Gemischte Gefühle nach einem turbulenten Nachmittag





Der Club holt nach einem 1:3 noch ein 3:3-Unentschieden, hadert aber mit der eigenen Leistung.

„Gemischte Gefühle“ hat das 3:3 beim 1. FC Union Berlin bei Chef-Trainer René Weiler ausgelöst. Damit steht er nicht alleine da, auch die Spieler und viele Club-Fans tun sich schwer bei der Bewertung des ereignisreichen Nachmittages in der Alten Försterei. Schon nach fünf Minuten konnte der 1. FC Nürnberg in Führung gehen. Nach einer Flanke von Tim Leibold verlängerte Hanno Behrens den Ball, bevor Toni Leistner den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte. Dem Club gab der Treffer noch mehr Schub, auch in der Folgezeit waren die Gäste das spielbestimmende Team.

Doch als Union in der 21. Minute den Ausgleich erzielen konnte, war es plötzlich vorbei mit der Nürnberger Überlegenheit. „Wie schnell und einfach wir nach einem individuellen Fehler, der die Mannschaft aus der Bahn geworfen hat, aus dem Tritt gekommen sind, das hat mir selbstverständlich nicht gefallen“, so Weiler. Denn es kam in der Folgezeit noch schlimmer. Kurz nach der Pause konnte Union mit einem schnellen Doppelpack deutlich mit 3:1 in Führung gehen.

Club zeigt Moral

Der Rückstand schien den Club aber zu motivieren. Eine tolle Einzelleistung von Alessandro Schöpf krönte der Österreicher zum 2:3-Anschlusstreffer. Plötzlich war Nürnberg wieder am Drücker, Union wirkte verunsichert, genau das nutzte der Club eiskalt aus. Patrick Erras erzielte schließlich mit seinem ersten Zweiligatreffer den 3:3-Ausgleich. Sogar der Sieg war danach wieder drin. In einer spannenden Schlussphase warfen beide Mannschaften noch mal alles nach vorne. Aber am Ende blieb es bei der Punkteteilung.

„Wir waren zu Beginn die bessere Mannschaft, wenn man dann aber mit 1:3 zurückliegt, ist man am Ende froh über einen Punkt“, fasste Weiler das Spiel schließlich zusammen. Positiv ist sicher die Moral zu bewerten, mit der sich der Club wieder zurückgekämpft hat, aber es gibt auch einiges, was dem Trainer gar nicht gefallen hat: „Das Spiel zeigt, dass wir noch keine Stabilität haben, auch wenn wir grundsätzlich immer kompakter werden und auch schwieriger zu schlagen sind." Das Unentschieden bei Union Berlin war das vierte Remis in Folge. Mit 18 Punkten rangiert der Club weiterhin auf dem 10. Tabellenplatz im Mittelfeld der Liga.

Länderspielpause mit intensivem Training

„Klar ist, dass wir nur mit Dreiern nach vorne kommen und die fehlen uns, das nervt natürlich“, bewertete Weiler die aktuelle Situation. Bis zum nächsten Spiel sind jetzt zwei Wochen Zeit, denn am nächsten Wochenende steht eine Länderspielpause an. Die will der Trainer nutzen, „um intensiv an gewissen Problemstellungen arbeiten zu können“. Nach dem obligatorischen Auslaufen am Sonntag geht es am Dienstag, 10.11.15, für die Mannschaft mit zwei Trainingseinheiten weiter.

Dabei muss Weiler allerdings auf Alessandro Schöpf, Even Hovland und Miso Brecko verzichten. Schöpf bestreitet mit der österreichischen U21 zwei Qualifikationsspiele für die Euro 2017. Für Even Hovland und Miso Brecko geht es um die Qualifikation zur Europameisterschaft im nächsten Jahr. Die Norweger treffen in den Playoffs auf Ungarn, die Slowenen auf die Ukraine. Brecko wird trotz eines Nasenbeinbruches, den er sich in der Schlussphase des Spiels bei Union zugezogen hat, in sein Heimatland reisen. Von Mannschaftsarzt Dr. Matthias Brem gab es grünes Licht, Brecko ist mit einer Maske einsatzbereit.

Quelle: https://www.fcn.de/news/artikel/gemischte-gefuehle-nach-einem-turbulenten-nachmittag/