Alles auf Anfang: Süß zieht in erste K.-o.-Runde ein

Nantes. Seine Erleichterung und die des Betreuerteams war fast greifbar. Christian Süß (Foto, mit Herren-Bundestrainer Richard Prause) bleibt weiter im Rennen um eines der elf begehrten Peking-Tickets bei der europäischen Olympia-Qualifikation im französischen Nantes. Am frühen Nachmittag besiegte der 22-jährige Düsseldorfer im dritten und letzten Spiel der Vorrundengruppe D den Esten Aleksandr Smirnov und stellte damit die Weichen zum Einzug in die erste Hauptrunde. Süß meinte anschließend: "Ich war zwar favorisiert, aber das heißt bei diesem Turnier ja nicht viel. Zudem stand ich unter einem gewissen Druck, denn ich musste ja unbedingt gewinnen, um weiter zu kommen. Mit dieser Ausgangsposition ist solch ein klarer Erfolg schon ein ordentliches Ergebnis - ich war ganz gut drauf heute. Jetzt bin ich jedenfalls froh, dass ich in der zweiten Stufe stehe und nun um die Olympiatickets spiele."

Die Aufgabe gegen die Nummer 449 der Weltrangliste löste Süß konzentriert und souverän, sein Blick war danach jedoch auf den Nebentisch geheftet. Denn vom Ergebnis der Partie Evgueni Chtchetinine (Weißrussland) und Tiago Apolonia aus Portugal hing auch sein sportliches Schicksal in Nantes ab. Bei einem 4:2-Sieg des weißrussischen Abwehrkünstlers hätten die Balldifferenz Süß', Chtchetinines und Apolonias über Weiterkommen und Ausscheiden entschieden. Mit dem 4:1-Erfolg Chtchetinines manifestierte dieser jedoch trotz seiner gestrigen Niederlage gegen den Deutschen seinen Gruppensieg aufgrund der besseren Spieldifferenz. Süß zieht als Zweiter in die erste K.-o.-Runde ein, die morgen beginnt. Die Auslosung dafür ist heute Abend um 19 Uhr.

"Nun geht das Turnier richtig los"

Herren-Bundestrainer Richard Prause zollte der Leistung des Düsseldorfers Respekt, dachte aber mehr noch an den morgigen Tag: "Mit 4:0 muss man solch ein wichtiges Spiel erst einmal gewinnen. Christian hatte heute seinen Gegner zu jeder Zeit fest im Griff. Wir sind nun sehr gespannt, was am Abend die Auslosung zum K.-o.-System für uns bringt. Ab morgen geht das Turnier richtig los." Dann kämpfen je 32 Athleten bei Herren und Damen in vier Viertelfinalfeldern im K.-o.-System um die ersten vier Peking-Plätze. Die Sieger der Achterfelder sind qualifiziert. Alle Verlierer bekommen noch zwei weitere Chancen im Turnier.

Um 18 Uhr drücken die Vertreter des Deutschen Tischtennis-Bundes im Palais des Sports Beaulieu Zhenqi Barthel die Daumen. Die Holsterhausenerin benötigt gegen die moldawische Defensivspielerin Elena Mocrousov einen Sieg, um morgen ebenfalls noch im Turnier zu stehen.