Zwischen Premier League und First Division 1993–2004
Saisondaten 1993–2004

Nottingham Forest erlebte in dieser Zeit starke personelle Veränderungen. Nachdem bereits 1991 Steve Hodge zu Leeds United gewechselt war, verließen 1992 Des Walker (Sampdoria Genua) und Teddy Sheringham (Tottenham Hotspur) den Verein. Die Rückkehr von Neil Webb nach drei Jahren bei Manchester United konnte diese Abgänge nicht kompensieren, zumal er aufgrund von Verletzungen weit von seiner alten Form entfernt war. Nach dem Abstieg 1993 verpflichtete ManUtd den aufstrebenden irischen Nationalspieler Roy Keane (40 Spiele/6 Tore) und Nigel Clough (42 Spiele/10 Tore) wechselte nach neun Jahren bei Forest zum FC Liverpool. Dafür gelang vor Saisonbeginn 1993/94 mit der Verpflichtung des 22-jährigen Stan Collymore von Southend United ein echter Transfercoup, der entscheidend dazu beitrug, dass die erste Saison in der Football League First Division vorerst auch Forests letzte war. Mit Platz zwei hinter Crystal Palace gelang der direkte Wiederaufstieg in das Oberhaus des englischen Fußballs. Collymore gelangen in nur 27 Spielen 19 Tore und damit die mit Abstand beste Torausbeute. Auch Scot Gemmill mit 8 Toren und Neuzugang Colin Cooper aus Millwall mit 7 Toren spielten eine sehr gute Saison. Brian Laws, der in der Liga nur selten zum Einsatz gekommen war, wechselte als Spielertrainer zu Grimsby Town.

Nachfolger von Brian Clough wurde 1993 der ehemalige Forest-Spieler Frank Clark, der 1978 Mitglied der Meistermannschaft gewesen war.[2] Clark hatte zuvor als Trainer und später als Sportdirektor beim unterklassigen Verein Leyton Orient agiert.

Die Rückkehr in die Premier League 1994/95 konnte mit Platz drei hinter Meister Blackburn Rovers und Vizemeister Manchester United noch zusätzlich gefeiert werden. Stan Collymore erzielte 22 Ligatore und konnte sich als einer der Top-Scorer der Liga auszeichnen, er verließ Forest jedoch nach der Saison für 8,5 Millionen Pfund in Richtung FC Liverpool. Der vor der Saison aus Italien von US Foggia gekommene niederländische Nationalspieler Bryan Roy schoss 13 Tore und erwies sich damit als idealer Sturmpartner von Collymore. Auch Stuart Pearce mit 8 Toren in 36 Spielen gelang ein sehr gutes Jahr.

In der Meisterschaft reichte es 1995/96 zu Platz neun und im UEFA-Pokal 1995/96 konnte Forest nach Siegen über Malmö FF, AJ Auxerre und Olympique Lyon das Viertelfinale erreichen. Dort war jedoch der FC Bayern München eine Nummer zu groß und nach einem 1:2 in München, gab es im Rückspiel im City Ground eine 1:5-Niederlage. Bayern gewann später das Finale gegen Girondins Bordeaux um Zinédine Zidane. Dies blieb bis heute die letzte Teilnahme am Internationalen Wettbewerb für Forest. An der im Juni in England stattfindenden Fußball-Europameisterschaft 1996 nahmen mit Stuart Pearce und Steve Stone für England, sowie Scot Gemmill für Schottland drei Forest-Spieler teil. Auch sie konnten nicht verhindern, dass die Saison in der Premier League 1996/97 wieder eine ganz bittere für die Fans werden sollte. Als Tabellenletzter mit nur sechs Siegen in 38 Spielen stieg die Mannschaft erneut in die Zweitklassigkeit ab. Bereits während der Saison wechselte Bryan Roy zu Hertha BSC, der als Ersatz verpflichtete walisische Nationalstürmer Dean Saunders von Galatasaray Istanbul konnte sich nicht als die erhoffte Verstärkung erweisen. Pierre van Hooijdonk erzielte nach seiner Verpflichtung kurz vor Saisonende von Celtic Glasgow in acht Spielen nur ein Tor und war damit im Kampf gegen den Abstieg nicht die erhoffte Hilfe. Trainer Frank Clark wurde nach einer 2:4-Niederlage am 17. Spieltag beim FC Liverpool durch Stuart Pearce ersetzt. Forest verzeichnete zu diesem Zeitpunkt erst einen Saisonsieg, dieser wurde zudem bereits am ersten Spieltag erzielt. Die Mannschaft startete unter Spielertrainer Pearce hoffnungsvoll mit vier Siegen in sechs Spielen, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten und eine Serie von Unentschieden besiegelte schlussendlich den Abstieg. Am Ende der Spielzeit entschied sich auch Stuart Pearce nach dem zweiten Abstieg innerhalb weniger Jahre den Verein zu verlassen. Er wechselte mit 35 Jahren zu Newcastle United.

Neuer Trainer der Mannschaft wurde 1997 Dave Bassett[2], der zuvor Trainer bei Crystal Palace gewesen war. Bassett gelang mit seinem neuen Team eine sehr erfolgreiche Saison, die im erneuten direkten Wiederaufstieg gipfelte. Forest gewann die Zweitligameisterschaft vor dem FC Middlesbrough, was vor allem am überragenden Sturmduo Pierre van Hooijdonk (41 Spiele/29 Tore) und dem bereits 1995 als Ersatz für Collymore verpflichteten Kevin Campbell (42 Spiele/23 Tore) lag[2], die zusammen 52 von 82 Toren erzielten. Das Duo wurde jedoch nach der Saison durch den Verkauf von Campbell zu Trabzonspor auseinandergerissen. Mit Mannschaftskapitän Colin Cooper nach Middlesbrough verließ ein weiterer zentraler Spieler die Mannschaft. Van Hooijdonk bestand am Saisonende auf einer Vereinbarung mit dem Vorstand, den Verein bei einem passenden Angebot verlassen zu dürfen und erwies sich nach seinem erzwungenen Verbleib in der folgenden Saison als Enttäuschung, ehe er den Verein in Richtung Vitesse Arnheim verließ.

Die Rückkehr in die Premier League 1998/99 stand infolgedessen unter keinem guten Stern. Aus Protest gegen den Verkauf von Campbell und Cooper erklärte sich van Hooijdonk erst am 12. Spieltag wieder bereit für Forest aufzulaufen. Trainer Dave Bassett, der als Ersatz für Campbell und van Hooijdonk auf die Nachwuchshoffnung Marlon Harewood sowie die Neuzugänge Jean-Claude Darcheville von Stade Rennes und Dougie Freedman von den Wolverhampton Wanderers setzte, scheiterte mit diesem Konzept. Nach nur zwei Siegen in 20 Ligaspielen und der 0:1-Niederlage in der dritten Runde des FA Cup 1998/99 gegen den FC Portsmouth wurde Bassett entlassen. Mit Ron Atkinson übernahm für den Rest der Saison ein sehr erfahrener Trainer. Im zweiten Spiel unter Atkinson gelang der Mannschaft endlich wieder ein Sieg durch ein 1:0 beim FC Everton. Das darauffolgende Spiel im heimischen City Ground zeigte jedoch, dass die Probleme der Mannschaft nicht nur der geschwächten Offensive geschuldet waren. Forest unterlag zu Hause dem späteren Meister Manchester United mit 1:8. Dem Norweger Ole Gunnar Solskjær gelangen dabei in den letzten zehn Minuten vier Tore. Drei Siege in den letzten drei Spielen gelangen erst, als bereits alles zu spät war und Forest als Tabellenletzter nun auch erstmals einen direkten Wiederabstieg hinnehmen musste. Bereits im Laufe der Saison verließen auch noch Scot Gemmill mit Richtung FC Everton und nach dem Abstieg der ausgeliehene Jean-Claude Darcheville den Verein und Nottingham Forest stand damit vor einem Neuanfang.

David Platt schaffte zwischen 1999 und 2001 mit Forest nicht die Rückkehr in die Premier League
Aufgrund der zahlreichen Spielerabgänge zählte Forest beim erneuten Antritt in der zweithöchsten englischen Spielklasse nicht zum Favoritenkreis. Neuer Trainer war der ehemalige englische Nationalspieler David Platt, der in der Saison zuvor wenig erfolgreich seine Trainerkarriere in der Serie A bei Sampdoria Genua gestartet hatte. Platt verpflichtete mehrere Spieler von denen jedoch nur die wenigsten überzeugen konnten. Stürmer Stern John kam für 1,5 Millionen Pfund aus den USA von Columbus Crew, wo er im Vorjahr Torschützenkönig der MLS geworden war. Platt brachte zudem drei italienische Spieler aus der Serie A mit, die allesamt als Fehleinkäufe verbucht werden mussten. Der zu Saisonbeginn ausgeliehene Ian Wright schoss in zehn Spielen fünf Tore, musste dann jedoch zu West Ham United zurückkehren. In der Rückrunde bestritt der vom FC Chelsea ausgeliehene John Terry sechs Spiele für den Verein. Am Saisonende 1999/2000 stand lediglich Platz 14 zu Buche, die Mannschaft hatte in keiner Phase der Saison etwas mit den Aufstiegsplätzen zu tun. Torhüter Mark Crossley der während der Saison seinen Platz an Dave Beasant verloren hatte, wurde aufgrund der finanziellen Problemen des Vereins an den FC Middlesbrough verkauft. Steve Chettle war bereits in der Hinrunde an den FC Barnsley verliehen worden und kurz darauf fest nach Barnsley gewechselt.

Die Saison 2000/01 lief nur unwesentlich besser für Forest und wurde mit Platz 11 abgeschlossen. Der aus der eigenen Jugend kommende Andy Reid bestritt seine ersten Spiele im Profibereich und konnte bereits sein großes Talent andeuten. David Platt musste nach Saisonende seinen Platz räumen, Nottingham Forest hatte in den zwei Jahren unter ihm den Wiederaufstieg nicht erreicht, zudem hatte seine Transferpolitik die finanziellen Probleme des Vereins weiter verschärft.

Als neuer Trainer übernahm Paul Hart, der in den letzten Jahren Jugendtrainer im Verein gewesen war und mit der Mannschaft von Nottingham Forest im Vorjahr die A-Jugendmeisterschaft in England gewonnen hatte. Mehrere Spieler aus dem Kader rückten in die Profimannschaft auf und fanden dort mit Paul Hart einen Trainer der sich ihrer Stärken bewusst war. Neben Andy Reid konnte sich auch Jermaine Jenas als Stütze im Profibereich profilieren. Der aus Deutschland stammende Nachwuchsspieler Eugen Bopp kam zumindest regelmäßig zum Einsatz. Die Spielzeit 2001/02 verlief auch aufgrund der fehlenden Erfahrung der jungen Spieler durchwachsen und endete mit Tabellenplatz 16. Mit dem Frühjahr 2002 geriet der Club in die Gefahr, bankrottzugehen. Auch der wichtigste Sponsor ITV Digital, ein Privatsender, ging damals in die Insolvenz.

2002/03 verlief nach drei durchschnittlichen Jahren deutlich positiver. Ein sechster Tabellenplatz brachte den Einzug ins Play-Off-Halbfinale gegen den Dritten Sheffield United. Nach einem 1:1 im City Ground führte Forest in Sheffield bereits mit 2:0, musste jedoch bis zur 90. Minute noch zwei Gegentore hinnehmen. In der Verlängerung unterlag das Team letztendlich mit 3:4 und verpasste den Einzug ins Play-Off-Finale gegen die Wolverhampton Wanderers. Marlon Harewood gelang eine ausgezeichnete Saison (46 Spiele/20 Tore), ebenso dem in den zwei Vorjahren wenig erfolgreichen David Johnson (44/27). In der Abwehr sorgten der aus der eigenen Jugend stammende Michael Dawson und der zu Forest zurückgekehrte Ex-Nationalspieler Des Walker für die nötige Stabilität in der Defensive. Dawson wurde als Auszeichnung für seine guten Leistungen ins PFA Team of the Year der zweiten Liga gewählt.

In der Football League First Division 2003/04 musste Trainer Paul Hart bereits kurz nach Saisonbeginn auf den verletzten David Johnson verzichten (17 Spiele/7 Tore), zudem verließ dessen Sturmpartner Marlon Harewood nach einer starken Hinrunde mit 12 Toren in 19 Spielen den Verein und wechselte zum Ligarivalen West Ham United. Die dadurch entstandene Lücke konnte das neue Sturmduo Marlon King (24 Spiele/5 Tore) und der neu vom FC Burnley verpflichtete Gareth Taylor (34/10) nicht ausfüllen. Dafür gelang Andy Reid seine beste Saison in seiner Zeit bei Forest (46/13), wofür er in die Mannschaft des Jahres gewählt wurde und mit Verteidiger Wes Morgan schaffte ein weiterer hoffnungsvoller Jugendspieler den Durchbruch bei den Profis. Trainer Paul Hart wurde Anfang Februar 2004 nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen, auf einem Abstiegsplatz liegend entlassen. Mit Joe Kinnear setzte der Vorstand diesmal auf einen sehr erfahrenen Trainer. Dieses Konzept ging auf und die Mannschaft schaffte mit Platz 14 souverän den Klassenerhalt.


Quelle: Wikipedia.org