Mitbewerber Marokko muss sich geschlagen geben
WM 2026 findet in den USA, Kanada und Mexiko statt

Es ist entschieden: Die WM 2026 wird in den USA, Mexiko und Kanada stattfinden. Bei der Wahl im FIFA-Kongress am Mittwoch musste sich Mitbewerber Marokko nach Stimmen klar geschlagen geben. Der DFB hatte bereits am Dienstag erklärt, dass er zugunsten der Nordamerikaner abstimmen werde.

Die gemeinsame Bewerbung aus Nordamerika setzte sich bei der Vergabe durch den FIFA-Kongress am Mittwoch mit 134:65 Stimmen (67 Prozent) gegen Marokko durch. Nach den Skandalen um die Vergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar stimmte nicht mehr die FIFA-Exekutive, sondern die Versammlung aller Mitgliedsverbände über den WM-Ausrichter ab. Das Amerika-Trio konnte bei den Delegierten vor allem mit finanziellen Versprechungen punkten. Demnach wird mit Einnahmen von 14,3 Milliarden US-Dollar gerechnet, fast doppelt so viel wie bei Marokko.

Auch Deutschland stimmte für "United 2026". "Wegen des neuen Formats eines WM-Turniers mit 48 Mannschaften haben es kleinere Länder ohne umfangreiche Stadionkapazitäten schwerer, erfolgreich als Ausrichter anzutreten", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel in einer DFB-Mitteilung am Dienstag. Dabei kritisierte das Mitglied des FIFA-Councils gleichzeitig US-Präsident Donald Trump für dessen Einfluss auf den Wahlkampf: "Es ist erfreulich, dass beide Bewerbungen nach einem fairen und transparenten Verfahren auf dem Kongress zur Abstimmung stehen", sagte Grindel. "Umso bedauerlicher waren die politischen Interventionen des US-Präsidenten, die dem Fair-Play-Gedanken der FIFA widersprechen."

Trump hatte sich mit einer offenen Drohung in den Wahlkampf eingemischt: Die USA könnten einem anderen Land die Unterstützung bei den Vereinten Nationen entziehen, wenn dieses für Marokko stimmt. Mit "Drecksloch"-Beschimpfungen von Staaten oder seinen muslimfeindlichen Einreisestopps hat der US-Präsident das Amerika-Trio in Teilen der Welt zwar eigentlich unwählbar gemacht. Doch einem Bericht der "New York Times" zufolge gab Trump in drei Briefen an Infantino unter anderem Garantien zur Reisefreiheit für ausländische Teams, Offizielle und auch Fans während einer WM ab.

Marokko scheitert zum fünften Mal

206 Verbände durften bei der Kampfabstimmung wählen, letztlich entschied sich die Mehrzahl für "United 2026". Damit steigt eine WM erstmals seit 1994 wieder in den USA, Mexiko ist nach 1970 und 1986 bereits das dritte Mal Gastgeber eines Weltturniers. Für Kanada ist es eine WM-Premiere. Marokko scheiterte bereits mit seiner fünften Bewerbung, vorerst bleibt Südafrika 2010 der einzige afrikanische WM-Ausrichter. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino wurde dem US-Lager zugerechnet.

Für die WM, die erstmals in drei Ländern stattfinden wird, sind bereits alle Stadion vorhanden. In dem nordafrikanischen Königreich hätten neun Arena komplett neu errichtet werden müssen. Deshalb hatte Marokko in einem FIFA-Prüfbericht die deutlich schlechteren Noten erhalten.

80 statt 64 Spiele, 48 statt 32 Teams

Bei der WM in acht Jahren stehen durch die erhöhte Teilnehmerzahl nun 80 statt derzeit 64 Spiele an. Die 48 Teams werden in 16 Vorrundengruppen eingeteilt, insgesamt 32 Mannschaften erreichen die erste K.o.-Runde. 60 Partien werden in den USA und jeweils zehn in Mexiko und Kanada stattfinden. Am Eröffnungstag steigen Spiele in allen drei Ländern. Das Finale soll in Dallas, Los Angeles oder New York/New Jersey stattfinden.

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