. "Man muss auf der Bank jederzeit damit rechnen, sofort zu spielen", sagt Adolf. Ansprüche meldet der Füssener aber nicht an. "Das wäre vermessen", sagt er. "Ich werde mich im Training anbieten, und wenn ich gebraucht werde, bin ich da." Langfristige Ambitionen hat Adolf schon: "Vielleicht kann ich irgendwann mal Dimo oder Ischi ablösen", hofft der Keeper.
Davari sieht diese Perspektive ebenfalls, weiß aber, dass er Geduld haben muss. Adolf zitiert in diesem Zusammenhang seinen ehemaligen Trainer in Augsburg. ",Fußball ist ein Tagesgeschäft', hat Armin Veh gesagt. Einen Tag später war er entlassen. Zwei Jahre später war er Deutscher Meister." Und wer weiß: Vielleicht wird man Adolf und Davari beim Rückrundenauftakt in Koblenz wiedersehen...
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FSV-Tross sieht 3:2-Erfolg von Betis Sevilla
Vom 14.01.2008
rh. Zwei Laufeinheiten, eine auf dem Platz, der obligatorische Mannschaftsabend sowie der Besuch der spanischen Erstliga-Begegnung zwischen Betis Sevilla und dem FC Getafe standen in den vergangenen zwei Tagen auf dem vollgepackten, aber auch sehr abwechslungsreichen Wochenendprogramm des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 in dessen spanischen Trainingslager an der Costa Ballena. Dass die Mannschaft ihren "freien" Abend schon so früh während des zehntätigen Aufenthaltes genießen durfte, hatte dabei einen simplen Grund. Die Costa Ballena ist eine klassische Ferienregion, in der um diese Jahreszeit nicht nur wenig los ist, sondern unter der Woche sogar die meisten Lokalitäten geschlossen haben. Übertrieben schienen es die Profis jedenfalls nicht zu haben, wenn man die Tatsache bedenkt, dass die meisten Spieler lange vor der von Trainer Jürgen Klopp festgelegten Frühstückszeit von 10 Uhr ihre erste Malzeit einnahmen.
Danach stand, wie schon am Samstag-Vormittag, eine lockere Laufeinheit am Strand auf dem Programm. Abgeschlossen wurde der Sonntag schließlich mit dem Ausflug in die Primera Division. Die Mainzer waren Augenzeugen eines hoch interessanten 3:2-Erfolgs von Sevilla im strömenden Regen gegen Getafe. Dabei wurde 05-Mittelfeldmann Miroslav Karhan, ehemaliger Betis-Profi, von heimischen Fans auf der Tribüne erkannt und entsprechend begrüßt. Die jungen Mainzer Profis bejubelten die drei Betis-Treffer zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung ausgiebig mit einheimischen Anhängern.
Der Samstag hatte mit einem 40-minütigem Regenerationslauf, bei dem die 05er die Strapazen der 0:1-Testspielniederlage gegen Alemannia Aachen aus den Gliedern geschüttelt haben, begonnen. Am Nachmittag wurden dann auf dem Platz Standardsituationen geübt. Nicht dabei übrigens Miroslav Karhan, der schon beim Aufwärmen abbrechen müsste. Der Slowake hatte sich eine Reizung in einer Sehne an der Fußsohle zugezogen, soll aber heute wieder voll einsteigen können. Dafür konnten Chadli Amri und Christian Demirtas, die zuletzt nur gelaufen waren, wieder voll mitmischen.
Augenfällig bei der Einheit: Während nach Eckbällen noch keine Tore zu verzeichnen waren, "klingelte" es nach Freistößen gleich mehrfach. Am Ende musste der Tagessieger per Elfmeter ermittelt werden. Den allerdings setzte Damir Vrancic, der schon beim Hallenturnier in Höchst zweimal vergeben hatte, neben das Tor. Die Mannschaft ohne Leibchen feierte ihren Erfolg jedenfalls extrem ausgiebig. Wohl schon in dem Wissen, dass abends Ausgang war...
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AZ: 05-Supporters für Arena am Europakreisel (On-Topic)
Die Supporters Mainz, der Zusammenschluss der Fanclubs von Mainz 05, appellieren an die Grundstückseigentümer vom Europakreisel, ihre Flächen für den Bau des neuen Stadions zur Verfügung zu stellen. "Helft uns, unabhängig von Politik, Politikern und Lobbyisten! Macht uns, den Fans, den Bürgern, die mit einem Einwohnerantrag für ein Stadion in Mainz gekämpft haben, unseren Traum nicht kaputt. Auch wenn es vielleicht ein wenig persönlichen Verlust bedeutet", so der Appell von Supporters-Sprecher Christian Gomolzig an die Grundstückseigentümer, die ihre Äcker nicht verkaufen wollen. Angst vor Verzögerung
Von diesem Standort würde für Mainz 05 und seine Fans viel abhängen - "und damit auch für die ganze Stadt Mainz." Andere Standorte seien von der Grundstücksfrage bis zur Finanzierbarkeit mehr als wackelig und "kaum in kurzer Zeit auch nur zu überprüfen, geschweige denn, dass an diesen Standorten kurzfristig klare Verhältnisse und Baurecht zu schaffen wäre." Weitere, jahrelange Prüfungen und Verzögerungen könnten sich der Verein, die Stadt und ihre Bürger nicht leisten, "das noch junge Mainzer Fußballmärchen wäre vorbei".
Keine Alternative sei der Hechtsheimer Wirtschaftspark, so Gomolzig. "Schon die Infrastrukturkosten würden die zu Recht festgelegte Finanzierungssumme sprengen, und ein seelenloses Betonareal ohne Verbindung zur alten Heimat Bruchweg bekäme nie die für Mainz so notwendige Akzeptanz bei den Fans."
Denkmal für Eigentümer
Für den "idealen Standort" am Europakreisel, in Laufweite zum Bruchwegstadion, hätten Fans und Verein konkrete Vorstellungen für Tribünen und Ausstattung entworfen. Die Stadt habe den Eigentümern nach anfänglichen Fehlern viele Möglichkeiten zum Ausgleich aufgezeigt - von Geld bis Tausch - und viele seien gern auf diese Angebote eingegangen. Für die Eigentümer, "die die Sperrgrundstücke besitzen, mag ein Verkauf mit einem persönlichen Verlust verbunden sein, vielleicht fühlt sich auch der ein oder andere schlecht behandelt". Gomolzig: "Wenn das Stadion am Europa-Kreisel gebaut werden kann, werden wir allen Verkäufern, die dies ermöglicht haben, ein Denkmal bauen."
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Das große BILD-Interview mit Trainer Klopp Ob ich bleibe, hängt vom neuen Stadion ab ...und Ischdonat ist im Tor Nr. 1 Von MIRKO FRANK BILD: Herr Klopp, in der letzten Saison wollten sie im Falle des Klassenerhalts drei Tage durchfeiern. Wenn Mainz aufsteigt... Klopp: „...packen wir die drei drauf und feiern sechs Tage durch! Ich habe keinen Urlaub gebucht. Das wäre der absolute Traum.“ BILD: Wann entscheidet sich der Aufstieg? Klopp: „In den letzten drei Spielen geht die Post ab, da sind die Paarungen so gelegt, dass man jedes Spiel hintereinander übertragen müsste.“ BILD: Ist Gladbach schon durch? Klopp: „Nein, wir hatten zum gleichen Zeitpunkt 2001/2002 zehn Punkte Vorsprung – hat bekanntlich auch nicht gereicht. Es wird eine völlig neue Saison. Zumal viele Vereine nachlegen werden. Es sind noch viele Spieler auf dem Markt. Wir werden aber nichts mehr machen.“ BILD: Auch nicht im Tor? Die Keeper-Seuche... Klopp: „Nein, Ischdonat hat was an der Kapsel – das ist Kindergeburtstag. Da muss man sich keine Gedanken machen.“ BILD: Wer steht in Koblenz im Tor? Klopp: „Dimo braucht noch Wochen! Sein Körper muss sich erst mal daran gewöhnen, dass er ein-, zweimal trainiert. Ich mache mir erst Gedanken, wenn ich sehe, dass er Normalform hat. Im Moment ist die Situation die, dass Ischdonat spielt. Passiert ihm was, spielt Rainer Adolf. So einfach ist das.“ BILD: Stolz, dass sich Ihr junger Kader durchgesetzt hat? Paradebeispiel Subotic - der Junge ist gerade mal 19 Jahre und Stammspieler! Klopp: „Stolz ist vielleicht das falsche Wort. Es ist gut, dass es funktioniert hat, gerade bei den ganzen Verletzungen. Stolz sind wir bei Neven, dass wir nach einer Stunde Training gesehen haben, dass der Junge nicht weiter ziehen muss. Ein Wettkampftyp. Er kann noch überall draufpacken, als Gesamtpaket sieht das sehr gut auf.“ BILD: Ist das Team besser als in der letzten Saison? Klopp: „Ja, kann sein. Wir haben eine sehr spielstarke Truppe. Der Konkurrenzkampf wird in der Rückrunde noch größer, wenn alle Verletzten zurück kommen, so wie Soto.“ BILD: Haben Sie Mitleid mit Michael Thurk? Mainz, Frankfurt, Augsburg... Klopp: „Ich weiß nicht, ob er mein Mitleid braucht. Es freut mich nicht, wie es für ihn gelaufen ist. Man sieht, was innerhalb von eineinhalb Jahren aus einem Wunschspieler, der er in Frankfurt war, werden kann. Hätte Micha diese 18 Monate bei uns verbracht, ginge es ihm besser.“ BILD: Er wäre noch Stammspieler? Klopp: „Ich glaube, wir wären mit ihm nicht abgestiegen. Wenn er dabei gewesen wäre, hätten wir anfangs keine Sturm-Probleme gehabt.“ BILD: Vergessen wir die Vergangenheit. Wann unterschreiben Sie den neuen Vertrag in Mainz? Vor zwei Jahren hatte Heidel ihnen eine Brief geschrieben. Und dann haben Sie verlängert... Klopp: „Ich habe auch diesmal vorm Urlaub einen Brief bekommen – und eine CD mit einem neuen Mainz 05-Lied. Über die Vertragsverlängerung stand nichts drin.“ BILD: Also, wann unterschreiben Sie? Spätestens im März soll ja eine Entscheidung her! Klopp: „Wir werden uns demnächst zusammensetzen. Mehr Antworten gibt es nicht. Es geht um viele Dinge.“ BILD: Ihr Boss Harald Strutz hat gesagt: Wenn das neue Stadion nicht bald kommt, geht Klopp! Hat er Recht? Klopp: „Die Stadionfrage wird meine Entscheidung definitiv stark beeinflussen. Ohne diese Perspektive wird es schwer, dass ich bleibe. Wenn wir kein neues Stadion bauen, muss man die ganze Sache in Frage stellen. Dann quälen wir uns noch zwei Jahre durch, und dann ist Schicht im Schacht. Es geht um Perspektiven. Der große Fußball wird dort gespielt, wo die großen Stadien sind. Mit einem 20 000-Mann-Stadion spielst du in zehn Jahren in der 3. Liga. Wenn wir dort dabei sein wollen, müssen wir nichts machen.“ BILD: Wie wichtig ist der ZDF-Job für Ihre Karriere? Klopp: „Selbstverständlich bin ich dadurch viel bekannter geworden. Ich hatte Einladungen von allen Talk- und Game-Shows, wirklich fast allen. Von „Fang den Willi“ bis was weiß ich was. Außer bei Kerner, und das ist mein Freund, war ich nirgends. Wie wichtig der ZDF-Job für mich ist, kann ich nicht einschätzen, weil ich ihn unter diesem Aspekt nie gemacht habe. Es macht mir Spaß, das war‘s. Glauben Sie mir, ich habe nichts geplant.“
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Noveskis gemischte Gefühlslage
Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 bestreitet heute gegen Arminia Bielefeld sein zweites Testspiel im Trainingslager in Andalusien
Am siebten Tag im Winter-Trainingslager des FSV Mainz 05 in Costa Ballena an der andalusischen Atlantikküste bestreitet der Fußball-Zweitligist FSV Mainz 05 sein zweites Testspiel. Nach dem 0:1 gegen Alemannia Aachen treffen die 05-Profis heute (15.30 Uhr) auf dem eigenen Übungsgelände an der Avenida Reina Sofia, benannt nach der Gemahlin des spanischen Königs Juan Carlos, auf den Bundesligisten Arminia Bielefeld.
COSTA BALLENA. Nikolce Noveski hat eine überragende Zweitligavorrunde gespielt. Und dennoch schuftet der Innenverteidiger des FSV Mainz 05 in diesem Winter-Trainingslager mit sehr gemischten Gefühlen. Im letzten Spiel hat der 28-Jährige kurz vor dem Abpfiff eine Rote Karte kassiert, beim 0:1 in St. Pauli. Nun ist Noveski bekanntlich für die ersten beiden Rückrundenspiele gesperrt. "Darüber habe ich mich lange genug geärgert", sagt Noveski in Costa Ballena. "Ich habe mir das noch ein paar Mal im Fernsehen angeschaut. Totaler Mist, das war kein Rot." Lächelnd fügt er an: "Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder..." Dass DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zu seinem Geburtstag noch eine Generalamnestie für gesperrte Profis verfügt, ist allerdings eher unwahrscheinlich.
"Das ist ärgerlich, ein ganz blöder Zeitpunkt", sagt Noveski, der in seinen nun doch schon 119 Profispielen im 05-Trikot seit 2004 erst ein einziges Mal auf der Bank Platz nehmen musste - und da hatte er nach einem Zusammenprall im Training eine genähte Platzwunde über der Augenbraue. "Aber ich versuche hier in Spanien meine Arbeit zu machen. Ich bin topfit, fühle mich sehr gut. Und ich muss mir wie alle anderen auch in den Testspielen meine Form holen. Aber anstrengend, irgendwie komisch ist diese Situation für mich schon."
Im Weihnachtsurlaub zu Hause bei den Eltern in Mazedonien hat Noveski abgeschaltet. "Das hat mir gut getan." Doch hier im Trainingslager ist die Rote Karte wieder ins Bewusstsein gerückt. "Ein guter Zuschauer bin ich aber nicht, ich gebe zu, das fällt mir schwer." Zumal selbst einem überragenden Stammspieler, einem der besten Innenverteidiger in dieser Liga, einem in EM- und WM-Qualifikationsspielen gestählten Muskelmann nächstens Mal die Frage in den Kopf schießt: Was passiert eigentlich, wenn Neven Subotic und Bo Svensson zum Auftakt zwei fehlerlose Partien auf den Rasen legen? Unbegründete Sorgen, ein gesunder, nicht gesperrter Noveski wird immer spielen.
Bei den gestrigen Trainingseinheiten vor der heutigen Bielefeld-Partie auf einem aufgeweichten Rasen - am Vorabend hatte es mal kurz und heftig geregnet -, hat Jürgen Klopp laufintensive Einheiten mit Umschaltverhalten, Forechecking, Pressing und Gegenpressing gewählt. Bei strahlendem Sonnenschein griff ein Überzahlteam an, die Abwehrreihe bestand lange Zeit aus Christian Demirtas, Neven Subotic, Bo Svensson und Marco Rose. Im Tor gab Dimo Wache sein Debüt. "Alles gut, keine Probleme", erklärte der an der Schulter operierte Stammkeeper, für den die Bielefeldpartie aber noch zu früh kommt. Aber Wache brüllte, dirigierte, als wäre er nie weggewesen.
Miroslav Karhan mischte mit, wird aber im Testspiel geschont wegen Schmerzen an der Fußsohle. "Miro werden wir mal ein, zwei Tage aus der hohen Belastung rausnehmen", erklärte der 05-Coach. Beim von einem Kreuzband-riss zurückgekehrten Elkin Soto, so Klopp, ist gestern "der Knoten aufgegangen". Der Trainer begrüßte den Mittelfeldspieler, der bislang noch sehr zaghaft eingegriffen hatte, zum zweiten Mal als Come-back-Mann. "Elkin ist jetzt wieder da."
Das gilt auch für den am Sonntag nachgereisten Felix Borja, der vor Weihnachten an der Fußsohle einen operativen Eingriff hatte. Vielleicht wirft Klopp den Torjäger schon ein paar Minuten rein in die Bielefeldpartie. "Fit sein kann er eigentlich nicht, Felix durfte ja drei Wochen praktisch nichts machen", sagt Klopp. "Zuletzt ist er Rad gefahren, war auf dem Stepper und ist viermal eine halbe Stunde gelaufen. Er will spielen, aber oft sendet der Körper dann nach sieben Minuten Signale aus, dass es eigentlich nicht geht. Mal sehen, was wir machen." Im Training sah Borja gut aus.
23 Feldspieler hat Klopp für Arminia Bielefeld - der Bundesligist hat in Andalusien zuletzt 2:1 gegen Paderborn gewonnen - zur Verfügung. "Wir werden in der Halbzeit wieder komplett durchwechseln", sagt Klopp. "Wir wollen uns ordentlich bewegen, aber letztlich ist das eher noch mal jeweils ein 45-minütiger Belastungsreiz." Im Mittelfeld will Klopp möglicherweise mal die Rautenvariante testen. Daraus muss man keine großen Rückschlüsse ziehen. Bis zum Rückrundenauftakt in Koblenz sind noch knapp drei Wochen Zeit. Wie sagt der Andalusier auf der Straße: "Vamos a tomar una copa" - "Gehen wir erst mal ein Gläschen trinken".
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Hinten links ist das Rennen wieder neu eröffnet
Die beiden direkten Konkurrenten Marco Rose (31) und Christian Demirtas (23) liegen auf demselben Hotelzimmer
COSTA BALLENA. Zwei direkte Konkurrenten um dieselbe Position in der Startelf im Trainingslager gemeinsam auf einem Zimmer. Das hat immer seine Brisanz. In Costa Ballena hat die 05-Trainercrew die Verteidiger Marco Rose und Christian Demirtas zusammengelegt. "Überhaupt kein Problem, auch wenn ich früher meist mit Markus Feulner das Zimmer geteilt habe", sagt Routinier Rose. "Christian ist ein anständiger, feiner Kerl und ein guter Fußballer." Nachsatz, mit entschlossenem Gesichtsausdruck: "Aber am Ende will ich spielen in der Rückrunde." Eine klare Ansage des 31-Jährigen.
In der Sommervorbereitung hatte sich Linksverteidiger Rose verletzt. Der 23 Jahre junge Demirtas, Rechtsfuß, half aus bis zum 9. Spieltag. Stammspieler Rose, der den jungen Kollegen, der auf der ungewohnten Seite zu kämpfen hatte, immer verteidigte in der Öffentlichkeit, kehrte am 10. Spieltag beim 3:1 im Derby in Wiesbaden auf seine Position zurück. Nach starkem Debüt kam das Formtief. Ab dem 15. Spieltag (3:0 in Aachen) setzte Trainer Jürgen Klopp links hinten wieder auf Demirtas. In dieser Winter-Vorbereitung wird das Rennen neu eröffnet. Wobei sich in den Testspielen in Andalusien Demirtas zunächst mal wieder als Rechtsverteidiger anbieten kann. Tim Hoogland, der überragende Mann in der Vorrunde, fehlt noch nach seiner Knieverletzung. Doch das kann bis zum Rückrundenstart behoben sein.
Also streiten Rose und Demirtas um den Posten links hinten. Geredet wird darüber überhaupt nicht. Mit Demirtas und auch mit dem weiteren Linksfuß Stefan Markolf ("Den sollte man mal nicht vergessen") versteht sich der Routinier hervorragend. "Loben oder kritisieren will ich die Jungs aber nicht, und das mache ich bei mir selbst auch nicht mehr", erklärt Rose. Da ist er aus Erfahrung klug geworden. Einen Tag, nachdem er in der MRZ seine Formprobleme offen eingestanden hatte, flog Rose vor der Aachen-Partie wieder aus der Stamm-Elf. "Das passiert mir nicht noch mal, auch wenn das mit meiner Selbstkritik nicht unbedingt etwas zu tun gehabt haben muss."
Er habe das damals hingenommen und inzwischen auch akzeptiert. "Was soll ich machen? Eine andere Chance habe ich ja nicht." Nach seiner Verletzungspause habe er sehr schnell wieder helfen, sofort wieder der Alte sein, eine Führungsrolle übernehmen wollen. Doch das klappte nicht. "Man unterschätzt das einfach", sagt Rose. "Wenn du im Profigeschäft nicht die absolute Fitness hast, dann fehlt die Frische im Kopf, die Handlungsschnelligkeit ist nicht da, das Zutrauen fehlt, und dann hast du keine Chance, Topleistung zu bringen." Als älterer Spieler verkrafte man Verletzungspausen körperlich eben nicht mehr so einfach wie früher in jüngeren Jahren. Die Aufgabe in diesem Winter-Trainingslager ist damit formuliert. "Ich will mir die nötige Grundfitness und Überzeugung erarbeiten, dann weiß ich, was ich kann, und dann spiele ich auch. Ich habe schließlich zuvor eineinhalb Jahre in der Bundesliga auf einem hohen Level gespielt."
Mit Beginn der Rückrunde wird Marco Rose auch privat Verantwortung übernehmen. Lebensgefährtin Nikola Pietzsch, Rechtsanwältin in Leipzig, ist schwanger. Im Februar erwartet das Paar das erste Kind, eine Tochter. Die langjährige Handball-Nationalspielerin Pietzsch wird nach Mainz ziehen. Roses Mitbewohner, der Ex-05er Sandro Schwarz, heute Zweitligaprofi beim SV Wehen Wiesbaden, muss die WG verlassen. Rose/Pietzsch wollen irgendwann nach Leipzig zurückkehren. Doch bis dahin will der Defensivmann, der im sechsten Jahr am Bruchweg längst auch offensiv Druck erzeugen kann, sich den Stammplatz sichern und verteidigen.
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Lauftraining: Hoogland schuftet für Koblenz
Tim Hoogland ist am Sonntag angekommen im Trainingslager. Der in der Vorrunde überragende Rechtsverteidiger des FSV Mainz 05, der sich im letzten Spiel einen Innenbandanriss im Knie eingehandelt hat und der diese Verletzung konservativ auskuriert, hat gestern seine ersten kurzen Läufe absolviert. Drei Wochen trug der 22-Jährige eine Schiene, die er nur für Lymphdrainagen abnehmen durfte. Über Weihnachten war Hoogland bei seinen Eltern in Gelsenkirchen. Auch da ging die tägliche Reha-Arbeit weiter. "Seit eineinhalb Wochen kann ich wieder Krafttraining machen", sagt Hoogland.
"Der Muskel war wegen der Schiene natürlich weg, die Stabilisation auch." Beim leichten Laufen verspürt der giftige Defensivmann mit den großen Offensivqualitäten noch ein Druckgefühl im Knie. "Aber es geht schon. Ich hatte schon mal etwas am Innenband, auch damals bin ich schnell wieder zurückgekommen." Das Lauftraining hätte Hoogland auch in Mainz machen können. "In Andalusien aber mal etwas Sonne tanken zu können, das Meer, bei der Mannschaft zu sein zu können, das ist schon gut für den Kopf."
Jürgen Klopp hat den Rechtsverteidiger für den Rückrundenstart in Koblenz noch nicht abgeschrieben. "Der Fahrplan ist, dass er ins Mannschaftstraining einsteigt, wenn wir nach Hause kommen, und im letzten Testspiel dabei ist", sagt der 05-Coach. "Ob das dann schon für Koblenz reicht, werden wir sehen." Hoogland weiß aus Erfahrung, dass er nach einer Verletzungspause nicht so sehr viele Einheiten benötigt, um wieder ein Spiel bestreiten zu können. "Und wie meine Mitspieler ticken und laufen, das kenne ich ja." Der Zeitpunkt der Verletzung sei letztlich gar nicht so übel gewesen. Innerhalb einer Halbserie hätte der 22-Jährige sicher fünf, sechs Spiele gefehlt. Nun will Hoogland zügig an die glänzenden Vorrundenleistungen anknüpfen.
Nach neun Jahren Schalke mit wenig Profieinsätzen habe er in Mainz nur Spielpraxis benötigt und ein paar taktische Dinge verbessern müssen. "Mit den Ergebnissen kam auch das Selbstvertrauen." Nun will er aufsteigen. "31 Punkte reichen dafür nicht in der Rückrunde", sagt Hoogland. "Aber uns können nur Nachlässigkeiten vom Weg abbringen, und das glaube ich bei dieser Mannschaft nicht."
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Boakye und Borja offenbaren viele Gemeisamkeiten
16.01.2008 Das neue Sturmduo der 05er fühlt sich wohl in Mainz und will mit (weiteren) Toren seinen Beitrag zum Aufstieg leisten
COSTA BALLENA. Im Angriff des FSV Mainz 05 wird künftig Englisch gesprochen. Die Tendenz geht dazu, dass der algerische Nationalspieler Chadli Amri ins Mittelfeld zurückgeht und in vorderster Front der ghanaische Nationalspieler Isaac Boakye neben dem (zum Rückrundenauftakt gesperrten) ecuadorianischen Nationalspieler Félix Borja spielt.
Auf den ersten Blick sind sich die beiden dunkelhäutigen Stürmer nicht unähnlich. Beide sind keine Riesen, haben eine ähnliche Statur. Beide lernen zwar deutsch, sprechen aber im Interview lieber englisch, leise, aber nicht ohne Selbstbewusstsein.
Auch sonst gibt es Parallelen: Boakye (sprich: Boatschi), 26 Jahre alt, ist Familienvater mit zwei Kindern. Er ist neu in Mainz, zunächst ausgeliehen vom VfL Wolfsburg, kennt aber den Verein und die Stadt noch von einem Probetraining im Sommer 2003. Der anderthalb Jahre jüngere Borja, ebenfalls Vater zweier Kinder, war von Saisonbeginn an ausgeliehen und wurde nun vorzeitig von den 05ern fest verpflichtet. Worüber er sehr froh ist: "Vom ersten Tag an dachte ich: Hier will ich lange bleiben. Es tut gut, jetzt dieses Vertrauen zu spüren." Borja war 2006 zur WM schon einmal in Deutschland. Mainz 05 ist seine zweite Station in Europa, es gefällt ihm gut hier. "Die Leute sind der wichtigste Eindruck", sagt Borja. "Mit meiner Familie fühle ich mich hier sehr wohl."
Boakye ist ohnehin seit seinem Probetraining, das nur deshalb nicht in einen Vertrag überging, weil im Etat kein Platz mehr war, 05-Fan. Soweit es im Dienste der Konkurrenz möglich war, versteht sich. Jürgen Klopp, der damals sehr schnell von Boakyes Fähigkeiten überzeugt war, hat ihn sehr beeindruckt. "Ich habe einige Mainzer Spiele im Fernsehen gesehen, und war dabei immer auf Mainzer Seite", erzählt der Ghanaer.
Gegenseitig kennen die beiden Stürmer sich noch nicht besonders gut. Als Boakye nach Mainz kam, war Borja noch im Urlaub. Im Trainingslager kam der Südamerikaner wegen einer mittlerweile auskurierten Verletzung erst am Sonntag an. "Wir konnten uns noch nicht aneinander gewöhnen", sagt Borja. "Ich habe aber schon mit Isaac geredet. Ich wünsche ihm hier alles gute, dass er beim Aufstieg helfen kann." Der ist Borjas Ziel. In dieser Sache lässt die Nummer 9 der 05er keine Zweifel zu. "Ich kann mich mit Félix gut verständigen", sagt Boakye. "Ich freue mich darauf, mit allen zusammenzuspielen, besonders mit ihm."
Neun Tore hat Borja in dieser Saison schon geschafft. "Man weiß nie, was noch passiert", sagt er. "Im nächsten Spiel werden wir das schon merken. Ich hoffe, mit vielen Toren zum Aufstieg beizutragen." Auch hier ist sich das neue Sturmduo einig. "Ich kann keine Tore voraussagen. Ich bin ja kein Zauberer", sagt Boakye. "Ich werde aber sicher ein paar machen. Das ist mir wichtig."
Die rechte Bindung zum Spiel fehlt dem Ghanaer noch. Das sieht man. Das ist aber auch kein Wunder. "Hier ist vieles neu", erklärt Boakye. "Alle Spielzüge sind neu, auf dem Platz ist mir vieles noch fremd." Angesprochen auf die Unterschiede im Training muss der Neuzugang lachen. "Hier trainieren wir viel mehr mit dem Ball", erläutert er. "In Wolfsburg sind wir mehr gelaufen. Im Spiel rennt man aber sowieso. Ich arbeite gern mit dem Ball. Darum gefällt es mir hier so."
Als die Verletzungsanfälligkeit angesprochen wird, die Boakye aus Wolfsburg nachgesagt wird, reagiert der Ghanaer empört. Er habe nur eine ernste Verletzung gehabt, erklärt er, und die sei lange her. "Alles andere waren Kleinigkeiten, die alle Fußballer haben." Es ist tatsächlich so, dass Boakye in letzter Zeit die Vorbereitungen und die Testspiele des VfL Wolfsburg komplett absolvierte. Nur in Pflichtspielen wurde er in dieser Saison kaum eingesetzt. Darunter leidet jetzt Boakyes Nationalmannschaftskarriere. Zugunsten der Eingewöhnung in Mainz und zugunsten des Trainingslagers verzichtet der neue Stürmer auf den Africa Cup, der ab dem 20. Januar in Ghana stattfindet.
Boakye baut auf seine nicht unwesentliche Rolle bei der "Black Stars" genannten Nationalmannschaft. Als 18-Jähriger debütierte er als damals einziger Juniorenspieler in der A-Mannschaft, seitdem gehört er dazu. "Man wird mich sicherlich nicht vergessen, nur weil mir in dieser Situation der Verein wichtiger ist", hofft Boakye. Im Verein spielt Boakye erst seit dem 17. Lebensjahr, entdeckt wurde er in einer Schulmannschaft. Nach Deutschland kam der schnelle Angreifer von Asante Kotoko FC aus seiner Heimatstadt Kumasi. Dieser Verein war im Sommer zu einem Testspiel in Mainz, wo er 0:1 verlor. Kreise schließen sich manchmal. Diesen Kreis hat Isaac Boakye, damals in Wolfsburg, nur knapp verpasst.
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Auf Felix Borja und Isaac Boakye ruhen die meisten Hoffnungen/Verständigung klappt bereits
Vom 16.01.2008
rh. Der eine, Felix Borja, hat die Erwartungen schon erfüllt. Und wenn der andere, Isaac Boakye, nur halbwegs ähnlich einschlägt wie der neunfache Torschütze der Hinserie, dann könnte der Traum von der sofortigen Rückkehr ins Fußball-Oberhaus auch greifbare Wirklichkeit werden. Keine Frage: Viele, wenn nicht gar die meisten Hoffnungen beim Zweitligisten FSV Mainz 05 ruhen auf den Schultern von Borja und Boakye. "B und B" - der neue Traumsturm? Felix Borja
Der Ecuadorianer ist zurück. Nach seiner Operation, die eine Verklebung an der Fußsohle nötig gemacht hat, ist Borja am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Drei Wochen hatte der Neun-Tore-Mann kaum etwas machen können, seinen Heimaturlaub tatsächlich zum Urlauben nutzen können oder müssen. Mit drei Trainingseinheiten in den Knochen kam es am Dienstag gegen Bielefeld (siehe oben stehenden Bericht) zum ersten Test nach der Verletzung. "Ich habe noch ein bisschen Schmerzen an der Narbe. Ansonsten geht es mir wieder viel besser. Keine Probleme", sagt der 24-Jährige, der aufgrund seiner enormen Sprungkraft den Spitznamen "Känguru" erhalten hat. Wann er wieder voll belastbar und auch schmerzfrei ist, darüber will Borja nicht spekulieren. "Die Trainer wissen schon, was genau zu tun ist."
Vollstes Vertrauen also in sein Umfeld, das bekanntlich auch den kommenden dreieinhalb Jahres in Mainz sein soll. Schon frühzeitig hat 05-Manager Christian Heidel in Piräus die Kaufoption gezogen, den ecuadorianischen Nationalspieler bis Sommer 2011 gebunden. "Ich habe ja schon immer gesagt, dass ich lange hier in Mainz bleiben will. Deshalb ist es gut für mich, dass die Entscheidung bereits jetzt getroffen wurde", freut sich Borja, dass er für die nähere Zukunft Klarheit hat, was seinen Arbeitsplatz betrifft. Schließlich fühlt er sich mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern so richtig wohl in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Der Nachwuchs besucht bereits einen Kindergarten, lernt viel schneller die deutsche Sprache als er selbst, wie er lachend zugibt. "Ich habe zwar dreimal die Woche einen Deutschkurs, aber manchmal muss ich auch trainieren. Dann fällt der Kurs eben aus", erklärt Borja, der sich lieber auf englisch verständigt.
Nun also soll der Südamerikaner im Verbund mit Neuzugang Boakye dafür sorgen, dass die nötigen Tore für den Aufstieg erzielt werden. "Ich habe mir kein Ziel gesetzt", grinst Borja, "aber mal will sich ja immer verbessern." Letztendlich gehe es aber einfach darum, "dass wir alle 150 Prozent geben auf dem Platz, denn der Aufstieg ist für den Klub ebenso wichtig wie für die einzelnen Spieler." Und einer davon wird sein neuer Sturmpartner sein, mit dem er seit Montag auch gemeinsam trainiert. "Er ist ein sehr guter Spieler, man muss sehen wie es läuft. Ich will einfach meine Leistung bringen. Egal, ob neben Isaac oder Chadli Amri."
Isaac Boakye
Der Ghanaer ist zwar wesentlich kürzer bei der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, fühlt sich nach eigener Aussage aber genauso wohl. "Ich habe eine gute Zeit hier, mit der Mannschaft lässt es sich gut arbeiten", sagt der 26-Jährige, dem vor allem gefällt, dass bei den 05ern hauptsächlich mit dem Ball gearbeitet wird. "In Wolfsburg mussten wir im Training viel mehr rennen. Doch das ist etwas, was man lieber während des Spiels machen sollte."
Dass er mit Borja für die nötigen Aufstiegstore sorgen soll, ist dem vierfachen Nationalspieler bewusst, der Anthony Yeboah, der ihn einst nach Deutschland brachte, als sein Idol bezeichnet und der mit dem Ex-05er Otto Addo des öfteren telefoniert. Um Rat hat er Addo freilich nicht gefragt, als die Option eines Wechsels anstand. Weil es nicht nötig war. "Ich kenne Mainz ja schon lange", erinnert Boakye an das Probetraining, das er vor seinem Wechsel nach Bielefeld am Bruchweg absolviert hat. "Das war eine sehr schöne Zeit, und ich habe Mainz danach immer weiter beobachtet." Vor allem Trainer Jürgen Klopp hat es ihm seit damals angetan. "Ich habe schon viele Trainer erlebt, doch noch nie einen, der so viel spricht mit seinen Spielern. Das ist einfach ein gutes Gefühl."
Genau dieses Gefühl will Boakye möglichst schnell zurückgeben. Eine bestimmte Anzahl an Toren hat er sich nicht vorgenommen. Aber: "Viele Tore sind gut für die Mannschaft, aber auch gut für mich", sagt der Ghanaer, der von einer Rückkehr ins Nationalteam träumt. "Ich konzentriere mich natürlich jetzt erst einmal auf Mainz 05. Aber mein Traum ist es, nach dem Afrika-Cup wieder für mein Land spielen zu dürfen", sagt der Stürmer, der in Mainz noch im Hotel logiert, der aber seine Frau und die zwei kleinen Kinder nach seiner Rückkehr aus dem Trainingslager ins Rheinhessische holen will.
Zunächst muss er sich aber alleine durchschlagen, muss sich an die neuen Mitspieler erst einmal gewöhnen. "Alles ist noch neu, ich brauche einfach noch Zeit", wirbt Boakye um Geduld. Dass er viel Zeit braucht, um sich an den neuen Sturmpartner zu gewöhnen, das glaubt er indes nicht. "Wir haben uns schon unterhalten. Es ist nicht schlecht, dass wir beide Englisch sprechen. Das macht es einfacher. Ich jedenfalls bin bereit, mit jedem zu arbeiten. Speziell aber natürlich mit ihm."
Dass er im ersten Spiel in Koblenz auf die Unterstützung des gelb-gesperrten Borja noch verzichten muss, das ficht den Ghanaer freilich wenig. "Ich bin hier, um dem Team zu helfen. Und werde mein Bestes tun. Auch ohne Felix", verspricht Boakye, der übrigens die Gerüchte um seine Verletzungsanfälligkeit kaum noch hören mag. "Ich hatte in meiner Laufbahn eine einzige schwere Verletzung. Und das kommt ja wohl mal vor, oder?"
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AZ: Verdienter 05-Erfolg über Bielefeld
Mainzer bezwingen Erstligist 4:2 / Boakye, Baljak, Gunkel und Daghfous treffen
Vom 16.01.2008
Beste Stimmung im andalusischen Trainingslager des FSV Mainz 05. Der Grund: Beim zweiten Testspiel während des Aufenthaltes in Spanien überzeugte der Fußball-Zweitligist mit einer grundsoliden Leistung und zwang den Erstligisten Arminia Bielefeld hochverdient mit 4:2 (1:1) in die Knie.
Von
Roland Hessel
Hatte 05-Trainer Jürgen Klopp vor erst fünf Tagen an gleicher Stelle nach dem 0:1 gegen Alemannia Aachen noch einiges zu kritisieren gehabt, so war der Mainzer Coach diesmal rundum zufrieden. "Das war insgesamt richtig gut. Ich habe außer den Gegentoren nicht viel gesehen, was mir nicht gefallen hat", resümierte der 40-Jährige. "Die Mannschaft hat sich richtig reingebissen."
Dass ihm beide Gegentreffer, die von Radim Kucera und dem Ex-Mainzer Markus Schuler jeweils nach Ecken von Jörg Böhme per Kopf erzielt worden waren, nicht sonderlich schmeckten, versteht sich von selbst. "Da verteilten sich die Fehler auf mehreren Schultern", unterstrich Klopp, der aber - nachdem auch das Aachener Tor am vergangenen Freitag nach einem Eckball gefallen war - dennoch einen positiven Ansatz fand: "Das ist nichts, was man nicht trainieren kann."
Viel lieber sprach der Coach von der Leistung seiner eigenen Mannschaft, die er - wie in Testspielen dieser Art üblich - in zwei kompletten Formationen pro Halbzeit aufgeboten hatte. "Wir haben sehr gut angefangen, dann etwas nachgelassen und sind richtig gut zurückgekommen", fasste Klopp die durchaus unterhaltsamen 90 Minuten zusammen. Unterhaltsam auch deshalb, weil die 05er sehenswerte Treffer beisteuerten. So beispielsweise das Premierentor von Neuzugang Isaac Boakye, der eine scharf und halbhoch getretene Ecke von Josip Landeka abgezockt und mit viel Durchsetzungsvermögen volley verwandelte. "Ein Klassetor", lobte sein Trainer.
Nach der Pause machte dann Srdjan Baljak, der in der Vorrunde kaum zum Zug gekommen war, nachhaltig auf sich aufmerksam. Der Serbe eroberte mit einem harten, aber fairen Tackling den Ball von Petr Gabriel und markierte mit 05er in Spanien
einem trockenen Flachschuss die 2:1-Führung. Auch am finalen 4:2 war er mit einer millimetergenauen Flanke, die Nejmeddin Daghfous mit einem sehenswerten Flugkopfball verwertete, maßgeblich beteiligt. Dazwischen hatte Daniel Gunkel per Foulelfmeter das 3:2 erzielt. Zuvor war Nikolce Noveski beim Torschuss regelwidrig behindert worden. "Ich hätte das Tor ohne Foul auf jeden Fall gemacht", betonte der Mazedonier.
Neben dem Sieg und den vier eigenen Treffern freute Klopp vor allem, dass die Trainingsinhalte der vergangenen Tage sichtbar waren. Immer wieder hatte die Mannschaft in den Einheiten das richtige Pressingverhalten, ordentliches und systematisches Forchecking einstudiert. Gegen Bielefeld wurde dies auch auf den Platz gebracht. "Wir wollten die frühe Balleroberung. Das hat gut geklappt", unterstrich der Mainzer Coach, der vor allem lobende Worte für die Elf der zweiten Halbzeit parat hatte. "Das war richtiger Fußball, vor allem, wenn man bedenkt, euch im ersten Spielabschnitt gab´s positive Fingerzeige. So der Fitnessstand von Felix Borja, der 45 Minuten lang brummte und zudem durchaus ordentlich mit Boakye harmonierte. Ebenfalls einen positiven Eindruck hinterließ das Sturmduo der zweiten Halbzeit mit Baljak und Ranisav Jovanovic. In der Zentrale harmonisierten Gunkel und Damir Vrancic, die Außenbahnen waren mit Daghfous und Wellington gut besetzt. Kurzum: "Nach dem vielen und harten Training war´s mehr als ordentlich", so Klopp, der noch am Morgen, bei einer eher zähflüssig anlaufenden Trainingseinheit, so seine Bedenken hatte. "Ich habe den Jungs dann aber gesagt, dass man immer nur dann müde ist, wenn man denkt, dass man müde ist", grinste der Mainzer Trainer. Von Müdigkeit war beim Spiel jedenfalls nichts zu sehen gewesen...
Elkin Soto kam nicht zum Einsatz, sondern trainierte zeitgleich mit Konditionstrainer Axel Busenkell. "Ich hätte ihn für 15 Minuten gebracht, wenn Not am Mann gewesen wäre", sagte Klopp.
Mainz 05, erste Halbzeit: Davari - Demirtas, Subotic, Svensson, Rose - Feulner, M. Vrancic, Pekovic, Landeka - Boakye, Borja.
Mainz 05, zweite Halbzeit: Adolf - Liesenfeld, Neustädter, Noveski, Markolf - Daghfous, D. Vrancic, Gunkel, Wellington - Baljak, Jovanovic.
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