3:0 - Souveräner BVB lässt Paderborn keine Chance


Nach zuletzt zwei Niederlagen hat Borussia Dortmund am 29. Spieltag in der Bundesliga endlich wieder gewonnen! Gegen den SC Paderborn siegten die Schwarzgelben am Samstagnachmittag souverän mit 3:0 (0:0), überholten damit Eintracht Frankfurt sowie - zumindest vorerst bis Sonntag - auch Werder Bremen und kletterten auf den achten Platz. Die beste Tabellenplatzierung für den BVB seit dem fünften Spieltag.

80.667 Zuschauer hatten den Weg in den ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK gefunden und sahen vor der Pause zunächst ein schleppendes Spiel, das erst nach etwa einer halben Stunde in Schwung kam. Dreimal Aubameyang sowie Mkhitaryan konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Zuvor waren schon Ginter und Gündogan aus der Distanz gescheitert. Nach der Pause brach der Bann: Mkhitaryan (48.), Aubameyang (55.) und Kagawa (80.) besorgten mit ihren Toren den Sieg.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich


Ausgangslage:
Es war Spiel eins, nachdem Trainer Jürgen Klopp seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte. Und der BVB musste in der Liga endlich wieder punkten, wenn man bis zum 34. Spieltag in der Tabelle nach oben noch etwas reißen wollte, um dem Coach, wie Kapitän Mats Hummels angekündigt hatte, "den Abschied zu bereiten, den er verdient hat." Nach zwei Niederlagen gegen Bayern und Gladbach verharrte die Borussia seit nun sechs Spieltagen auf Tabellenplatz zehn. Dem SCP gelang zwar nur ein Sieg in den letzten fünf Spielen, dieser datiert aber vom letzten Wochenende. Beim 2:1 über den FC Augsburg beendete man eine Serie von 598 Minuten ohne Tor. Schon beim 2:2 in der Hinrunde gelang Paderborn gegen die Borussia ein kleiner Coup.

Personalien:
Rechtsverteidiger Durm war wieder dabei. Ginter spielte an der Seite von Gündogan auf der Doppel-Sechs im defensiven Mittelfeld, da neben Kehl (Rippenbruch) auch Bender wegen eines Blutergusses nicht zur Verfügung stand. Auch Großkreutz (Rückenbeschwerden), Reus (Adduktoren), Subotic (leichte Vorwölbung der Bandscheibe), Sahin (Sehnenansatzreizung), Piszczek (Teilriss Syndesmoseband) und Kirch (Sehnenzerrung im Knie) fielen aus. SCP-Trainer Andre Breitenreiter musste auf Bertels (Aufbautraining), Wemmer (Rippenbruch), Meha (Bänderriss am Ellenbogen) und Duksch (Mittelfußbruch) verzichten.

Taktik:
Wie gewohnt, ging Borussia die Partie in einer 4-2-3-1-Grundordnung an. Blaszczykowski, Kagawa und Mkhitaryan bildeten die offensive Dreierreihe. Paderborn stellte um vom üblichen 4-1-4-1 auf ein 4-4-2 mit zwei Stürmern (Kachunga, Lakic), die jedoch vornehmlich defensive Aufgaben erfüllten, die Innenverteidiger Hummels und Sokratis „zustellten“ und so versuchten, das Dortmunder Aufbauspiel auf die Außenbahnen zu verlagern. Dahinter formierten sich zwei tief stehende Viererketten.

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Spielverlauf & Analyse:
Der SC Paderborn machte es Borussia zu Beginn schwer, stand defensiv gut sortiert und ließ die Schwarzgelben so kaum in den Strafraum vordringen. Es entwickelte sich ein zähes Spiel, in dem der BVB zunächst etwas behäbig agierte. SCP-Keeper Kruse vereitelte bereits nach vier Minuten glänzend gegen Ginters Gewaltschuss aus 30 Metern, außerdem verzog Gündogan aus knapp 20 Metern haarscharf neben den rechten Pfosten (12.). Mehr war in der Anfangsphase aber nicht drin.

Es dauerte knapp 25 Minuten, bis die Partie etwas mehr Fahrt aufnahm. Nach einer Ecke kam Hünemeier im Strafraum zu Fall, und während die Gäste noch lamentierten und Elfmeter forderten, leitete der BVB den Konter ein. Der lief über rechts, wo Aubameyang den Turbo anwarf und am Strafraum in die Mitte passte. Gündogan beförderte die Kugel aus 12 Metern ins Tor, aber Schiedsrichter Brych ließ den Treffer nicht zählen, denn Blaszczykowski hatte einen Paderborner zuvor regelwidrig gestört.

Aubemayang mehrmals im Mittelpunkt
Borussia Dortmund drehte nun auf und näherte sich dem Paderborner Tor Zug um Zug an. Im Mittelpunkt immer wieder Aubameyang, der zunächst wunderbar von Gündogan bedient wurde, mit rechts annahm und mit links abziehen wollte, als Hünemeier im letzten Moment dazwischen ging (34.). Die BVB-Chancen entwickelten sich im Minutentakt: Durm schlenzte aufs Tor, und Aubameyang sprang ein, verpasste den Ball aber um ein Haar (35.). Kagawa bediente Mkhitaryan, der sofort durch die Gasse zu Aubameyang spielte. Der wollte den Ball im Eins gegen Eins über den Torwart lupfen, aber Kruse vereitelte mit einer Hand glänzend (36.). Schließlich versuchte es Mkhitaryan aus 12 Metern mit einem Drehschuss, der ebenfalls nur ganz knapp neben dem Pfosten landete (37.). Zur Pause blieb es beim 0:0.

So schleppend die Partie in der ersten Halbzeit begonnen hatte, so furios startete der BVB in Durchgang zwei. Nur eine Minute nach Wiederanpfiff scheiterte Mkhitaryan mit einem Flachschuss, weil Kruse rechtzeitig abtauchte. Wieder nur zwei Minuten später rappelte es dann aber im Kasten der Schwarz-Blauen: Kuba schickte Aubameyang über rechts, der scharf und präzise vor Kruses Tor flankte. Lopez ließ dem einlaufenden Mkhitaryan zu viel Raum, der dann aus kurzer Distanz zur Führung einköpfen konnte (48.).

Paderborn kann Druck nicht mehr standhalten
Der Bann war nun gebrochen. Ginter spitzelte kurz darauf den Ball am Strafraum zu Aubameyang, der abermals frei vor Kruse auftauchte. Paderborns Schlussmann tauchte ab, aber der Gabuner lupfte den Ball instinktgesteuert an und beförderte ihn so zum 2:0 ins Tor (55.). Nach einem tollen Doppelpass zwischen Blaszczykowski und Mkhitaryan hatte Kuba nur drei Minuten später das 3:0 auf dem Fuß, Kruse reagierte wieder glänzend und verhinderte das dritte Tor (58.).

Nach 60 Minuten verzeichnete Borussia 61 Prozent Ballbesitz und 18:1 Torschüsse, die Überlegenheit war nicht mehr wegzudiskutieren. Aubameyang erzielte das 3:0, dass das Schiedsrichtergespann wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu unrecht aber nicht anerkannte (68.). Egal, denn Kagawa war zehn Minuten vor Schluss zur Stelle, als er von Mkhitaryan geschickt wurde und den Ball locker an Kruse vorbei einschob (80.).

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Ausblick:
Nächsten Samstag (15:30 Uhr) empfängt der BVB die Frankfurter Eintracht zum zweiten Heimspiel binnen sieben Tagen im SIGNAL IDUNA PARK. Nur drei Tage später (Di., 28.4., 20:30 Uhr) steht das DFB-Pokal-Halbfinale beim FC Bayern München auf dem Programm.


Quelle: BVB