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von BjoernT4Y - 18/03/2024 16:48
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Probetraining beim Halleschen FC

Sebastian Gärtner spielt um Vertrag



Seit Dienstag trainiert Sebastian Gärtner beim HFC.


Der Nürnberger Sebastian Gärtner absolviert seit Dienstag ein Probetraining beim Halleschen FC. In der letzten Saison war der Mittelfeldspieler beim 1. FSV Mainz aktiv.

Die Tür zur Umkleidekabine im Erdgas Sportpark hatte sich bereits geschlossen. Zweimal musste Sebastian Gärtner energisch klopfen, bis sie sich wieder öffnete. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler kam am Mittwochmittag ein bisschen zu spät. Aber nur, weil er anders als seine Trainingskameraden nach dem Training noch ein Interview geben musste. Und in dem ging es passenderweise darum, ob sich beim Halleschen FC für ihn eine Tür öffnen wird. „Ich bin froh“, sagte Gärtner also, „dass sich diese Möglichkeit ergeben hat.“

Bereits früher unter Böger

Seit Dienstag und noch bis Donnerstagnachmittag trainiert der Mittelfeldspieler mit dem Drittligisten. Am Mittwochvormittag stand eine Athletikeinheit in der Sporthalle Brandberge, am Nachmittag ein Training auf dem Kunstrasenplatz in Halle-Neustadt auf dem Programm. Zeit, um den potenziellen Neuzugang zu beobachten. „Wir haben die Chance, ihn uns völlig unvoreingenommen anzusehen“, sagte Stefan Böger nach dem am Mittwochsvormittags-Training - ohne eine Tendenz bezüglich einer möglichen Verpflichtung zu verraten: „Mehr ist es erst einmal nicht.“

Dass Gärtner überhaupt beim HFC weilt, hat maßgebend mit dem neuen Trainer zu tun: Böger hat den 1,77 Meter großen Mittelfeldmann früher im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trainiert. In der U-16- und U-17-Nationalmannschaft hörte Gärtner auf seine Kommandos. „Er kann fachlich alles, seine Trainingsmethoden haben Hand und Fuß“, erzählt der Probespieler, „man hat ja gesehen, was er hier innerhalb von vier Wochen schon erreicht hat. Seine Bilanz ist überragend.“

Da Gärtners Berater auch guten Kontakt zu HFC-Manager Ralph Kühne pflegt, kam die Idee dreier Test-Tage zustande. Für den jungen Profi-Kicker eine Erlösung. In den Wochen zuvor hatte er vergeblich auf solch eine Chance gewartet. Seitdem sein Vertrag bei der U 23 von Mainz 05 Ende Juni ausgelaufen ist, steht hinter seinem Namen auf verschiedenen Profilen im Internet nur noch: vereinslos - ein frustrierendes Label.

Die Mainzer Reserve, für die er in der vergangenen Saison lediglich acht Partien bestritt, plante ohne ihn. Probetage beim Regionalligisten Elversberg und dem Drittligisten Erzgebirge Aue blieben ohne das erwünschte Ergebnis. Aue wollte lieber einen erfahrenen Spieler für das Mittelfeld, holte statt des 22-Jährigen den gebürtigen Hallenser Christian Tiffert.

Gärtner musste sich gedulden. „Das war und ist sicherlich nicht einfach“, lässt er in seine Seele blicken. Drei Monate lang hofft er nun schon auf einen neuen Vertrag. Und: „Diese Zeit zieht sich ganz schön lang hin.“

Wenngleich er sich immer fit gehalten hat. Sportlich und geistig: Bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg durfte der gebürtige Nürnberger zuletzt mittrainieren. „Man muss ja auch mal einen Ball zwischen den Füßen haben.“ Außerdem arbeitete er viel im athletischen Bereich, um „dort trotz meiner Situation nichts zu verlieren“. Und dann war da noch sein Fernstudium: Gärtner beschäftigt sich mit dem Sportmanagement, ein zweites Standbein. „Da habe ich in letzter Zeit ein paar Kurse mehr absolviert“, sagt er.

Doch trotzdem wartete er jeden Tag auf den erlösenden Anruf. Zweifel, ob es als Profi weitergehen würde, waren eigentlich nie da. Aber wie, das stand lange und steht noch immer nicht fest. „Man darf in so einer Situation nicht den Kopf hängen lassen“, sagt der 22-Jährige, „man darf nie vergessen, was man schon geleistet hat“.

„Es lief unglücklich“

Beim Blick auf seine Vita stellt sich die Frage, warum Gärtner überhaupt noch einen neuen Klub suchen muss. Schließlich stand er vor zwei Jahren unter Michael Wiesinger kurz vor dem Sprung in die Bundesligamannschaft des 1. FC Nürnberg. Doch dann wechselte der Trainer, Gertjan Verbeek übernahm - und Gärtner spielte keine Rolle mehr. „Er hat auf andere Spieler gesetzt.“ Ähnlich lief es in Mainz, wo Gärtner in der vergangenen Saison eigentlich eine Führungsrolle übernehmen wollte. Doch daraus wurde nichts. Nur acht Einsätze. Ein Tor. „Es lief unglücklich“, sagt der zentrale Mittelfeldspieler im Blick zurück.

Auch Stefan Böger weiß, dass der Karriereweg von Sebastian Gärtner anders vorgezeichnet war. Juniorennationalspieler, nah dran am Nürnberger Bundesliga-Kader: „Wäre alles glatt gelaufen“, meint der HFC-Trainer, „hätten wir als HFC im Moment wahrscheinlich nicht die Chance, ihn uns anzuschauen.“ Weil Gärtner im Grunde alle Anlagen mitbringt, um sich durchzusetzen. Böger sagt: „Er kann auf der Sechser- und Achter-Position spielen, hat gute strategische Fähigkeiten im Spielaufbau.“

Hört sich vielversprechend an. Doch ob sich für Sebastian Gärtner dauerhaft die Tür zur HFC-Kabine öffnet, bleibt abzuwarten.

Quelle: MZ

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Landespokalspiel gegen SV Eintracht Elster

HFC dreht nach Kabinenpredigt auf



Marcel Baude (Nr. 25) und Tim Kruse (2.v.r.) gehörten zuletzt nicht zur Startelf des HFC.


Der Hallesche FC ist eine Runde weiter im Fußball-Landespokal. Gegen die Kicker von Eintracht Elster konnte sich die Mannschaft um Stefan Böger mit 4:0 durchsetzen.


Bei Marco Engelhardt, Stefan Kleineheismann, Florian Brügmann und Ivica Banovic klingelte am Sonntag der Wecker für einen Sonntagvormittag schon sehr zeitig. Bereits um neun Uhr musste das Quartett im Erdgas Sportpark zum Training auf dem Platz stehen. Nein, es war keine Strafeinheit. Die beim Drittligisten Hallescher FC in der Liga gesetzten Profis gehörten nicht zum Kader für das Landespokalspiel am Nachmittag beim Landesligisten Eintracht Elster, das der HFC mit 4:0 (0:0) gewann. Deshalb stand für sie Training auf dem Programm.

Und sie waren nicht die einzigen Stammspieler, auf die Trainer Stefan Böger verzichtete. Auch für Dominic Rau, Dorian Diring, Sascha Pfeffer und Osayamen Osawe ging es nicht über die Erwärmung und das gemeinsame Auslaufen hinaus. Gleich auf zehn Positionen hatte der HFC-Coach seine Startelf im Vergleich zum Ligaauftritt gegen Aue verändert. Einzig Jonas Acquistapace gehörte zur ersten Elf. Dieses Mal aber nicht außen, sondern als Innenverteidiger.

Viele Stammspieler geschont

„Die Drittliga-Stammspieler haben in den letzten Wochen sehr viel leisten müssen. Die zeitliche Dichte der Punktspiele war sehr hoch. Sie brauchten ganz einfach einmal eine Pause“, sagte Böger. „Und zum anderen wollte ich all jenen, die ebenfalls den Anspruch haben, dritte Liga spielen zu wollen, die Chance einräumen, im Rhythmus zu bleiben und vielleicht eine Bewerbung abzugeben. Der Landespokal und die Spiele in der Future League bieten ja Gelegenheiten dafür.“ Wem eine Bewerbung gelungen ist, wird der Trainer nach dem freien Montag vor dem Dienstag-Training verkünden.

Bis zum Halbzeitpfiff von Elster jedenfalls bekam Böger keine neuen Erkenntnisse. Und das hatte vor allem zwei Gründe. „Auch im DFB-Pokal kommt es immer mal wieder vor, dass sich ein Bundesligist bei einem Viertligisten sehr schwer tut. Genau das ist uns auch passiert“, sagte Böger. „Zum einen, weil sich die Gastgeber fast eine Stunde lang richtig reingehauen und gegen die Niederlage gestemmt haben. Und zum anderen, weil in unserem Spiel einfach zu wenig Bewegung und zu wenig Tempo war.“

Die Folge war eine Kabinenpredigt, in der der Trainer ganz offensichtlich den richtigen Ton getroffen haben muss. „Ich habe die Jungs daran erinnert, dass sie auch gegen einen solchen Gegner deutlich mehr investieren müssen, wenn sie sich für die dritte Liga anbieten wollen“, erklärte Böger. Und um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, war für Robin Urban die Bewerbungszeit beendet und für Sören Bertram die Erwärmung. Der offensive Mittelfeldspieler, der zuletzt schon in der dritten Liga für viel Dampf und Tore gesorgt hatte, „brachte nun auch das nötige Tempo in unsere Aktionen“, erklärte Böger.

Referee und Assistent uneinig

Nach dem Führungstreffer durch Selim Aydemir (58.), dem zuvor bereits ein reguläres Tor (35.) vom Assistenten zugebilligt, aber vom Schiedsrichter verweigert worden war, benötigten die Rot-Weißen nur noch 20 Minuten, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Kapitän Tim Kruse (71.), Björn Ziegenbein (73.) und Bertram (79.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Die Vorarbeit zu den ersten drei Treffern leisteten mit Marcel Baude und Toni Lindenhahn dann endlich auch Akteure, von denen Böger etwas sehen wollte.

„Im Pokal zählt das Weiterkommen. Die erste Halbzeit war nicht so lustig. Aber nach der Pause haben wir uns entscheidend gesteigert und deshalb bin ich auch zufrieden“, so der Trainer.

Die Auslosung des Achtelfinals findet am Montag in Magdeburg statt.

Statistik

SV Eintracht Elster – Hallescher FC 0:4 (0:0)
SV Eintracht Elster: Juhasz - Röder, Wojciechowski, Thauer (72., Stephan), Schüler, Puhlmann (82., Witt) - Schultz, Körnig, Rosenberger - Hinkelmann (83., Schlüter), Lehmann.
Hallescher FC: Königshofer - Wallenborn, Acquistapace, Barnofsky, Urban (46., Bertram), Baude - Lindenhahn, Ziegenbein, Kruse, Aydemir (73., Jansen) - Tob. Müller.
Tore: 1:0 Aydemir (59., Baude), 2:0 Kruse (69., Lindenhahn), 3:0 Ziegenbein (72., Baude), 4:0 Bertram (79.)
Chancen: 0:10 (0:2). Ecken: 1:11 (0:4).
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Grana). Gelbe Karten: /// – Bertram (85.).
Zuschauer: 693 im BRALE Sportpark Elster.

Quelle: MZ

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Trainer des Halleschen FC

Stefan Böger: „Die Spieler spielen einfach besser“


Stefan Böger wohnt inzwischen in einem Apartment in Halle.

Nach einem Monat im Amt spricht der neue HFC-Trainer Stefan Böger über den Erfolg, Anforderungen an seine Spieler und Menschlichkeit im Profigeschäft.

Dass er genau am Tag des Interviews sein einmonatiges Jubiläum als Trainer des Halleschen FC feiert? Stefan Böger macht sich nichts aus solchen Zahlen. „In der Schule haben sie mich interessiert, ich war ganz gut in Mathematik“, sagt der 49-Jährige.

Zwischen zwei Trainingseinheiten nahm sich der Fußball-Lehrer am Donnerstag die Zeit, um seinen erfolgreichen Start mit dem HFC zu erklären. Christian Elsaeßer und Daniel George sprachen mit ihm.

Herr Böger, in der Pressekonferenz zu Ihrem Amtsantritt wurden Sie gefragt, wie viel Halle bereits in Ihnen steckt. Nach zwei Tagen konnten Sie damals nur schmunzeln. Wie sieht das heute aus, nach einem Monat als Trainer des Halleschen FC?

Böger: Ich habe neulich Abend vor dem Computer gesessen und muss gestehen, dass ich dabei die eine oder andere Hallorenkugel genascht habe. Also steckt im wahrsten Sinne des Wortes schon ziemlich viel Halle in mir (lacht).

Sechs Spiele in einem Monat: Sie hätten entspannter in Ihre neue Aufgabe starten können.

Böger: Ich bin ganz schön rotiert in meinem Hamsterrad. Mir war auch nicht danach, nach links oder nach rechts zu schauen. Als Ralph Kühne mir Wohnungsbesichtigungen vorgeschlagen hat, musste ich ihn vertrösten. Ich wollte alles abseits des Fußballs ausblenden. Zum Glück haben wir diese Phase gut gemeistert. Es hätte auch nach hinten losgehen können.

Das Gegenteil ist eingetreten: Sie haben mit Ihrem Team 13 Punkte aus sechs Partien geholt, nur einmal verloren. Wie erklären Sie sich diesen Aha-Effekt?

Böger: Einen konkreten Punkt gab es nicht. Dazu hatten wir viel zu wenig Zeit. Manchmal reicht aber tatsächlich schon der Klang einer anderen Stimme, eine andere Form der Ansprache. Alles wird auf neu gestellt. Manche Spieler wittern eine neue Chance. Aber eine Sache ist mir ganz wichtig.

Welche denn?

Böger: Die Antwort auf die Frage, warum es plötzlich so gut läuft, ist eher bei den Spielern zu suchen. Die Trainer sind nur Wegbegleiter, die Angebote machen – verbal und inhaltlich. Ein Spieler kann mir zuhören oder er kann mir nicht zuhören. Letztendlich ist er selbst dafür zuständig, was er auf dem Platz zeigt. Viele Spieler neigen dazu, zum Training zu gehen und das zu machen, was der Vorturner vorgibt. Dann gehen sie nach Hause und machen am nächsten Tag dasselbe. Das möchte ich aber nicht. Ich möchte bewusstes Training. Die Spieler sollen mitdenken und hinterfragen, warum der Trainer das Training so gestaltet. Ich möchte, dass sie sich mehr mit ihrem Job beschäftigen, sich mehr mit ihrer Leistung auseinandersetzen. Das haben wir im Zuge des Kennenlernens auch schon besprochen. Die Mannschaft spielt jetzt nicht besser, weil der Trainer sich anders verhält. Die Spieler spielen einfach besser.

Aber Sie greifen ja durchaus ein. Im taktischen Bereich etwa. Zum Beispiel haben Sie Jonas Acquistapace aus der Innenverteidigung auf die linke Abwehrseite beordert.

Böger: Das ist ein gutes Beispiel. Jonas ist von seinen körperlichen Voraussetzungen und seiner Spielweise her ein Innenverteidiger, und er wird vielleicht sogar ein noch besserer Innenverteidiger. Aber in unserer Situation ging es erst einmal darum, für Stabilität zu sorgen, damit wir jetzt wieder befreiter Fußball spielen können. Nominelle Innenverteidiger auf der Außenbahn spielen zu lassen, davon möchte ich wegkommen. Ich möchte Spieler dort einsetzen, wo sie zu Hause sind. Meine Mannschaft, die ich im Kopf habe, sieht anders aus als die heute.

Wie sieht diese Idealvorstellung denn aus?

Böger: Das hat mit der Kaderstruktur zu tun. Ich bin mir sicher, dass sich die Mannschaft in der nächsten Saison verändern wird – egal unter welchem Trainer.

Ihr Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2016. Auch 17 Spielerverträge laufen aus. Muss, um den Kader zu planen, nicht zu allererst mit dem Trainer gesprochen werden? Sollte er bei Personalfragen nicht die entscheidende Figur sein?

Böger: Das denke ich nicht unbedingt. Das sollte auch eine Vereinsgeschichte sein. Wofür steht der HFC? Was für Fußball möchte der HFC spielen? Eines Tages kannst du dir dann den Trainer suchen, der zu dieser Philosophie passt. Mainz 05, wo Jürgen Klopp und Thomas Tuchel auch aus dem Nachwuchs kamen, und der SC Freiburg, der mit Christian Streich vorbildlich arbeitet, sind gute Beispiele dafür, wie solch ein Konzept funktionieren kann.

Sie haben dieser Tage zum ersten Mal wirklich Zeit, detailliert mit dem Team zu arbeiten.

Böger: Ja, es gelingt mir zunehmend, das Umfeld des Vereins und natürlich vor allem die Spieler kennenzulernen. Es ist wichtig, dass ich die Eigenarten herausfinde. Wer tickt wie? Wer braucht was? So ein bisschen nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche. Das ist für mich elementar. Denn die Trainingslehre an sich ist beinahe ausgereizt. Das Training in der ersten, zweiten und dritten Liga ist vergleichbar. Da nehmen sich Vereine heutzutage nicht mehr viel.

Also konzentrieren Sie sich auf den individuellen Bereich?

Böger: Nicht komplett, aber am Mittwoch haben wir uns zum Beispiel in Offensiv- und Defensivgruppen aufgeteilt. Da kann ich viel mehr positionsspezifisch korrigieren. Das mache ich gerne, Detailhinweise geben.

Welcher Spieler dient Ihnen dabei als verlängerter Arm?

Böger: Marco Engelhardt gehört in jedem Fall dazu. Er kann Prozesse innerhalb der Mannschaft sehr gut einschätzen. Mir gefällt, wie deutlich er seine Meinung sagt. Tim Kruse zum Beispiel ist ein anderer Typ, introvertierter, mit ihm führe ich eher Vier-Augen-Gespräche.

Dürfen Ihre Spieler Sie Duzen?

Böger: Das haben wir gar nicht thematisiert. Sie sprechen mich mit Trainer oder Sie an, ich duze sie.

Das erinnert ein bisschen an ein Schüler-Lehrer-Verhältnis.

Böger: Ist es ja auch. Ich darf mich Fußballlehrer nennen und lebe das mitunter auch aus. Gerade jungen Spielern etwas zu vermitteln, ist mir wichtig. Ihnen auch Dinge mitzugeben, die zum Leben gehören: Pünktlichkeit, Ordnung, Disziplin.

Herr Böger, stimmt es, dass Ihre Trainerkarriere eher ein Unfall war.

Böger: Ja. Ich wollte nie Trainer werden. Ich wollte Medizin studieren, nur ging das zu DDR-Zeiten in Kombination mit Profifußball nicht. Also habe ich Journalistik studiert. Später war ich mit 33 Jahren quasi fertig mit meiner Spielerkarriere und mir war klar, dass ich etwas anderes machen wollte. Doch dann hat die zweite Mannschaft des HSV einen Trainer gesucht und sie haben mich gefragt. So bin ich über Nacht zum Trainer geworden – und dabei geblieben.

Wer war Ihr Lieblingstrainer?

Böger: Da gab es keinen speziellen. Aber ich habe mir von einigen etwas abgeschaut. Hannes Bongartz war damals in Duisburg zum Beispiel einer der ersten, die das Thema Viererkette auf der Agenda hatten. Das war unglaublich lehrreich. Und was das Zwischenmenschliche angeht, ist Ewald Lienen ein Vorbild. Trotz des manchmal brutalen Profigeschäfts vergisst er nie den menschlichen Umgang. Im Fußball ist das heute leider nicht mehr normal.

Wie versuchen Sie das in Ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen?

Böger: Es macht keinem Spaß, einem Spieler zu sagen, dass er nicht spielt oder dass man nicht mehr mit ihm plant. Aber diese Gespräche müssen geführt werden und sie müssen gut vorbereitet sein. Ich gebe den Spielern regelmäßig Rückmeldungen über ihr Auftreten. Ich versuche, ständig im Austausch zu sein. Vielleicht gibt es auch mal ein Problem zu Hause, eine Erklärung aus dem privaten Kontext heraus, warum einer seine Leistung nicht abrufen kann.

Wie finden solche Gespräche statt?

Böger: Wenn es um rein sportliche Dinge geht, führe ich sie im Trainerbüro. Bei anderen Themen, wenn wir auswärts spielen, hole ich den Spieler dann auch schon mal auf mein Hotelzimmer, wo wir in Ruhe plaudern können. Da geht es auch mal ganz einfach darum: Wie geht es dir? Wie geht es mir? Manchmal reicht das.

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HFC gegen Bremen II

Historischer 6:2-Sieg: Alles, bloß kein Zufall


HFC Mittelfeldspieler Ivica Banovic mit einem Freudensprung nach seinem Treffer zum 4:1.

Wie HFC-Routinier Ivica Banovic seinem Trainer Stefan Böger beim 6:2-Sieg gegen Werder Bremen II einen großen Wunsch erfüllt hat. Eine Geschichte zum Schmunzeln.

Weil er wusste, was kommt, schlenderte Ivica Banovic mit einem breiten Grinsen durch den frisch modernisierten Spielertunnel des Erdgas Sportparks. Der erfahrene Kroate musste die erste Frage gar nicht abwarten. „Ja“, sagte er prompt, „das war genau so gewollt.“ Gemeint war sein direkt verwandelter Freistoß aus 20 Metern zum zwischenzeitlichen 4:1 - ein Traum von einem Standard. Weshalb Banovic lächelnd noch einmal bekräftigte: „Bei mir im Spiel passiert viel durch Zufall, aber das war definitiv so gewollt.“ Und man glaubte es ihm.

Vom Trainer bestellt, vom Spieler geliefert

Der historische 6:2-Sieg des Halleschen FC im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen II schrieb am Samstagnachmittag viele Geschichten. Die mit dem größten Schmunzel-Faktor war ohne Frage die von Ivica Banovic und seinem Freistoßtor – denn es war ein Treffer auf Wunsch, vom Trainer bestellt und vom Spieler geliefert.

In der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel hatte Trainer Stefan Böger seinen defensiven Mittelfeldspieler, der zwei Meter neben ihm saß, ein klein wenig angezählt. Der hatte nämlich angegeben: „Für das Tore-Schießen bin ich nicht mehr verantwortlich.“ Böger intervenierte umgehend: „Ivica trägt sehr wohl Verantwortung, auch Tore zu schießen“, sagte der HFC-Trainer. „Er hat sich gedanklich im defensiven Mittelfeld eingerichtet, aber ich sehe ihn weiter vorn.“ Nicht nur als Organisator, sondern auch als Torgefahr.

Gefordert, geschossen: Banovic erzielte gegen Bremens U 23 seinen ersten Treffer seit April dieses Jahres, sein erstes Saisontor also, sein drittes Drittliga-Tor überhaupt.

Bertram lobt: „Sensationell“

„Ich habe mich in der Pressekonferenz ein bisschen falsch ausgedrückt“, erklärte der 35 Jahre alte Routinier am Samstagnachmittag. „Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich nicht in der ersten offensiven Reihe stehe, aber natürlich möchte ich auch Tore schießen.“ Er konnte das noch immer lächelnd sagen, denn es hatte ja geklappt.

Auch weil Sören Bertram, der etatmäßige Freistoßschütze des HFC, ihm den Vortritt ließ. Und das, obwohl Bertram in dieser Saison schon zwei wunderschöne Tore per direktem Freistoß erzielt hat. „Wenn das so gut klappt, bin ich gerne bereit, den Ball auch mal abzugeben“, flachste der Offensivmann und erklärte im Anschluss: „Ivica, Marco (Engelhardt, Anm. d. Red.) und ich schauen immer, wo der Ball liegt und wie die Mauer steht. Und das war eine Position für einen Rechtsfuß.“


Banovic trat deshalb fünf Schritte zurück, so wie er es bei Freistößen immer handhabt, lief an und zirkelte das Spielgerät ins Netz. Wie es im Training und während der Erwärmung schon oft geklappt hatte. Nun also auch im Spiel. „Das hat er sensationell gemacht“, lobte Bertram seinen Teamkollegen, „man hat nach drei Metern in der Luft gesehen, dass der Ball perfekt in den Winkel geht.“

Ivica Banovic hatte sich die Worte seines Trainers zu Herzen genommen. Und er war damit nicht allein: In der 83. Minute schlich sich sogar Innenverteidiger Marco Engelhardt, 34 Jahre alt, mit nach vorn und erzielte sein erstes Tor aus dem Spiel heraus seit November 2014. Ivica Banovic meinte mit einem Schmunzeln: „Wenn zwei solche Oldies treffen, dann war es schon ein merkwürdiges Spiel.“ Aber mit Sicherheit kein Zufall.

Quelle: MZ

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Vorbei am 1. FC Magdeburg

Hallescher FC feiert besondere Saisonpremiere


Die aktuelle Tabelle der 3. Liga.

Der Blick auf die Tabelle macht den Fans des Halleschen FC wieder Spaß. Denn ihre Mannschaft steht erstmals in dieser Drittliga-Saison vor dem 1. FC Magdeburg.

Die Fans des Halleschen FC hatten am Sonntagnachmittag großen Grund zum Jubeln. Obwohl ihre Mannschaft gar nicht auf dem Rasen stand. Die hatte sich tags zuvor bereits mit 6:2 gegen Werder Bremens U 23 durchgesetzt. Doch nun herrschte Gewissheit: Weil der 1. FC Magdeburg beim FC Erzgebirge Aue nicht über ein torloses Remis hinauskam, steht der Hallesche FC erstmals in dieser Drittliga-Saison vor dem Erzrivalen aus der Elbestadt.

Halle nun Sechster, Magdeburg weiter Siebter

Das gewohnte Kräfteverhältnis der vergangenen Jahre ist wiederhergestellt. Der etablierte Drittligist rangiert vor dem Aufsteiger. Halle als Sechster hat 19, Magdeburg als Siebter nun 18 Punkte. Anders als zu Saisonbeginn herrscht inzwischen im HFC-Lager die größere Euphorie.

Zwar hatte HFC-Trainer Stefan Böger vor dem Duell gegen Bremen noch einmal eindringlich erklärt, man müsse sich von der ständigen Orientierung an Tabellenbildern trennen. Doch dieser eine Vergleich muss erlaubt sein.

Die HFC-Fans haben diesbezüglich schließlich eine lange Durststrecke hinter sich. Zwölf Spieltage lang stand ihre Mannschaft tabellarisch schlechter da als Magdeburg. Und dann wurde auch noch das Derby mit 1:2 verloren.

Durch das historische 6:2 gegen Bremens U 23 – so viele Tore hatte der HFC in einem Drittliga-Spiel zuvor noch nie geschossen – hat sich Halle nun jedoch am großen Rivalen vorbeigeschoben.

Derby eröffnet neues Spieljahr

„Für die Leute in Halle ist das wichtig“, hatte HFC-Offensivspieler Sören Bertram bereits vor zwei Wochen nach dem Sieg gegen Aue (1:0) gesagt, „und auch für uns. Wir wissen, was das bedeutet.“ Sein Credo damals: „Weiter punkten, dann stehen wir bald vor Magdeburg.“ Nach dem vierten Heimsieg in Serie war es soweit.

Während sich die Fans also freuten, war das Überholmanöver für Spieler und Trainer des HFC wohl nicht mehr als eine schöne Randnotiz. Es gilt, weiter hart zu arbeiten, „von Spiel zu Spiel zu denken“, wie alle im Umfeld in den vergangenen Wochen immer wieder betonten. „Ich bin nicht restlos zufrieden. Ich habe viele Dinge gesehen, die wir zuletzt besser gemacht haben, insbesondere in der Defensive“, sagte Trainer Böger deshalb auch beispielhaft nach der Bremen-Gala.

Doch trotzdem: Das Ziel, vor Magdeburg zu bleiben, könnte eine zusätzliche Motivation sein und den HFC bis zum nächsten Aufeinandertreffen tragen. Am 23. Januar beginnt das neue Spieljahr nämlich mit dem Derby im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ

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Vorschau CFC vs. HFC

CFC-Stürmer Frank Löning wieder fit



Marcel Franke (jetzt Fürth) köpfte im letzten Aufeinandertreffen das Führungstor für den HFC

Die "Mannschaft der Stunde" reist zum Chemnitzer FC, der seinerseits vor dem wichtigen Gradmesser steht: Sieg gegen den HFC und weiterhin ein Aufstiegskandidat - oder schnödes Ligamittelfeld?

Der Hallesche FC trifft etwas verspätet am Sonntag um 15 Uhr in Chemnitz auf den Chemnitzer FC. Obwohl die Partie vom Samstag auf den Sonntag verlegt wurde, überträgt der MDR die Begegnung trotzdem live.

Ausgangslage

Als "Mannschaft der Stunde" bezeichneten Chemnitz' Trainer Karsten Heine und Stürmer Frank Löning unisono den HFC in der Pressekonferenz vor dem Spiel und hatten damit völlig Recht. Seit dem Trainerwechsel reiten die Saalestädter auf einer Erfolgswelle, nur gegen die U23 von Mainz 05 gab es einen kleinen Dämpfer. Zuletzt musste Werder Bremen II leiden und reiste mit einem gepfefferten 2:6 zurück an die Weser. Aber: Die letzten Gegner des HFC gehörten bis auf drei Ausnahmen - Aue, Mainz und Großaspach - nicht unbedingt der absoluten Elite der aktuellen Tabelle an. Lediglich gegen Aue konnte man einen 1:0-Sieg einfahren, gegen die anderen beiden ließ man fünf von sechs Punkten liegen. Für den CFC ist es gleichsam die Reifeprüfung: Greifen die "Himmelblauen" an oder bleibt das schnöde Mittelfeld der Liga.

Daten & Fakten

Das Spiel zwischen Chemnitz und Halle hat eine lange Tradition. Bereits 1954 trafen Vorgängerteams der beiden Vereine aufeinander, am Ende trafen der HFC und der CFC genau 50 Mal in der DDR-Oberliga aufeinander, mit dem besseren Ende für den HFC. 16 Siege standen 15 Chemnitzer Erfolgen gegenüber, was in Anbetracht der Größe des DDR-Meisters von 1967 eine beachtliche Bilanz ist. Das letzte Aufeinandertreffen war ebenfalls eher für die Fans des HFC ein Highlight. In einer berauschenden ersten Halbzeit sicherten Andy Gogia und Marcel Franke früh den 2:0-Sieg. Beide wechselten im Sommer den Verein.

Auf den Rängen

Überraschend für ein Ostderby an einem Sonntag, ist der Gästeblock des Stadions an der Gellertstraße noch nicht ausverkauft. Bis Freitagmittag waren etwa 850 Gästekarten verkauft, sodass am Sonntag auch eine Gästekasse öffnen wird. Die Zuschauerzahlen der "Himmelblauen" gingen zuletzt etwas zurück, sodass auch am Sonntag mit einer Zahl zwischen 6.000 und 7.000 Fans zu rechnen ist.

Personalien

Beim Halleschen FC wird, neben dem im Aufbautraining befindlichen Patrick Mouaya, auch aller Voraussicht nach Toni Lindenhahn wegen einer Grippe nicht mit nach Sachsen reisen. Den Gastgebern stehen neben dem zuletzt kreuzbandverletzten Tom Scheffel auch Marco Rapp mit Adduktorenproblemen und Martin Fenin mit einer Grippe nicht zur Verfügung. Zudem laboriert Innenverteidiger Marc Endres mit einer Fersenverletzung, sollte aber bis Sonntag wieder fit sein.

So könnten sie spielen:
Hallescher FC: Bredlow - Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace - Diring, Banovic - Brügmann, Pfeffer - Bertram, Osawe
Chemnitzer FC: Kunz - Kehl-Gomez, Endres, Conrad, Nandzik - Stenzel, Danneberg, Dem, Cincotta - Fink - König
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Quelle: MZ

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Nach 16 Punkten aus 7 Spielen

Sechs Gründe für den Aufschwung beim HFC



Ein Team - der Hallesche FC ist wieder da!

Nach einem verpatzten Saisonstart ist der Hallesche FC endlich wieder die Macht in Sachsen-Anhalt. Wir haben sechs Gründe gefunden, warum das so ist - und sich so schnell auch nicht ändern wird.

Drei Spiele, null Punkte, nur ein mickriges Tor. Dieses ausgerechnet als Führungstreffer beim Derby in Magdeburg, was man am Ende mit 1:2 verlor. Als wollte selbst das Schicksal den Halleschen FC verhöhnen und ihm sagen: "Tore? Könnt ihr haben. Für den Derbysieg reicht es aber nicht." Der Saisonstart beim HFC verlief alles andere als zufriedenstellend und forderte das vermutlich größte Opfer, was man sich zum damaligen Zeitpunkt vorstellen konnte: Trainerurgestein Sven Köhler, der nach sieben Jahren seinen für die meisten Beobachter fest zementierten Platz räumen musste.

Nach einer fast 14-tägigen Trainersuche wurde schließlich der neue Coach gefunden. Mit Stefan Böger wurde ein Übungsleiter vorgestellt, der auf den ersten Blick gut zum HFC passte - zu gut, wie manche befanden, die sich nach dem eher stillen und introvertierten Sven Köhler einen lautstarken Motivator gewünscht hatten.

Doch der 49-jährige Fußballlehrer belehrte die Kritiker schon nach wenigen Tagen eines besseren und sicherte sich den erfolgreichsten Start, den ein HFC-Trainer seit der Wende feiern konnte. Aus seinen sieben Spielen sammelte der Hallesche FC bei nur einer Niederlage und einem Unentschieden ganze 16 Punkte und kletterte vom Tabellenkeller ins obere Drittligamittelfeld, mit Sichtweite zu den Spitzenplätzen. Kein Wunder also, dass zwei unserer sechs Gründe für den HFC-Aufschwung eng mit dem neuen Übungsleiter zusammenhängen.


Akribisch: HFC-Trainer Stefan Böger

Grund 1: Neue Taktik, neues Glück

Als Neu-Trainer Böger seinen Dienst am Erdgas-Sportpark antrat, hatte die Mannschaft ein mächtiges blaues Auge. Zu schwach seien die Neuzugänge im Sommer gewesen, um tragende Stützen wie Andy Gogia (heute Brentford FC) oder Marcel Franke (SpVgg Greuther Fürth) zu ersetzen, zu löchrig sei vor allem die Defensive. Stefan Böger analysierte, verstand und tat das einzig Richtige: Er passte das Spielsystem den vorhandenen Stärken seiner Mannschaft an, statt die jungen Spieler umständlich in eine komplett neue Spielweise zu zwängen. Die Löcher in der Abwehr behob Ex-Auswahltrainer Böger mit einem "DFB-Trick": Wie einst Jogi Löw bei der WM verzichtete der Trainer auf klassische Außenverteidiger und zog die nominellen Innenverteidiger Jonas Acquistapace und Dominic Rau auf die Außenpositionen. Eine Viererkette, massiver als der Geldspeicher von Dagobert Duck.

Aufgrund dessen, dass Außenverteidiger Florian Brügmann nun im linken Mittelfeld gesetzt ist, ist die Defensive des Halleschen FC nun sogar in der Lage, bei Bedarf ein Bollwerk aus fünf bis sechs Spielern zu bilden, durch die bisher kaum eine Offensive ihren Weg fand. Lediglich die U23-Teams von Mainz 05 und Werder Bremen brachten die HFC-Defensive etwas ins Straucheln. Von den beiden Spielen abgesehen fingen sich die Rot-Weißen in den restlichen fünf Partien allerdings nur ein Gegentor.


Osayamen Osawe und Sören Bertram

Grund 2: "Osöryamen Bertrosawe"

Noch sichtbarer werden die taktischen Umstellungen beim halleschen Pendant zum legendären Münchener Sturmduo "Robbery": "Osöryamen Bertrosawe". Was klingt wie der kommende Europa-League-Gegner von Borussia Dortmund, hat sich mit elf Treffern hinter den Dresdenern Justin Eilers und Pascal Terstroet (zusammen 16 Tore) tatsächlich zum zweitgefährlichsten Stürmerduo der dritten Liga gemausert. Auch in der Scorerliste sind Sören Bertram und Osayamen Osawe ganz vorne mit dabei. Bertram ist mit fünf Toren und fünf Vorlagen Dritter, Osawe (6/2) Fünfter. Der lange Ball aus dem Mittelfeld auf die pfeilschnellen Stürmer des HFC - das klappt aktuell eigentlich immer.

Und alle Statistiken beiseite gelegt: Jeder der "Bertrosawe" zuletzt im Stadion bewundern konnte, weiß, dass die beiden allein mit ihrem dynamischen Angriffsspiel das Eintrittsgeld wert sind. Selbst Pavel Dotchev, Trainer des FC Erzgebirge Aue, kam beim Gastspiel der "Veilchen" nicht um ein Lob für die beiden herum. Und auch wir sind ehrlich: Sie könnten zurzeit auch auf der Leichtathletikbahn des Stadions am Bildungszentrum die 100 Meter um die Wette laufen - wir würden zusehen. Und Eintritt dafür bezahlen. Und Merchandise mit den Konterfeis der beiden kaufen.

Grund 3: Stefan Böger, Fußballtrainer und Psychologe

Friede, Freude und daumendicke Eierkuchen - wie schafft es die Mannschaft, da noch auf dem Boden zu bleiben? Die Antwort lautet erneut: Stefan Böger. Der Trainer weiß, in welchem Zustand er die Mannschaft im September übernommen hat und lässt keine Gelegenheit aus, auf die Euphoriebremse zu treten. Dabei wirkt Böger jedoch nicht wie ein stets bemühter Tiefstapler, der mit allen Mitteln Druck von der Mannschaft nehmen will, sondern überraschend realistisch. Der 49-Jährige redet offen über Schwächen des Teams, bleibt dabei seinen Spielern gegenüber aber stets loyal und ehrlich. Niemand fühlt sich in Watte gepackt, aber ebenso vergisst niemand, dass er kein Hobbyspieler, sondern Fußballprofi ist.

Böger legt wert auf ordentliche Trainingsleistungen und ist immer bereit, diese zu belohnen. So kam zuletzt Max Barnofsky zu seinen ersten Minuten als Profi. Auch die Trainingsleistungen von Toni Lindenhahn oder Björn Ziegenbein wurden nicht nur gelobt, sondern auch honoriert - und wenn "nur" mit Kurzeinsätzen. Gleichzeitig ist sich der Trainer auch nicht zu schade, gestandene Teamspieler wie Kapitän Tim Kruse auf die Tribüne zu verbannen. Immer mit dem Wissen, dass dieser Platz kein Abstellgleis ist und sich die Profis jeden Tag neu anbieten können - und auch beweisen müssen. Gleiches Recht für alle - das schweißt zusammen.


Grund 4: Bredlow, die Katze

Die wohl kontroverseste Personalie des bisherigen HFC-Spieljahres steht zwischen den Pfosten. Als Fabian Bredlow als Probespieler im Trainingslager mittrainierte, liefen einige "Tribünenexperten" Sturm gegen seine Verpflichtung. Man wolle keinen ehemaligen Spieler von RB Leipzig in Halle sehen. Der Verein blieb professionell und verpflichtete den U20-Nationaltorhüter. Am dritten Spieltag sorgte der damalige Coach Sven Köhler für Gesprächsstoff, als er Bredlow im Derby in Magdeburg der nominellen Nummer Eins Lukas Königshofer vorzog - ohne klar ersichtlichen Grund.

Zwei Monate später ist Bredlow der Shootingstar der Hallenser, weil er all die großen Eigenschaften seiner direkten Vorgänger in sich vereint: Die grandiosen Reflexe von Pierre Kleinheider, das Selbstbewusstsein von Niklas Lomb und die bodenständige Ruhe von Lukas Königshofer. Hält Bredlow weiter so überragend wie zuletzt, könnte er trotz der vereinzelten Schwierigkeiten zu Beginn seiner HFC-Karriere bald eine weitere - die goldene - Eigenschaft von einem seiner Vorgänger erhalten: Den Fanlieblings-Status von Darko Horvat.


„Die Vorbereitung auf die neue Saison wäre gestört“, meint Michael Schädlich, der Präsident des Halleschen FC.

Grund 5: Die Konkurrenz schläft n...och

Bei all der Stärke, die die Saalestädter momentan präsentieren, darf man die zum Teil erschreckend schwache Konkurrenz nicht ungeachtet lassen. Mit Holstein Kiel, dem SV Wehen-Wiesbaden, den Stuttgarter Kickers, Energie Cottbus und dem Chemnitzer FC spielen gleich fünf Mannschaften klar unter ihren Möglichkeiten. Gleichsam überzeugen Mannschaften wie die SG Sonnenhof Großaspach, Erzgebirge Aue und auch der 1. FC Magdeburg. Bei allen darf man nach aktuellem Stand nicht davon ausgehen, dass sie ihre bisherigen Leistungen halten werden. Gut für den HFC: Der Schlüssel zur äußerst ausgeglichenen dritten Liga ist seit jeher Konstanz. Dynamo Dresden macht es im Moment vor und auch der HFC hat in den letzten Wochen bewiesen, dass sie konstant punkten können. Gelingt das weiterhin, sind die Leistungen der Konkurrenten um das obere Tabellendrittel für die Hallenser relativ irrelevant.

Aber spielt der HFC seinerseits nicht auch über seinen Möglichkeiten? Klares Nein! Die Mannschaft und ihr Umfeld wurden seit dem Aufstieg konsequent weiterentwickelt, Rückschläge einkalkuliert. Zudem bewies die Führungsabteilung des HFC mit der Entlassung von Coach Sven Köhler, dass man bereit ist auch bislang undenkbare Wege zu gehen um den Verein weiterhin besser zu machen.

Grund 6: Der zwölfte Mann

Der HFC ist wieder da und das liegt seit langem auch wieder an den Fans, dem zwölften Mann. Aufgrund der miesen Heimbilanz in der Vorsaison und des ebenso miesen Saisonstarts blieben die Zuschauer im Erdgas-Sportpark zunächst aus. Seitdem der HFC aber endlich wieder regelmäßig punktet und dabei sogar ansehnlichen Fußball zeigt, steigen auch wieder die Zuschauerzahlen. Gegen den FC Erzgebirge Aue gab es zuletzt mit 9.030 Zuschauern das bisherige Saisonhoch, selbst gegen Werder Bremens U23 fanden immerhin noch 6.043 Fans ihren Weg ins Stadion.

Auch Diskrepanzen aus der vergangenen Saison wurden restlos geklärt. Ultras und Verein sind sich nach dem Streit zu Beginn der Saison 2014/2015 wieder grün, zudem ist der HFC als einer von zehn Vereinen (Strafen vom Spiel Rostock gegen Magdeburg noch ausstehend) in dieser Saison noch komplett straffrei. Man konzentriert sich auf lautstarken Support, seit neuestem auch mit fest installierten Lautsprechern am HFC-Fanblock.


Der hallesche Fanblock im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ

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Lehrreiche Sonderschicht vor dem Spiel in Chemnitz

HFC-Trainer Stefan Böger will, dass seine Spieler aus starren Positionen ausbrechen. Auch Dominic Rau soll sich mehr ins Offensivspiel einschalten.

Mit einem Schmunzeln schnappte sich Uwe Striesenow vom Fanradio des HFC - von allen nur „Krümel“ genannt - am Freitag in der Pressekonferenz den vorbereiteten Zettel, um die Fanfrage der Woche zu stellen. Die Frage ging an Dominic Rau. „Seit wann bist du ein Mittelfeldspieler?“, fragte Striesenow den Abwehrspieler des Halleschen FC. Rau hatte keine Zeit zu antworten, die Frage wurde schnell als Scherz entlarvt. „Spaß beiseite“, sagte Striesenow noch. Dann kamen die ernst gemeinten Fragen zum Sonntagsspiel in Chemnitz.

Doch auch die erste Frage hätte durchaus ernsthaft gestellt werden können. Nun ist Dominic Rau tatsächlich kein Mittelfeldspieler, aber offensiver spielen, das soll der Außenverteidiger schon. Beim HFC findet gerade ein Umdenken statt. Letzte Woche hatte Cheftrainer Stefan Böger Ivica Banovic für das Toreschießen in die Pflicht genommen. Dieser zirkelte prompt einen wunderbar getimten Freistoß gegen Werder Bremen II (6:2) in die Maschen.

Böger appelliert aber auch an den Rest der Mannschaft. „Ich möchte davon wegkommen, dass die Spieler nur ihr eigenes Positionsspiel sehen. Die Spieler müssen von den Kategoriendenken wegkommen“, erklärt er. „Ich möchte, dass sie lernen, miteinander Fußball zu spielen. Warum soll ein Dominic Rau mit Dorian Diring nicht genauso kombinieren, wie das Osayamen Osawe mit Sören Bertram macht? Dominic hat hinten rechts den Ball, warum soll er den Ball nur lang die Linie vorspielen oder zum Torwart zurück?“

Dominic Rau hat das verstanden. „Ich muss mir das angewöhnen, ansatzweise nach vorne zu spielen“, erzählt er. „Die Stürmer mit Pässen zu füttern.“ Er kennt den modernen Fußball und weiß, dass es durchaus auch die Aufgabe eines Außenverteidigers ist, sich in das Offensivspiel einzuschalten. Und doch tat sich Rau, der gelernte Innenverteidiger, bisher ein wenig schwer damit. „Der Innenverteidiger steckt noch in mir drin“, gibt er zu. Aber natürlich ist er lernwillig.

Was kann Rau tun? Das zeigte sich am Donnerstag im Training. Böger zog eine vierköpfige Trainingsgruppe zusammen und erklärte am konkreten Fall, was er sich vorstellt. Rau bekam den Ball aus der Innenverteidigung, dann musste er im Zusammenspiel mit Dorian Diring in der Mitte versuchen, ein gescheites Offensivspiel aufzubauen.

Immer wieder unterbrach Böger, korrigierte, dann ging es von vorne los. „Er hat mir erklärt, wie ich mich anbieten muss, wie ich laufen soll“, erzählt Rau. „Das finde ich richtig gut. So etwas hatte ich noch nie vorher bei anderen Trainern.“ Rau ist auch ein wenig dankbar für die Extraschicht: „Dadurch werde ich auch als Spieler wertvoller“, findet der 24-Jährige.

Und wer weiß? Vielleicht folgt Dominic Rau am Sonntag Ivica Banovic und erzielt sein erstes Saisontor für den HFC? „Hoffentlich ja“, sagt Rau und schmunzelt.

Quelle: MZ

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1:3 beim Chemnitzer FC

Hallescher FC scheitert an cleveren Chemnitzern



Der Chemnitzer Marco Kehl-Gomez (l.) und Halles Osayamen Osawe kämpfen um den Ball.

Der Hallesche FC musste am Sonntag in Chemnitz seine zweite Niederlage unter der Führung von Stefan Böger hinnehmen. Gegen den CFC unterlag man mit 1:3 (0:1). Die Rot-Weißen scheiterten dabei an clever aufspielenden Gastgebern.

Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Chemnitzer erfolgreich versucht, ihr Spiel über die weniger dynamischen HFC-Außenverteidiger aufzubauen und kamen dabei immer wieder zu Chancen. Im zweiten Durchgang reichte auch eine zwanzigminütige Stärkephase der Hallenser mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus, um Punkte aus Sachsen mitzunehmen. Zu clever präsentierten sich die Chemnitzer, sowohl im Spielaufbau als auch in der Defensive, gegen die der HFC selten ein Mittel fand.

Ausgangslage

Als "Mannschaft der Stunde" bezeichneten Chemnitz-Trainer Karsten Heine und Stürmer Frank Löning unisono den HFC in der Pressekonferenz vor dem Spiel und hatten damit völlig Recht. Seit dem Trainerwechsel ritten die Saalestädter auf einer Erfolgswelle, nur gegen die U23 von Mainz 05 gab es einen kleinen Dämpfer. Zuletzt musste Werder Bremen II leiden und reiste mit einem gepfefferten 2:6 zurück an die Weser. Für den CFC war die Partie die Reifeprüfung: Greifen die "Himmelblauen" wieder das obere Tabellendrittel an oder bleibt nur das schnöde Mittelfeld der Liga.

Daten und Fakten

Das Spiel zwischen Chemnitz und Halle hat eine lange Tradition. Bereits 1954 trafen Vorgängerteams der beiden Vereine aufeinander, am Ende trafen der HFC und der CFC genau 50 Mal in der DDR-Oberliga aufeinander, mit dem besseren Ende für den HFC. 16 Siege standen 15 Chemnitzer Erfolgen gegenüber, was in Anbetracht der Größe des DDR-Meisters von 1967 eine beachtliche Bilanz ist. Das letzte Aufeinandertreffen war ebenfalls eher für die Fans des HFC ein Highlight. In einer berauschenden ersten Halbzeit sicherten Andy Gogia und Marcel Franke früh den 2:0-Sieg. Beide wechselten im Sommer den Verein.

Personalien

Beim Halleschen FC fiel neben dem im Aufbautraining befindlichen Patrick Mouaya auch Toni Lindenhahn wegen einer Grippe aus. Den Gastgebern standen neben dem am Kreuzband verletzten Tom Scheffel auch Marco Rapp mit Adduktorenproblemen und Martin Fenin ebenfalls mit einer Grippe nicht zur Verfügung. Marc Endres, der unter der Woche mit einer Fersenverletzung laborierte, stand genauso in der Startelf wie Philip Türpitz, der erneut den etatmäßigen Stürmer Ronny König und Frank Löning ersetzte. Beim HFC begann die gleiche Startelf, wie in der Vorwoche gegen Bremen gewonnen hatte.

Spielverlauf und Analyse

Beide Mannschaften waren sich von Anfang an der Bedeutung der Begegnung bewusst und begannen die Partie zunächst aus einer konzentrierten Verteidigung heraus. Weder wollte sich Chemnitz tiefer in den Tabellenkeller stoßen lassen, noch wollte der HFC seine erfolgreiche Serie beenden. So rührten beide Seiten in der ersten Minuten Beton an und es dauerte fast zehn Minuten, ehe Osawe nach einem schönen Steilpass von Brügmann Sturmpartner Bertram in Szene setzen konnte. Dessen Schuss rollte neben das Tor (10.).


Drei Minuten später setzten die Gastgeber eine erste Duftmarke. Nachdem eine Flanke von Cincotta mit dem Kopf geklärt wurde, zog Kaffenberger aus der Distanz ab und setzte den Ball nur knapp neben das Tor. Beide Teams zogen sich nach diesen ersten Torversuchen wieder zurück und agierten aus der Tiefe heraus. Während es dem HFC dabei nicht so recht gelang, seine Topstürmer Osawe und Bertram wie zuletzt einzusetzen, nutzten die Gastgeber die fehlende Dynamik der HFC-Außenverteidiger Acquistapace und Rau und versuchten immer wieder, das Spiel auf die Flügel zu verlagern.

Das sorgte in der 32. Minute erstmals für Gefahr, als nach Türpitz' Ablage Fink allein aufs HFC-Tor zulief, aber knapp danebenschoss. Eine Chance, die der Rekordschütze der 3. Liga sonst im Schlaf verwandelt. Zuvor hatte Bredlow erst gegen Kehl-Gomez, dann gegen Cincotta in letzter Sekunde gerettet (24.).

Trotz konzentrierter Defensive auf beiden Seiten lag das erste Tor in der Luft und in der 36. Minute war es soweit: Nach einem Eckball konnte Anton Fink völlig frei abziehen, der Schuss wurde von Engelhardt geblockt. Doch die Kugel flog direkt zu Kevin Conrad, der nicht lange fackelte und den Ball mit etwas Glück platziert am rechten Pfosten zum 1:0 für die Chemnitzer ins Tor beförderte.

Der HFC reagierte direkt und Dorian Diring griff nur wenige Sekunden nach dem Führungstreffer an, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, setzte seinen Schuss aber erneut knapp neben das Tor von Chemnitz-Keeper Kevin Kunz. Kurz vor der Halbzeitpause konnte Türpitz fast noch das 2:0 erzielen, schoss aber neben das Gehäuse von Fabian Bredlow.

In der Pause ließ HFC-Trainer Böger Florian Brügmann in der Kabine und brachte mit Timo Furuholm einen dritten Stürmer. Mit Erfolg. Nach drei Minuten setzte sich der Finne im Mittelfeld im Kopfballduell durch und der pfeilschnelle Osawe zündete den Turbo, setzte sich gegen drei Gegenspieler durch, entschied sich gegen den Pass zum mitgelaufenen Furuholm und traf ins Netz. Der Ausgleich durch die absolute Torgarantie des HFC.

Anschließend blieb der HFC gefährlich. Nach einem Bertram-Freistoß probierte es Engelhardt mit einem Distanzschuss, scheiterte aber an CFC-Keeper Kunz (59.). Ein erneuter Versuch ging kurz darauf auch daneben (60.). Der HFC war nun voll auf der Höhe und umso schockierender traf die Saalestädter die erneute Führung der Gastgeber. Mitten in der Sturmphase des HFC setzte sich Alexander Nandzik auf dem linken Flügel problemlos gegen Banovic durch, seine Flanke konnte Engelhardt nicht sauber klären und Cincotta drosch die Kugel in Bredlows Tor (66.).

Danach dasselbe Bild wie im ersten Durchgang. Beide Teams agierten aus einer tief stehenden Defensive heraus, was dem HFC Probleme bereitete, gelungene Offensiv-Aktionen zu kreieren. Zu sortiert präsentierte sich die Hintermannschaft der Chemnitzer, die ihrerseits den Druck etwas verringerten. Diesen machten sich die Hallenser nun mit einigen Abspielfehlern selber, aus denen der CFC glücklicherweise keinen Profit schlagen konnte.

Zumindest bis zur 81. Minute. Dann konnten die Sachsen einen Ball am HFC-Strafraum einmal mehr behaupten und diesmal schlug Anton Fink zu und sorgte neun Minuten vor Schluss mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Drei Minuten vor Schluss hatte Türpitz noch das 4:1 auf dem Fuß, verzog aber kläglich.

Ausblick

Für den Halleschen FC geht es am kommenden Samstag im heimischen Erdgas-Sportpark gegen die Mannschaft von Fortuna Köln. Anpfiff ist wie üblich um 14 Uhr.
Statistik

Chemnitzer FC – Hallescher FC 3:1 (1:0)

Chemnitzer FC: Kunz – Kehl-Gomez (61. Löning), Endres, Conrad, Nandzik - Stenzel, Kaffenberger (77. Danneberg), Dem, Cincotta (86. Cecen) - Fink – Türpitz.
Hallescher FC: Bredlow – Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace (76. Ziegenbein) – Diring, Banovic – Pfeffer (84. Baude), Brügmann (46. Furuholm) – Bertram, Osawe.
Tore: 1:0 Conrad (36.), 1:1 Osawe (48, Furuholm), 2:1Cincotta (66.), 3:1 Fink (81.).
Chancen: 10:6 (6:3). Ecken: 3:1 (1:1).
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken). Gelbe Karten: Conrad (25.), Kaffenberger (43.), Löning (80.) - Bertram (22.) Acquistapace (71.), Kleineheismann (90.+1).
Zuschauer: 8.225 im Stadion an der Gellertstraße.

Quelle: MZ

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Nach Niederlage in Chemnitz

Ist die HFC-Defensive zu langsam?



Halles Trainer Stefan Böger analysierte die Fehler gegen Chemnitz intern mit den Spielern.

Beim 1:3 in Chemnitz wurde der Hallesche FC mehrfach überrannt. Fehlt es dem HFC an Dynamik in der Defensive und steht die Fortsetzung der Erfolgsserie aus den letzten Wochen deshalb auf dem Spiel? Die Antwort lautet: Nein.

Es war eine der Schlüsselszenen am Sonntag: In der 67. Minute startete Chemnitz' Linksverteidiger Alexander Nandzik einen Sololauf in der eigenen Hälfte - und lief. Und lief. Und lief. Immer verfolgt vom zum Ende hin schon fast bemitleidenswerten Ivica Banovic, der sein Bestes gab, aber den dynamischen Außenspieler nicht einholen konnte. Am Ende landete seine Flanke bei Cincotta, der zum 2:1 vollendete.

Es war nicht die einzige Szene beim 1:3 (0:1) in Chemnitz, in der die HFC-Defensive schlichtweg überrannt wurde. Immer wieder verlagerten die Hausherren das Spiel auf die Flügel, schickten ihre dynamischen Angreifer Cincotta, Türpitz, Fink und Stenzel ins Laufduell mit der halleschen Außenverteidigung, die seit der Ankunft von Trainer Stefan Böger bekanntlich aus zwei Innenverteidigern - Dominic Rau und Jonas Acquistapace - besteht. Resultat: Der HFC jagte hinterher und hatte in den Laufduellen zumeist das Nachsehen.

Stellungsspiel und Einsatz

So quälte eine zentrale Frage zahlreiche frustrierte HFC-Fans auf dem Heimweg aus Chemnitz: Ist der HFC - allen tollen Siegen der letzten Wochen zum Trotz - in der Defensive zu langsam? Ist die große Stärke des halleschen Angriffsduos Bertram und Osawe gleichzeitig die große Schwäche einer Hintermannschaft, die aus vier nominellen Innenverteidigern, sowie mit Ivica Banovic einem 35-jährigen Defensivanker besteht? Und endet mit diesem vom CFC "gelüfteten" Schwachpunkt der Hallenser die glorreiche Erfolgsserie?

Klare Antwort: Nein! Die Zauberworte lauten "Stellungsspiel" und "Einsatz". Letzteren hob auch HFC-Trainer Böger einige Tage nach dem Spiel in Sachsen hervor und versicherte, mit der Mannschaft daran arbeiten zu wollen. "Jeder Spieler muss sich im Defensivverhalten dafür verantwortlich fühlen, gefährliche Situationen sofort zu entschärfen", erklärte Böger im Gespräch mit der MZ und verwies auf die besagte Schlüsselszene um Nandzik und Banovic: "Wenn unsere Stürmer Verantwortung übernommen und das Solo des Chemnitzers Alexander Nandzik gleich im Ansatz unterbunden hätten, wäre dieses Gegentor vermeidbar gewesen."

Das Stellungsspiel hingegen ist eine der "goldenen Fähigkeiten" im Fußball. Gemeinhin gilt, dass gutes Stellungsspiel und intelligente Antizipation von Spielsituationen so ziemlich jedes Defizit in der Schnelligkeit des Verteidigers ausgleichen können. Kein Wunder also, dass die größten Verteidiger der Geschichte des Fußballs allesamt für ihr Stellungsspiel berühmt waren. Wie ein damals 37-jähriger Paolo Maldini seinerzeit in der italienischen Serie A athletisch hoch überlegene Jungspunde wie Zlatan Ibrahimovic kalt stellte? Wie ein Fabio Cannavaro Weltfußballer wurde? Es war das Stellungsspiel.

So mag der Bogen von "Catenaccio" zu "Acquistapace" zunächst höchstens ein phonetischer sein, doch man würde einen wichtigen Umstand vergessen, wenn man ihn an dieser Stelle nicht schlagen würde: Die Abwehr des HFC kann Stellungsspiel! Oder anders erklärt: Das Stellungsspiel und die damit verbundene Antizipation ist ein Grund, warum erst Sven Köhler einstige Offensivspieler wie Marco Engelhardt oder Ivica Banovic in die Tiefe oder sogar, im Falle Engelhardts, in die Innenverteidigung zog und auch Stefan Böger diesen Kniff beibehielt und auf Jonas Acquistapace und Dominic Rau ausweitete.

Mit Konzentration erfolgreich bleiben

Während die beiden Routiniers aufgrund ihrer Erfahrung vor allem in der Antizipation große Vorteile besitzen, konnte Böger sich mit dem Schachzug, zwei Innenverteidiger auf die Außenpositionen zu setzen, sicher sein, dass die Abwehrkette in der Regel standhaft bleibt. Dafür opferte er das moderne Spiel mit offensiven Außenverteidigern, doch schon Otto Rehhagel wusste: "Modern spielt, wer gewinnt." Und das tat der HFC zuletzt regelmäßig.

Wichtigster Faktor bleibt bei allen taktischen Feinheiten aber die Konzentration, deren Fehlen am vergangenen Sonntag in Chemnitz der tatsächliche Grund für die zweite Niederlage unter Bögers Führung war. Drum tat der HFC-Übungsleiter gut daran, nicht zu hart mit seinen Spielern ins Gericht zu gehen und die Konzentrationsfehler intern zu analysieren. Denn nach einer solchen Niederlage gleich das ganze System - oder auch die Dynamik einzelner Spieler - infrage zu stellen, wäre absolut übertrieben. Passend dazu fand Stefan Böger bereits unmittelbar nach dem Spiel in Chemnitz die richtigen Worte: "Wir haben mit der Mannschaft in den letzten Wochen eine Spielanlage entwickelt, die zu Punkten führt und auch weiterhin führen wird." So ist es.

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HFC-Trainer Stefan Böger

„Die gesamte Mannschaft ist eine Baustelle“



Anton Fink (l.) trifft für Chemnitz zum 3:1. Marco Engelhardt ist zu weit weg und kann den Schuss nicht verhindern.

HFC-Trainer Stefan Böger kritisiert, dass noch nicht jeder Spieler seinen individuellen Teil in das Team einbringt. Sein aktuelles Ziel ist nun: Bis Weihnachten, die Mannschaft so zu stabilisieren, dass ein gesicherter Tabellenplatz erreicht wird.

Stefan Böger war einer der Ersten gestern auf dem Trainingsplatz. Mit prüfendem Blick sah sich der Cheftrainer des Fußball-Drittligisten Hallescher FC noch einmal den von ihm und seinen Assistenten bereits Stunden zuvor aufgebauten Stationsparcours an, den die Spieler am Nachmittag ein paar Mal würden durchlaufen müssen.

Danach übernahm Böger höchstpersönlich die Erwärmung und drehte vier Runden mit der Mannschaft um den Trainingsplatz im Erdgas Sportpark. Jede Übung sagte er an und demonstrierte sie auch. Der Trainer selbst bestimmte dabei die Tempowechsel, die so manchen Kicker das ein oder andere Mal aus dem Tritt brachten.

Genau das war auch das Stichwort, das auf die Mannschaftssitzung zuvor zutraf: Beim 1:3 am Sonntag in Chemnitz war der HFC unter Bögers Führung erstmals so richtig aus dem Tritt gekommen. Übergreifendes Thema des Trainers beim Team-Meeting: Verantwortung! „Jeder Spieler muss sich im Defensivverhalten dafür verantwortlich fühlen, gefährliche Situationen sofort zu entschärfen“, erklärte Böger seinen Spielern und machte das an einem ganz konkreten Beispiel fest. „Beim 1:2 sah Marco Engelhardt am Ende der Fehlerkette ganz dumm aus. Aber wenn unsere Stürmer Verantwortung übernommen und das Solo des Chemnitzers Alexander Nandzik gleich im Ansatz unterbunden hätten, wäre dieses Gegentor vermeidbar gewesen.“

Auf die Frage, an welchen Baustellen er nach seinen Erkenntnissen aus Chemnitz denn zuerst arbeiten müsse, um so einen Auftritt am Sonnabend gegen Fortuna Köln nicht noch einmal erleben zu müssen, meinte der Trainer: „Die gesamte Mannschaft ist eine Baustelle.“ Doch schon im nächsten Satz relativierte Böger. „Eigentlich ist Baustelle nicht das richtige Wort.“ Schließlich seien die Prioritäten in den gut sieben Wochen seit seinem Amtsantritt bei den Rot-Weißen andere gewesen. „Es war erfreulich, dass wir so erfolgreich punkten konnten, um uns aus der Abstiegszone zu befreien. Das war unser kurzfristiges Ziel. Nun gilt es bis Weihnachten, die Mannschaft so zu stabilisieren, dass wir einen gesicherten Tabellenplatz erreichen. Aber das wird nicht klappen, wenn nicht jeder einzelne Profi begreift, dass er dafür Wochenende für Wochenende ans Limit gehen muss“, sagt Böger.

25 Spieler beim Training

Für ihn ist das auch nicht das Problem einzelner Mannschaftsteile, sondern des individuellen Verhaltens jedes Einzelnen. „Egal, ob Stürmer, rechter Läufer oder linker Läufer und wer noch alles. Es muss in Fleisch und Blut übergehen, dass jeder dem Gegner überall auf dem Feld wehtun muss, wenn wir erfolgreich sein wollen“, sagt Böger.

Dafür kann er momentan aus einem ganz besonderen Fundus schöpfen. Gleich 25 Spieler hatte er am Dienstag auf dem Trainingsplatz um sich versammelt. Wenn man bedenkt, dass immer nur 18 Kicker für ein Drittligaspiel auf dem Protokoll stehen dürfen, ist das eine mehr als komfortable Situation für einen Drittligisten. Schließlich bedeutet das, dass sich pro Spiel gleich sieben Profis mit einem Sitzplatz auf der Tribüne anfreunden müssen. Die Sonderfälle des fast ausschließlich trainierenden Torwarts Pierre Kleinheider und des langzeitverletzten Patrick Mouaya einmal ausgenommen. Bögers Vorgänger Sven Köhler wird sich kaum erinnern können, wann ihm dieser Luxus während seiner Zeit beim Halleschen FC einmal vergönnt war.

Böger genießt diese Situation. „Ich bin froh, dass ich so viele Spieler zur Verfügung habe. Mit zwei kompletten Mannschaften trainieren zu können, ist optimal für einen Trainer. Deshalb muss ich an dieser Stelle einmal der gesamten medizinischen Abteilung ein Kompliment machen. Da wird ausgezeichnete Arbeit geleistet“, so der Cheftrainer.

Und wie zur Bestätigung von Bögers Einschätzung kam in diesem Moment Patrick Mouaya in Zivilkleidung auf den Übungsplatz und berichtete seinem Chef, welche Fortschritte er an diesem Tag auf die Speedcourt von Mannschaftsarzt Thomas Bartels gemacht hat. Bleiben Sperren und Verletzungen aus, stehen bald 26 Spieler auf dem Trainingsplatz.

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Vorschau HFC vs. Fortuna Köln

Bleibt der HFC zuhause unter Böger ungeschlagen?


Timo Furuholm im September 2014 gegen Fortuna Köln. Der finnische Stürmer ist noch nicht wieder bei vollen Kräften.

Nach der zweiten Niederlage unter Neu-Trainer Stefan Böger schauen die HFC-Fans am Samstag gespannt zum Spiel gegen Fortuna Köln in den Erdgas-Sportpark. Dort ist der HFC unter Trainer Böger noch ohne Punktverlust.

Der Hallesche FC versucht am Samstag im Erdgas-Sportpark nach zwei Niederlagen in der Fremde zumindest seine Siegesserie im heimischen Stadion weiter auszubauen. Die Saalestädter sind unter Stefan Böger daheim noch ohne Punktverlust. Anpfiff ist um 14 Uhr.

Ausgangslage

Ärgerlich war die Niederlage des HFC am vergangenen Sonntag in Chemnitz. Ärgerlich, aber kein Beinbruch, wie auch HFC-Trainer Stefan Böger nach dem Spiel attestierte: "Wir haben mit der Mannschaft in den letzten Wochen eine Spielanlage entwickelt, die zu Punkten führt und auch weiterhin führen wird." Und im heimischen Stadion führte sie zuletzt nicht nur zu Punkten, sondern reihenweise zu Siegen, bei einem starken Torverhältnis von 12:3. Trotzdem bleibt die Frage: Wie sehr belastet die Mannschaft die Niederlage in Chemnitz? Die Gäste aus Köln rehabilitierten sich zuletzt von einer Negativserie mit nur einem Punkt aus sechs Partien und gewannen sowohl ihr Gastspiel in Erfurt, als auch daheim gegen die starke Mainzer U23.

Daten & Fakten

Keine lange Gegnertradition verbindet die beiden Vereine. In der vergangenen Saison traf man erstmals aufeinander, beide Male mit dem besseren Ende für die Kölner. Das Hinspiel in Halle gewannen sie als Aufsteiger mit 2:0, im Rückspiel glichen sie nach einem Doppelschlag von Timo Furuholm noch zum 2:2 aus. Trotzdem gehören die Fortunen zu einem der traditionsreichsten Vereine Deutschlands. Bekannte (Ex-)Bundesliga-Spieler liefen einst für die Kölner auf: Charles Akonnor, Thomas Brdaric, Dirk Lottner, Roy Präger, Hans Sarpei, Matthias Scherz oder auch Tim Wiese.

Auf den Rängen

Mit bisher etwa 4.124 verkauften Karten (Stand: 29.10.2015, 16.00 Uhr) wird die Zuschauerzahl wohl auch gegen Fortuna Köln eher im durchschnittlichen Bereich liegen. Allerdings sind die Kölner dafür bekannt, gerne einen ansehnlichen Gästeanhang mitzubringen. So versuchen die Ultras der "Eagles Cologne" auch neue Fans für Auswärtsreisen zu begeistern und bieten gemeinsame Fahrten an.

Personalien

Mit der Hochphase des Herbstes steigen auch die Blessuren der Spieler auf beiden Seiten. Beim HFC fällt zwar offiziell nur der regenerierende Patrick Mouaya aus, allerdings absolvierten auch Florian Brügmann und Timo Furuholm zum Teil nur leichtes Lauftraining. Gerade Furuholm fand zuletzt noch nicht zu seinem Leistungsmaximum zurück. Die Verletzung von Selim Aydemir (Bänderriss im Sprunggelenk) stellte sich als keine frische Verletzung heraus, sodass Aydemir am Donnerstag schon wieder voll mittrainieren konnte. Die Gäste müssen ihrerseits auf Routinier Oliver Schröder und Linksverteidiger Tobias Fink (beide Muskelfaserriss) verzichten.

So könnten sie spielen:
Hallescher FC: Bredlow - Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace - Diring, Banovic - Brügmann, Pfeffer - Bertram, Osawe
Fortuna Köln: Poggenborg - O. Yilmaz, Uaferro, Flottmann, Kwame - Pazurek, Andersen - Dahmani, Bender - Biada, Königs
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Quelle: MZ

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Nur 1:1 gegen Fortuna Köln

Starke zweite Halbzeit rettet den HFC



Kölns Torwart Andre Poggenborg klärt vor HFC-Stürmer Osayamen Osawe

Beim 1:1 (0:1) gegen Fortuna Köln rettete den HFC eine starke zweite Hälfte. Im ersten Durchgang sorgten Stefan Bögers zahlreiche Umstellungen in der Defensive für Unsicherheiten.


Der Hallesche FC trennte sich in seinem Heimspiel gegen Fortuna Köln mit 1:1 (0:1) und bleibt auch im dritten Aufeinandertreffen mit den Domstädtern sieglos. Trainer Stefan Böger hatte die Mannschaft vor dem Spiel auf vier Positionen signifikant umgestellt – ein Schachzug, der sich als unglücklich erwies. Nach einer schwachen ersten Halbzeit mit vielen Fehlern in der Abstimmung und dem Gegentor durch Königs in der 31. Minute, zogen die Hallenser erst im zweiten Durchgang an und kamen so zu zahlreichen Chancen. Am Ende erzielte Osawe neun Minuten vor Schluss den ersehnten Ausgleich. In den letzten Spielminuten hätte der HFC sogar noch das Siegtor erzielen können, am Ende blieb es aber beim 1:1.

Ausgangslage

Ärgerlich war die Niederlage des HFC am vergangenen Sonntag in Chemnitz. Ärgerlich - aber kein Beinbruch, wie auch HFC-Trainer Stefan Böger nach dem Spiel attestierte: "Wir haben mit der Mannschaft in den letzten Wochen eine Spielanlage entwickelt, die zu Punkten führt und auch weiterhin führen wird." Und im heimischen Stadion führte sie zuletzt nicht nur zu Punkten, sondern reihenweise zu Siegen und das bei einem starken Torverhältnis von 12:3. Trotzdem blieb die Frage: Wie sehr belastet die Mannschaft die Niederlage in Chemnitz? Die Gäste aus Köln rehabilitierten sich zuletzt von einer Negativserie mit nur einem Punkt aus sechs Partien und gewannen sowohl ihr Gastspiel in Erfurt, als auch daheim gegen die starke Mainzer U23.

Daten und Fakten

Die beiden Vereine verbindet keine lange Gegnertradition. In der vergangenen Saison traf man erstmals aufeinander, beide Male mit dem besseren Ende für die Kölner. Das Hinspiel in Halle gewannen sie als Aufsteiger mit 2:0, im Rückspiel glichen sie nach einem Doppelschlag von Timo Furuholm noch zum 2:2 aus.

Personalien

Stefan Böger gab, trotz Engelszungen nach der Chemnitz-Niederlage, ein klares Zeichen an die Mannschaft und stellte das Team im Vergleich zum Spiel in Sachsen auf vier Positionen um. In der Außenverteidigung setzte Böger erstmals auf zwei gelernte Außenverteidiger und brachte Wallenborn und Baude für Rau und Acquistapace. Dominic Rau fand sich nicht einmal im Kader wieder. Zudem verdrängte Björn Ziegenbein Sascha Pfeffer auf die Bank, Max Jansen ersetzte den verletzten Florian Brügmann. Die Gäste aus Köln mussten auf Routinier Oliver Schröder und Linksverteidiger Tobias Fink (beide Muskelfaserriss) verzichten.

Spielverlauf und Analyse

Das Spiel begann bereits in den ersten Minuten dynamisch. Stefan Böger hatte mit der Umstellung auf den äußeren Verteidigerpositionen auch den massiven Defensivblock des HFC etwas gelockert, was den Rot-Weißen zum einen mehr offensive Optionen gab – zumindest in der Theorie. Zum anderen öffnete die Umstellung aber auch Räume in der Defensive, mit denen die neuformierte HFC-Abwehr zunehmend überfordert war. Doch der Reihe nach.

Nach fünf Minuten hätte es eigentlich schon 1:0 für den HFC stehen können – und die Partie wäre eine andere geworden. Im klassischen Stil der letzten Wochen spielte Jansen den startenden Osawe im Raum frei, doch der Brite scheiterte zum vermutlich ersten Mal seit Wochen am Keeper des Gegners.


Doch wie bereits erwähnt spielten die Kölner von Anfang an mutig mit. Nach einem guten Zuspiel aus der Tiefe kam Fortuna Stürmer Biada zum ersten richtig gefährlichen Abschluss, scheiterte aber am glänzend parierenden Bredlow (14.). Schon zuvor hatten die Gäste die hallesche Abwehr mit punktuellen Pässen aus der Tiefe in die Bredouille gebracht und das änderte sich über die gesamten ersten 45 Minuten selten.

Gefährlich wurde es, zum Glück für den HFC, trotzdem eher selten. Das Engagement der Gäste wurde jedoch belohnt, als Stürmer Königs in der 32. Minute frei auf das Tor von Bredlow zulief und den HFC-Torwart überlupfte. 1:0 für die Gäste. Drei Minuten später hätte Biada auf 2:0 erhöhen können, verzog aber über das Tor.

So kam die Pause für den HFC gerade richtig, um sich zu sammeln und neu zu ordnen. Und tatsächlich sahen die 6.133 Zuschauer im Erdgas-Sportpark in der zweiten Hälfte eine selbstbewusstere, aggressivere und angriffsstärkere HFC-Mannschaft. In der 53. Minute versuchte es Max Jansen aus der Distanz, scheiterte aber an Poggenborg. Drei Minuten später scheiterte Banovic ebenfalls mit einem Kopfball am Kölner Torwart.

In der 61. Minute dann hätte es zwingend 1:1 stehen müssen, als Björn Ziegenbein nach einem Geplänkel von Osawe und Poggenborg plötzlich allein und frei vor dem leeren Kölner Tor stand und die Kugel mit Gewalt an die Latte drosch. Kurz danach wurde der enttäuschende Rückkehrer von Toni Lindenhahn ersetzt.

Die Einwechsler Lindenhahn und Aydemir (46. für Diring) brachten frischen Wind in die HFC-Offensive. Aydemir bewegte sich viel und schoss in der 79. Minute knapp über das Tor. Zwei Minuten später war es dann endlich soweit und der HFC glich durch Osawe zum 1:1 aus. Der Brite lief sich in seinem unverwechselbaren Stil frei, drehte sich um seinen Gegenspieler und schloss dann mit dem schwächeren linken Fuß unwiderstehlich ab (81.).

Danach brachen auf beiden Seiten alle Dämme. Am Ende stand es 11:2 in der Chancenstatistik der zweiten Hälfte, weil der HFC nun mit den lautstarken Fans im Rücken noch auf den späten Sieg drängte. Zwei Minuten nach dem Ausgleich wäre Aydemir fast zum überglücklichen Joker geworden, als er mit einem strammen Schuss an Poggenborg scheiterte (83.) Auf der Gegenseite gaben sich auch die Gäste nicht auf und Königs prüfte Bredlow aus kurzer Distanz (86.). Im direkten Konter zog Osawe frei knapp über das Tor (87.). In der 90. Minute schrie dann das komplette Stadion auf, als Osawe von seinem Kölner Gegenspieler im Strafraum rabiat gelegt wurde. Ein klarer Elfmeter? Osawe schwor nach dem Spiel darauf, dass er einen Strafstoß hätte bekommen müssen. Auch von der Tribüne sah der Angriff übertrieben ruppig aus. Ein Elfmeter wäre verdient gewesen, doch Schiedsrichter Florian Badstübner verzichtete auf die Entscheidung und blieb stumm. So blieb es beim 1:1.

Ausblick

Der Hallesche FC trifft am kommenden Freitag bereits in Osnabrück auf den VfL. Anpfiff ist um 19 Uhr.

Statistik

Hallescher FC – SC Fortuna Köln 1:1 (0:1)
Hallescher FC: Bredlow – Baude, Kleineheismann, Engelhardt, Wallenborn – Diring (46. Aydemir), Banovic – Ziegenbein (71. Lindenhahn), Jansen (89. Barnofsky) – Bertram, Osawe.
Fortuna Köln: Poggenborg – Engelman, Uaferro, Flottmann, Kwame – Pazurek, Andersen – Dahmani (80. Serdar), Kessel (62. Bender) – Biada (73. Rahn), Königs.
Tore: 0:1 Königs (31.), 1:1 Osawe (81.).
Chancen: 14:8 (3:6). Ecken: 5:5 (3:3).
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach). Gelbe Karten: Aydemir (51.), Engelhardt (58.) - Biada (58.), Pazurek (63.), Flottmann (84.).
Zuschauer: 6.133 im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ

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Nach dem Unentschieden gegen Köln

HFC-Trainer Stefan Böger: "Mit kleinen Schritten zum Ziel"




HFC-Chef-Trainer Stefan Böger

HFC-Trainer Stefan Böger blieb nach dem 1:1 (0:1) gegen Fortuna Köln sachlich und bat nachdrücklich darum, nicht überheblich zu werden. Das Saisonziel sei weiterhin der Klassenerhalt.

Nach dem 1:1 (0:1)-Unentschieden gegen Fortuna Köln bekräftigte HFC-Coach Stefan Böger seinen Wunsch, die zuletzt sehr positiven Leistungen der Mannschaft nicht überheblich zu bewerten und sprach nachdrücklich vom Kampf um den Klassenerhalt. Kölns Trainer Uwe Koschinat war froh über die Punkteteilung.

Uwe Koschinat (Trainer Fortuna Köln): Es war ein glücklicher Punktgewinn für uns und das liegt an der zweiten Halbzeit. Unsere erste Hälfte war ausgesprochen gut. Wir haben die Offensive des HFC gut verteidigt, selbst schnelle Attacken ausgespielt. Dabei haben wir leider nicht immer die beste letzte Entscheidung getroffen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann schlechter, haben nur noch reagiert und zu viel zugelassen. Der Ausgleich wäre früher verdient gewesen.

Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, denn wir spielen gegen den Abstieg. Das heute war ein deutliches Lebenzeichen unserer Mannschaft, sodass der Punkt doch viel wert ist.

Stefan Böger (Trainer Hallescher FC): Als ich in Halle angefangen habe, habe ich gesagt, dass wir in kleinen Schritten denken müssen. So ist es auch bis heute. Für uns zählt nur der Klassenerhalt und heute konnten wir mit Köln einen Konkurrenten auf Distanz halten. Wir haben in der ersten Hälfte nicht ins Spiel gefunden, nicht sauber kombiniert. Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Wir haben da alles abgerufen, waren leidenschaftlicher, haben guten Fußball gezeigt. Natürlich wollen wir immer gewinnen, manchmal ist das aber nicht möglich.

Quelle: MZ

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Björn Ziegenbein selbstkritisch: „Bemüht, aber glücklos“



Björn Ziegenbein im Spiel gegen Fortuna Köln

Björn Ziegenbein kehrt beim HFC in die Startelf zurück, kann aber nicht überzeugen.

Am Ende fehlten nur Zentimeter. Zentimeter, um aus einem durchwachsenen doch noch einen gelungenen Nachmittag zu machen. Hätte Björn Ziegenbein in der 60. Minute des Spiels gegen Fortuna Köln nur ein wenig niedriger gezielt, sein Schussversuch wäre mit voller Wucht im Netz eingeschlagen und der offensive Mittelfeldakteur des Halleschen FC wäre als Ausgleichstorschütze gefeiert worden. Die Chance war riesig: Nach Pfostenschuss von Osayamen Osawe hatte Ziegenbein richtig auf den Abpraller spekuliert und dadurch ein völlig freies Tor vor sich.

Statt ins Tor, nagelte er den Ball aber aus bester Position an die Latte und machte dadurch aus einem für ihn durchwachsenen einen vollständig missratenen Nachmittag. „Ich wollte den Ball eigentlich nur ins lange Eck legen, aber er hüpft leicht und am Ende war es dann zu genau“, ärgerte sich Ziegenbein. „Der muss rein.“

Dem 29-Jährigen war deutlich anzumerken, dass ihm der Fehlschuss nahe ging, vermutlich weil er um dessen Tragweite wusste. Nicht nur verpasste der HFC einen Heimsieg gegen Köln, Ziegenbein selbst verpasste eine ganze persönliche Chance. Nach langem Reservisten-Dasein hatte Trainer Stefan Böger ihn gegen die Fortuna in die Startelf beordert, Ziegenbein konnte diese Gelegenheit aber nicht nutzen.

Seit Monaten keinen Stammplatz

Das letzte Mal war Ziegenbein Mitte August im Derby gegen Magdeburg von Beginn an aufgelaufen. Da spielte er gut, bereitete den Führungstreffer von Osawe vor, musste aber kurz vor der Halbzeit mit einer Schienbeinprellung ausgewechselt werden. Nur eine kleine Blessur, aber doch bezeichnend für seine Karriere. Immer wieder wurde der hochveranlagte Mittelfeldakteur durch Verletzungen zurückgeworfen: Hüfte, Knie-OP, Knorpelschaden – die Krankenakte ist lang.

Dagegen mutet eine Schienbeinprellung wie eine Randnotiz an, aber auch hier verfehlte die Verletzung ihre Wirkung nicht. Ziegenbein war zwar schnell wieder fit, aber mit Spieleinsätzen in der dritten Liga war es erst einmal vorbei. Unter Stefan Böger hatten andere die Nase vorn, Ziegenbein stand teilweise noch nicht einmal im Kader. Es griff das von Böger klar formulierte Leistungsprinzip: Nur wer gut trainiert und gut spielt, bekommt Einsätze in der dritte Liga.

Also lautete die Devise: Sich im Training aufdrängen und die Einsatzchancen in Sachsen-Anhalt-Pokal und Future-League nutzen. Das gelang, gegen Elster im Pokal und Teplice in der Future-League traf Ziegenbein und durfte zum Lohn gegen Bremen II und den Chemnitzer FC erste Kurzeinsätze absolvieren. Gegen Fortuna Köln folgte die Bewährungsprobe in der Startelf.

Große Konkurrenz im Mittelfeld

Zufrieden war er mit seiner eigenen Leistung aber nicht. „In der ersten Halbzeit habe ich mich schwer getan. Ich war nervös, weil mir der Spielrhythmus fehlt“, meinte er selbstkritisch. Das machte sich nicht nur an der verpassten Großchance fest, Ziegenbein fehlte vor allem in der ersten Halbzeit die Bindung zum Spiel. In den seltenen Momenten, als er an den Ball kam, traf er meist die falsche Entscheidung, Ballverluste waren die Folge. „Ich würde mir das Zeugnis ausstellen: Bemüht, aber glücklos.“

Ob dieses Zeugnis für weitere Startelfeinsätze reicht? So konnte etwa Toni Lindenhahn, der in der 71. Minute für Ziegenbein ins Spiel kam, bei seinem Kurzeinsatz überzeugen und hätte sich eine Chance in der ersten Elf verdient. Auch Sascha Pfeffer, der nach zuletzt drei Startelf-Einsätzen gegen Köln nur die Bank drückte, brennt auf die Rückkehr. Zudem sollten die arrivierten Stammkräfte Timo Furuholm und Florian Brügmann ihre Verletzungen bald auskuriert haben.

Die Konkurrenz für Ziegenbein ist also groß. Daher weiß er auch, was von ihm in der Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel in Osnabrück verlangt wird: „Ich muss weiter Gas geben um zu zeigen, dass ich vielleicht nochmal in die Startelf gehöre.“

Quelle: MZ

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HFC-Gegnervorschau

VfL Osnabrück – Durchschnitt auf dem Platz, unbeherrscht auf der Tribüne



Die Fans des HFC

Nach einem missratenen Saisonstart wechselte der VfL Osnabrück vor dem fünften Spieltag den Trainer. Maik Walpurgis ging, Joe Enochs kam. Nach einem kurzen Zwischenspurt scheint sich die Mannschaft nun im Mittelfeld festzusetzen.

Der VfL Osnabrück ist in dieser Saison ein Paradebeispiel für die Ausgeglichenheit der 3. Liga. Denn auch die Bilanz der Niedersachsen ist beinahe ausgeglichen. Fünfmal gewannen sie, viermal verloren sie. Die restlichen sechs Spiele endeten Unentschieden. 19 erzielten Toren stehen 17 Gegentore gegenüber. Zu Saisonbeginn sah es jedoch kaum nach einer soliden Mittelfeldplatzierung aus. Stattdessen roch es bedenklich nach Abstiegskampf.

Vertragsverlängerung trotz Negativserie

In den ersten vier Spielen gelang den Lila-Weißen kein Sieg. Maik Walpurgis wurde daraufhin als erster Trainer der Drittligasaison beurlaubt. Dass dieser zum Saisonstart überhaupt noch die Verantwortung in Osnabrück trug, erscheint im Nachhinein etwas überraschend. Sein ursprünglich bis zum Sommer 2015 datierter Vertrag wurde Ende Februar um zwei Jahre verlängert - wohlgemerkt nach fünf Niederlagen am Stück. Der Vorstand wollte in der schwierigen Situation damals ein Zeichen setzen.


Nach MZ-Informationen war das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer zu diesem Zeitpunkt jedoch längst zerrüttet. Beide Seiten rauften sich aber zusammen und beendeten die Saison vernünftig. Doch schon vor dem letzten Vergleich mit dem HFC im Mai wunderte sich VfL-Experte Daniel Rynio, ob es eine gute Entscheidung wäre, unter diesen Vorbedingungen weiter zusammenzuarbeiten. Der Saisonstart sollte die Bedenken schließlich bestätigen.
Enochs führt VfL ins Mittelfeld

Joseph "Joe" Enochs beerbte Maik Walpurgis Ende August. Der Amerikaner, der zuvor für das Nachwuchszentrum der Niedersachsen verantwortlich war, führte die Mannschaft schnell aus dem Tabellenkeller. In den ersten vier Spielen unter ihm gewann der VfL drei Mal: gegen Cottbus, Kiel und Wiesbaden. Doch zuletzt hat die Aufholjagd an Schwung verloren. Zwar ist der VfL seit sechs Spielen ungeschlagen, doch darunter waren auch vier Unentschieden. Deshalb steht Osnabrück mit 21 Punkten genau wie der HFC im Tabellenmittelfeld. Der Abstand zu Auf- und Abstiegsplätzen beträgt jeweils sechs Punkte.

Spielabbruch und "Platzsturm"

Während sich der VfL Osnabrück auf dem Platz als vergleichsweise unauffälliges Drittligateam präsentiert, sorgten die Lila-Weißen am Spielfeldrand in dieser Saison schon zwei Mal für deutschlandweites Aufsehen. Das DFB-Pokalspiel gegen RB Leipzig wurde nach 71. Minuten abgebrochen, nachdem Schiedsrichter Martin Petersen von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde. Besonders bitter: Der VfL führte zu diesem Zeitpunkt 1:0. Das Spiel wurde vom Sportgericht später mit 2:0 für die Sachsen gewertet.

Einige Wochen später gab es erneut Ärger im Stadion an der Bremer Brücke. Während des Derbys gegen Preußen Münster stürmte der verletzte VfL-Spieler Christian Merkens in der Nachspielzeit auf den Platz und schubste den Münsteraner Amaury Bischoff um. Dieser hatte Merkens vor anderthalb Jahren gefoult und dabei schwer verletzt. Nun wollte sich der Osnabrücker offenbar revanchieren. Er wurde vom DFB für drei Spiele gesperrt und musste eine Geldstrafe von 1.000 Euro bezahlen.

Quelle: MZ

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Wer ersetzt den gesperrten Engelhardt?


HFC Abwehrspieler Dominic Rau (l.) wird im Strafraum gefoult.

Stefan Böger muss vor dem Spiel gegen den VfL Osnabrück seine Abwehr umstellen. Acquistapace, Rau und Aydemir hoffen auf Start-Elf.

Stefan Böger unterteilte seine Mannschaft beim Training am Mittwoch in zwei Gruppen. Die offensiven Spieler des Fußball-Drittligisten Hallescher FC probten unter der Aufsicht der Assistenten Benjamin Duray und Dieter Strozniak. Die Arbeit der Verteidiger leitete der Cheftrainer selbst.

Zwei favorisierte Varianten

Kein Wunder, schließlich muss er nach der fünften Gelben Karte für Abwehrchef Marco Engelhardt seinen wichtigsten und zuletzt nicht gerade sattelfesten Mannschaftsteil für das Auswärtsspiel am Freitagabend beim VfL Osnabrück umbauen. Mit wem? Am Mittwoch wich Böger noch aus. „Das weiß ich heute noch nicht. Wir haben nominell noch sieben andere Verteidiger. Vier davon werden spielen“, sagte er. „Ich habe Varianten im Kopf. Doch ich will das Training am Donnerstag und Freitag abwarten.“ Gestern favorisierte Böger zwei Varianten. Stefan Kleineheismann ist gesetzt. Entweder Jonas Acquistapace oder Dominic Rau, beides gelernte Innenverteidiger, könnte sein Partner sein.


Verdrängt Selim Aydemir (r.) seinen HFC-Kollegen Dorian Diring (M.) aus der Startelf? Nur beim Saisonstart in Cottbus durfte Aydemir bislang von Beginn an ran.


Nach der zeitigen Auswechslung von Dorian Diring im Spiel gegen Fortuna Köln scheint auch in der Offensive eine Umstellung anzustehen. Sören Bertram wird mit seiner Dynamik wieder auf die Zehnerposition rücken. Damit bleibt ein Platz auf der linken Außenbahn frei. Florian Brügmann ist verletzt. Bleiben Sascha Pfeffer und Selim Aydemir. Fakt ist, dass Böger mit der Leistung des Deutsch-Türken in der zweiten Halbzeit gegen Köln zufrieden war. Vor allem Aydemir und später auch Toni Lindenhahn hätten für jenen Schwung gesorgt, den Böger sich von Beginn an gewünscht hätte, „auch wenn die zählbaren Ergebnisse noch ausgeblieben sind“.

Nur einmal Startelf diese Saison

Für Aydemir käme ein Startelf-Einsatz fast einer Auszeichnung gleich. Seit seiner Rückkehr zum HFC kann er diese an zwei Händen abzählen. In der letzten Saison reichte es für ihn auch aus Verletzungsgründen nur zu fünf dieser Nominierungen. In diesem Spieljahr stand er nur im Saisonauftaktspiel bei Energie Cottbus in der Startformation. Entsprechend zurückhaltend ist der 25-Jährige. „Die Entscheidung liegt allein beim Trainer. Die Konkurrenz gerade bei den offensiven Plätzen ist enorm groß. Aber ich werde alles dafür tun, dass ich dort wieder einmal hinkomme“, sagt Aydemir. Der 45-Minuten-Einsatz zuletzt hat ihm „viel Spaß gemacht, auch wenn die Torausbeute mangelhaft war, denn bei meiner Chance hätte ich in eine Ecke zielen sollen“.

Auch von den vier Neuen - Marcel Baude, Andre Wallenborn, Max Jansen und Björn Ziegenbein -, die Böger gegen Köln in der Startelf hatte, wird man welche wiedersehen. „Bei mir fliegt kein Spieler nach der ersten schwachen Leistung raus. Aber er ist nach der ersten guten auch kein Stammspieler“, so Böger vielsagend.

Quelle: MZ

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VfL Osnabrück – HFC

Ein Unentschieden gab es zwischen den Teams noch nie


Sören Bertram (l.) setzt im Mai 2015 gegen den Osnabrücker Daniel Pisot zum Sprint an

Die Fans des VfL Osnabrück feiern gegen den HFC nach zahlreichen Sanktionen unter Flutlicht die Rückkehr zu einem beschränkungsfreien Stadion. Beide Teams erlebten durch einen Trainerwechsel einen mächtigen Aufschwung.

Der Hallesche FC trifft in dieser Woche bereits am Freitag auf den VfL Osnabrück. Anstoß in der osnatel-Arena ist um 19 Uhr.

Ausgangslage

Kollektives Durchatmen war am vergangenen Samstag im Erdgas-Sportpark angesagt, als der HFC sich nach vorbildlichem Kampf in der zweiten Halbzeit gegen Fortuna Köln für einen schwachen ersten Durchgang revanchierte und verdient noch den Ausgleichstreffer durch Osayamen Osawe erzielen konnte. Das 1:1 durch den Briten half immens dabei, dass aus den ersten Sandkörnchen im HFC-Getriebe nach 90 Minuten in Chemnitz und 45 Minuten gegen Köln kein gepfefferter Sandsturm wurde. Zwei sieglose Spiele in Serie wären eine Premiere unter der Leitung von Stefan Böger gewesen. So treffen mit den Hallensern und dem VfL Osnabrück zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Die Niedersachsen haben gerade einen Lauf von sechs Spielen ohne Niederlage - vier davon gingen allerdings unentschieden aus, zuletzt die Partie gegen Mainz II (0:0).

Daten & Fakten

Der VfL Osnabrück ist eine der Mannschaften, die der Hallesche FC in der dritten Liga erstmals als Gegner begrüßen durfte. So blicken beide Teams mittlerweile auf sechs Spiele gegeneinander zurück, von denen keines unentschieden ausging. In den ersten beiden Saison wechselten sich die beiden Teams ab und siegten jeweils zuhause. Erst in der vergangenen Saison nahmen die Osnabrücker dem HFC in beiden Partien die Punkte ab. Interessanter Anreiz für den HFC: Mit einem Sieg in Osnabrück könnte man zumindest für eine Nacht bis auf Platz vier vorrücken - der Punktverluste in den letzten Spielen zum Trotz. Auf Seiten der Gastgeber spielt mit Francky Sembolo ein ehemaliger hallescher Publikumsliebling. Der Kongolese erzielte in der Rückrunde 2014 als Leihspieler in 14 Partien acht Tore für den HFC, konnte sich mit den Rot-Weißen aber nicht über einen festen Vertrag einigen. Er wechselte nach Osnabrück und blieb seitdem in der Liga komplett torlos.

Auf den Rängen

Die Leidenszeit der Osnabrücker-Fans endet mit der Partie gegen den Halleschen FC. Nachdem die Osnabrücker in den vergangenen Wochen die Karten für mehrere Heimspiele nur teilweise bis gar nicht verkaufen durften (Sanktionen aus dem DFB-Pokalspiel gegen RB Leipzig), sind nun alle Strafen vergolten. So planen die Ultras der Osnabrücker auch passend zum Anlass mit der Aktion "Endlich zu Hause" ein großes Fahnenmeer unter Flutlicht. Seitens des HFC wird aufgrund der arbeitnehmerunfreundlichen Terminierung wohl lediglich ein überschaubarer Anhang anreisen. Immerhin: Der geplante Fanbus wird aller Voraussicht nach am Freitag aus Halle nach Osnabrück starten können.

Personalien

Das Glück des HFC, in den letzten Wochen kaum auf verletzte Spieler verzichten zu müssen, scheint leider vorbei zu sein. Neben dem weiterhin im Aufbautraining befindlichen Patrick Mouaya und dem gesperrten Marco Engelhardt (5. Gelbe Karte) werden auch Florian Brügmann und Timo Furuholm erneut nicht im Kader stehen. Der Finne laboriert mit einer Schambeinentzündung und muss in den nächsten Wochen etwas kürzer treten. Florian Brügmann spielte zuletzt nur noch unter Schmerzen und braucht ebenfalls etwas Zeit zur Erholung. VfL-Coach Joe Enochs muss u.a. auf Mittelfeldspieler Simon Tüting (Spurnggelenksverletzung) verzichten.

So könnten sie spielen

VfL Osnabrück: Schwäbe - Falkenberg, Willers, Pisot, Dercho - Syhre, Groß - Ornatelli, Hohnstedt - Menga, Savran
Hallescher FC: Bredlow - Baude, Kleineheismann, Acquistapace, Wallenborn - Diring, Banovic - Ziegenbein, Aydemir - Bertram - Osawe
Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)
Es fehlen: Eiter (Knöchelprellung), Merkens (Aufbau), Odenthal (U21), Tüting (Reha), Alvarez (Außenbandriss) – Brügmann (Muskelfaserriss im Hüftbeuger), Mouaya (Aufbautraining), Engelhardt (5. Gelbe Karte), Furuholm (Schambeinentzündung).

Quelle: MZ

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0:2-Niederlage in Osnabrück

HFC im dritten Spiel in Folge ohne Sieg


Geknickt: Trainer Stefan Böger nach dem 0:1 in Osnabrück.

Der Hallesche FC hat seine sieglose Serie auf drei Spiele ausgebaut. In Osnabrück unterlag die Mannschaft von Stefan Böger mit 0:2 (0:1). Die Entscheidung lieferte ein Ex-Hallenser mit einem Premierentor.


Der Hallesche FC hat sein Auswärtsspiel in Osnabrück mit 0:2 (0:1) verloren. Die Tore für den VfL erzielten Alvarez in der 39. Minute und Sembolo in der 91. Minute. Für Francky Sembolo war es der erste Ligatreffer seit seinem Wechsel aus Halle im Sommer 2014.

Ausgangslage

Vor dem Spiel standen beide Mannschaften in der Tabelle eng beieinander. Osnabrück war mit 21 Punkten Siebenter, Halle ging als Neunter mit 20 Punkten in die Partie. Zuletzt war die Rot-Weißen erleichtert, gegen Köln zumindest einen Punkt geholt zu haben. Nach einer schwachen ersten Halbzeit führten die Gäste. In der zweiten Halbzeit zeigte Halle ein gutes Spiel, erarbeitete sich Chance um Chance. Doch es dauerte bis bis kurz vor Schluss, ehe Osayamen Osawe den HFC erlöste und den Ausgleich erzielte. Die Niedersachsen haben gerade einen Lauf von sechs Spielen ohne Niederlage - vier davon gingen allerdings unentschieden aus, zuletzt die Partie gegen Mainz II (0:0).

Daten & Fakten

Der VfL Osnabrück ist eine der Mannschaften, die der Hallesche FC in der dritten Liga erstmals als Gegner begrüßen durfte. So blicken beide Teams mittlerweile auf sechs Spiele gegeneinander zurück, von denen keines unentschieden ausging. In der ersten Saison konnte Osnabrück beide Spiele gewinnen. In den Folgejahren siegte jeweils die Heimmannschaft. Auf Seiten der Gastgeber spielt mit Francky Sembolo ein ehemaliger hallescher Publikumsliebling. Der Kongolese erzielte in der Rückrunde 2014 als Leihspieler in 14 Partien acht Tore für den HFC, konnte sich mit den Rot-Weißen aber nicht über einen festen Vertrag einigen. Er wechselte nach Osnabrück und blieb seitdem in der Liga komplett torlos. Am Freitag musste er zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Personalien:

Trainer Tefan Böger hat seine Mannschaft im Vergleich zum Köln-Spiel auf vier Positionen verändert. Für den gesperrten Marco Engelhardt rückte Dominic Rau in die Innenverteidigung. Kapitän Tim Kruse ersetzte Max Jansen, der gar nicht mitgereist war. Jonas Aquistapace begann als linker Verteidiger, nachdem dort zuletzt Andre Wallenborn zum Einsatz kam. Auch Selim Aydemir stand in der Startelf und ersetzte Sascha Pfeffer.

Spielverlauf und Analyse

Der Hallesche FC kam gut ins Spiel: Nach 30 Sekunden gab es die erste Halbchance, nach zwei Minuten die erste Ecke. Anschließend dominierten die Rot-Weißen. Sie attackierten früh und nutzten clever die Lücken, die die Osnabrücker ihnen boten. In der 15. Minute schickte Ivica Banovic Osayamen Osawe mit einem 40-Meter-Pass durch drei Abwehrreihen auf die Reise. Der Brite scheiterte aber an VfL-Keeper Marvin Schwäbe.

Wenn sich Osnabrück doch einmal befreien konnte, verteidigte Halle mit zwei tiefstehenden Viererketten. Diese verschoben geschickt und ließen lange keine Chancen der Lila-Weißen zu. Nach 25. Minuten fasste sich der gutaufgelegte Selim Aydemir ein Herz und zog aus gut 20 Metern ab. Sein Schuss landete knapp neben dem Tor. In der Folge wurde Osnabrück stärker und kombinierte sich mehrfach sehenswert Richtung HFC-Tor. In der 29. Minute scheiterte Alvarez an Bredlow. Halle konnte sich in der Folge kaum noch befreien. In der 39. Minute fiel dann das Tor. Banovic klärte einen Ball an der Seitenlinie und schoss seinen Gegenspieler an. Schiedsrichter Patrick Alt entschied aber auf Einwurf für Osnabrück. Die Hallenser waren abgelenkt und Alvarez kam an den Ball. Sein Schuss wurde abgelenkt und landete im Tor. Es folgten wütende Proteste von HFC-Spielern und Offiziellen. Anschließend kam Aydemir nochmal zum Abschluss, aber Schwäbe war wieder zur Stelle.

Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte zunächst dem HFC. Kurz nach Wiederanpfiff vergab Bertram aus acht Metern eine Chance im Strafraum. Doch schnell übernahm der VfL wieder die Kontrolle. Ein kontrollierter Spielaufbau gelang dem HFC in dieser Phase nicht. Dafür boten sich den Gastgebern zunehmend Räume. In der 66. Minute scheiterte Halil Savran noch aus neun Metern. Vier Minuten später machte er es besser. Nach einem Konter traf er per Kopf. Das Tor zählte aber nicht, der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Anschließend kämpfte der HFC verbissen um die Ausgleichchance. Osnabrück konterte immer wieder. In der 90. Minute sorgte der eingewechselte Sembolo dann für die Entscheidung und traf zum 2:0-Entstand.

Ausblick

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen hat der HFC nun etwas Zeit, zu verschnaufen und sich neu zu sortieren. Am kommenden Wochenende ist Pokalzeit. Die Mannschaft von Stefan Böger muss dann bei Landesligist Blau-Weiß Zorbau antreten. In zwei Wochen geht es dann zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers, die gerade Tomislav Stipic als neuen Trainer vorgestellt haben. Osnabrück verbessert sich mit dem Sieg zunächst auf Rang 4, während Halle vorerst Neunter bleibt.

Statistik

VfL Osnabrück – Hallescher FC 2:0 (1:0)
VfL Osnabrück: Schwäbe – Syhre, Pisot, Dercho, Ornatelli, Savran (89. Sembolo), Hohnstedt (Kandziora), Willers, Groß, Falkenberg, Alvarez (60. Menga)
Hallescher FC: Bredlow – Baude (87. Barnofsky), Kleineheismann, Rau, Acquistapace – Kruse, Banovic (77. Müller), Ziegenbein (67. Lindenhahn), Aydemir, Bertram, Osawe
Tore: 1:0 Alvarez (39.) 2:0 Sembolo (90.)
Chancen: 9:9 (3:6). Ecken: 3:6 (1:4).
Schiedsrichter: Patrick Alt (Hausweiler). Gelbe Karten: Bertram (39.) – Hohnstedt (69.)
Zuschauer: 9.641 in der osnatel-Arena

Quelle: MZ

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Lindenhahn äußert sich zu Wechselgerüchten



Nach seinen Einwechslungen sorgte Toni Lindenhahn, hier gegen Köln am Ball, zuletzt für Belebung.

HFC-Publikumsliebling Toni Lindenhahn äußerst sich erstmals zu den Gerüchten um einen Wechsel im Winter zum Drittliga-Konkurrenten Rot-Weiß Erfurt.

Toni Lindenhahn verließ den Trainingsplatz vor dem Erdgas Sportpark am Donnerstagnachmittag mit einem Lächeln im Gesicht. Unzählige Torabschlüsse hatte Trainer Stefan Böger in abwechslungsreichen Varianten üben lassen. Diese Einheit hatte Spaß gemacht. Also flachste auch Lindenhahn auf dem Weg in die Kabine im Kreise seiner Mannschaftskollegen.

Eine Szene, die so gar nicht zu den seit Anfang dieser Woche kursierenden Gerüchten passen wollte. Die Zeichen stünden auf Abschied, heißt es. Lindenhahn, der Ur-Hallenser, der Liebling des Publikums, könnte im Winter zum Drittliga-Konkurrenten nach Erfurt wechseln. Und die HFC-Fans schreckten auf.

Am Donnerstag äußerte sich der 24 Jahre alte Mittelfeldmann gegenüber der MZ erstmals zu dem Wechselszenario: „Ich habe mit Erfurt keinerlei Gespräche geführt, weder mit dem Trainer, noch mit sonst irgendwem“, sagt Lindenhahn, „mit meinem Berater wurde auch nicht gesprochen. Von daher ist das im Moment völlig uninteressant.“

Böger lobt Entwicklung

Sätze, die wie Musik klingen in den Ohren vieler HFC-Fans. Sie lieben ihren Toni. Denn er wurde in Halle geboren, er hat bereits in der Jugend für den Klub gespielt und den Sprung in die Männermannschaft geschafft. Kurzum: Er hat hier alles erlebt.

Seit anderthalb Jahren nennen sie ihn nur noch „The Hammer“, weil er damals im Drittligaspiel gegen Rostock aus 30 Metern brachial und umjubelt im letzten Moment zum Sieg traf. „Jeder weiß“, sagt Lindenhahn, „dass mein Herz immer in Halle sein wird.“

Was nicht nach Abschied klingen soll. Der 24-Jährige ist ehrlich: „Sicherlich habe ich mich schon einmal mit einem möglichen Wechsel beschäftigt, auch früher schon. Man möchte als Fußballer ja immer so viel wie möglich spielen.“ Aber Erfurt sei derzeit kein Thema. „Ich glaube zwar schon, dass das Interesse an mir besteht. Aber es gibt keinen Kontakt.“

Mit einem Wechsel im Winter beschäftigt sich Toni Lindenhahn zurzeit absolut nicht. Zuletzt war er beim HFC sportlich schließlich auf einem guten Weg. Zweimal wurde er eingewechselt, zweimal wusste er zu gefallen. „Er hat genau wie einige andere Spieler einen Schritt nach vorn gemacht“, lobt Trainer Stefan Böger seinen Mittelfeldmann, „das hat man nach seinen Einwechslungen gesehen. Gerade im Heimspiel gegen Köln hat er für Belebung gesorgt.“

Böger gefällt die Entwicklung, die Lindenhahn in den vergangenen Wochen genommen hat: „Das ist heute ein ganz anderer Toni Lindenhahn als noch am Anfang der Saison. So sollte er weiter machen.“ Die Zukunft von Spielern werde aktuell zwar intern diskutiert, aber nicht öffentlich thematisiert. „So wird es auch bis Weihnachten bleiben“, stellt Stefan Böger klar.

Der Vertrag von Toni Lindenhahn läuft am Saisonende aus. Endet dann auch seine Zeit beim HFC? „Was im Sommer passiert, werden wir sehen“, sagt der 24-Jährige, „das ist immer auch eine Entscheidung des Trainers und des Vereins, wie weiter geplant wird.“

Dass er überhaupt noch beim HFC unter Vertrag steht, ist nicht selbstverständlich. Im Sommer 2014 hatte Lindenhahn während der Vorbereitung die schlimmste Verletzung seiner Karriere erlitten, sich einen Kreuzbandriss und Riss des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Der HFC stattete ihn trotzdem mit einem neuen Kontrakt aus - und Lindenhahn zahlt es mit vollem Einsatz zurück.

Preußer entkräftet Gerüchte

Die Beziehung zwischen ihm und dem Klub, zwischen ihm und der Stadt ist eine spezielle. „Halle bedeutet mir viel, wie sich der HFC in den vergangenen Jahren entwickelt hat, ist heftig.“ Im positiven Sinn. Einen Wechsel kategorisch ausschließen möchte er zwar nicht. Aber ein Wechsel im Winter nach Erfurt sei aktuell wirklich kein Thema, bekräftigt Lindenhahn. Das bestätigt auch Rot-Weiß-Trainer Christian Preußer, der das angebliche Interesse an dem Rechtsaußen am Donnerstag ins Reich der Fabel verwies, wie der „Kicker“ auf seiner Internetseite berichtete.

Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel im Winter haben bei einigen Fans aber Ängste ausgelöst. In den sozialen Netzwerken wurde fleißig kommentiert. „Wenn ich lese, dass die Leute schreiben, dass ich unbedingt beim HFC bleiben soll, ist das schon ein geiles Gefühl“, verrät Toni Lindenhahn. „Ich freue mich, wenn ich das ein Stück weit zurückgeben kann.“

Ein Wechsel nach Erfurt im Winter würde da im Moment wirklich gar nicht ins Bild passen.

Quelle: BILD

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Ralph Kühne: „Wir wissen, was wir tun“


Arm in Arm: Manager Ralph Kühne (l.) und Trainer Stefan Böger durften schon oft gemeinsam jubeln.

Manager Ralph Kühne erklärt, warum der Erhalt der Drittklassigkeit für den Halleschen FC über der möglichen Einnahme von Transfererlösen im Winter steht.

Um das soeben Gesagte zu bekräftigen, warf Ralph Kühne betont einen Blick auf seinen Schreibtisch. Das Symbol für seine Arbeit. „Die Leute können sich sicher sein“, sagte der Manager des Halleschen FC Dienstagnachmittag, „dass wir unsere Hausaufgaben machen. Wir wissen, was wir tun.“

Die Kaderplanung vorantreiben nämlich. Je näher das Wintertransfer-Fenster rückt, desto heißer wird unter Fans und Beobachtern über die personelle Zukunft des HFC diskutiert. Intern geschieht das auch zwischen den Vereinsverantwortlichen, nach außen getragen aber wird nichts. Trotzdem müssen Gedankenspiele erlaubt sein.

Wie bei Franke und Gogia?

Was passiert zum Beispiel, wenn im Winter ein höherklassiger Verein reichlich Geld für einen Leistungsträger wie Osayamen Osawe oder Sören Bertram, beide Verträge laufen am Saisonende aus, auf den Tisch legt? Wäre ein Winter-Verkauf überhaupt eine Option?

Kategorisch ausschließen möchte Ralph Kühne nichts, aber: „In der vergangenen Saison haben wir mit Andy Gogia eine ähnliche Situation gehabt. Wir haben uns gegen einen Verkauf im Winter entschieden, weil wir einige Verletzte hatten. Transfererlöse sind wunderbar, aber sie dürfen nicht zu Lasten der sportlichen Situation gehen. Die dritte Liga in Halle zu halten, hat oberste Priorität.“

Er wisse, dass es nach außen hin nicht unbedingt vorteilhaft aussehe, wenn eine Stammkraft den Verein am Saisonende ablösefrei verlässt. Bei Spielmacher Gogia war das nach der vergangenen Serie so, er wechselte zum englischen Zweitligisten Brentford. Und auch Abwehrmann Marcel Franke verließ den Verein, er schloss sich dem deutschen Zweitligisten Greuther Fürth an. „Deswegen brauchen wir aber nicht jammern“, meint Ralph Kühne, denn: „Das ist auch ein großes Qualitätsmerkmal für unsere Arbeit beim HFC.“
Gescheiterte werden auf Kurs gebracht

Der Manager hat bei seinem Klub ein „Fabel“, wie er es nennt, entdeckt: Junge, anderswo gescheiterte oder unbekannte Akteure verpflichten und sie in Halle entwickeln, in einem „Wohlfühl-Klima“, so sagt er, auf Kurs bringen. Beim Blick auf die aktuelle Diskussion um die Zukunft von Osayamen Osawe sieht sich Kühne in diesem Weg bestätigt.

Im Sommer 2014 kam der derzeit viertbeste Drittligatorjäger als große Unbekannte aus den Niederrungen des englischen Fußballs nach Halle. Jetzt ist er auch bei höherklassigen Klubs im Gespräch. „Manche haben uns damals für verrückt erklärt, als wir ihn geholt haben“, erinnert sich Kühne. „Auch Andy Gogia oder Marcel Franke kannte kaum jemand. Über Sören Bertram wurde diskutiert.“ Beim HFC reiften sie allesamt - und zumindest Franke und Gogia zogen weiter. „Wenn ein Spieler sportlich nach Höherem strebt“, meint Ralph Kühne, „dann geht er. Da können wir noch so viel Geld auf den Tisch legen.“ Möglich also, dass das wieder passiert. Osawe und Bertram, gemeinsam haben sie aktuell mehr als die Hälfte aller Drittligatore des HFC erzielt, sind begehrt. Wobei Kühne klarstellt: „Die beiden Spieler wissen nicht erst seit gestern, dass wir gerne mit ihnen verlängern möchten. Das haben wir sehr früh deutlich gemacht.“

Intensive Bemühungen

Nur säßen bei solchen Gesprächen immer mehrere Parteien an einem Tisch. Es ginge um die Interessen des Vereins, der Spieler und deren Berater. „Manchmal“, gibt Kühne zu, „ist es kompliziert.“ Was nicht heißen soll, dass die Möglichkeit auf eine Verlängerung mit dem Offensiv-Duo nicht mehr besteht. Der HFC wird sich weiter intensiv um sie bemühen.

Nur sollten sie doch gehen, ob im Winter oder im Sommer, müsse es eben trotzdem weitergehen. „Dann müssten wir wieder versuchen, die nächsten Spieler zu identifizieren und weiterzuentwickeln“, meint Ralph Kühne.

Ein Beispiel gefällig? Stürmer Tobias Müller kam im Sommer aus Dresden und konnte bislang kaum überzeugen. Aber: „Warten wir mal ab“, meint Ralph Kühne und lächelt, „wie das in einem halben Jahr aussieht.“ Da spricht wohl die Erfahrung aus ihm.

Quelle: MZ

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Vor dem Spiel beim Halleschen FC

Stuttgarter Kickers sind am Tiefpunkt



Tomislav Stipic hat mit den bisher enttäuschenden Stuttgarter Kickers große Pläne.

Nach sechs verlorenen Spielen in Folge zogen die Stuttgarter Kickers Ende Oktober die Notbremse und entließen Trainer Horst Steffen. Sein Nachfolger Tomislav Stipic übernimmt den einstigen Aufstiegskandidaten auf einem Abstiegsplatz.

Manchmal ist der Fußball einfach nicht rational zu erklären. Keiner weiß, warum Borussia Mönchengladbach nach dem überraschenden Rücktritt von Erfolgscoach Lucien Favre plötzlich mit denselben Spielern, die Wochen zuvor noch Spiel um Spiel kläglich verloren hatten, wieder zurück in die Erfolgsspur fand. Warum eine Darmstädter Mannschaft von Nobodies, die vor drei Jahren sportlich aus der dritten Liga abgestiegen war, im Folgejahr den Aufstieg in die zweite Liga bewältigte und mit neun der damaligen Aufstiegsspieler heute gegen Bayern München und Borussia Dortmund in der Bundesliga kickt.

Und so ist es ebenfalls kaum zu erklären, wie die Stuttgarter Kickers, als einstiger Aufstiegskandidat und nach einem soliden Saisonstart, im September so brutal einbrechen konnten. Seit dem 1:0 am 11. September gegen den 1. FC Magdeburg sind die Schwaben ohne Sieg, haben die letzten sieben Partien verloren und das mit einem gruseligen Torverhältnis von 6:19. Dabei schien es zwischenzeitlich egal zu sein, wer der Gegner ist. Ob die Übermannschaft von Dynamo Dresden (1:2), Aufsteiger Würzburg (1:2) oder gar Lokalrivale VfB Stuttgart II (1:2) - so ziemlich jeder durfte den Kickers zuletzt mal einen einschenken und so überrascht es nicht, dass das Team vor dem 17. Spieltag auf dem vorletzten Platz steht.
2014/2015 knapp am Aufstieg gescheitert

Ende Oktober zog die Vereinsführung die schmerzhafte Konsequenz und trennte sich vom einstigen Erfolgscoach Horst Steffen. Noch in der Vorsaison hatte Steffen dem talentierten Team eine für Drittliga-Verhältnisse extrem ansehnliche Spielweise eingeimpft, ließ seine Spieler um Enzo Marchese, Besart Halimi, Gerrit Müller, Elia Soriano und Randy Edwini-Bonsu tollen Angriffsfußball zelebrieren und scheiterte am Ende im Kampf um den Aufstieg um zwei Punkte an Holstein Kiel, die in der Relegation gegen Zweitligist 1860 München verloren.

In der Saison 2015/2016 wollten Steffen und sein Team, welches nur Halimi (Mainz) und Edwini-Bonsu (Aalen) verließen, dort ansetzen, wo sie in der vergangenen Saison gescheitert waren und taten das anfangs auch recht ordentlich. Lediglich gegen Erzgebirge Aue musste man sich am dritten Spieltag mit 0:2 geschlagen geben. Ansonsten verloren die Kickers an den ersten neun Spielen kein einziges mehr. Bis dato erfolgreiche Teams wie Hansa Rostock (Vierter am fünften Spieltag, 1:0) oder der 1. FC Magdeburg (Zweiter am achten Spieltag, 1:0) wurden routiniert in die Schranken verwiesen und vor dem Topspiel gegen Tabellenführer Dynamo Dresden waren die Kickers Fünfter, mit bester Sicht auf das Ziel Aufstiegsränge.

Mit der 1:2-Niederlage gegen Dresden passierte etwas mit dem Team. Statt die Niederlage wie so oft zuvor zu schlucken und konzentriert weiter zu arbeiten, klappte plötzlich nichts mehr. Als die damals zweitplatzierten Münsteraner und der Fünfte Großaspach hintereinander den Schwaben hintereinander je vier Tore einschenken, hatte selbst der "kleine" Konkurrent VfB Stuttgart II ein leichtes Spiel mit den Kickers.

Dass die Entlassung von Horst Steffen in erster Instanz nicht unbedingt zum Erfolg führte, zeigte das 1:4 gegen die U23 von Mainz 05. Zwar überraschte Interimstrainer Alfred Kaminski mit Aussagen darüber, dass ihm zu viel über das - gegen die Mainzer schlichtweg unpassende - System gesprochen werde, doch die Verantwortlichen der Kickers zeigten sich vor allem von der Mannschaft enttäuscht. "Ohne Mumm, ohne Leidenschaft, ohne Zweikampfstärke, ohne die nötige Organisation", fasste Sportdirektor Michael Zeyer gegenüber den Stuttgarter Nachrichten das Spiel in wenigen Worten treffend zusammen.
Stipic in jederlei Hinsicht anders

Der Lichtblick am grauen Horizont der Schwaben heißt Tomislav Stipic. Der offizielle Nachfolger von Horst Steffen gilt als anders, in jederlei Hinsicht. Bis 2013 arbeitete der Kroate noch von 22 bis 6 Uhr in der Nachtschicht bei Audi, betreute tagsüber Nachwuchsteams des FC Ingolstadt, schlief über Jahre hinweg täglich nicht mehr als drei Stunden. 2014 wurde er als Cheftrainer beim damaligen Zweitligisten Erzgebirge Aue präsentiert, konnte die Mannschaft aber trotz hochgelobter Motivationsmethoden nicht zum Klassenerhalt führen.

Trotzdem kann Stipic mit seiner selbstbewussten, natürlich autoritären Ausstrahlung der X-Faktor für die strauchelnden Kickers werden. Denn anders als mit dem Kopf ist die laufende Niederlagenserie kaum zu erklären. Doch auch taktisch hat der 36-Jährige, der während seiner freien Zeit unter anderem bei RB Leipzig im Sommertrainingslager hospitierte, eine klare Vorstellung. Dabei zeigte er sich in den Tagen vor seinem Debüt gegen den HFC am Samstag, anders als andere Neu-Trainer, nicht wie ein Revolutionär und lobte eindringlich den Einfluss von Schlüsselspieler Enzo Marchese, der weiterhin eine zentrale Rolle im Spiel der Kickers einnehmen soll.

Ob der Aufschwung jedoch bereits in Halle gelingt, ist fraglich. Die Qualität haben die Schwaben, um den in dieser Saison wieder heimstarken HFC (Platz drei in der Heimtabelle) zu besiegen, doch ob die Veränderungen Stipics in so kurzer Zeit bereits Früchte tragen - das wird erst das Spiel am Samstag zeigen.

Quelle: MZ

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Hallescher FC vs. Stuttgarter Kickers

Zuschauerminusrekord bei Stipic-Debüt?


HFC Abwehrspieler Marcel Baude (links) kämpft im August 2014 mit Stuttgarts Mittelfeldspieler Gerrit Müller um den Ball.

Erst knapp über 3.500 Karten sind bisher für das Duell des HFC gegen die Stuttgarter Kickers verkauft. Die Polizei bittet aufgrund der angespannten Situation nach den Anschlägen von Paris nachdrücklich um einen Verzicht auf Pyrotechnik.

Der Hallesche FC trifft am Samstag um 14 Uhr im heimischen Erdgas-Sportpark auf die Stuttgarter Kickers. Bei den Gästen steht erstmals Tomislav Stipic als Coach an der Seitenlinie.

Ausgangslage:
Dass die Partie in Halle an diesem Spieltag unter einem besonderen Fokus steht, liegt weniger an den Gastgebern, sondern mehr an den Gästen, genauer gesagt am Gästetrainer. Dieser ist nämlich ein Neuer: Tomislav Stipic steht in Halle vor seinem Debüt als Coach der Stuttgarter Kickers und übernimmt die etwas undankbare Aufgabe, die Schwaben möglichst sofort von einer Pleitenserie von sage und schreibe sieben Spielen zu befreien. So wurde die Länderspielpause vor allem genutzt um den Kopf frei zu kriegen. In zwei Testspielen gegen die Regionalligisten TSG 1899 Hoffenheim II (3:1) und FC 08 Homburg (5:0) bejubelten die Kickers acht Tore. Bei allem Trubel um die strauchelnden Gäste sollte allerdings die kleine sieglose Serie des HFC nicht untergehen. Die Mannschaft von Stefan Böger wartet immerhin seit drei Spielen auf einen Dreier.

Daten und Fakten:

Die Stuttgarter Kickers sind eines der wenigen Drittligateams, gegen das der HFC noch nie gewinnen konnte. In bisher sechs Aufeinandertreffen gab es vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Nie erzielte ein Team mehr als zwei Tore, insgesamt gab es zudem nie mehr als drei Tore in einem Spiel. In der vergangenen Saison hätte es für die Hallenser in Stuttgart fast zum ersten Sieg gereicht, als Timo Furuholm die Rot-Weißen in der 89. Minute in Führung gebracht hatte. Manuel Fischer glich damals allerdings postwendend aus und die Partie endete mit 1:1.

Auf den Rängen:

Für Fragezeichen sorgte vor dem Spieltag der etwas holprige Umgang des HFC mit dem Thema Sicherheit. Weil die Situation nach den Terroranschlägen von Paris in der letzten Woche auch für den Drittligisten eine besondere war, informierte die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd vor der Partie gegen die Stuttgarter Kickers ausführlich darüber, dass es keinerlei Anhaltspunkte für Gefahren in und um das Stadion gebe. Trotzdem bat die Polizei noch mehr als sonst darum, aufgrund der aktuell angespannten Situation auf Pyrotechnik und Böller zu verzichten. Ebenfalls für Sorgenfalten sorgt beim HFC momentan die Vorverkaufszahl. Lediglich 3.672 Karten (Stand 19.11., 16 Uhr) wurden bisher verkauft, sollte es dabei bleiben, dass am Spieltag selbst noch einmal 1.500-2.000 Karten abgesetzt werden, wäre der Minusrekord von 5.008 Zuschauern ernsthaft in Gefahr.

Personalien:

So langsam lichtet sich das HFC-Lazarett wieder. Florian Brügmann kehrte unter der Woche ins Mannschaftstraining der Rot-Weißen zurück, sodass nur noch Max Jansen und Timo Furuholm zu den Problemfällen zählen. Patrick Mouaya ist weiterhin im Aufbautraining. Ebenso wie Gästemittelfeldmann Gratas Sirgedas. Zudem müssen die Kickers auf die Stürmer Marco Calamita (Teilabriss Hüftbeuger) und Lhadji Badiane (Innenbandanriss) verzichten.

So könnten sie spielen

Hallescher FC: Bredlow - Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace - Banovic, Diring - Pfeffer, Ziegenbein - Bertram - Osawe
Stuttgarter Kickers: Klaus - Leutenecker, Stein, Bihr, Baumgärtel - Jordanov, Marchese, Bahn - Medler, Soriano, Müller
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Quelle: MZ

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1:1 gegen die Stuttgarter Kickers

HFC ackert sich zum späten Ausgleich




Jonas Acquistapace trifft zum 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers.

Der Hallesche FC findet erneut erst spät in die Partie und gewinnt durch Jonas Acquistapaces erstes Profi-Tor zumindest einen Punkt. Die Rot-Weißen haben nun seit vier Spielen nicht mehr gewonnen.


Der Hallesche FC bleibt auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg. Wie schon beim 1:1 gegen Fortuna Köln fanden die Rot-Weißen erst spät in die Partie und kassierten in der 54. Minute durch Berko sogar den 0:1-Rückstand. Dank eines Eckenfestivals im zweiten Durchgang kam der HFC aber zum Ausgleich. Jonas Acquistapace erzielte in der 78. Minute per Kopf sein erstes Profi-Tor.

Ausgangslage

Dass die Partie in Halle an diesem Spieltag unter einem besonderen Fokus stand, lag weniger an den Gastgebern, sondern mehr an den Gästen, genauer gesagt am Gästetrainer. Dieser war ein Neuer: Tomislav Stipic stand in Halle vor seinem Debüt als Coach der Stuttgarter Kickers und übernimmt die etwas undankbare Aufgabe, die Schwaben möglichst sofort von einer Pleitenserie von sage und schreibe sieben Spielen zu befreien. Bei allem Trubel um die strauchelnden Gäste sollte allerdings die kleine sieglose Serie des HFC nicht untergehen. Die Mannschaft von Stefan Böger wartete immerhin seit drei Spielen auf einen Dreier.

Daten und Fakten

Die Stuttgarter Kickers waren eines der wenigen Drittligateams, gegen das der HFC noch nie gewinnen konnte. In bisher sechs Aufeinandertreffen gab es vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Nie erzielte ein Team mehr als zwei Tore, insgesamt gab es zudem nie mehr als drei Tore in einem Spiel. In der vergangenen Saison hätte es für die Hallenser in Stuttgart fast zum ersten Sieg gereicht, als Timo Furuholm die Rot-Weißen in der 89. Minute in Führung gebracht hatte. Manuel Fischer glich damals allerdings postwendend aus und die Partie endete mit 1:1.

Personalien

Florian Brügmann kehrte unter der Woche ins Mannschaftstraining der Rot-Weißen zurück, sodass nur noch Max Jansen und Timo Furuholm zu den Problemfällen zählten. Trainer Stefan Böger vertraute nach erfolglosen Experimenten wieder dem dem Innenverteidigerblock Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace in der Viererkette. Zudem kehrte Dorian Diring für den angeschlagenen Tim Kruse in die Startelf zurück. Patrick Mouaya war weiterhin im Aufbautraining. Ebenso wie Gästemittelfeldmann Gratas Sirgedas. Zudem mussten die Kickers auf die Stürmer Marco Calamita (Teilabriss Hüftbeuger) und Lhadji Badiane (Innenbandanriss) verzichten.

Spielverlauf und Analyse

Beide Teams begannen das Spiel aus einer engen Defensive heraus. Vor allem bei den für ein Auswärtsteam ziemlich offensiv aufgestellten Gästen arbeiteten die zentralen Mittelfeldspieler Bahn und Marchese sichtbar nach hinten, um dem HFC von Anfang an wenig Raum zu gönnen. Doch auch die Hausherren schoben ihren massigen Abwehrblock bei Stuttgarter Ballbesitz gut zusammen, sodass sich das Spiel im ersten Durchgang selten in den Strafräumen abspielte.

Passend dazu resultierten die ersten beiden Chancen für die Gäste aus Standardsituationen. In der fünften Minute verzog Kickers-Kapitän Marchese einen guten Freistoß knapp neben das Tor, drei Minuten später gab es das exakte Abbild dieser Situation erneut (8.). Der HFC tat sich anfangs etwas schwerer mit dem Spielaufbau. In der 13. Minute setzte Jonas Acquistapace den startenden Sören Bertram sehr sehenswert in Szene, doch dessen Flanke verflog.

Zwei Minuten später machte es Bertram deutlich besser und kreierte aus einer eigentlich erledigten Situation für den HFC noch einen Pass in den freien Raum, den sein Partner Osayamen Osawe direkt einsammelte und mit Vollgas aufs Gästetor zustürmte. Sein Linksschuss ging um Zentimeter am Tor vorbei (15.).

Die Gäste ließen sich von dieser Chance nicht beeindrucken und stürmten im Gegenzug auf das Tor von Fabian Bredlow zu. Linksverteidiger Fabian Baumgärtel flankte auf Elia Soriano, dessen Kopfball direkt in den Armen des HFC-Keepers landete.

Danach entwickelte sich über weite Strecken ein reines Kampfspiel. Viele kleine Fouls und Ungenauigkeiten minderten den Spielfluss, zudem verteidigten beide Mannschaften äußerst diszipliniert. Erst in der 37. Minute kam Dorian Diring mit einem Fernschuss dem Stuttgarter Tor zumindest etwas näher, schoss letzten Endes aber deutlich daneben. Kurz vor der Pause dann die bisher beste Chance für den HFC: Nach einem Bertram-Eckball wurde der Ball verlängert und flog zu Verteidiger Stefan Kleineheismann. Dieser scheiterte knapp aus kürzester Distanz an Gästekeeper Carl Klaus.

In der zweiten Hälfte zunächst dasselbe Bild: Kombinationen bis zur Mitte des jeweiligen Halbfeldes, dann Ballverlust oder Foul. Dass die Gäste in der 54. Minute plötzlich in Führung gingen, lang an einem gefühlten Rugbyspielzug. Bentley Baxter Bahn drängelte sich auf engstem Raum an den Strafraumrand, gab die Kugel mit letzter Kraft an Erich Berko weiter, der sich ebenfalls in eine aussichtsreiche Position schob und dann in Ruhe abschloss. Die Verteidigung des HFC war dabei zu hüftsteif und ließ die Gäste gewähren.

Trainer Stefan Böger reagierte unverzüglich und brachte mit Lindenhahn und Aydemir für Ziegenbein und Pfeffer eine komplett neue Flügelzange. Das sorgte sogleich für frischen Wind, als sich Lindenhahn einen laschen Pass der Gäste erlief und den Ball sehenswert an den startenden Aydemir weitergab, der sich allerdings in die Abwehr der Schwaben verrannte (59.).
HFC sichert Unentschieden gegen Stuttgart

Doch so richtig wollte der Funke nicht auf ihre Mitspieler überspringen. Stattdessen waren es die Gäste, die auf ein weiteres Tor drängten. In der 67. Minute ließen die Hausherren Stuttgarts Kapitän Marchese gewähren, sodass dieser aus etwa 20 Metern abschließen konnte. Die Kugel ging dabei allerdings über das Tor.

So blieb der einzige Lichtblick zunächst Selim Aydemir. In der 69. Minute positionierte sich der Außenstürmer goldrichtig und prüfte Gästekeeper Klaus mit einem krachenden Schuss, den dieser zur Ecke klärte. Was folgte war ein regelrechter Chancensturm des HFC. Die erste Ecke wurde nach einem Schuss von Diring gerade so zur nächsten Ecke geklärt. Im nächsten Versuch klärte ein Stuttgarter auf der Linie erneut zum Eckball. Durchgang Nummer drei geriet entwickelte das ganze zum Kuriosum, als Stefan Kleineheismann nach erneuter Unruhe im Stuttgarter Strafraum statt das leere Tor nur den Pfosten traf, danach wurde der Ball wieder zur Ecke geklärt. Die vierte verdampfte dann endgültig und es stand noch immer 0:1 (70.).

Dass in der 78. Minute dann der Ausgleich durch Jonas Acquistapace ausgerechnet nach einem Eckball fiel, war in diesem Sinne gar nicht mal so überraschend. Diesmal klappte es ganz ohne die Mithilfe von fahrigen

Kickers-Verteidigern, sondern der Innenverteidiger traf ganz „klassisch“ per Kopfball nach der Bertram-Hereingabe zu seinem ersten Profi-Tor.

Nun hatte der HFC endlich Feuer gefangen und Aydemir setzte sich in der 81. Minute erneut schön auf der linken Seite durch, kam mit seinem Schuss allerdings nicht richtig aufs Tor. Die Dynamik hielt jedoch nur kurz an und zum Schluss konnten die Hausherren froh sein, nicht Minuten vor Schluss noch das 1:2 zu kassieren. Marcheses Freistoß vom Strafraumrand konnte Bredlow knapp klären. Und Sekunden vor Schluss durfte auch Aydemir noch einmal abschließen, verzog aber erneut, sodass es beim 1:1 blieb.

Ausblick

Der HFC reist am kommenden Samstag erstmals nach Aalen und tritt dort um 14 Uhr gegen Absteiger VfR Aalen an.

Statistik

Hallescher FC – Stuttgarter Kickers 0:1 (0:0)
Hallescher FC: Bredlow – Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace – Diring, Banovic (63. Tob. Müller) – Ziegenbein (57. Lindenhahn), Pfeffer (57. Aydemir) – Bertram – Osawe.
Stuttgarter Kickers: Klaus - Abruscia, Stein, Starostzik, Baumgärtel – Müller (74. Gaiser), Marchese, Bahn – Berko (72. Pachonik), Soriano (81. Fischer), Mendler
Tore: 0:1 Berko (54., Bahn), 1:1 Acquistapace (78., Bertram).
Chancen: 9:7 (3:4). Ecken: 11:3 (3:2).
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin). Gelbe Karten: Lindenhahn (90.) - Gaiser (84.).
Zuschauer: 5.012 im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ

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Stefan Böger: "Respekt vor diesem Sturmlauf"


HFC Chef-Trainer Stefan Böger im Spiel der 3. Bundesliga Hallescher FC gegen SV Stuttgarter Kickers

Das 1:1 (0:0) des Halleschen FC gegen die Stuttgarter Kickers sorgte bei HFC-Coach Stefan Böger für gemischte Gefühle. Der Stuttgarter Trainer-Debütant Tomislav Stipic zeigte sich froh über den ersten Punktgewinn seit September.


Weil der Hallesche FC im vierten Spiel in Folge ohne Sieg blieb, zeigte sich HFC-Trainer Stefan Böger insgesamt etwas unzufrieden mit dem Ergebnis, lobte aber dennoch den Einsatz seiner Mannschaft nach dem Rückstand.

Stefan Böger (Trainer Hallescher FC): Wir sind nicht zufrieden mit dem Spielstand. Wenn man über die gesamte Spielzeit konsequent auf hohem Niveau spielt, kann an einem solchen Tag auch mal ein Sieg herausspringen. Mit der Leistung des Teams war ich aber über weite Strecken zufrieden. Lediglich die Minuten um das Gegentor trüben das Bild etwas. Stuttgart hatte neuen Schwung durch den Trainerwechsel, die Spielfreude war bei ihnen merklich zurück. Und in dieser Liga wird Passivität einfach bestraft, was man eben auch bei unserem Gegentor sehen konnte. Trotzdem: Respekt an meine Mannschaft für diesen Sturmlauf nach dem Rückstand.

Tomislav Stipic (Trainer Stuttgarter Kickers): Wenn man einen Neustart in einer Mannschaft vorantreiben will, braucht es zunächst einmal Vertrauen. Dieses Vertrauen haben wir versucht, in den vergangenen zwei Wochen aufzubauen und eine Mentalität für dieses Spiel gegen Halle zu entwickeln. Wir haben heute gegen eine richtig gute Mannschaft gespielt. Osawe und Bertram sind für die dritte Liga überragend. Deswegen dürfen wir mit dem Ausgleich auch nicht zu unzufrieden sein. Wir haben selbst die Standardsituationen, bis auf eine, gut verteidigt und an der Defensivleistung heute wollen und werden wir weiter ansetzen.

Quelle: MZ

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