Erfolg im Derby? Fröhling hat einen Plan

München - In Fürth treten die Löwen ohne echten Stürmer an. Coach Torsten Fröhling warnt außerdem vor den Standards der Franken. Der Löwen-Dompteur hat aber einen Plan.

Die 1860-Profis waren nicht alleine, als sie am Donnerstag den Übungsplatz betraten, um dort ihr Abschlusstraining vor dem Derby bei Greuther Fürth zu bestreiten. Begleitet wurden sie von so genannten Air-Dummys: aufblasbaren Trainingskameraden, die in den Größen 1,75 und 2,05 Meter erhältlich sind und beim Einüben resp. Abwehren von Flanken oder Standards assistieren sollen.

Vor allem Letzteres könnte heute Abend hilfreich sein, denn Torsten Fröhling warnte vor einer groß gewachsenen Fürther Mannschaft, die, wenn überhaupt, dann nach ruhenden Bällen trifft. Das letzte Fürther Tor aus dem Spiel heraus liegt mehr als ein Vierteljahr zurück. Frisch dagegen ist die Erinnerung der Löwen an ihre Heimpleite gegen Sandhausen (2:3), als von drei Gegentreffern exakt drei nach Standards fielen: das erste im Anschluss an einen Einwurf, das zweite als Spätfolge einer Ecke, das dritte nach einem Freistoß.

Der 1860-Coach hat also einen Plan, wie sein Team im zweiten Auswärtsderby in Folge zum zweiten Erfolgserlebnis gelangen könnte (zuvor 1:1 in Ingolstadt). Es empfiehlt sich, „sehr dumme“ Fehler wie gegen Sandhausen zu vermeiden, wobei er sagt: „Selbst in der Bundesliga passieren Fehler – sonst würden ja nicht diese wunderschönen Tore fallen.“ Sein Wunsch ist aber, dass die Fehlerquote diesmal geringer ausfällt.

Darüber hinaus hofft der Coach, dass das Training mit den Luftpuppen nicht nur Effekte in punkto Toreverhinderung zeitigt, sondern auch beim Bemühen, selber Tore zu erzielen. Zur Erinnerung: Mit Rubin Okotie und Stephan Hain fallen die profiliertesten Stürmer aus; mit Fejsal Mulic zudem der längste. Und dass Rodri nach langer Verletzung von Beginn an spielen wird, ist unwahrscheinlich. Bleiben als Optionen: Marius Wolf, der laut Fröhling vollständig genesen ist. Halb-, Dreiviertel- oder Aushilfsstürmer wie Rama, Adlung, Vollmann und Bandowski. Oder eben die Hoffnung auf ruhende Bälle.

Die immense Bedeutung der Partie war den Löwen im Vorfeld kaum anzumerken. Fröhling gab sich locker wie immer. Kai Bülow, der Fürth-Schreck vom April 2014 (Siegtor in der Nachspielzeit), sprach von „positiver Anspannung“. Dass im Umfeld bereits über Abstiegsszenarien diskutiert wird, ficht Fröhling nicht an, wie er sagt: „Das interessiert mich überhaupt nicht.“ Rückkehr nach Giesing, Umzug ins Olympiastadion? Nicht sein Thema. „Unser Job ist es, dafür zu sorgen, dass wir in der Allianz Arena bleiben.“

tz