Handball-Bundesliga, 4. Spieltag
Knappes Nordderby! Flensburg schlägt Kiel

Der deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt hat das von starken Defensivreihen geprägte 98. Nordderby gegen Rekordmeister THW Kiel mit 26:25 (15:13) für sich entschieden und mit dem prestigeträchtigen Sieg im 1000. Bundesligaspiel der Klubgeschichte auch die Tabellenführung erobert. Am Abend bezwang Göppingen Erlangen.

Die Partie vor den 6300 Zuschauern in der ausverkauften Flensburger Arena brauchte keine lange Anlaufzeit. Nach dem zwischenzeitlichen 8:8 sorgten die Kieler mit einem 3:0-Zwischenspurt für das 11:8 (19.). SG-Trainer Maik Machulla reagierte und stellte Johannes Golla neben Abwehrchef Tobias Karlsson ins Deckungszentrum. Auch im Angriff sorgte der Neuzugang von der MT Melsungen für Impulse. Seine zwei Treffer vor der Pause trugen dazu bei, dass die SG in ihrem 1000. Bundesligaspiel in der 29. Minute mit 15:12 in Führung lag.

THW-Coach Alfred Gislason brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Harald Reinkind im rechten Rückraum, nachdem zuvor weder Steffen Weinhold noch Marko Vujin bei seinen ersten Einsatzminuten in dieser Saison genügend Durchschlagskraft entwickelt hatten. Der Norweger Reinkind erzielte gleich die beiden ersten Treffer der Kieler, blieb anschließend aber ohne weiteres Tor. Mit einer Parade gegen Pekeler sicherte SG-Keeper Benjamin Buric in der letzten Minute den Sieg.

Beste Schützen waren auf Seiten der Flensburger Holger Glandorf und Hampus Wanne (je 5 Tore), für Kiel traf Nationalspieler Hendrik Pekeler sechs Mal.

Mike Machulla, der Trainer der SG Flensburg-Handewitt, äußerte sich im Anschluss wie folgt: "Wir haben heute den Heimvorteil gehabt, das hat man gespürt. Die Fans haben uns in der zweiten Halbzeit als die Beine schwer waren getragen. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir öfter die Möglichkeit, auf vier oder fünf Tore wegzugehen. Da haben wir viele Bälle verworfen. Hinten hatten wir aber Buric drin. Am Ende war es dann noch eine Zitterpartie. Wir sind einfach nur glücklich, dass wir die zwei Punkte haben. Ich bin stolz auf die Jungs."

Enttäuscht zeigte sich derweil sein Gegenüber Alfred Gislason, der Coach der Kieler: "Es gab ein paar Knackpunkte. In der ersten Halbzeit liegen wir klar vorne und machen dann drei Fehler hintereinander. Da bringen wir die Flensburger wieder mit Selbstvertrauen zurück ins Spiel. Wir haben immer wieder mal ein paar Fehler zu viel gemacht. Das darf man in so einem Derby nicht machen."

Dank Zelenovic: Göppingen jubelt gegen Erlangen

Im Schatten des Topduells gewann am Abend Frisch Auf Göppingen mit 25:24 (13:11) beim HSC Erlangen. Treffsicherster Werfer für den viermaligen EHF-Cup-Sieger war Nemanja Zelenovic, der Neuzugang erzielte sieben Tore, darunter das entscheidende 25:24 wenigen Sekunden vor der Schlusssirene. Für Erlangen traf Christoph Steinert mit sechs Toren am häufigsten.

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