Er soll 1860 vor dem Abstieg retten

Fröhling glaubt an Löwen-Team: "Qualität ist da"
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ünchen - Es ist amtlich: Der neue Cheftrainer der Löwen heißt Torsten Fröhling. Und das mindestens bis zum Saisonende. Es wird also kein neuer Übungsleiter verpflichtet.

"Ich will euren Willen sehen!“ Mit diesem Appell beendete Torsten Fröhling seine erste Trainingseinheit bei den 1860-Profis. Klar in der Ansprache, selbstbewusst im Auftreten – „gar nicht schlecht als Übergangstrainer“, raunten zwei Trainingskiebitze im Glauben, dass spätestens nach dem St. Pauli-Spiel ein neuer, „richtiger“ Cheftrainer übernehmen würde.

Falsch gedacht. Um 13 Uhr begann Gerhard Poschner die Pressekonferenz mit der Überraschung des Tages: „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, wenige, aber klare Worte auszusprechen. Deswegen vorne weg: Torsten ist unser Trainer und wir sind überzeugt, dass wir mit ihm diese Situation bis zum Saisonende meistern werden.“

Nix Übergang also. Dabei hatte 1860 noch am Vortag via Presseerklärung verlauten lassen, dass Fröhling (48) das Training lediglich „bis auf Weiteres“ leiten werde. Wie schnell sich die Dinge doch ändern beim runtergerockten Zweitligisten von der Grünwalder Straße (Daniel Bierofka übernimmt die U21).

Natürlich habe er auch mit externen Kandidaten gesprochen, erklärte Poschner. Aber: „Ich habe die Entscheidung getroffen – und dafür stehe ich. Ich trage dafür die Verantwortung.“ Fragen nach Investor Ismaik, der Poschners Trainer-Vorschläge (u.a. Rösler, Neuhaus, Frontzeck) nach tz-Informationen abgelehnt haben soll, parierte der Sportchef bemüht lächelnd: „Wenn es ­Stöcke gab, die mir zwischen die Beine gelegt wurden, dann habe ich sie nicht wahrgenommen.”

Fragt sich nur, was die Mannschaft noch mitbekommt im bevorstehenden Existenzkampf. Fröhling versucht’s mit einer Mischung aus Disziplin und Spaß. „Es geht jetzt darum, den Spielern Mut zu geben“, sagte er. „Sie sind Profis, sie müssen mit dem Druck umgehen können. Wir haben noch kein Endspiel, wir haben noch 13 Spiele. Die Qualität ist da.“

Dass er seinen Einstand bei den Profis am Samstag ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub St. Pauli feiern wird, findet Fröhling „ganz witzig“. „In St. Pauli habe ich als Spieler meine längste und schönste Zeit erlebt. Wenn es meine Zeit und meine Knochen erlauben, spiele ich dort sogar noch in der Traditionsmannschaft.“ An Fröhlings Siegeswillen sollte es am Samstag nicht scheitern: „Ich lasse nicht mal meinen Sohn beim Schach gewinnen. Und der ist zwölf.“

TZ