Bader sauer auf Hertha BSC

Eigentlich stand am Mittwoch Dennis Diekmeier im Mittelpunkt des Interesses. Schließlich kehrt der Rechtsverteidiger am Samstag in seine alte Heimat zurück. Von 2003 bis Ende 2008 absolvierte der 20-Jährige seine Lehrjahre in der Werder-Jugend, ehe er nach Nürnberg wechselte. "Auf das Spiel freue ich mich, seit der Spielplan raus ist", sagte Diekmeier.

Gegen Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer wird nach Anzeige der Hertha ermittelt, ob er Berliner Fans aufgebracht hat.
Gegen Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer wird nach Anzeige der Hertha ermittelt, ob er Berliner Fans aufgebracht hat.

Doch dann gab es eine schlechte Nachricht aus Frankfurt. Dort tagte das DFB-Sportgericht wegen der Ausschreitungen nach dem Spiel des FCN bei Hertha BSC, als Randalierer den Innenraum gestürmt hatten. Am Rande wurde bekannt, dass die Berliner beim DFB Anzeige gegen Raphael Schäfer erstattet hatten. Der Torhüter soll aufgrund obszöner Gesten nach dem Schlusspfiff die Tumulte mit ausgelöst haben, lautet der Vorwurf. Jetzt ermittelt der Kontrollausschuss des DFB gegen Schäfer. Droht dem 31-Jährigen eine Sperre? Gar als Wiederholungstäter, weil er nach einem Tritt gegen Wolfsburgs Misimovic bereits vor der Winterpause vier Partien aussetzen musste?
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Nach kicker-Informationen wussten die Verantwortlichen beim Club seit Tagen um die Anzeige. Schäfer selbst sollte als Zeuge in der Verhandlung aussagen, machte aber von seinem Verweigerungsrecht Gebrauch. Der Kontrollausschuss wiederum muss wegen der Anzeige ermitteln, beim FCN rechnet man aber nicht mit einer Anklage beziehungsweise Bestrafung. Zumal wohl keine TV-Bilder vorliegen, sondern nur Fotos.

Für Martin Bader ist das Vorgehen der Berliner ein Unding: "Es ist abenteuerlich, wenn der Kontrollausschuss erst ermittelt, weil ein anderer Verein petzt. Frei nach dem Motto, Herr Lehrer, ich hab was gesehen. Wenn Hertha das als Mittel im Abstiegskampf macht, dann ist das neu im Fußball, dann hat das eine neue Qualität." Einmal in Rage, legt der FCN-Sportdirektor nach: "Hertha lenkt damit nur von eigenen Unzulänglichkeiten ab. Es ist einmalig in der Bundesliga, dass ein Verein jemanden derart anschwärzt."
Verwirrung um Anzeige

Hertha BSC wies die Vorwürfe der Nürnberger am Donnerstag zurück: "Wir haben Schäfer nicht angeschwärzt, und wir haben ihn auch nicht angezeigt", sagte Hertha-Manager Michael Preetz. Gleichzeitig gab er aber zu, dass in der Stellungnahme seines Vereins zu den Ausschreitungen am 13. März auch Zeugenaussagen aufgenommen worden seien, die "auf ein mögliches Fehlverhalten Schäfers" unmittelbar nach dem Schlusspfiff hingewiesen hätten. Allerdings bestätigte der DFB dem SID, dass eine Anzeige von Hertha gegen Schäfer vorliegt und widerspricht damit Preetz' Darstellung.