Befreiungsschlag! Löwen holen furiosen Sieg in Fürth

Fürth - Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga hat 1860 München einen „Big Point“ gelandet.

Was für ein Befreiungsschlag! Fünf Tage nach der deprimierenden Heimpleite gegen den SV Sandhausen (2:3) meldeten sich die Löwen eindrucksvoll zurück. Jedenfalls was das Ergebnis betrifft. Ein 3:0 (1:0)-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth – da kann man im Abstiegskampf erst mal tief durchatmen. Und es war der Abend der Tor-Premieren. Sowohl der ungarische Neuzugang Krisztian Simon wie auch Korbinian Vollmann erzielten am Freitagabend ihre ersten Treffer in der 2. Liga. Und eins war schöner als das andere. Auch das dritte durch Daniel Adlung, der mit einem Hammer aus zwanzig Metern für den Schlusspunkt sorgte.

Alle Blauen lagen sich nach dem Schlusspfiff in den Armen, Sportchef Gerhard Poschner herzte Trainer Torsten Fröhling so fest wie noch nie zuvor – der Dreier in Fürth, er wirkte wie eine Erlösung. Andererseits: Nach dem Gesetz der Serie kam ja eigentlich gar nichts anderes in Frage: Es war der vierte Sieg in Folge gegen die Kleeblätter, die durch die Niederlage jetzt auch im Abstiegskampf voll dabei sind. Der Rückstand der Löwen auf Fürth beträgt seit Freitag nur noch drei Punkte.

Ich habe mir hier schon was ausgerechnet“, sagte Fröhling hinterher bei Sky, „Das war heute ein Schritt von uns. Ein schöner Schritt.“ Aber der 48-Jährige, unter dem die Löwen in vier Spielen sieben Punkte eingefahren haben, warnte auch sofort: „Wir haben noch nichts erreicht. Aber ich bin schon stolz auf die Mannschaft.“

Die allerdings erst mal Mühe hatte, in die Gänge zu kommen. In der Anfangsphase diktierten die Fürther deutlich das Geschehen, und bereits nach wenigen Sekunden verhinderte Kapitän Christopher Schindler mit letztem Einsatz gerade noch gegen Przybylko einen frühen Rückstand. Dann ein schrecklicher Fehlpass von Kai Bülow, der Tripic den Ball in Füße spielte, aber der Fürther haute die Kugel zum Glück übers Tor.

Es dauerte, bis sich die neu formierten Löwen einigermaßen fanden. Die Mittelefeldzentrale war mit Sanchez und Stahl neu besetzt, auf dem rechten Flügel durfte Simon ran – dazu die Abstiegsangst im Nacken. Mitte der ersten Halbzeit waren die Sechziger immer noch nicht auf der Höhe und konnten sich bei Torhüter Vitus Eicher bedanken, der mit einer sensationellen Parade ein Eigentor von Gary Kagelmacher verhinderte.

Dann aber ging endlich die Post ab: Kagelmacher erkämpfte sich den Ball, spielte auf Vollmann, der Simon mit einem Traumpass bediente und der schloss sein Solo, bei dem er noch Torhüter Hesl lässig ausspielte eiskalt ab (34.). In der 65. Minute nutzte Vollmann die Unsicherheiten im Fürther Mittelfeld ebenfalls zu einem Solo und schloss genauso cool wie zuvor Simon ab. Und wenn’s läuft, dann gehen auch so Bälle wie jener von Adlung rein, der mit seinem Traumtor das Ganze beendete. Danach gab’s noch einen Lattenschuss für Fürther durch Trinks – das war’s. Jetzt heißt es in einer Woche zu Hause gegen Aalen: bitte wiederholen!

tz