Der Gegner in der Königsklasse: FC Barcelona

Nach dem Triple in der Vorsaison brillieren die Katalanen weiter, sind seit zwölf Spielen ungeschlagen und in der CL schon fürs Achtelfinale qualifiziert. Am Wochenende gab's in der Liga ein 1:1 in Valencia, am Mittwochabend (20.45 Uhr) kommt der Champion in die BayArena!

Diese Könner machen sich nicht mal was aus dem Ausfall ihres Besten. Gut sieben Wochen lang fehlte Lionel Messi dem FC Barcelona, ein Innenbandriss im linken Knie, erlitten Ende September, bremste den kleinen großen Argentinier aus. Konsequenz für Barca: keine! Dann legen Neymar (14 Tore in 13 Ligaspielen) und Luis Suarez (13 aus 13) eben noch den einen oder anderen Treffer mehr hin – und schon ist für die Gegner die Messe auch ohne Messi gelesen. Der spanische Triple-Gewinner der Vorsaison bleibt auch in der aktuellen Spielzeit das absolute Maß der Dinge. In der Champions League ist Barca schon vor dem abschließenden Duell am Mittwoch in der BayArena als souveräner Gruppensieger durch. Die Liga der Primera Division führt der Titelverteidiger derzeit mit zwei Punkten Vorsprung an, auf den ewigen Rivalen Real sind es sogar vier Zähler, nachdem die Katalanen die Madrilenen kürzlich im Bernabeu beim 4:0 nach allen Regeln der Spielkunst auseinandernahmen.

In diesem Clásico feierte Messi sein Comeback und komplettiert seitdem wieder mit Suarez und Neymar das MSN der Blaugrana. Jetzt schillert das goldene Dreieck wieder in vollem Glanz und der magische Zirkel zaubert gleichsam im Akkord. Dass Messi und Neymar neben Cristiano Ronaldo das erlesene Trio bilden, das in diesem Jahr mal wieder zur Wahl des Weltfußballers steht, sagt auch viel aus über die Strahlkraft Barcas unglaublicher Offensive. Für den wohl besten Kicker aller Zeiten auf diesem Planeten ist das mittlerweile schon eine gewohnte Übung, als einziger Profi gewann Messi den Ballon d‘Or bereits viermal.

Und doch gilt: Barca ist weit mehr als Messi, sogar mès que un club, mehr als nur ein Verein. Das Personal ist bewährt und bestens eingespielt, gerade in der Abwehr, wo Dani Alves, Gerard Piqué, Javier Mascherano und Jordi Alba einen Defensiv-Vierer der Extraklasse vor Torhüter Marc-André ter Stegen bilden. Auch im Mittelfeld greifen die Automatismen: Den Platz von Tiki-Taka-Taktgeber Xavi, der auf 25 Titel mit Barca zurückblicken kann, hat der Ex-Schalker Ivan Rakitic mit bemerkenswerter Effizienz übernommen, als dritter Part neben den kongenialen Sergio Busquets und Andrés Iniesta.

Und dazu hat sich in Sergi Roberto mal wieder ein Eigengewächs der Katalanen, groß geworden in der Kaderschmiede La Masia, in die erste Reihe gespielt. Der 23-Jährige gilt als bester zwölfter Mann in Spanien und spielt immer dann, wenn mal einer aus Barcas Starensemble ausfällt oder eine Pause benötigt: ob auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld oder auf der rechten Flanke, defensiv wie offensiv. Ab Januar des neuen Jahres, wenn die Transfersperre der Fifa aufgehoben ist, kommen in Arda Turan (Atlético Madrid) und Rechtsverteidiger Aleix Vidal (FC Sevilla) zwei weitere hochkarätige Alternativen hinzu.

Im vergangenen Sommer holte Barca zum sechsten Mal in der Historie das Double in Spanien, fuhr Meisterschaft Nr. 23 und Pokalsieg Nr. 27 ein. Gekrönt wurde die unfassbar starke Spielzeit für das Team von Trainer Luis Enrique mit dem europäischen Mastertitel: 3:1 gewannen die Spanier das Finale der Königsklasse im Berliner Olympiastadion gegen Juventus Turin. Und jetzt versuchen die Katalanen das, was vor ihnen auch schon Real Madrid oder der FC Bayern oder Chelsea oder wer auch immer vergeblich probiert haben: einmal den Henkelpott verteidigen und zwei Champions League-Titel in Folge einfahren!

Quelle: Bayer04.de