Der nächste Gegner: Titelverteidiger FC Barcelona

Lionel Messi dominiert die Schlagzeilen. Soweit so gut, könnte man meinen, der vermutlich beste Fußballer unseres Planeten hat bestimmt wieder einen seiner Gala-Auftritte hingelegt. Irgendwo hat er vermutlich fünf Tore erzielt oder zwei Gegenspieler mit seinem unfassbaren Dribbling auf den Hosenboden gesetzt. Doch weit gefehlt! Lionel Messi ist verletzt. Beim jüngsten 2:1-Erfolg gegen Las Palmas zog sich der viermalige Weltfußballer des Jahres einen Innenbandriss im linken Knie zu. Die Prognose: sieben bis acht Wochen Pause. Mindestens.

Das hatte gesessen. Der FC Barcelona hat über die sozialen Netzwerke die Fans bereits dazu aufgerufen, dem Superstar alles Gute zu wünschen, zig Tausende haben sich daran beteiligt. Messi verehren sie eben in Katalonien. Er hat das Team in den vergangenen Jahren getragen, also drängt sich die Frage auf, wer nun für den argentinischen Zauber-Floh in die Bresche springt und den freigewordenen Platz neben Luis Suárez und Neymar übernimmt. Die Antwort ist gar nicht so einfach, schließlich fehlen Barca gerade in der Offensive die etablierten Kräfte.

„Ersatz“ für Messi gesucht

Pedro, der jahrelang als Messi-Vertreter Gewehr bei Fuß stand, ist zum FC Chelsea abgewandert, sein Nachfolger Arda Turan aufgrund der Transfersperre erst ab Januar spielberechtigt. Und Rafinha, der jüngere Bruder von Bayerns Thiago, hat sich wenige Tage vor dem Messi-Schock das Kreuzband gerissen. Also muss jetzt einer der Youngster ran! Barcas weltberühmte Nachwuchsakademie La Masia hat schon so einige Weltklassespieler hervorgebracht, mal sehen, ob die Chance nun jemand nutzen und sich wie einst Messi selbst in den Vordergrund spielen kann. Sandro Ramírez (20), Munir El Haddadi (20) und Gerard Gumbau (20) sind jedenfalls Namen, die man sich merken sollte.

Fast schon vergessen gemacht hat das Messi-Beben übrigens die völlig unerwartete 1:4-Schlappe in Vigo drei Tage zuvor. Die hatte dem eigentlich so souveränen Saisonstart die ein oder andere Furche verpasst. Sofort standen die Kritiker auf, und auch der deutsche Torhüter Marc-André ter Stegen bekam sein Fett weg. In einigen Spielen hatte der langjährige Konkurrent von Bernd Leno aus den U-Nationalmannschaften, der in dieser Saison infolge einer Verletzung von Stammkeeper Claudio Bravo auch in der Liga zwischen den Pfosten steht, unglücklich ausgesehen. Das 55-Meter-Gegentor im ersten Champions League-Spiel bei der AS Rom hat seine Aktien bei der Presse nicht steigen lassen, Trainer Luis Enrique stärkte ihm jedoch erst jüngst den Rücken.

Mission: Erster Titelverteidiger überhaupt

Der frühere Barca-Profi weiß auch, dass ter Stegen mit starken Auftritten in der vergangenen Saison seinen Anteil am Pokal-Sieg und dem Triumph in der Champions League hatte. In dieser Saison wollen die Katalanen als erstes Team überhaupt ihren Titel in der Königsklasse verteidigen und setzen dabei – auch wegen der Transfersperre – auf bewährtes Personal. Die Abwehr mit Dani Alves, Gerard Piqué, Javier Mascherano und Jordi Alba ist eingespielt und verdient das Prädikat Weltklasse. Auch das Mittelfeld ist mit Spielern wie Sergio Busquets, Ivan Rakitic und Andrés Iniesta außerordentlich gut besetzt. Die Namen Neymar und Suárez in vorderster Front stehen ebenfalls für Extraklasse. Es bleibt also nur die Frage: Wer „ersetzt“ Messi?

Quelle: Bayer04.de