Peter Fischer bleibt Präsident von Eintracht Frankfurt. Um 19:59 Uhr am Sonntagabend zog der Herausforderer Reiner Schäfer seine Kandidatur zurück - und entging damit einem Wahl-Debakel. Zwei Minuten später wurde Fischer bei nur zwei Gegenstimmen und neun Enthaltungen mit riesiger Mehrheit wiedergewählt
Großer Andrang in der Wolfgang Steubing Halle am Sportleistungszentrum der Eintracht im Frankfurter Stadtteil Riederwald: Rund 1000 Personen strömten zur Jahreshauptversammlung des e.V. Die Sportliche Leitung des Bundesligisten, allen voran Trainer Thomas Schaaf und Sportdirektor Bruno Hübner, war genauso vor Ort wie große Teile der Mannschaft um Alex Meier, Stefan Aigner und dem im Nachwuchsleistungszentrum großgewordenen Marc Stendera. Der Youngster wurde von Fischer mit der Ehrenplakette in Gold für seine Leistungen und den Sieg bei der U-19-EM im vergangenen Sommer ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt stand das brisante Duell zwischen dem seit 2000 amtierenden Präsidenten Peter Fischer und Herausforderer Reiner Schäfer, von 1991 bis 1992 Eintracht-Geschäftsführer, der seinen Kontrahenten in den vergangenen Wochen in den Medien mehrfach scharf attackiert hatte.
Schon als Fischer zur Begrüßung erstmals das Wort ergriff, brandete langer Applaus auf - mehr als ein Fingerzeig, in welche Richtung die Sympathien in der Halle verteilt waren. Immer wieder jubelten ihm die Mitglieder während seiner launigen und emotionalen Rede zu.
Erstmals mehr als 30.000 Mitglieder
Laut wurde es, als Fischer verkündete, dass erstmals die Marke von 30.000 Mitgliedern geknackt wurde (30.533). "Das ist historisch", sagte Fischer und erklärte zuversichtlich: "Mittelfristig haben wir das Potenzial, die Zahl der Mitglieder auf 40.000 zu steigern." Da allein in den vergangenen zwölf Monaten 5000 Fans und Sportler in den Verein eintraten (Fischer: "Diese Zahl hat mich überrascht."), wirkt dieses Ziel nicht unrealistisch. Seit 2012 verdoppelte sich die Zahl der Mitglieder sogar.
Wer pünktlich beim Einlassbeginn um 11 Uhr in der Halle eintraf, musste sich neun Stunden gedulden, bis der wichtigste Tagungsordnungspunkt, die Präsidentenwahl, auf den Tisch kam. Nachdem Wolfgang Steubing, Aufsichtsrat in der Fußball AG, ein Schlussplädoyer für Fischer gehalten hatte, zog Schäfer seine Kandidatur um 19.59 Uhr urplötzlich zurück.
Sollte Schäfer jemals ernsthaft an eine Chance geglaubt haben, Fischer aus dem Amt zu drängen, so vergab er sie bei seiner Rede in einer kläglichen Art und Weise, die wohl niemand für möglich gehalten hätte. Langatmig und trocken blickte er in die Vergangenheit zurück und prangerte die vermeintlichen Verfehlungen Fischers an. Blick in die Zukunft? Fehlanzeige.
Die Folge: Viele Mitglieder im Saal fingen Unterhaltungen an und hörten nicht mehr zu. Ein Armutszeugnis für Schäfers Redekünste. Auf einen Wahlsieg des Herausforderers hätte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr einen Pfifferling gesetzt, was Schäfer offenbar auch selbst erkannte und deshalb den Rückzug antrat. Fischer hatte leichtes Spiel, vergleichbar mit einem Elfmeter - ohne Torwart. Als er mit seiner finalen, leidenschaftlichen Rede fertig war, erhoben sich die meisten Mitglieder und applaudierten.
Finanzielle Lage weiter schwierig
Finanziell befindet sich der Verein allerdings weiterhin in einer schwierigen Situation. Immerhin konnten die Verbindlichkeiten im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 von 13,47 Millionen Euro auf 10,6 Millionen gesenkt werden. Zudem erklärte Schatzmeister Thomas Förster, dass sich die Forderungen des Finanzamts nach Steuernachzahlungen aus den vergangenen zehn Jahren auf 3,8 Millionen Euro belaufen. Das sind 1,3 Millionen Euro mehr, als die zunächst angenommenen 2,5 Millionen Euro. 2,7 Millionen Euro seien inzwischen beglichen worden.
Ein weiteres, im Vorfeld der Wahl auch öffentlich intensiv diskutiertes Thema, betraf Fischers Vergütungen. Per Antrag wurde eine Offenlegung seiner Bezahlung gefordert. Förster erläuterte dazu, dass Fischer monatlich jeweils 2000 Euro für seine Tätigkeiten als Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt ProSports GmbH und als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Fußball AG erhält. Daraufhin wurde der Antrag zurückgezogen.
Ferner wurde dem Antrag des Präsidiums, das Fußball-Leistungszentrum in eine eigene GmbH auszugründen, mit großer Mehrheit zugestimmt. Das Verwaltungsratsmitglied Christian Geiser, ein umstrittener Mann aus Schäfers Team, wurde auf Antrag nach einer langwierigen Debatte abgewählt.
Mitgliederzahlen: Eintracht Frankfurt mittlerweile in der Top-10!
Bei seiner ersten Amtskandidatur im Jahre 2000 strebte Präsident Peter Fischer 10.000 Mitglieder für Eintracht Frankfurt an und wurde von vielen Seiten dafür belächelt. Am gestrigen Abend präsentierte er dann auf der Mitgliederversammlung 2015 den aktuellen Stand: 30.533 eingetragene Unterstützer! Ein “historischer Wert” wie er selbst betonte und dafür erntete er von den anwesenden Mitgliedern zu Recht tosenden Applaus. Damit hat sich die Mitgliederzahl seit 2012 bereits verdoppelt.
Mittelfristig sehe er die Chance, dass die Eintracht auch die 40.000-Marke knacken kann. Keine utopische Zielvorgabe, wenn man sich die letzten Wochen und Monate anschaut, in denen gezielt durch unterschiedliche Aktionen ein regelrechter Mitgliederboom entstanden ist. Doch wie sieht der Vergleich eigentlich mit den anderen Bundesligisten aus? Die erfreuliche Entwicklung und die Bekanntgabe der aktuellen Mitgliederzahlen haben wir einmal zum Anlass genommen, euch einen Vergleich mit den anderen 17 Bundesligisten zu liefern.
Als Grundlage für unsere Erhebung dienten sowohl die offiziellen Pressemitteilungen der jeweiligen Vereine, als auch unterschiedliche Statistiken anderer Portale wie transfermarkt.de. Es wurde jeweils immer der aktuellste Stand aufgeführt.
Damit steht fest, dass die Eintracht mittlerweile in die Top10-Vereine aufgestiegen ist. An der Spitze liegt unaufholbar, und mit fast doppelt so vielen Mitgliedern wie der Zweitplatzierte Schalke 04 (129.672), der FC Bayern München mit über 250.000 Mitgliedern. Auf dem letzten Platz rangieren die Paderborner, die in dieser Saison ihre Premiere im Oberhaus feierten und im Vergleich dazu mit 1.863 Mitgliedern weit abgeschlagen liegen. Interessant und sehr auffallend in unserer Recherche war dabei, dass Vereine wie Stuttgart und Bremen in den letzten Monaten überhaupt keinen neuen Stand bzgl. ihrer Mitgliedszahlen präsentierten. Aktuelle Werte lassen sich nur aus den Jahren 2011 (Bremen) bzw. 2013 (Stuttgart) finden. Ein Zeichen dafür, dass beide Vereine einen Rückgang zu verzeichnen hatten? An der Weser soll vor allem der neue Hauptsponsor Wiesenhof zu einer Welle von Kündigungen geführt haben. Und in Stuttgart scheint unter anderem das angespannte Verhältnis zwischen Fans und Führungsebene zu einem Verlust bei den Mitgliedszahlen geführt haben. Von einem Mitgliederschwund ist also am Main derzeit keine Rede, viel mehr gehört der Verein mit seinen 16 Abteilungen zu den größten “Sportfamilien” in Deutschland und wird auch in Zukunft immer größere Zuwächse erlangen.
Auf welche Startelf baut Trainer Thomas Schaaf zum Rückrundenauftakt in Freiburg? Die meisten Posten sind fest vergeben, doch es gibt auch einige Fragezeichen. Die spannendste Frage: Kann Makoto Hasebe nach seiner Rückkehr vom Asien-Cup am Mittwoch drei Tage später schon wieder im Breisgau spielen?
Am Mittwoch werden Takashi Inui und Makoto Hasebe aus Japan zurückerwartet. Inwieweit das Duo schon für die Partie beim Tabellenschlusslicht aus Freiburg in Frage kommt, kann Thomas Schaaf noch nicht beantworten. "Das kann man jetzt noch nicht sagen. Wir müssen abwarten, in welcher Verfassung sie zurückkommen. Spekulationen bringen nichts", sagt der Trainer.
Normalerweise sollte die Zeit jedoch ausreichen, um am Samstag spielen zu können. Besonders ein Mitwirken des defensiven Mittelfeldakteurs Hasebe wäre von großer Bedeutung. Ohne den Japaner ist die Eintracht vor der Abwehr nicht gut aufgestellt. In der Vorbereitung konnte sich kein Mann für die Position des defensiven Sechsers nachhaltig empfehlen. Slobodan Medojevic agiert viel zu fehlerhaft, Johannes Flum, unstrittig ein Spieler mit Bundesliga-Format, bekommt von Schaaf kaum eine Chance, und Marco Russ ist auf dieser Position gewiss keine Ideallösung.
Sollte Schaaf wie vor der Winterpause auf den offensivstarken Marc Stendera im zentralen Mittelfeld bauen, braucht er einen zuverlässigen zweiten Mann, dessen Stärken in der Defensivarbeit und Organisation liegen. Hasebe spielte in den Wochen vor Weihnachten konstant auf einem sehr ordentlichen Level und dürfte gesetzt sein, sofern er nach dem Turnier in Australien nicht in ein körperliches Tief fällt.
Auf der linken offensiven Seite duellieren sich Takashi Inui und Lucas Piazon, den Schaaf während des Trainingslagers auffällig lobte. Da die Defizite des Brasilianers in der Arbeit gegen den Ball allerdings noch größer sind als bei Inui, dürfte der Japaner zumindest mittelfristig das Rennen machen, wenn er an seine Leistungen, die er zuletzt zeigte, anknüpfen kann.
Startet Zambrano direkt?
Mit Spannung erwarten darf man, ob Schaaf den nach seinem Außenbandriss im Knie wiedergenesenen Carlos Zambrano schon in Freiburg in die Startelf beordert. Im Test gegen Genf (3:4) sammelte der Peruaner am vergangenen Samstag erstmals wieder Wettkampfpraxis, hielt 45 Minuten ohne Probleme durch. Noch weist der zweikampfstarke Abwehrspieler jedoch Fitness-Rückstände auf. Spielt Zambrano, könnte der Platz von Russ wackeln. Da in der Innenverteidigung an Bamba Anderson aktuell kein Weg vorbei führt, bliebe für Russ nur die Position im zentralen defensiven Mittelfeld, um die sich Hasebe ab Mittwoch gewiss intensiv bewerben wird.
Relativ entspannt können Trapp, Chandler, Anderson, Oczipka, Aigner, Stendera, Meier und Seferovic dem Start entgegenblicken - es käme überraschend, sollte Schaaf einen der acht Stammkräfte auf die Bank oder Tribüne setzen. Zwar konnten die angeschlagenen Trapp (Erkältung) und Meier (Oberschenkelprobleme) gegen Genf nicht durchspielen, ein Ausfall am Samstag zeichnet sich aber nicht ab.
Abseits der Nebenkriegsschauplätze richtet sich bei Eintracht Frankfurt der Blick auf den Rückrundenstart am kommenden Samstag in Freiburg. Für Trainer Thomas Schaaf ergeben sich dabei ungeahnte Möglichkeiten.
Es weht dieser Tage schon ein kleiner Hauch längst vergangener Diva-Zeiten rund um die Frankfurter Eintracht. Ob die Strafzettel-Affäre um Abwehrspieler Marco Russ, eine turbulente Wiederwahl von Präsident Peter Fischer oder die jetzt erhobenen Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen Nachwuchskicker Yusupha Yaffa: Die Hessen haben zweifelsohne einen ereignisreichen Start ins Jahr 2015 hingelegt. Und ab dem kommenden Wochenende wird nun sogar wieder Fußball gespielt.
Mit dem Auswärtsspiel bei Schlusslicht SC Freiburg startet die Eintracht am Samstag (15.30 Uhr) in die Bundesliga-Rückrunde. Eine Prognose, wohin der Weg der wankelmütigen Frankfurter führen wird, lässt sich auch nach vierwöchiger Vorbereitung kaum seriös anstellen. "Wir haben viele Sachen thematisiert und versucht, in allen Bereichen einen Schritt nach vorne zu kommen", erklärte Trainer Thomas Schaaf am Dienstag rückblickend. Manches sei recht gut gelungen, meinte der Übungsleiter, "zum Teil sehen wir aber, dass wir noch Nachholbedarf haben".
Meier meldet sich fit
Vor allem das peinliche 3:4 bei der Generalprobe am Samstag gegen den harmlosen Schweizer Zweitligisten Servette Genf sorgte für nicht wenige neue Sorgenfalten im Gesicht des 53-Jährigen. "Da war ich sehr unzufrieden", kritisierte Schaaf. Noch immer scheint die Eintracht ihr vogelwildes Abwehrverhalten nicht stabilisiert zu bekommen. Auch der Biss, der zum Abschluss der Vorrunde bis auf Tabellenrang neun führte, war zumindest in den Testspielen wieder abhanden gekommen. "Wir wissen, dass es am Samstag ernst wird", sagte Schaaf und appellierte: "Ich hoffe, dass wir da eine wesentlich bessere Partie zeigen können."
Eng verbunden ist diese Hoffnung mit der Personallage. Rechtzeitig vor der ersten Bewährungsprobe kann Schaaf so gut wie aus dem Vollen schöpfen. Am Dienstag meldete sich mit Alexander Meier die Frankfurter "Lebensversicherung" höchstselbst auf dem Übungsplatz zurück. Seine Beschwerden aus dem Genf-Spiel, als er mit Hüftproblemen ausgewechselt werden musste, sind überwunden. "Der Doc hat mich wieder eingerenkt. Im Moment sieht es gut aus", sagte der Torjäger zu seinen Einsatzchancen am Samstag.
Japan-Duo auf dem Prüfstand
Mit Torhüter Kevin Trapp, der nach überstandener Erkältung ebenso wie Sonny Kittel und Alexander Madlung am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren soll, sowie Abwehrchef Carlos Zambrano sind zudem zwei in der Hinserie schmerzlich vermisste Langzeitverletzte zurück. Trapp wird in Freiburg zwischen die Pfosten zurückkehren, hinter Zambrano steht wegen des Fitnessrückstands noch ein Fragezeichen. Seine Rolle im Fall Yaffa, als der Peruaner am vergangenen Wochenende gemeinsam mit dem Jungprofi und Mittelfeldkollege Lucas Piazon bis in die Nacht um die Häuser gezogen war, sollte indes keine sportlichen Sanktionen nach sich ziehen. Dennoch ließ Schaaf am Dienstag vor versammelter Truppe wissen, was er von derart zweifelhafter Professionalität hält.
Folgen könnte der nächtliche Ausflug aber zumindest indirekt für Piazon haben. Durch die vorzeitige Rückkehr der Japaner Takashi Inui und Makoto Hasebe vom Asien-Cup könnte Piazon seinen Platz auf dem linken Flügel schneller als gedacht wieder an Inui verlieren. Hasebe wäre bei entsprechender Form ohnehin im defensiven Mittelfeld gesetzt. Am Mittwoch will sich Schaaf im Training ein Bild der beiden zurückerwarteten Asiaten machen, "dann können wir schauen, wie es für das Wochenende aussieht". Ein paar Tage haben die Hessen also noch Zeit, um dann endlich wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen.
Die Frankfurter Makoto Hasebe und Takashi Inui sprühen nach dem Aus im Asien-Cup nur so vor Tatendrang. Es ist möglich, dass beide Spieler gegen Freiburg schon auf dem Platz stehen.
Ein bisschen sieht er aus wie ein Lausebengel, wie er da sitzt in der Loge im Frankfurter Stadion. Jeans, Sweatshirt, verlegen. Er wirkt sogar noch kleiner als im Trikot. Sofort kommt einem wieder das Bonmot des alten Trainers Armin Veh in den Sinn, „zartes Geschöpf“ hat er den Japaner einst genannt. Wie recht er doch hatte. Und dann geht die Kamera an, jetzt soll er auch noch was auf Deutsch sagen. Macht er natürlich nicht. Takashi Inui lässt Makoto Hasebe übersetzen, er sei „noch ein bisschen müde, Jetlag und so“.
„Sehr guter Eindruck“
Sie sind wieder da, die beiden Japaner in Diensten von Eintracht Frankfurt, nach zwölfstündigem Flug aus Tokio. Sie sind früher da als gedacht, und das ist gut für den hessischen Bundesligisten, der die beiden sehnlichst zurückerwartet hat. Beide können am Samstag zum Auftakt der Rückrunde gegen den SC Freiburg spielen, „wir sind bereit“, sagt Hasebe, der Ältere.
Zuvor, noch auf dem Trainingsplatz, hatte sich Trainer Thomas Schaaf fast schon euphorisch über den körperlichen Zustand der beiden Japaner geäußert. „Sie machen einen sehr guten Eindruck und sind in guter Verfassung. Man sieht, dass sie Spaß haben, wieder dabei zu sein.“ Und wie man das sah: Beim Trainingsspiel über den ganzen Platz sprühte vor allem Takashi Inui nur so vor Tatendrang: Dazu war er präsent, aggressiv, dynamisch, forderte die Bälle, war sofort wieder ins Mannschaftsgefüge integriert. Sowohl Inui als auch Hasebe spielten gleich in der vermeintlichen A-Mannschaft (in der auch Carlos Zambrano stand). Inuis Auftritt stand im krassen Gegensatz zur eher blutleeren Vorstellung seines Konkurrenten auf dem Flügel, Lucas Piazon, dem in diesem Spielchen praktisch nichts gelungen war. Es würde nicht verwundern, wenn der flinke Japaner auch im Breisgau den Vorzug erhielte.
Dass Makoto Hasebe, der im Trainingsspiel prompt ein Tor erzielte, auch am Samstag die Fäden im defensiven Mittelfeld in der Hand halten wird, dürfte unstrittig sein. Er ist der Organisator, der Stratege und der Mann, der die vielen offenen Räume im Frankfurter Mittelfeld zulaufen muss. Von ihm erhofft sich Schaaf endlich jene Stabilität, die die Eintracht zuletzt vermissen ließ. Die Vorbereitungsspiele lassen zumindest nicht den Schluss zu, dass sich die Eintracht in der Rückwärtsbewegung verbessert hätte, auch da kassierte sie acht Gegentore in vier Spielen.
Auf Makoto Hasebe setzen sie jetzt in Frankfurt ihre Hoffnungen. Der seit kurzem 31-Jährige, hat offenbar auch das überraschende Aus der japanischen Nationalelf beim Asien-Cup halbwegs verkraftet. „Das war natürlich schade. Ich bin sehr traurig“, sagte er. Im Viertelfinale schied Japan als haushoher Favorit gegen den Außenseiter Vereinigte Arabische Emirate nach Elfmeterschießen aus. Es sei ein komisches Spiel gewesen, „wir hatten 35:3 Torschüsse“, sagte Hasebe, nach 120 Minuten stand es dennoch 1:1. Das Elfmeterschießen verlor Japan, Hasebe verwandelte als Kapitän immerhin den ersten. Beide Frankfurter spielten im Viertelfinale.
Die Enttäuschung von Australien hat allerdings bei beiden die Angriffslust geweckt. „Wir wollen in die Europa League“, gab Inui als Ziel aus. „Wir Japaner setzen uns immer maximale Ziele“, ergänzte Hasebe, der natürlich auch ganz genau weiß, dass der Abstand nach unten ebenfalls nicht besonders groß ist.
Vor Weihnachten stattete Hasebe, der Unicef-Botschafter ist, übrigens noch der indonesischen Insel Sumatra einen Besuch ab. Anlässlich des zehnten Jahrestages der Tsunami-Katastrophe war er als Schirmherr der Aktion „First Touch“ in Banda Aceh. Zuvor hatte er den Erlös seines Buches „Die Ordnung der Seele – 56 Gewohnheiten, um den Sieg zu erringen“ den Opfern der Fukushima-Reaktorkatastrophe gespendet. Rund 1,8 Millionen Euro sind schon zusammengekommen. Das Buch ist in Japan ein Besteller.
Takashi Inui, der Lausbub, hat es noch nicht gelesen.
Der Gegner: Frankfurts Offensive ist beeindruckend.
Es gäbe an dieser Stelle viel zu berichten über Eintracht Frankfurt. Da ist der Fall des 18-jährigen Nachwuchsspielers Yusupha Yaffa, der unter Vergewaltigungsverdacht steht. Da sind die Ex-Freiburger Jan Rosenthal und Johannes Flum, die einen schweren Stand haben bei Eintracht-Trainer Thomas Schaaf. Rosenthal steht deshalb vor einem Wechsel auf Leihbasis zum ambitionierten Zweitligisten Darmstadt 98. Flum hat offenbar beschlossen, in Frankfurt um seine Chance zu kämpfen. Erwähnenswert sind auch Makoto Hasebe und Takashi Inui, die mit Japans Nationalmannschaft beim Asien-Cup früh ausgeschieden sind und nun auf einen Einsatz in der Partie beim SC Freiburg brennen. "Wir sind bereit", ließ Hasebe wissen.
Wenn es um eine sportliche Einschätzung der Eintracht geht, sollte man in erster Linie zwei Mannschaftsteile unter die Lupe nehmen: Abwehr und Angriff. Ein Blick aufs Frankfurter Torverhältnis weist auf die Diskrepanz hin. 34 Tore haben die Hessen in der Vorrunde erzielt, nur Branchenprimus FC Bayern (41) war besser. Allerdings musste die Eintracht auch 34 Gegentreffer hinnehmen, zweitschlechtester Wert in der Liga. Für mehr defensive Stabilität soll gegen Freiburg Carlos Zambrano sorgen. Der peruanische Nationalverteidiger ist nach überstandener Verletzung wieder einsatzbereit. Über seine Abteilung Attacke muss sich Schaaf keine Sorgen machen. Alexander Meier und Haris Seferovic sind mit 20 Treffern momentan das erfolgreichste Angriffsduo der Liga. Die beiden gaben im bisherigen Saisonverlauf 107 Schüsse aufs gegnerische Tor ab. Beim SC Freiburg brachte es die ganze Mannschaft auf 174.
Ein guter Start in die Rückrunde würde in Frankfurt wieder Träume vom internationalen Fußball aufkommen lassen. Die Vorzeichen stimmen: Gegen keinen anderen Gegner gab es so viele Siege wie gegen den SC Freiburg.
Die Papierform könnte besser kaum sein. Wenn Statistiken einen Einfluss auf das Spielgeschehen haben, dann wird die Frankfurter Eintracht den Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag beim SC Freiburg zumindest nicht verlieren, höchstwahrscheinlich sogar gewinnen. Gegen keinen Bundesligagegner weist die Eintracht eine höhere Siegquote auf – 48 Prozent aller Begegnungen mit den Breisgauern (elf von 23) gewann sie.
Und Trainer Thomas Schaafs persönliche Bilanz mit den Freiburger fällt noch viel besser aus – bei 19 Bundesligaspielen gegen den SC verließ er nur dreimal als Verlierer seine Trainerbank. Gegen keinen Erstligaklub holte Schaaf mehr Punkte, im Schnitt 2,2 pro Spiel.
Schaaf muss lächeln, als er auf die Erfolgszahlen angesprochen wird: „Da kann man sich schön was zusammenbasteln.“ Aber Papier ist geduldig, der Eintracht-Trainer gibt nicht viel darauf, was dort aufgelistet ist. Er sagt: „Auf die Vergangenheit ist kein Verlass. Man muss sich alles neu erarbeiten.“ Dazu hatten er und die Eintracht in den vergangenen Wochen reichlich Zeit.
Schaaf will mehr Aktivität der Spieler
Vor allem die Stabilisierung der Abwehr stand auf dem Programm. Schaaf mag zwar lieber ein 4:4 als ein 0:0, aber 34 Gegentore in der Hinrunde sind auch ihm zu viel Spektakel gewesen. „Wir haben natürlich die Zeit in der Winterpause genutzt, um zu schauen, wo die immer wiederkehrenden Fehler lagen, und um die Lehren daraus zu ziehen. Aber das ist sehr schwer, weil wir erkannt haben, dass es viele Punkte sind. Man kann nicht einfach sagen, es ist ein Detailstück, das man auswechselt, und dann hat man es.“
Einen Kardinalfehler allerdings gibt es doch, aber der ist durch keine sportliche Übung abzustellen: „Wir sind zu oft Zuschauer.“ Damit meint er, dass seine Spieler zu häufig ihren Einsatz verpassen. „Wir bringen uns zu oft selbst in Verlegenheit, weil wir zu spät agiert oder schlecht reagiert haben.“ Zum Beispiel bei Ballverlust nach einem schlechten Pass. „Daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet. Aktiv zu sein, den Nebenmann mitzunehmen, sowohl auf dem Platz, aber auch in der inhaltlichen Diskussion danach.“ Schaaf sieht die vielen Gegentore nicht vornehmlich als Problem der Abwehrkette, sondern als Problem der ganzen Mannschaft. Alex Meier gibt ihm recht. „Auch wir Stürmer müssen Defensivarbeit leisten, wenn wir uns in diesem Punkt verbessern wollen“, sagte er dem Internetmagazin der Deutschen Fußball Liga.
Finanzielle Lage weiter schwierig
Dennoch ist Schaaf froh darüber, dass er nicht nur dem gesteigerten Verteidigungswillen Meiers vertrauen muss, sondern auch wieder auf das Können von Abwehrchef Carlos Zambrano setzen kann. Nach seinem Außenbandriss hat er das Aufbauprogramm perfekt absolviert, so dass auch der kritische Schaaf sagt: „Carlos ist einsatzfähig.“
Da zudem der Japaner Hasebe (wie sein Landsmann Inui) in guter Form vom Asiencup zurückgekehrt ist, wird für einen Stammspieler der Hinrunde kein Platz in der Startelf sein – für Marco Russ. Es sei denn, Schaaf entschließt sich, Junioren-Europameister Marc Stendera aus dem Team zu nehmen. Russ wäre die Sicherheitsvariante im defensiven Mittelfeld, Stendera die mutige. An der Aufstellung wird man erkennen können, ob sich der Eintracht-Trainer mehr über die Angriffswucht seiner Mannschaft freut oder sich eher über ihre Verteidigungsschwäche grämt.
Ein kleines Indiz verriet Schaaf bei der Beantwortung der Frage, ob er wieder mit einem 1:1 oder 0:0 rechne, so gingen die letzten Spiele in Freiburg aus. „Bei uns ein 0:0-Spiel? Wie soll das denn gehen?“ Noch ist Schaaf angesichts der vielen Gegentore zu Selbstironie fähig. „Na klar wollen wir in der Offensive was zeigen. Unser Anspruch ist, dass vorne nicht die Null steht. Unsere Spiele haben sich nicht dadurch ausgezeichnet, dass hinten oft die Null stand. Wir wollen auf jeden Fall etwas aus Freiburg mitnehmen“, sagt der Eintracht-Trainer.
Dass gleich eine englische Woche ansteht, mit dem VfL Wolfsburg als Gegner am Dienstag und dem FC Augsburg am kommenden Sonntag, hält er für günstig: „Umso schneller kommen wir wieder rein.“ Wenn der Eintracht ein guter Start gelänge, dann würde automatisch wieder auf einen Platz im internationalen Geschäft spekuliert werden. Einige Spieler haben während der Winterpause die Europa League als Ziel ausgegeben. Schaaf stört das nicht. „Es ist kein Fehler, das zu sagen, aber es ist völlig irrelevant. Wir können Tag und Nacht drüber reden, aber wir werden das nicht lösen. Was wir lösen können, ist die Aufgabe in Freiburg.“ Nicht mehr zu Lösungen wird Jan Rosenthal beitragen. Die Eintracht stellte den 28 Jahre alten Mittelfeldspieler frei. Rosenthal hofft offenbar auf ein Engagement auf Leihbasis bei Darmstadt 98.
Eintracht verliert zum Rückrundenstart in Freiburg
Die Eintracht hat das erste Spiel in der Bundesliga-Rückrunde 2014/15 in Freiburg mit 1:4 (1:0) verloren. Nach einer starken ersten Halbzeit und der frühen Führung durch Russ (1.) musste man sich aufdrehenden Freiburgern nach Treffern von Darida (62., FE) und Petersen (64., 70., 88.) am Ende klar geschlagen geben.
Zum Rückrundenauftakt beim SC Freiburg konnte Eintracht-Coach Thomas Schaaf bis auf die Rekonvaleszenten Nelson Valdez (Aufbautraining) und Constant Djakpa (Reha nach Kreuzbandriss) sowie Aleksandar Ignjovski (krank) aus dem Vollen schöpfen und seine beste Elf aufbieten. Und die erinnerte sehr an die letzten, erfolgreichen Wochen aus der Hinserie: In der Innenverteidigung erhielt Marco Russ neben Bamba Anderson den Vorzug vor dem wieder genesenen Carlos Zambrano, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Die Außenpositionen in der Viererabwehrkette besetzten Timothy Chandler (rechts) und Bastian Oczipka (links). Auf der Sechs im zentralen defensiven Mittelfeld sollte Makoto Hasebe die Fäden ziehen und die so wichtige Schnittstelle zwischen Verteidigung und Angriff bilden – untersützt von dem etwas offensiver ausgerichteten Marc Stendera. Über die offensiven Flügel kamen Stefan Aigner (rechts) und Takashi Inui (links), ganz vorne wirbelte – natürlich – das beste Angriffsduo der Liga: Haris Seferovic und Alexander Meier.
Im Schwarzwald-Stadion legte die Eintracht gleich einmal los wie die Feuerwehr: 46 Sekunden waren gespielt, als Stendera einen Freistoß aus dem Halbfeld gefühlvoll und scharf in den Strafraum zirkelte, Russ sich am langen Pfosten gegen Immanuel Höhn durchsetzte und aus kurzer Distanz zur frühen Führung einnetzte (1.) - SC-Schlussmann Roman Bürki war chancenlos.
Russ trifft nach 46 Sekunden Beflügelt vom schnellsten SGE-Treffer der Saison nahmen die Adlerträger das Heft in die Hand, gingen tief in der Freiburger Hälfte auf die Gegenspieler drauf und zwangen den sichtlich verunsicherten Tabellenletzten zu vielen Fehlern im eigenen Spielaufbau. Bei eigenem Ballbesitz agierten die Eintracht-Spieler immer konzentriert und zielstrebig und trugen die Kugel stets schnell nach vorne. Meier (10.) und Inui (14.) hatten schnell weitere Abschlüsse, aber Bürki war jeweils auf dem Posten.
Die Freiburger ihrerseits kamen in der 18. Minute erstmals gefährlich vors Tor, ebenfalls nach einem schnellen Gegenzug: Mike Frantz war an der Sechzehner-Kante zu frei, zog ab und zwang Kevin Trapp im SGE-Tor zur ersten Glanzparade. Auf der Gegenseite scheiterte Seferovic mit einem Versuch aus der Distanz am wieder stark reagierenden Bürki (19.).
Mitte der ersten Halbzeit konnten die Breisgauer ihre lange anhaltende Schockstarre merklich ablegen, die Eintracht verlor ein wenig die Kontrolle, blieb aber bei eigenem Ballbesitz immer gefährlich. Und es wäre sogar der zweite Treffer noch vor der Pause drin gewesen: Erst vergab Meier mit einem Drehschuss im Getümmel (32.) und einer Direktabnahme, die weit übers Tor flog (33.), ehe wieder der enorm fleißige Seferovic nach feiner Vorarbeit von Inui am SC-Schlussmann Bürki scheiterte (40.).
Eintracht klar überlegen, verpasst jedoch das zweite Tor
Nach dem letzten von vielen gefährlichen SGE-Abschlüssen von Stendera (43.) war Schluss, die Adlerträger gingen mit der klar verdienten 1:0-Führung in die Pause.
Die Hausherren kamen dann mit Dampf aus der Kabine. Erst wurde eine Flanke von Darida zur ungemütlichen Bogenlampe für Trapp (46.), dann setzte Jonathan Schmid einen Volleyschuss aus 16 Metern knapp am rechten Torpfosten vorbei (47.). Die dickste Chance der ersten Minuten hatte aber wieder die SGE: Stendera schickte Aigner mit einem wunderbaren Pass durch die Gasse in den Strafraum, frei vor Bürki entschied sich der jedoch für einen viel zu steil geratenen Querpass auf Seferovic, den der Schweizer nicht erreichen konnte (51.). Das hätte eigentlich das 2:0 für die Eintracht sein müssen.
Darida und Petersen stellen Spielverlauf nach einer Stunde auf den Kopf
Insgesamt aber investierten die Freiburger zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mehr in die eigene Offensive und stellten die Deckung der SGE gerade über die linke Angriffsseite zunehmend vor Herausforderungen. Eine Stunde war gespielt, als Stefan Aigner sich im Strafraum gegen Günter nur mit einem Foul zu helfen wusste – Strafstoß für den SC war die logische und korrekte Folge. Vladimir Darida trat an und traf sicher ins rechte Eck, Trapp flog in die linke (62.).
Doch mit dem 1:1 nicht genug: Mit einem einzigen Pass aus der Mittelfeldzentrale wurde die hoch stehende Eintracht-Deckung ausgehebelt, Klaus konnte von rechts auf den eingewechselten Nils Petersen flanken, der völlig freistehend gegen die Laufrichtung von Trapp einnetzte (64.). Die Breisgauer hatten das Spiel mir nichts, dir nichts gedreht.
Die Eintracht, man muss es so sagen, war urplötzlich völlig geschockt: Nichts ging mehr, Freiburg gewann plötzlich nahezu alle Zweikämpfe und kam zu weiteren Gelegenheiten: Klaus war auf einmal auf und davon und wurde gerade noch von Anderson am Einschuss gehindert (68.), kurz darauf prüfte Darida einmal mehr Trapp (69.).
Petersen legt noch zwei nach
Das 3:1 der Freiburger fiel dann in der 70. Minute: Frantz setzte sich auf der linken Bahn durch, flankte in die Mitte, wo wieder Petersen am Fünfmeterraum die Lufthoheit hatte und an Trapp vorbei ins Tor köpfte.
In der Folge taten sich die Schaaf-Schützlinge schwer, eigene Akzente in der gegnerischen Hälfte zu setzen, auch weil die Gastgeber viel besser organisiert waren als in der ersten Hälfte. Zum Verständnis: Marco Russ verzeichnete in der 79. Minute erst den zweiten Torschuss der SGE in Halbzeit zwei.
Die Adlerträger schienen zu weiten Teilen dem laufintensiven Auftritt in den ersten 45 Minuten Tribut zollen zu müssen. Es gab kaum noch Gegenwehr bei den weiteren Angriffen der Freiburger, die auch noch das vierte Tor nachlegen konnten: Wieder flankte Schmid auf Petersen, der in einer Kopie des 3:1 erneut am langen Pfosten einköpfte (88.).
Nachdem der eingewechselte Alexander Madlung einen letzten Kopfball neben das Tor setzte, war Schluss. Die SGE verlor nach einem unglaublichen Leistungseinbruch ab der 60. Minute in Freiburg mit 1:4 und muss sich nun schnell sammeln. Am kommenden Dienstag (20 Uhr) steht schon die nächste Ligapartie gegen den VfL Wolfsburg auf dem Programm.
Am heutigen letzten Tag der Winter-Transferperiode haben sich Eintracht Frankfurt und Jan Rosenthal auf eine Leihe nach Darmstadt geeinigt.
Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler wird die Lilien somit bis zum Ende der Saison verstärken. Rosenthal bestritt bisher 18 Bundesligapartien für die Eintracht.
Eintracht Frankfurt wünscht Jan Rosenthal viel Erfolg bei Darmstadt.
Kapitän Kevin Trapp verlängert vorzeitig um 3 Jahre
Am gestrigen Montag, den 2. Februar verlängerte Eintracht-Kapitän Kevin Trapp seinen bis 2016 laufenden Vertrag mit Eintracht Frankfurt um drei weitere Jahre, bis zum 30. Juni 2019 vorzeitig.
Trapp kam im Sommer 2012 zur Eintracht und entwickelte sich schnell zum Stammtorhüter und wichtigen Bestandteil der Adlerträger. Chef-Trainer Thomas Schaaf ernannte Trapp 2014 dann zum Kapitän der Mannschaft und unterstrich somit seinen Stellenwert in der Mannschaft. Trapp bestritt insgesamt 66 Bundesliga-Spiele für die Eintracht.
Kapitän Kevin Trapp: „Ich freue mich sehr in Frankfurt zu bleiben. Wenn ich durch die Stadt laufe, sehe ich das Potential, das diese Stadt hat. Das Stadion, die Fans, das Umfeld sind einfach sensationell. Außerdem habe ich der Eintracht einiges zu verdanken, sie haben mich damals vom FCK geholt und mir die Chance gegeben Bundesliga und Europa League zu spielen. Ich sehe in Frankfurt in den nächsten Jahren großartige Möglichkeiten.“
Sportdirektor Bruno Hübner: „Für uns war es sehr sehr wichtig, Kevin zu halten, weil er Kapitän und Leistungsträger der Mannschaft ist. Er hat einen enormen Stellenwert innerhalb des Teams und im gesamten Verein. Kevin hat mit seiner Verlängerung um drei weitere Jahre ein positives Zeichen für die Entwicklung der Eintracht gesetzt. Deshalb freuen wir uns, dass er bei uns bleibt und hoffen auf eine Signalwirkung bei den anderen Spielern.“
Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen: „Gerade die Langfristigkeit seines Vertrages steht für Kontinuität, die Eintracht Frankfurt sehr wichtig ist. Daher sind wir sehr erfreut darüber, dass Kevin seinen Vertrag bei der Eintracht verlängert hat und uns damit eine wichtige Stütze weiterhin erhalten bleibt.
Vor 34.400 Zuschauern trennten sich die Frankfurter Eintracht und der VfL Wolfsburg 1:1 (0:0) unentschieden. Nachdem die Eintracht bis kurz vor Schluss durch ein Tor von Aigner mit 1:0 (58.) geführt hatte, gelang de Bruyne wenige Minuten vor Spielende der Lucky Punch zum Ausgleich (88.).
Eintracht-Cheftrainer Thomas Schaaf nahm im Vergleich zum Auswärtsspiel in Freiburg zwei Änderungen in der Startaufstellung vor. Erstens kam Kinsombi auf der rechten Verteidigerposition zum Einsatz. Chandler und Ignjovski, die typischerweise als Rechtsverteidiger auflaufen, standen beide nicht zur Verfügung. Chandler saß eine Gelbsperre ab, Ignjovski war nach einer Grippe noch nicht wieder fit. Zweitens kehrte Zambrano nach langer Verletzungspause wieder in die Innenverteidigung zurück – Anderson rutschte für den Peruaner auf die Bank.
Nach gutem Beginn der Eintracht findet Wolfsburg ins Spiel
Möglicherweise beflügelt durch die Vertragsverlängerung von Eintracht-Kapitän Trapp begann die Eintracht das Spiel äußerst druckvoll. Sie attackierte die Wolfsburger früh und konnte sich dem Gäste-Tor mehrfach nähern. Hochkarätige Torgelegenheiten sprangen bei den anfänglichen Angriffsbemühungen allerdings noch nicht heraus. Mal war der letzte Pass zu ungenau, mal war Gästetorhüter Benaglio zur Stelle. Die Wölfe, die gerade erst den FC Bayern mit 4:1 geschlagen hatten, blieben zunächst ungefährlich – eine Rodriguez-Ecke köpfte Hasebe sicher aus dem Strafraum (8.).
Etwa ab der 12. Minute kamen die Gäste, bei denen der frühere Frankfurter Jung 90 Minuten auf der Bank saß, jedoch besser ins Spiel – und schließlich auch zu Torchancen: de Bruyne zog in der 19. Spielminute aus etwa 20 Metern ab. Der Schuss des Belgiers ging jedoch deutlich am Tor vorbei – Trapp wäre ohnehin zur Stelle gewesen. Gefährlicher war da schon eine Chance durch Dost, der eine Flanke von Luiz Gustavo nur knapp am Tor vorbeisetzte (21.).
Die Wölfe waren inzwischen definitiv in der Partie angekommen – zwei Minuten nach Gustavos Chance wäre die Eintracht beinahe in Rückstand geraten. Arnold führte einen Freistoß schnell aus und setzte de Bruyne prima in Szene, der überlegt auf Perisic zurückpasste. Der Mittelfeldspieler mit der Nr. 9 zog sofort ab – Zambrano konnte den zum Glück etwas unplatzierten Schuss klären (24.).
Chancen auf beiden Seiten
Fortan hatte die Eintracht wieder Torgelegenheiten. Der sehr souverän agierende Hasebe spielte einen Traumpass auf den an der Abseitsgrenze lauernden Meier. Der Frankfurter Goalgetter lief noch ein paar Meter und zog dann wuchtig ab. Leider konnte Benaglio den ins kurze Eck platzierten Schuss zur Ecke klären (28.). Fünf Minuten später legte Seferovic einen Oczipka-Einwurf für Inui ab. Der Japaner wollte den Ball nochmal quer legen, was ihm misslang. Selbst zu schießen wäre wohl die bessere Alternative gewesen. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Nur kurz danach flankte Kinsombi butterweich auf Meier, der leider knapp im Abseits stand (37.).
Dann war wieder Wolfsburg an der Reihe: de Bruyne, den die Frankfurter meist gut im Griff hatten, zog aus spitzem Winkel ab, doch Trapp hockte sich lässig hin und hielt den festen Schuss (43.). Kurz danach musste der Frankfurter Keeper wieder eingreifen: Er sprintete aus seinem Kasten und schnappte sich den Ball vor dem herbeieilenden Perisic. Kurz vor der Pause wurde de Bruyne in aussichtsreicher Position wegen eines zu heftigen Einsatzes gegen Hasebe zurückgepfiffen. Den Wolfsburgern gefiel diese Entscheidung des Schiedsrichters gar nicht. Sei’s drum – der Pausenstand lautete 0:0.
2. Halbzeit: Aigner bringt die Eintracht in Führung
Die Eintracht begann den zweiten Durchgang personell unverändert. Sie spielte weiterhin gut, war meist aufmerksam in der Defensive und kombinierte sich gefällig nach vorne. In der 51. Minute zog Seferovic aus zentraler Position und 25 Metern Torentfernung ab – das Spielgerät rutschte dem Schweizer jedoch leicht über den Spann, so dass der Ball neben den Kasten ging (51.). Auf der anderen Seite musste Zambrano einen Schuss von de Bruyne blocken, nachdem es vor dem Eintracht-Tor zu einer „Vier-gegen-vier-Situation“ gekommen war (55.).
Im Gegenzug belohnte sich die Eintracht für ihr gutes Spiel. Takashi Inui dribbelte mit dem Ball durchs Mittelfeld und legte mustergültig für den auf der rechten Seite lauernden Aigner auf. Der Frankfurter Rechtsaußen, der bereits in den gegnerischen Strafraum eingedrungen war, fackelte nicht lange und knallte den Ball flach und für Benaglio unhaltbar ins lange Eck – 1:0 für die Hausherren (58.).
Drei Minuten später standen der Torschütze und sein Vorbereiter wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Diesmal legte Aigner für Inui ab, dem der Abschluss jedoch leider verunglückte. Die Wölfe wirkten kurzzeitig leicht angeschlagen. Russ hätte dies beinahe ausgenutzt. Er spielte einen doppelten Doppelpass mit Seferovic und hatte den Ball im Anrennen schon über Benaglio gelupft – Rodriguez konnte das Leder mit einer artistischen Einlage allerdings noch vor der Linie klären (64.).
Wolfsburg berappelte sich sodann wieder. An der Frankfurter Strafraumgrenze stand de Bruyne nach Auffassung des Schiedsrichtergespanns leicht im Abseits, als er mit einem klugen Pass bedient wurde. Glück gehabt - das hätte ins Auge gehen können (65.). Kurz danach kam Dost zu einer guten Chance (67.) – das Spiel hatte kurz etwas von einem offenen Schlagabtausch.
Wolfsburg gelingt der Lucky Punch
In der 69. Minute kam Anderson für Stendera. Der Brasilianer übernahm Russ‘ Position in der Abwehr. Der ehemalige Wolfsburger ging dafür ins Mittelfeld, agierte allerdings freilich nicht ganz so offensiv wie vorher Stendera. Kurz darauf sah Hasebe die Gelbe Karte wegen eines taktischen Foulspiels (72.). Die Partie hatte sich wieder etwas beruhigt.
In der 77. Minute spielte Aigner den Ball von der Torauslinie überlegt auf Meier zurück. Der Schuss des Langen wurde geblockt, den Abpraller verpasste Inui zentral vor dem Tor leider knapp – es wäre wohl die Entscheidung gewesen. Dem VfL lief allmählich die Zeit davon. Gegen die gut gestaffelte Frankfurter Mannschaft fiel den Gästen jedoch wenig ein. In der 87. Minute stand Meier bei einem Konter leider knapp im Abseits.
Dann jedoch sollte es ganz bitter werden für die Eintracht. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit setzte sich der eingewechselte Schäfer auf der linken Seite durch und passte in die Mitte des Strafraums. Dort stand de Bruyne und netzte zum Ausgleich ein – 1:1. In der Nachspielzeit sah Russ noch die Gelbe Karte.
Fazit
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit brachte Aigner die Eintracht im zweiten Durchgang mit einem satten Schuss in Führung. Erst kurz vor Schluss erzielten die favorisierten Gäste den zu diesem späten Zeitpunkt glücklichen Ausgleich. Nichtsdestotrotz zeigte die SGE eine ansprechende Leistung und dokumentierte nach der hohen Niederlage in Freiburg, dass sie durchaus verteidigen kann.
Die Unregelmäßigkeit werde ich abstellen. Das ist noch die Laune vom Thread zuvor die ich inne habe, bei Niederlagen/schlechten Ergebnissen/Unzufriedenheit
Die Eintracht hat ihr Heimspiel gegen Schalke 04 nach einer kämpferisch starken Leistung verdient mit 1:0 (0:0) gewonnen. Das Tor des Tages erzielte Lucas Piazon in der 65. Minute.
Eintracht-Coach Thomas Schaaf nahm gegenüber dem 2:2 in Augsburg vor Wochenfrist drei Änderungen in seiner Startelf vor: Die etatmäßige Innenverteidigung um Carlos Zambrano (gelbgesperrt) und Bamba Anderson (krank) fehlte, dafür rückte Marco Russ vom defensiven Mittelfeld zurück, Alexander Madlung kam neu in die Mannschaft. Russ’ Position auf der „Acht“ übernahm der wieder genesene Marc Stendera. Zudem ersetzte Sonny Kittel auf dem linken Flügel Takashi Inui.
Die 50 400 Zuschauer in der fast ausverkauften Commerzbank Arena erlebten bereits vor dem Anstoß den ersten Höhepunkt. Einmal mehr haben sich die Ultras eine fantastische Choreografie einfallen lassen, die diesmal auch eine Lichtshow beinhaltete und das ganze Stadion in Begeisterung versetzte. Die ersten Minuten des Spiels waren dann ähnlich spektakulär: Nach einem langen Ball von Oczipka kollidierten Haris Seferovic und S04-Keeper Timon Wellenreuther an der Strafraumgrenze, das Tor der Gäste war kurzzeitig verwaist, doch Sonny Kittel und Stefan Aigner konnten im Zusammenspiel nicht schnell und gefährlich genug abschließen (3.).
Die erneut mit zwei defensiven Dreierketten auflaufenden Gäste kamen ihrerseits in der 9. Minute erstmals gefährlich in den Sechzehnmeterraum der SGE: Einen Konter über die rechte Seite und Atsuto Uchida könnte der aufmerksame Madlung gerade noch vor dem einschussbereiten Marco Höger entschärfen. Nach einer Viertelstunde war dann Kevin Trapp das erste Mal gefordert, als er einen Volleyhammer von Höger aus 19 Metern entschärfte. Den Nachschuss beförderte Eric Maxim Choupo-Moting zwar ins Tor, stand dabei aber auch klar im strafbaren Abseits.
Trapp rettet dreimal in der Anfangphase
Schalke hatte in der Anfangsphase ein spielerisches Übergewicht, schaltete immer wieder schnell ins Offensivspiel um und stellte die hoch verteidigende Eintracht-Hintermannschaft so vor Probleme. Die Folge waren zwei weitere große Möglichkeiten: Erst rettete der aus seinem Kasten herauseilende Trapp einmal mehr klasse gegen Christian Fuchs (17.), dann parierte der SGE-Kapitän erneut gegen den frei vor ihm auftauchenden Höger (21.).
Dann waren die Hausherren mal wieder dran: Stefan Aigner passte schön in den Rückraum der Schalker Abwehr, doch Seferovic konnte den Ball am Fünfmeterraum nicht kontrollieren (23.). Mitte der ersten Halbzeit gelang es der Eintracht dann zunehmend besser, die Gäste vom eigenen Tor wegzuhalten – und selbst gefährlich vor des Gegners Heiligstes zu kommen. Die bis dahin beste Chance der SGE verzeichnete Madlung, der mit seiner Direktabnahme nach einem Missverständnis von Wellenreuther und Matip den linken Torwinkel nur knapp verfehlte (34.).
Gegen unglaublich tief stehende Königsblaue fiel es der Eintracht aber generell schwer, zu brauchbaren Abschlüssen zu kommen. Zwar segelten wie schon zuletzt gegen Augsburg viele Flanken in den Schalker Strafraum, doch irgendein verteidigendes Bein oder ein Kopf waren immer dazwischen. Die letzte Chance des ersten Durchgangs hatte dann wieder die weiterhin schnell umschaltenden Gäste von S04, doch einmal mehr scheiterte der emsige Höger am noch stärkeren Trapp (44.). Mehr Spielanteile für die SGE, die besseren Torgelegenheiten bei Schalke – das 0:0 zur Pause war durchaus in Ordnung.
Zur zweiten Halbzeit brachte Thomas Schaaf Lucas Piazon für den mit Gelb vorbelasteten Kittel in die Partie.
Und der neue Spielabschnitt begann gleich mit einer Duftmarke von Seferovic: Der Angreifer tankte sich im Mittelfeld durch, zog aus 25 Metern mit links ab und verfehlte den Kasten nur knapp (46.). Auf der anderen Seite köpfte Jan Kirchhoff nach einer Barnetta-Ecke über das Tor (50.).
Großes Pech hatte die Eintracht dann in der 54. Spielminute, als Makoto Hasebe schön in den Strafraum hereindribbelte und der Japaner dann nach einem Kontakt mit Benedikt Höwedes zu Fall kam. Doch Schiedsrichter Marco Fritz entschied nicht auf Strafstoß – eine falsche Entscheidung.
Piazon bringt Eintracht in Führung
Die Partie drohte Mitte der zweiten Hälfte gerade ein wenig im Mittelfeld dahin zu plätschern, da schlug die SGE zu: Eine der vielen Flanken von Chandler segelte punktgenau auf den Kopf von Piazon, der die Kugel mit einer tollen Bewegung über den Scheitel und S04-Schlussmann Wellenreuther segeln ließ – das 1:0 war da (65.) und Schaaf hatte ein glückliches Händchen bei seiner Einwechslung bewiesen.
In der Folge waren die Adlerträger sichtlich gewillt den Druck hochzuhalten und die Schalker weiter früh beim Spielaufbau zu stören. Schafften es die Gäste doch mal weit in die gegnerische Hälfte hinein, waren es die ungeheuer zweikampfstark auftretenden Russ, Madlung, Hasebe und Co, die ihnen im Infight den Schneid abkauften.
In der 85. Minute hatte die SGE dann die große Chance, das zweite Tor nachzulegen: Stendera lupfte wunderschön in den Sechzehner, wo sich Seferovic frei stehlte, doch in Wellenreuther seinen Meister fand. Und im Gegenzug köpfte Kirchhoff nach einem Eckball scharf aufs Gehäuse, doch Trapp stand wieder sicher (86.).
Kampfstarke SGE bringt 1:0 über die Zeit
Und als der überragende Trapp auch ein letztes Mal gegen den durchbrechenden Choupo-Moting rettete, war es vollbracht: Eine besonders im zweiten Durchgang extrem kampfstarke Eintracht bezwingt den zuletzt fünf Spiele lang ungeschlagenen Tabellendritten Schalke 04 verdient mit 1:0 und festigt damit Tabellenplatz 9.
Am nächsten Samstag (15:30 Uhr) ist man dann beim FSV Mainz 05 zu Gast.
Glück im Unglück für Eintracht Frankfurt: Die gravierende Fehlentscheidung von Schiedsrichter Marco Fritz, beim klaren Foulspiel von Benedikt Höwedes an Makoto Hasebe im Schalker Sechzehner weiterlaufen zu lassen (54.), blieb ohne negative Konsequenzen, am Ende sprang dennoch ein 1:0-Sieg heraus. Doch es gab schon andere Fälle in dieser Saison.
Gegen Schalke 04 wurde der Eintracht bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit ein klarer Strafstoß verweigert. Im Gegenzug profitierte Frankfurt nur einmal davon, dass ein Vergehen im eigenen Sechzehner nicht geahndet wurde. Das ärgert nicht nur Heribert Bruchhagen, der am Samstag nach dem Schlusspfiff sagte: "Pro Saison kriegen wir einen Elfmeter. Wir müssen damit leben, dass wir?" Den Satz führte er nicht zu Ende, offenbar wollte er kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Der kicker protokolliert die Pannen-Serie der Schiedsrichter in dieser Saison.
3. Spieltag: Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 0:1
Ein kaputtes Headset sorgt dafür, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe der Eintracht beim Spielstand von 0:0 einen Elfmeter verweigert. Der Augsburger Dominik Kohr hatte Vaclav Kadlec deutlich am Trikot gezogen (15.).
4. Spieltag: FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 2:2
Im Hinspiel gegen Schalke wurden die Adlerträger sogar zweimal benachteiligt. Zunächst ahndete Markus Schmidt ein Handspiel von Kaan Ayhan im eigenen Strafraum nicht (14.), was allerdings verschmerzbar war, da unmittelbar darauf nach einem Eckball die 1:0-Führung der Hessen fiel. Ärgerlicher und wohl spielentscheidend war, bei Slobodan Medojevics unabsichtlichem Handspiel auf Strafstoß zu entscheiden (40.). Der Elfer brachte die zu diesem Zeitpunkt mit 0:2 zurückliegenden Schalker zurück ins Spiel.
Pech in der Nachspielzeit dieses verrückten Spiels: Adam Hlousek trifft bei einer Grätsche nicht den Ball, sondern nur Stefan Aigners Beine, Schiri Christian Dingert versagt der Eintracht aber den fälligen Elfer.
Am Ende war es eine klare Sache, doch die Partie hätte durchaus einen anderen Verlauf nehmen können. In der 66. Minute rempelte Christian Günter Haris Seferovic beim Spielstand von 1:2 ungestüm um, der Elfmeterpfiff durch Felix Zwayer blieb aber aus.
Glück hatte die Eintracht nur einmal, am 8. Spieltag in Paderborn. Dort ahndete Schiedsrichter Deniz Aytekin Takashi Inuis absichtliches Handspiel im eigenen Sechzehner nicht (44.). Am Ende spielte diese Fehlentscheidung jedoch keine Rolle, Frankfurt verlor 1:3.
Übrigens: Einen Strafstoß bekam die Eintracht in dieser Saison dann doch zugesprochen. Am 17. Spieltag traf Alex Meier beim 1:1 in Leverkusen vom Punkt. Der Top-Torjäger sollte sich lieber nicht ausmalen, wie die Torjägerliste ohne die Fehlentscheidungen aussehen könnte. Zumal nach Bruchhagens Rechnung 2014/15 kein Elfmeter mehr dazukommen dürfte
Kevin Trapp glänzt vor den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. Er ist mit starken Paraden der Garant für Eintracht Frankfurts Sieg über Schalke und empfiehlt sich für das Nationalteam.
Sie herzten ihn. Ob nun die Mitspieler oder der Präsident, der ihm in den Katakomben um den Hals fiel. So sehr freute sich Peter Fischer über die Leistung von Kevin Trapp, der den größten Anteil am Sieg von Eintracht Frankfurt über Schalke 04 hatte.
Der Torhüter war der perfekte Rückhalt in einem Spiel, in dem die meist so defensiv eingestellten Gäste ziemlich offensiv agierten. Nur eben ohne Erfolg. Denn Trapp rettete seiner Eintracht mit gleich mehreren guten Paraden das 1:0, das Lucas Piazon in der 54. Minute per Kopf erzielt hatte.
"Kevin war überragend. Er hat uns im Spiel gehalten", sagte Heribert Bruchhagen, Frankfurts Vorstandschef, in Anspielung auf die Schalker Überlegenheit in Durchgang eins. Allein da hatte das Team von Trainer Roberto di Matteo drei gute Torchancen. Doch Trapp hielt in der 18., 21. und 44. Minute glänzend. Zweimal gegen Marco Höger, einmal gegen Christian Fuchs. Kurz vor Ende der Partie, als Schalke auf den Ausgleich drängte, rettete Trapp auch noch gegen Jan Kirchhoff und Eric-Maxim Choupo-Moting.
"Das war heute ganz harte Arbeit. Wir haben vielleicht nicht zu 100 Prozent verdient gewonnen, aber der Einsatz war sehr gut. Wir sind schlecht ins Jahr gestartet und haben uns richtig viel vorgenommen. 41 Gegentore – ich weiß nicht, ob ich jemals zu diesem Zeitpunkt so viele Gegentore hatte", sagte Trapp nach seinem zweiten Spiel der laufenden Saison ohne Treffer des Konkurrenten.
Vertragsverlängerung trotz lukrativer Angebote
Oben auf der Tribüne hatte ein Mann ganz besonders auf ihn geschaut: Andreas Köpke, der Bundestorwarttrainer, hält große Stücke auf den ehemaligen Schlussmann der U21-Nationalmannschaft. Akuten Bedarf im A-Team von Joachim Löw gibt es zwar nicht, da Manuel Neuer unangefochten die Nummer eins ist. Doch dahinter darf sich kein Torhüter seiner Sache sicher sein.
Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) und Ron-Robert Zieler (Hannover 96), die als Nummer zwei und drei bei der WM in Brasilien waren, wissen in der laufenden Saison nicht immer zu überzeugen. Weidenfeller musste vor der Winterpause sogar für einige Spiele auf die Bank. Und so war der Auftritt von Kevin Trapp auch eine kleine Empfehlung an die Sportliche Leitung des Weltmeisters.
In Frankfurt wissen sie nicht erst seit Samstag, was sie an ihrem Torwart haben. Stolz sind sie im Klub, dass sie es Anfang Februar geschafft haben, den 24-Jährigen vom Verbleib bei der Eintracht zu überzeugen. Da verlängerte Trapp, der 2012 vom 1. FC Kaiserslautern nach Frankfurt gewechselt war, seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2019.
Trotz lukrativer Anfragen von der Konkurrenz. So soll der Hamburger SV den Torhüter laut "Sport-Bild" mit einem Jahressalär von 3,5 Millionen Euro gelockt haben. Doch Trapp entschied sich für die Eintracht. Er ist ein Aushängeschild des Klubs geworden. Ein Spieler, der hohes Ansehen in der Anhängerschaft genießt. Weil er gute Leistungen bietet und authentisch ist. Was Trapp sagt, nehmen sie ihm ab.
Er habe lange überlegt, was er denn machen solle, ließ Trapp nach seiner Vertragsverlängerung wissen. "Irgendwann entwickelt man ein Gefühl dafür, in welche Richtung es geht und wohin der Verein will. Ich habe meine Entscheidung nicht über Nacht getroffen, sondern das war ein Prozess, in dem ich gemerkt habe, dass der Verein auf dem für mich richtigen Weg ist und ich mich so hier definitiv weiterentwickeln kann", sagte Trapp.
Eintracht-Profi Marc Stendera: "Ich hab' eine Gänsehaut bekommen"
Marc Stendera ist der Youngster im Team von Eintracht Frankfurt. Im "heimspiel!" sprach er über kleine Schwächen, große Träume und den Moment, als er die Choreographie der Fans im Spiel gegen Schalke sah.
Für Eintracht-Profi Marc Stendera gibt es aktuell keinen Grund zu klagen. Längst ist er über den Status "Nachwuchsspieler" hinaus gewachsen und nimmt im Team von Trainer Thomas Schaaf eine wichtige Rolle ein. Dafür musste er aber nicht nur hart trainieren, sondern auch die Verletzung überstehen, die jeder Fußballer fürchtet: einen Kreuzbandriss. "Es war keine leichte Zeit für mich. Ich wusste nicht, was jetzt passiert. Man hört immer nur, dass ein Kreuzbandriss die schlimmste Verletzung ist und dann hat es mich selber getroffen", erzählte der Mittelfeldmann am Montagabend im hr-"heimspiel!".
Aber den Kopf in den Sand zu stecken war zu keiner Zeit eine Option für den gebürtigen Kasseler. "Ich bin jung. Für mich war es keine Frage. Ich habe mich so vorbereitet, dass ich wieder zurückkomme. Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht gedacht." 14 Mal stand er in dieser Saison auf dem Platz, schoss zwei Tore und bereitete vier vor. Trotzdem gibt es natürlich noch Luft nach oben. Stendera schaut sich deswegen bewusst manche Dinge von anderen Kollegen ab und würde liebend gerne "alles perfekt machen", aber das sei nicht so einfach. "Ich bin nicht der schnellste Spieler", gab er dann aber offen eine Schwachstelle zu, um gleich hinterherzuschieben: "Aber wenn ich es nicht mit 19 schaffe das zu verbessern, wann dann?"
Choreographie sorgt für Gänsehaut
Wenn Stendera an das vergangene Wochenende zurückdenkt, kommt ihm vor allem eines in den Sinn. Es ist der Moment, in dem er mit seinem Team auf den Rasen kommt und in die Eintracht-Fankurve schaut. "Wir haben, bevor wir in die Kabine gegangen sind, gesehen, dass da was aufgebaut wird, wussten aber nicht was passiert", schilderte er seine Eindrücke. Als der Mann mit der Rückennummer 21 dann auf den Rasen der Commerzbank-Arena zurückkam, war er überwältigt: "Ich hab eine Gänsehaut bekommen."
Am nächsten Wochenende wartet auf Stendera und Co das Rhein-Main Derby gegen den FSV Mainz 05. Angesprochen darauf, ob der Trainerwechsel in Mainz zu einer Extra-Portion Respekt führen würde, antwortete der 19-Jährige abgezockt: "Wir haben da nicht mehr Respekt als sonst auch. Wir gehen das wie immer an." Business as usual also? Nicht ganz, gab er dann auf Grund des Derbycharakters doch zu: "Für die Fans ist dieses Spiel sicher etwas Besonderes. Für uns irgendwo auch, aber es ist ein Bundesligaspiel wie jedes andere und wir wollen da gewinnen."
U20-WM als nächstes Ziel
Große Zukunftspläne hat Stendera noch nicht geschmiedet. Die U20-Weltmeisterschaft im Sommer in Neuseeland würde er aber sehr gerne mitnehmen. "Es gibt nichts Schöneres für einen jungen Fußballer, als eine WM zu spielen und dort die Erfahrungen mitzunehmen", beschrieb Stendera das WM-Flair, das er als U19-Europameister nur zu gerne erleben würde. Für einen Mann, der gerade erst am Anfang seiner Karriere steht und der von Moment zu Moment schaut, ist es natürlich schwer, bereits über sein Karriereende nachzudenken. Diesen Part übernahm sein ehemaliger Jugendtrainer, der als Zuschauer im heimspiel-Studio Platz genommen hatte. Ob sich Stendera ein Karriereende bei seinem Heimatverein TSV Heiligenrode vorstellen könnte? "Wenn die Knochen halten, kann ich mir das nochmal überlegen."
Spielen mit Verantwortung - Responsible Gaming
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