Matias Delgado sieht auch ohne Streller, Frei und Schär genug Leader beim FC Basel
Von Marcel Rohr, Rottach-Egern
Ein Gespräch auf Deutsch? Matias Delgado lächelt verlegen und signalisiert zuerst: lieber nicht. Dann legt er trotzdem los und zirkelt die ersten Sätze auf Hochdeutsch wie Freistösse um eine Mauer. «Zweimal pro Woche gehe ich nach dem Training in den Unterricht. Ich kann Italienisch, Spanisch, Englisch… aber nichts ist so schwer wie dieses Deutsch, heieiei.»
In der Kabine, das betont der Spielmacher, sei es unmöglich, Deutsch zu reden, «das Sprachenwirrwarr unter den Mitspielern ist zu gross. Aber wenn der neue Trainer deutsch redet, verstehen wir das alle.»
Der neue Trainer beim FC Basel heisst Urs Fischer und sucht Leader. Nach den Abgängen von Marco Streller, Fabian Frei und Fabian Schär muss möglichst schnell eine neue Hierarchie wachsen. Mitentscheidend dabei ist die Wahl des Captains. Matias Delgado sagt: «Ich würde dieses Amt übernehmen. Ja, ich bin bereit dazu.»
Das sind Worte eines Anführers. Als Captain war «MED» (Matias Emilio Delgado) in der abgelaufenen Spielzeit die Nummer drei hinter Streller und Frei. Als Kumpel und Mitspieler wird der Argentinier von allen hochgeschätzt – aber reicht das, um die Mannschaft eine ganze Saison lang zu führen?
Picasso unter Anstreichern
Delgado ist einer der besten Spielmacher, die der Schweizer Fussball je gesehen hat. Er haut nie auf den Ball, er streichelt ihn. Er hat immer eine Idee, er sieht immer einen Mitspieler, genau wie Hakan Yakin früher. Delgado ist der Picasso unter Anstreichern, ein Genie.
Aber selbst ein Genie hat Schwächen. Bei Delgado sind es die Laufwege im Mittelfeld, die Meter zwischen den Strafräumen, die sich in der zweiten Halbzeit mitunter lang wie Autobahnen anfühlen können. Wie sagte Urs Fischer am Sonntag zur BaZ? «Freunde, Fussball ist ein Laufspiel. Auf gehts!»
MED lehnt sich in seinem Polstersessel im Mannschaftshotel zurück und lächelt. Er kennt diese Diskussionen, er weiss um seine Schwächen. Die biologische Uhr tickt unerbittlich in seinem Körper. Ticktack, ticktack, im Dezember wird er 33. Marco Streller beschloss in diesem Alter, seine Karriere zu beenden. Er wollte durch die grosse Türe in den Sonnenuntergang.
Delgado sagt: «Im Kopf bin ich sogar noch besser als früher.» Früher: Das war seine erste Zeit in Basel, zwischen 2003 und 2006. Als er die Liga mit Zuckerpässen und Traumtoren verzauberte, ehe es ihn zu Besiktas Istanbul verschlug. Dort war er zu Beginn der Saison 2008/2009 sogar Captain, aber am Ende passte es nicht mehr in der Türkei.
Die drei Jahre in der Wüste bei Al-Jazira in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) waren etwas vom Besten in seinem Leben – ausserhalb des Fussballplatzes. «Du gehst an den Strand, bist entspannt. Kannst gut essen, gut trinken. Richtiges Leben.» Der Clubfussball dagegen war Mickey Mouse. Nichts für ehrgeizige Picassos wie ihn.
Viel besser als unter Yakin
Seit zwei Jahren ist er zurück in Basel. Das erste Jahr unter Murat Yakin war eines zum Vergessen. Der Trainer wusste nicht wohin mit ihm, also blieb meistens nur die Bank. Das zweite Jahr unter Paulo Sousa dagegen war gut, «phasenweise sogar sehr gut, ich war viel besser als unter Murat Yakin». Die Statistik untermauert diesen Satz. 34 Wettbewerbsspiele, 1937 Minuten, 10 Tore, 10 Assists.
Nur in der Champions League spielte er keine Rolle. Da hatte es keinen Platz für den Ballstreichler, Paulo Sousa bevorzugte andere auf der Spielmacher-Position. «Das hat unglaublich wehgetan», erinnert sich Delgado, «aber die Jungs haben sehr gut gespielt ohne mich.»
Wie hat Urs Fischer gesagt? «Ein Captain muss die Mehrheit der Spiele machen, sonst ist das unglaubwürdig.» Es gibt andere im Team, die sportlich unbestrittener wären als Delgado: Tomas Vaclik, der Keeper. Marek Suchy, der beinharte Verteidiger. Taulant Xhaka, der kleine Kämpfer. Oder Behrang Safari, ein weiterer Wortführer.
«Ich finde, wir haben immer noch genug Leader im Team, auch ohne Pipi Streller», sagt Delgado noch und erwähnt Walter Samuel. Und schiebt nach: «Ein Leader ist einer, der auf dem Platz den Ball will, immer!» Eine Captainbinde allein macht keinen Leader. Er muss den Ball wollen.»
Delgado liebt den Ball. Er will ihn immer, Laufwege hin oder her. «Fussball ist mein Leben. Ich geniesse jede Sekunde auf dem Platz.» Bis 2017 läuft sein Vertrag. Vielleicht werden es zwei Jahre als neuer Captain. Delgado ist bereit dazu.
Der 27-jährige Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic, der bei Internazionale Mailand noch über einen bis 2017 laufenden Vertrag verfügte, kehrt nach acht Jahren in Italien und Deutschland zum FC Basel 1893 zurück. Der in Thun geborene schweizerisch-serbische Doppelbürger unterzeichnete am 30. Juni 2015 beim Schweizer Meister einen Fünfjahresvertrag. Der FCB wertet die Rückkehr von Kuzmanovic neben allen sportlichen Überlegungen als erfreuliche Bestätigung, wonach ehemalige Spieler im absolut leistungsfähigen Alter nach Basel zurückkehren, dorthin also, wo ihnen seinerzeit keine Steine für den Schritt in eine höher eingestufte Liga gelegt wurden.
Bei Kuzmanovic war das der Fall, als er 2007 nach nur anderthalb Jahren in der ersten Mannschaft des FCB aufgrund seines Potenzials ein Angebot der AC Fiorentina erhielt. Nach zwei Jahren wechselte er zum VfB Stuttgart und im Januar 2013 schliesslich zu Inter Mailand, seiner dritten Auslandstation. In diesen acht Jahren in der Serie A und in der Bundesliga trug Kuzmanovic annährend 300 Wettbewerbsspiele aus und erzielte dabei 30 Tore. Dazu kamen bisher über 50 Länderspiele für Serbien.
Einen vergleichbaren Weg wie Kuzmanovic hatten bereits Spieler wie Marco Streller, Benjamin Huggel, Alex Frei, die Degen-Zwillinge, Matias Delgado oder Behrang Safari gewählt, die alle während ihrer Phase in einer anderen Liga stets im Blickwinkel der FCB-Verantwortlichen blieben. Deshalb konnte Präsident Bernhard Heusler die neueste Verstärkung auch so begründen: „Während all der Jahre, die Zdravko im Ausland verbrachte, waren wir im stetigen Austausch. Wir erhalten einen erfahrenen Mittelfeldspieler im besten Fussballeralter, der zudem für die jüngeren Spieler in unserer Mannschaft eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Ich freue mich, dass es mit dem Transfer geklappt hat und bedanke mich auch bei Inter Mailand für die Zusammenarbeit.“
Kuzmanovic bestätigte, dass „es immer mein Ziel war, eines Tages zum FCB zurückzukehren. Ich bin glücklich, dass die konkreten Gespräche zügig vorangingen. Ich bin motiviert und sehr ambitioniert und will meinen Beitrag zu weiteren Erfolgen des FCB leisten.“
Begonnen hatte Kuzmanovic seine Laufbahn in der Nachwuchsabteilung der Young Boys, ehe er 2004 zum FCB wechselte, wo er zunächst in der U21 spielte. Ein Jahr darauf, im Jahre 2005, schaffte er den Sprung in die 1. Mannschaft des FCB und gehörte bis zu seinem Wechsel nach Florenz zu jenem Kader, das 2007 den Schweizer Cup gewann. Insgesamt bestritt er in seiner ersten Basler Zeit 50 Wettbewerbsspiele (8 Tore) mit der ersten Mannschaft.
Kuzmanovic stösst am Mittwochabend, 1. Juli 2015, zu seinen künftigen Teamkollegen, von denen er aus seiner Anfangszeit in Basel noch Matias Delgado und Philipp Degen antreffen wird. Er wird auf seinen Wunsch das Leibchen mit der Rückennummer 22 beziehen und unmittelbar das Training aufnehmen.
Am kommenden Mittwoch, 15. Juli 2015, spielt der FC Basel 1893 zuhause gegen Bayer 04 Leverkusen. Es wird dies für die Zuschauer die erste Möglichkeit sein die diversen Neuzugänge in einem Spiel in Basel in Aktion zu sehen. Ebenfalls auf dem Platz stehen wird ein Weltmeister, allerdings bei den Deutschen: Christoph Kramer. Der 22-jährige Mittelfeldspieler spielte die vergangenen vier Jahre leihweise beim VfL Bochum und bei Borussia Mönchengladbach und kehrte diesen Sommer als Weltemeister zu dem Verein zurück, bei dem er schon in der Jugend spielte. In einem Mediengespräch redete Kramer am Donnerstag, 9. Juli 2015, über sein erstes Jahr als Weltmeister, Granit Xhaka und Yann Sommer, die mit ihm die vergangene Saison bestritten haben, und über den FC Basel.
ES GEHT WIEDER LOS: DER FCB TRIFFT AUF DEN FC VADUZ
Zum Auftakt der Raiffeisen Super League 2015/2016 trifft der FC Basel am Sonntag, 19. Juli 2015, zuhause auf den FC Vaduz (13.45 Uhr, St. Jakob-Park). Sechs Wochen nach dem Cupfinal, gilt es nun also wieder ernst. Während es bei den Baslern in diesen eineinhalb Monaten einige Veränderungen gegeben hat, war es beim FC Vaduz relativ ruhig. Viele Aufschlüsse gibt es vor einem Saisonstart natürlich noch nicht. Urs Fischer attestierte seiner Mannschaft aber eine gute Vorbereitung: „Die Mannschaft hat in diesen vier Wochen Vorbereitung sehr gut gearbeitet. Es war aber nicht nur einfach, denn es gab eine erste Gruppe, die von Anfang an dabei war, dann kamen die Nationalspieler dazu und schliesslich noch die Neuzugänge Marc Janko, Zdravko Kuzmanovic und Birkir Bjarnason. Das Wichtigste ist aber, dass wir ohne gröbere Verletzungen durchgekommen sind.“
Für Philipp Degen und Marc Janko zählt das zwar nur bedingt, die beiden werden aber wohl am kommenden Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, Ivan Ivanov und Derlis González fehlen bei der Begegnung mit den Liechtensteinern ebenfalls verletzt. Zdravko Kuzmanovic hat zwar noch einen Trainingsrückstand, wird aber am Sonntag im Aufgebot stehen. So viel verriet Fischer bereits am Freitag beim Vorschaugespräch.
FISCHER ERWARTET VADUZ ÄHNLICH WIE LETZTE SAISON Weniger Veränderungen gab es beim FC Vaduz in der Sommerpause. Hekuran Kryeziu, der zum FC Luzern zurückging, und Kwang Ryong Pak, der nun für den FC Biel-Bienne stürmt, sind die gewichtigsten Abgänge bei den Liechtensteinern. Wohl auch deshalb erwartet Urs Fischer den FCV ähnlich wie in der vergangenen Saison: „Wir haben uns am Donnerstag das Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Nomme Kalju angesehen, aber das war wohl nicht so aufschlussreich. Der FC Vaduz hat ein paar neue Spieler, aber wir werden in der Vorbereitung auf diese Partie hin, Bilder der letzten Saison benutzen, denn ich glaube die Mannschaft wird ähnlich funktionieren wie damals. Eines ist aber klar, wir werden alle geben müssen, damit es keine Überraschung gibt.“ Die grössten Veränderungen im Kader dürften der neue paraguayische Stürmer, Mauro Caballero, und der niederländische Mittelfeldspieler, Ali Messaoud, sein.
Nach den Vorbereitungsspielen gegen den SC Autria Lustenau (4:1), den TSV 1860 München (1:2), Schachar Donezk (1:3), den PSV Eindhoven (3:2) und Bayer Leverkusen (2:1) gilt es nun am Sonntag ernst. Fischer verlangt von seinem Team, dass es flexibel aber gut organisiert auftritt. Und Zdravko Kuzmanovic betont: „Die Lage ist nicht einfach. Wir sind die gejagten und müssen Resultate liefern und im Fussball gibt es immer wieder Überraschungen. Wir wollen aber dafür sorgen, dass es am Sonntag keine solche gibt.“ Erste Aufschlüsse gibt es am Sonntagnachmittag.
CL Q3: DER FC BASEL SPIELT GEGEN LECH POZNAN AUTOR: FC BASEL 1893
Der KKS Lech Poznan aus Polen hat sich am Mittwoch mit einem 1:0 gegen den FK Sarajevo in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League durchgesetzt und steht damit als Gegner des FC Basel 1893 in der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League (kurz: CL Q3) fest. Der polnische Meister hatte bereits das Hinspiel in Bosnien mit 2:0 für sich entschieden und kam damit mit einem Gesamtscore von 3:0 weiter. Das Hinspiel zwischen Lech Poznan und dem FCB findet am Mittwoch 29. Juli im rund 42‘000 Zuschauer fassenden Municipal Stadium Poznan statt, das für die UEFA Europameisterschaft 2012 renoviert wurde. Das Rückspiel wird eine Woche später am 5. August im St. Jakob-Park über die Bühne gehen, die Partie in Polen wird um 20.45 Uhr angepfiffen, im St. Jakob-Park ist der Kick-off um 20.15 Uhr.
Urs Fischer sagte zum Gegner: „Das ist eine schwierige Aufgabe, aber auf dieser Stufe gibt es keine einfachen Gegner. Vom Papier her, hätten wir es vielleicht besser treffen können, aber der FCB hat zuletzt ja oft bewiesen was er kann. Der Mensch wächst ja am Widerstand.“ Und Zdravko Kuzmanovic meinte: „Wenn wir in die Champions League wollen, müssen wir auch starke Gegner schlagen können. Ich denke, das ist auch dieses Jahr machbar, wir müssen einfach Spiel für Spiel nehmen.“
Mit Lech Poznan trifft der FCB auf das Team von Darko Jevtic, der einen grossen Teil seiner Nachwuchszeit beim FCB absolviert hat und auch zu zwei Meisterschaftseinsätzen mit der ersten Manschaft kam. In ihrer bisherigen Clubgeschichte sind die beiden Teams noch nicht aufeinandergetroffen.
DER FCB MACHT DEN AUFTAKT IN DEN EUROPACUP IN POZNAN
Mit dem Auswärtsspiel gegen Lech Poznan startet der FC Basel 1893 am Mittwoch, 29. Juli 2015, in die Qualifikation zur UEFA Champions League (20.45 Uhr, SRF 2). Mit dem polnischen Meister hat der FCB kein einfaches Los für die 3. Qualifikationsrunde erwischt. Trainer Urs Fischer sah beim Videostudium ein „sehr gut organisiertes Team“. Die polnische Meisterschaft 2015/2016 ist wie die schweizerische zwei Spiele alt. FCB-Trainer Urs Fischer studierte den kommenden Gegner in insgesamt fünf Spielen: Von zwei Meisterschaftspartien, vom Supercupfinal und von den beiden Partien in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League gegen den FK Sarajevo hat sich der FCB Videoaufnahmen angesehen. Mit Ausnahme des Saisonauftakts gegen Pogon Szczecin (1:2) gewann Lech Posen sämtliche dieser Partien.
Fischer sah bei seinem Videostudium eine starke Mannschaft: „Lech Poznan ist ein eingespieltes, sehr gut organisiertes Team. Es ist sehr aggressiv im Spiel gegen den Ball und kann sehr schnell umschalten. Wenn man die Polen spielen lässt, sind sie sehr gefährlich.“ Trotzdem will der FCB-Trainer am Mittwoch auf Sieg spielen: „Ein Unentschieden im Hinspiel wäre zwar sicherlich nicht schlecht, aber jede Mannschaft geht auf den Platz um zu gewinnen. Auf Remis zu spielen ist heutzutage sowieso sehr schwierig. Wir wollen uns die bestmögliche Ausgangslage für das Rückspiel schaffen.“
LEVEL GEHALTEN Ähnlich tönte es bei Marek Suchy: „Lech ist ein starker Gegner, es wird eine sehr grosse Herausforderung. Aber unser Ziel ist es natürlich wieder Champions League zu spielen.“ Auf die vielen Veränderungen im Team angesprochen meinte der Innenverteidiger: „Unsere Neuzugänge haben alle sehr viel Qualität, so dass wir das Level mindestens halten konnten, denke ich.“ Und von diesen neuen Spielern sind alle dabei. Fehlen werden Walter Samuel, der nach seiner gelb-roten Karte im Rückspiel gegen den FC Porto gesperrt ist, Derlis González, Ivan Ivanov, Yoichiro Kakitani und Veljko Simic, die alle verletzt sind.
Mit Lech Posen trifft der FCB auf das Team von Darko Jevtic, der einen grossen Teil seiner Nachwuchszeit beim FCB verbracht hatte und auch zu Einsätzen in der ersten Mannschaft der Rotblauen gekommen ist. Jevtic kam in den beiden Spielen der 2. Qualifikationsrunde gegen den FK Sarajevo zum Einsatz und dürfte wie die gesamte Mannschaft des siebenfachen polnischen Meisters hochmotiviert sein. Zuletzt stand Lech Posen in der Saison 2010/2011 in der 3. Qualifikationsrunde der Champions League und scheiterte damals an Sparta Prag, im weiteren Verlauf erreichten die Polen den Sechzehntelfinal der Europa League.
ZWEITSTÄRKSTER MÖGLICHER GEGNER Eine Einschätzung der Chancen auf ein Weiterkommen ist im Moment natürlich sehr schwierig, wie wohl auch das Los für den FCB nicht einfach ist. Immerhin hatte Lech Posen den zweitstärksten Koeffizient der möglichen Gegner. Antworten auf die Stärkeverhältnisse der beiden Teams gibt es am Mittwochabend im INEA Stadion in Poznan.
Die Schweizer Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann wechselt per sofort vom Bundesliga-Absteiger MSV Duisburg zu den NLA-Frauen des FC Basel 1893. Und die FCB-Frauen geben weitere Mutationen im Kader bekannt. Die 29-jährige Schweizer Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann hat die letzten Jahre in Deutschland und in Italien gespielt. So unter anderem beim 1. FFC Turbine Potsdam, bei den HSV-Frauen, bei Lokomotive Leipzig, bei ASD S.E.F. Torres 1903 und letzte Saison beim MSV Duisburg. Gerade rechtzeitig zur Frauenfussball-WM in Kanada hat sie sich nach einer schweren Verletzung zurückgekämpft. Sie stand bei allen WM-Einsätzen unserer Nationalmannschaft in Kanada im Tor. Der FCB freut sich, dass es ihm gelungen ist, Gaëlle Thalmann nach Basel zu holen und setzt damit auch ein Zeichen im Hinblick auf die künftigen Zielsetzungen des Teams. Neben diesem erfreulichen Zuzug hat der FCB weitere Mutationen im Kader des Frauenteams zu vermelden.
SAMIRA SUSURI NIMMT SICH EINE AUSZEIT. Nach der Rückkehr aus der Sommerpause ist Samira Susuri mit dem Wunsch, sich in den kommenden Wochen Gedanken über ihre sportlichen Zielsetzungen zu machen, auf die Teamverantwortlichen zugekommen. Die intensiven Gespräche haben dazu geführt, dass Susuri sich eine Auszeit gönnt. Die Stürmerin fiel in der letzten Spielzeit länger verletzungsbedingt aus. Dadurch konnte sie ihre Chance, mit nach Kanada zu fahren, auch nicht wahrnehmen. Sie wird sich nun in erster Linie ihrer Ausbildung zur Schreinerin widmen. Ihre sportliche Zukunft bleibt vorerst völlig offen.
LINDSEY THOMAS UND NINA SCHEPIS ZUM FCB Das Kader der FCB-Frauen wird zudem mit zwei weiteren Zuzügen verstärkt. Aus Montpellier zum FCB gestossen ist die 20-jährige Stürmerin Lindsey Thomas. Sie gilt als torgefährliche Stürmerin und hat sowohl in den erfolgreichen U19- und U20-Nachwuchsteams Frankreichs mitgespielt. Zudem gehört sie dem Universitätsteam Frankreichs an, welches soeben in Korea die Universitätsweltmeisterschaft erfolgreich abgeschlossen hat. Deshalb ist die Spielerin auch erst letzte Woche zum FCB-Team gestossen. Der Start mit dem Team ist Lindsey Thomas erfolgreich geglückt, hat sie doch in den beiden ersten Testspielen über dieses Wochenende zwei Tore erzielen können.
Mit Nina Schepis kommt eine schweizerisch-österreichische Doppelbürgerin vom Liga-Konkurrenten FC Staad zum FC Basel. Sie absolviert in der Verwaltung des Kantons Basellandschaf eine dreijährige Sportler-KV-Ausbildung. Im Rahmen dieser sportlergerechten Ausbildung soll sie gezielt an die Anforderungen einer Spitzenfussballerin herangeführt werden.
3:1-SIEG IN POZNAN – DAS TOR ZU DEN PLAY OFFS WEIT OFFEN
Im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League gewann der FC Basel 1893 am Mittwoch, 29. Juli 2015, auswärts gegen den KKS Lech Poznan mit 3:1 (1:1). Nach einer guten halben Stunde hatte Michael Lang den FCB per Kopfball in Führung gebracht. Praktisch im Gegenzug gelang den Polen aber, ebenfalls nach einem Corner, der Ausgleich durch Denis Thomalla. Der FCB verdiente sich diesen Erfolg durch seine Überlegenheit im zweiten Durchgang. Die erste grosse Chance vergab zwar Shkelzen Gashi vom Elfmeterpunkt aus, die eingewechselten Marc Janko und Davide Callà sicherten den Rotblauen aber mit ihren Toren in der Schlussphase diesen wichtigen Sieg. In einem waren sich die beiden Trainer einig. Urs Fischer wie auch Maciej Korza bezeichneten den Platzverweis gegen Tomasz Kedziora als die entscheidende Szene des Spiels. Der polnische Übungsleiter sagte, dass eine Mannschaft davor ein gutes Spiel gemacht habe und ihre Chancen hatte, Fischer formulierte es folgendermassen: „Das Spiel war bis zur roten Karte für Kedziora sehr ausgeglichen, nach dieser Szene hat die Partie eine für uns positive Richtung genommen.“
Die Szene spielte sich beim Stand von 1:1 in der 66. Minute ab: Zdravko Kuzmanovic hatte Birkir Bjarnason lanciert und der Isländer wurde im Lauf auf Torwart Jasmin Buric vom polnischen Verteidiger gestoppt. Die Folge war ein Elfmeter für den FCB und der Spielausschluss für Kedziora. Für Shkelzen Gashi bot sich die erste Chance des zweiten Durchgangs, er scheiterte vom Penaltypunkt aus aber an Jasmin Buric.
SCHNELLES UMSCHALTEN Trotzdem hatten die beiden Trainer mit ihrer Aussage natürlich Recht. Denn die Überzahl erlaubte es dem FCB nun noch mehr Gefahr zu kreieren als zuvor. Den Score eröffnet hatte Michael Lang nach einer guten halben Stunde. Er traf im Anschluss an einen Eckball Luca Zuffis, am zweiten Pfosten stehend, zur Basler Führung. Die Polen hatten aber die passende Antwort auf diese Führung: Praktisch im Gegenzug, ebenfalls nach einem Corner, traf Denis Thomalla zum Ausgleich und die Partie begann praktisch von vorne.
Wie Urs Fischer es im Vorfeld angedeutet hatte, verstanden es die Gastgeber schnell von der Defensive auf die Offensive umzuschalten und kamen so im Ansatz immer wieder zu gefährlichen Aktionen, die Basler Abwehr war aber darauf vorbereitet. Die Gäste hatten die Partie soweit im Griff fielen aber auch nicht allzu oft durch gefährliche Angriffe auf.
ZWEI EINWECHSELSPIELER TREFFEN Nach dem Platzverweis wurde Lech Posen gar nicht mehr gefährlich und der FCB nutzte es geschickt aus, dass er mit einem Mann mehr auf dem Platz stand. Beide Tore im zweiten Durchgang fielen in der Schlussphase und mit hohen Bällen über die Abwehr hinweg. Und beide Male zeichneten sich Einwechselspieler für die Goals verantwortlich. Das 2:1 gelang Marc Janko auf Pass von Captain Marek Suchy, das 3:1 erzielte Davide Callà in der Nachspielzeit auf Pass von Taulant Xhaka. Ganz zum Schluss sah dieser noch eine Umstrittene rote Karte, doch es war zu spät im Spielverlauf, dass diese noch einen Einfluss auf das Resultat hätte haben können.
Mit diesem Erfolg haben die Basler das Tor zu den Play offs der Champions League weit aufgeschlagen, doch Fischer betonte: „Noch sind 90 Minuten zu bestreiten.“ Gespielt werden sie am kommenden Mittwoch um 20.15 Uhr im St. Jakob-Park.
DAS TELEGRAMM: KKS Lech Poznan – FC Basel 1893 1:3 (1:1) INEA Stadion. – 25‘478 Zuschauer. – SR Anthony Taylor (England). Tore: 34. Lang 0:1 (Zuffi). 35. Thomalla 1:1 (Pawlowski). 77. Janko 1:2 (Suchy). 93. Callà 1:3 (Callà).
Der FC Basel steht offenbar unmittelbar vor der Verpflichtung von Jean-Paul Boëtius von Feyenoord Rotterdam. Das 21-jährige Offensivtalent soll angeblich 2,5 Millionen Euro Ablöse kosten und wäre der Ersatz für den zu Dynamo Kiew abgewanderten Derlis Gonzalez. Von Christoph Kieslich
https://www.tageswoche.ch/de/2015_31/sport/694903/Der-FCB-reisst-seine-Anh%C3%A4nger-von-den-Sitzen.htm Der FCB reisst seine Anhänger von den Sitzen
Das 3:0 gegen den FC Sion war eine Demonstration des Potenzials beim FC Basel. Angeführt von einem brillanten Matias Delgado hat der Meister mit einer verblüffend geschlossenen Mannschaftsleistung einen makellosen Saisonstart perfekt gemacht.
Der 21-jährige holländische Offensivspieler mit surinamischen Wurzeln, Jean-Paul Boëtius, wechselt per sofort von Feyenoord Rotterdam, wo sein Vertrag noch bis 2016 lief, zum FC Basel 1893. Beim Schweizer Meister unterschrieb er am 3. August 2015 einen Vertrag über vier Jahre. Über die Ablösesumme haben die beiden Clubs Stillschweigen vereinbart.
Der in Rotterdam geborene Boëtius trat 2000 als Sechsjähriger dem Quartierclub H.O.V./D.J.S.C.R. Rotterdam bei, wechselte aber noch im gleichen Jahr in die Jugendakademie von Feyenoord. Am 28. Oktober 2012 debütierte er unter Trainer Ronald Koeman in der höchsten holländischen Liga, der Eredevisie, ohne zuvor je ein Aufgebot für die ersten Mannschaft erhalten zu haben. Dabei erzielte Boëtius beim 2:2 gegen Ajax Amsterdam sogleich sein erstes Tor zum zwischenzeitlichen 1:1. Bis zu seinem jetzigen Wechsel nach Basel absolvierte er für Feyenoord im nationalen und internationalen Wettbewerb 96 Spiele und erzielte dabei 20 Tore.
Am 5. März 2014 bestritt Boëtius sein bisher einziges Länderspiel für Hollands A-Nationalmannschaft. Er war bei einer 0:2-Testspielniederlage der Holländer vor 80‘000 Zuschauern im Stade de France von Paris während 73 Minuten im Einsatz. Für die verschiedenen Nachwuchs-Auswahlteams der Niederlanden bestritt er 25 Partien und schoss dabei vier Tore.
Nach Adrianus van Kraay, André Sitek, Robert Kok, Martinus van Duren und Marco Sas ist Jean-Paul Boëtius der sechste holländische Spieler, der für Rotblau spielen und dabei die Dressnummer 77 tragen wird.
fcb.ch
Zuletzt bearbeitet von Bamm Bamm; 03/08/201519:53.
Der FC Basel 1893 trifft am Mittwoch, 5. August 2015, im Rückspiel der 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League auf den KKS Lech Poznan (20.15 Uhr, St. Jakob-Park). Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel in Polen vor einer Woche steht dem FCB die Türe zu den Playoffs weit offen – aber der Schritt über die Schwelle fehlt noch. Darauf haben sowohl Trainer Urs Fischer als auch Captain Matías Delgado an der Vorschau-Medienkonferenz am Dienstag in aller Deutlichkeit hingewiesen. Ohne die Realität verkennen zu wollen: So ein 3:1-Sieg in einem Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation kann durchaus eine gewisse Gefahr bergen. Auf diesem Niveau – und verhältnismässig kurz vor dem Eintritt in den begehrten internationalen Clubwettbewerb – ist praktisch jedes Team fähig, am perfekten Tag ein solches Resultat noch zu drehen. Das sieht auch FCB-Trainer Urs Fischer so, weshalb er vor dem Rückspiel seiner Mannschaft gegen Lech Poznan deutlich betonte, dass noch nichts gewonnen sei: „Wir haben in Polen ein sehr gutes Resultat erzielt, aber verlieren können jetzt nur noch wir – Poznan kann nur noch gewinnen. Wir müssen so konzentriert ins Spiel gehen, als wäre noch gar nichts passiert – Ausruhen ist jedenfalls verboten!“
Unterstützt wird Fischer bei diesem Ansinnen von seinem Captain Matías Delgado: „Wir nehmen dieses Spiel in Angriff wie jedes andere auch, bereiten uns sehr seriös vor und messen dem 3:1 aus dem Hinspiel keinen zu grossen Wert bei“, so der Argentinier. „Klar, wir sind gut in die Saison gestartet und waren bis jetzt erfolgreich. Aber das muss nichts heissen, im Fussball kann es schnell gehen – wir müssen also aufpassen.“
FISCHERS WORTE, DELGADOS LÄCHELN Dass Delgado, anders als im Hinspiel, im St. Jakob-Park gegen Poznan zum Einsatz kommen wird, davon kann er ausgehen. Jedenfalls gab Trainer Urs Fischer im Unterschied zum Normalfall für einmal etwas mehr preis als sonst, was die Aufstellung anbelangt: „Ich bräuchte eine ziemlich gute Erklärung, wenn ich Matías nach dem starken Auftritt im Sion-Spiel nicht von Beginn weg bringen würde…“ Der Captain sass neben dran und schien seinem Lächeln nach zu urteilen jedes Wort seines Trainers verstanden zu haben.
Fehlen wird dem FCB hingegen nach wie vor Ivan Ivanov, der sich mittlerweile im Mannschaftstraining ganz langsam wieder an den Wettkampfrhythmus herantasten muss. Der am Montag neu verpflichtete Jean-Paul Boëtius ist noch nicht spielberechtig und Yoichiro Kakitani erholt sich weiterhin von seinem starken Bluterguss am Oberschenkel. Taulant Xhaka ist zudem nach der Roten Karte, die im Hinspiel gegen ihn ausgesprochen wurde, gesperrt. Alle anderen Spieler stehen dem FCB gegen Lech Poznan zur Verfügung, womit der Trainer einmal mehr vor der schönen Qual der Wahl steht.
Bis am Dienstagmittag waren rund 13‘000 Tickets für das Heimspiel gegen den polnischen Meister verkauft. Angesichts der guten und trotzdem spannenden Ausgangslage darf man hoffen, dass am Mittwochabend noch ein paar Zuschauer mehr den Weg in den St. Jakob-Park finden werden. Bis jetzt hat das in der laufenden Saison ja durchaus gelohnt.
GESTERN NACHMITTAG KEINE SENTIMENTALITÄTEN BEIM SPIEL GEGEN THUN AUTOR: CASPAR MARTI Am Mittwoch, 12. August 2015, trifft der FC Basel 1893 zuhause auf den FC Thun. In der 5. Runde der Raiffeisen Super League trifft Urs Fischer damit zum ersten Mal auf seinen ehemaligen Verein. Der FCB-Trainer beschäftigt sich aber lieber mit der Gegenwart, als mit Vergangenem. Zu Beginn des Vorschaugesprächs im Hinblick auf die Begegnung mit dem FC Thun ging es um die Personalien. Urs Fischer erklärte, dass Robin Huser mit der U18-Nationalmannschaft unterwegs sei, dass Davide Callà mit einer Verhärtung das Training habe abbrechen müssen und dass Yoichiro Kakitani wohl am Donnerstag wieder voll ins Mannschaftstraining integriert werden könne. Noch ein wenig länger wird dies bei Neuzugang Jean-Paul Boëtius dauern, der gemäss Fischer am kommenden Montag diesen Schritt machen könnte.
Dann kam die Rede auf den kommenden Gegner, der bis vor rund zwei Monaten noch Fischers Arbeitgeber gewesen war. „Natürlich ist ein Spiel gegen den eigenen ex-Club speziell“, erklärte der FCB-Trainer, „aber wie bereiten diese Partie wie jede andere vor. Wir wollen gewinnen, das ist zentral und spätestens beim Anpfiff ist die Vergangenheit vergessen. Dann geht es um drei Punkte.“
NUR DREI PUNKTE AUS VIER SPIELEN Das Spiel des FCT beschrieb Fischer als „dynamisch und aggressiv. Von den Spielern her, hat sich nicht viel verändert. Aber es gab einen Systemwechsel. Ciriaco Sforza lässt sich immer wieder etwas einfallen.“ Trotzdem ist den Berner Oberländern der Start in die neue Spielzeit nicht ganz nach Wunsch geglückt. Aus den ersten vier Spielen resultierte lediglich ein Sieg gegen den Aufsteiger, den FC Lugano. Verloren wurden die Partien gegen den Grasshopper Club (3:5), gegen den FC Luzern (0:1) und das Derby gegen den BSC Young Boys (1:3).
Urs Fischer hat aber auch fehelendes Wettkampfglück beim kommenden Gegner ausgemacht. Anders sieht das beim FCB aus: Aus den ersten vier Partien holten die Basler das Punktemaximum und waren dabei in erster Linie nicht auf Glück angewiesen. Bei den beiden Auswärtsspielen bewiesen Sie gar Moral und konnten beide Male einen Rückstand noch in einen Sieg umwandeln.
BESTER START SEIT ELF JAHREN MÖGLICH Sollte nun auch ein Sieg gegen den FC Thun gelingen, wäre dies der beste Saisonstart seit elf Jahren. „Es war ein sehr guter Start. Das wird uns vielleicht dann entgegenkommen, wenn es einmal nicht ganz so gut läuft wie jetzt“, meinte Fischer. Und der Start dürfte dem FCB Selbstvertrauen und Kraft geben für die kommenden Wochen, die doch sehr streng sein werden mit Reisen nach Genf, Lugano und Tel Aviv.
Der FC Basel 1893 dominierte das Spielgeschehen in der Partie gegen den Maccabi Tel-Aviv FC am Mittwoch, 19. August 2015. Trotzdem reichte es den Rotblauen nur zu einem 2:2-Remis. Die Gäste gingen entgegen dem Spielverlauf nach einer halben Stunde durch Eran Zahavi mit 1:0 in Führung. Die Reaktion auf diesen Rückstand liess aber nicht lange auf sich warten, knapp zehn Minuten später glich Matías Delgado per Foulpenalty aus. Auch in der Folge war das Heimteam dominierend und kam in der Schlussphase durch Breel Embolo hochverdient zur 2:1-Führung. In der Nachspielzeit war es aber wiederum Zahavi, der für die Gäste traf. Damit ging der FCB zum ersten Mal in dieser Saison nicht als Sieger vom Platz und es warten mindestens 90 schwierige Minuten auf die Basler im Rückspiel in Tel-Aviv nächsten Dienstag. Vielleicht wollten die Basler am Ende zu viel: Sie waren soeben hochverdient durch Breel Embolo, der ein wunderbares Zuspiel von Mohamed Elneny verwertet hatte, mit 2:1 in Führung gegangen. In der sechs Minuten dauernden Nachspielzeit suchten sie noch das 3:1 und die Gäste verdankten es ihrem Torwart Juan Pablo, der gegen Kopfbälle Shkelzen Gashis und Embolos gut reagierte, so dass dieses 3:1 leider nicht fiel.
Und dann kam eben diese letzte Szene des Spiels in welcher Eran Zahavi, der bereits die Führung der Gäste realisiert hatte, mit einem wunderschönen Kopfball das 2:2 erzielte. Wie schon das 1:0 fiel auch dieser Treffer vollkommen entgegen dem Spielverlauf. Doch der FCB muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er eine Grosszahl an gute Chancen nicht nutzte und wie heisst die alte Fussballerweisheit: Wer die Tore nicht macht, kassiert sie.
TOR VON HOEGH ABERKANNT Selten war dieses Sprichwort wohl zutreffender als an diesem Abend. Schon zu Beginn der Partie beim Stande von 0:0 hatten die Gastgeber ihre Möglichkeiten, aber der Ball wollte partout nicht ins Tor. Nach dem eher überraschenden Rückstand durch Zahavi kam dann aber eine Reaktion. Michael Lang erlief einen langen Ball Marek Suchys, spielte ihn quer auf Matías Delgado, der im Strafraum gefoult wurde und den fälligen Elfmeter gleich selbst verwandelte.
Pech hatte der FCB als Schiedsrichter William Collum ein Kopfballtor Daniel Hoeghs im Anschluss an einen Eckball aberkannte. Der Schotte hatte im Gerangel ein Foul des Dänen ausgemacht. „Meiner Meinung nach war es ein einwandfreies Tor von Hoegh. Aber ich will mich nicht mit Schiedsrichterentscheidungen aufhalten. Was mich stört ist , dass wir nach der Pause kurz den Faden verloren haben. Daran kann man als Trainer etwas ändern, an Schiedsrichterentscheidungen kann man das nicht“, so Fischer zu dieser Szene. Und so blieb es bis zur turbulenten Schlussphase beim für die Gäste eher schmeichelhaften 1:1. Und was dann passierte wurde ja bereits geschildert.
KLARE AUSGANGSLAGE Entschieden ist in diesem Duell natürlich noch nichts, aber der FCB hätte sich, an den Spielanteilen gemessen, aus dieser Partie eine bessere Ausgangslage für das schwierige Auswärtsspiel in Tel-Aviv vom kommenden Dienstag erarbeiten können. Zudem musste er noch den verletzungsbedingten Ausfall von Marc Janko verkraften. Genaueres konnte Fischer zu deren Verletzung kurz nach Spielende verständlicherweise noch nicht sagen. Am Tag danach gab es aber teilweise Entwarnung, der österreichische Nationalspieler hatte sich lediglich eine leichte Zerrung zugezogen.
DAS TELEGRAMM: FC Basel 1893 – Maccabi Tel-Aviv 2:2 (1:1) St. Jakob-Park. – 15‘620 Zuschauer. – SR William Collum (Schottland). Tore: 30. Zahavi 0:1 (Rikan). 39. Delgado 1:1 (Foulpenalty). 88. Embolo 2:1 (Elneny). 96. Zahavi 2:2 (Miha).
Maccabi Tel-Aviv: Juan Pablo; Shpungin , Ben Haim Tal I, Tibi, Ben Harush; Igiebor (71. Peretz), Alberman; Rikan (88. Miha), Zahavi, Ben Haim Tal II; Ben Basat (51. Mitrovic).
Bemerkungen: FCB ohne Kuzmanovic, Ivanov (beide verletzt) und Xhaka (gesperrt).. Ersatzbank FCB: Ajeti, Boëtius, Callà, Degen, Gashi, Samuel und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen:19. Elneny (Foul). 60. Suchy (Foul).70. Igiebor (Unsportlichkeit).77. Alberman (Foul). – 12. Janko scheidet verletzt aus. 74. Safari scheidet verletzt aus. 75. Tor von Hoegh wegen Foulspiel aberkannt.
Am Dienstag, 25. August 2015, steht für den FC Basel 1893 die wohl wichtigste Begegnung der laufenden Saison an. Er spielt in den Play-offs der UEFA Champions League gegen den Maccabi Tel-Aviv FC (20.45 MESZ, SRF 2). Nach dem 2:2 im Hinspiel wartet auf die Basler eine schwierige Aufgabe. Die Leistung, wenn auch nicht das Resultat, der Partie vor Wochenfrist lässt aber bei Urs Fischer viel Hoffnung aufkommen, dass diese Aufgabe gelöst werden kann. Die Ausgangslage vor dem dritten Rückspiel zwischen dem FCB und Maccabi Tel-Aviv innert zwei Jahren ist wohl die schwierigste für die Basler. Bisher konnten die Basler einmal mit einem 1:0-Vorsprung nach Israel reisen, das andere Mal mussten sie zuhause nach einem 0:0 in Israel antreten. Beide Male konnten sich die Basler durchsetzen. Jetzt ist die Ausgangslage schwieriger aber auch klar, der FCB muss gewinnen oder ein Unentschieden mit mindestens drei Toren erreichen, wie zum Beispiel beim ersten Auftritt im Bloomfield.
Urs Fischer wollte sich vor dem Spiel nicht mit einem negativen Szenario beschäftigen: „Wir sind hierhergekommen um uns für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Mit einem Scheitern werden wir uns im Vorfeld des Matchs nicht beschäftigen.“
FCB OHNE DELGADO, JANKO UND KUZMANOVIC Nicht einfacher wurde die Aufgabe durch die Verletzung von Matías Delgado, die einen Einsatz in Israel nicht zulässt. Mit dem FCB-Captain, Marc Janko und Zdravko Kuzmanovic muss der FCB-Trainer auf drei erfahrene Kräfte verzichten in dieser wichtigen Partie. Fischer ist aber überzeugt auch so eine schlagkräftige Truppe zusammenzuhaben: „Es stimmt, dass uns einige wichtige Akteure fehlen, aber ich bin sicher, dass wir elf Spieler auf den Platz bringen werden, die parat sein werden.“
Positiv stimmen Fischer einerseits der Erfolg in Lugano, der seiner Mannschaft Selbstvertrauen gegeben haben dürfte, andererseits aber auch die Leistung im Hinspiel: „Wir hätten im St. Jakob-Park auch früh in Führung gehen können. Dann wäre diese Partie vielleicht anders verlaufen. Maccabi hat aber einiges richtig gemacht. Die Israeli waren sehr effizient und haben ein gutes Resultat erreicht. Mit einer ähnlichen Leistung stehen die Chancen auf ein Weiterkommen aber sicher nicht so schlecht.“
WETTKAMPFGLÜCK ENTSCHEIDEND Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist in diesem Duell auch das Wettkampfglück. „Ohne dieses gewinnt man nicht im Fussball“ so Fischer. Im Hinspiel war es nicht auf Basler Seite, darauf zu zählen, dass es am Dienstag so sein wird, wäre aber natürlich auch vermessen.
Urs Fischer und seine Mannschaft haben auf alle Fälle einen Plan für das Spiel im Bloomfield, ob dieser aufgeht wird sich am Dienstag weisen. Immerhin hat sich der FCB in den bisherigen Duellen durchgesetzt und verloren hat er gegen Maccabi noch nie. Am Dienstag würde er aber vielleicht auch mit einem Remis ausscheiden. Es bleibt also abzuwarten, ob man sich auf Seiten des FCB doch noch mit dem schlechteren Szenario beschäftigen muss. Und es bleibt zu hoffen, dass er dies nicht wird.
Ja, das wars leider mit der CL. Zum Spiel: ich hatte nie das Gefühl, dass BEDINGUNGSLOS der Sieg gesucht wurde. Alles war eine Spur zu langsam, zu kontrolliert, nie wurde die Bremse vollständig gelöst und gefightet, dass es kein Morgen mehr gibt. Das Spiel war zum schauen irgendwie unbefriedigend. Ich hatte nach dem 1:1 nie das Gefühl, dass der FCB gewinnt. Es fehlte jemand im Mittelfeld, der das Heft in die Hand genommen hat, der Struktur ins Spiel bringt. Gefühlte 99% aller Angriffe wurden von den IV ausgelöst, davon 99% von Samuel und diese Angriffe waren stets gechippte Flanken an den 16er, die zu 99% eine leichte Beute der MTA-Abwehr waren. Davon ging keine Gefahr aus. Frustrierend war dabei, dass man als Zuschauer früh sah, dass das nicht funktioniert, die Mannschaft das aber nicht bemerkte und so weiter machte. MTA hat aus seinen Möglichkeiten das Beste gemacht und darf sich zu Recht über die Quali für die CL freuen. Heute trat die Mannschaft fair auf und wurde vom starken Schiri auch zu keinem Zeitpunkt bevorteiligt. Das 1:1 geht in Ordnung.
Wo hat der FCB das Weiterkommen verpasst: ganz klar im Hinspiel. Da fehlte einerseits das Glück (klare Benachteiligung durch den Schiri in mehreren Szenen, die ich hier nicht mehr aufzählen muss), auf der anderen Seite war man zu sorglos in der Defensive (wie übrigens heute beim 1:1 auch, was die Leistung von Hoegh aus dem Hinspiel etwas relativiert) und zu unerfahren im "Nach-Hause-Schaukeln" der Führung. Dann kam auch das Verletzungspech dazu. Mit Kuzmanovic, Delgado und Janko fielen wichtige und vor allem erfahrene Spieler aus, die den Unterschied hätten ausmachen können. Ich bin sicher, dass man mit diesen Spielern weiter gekommen wäre.
Aber so kann es gehen. Es kam alles zusammen: Pech, Unvermögen, eine schlechte Schiedsrichterleistung im Hinspiel und eine unglaubliche Effizienz des Gegners, der aus 4 Chancen 3 Tore macht.
Der FCB hat es dieses Mal nicht geschafft. Er wird weniger Einnahmen haben als in der CL. Das ist sicher schade, schadet dem Verein aber sicher nicht. Sollte Embolo verkauft werden, wird man die entgangenen Millionen sicher locker wieder reinholen. Womit ich beim positiven Aspekt dieses Ausscheidens bin:
Die Mannschaft wird jetzt noch hungriger sein, den Meistertitel zu holen. Die vielen neuen Spieler wollen in die CL. Zudem hat man die Chance, in der EL weit zu kommen mit dem Fernziel "Finale drhei" (lacht nicht). Und Embolo steht jetzt nicht mehr so im Schaufenster anderer Clubs und bleibt uns vielleicht noch ein wenig länger erhalten.
Last but not least ist es nur Fussball. Gratulation an MTA. Geniesst die CL. Ist eine tolle Sache, mal gegen Barca, ManU oder Bayern zu spielen. Freut mich für euren Verein und euer Land.
EIN HART ERARBEITETES UND VERDIENTES 3:1 GEGEN DEN FCZ
Der FC Basel 1893 gewann am herrlich sonnigen Sonntag, 30. August 2015, sein Heimspiel gegen den FC Zürich mit 3:1 (1:1). Die Mannschaft von Urs Fischer verdiente sich diesen Heimsieg mit einer sehr dominanten zweiten Hälfte, in welcher sie den Gästen praktisch keine Chancen mehr zugestand. Um den Vollerfolg zu erreichen mussten sich die Basler aber in Geduld üben, lange Zeit rannten sie immer wieder erfolglos an, ehe Shkelzen Gashi und Marc Janko erst in den letzten 20 Spielminuten die siegbringenden Tore schossen. Nun folgt die Nationalteam-Pause, das nächste FCB-Spiel findet am 12. September gegen St. Gallen wieder im St. Jakob-Park statt. Das, was der FCB am Sonntagnachmittag gegen den FCZ zeigte, nennt man einen optimalen Start: Bereits in der 5. Minute gingen die Basler im „Klassiker“ gegen die Zürcher mit 1:0 in Führung. Matías Delgado schlug einen Eckball in die Mitte, wo Marek Suchy noch knapp verpasste, neben ihm aber Michael Lang bereitstand um per Kopf einzunicken. Lang setzte sich dabei gleich gegen mehrere Verteidiger stark durch und stellte damit einmal mehr seine offensiven Qualitäten unter Beweis. Das Spiel war damit bestens lanciert.
Und der FCB war klar die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder versuchte das Heimteam mit der Führung im Rücken gefährlich in die Zone des Gegners vorzustossen. Vor allem wenn es über die Seiten ging, über die Flügel Shkelzen Gashi sowie den wirbligen und gut aufgelegten Jean-Paul Boëtius, kam Gefahr auf. Doch auf den letzten paar Metern fehlte bisweilen die Effizenz, so dass es beim 1:0 blieb. Der FCZ seinerseits spielte zwar gut mit, schaffte es aber bedeutend weniger als die Basler, in die Gefahrenzone des Gegners zu gelangen. In der 30. Minute hatten die Gäste die beste Chance, als Philippe Koch von der Grundlinie aus in die Mitte spielte, wo aber Daniel Hoegh mit der Brust zum Eckball klärte.
KURZER SPIELUNTERBRUCH WEGEN FLIEGENDER GEGENSTÄNDE Zu einem unschönen und vor allem unnötigen Intermezzo kam es dann nach knapp 40 gespielten Minuten: Schiedsrichter Hänni unterbrach die Partie und schickte die beiden Teams in die Kabinen, weil zum wiederholten Mal Gegenstände aus der FCZ-Kurve in Richtung Delgado flogen, als dieser versuchte einen Eckball zu treten. Einige Minuten später ging es weiter, und FCZ-Präsident Ancillo Canepa probierte die Anhänger seines Clubs dadurch zu beruhigen, dass er sich persönlich in ihre Mitte stellte. Das Spiel konnte danach ohne Unterbruch zu Ende geführt werden.
Allerdings lief es nicht ganz nach dem Gusto der Basler weiter, traf Zürichs Ivan Kecojevic doch in der 43. Minute auf Freistossflanke von Oliver Buff zum 1:1-Ausgleich. Nach der Pause zeigte der FCB aber eine beachtliche Reaktion darauf. Noch mehr als vorher dominierte das Team von Trainer Urs Fischer nun die Partie und führte die Zweikämpfte mit der nötigen und äusserste wirksamen Aggressivität. Es folgten einige wunderbare und vielversprechende Angriffe sowie gute Chancen für Delgado und Lang, doch der Führungstreffer wollte nicht folgen. Noch nicht.
ENTSCHEIDENDE TORE IN DEN LETZTEN 20 MINUTEN Es brauchte in der 71. Minute ein kluges Zuspiel von Luca Zuffi durch die Mitte und auf Shkelzen Gashi, der sich gegen zwei Zürcher an der Strafraumgrenze elegant durchsetzte und mit einem platzierten Flachschuss zum erlösenden 2:1 traf. Die Partie war mittlerweile so schwung- und stimmungsvoll, dass alles nach einem perfekten Fussballnachmittag im St. Jakob-Park aussah. Und daran änderte sich auch nichts mehr – im Gegenteil: Marc Janko wurde fünf Minuten vor Schluss von Alain Nef im Strafraum penaltywürdig behindert, der gefoulte Österreicher lief gleich selbst an und zeigte sich als souveräner Elfmeterschütze. Damit war das 3:1-Schlussresultat und der siebte Sieg im siebten Ligaspiel Tatsache.
Das freute auch FCB-Trainer Urs Fischer, der nach dem Spiel sagte: „Die erste Halbzeit war in Ordnung, was den Ballbesitz und den Willen der Spieler anbelangt. Leider waren wir aber auf den letzten 20 Metern nicht so effektiv, und fast aus dem Nichts hiess es dann plötzlich 1:1. Das tat weh, doch in der Pause haben wir besprochen, dass wir uns nicht von unserem guten Weg abbringen lassen würden. Die zweite Halbzeit war dann sehr gut, so dass man auch als Trainer einfach dasitzt und sehr grosse Freude daran hat, wie die Spieler das Geübte umsetzen und den Zuschauern eine tolle Partie bieten.“
DAS TELEGRAMM: FC Basel 1893 – FC Zürich 3:1 (1:1) St. Jakob-Park. – 30‘579 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni. Tore: 5. Lang 1:0 (Delgado). 43. Kecojevic 1:1 (Buff). 71. Gashi 2:1 (Zuffi). 85. Janko 3:1 (Foulpenalty).
Der FC Basel 1893 trifft am Samstag, 12. September 2015, auf den Tabellensiebten FC St. Gallen (20.00 Uhr, St. Jakob-Park). Knapp zwei Wochen sind seit dem letzten FCB-Spiel, das die Basler vor der Nationalmannschafts-Pause gegen den FC Zürich mit 3:1 gewannen, vergangenen. FCB-Trainer Urs Fischer hofft – auch dank erfolgreicher internationale Einsätze mehreren FCB-Nationalspieler – sofort wieder an den guten Rhythmus von vor dem Unterbruch anschliessen zu können. Im Klartext heisst das: Es wird der achte Sieg im achten Meisterschaftsspiel angestrebt. AN DER VORSCHAU-MEDIENKONFERENZ VOM FREITAG SPRACH FCB-TRAINER URS FISCHER UNTER ANDEREM ÜBER: … die Kadersituation beim FCB: „Die Verletzung von Adama Traoré trifft uns natürlich, er wird einige Zeit ausfallen. Es kommt noch hinzu, dass mit Behrang Safari ein weiterer Linksverteidiger angeschlagen ausfällt – er hat Schmerzen an der Achillessehne, die einen Einsatz im Moment leider nicht zulassen. Deshalb sind wir froh, dass wir Naser Aliji aus Vaduz zurückholen konnten, obschon er jetzt gegen St. Gallen noch nicht einsatzberechtig ist. Jean-Paul Boëtius hat zwar im heutigen Training nur dosiert mitgemacht, er ist aber nicht verletzt, sondern stünde theoretisch zur Verfügung. Aber er hat mit Hollands U21-Nationalteam zwei intensive Spiele absolviert und uns stehen drei sehr strenge Wochen bevor. Solche Dinge muss man immer berücksichtigen und die Spieler deshalb individuell beurteilen, der eine trainiert dann mal ein bisschen dosierter als der andere. Dafür ist etwa Zdravko Kuzmanovic seit Mittwoch wieder voll ins Mannschaftstraining integriert. Er hat vier Wochen lang sehr, sehr intensiv gearbeitet und jetzt beschwerdefrei mittrainiert. Das ist extrem positiv.“
… die Nationalmannschafts-Pause: „Wir haben uns mit allen Spielern gefreut, die mit ihren Nationalteams ein Erfolgserlebnis verzeichnen konnten. Da wird in der Kabine natürlich gratuliert, das ist selbstverständlich. Es kann für uns nur gut sein, wenn unsere Nationalspieler sich mit ihren Teams für die Europameisterschaft qualifizieren – das gibt Selbstvertrauen, das sich auch auf den FC Basel überträgt. Diejenigen, die hierblieben, konnten am vergangenen freien Wochenende für einmal etwas durchatmen. Das tat allen sehr gut, auch mir – obschon der Fussball einen natürlich nie ganz loslässt, es fanden ja diverse EM-Qualifikationsspiele statt, die es zu schauen gab… (schmunzelt). Nach dem Wochenende hatten wir dann, mit der Unterstützung von einigen Nachwuchsspielern, eine sehr gute Trainingswoche. Die Jungs haben sich hervorragend eingesetzt, so dass wir den Trainingsbetrieb trotz der Nationalmannschafts-Pause gut aufrechterhalten konnten.“
… den FC St. Gallen: „Wir bringen jedem Gegner den gleichen Respekt entgegen, so auch dem FC St. Gallen. Aber mir geht es effektiv darum, auf meine Mannschaft zu schauen. Ich erhoffe mir, dass wir sofort wieder den Rhythmus aufnehmen können, den wir vor dem Unterbruch hatten – das wird die Herausforderung für uns. Natürlich haben wir den Gegner beobachtet und uns einige Punkte notiert, die wichtig sind gegen die Ostschweizer. Die Situation des FC St. Gallen betreffend Trainersuche möchte ich nicht kommentieren, da bin ich viel zu weit weg. Ich glaube auch nicht, dass dies einen Einfluss auf das Spiel gegen uns hat, wir bereiten es jedenfalls ganz normal und mit der vollen Aufmerksamkeit vor, als wäre alles beim Alten.“
Im achten Spiel der Saison 2015/2016 fuhr der FC Basel 1893 am Samstag, 12. September 2015, gegen den FC St. Gallen den achten Sieg ein. Sehen Sie sich im Video die Höhepunkte der Partie gegen die Ostschweizer noch einmal an.
Mit dem Auswärtsspiel gegen den BSC Young Boys am Mittwoch, 23. September 2015, geht für den FC Basel 1893 das erste Viertel der Raiffeisen Super League 2015/2016 zu Ende. Bisher konnten die Basler alle ihre Partien gewinnen und diese Serie wollen sie in Bern natürlich fortsetzen. YB zeigte aber zuletzt unter dem neuen Trainer Adolf Hütter eine Aufwärtstendenz. „Abgerechnet wird am Schluss und nicht nach einem Viertel“, sagte Urs Fischer beim Vorschaugespräch im Hinblick auf die Begegnung mit den Young Boys. Mit dem Spiel in Bern geht das erste Viertel der Meisterschaft zu Ende und alle Teams werden einmal gegen jedes andere gespielt haben. Weder die Rekordserie des FCB aus dem Jahr 2003, als die Rotblauen 13 Siege zum Beginn der Meisterschaft aneinanderreihten noch die Tatsache, dass man bei einem Erfolg in Bern gegen jedes Team einmal gewonnen hätte, seien aber ein Thema in der Mannschaft.
Solche Zahlenspielereien interessieren Fischer nicht, sondern nur die Vorbereitung auf das kommende Spiel. Die Partie gegen die Young Boys, wird wie jede andere in Angriff genommen – mit einer kleinen Ausnahme: Weil im Stade de Suisse Kunstrasen verlegt ist, trainierten die Rotblauen in dieser Woche auch auf solchem. „Es ist natürlich speziell, weil nur zwei Teams in der Super League zuhause auf Kunstrasen antreten. Aber man kann sich fragen, ob man lieber auf einem Kunstrasen oder auf einem Platz wie in Lugano spielt? Technische gut beschlagenen Spielern sollte der Kunstrasen sowieso entgegenkommen, die Belastung für die Gelenke ist aber höher “, so Fischer zur Unterlage beim Spiel am Mittwoch.
SAFARI UND TRAORÉ FEHLEN Fehlen werden Fischer in Bern mit Sicherheit die beiden Linksverteidiger Behrang Safari und Adama Traoré, die verletzt sind. Ob er nun den zurückgeholten Naser Aliji, der im Cup einen guten Einstand feierte, oder Michael Lang auf dieser Position spielen lassen will oder sich gar noch eine andere Möglichkeit für die Besetzung des linken Aussenverteidigers ausdenken wird, wollte er aber am Dienstag noch nicht verraten.
Beim Gegner hat der FCB-Trainer eine aufsteigende Tendenz ausgemacht: „So viel hat sich im Spiel der Berner nach dem Trainerwechsel nicht verändert. Hütter hatte ja auch nicht sehr viel Zeit zur Verfügung. Aber die Siege gegen Vaduz und gegen Chiasso im Cup haben dieser Mannschaft sicher Selbstvertrauen verliehen. Ich lege den Fokus sowieso mehr auf die eigene Mannschaft.“ Im Spiel dieser sieht er trotz der makellosen Bilanz noch Verbesserungspotential: „Man kann immer das eine oder andere verbessern und wir versuchen das auch in Videos aufzuzeigen, das Entscheidende geschieht aber auf dem Platz – in den Trainings. Und da fehlt uns im Moment schlicht die Zeit wegen der englischen Wochen.“
NEUN SIEGE IN NEUN SPIELEN GAB ES ERST EINMAL Mit diesen geht es jetzt auch vorerst weiter bis zum Auswärtsspiel beim FC Zürich vom übernächsten Sonntag – dann kommt eine Pause wegen der Spiele der Nationalmannschaft. Jetzt folgt aber zuerst der Abschluss des ersten Meisterschaftsviertels und auch wenn es in der Mannschaft kein grosses Thema ist: Neun Siege in den ersten neun Spielen, das erreichte seit der Einführung der Super League, nur der FC Basel, als er 2003 seine Rekordserie aufstellte.
Wenn der FC Basel 1893 am Donnerstag, 1. Oktober 2015, im zweiten Gruppenspiel der UEFA Europa League auf den KKS Lech Poznan trifft (19.00 Uhr, St. Jakob-Park), ist es das Duell des Ersten der Super League mit dem Letzten der polnischen Ekstraklasa. In der Meisterschaft konnten die Polen seit der letzten Begegnung mit dem FCB anfangs August keine Partie mehr gewinnen. FCB-Trainer Urs Fischer warnt aber davor die Tabellen als Gradmesser für die nächste Aufgabe zu nehmen. Der polnische Meister tut sich derzeit schwer in der heimischen Meisterschaft: Lediglich fünf Punkte gewann Lech Posen in den ersten zehn Runden, der letzte Sieg in der Ekstraklasa datiert vom 25. Juli, also noch von vor dem ersten Aufeinandertreffen mit dem FCB in dieser Saison. Seither gab es Vollerfolge für die Posener nur noch im Cup und in der Qualifikation für die Europa League, wo sie den Videoton FC mit 3:0 und 1:0 besiegten. Im ersten Spiel der Gruppe I gab es gegen Os Belenenses ein torloses Remis.
Anders läuft es beim FCB, der musste vor einer Woche in Bern seine erste Niederlage verkraften, konnte diese Scharte aber umgehend im Heimspiel gegen den FC Lugano auswetzen. Nach den zwei Siegen des FCB über die Polen in der Qualifikation für die UEFA Champions League scheint die Angelegenheit für die Partie im St. Jakob-Park klar: Der FCB ist klarer Favorit.
LECH HAT PECH Urs Fischer warnt aber davor lediglich das Papier als Massstab zu nehmen: „Ich habe einige Spiele von Lech Poznan gesehen. Dabei waren die Posener oft spielbestimmend, hatten viel Ballbesitz und einige Chancen. Momentan fehlt ihnen das Wettkampfglück, oft verloren sie mit nur einem Tor Unterschied. Es war viel Pech dabei.“
Rund zwei Monate ist es her, dass sich die beiden Teams in der Champions-League-Qualifikation gegenüberstanden. Der FCB nahm diese erste Hürde im Europacup ohne grössere Probleme, mit einem 3:1-Auswärtssieg und einem 1:0-Erfog zuhause. Überzeugender war dabei der Auftritt in Polen, aber das will nichts heissen: „Ich glaube man kann diese zwei Situationen nicht miteinander vergleichen. Das letzte Mal standen wir uns in einem K.O.-Duell gegenüber und jetzt in einer Gruppenphase. Beim Heimspiel hatten wir mit dem 3:1-Auswärtssieg ein hervorragendes Resultat im Rücken und konnten abwarten. Dieses Mal wir das anders sein“, so Fischer.
SECHS FCB-SPIELER NICHT DABEI Anders als vor zwei Monaten sieht es auch in der Personalsituation aus: Urs Fischer muss beim ersten Heimspiel in der Europa League auf nicht weniger als sechs Spieler verzichten: Jean-Paul Boëtius, Matías Delgado, Daniel Hoegh, Behrang Safari und Adama Traoré sind verletzt und Naser Aliji nicht spielberechtigt, weil er nach seiner Rückkehr nicht mehr für die Europa League qualifiziert werden konnte. Gleich drei Spieler, die auf Links verteidigen könnten fehlen also im Spiel gegen Poznan. Philipp Degen, Michael Lang und Taulant Xhaka verbleiben somit für die Positionen der beiden Aussenverteidiger. Das will aber nichts heissen, denn vielleicht wartet Fischer, wie im Spiel in Florenz, mit einer Überraschung auf: Dort liess er mit einer Dreierbwehr spielen.
Wie die Mannschaft auch immer auflaufen wird, die Prinzipien des Spiels werden sich nicht ändern und Urs Fischer betonte schon oft, dass er sich nicht allzu sehr vom Gegner beeinflussen, sondern seine Mannschaft ihr eigenes Spiel aufziehen lassen will. Das hat bisher sehr gut geklappt. „Wir haben sicher Selbstvertrauen, da wir unsere Erfolgsmomente hatten“, erklärte Davide Callà am Mittwochnachmittag. Und da liegt vielleicht der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams, die sich am Donnerstag duellieren, womöglich ist das aber ein ganz entscheidender.
GESTERN NACHMITTAG CHANCE DAS TOR ZU DEN 1/16-FINALS WEIT AUFZUSTOSSEN AUTOR: CASPAR MARTI Am Donnerstag, 22. Oktober 2015, tritt der FC Basel 1893 zuhause gegen Os Belenenses an (19.00 Uhr, St. Jakob-Park). Die Rotblauen könnten im Spiel gegen die Portugiesen einen entscheidenden Schritt in Richtung 1/-16-Finals der UEFA Europa League machen, allerdings ohne Stammtorhüter Tomas Vaclik, der sich im Wallis eine Verletzung zugezogen hat. Urs Fischer erwartet einen tief stehenden Gegner, der auf Konterchancen lauert. Auf gleich drei Aussenverteidiger wird Urs Fischer bei der womöglich wegweisenden Partie gegen Os Belenenses verzichten müssen. Dass Naser Aliji nicht spielberechtigt sein wird, war schon lange klar. Adama Traoré sollte genauso wie Innenverteidiger Daniel Hoegh, demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können, wird aber gegen Belenenses sicher noch fehlen. Nun wurde auch noch bekannt, dass Philipp Degen wegen Schulterproblemen, die wahrscheinlich eine Operation notwendig machen werden, für längere Zeit ausfallen wird. „Er wird uns voraussichtlich bis Ende Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Fischer.
Auch Jean-Paul Boëtius wird vorerst nicht spielbereit sein und Ivan Ivanov sowie Veljko Simic befinden sich weiterhin im Aufbau. Dazu findet sich jetzt auch Torwart Tomas Vaclik noch auf der Verletztenliste. „Er hat beim Spiel im Sion einen Schlag aufs Knie erhalten. Die Flüssigkeit konnte zwar aus demselben entfernt werden, aber ein Einsatz am Donnerstag wäre ein zu grosses Risiko“, erklärte Fischer, „wir haben jedoch auch vollstes Vertrauen in Germano Vailati und Mirko Salvi.“ Ob Vaclik am Sonntag gegen den BSC Young Boys wieder spielen kann, ist im Moment noch nicht abzusehen. Mehr dazu erfahren Sie auf fcb.ch, wenn endgültige Resultate vorliegen.
SAFARI UND SAMUEL ZURÜCK Immerhin konnte der FCB-Trainer ankündigen, dass Behrang Safari wieder bereit sei für einen Einsatz. So stehen ihm mit Michael Lang und eben Safari zwei gelehrte Aussenverteidiger zur Verfügung. Walter Samuels Achillessehnenprobleme sind auch so weit abgeklungen, so dass der Argentinier gegen Belenenses spielen könnte. Und Manuel Akanji drängte sich am Sonntag in Sion für einen weiteren Einsatz auf. So hat der FCB-Trainer zumindest in der zentralen Verteidigung mehrere Möglichkeiten aufzustellen.
Den Gegner aus Portugal erwartet er sehr defensiv: „Belenenses spielt kompakt und ist sehr gut organisiert. Die grosse Stärke im Spiel von den Portugiesen ist das Umschalten von der Defensive auf die Offensive. Sie haben sehr schnelle Spieler auf den Flügeln und werden wahrscheinlich auf Konter lauern.“ „Das ist in der Europa League gar nicht viel anders als in der Meisterschaft“, legte Birkir Bjarnason seine Sicht der Dinge dar, „die Gegner stehen sehr tief und warten auf Konter. Aber wir sind darauf vorbereitet.“
„MÜSSEN UNS FAVORITENROLLE STELLEN“ Mit einem Sieg gegen Belenenses könnte der FCB einen entscheidenden Schritt in Richtung 1/16-Finals in der Europa League machen. Endgültig entschieden sein wird aber auch Donnerstabend noch nichts: „Mit einem Sieg wären wir wohl mit einem und dreiviertel Beinen im 1/16-Final, aber das spielt keine Rolle. Ich glaube nicht, dass meine Mannschaft dadurch stärker motiviert ist. Schliesslich wollen wir immer gewinnen und an unsere Leistungsgrenze gehen“, äusserte sich Fischer zur Ausgangslage.
Nach Abschluss der dritten Runde am Donnerstagabend wird man einen Eindruck von jedem Gegner gewonnen haben und die Tabelle wird nochmals Aussagekräftiger sein als zuvor. Im Moment präsentiert sich diese optimal für den FCB mit fünf Punkten Vorsprung auf den dritten Platz, der das Ausscheiden bedeutet. Mit diesem Szenario muss man sich auf Basler Seite momentan nicht beschäftigen, damit es so bleibt muss der FCB am Donnerstag den nächsten Schritt tun oder wie es Urs Fischer sagte: „Wir müssen uns unserer Favoritenrolle bewusst sein und uns dieser auch stellen.“ Und für einen Sieg, muss er ihr noch gerecht werden.
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