Vierter Testspielsieg: Zebras gewinnen 14:0 beim TV Voerde
Vierter Test, vierter Sieg. Bevor es am Montag, 29. Juni 2015, für die Zebras ins Trainingslager nach St. Johann geht, stand noch ein Spiel in der Umgebung an: Beim TV Voerde gewann der MSV Duisburg am Samstagmittag, 27. Juni 2015, mit 14:0 (5:0).
Stanislav Iljutcenko (14., 19., 30.), Kevin Wolze (40.), Ahmet Engin (43.), Kevin Scheidhauer (48., 49., 69., 70.), Martin Dausch (50.), Zlatko Janjic (58.), Thomas Bröker (64.) und Andreas Wiegel (86.) erzielten die Treffer für die Meidericher; hinzu kommt ein Eigentor der Gastgeber.
Cheftrainer Gino Lettieri konnte aus familiären Gründen leider nicht mit dabei sein und richtete seine Grüße aus. Vertreten wurde Lettieri von seinen Assistenten Daniel Felgenhauer und Sven Beuckert, die insgesamt 22 Akteure auf den Platz brachten und zur Halbzeit komplett durchwechselten. „Wir haben zu Null gespielt, die Jungs haben sich gut bewegt, dazu der enge Kontakt mit unseren Fans, das war eine runde Sache“, befand Co-Trainer Daniel Felgenhauer nach der Testpartie.
Highlights 1. Halbzeit
14. Minute: Zweimal glänzt Dennis Grote als Vorbereiter, leider klingelt’s nur einmal im Kasten des TV Voerde. Zunächst steckt der Blondschopf schön auf Ahmet Engin durch, der leider im letzten Moment an Keeper Jan Czarnetzki scheitert (10.). Kurz darauf findet sein Freistoß aus dem linken Halbfeld den Fuß von Stanislav Iljutcenko, der zum 1:0 verwandelt.
19. Minute: Diesmal kommen die Meidericher über die andere Seite: Steffen Bohl flankt von rechts in die Box, wo Iljutcenko erneut zur Stelle ist und aus zentraler Position zu seinen zweiten Treffer und dem zweiten Tor des MSV einnetzt.
22. Minute: Puh, das hätte das 3:0 sein müssen. Sascha Dum spielt von der linken Seite einen langen Diagonalball auf Nico Klotz, der in die Box auf Engin ablegt. Der Youngster bleibt am Voerder Torhüter kleben und auch Grote kann die Kugel im zweiten Versuch nicht verwerten.
30. Minute: Jetzt aber! „Stani“ zum dritten! Nach den Torschüssen von Dominik Behr und Engin, in die sich die Gastgeber beherzt reinwerfen, landet der Ball bei Iljutcenko, der das Leder zum Hattrick in die Maschen hämmert.
39./ 40. Minute: Schade … das wäre ein schönes Törchen geworden. Eine Ecke von Bohl nimmt Engin direkt mit der Hacke, verfehlt den Kasten jedoch leider um wenige Zentimeter. Die nächste Aktion und Ecke vom Kapitän führt dann aber zum Erfolg: Bohl führt die Ecke kurz auf Kevin Wolze aus, der den Ball von rechts an Freund und Feind vorbei in den Kasten spitzelt.
43. Minute: Und nun kommt auch der eifrige Engin zu seinem verdienten Treffer. Iljutcenko und Grote spielen Doppelpass und binden zum Schluss auch Engin mit ein, der keine Mühe hat, den Ball nach dem Querpass von Grote im Tor zu versenken.
Highlights 2. Halbzeit
48./ 49. Minute: Die Zebras haben zur Halbzeit komplett neu gewechselt und die „neue“ Elf legt gleich gut los. Martin Dausch bringt die Kugel aus dem Halbfeld hoch in die Box, Zlatko Janjic leitet mit dem Kopf weiter auf Kevin Scheidhauer, der wiederum den Ball mit Wucht im Tor versenkt. Nur wenige Zeigerumdrehungen später macht Scheidhauer seinen Doppelpack perfekt und netzt zum 7:0 ein.
50. Minute: Und der dritte Treffer innerhalb von drei Minuten. Andreas Wiegel sieht auf der linken Seite Dausch, der nimmt die Kugel einmal an, schaut sich den Torhüter aus, und schiebt zum 8:0 für die Meidericher ein.
58. Minute: Ein wunderschön vorgetragener Angriff unserer Zebras der zum 9:0 führt; nach toller Vorlage von Thomas Bröker schiebt Zlatko Janjic den Ball über die Linie.
60. Minute: Nach einer druckvollen Flanke von Bröker weiß sich die Hintermannschaft von Voerde nicht anders zu helfen und drückt den Ball über die eigene Linie.
64. Minute: Thomas Meißner spielt einen langen Ball in die Spitze und findet Scheidhauer, der den Ball gekonnt mit der Brust auf Bröker ablegt. Die Nummer acht des MSV netzt ein. Neuer Spielstand 11:0.
69./ 70. Minute: Andreas Wiegel kommt über rechts, Scheidhauer steht goldrichtig und erhöht auf 12:0.Dejavu? Nur wenige Zeigerumdrehungen später führt die gleiche Konstellation zum 13:0.
86. Minute: Janjic chipt die Kugel hinter die Abwehr auf den einlaufenden Scheidhauer, der behält die Ruhe, legt quer auf Wiegel und die Nummer 16 der Meidericher hat leichtes Spiel, das Leder auf Höhe des langen Pfostens über die Linie zu drücken.
Zebras ab Montag in Österreich: Harte Arbeit, nasser Spaß
Die Zebras kommen zum Trainingslager ins Alpenhotel Kaiserfels.
Die Zebras heben ab. Mit einem Airbus A320-200 jettet das Team von Trainer Gino Lettieri am Montag, 29. Juni 2015, um 14:50 Uhr ab DUS Airport mit AB-Flug 6037 nach München. Dort wartet unser Busfahrer Martin Kuppers mit seinem schwarzen Geschoss, um das Team weiter nach St. Johann zu bringen, wo der mit einem Bully anreisende Begleit-Tross alles vorbereitet.
Bis zum 8. Juni 2015 schlagen die Zebras ihre Zelte in Tirol auf. Gastgeber ist MSV-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Marbach, der den Zweitliga-Aufsteiger in seinem schmucken und ebenso komfortablen wie praktischen Alpenhotel Kaiserfels (www.kaiserfels.at) begrüßt.
„Natürlich steht jetzt der Ball im Vordergrund. Dafür werden die Einheiten aber auch länger“, kündigt Gino Lettieri an. Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. In Österreich wird’s deshalb wieder „Teambuilding“-Maßnahmen geben – zum Beispiel eine Rafting-Tour, bei der natürlich Kraft und Konzentration gefragt und geschult werden.
Drei Testspiele werden die Zebras, die auf dem Platz von Gastgeber SK St. Johann trainieren, ebenfalls bestreiten. Am Mittwoch, 1.7.2015, geht es ab 18:30 Uhr gegen den albanischen Serienmeister KF Skenderbeu, am Sonntag, 5.7.2015, ist um 15:30 Uhr der tschechische Traditionsverein Slavia Prag Sparringspartner, und zum Abschluss kicken unsere Jungs einen Tag später gegen Gastgeber SK St. Johann (6.7.2015, 18:30 Uhr).
Während Enis „Zorro“ Hajri, dem nach seinem Nasenbeinbruch bereits eine Maske angepasst wurde, mit nach Österreich reist, muss Pierre De Wit für das Trainingslager passen. Unserem Mittelfeld-Ass wird ein schmerzender, nachgewachsener Nerv an der im Herbst 2014 operierten Leiste, verödet.
Der MSV Duisburg hat auch das vierte Testspiel gegen den TV Voerde souverän mit 14:0 gewonnen.
Bevor die Koffer für das zweite Trainingslager in Österreich gepackt werden, nahmen die Zebras auch beim vierten Testspiel gegen den Kreisligisten TV Voerde einen haushohen Sieg mit. Trainer Gino Lettieri schickte 22 seiner Jungs ins Rennen. Er selber war aus familiären Gründen nicht vor Ort. Doch auch ohne seine Anwesenheit schaukelten seine Jungs den Sieg sicher nach Hause.
In den ersten 45 Minuten kamen Michael Ratajczak, Steffen Bohl, Matthias Kühne, Branimir Bajic, Sascha Dum, Dominik Behr, Kevin Wolze, Nico Klotz, Ahmet Engin, Dennis Grote und Stanislav Iljutcenko in einem 4-2-3-1-System zum Einsatz. Die Tore in der ersten Halbzeit erzielten Neuzugang Iljutcenko (14./19./30.), Wolze (40.) und Engin (43.).
Neue Elf in der zweiten Hälfte
Etwas mehr Dampf machte die zweite Elf der Zebras. Neun Tore gehen auf folgende Truppe: Marcel Lenz – Rolf Feltscher, Dustin Bomheuer, Thomas Meißner, Dan-Patrick Poggenberg – Andreas Wiegel, Tim Albutat, Martin Dausch, Thomas Bröker – Zlatko Janjic, Kevin Scheidhauer. Scheidhauer traf gleich viermal (50./51./70./74.). Die anderen Treffer erzielten Dausch (52.), Janjic (59.), Bröker (65.) und Wiegel (86.). Ein Treffer geht auf das Konto der Gastgeber. Kris Neukäter traf in der 61. Minute in den eigenen Kasten.
Vierter Test, vierter Sieg, 47 Tore und kein Gegentreffer
Die Duisburger erzielten in den vier Testspielen insgesamt 47 Tore und mussten keinen Gegentreffer hinnehmen. Eine Bilanz, die erfreut und zufrieden macht, wobei Sportdirektor Ivica Grlic zugeben muss: "Das waren alles Gegner, gegen die man, obwohl man zuvor noch eine harte Trainingseinheit hatte, einige Tore erzielen kann. Der Spaß sollte bei diesen Begegnungen auch ein wenig im Vordergrund stehen."
Im Vordergrund standen bei den Partien auch die Neuzugänge der Zebras. Die Augen des Coaches und des Sportdirektors waren ohne Zweifel auf sie gerichtet. "Ich bin grundsätzlich mit allen neuen Spielern, die wir geholt haben, zufrieden. Wir haben sie verpflichtet, weil wir uns etwas von ihnen erwaten. Bisher haben sie unsere Erwartungen erfüllt", betont ein glücklicher Grlic. Ein Fazit kann er aber noch nicht ziehen: "Dafür ist es noch viel zu früh. Wir stecken noch mitten in der Vorbereitung und hatten auch noch keinen ernsthaften Gegner, gegen den wir uns beweisen konnten."
Am Montag hebt der MSV ab Düsseldorf in Richtung München ab. Von dort geht es mit dem Bus weiter bis zum Quartier nach St. Johann. Dort bleiben Trainer Gino Lettieri zehn Tage, um in Zukunft zu beweisen, dass der MSV auch in der Lage ist, größere Gegner zu schlagen.
Schon jetzt haben sich knapp 6000 Anhänger des MSV Duisburg eine Dauerkarte für die Heimspiele in der „stärksten 2. Liga aller Zeiten“ gesichert.
Unter dem Aufstiegs-Motto „Zebras in der Zwo“ gilt dabei: 17 Spiele sehen, nur 14 Spiele zahlen. Die Reservierung für die Plätze der bisherigen Dauerkarten-Besitzer – in der vergangenen Spielzeit in der 3. Liga hatten insgesamt 6.675 Anhänger der „Zebras“ als Dauerkartenbesitzer die 19 Heimspiele in der Schauinsland-Reisen-Arena verfolgt – endet am 30. Juni 2015. Alle anderen Plätze sind bereits jetzt buchbar.
Die Dauerkarte 2015/16 gibt es im ZebraShop Schauinsland-Reisen-Arena, im Onlineshop unter www.msv-duisburg.de (nur Vollzahlerkarten) und über die Ticket Line 01806/190203 (0,20 Euro/Anruf. aus dem deutschen Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz; Ticket Line: Mo.- So. & bundesweite Feiertage: 8 – 20 Uhr).
Dauerkarteninhaber und Mitglieder der MSV Duisburg Fußball-Abteilung haben zudem die Möglichkeit, insgesamt vier Tickets für das Heimspiel der Zebras in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den FC Schalke 04 zu erwerben. Verkaufsstart für diese Begegnung ist am Montag, 06. Juli 2015, 10 Uhr nur im ZebraShop in der Schauinsland-Reisen-Arena.
Nach der Nasenoperation geht es für Enis Hajri wieder bergauf. Dafür muss sich der MSV jetzt um Andreas Wiegel und Pierre De Wit Sorgen machen.
Duisburgs Enis Hajri hat nach seiner Nasen-Operation schon wieder die erste Laufeinheit hinter sich gebracht. Er wird zusammen mit dem Team am Montag um 14:50 Uhr ab Düsseldorf in Richtung München fliegen. Von dort aus geht es mit dem Mannschaftsbus zum Quartier nach St. Johann in Österreich weiter.
Pierre de Wit wird nicht auf dem Rasen in Österreich stehen, sondern auf dem OP-Tisch liegen. Ihm muss ein Nerv im Leistenbereich verödet werden. Der Termin für die Operation wurde für Mittwoch angesetzt. Ihm droht eine lange Ausfallzeit. Die komplette Vorbereitung findet ohne ihn statt.
Nachdem sich Andreas Wiegel beim Testspiel gegen TV Voerde bei einem Zweikampf das Knie leicht überstreckt hat, wird das Knie am Montag, vor dem Abflug, in der BG Unfallklinik noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Der MSV geht aber davon aus, dass der Mittelfeldspieler mit ins Trainingslager reisen kann.
Der MSV hat großen Torhunger und wenige Erkenntnisse
Ernsthaft geprüft wurde der MSV Duisburg freilich auch beim TV Voerde nicht.
Mit dem 14:0-Sieg in Voerde endete ein erster MSV-Testspielreigen, dessen sportliche Aussagekraft gegen Null tendiert. Der Zweitligist erzielte in vier Spielen 47:0 Tore. Im Trainingslager wird es deutlich ernster.
Thomas Kempe saß am Samstag auf der VIP-Terrasse des TV Voerde, tunkte sein Brötchen in die Currywurst-Sauce und erzählte von alten Zeiten. Kempes Stern ging 1979 an der Rönskenstraße auf. Als A-Jugendlicher des TV Voerde durfte er damals ein Probetraining beim MSV Duisburg bestreiten – der Start einer Bundesliga-Karriere mit 391 Spielen. Ein „neuer“ Kempe war für den MSV am Samstag nicht zu finden. Der Zweitliga-Aufsteiger besiegte den A-Kreisligisten vor 2500 Zuschauern mit 14:0 (5:0).
Am Montag beginnt für die Zebras die nächste, wichtige Phase im Rahmen der Saisonvorbereitung. Um 14.15 Uhr fliegt die Mannschaft heute von Düsseldorf nach München. Von dort geht es mit dem Teambus weiter nach Tirol. Bis zum 8. Juli beziehen die Zebras ihr Trainingslager in St.Johann.
Hajri schon wieder im Lauftraining
Enis Hajri, der nach seinem Nasenbeinbruch und der Operation bereits wieder Laufeinheiten absolvierte, wird im Flieger sitzen. Neuzugang Andreas Wiegel wird erst heute Vormittag in der Buchholzer Unfallklinik nach einer Untersuchung grünes Licht erhalten. Der Ex-Erfurter überdehnte am Samstag bei einer harmlosen Aktion sein Knie. Gestern gingen die Verantwortlichen davon aus, dass Wiegel heute mit nach Österreich reisen kann. Pierre De Wit bleibt zu Hause, er unterzieht sich am Mittwoch einer Leistenoperation in Berlin.
Mit dem 14:0-Sieg in Voerde endete ein erster Testspielreigen, dessen sportliche Aussagekraft gegen Null tendiert. Der Zweitligist erzielte in vier Sielen 47:0 Tore. Dass Neuzugang Stanislav Iljutcenko in diesen Partien zehn Tore markierte, kann ein gutes Zeichen sein – muss es aber nicht. Dass Thomas Bröker gerade einmal auf einen Treffer kam, kann ein schlechtes Zeichen sein – muss es aber auch nicht.
Viel wichtiger aus Vereinssicht war es in den letzten Tagen, an der Basis Präsenz zu zeigen. 1200 Zuschauer in Wanheimerort, 1800 in Neuenkamp und am Samstag 2500 in Voerde – der MSV dankte so vielen Fans, die den Zebras auch während der Saison die Stange halten.
Im Trainingslager wird es nun etwas ernster, auch wenn gegen Gastgeber SK St. Johann am 6. Juli ein weiteres Preisschießen zu erwarten ist. Die Testspiele gegen den albanischen Meister KF Skenderbeu am Mittwoch und gegen Slavia Prag am 5. Juli werden hingegen mehr Aufschlüsse geben. Nach der Rückkehr aus Österreich dürfte sich dann in den Spielen gegen den VfL Bochum (11. Juli) und gegen den FC Porto (18. Juli) die Startelf für den Ligaauftakt gegen Kaiserslautern herauskristallisieren.
MSV hat schon über 6000 Dauerkarten verkauft
Bis dahin kann sich personell noch etwas tun. Sportdirektor Ivica Grlic hält es für möglich, dass im Trainingslager Testspieler zum Kader hinzustoßen werden. Cheftrainer Gino Lettieri, der am Samstag beim Spiel in Voerde wegen einer privaten Verpflichtung fehlte, sieht noch Bedarf im defensiven Mittelfeld. Allerdings sind die finanziellen Spielräume für den MSV derzeit noch begrenzt. Nur wenn Spieler wie Sascha Dum oder Matthias Kühne, denen der Klub keine Steine in den Weg legen will, neue Arbeitgeber finden, könnte sich noch etwas bewegen.
Derweil knackte der MSV am Wochenende die nächste Marke beim Dauerkartenverkauf. Mittlerweile haben sich über 6000 Fans ein Saisonticket gesichert. In der letzten Saison verkaufte der MSV 6675 Dauerkarten. Die Altkunden haben noch bis morgen Gelegenheit, ihre Stammplätze für die kommende Saison zu buchen. Am Mittwoch gehen diese Karten in den freien Verkauf.
Vor S04-Spiel - MSV lässt treuen Fans zu Recht den Vortritt
Nicht alle MSV-Fans sind glücklich über den Ververkaufsmodus für das Pokalspiel gegen Schalke.
Der Kartenvorverkauf für das Duisburger Pokalspiel gegen Schalke 04 geht an einigen Fans vorbei. Die Trennlinie des Vereins ist aber vertretbar. Ein Kommentar.
Die Aufregung um den Kartenvorverkauf für das DFB-Pokalspiel gegen den FC Schalke 04 ist im Kreis jener Fans, die weder Mitglied noch Dauerkarteninhaber sind und somit keinen Zugang zu den begehrten Eintrittskarten haben, groß. Dass der MSV Duisburg sich für dieses Vorverkaufssystem entschieden hat, mag für einige Anhänger als ungerecht erscheinen, es ist aber vertretbar.
Rückblende: Als der MSV Duisburg vor zehn Jahren nach langer Durststrecke in die Bundesliga zurückgekehrt war, hätte der Auftaktgegner kaum attraktiver sein können. Der VfB Stuttgart kam als Titelkandidat mit der Trainerlegende Giovanni Trapattoni an die Wedau. Das alles reichte damals nicht für eine ausverkaufte MSV-Arena. 28 800 Zuschauer kamen ins Stadion, gut 2000 Plätze blieben leer.
Die Fans bekennen sich wieder zum MSV
Das Duisburger Publikum hat in den letzten Jahren aber längst das Image abgelegt, dem MSV mit einer Emotionsbremse zu begegnen. In der 3. Liga waren einzelne Spiele besser besucht als zu alten Erstliga-Zeiten. Der Mitgliederzuwachs und die steigenden Zuschauerzahlen in der 3. Liga machen deutlich, dass die Fans sich zum MSV Duisburg bekennen und dies nicht nur mit einer Fahne im Fenster oder einem Aufkleber auf dem Auto. Dass dieser Fankreis nun an erster Stelle steht, Karten für ein hochkarätiges Pokalspiel zu erhalten, ist legitim.
Die Fans sind sogar bereit, mehrere Stunden für ein Ticket anzustehen. Dies ist allerdings eine – zu – hohe Bürde, die der MSV seinen Anhängern auferlegt. In Zeiten, in denen für nahezu jedes Ereignis, sei es nun Roberto Blanco im Schwarzwald oder die Foo Fighters in London, Eintrittskarten im Internet erhältlich sind, muss ein Zweitligist in der Lage sein, ein Internetmodul nutzbar zu machen, damit Mitglieder und Dauerkarteninhaber ihr Ticket per Mausklick kaufen können.
Ankunft in Tirol: Zebras starten ins 2. Trainingslager in St. Johann
Der Zebra-Tross hat am Montagabend, 29. Juni 215, das Mannschaftshotel Alpenhotel Kaiserfels (www.kaiserfels.at) in St. Johann in Tirol erreicht. Mit einem 26-Mann großen Kader trainiert der MSV bis Mittwoch, 08. Juli 2015, in Österreich.
Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit geht damit für die Meidericher weiter. Nach dem ersten Lauftrainingslager in Eisenach (15.- 20.06.15) und einer Woche Training inklusiver drei Testspiele in der Umgebung, werden nun die Zelte in Tirol aufgeschlagen.
Mit einem Airbus A320-200 jettete das Team von Trainer Gino Lettieri um 14:50 Uhr ab DUS Airport mit AB-Flug 6037 nach München; um 15:59 Uhr landete die Mannschaft nach 50 Minuten Flug in der bayrischen Landeshauptstadt. Dort wartete unser Busfahrer Martin Kuppers mit seinem schwarzen Geschoss, um das Team weiter nach St. Johann zu bringen, wo die Zebras um kurz nach sieben eintrafen. Bis dahin hatten Zeugwart Manni Piwonski und seine Crew bereits alles vorbereitet.
Mit an Bord: Enis „Zorro“ Hajri, dem nach seinem Nasenbeinbruch bereits eine Maske angepasst wurde. Pierre De Wit kann leider nicht mit dabei sein. Unserem Mittelfeld-Ass wird ein schmerzender, nachgewachsener Nerv an der im Herbst 2014 operierten Leiste, verödet. Andreas Wiegel hat sich im Test beim TV Voerde eine leichte Reizung im Knie zugezogen. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen“, gibt Cheftrainer Gino Lettieri zu Protokoll.
Unmittelbar nach der Ankunft im Hotel, in dem die Zebras von Gastgeber und dem MSV-Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Marbach begrüßt wurden, bat das Trainergespann noch vor dem Abendessen zu einer kurzen Laufeinheit, um die Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln. Ab Dienstag trainiert die MSV-Profi-Mannschaft dann mindestens zweimal am Tag. In Österreich soll die Arbeit mit dem Ball im Fokus stehen – aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. So ist zum Beispiel eine Rafting-Tour geplant.
Drei Testspiele werden die Zebras, die auf dem Platz von Gastgeber SK St. Johann trainieren, ebenfalls bestreiten. Am Mittwoch, 1.7.2015, geht es ab 18:30 Uhr gegen den albanischen Serienmeister KF Skenderbeu, am Sonntag, 5.7.2015, ist um 15:30 Uhr der tschechische Traditionsverein Slavia Prag Sparringspartner, und zum Abschluss kicken unsere Jungs einen Tag später gegen Gastgeber SK St. Johann (6.7.2015, 18:30 Uhr).
MSV-Chefscout Mertens geht in Rente - Glücksgriff Ishiaku
Glücksgriff: Manasseh Ishiaku schlug beim MSV nach dem Bundesliga-Aufstieg ein. Später verkaufte der Klub den Nigerianer mit einem dicken Gewinn nach Köln.
Nach 26 Jahren als Chefscout hört Dieter Mertens beim MSV auf. Er entdeckte unter anderem Tom Starke, verkannte aber auch das Talent von Arjen Robben.
Einen Groundhopper-Atlas führt Dieter Mertens nicht. Dabei könnte der 65-Jährige in dem Nachschlagewerk für Fußball-Fans, die die Welt bereisen und Stadien „sammeln“, hunderte Kreuzchen machen. Als Chefscout des MSV Duisburg war Mertens seit 1989 auf dem gesamten Globus unterwegs. Nun geht der gelernte Schlosser in Rente – am Dienstag hat Mertens seinen letzten Arbeitstag.
Ein Fußballspiel schaut sich Dieter Mertens an seinem letzten Tag als Chefscout nicht mehr an. Gut möglich, dass er aber künftig noch für die Zebras auf fremden Tribünen sitzen wird. „Ich habe einen sehr guten Draht zu Manager Ivo Grlic. Er möchte mich gerne weiter einbinden“, sagt Mertens, der sich aber nun darauf freut, mehr Zeit für die Familie zu haben: „Ich habe mittlerweile zwei Enkelkinder. Ich freue mich darauf, mehr für meine Familie da zu sein.“
Mertens empfiehl dem MSV Steven Tweed und Lubomir Moravcik
Die Berufsvita von Mertens, der 1989 von Bayer Uerdingen zum MSV kam, ist eng mit vielen Personalien und Geschichten des MSV verbunden. Die Liste der Spieler, die Mertens gescoutet und dem Management anschließend empfohlen hat, lässt viele Fanherzen höher schlagen: Die Torhüter Georg Koch und Tom Starke. Der eisenharte Innenverteidiger Steven Tweed, der aus Schottland zum MSV kam. Der Däne Thomas Baelum. Mittelfeld-Genie Lubomir Moravcik, der allerdings mit Trainer Friedhelm Funkel nicht klarkam und nach seinem Weggang bei Celtic Glasgow Legenden-Status erreichte.
Ilia Gruev beobachtete er in Bulgarien. Mertens: „Beim MSV ist er nun Kult.“ Längst besteht zum aktuellen Co-Trainer des 1. FC Kaiserslautern eine enge Freundschaft. Olcay Sahan holte Mertens für die Amateur-Mannschaft der Zebras. Dieter Mertens erinnert sich: „Ihm hat kaum einer zugetraut, dass er es schafft. Nun ist er in der Türkei ein Star.“
Mertens hat in Duisburg viele Trainer kommen und gehen sehen. Auch hier bestehen immer noch innige Kontakte – etwa zu Friedhelm Funkel, Rudi Bommer, Ewald Lienen oder Kosta Runjaic.Trainertypen, die unaufgeregt und sachlich an ihre Arbeit herangehen.
Mertens lag bei Arjen Robben schwer daneben
Als größten Glücksgriff bei der Spielersuche bezeichnet Mertens den nigerianischen Stürmer Manasseh Ishiaku, den er 2007 in Brügge beobachtet und dem gerade in die Bundesliga aufgestiegenen MSV empfohlen hatte. Der MSV stieg ein Jahr später trotzdem ab, konnte den Afrikaner aber mit einem dicken Gewinn nach Köln verkaufen.
Ein Scout liegt aber auch nicht immer richtig. Mertens beobachtete einst in Heerenveen einen 16-Jährigen. „Er hat mich damals nicht überzeugt. Ich glaubte nicht, dass er es packt.“ Dieter Mertens schmunzelt heute darüber. Der Spieler, den er damals in Augenschein genommen hatte, war ein gewisser Arjen Robben.
Verteidiger Meißner peilt beim MSV einen Stammplatz an
MSV-Abwehrspieler Thomas Meißner freut sich auf die neue Herausforderung in der 2. Bundesliga.
MSV-Innenverteidiger Thomas Meißner will in der 2. Bundesliga zu einer festen Größe werden. Es läuft wohl auf einen Dreikampf um zwei Plätze hinaus.
Am Montagabend erreichten die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg ihr Quartier in St. Johann in Österreich. In Tirol geht es im zweiten Trainingslager bis zum 8. Juli um die nächsten Schritte. Den nächsten Schritt will auch Abwehrspieler Thomas Meißner machen: nicht nur im Trainingslager, sondern auch in der neuen Saison: „Ich will mich in der 2. Bundesliga behaupten.“
In der abgelaufenen Drittliga-Spielzeit avancierte Meißner im Zusammenspiel mit Routinier Branimir Bajic in der Rückrunde zu einer bärenstarken Innenverteidigung . Es gab in der letzten Saison mehrere Faktoren, die begründen, warum der MSV in der Rückrunde Richtung Aufstieg durchstartete. Einer dieser Faktoren: Nach vielen Wechselspielen in der Hinserie fand Trainer Gino Lettieri erst nach dem Winter die Abwehrformation, die dann auch langfristig das Vertrauen des Coaches genoss. Mit Thomas Meißner.
Auch vor der Zweitliga-Saison steht nun die spannende Frage im Raum: Mit welcher Abwehrkette und mit welchen beiden Innenverteidigern wird Lettieri das Unternehmen Klassenerhalt in Angriff nehmen?
Drei Kandidaten für zwei MSV-Plätze
Im Vergleich zur Vorsaison hat sich der Kreis der Kandidaten allerdings reduziert. Steffen Bohl ist mit Rolf Feltscher als Backup auf der rechten Verteidigerposition vorgesehen. Enis Hajri ist mehr im defensiven Mittelfeld zu sehen als in der Abwehrzentrale. So werden wohl drei Spieler um zwei Plätze rangeln: Branimir Bajic, Rückkehrer Dustin Bomheuer und eben Thomas Meißner.
Meißner ist der einzige Kandidat ohne Zweitliga-Erfahrung. Bajic kam bislang auf 147 Einsätze, Bomheuer auf 52. Allerdings bringt Thomas Meißner Erstliga-Trainingserfahrung aus Mainz und Dortmund mit. Der 24-Jährige will den Kampf annehmen und „in der 2. Liga möglichst viele Spiele bestreiten.“
Meißner freut sich auf „Heimspiele“ in Bayern
Thomas Meißner freut sich auf die 2. Liga und besonders heiß ist der gebürtige Schweinfurter auf die Spiele in seiner bayerischen Heimat. Die Auswärtsspiele bei 1860 München, der SpVgg Greuther Fürth und beim 1. FC Nürnberg werden für ihn eine besondere Angelegenheit sein. „Dann werden viele Freunde und Verwandte in die Stadien kommen“, ist sich Meißner sicher. Natürlich will sich der Blondschopf seinen Fans dann nicht als Ersatzspieler, sondern als Stammspieler in der Viererkette des MSV Duisburg präsentieren.
Mit ZebraTV in Österreich: Viel Schweiß für die neue Saison
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke absolvierte die MSV-Profimannschaft am Dienstagmorgen, 30. Juni 2015, ihre erste Trainingseinheit auf dem Rasenplatz von SK St. Johann, wo die Zebras auch alle drei Testspiele austragen werden.
Andreas Wiegel konnte nicht mit am Mannschaftstraining teilnehmen, sondern schuftet vorerst individuell. Der Mittelfeldspieler hat sich im Test beim TV Voerde eine Kapselverletzung des Knies mit Einblutung zugezogen. Kommende Woche soll es nochmal eine Kontrolle geben.
Enis Hajri machte erste Gehversuche mit seiner Maske und spulte das gesamte Pensum von gut 100 Minuten schweißtreibenden Training ab.
Nach ein paar Stabilisations- und Kraftübungen stand das Spiel mit dem Ball im Vordergrund. Dabei übte das Trainerteam um Gino Lettieri akribisch das Positions- und Passspiel.
Erste Eindrücke vom Training seht ihr jetzt im ZebraTV!
Der 30. Juni ist ein wichtiger Stichtag im Fußball. An diesem Tag enden jedes Jahr die auslaufenden Verträge, bevor Stunden später die neue Saison beginnt.
Auch beim MSV laufen einige Kontrakte aus. So haben am heutigen Dienstag beispielsweise Christopher Schorch, Gökan Lekesiz, Babacar M'Bengue oder Michael Gardawski offiziell ihren letzten Arbeitstag in Meiderich.
Den hat aber auch noch ein anderer: Chef-Scout Dieter Mertens. Nach 26 Jahren beim MSV Duisburg geht der 65-Jährige nun in Rente. "Ich bin seit über 50 Jahren im Fußballgeschäft und werde es mit Sicherheit vermissen", berichtet Mertens. Am Dienstag feierte er mit 40 Angestellten des MSV in der Arena seinen Abschied mit einem Frühstück. "Ich war sehr aufgeregt und es war sehr bewegend für mich. Schade, dass die Mannschaft und die Trainer gerade im Trainingslager sind, aber mit ihnen werde ich das noch nacholen", verspricht Mertens.
Der enge Draht zu den Coaches wie auch Spielern war ihm schon immer wichtig. Auch heute pflegt er noch beste Beziehungen zu Pierre Littbarski, Rudi Bommer, Friedhelm Funkel, Ewald Lienen oder Peter Neururer. "Ich hatte zu allen ein gutes Verhältnis und bin immer respektvoll behandelt worden", erinnert sich Mertens.
Kein Wunder, denn er blickt auf eine erfolgreiche Ära zurück. 1989 wechselte er als Jugendtrainer vom damaligen Klub Bayer 05 Uerdingen nach Meiderich und kann unzählige gelungene Transfers vorweisen. Seine beste Entdeckung war Manasseh Ishiaku. 2007 beobachtete er der nigerianischen Knipser in Brügge und holte ihn zum MSV. Als dieser später dann nach Köln ging, kassierte der MSV eine dicke Ablöse.
Aber auch die Verpflichtungen von Andre Hoffmann, Julian Koch, Mihai Tararache, Ilia Gruev, Olcay Sahan, Tom Starke, Georg Koch, Steven Tweed, Thomas Baelum oder Lubomir Moravcik gehen auf Mertens Konto.
Allerdings läuft nicht immer alles nach Plan. Beispielsweise fuhr er mal nach Chemnitz, um ein 18-jähriges Talent unter die Lupe zu nehmen. Es war Michael Ballack. "An diesem Tag war er überragend schlecht", erzählt Mertens, der gemeinsam mit Fred Bockholt vor Ort war. "Wir waren uns beide einig, dass er nicht zu uns passen würde, haben uns aber wohl getäuscht. Doch ich ärgere mich darüber nicht, denn das ist der normale Ablauf des Geschäfts. Es kann halt nicht immer alles klappen", nimmt es der Familienvater gelassen.
Apropos Familie: Die hat ihm immer den nötigen Rückhalt gegeben. Mit seiner Frau Inge ist Mertens seit 42 Jahren glücklich verheiratet und genießt das Familienleben. Auch mit seiner Schwiegertochter und Schalke-Fan Susanne kommt er sehr gut aus: "Wir verstehen uns super, aber im August werde ich auf der anderen Seite stehen", blickt Mertens schmunzelnd auf das bevorstehende DFB-Pokal-Derby gegen Königsblau.
Ganz loslassen kann Mertens aber nicht. Seine Enkel Finn (10 Jahre) und Jannis (8) spielen beim VfB Kirchellen und "Opa Dieter" ist immer dabei. "Mal schauen, was aus ihnen wird", meint Mertens und blickt voraus: "Ich werde meine Arbeit schon vermissen. Meine Frau möchte ja auch nicht, dass ich jetzt nur noch zu Hause sitze und weil ich zu Ivo Grlic ein sehr gutes Verhältnis habe, hoffe ich, dass ich ab und zu noch etwas für meinen MSV machen kann." Die Zebras wird es freuen.
Für Bajic hat beim MSV Duisburg einfach alles gepasst
Der Mann und der Berg: Routinier Branimir Bajic ruht im Trainingslager in Österreich in sich selbst.
Im Trainingslager spricht der 35-jährige MSV-Routinier Branimir Bajic über Auf- und Abstiege, die Gefahren des Jobs und eine Zukunft als Trainer.
Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass dem MSV Duisburg der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Nach dem Lizenzentzug verabschiedeten sich die Profis binnen weniger Stunden in alle Richtungen. Publikumsliebling Maurice Exslager war einer der ersten Fußballer, die dem MSV den Rücken kehrten. „Exe“ unterschrieb beim 1. FC Köln. „Ich konnte ihn verstehen. Wenn man so ein Angebot bekommt, dann muss man das machen“, sagt Branimir Bajic.
Der 35-Jährige hätte nach dem Sturz in die 3. Liga auch gehen können. „Es gab Angebote“, sagt „Baja“ im Gespräch mit dieser Redaktion, „bei mir war die Sache anders. Ich zählte 2013 schon zu den älteren Spielern und wollte einfach schauen, was in Duisburg passiert. Gleich in meiner ersten Saison waren wir im DFB-Pokalfinale. In Duisburg hat für mich einfach alles gepasst. Nach Berlin zu kommen, das war ein Traum. Dieses Gefühl war unbeschreiblich.“ Der Abwehrchef fügt an: „Es gab nicht wenige Leute, die dachten, der MSV wäre kaputt. Aber wir sind zurückgekommen. Ich bin froh, dass ich hiergeblieben bin.“
Bajic hatte beim Aufstieg ein unbeschreibbares Gefühl
Branimir Bajic quälte sich als MSV-Leitwolf zwei Jahre durch die Niederungen der 3. Liga – und ist jetzt wieder da, wo er im Sommer 2010 begonnen hatte. „Beim Aufstieg“, sagt der Ex-Kapitän, „hatte ich wieder dieses unbeschreibliche Gefühl. Es war einfach toll.“ Vermutlich hat kaum ein Fußballer bei ein und demselben Klub so eine emotionale Berg- und Talfahrt hinter sich wie Bajic.
„Geile Zeit, schlechte Zeit, jetzt wieder geile Zeit“, muss der ehemalige Koblenzer selbst lachen, „ich hoffe, es bleibt jetzt so positiv.“ Dafür muss sich der MSV allerdings durch 34 knallharte Spieltage kämpfen, um am Ende sein sportliches Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Bajic: „Die 2. Bundesliga ist enorm stark. Wenn wir drei Mannschaften hinter uns lassen, wäre das ein Riesenerfolg.“
Ein Bundesliga-Aufstieg fehlt noch
Bajic hat in seiner Karriere Titel geholt (Partizan Belgrad, Bijeljina), hat Einsätze im Uefa-Cup und der Champions League vorzuweisen, war Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina. Was fehlt ihm noch in seiner Laufbahn, die er schon als 16-Jähriger im Profibereich begann? Bajic zwinkert: „Ein Bundesliga-Aufstieg mit Duisburg. Aber das ist jetzt unrealistisch. Wir wollen in dieser Saison die Klasse halten. Wenn das klappt, erhält der Klub wieder mehr Geld, danach kann man den nächsten Schritt machen.“
Wie lange Bajic beim Projekt MSV noch aktiv dabei ist, kann er selbst nicht beantworten. Bisher hinterlässt „Papa Baja“ einen hervorragenden Eindruck in den Trainingseinheiten und Testspielen. „Viele Spieler sind enttäuscht, wenn sie sehen, wie ich marschiere“, schmunzelt er, „ich mache alle Übungen mit und bin richtig gut drauf. Das ist schon nicht mehr normal.“
"Fußballer zu sein, ist geil"
Bajic weiß, dass er einen privilegierten Job ausübt. „Fußballer zu sein, ist geil. Du kommst herum, bleibst fit, verdienst Geld. Aber du musst Gas geben, sonst bist du später tot. Wenn das Geld weg ist und die Karriere endet, dann bist du tot. Es sei denn, man hat eine berufliche Alternative.“ Branimir Bajic jagt seit fast 20 Jahren dem Ball hinterher. Verständlich, dass er der Sportart treu bleiben will, wenn nicht sogar muss. „Ich würde gerne im Fußballbereich bleiben. Den Trainer Bajic kann ich mir zum Beispiel vorstellen – und wie.“
Aber einen Plan, der dann greift, wenn er die Schuhe an den berühmten Nagel hängt, gibt es nicht. Bajic: „Ich habe schon oft etwas geplant, was aber dann nie so eingetreten ist. Also lasse ich es jetzt lieber. Ich weiß nur, dass meine Familie und ich in Deutschland bleiben wollen. Meine zwei Söhne sollen hier aufwachsen. Für mich ist Deutschland das beste Land überhaupt. Zum Fußballspielen und zum Leben.“
MSV wohnt im Trainingslager in Österreich zum Nulltarif
MSV-Aufsichtsrats-Chef Jürgen Marbach (links) beherbergt den Zweitliga-Kader von Trainer Gino Lettieri (Mitte) in Österreich.
Das Team des MSV Duisburg trainiert derzeit in den Kitzbühler Alpen. Die Zebra-Kicker schlafen in einem Hotel von Aufsichtsratchef Jürgen Marbach.
Einen Tag, bevor die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg ihr Trainingslager in den Kitzbüheler Alpen aufschlugen, wurde im Koasastadion des SK St. Johann noch einmal Hand angelegt, um den Zebras optimale Bedingungen zu schaffen. „Die Österreicher haben die Rasenhalme gerne etwas länger. Bei uns in Deutschland wird auf kürzerem Grün gespielt. Also haben wir darauf gedrängt, den Rasen für die Trainingstage stutzen lassen“, erklärt MSV-Aufsichtsratschef Jürgen Marbach.
Der Touristikfachmann ermöglicht dem nach wie vor nicht auf Rosen gebetteten Zweitliga-Aufsteiger ein Trainingscamp zum Nulltarif. Marbach ist Besitzer des schmucken Hotels Kaiserfels, in dem Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab bis zum 8. Juli Quartier bezogen haben.
Ukrainische U21 wohnte bereits im Kaiserfels
„Ich habe das Hotel 2011 gekauft und renoviert. Die Lage ist natürlich ganz besonders. Im nächsten Jahr wird eine Zehnergondel direkt am Hotel gebaut, schon in diesem Winter kommt eine Beschneiungsanlage. Man fällt förmlich vom Zimmer in die Skipiste“, so Marbach, der auch an der Skischule im Hotel beteiligt ist. In der Skisaison ist das Kaiserfels ausgebucht, die Sommerauslastung beträgt derzeit 60 Prozent. Vor dem MSV war bereits die ukrainische U-21-Nationalelf im Komplex untergebracht. Außerdem machte der österreichische Zweitliganeuling Austria Klagenfurt dort Station.
Ein separater Raum, der 50 Personen umfasst, steht dem MSV Duisburg im Hotel zur Verfügung. Marbach: „Dazu gibt es eine Etage, die komplett für die Profis reserviert wurde. Aus drei Zimmern haben wir die Betten herausgeräumt. Dort können die Physiotherapeuten ihre Massagen durchführen.“ Ein 15-x-7-Meter-Pool, fünf Beautykabinen und vier Saunen runden das Angebot ab. Marbach lacht: „In die Beautykabinen müssen unsere Profis nicht. Dafür vielleicht eher das Funktionsteam.“
Marder macht Marbach zu schaffen
Weniger amüsant findet Jürgen Marbach, was sich derzeit in seinem Domizil in St. Johann abspielt. Seit 2007 hat der ehemalige Wolfsburger eine Bleibe im Ort. Mit einem Untermieter hatte er allerdings so nicht gerechnet. „Ein Marder hat mir schon zweimal die Kabel am Auto durchgebissen. Jetzt ist er bis ins Haus vorgedrungen und wurde sogar aggressiv, als er mich sah. Das Tier schreit mit einer Lautstärke von 80 Dezibel.“ Marbach hat sich von einem Jäger zwei Fallen besorgt, um der Plage Herr zu werden.
Sonnen-Tanz: Kingsley Onuegbu lässt sich auch von der Skenderbeu-Übermacht nicht blenden.
Unser MSV hat den Test in St. Johann gegen den albanischen Serienmeister KF Skenderbeu (gewann seit 2011 alle Titel) mit 1:0 für sich entschieden. Das Tor des Tages gelang Martin Dausch schon nach vier Minuten.
„Wir wissen natürlich nicht, wie weit die Albaner im Training schon sind. Aber für mich war der Test insgesamt okay“, fand Trainer Gino Lettieri. „Entscheidend war, dass wir zu Null gespielt haben, auch wenn es Chancen auf beiden Seiten gab und wir ein wenig Glück gehabt haben. Allerdings müssen wir den Ball noch besser behaupten – aber daran können und werden wir ja auch noch arbeiten.“
Nicht mit dabei am Mittwoch, 1. Juli 2015, war Matze Kühne, der sich in den kommenden Tagen beim Drittliga-Neuling Würzburger Kickers im Training vorstellt. Pierre De Wit ist am Mittwoch in Berlin noch einmal an der Leiste operiert worden; der Eingriff, bei dem ihm ein schmerzender Nerv verödet worden ist, verlief komplikationslos.
Highlights 1. Halbzeit
4. Minute: Das ist gleich mal ne flotte Sohle! Schon das 1:0! Rolf Feltscher wirft von rechts ein, Kevin Scheidhauer verlängert geschickt, und Martin Dausch nimmt die Kugel aus 16 Metern direkt und zwirbelt den Ball in den linken Winkel. Ein Klasse-Tor! Applaus von den Mitspielern und den vielen MSV-Anhängern!!!
12. Minute: Jetzt kommen auch mal die Albaner. Abazi passt von links auf Dema. Doch dessen Schuss geht über den Kasten von Marcel Lenz.
14. Minute: Aufgepasst, da sind unsere Jungs schon wieder! Thomas Bröker flitzt über links und passt dann perfekt an den kurzen Pfosten … fast perfekt, denn Kingsley Onuegbu und Zlatko Janjic verpassen hauchdünn, und KF-Keeper Shehi kann die Kugel packen.
25. Minute: Pause! Der Unparteiische pfeift zur mit den Coaches abgesprochenen Trinkpause und gönnt sich ebenfalls einen Schluck aus der Pulle. Dem Pfiff zum Wiederanstoß hört man an, dass der Referee sich gut erholt hat.
35. – 37. Minute: Ui, jetzt brennt aber nicht nur die Sonne im MSV-Strafraum. Erst versucht’s Romlilo, doch Pogge blockt ab. Kurz darauf schießt Berisha, diesmal ist Bomheuer rechtzeitig dazwischen. Und wieder nur eine Zeigerumdrehung später kommt Nimaga in aussichtsreiche Position, doch diesmal ist Lenz da und verhindert den möglichen Ausgleich.
41. Minute: Tim Albutat setzt im Mittelfeld nach und erobert sich den Ball zurück, läuft drei, vier Schritte und zieht dann ab. Schade, die Kugel geht knapp über den Kasten.
Highlights 2. Halbzeit
48. Minute: Da ist der Ball wieder im Tor der Rot-Weißen … aber zu früh gefreut. Nach Janjic‘ Freistoß stand King, der den Ball aus kurzer Distanz ins Tor schiebt, am zweiten Pfosten wohl im Abseits.
49. Minute: Wieder ein Angriff der Zebras. Thomas Bröker köpft nach Scheidhauer-Flanke. Zwar kein Abseits, aber knapp vorbei. Schade.
72. Glück jetzt für den MSV! Lilaj schießt, der noch klangvoller klingende Abilaliaj hält den Fuß rein, und der so abgefälschte Ball klatscht an den Pfosten. Ehe weiteres Unheil droht, klärt Poggenberg die Situation.
79. Minute: Fast das 2:0. Doch bevor Stani Iljutcenko Brökers Flanke am kurzen Pfosten rein schieben kann, ist ein Skenderbeu-Abwehrspieler gerade noch dazwischen.
83. Der albanische Meister will zumindest noch ein Unentschieden erkämpfen. Doch Berisha, auffälligster Akteur in Reihen des Champions, trifft wieder den Pfosten. Danach spielen die Zebras, auch mit mehreren Wechseln, geschickt die Uhr runter.
Test zwei in Sankt Johann steigt am Sonntag, 5. Juli 2015. Dann trifft die Elf von Gino Lettieri um 15:30 Uhr auf den tschechischen Traditionsclub Slavia Prag.
Poggenberg erwartet beim MSV einen harten Konkurrenzkampf
MSV-Neuzugang Dan-Patrick Poggenberg vor dem Trainingsquartier in St. Johann.
MSV-Neuzugang Dan-Patrick Poggenberg fühlt sich beim MSV Duisburg schon heimisch und hofft, dass Freundin Johanna bald in Bochum studieren kann.
Schon vor der Abfahrt ins Trainingslager des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg nach St. Johann hat Neuverpflichtung Dan-Patrick Poggenberg seine neue Bleibe gefunden. Der 23-Jährige ist seit letzter Woche zusammen mit Freundin Johanna in Mülheim beheimatet. Die Strecke zum Trainingsgelände seines neuen Vereins an der Westender Straße in Meiderich ist dementsprechend kurz. Etwas länger scheint sich dagegen der „Transfer“ von Johanna hinzuziehen.
„Meine Freundin studiert an der Technischen Universität in Chemnitz Psychologie. Im Optimalfall will sie ihr Studium in Bochum fortsetzen, dafür müssen aber bestimmte Abläufe passen. Bisher gestaltet sich das Ganze noch etwas schwierig, aber wir hoffen, dass es klappt.“
Poggenbergs Stärken: Schnelligkeit und Zweikämpfe
Bei seinem letzten Klub Chemnitzer FC, für den „Pogge“ als Linksverteidiger 35 Einsätze absolvierte, druckte eine Boulevardzeitung sogar eine Geschichte über Johanna und ihn. „Die standen da irgendwie auf Lovestorys“, nimmt es der Blondschopf mit Humor.
Beim MSV Duisburg stellt sich Poggenberg auf einen harten Konkurrenzkampf ein. Vollmundige Ankündigungen sind nicht Poggenbergs Welt. Er bevorzugt da eher die leisen Töne. „Ich möchte durch Leistung überzeugen, mich so gut es geht anbieten. Ich bin insgesamt eher der ruhigere Typ.“ Seine Stärken sieht der Abwehrspieler in den Bereichen Schnelligkeit und Zweikampfverhalten. „Außerdem“, sagt Poggenberg, „schlage ich ganz gute Flanken, in dem ich bis zur Grundlinie vorrücke und den Ball dann nach innen bringe.“ Schwächen gibt es beim ehemaligen Kieler auch, „aber die muss nicht jeder wissen. Ich arbeite daran, sie abzustellen.“
Mit Kiel hat Poggenberg den MSV aus dem Pokal gekickt
Zuletzt war Dan-Patrick Poggenberg vom VfL Wolfsburg an den Chemnitzer FC ausgeliehen. Mittlerweile ist er fester Bestandteil des MSV Duisburg, der für ihn eine Ablösesumme überwiesen hat. „Ich habe anfangs in Chemnitz mal überlegt, ob es ein anderes Gefühl ist, als Leihspieler für einen Verein aufzulaufen. Aber das war für mich kein Unterschied. Ich gebe immer alles.“
Poggenberg hatte auch andere Wechseloptionen. „Ein, zwei andere Interessenten gab es, darunter auch ein Zweitligist. Aber die Gespräche mit Manager Ivo Grlic und Trainer Gino Lettieri waren positiv. Deswegen habe ich mich am Ende für den Wechsel nach Duisburg entschieden.“
MSV-Startprogramm macht Poggenberg keine Sorgen
Ob Dan-Patrick Poggenberg, der die Zebras am 26. Oktober 2011 mit Kiel aus dem DFB-Pokal kegelte, bei seinem neuen Klub sofort Stammspieler wird, ist noch nicht abzusehen. Poggenberg duelliert sich auf der linken Außenverteidigerposition ausgerechnet mit Kevin Wolze, der ebenfalls seine Ausbildung beim VfL Wolfsburg genossen hat.
„Wir haben uns beim VfL Wolfsburg aber knapp verpasst und nicht mehr in einem Team zusammengespielt“, so Poggenberg. Der Abwehrspieler lässt alles auf sich zukommen. „Ich habe keine bestimmte Anzahl von Spielen vor Augen, die ich möglicherweise absolvieren werde. Wir sind in der Breite gut aufgestellt. Natürlich kann es passieren, dass ich auf meine Chance lauern muss“, sagt Dan-Patrick Poggenberg. Dass die Zebras ein hartes Startprogramm in der 2. Liga erwischt haben, jagt ihm keinen Schreck ein. „Wir beginnen gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ich finde es ganz gut, dass wir sofort in die Vollen gehen. Ich freue mich darauf.“
Team hinter dem Team: Diese Jungs sind unverzichtbar!
Ein Teil des Teams hinter dem Team: (v.l.). Athletiktrainer Andreas Tappe, Physios Sven Bockermann und Andreas Bühren, Zeugwart Sascha Jordan.
Nicht nur die MSV-Profimannschaft und die vier Trainer Gino Lettieri, Daniel Felgenhauer, Sven Beuckert und Andreas Tappe schwitzen bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein in St. Johann/Tirol, sondern auch das acht Mann starke Team hinter dem Team.
Kisten schleppen, Füße kneten, den Mannschaftsbus auf Vordermann bringen – zu tun gibt’s eigentlich immer etwas für unsere zwei Zeugwarte, drei Physiotherapeuten, unseren Busfahrer und Teamarzt.
Einen Neuzugang kann das MSV-Funktionsteam dabei vermelden: Sascha Jordan unterstützt ab sofort Manni Piwonski beim Wäsche waschen und sortieren, beim Trikots beflocken und Kisten beladen. Noch hat Piwonski ein wachsames Auge auf den „Jungspund“, denn der Zeugwart ist seit 1991 bei den Meiderichern und hat seine ganz eigenen Techniken ausgeklügelt, die er nun an seinen neuen Kollegen weitergeben kann.
Gemeinsam mit den „Physios“ Andreas Bühren und Sven Bockermann von der VITA – Will Aan den Boom reiste nach – düsten die beiden bereits am Montagmorgen, 29. Juni 2015, mit zwei Bussen voller Material gen Österreich, um alles für die erste Laufeinheit am Abend vorzubereiten und die Lage vor Ort zu checken: Wo sind Massage- und Materialraum, wo können wir unsere Sachen am Platz lassen?
Helfende Hände kann’s nie genug geben, und deshalb packen auch Busfahrer Martin Kuppers und Team-Doc Falk Ullerich von der BG Unfallklinik gerne mit an. Eigentlich sorgt Kuppers dafür, dass die Zebras sicher von A nach B kommen – doch wo es viele Kisten, Bälle, Stangen, Hütchen etc. gibt, da ist jeder Mann gefragt. So auch auf dem Rasen: Denn Falk Ullerich springt scho nmal als Sparringspartner oder Passgeber ein.
„Die Jungs sind ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und gehören einfach dazu“, weiß daher auch Mannschaftskapitän Steffen Bohl. „Ein Trainingslager ohne sie wäre kaum vorstellbar. Das Funktionsteam sorgt für einen reibungslosen Ablauf, damit wir uns auf das Training konzentrieren können.“
Denn vor, zwischen und nach den Trainingseinheiten müssen Piwonski und Jordan zusehen, dass die dreckige Wäsche gewaschen und die frische abholbereit für das nächste Training parat liegen.
Währenddessen behandeln Bockermann, Bühren und Aan den Boom einen Raum weiter kleine Wehwehchen und Zipperlein der Spieler – regelmäßig schaut Ullerich vorbei, um sich über kleinere und größere Beschwerden auf dem Laufenden zu halten und wenn nötig zu untersuchen.
Und dann fährt Kuppers die Jungs auch schon wieder zum Platz von St. Johann, wo sich der MSV noch bis Mittwoch, 08. Juli 2015, auf die neue Saison vorbereitet.
Tim Albutat trifft in der zweiten Liga auf seinen Heimatverein SC Freiburg.
In der Sportschule Wedau wurde der damals 15-Jährige Tim Albutat bei einem Sichtungsturnier entdeckt. Der SC Freiburg schnappte zu. Rund sechs Jahre später zog es ihn zurück an den Ort, an dem alles begann. Zurück ließ er im Breisgau seine Familie, Freundin Maxi-Kristin, die aufgrund ihrer Ausbildung nicht umziehen konnte und seinen Nebenjob als Küchenhilfe in einem Freiburger Restaurant.
Albutat kam vor einem Jahr als recht unerfahrener Spieler im Profibereich nach Duisburg. Von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg wurde er an den MSV ausgeliehen. Bis dahin bestritt der 22-Jährige keine Partie in der dritten Liga. Die Regionalliga war sein Metier. Für die Profis der Breisgauer absolvierte er zwei Bundesliga Spiele und kam zwei Mal in der Europa-League zum Einsatz. Umso überraschender, wie sich der Mittelfeldspieler in kürzester Zeit einen Namen in Duisburg gemacht hat. Als Stammspieler und Sechser glänzte er in der vergangenen Saison und hatte großen Anteil an dem Erfolg der Zebras, der mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga gekrönt wurde. In die zweite Bundesliga abgestiegen ist hingegen sein ehemaliger Verein – der SC Freiburg. Jetzt kommt es also zum direkten Duell mit seinen ehemaligen Kollegen.
Heiß auf das Spiel gegen Freiburg
„Ich bin richtig heiß und freue mich auf die Partie. Es ist immer schön, gegen seinen ehemaligen Klub zu spielen“, erzählt Albutat mit Blick auf die kommende Saison. Dass die erste Begegnung in der MSV-Arena stattfindet, freut ihn besonders: „Ich bin froh, dass wir erstmal zu Hause gegen die Jungs spielen. Dann können die sehen, wie schön ich es hier an der Wedau habe. In der Rückrunde geht es dann nach Freiburg. Dort auf dem Rasen zu stehen, wird auch ein tolles Erlebnis sein.“
Auf dem Freiburger Rasen hätte der Mittelfeldspieler, nach seinem Erfolgsjahr in Duisburg, in Zukunft vermutlich öfter auflaufen können. „Es gab im Sommer kleinere Gespräche mit den Freiburgern“, berichtet Albutat, schiebt aber direkt hinterher: „Ich fühle mich beim MSV sehr wohl und bin froh, dass ich weiterhin hier spielen darf. Die Truppe ist super, wir haben eine überragende Saison gespielt und sind aufgestiegen.“
Nächstes Jahr läuft sein Zweijahres-Vertrag, der mit einer Kaufoption vorgesehen ist, aus. Seit der U17 kickte Albutat für die Breisgauer – doch die Früchte seines Erfolges erntete er in Duisburg. Für welchen Verein schlägt das Herz jetzt mehr? Auf die Frage, für welches der beiden Teams er sich entscheiden würde, wenn er müsste, antwortet der Sechser: „Wenn ich weiterhin hier spielen darf, bin ich sehr glücklich. Ich denke, dass ich in der Mannschaft und im Verein einen guten Stellenwert habe. Mit Duisburg habe ich eine Riesen-Sache erreicht.“
Die alten Kollegen im Urlaub getroffen
Zu seiner alten Truppe hat der ehemalige Kapitän der Freiburger U23 aber immer noch Kontakt. „Es ist schön, dass man sich gut versteht, auch wenn sich die Wege getrennt haben. Gerade erst im Urlaub habe ich ein paar meiner alten Mannschaftskollegen getroffen“, erwähnt „Albu“. Das nächste Treffen steht Anfang November an (6. bis 9. November 2015), wenn der Bundesliga-Absteiger SC Freiburg an die Wedau kommt. Albutats Wurzeln stammen zwar aus Freiburg, aber sein zu Hause ist jetzt Duisburg.
MSV Duisburg spielt an einem Samstag beim VfL Bochum
Der MSV legt vor: Die Deutsche Fußball Liga hat die ersten beiden Spieltage der neuen Zweitliga-Saison angesetzt.
Die Zweitliga-Saison beginnt mit dem Eröffnungsspiel MSV Duisburg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die DFL hat die ersten beiden Spieltage terminiert.
Die Deutsche Fußball Liga hat am Donnerstag die ersten beiden Spieltage der neuen Zweitliga-Saison zeitgenau angesetzt. Nach dem Eröffnungsspiel zwischen Aufsteiger MSV Duisburg und dem 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend, 24. Juli, werden die ersten beiden Montagsspiele der Saison SC Freiburg gegen den 1. FC Nürnberg (27. Juli) und RB Leipzig gegen SpVgg Greuther Fürth (3. August) sein.
Erstliga-Ansetzungen in der kommenden Woche
Da die 2. Bundesliga drei Wochen vor der 1. Bundesliga startet, gelten an den ersten beiden Spieltagen andere Anstoßzeiten als im normalen Verlauf der Saison. Die ersten Bundesliga-Ansetzungen will die DFL in der kommenden Woche bekanntgeben. (dpa)
1. Spieltag Freitag, 24.07.2015: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern (20.30 Uhr) Samstag, 25.07.2015: SpVgg Greuther Fürth - Karlsruher SC (13 Uhr) FC St. Pauli - Arminia Bielefeld (15.30 Uhr) FSV Frankfurt - RB Leipzig (15.30 Uhr) Sonntag, 26.07.2015: SC Paderborn - VfL Bochum (13.30 Uhr) Eintracht Braunschweig - SV Sandhausen (15.30 Uhr) 1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr) 1. FC Heidenheim - TSV 1860 München (15.30 Uhr) Montag, 27.07.2015: SC Freiburg - 1. FC Nürnberg (20.15 Uhr)
2. Spieltag Freitag, 31.07.2015: 1. FC Nürnberg - 1. FC Heidenheim (18.30 Uhr) Arminia Bielefeld - FSV Frankfurt (18.30 Uhr) 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig (20.30 Uhr) Samstag, 01.08.2015: VfL Bochum - MSV Duisburg (13 Uhr) TSV 1860 München - SC Freiburg (15.30 Uhr) Sonntag, 02.08.2015: Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn (13.30 Uhr) Karlsruher SC - FC St. Pauli (15.30 Uhr) SV Sandhausen - 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr) Montag, 03.08.2015: RB Leipzig - SpVgg Greuther Fürth (20.15 Uhr)
Andreas Tappe ist der Mann, den die MSV-Spieler auch mal hassen
Doppelpass macht doppelt Spaß: Cheftrainer Gino Lettieri und Athletiktrainer Andreas Tappe (rechts) legen derzeit mit dem Team des MSV Duisburg die Grundlagen für eine erfolgreiche Zweitliga-Saison.
Athletiktrainer Andreas Tappe schafft in St. Johann die physischen Voraussetzungen für die Saison. Er weiß: „Wir haben eine sehr motivierte Mannschaft.“
Etwa 116 Kilometer laufen die Spieler eines Fußball-Bundesligisten im Durchschnitt pro Partie. Exakte Werte über das Pensum der Duisburger Profis wird es erst ab dem 24. Juli, wenn die Zebras im ersten Meisterschaftsspiel auf den 1. FC Kaiserslautern treffen, geben. Ab der 2. Liga aufwärts werden alle Daten lückenlos erfasst.
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr
Damit der Aufsteiger bestens präpariert in die Saison 2015/16 geht, hat Athletiktrainer Andreas Tappe in der Vorbereitung ein intensives Programm für Rolf Feltscher, Zlatko Janjic & Co. ausgearbeitet. Beim ersten Camp in Eisenach jagte Tappe das Team über diverse Laufstrecken. Und war durchaus angetan. „Einigen, die neu dazugestoßen sind, stand der Mund schon offen. Aber insgesamt lässt sich feststellen, dass sich alle Spieler von den Werten her gegenüber dem Vorjahr gesteigert haben.“
Tappe, der früher als Triathlet an die Grenze und darüber hinaus ging, weiß, was ein Sportlerkörper leisten kann. Und er erkennt auch, wann im Trainingsbetrieb der Fuß vom Gas genommen werden muss. „Wenn wir merken, dass ein Limit erreicht wird, dann nehmen wir den Druck raus“, sagt der 43-Jährige, „wir machen auch viel im regenerativen Bereich. Aber eine Vorbereitung hat immer etwas mit Willensschulung zu tun. In solchen Phasen muss gebissen werden.“
"Anstrengend, aber ganz wichtig"
Dass sich Andreas Tappe dabei mitunter etwas unbeliebt macht, liegt in der Natur der Sache. Als bei einer Einheit mehrfach hintereinander zwischen schnellem Passspiel und kurzen, knackigen Läufen gewechselt wurde, meinte Mittelfeldroutinier Enis Hajri höflich-förmlich: „Herr Tappe, das kann doch jetzt nicht ihr Ernst sein, oder?“ War es doch. Das Pensum wurde wie vorgegeben abgespult. Stürmer Kingsley Onuegbu: „Es kommt schon mal vor, dass man Andreas Tappe hasst. Für mich war das Lauftrainingslager in Eisenach die Hölle.“ Onuegbu schiebt dann aber schmunzelnd nach: „Letztlich ist das, was wir jetzt leisten oder zuletzt geleistet haben, zwar anstrengend, aber auf lange Sicht eben ganz wichtig.“
Genau auf dieses Verständnis setzt Tappe: „Die Spieler wissen, was auf sie zukommt. Und im tiefsten Inneren wissen sie auch, dass sie diese Grundlagen brauchen.“ Insgesamt wird das Programm ohne großes Murren abgespult. „Wir haben eine sehr motivierte Mannschaft. Die Jungs machen zur rechten Zeit auch ein paar Späße. Wir haben eine deutlich größere Leistungsdichte als im Vorjahr.“
Schon in der 3. Liga konnte dem MSV in physischer Hinsicht kein Konkurrent etwas vormachen. Als viele Gegner in der Endphase abbauten, packten die Zebras noch ein paar Körner drauf. Die Fitness soll auch in der anspruchsvolleren 2. Liga ein wichtiges Faustpfand sein. „Wenn uns eine Mannschaft in Grund und Boden läuft, dann hätten wir etwas falsch gemacht“, sagt Tappe und sieht das Fußball-Unterhaus „noch einen Tick athletischer“ als die bisherige Spielklasse.
"Wir haben ein durchweg fittes Team"
Nach der Grundlagenausdauer befinden sich die Duisburger aktuell in den Bereichen Spieltaktik und Stehvermögen. „Fehler minimieren, konzentriert sein bei hoher Belastung, das muss alles trainiert werden. Irgendwann kommen dann die Sprints“, erklärt der Fitnesscoach. Und dann kommt der 1. FC Kaiserslautern zum Start. Andreas Tappe ist zuversichtlich, dass es der MSV mit den Zweitliga-Klubs aufnehmen kann. „Ich vertraue unserer Mannschaft, dass sie ein Team bleibt. Auch dann, wenn eine Durststrecke kommt. Wir haben ein durchweg fittes Team. Alle geben Gas, sind motiviert. Es macht Spaß.“ Dass soll sich in der kommenden Saison auch auf dem Feld widerspiegeln.
„Pogge“ gibt Vollgas für die Zebras: Interview mit den Neuzugang
Immer Vollgas geben: Poggenberg passt hier auf Gegenspieler Klotz auf
Dan-Patrick Poggenberg trägt seit kurzem Zebrastreifen. An der Seite von Branimir Bajic, Thomas Meißner oder dem weiteren defensiven Neuzugang, Dustin Bomheuer, verteidigte „Pogge“ in dem einen oder anderen Testspiel schon die linke oder rechte Seite. Wir haben uns den 23-Jährigen, der vom VfL Wolfsburg zum MSV kam und einen Kontrakt für die kommenden beiden Spielzeiten plus Option unterzeichnete, für ein kurzes Interview geschnappt.
Pogge, am Mittwoch stand der erste Test hier in Österreich gegen den SK Skenderbeu an. Wie hast du die Partie gesehen? „Wir haben zu null gespielt, das war gut und wichtig. In der einen oder anderen Szene haben wir etwas Glück gehabt, aber grundsätzlich hat es schon ganz gut funktioniert. Darauf können wir aufbauen.“
Alle fünf Testspielen haben wir bislang gewonnen und ohne Gegentor überstanden. Diesmal war es das knappste Ergebnis … „Zu Beginn der Saison ist es fast immer so, dass sich die Mannschaft erst einmal einspielen muss – auch gegen klassentiefere Vereine. Jetzt kommen so langsam die härteten Tests, in den wir mehr gefordert werden.“
Hilft es dir, wenn du zusammen mit so erfahrenen Spielern wie Branimir Bajic spielst? „Klar, profitiere ich als jüngere Spieler von so erfahrenen Jungs wie Baja. Da kann man immer was lernen, alleine durch die Ruhe, die er ausstrahlt. Im Spiel schaue ich aber in erster Linie auf mich selbst und versuche, das Beste zu geben“
Warst du bisher mit dir zufrieden oder geht da noch mehr? „Natürlich möchte ich immer ein gutes Spiel abliefern, das ist ja ganz klar. Als Spieler hast du diesen Ehrgeiz und findest immer etwas, was noch besser geht – das ist ja auch gut so!“
Wir sind jetzt gut fünf Tage hier in St. Johann. Wie hast du diese erste Zeit hier im Trainingslager erlebt? „Die Bedingungen sind top, das Hotel ist klasse und der Platz auch. In unseren Trainingseinheiten machen wir jetzt häufiger etwas mit dem Ball, das ist auf jeden Fall schonmal angenehmer als Laufen (lacht). Allerdings ist das Training dadurch nicht weniger intensiv.“
Laufen ist ja bekanntlich nicht die Lieblingsübung eines Fußballers … „Laufen gehört eben zu jeder Vorbereitung dazu. Als Fußballer haben wir natürlich immer lieber den Ball am Fuß. Doch wir wissen, wie wichtig das für uns ist und murren daher auch nicht rum.“
Was für ein Spielertyp bist du? „Ich bin eher ein ruhigerer Typ und versuche einfach, durch meine Leistung zu überzeugen. Ich möchte mich im Training und den Testspielen anbieten und Vollgas geben. Was dann am Ende dabei rum kommt und ob sich spiele, das entscheidet der Trainer“
Und zuletzt wollen wir natürlich wissen: Warum der MSV? „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Ivo Grlic und Gino Lettieri und klar, der MSV ist ein absoluter Traditionsverein mit der Arena, den Fans … für mich ist es eine Ehre hier zu spielen. Mit diesen ganzen Punkten fiel mir die Entscheidung sehr leicht.“
An diesen Tagen wären wohl nicht wenige Ruhrpottler gerne an der Ostsee vor Ort. Für Michael Gardawski könnte eine Abkühlung in der Ostsee schon bald Realität werden.
Der 24-jährige Offensivspieler, der beim MSV Duisburg keine Rolle mehr spielt, soll nach Informationen des Boulevards vor einem Wechsel zu Hansa Rostock stehen.
Gardawski, der auf 119 Drittliga-Partien zurückblicken kann, spielte unter Hansa-Trainer Karsten Baumann bereits in Duisburg. Bei den Zebras kam der rechte Mittelfeldspieler in der vergangenen Saison in 26 Partien zum Einsatz und erzielte dabei fünf Treffer.
MSV-Fans steht wegen DFB-Pokal-Ticketverkauf eine Tortur bevor
Die MSV-Fans standen beim Vorverkauf für das Spiel gegen Köln im letzten Jahr bis zu acht Stunden an. Am Montag dürfte es ähnlich lange dauern, um ein Ticket für das Schalke-Spiel zu ergattern.
Am Montag beginnt der Vorverkauf für das DFB-Pokalspiel des MSV gegen Schalke 04. Die Fans der Meidericher werden jede Menge Geduld mitbringen müssen.
Kurz vor dem Beginn des Vorverkaufs am Montag steht nun die Terminierung des DFB-Pokalspiels des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 fest. Das Spiel steigt am Samstag, 8. August, um 15.30 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena.
Bekanntlich haben nur Mitglieder und Dauerkarten-Inhaber Zugriff auf die Tickets. Am Montag beginnt um 10 Uhr im Fanshop der Arena – und nur dort – der Kartenverkauf. Die Fans müssen sich auf einen harten Tag einstellen. „Leider werden sich unsere Anhänger wieder auf Wartezeiten von mehreren Stunden einrichten müssen“, kündigte Geschäftsführer Peter Mohnhaupt bereits an.
2014 bis zu acht Stunden Wartezeit
Dabei hätte genau das nicht mehr passieren sollen. Im vergangenen Jahr standen die Fans in der Spitze bis zu acht Stunden an, um Tickets für den Pokalschlager gegen den 1. FC Köln zu ergattern. Später kündigte Mohnhaupt gegenüber der Sportredaktion an, dass es bei einem „nächsten Mal“ nicht mehr zu solchen Wartezeiten kommen dürfe.
Es blieb beim Vorsatz – am Montag dürften sich nun ähnliche Szenen wie im letzten Jahr abspielen – mit dem Unterschied, dass nun noch die hochsommerlichen Temperaturen oben drauf kommen. Der MSV richtet Getränkestände ein, zudem steht ein Rettungsdienst bereit. Mohnhaupt wirbt um Verständnis: „Wir haben versucht, das Procedere aus den Erfahrungen aus dem Verkauf des Köln-Spiels in der vergangenen Saison jetzt zu optimieren. Leider aber geht es nicht ohne Warten.“ Der Geschäftsführer geht davon aus, dass sich die Wartezeiten im ähnlichen Bereich wie beim Köln-Spiel bewegen werden.
300-Euro-Tickets bei Viagogo
Ein Online-Ticket-System liege laut Mohnhaupt kostenmäßig im siebenstelligen Bereich – also bei einem Millionen-Betrag – und sei für den MSV nicht realisierbar. Zudem habe die Polizei aus sicherheitsrechtlichen Gründen einen Verkauf im Internet untersagt. Die Sicherheitsgründe einmal ausgeklammert: Zweitliga-Konkurrent FC St. Pauli bietet seinen Dauerkartenkunden und Mitgliedern zum Pokalschlager gegen Erstligist Borussia Mönchengladbach derzeit einen Online-Buchungsservice an.
Wer über ein dickes Konto verfügt, kann derweil schon jetzt im Internet Karten für das MSV-Spiel gegen Schalke 04 kaufen. Der Internet-Ticket-Anbieter Viagogo verkauft bereits Karten – zu gesalzenen Preisen. Ein Ticket für die Gegengerade, Block M, ist auf der Plattform derzeit für 300 Euro zuzüglich 45 Euro Bearbeitungsgebühr zu haben. Die „billigsten“ Tickets gibt es derzeit inklusive Gebühren für 116 Euro. Peter Mohnhaupt empfindet das als äußerst befremdlich: „Von uns kann Viagogo die Karten nicht haben.“
Gern gesehener Zaungast bei den MSV-Fans: Michael Ratajczak genießt in Duisburg Kultstatus.
Für Michael Ratajczak gibt es beim MSV Duisburg ein eigenes Lied. Von seinem Verein schwärmt der Torwart des Zweitliga-Aufsteigers in den höchsten Tönen.
Wo Torwart Michael Ratajczak auftaucht, wird gesungen. Für den Torwart des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg wurde ein eigenes Lied getextet. In seiner Karriere hat der 33-Jährige aber nicht nur fröhliche Situationen, sondern auch die Kehrseite der Medaille erlebt.
Herr Ratajczak, wenn Sie bei Heimspielen zum Warmmachen auf den Platz laufen, dröhnt über die Stadionlautsprecher der „Rata“-Song, den Zebra-Fan Jörg über Sie getextet hat. Genießen Sie in Duisburg Kultstatus?
Michael Ratajczak: Nein, das nicht. Aber es können bestimmt nicht viele Leute behaupten, dass ein Song extra für sie gesungen wird.
Nach der Melodie von „Im Wagen vor mir“ von Henry Valentino prägt sich der Song schnell ein.
Ratajczak: Es gibt sogar zwei Versionen. Meine Mitspieler haben einige Liedpassagen umgetextet. Wenn ich auf dem Hotelflur bin, wird das Lied angestimmt, wenn ich in den Mannschaftsbus einsteige und auch, wenn es im Training eine gelungene Aktion gibt. Mir ist es sogar im Türkei-Urlaub passiert, dass Duisburg-Fans das Lied angestimmt haben. Allerdings erst am dritten Tag, nachdem sie mich erkannt hatten. Ich finde es witzig.
Sie sind mit 33 Jahren im besten Torwartalter. Was kommt noch in Ihrer Karriere?
Ratajczak: In jungen Jahren habe ich als Kind WDR 2 gehört und die Bundesliga-Berichte verfolgt. Es ist ein Jugendtraum, irgendwann mal ganz oben zu spielen. Mein Ziel ist es, den Sprung in die Bundesliga noch zu packen.
Wie lange wollen Sie die Handschuhe noch anziehen?
Ratajczak: Bis ich 40 Jahre alt bin. Den Punkt, an dem ich sage, dass es genug ist, habe ich noch nicht erreicht. So lange der Körper mitmacht und der Spaß am Sport da ist, spiele ich weiter.
Was ist nach der aktiven Karriere denkbar: Mit 40 Jahren der Berater Ratajczak, mit 45 Jahren der Trainer oder mit 50 Jahren der Präsident?
Ratajczak: Ein Posten als Torwarttrainer ist denkbar. Das wäre ein Job, der mir Freude bereiten würde. Aber noch ist er weit weg.
Gab es in Ihrer Karriere Phasen, in den Sie niedergeschlagen waren, in denen die Perspektive fehlte?
Ratajczak: Ja, diese Phasen haben mein Leben geprägt. Mit Fortuna Düsseldorf ging es 2012 steil nach oben in die Bundesliga, für mich dann aber auch rasant nach unten, weil mein Vertrag nicht verlängert wurde. Ich war sechs Monate arbeitslos. Das war lehrreich. Ich habe mich bei Borussia Mönchengladbach fitgehalten. Wenn die Jungs am Wochenende gespielt haben, hatte ich frei. Da hat mir ein Stück weit das Herz geblutet.
Sie sind dann nach Belgien zu White Star Woluwe gewechselt.
Ratajczak: Nach zwei Monaten hat mich der Verein aus meinem Appartment geschmissen. Ich bin bei einem Freund, der mir ein leerstehendes Haus zur Verfügung gestellt hat, untergekommen. Kurz darauf habe ich das Kapitel beendet. Im vergangenen Mai gab es einen Gerichtstermin, bei dem mir zu 100 Prozent das noch ausstehende Juni-Gehalt aus meiner Zeit bei Woluwe zugesprochen wurde.
Ist das Geld inzwischen auf Ihrem Konto eingegangen?
Ratajczak: Nein. Ich hatte seinerzeit zum Glück Rücklagen. Andere Mitspieler, die aus Frankreich geholt wurden, konnten weder ihr Auto betanken noch ihren Kühlschrank auffüllen oder Geld zu ihren Familien nach Hause schicken. Da geht es dann wirklich um Existenzen.
Um das sportliche Überleben geht es für den MSV Duisburg in der neuen Saison. Was kommt auf Sie zu?
Ratajczak: Eine Menge. Es warten reichlich Highlights auf uns und natürlich ganz schwierige Aufgaben. Zehn Mannschaften stellen Ansprüche Richtung Aufstieg. Der Rest kämpft um den Klassenerhalt. Wir müssen uns da irgendwo einpendeln und alles versuchen, um drin zu bleiben.
Befürchten Sie, mit dem MSV ab und zu kräftig abgeschossen zu werden?
Ratajczak: Ich denke nicht, dass ich die Bude richtig voll kriege. Wir sind zwar Aufsteiger, wissen aber, was wir können. Das Ziel ist und bleibt aber der Klassenerhalt.
Sehen Sie die Zebras als eher kleine Nummer in der 2. Liga?
Ratajczak: So klein sind wir nicht. Duisburg hat ein bisschen was vorzuweisen, der Verein hat große Tradition, dazu richtig tolle, begeisterungsfähige Fans. Natürlich hat der MSV Höhen und Tiefen erlebt. Aber genau das hat uns auch stark gemacht.
Was erwarten Sie von Fortuna Düsseldorf und vom VfL Bochum?
Ratajczak: Die Fortuna ist für mich ein Aufstiegs-Mitfavorit. Bochum hatte ich im letzten Jahr mehr zugetraut, weil ich beim VfL durchaus Potenzial sehe. Jetzt drücken alle den Resetknopf und greifen neu an. Auf das Derby in Bochum freue ich mich am 1. August besonders.
Warum?
Ratajczak: Mit sechs Jahren habe ich im Ruhrstadion mein erstes Bundesligaspiel gesehen. Mein Vater hat mich damals mitgenommen. Ich weiß noch, dass ich einen Teddybären unter dem Arm hatte. Damals stand Ralf Zumdick beim VfL im Kasten. In ein paar Wochen stehe ich da mit dem MSV auf dem Rasen.
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